Tornado-Tag
Team-No-DQ-Match: Saunaboys (Jim'Boy Joe & Saunaclub
Herbert) vs. The Spotlight (Alex Hansen & Kevin
“Revolver” Keller) Referee: Mike Kontrak
Laura:,,Ladies
und Gentlemen. Es folgt nun das No Disqualification Tornado
Tag Team Match!!!“
Aus
den Ringpfosten wird strahlendes Feuerwerk in den Abendhimmel
gefeuert.
Und
nun erscheinen beide auf der Stage…
Laura:,,Als
erstes, mit einem Gesamtgewicht von 214 Kilogramm! Das Team,
bestehend aus Alex Hansen und Kevin „Revolver"
Keller…“
Laura
macht eine kurze Pause, ein letztes Mal wird das Feuerwerk aus
den Posts in den Himmel geschickt. Am Himmel erscheint der Name
des Teams, zeitgleich mich Laura's Anmoderation.
Laura:,,THE
SPOTLIGHT!!!“
Hansen
und Keller sind heute im Partnerlook unterwegs, wie es sich für
ein Tag Team gehört.
Pete:,,Das
sieht doch mal klasse aus!“
Sven:,,Ich
sage das nicht oft, aber ich bin beeindruckt.“
The
Spotlight blickt einmal um den Strand, lässt einen Fist Bump
folgen und beide Teammates gehen langsam und fokussiert die Rampe
runter. Auf mittlerem Wege bleiben sie stehen und laufen dann auf
den Ring zu nur um dann gemeinsam in den ersten Ring zu sliden.
Beide drehen sich auf den Rücken und ein synchroner Kip-Up
folgt. Erneut kommt es im Ring zu einem Fist Bump, der jetzt
jedoch etwas länger anhält. Dann reißen die zwei
die Fäuste weg und gehen jeweils auf die, sich
gegenüberliegenden Ringpfosten hinzu. Sie steigen zeitgleich
auf’s zweite Seil und mustern ein weiteres Mal die
Umgebung. Nach wenigen Sekunden springen beide zurück in den
Ring und entledigen sich ihrer Jacken. Dann fangen beide an sich
aufzuwärmen.
Sie
erwarten ihre Gegner, sie sind bereit, fokussiert und auf alles
gefasst.
George
Michaels „Careless Whisper“ ertönt und die
Sauna Boys machen sich auf dem Weg zum Ring. JBJ hat das
pinke Hawaii-Hemd in seine Jeanshose gesteckt und großzügig
Knöpfe offen gelassen, um seine üppige
Brustbehaarung zur Schau zu stellen. Herbert kommt mit dem
Bademantel aus seinem Hotel zum Ring stolziert. Im Ring
angekommen schmiert Jim'Boy Joe nochmal eine viel zu große
Ladung Pomade in seine Haare, um den entsprechenden Look für
ein langes und hartes Match zu haben. (/no homo). Saunaclub
Herbert entledigt sich seines Hotelbademantels und steht zur
Verwunderung aller anderen beteiligten Wrestler splitternackt
ohne Wrestlingshorts im Ring.
Sven:
"Was
macht Herbert denn da? Ist er auch noch exhibitionistisch
veranlagt?" Pete:
"Laut meinen Informationen befinden wir uns nicht an
einem FKK-Strand." Sven:
"Wir sind
zwar live auf PPV, aber jetzt muss die Regie schnell mal
etwas verpixeln!!!"
Mike
Kontrak fragt alle Teilnehmer ob sie bereit sind und weist
Herbert an sich auf der Stelle an, nun, seiner Stelle zu
bedecken. JBJ holt einen Slip aus seiner Hose hervor und gibt
diesen Herbert. The Spotlight schauen sich verdutzt an. Sowas
hätten sie heute nicht erwartet.
Nachdem
auch Herbert bereit ist, gibt Kontrak das Match frei.
Sofort
stürmen The Spotligh auf die Sauna Boys zu. Hansen will
Herbert, denn mit den beiden hat Alles angefangen, Keller hat
noch eine eine Rechnung mit JBJ offen, die er begleichen
will. Ein wilder, unkoordinierter Brawl entsteht. Es hagelt
Fäuste, Kniestöße und Elbows. Schließlich
gelingt es JBJ Keller mit einer Lariat über's oberste
Seil zu schicken. Dieser landet auf der stählernen
Plattform, die die beiden Ringe miteinander verbindet. JBJ
geht hinterher und versucht Keller im Ground & Pound am
Boden zu halten.
Im
ersten Ring hat währenddessen Hansen die Oberhand über
Herbert behalten können. Mit einem Irish Whip schickt er
ihn in die Seile und wartet den Rebound ab, um Herbert mit
einem perfekten Calf Kick zu erwischen. Hansen macht weiter,
er will jetzt eine Single Leg Boston Crab ansetzen, doch
Herbert gelingt es sich dieser lang genug zu entziehen, um
ihn schließlich von sich zu treten. Hansen will den
Schwung mitnehmen, schaut nach Hinten und läuft
rückwärts in die Seile, um mit einem Running PK
zurückzukommen. Doch JBJ ist zur Stelle und geht mit
einem Running Dropkick dazwischen. JBJ hilft Herbert auf die
Beine. Die zwei gehen, wie so oft nun gemeinsam auf Hansen
los. Herbert genießt es auf ihn einzutreten, während
JBJ aus dem Ring klettert und unter diesem nach einer Waffe
sucht. Und er findet eine. Ein Baseballschläger. Er
slidet wieder in den Ring und lächelt, als er sieht, wie
viel Spaß Herbert dabei hat Hansen zu maltretieren. JBJ
geht langsam auf die Beiden zu. Doch alle Teilnehmer scheinen
etwas vergessen zu haben. Und zwar Kevin Keller! Der ist
wieder voll dabei und schnappt sich JBJ, nimmt diesen in
einen Sleeper Hold! JBJ ist komplett überrascht und
lässt vor Schreck den Basey fallen. Ein simpler und doch
effektiver Griff, den der „Revolver" in Japan
nahezu perfektioniert hat. Herbert lässt von Hansen ab,
als er sieht, dass sein Partner ihn braucht. Doch auch Keller
hat gemerkt, dass Herbert auf ihn aufmerksam geworden ist. Er
wandelt den Hold nun in einen Ansatz zum Reverse DDT um.
Ein
Arm wird eingehakt.
Lift
Single Underhook DDT!
Eine
seiner bekanntesten Aktionen. Und er führt sie aus,
während er SCH dabei die ganze Zeit ansieht.
Pete:,,Oh,
krass! Er hat Herbert bewusst dabei angeschaut. Mindgames!“
Sven:,,Du
träumst wieder Sachen. Er wollte sich einfach
absichern.“
Herbert
gefiel das ganz und gar nicht. Er greift nach dem Basey am
Boden und grinst hämisch, wohlwissend, dass er nun einen
Vorteil hat. Grinsend, ja fast manisch kichernd, geht er, wie
ein Psychopath auf Keller zu. Plötzlich bemerkt er etwas
an seinem Fuß. Es ist Hansen, der ihn festhält.
