Tarven kommt zusammen mit Jack Evans zum Ring um die ersten Ausgabe seiner Talkshow War of Words zu starten.
Im Ring angekommen setzen sich die beiden auf die Host Couch und Tarven nimmt sich ein Mikro vom Tisch.

Sven: Guckt euch dieses Tier an.
Pete: Mit diesem Kerl muss er sich bestimmt keine Sorgen mehr um Attacken anderer machen.

Jay Tarven: Guten Abend lieber GFCW Universum und herzlich Willkommen zur ersten Ausgabe der besten Talkshow die es je in der Geschichte des Wrestling geben wird. Herzlich Willkommen zu War of Words.
Für heute habe ich wie ihr ja wisst drei sehr interessante Gäste eingeladen! Zum einen Lionel Jannek, mit dem ich über sein Verhalten aus der Vorwoche sprechen möchte, dann den IC Champion
Stryfe mit dem ich gern etwas über den IC Championchip quatschen möchte und leider nicht unseren World Heavyweight Champion Lex Streetman wie ich eigendlich dachte, da er sich einfach nur auf sein Match heute konzentrieren möchte.
Aber dafür habe ich jemand anderes mitgebracht und zwar den wohl besten Wrestler Japans der letzten 7 Jahren. Er war 4 World Champion, er hielt 9 Midcard Titel und war 2 mal Tag Team Champion und nun ist er mein Bodyguard und auch gleichzeitig Trainer. Genau ich meine kein geringeren als Matt Cassady.


Tarven gibt das Mikro an Cassady.

Matt Cassady: Ich denke mit meiner Erfahrung und deinem vorhandenen Können, kann ich aus dir durchaus ein Champion machen und werde dir gleichzeitig den Rücken freihalten, fallst jemand ein Problem mit dir hat....

Da wird Cassady plötzlich von
Lionel Jannek unterbrochen.

Dieser kommt, wie gewohnt in Anzug und mit Sonnenbrille, aber diesmal auch mit einem dicken Schal um den Hals, zum Ring. Offenbar hat er die letzte War Evening doch nicht unbeschadet überstanden. Mit dabei hat er auch seine Sekretärin Carina Valentina die, wie es sich für sie gehört, Respektabstand hält. Er sieht nicht sonderlich begeistert aus. Im Ring angekommen schnappt er sich eines der Mikros vom Tisch und beginnt, nachdem sich die Buh-Rufe des Publikums etwas gelegt haben, etwas genervt zu sprechen:

Lionel Jannek: Da werde ich, wie es sich für den bestbezahlten und besten Wrestler dieser Promotion gehört, als erster Stargast in diese Talkshow gebeten… und dann das!

Jay und sein Manager sehen etwas verwirrt aus. Doch die Aufklärung lässt nicht lange auf sich warten…

Lionel Jannek: Ich werde nicht mal anständig und mit dem mir gebührenden Respekt vorgestellt! Wen interessiert dein Manager? „The Superior“ Lionel Jannek ist in deiner Show!

BOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!

Lionel Jannek: Und nur um das klarzustellen: Ich komme direkt aus der Match-Besprechung mit Herrn Simmons und Brood! Ich bin ein beschäftigter Mann… ZU beschäftigt um mir erst euer Gefasel anzuhören, bevor ich interviewt werde… Noch weniger habe ich Zeit mit zwei Samaritern über ihre „großen Taten“ zu reden! Wenn du also noch möchtest, dass dein Stargast das Niveau und das Ansehen deiner Show anhebt und du tatsächlich noch relevante Fragen hast die du mir stellen willst… dann mach schnell!

Tarven lässt sich nicht einschüchtern und zieht sein Programm einfach durch.

Jay Tarven: Dir auch ein guten Abend..., ich habe dich heute hier her eingeladen, um mit dir über dein Verhalten aus der letzten War Evening Episode zu sprechen.

Danach zeigt Tarven auf sein Titantron und es wird die Szene abgespielt in der Jannek seine Sekräterin wegen ihrer Erkältung auf den Flur schickt.

Jay Tarven: Findest du nach so einer Aktion verdienst du es dich „The Superior“ zu nennen? NEIN! Dann das ist nicht super, sonder eher das komplette Gegenteil davon und zwar ein Asshole.

Das GFCW Universum unterstützt Tarven sofort und setzt ASSHOLE Chants an.

Sven: Ohhh ist unser Rookie heute mutig.
Pete: Ja, aber er sollte aufpassen, denn immerhin heißt es „wie es in den Wald hinein ruf, so schallt es auch wieder heraus.

LJ lassen die Chants kalt. Er hat sich noch nie darum geschert was die Leute im Publikum wollen oder rufen. Er führt das Mikro wieder zum Mund und bleibt die Ruhe selbst…

Lionel Jannek: Um deine einzige Frage zu beantworten: Ich habe mir diesen Nickname nicht selbst gegeben. Ich habe ihn von Wrestling-Experten aus aller Welt bekommen, weil ich ihn mir verdient habe. Und was meine Sekretärin angeht…

LJ dreht seinen Kopf zu seiner Sekretärin…

Lionel Jannek: Hattest du letztes Mal ein Problem mit meinem Verhalten?

Alle Augen in der Arena sind auf die schüchterne Managerin gerichtet. Das ist ihr sichtlich unangenehm. Noch unangenehmer ist es ihr aber natürlich, dass die Aufmerksamkeit gerade bei ihr liegt und nicht auf ihrem Klienten. In der Arena findet sich sogar ein "CV > LJ"-Plakat... Gespannt warten alle auf ihre Antwort… wird sie den Mut aufbringen? Sie blickt auf den Ringboden… und schüttelt langsam den Kopf…

Enttäuschtes Raunen bei den Zuschauern…

Lionel Jannek: Na bitte! Wo ist also das Problem?

BOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!

Lionel Jannek: Hat dir schon mal Jemand beigebracht… dass man seine Nase lieber nicht in Angelegenheiten reinsteckt, von denen man nichts versteht… oder die einen nichts angehen?

LJ macht ein paar Schritte auf Tarven zu…

Lionel Jannek: So etwas kann ungesund sein…

Nun nimmt er seine Sonnenbrille ab und steht ganz nah bei Tarven, welcher den Eindruck macht als würde er den „Überlegenen“ nur allzu gerne auf die Bretter schicken…

Pete: Yeah! Go! Zeig ihm warum man dich „The Superior“ nennt!

Die beiden starren sich ein paar Sekunden in die Augen und die Fans warten schon auf den ersten Schlag… bis die Beiden vom Intercontinental Champion, Stryfe, unterbrochen werden…

Die Viper sieht die beiden Neulinge kurz an, während er mit einem nicht gerade glücklichen Gesichtsausdruck die Couch entert. Er setzt sich bewusst etwas abseits von den anderen hin. Der GFCW Intercontinental Championship Belt liegt locker auf seiner Schulter, während Stryfe seine Lederjacke aufknöpft und für einen Moment die stille Erwartung von allen drei Anwesenden genießt. Sein Blick ist nicht gerade freundlich.


Stryfe: „Wisst Ihr was mich an solchen Sachen stört? Ihr redet über viele Dinge, wie großartige Ihr alle doch seid und was für tolle Wrestler ihr seid. Ihr redet über viele Sachen, wie toll Ihr im Ring seid und warum man euch die verschiedensten Namen gegeben hat. Wisst Ihr was mich daran wirklich stört? Ihr Redet…“


Stryfe sieht in die Gesichter von Jay Tarven und auch Lionel Jannek. Vor allem verwundert es einen, da die Beiden doch heute bereits ein Zweckbündnis beschlossen haben. Aber letztlich sind es zwei große Egos, die hier aufeinandertreffen. Stryfe will sein Revier markieren und das kann er auch vorzüglich.


Stryfe: „Im Reden seid Ihr alle die Größten. Ihr habt mit dem Mund bereits Leute wie Robert Breads, Lex Streetman oder meine Wenigkeit besiegt. Allerdings habt ihr gegen keinen der Oberen im Ring gestanden. Man gibt solchen Leuten wie dir, Jay Tarven, Interviewzeit. Finde ich gut, dass man Talenten auch die Chance gibt sich zu beweisen, aber warum zur Hölle beim wichtigsten PPV des Jahres!? Warum zur Hölle bei Title Nights?“


Jay will etwas erwidern, jedoch spricht der Texaner sofort weiter.


Stryfe: „Bei Title Nights sollte der Fokus auf die wichtigen Menschen in der Liga gelenkt werden. Die Champions, die dieser Liga prägen und zu dem machen der sie ist. Ich gönne euch diese Interviewzeit, aber für mich ist das nur ein lästiger Termin, wo man versucht mit meinem Namen Einschaltquoten zu kriegen. Mir ist scheißegal, ob der Pöbel…diese Maden…“


Stryfe deutet auf das Publikum, was die Fans natürlich zu orkanartigem Buhen veranlasst. Stryfe registriert diese Gefühlsausbrüche mit einem kalten Lächeln. Der verhasste Anführer von The Abyss ist neben Robert Breads, der vermutlich verhassteste Superstar in der Liga.


Stryfe: „Mir ist egal, ob dieses Pack einschaltet oder nicht. Letztlich schalten Sie allerdings wegen Mir ein und nicht weil hier drei Unbekannte Redenschwinger auf der Couch sitzen. Eure Namen sind Unbekannt. Ändern könnt Ihr dies, indem Ihr in den Ring steigt und Leistung bringt. Wenn Ihr wirklich beeindruckt habt, dann dürft Ihr Reden schwingen! Und jetzt verlasse ich euer lächerliches Geplänkel auf der Couch und geh mich wieder auf mein Match vorbereiten!“


Mehr sagt die Viper nicht, braucht er auch nicht. Stryfe hat genug an die Youngster gesagt und auch Lionel Jannek die Leviten gelesen. Das Ego seines „Partners“ könnte eines Tages für Zündstoff sorgen und Stryfe ist bereit für einen explosiven Tanz. Doch er ereignet sich vielleicht als nützlich…

Pete: Wow das hat gesessen.

Tarven muss kurz schmunzeln, bevor er sein Mikro langsam wieder zu Mund hebt.

Jay Tarven: Bist du fertig? Denn dann kann ich dir sagen wieso ich es verdient habe heute hier zu sein. Im Gegensatz zu deinen läppischen 73 Tagen, hielt ich meinen Intercontinental Championchip ganze 629 Tage also länger als 1 ½ Jahre, also erzähl mir nicht das ich hier bei „Title Nights“ nichts zu suchen habe. Und genau aus diesem Grund denke ich auch, dass es durchaus einer deiner nächsten Gegner sein könnte....

Doch bevor Tarven weitersprechen kann ertönt die Prophezeihung und Leon's Video wird auf dem Titantron eingespielt. Ausnahmsweise geht der Schweizer heute mal langsam zum Ring und guckt WÜTEND!

Sven: "Will er etwa das Erbe Keek's antreten?"

Grimmig klatscht der Vampirtöter mit ein paar Fans seiner langsam wachsenden Anhängerschaft ab und bleibt kurz vor dem Ring stehen. Er kriegt ein Microphon gereicht und schwingt sich in den Ring. Anscheinend will er Jay mit seinem Blick "like a cyclops" weglasern. Nach einem kurzen Anstarrbattle hebt der Schweizer sein Microphon an die Lippen.

Leon: "Säg einisch.. I was fürere Traumwält lebsch eigentli? Du hast so'n richtig langweiliges n00bmatch gegen Joe abgeliefert, n bisschen Joe Tyson's Punchout oder so und meinst dann gegen den Intörnäschönäl Tschämpion Streiffchen antreten zu können? Ich hab hier jetzt ein paar atemberaubende Kämpfe gezeigt und hab noch keinen Titelschuss gekriegt aber DU sollst nen Kampf um 'n Gürtel kriegen? AM POPO!!"

Genug gesagt! Der heissblütige Monsterboy will nun die Fäuste (und Füsse und Knie und Ellbogen und alles was man für ne schöne Prügelei braucht) sprechen lassen, doch plöttzlich kommt Cassady wie aus dem nichts und streckt Belmont mit einem Spear nieder. Danach schnappt sich der muskulöse Bodyguard Belmont auch noch und verpasst ihm seinen Cas-Buster. (Shell Shock)
Daraufhin wird Leon von zwei Sanitätern, unter besorgen blickenden Metalheads auf einer Bahre weggetragen. Währenddessen gibt es lautstarken Jubel für Matt Cassady.
Kaum sind die Sanitäter mit Leon verschwunden hört man ein paar der charakteristischen schweizerdeutschen Schimpfwörter des Stagedivers das Publikum reagiert grösstenteils mit Buh-Rufen doch die Fans des Schweizers halten tapfer mit Belmont-Chants dagegen.

Jay Tarven: Genau wegen solchen Typen wie Belmont habe ich mir Matt an die Seite geholt. Und ihr habt ja selbst gesehen wie schnell es geht.

Zum Schluss der Show gibt es einen Staredown zwischen Jay Tarven & Matt Cassady und Lionel Jannek &
Stryfe.



Spielleiter: „Vor dir taucht ein weißer Drache..“

Krieger: „Dude, spielen wir hier YuGiOh, oder wasdalos?!“

Spielleiter: „..auf und versperrt dir den Weg. Was machst du?“

Krieger: „Ich rufe den geflügelten Drachen des RA.. Hahahaha. Nein, im ernst, ich zieh mein Schwert und mach den Spacken platt. Und dann fick ich seine Mutter!“


Der Mutterficker würfelt. Er würfelt eine 1. Das dickes Kind neben ihn beginnt zu lachen und auch der Spielleiter grinst Schadenfroh.


Spielleiter: „Kritischer Patzer. Während du auf den Drachen zustürmst rutschst du auf dem glitschigen Höhlenboden aus und stürzt in deine eigene Klinge!“

Krieger: „Maaan, D&D ist voll Scheiße!“

Zauberer: „Das sagst du nur weil du ein Noob bist!“


Kenner haben bestimmt schon erkannt, was hier abgeht. Wir befinden uns in einem Kellerraum zusammen mit ein paar degenerierten Dorks – so nennt man die Gestalten, die nicht intelligent genug sind um Nerds oder Geeks zu sein – die sich um einen Tisch mit Würfeln, Spielfiguren und diversen Zetteln versammelt haben. Einer von ihnen trägt einen Zauberhut, die anderen beiden einfach nur Pickel im Gesicht.

Der Junge mit dem Würfelpech hat offensichtlich keine Lust mehr.


Krieger: „Lasst uns was anderes spielen. Wo issen deine PS4?“

Spielleiter: „Hab keine mehr bekommen. Alles ausverkauft bis Januar.“

Krieger: „Ey, was ist das denn für ne Mongokacke? Ich wollt doch eine zu Weihnachten!“

Zauberer: „Ich auch!“

Spielleiter: „Was machen wir jetzt?“

Zauberer: „Irgendwo muss man doch einen herbekommen.“

Spielleiter: „Hm.. ich glaub ich hab da eine Idee.“


Der Blick wandert unheilvoll zum Pentagramm-Poster an der Wand und ich könnte an dieser Stelle jetzt einen dieser ultracoolen Cliffhanger einbauen, aber dann wäre das ganze ein Zweiteiler und in diesem Part hier überhaupt Niemand von Interesse aufgetaucht, also machen wir einfach nur einen kurzen Zeitsprung.


10 Minuten und eine Pinkelpause später:


Alle Drei: „Satanas, erhöre uns! Satanas, erhöre uns!“


Das elektrische Licht der Deckenbeleuchtung wurde durch den flackernden Schein ehemaliger Kommunionskerzen ersetzt. Opiumschwaden schwängern die Luft mit einem süßlichen Duft, während mystische Klänge vom Akte X – Soundtrack für die passende akkustische Untermalung sorgen. Unsere drei Teenager haben derweil ein großes Pentagramm mit Kreide auf den Boden gemalt und gemäß einem Black Metal Poster mit Runen verziert, die allerdings überhaupt nichts bringen, weil sie zwar richtig schön düster aussehen, aber letztlich einfach nur den Namen der Band wiedergeben.


