Benjamin Baker hatte in seinen 54 Lebensjahren schon so einiges erlebt. Das hier war vielleicht der schlimmste Moment seiner 54 Lebensjahre. Um ihn herum war das völlige Chaos ausgebrochen, so ziemlich jeder hatte ein Telefon am Ohr und schrie quer durch den Raum, es wurde organisiert, improvisiert und es wurden Haare gerauft.


Vor dem Kameras hatte man es gut hinbekommen, es so aussehen zu lassen, als würde Robert Breads eine Menge Mist reden. Es hatte sich gar nichts geändert, nur weil er seinen Abgang verkündet hatte. Aber leider sah das im Backstage-Bereich anders aus.


Sponsoren riefen an, Sponsoren kamen vorbei, alles ging drunter und drüber. Das die Liga ohne Präsidenten dar stand, weil selbiger Präsident seine beiden Vertreter krankenhausreif geschlagen hatte, um anschließend zu kündigen, nicht ohne nebenbei noch zu erwähnen, wie schlecht und furchtbar alles in der GFCW war, war, um es einmal sehr optimistisch zu formulieren, eine Katastrophe.


Es drohte eine vollkommen führerlose Ära des Chaos in der GFCW. Jede mögliche Führungskraft hatte entweder einen verdammten Hass auf die Sponsorenschaft der GFCW und war bei Brainwashed aus der Liga katapultiert worden oder lag im Krankenhaus und würde auch so bald nicht heraus kommen. Man brauchte aber jemanden mir Wrestling-Erfahrung, ohne das „Know-How“ im Wrestling-Business funktionierte es nicht. Von außerhalb konnte man nach der Rede von Breads sowieso eigentlich niemanden holen, da jeder, der die GFCW nicht selbst kannte und seine Rede gehört hatte, davon ausgehen musste, dass der Posten des Präsidenten wirklich ein Horror-Trip war. Und wenn sie nun einen Wrestler ernennen würden, würden sie in der Öffentlichkeit lächerlich dar stehen, wenn sie nach dem Fiasko mit Breads nochmal das Gleiche machen würden.


Baker sitzt also nun in einem Raum mit den anderen vier Repräsentanten der Hauptsponsoren der GFCW. Und alle rufen durcheinander mit Plänen und Ideen, eine schlechter als die Andere.


Es lief immer auf dasselbe hinaus: Ohne Führung war die GFCW am Ende. Es gab zu viele Leute, die aus der Situation Kapital schlagen würden wollen und sich gegenseitig um die Führungsposition bekämpfen würden. Danny Rickson, Sidney Youngblood, Emilio Fernandez, Pavus Maximus... Leute die wohl allesamt nicht die kleinsten Egos haben und dementsprechend sicherlich gerne die Kontrolle übernehmen würden. Aber ein Kleinkrieg innerhalb der GFCW, der von niemandem unterbunden werden kann, wäre wohl nicht sonderlich hilfreich bei der Klärung dieses Problems. Die GFCW würde sich von innen selbst zerfressen und Robert Breads hätte sein Ziel erreicht. Das durfte nicht geschehen.


Benjamin Baker: „Meine Herren... Meine Herren... Beruhigen sie sich...“


Baker ist damit allein auf weiter Flur, denn es wird einfach weiter gebrabbelt – so war das nunmal. Die sonst so abgeklärten allwissenden Männer in Anzügen waren völlig planlos wenn es einmal zu einer Situation kam, für die es im Studium keine Patentlösung gegeben hatte. Und schon ging es nur noch darum, sich selbst den Hals zu retten.


Benjamin Baker: „JETZT HALTET ALLE MAL DIE KLAPPE!“


Endlich wurde es ruhig. Die vier anderen Männer blickten ihn an, sodass sich ihn ihm eine gewisse Ruhe ausbreitete. Er war mit Abstand der Älteste und fühlte sich auch manchmal als Außenseiter in dieser Gruppe, da er in vielen Dingen eine andere Einstellung zu vielem hatte. Er hatte den Eindruck als wäre die neue Generation einerseits selbstsüchtiger als auch unruhiger. Seiner Meinung nach war er hier der einzige vernünftige Mensch.


Benjamin Baker: „So wie ich das sehe, haben wir nur eine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen. Wir müssen bei Dynamite anfragen.“


Kaum hat er zu Ende gesprochen geht das Geschrei schon wieder von vorn los – das könne man nicht machen, man würde sich bis auf die Knochen blamieren, wenn man nun zu ihm angekrochen kam, nachdem man ihn erst hämisch aus der Liga gejagt hätte, dass Dynamite sie nun sicherlich hassen würde und nie mehr zurück kommen wolle. Wütend knallt Baker die Faust auf den Tisch.


Benjamin Baker: „Ich meine es ernst! Wir müssen...“


Claude Booker: „Was müssen sie?“


Wie auf ein unhörbares Kommando wenden alle Männer am Tisch den Kopf – da steht er, Claude „Dynamite“ Booker. Er wirkt fast wie ein Heiliger, wie er da im Türrahmen des Office-Raumes steht und jeden verstummen lässt, an dem er vorbei läuft. Man merkt deutlich, dass Unbehagen herrscht. Als Dynamite schließlich weg war, hatte man auch einmal den Mund aufgemacht und erklärt, wie schlecht er doch für die Liga gewesen wäre. Und nun war er wieder da. Und man war auf ihn angewiesen. Eine mehr als unbehagliche Situation.


Claude Booker: „Ich nehme an, sie müssen sich bei mir für ihre Feigheit entschuldigen, für ihre Hinterhältigkeit, für ihre Nutzlosigkeit und dafür, dass sie ein seelenloses Monster mir als Präsidenten vorgezogen haben. Nun, meine Herren, ich bin so nett und nehme ihre Entschuldigung an. Und ich nehme an, sie wollen mir eine Frage stellen.“


Ein mehr als selbstgefälliges Lächeln breitet sich auf Dynamite's Gesicht aus – es sei ihm vergönnt. Nach über einem Jahr Hölle scheint sich für ihn endlich wieder alles zum Guten zu wenden. Schweigend blicken sich die Sponsoren-Vertreter an, dann greift Baker in einen Stapel Papier und zieht ein Blatt hervor und beginnt stumm, es zu überfliegen. Nervös leckt er sich über die Lippen, blickt Dynamite an und schiebt ihm immer noch wortlos den – wie man nun sehen kann – Vertrag von Robert Breads als GFCW-Präsident herüber.


Mit belustigtem Lächeln zückt Dynamite einen Stift, er genießt es wirklich, endlich einmal wieder Präsident spielen zu dürfen – und das, obwohl er eigentlich kein Präsident ist. Nun, noch nicht. Denn so wie es aussieht scheint sich hier gerade etwas zu tun, dass Breads' Arbeit endgültig völlig zu Nichte machen könnte.