Herbert schlägt mit dem Schläger kurz auf Hansen
ein, doch diese Sekunden reichen Keller aus. Er nimmt Anlauf…
SHOTGUN
KICK!!!
Herbert
kracht auf die Matte!
Und
der „Revolver“ mit dem ersten Cover im Match!
ONE!
TWO!
THREE!
Doch
JBJ springt ihm mit einem Running Foot Stomp auf den Rücken!
Er rettet die Sauna Boys, vor der sicheren Niederlage.
Pete:,,Oh
mein Gott, war das knapp!“
Sven:,,Gott
sei Dank war Jim’Boy Joe zur Stelle! So kann das Match
weitergehen.“
JBJ
prüft, ob Herbert in Ordnung ist, der stammelt irgendwas
von Bordellen und davon, dass der 1. FC Nürnberg Meister
geworden ist. JBJ versucht ihn wieder zurück ins Leben
zu ohrfeigen. Er spürt, dass die Matte soeben eine
leichte Erschütterung erfuhr. Er dreht sich um und
erblickt Hansen. Dieser steht hechelnd in der Mitte des Rings
und wartet. So viel Respekt hat er tatsächlich noch vor
den Sauna Boys, dass er JBJ nicht hinterrücks
attackiert.
JBJ
lässt Herbert liegen und steht auf. Er geht auf Hansen
zu und beide fangen an sich wieder zu brawlen. Dieses Mal
gelingt es Hansen JBJ aus dem Ring zu befördern, doch
der greift sich Hansen's Kopf und zerrt diesen mit sich nach
draußen. Beide Männer liegen nun im Sand. JBJ
greift in den Sand und wirft diesen Hansen in’s
Gesicht, der greift sich in die Augen und JBJ verpasst ihm
einen harten Punch an die Schläfe. Hansen fliegt auf den
Sand. JBJ setzt sich auf Hansen und greift seinen Kopf. Er
drückt ihn mit dem Gesicht voran in den Sand. Hansen
versucht irgendwie sich mit den Händen zu befreien,
während ihm das Atmen immer schwerer fällt. JBJ ist
sich siegessicher. Mike Kontrak kommt hinzu. Er will
sicherstellen, dass Hansen noch bei Bewusstsein ist. Dieser
struggelt immer mehr.
Pete:,,Ist
das überhaupt noch legal? Hansen könnte ersticken!“
Sven:,,Ich
äh…Naja, es gibt keine Regeln…“
JBJ
lacht während Hansen immer schwächer wird. Doch JBJ
wird plötzlich selbst am Kopf gepackt! Erneut ist es
Keller, der ihn wieder im Sleeper Hold hat. Doch JBJ nimmt
erneut eine Hand voll Sand und wirft diese Keller in's
Gesicht. Doch der lässt nicht locker! Er lässt sich
nun auf den Rücken fallen und hat JBJ zudem in der Body
Scissors. Jetzt ist es JBJ der um Luft bringen muss. Er
versucht verzweifelt Keller noch mehr Sand in's Gesicht zu
werfen, doch dieser beißt die Zähne zusammen und
investiert all seine Kraft, um den Hold beizubehalten. Mit
geschlossenen Augen behält er JBJ im Sleeper, doch er
hat die Rechnung ohne Herbert gemacht. Denn der ist wieder zu
sich gekommen und hat unter dem Ring eine Schlinge gefunden.
Er kommt zu den anderen Kontrahenten und tritt Keller
zuallererst mitten auf's Gesicht. Dieser löst den Hold
und fast sich an die Nase. Herbert nutzt das aus und wickelt
die Schlinge um den Hals seines Widersachers. Er fängt
an ihn durch den Sand zu ziehen und Keller bekommt gerade
noch seine Finger zwischen die Schlinge und seinen Hals.
Pete:,,Ich
fürchte sie versuchen wirklich sich gegenseitig
umzubringen!“
Sven:,,Ich
finde auch, dass bestimmte Dinge zu weit gehen.“
Herbert
schaut auf Keller und ihm kommt eine Idee. Er steuert auf's
Meer zu und zieht Keller hinter sich her.
Pete:,,Nein!
Nein! Nein! Das war schon mit dem Sand zu viel! Tu das bitte
nicht!“
Herbert
ist schon nahe am Wasser und kichert vor sich hin.
Kurz
bevor er das Wasser erreicht wirft er Keller mit dem
Hinterkopf voran auf den Sand und lässt einen Senton
folgen, um ihn noch weiter zu schwächen. Jetzt hebt er
sich seinen Gegner zurecht. Er nimmt seinen Kopf zwischen die
Beine und hebt ihn dann zu einer Powerbomb auf die Schultern.
Aber statt diese, wie üblich durchzuziehen, geht er noch
einige Schritte in Richtung Wasser. Schließlich meint
er es sei tief genug.
Powerbomb!
Kevin
Keller landet im Wasser und Herbert hat noch eine weitere
Idee. Er stellt einen Fuß auf seine Brust, sodass
Keller nicht an die Oberfläche schwimmen kann.
Sven:,,Ok,
das geht nun echt zu weit! Das ist versuchter Mord! HEY,
KONTRAK! MACH WAS!“
Pete:,,Ich
fürchte, er wird nicht viel machen können, es ist
No Disqualification…“
Keller
versucht sich zu befreien, doch Herbert verlagert sein
Gewicht komplett auf das Bein, mit dem er ihn unten hält.
Doch dann…
Backdrop
Driver!
Herbert
wird von Hansen überrascht! Er kassiert einen Backdrop
Driver und landet mit dem Nacken voran in seichterem Wasser.
Hansen greift sich schnell seinen Partner und zieht ihn hoch.
Kevin hustet und japst nach Luft. Doch nun wird Hansen
umgerissen!
Running
Bulldog!
JBJ
befördert Hansen Face First in’s Wasser! Er will
ihn gerade packen, doch Keller mit einem Roll-Up!
Kontrak
ist da!
Cover
im seichten Wasser!
ONE!
TWO!
THREE!
JBJ
gelingt es auszukicken! Das Match geht weiter!
Hansen
erhebt sich langsam aus dem Wasser und auch Herbert steht
wieder. JBJ steht langsam auf und Keller ist ebenfalls wieder
auf den Beinen. Alle vier sind komplett erschöpft.
Pete:,,Ich
glaube sowas habe ich noch nicht gesehen. Ist das der
Showstealer heute Abend?“
Pete:,,Du
meinst wohl eher „Spotlight Stealer". Nein, nicht?
Ok…“
JBJ
rennt auf Hansen zu, Keller auf Herbert, fast zeitgleich
ducken sich beide Angegriffenen Männer und überraschen
ihren Angreifer mit einem jeweiligen German Suplex. Beide
nutzen die Release Variante und stehen anschließend so
schnell es geht wieder auf, nur um wieder auf sich
einzuprügeln. Dabei verlagert sich der somit entstandene
Brawl wieder in Richtung Ring. Währenddessen kämpfen
Keller und „The Boy" ebenfalls miteinander. Auch
sie prügeln sich in Richtung Ring.