Alle Drei: „Satanas, erhöre uns! Satanas, erhöre uns!“

Wer will hier Ananas?“

Das mit den Runen ist aber eh völlig egal. Genau wie das andere Zeugs drumherum auch. Der Teufel kommt einfach, wenn man ihn oft und nett genug ruft. Mehr ist gar nicht nötig. Die Akte-X Musik ist ganz nett, aber diesen Schwachsinn mit Opium und Kerzen hat Määhphisto nie verstanden. Sind doch nicht mehr im Mittelalter hier.


Max Mustermann: „Da bin ich. Was wollt ihr?“


Der Administrator der Unterwelt erscheint so, wie er sich zuletzt selbst schuf: Immer noch im goldenen Anzug, immer noch mit Monokel und Zylinder. Hätte jetzt Britney Spears gerufen.. das wäre was anderes. Aber für drei Rotzlöffel zieht sich der Herrscher der Finisterniss doch nicht um!


Spielleiter: „Äh..“


Außerdem hat er keine Zeit. Was er nun auch mit bösem Blick und etwas Schwefeldampf aus seinen Nasenlöchern klarmacht. Wobei.. das mit den Nüstern sieht als Schaf schon besser aus.


Max Mustermann: „Beeilt euch. Ich muss wieder weg. Hab nachher noch ein Match zu gewinnen.“

Zauberer: „Match?“

Max Mustermann: „Habt ihr mich heraufbeschworen um Smalltalk zu führen? Vielleicht über das Wetter? Ich könnte euch erzählen, wie das Wetter in Lissabon ist. Da komme ich nämlich gerade her.“


Lissabon? Die drei Stooges blicken sich fragend an. Dann räuspert sich Mr. Würfelpech


Krieger: „Nein, äh.. wir haben dich uns nur.. anders vorgestellt.“

Max Mustermann: „Ist das schon wieder diese Ziegen-Story? Ich bin keine Ziege. Ich bin ein Schaf. Das mit den Bibelgeschichten ist wie stille Post: Einer erzählt was, der andere vergisst die Hälfte und erfindet was neues.. Details verwischen..“

Zauberer: „Du siehst aber auch nicht aus wie ein Schaf..“

Max Mustermann: „Sagte ja gerade, habe heute noch ein Match zu bestreiten. Ist das so schwer zu verstehen? Netter Hut übrigens. Sehr klischeehaft.“


Der Rasenmäher des Volkes [in Zivil] winkt ab, bevor der Möchtegern-Zauberer und Teufelsbeschwörer etwas entgegnen kann.


Max Mustermann: „Egal. Was wollt ihr denn nun? Geld, Macht, paarungswillige Weiber?“

Spielleiter: „Ich wünsche mir eine Playstation 4!“

Krieger: „Ich will auch eine Playstation 4!“

Zauberer: „Ich nehm die paarungswilligen Weiber!“


Sechs Augen starren den Typen mit dem seltsamen Hut an.


Zauberer: „Scherz. Ich nehm natürlich auch ne Playstation 4.“


Genau, wer braucht schon Frauen, wenn er die neuste Generation der Videospieltechnologie besitzen kann. Der Verdammer der Verdammnis nimmt die Bestellung auf wie ein unterirdischer Kellner.


Max Mustermann: „Also drei Mal die Playstation 4. Jetzt müsst ihr mir nur noch die Gelangensbestätigung gemäß § 17a Abs. 2 UStDV ausfüllen und..“

Spielleiter: „Äh..“

Max Mustermann: „WAS IST DENN JETZT SCHON WIEDER?!“

Krieger: „Gelangen.. was?“

Zauberer: „Ich dachte wir unterschreiben da so nen Vertrag mit Blut, oder so?“

Max Mustermann: „Ach. Du Klugscheißer hast das hier wohl schonmal gemacht?!“

Zauberer: „...“

Max Mustermann: „Ihr könnt die meinetwegen auch mit eurem Blut ausfüllen, wenn ihr keinen Kugelschreiber habt, aber seit die Hölle Teil der EU geworden ist gelten die Bestimmungen des innergemeinschaftlichen Handels auch für einen Pakt mit dem Teufel!“

Krieger: „Die Hölle ist in der EU? Wo denn genau?“

Max Mustermann: „Aktuell in Dortmund. Was ist nun? Ich habe nicht den ganzen Abend Zeit, die fressen mir sonst die Salatbar leer!“


Gemurmel wird unter der Rollenspielgruppe laut. So haben sie sich das nicht vorgestellt.


Krieger: „Ich will nicht nach Dortmund. Du?!“

Zauberer: „Ich?! NIEMALS! Ich bin doch Schalke-Fan!“

Spielleiter: „Herr Teufel, Sir? Tut uns leid, aber wir haben es uns anders überlegt!“

Max Mustermann: „Wollt ihr lieber die Xbox One?“

Krieger: „Nix, nur die PS4! Aber nicht zu den Bedingungen!“

Max Mustermann: „Ach kommt, Leute. Der bisschen bürokratische Aufwand. Ich liefere auch per Overnight-Express! So einen guten Deal kriegt ihr nie wieder!“

Zauberer: „Das ist nicht das Problem. Auch die ewige Verdammnis nicht. Aber Dortmund? Das haben wir nicht gewusst!“

Max Mustermann: „Ich leg noch Fifa 14 obendrauf!“

Spielleiter: „Sorry, Dude. Auch nicht mit Killzone Extra.“

Max Mustermann: „Das kriegt ihr eh nicht, weil ihr noch keine 18 seid. BOAH! DANN BIN ICH JETZT ALSO VÖLLIG UMSONST HIER RUNTER IN DIESEN KABUFF GEKOMMEN?! GLAUBT JA NICHT DAS HÄTTE KEINE KONSEQUENZEN! Das ist wie wenn man aus Jux die Polizei und Feuerwehr ruft. NUR VIEL VIEL SCHLIMMER!!“

Spielleiter: „Tut uns Leid..“

Max Mustermann: „Jaja. Und bevor ihr mich das nächste Mal ruft, lüftet vorher mal. HIER RIECHT ES JA WIE BEI DEN TALIBAN! MÄÄÄÄÄÄÄH!!“


Mit einem Kopfschütteln kehrt der amtierende Tag Team Champion wieder zurück nach Lissabon. Und wir geben zurück ins Studio.



Unsterblich werden oder als Verlierer in die Geschichtsbücher eingehen.


Unter diesem Motto steht der Main Event. Nicht nur der heutige Abend, auch eine große GFCW-Karriere wird mit der Neuauflage des „Dream-Matches“ ein Ende findet. Der eben über die Videoleinwand gelaufene Trailer für den Hauptkampf hat die Stimmung in der Lissaboner auf den Siedepunkt gebracht. Spannung wabert in der Luft, Vorfreude lässt sich auf den Gesichtern der über zehntausend Fans ablesen. Zahlreiche Zuschauer haben sich für diese ganz besondere Show die Mühe gemacht und Schilder oder Verkleidungen gebastelt.


Pete: „Diese Leute schaffen es Woche für Woche, mir eine Gänsehaut auf den Rücken zu zaubern. An Tagen wie diesen bin ich dankbar dafür, auch nach über zehn Jahren noch kommentieren zu dürfen. Diese Stimmung, diese Ekstase. Mir fehlen die Worte. Lissabon schafft es, den heutigen Abend in ein rauschendes Fest zu verwandeln.“


Sven: „Dafür, dass du sprachlos bist, sagst du aber ziemlich viel. Aber ich stimme dir zu. Title Nights ist schon was ganz Besonderes. Danny Rickson gegen Robert Breads. Ich dachte 2011 schon, dass die Vorfreude nicht größer werden kann. Doch seit die persönliche Ebene bestiegen wurde, gibt es unter den Fans kein Halten mehr.“


Pete: „Kein Wunder. Kaum ein anderer Kampf blickt auf eine so lange Geschichte zurück, die von Träumen, Freundschaft und Verrat erzählt. Doch heute wird ihr letztes Kapitel geschrieben. Ich...-“


I'm not satisfied

But I'm done apologizing

No more compromise

And no more compromising


Wen es bislang noch auf dem Sitz gehalten hat, den bringt spätestens diese Musik zum Aufstehen. Wir hören Danny Ricksons „Best for me“. Als könne der Klang des Stückes die Stimmung zum Umkippen bringen, schwellen Buhrufe und Pfiffe an. Hälse schrauben sich in Richtung der Rampe, die anlässlich des PPVs von besonderer Länge und Gestaltung ist. Und da ist er. Schritt für Schritt schält sich Danny Rickson aus dem Vorhang. Er bleibt stehen, blickt nach links und rechts. Saugt die Emotionen und die Atmosphäre des Abends in sich auf.


Title Nights. Auch zum wiederholten Male ein ganz besonderes Ereignis, selbst wenn man wie der Engländer zu den Veteranen dieses Geschäfts gehört. Mehrere Sekunden bleibt Rickson stehen, spielt mit den Reaktionen der Zuschauer, die ihren Gefühlen freien Lauf lassen und aus voller Kehle ihre Gedanken zu Dannys Taten der letzten Woche verkünden. Langsam, fast schon bedächtig, führt der ehemalige Champion ein mitgebrachtes Mikrofon an die Lippen.


Danny Rickson: „Ich bin Danny Rickson.“


YOU SUCK!“


YOU SUCK!“


YOU SUCK!“


Danny Rickson: „Es ist interessant, wie sehr sich die Reaktionen auf diese Aussage in den letzten Wochen geändert haben. Als ich bei meiner Rückkehr im Ring stand, sah ich in den Reihen ekstatische Fans und meinte in den Augen mancher Leute Tränen der Rührung zu erkennen. Ihr habt mir zugejubelt, meinen Namen gerufen und mich in Internetforen zum Retter dieser Liga ikonisiert. Ich hatte den Eindruck, eine kleine Armee von tausenden Zuschauer hinter mir zu haben, die mir für meine Taten der Vergangenheit und die Verdienste um die GFCW Respekt zollen. Und nun?“


Noch immer am Beginn der Rampe stehend schaut Rickson in die Gesichter der Zuschauer in den ersten Reihen. Er registriert ablehnende Blicke, manche rufen ihm Unverständliches zu. Emotionen, die manch Athleten verunsichern würden. Für Rickson fühlt es sich fast an...wie eine Befreiung.


Danny Rickson: „Ich sehe vom Hass verzerrte Fratzen. Menschen, die sich danach verzehren, dass heute die Karriere des Verräters ein Ende findet und das Kapitel Danny Rickson mit einer Tragödie beschlossen wird. Die Rückendeckung ist einer Mauer des Antipathie gewichen. Plötzlich bin ich, der gefallene Held, nicht mehr gewollt. Ein Ärgernis. Lügner. Feind dieser Liga. Dabei hat sich eine Sache in dieser kurzen Zeitspanne sicher nicht geändert. Denn noch immer bin ich einfach nur...“


Er lächelt. Setzt für einen Moment das Mikrofon ab und sich in Bewegung Richtung Geviert. Fast beiläufig, zwischen Spiel mit der Kamera und Glattstreichen der ledernen Jacke, spricht er weiter.


Danny Rickson: „...Danny Rickson. Ich war es damals und ich bin es heute. Ist es also mein Problem, wenn mir nun Wut und Ablehnung entgegenschlägt? Nein. Ich habe mich nicht verändert, bin immer ehrlich gewesen. Es ist euer Problem.“


Zur Untermalung deutet der Engländer ins Publikum, ein Fuß steht auf der Ringtreppe. Er seufzt im Stile eines Lehrers, der seine Schüler zum wiederholten Male belehren muss. Dann steigt er schwungvoll die Treppe empor und bleibt auf dem Apron stehen, richtet einem Großteil der Hallenzuschauer den Rücken..


Danny Rickson: „Ich mache euch keinen Vorwurf. In dieser stimmungsgeladenen Atmosphäre der Hallen, bei Kampf und Inszenierung, werden häufig vorschnelle Urteile getroffen. Und noch etwas Anderes ist für eure Fehleinschätzung von mir verantwortlich. Man könnte hierbei von einem Virus sprechen, der seit Jahren mit verschiedener Ausprägung sein Unwesen in dieser Liga und in euren Köpfen treibt. Vielleicht wäre es noch passender, an dieser Stelle von einem Tumor zu sprechen.“


Er legt den Kopf schief. Überlegt. Ein Bein setzt er zwischen die Ringseile. Vor dem endgültigen Gang in den Ring noch ein Schweif über das Publikum.


Danny Rickson: „Ja...ich denke, das beschreibt es gut.“


Mit einem kurzen Nicken stimmt er sich selbst zu. Dann geht er zwischen den Seilen ins Geviert, präsentiert sich in der Mitte und breitet die Arme aus. Empfängt die Buhrufe, die ihm entgegenschlagen.


Danny Rickson: „Und der Name dieser Tumors ist Robert Breads.“


Lachen reißt Rickson den Kopf nach hinten, als der Lautstärkepegel anschwillt und den ungeliebten Engländer zum Verstummen bringen will. Mit ironischer Geste deutet er an, möglicherweise etwas Unanständiges gesprochen zu haben.


Danny Rickson: „Das war scheinbar ein wunder Punkt. Sofort erheben sie sich, die folgsamen Schäfchen. Protestieren. Natürlich steht es mir als Verräter am Fairnessgedanken – so habe ich es wirklich vor ein paar Tagen über mich gelesen – nicht zu, derartige Aussagen zu treffen. Wie kann ich es nur wagen? Schließlich habe ich gleich mehrfach den Ligenpräsidenten krankenhausreif geschlagen. Die Liga für eine andere Promotion vernachlässigt. Meinem angeblich besten Freund ein Loser Leaves League Match verheimlicht und es ohne sein Wissen vereinbart. Ja, ich gebe zu, das war wirklich schlecht von mir...“


Im Satz hält er inne, kneift fragend die Augen zusammen. Er spielt mit der Kamera und ihr vor, etwas Wichtiges vergessen haben. Dann hebt er symbolträchtig den Finger, als die Antwort gefunden ist.


Danny Rickson: „Mir dünkt, dass ich das ja gar nicht habe. Nicht eines dieser Dinge! Nein! Das alles ist das Werk einer anderen Person. Des Herren, der für euch seit einigen Wochen die weiße Weste trägt. Der am Horizont nahende Erlöser. Der Unbefleckte. So ist es doch, nicht wahr? Was ihr in Robert Breads seht ist nur eine leere Fläche, auf die ihr das projiziert, was ihr euch herbeiwünscht. Eure Hoffnung. Weil ihr merkt, dass diese Liga langsam den Bach runtergeht und euer Fanherz nach Rettung lechzt. Ihr sucht einen Fahnenträger, der bergauf vorangeht. Robert Breads ist der Strohhalm, an den ihr euch klammert. “


Bei diesen Worten streift er durch den Ring, lehnt sich abwechselnd an verschiedenen Seiten über die Seile. Sucht bestimmte Personen im Publikum und spricht sie als Vertreter für die Masse an.


Danny Rickson: „Doch als jemand, der von sich behaupten kann, Robert gut zu kennen, kann ich euch prophezeien, dass er euch enttäuschen wird. Wie immer. Nichts von dem, was ihr euch erhofft, wird sich erfüllen. Breads ist eine gut funktionierende Maschine, wenn es um den eigenen Erfolg geht. Doch für Alles, was darüber hinausragt, ist er nicht programmiert. Er bezieht nun aus eurer Unterstützung die Kraft, die er für einen Sieg braucht. Wenn es geschafft ist, dann fällt er euch wieder in den Rücken. Eure Projektion zerfällt zu Sand.“


Er hebt eine Hand und gestikuliert, dass eben jener Sand durch die Finger rinnt. Mit mitleidigem Kopfschütteln wendet er sich ans Publikum.


Danny Rickson: „Er wird wieder Leute in Krankenhäuser prügeln.“


Gang in die Ringecke. Er blickt Pete und Sven stellvertretend für den nicht anwesenden Dynamite an, dann führt Rickson das Mikrofon wieder an den Mund.


Danny Rickson: „Freunde verraten.“


Pfiffe für den Engländer, als er sich daran macht, einen der Pfosten zu erklimmen. Das Publikum stimmt den Ausführungen nicht zu, man fordert, dass er verstummen sollte.