Claude Booker: „Vielen Dank. Aber bevor ich das hier tue, möchte ich noch eine Kleinigkeit erledigen.“


Booker dreht sich um und winkt jemanden herein – nun, nicht irgendjemanden. Pete, Sven, Mac Müll und Maron betreten den Raum, laufen zu Dynamite herüber und strahlen über das ganze Gesicht, mal abgesehen von Maron, die immer noch irgendwie nervös wirkt. Nach Monaten der Abwesenheit sind sie zurück, und sie kommen mit einem Knall zurück.


Claude Booker: „Meine erste Handlung als... neuer... Präsident von German Fantasy Championship Wrestling wird die Wiedereinstellung von Pete, Sven und Mac Müll sein. Des Weiteren werden alle von Robert Breads verhangenen Verbote und Regeln von mir betrachtet und gegebenenfalls überarbeitet oder aufgehoben werden. Und der Name „Robert Breads“ wird so bald wie möglich aus den Köpfen und den Geschichtsbüchern der GFCW gestrichen – ich will nicht mehr an diesen Mann denken müssen!“


Mit diesen Worten öffnet die lebende Legende den Kugelschreiber, senkt ihn über den Vertrag und unterschreibt den Vertrag, und überschreibt mit seiner Unterschrift die von Robert Breads. Mit diesem symbolischen Akt beendet er die Ära des Terrors und als er den Stift nach einer Zeit, die sich wie eine Ewigkeit anfühlt, vom Papier hebt, ist Claude „Dynamite“ Booker wieder Präsident von German Fantasy Championship Wrestling.


Benjamin Baker: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihnen, Mr. Booker... wieder.“

Claude Booker: „Zusammenarbeit?“


Dynamite hebt die Augenbrauen an, als hätte Baker etwas Seltsames gesagt.


Claude Booker: „Ich habe nie behauptet, dass ich mit ihnen zusammen arbeiten werde.“


Benjamin Baker's altes Gesicht wird mit einem Mal kreideweiß. Was redet er da?


Bejamin Baker: „Aber... ohne das Geld der Sponsoren ist diese Liga pleite! Sie können diese Liga ohne uns nicht am Leben halten!“

Claude Booker: „Nun, wissen sie, in über 10 Jahren in diesem Job sammelt sich eine Menge Geld an. Und als ich hörte, dass Robert Breads als Präsident dieser Liga zurück tritt, habe ich noch schnell ein wenig telefoniert, ein paar alte Gefallen eingefordert, mit einigen ehemaligen und aktiven Wrestlern gesprochen, und sie glauben gar nicht, wie viel Geld dabei zusammen gekommen ist... Um genau zu sein so viel, dass meine nächste Entscheidung als Präsident sein wird, die GFCW von sämtlichen Sponsoren-Deals los zu sagen und die GFCW zu einer komplett eigenständigen, auf eigenen Beinen stehenden Liga zu erklären. Oder, um es anders auszudrücken: Sie sind allesamt gefeuert. Und nun verlassen sie bitte diesen Raum. Alle. Sofort.“


Schock. Nur so kann man die Gesichter der fünf Männer, die im Hintergrund so lange die Fäden gezogen haben, bezeichnen. Ihre Vorzeigefigur Robert Breads war ihnen in den Rücken gefallen, und ironischerweise war Dynamite derjenige, der letztlich davon profitierte. Langsam, mit zerknirschten Gesichtern und tiefer Abneigung im Blick schnappen sich die Sponsoren ihre Taschen, ihre ganzen Papiere und ihre nun nicht mehr wirklich vorhandene Würde und erheben sich wie geprügelte Hunde, um aus dem Raum zu schlurfen, nicht ohne jedem Einzelnen der Ur-GFCW'ler im Raum einen mehr als feindseligen Blick zu zu werfen.


Kurz bevor sich die Tür hinter dem letzten der Sponsoren schließt, hört man jedoch noch eine Stimme, die man ebenfalls in den GFCW-Shows schon seit längerem nicht mehr gehört hat – und zwar die Stimme der Person, die hier eigentlich noch fehlt.


Und schon stürmt die Person so schnell sie kann und völlig außer Atem in den Raum hinein, hechelnd, und dann blickt sie auf.


Tammy: „Ich... habe es... gerade... auf dem Monitor... gesehen... bin ich schon... zu spät?“

Claude Booker: „Nein, du kommst gerade richtig. Wir sind so eben fertig geworden. Und wie du siehst...“


Mit ausladender Geste deutet Dynamite auf all die Menschen um sich herum.


Claude Booker: „... hat sich einiges verändert... und doch ist wieder alles wie früher.“


Einen Moment lang scheint Tammy in Tränen auszubrechen – dann fällt sie Dynamite um den Hals (nicht ohne einen scharfen Blick von Maron) und schluchzt in seine Schulter hinein.


Tammy: „Endlich! Endlich! Es wurde auch wirklich Zeit... Es war nicht auszuhalten... Es hat mich wirklich... Ich habe... Ich bin... Ich habe euch so vermisst!“


Während Tammy nun dem sichtlich erötenden Mac Müll ihre Nächstenliebe demonstriert und mit ihrem Schluchzen den Raum erfüllt, treten Pete und Sven auf Dynamite zu.


Pete: „Sag mal, Dye... Was war denn das vorhin? Ich meine, wir sitzen auf unseren Plätzen nach dieser Promo von Breads, und kaum ist der Penner wieder im Backstage-Bereich, guckst du auf den Handy, sagst, wir müssen sofort los, telefonierst wie ein Irrer, forderst Gefallen ein, fragst Leute nach Geld und platzt in diesen Raum hinein.“

Claude Booker: „Das kann ich euch erklären.“


Dynamite zückt nun sein Handy, drückt ein paar Tasten und zeigt Pete und Sven dann etwas.


Claude Booker: „Hier, diese SMS habe ich bekommen.“


Die Kamera dreht sich ein Stück weit, und man kann den Text auf Dynamite's Display lesen.