Sven:,,Ich
bin gespannt, wann das hier ein Ende findet. Ganz ehrlich.“
Pete:,,Ja.
Trotz unschöner Aktionen ist es unfassbar spannend und
einfach nur krass.“
Herbert
verpasst Hansen einen Kick und whipt ihn dann gegen den
Ringpfosten des zweiten Rings. Anschließend hämmert
er seinen Kopf gegen eben diesen, was Hansen stunt. Er wird
von Herbert unter dem Bottom Rope in den Ring geworfen. JBJ
kassiert einen Sling Blade und fliegt auf den Sand. Keller
betritt den ersten Ring und geht von da aus in den zweiten,
um seinem Partner zu helfen, der gerade einen German Suplex
kassiert hat. Aber Herbert sieht Keller kommen und verpasst
diesem geistesgegenwärtig einen Kick in die Eier!
Keller
sinkt auf die Knie und bleibt liegen. Hansen kommt langsam
hoch, doch er wird von Herbert mit einem Knee gegen den Kopf
wieder zu Boden befördert. JBJ ist noch immer am anderen
Ende der Ringe. Herbert kümmert sich weiter um Hansen
und nimmt ihn in den Ansatz zum Piledriver.
Pete:,,Ein
sehr gefährlicher Move!“
Doch
Hansen strampelt mit den Beinen. Er strampelt um sein Leben
und es gelingt ihm tatsächlich sich aus dem Hold zu
lösen. Mit Hilfe eines Back Body Drop lässt er
Herbert auf die Matte knallen. Hansen sieht, dass Keller
langsam wieder auf die Beine kommt. Doch JBJ slidet in den
Ring und greift ihn an, nur um dieses Mal selbst Opfer eines
Low Blows zu werden. Keller kickt ihm mit Schmackes in die
Weichteile und JBJ rollt sich aus dem Ring. Hansen packt sich
SCH und nimmt ihn in den Waist Lock. Aber Moment das wird
kein German Suplex. Die Arme bilden einen Full Nelson. Keller
nimmt Anlauf!
Pete:,,Das
ist er!“
SAVAGE
DRAGON!!!
Was
für ein Shotgun Kick into Dragon Suplex! Aber Hansen
covert nicht. Normal würde eine Bridge folgen. Nein,
symbolisch zeigt er seinem besten Freund, dass er covern
soll. Und das tut Keller auch.
ONE!
TWO!
THREE!
Ist
es das Ende?
Tatsächlich!
The Spotlight setzt sich durch!
DING!
DING! DING!
Keller
geht nach dem Cover unverzüglich auf Hansen zu und
umarmt ihn. Er ist dankbar, dass er diesen Moment hatte und
das obwohl Hansen Herbert auch selbst hätte covern
können.
Laura:,,Das
siegreiche Team, bestehend aus Alex Hansen und Kevin
„Revolver“ Keller…
THE
SPOTLIGHT!!!
Einige
wenige Fans, die am Strand präsent waren, applaudieren.
Kevin umarmt erneut seinen besten Freund. Der Entrance Theme
wird erneut gespielt und Mac Müll begibt sich zum Rinh,
um das siegreiche Team zu interviewen.
Mac
Müll:,,Alex, Kevin! Herzlichen Glückwunsch zum
Sieg! Und was für ein hart erkämpfter Sieg das war!
Ich bin sicher, das war eines der spannendsten Matches, die
wir je gesehen haben!“
Hansen:,,Oh,
man. Ich bin noch, puh…Ahhh…leicht aus der
Puste. Aber ja, das war in der Tat hart erkämpft. Unsere
Gegner haben wirklich ALLES versucht. Ich dachte an vielen
Stellen, das es das gewesen ist. Aber hey…Ahhh…Das
macht ein echtes Team aus. Kevin und ich, wir halten einander
den Rücken frei. Immer. Und deshalb wusste ich jede
Sekunde dieses Matches, dass ich nicht alleine hier durch
muss. Und deshalb haben wir gewonnen.“
Keller:,,Es
war schon hart an der Grenze, was die Sauna Boys heute
gebracht haben. Herbert wollte mich umbringen. Ich wäre
fast ertrunken. Ich überlege meinen Anwalt
einzuschalten, aber andererseits wollten wir dieses Match.
Ohne Regeln, ohne Count Out. Und ja, letztlich hat unser
Zusammenhalt uns den Sieg eingebracht. Einen Sieg von vielen,
die noch folgen werden. Denn für uns geht es weiter. Wir
sind im Erdgeschoss eingestiegen und fahren nun immer höher,
bis wir endlich das höchste Stockwerk erreichen.“
Mac
Müll:,,Meint ihr damit etwa die Tag Team Titles?“
Keller:,,Nun,
vorerst müssen wir weiterhin beweisen, dass wir es als
Team bringen. Wir müssen der GFCW und der Welt zeigen,
dass dieser Sieg kein Zufall war und dass wir für Großes
bestimmt sind.“
Hansen:,,Ganz
genau. Und sobald wir das haben, wer weiß? Auf jeden
Fall werden wir uns War Games ganz genau anschauen. Und
natürlich wünschen wir den Teams viel Glück.
Möge das beste Team gewinnen.“
Mac
Müll:,,Na, wenn das nichts ist! Ich wünsche euch
viel Erfolg auf eurem Weg!“
Mac
Müll verlässt den Ring und The Spotlight feiert
noch eine Weile weiter.
Die Szenen
aus dem „Backstage“-Bereich sahen auch schonmal
anders aus. Sandige „Wege“, nicht mehr als Freiräume,
liegen zwischen den riesigen Zelten, in denen Wrestler und
medizinisches Personal, Ringrichter und sonstige Angestellte,
sowie Verpflegung befinden. Und zwischen den riesigen Ungetümen,
die anmuten, als würde hier ein Volksfest stattfinden,
rennen drei sichtlich aufgewühlte Gestalten hindurch, denen
die Hektik im Gesicht geschrieben steht.
Drake:
„Verdammt… FUCK.“
Schnell
geht der Blick von Links nach Rechts.
Drake:
„Wer auch immer das war, ist nicht blöd. Hier ist
alles viel offener und man kommt leichter ungesehen
durch...“
Hinter ihm
kommen keuchend Finn und Damian zum stehen, ähnlich ratlos,
ähnlich wütend. Nur vereinzelt sieht man
GFCW-Angestellte tatsächlich zwischen den Zelten umher
irren. Einem davon ruft Damian zu.
Damian:
„Hey… Stefan! HEY! Hast du Zane gesehen? Oder
Luna?“
Der Mann
schüttelt den Kopf.
Angestellter:
„Zane wurde mir vorhin gesagt ist noch nicht da, is aber
auch schon n bisschen her. Luna hab ich nur mit euch die Sachen
ins Zelt bringen sehen und das wars.“
Ohne
weitere Antwort machen sich die drei wieder auf den Weg. Und
vornweg scheint der Champion mehr und mehr die Nerven zu
verlieren.