Danny Rickson: „Und beweisen, dass er insgeheim auf die Liga als Ganzes scheißt.“


Deuten auf das gigantische GFCW Logo, das neben der offiziellen Grafik für Title Nights am Beginn der Rampe angebracht ist.


Danny Rickson: „Das ist die ganze Funktionsweise auf die der Tumor Robert Breads ausgerichtet ist. Er mag im ersten Moment harmlos wirken, doch seine Schadhaftigkeit zeigt sich dann, wenn er ohne Kontra wüten kann. Und dieses Kontra bin ich. Ich bin die Medizin.“


Sein Blick bohrt sich direkt in die Kamera. Seine Botschaft wird an alle Zuschauer gerichtet, die den heutigen Abend verfolgen.


Danny Rickson: „Ihr alle habt es nicht verstanden, dass ich es bin, der für diese Liga einsteht. Heute Abend werde ich im Ring stehen und den Tumor Breads ausrotten, ihm der GFCW aus dem Leib schneiden. Ihr werdet mich hassen und verachten. Euch wünschen, dass ich an seiner Stelle gehe. Doch Medizin kann auch bitter sein. Am Ende werdet ihr aber erkennen, dass ich das Richtige getan habe.“


Er springt wieder vom Seil und findet sich in der Mitte der Ringes ein. Dort lässt er noch einmal Sekunden verstreichen, dann führt er die Moral seiner Monologes aus.


Danny Rickson: „Und dafür solltet ihr mir danken.“


YOU SUCK!“


YOU SUCK!“


YOU SUCK!“


Pete: „Ich kann es schon nicht mehr erwarten. Mit jedem Video, jeder Promo und jedem Interview steigt meine Vorfreude. Dabei ist sie schon unendlich. Was mag uns heute für ein Kampf erwarten? Wenn ich daran zurückdenke, was für eine Schlacht ihr erster Fight war. Oder Breads gegen Fly. Rickson gegen Welkey. Aber niemals war es dermaßen persönlich wie jetzt.“


In der Zwischenzeit hat Rickson bereits den Ring wieder verlassen und sich auf die Rampe zurückgezogen. Während seine Musik ertönt, stellt er sich den Reaktionen der Fans. Aus 12.000 Mündern spricht Ablehnung. Doch es prallt an ihm ab. Eine der größten Gestalten der GFCW-Geschichte steht mit hoch erhobenem Kinn der Wand aus Hass entgegen und blickt sich um.


Sven: „Die Verbindung Rickson/Breads musste irgendwann implodieren. In dieser Liga ist nur Platz für ein Alphatier von diesen Ausmaßen. Es war vorhersehbar. Und heute ist es soweit, dass es zu einem Ende kommen muss. Lasst es uns einfach genießen.“



Leicht gereizt ist der schweizer Highflyer auf dem Weg zu seinem Lockerroom. Er trinkt gerade die 26te Dose Monster seitdem er den Cas-Buster abgekriegt hat. Dementsprechend aufgeputscht wirft er die Dose in die Luft, holt Anlauf und trifft sie in der Luft hart mit einem Dropkick. Die Dose fliegt davon und knallt gegen die nächste Wand. Leon landet wieder und geht immer noch gereizt weiter. Als er in den Gang mit seinem Lockerroom abbiegt prallt er fast mit dem guten alten Appleprodukt Mac Müll zusammen. Dieser ist anscheinend höchst erfreut den Monsterboy zu sehen.


Mac Müll: „Leon! Ich habe dich gesucht! Ich will dir einige Fragen stellen!“


Leon ist anscheinend nicht gerade sehr erfreut. Trotzdem fordert er den Interviewer auf endlich loszulegen.


Mac Müll: „Cassady hat dich ja ziemlich hart erwischt. Ist alles okay bei dir?“


Der Stagediver nickt nur.


Mac Müll: „Schön zu hören! Was hältst du eigentlich von Jay Tarven?“


Leon überlegt nicht lange.


Leon: „Nichts. Er versteckt sich hinter seinem Bodyguard wie ein Pantimos sich hinter Delegator! Meint der etwa, nur weil er nen Jobber weggehauen hat und sich nen Bodyguard der ihn nicht mal vor Statusveränderungen schützt zugelegt hat ist er jetzt der grösste YoloSwagger den die GFCW je gesehen hat? Ich sag es dir. Er ist es NICHT! Ich werde ich irgendwann kaputt hauen und dann sehen wir ja wer der bessere Wrestler ist. ACHTUNG SPOILER! Ich bin es! Der unvergleichlich zuckerresistente LEON THE STAGEDIVER BELMONT! Vampirtöter mit Diplom. ENDE DER DURCHSWAGGE!“


Für Leon ist anscheinend alles geklärt und er hopst mit hippen Hopsehüpfen davon. Zurück bleibt ein verwirrter Mac Sumpfling. ÄÄÄHM! Abfall.. ÄÄÄÄÄÄÄHHMMM! Müll! Mac Müll!
Nach diesen befremdlichen Ereignissen wird zum nächsten Swaggment geschalten – nein es wird zum nächsten Match geschaltet.


Singles Match:

TJ Silverberg vs. Toxic Lugosi

Referee: Howard Eagle


Pete: „Im zweiten Match des Abends treffen nun zwei Superstars der GFCW aufeinander, die schon seit längerer Zeit uns mit tollen Matches erfreut haben. Und Heute wird endlich Toxic Lugosi das ganze beenden!“

Sven: „Das glaubst auch nur du Pete! TJ hat sich seine Kräfte nur für Title Nights aufgespart. Er wird alles geben...“

Pete: „... und das wird auch nichts bringen. Lugosi wird jedem in der GFCW-Galaxy zeigen, das es keine andere Möglichkeit gibt, als Lugosi als Gewinner zu sehen.“

Sven: „Ja, ja. Also ich bin gespannt. Und hier scheint sich was zu tun, denn in der Halle wird es dunkel. Aha. Es ertönt ein Song, der uns nur allzu bekannt ist. Voodoo Johnson mit “Swear It to the Sun”



Das Logo von TJ Silverberg ist auf dem Titantron zu sehen. ''The Future'' steht mit dem Rücken zum Ring auf der Rampe. Auf der Kapuzenjacke ist ''The Future'' zu lesen, als das Lied zum Refrain ankommt geht das Licht an, ein kurzes Feuerwerk steigt empor und Silverberg zieht sich seine Kapuze vom Kopf. Silverberg wartet auf der Rampe auf seine Freundin, die aus dem Hintergrund erscheint, nimmt sie an der Hand und macht sich mit ihr auf dem Weg zum Ring.


Laura: „Auf dem Weg zum Ring… Aus Chicago, Illnois, USA mit einem Kampfgewicht von 105 Kilogramm. ''The Future'' TJ....Silverberg!!!


Dort angekommen, bleiben beide kurz stehen. Silverberg schaut in Richtung des Ringes und konzentriert sich noch einmal. Er küsst seine Managerin zärtlich und drückt sie dabei an sich. Er steigt in das Seilgeviert und posierte dort noch einmal für die Fans, anschließend steigt der auf eine der vier Ringecken posiert dort ein wenig. Er zieht nun seine Jacke aus die er seiner Managerin überreicht und wartet dann auf seinen Gegner.

Sven: „Was für ein Einmarsch. Mal kucken was sein Gegner so auffährt...“


Pete: „Was glaubst du denn? Es wird wie immer ein einschüchternder und Angst einflößender Marsch in den Ring, der von Anfang zeigt, wer hier als Sieger vom Platz gehen wird.“


Kaum hat Pete zu ende gesprochen, wird es schon wieder dunkel. Ein dunkelgrüner Spot beleuchtet die Ringmitte, während zeitgleich auf der Videoleinwand eine schaurige Höhle zusehen ist aus der dutzende Fledermäuse fliegen und das Intro zu Slayer's "Raining Blood" ertönt. Mittlerweile weiß nun jeder, welcher Superstar nun den Weg zum Ring antreten wird. „The bad Bat“.Vereinzelnde

Aufschreie aus dem Publikum, als Fledermäuse durch die Halle jagen. Heute scheinen es viele Duzend mehr zu sein. Alle fliegen zielstrebig durch die Halle, nur um am Ende über dem Bereich der Rampe zu schweben. Von der Hallendecke landet Toxic Lugosi in der Ringmitte. Sein ganzer Auftritt stockt immer noch vielen Zuschauern den Atem. Die harte Bass Drum und die Riffs von Slayer verstummen langsam und Toxic richtet starr und konzentriert seine Augen auf TJ Silverberg.



Sven: „Schau dir das an. Lugosi versucht schon vor Matchbeginn seinen Gegner mit einem Starecontest einzuschüchtern.“

Pete: „Wenn er so blöd ist, sich darauf einzulassen. Bitteschön.“


Jessica schaut sich das Alles aus sicherer Entfernung an. Sie will ihren Freund heute nicht beeinflussen oder gar ablenken. Lugosi registriert ihre Anwesenheit kurz und fokussiert sofort wieder TJ Silverberg.


Howard Eagle überzeugt sich kurz davon, das beide Wrestler keine verbotenen Gegenstände am Mann haben und gibt das Zeichen für das Läuten der Ringglocke.


Pete: „Endlich. Ich will dir ja nicht den Spaß verderben Sven, aber ich glaube das wird eine eindeutige Sache.“

Sven: „Sehe ich auch so. TJ wird mit Lugosi kurzen Prozess machen.“


Beide Wrestler umkreisen sich ohne den intensiven Blickkontakt zu unterbrechen. Lugosi registriert ein kurzes Zucken Silverbergs und nutzt dieses Zeichen der Ablenkung um mit einem harten Punch in TJs Gesicht das Match nun auch physisch zu eröffnen. Und dieser Punch hat gesessen. TJ weicht strauchelnd einige Schritte zurück. Lugosi will hier keine Zeit verschwenden und setzt sofort mit einer Serie von Chops nach, bis TJ sich in die Seile retten kann.


Pete: „Der Wahnsinn! Das Match läuft seit wenigen Sekunden, doch Lugosi reagiert sich mit einer Härte ab, das ist selten. TJ hängt in den Seilen. Was macht er denn jetzt? Whip-in. TJ läuft in die gegenüberliegenden Seile und Lugosi folgt ihm nur um sofort mit einer harten Clothesline abzuschließen!“


Silverberg knallt heftig zu Boden. Schwer atmend liegt er mit weit aufgerissenen Augen auf dem Rücken, während Lugosi noch nicht mal angefangen hat zu schwitzen. Toxic lässt sich selbst in die Ringseile fallen, nur um Anlauf zu bekommen für einen Legdrop.


Pete: „So langsam sollte sich TJ etwas einfallen lassen, sonst hat er keine Gelegenheit mehr, hier etwas zu zeigen.“


Lugosi erhebt sich und macht sich auf den Weg zum Ringpfosten. Langsam dreht er sich, um TJ auf dem Boden liegend zu betrachten. Silverbers Brustkorb hebt und senkt sich stark. Er versucht sich aufzurichten, langsam stützt er sich mit einem Arm ab und versucht nun mit den Beinen wieder hochzukommen.


SPEAR


Pete: „Wahnsinn! Spear von Lugosi. Was ist denn heute los? Lugosi hat nur darauf gewartet, das TJ sich aufrappelt, nur um ihn sofort wieder zu Boden zu reißen. Lugosi versucht es mit einem Cover.“


Eins


Zwei


Kick out


Pete: „Die erste Aktion Silverbergs.“

Sven: „Witzig. Das ist der Auftakt des gut geplanten Gegenangriffes! Warte nur ab.“


Noch auf dem Rücken liegend verpasst TJ eine kurze und harte Reihe von Schlägen gegen Lugosis Kopf. Davon überrascht schüttelt sich Lugosi und lässt von seinem ehemaligen Tag-Team-Partner ab. Damit hat er nicht gerechnet. TJ nutzt diese Sekunden und schafft es auf die Beine. Er orientiert sich kurz und verpasst Lugosi einen harten Tritt gegen den Kopf. Der noch sitzende Lugosi knallt von der Wucht nach hinten. Und plötzlich ist TJ oben auf. Er geht auf Lugosi zu greift in die langen verschwitzten Haare, zieht ihn hoch so dass TJ hinter ihm steht.


BACK SUPLEX


Sven: „Das ist meine Rede! TJ wird es Lugosi zeigen. Und nur mit solch harten Aktionen wird er es schaffen. Er darf nur nicht locker lassen.“


Diese Aussage hat TJ wohl gehört. Nach einem kurzen Blick zu seiner Freundin, wirft er sich in die Seile und ein satter Elbow Drop folgt. Nun versucht TJ ein Cover.


Eins


Zwei


Kick out


Das war noch zu wenig um Lugosi zu besiegen. Doch TJ nimmt es sportlich und zieht Lugosi erneut an den Haaren hoch. Whip-in und von hinten kommend zeigt TJ einen Bulldog in Perfektion. Lugosi landet mit dem Gesicht voran auf der Matte. Das Publikum weiß nicht wem es hier mehr oder überhaupt zujubeln soll. Auf der einen Seite hat Lugosi kaum bis gar nichts für seine Sympathie getan und auf der anderen Seite weiß das Publikum noch nicht so recht, was es vom neuen TJ halten soll. Doch das Publikum hat gemerkt, das sie ein tolles Match erleben werden und man sieht Blitzlichter aus allen möglichen Richtungen.


Pete: „So Lugosi. Jetzt hast du dich genug ausgeruht. Zeit um wieder anzugreifen.“

Sven: „Der kann ruhig noch was liegen bleiben.“


Doch diesen Gefallen tut Lugosi Sven nicht. An den Seilen zieht er sich langsam hoch, während Silverberg schon hinter ihm stehend wartet. In dem Moment wo sich Lugosi umdreht, rennt TJ auf ihn zu und befördert ihn mit einem Clothesline über das oberste Ringseil nach draußen. Mit einem heftigen Rumps kommt Lugosi auf dem Hallenboden auf. Anstatt im Ring zu warten, klettert TJ aus dem Ring und will Lugosi nun außerhalb bearbeiten.


Pete: „Siehst du das? TJ will Lugosi gegen den Ringpfosten schupsen! Das wird gleich wehtun. Doch warte mal! Lugosi kontert und befördert TJ gegen die Ringtreppe!“


Was für ein Konter Lugosis! TJ knallt scheppernd gegen die Metallstufen. Ein kurzes lächeln huscht über Toxics Gesicht. Nun greift er sich Silverberg, rollt ihn in den Ring. Er klettert hinterher und und richtet ihn in der Ringmitte auf. Beide Superstars stehen sich nun ganz nah gegenüber. Die Handykameras halten diesen Augenblick fest. Lugosis Hand geht an TJs Hals.


CHOKESLAM


Mit einer wahnsinnigen Wucht knallt er TJ auf die Matte. Nur um ihn sofort wieder in die Senkrechte zu ziehen und einen weiteren Chokeslam folgen zu lassen.


Pete: „Ja. Das wird es wohl gewesen sein. Zwei derartig massive Chokeslams hintereinander wird TJ nicht wegstecken können.“


TJ zuckt leicht und versucht sich unkoordiniert auf die Beine zu kommen. Das kann sich Lugosi nicht mit ansehen und greift ihm unter die Arme. Als TJ wieder auf wackeligen Beinen steht, folgt ein Whip-in den Lugosi mit einem Back Body Drop abschließt. Vor Schmerzen hält sich TJ seinen Rücken. Noch während er mit aufgerichtetem Körper auf der Matte sitzt, lässt sich Lugosi wieder in die Seile fallen und kommt mit einem Dropkick gegen TJs Oberkörper angeflogen.


Pete: „Aber jetzt. Genau. Lugosi covert erneut.“


Eins


Zwei


Kick out


Noch nicht. Noch ist das Match nicht zu ende. Doch Lugosi will hier ein eindeutiges und klares Ergebnis erzielen. TJ soll nicht wieder die Chance bekommen, sich aus dem Ergebnis raus zu reden. Nach einem weiteren harten Legdrop macht Lugosi den Sack zu. Er hievt Silverberg hoch und setzt zu seinem Finisher an.