Hallo alter Freund,

ich gebe dir einen guten Ratschlag: Geh sofort in den Konferenzraum der GFCW. Ich habe das Gefühl, sie suchen jemanden für einen ganz bestimmten Posten.“






Sven: „Wer...?“

Claude Booker: „Keine Ahnung. Ich kenne die Nummer nicht.“

Pete: „War das vielleicht...? Ich meine, er war gerade weg, da hast du dein Handy...“

Claude Booker: „Möglich, aber woher hatte er meine Handy-Nummer?“

Sven: „Und woher wusste er, dass du überhaupt in der Halle warst?“

Claude Booker: „Tja... manche Dinge werden wohl für immer im Dunkeln bleiben.“


Was die drei Freunde nicht sehen ist, wie Maron hinter ihnen mit den Füßen scharrend und mit rotem Kopf überall hinblickt, nur nicht zu Dynamite. Irgendwann würde sie ihm alles erklären. Aber sie würde ihm jetzt niemals glauben, was passiert war. Aber das ist auch nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass Dynamite, Pete, Mac Müll, Tammy und Sven wieder vereint sind. Wichtig ist nur, dass die Liga wieder einen Präsidenten hat. Wichtig ist nur, dass Dynamite wieder da ist, wo er hingehört – an der Spitze von German Fantasy Championship Wrestling.



Konzentration herrscht im Lockerroom des No.1 Contenders Tobi „Your Favorite“ Whitehouse. Er trägt sein Gear .. ist bereit rauszugehen und Champion zu werden. Ein Mitarbeiter der GFCW klopft hektisch an die Tür und schaut herein .. „5 Minuten Tobi“.... Der Amerikaner nickt und sein Handy beginnt zu klingeln ohne auf das Display zu schauen nimmt er ab .. er weiß wer dran ist.


„Ja Mary“


„Danke“


„Ich werde es schaffen .. für Dillon“


„Morgen komm ich zu dir“


Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg ich zu dir.
Noch 148 Mails checken wer weiß was mir dann noch passiert denn es passiert so viel
Muss nur noch kurz die Welt retten und gleich danach bin ich wieder bei dir.



Irgendwie bin ich spät dran, fang schon mal mit dem essen an. Ich stoß dann später dazu. Du fragst wieso weshalb warum, ich sag wer sowas fragt ist dumm. Denn du scheinst wohl nicht zu wissen was ich tu. Ne ganz besondere Mission lass mich dich mit Details verschonen. Genug gesagt genug Information.



Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg ich zu dir.
Noch 148 Mails check wer weiß was mir dann noch passiert denn es passiert so viel
Muss nur noch kurz die Welt rett und gleich danach bin ich wieder bei dir.



Die zeit läuft mir davon zu warten wäre eine Schande für die ganze Weltbevölkerung. Ich muss jetzt los sonst gibt’s die große Katastrophe merkst du nicht das wir in Not sind.



Ich muss jetzt echt die Welt retten
Danach flieg ich zu dir
Noch 148 Mails checken wer weiß was mir dann noch passiert denn es passiert so viel



Muss nur noch kurz die Welt retten danach flieg ich zu dir. Noch 148713 Mails checken wer weiß was mir dann noch passiert denn es passiert so viel. Muss nur noch kurz die Welt retten und gleich danach bin ich wieder bei dir.


Main Event:
GFCW Heavyweight Championship Hell In A Cell-Match:
Danny Rickson (c) vs. Tobi "Your Favorite" Whitehouse
Referee: Phönix


Es ist Main Event Zeit. Die Fans warten gespannt darauf, dass sich die Kontrahenten in den Ring begeben und halten ihre Kameras schon für die anstehenden Entrances bereit.

Noch bevor der Ringsprecher überhaupt in Position geht, ertönt auch schon die erste Musik, was an dieser Stelle doch relativ überraschend kommt. Zumal wir nicht den Herausforderer sehen, sondern Danny Rickson, der zu „Best for me“ die Halle betritt.


Der Champion trägt seinen Titel über der Schulter und ist in seiner Ringkleidung gehüllt, die heute aus schwarzen Wrestlingtights besteht, während sein Oberkörper frei ist. Die Fans stehen wie zuletzt natürlich eher gegen ihn, auch wenn es einiges an Jubel gibt, kann sich doch nicht jeder mit seinem aalglatten Herausforderer abfinden.

Doch Rickson begibt sich nicht direkt in den Ring, sondern bleibt auf der Rampe stehen und hebt ein Mikrofon in die Höhe.

Er wirkt ungewohnt ruhig, als er zu sprechen beginnt.


Danny Rickson: Ich weiß, dass nun jeder den Kampf sehen will. Tobi Whitehouse gegen mich. Und auch ich kann es kaum erwarten, doch komme leider nicht drum herum, vorher noch einige Worte zu sagen.


„Bitte nicht“ mögen einige Fans sagen und halten vorsichtshalber ihre Mittelfinger hoch.


Danny Rickson: Es sei gesagt, dass dies nicht das übliche Gerede davon ist, dass ich doch der Beste sei oder eben nicht. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, wen er heute favorisiert.

Vielmehr möchte ich noch loswerden, dass dies ein besonderes Match ist. Nicht nur, weil ich eine lange Rivalität gegen Tobi Whitehouse beenden werde. Sondern auch, weil dies das Ende für etwas Anderes ist, was fernab vom normalen Geschehen meiner Karriere ist.


Er setzt kurz das Mikrofon ab und geht durch die Reihen.


Danny Rickson: Tobi Whitehouse gegen Danny Rickson. Main Event. Title Nights 2011. Ich hoffe, dass dieses Match lange in Erinnerung bleibt und dass ich es gewinnen kann. Doch dies ist nicht nur ein besonderes Match...


Kurz holt er Luft, während er ein wenig betroffen aussieht.


Danny Rickson: Es wird auch das letzte Match in meiner Karriere sein.


Stille in der Halle. Hat er das gerade wirklich gesagt oder ist dies nur eins seiner üblichen Spielchen. Doch ein Blick ins Gesicht des Engländers verrät es: Heute macht er keinen Spaß.


Danny Rickson: Ich liebe das Wrestling und kann das Gefühl, im Ring zu stehen, Mann gegen Mann, kaum in seiner Großartigkeit beschreiben. Doch irgendwann ist leider die Zeit gekommen, in der man abtreten muss.

Ich bin Mitte 30, habe noch so viel vor mir, was ich erreichen will. Doch mein Körper läuft Gefahr, langsam aber sicher der eines alten Mannes zu werden. Es mag komisch klingen, aber ich denke heute an diesem Abend ist der Zeitpunkt gekommen, meine Karriere zu beenden. Ich danke euch.


Damit lässt er das Mikrofon fallen und die Musik spielt weiter, während Rickson am stillen Publikum vorbeigeht und in den Käfig tritt.


Er wartet auf seinen letzten Kampf.


Die Lichter gehen aus .. Die Eisblaue Lichtshow und Injection von Rise Against setzen ein und die Fans jubeln, als Tobi „Your Favorite“ Whitehouse auf die Rampe kommt. Jetzt ist es soweit .. Hell in A Cell. Tobi trägt sein Gear und noch sein Promoshirt darüber. Konzentriert beinah verbissen blickt er in den Ring. Heute klatscht er nicht mit den Fans an .. Seine Konzentration ist bis in die letzte Reihe zu spüren. Die Fans spenden ihm Pops die ihm Kraft geben sollen.