Drake: „Verdammte
Scheiße, Luna…“
Seine
Hände scheinen nicht zu wissen wohin, generell scheint er
sich schwer kontrollieren zu können nicht loszubrüllen,
oder um sich zu schlagen. Und auch die anderen wirken ratlos. Sie
hatten genügend Angriffe erfahren und ausgeteilt, aber diese
Ungewissheit in dieser Umgebung schien ihnen gut an die Substanz
zu gehen.
Finn: „...Also?
Was jetzt?“
Infinity
fasst sich quer in die Haare und scheint zu versuchen irgendwie
einen klaren Gedanken zu fassen.
Drake:
„…ich….“
Er
hält inne, blickt kurz leicht zur Seite. Und sprintet los,
lässt Damian und Finn im Staub stehen.
Drake:
„DU!“
Mit einem
harten Stoß schubst er Lionel Jannek, der gerade aus einem
der Zelte kam, sodass dieser fast umfällt. Nach dem ersten
Überraschungs-Schock, scheint er überrissen zu haben
was los ist und blockt Infinitys nächste Attacke. Jetzt
stößt Jannek zurück! Fragen? Keine. Jedenfalls
nicht von Jannek.
Drake: „Was
hast du mit ihr gemacht? WAS HAST DU GETAN DU WICHSER?“
Wie
ein Berserker schwingt er immer wieder die Fäuste nach
Lionel Jannek, der es sich nicht nehmen lässt mitzuhalten
für einige Sekunden, bevor Infinity von Damian rabiat
zurückgezerrt wird, der ihn endlich eingeholt hat.
Damian:
„DRAKE!“
Drake
versucht sich loszureißen.
Drake:
„Damian verarsch mich nicht.“ Damian:
„Du hast keine Ahnung, ob er was damit am Hut hat.“ Drake:
„Ich...“
Noch
einmal versucht er sich freizukämpfen, während Jannek
sichtlich die Fragezeichen ins Gesicht geschrieben stehen. Man
meint auch etwas Schadenfreude zu erkennen, doch die Verwirrung
scheint zu siegen.
Damian:
„Sie muss ja irgendwo sein, wir können uns darum
kümmern wenn wir sie haben.“
Lionel Jannek, der immer noch
zurückgehalten wird, scheint allmählich ruhiger zu
werden, aber trotzdem versteht er die Situation immer noch nicht
ganz. Klar ist ihm nur: Eine übliche Attacke auf ihn, um ihn
zu schwächen war das nicht.
Lionel
Jannek: „Wäre ja keine Überraschung, dass du die
Nerven wegschmeißt, Drake! Aber kannst du mir mal verraten
was ich mit wem gemacht haben soll?“
Drake: „Verarsch mich
nicht Lionel. Wo. Ist. Luna?“
Der Österreicher scheint nicht
zu wissen was Drake meint.
Lionel
Jannek: „Ich hab den ganzen Abend noch keinen von euch
gesehen! Bis jetzt, als du auf mich losgegangen bist! Was ihr
macht, bis die Matches beginnen interessiert mich nicht, Drake!
Ich hab besseres zu tun, als auf die Jagd nach deinen Handlanger
zu gehen!“
Infinity
scheint nicht zu wissen, was er tun oder glauben soll, während
Jannek sich abwendet und entfernt.
Drake:
„Damian… Was soll ich tun.“ Zane:
„DRAKE! DAMIAN!“
Rosario
dreht sich um.
Damian: „Zane?
Warte mal wo ist...“ Damian
und Zane:
„Finn!?“
Keuchend
stützt Zane sich auf beide Knie.
Zane:
„Er...Mitten… Er wurde mitten zwischen den Zelten
zusammengeschlagen.“
In
seinen Augen liegt keine Leere oder Traurigkeit sondern blankes
Entsetzen. Drakes Körper scheint völlig die Funktion
aufzugeben und er sinkt auf ein Knie.
Drake:
„Wie...War...Wir waren so unachtsam...“ Zane:
„Drake.“
Er kniet
sich ebenfalls hin, direkt vor Drake und fasst ihn an den
Schultern.
Zane: „Das
ist nicht der erste Kampf durch den du durch musst. Ich weiß
du fühlst dich wehrlos. Und das ist, zumindest auf diese
Art, nichts, womit du oft klarkommen musst. Wir sind da,
okay?“
Zornig funkelt
Infinity ihn an.
Drake: „Das
durfte nie passieren. Spar dir dein Gelaber.“ Damian:
„Drake.“
Seine
Stimme ist fest.
Damian: „Ich
versteh dich ja, aber der Kampf hat noch nichtmal richtig
angefangen. Du musst deinen Kopf auf Jannek kriegen. Und du weißt
er zerlegt dich, wenn du nicht bei 110% bist.“ Drake:
„Wen interessiert dieses Blechding? Ich habe es immer
gesagt. NEMESIS steht über allem. Und wenn unser Kampf heute
nicht um Macht, sondern das hier ist… Dann ist das
so.“
Irritiert blickt
Zane ihn an.
Zane: „Willst
du mich verarschen? Das bist doch nicht du? Oder doch? Ist das
der Drake, der sich hinter all der Kontrolle versteckt?“ Drake:
„Was juckts dich?“ Zane:
„Drake. Ich will, dass du fällst. Deinen Titel
verlierst. Deinen Stand hier. Nicht, dass die Seite von dir
leidet, die kein Monster ist, also… Damian?“ Damian:
„Hm?“ Zane: „Reißen
wir denen den Arsch auf, die die scheiße hier abziehen und
Drake kümmert sich um Jannek?“
Krachend
lässt Rosario die Knöchel knacken.
Damian:
„Worauf du Gift nehmen kannst. Und Zane ähm…
Wenn Finn...“ Zane: „Ich
weiß nicht wie schlimm es ist, aber ja. Wenn es nicht geht
steige ich mit dir in diesen verdammten Käfig.“
Seufzend
steht Drake auf.
Drake:
„Okay...okay. Ich kümmer mich um diesen Dreckssack
Jannek. Und ihr um wen auch immer.“ Zane:
„Ach ja: Ich werde trotzdem bei deinem Match sein und alle
witzigen Spielchen stoppen die du planst Drake.“ Drake:
„Ich verlass mich drauf.“
Es
ist nicht ganz klar, ob War Evening noch läuft – oder
man schon in der aktuellen Show ist, wobei….doch vom
Zeitpunkt her scheint man eher in der vergangenen Show zu sein.
Immerhin gibt es da einen Backstagebereich und Möbel! Zu
sehen ist ein Kid Daniel, der nervös auf und ab tigert –
und ein Phoenix C. Miller, der auf dem Sofa hockt und nicht so
richtig zu wissen scheint, wohin mit sich.
Unweit
der beiden steht Mac Müll und hält sich ziemlich
bedeckt. Und auch wenn er da ist, wird er in diesem Segment wohl
allenfalls eine Nebenrolle spielen. Zwar da sein, aber eher
nichts sagen. Hier dreht sich es wohl eher um Daniel, der nervös
auf und ab tigert und PCM, der nicht so richtig zu wissen
scheint, wie ihm in den ersten Tagen nach seiner Rückkehr
geschehen ist. Schließlich ist es Kid Daniel, der das Wort
ergreift und ihn ansieht. Dazu bleibt er sogar stehen!