TOMBSTONE PILEDRIVER


Sven: „Das kann er doch nicht machen! Die Aktion war eindeutig zu hart!“

Pete: „Die Aktion war genau richtig. Das war ein harter, aber perfekter Tombstone Piledriver. Und wie es aussieht, ist Lugosi noch nicht fertig.“


Die Blitzlichter in der Halle vermehren sich, die Fans sind sich sicher, das gleich das Match zu ende ist und sie wollen alle diese Ende nicht verpassen. Toxic Lugosi schaut einmal in die Halle und holt sich Silverberg zu seinem finalen Move noch einmal hoch. Er setzt an und mit einer Kraft, die den Ring erschütterte folgt ein erneuter


TOMBSTONE PILEDRIVER


Jetzt ist sich Lugosi sicher. Er covert ihn.


EINS


ZWEI


DREI


Pete: „Also Sven. Eindeutiger kann man ein Match nicht gewinnen. Lugosi hat hier ein für alle Male gezeigt, wer der Bessere ist. Hut ab. Eine starke Leistung.“

Sven: „Definitiv. Doch auch TJ hatte seine Momente.“

Pete: „Genau, Momente. Nicht mehr und nicht weniger. Und mit diesem Ergebnis geben wir wieder ab. Bis gleich.“


Sieger des Matches durch Pinfall: Toxic Lugosi!!!




Ein Mann fortgeschrittenen Alters sitzt in einem weinroten Ledersessel, die Beine überschlagen. Seine Brille sitzt auf der Nasenspitze, die müden, aber weisen Augen blicken über den Brillenrand hinweg. Er hält ein Clipboard im Schoss und macht sich immer mal wieder Notizen während des nun folgenden Dialogs.


Der Mann trägt einen anthrazitfarbenen Rollkragenpullover und eine einfache schwarze Stoffhose. Hinter dem Mann ist ein edles Bücherregal zu sehen mit vielen, dicken Schmökern darin. Ein Schwenk nach rechts zeigt einen schweren Schreibtisch aus dem ebengleichen dunklen Holz wie das Bücherregal. Auf dem Schreibtisch brennt schwach eine Funzel. Davor steht u.a. ein Namensschild, auf dem zu lesen ist: DR. SIGMUND F. REUTH.


Der Schwenk nach rechts geht weiter, und man sieht noch die Füsse einer auf einer dunklen Ledercouch liegenden Person, wobei ein Fuss relaxed auf dem anderen liegt. Bevor man die Person allerdings völlig erkennen kann, schwenkt die Kamera zurück zu Dr. Sigmund F. Reuth.


SIGMUND F. REUTH: Na, wie geht’s uns denn heute?

PATIENT: Alles roger, Doc. Bin absolut super unterwegs. Keine Probleme soweit.

SIGMUND F. REUTH: Sicher? Du bist nicht mehr deprimiert? Deine Existenzängste sind auch völlig weg?

PATIENT: Aber klaro, Doc. Mama hat mir wieder nen Job besorgt.

SIGMUND F. REUTH: Du...du willst wieder arbeiten? Das sind ja tolle Nachrichten, Junge. Und wo und als was fängst du an, wenn ich fragen darf?

PATIENT: Mama hat gesagt, sie hat mir n Job besorgt bei der WFWL. Ich kann meinen Championtitel wieder verteidigen.

SIGMUND F. REUTH (seufzend): Bist du dir sicher? Das hatten wir doch schon...die WFWL gibt es schon lange nicht mehr, Junge. Weißt du nicht mehr? Erst neulich haben wir uns darüber unterhalten.

PATIENT (offensichtlich leicht erbost): Nein, Doc. Ich bin doch der WFWL-Champion...SHITFUCKNUTTENPISSE. Wie oft muss ich das denn noch sagen?

SIGMUND F. REUTH: Wir wollen doch ganz ruhig bleiben...du weißt doch, wenn du dich zu sehr aufregst, sagst du diese schrecklichen Wörter. Du willst doch diese schrecklichen Wörter nicht sagen, oder?

PATIENT (noch immer sehr aufgebracht): Sie! Sie fangen doch immer damit an, Doc! Sie sagen ständig: Die WFWL gibt’s nicht mehr, BLA. Ich bin kein Champion, BLA! ROTZFUCKVOGELMÖSE

SIGMUND F. REUTH (lässt sich nicht aus der Ruhe bringen): Ganz ruhig, Junge, ganz ruhig. Du sagst wieder diese Worte...Erinnerst du dich nicht? Du SOLLTEST WFWL-Champion werden, aber dann hat die Liga ihre Pforten geschlossen. Erinnerst du dich nicht? Es gab damals einen Riesenskandal, ja, du HÄTTEST Champion werden sollen, aber dann kam das rasche Ende. Das ist ja der Grund, warum du ursprünglich deine Sitzungen bei mir hast.

PATIENT (man sieht jetzt Hände in die Kamera fuchteln): HIRSCHFOTZENSCHLAMPENDRECK Aber ich habe den Gürtel. Ich habe den Gürtel doch hier...Ich bin ein World-Champion. Ich bin ein World-Champion! ICH BIN EIN WORLD-CHAMPION!


Ins Bild huscht nun eine ältere Dame mit Kopftuch, die nervös eine Handtasche in beiden Händen hält. Sie beugt sich zum Doc. Sie flüstert ihm ins Ohr, hörbar für die Kamera.


DAME: Er fängt bei der GFCW an, Doktor Reuth. Ich habe es ihm zwar erklärt, aber manches Mal hat er solche Aussetzer, da denkt er wieder, er ist WFWL-Champion. Er hat diesen Gürtel aus Pappe gemacht, wissen Sie...Mit dem Malkasten hat er ihn bemalt. Er ist ein guter Junge...

SIGMUND F. REUTH (hört die Worte der Dame, macht sich wieder Notizen, blickt dann wieder zu seinem Patienten hinüber): Hm...Also du fängst wieder als Wrestler an. Wo fängst du denn an, Junge?

PATIENT (zögert mit der Antwort, scheint wieder ruhiger zu sein): Bei der GFCW.

SIGMUND F. REUTH: Bist du denn ein World-Champion?

PATIENT (überlegt): Nein.

DAME: Gibt es Bedenken, Doktor Reuth, dass man ihn in den Ring lässt?

SIGMUND F. REUTH: Also er ist nicht gesund, er hat immer wieder diese Aussetzer. Aber wenn ich sehe, was in diesen Wrestling-Ligen für Psychopaten rumrennen, dann ist er nicht ungewöhnlicher als diese Individuen. Wie verhält er sich denn zu Hause, Mrs. Crutch?

MRS. CRUTCH: Er ist ein guter Junge, Doktor Reuth. In der Regel ist er höflich, zuvorkommend, nett und freundlich. Aber wenn er diese Aussetzer hat und sich für den World-Champion hält und mit dem Pappgürtel durch die Küche rennt, dann kann er schon böse, gemein und ausfallend werden. Aber er ist ein guter Junge, Doktor Reuth.

SIGMUND F. REUTH: Also ich werde dir nicht verbieten, in den Ring zu steigen, Jason.

JASON CRUTCH (wieder ausfallender): Können Sie auch gar nicht, Doc. Können Sie nicht, denn ich bin ein World-Champion und ich muss meinen Titel verteidigen. FUCKDRECKAFFENMÖSE

SIGMUND F. REUTH: Sie sehen, Mrs. Crutch...mal so, mal so. Aber gut. Meinen Segen hat er. Es wäre aber doch besser, wenn er mich weiter regelmäßig besucht. Die Sitzungen werden interessant, wenn er erst einmal sein Comeback im Ring hatte.


Der Doktor fährt fort, an Mrs. Crutch gewandt:


SIGMUND F. REUTH: Am besten, Mrs. Crutch, tun Sie vorerst noch, was er will. Wenn er denkt, er ist ein World-Champion, spielen Sie mit. Im Moment ist es erst einmal wichtig, dass er wieder ins echte Leben und damit in die Arbeitswelt einsteigt. Das ist ein erster Schritt zurück zur Normalität. Wenn er einen Ausflug zurück in die Realität hat, versuchen Sie dranzubleiben und unterstützen Sie ihn.


Der Doktor erhebt sich, nun schwenkt die Kamera durch den Raum und aus der Couch steht der Patient auf. Ein 187 cm großer normal gebauter Mann, knapp über dreißig Jahre. Sein pechschwarzes Haar ist kurz geschnitten (ca. 2 cm), er hat es nach hinten gegelt und hat Geheimratsecken. Ein schwarzer, dünn rasierter und gepflegter Bart umrahmt seinen Mund – und nur seinen Mund. Er trägt eine tiefschwarze Sonnenbrille. Dr. Reuth und Jason Crutch schütteln sich die Hände.


SIGMUND F. REUTH: Ich würde sagen, du kommst nächste Woche nochmal, Jason. Freut mich, dass du nach beinahe 10 Jahren wieder einem Beruf nachgehen willst. Aber vergiss nicht deine Beruhigungsübungen zu machen. Du willst doch nicht wieder diese schlimmen Wörter sagen, oder, mein Junge?

JASON CRUTCH: Nein, Doc, bestimmt nicht. Ich bin ein braver Junge. SHITFUCKARSCHFICKENDERMÖSENLECKER



Er sitzt einfach nur da. Wortlos. Auf einem dieser schwarzen, aufklappbaren Metallstühle. Sein leeren Blick fokussiert die weiß gestrichenen Betonziegel der Mauer vor ihm. Bloß sein tiefes, beinahe schnaufendes Atmen ist zu hören. Ein gleichmäßiges, versloses Mantra vor diesem alles bedeutenden Match. Es beruhigt und stärkt zugleich, hilft dabei die vielen Gedanken, die in seinem Geist wie ein Gewittersturm unnachgiebig toben, zu ordnen. Raphaellus Kruegers Augen wirken glasig, als wäre er nicht hier. Und gewissermaßen stimmte das auch, denn diese Kabine mit ihren kahlen Wänden, mit ihrer schmucklosen, minimalen Einrichtung, weckte Assoziationen in ihm.


Auf seine Weise ähnelte dieser Ort seiner auserkorenen neuen Heimat. Auf seine Weise stank auch dieser Ort nach Tod. Kein Siechtum, keine Fäulnis, keine Krankheit. Es war die penible Sterilität eines Krankenhauses. Leblose Symmetrie, der unverkennbare Geruch von Desinfektionsmittel, bleiches, kaltes Licht. Er kennt diese Art von Tod. Sie erinnert ihn an die Vergangenheit. An seine Vergangenheit. Und damit auch an Smith.


Ich liebe eine gute Wette.“


Als das Scheusal nach War Evening Spawn aufsucht, um nach diesem Match zu verlangen, wusste er natürlich, auf was er sich einließ. Es war eine Falle. Egal, wen Smith den Menschen dort draußen in der MEO Arena präsentieren würden, egal gegen welche seiner Marionetten er antreten müsste und egal, ob er diese Person schlagen würde, Smith hätte einen Alternativplan. Den hatte er immer. Und das bereitete ihm Angst. Ja, er hatte wieder Angst. Dieses verschollen geglaubte Gefühl trug er mit sich herum, seit er vor zwei Wochen seine Stimme im Backstagebereich vernahm. Welche Ironie sich doch dahinter verbarg. Er hatte sich in den Jahren des Versteckspiels von der Menschheit abgewandt und redete sich ein, dass er nicht mehr zu ihnen gehören würde, weil er sich sein Domizil mit haarigen Pestnagern teilte, doch war der Fakt, dass er Angst verspürte nicht Zeugnis genug, dass er doch ein Mensch war?


Es liegt also ganz allein an Ihnen. Es ist Ihre Entscheidung.“


Smith glaubte an die Unausweichlichkeit des Schicksals. Darum wurde er zu dem, was er heute ist: Eine über Marionetten herrschende Marionetten, die sich ihre Fäden bereitwillig an Arme und Füße band. Eine Marionette, die für all ihre Handlungen, auch für die Gräueltaten, die man ihm einst zufügte, eine Entschuldigung hatte, konnte sie die Verantwortung doch einfach an die Person – oder in seinem Fall die Institution – weitergeben, die das Holzkreuz in den Händen hielt. Er selbst glaubte an die Selbstbestimmung des Menschen. Deshalb floh er, deshalb versteckte er sich Jahre im Untergrund. Und deshalb tauchte er letzten Endes auch wieder in der GFCW auf. Er wollte keine Marionette sein und riss sich von den Fäden los... nur um ihre Fesseln an Händen und Füßen erneut zu spüren. War Smith etwa im Recht? War er doch nur ein Sklave? Er würde es herausfinden. Heute Nacht...


Es klopft.

Das ist das Zeichen!


Die riesenhafte Gestalt erhebt sich aus dem Klappstuhl, der unter dem sich lockernden Gewicht des Scheusals quietscht und knarrt. Sein Kopf wendet sich langsam zu der Tür, dann marschiert er los.


Seinem Schicksal entgegen?


Singles Match:

Raphaellus Krueger vs. Smith's Choice

Stipulation: Sollte Raphaellus Krueger das Match verlieren,

muss er die GFCW verlassen.

Referee: Peter Cleven



Es ist Zeit für das dritte Match des Abends. Raphaellus Krueger wird sich einem ihm unbekannten Mann im Ring stellen müssen und der Ausgang dieses Matches wird darüber entscheiden, ob er jemals wieder in dieser Liga antreten darf. Oder ob er überhaupt jemals wieder antreten darf. Zu „The Ones“ erscheint er auf der Bühne, gehüllt in den abgeranzten Anorak mit der hochgezogenen Kapuze. Wie auch bei seinen letzten Auftritten, verzichtet der Wrestler, der einst Gordon Mercer hieß, auf eine großartige Show und begibt sich auf der langen Auftrittsrampe direkt zum Ring. Die Porgugiesen sind sich nicht ganz sicher, ob sie nun buhen, jubeln oder gar nichts tun sollten. Wer war bei dieser Auseinandersetzung der Böse? Abermals hinterlässt Raphaellus Krueger nur Fragezeichen...


Laura: „Aus Newark, New Jersey, USA, mit einem Kampfgewicht von 121 Kilogramm. Er repräsentiert The Abyss: „Das Scheusal“ RAPHAELLUS KRUEGEEEERRRR!!!!“


Unspektakulär steigt das „Scheusal“ über das Top Rope in den Ring, entledigt sich dort seinem Anorak und wartet auf seinen unbekannten Herausforderer, während sein Themesong ausblendet...


Bevor dieser jedoch das Geld betritt, bekommen wir es erst mal mit einem anderen Herrn zu tun, einem alten Bekannten von Krueger. Nüchtern, ohne jeglichen Anflug von Dramatik betritt er das Halleninnere durch den Vorhang. Weder spielt dabei Musik, noch bildet die überdimensionale Videoleinwand über der Bühne etwas ab. So, wie er ist, spuckt ihn der herunterhängende Stoff aus. Den, der sich selbst Smith nennt. Wie auch schon vor zwei Wochen bei War Evening, trägt der amerikanische Patriot mit dem schütteren, straßenköterblonden Haar einen grauen Anzug, mit einer dazu passenden roten Krawatte. Am Revers befindet sich der Anstecker mit dem stilisierten Wappentier der Vereinigten Staaten von Amerika. Zu seiner rechten und linken Seite wird er von zwei breit gebauten Anzugträgern begleitet, die ihm, etwas versetzt, zum Ring folgen. In seiner Hand hält er ein Mikrofon.


Verwirrte Gesichter in den Sitzreihen, wo man auch hinsieht. Ähnlich wie bei Raphaellus Krueger weiß man nicht, wie man auf Smith reagieren soll. Der guten Laune des Patrioten tut das aber keinen Abbruch. Der lächelt selig vor sich, während er die Distanz zum Ring verkürzt und als dort angekommen ist, steigt er mit für sein recht fortgeschrittenes Alter flinken Schritten die Ringtreppe hinauf, steigt durch die Ringseile in den Squared Circle, stellt sich in dessen Zentrum, wirft einen wissenden Blick zu dem „Scheusal“ hinüber und hebt dann das Mikrofon an die Lippen, während sein blaues Augenpaar durch die Sitzreihen schweift.