Do you spend your days counting the hours you're awake?
And when night covers the sky you find yourself doing the same
There's a burden you've been bearing in spite of all your prayers
There's a light turned off inside your heart
Can you remember what it's like to care?



Whitehouse bleibt vor dem Käfig stehen und blickt hinauf .. ganz schön hoch ist er. Mächtig wirkt er beinah majestätisch er greift in die Löcher des Maschendrahtzauns und zieht zweimal kräftig daran.



Knees are weak,
Hands are shaking,
I can't breathe

So give me the drug, keep me alive
Give me what's left of my life
Don't let me go whoa whoa
Pull this plug, let me breathe
On my own I'm finally free
Don't let me go whoa whoa

The trail of crumbs you left somehow got lost along the way
If you never meant to leave then you only had to stay
But the memories that haunt us are cherished just the same
As the ones that bring us closer to the sky, no matter how grey

Yet I fall, through these clouds, reaching, screaming



Die Türe wird für ihn geöffnet und jetzt gibt es kein zurück mehr. Die Fans stimmen Tobi, Tobi Chants an und nun zeigt er endlich eine Reaktion zu den Fans und steigt auf den Turnbuckle Und schreit einmal kräftig um die Fans anzuheizen.



Give me the drug, keep me alive
Give me what's left of my life
Don't let me go whoa whoa
Pull this plug, let me breathe
On my own I'm finally free
Don't let me go whoa whoa


Eingerahmt von der monströsen Käfigkonstruktion stehen die Athleten im Ring und scheinen sich in den Boden starren zu wollen, während die Fans in Anbetracht der puren Vorfreude auf den Main Event der größten Veranstaltung des Jahres, Title Nights, auch ohne Action schon am Feiern sind.


Das Stimmungsbild gibt dem Match dabei wirklich eine besondere Stimmung, ist die Halle doch mittlerweile fast gleichermaßen in Tobi und Rickson-Fans aufgeteilt. Dem ansonsten so verhassten GFCW Champion strahlen nach seiner Rücktrittserklärung mittlerweile doch viele Sympathien entgegen.


Nun endlich wird der Kampf eingeläutet. Title Nights 2011. Das Titelmatch. Main Event Zeit. Es kann losgehen.


Langsam beginnen Rickson und Tobi sich zu umkreisen. Dann geht es unter Jubel in einen Lock-Up. Die Kräfteverhältnisse scheinen ausgeglichen, doch Tobi holt den ersten Vorteil auf seine Seite und schafft es, Danny Rickson gegen den Ringpfosten zu drücken.

Dann ein kurzer Kick des Engländers gegen das Knie des Contenders und Whitehouse muss loslassen, was Rickson die Chance gibt, nun seinerseits einen neuen Lock-Up zu beginnen, in dem er die Vorteile auf seiner Seite hat.


Frank: Ich bin so gespannt, Nicolas. Dieses Match haben wir seit einem Vierteljahr erwartet. Und ich bin mir sicher, dass es die Fans nicht enttäuschen wird. Nur schade, dass es kein Rückmatch geben wird, egal wie es hier ausgeht.


Mittlerweile haben sich die Kontrahenten wieder in die Ringmitte gedrückt, Danny Rickson macht dort den ersten Schritt und reißt an Tobis Arm um diesen mit einem Irish Whip durch den Ring in die Seile laufen zu lassen. Dann will er den Heranlaufenden direkt mit Schwung durch die Lüfte befördern, doch Rickson geht zu früh in die Knie, so dass Tobi dem Move entkommen kann und Rickson stattdessen von unter gen Kinn tritt. Der Engländer fällt nach Hinten und rollt über den Boden.

Whitehouse lässt nich nach und folgt Rickson, hebt diesen dann wieder auf die Beine. Dann folgen einige Schläge an die Brust der Engländers, womit Rickson langsam aber sicher in Richtung des Pfosten getrieben wird.


Nicolas: Scheint so, als ob Tobi hier zuerst mal das Kommando übernimmt.


Quasi zeitgleich mit Nicolas Aussage schafft es Rickson dann aber unter einem Schlag Tobis wegzutauchen und Tobi mit einem Dropkick in den Rücken gegen den Pfosten zu befördern.


Frank: Siehst du...so schnell kann sich alles drehen.


Vom Aufprall benommen torkelt Tobi zurück, genau in Rickson, der gerade vom Dropkick aufstehen will. Der Engländer schaltet innerhalb weniger Augenblicke und nutzt die Verwirrung zu einem Roll-Up.


1...


2...Kickout!


Das reicht natürlich noch nicht aus, um Tobi zu bezwingen. Der Amerikaner kommt auch schnell wieder auf die Beine, fast zeitgleich mit Rickson. Der Engländer greift nach seinem Gegner und scheint einen Suplex ansetzen zu wollen. Doch das Heben will dem Champion nicht gelingen, da Tobi in der Bewegung den Ellbogen in den Magen Ricksons rammt.

Dieser keucht und stolpert herum, bis er mit dem Rücken zu Whitehouse steht. Auch dieser will nun einmal schnell sein Glück versuchen und dreht Rickson in einen Backslide-Pin.


1...


2...auch der Kickout!


Rickson rollt sich in Entfernung zu Tobi. Nach diesem schnellen Beginn mit zwei erfolglosen Pinversuchen kommen die Kontrahenten wieder auf die Beine und blicken sich an. Dann stürmen sie erneut aufeinander zu.

Beide wollen eine Clothesline zeigen...


...Tobi scheint einen Schritt schneller zu sein, doch dann wirft sich Rickson auf den Boden, slidet auf dem Boden an Tobi vorbei, was diesen total verwirrt. Rickson schaltet schnell und taucht hinter dem Rücken Whitehouses auf.

Kann diesen packen und greift ihn zu einem Ansatz, der allseits bekannt und gefürchtet ist. Der zum German Suplex!


Rickson wuchtet Tobi in die Luft, lässt auf der höchsten Höhe los, so dass Tobi sich fast in der Luft dreht und dann auf seinen Rücken knallt, dass der ganze Ring scheppert.


Die Fans schreien auf oder jubeln, das war der erste Impact in diesem Match. Und Ricksons sonnt sich nicht allzu lange im „Ruhm“ dieser Aktion, sondern rennt direkt in die Seile, wippt von dort zurück und springt dann mit einem Kneedrop auf Tobi, der unter der Wucht des Aufpralls aufkeucht.

Nun greift sich der Engländer seinen Gegner und rollt ihn auf den Rücken.