Kid
Daniel: „Ich verstehe das einfach nicht. Ich meine…du
warst roundabout zehn Jahre weg. Was wollen die von dir?“
Daniel
scheint klar, dass er hierauf keine schlüssige Antwort zu
erwarten hat. Viel zu unschlüssig sitzt PCM da herum, starrt
Löcher egal wohin und ist dem Endzwanziger keine Hilfe bei
der Aufklärung wie’s scheint. Aber das ist nach all
den Geschehnissen ja auch kaum verwunderlich.
Kid
Daniel: „Was willst Du tun? Ich meine, wir können sie
bei Stranded dem Erdboden gleichmachen, das scheint ja das zu
sein, was sie wollen. Und dann? Ist das dann erledigt? Oder
kommen noch mehr dieser Kapuzenjunkies aus den Ecken gekrabbelt?“
Daniel
schaut zu PCM, der erstmals leichte Regungen zeigt, die über
Starren hinausgehen.
PCM
kauert ziemlich deprimiert auf der Couch und lauscht den Worten
Daniels. Er verschränkt die Hände hinterm Kopf. Einem
tief traurigen Jauchzen folgen leise Worte:
„Sie
platt machen klingt gut. Verlockend. Erheiternd. Doch was wird es
auslösen? Die Spirale der Gewalt wird sich weiter drehen.
Werden Sie aufhören mit den fiesen und gemeinen Attacken?
Kid
Daniel: Vermutlich nicht!!
PCM:
Genau…sie haben es ja anscheinend nicht nur auf mich
abgesehen. Es fing ja eigentlich mit denen an. Zuerst war es Mo
der attackiert wurde….
Kid
Daniel stapft Kopfschüttelnd auf und ab: „Du sagst
es…“
Miller,
der sich jetzt leicht nach vorne gelehnt hat und seinen Kopf auf
seinen Händen abgelegt hat und nachdenklich drein schaut,
fährt vor mit seiner Rede die nun an einem Monolog erinnert:
„Dann haben sie deinen Vater
attackiert und dich bloß gestellt…dich verarscht…“
Die
Furchen die Kid Daniel in den Boden gelaufen hat werden tiefer
und tiefer. Seine Fäuste vor Wut geballt zeigen die
Gefühlslage die die Worte Millers in ihm auslösen.
Millers
Blick ist nun dem Boden zugewandt. Seine Körpersprache
erinnert an die eines nassen Jutesacks der achtlos im Garten an
einem Baum gehangen wurde.
Kid
Daniel bleibt stehen, atmet tief durch, runzelt die Stirn und
zieht sich einen dünnen Schemel heran, auf den er sich hockt
und den Blick des einst großartigen Phoenix C. Miller
sucht.
Miller:
„Was soll das alles? Diese Attacken?! Und dann haben sie
mich auch mit in dieses Spiel reingezogen. Ich wollte doch nur
alten Freunden Hallo sagen. Zeigen das ich ein besseres Mensch
geworden bin.“
Unter
einem tiefen ausatmen lässt Miller sich zurück auf die
Couch gleiten…er scheint eins zu werden mit dem maroden
Stück Polster.
„Ich
will das alles nicht…Ist es nicht besser wenn ich mich
einfach wieder zurückziehe und diese Welt ein für alle
Mal hinter mir lasse?!...Niemand weiteres wird zu Schaden kommen.
Kid Daniel und seine Familie brauchen mich nicht weiter
beschützen. Sie können sich selbst verteidigen und
hätten mich alten Sack nicht mehr am Bein. Ich weiß es
einfach nicht…Er ist nett zu mir“
Millers
Melancholische Stimmung erfüllt den Raum. Daniels Wut
dagegen steigt und steigt…er schaut Miller fassungslos an…
„WAS
IST LOS MIT DIR MILLER???“
schreit
Kid Daniel den weiterhin teilnahmslosen Miller an.
„WILLST
DU DICH NICHT WEHREN? HAST DU AUFGEGEBEN BEVOR DAS GANZE BEGONNEN
HAT?“
Der
Schemel auf dem Daniel noch kurz zuvor saß fliegt an die
Wand und zerbricht in tausend Teile. PCM zuckt mit den Schultern
und starrt wie in Trance an die Decke.
„SIE
HABEN MEINE FAMILIE ANGEGRIFFEN DIESE FEIGEN SCHWEINE….SIE
HABEN MICH AUFS ÜBELSTE GEREIZT…SIE HABEN DICH
ANGEGRIFFEN…SIE HABEN DICH FAST IN DIE LUFT GESPRENGT…“
Daniels
Worte hört man bis auf den Flur vor der Kabine
Miller
schaut Daniel an…jedoch irgendwie durch ihn hindruch
“Ich
glaube er musst diesen Kampf alleine…ohne mich…nein…ich
kann das nicht…“
Kid
Daniel packt Miller an den Schultern, schüttelt ihn und
schreit ihm ins Gesicht…
“EINEN
SCHEISS WERDE ICH!!!! DU WIRST MIT MIR IN DIESEM RING STEHEN….ICH
WERDE DIR SCHON AUF DIE BEINE HELFEN…ZEIG UNS WIESO MCMÜLL
SO ANGST VOR DIR HAT…WAS IST NUR LOS MIT DIR?!?! BIST DU
ÜBERHAUPT HIER???
Daniel,
rasend vor Wut und außer sich von der Reaktion Millers
lässt von ihm ab…Miller schaut weiterhin an die
Decke…er scheint gar nicht in diesem Raum zu sein. Elend
lange Sekunden verrinnen.
Sich
der Tür nähernd dreht sich Daniel um.
Kid
Daniel: „Ist das dein Ernst?
Du wirst hier fertiggemacht und alles was du hinbekommst, ist
Gebrabbel? Du warst League-Champion, verdammt nochmal! Und du
hättest diesen Titel wieder mitbringen sollen, aber das
hätte dir vermutlich auch nicht besser geholfen, mag sein.
Geh davon aus, dass ich für dich da bin! Ich hoffe auf
dich…ich warte im Ring auf dich…“
Daniel
scheint echt zufrieden damit, eine Aufgabe gefunden zu haben, die
sogar ihm zusagt. Aber ob der damit endlich auf offene Ohren
stößt?
Daniel
ergreift den Tür Knauf und verlässt die Kabine ohne
sich ein weiteres Mal umzudrehen…er baut wieder seine kurz
verlorengegangene Körperspannung wieder auf die Millers
Verhalten in ihm ausgelöst hat und verlässt
entschlossen die Kabine. Die Tür schließt sich hinter
ihm. Die Kamera schwenkt um…
„ Ich
werde nicht kämpfen…ich werde nicht kämpfen…ich
werde nicht…“
Ein
skurriles Bild macht sich breit…Miller liegt in Fötus
Stellung zusammengekauert und mit dem Rücken dem Raum
zugeneigt auf der Couch. Ein leises Lachen ertönt…gefolgt
von Knall und einem lauten Aufschrei die den Kameramann
zusammenzucken lässt…Das Bild verwackelt und
stabilisiert sich nach kurzer Zeit wieder. Miller sitzt auf der
Couch…kerzengerade. Den Blick starr geradeaus gerichtet.