Smith: „Meine Damen und Herren, Bewohner des rückständigen Portugals...“


Und mit diesen ersten Worten sind die Zweifel der Portugiesen dann auch fürs Erste beseitigt. Buhrufe und Pfiffe erfüllen die MEO Arena, der Anzugträger nickt einräumend und fordert die Fans mit einer Handgeste auf, sich wieder zu beruhigen, was jedoch den gegenteiligen Effekt zur Folge hat. Die Geräuschekulisse wird nur noch lauter. Als Smith begreift, dass er an dieser Lage nichts ändern kann, zuckt dieser bloß mit den Schultern und spricht dann einfach weiter.


Smith: „Für jene unter Ihnen, die die letzte Sendung der von Ihnen favorisierten Wrestlingliga vor zwei Wochen verpasst haben und für die ich aus diesem Grund noch kein Begriff sein sollte, möchte ich mich kurz vorstellen. Mein Name ist Smith. Kein 'Mr.' oder 'Sir' oder sonstiger Zusatz davor. Einfach nur Smith! Ich stehe heute Abend vor Ihnen, weil ich mit diesem Individuum...“


Die offenen Handfläche deutet auf den düsteren Koloss in der Ringecke, der das süffisante Siegerlächeln mit gefühlskalter Neutralität erwidert.


Smith: „...das auf den Namen Gordon Mercer... pardon, auf den Namen Raphaellus Krueger hört, eine kleine Wette eingegangen bin. Mr. Krueger hat sich dazu bereit erklärt, sich im Ring einem von mir ausgesuchten Wrestler zu stellen. Wir haben vereinbart, dass falls Mr. Krueger gegen diesen Wrestler gewinnen sollte, er von mir oder besser gesagt von uns für immer in Ruhe gelassen wird. Sollte jedoch mein Stellvertreter gewinnen, so hat sich Mr. Krueger dazu verpflichtet, seinem eigentlichen Schicksal Folge zu leisten und in sein Heimatland, den glorreichen Vereinigten Staaten von Amerika zurückzukehren. Dort, wo er hingehört und dort wo ihm geholfen werden kann, seinen momentanen Zustand zu überwinden. Wie auch immer es gleich ausgehen sollte, ich bin ein fairer Sportsmann und ich halte mein Wort. Genauso hoffe ich natürlich, dass dies auch für Mr. Krueger gilt. Doch genug der Worte, Sie sind sicherlich gespannt darauf, zu erfahren, wer der Auserkorene sein wird, darum will ich Sie nicht länger auf die Folter spannen.“


Der Anzugträger dreht sich in Richtung der Stage und deutet auf die leere Bühne.


Smith: „Freuen Sie sich auf den Mann, der den GFCW Run von Raphaellus Krueger beenden wird, freuen Sie sich auf einen wahren amerikanischen Patrioten, die Verkörperung aller strahlenden Ideale unserer großartigen, unbezwingbaren und überlegenen Nation. Begrüßen Sie mit mir...“


Ein kurzes retardierendes Moment.


Smith: „...COPPER FRANKLIN!!!!“

Sven: „Copper-wer?“



Bevor ihm jemand diese Frage beantworten kann, schmettert aus den Boxen ein prächtiger Marschrhythmus. Den Tron ziert ein wehendes Stars-and-Stripes-Banner und die MEO Arena ist erfüllt von einem Farbengewirr aus blau, rot und weiß. Die Gesichter der portugiesischen Fans sind gezeichnet von abertausenden von Fragezeichen und auch Sven lässt sich dazu hinreißen, seine vorherige Frage ein wenig ausformulierter zu wiederholen.


Sven: „Okay, noch mal: Wer zur Hölle ist Copper Franklin?“


Die Antwort liefert der Vorhang. Mehr oder weniger zumindest, denn hinter ihm kommt nun jener Mann hervor, zu dem dieser Name gehört. Eine groß gewachsene, muskulöse Gestalt, die Arme übersät mit Tattoos, auf Millimeter getrimmte, dunkelblonde Haare, ein buschiger Abraham-Lincoln-Gedächtnisbart, eisblaue Augen, dazu eine Trunks in den Farben und dem Muster seines geliebten Heimatlandes, rote Kneepads, blaue Wrestlingstiefel tragend und ein Stars-and-Stripes-Banner an einer Fahnenstange haltend. So tritt Copper Franklin vor die stutzige Masse, stellt seine Fahne senkrecht auf den Boden und salutiert mit gerührter Miene Gott und Vaterland. Dann marschiert er im Takt zu George M. Cohans „You're A Grand Old Flag“ zum Ring, gefolgt von über 12.000 stuzigen Augenpaaren. Es ist ein bizarrer Auftritt, weit über der Grenze der Überzeichnung. Smith diese Tatsache allerdings nicht weiter zu stören, nein er scheint sich regelrecht darin zu laben. Schunkelnd klatscht er zum Rhythmus des patriotischen Songs und schmettert jedes einzelne Wort des Liedtextes mit Inbrunst mit.


Pete: „Copper Franklin konnte man vor einigen Monaten bei unserer Londoner Konkurrenz beobachten, bei deren Rumble-Event er einen respektablen sechsten Platz hingelegt hat, nur um kurz darauf wieder in der Versenkung zu verschwinden. Scheinbar hat Smith ihn von dort nun wieder zurückgeholt.“

Sven: „Und wieso sollten wir jetzt glauben, dass ausgerechnet dieser Copper Franklin Raphaellus Krueger besiegen kann, wenn er noch nicht mal bei der FSP wirklich was gerissen hat?“

Pete: „Wahrscheinlich geht es genau darum! Man konnte sich von ihm bisher kein genaues Bild machen, lediglich eine Rumble-Teilnahme und ein Singles Match sah man bei der FSP von ihm. Das reicht mitnichten, um sich ein fundiertes Urteil über seine Fähigkeiten im Ring zu erlauben. Wer weiß darüber hinaus schon, was er nach seinem Gastspiel in London getrieben hat?“

Laura: „Aus Houston, Texas, USA, mit einem Kampfgewicht von 111 Kilogramm: COPPER FRANKLIIIIIINNNN!!!!!!“


Einmal umrundet er das Seilgeviert, schwenkt dabei enthusiastisch die Fahne, während er von den im Ring stehenden beobachtet wird, dann drückt er der vollkommen überrumpelten Laura seine Fahne in die Hand, salutiert ein letztes Mal vor ihr und steigt dann in den Ring. Smith wird mit einem kräftigen Händedruck begrüßt, danach tritt er an Raphaellus Krueger heran, den er zuerst von Kopf bis Fuß mustert, um dann ein verächtlich Zischen auszustoßen und sich in die entgegengesetzte Ringecke zu begeben.


Es folgen letzte Absprachen zwischen Peter Cleven und den Kämpfern, dann lässt er das Match anläuten. Beide Wrestler lösen sich aus ihren Ringecken. So stehen sie die ersten Sekunden da, erstarrt zu Marmorstatuen. Die einzige Rührung erfolgt lediglich auf dem Gesicht von Copper Franklin. Ein Muskelzucken, der Anflug eines überlegenen Schmunzelns. Dann beginnt der amerikanische Patriot damit, das „Scheusal“ langsam zu umkreisen, während ihm der Blick des düsteren Giganten folgt.


Nun scheint sich auch das Mitglied des Abyss-Stables aus seiner Paralyse zu lösen, folgt den Bewegungen des unbekannten Wrestlers. Ein flinker Ausfallschritt folgt, Copper Franklins Hände schnellen nach vorn, auch Krueger packt zu. Der Lock-Up!


Arm-Wringer!


Gekontert mit einem eigenen Arm-Wringer!

Anschließender Wrist Lock!


Copper Franklins Oberkörper wird nach unten forciert, als Raphaellus Krueger mit ungerührter Miene den Arm am Handgelenk nach oben hebelt. Der Stellvertreter Smiths prustet und schaut sich nach den Seilen um. Keine in der Nähe, die diese Situation für ihn mühelos lösen könnten, also vollführt mit etwas Schwung eine schnelle Bodenrolle mit anschließendem Kik-Up, um sein Handgelenk wieder in die richtige Position zu renken.


Arm Wringer!

Hammer Lock!

Side Headlock!


Eine flinke Kombination verschiedener Griffe. Raphaellus Krueger befindet sich im Schwitzkasten, den Hals eng umschlungen von den ausdefinierten, tätowierten Armen Franklins. Dieser drückt zu und probiert seinen Gegner aus dieser Position auf den Boden zu forcieren, der jedoch rasch mit einer Reihe Back Elbows in die Magengegend reagiert. Doch er lässt nicht los! So als wäre er eine Art Supersoldat oder der Terminator scheint Copper Franklin Raphaellus Kruegers Gegenwehr wegzustecken wie Nichts und verstärkt seinen Griff sogar noch. Ein eigenartiger Anblick, bedenkt man, dass in seiner bisherigen Zeit in der GFCW das „Scheusal“ eher das Image anhaftete, im Ring eine Festung zu sein.


Headlock Takedown!


Krueger macht sich schwer!


Der Versuch des Aushebelns gelingt nicht, stattdessen macht der Kanalisationsbewohner nun Anstalten, sich aus dem Griff zu befreien treibt sich und seinen Gegner zurück in die hinterliegenden Seile. Sie federn ab, Copper Franklin verliert für einen Moment die Balance und muss seinen Griff lösen, sodass das Denkmal der Unvollkommenheit seinen Opponenten nun von sich wegschubsen kann. Der Patriot nutzt den Schwung und sprintet in die gegenüberliegenden Seile...


Back Body Drop!


Nein! Copper Franklin bleibt in den Seilen hängen!


*Patsch*


Pete: „Autsch! Übler Tritt ins Gesicht von Raphaellus Krueger.“


Das Abyss-Mitglied ist am Wanken wie englischsprachige Praktiker der Autoerotik und der amerikanische Patriot setzt mit einem Dropkick nach, der seinen Gegner dann auch zu Fall bringen kann. Das erste Cover des Matches folgt und Referee Peter Cleven schmeißt sich vor Freude auf den Boden, weil er auch endlich was zu tun hat.


ONE


T... KICK OUT!


Unverzüglich springt der Abe Lincoln-Gedächtnisbartträger auf die Füße. Auch Krueger sucht den Stand, doch da schlingen sich die muskulösen Arme seines Gegner von hinten um seinen Hals.


Chinlock!


Die behandschuhten Hände des „Scheusals“ zerren an den fest verschlossenen Händen seines Gegners, der zusätzlich zu dem Griff um den Hals noch sein Knie in den Rücken des Kanalisationsbewohners presst, den Chinlock kann er dadurch aber nicht lockern. Ein angestrengtes Aufstöhnen entweicht Krueger und er macht den Versuch, aufzustehen, kann sich und Copper Franklin sogar ein Stück weit in den Stand hieven, aber der Stellvertreter Smiths reagiert blitzartig und steigt mit seinem Fuß einfach in die Kniekehle der selbsternannten Laune der Natur, sodass es für die beiden wieder zurück auf die Matte geht. Diesmal schnappt sich der Patriot für seinen Haltegriff jedoch mit seinem rechten Arm das linke Handgelenk seines Opponenten, schlüpft mit seinem linken Arm durch die so entstandenen „Armschlaufe“, hält sich mit der linken Hand am Nacken des Denkmals der Unvollkommenheit fest und zieht dann kräftig.


Cobra Clutch!!!


Das ist natürlich eine ganz andere Nummer und das begreift auch Raphaellus Krueger ziemlich schnell, dessen Emotionslosigkeit aus seinen Gliedern plötzlich wie weggewischt scheint und er sich beinahe panisch wirkend zu den nächstgelegenen Seilen umblickt. Zentimeter für Zentimeter kriecht er in einer halb sitzenden, halb liegenden Position zu den Seilen und bekommt das Bottom Rope tatsächlich zu greifen. Copper Franklin ist gezwungen zu lösen, was dieser aber gar nicht einsieht und so bleibt Peter Cleven nichts anderes übrig, als den Patrioten anzuzählen.


ONE


TWO


THREE


FOUR

Er löst!


Krueger probiert sich an den Seilen hochzuziehen, in die Vertikale schafft er es jedoch nicht, denn schon ist wieder Copper Franklin zur Stelle, der, begleitet von Smiths Applaus, damit beginnt, auf seinen Gegner einzutreten, Heftige und rasch hintereinander ausgeführte Footstomps treffen das Abyss-Mitglied an Schulter und Nacken. Wieder ist es der unparteiische Peter Cleven, der dazwischengehen muss, aber auch hier gibt Copper Franklin keinen fliegenden Liebesakt...


ONE


TWO


THREE


FOUR


FIV...

Er lässt ab!


Sven: „Meine Güte, wie wird unser scheußlicher Freund denn hier von dem Neuen auseinandergenommen?“

Pete: „Das muss nichts heißen, auch Lionel Jannek, den man als sehr methodischen Worker kennengelernt hat, kontrollierte zu weiten Teilen sein Match gegen Krueger, um von ihm dann aber letztendlich doch noch besiegt zu werden.“

Sven: „Das entnimmst du woraus? Ich wüsste nicht, dass die beiden jemals ein Match bestritten hätten!“

Pete: „Stimmt! Tom hat ja immer noch kein Match abgegeben lol.“


Und da geht es auch schon weiter! Copper Franklin schnappt sich beide Arme seines düsteren Kontrahenten, zieht diesen so weiter in das Seilgeviert, nimmt danach mit seinem Fuß Maß und springt in die Luft.


Footstomp auf die linke Hand!


Schmerzerfülltes Stöhnen vom liegenden Krueger, der seine linke Hand anstarrt und ausschüttelt. Jene Hand, mit der er immer seinen Os Impurum ansetzt, woraufhin Copper die behandschuhte Pranke erneut packt, kraftvoll gegen die Matte donnert und sich danach auf dem Boden abstützend auf sie kniet.


Elevated Kneedrop!

Noch einer!

Und ein Dritter hinterher!


No! Krueger rollt sich aus dem Weg!


Copper Franklin kommt auf dem blanken Boden auf und grunzt qualvoll. Sofort kämpft er sich in den Stand zurück, auch Krueger tut es ihm gleich aber Smiths Stellvertreter ist dabei einen Moment schneller.


Clothesline!


Big Boot!


*Rumms*


Aus dem Lauf rennt Copper Franklin in die Stiefelsohle des „Scheusals“ und wird zu Boden gerissen. Ein Elbow Drop aus dem Stand folgt, dann legt sich Raphaellus Krueger zu seinem ersten Cover in diesem Aufeinandertreffen auf seinen Landsmann.


ONE


TWO

KICK OUT!


Pete: „Krueger verschwendet keine Zeit! Auch Copper Franklin kommt auf die Beine! Heftiger Forearm Smash ins Gesicht von Franklin! Der antwortet mit einem Faustschlag!“


Forearm Smash!


Closed Fist Punch!

Forearm Smash!


Closed Fist Punch!

Closed Fist Punch!

Closed Fist Punch!

Closed Fi...


Peter Cleven reicht es! Er geht dazwischen und zieht Smiths Marionette von dem Geschehen weg und redet auf diesen ein, schließlich soll das hier kein Faustkampf, sondern ein ordentliches Wrestlingmatch sein. Der stolze Amerikaner, der – genauso wie Smith – nicht von den Real Americans abgekupfert ist, lieber Marcus, dreht sich wutentbrannt um und funkelt den Ringrichter mit einem Blick an, bei dem Angst haben muss, dass Franklin ihm nicht gleich den Kopf abreißt, doch Cleven lässt sich nicht einschüchtern und ermahnt den Texaner zu Fairness und Sportsgeist, so wie sich das für einen vorbildlichen, amerikanischen Athleten gehört... als wenn das Copper Franklin interessieren würde! Spöttisch lächelnd wendet er sich wieder seinem Gegner zu.


Pete: „Oh, mein Gott!!!! DOUBLE-HANDED CHOKESLAM!!!!!“


Der ehemalige FSP-Worker hebt vom Boden ab, kann aber im Bruchteil einer Sekunde reagieren und tritt dem „Scheusal“ noch in der Luft in den Bauch, sodass er den Handlanger unweigerlich aus seinem Griff entlassen muss. Stattdessen nimmt nun Copper Franklin selbst das „Scheusal“ in einen Front Facelock.