1...


2...Nein, Kickout!


Auch das langt natürlich noch nicht, Tobi reißt die Schulter hoch. Rickson klopft wütend auf die Ringmitte, stellt sich dann auf. Kurzer Blick zu Tobi, dieser scheint immer noch zu liegen.


Frank: Was hat unser Champion vor?


Ricksons deutet auf den Ringpfosten, beginnt diesen dann langsam aufzusteigen, bis er ganz oben steht. Doch nicht in gewohnter Position, sondern eher im Ansatz zum Moonsault. Der Blicks in Publikum, Rücken zu Tobi.


Doch Tobi hat nur gespielt. Er springt blitzschnell auf die Beine, rennt zu Rickson und schubst diesen zu Sprungbeginn vom Pfosten, so dass der Engländer nach vorne aus dem Ring fliegt.


IN DIE MASCHEN DES KÄFIGS!


Unter lauten Reaktionen des Publikums knallt Rickson in den Käfig und rutscht an diesem runter, bleibt dann im Freiraum zwischen Konstruktion und Ring liegen.

Tobi lässt sich kurz bejubeln, dann rollt er unter dem Ringseil durch und geht auf Rickson zu, der sich grade wieder auf die Beine ziehen will. Er packt sich den Champion und zieht ihn an den Haaren ein Stück um den Ring. Bis sie vor der Tür nach draußen stehen.


Jubel beim Publikum. Tobi stellt den verwirrten Rickson direkt vor den vergitterten Ausgang und geht einige Schritte zurück.

Er wartet einen Moment, stürmt heran...


SPEAR!


Im letzten Moment springt Rickson zur Seite, Tobi kann nicht mehr stoppen und speart die Tür! Diese springt aus den Angeln und wird von Tobi unter sich begraben. Der Herausforderer rutscht noch über das rausgerissene Stahlmaterial und landet außerhalb des Käfigs. Rickson folgt ihm laufend nach draußen. Erstmals sieht man die Beiden nicht mehr hinter Gittern.


Draußen packt sich Rickson seinen Gegner und zieht ihn am Arm von der Tür weg. Langsam kommt Tobi auf die Beine, der Engländer greift seinen Opponenten. Und schleudert ihn mit dem Kopf voran gegen den Käfig. Rasseln. Dann fällt Tobi zu Boden.


Rickson setzt einen Pin an.


Eins...zwei...Dr-....KICKOUT!


Der Engländer rauft sich die Haare, als Tobi seine Schulter im letzten Moment hochreißt. Doch es nützt ja Nichts. Er muss weiter machen. Also entfernt er sich einige Meter von Tobi und stellt sich in eine wartende Position. Der Herausforderer kommt langsam hoch, mit dem Rücken zu Rickson.

Dieser sieht seine Chance. Stürmt heran...


...in einen BACK BODY DROP!


Der Champion knallt voller Wucht mit dem Rücken auf den Hallenboden! Er krümmt sich vor Schmerzen, während Tobi lächelnd über ihm steht.


Frank: Nun kann er es für sich entscheiden.


Tobi wartet bis Rickson wieder auf den Knien ist, dann lässt er einen schnellen Tritt in den Rücken folgen, wonach Rickson wieder vornüber kippt. Der Herausforderer ist nun der Mann mit der Kontrolle. Und so kann er seinen Gegner problemlos über den Hallenboden schleifern, bis sie vor dem Kommentatorenpult stehen.


Der Contender deutet auf Frank und Nicolas, die das Weite suchen...dann Jubel aus dem Publikum, als Tobi Rickson auf das Pult hievt.


Frank: Oh Nicolas! Was tut er da?


Tobi steigt ebenfalls auf das Pult, greift sich Rickson. Er hat ihn im Ansatz zu einem Suplex, will ihn durch das Kontrukt knallen lassen.

Dann hebt er an, doch Rickson kann durch geschickte Gesichtsverlagerung der Aktion entkommen.


Und dann schlägt er Tobi mit dem Knie in die Weichteile. Der Herausforderer sinkt zu Buhrufen nieder, Rickson greift ihn aber auf.


Und wirft ihn vom Pult.


Dann schaut Rickson sich um. Er findet die Ringglocke!


Frank: Oh Nein, bitte nicht!


Doch der Engländer hat lächelnd einen Plan gefasst. So steigt er kurz mit der Ringglocke vom Pult. Überlegt einen Moment.


Er legt die Ringglocke aufs Gesicht vom benommenen Tobi, steigt zurück aufs Pult. Lässt den Moment eine Sekunde auf sich wirken, dann springt er aus der geringeren Höhe.


MIT DEM FUß VORAN! Er landet auf der Ringglocke, die einen Ton von sich gibt, als sie geben Tobis Gesichtsknochen gedrückt wird.

Das Publikum ist geschockt. Rickson lacht und winkt den Ringrichter heran. Dann setzt er den Pin an, von Tobi gibt es keine Regung.


EINS!


ZWEI!


DREEEEE.....! KICKOUT! In allerletzter Sekunde!


Fassungslosigkeit beim Champion. Das geteilte Publikum versinkt in Buhrufen oder Euphorie, als Tobis Schulter tatsächlich oben ist.

Der Engländer klopft wütend auf den Ringboden, versichert sich beim Ringrichter, ob das wirklich nicht gereicht haben soll.


Keine Regung von Tobi. Danny Rickson überlegt. Sein Blick wandert nach neuen Möglichkeiten. Bleibt beim Käfig hängen. Er lacht.


Dann steht er auf und beginnt langsam die Maschen emporzusteigen um auf den Käfig zu steigen. Will er etwa von dort runterspringen?


Nicolas: Das kann er nicht ehrlich meinen...das ist Selbstmord!


Offenbar ist das aber auch garnicht der Plan von Rickson. Er bleibt auf halber Höhe am Käfig hängen, versichert sich, ob Tobi reagieren kann. Negativ.


Dann lässt er sich einfach aus der Höhe des halben Käfigs fallen und will auf Tobi landen, der genau in die Position liegt – aber sich aus dem Weg rollt.


Aus mehreren Metern landet Rickson auf dem ungepolsterten Hallenboden. Der Knall ist laut und heftig. Wohl auch heftig genug, dass sich Tobi nun zum Champion küren kann.


1...


2....


DREEEEEIIIIIIIIIIII:::NNNNN! Auch Rickson holt nochmal seine Schulter hoch, was Tobi aus der Fassung bringt. Doch er ist selbst zu heftig am Boden um sich groß zu ärgern.


Beide Gegner rollen erschöpft über den Boden. Rickson versucht sich an der Absperrung zu den Fans hochzuziehen, Tobi gleiches an den Käfigmaschen.