Er fängt langsam an vor und zurück zu wippen. Seine
Hacken klappern auf dem Boden. Ein schneller Zoom auf das Gesicht
von Miller….er lächelt…zuckenden Augenbrauen
lassen die Szenerie psychotisch wirken. Er springt auf und bewegt
sich ruckartig auf die Kamera zu die mit einem Poltern zu Boden
fällt. Sie zeigt nun die unteren Extremitäten Millers
der zu seiner Tasche geht.
„ Wer
sagt denn das ich dich nicht mitgebracht habe?!!?“
Miller
ergreift die Tasche, kommt erneut auf die Kamera zu und verpasst
ihr einen Tritt sodass sie sich zu drehen beginn. Eine Tür
öffnet und schließt sich nach wenigen Augenblicken.
Phoenix Miller hat den Raum verlassen. Die Rotation der Kamera
endet und fängt einen zutiefst verstört reinblickenden
McMüll der unbeobachtet in der Ecke der Kabine vor dem
Schrank steht ein. Das Mikrofon vor dem Mund als ob er was sagen
will jedoch nicht kann. Er hält etwas in der Hand was er aus
dem Schrank heraus zu ziehen scheint. Es ist ein Ärmel. Ein
schwarzer Ärmel. Damit geht diese skurrile Szene off.
Die zwei Personen im Hintergrund
sind nicht klar zu erkennen. Zwei, bis auf wenige Zentimeter,
gleich große Schemen, verdunkelt, keine Gesichtszüge
zu erkennen. Noch nicht einmal, ob ob die Personen der Kamera zu-
oder doch eher abgewandt sind. Der Bereich vor ihnen ist dafür
umso besser ausgeleuchtet.
32 mal weißlich, beige, 32
mal, schwärzlich dunkelstes grau. 32 mal leer, 32 mal
bestellt. Man erkennt die Maserung der glänzenden Felder des
veredelten Holzes genauso bei jeder einzelnen Figur des
Schachbretts.
Begleitend meldet sich eine
Melodie. Die einzig wahre Melodie eines taktischen Feldzugs. Die
Trommeln erklingen in der Ferne, die Trompete ist schon ein wenig
lauter. Die Armee…sie kommt auf das Video zu. Die Schlacht
beginnt und nichts kann sie mehr aufhalten…
Dann wird der erste weiße
Bauer bewegt und das Bild bleicht aus, wird überdeckt von
Szenen im Ring.
Henry Phoenix Jr. Der
Referee hält sich nicht damit auf, Ricks zu überreden,
den Hold zu lösen. Er schlägt Ricks brutal nieder. Und
hört hier gar nicht auf.
Schwarz zieht, ein weiterer Bauer
bewegt sich.
Jetzt ist Ricks der
Stürmische. Er spurtet auf Henry zu, lässt die Tasche
achtlos zur Seite fallen und gerade als sich Henry wieder
einigermaßen gefangen und in Richtung Freiburger gedreht
hat, ist dieser bereits zur Stelle, taucht mit Schwung unter
Henrys Schlag durch, hebelt ihn aus und schleudert ihn mit einem
Takedown auf den Beton.
So geht es weiter, während im
Hintergrund die Figuren gesetzt werden, wechseln sic him
Vordergrund im Eiltempo die Szenen ab.
Henry im Match Luna vs Ricks
Alex’ Anruf
Henry bei Nemesis
Alex an Henrys Tür
Henrys Kampfansage
Alex mit Aktionen
gegen Henry
Henry mit Aktionen gegen Alex
Dann setzt die Musik wieder aus und
auch wenn die Figuren weiter wandern, hört man nun die
Stimmen der beiden.
Alex:
„Du willst keinen Platz machen. Also wirst du beseitigt
werden müssen.“
Henry:
„Wir treffen uns in einem
Stretcher Match. Wenn du mich besiegen solltest, dann beende ich
meine Karriere im Ring und bleibe Referee.“
Alex:
„Du gewinnst…und ich tu, was für Drake getan
werden muss.“
So ertönen die letzten Worte
und das Bild des Schachbretts zeig eine Schrägperspektive…die
zwei Könige im Blick.
Stretcher
Match: Alex Ricks vs. Henry Phoenix Jr. Referee: Bob
Taylor
Dann
geht das Licht aus.
Macht
heute aber keinen Unterschied.
Die
Sonne scheint trotzdem noch schwach.
Der
längste Tag des Jahres.
Für
Henry Phoenix Jr. vielleicht der längste Tag seines
Lebens.
Er
schleift den Knüppel hinter sich über den Boden.
Er
steigt die Treppe zwischen den Ringen hinauf.
Das
Holz schlägt gegen das Metall.
Er
steigt durch die Seile.
Er
schleift das Holz an Henry Phoenix Jr. vorbei.
Er
geht in seine Ecke.
Er
geht in die Hocke.
Er
stellt das Holz auf die Matte auf.
Er
schaut zu Henry.
Alex
Ricks ist bereit.
Und
er ist eine Gefahr.
Wir befinden uns in
einem Zelt, welches kurz vor dem Entrance Bereich zu stehen
scheint. Es ist der letzte Ort, an dem der Wrestler kommt,
ehe er auf die Stage tritt. Im Hintergrund hören wir
noch die Musik von Alex und wir sehen Henry, wie er sich mit
etwas Wasser überschüttet. Aber Henry ist nicht
alleine, denn Jack Bobo betritt das Zelt. Man hört im
Hintergrund noch immer laut und deutlich die Musik von Alex
Ricks.
Jack:
"Bereit?"
Er klopft Henry auf die
Schulter, aber dieser schlägt die Hand weg.
Henry:
"Lasst mich in Ruhe, verdammter Mist."
Der ehemalige Ref will
nichts vom aktuellen Ref wissen.
Henry:
"Lasst mich einfach alle in Ruhe."
Jetzt blickt er Jack in
die Augen, das Wasser tropft von seiner Stirn und seinen
Haaren.
Henry:
"Ich weiß nicht was das Problem von jedem ist! Ich
hab's Luna auch schon gesagt, ich brauch keine verdammte
Hilfe. Ich schaff' das alleine."
Jack:
"Ich bin nicht hier, um dir zu helfen. Du kennst mich,
Henry. Du weißt, warum ich hier bin."
Henry wird wütend.
Henry:
"Verpiss dich einfach man. Warum glaubt keiner, dass ich
irgendwas alleine kann? Du kamst damals schon an und meintest
was von wegen: ich bin für dich da, wenn das mit der
Schwanenschmiede nichts wird. Weißt du was? Fick dich
einfach und lass mich mein Match machen."
Jack:
"Viel Erfolg dann. Du weißt, wo du mich findest."