DDT!


Krueger schubst ihn von sich!

THRUST KICK!!!


Der Mann mit der buschigen, sein Antlitz umrahmenden Schifferkrause donnert zu Boden und augenblicklich wird er vom Abyss-Mitglied wieder hochgezerrt, um Opfer eines Body Slams zu werden. Erneut knallt er mit dem blanken Rücken auf die Ringmatte und windet sich vor Schmerz, was von Krueger sogleich mit einem weiteren Coverversuch unterbunden wird.


ONE


TWO

Kick Out!


Copper Franklin kickt souverän aus. Das „Scheusal“ betrachtet seinen Gegner für einen Moment, dann steht er wieder auf und auch der Texaner kehrt in die Vertikale zurück. Der Kanalisationsbewohner ergreift die Initiative und will seinen amerikanischen Landsmann zu einem erneuten Chokeslam-Versuch ergreifen, der macht allerdings einen flinken Ausweichschritt nach hinten, sodass Raphaellus Krueger ins Nichts greift. Mit der plötzlichen Beinarbeit eines Boxers verringert Franklin plötzlich wieder die Distanz zu seinem Kontrahenten, hebt seine Arme zur Deckung hoch und beginnt damit, Faustschläge im Körper im Gesicht des Denkmals der Unvollkommenheit zu versenken und dabei immer wieder umherzutänzeln. Eins, zwei, drei, vier, fünf, allesamt in einer ultraschnellen Kombination, sodass der selbsternannten Laune der Natur keine Zeit zum Reagieren bleibt. Peter Cleven will sich schon wieder einschalten, denn erneut nutzt Copper Franklin die verbotenen Closed Fist Punches, stattdessen beendet der Texaner seine Kombination jedoch mit einem ultrastiffen Sidekick gegen die Brust. Krueger ist mächtig am Torkeln, was Smith, der mit seinen Bodyguards immer noch vor dem Ring steht, mit euphorischem Applaus kommentiert. Der Patriot sieht die Chance, noch mehr Schaden anzurichten, also macht er einige Rückwärtsschritte und holt Schwung in den Seilen.


Flying Forearm!


Und der trifft!


Pete: „Raphaellus Krueger stolpert in eine Ringecke zurück! Copper Franklin ist ihm auf den Fersen!“


Schnell folgt der Texaner seinem Gegner, der gegen die Ringpolster in der Ecke lehnt und sich so eigentlich aus der Affäre ziehen wollte, nun aber doch weiter von Smiths Stellvertreter beharkt wird. Er stellt sich auf die angrenzenden Bottom Ropes und es hagelt Mounted Punches, wobei das anwesende Publikum brav mitzählt.


ONE


TWO


THREE


FOUR


FIVE


SIX


SEVEN


EIGH...


Sven: „Oh, mein Gott!!! Er hat ihn an der Kehle!!! Krueger hat Franklin an der Kehle!!!! CHOKESLAAAAIIIINNNN!!!!! Copper Franklin kann sich befrei.... Smith, du kleiner Cheater!!!! Aber irgendwie macht ihn das verdammt sympathisch!!!!!“


Kurz bevor das „Scheusal“ dazu kommt, seinen Herausforderer auf die Matte zu donnern, hat Smith mit der Fahnenstange, die er sich offenbar vorher von Laura organisiert hatte, zwischen den Beinen von Krueger herumgestochert, sodass dieser dadurch seine Balance verlor und seinem Opfer die Möglichkeit gab, dem Griff zu entkommen. Der will das Match nun direkt wieder an sich reißen.


Turnbuckle Thrust!

Ein Zweiter!

Ein Dritter!

Ein Vierter!

Ein Fünfter!


Knee Strike!

European Uppercut!!!


Copper Franklin taumelt getroffen nach hinten, wendet sich ab. Das „Scheusal“ geht hinterher, streckt die Arme nach ihm aus.


OS IMPURUM!


Aus dem Nichts schnappt sich Raphaellus Krueger den gebürtigen Houstoner und rammt ihm förmlich seine Hand in den Mund, so als wolle er ihm beim Erbrechen von über die Grenze geschmuggelte Drogen assistieren. Hier kommt aber nichts heraus, es geht nur etwas rein. Nämlich Finger, welche augenblicklich zu pulsieren beginnen, und den Mundtrakt in Gänze ausfüllen, während Daumen und Zeigefinger an dem weichen Gewebe zwischen Zunge und Unterkiefer ziehen und dem Houstoner ein grauenerregender Schrei entfährt.


Sven: „Copper Franklin geht auf die Knie! Er kann sich nicht länger auf den Beinen halten und ringt nach Luft.“


Willkürlich und panisch fliegen erst die Arme des Patrioten umher, um sich danach an den Händen des „Scheusals“ zu schaffen zu machen. Raphaellus Krueger zieht noch fester und abermals entweicht Smiths Handlanger ein Gänsehaut erzeugender Schrei, irgendwo zwischen Heulen und Winseln, derweil ihn das Denkmal der Unvollkommenheit mit eiskalter Miene anstarrt.


Pete: „Was zum? Was macht denn Smith da???“


Der weiß offensichtlich um die brenzlige Situation bescheid und will sich der Sache scheinbar selbst annehmen. Er steigt auf den Apron, schreit seinem Verfechter zu, dass es nicht wagen solle, aufzugeben, was natürlich auch Peter Cleven mitbekommt, der es tunlichst vermeiden will, dass der Anzugträger in das Match pfuscht, also geht er zu ihm hinüber, zeigt mit ermahnendem Techno Viking-Zeigefinger auf ihn und fordert ihn auf, sofort vom Apron zu steigen.


Sven: „COPPER FRANKLIN KLOPFT AB!!!! ER GIBT AUF UND PETER CLEVEN SIEHT ES NICHT!!!!!!“


Raphaellus Krueger entlässt ihn aus seinem Griff, wähnt sich schon als Sieger, wartet auf den Ringgong, doch es geschieht nichts. Sein Blick fällt auf die Streitenden und auch er versteht, wieso sich nichts tut.


Running Big Boot gegen Smith!


Der saust vom Apron und kracht scheppernd gegen die Ringabsperrung. Sofort eilen seine zwei Securities zu ihm, um zu checken, ob mit ihrem Arbeitgeber alles in Ordnung ist, merken dann aber schnell, dass der fürs Erste ins Land der Träume abgedriftet ist. Das „Scheusal“ widmet sich erneut seinem auf dem Boden liegenden Gegner.


Sven: „DA IST WIEDER COPPER FRANKLIN!!!!“


Schneller, als gedacht, hat sich der frühere FSP-Rookie von Raphaellus Kruegers verheerendem Finisher erholt und kommt angestürmt...


LARIAT VON KRUEGER!!!


ABGEDUCKT!!

SPINNING NECKBREAKER!!!!


Die beiden Athleten krachen zu Boden aber Copper Franklin sucht nicht das Cover. Nein, diese Aktion sollte lediglich ein kleines Fenster für ihn schaffen, es war lediglich eine Vorbereitungsmaßnahme für das großes Finale. Der Vaterlandstreue kommt in den Stand, zerrt auch den Flerräter am Kopf zurück in den Stand – der seine Hände wegschlägt!!!


Headbutt!

Whip-In!


Reversal!


Pete: „Krueger kracht in die Ringecke, Copper Franklin läuft in die entgegengesetzte Ecke, nimmt Anlauf und... DOUBLE KNEE STRIKE!!!!!“


Die Knie von Smiths Stellvertreter krachen mit 180 Sachen gegen den Brustkorb des Abyss-Mitglieds und pressen ihm sämtliche Luft aus den Lungen. Orientierungslos taumelt die selbsternannte Laune daraufhin nach vorn... direkt in die Arme. Er packt ihn, wuchtet ihn hoch, auf seine eine Schulter. Zeit, diese lästige Fuchsjagd zu beenden...


D.O.I.

RUNNING POWERSLAM!!!!


INVERTED DDT-KONTER VON KRUEGER!!!!!


DAS COVER!!!


ONE


TWO


THREE


KICK OUT!!!!


Der Abstand eines Blattes Papier hat zwischen Peter Clevens Hand und dem Ringboden gefehlt, dann wäre es das gewesen aber Copper Franklin konnte sich retten. Raphaellus Krueger schlägt mit beiden Händen auf dem Boden auf und auch die Fans in der MEO Arena packt es jetzt. Mit einer Flinkheit, die man von dem Abyss-Mitglied selten sieht, kämpft er sich zurück auf die Beine und schreit! Man sieht es zum ersten Mal: Ein vulkanartiger Gefühlsausbruch, der Feuerfontänen der Wut ausspeit. Er wirkt zum ersten Mal wirklich... menschlich!


Krueger hebt die anschwellende Hand, starrt sie mit Augen voller Hass an. Copper Franklin hastet benebelt und taumelnd in den Stand zurück. Woher kommt das lodernde Gebrüll? Er weiß es nicht. Doch bevor er realisiert, welche Situation sich abspielt, passiert es. Zum zweiten Mal!


Sven: „OS IMPURUM!!!!!“


Die wurstigen Finger wandern abermals in den Mundtrakt von Copper Franklin, der wie am Spieß schreit. Unkontrolliert mit den Armen zappelnd zucken seine Augen umher und suchen nach den Seilen, während Raphaellus Krueger seinen Gegner den nach Aufregung lechzenden Massen wie eine Geisel präsentiert. Copper Franklins eisblaue Augen rollen langsam nach oben, er landet einige Back Elbows in die Rippen seines Opponenten, was diesen allerdings nur dazu veranlasst, seine geschwollenen Finger noch tiefer in seinen Mund zu graben. Ein widerwärtiges Geräusch, irgendwo zwischen Würgen und Husten ertönt. Er könnte sein, dass Copper Franklin hier gleich den Erstickungstod stirbt...


Pete: „DA! COPPER FRANKLIN KLOPFT AB!!! RAPHAELLUS KRUEGER GEWINNT UND BLEIBT DER GFCW WEITERHIN ERHALTEN!!!!!“


Das „Scheusal“ lässt Gnade walten und entlässt seinen Gegner, welcher daraufhin kraftlos und flach atmend auf die Ringmatte gleitet.


Sieger des Matches durch Aufgabe: Raphaellus Krueger!!!


Die Ringglocke und Aesthetic Perfections „The Ones“ ertönen. Es sind die offiziellen Zeichen. Es ist geschafft. Raphaellus Krueger hat es geschafft. Und tatsächlich spenden die portugiesischen Fans ihm Jubel. Für seinen erfolgreichen Kampf, nicht nur gegen Copper Franklin, sondern letztlich auch über die Dämonen seiner Vergangenheit. Smith, durch seinen Zusammenprall mit der Ringabsperrung nach wie vor etwas groggy, starrt zähneknirschend in den Ring, als sich Raphaellus Krueger erhebt und Peter Cleven seine Hand zum Sieg in die Höhe reckt. Er wirft „seinem Eigentum“, wie er Krueger einst bezeichnete und was nunmehr offensichtlich nicht mehr zutrifft, einen verachtungsvollen Blick zu. Krueger hingegen... ist das der Anflug eines Lächelns? Ja, für den Bruchteil einer Sekunde zog sich einer seiner Mundwinkel zu einem schwachen Schmunzeln hoch. Smiths Gesichtsfarbe nimmt daraufhin einen ungesunden Rotton an...


Sven: „Offensichtlich ist dieser Smith-Typ ein ziemlich schlechter Verlierer! Aber ey, Zereospast hat das damals bestimmt auch abgefuckt, als er gegen Krueger verloren, also ist das sicherlich irgendwo verständlich.“

Pete: „Vielleicht. Aber Wette ist Wette! Raphaellus Krueger hat Smiths Mann besiegt, was bedeutet, dass sie Raphaellus Krueger in Zukunft in Ruhe lassen werden!“

Sven: „Oh, das wage ich ja zu zweifeln. Sieh hin! Er hat sich Lauras Mikro geschnappt!“

Pete: „Warum weißt du eigentlich den Namen unserer Ringsprecherin?“

Sven: „Shhhh!!!“


Smith: „Bravo, Gordon, bravo!“


Er klatscht mehrmals in die Hände. Ein kleiner Applaus für den kleinen Achtungserfolg seines alten Bekannten. Währenddessen stützen seine Bodyguards Copper Franklin, der sich inzwischen aus dem Ring gerollt hat, und so bewegt sich die amerikanische Kolonne langsam in Richtung der Bühne.


Smith: „ Sie haben es wahrlich vollbracht! Entgegen meiner Prognose haben Sie es tatsächlich geschafft, Copper Franklin in einem Match fair and square zu besiegen und so wie es nun aussieht, muss ich nun wohl wieder aus ihrem Leben verschwinden, ist es nicht so?“


Von Krueger kommt keine Antwort. Er bedenkt ihn mit einem neutralen Blick, der jedoch auch auch als ernsthaft gedeutet werden könnte. Offensichtlich hat das „Scheusal“ nicht daran geglaubt, dass sich diese Angelegenheit mit einem Sieg erledigt hätte. Das glaubt wohl niemand in der MEO Arena und das niederträchtige Lächeln, das auf dem von Falten durchgezogenen Antlitz Smiths auftaucht, bestärkt diese Vermutung noch weiter.


Smith: „Ich sagte es bereits und ich stehe weiterhin: Als fairer Sportsmann nehme ich meine Wettschulden sehr ernst. Was ich versprochen habe, werde ich halten. Das heißt, dass Sie mich heute Abend zum letzten Mal gesehen haben, Gordon. Unsere Wege werden sich nicht mehr kreuzen. Sie können beruhigt in eine Zukunft voller Unrat, Krankheit, Ratten und Scheiße sehen...“


BUUUHHHH!!!!!!“


Inzwischen sind die Amerikaner auf der Bühne angekommen unter dem Tron angekommen. Immer noch werden die Lippen des betagten Mannes von diesem hinterhältigen Lächeln umspielt.


Smith: „Lassen Sie mich Ihnen, bevor ich gehe, jedoch noch ein letztes Abschiedsgeschenk dalassen. Verstehen Sie es als Zeichen meiner Wertschätzung, dass Sie so tapfer für Ihren freien Willen gekämpft haben. Als ich letztens – rein zufällig – unsere Videoarchive durchforstet habe, bin ich da etwas gestoßen, dass Sie interessieren könnte, Gordon! Bisher unveröffentlichtes Videomaterial von Ihnen, exklusives Behind the Scenes-Material sozusagen. Können Sie sich denken, von was ich spreche?“


Die Kameras fokussiert das „Scheusal“, zoomt an dessen bärtiges und von den wirr an seinem Kopf klebenden Haaren umrahmten Gesicht. Da ist es wieder! Dieses Gefühl, das sich vor zwei Wochen wieder in ihn eingenistet hat. Mit einem Paukenschlag erfüllt es seinen Geist wieder. Man sieht es den abgründigen Augen an. Die kühle und vieldeutige Neutralität weicht der Furcht... Smith hebt seinen Arm über den Kopf, deutet mit dem Zeigefinger auf die Leinwand.


Smith: „Sie gaben sich so viel Mühe dabei, diese Erfahrung, die Ihr Leben veränderte, zu verarbeiten und redeten in ihrem Exil und in dieser Liga tagtäglich davon, was Ihnen bei uns widerfahren ist. Von 'unvorstellbaren Gräueltaten' sprachen Sie, von 'unaussprechlichen Grausamkeit' war die Rede. Sie verloren sich in bedeutungsschwangeren Umschreibungen, mit denen niemand etwas anzufangen wusste, allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass Sie gar keine genaue Vorstellung mehr von dem haben, was Ihnen damals passiert ist, darum würde ich Ihnen gerne auf die Sprünge helfen. Sehen Sie selbst!“


Wie auf Kommando springt der Tron daraufhin an. Weißes Rauschen legt sich für einen Augenblick schneesturmartig über die Leinwand, dann erhebt sich aus dem visuellen Chaos langsam ein deutliches Bild. Grobkörnig, in leblosen Grautönen gehalten....