Und dann stehen sie wieder da, gezeichnet vom Kampf und starren sich an. Die Fans sind vom Match begeistert.


Tobi deutet nach oben auf den Käfig, Rickson folgt seinem Finger mit den Augen. Dann verständigen sie sich nickend. Rickson stürmt heran, als Tobi den Käfig besteigt und folgt diesem unter dem unglaublichen Jubel des Publikums.


Frank: Nicolas, dies ist unser Main Event!


Oben stehen sich die Kontrahenten wieder gegenüber und dann bricht ein wilder Brawl aus, beide schlagen aufeinander ein.


Beide kommen dem Rand Käfigs gefährlich nahe, als auf einmal Tobi die Oberhand gewinnt. Er kann Rickson packen und tritt diesem in den Magen um ihn ruhig zu stellen. Dann schiebt er ihn sich zwischen die Beine.


ANSATZ ZUR POWERBOMB!


Rickson wehrt sich verzweifelt, doch Tobi bleibt obenauf. Dann liftet er Rickson in die Höhe, wankt mit ihm zur Kante.


Nicolas: FRANK! DAS KANN NICHT SEIN!


Der Champion hängt in der Luft, als Tobi seine Powerbomb vollziehen will.


Sekunde vergehen.

Kameras klicken.

Rickson schreit.

Die Kommentatoren sind aus dem Häuschen.

Die Fans jubeln oder sind geschickt.

Tobi macht ernst.


Rickson wird durch die Wucht der Powerbomb nach unten geschleudert, es geht für ihn in die Tiefe. Dann der Schockmoment für alle...


...ER FÄLLT DURCH DAS KOMMENTATORENPULT! Dieses zerbricht und Rickson wird in den Trümmern begraben.

Sofort ist der Ringrichter bei ihm, er tastet nach Rickson. Keine Regung vom Engländer. Er nimmt den Arm des Engländers in die Luft.


Er fällt.


Gleiches Spiel nochmal.


Der Arm fällt.


Rickson ist reglos, nicht mehr in der Lage auch nur eine Sekunde weiterzukämpfen. Dann das Signal vom Ringrichter an Tobi, der von oben runterstarrt.


Rickson ist am Ende, der Ringrichter lässt die Glocke läuten.


Sieger des Matches durch K.O. und somit neuer GFCW Heavyweight Champion: Tobi Whitehouse!!!


Jubel in der Halle. Whitehouse hat es geschafft.


Nicholas. TOBI WHITEHOUSE IST DER CHAMPION ER ÜBERLEBT HELL IN A CELL UND IST NEUER GFCW HEAVYWEIGHT CHAMPION!


Frank: Ich mach mir eher Sorgen um Rickson … Der bewegt sich gar nicht mehr.


Whitehouse fällt vor Erschöpfung auf die Knie. Seine Augen starren zu Rickson. Kein Jubel vom neuen Champion, der immer noch auf dem Käfig ist. Dieses Intensive Match fordert den Tribut. Der Ringarzt kommt angestürmt und kümmert sich sofort um Rickson, der zum ersten mal wieder eine Regung zeigt und hustet. Whitehouse kommt langsam wieder auf die Berine und klettert den Käfig herunter sein erster Blick geht zu seinem Rivalen er wechselt ein paar Worte mit dem Ringarzt, der gerade eine Trage geordert hat. Phönix beendet sein Job und streckt Whitehouse´s rechten Arm in die Luft und übergibt ihm den Titel. Erneut der Jubel im Publikum, Der neue Champion lächelt zum ersten Mal und läuft ganz langsam Richtung Rampe. Die Zuschauer kümmern sich nicht um Rickson der gerade auf die Trage verfrachtet wird. Whitehouse steht wieder da wo alles angefangen hat vor der Tür zum Käfig .. Das Tor zur Hölle. Er reckt einmal kurz den Titel in die Luft und schließt die Augen.


Frank: WAIT A MINUTE. TOBI PASS AUF.


Doch der Amerikaner hört das natürlich nicht und sieht auch nicht das ein Maskierter Mann die Rampe runterstürmt und Tobi mit voller Wucht gegen den Käfig donnert. Die Zuschauer sind schockiert und macheb aus ihrem Misfallen der Ereignisse keinen Hehl und buhen laut. Der Mann mit der Maske lacht laut und reißt sich die Maske vom Kopf. Es ist EMILIO FERNANDEZ.


Frank: Was hat dieser Vollidiot hier zu suchen!!?


Fernandez blickt unter dem Buhen der Fans auf den neuen Champion herab und lächelt. Tobi windet sich am Boden.. Der Spanier geht zum Kommentatorenpult und schnappt sich einen Klappstuhl, ein kurzer Blick zu Rickson ehe er wieder zu Whitehouse geht. Er leckt sich über die Lippen und drischt auf den Amerikaner ein .. einmal, zweimal, dreimal … immer und immer wieder. Tobi Whitehouse zeigt keine Regung mehr mit geschlossenen Augen liegt auf dem Rücken. Emilio hebt den GFCW Titel auf und legt ihn Whitehouse auf den Bauch. „Das gehört dir Champ“ sagt er noch und lacht.


Rickson liegt auf der Trage und wird behandelt .. Whitehouse liegt auf dem Hallenboden .. Nur Emilio steht und blickt auf den neuen Champion herab und lacht. Mit diesen Bildern geht ein Denkwürdiger Abend in der GFCW Geschichte Zu Ende.



Der Titanthron springt an, der klare Himmel über Amsterdam wird gezeigt, vereinzelt sind Wolken zu sehen. Der Mond beleuchtet sie so, das sie klar vom Himmel zu unterscheiden sind. Das Rauschen des Winds erzeugt ein heulen beim auftreffen an der Dachkante des Flachdaches. An der Kante steht Sid in seinem bunten Nervenkostüm. In der einen Hand ein Warsteiner, in der anderen einen ordentlichen Blunt. Der Rauch wird vom Wind nach hinten geweht, Sids Kleidung flattert. Die Kamera zoomt näher ran und der Raver zieht ein mal genussvoll an seinem Stängel, bläst den Rauch in den Wind. Noch ein Schluck Warsteiner, dann dreht er den Kopf zur Kamera und winkt sie ran. Der Kameramann geht auf ihn zu und zoomt raus. Mit einem lächeln beginnt Sid zu reden.


Sid: Hey, das ist das letzte mal das du mich dieses Jahr filmen kannst.... Heute kriegst du nicht aufs Maul.... Schau mal runter, da geht’s tief runter, ne?


Sid zeigt runter und der Kameramann filmt die tiefe, es geht tatsächlich tief ab, mindestens 20-30 Meter. Dann filmt er wieder Sid.