Aber bevor Jack geht,
stellt sich Henry ihm in den Weg. Mittlerweile hat die Musik
von Henry angefangen zu spielen
Superhero von BigKids
ertönt aus den Lautsprechern am Strand und es dauert
aber noch ein bisschen, bis der ehemalige Referee Henry
Phoenix Jr. in den Startlöchern steht.
Henry:
"Du kommst nur wenn du mir sagen willst: Wenn du
verlierst, helfe ich dir auf die Beine zu kommen! Du kommst,
weil du glaubst, ich verliere! Ich werde dir Wichser zeigen,
dass ich nicht nur verliere. Ich zeige es dir, ich zeige es
allen. Und jetzt hau endlich ab, man."
Jack
zieht von dannen, er kennt das Spiel mit Henry bereits. Henry
wirkt jetzt sogar noch etwas mehr angefeuert, vielleicht war
das sogar auch der Plan von Jack? Wie dem auch sei, Henry
verlässt endlich das Zelt und tritt auf die Bühne.
Er trägt ein klassisches Ringer Gear, hauptsächlich
in gelb gehalten und zupft an den Schulterträgern um vor
allem Alex noch mal zu zeigen, dass er das hier und
heute nicht verlieren wird. Wenn er verlieren sollte, muss er
nämlich eben jenes Gear abgeben. Mit schnellen Schritten
geht Henry gen Ring, er wirkt extrem befeuert, aber
gleichzeitig auch fokussieret.
Sven:
"Henry sieht fokussiert aus!"
Pete:
"Er sagte es ja gerade, er will es Alex unbedingt
zeigen. Und das auch noch ohne Hilfe!"
Sven:
"Er will sich beweisen. Ich kann das nachvollziehen,
dass er die Hilfe von Nemesis nicht will. Auch wenn Henry es
nicht so sieht, vielleicht war der Besuch von Jack genau das,
was er gebraucht hat um den Fokus neu aufzubauen. Ich bin
gespannt, was er hier heute zeigt."
Am Ring angekommen,
rutscht er in diesen hinein und stellt sich auf das oberste
Ringseil. Sein Blick geht in die Weite. Den Strand, das
Wasser und dann schließlich... auf seinen Gegner. Er
mustert Alex Ricks und deutet mit einigen Gesten an, was er
heute mit ihm machen will. Er gibt Taylor das Zeichen, er ist
bereit.
Pete:
„Das ist mit Sicherheit schon einmal ein erstes
Ausrufezeichen, worauf Henry Phoenix Jr. gerne verzichtet
hätte. Alex ist aktuell ohnehin schon eine Gefahr für
alles und jeden…und wir haben schon oft genug gesehen,
welchen Schaden er anrichten kann.“
Sven:
„Tja, das kommt dann eben am Ende dabei raus, wenn man
einen Taktiker und Planer wie Alex Ricks zu einem Match ohne
Regeln herausfordert…er nutzt die Gegebenheiten aus.“
Pete:
„Henry wäre gut beraten, sich auch gl…ah,
ok, ich muss den Satz nicht einmal aussprechen.“
Muss
er wirklich nicht, denn tatsächlich tut der eigentliche
Ringrichter genau das, was Pete ihm raten wollte. Er sieht
Ricks in dessen Ecke, steigt durch die Seile, hüpft von
der Ringkante, schleudert die Ringschürze durch die Luft
und gleicht den Waffenvorteil aus. Tischbein vs Kendostick,
wofür auch immer man den beim Ringaufbau benötigt.
Mit diesem in der Hand grinst er Ricks frech an, zieht den
Kopf kurz hoch, als grüße er einen
entgegenkommenden Freund und rutscht dann wieder in den Ring,
wo er noch ein wenig mit dem Schlagstock herumwirbelt.
Pete:
„So viel zu Alex‘ Vorteil.“
Sven:
„Gut, Henry ist kein Idiot…du glaubst doch aber
nicht ernsthaft, dass das Alex‘ einziger Plan für
dieses Match war. Er hatte zwei Wochen Zeit.“
Pete:
„Genau wie Henry.“
Sven:
„Der jetzt schon überrascht wurde…“
Trotzdem
stehen sich Henry und Alex zu Matchbeginn ganz klassisch
gegenüber. Ist es wichtig, dass sie beide mit
Schlagstöckern bewaffnet sind? Ach, Quatsch. Viel
wichtiger ist die Krankentrage vor dem Ring und Bob Taylor
zwischen den beiden, der sich kurz erkundigt, ob alle
startklar sind und das Match dann anläuten lässt.
Die
Fans sind heiß, wollen Action, die beiden im gleichen
Ring stürmen aber nicht wild aufeinander los. Es sind
beidseitig vorsichtige erste Schritte, die unternommen
werden. Allmählich nähern sie sich der Ringmitte…
Ricks
schlägt zu,
schwingt
ins Leere, dreht sich um die eigene Achse, da Henry schnell
einen Schritt zurückspringt. Ricks muss sich für
eine Sekunde neu orientieren, Henry nicht, springt nach vorn,
holt aus
und
kriegt das Tischbein in die Magengrubbe gehämmert.
Henry
geht sofort auf die Knie, Hände auf den Boden, der Stick
rutscht aus den Händen und zur Seite. Ricks steht neben
ihm, holt wieder aus, lässt den Schläger erneut
nach unten rauschen, auf Henrys Rücken, schickt ihn
damit komplett in die Waagerechte.
Pete:
„Schlechtmöglichster Start für Henry.“
Sven:
„Ricks lässt ihm hier nicht einmal ansatzweise
eine Chance zum Zug zu kommen.“
In
der Zwischenzeit zimmert Ricks Henry noch ein weiteres Mal
das Holz über den geschundenen Körper, schiebt das
Tischbein dann unter Henry durch, umgreift es mit beiden
Händen, zerrt ihn quasi am Hals hoch, sodass der
Ringrichter vor Ricks kniet und sich dieser nur ein wenig zu
ihm herunter beugen muss, um mit dem Kopf neben Henrys Ohr
aufzutauchen…
Alex:
„Denk daran…du hattest die Wahl.“
Er
stemmt sein Bein zwischen Henrys Schulterblätter und
rammt diesen mit dem Gesicht voran wieder auf die Matte.HHen
Die
Fans sind wenig begeistert.
Es
wird auch nicht besser, als Ricks das Tischbein wieder unter
Phoenix herauszieht und in die Zuschauer“menge“
schleudert. Keine Angst, niemand wurde getroffen, auch
niemandem ein Headset vom Kopf geschleudert. Auch wenn
abgesehen von Ricks vermutlich jeder eins hat.
Taylor
geht auf Ricks zu, fragt diesen vielleicht kurz, ob der
wirklich so brutal sein muss, was ihm auch prompt bestätigt
wird. In der Zwischenzeit versucht sich Henry zum untersten
Ringseil zu schleifen und sich irgendwie wieder in eine
halbwegs aufrechte Position zu bringen, ein Running Elbow
gegen den Hinterkopf ändert diesen Plan aber direkt
wieder. So hängt Henry nur in den Seilen, ein Arm nach
draußen, der Kopf zum Schlafen auf die Ringkante
gelegt, während der Oberkörper auf dem untersten
Seil abgelegt wurde. Es ist so bequem, dass Henry gar nicht
reagiert als Alex neben ihm den Ring verlässt, auf der
Kante steht und dem Dortmunder mit einem Double Foot Stomp
ins Kreuz springt.