Die vermummten Ärzte thronen über einer liegenden Person, die eine Atemmaske trägt und an deren Stirn mehrere Elektroden angeheftet wurden. Das gleichmäßige, elektronische Piepen eines Elektrokardiogramms erfüllt den Raum, dazu ein schriller, langanhaltender Ton, als der längliche Gegenstand in der Hand des einen Chirurgen ins Gewebe schneidet und winzige, beinahe durchsichtige Rauchfäden in die Atmosphäre aufsteigen. Konzentriert blicken Sie auf die Prozedur, werfen immer auch einen Blick auf das EKG und die diversen Infusionsbeutel, die sauber aufgereiht an einer metallen Stange oberhalb hängen und mit der zu operierenden Person verbunden sind. Während sie operieren und observieren tauschen sie sich untereinander aus, doch der Mundschutz in ihren Gesichtern, verhindert, dass man versteht, um was sich ihr Gespräch dreht. Eine Frau beginnt damit, der liegenden verhüllten Person etwas in den Arm zu injizieren. Was genau operieren sie dort?


Das Piepen erhöht seinen Rhythmus, erfolgt in kürzeren Abständen, verschnellert sich immer weiter. Besorgte Blicke bei den Halbgöttern in Weiß. Irgendetwas läuft schief. Der Patient bekommt zu zittern, heftig zu zittern am ganzen Körper, als würde er von den spastischen Zuckungen eines epileptischen Anfalls heimgesucht werden. Die Bewegungen der Ärzte werden hektischer. Dann springen sie plötzlich vom Operationstisch zurück. Ein gellender, markerschütternder Schrei ertönt. Der Patient ist wach! Er richtet seinen Oberkörper auf... oder versucht dies zumindest. Doch zwei hält ihn davon ab. Handgelenkfesseln? Immer wieder wechselt sein Blick zwischen den Ärzten. Er scheint ihnen in einem unter der Atemmaske unverständlichen Kauderwelsch etwas entgegenzuschreien, diese versuchen offenbar ihn zu beruhigen, doch es hilft nichts. Immer schneller wird das Piepen des EKGs, Adern treten auf dem gesamten Oberkörper hervor. Wieder ein unheimlicher, beinahe tierischer Schrei.


Das ist er! Das ist er selbst, an jenem schicksalshaften Abend, als sie dieses Monster aus ihm geschaffen haben. Er sieht wie er selbst beginnt sich loszureißen, einen der Ärzte an der Kehle packt und zudrückt. Er will ihn erwürgen!


Raphaellus Krueger bricht zusammen. Er fällt erst auf die Knie, dann muss er sich mit seinen Händen auf der Ringmatte abstützen. Dunkle Flecken benetzen den Boden unter seinem Gesicht. Die Tränen fließen unnachgiebig, er kann nichts dagegen ausrichten. Für eine sehr lange Zeit im hintersten Teil seines Geistes eingekerkerte Erinnerung schwappen plötzlich in sein Bewusstsein. Die körperliche Folter, die sich wie ein Leuchtfeuer durch seine Glieder fraßen, nicht enden wollend, die seelischen Auswirkungen dieser nicht endenden Pein, Schmerz, Schmerz, Schmerz! So viel Schmerz! Das erste Mal, als er die Perversion der Natur erblicken musste, als er Begriff was geschehen war. Abermillionen Eindrücke von damals, die er in diesem Moment nachempfindet prasseln auf ihn ein. Zu viele, als dass sie ein Mensch allein ertragen könnte. Er verliert das Bewusstsein. Smith sieht sich das Schauspiel mit indifferenter Miene an. Ein letztes Mal noch, hebt er das Sprechgerät an...


Smith: „Leben Sie wohl, Gordon!“


...dann bedeutet er mit einem Handzeichen seiner Gefolgschaft, dass es an der Zeit ist, sich zu verabschieden. Nacheinander verschwinden Copper Franklin und die zwei Securitymänner hinter dem Vorhang. Ein letzter Blick geht zu dem Häufchen Elend im Ring, dann entschwindet auch Smith aus der MEO Arena. Und aus Gordon Mercers Leben.




Maximilian Lunenkind: “Boah ne, ich hab schon wieder so keinen Bock auf die ganze Scheisse, ey. Ich muss zurück in den Urlaub... Maaaaaaan, ICH HAB KEINE LUST! IHR CORPS NOBILIS SPASTIS, GEHT MAL WIEDER WEG, EY! ICH WILL FREI HABEN!“

Wie man bemerkt ist Title Nights vielleicht für die Wrestler in der GFCW ein sehr besonderer Abend. Für die absoluten Über-Wrestler aber wohl nicht. Zumindest ließe sich so die konsequente Demotivation von Maximilian Lunenkind erklären, der immerhin Tag Team Champion ist. Vielleicht hat er aber auch nur keinen Bock weil er weiß dass er sowieso immer gewinnt weil der Rest der Liga aus Gurken besteht und er eben diese Gurken trotzdem immer wieder platt machen muss. Immerhin gibt es nunmal neue Gurken für seinen Partner und ihn.

Maximilian Lunenkind: „Man chillt backstage, man hat seine LAUGENSTANGE im DONUT-LOCH von Jay Tarven's MUDDHA während seine OMA mit seiner UR-OMA rummacht damit die LAUGENSTANGE nicht zum PUDDINGTEILCHEN wird weil seine MUDDHA übelst die Schabracke ist... und dann kommt auf einmal die Nachricht, dass Corps Nobilis wieder da ist und dass sie ein Tag Team Title Match kriegen. Ich würde ja nach dem „Warum?“ fragen, aber in einer Liga, in der Brood einen World Title Shot bekommt, lasse ich das mal sein wie MINDERJÄHRIGE VERGEWALTIGEN WIE KAY ONE!“

Der GEMA-Mitarbeiter steht in der Kabine des #BestenTagTeamsAlleinSchonAusMangelAnKonkurrenz, in der er momentan scheinbar allein ist. Sein Partner ist nirgendwo zu sehen, was aber nichts heißen muss. Es wäre nicht das erste Mal, dass es völig Behindertes passiert.

Maximilian Lunenkind: „Das ist mein erstes Title Nights. Ich bin kein komplettes Jahr hier, davon knappe 3 Monate Tag Team Champion und habe im Prinzip nichts gemacht als mit Vögeln und Schafen zu kämpfen, Dynamite zu verarschen und über meine ZUCKERSTANGE zu reden. Trotzdem stehe ich hier mit einem Titel und keiner von euch Opfern hinterfragt sich, seine Karriere oder das, was er hier im letzten Jahr geliefert hat? Ich meine, ein Typ, der sich nichtmal Mühe gibt und einen Typen dabei hat, den er nur zufällig aufgegabelt hat, FICKT euch seit Monaten allesamt problemlos auseinander.“

Dem kann man nicht widersprechen. Lunenkind hat völlig Recht. Egal, was ihr meint.

Maximilian Lunenkind: „Mit nicht einmal zwanzig Prozent sind zwei angebliche Witzfiguren euch dreißig Nasenlängen voraus. Ihr redet von großen Fehden, vom Höhepunkt des Jahres, nachdem ihr ein Jahr lang von den Leuten, über die ihr lacht, vernichtet wurdet. Euer Jahr hat keinen Höhepunkt, euer Jahr ist so highlightlos wie mein BAGUETTE groß ist... also totaaaaaaal! Ihr Scheiss-Spasten, feiert und hyped euch selbst, heuchelt euch was vor, aber keiner von euch hat es überhaupt verdient bei dieser Show anzutreten... außer uns! Und wir... das sind Max und Maxim... haben halt mal zu fünfzig Prozent null Bock auf euch Opfer.... was uns nichtmal diese Opfer verübeln können, weil sie ja Schuld sind. Hört halt mal auf so scheisse zu sein, ey. Aber egal... reden wir über das MATCH!“

Der alles bumsende Zerbumser von längst zerbumsten Spasten holt Tief Luft, um die Luft mit Wörtern zu erfüllen die seinem Ärger Luft machen. Doch dann seufzt er nur.

Maximilian Lunenkind: „Boah, ne, habe ich auch gar keinen Bock drauf... aber egal. Corps Nobilis, ihr denkt ihr seid schlau, weil ihr Studierer seid. Aber auch das dickste Brain nützt euch nichts, wenn eure Legs nach einem Cock Slap in viele kleine Pieces fliegen. Ihr seid auch keine English-Cracks, nur weil ihr an der University chillt und eure Connections da habt, ihr Cunts. Meine Skills in anderen Sprachen übertreffen schon eure Skills im Ring und ihr Sucker könnt bei mir sucken was es zu sucken gibt wenn ihr Sucker das zu suckende Objekt in euer Suck-Hole kriegt – und bei euren großen Klappen ist das wohl nicht so unwahrscheinlich... IHR OPFER!“

In diesem Moment dreht Max Mustermann den Cheap-Sheep-Swag auf und kommt im sündhaft teuren Goldoutfit durch die Tür stolziert. Kurz rückt er sein Monokel zurecht, tut selbiges mit der Fliege und lässt seinen Diamantverzierten Stock wie ein Tambourmajor durch die Luft wirbeln, bevor er ihn gekonnt mit dem Mund auffängt.

Obwohl kein Applaus erklingt verneigt er sich dennoch vor der Kamera, fischt dann einen Zettel aus dem Ärmel, wobei ich euch die Eleven-Background-Paper-Origin-Story von einem angepinkelten Baum im finstren Wald erspare. Es ist einfach nur ein Zettel, ein einfacher scheiß Zettel, vielleicht in seinem vorherigen Leben auch recyceltes Toilettenpapier, mit dem sich eure hässliche Mutter ihren fetten Arsch abgewischt hat, bevor er zu dem Zettel wurde, der er heute ist. Vielleicht war es auch mal ein Baum auf dem Eichhörnchen kopulierten und dumme, behinderte Kinder beim Blinde Kuh spielen dagegen rannten um von Handycams gefilmt auf youTube zu landen, weil Bitte Lächeln nicht mehr modern ist. Das ist alles völlig unwichtig, unerheblich und sowas von egal, auch wenn die PCWAler bei solchen Skits ins Taschentuch vom vermeintlich gleichen Baum wichsen, weil sie Paperphil sind und ihnen dabei einer abgeht. Wichtig sind nur die Buchstaben auf dem scheiß Blatt und diese liest Mustermann jetzt vor.


Max Mustermann: „Hallo und Willkommen zu GFCW Title Nights. Wir sind die Tag Team Champions, Maxi und Maxi, die Mysteryspastenzerficker Inc., Hashtag-BestesTeamAlleinSchonAusMangelAnKonkurrenz und da wir Titel tragen, sind wir auch berechtigt bei Title Nights dabei zu sein. Was man von unseren Gegnern nicht gerade behaupten kann und deshalb werden sie heute auch.. äh, gefickt. Unsere Schwänze sind so hart und unzerbrechlich wie Panzerfäuste aus Kruppstahl, bei denen ein Schuss aus nächster Distanz schon genügt um.. ist ja auch egal. Ich verstehe sowieso kaum etwas von dem was hier auf dem Zettel steht, den du mir geschrieben hast, Maxim. Das tut auch gar nichts zur Sache. Wir gewinnen einfach, wie immer. Määähähähähähä!“
Maximilian Lunenkind: „Brudi, diese Rudis vom Studium waren mal im Fitness-Studio und denken mit ihrer rudimentären Kenntnis von Wrestling könnten sie den Traum aller Nudisten und den stilistisch auf dem höchstmöglichen Ast nistenden Mister Lunenkind und seinen Partner, den einzigartigen, auf seine große Chance wartenden und sicher nicht gerade zartesten oder wortkargsten vernichten... aber da liegen sie falsch, ODER?“

Nach diesem wirren Wirr-Warr an Worten, die wohl wirklich nur dem Lunenkind'schen Gehirnkomplex entspringen konnten, sind erstmal alle verwirrt, außer vielleicht Lunenkind.

Maximilian Lunenkind: „Weißt du, ich finde, wir sollten diese Opfer heute einmal so richtig KAPUTTFICKEN. Danach werden alle mit dem Kopf nicken wenn die schickesten Champions mit einer Stimme so gefährlich wie eine tickende Zeitbombe verlangen dass man ihnen keine Opfer mehr vor die Füße wirft wie Geld für Obdachlose vor Katakomben... Weder dieser Richard noch dieser Heinrich sind auf einem Level. Diese Studierer haben keinen BLEISTIFT, der es mit meinem EDLEN FÜLLFEDERHALTER aufnehmen kann! Und du... ähm...“

Der GEMA-Mitarbeiter kratzt sich nachdenklich im Schritt.

Maximilian Lunenkind: „Was auch immer dich eigentlich ausmacht, darin sind sie auch viel schlechter als du und wir sind die Geilsten! Und werden gewinnen! Wie immer! Yay, ist das spannend!“
Max Mustermann: „Wir haben zwar nicht im Fitness-Studio trainiert und haben noch weniger Kenntnisse vom Wrestling, aber wir sind die größten und geilsten und gewinnen wie immer. Das ist unser Kredo, das ist unser Motto und weil wir es sagen, wie wir es jedes Mal sagen, passiert das auch einfach so. Denn wir haben eine viel bessere Gabe als Talent oder Können oder tolle Reden: Alles was wir sagen wird einfach wahr, solange wir nur daran glauben. Und daran glauben wir!“
Maximilian Lunenkind: „Gute Einstellung!“


Freudig überrascht von dieser positiven Einstellung küsst Lunenkind Mustermann auf die Lippen., was dieser ziemlich eklig findet aber als sogenannten Bruderkuss wohl akzeptiert. Er hat im Internet gelesen, dass man nicht WIRKLICH Verwandt sein muss, um als Bruder zu gelten. Mna muss nur aufpassen kein 'warmer' Bruder zu werden. Was auch immer das bedeutet. Vermutlich sollte man nicht zusammen in die Sauna gehen, oder so.


Maximilian Lunenkind: „Nun, Max, lasse uns Frohsinn und Freude verbreiten, auf unserem Weg zum Match, wandern über die wunderschöne Wiese, welche überzogen ist mit Feenstaub und Blumen von so leuchtenden Farben dass es dem menschlichen Wortschatz nicht möglich ist, eine akkurate Beschreibung abzuliefern, lass uns die Rehkitz begutachten, wie sie umher tollen, lass uns die frische Luft genießen, die unsere Lungen mit Leben erfüllt, lass uns zum Ring gehen und das Richtige tun... und, Max, was tun wir dann?“
Max Mustermann: „WIR SCHLACHTEN DIE REHE UND GÖNNEN UNS ORDENTLICH!“
Maximilian Lunenkind: „Genau! Und dann verteilen wir UNSEREN Feenstaub auf den Feen bis die Feen und anflehen soviel Staub auf die Feen zu Pumpen bis die Wehen vor dem Gebären eines Kindes in Sicht rücken, edler Ritter Mustermann. So schwinget euch auf euer edles Ross und reitet zum Kampf, Sir Mustermann!“

Lunenkind macht dumme Pferdegeräusche und rennt behindert aus dem Raum. Das ist witzig weil Rape is such a funny thing.

Mustermann sieht zwar kein Pferd, aber er hat ja noch seinen Stock auf den er immerhin so tun kann, als würde er reiten. Das sieht zwar total lächerlich aus, aber das ist ja auch ein total lächerlicher Skit, also passt das schon irgendwie. Dazu stimmt er dann auch einen Schlachtruf an, bei dem jeder Mongo direkt mit einstimmt:


Max Mustermann: „TITELVERTEIDIGUNG! TITELVERTEIDIGUNG! TITELVERTEIDIGUNG!“


Und so wird es auch passieren. Weil er es gesagt hat und alles was er sagt wird wahr.



Title Nights, für so manchen Wrestler wird diese Nacht eine unvergessliche bleiben. Große Siege werden gefeiert, Rivalitäten werden beendet und eventuell auch neue entfacht. Ein Highlightvideo der letzten War Evening Show vor dem größten Event des Jahres wird gerade auf dem Titanthron abgespielt… und zum Schluss wird vermutlich DER Höhepunkt des Abends gezeigt: Der Wandervogel des Wrestling Chris MCFly Jr. himself hat Zereo Killer seine Hilfe angeboten, um die schwere Aufgabe gegen den Anführer von The Abyss, Stryfe bestehen zu können.