Sid: Dafür hat man von hier oben eine spitzenaussicht.


Dann schaut Sid an sich herab, sieht das Warsteiner und wirft es mit angewiedertem Blick runter.


Sid: Darauf stehe ich mal so absolut nicht, ich weiß nicht welcher Teufel mich geritten hat, aber Warsteiner ist einfach nicht das Wahre.... Willst du auch mal ziehen? Wir sind in Amsterdam, hier ist das legal.


Sid zieht noch mal dran, reicht an den Kameramann der zurück und dann zieht Sid noch mal dran.


Sid: Das war ein sehr, sehr hartes Jahr wenn ich ehrlich sein soll. Nächstes Jahr wird besser, nächstes Jahr werde ich alles besser machen als bisher! Viele verchecken das, ich werde es aber nicht verchecken.


Sid zieht ein letztes mal am Stängel, dreht sich zur Stadt, wirft den Joint weg und dreht sich dann wieder zur Kamera.


Sid: Meine Fans, dennen bin ich das Schuldig, meiner Familie bin ich das Schuldig, meinen Freunden schulde ich das, ich schulde es mir selbst!


Der Raver mit dem neuen Ego schaut nochmals runter, in die tiefe klare Nacht. Sid holt noch mal kurz ganz tief Luft, genießt die Brise. Dann schaut Sid wieder zur Kamera...


Sid: Hey, frohes Neuesjahr, schöne Weihnachten und freut euch aufs nächste Jahr! Es wird sich einiges Ändern.... Das verspreche ich euch!.... Und du? Bock noch einen mit mir trinken zu gehen und vielleicht noch einen rauchen? Ich kenne nen guten Schuppen....


-fade out-



Seinen Abschied hatte er sich immer anders vorgestellt. Irgendwie... groß. Pompös. Mit einem großen Match, am Liebsten gegen einen großen Namen. Rickson, oder vielleicht auch J. T. K.. Würdevoll und spektakulär, erinnerungswürdig. Nun aber verließ er die Halle durch den Mitarbeiter-Ausgang. So hatte er es sich sicher nicht vorgestellt.


Nun also war Dynamite wieder da, wo er vor dieser ganzen Geschichte auch war. Er wusste nicht genau, was ihn dazu angetrieben hatte, ihm die Chance zu geben, sich „seine“ Liga wieder zu holen. Eigentlich hatte er die GFCW wirklich in den Untergang treiben wollen. Aber ein kleiner Teil von ihm hatte sich dagegen gewehrt. Wäre die GFCW untergegangen, wäre auch sein Vermächtnis untergegangen. Mit der GFCW wäre die Stätte der Werke von Robert Breads verschwunden, und dieser kleine Teil von ihm wollte das nicht. Denn dieser kleine Teil von ihm fühlte sich mit der GFCW verbunden. Er hatte gehört, dieser kleine Teil des Verstands nenne sich „Herz“.


Er hatte immer gelacht. Nun verstand er, warum man diesen kleinen Teil manchmal über die geballte Macht der Logik stellte. Nun, es waren zwar nicht sonderlich heroische, sondern eher egoistische Gründe gewesen, die dazu geführt hatten, das Dynamite nun die GFCW wieder hatte... aber er hatte dafür gesorgt. Außerdem wusste er genau, dass Dynamite eine Menge Ärger bekommen würde. Das war die Natur der GFCW. Streit gab es immer. Und Breads würde sich freuen, das von seiner Couch aus zu beobachten. War er nicht ein toller Typ?


Er weiß noch nicht so genau, was er nun vor hat. Irgendwo anders wrestlen will er eigentlich nicht. Wenn er wrestlen will, wird er das in der GFCW tun. Und eben weil er nicht wrestlen will, geht er ja schließlich. Trotzdem ist es seltsam. Er hat das jetzt so lange gemacht, und nun... nun ist da vor ihm bloß ein großes Nichts.


Vielleicht würde er man J. T. K. anrufen und fragen, was der nun so machte, wo er doch im Ruhestand war. Das Schöne an J. T. K. war, dass er wirklich mit JEDEM redete, selbst mit dem Mann, der seine Karriere beendet hatte. Breads fand das völlig idiotisch und viel zu gutmütig, aber hey, wenn es ihm denn mal von Nutzen war, warum denn nicht?


Breads erinnert sich noch recht gut an den Abschied von J. T. K.. Nach einem Match gegen Fireball Hikari, den am längsten amtierenden GFCW-Champion aller Zeiten, war er von einem dutzend Menschen gefeiert worden. Er selbst hatte J. T. K. danach getroffen, er hatte... nunja, ihm gesagt, dass er zweitklassig war. Aber so war er nunmal, nicht wahr? Er war immer er selbst geblieben. Er war als Robert Breads im September 2009 mit einem Sieg gegen Jumping Tornado gestartet, und er ging als Robert Breads im Dezember 2011 nach einem Sieg an der Seite eines Fans und eines Fasans.


Ihm hatte niemand „Tschüss“ gesagt. Der einzige Mann, der ihn nicht hasste, war vor ein paar Minuten im Hell in a Cell angetreten. Niemand bewunderte ihn. Niemand sah zu ihm auf. Niemand betrachtete ihn als Legende. Außer ihm selbst, versteht sich. Aber das ist auch der Grund, dass es ihm egal ist, dass niemand ihm seine Bewunderung ausdrückt, wie es mit J. T. K. geschehen ist. Er interessiert sich nicht für die Meinung anderer. Nur seine eigene Meinung ist wichtig. So war das schon immer gewesen, und es würde sich vermutlich auch nicht ändern. Egal, ob er nun auf dem Golfplatz, als Mathelehrer oder im Knast enden würde – er würde der Beste sein.


Er stößt die Tür in die Freiheit auf, die Tür, die ihn in sein neues Leben führt. Doch ehe er dieses antritt, scheint das Schicksal noch eine Begegnung für ihn bereit zu halten. Eine Begegnung, die er so wahrscheinlich nicht erwartet hatte.


Draußen steht Brainpain. In einen langen Mantel gehüllt, die Hände in den Taschen geballt, blickt er auf den überraschten Robert Breads. Zu dieser späten Stunde weht bereits ein eisiger Wind. Ebenso eisig ist Brainpains Blick. Robert Breads erwidert diesen Blick und für einige Sekunden, scheint die Welt fast still zu stehen. Was in diesem Moment wohl in den Köpfen der Beiden vorgeht? Robert Breads durchbricht diesen Moment, indem er einen Schritt vom Absatz wegmacht. Die Tür knallt zu und nun stehen sich Beide auf Augenhöhe gegenüber.

Brainpain: „Dies wird keine Moralpredigt, auch wenn du das vielleicht denkst.“

Der junge Amerikaner nimmt seine Brille ab, zückt ein Microfasertuch aus seiner Manteltasche und säubert die Brille kurz.

Brainpain: „Nun, Breads, du wirst es nicht glauben, aber ich bin hier, um dir Lebewohl zu wünschen. Ich respektierte dich als Wrestler immer, tue es noch heute und die Tatsache, dass wir uns bislang niemals im Ring miteinander messen konnten, ist... Vergeudung. Aber wie dem auch sei, du hast dich entschieden, zu kündigen und du verdienst es, mein Gesicht als letztes zu sehen.“

Nun grinst er leicht und setzt sich seine Brille wieder auf.


Einen Moment lang überlegt Breads, ob er nun theatralisch in Tränen ausbrechen oder einen dummen Spruch bringen soll. Beides erscheint ihm angesichts der Situation angebracht. Schließlich entscheidet er sich dann doch für das, was er am Besten kann.

Robert Breads: "Selbstverständlich ist das eine Vergeudung. Das ist wohl so ziemlich das einzige Match, dass diese Liga wirklich sehen will. Robert Breads vs Brainpain ist der einzige Grund gewesen, der mich dazu bewegte, darüber nach zu denken, zu bleiben. Aber es ging nicht mehr anders. Ich muss hier raus."

Ein wenig wehmütig blickt Breads zu seinem Gegenüber, er scheint es wirklich zu bedauern, sich mehr oder weniger selbst diese Chance zu nehmen.

Robert Breads: "Nun, das ich gehe heißt ja nicht, dass ich für immer weg bin. Ich gehe, weil mich alles an dieser Liga im Moment ankotzt und mich runter zieht. Vielleicht, eines schönen Tages..."

Er muss selbst darüber lachen, wie kitschig er hier wird.

Robert Breads: "... ist die GFCW wieder das, was sie einmal war - eine Liga, die für Spaß und Unterhaltung statt für Grabenkämpfe und Monotonie steht. Vielleicht, nur vielleicht, stehe ich eines Tages wieder hier vor der Tür, die Stiefel geschnürt, und vielleicht, aber auch nur vielleicht... wird die GFCW dann bekommen, was sie sehen will. Vielleicht hast du ja Geduld. Vielleicht wartest du auf mich. Und vielleicht... lassen wir dann das beste Match steigen, dass diese Liga je gesehen hat."

Ein stummes Lächeln ziert Breads' Lippen, als er die Hand ausstreckt und darauf wartet, dass Brainpain einschlägt.

Robert Breads: "Auf das dies nicht das letzte Mal ist, das wir uns sehen."


Brainpain zögert keine Sekunde und schlägt sofort ein.

Brainpain: „Du weißt, wo ich zu finden sein werde. Und ich weiß, dass dich diese Herausforderung früher oder später wieder in die GFCW zurücktreiben wird. Vielleicht bist du dann nicht mehr ganz so verbittert und genießt die GFCW einfach als das, was sie nun mal ist. Ich jedenfalls tue das mittlerweile und wenn sich unsere Pfade später erneut kreuzen sollten... und das werden sie ganz sicher, dann kannst du dich verdammt nochmal darauf verlassen, dass dir im Ring der bestmögliche Brainpain gegenüber stehen wird. Dich zu besiegen wird süßer sein, als jeder Titelgewinn. Ich denke, dir geht es da ganz ähnlich.“

Robert Breads: „Selbstverständlich. Es gibt nicht viel, was ich noch erreichen kann und will. Ein Sieg über Brainpain ist eines der Dinge, die ich noch erreichen will. Das ist es, was ich mehr begehre als alles andere. Bis dahin, mein Freund... sage ich nur „Auf Wiedersehen“.“


Mit diesen Worten schreitet Breads an Brainpain vorbei, ehe die beiden sich noch einmal einander zuwenden – und für einen Moment stellt sich Breads vor, dass sie nun nicht hier auf dem Parkplatz stehen, sondern in einem Ring, umgeben von einer tobenden Masse die die Namen der Kontrahenten rufen und schreien, während ein Ringrichter zwischen ihnen steht, die GFCW Heavyweight Championship über seinen Kopf gestreckt – die Definition von Perfektion gegen den Besten aller Zeiten. Eine Zukunftsvision oder ein nicht zu erfüllender Wunschtraum?


Dann ist der Moment vorbei. Breads sieht sich selbst wieder auf dem Parkplatz, arbeitslos, gehasst von allen und ihm gegenüber steht nicht die Definition von Perfektion, sondern bloß ein Mann, der Mitleid mit ihm zu haben scheint. Die Realität war einmal mehr um einiges ernüchternder als seine Fantasie.


„Canada's Own“ zieht weiter, in Richtung Ausgang des Parkplatzes. Er lässt Brainpain hinter sich. Er lässt die GFCW hinter sich. Er lässt seine Karriere hinter sich. Er weiß nicht so genau, was er davon halten soll. Er denkt nach. Was soll er nun tun?


Vielleicht war es am Besten, erst einmal Abstand von Wrestling zu nehmen, um neue Kräfte zu tanken und besser zurück zu kommen als jemals zuvor. Vielleicht sollte er es irgendwo anders mal versuchen, in einer anderen Liga, um zu lernen, um besser zu werden. Vielleicht war es am Besten, einfach so weiter zu machen wie bisher, nur eben ohne die GFCW, sein Training einfach durch zu ziehen. So oder so, er wollte seine Pause nicht verstreichen lassen und einfach nichts tun. Er wollte, nein, er musste besser werden. Wenn er eines Tages Brainpain schlagen wollte, dann musste er der besser sein als er jetzt ist. Er musste mehr werden als der Beste der Wrestler aller Zeiten. Er selbst musste die Defintion von Perfektion werden. Aber wie? Vielleicht...


Vielleicht war es am Besten, gar nicht zu denken.


So endet die Geschichte von Claude „Dynamite“ Booker und Robert Breads. Eine neue Geschichte hat jedoch bereits begonnen.




FREUT EUCH AUF DAS JAHR 2012.



ROBERT BREADS VS BRAINPAIN


SOON TO COME




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Liebe Leser,

das ist das Ende von GFCW Title Nights 2011 und damit ist auch die letzte Show im Jahre 2011 zu Ende. Im Namen der GFCW bedanke ich mich bei allen Lesern, Spielern und sonstigen Personen, die beim Projekt „German Fantasy Championship Wrestling“ mitgeholfen und es damit erst möglich gemacht haben. Noch viel Spaß bei den beiden „Best Of“-Shows am Ende Jahres und auf ein erfolgreiches und spaßiges Jahr 2012.


© 2001-2011 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling


Danke an alle Schreiber!