Diese bewegten Bilder werden durch den LIVE-Schriftzug ersetzt und die eben genannten Face-Protagonisten des Highlight Videos sind zu sehen… die hübsche Leighton Meester und neuerdings feste Freundin von Zereo Killer darf selbstverständlich auch nicht fehlen. Großer Jubel bricht bei diesen Szenen aus… es kommt nicht oft vor, doch heute, just in diesem Moment ist es so: Chris MCFly Jr. erntet für seine PPV Rückkehr mehr Pops als der Nummer #1 Herausforderer auf den GFCW Intercontinental Title!


Alle drei haben es sich auf einem Sofa im Backstagebereich bequem gemacht. Zereo Killer wirft seinem guten Kumpel eine Wasserflasche zu und gönnt sich selbst auch eine. ZK kramt in der Hosentasche rum und bringt seinen Geldbeutel zum Vorschein… Anschließend öffnet er das Fach fürs Kleingeld und bringt eine Bleigießfigur zum Vorschein… Eine Palme.


Zereo Killer: „Na? Klingelts?“


Ein freundschaftlicher Schupps gegen den ehemaligen GFCW Tag Team Champion.


CMJ: „Wie könnte ich es wohl vergessen?“


Nachdenklich greift der Wandervogel des Wrestlings in die Hosentasche seiner Jeans und fischt seinerseits die „Axt“ hervor. Beide hatten an Silvester die Tradition des Bleigießens zelebriert und ein Stück geschmolzenes Blei in ein Glas Wasser gekippt um dann zu sehen was sich das Schicksal für die Beiden ausgedacht haben würde. Von Orakeln dieser Art kann man denken was man will, aber wenn man so darüber nachdenkt waren sie wohl näher an der Wahrheit dran als man glauben möge. Die Palme von Zereo soll für Erfolg durch Kraft stehen. Die Axt von McFly für Unheil und Kummer.


CMJ: „Und in gewisser Weise hat sich das Ganze dann auch bewahrheitet. Ich musste die GFCW verlassen... während du nun schon zweifacher IC Champ bist und es heute zum dritten mal werden kannst...“


Doch der Flyster ist ein wenig nachdenklich.


CMJ: „Weißt... ich mache mir ein wenig Gedanken um das Match nachher. Du hast noch andere Männer zur Verstärkung an deiner Seite...“


McFly wird ruhig. Er scheint nach den richtigen Worten zu suchen.


CMJ: „Aber ich weiß welche Geschichte du mit ihnen hast. Ich mache mir Sorgen. Nicht das wir am Ende gegen eine wahre Übermacht ran müssen. Ich hoffe du verstehst was ich meine?“


So ist er nun mal der Mann aus Chicago Illinois. Er redet nicht lange um den heißen Brei herum sondern kommt sofort auf den Punkt! Der Killer wirkt etwas betrübt, ebenfalls seine hübsche Begleitung.


Leighton Meester: „Ich lass euch Jungs mal alleine und geh mich etwas frisch machen.“


Ein kurzes Kopfnicken auf Seiten von Zereo Killer gefolgt von einem Kuss. Anschließend widmet er sich wieder seinem eigentlichen Gesprächspartner… irgendetwas ist mit dem Killer nicht in Ordnung. Er weicht dem Augenkontakt mit CMJ aus, hat schon fast verschwitzte Hände… der Los Angelino (nein, nicht Lex, sondern Zereo Killer :P ) hat etwas zu verschweigen.


Zereo Killer: „Ich bin dir äußerst dankbar, dass du mir hilfst… ehrlich, Chris, mit dieser Hilfe habe ich nicht gerechnet. Als du mich kontaktiert hast, musste ich keine Sekunde lang überlegen, ob ich deine Hilfe annehme oder nicht.“


Er klatscht sich in die Hände und nimmt einen kräftigen Schluck vom besten Wasser Portugals.


Zereo Killer: „Mit meinem Bruder bin ich schon längst im Reinen, auch wenn wir dieses abgefahrene Match hatten, das bei allen Beteiligten bleibende Spuren hinterlassen hatte… Auch wenn ich dafür verantwortlich war, dass mein Bruder vom Rahmen des Titanthrons durch einen Teil der Auftrittsrampe stürzte… wir sind miteinander im Reinen, das versichere ich dir…“


Nachdenklich sitzt ZK da, um weiter die passenden Worte zu finden.


Zereo Killer: „Doch ich glaube nicht, dass du auf meinen Bruder ansprichst, sondern auf die dritte Person… die am Telefon war…“


Ein Kopfnicken seines Gesprächspartners genügt um zu verstehen. Der zweifache GFCW IC Champ fährt fort.


Zereo Killer: „Ganz ehrlich, ich bin mir selbst nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung war, genau diesen Mann anzuheuern… er ist jetzt auch noch nicht hier… vielleicht kommt er auch gar nicht… wer weiß, vielleicht erspart uns das viel Ärger?!“


Nun schaut er MCFly in die Augen und ist bereit ihn die Wahrheit zu sagen…


Zereo Killer: „Irgendwie haben mir seine Worte ein wenig Angst gemacht, doch für diese eine Nacht scheint er hinter mir zu stehen… wenn er denn die Wahrheit sagt… Chris glaube mir, ich kenne ihn… ich kenne ihn genauso gut wie meinen Bruder!!! Ich kenne ihn seit Kindesbeinen! Er sagt die Wahrheit… Sein Ziel ist es, mich zu vernichten… darum steht er hinter mir, weil er nicht will, dass The Abyss mich vernichtet!!!“


Er schnauft kurz durch und sieht den besorgniserregten Blick von CMJ.


Zereo Killer: „Ich werde zuerst The Abyss aufhalten… und wenns sein muss, werde ich ihn ein für allemal eliminieren…“


Der Killer schließt die Augen und dreht den Kopf kurz weg.


Zereo Killer: „Zereo CooL…“


WHAT?!?!


McFly verschränkt die Arme vor seiner Brust. Nachdenklich fährt seine Hand über das Gesicht und erneut scheinen die richtigen Worte nur langsam aus seinem Kopf den Weg in seinen Mund zu finden.


CMJ: „Du scheinst dir der Situation bewusst zu sein. Und das ist gut. Es wird so oder so kein leichtes Match für dich.“


Ein Lächeln huscht schließlich über sein Gesicht und verleiht dem in letzter Zeit schneller gealtertem Gesicht eine Note Lockerheit.


CMJ: „Deine Matches ey... irgendwann kriegst du auch noch mal von der Redaktion von My Eye On Wrestling einen Preis für die ungewöhnlichsten Matches aller Zeiten verliehen. Immer wenn ich mal was über die GFCW nachlese weil ich versuche auf dem Laufenden zu bleiben, steht dein Name in der Card bei einer vollkommen irren Stipulation.“


Ein Lachen kommt dabei aus seiner Kehle.


CMJ: „Und jetzt ein dB Match... manchmal frag ich mich was als nächstes kommt.“


Ein Lächeln zeigt sich dabei auch auf dem Gesicht des Killers.


CMJ: „Wahrscheinlich wird es irgendwann mal ein Buried Alive Match zwischen dir und diesem Zereo CooL geben...“


So lustig ist das Ganze dann doch wieder nicht.


CMJ: „Zereo... Mike... I got your back... aber ich hoffe wirklich das sich die Axt nicht als Unheilsbringer für dich entpuppen wird.“


Der Killer klopft MCfly auf die Schulter und antwortet mit lockerer Zunge.


Zereo Killer: „Ach Chris… ein Buried Alive Match wäre viel zu einfach… so was hats doch schon viel zu oft gegeben!“


Erneut können sich beide Gesprächspartner einige Lacher nicht verkneifen, ehe die Unterhaltung wieder auf eine ernstere Schiene rückt.


Zereo Killer: „Aber mal ernsthaft… du hast Recht! Ich bin mir meiner Sache bewusst… Ich würde es übrigens sehr befürworten, dass du diese Axt wegwirfst und dein Schicksal selbst in die Hand nimmst! Ich bin mir zwar sicher, dass du nicht an diesen Mist glaubst… aber dennoch hast du dieser Axt mehr Bedeutung geschenkt als nötig!“


Das Wasser ist leer getrunken und mit einem gekonnten Wurf wird die Flasche in den Mülleimer befördert.


Zereo Killer: „Wie dem auch sei, wir sehen uns in meinem Lockerroom.“


Der Herausforderer erhebt sich von der Couch und blickt sich um.


Zereo Killer: „Wo ist eigentlich Leighton? Die ist nicht mehr gekommen, oder?“


CMJ schüttelt auch nur den Kopf.


Zereo Killer: „Naja, sie ist sicher schon vorausgegangen! Wir sehen uns später, Kumpel!“


Ein freundschaftlicher Abschiedsgruß folgt den netten Worten, ehe sich die Wege fürs Erste trennen. CMJ’s Grinser wirkt ein wenig gezwungen… ein wenig Sorgen scheint er sich dennoch zu machen…



Er wartet auf den günstigen Moment um Sie zu überraschen. Die meiste Zeit hat Sie den Abend an der Seite Ihres Freundes Zereo Killer verbracht und ist Ihm nicht von der Seite gewichen. Doch für diesen einen Moment hat Sie sich von Ihm gelöst und Ihm die Chance gegeben. Heute Nacht wird alles Enden…also Warum nicht auch einen Strich mit Ihr unter die Rechnung ziehen?


Stryfe: „Leighton Meester…“


Die Angesprochene dreht sich geschockt und verängstigt um. Sie unterdrückt einen panischen Schrei, als Sie in die blau grünen Augen der Viper blickt. Stryfe hat Sie alleine erwischt und will seine Spielchen auf ein neues Level hieven! Der Texaner überrascht Sie allerdings, als Sie in die Hände des Mannes blickt. Dort befindet sich kein Electroshocker, keine Eisenstange oder Stuhl in seinen Händen, sondern ein Strauß Rosen!

Alle scheinen mit einem schwarzen Strauß Rosen gerechnet zu haben, aber dieses Mal sind die Rosen in den Farben rot und gelb gehalten!

Stryfe geht einen Schritt auf Leighton zu und überreicht Ihr den Strauß, welcher von der überraschten Schauspielerin angenommen wird. Er sieht Ihr tief in die Augen und lächelt leicht. Kein fieses Lächeln, sondern ein nettes liegt auf den Lippen der Viper. Ein seltener Anblick…


Stryfe: „Heute Nacht Leighton wird alles zu Ende gehen. Stryfe vs Zereo Killer wird ein Ende finden und ich habe vor daraus keine Never Ending Story zu machen. Am Ende dieses Abends werden wir wissen, ob Ich der Bessere bin oder dein Freund Zereo Killer. Das Kapitel in meinem Buch des Lebens wird abgeschlossen und ich wollte dementsprechend auch einen Abschluss mit dir finden.“


Sie streift sich durch ihre schönen dunklen Haare und schaut auf den bezaubernden Rosenstrauß… Sie kann es nicht glauben, dass dieser von Stryfe, dem Anführer von The Abyss ist… Mit zaghafter Stimme antwortet sie dem Intercontinental Champion…


Leighton Meester: „Ich… ich hoffe auch, dass es heute ein jähes Ende findet…“


Ihre Blicke kreuzen sich. Die hübsche Schauspielerin schaut dem GFCW Superstar mit ihren großen Kulleraugen an.


Leighton Meester: „Wenn… wenn das Match dann startet… bitte… versuche nicht Mike zu verletzen… versucht nicht… euch gegenseitig zu verletzen… löst es sportlich!“

Sie zittert wie Espenlaub aus Angst Stryfe würde wütend reagieren… könnte er ihr noch mal einen Schlag verpassen? Sie ist alleine… kein Zereo Killer hier, der ihr helfen könnte.


Naivität ist bei Frauen schon immer dagewesen…Sie können da nichts für. Es liegt einfach in ihrer Natur, dass Sie so Naiv sind. Sportlich eine Auseinandersetzung zu lösen ist das Eine, aber dies mit einem PPV Match zu verbinden, wo Stryfe UND Zereo Killer antreten scheint fast unlösbar. Man weiß zu was beide Männer im Stande sind. Es wird ein sensationelles Match werden. Soviel steht fest


Stryfe: „Es ist nicht immer so einfach, Leighton. Wir Beide wollen den Sieg mit aller Macht erreichen, aber ich bin letztendlich derjenige der zu allen Mitteln bereit ist. Dein Freund steckt in schwierigen Situationen vor einigen Situationen zurück oder wird abgeschreckt. Ich hingegen bin bereit auch das Leid anderer zu meinem Vorteil zu nutzen.“


Sie sieht Stryfe leicht lächelnd an. Es wirkt für Außenstehende wie ein Gespräch unter Freunden, obwohl Leighton heute in der Ecke seines Gegners stehen wird. Stryfe nickt leicht, während er erneut in die Augen von Leighton blickt. Ihre Angst ist auf ein Minimum reduziert und das wollte er erreichen.


Stryfe: „Weißt du, Leighton, viele sehen in mir das Monster, welches bereit ist über Leichen zu gehen. Es stimmt ja sogar, dass ich ein Monster bin und das Leid anderer Menschen genieße. Aber während in einem jeden von euch guten Menschen die dunkle Seite schlummert, schlummert bei mir eine gute Seite. Auch Ich kann menschlich sein und weiß was sich gehört. Auch ich habe geliebt und hatte Freunde, aber am Ende ist alles Staub und Asche.“


Stryfe lächelt Leighton freundlich an.


Stryfe: „Ich habe viele Dinge zu Zereo gesagt und dir gedroht. Ich war bereit die Drohungen wahr werden zu lassen um Zereos Aufmerksamkeit zu bekommen…Ich brauche keine tieferen Beweggründe dafür! Er hatte den Titel und ich wollte das Gold von seinen Hüften reißen. Ich habe es geschafft und werde Ihn jetzt erneut schlagen. Das Ende seiner Ära als Intercontinental Champion!“


Die Viper hat einen irren Glanz in den Augen, während er von Leighton skeptisch gemustert wird.


Stryfe: „Was ich damit sagen will ist, dass du heute Abend vor The Abyss keine Angst haben brauchst. Unser erstes Kapitel wird heute zu Ende gehen und du brauchst dich nicht vor mir zur fürchten…erst mal…Denn das war mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass Zereo und Ich uns im Ring begegnen werden…“


Auf der einen Seite waren teilweise beruhigende Worte dabei, andererseits wurden aber gegenteilige Emotionen hervorgerufen… Für diesen einen Moment versucht sie sich selbstbewusst vor Stryfe aufzubauen.


Leighton Meester: „Wir werden sehen, wer heute Abend das bessere Ende für sich hat!“


Mutig wie sie nun mal ist geht sie erneut einen Schritt weiter auf ihn zu. Energisch erklingt ihre liebliche Stimme.


Leighton Meester: „Ich bin fest davon überzeugt, dass Mike dich heute besiegen kann…“


Ganz so sicher hören sich diese Worte aber nicht an. Stryfe erkennt diese Zweifel mit einem zufriedenen Grinsen. Er hat Leighton gezeigt zu was er in der Lage gegen Ihren Mike ist. Am Ende wird es letztlich der unbedingte Siegeswille entscheiden.


Stryfe: „Die Nacht wird zeigen, ob dein Mike mich besiegen. Doch ich habe nicht vor meinen Triumphzug abzubrechen! Er wurde zwar kurzweilig letzte Show gestoppt, aber ich bin heute Nacht in Topform. Bitte tu mir noch einen Gefallen und überreiche dieses kleine Geschenk deinem Freund Mike. Es kommt wirklich von Herzen…“


Stryfe drückt Leighton einen länglichen Gegenstand in die Hand und verschwindet langsam aus dem Bild, während Leighton zunächst Stryfe nachsieht. Als die Viper um die Ecke abgebogen ist, nimmt Sie den Gegenstand genauer in Betrachtung. Es ist eine Rose! Allerdings trägt diese die Farbe Schwarz…


Fade Out