Eine
allerdings etwas unkoordinierte Landung auf Henrys Rücken
und so rutscht Ricks ab und stürzt rückwärts
auf den Hallenboden. Normalerweise recht unbequem, wenn der
„Hallenboden“ aber aus weichem Strandsand
besteht, ist das kein Grund lange über sein Leid zu
klagen. Also steht der Mathematiker direkt wieder auf, klopft
sich nur kurz die Hose ab und verpasst Henry dann eine
Ohrfeige, um diesen wieder ein wenig aufzuwecken.
Wenig
effektiv, aber Ricks hat noch eine bessere Idee. Er umgreift
Henrys Kopf, geht langsam nach hinten, schleift Phoenix Jr.
also über das Ringseil, sodass dieser etwas ungerade in
den Seilen hängt und nur Alex‘ Griff verhindert,
dass Henry direkt in den Sand fällt.
DDT
von Ricks in den Sand.
Pete:
„Das staucht den Nacken zusammen, Sven. Glaub mir, ich
kenne da jemanden, der ist in der Grundschule aus eineinhalb
Metern Höhe per Kopfsprung in einen Sandkasten
gehechtet. Danach konnte er drei Tage lang seinen Kopf nicht
drehen…aber naja, jetzt ist alles wieder gut und er
kann Zusammenfassungen von Matches wie diesem schreiben.“
Sven:
„Glück gehabt…was man von Henry Phoenix Jr.
hier aber definitiv nicht sagen kann. Alex wollte ihn aus der
Gleichung nehmen und es wirkt nicht so als hätte er das
nur dahergesagt.“
Henry
kommt zugute, dass sie sich auf der der Krankentrage
gegenüberliegenden Ringseite befinden. Ist das für
ihn aber wirklich ein Vorteil? Hat Ricks denn überhaupt
vor, das Match JETZT schon zu beenden? Zumindest macht der
Freiburger noch keine Anstalten, Henry in Richtung
Krankenbett zu manövrieren. Er packt ihn aber am Nacken,
hebt ihn wieder hoch,
Henry
schleudert ihm Sand ins Gesicht!
Henry:
„Friss Dreck, du Arsch!“
Eine
saftige handvolle Ladung, die Ricks die Sicht raubt! Der
lässt von Henry ab, torkelt zurück, wackelt durch
den unebenen Sand noch einmal mehr. Antoines ehemaliger
Schützling (?) nutzt diese Gelegenheit, nimmt sich
zusammen und stürmt nach vorn. Er hebelt Ricks aus, lädt
ihn auf die Schultern und rennt mit ihm einfach ein paar
Meter über den Sand, vorbei am zweiten Ring, bis kurz
vor die Fangitter und hämmert Ricks auf den Boden,
nennen wir es mit einem
Spinebuster
vom sonstigen Ringrichter!
Er
kriecht über den Sand, geht in die Full Mount, sitzt auf
Ricks und lässt Fäuste und Ellbogen fliegen. Der
Sand wirbelt durch die Luft, lässt die Szene noch ein
wenig turbulenter und wilder aussehen, während sich
Ricks versucht mit seinen Händen zu schützen und
die Zuschauer Henry lautstark anfeuern.
Pete:
„Endlich bekommt auch Henry hier einen Fuß ins
Match.“
Sven:
„Er scheint hier alles rauszulassen, was er die ersten
Minuten über nicht zeigen konnte.“
Ricks
wackelt wild herum, verschiebt seinen Körper stetig,
verschafft sich ein wenig Raum, nimmt Henry gleichzeitig ein
wenig die Stabilität, auch wenn seine eigene
Beweglichkeit im Sand durchaus eingeschränkt ist.
Trotzdem kann er seine Hüfte hochschießen, Phoenix
damit überraschen, sich in diesem Moment zur Seite
wegdrehen und somit zumindest ein Bein wieder unter Henry
befreien und sich halbwegs aufstellen. Auf halbem Weg hin zum
Homo Erectus begegnen sie sich im Clinch, ringen um die
bessere Position. Henry mit Vorteilen, ist er immerhin
derjenige mit zwei aufgestellten Beinen.
Er
zeigt eine Reihe von Ellbogenschlägen gegen Ricks‘
Schläfe, bringt ihn ins Wanken, lässt dann los,
lässt Alex kurz wackeln, tritt einen Schritt zurück,
nimmt Maß,
Superkick
von Henry
abgefangen
von Ricks.
Alex:
„Schlechte Entscheidung.“
Er
hält Henrys Bein mit beiden Händen fest, stellt
sich wieder auf, während der Dortmunder mit dem freien
Bein herumhüpft um sein Gleichgewicht zu wahren und mit
seinen Händen gleichzeitig nach Ricks zu schlagen,
sodass dieser das Bein wieder freilässt. Ist für
den Mathematiker in dieser Situation aber ein Leichtes
auszuweichen. Dann ist Ricks am Zug, ein Tritt gegen das
Standbein, nur knapp über die Kniescheibe. Henrys Stand
verbiegt sich ungesund, endlich wird sein Bein wieder
losgelassen, trotzdem bricht er ein wenig zusammen,
Clothesline
von Ricks. – Und er hat wieder das Kommando.
Pete:
„Das sah gar nicht gesund aus. Ein fieser Treffer von
Alex.“
Sven:
„Er weiß einfach wie er mit wenig Mühe
großen Schaden anrichten kann.“
Henry
hält sich das Bein, windet sich am Boden, während
sich Ricks kurz sortieren muss und sich quasi direkt vor den
abgesperrten Fans kurz durchschüttelt und seinen Kopf
frei macht. Gesagt, getan, Blick wieder zurück auf
Henry, der schon wieder auf allen Vieren ist.
Muay
Thai Clinch von Ricks und ein Kniestoß direkt zwischen
Henrys Augenbrauen, schon sackt der Ringrichter wieder in die
Knie. Ricks greift um, packt sich Henry, dreht sich leicht,
Fireman’s
Carry auf die Fanabsperrung.
Sofort
weichen die Fans zurück, Sicherheitsabstand ist
natürlich schwierig einzuhalten, wenn die Aktiven diesen
Abstand von sich aus unterschreiten. Ricks greift über
die Absperrung, zerrt Henry nach oben, bekommt einen
Ellbogenschlag ab und wankt zurück. Henry hält sich
kurz den Rücken, prüft die Stabilität der
Absperrung, stemmt sein angeschlagenes Bein in den Sand,
scheint sein inneres OK zu geben, springt darauf, will
abspringen,
Dropkick
von Ricks gegen die Absperrung
und
der Phönix stürzt ab, natürlich noch einmal
unangenehmer, sodass er mit der Magengrube auf den Stahl
kracht und erst dann in den Sand stürzt. Jetzt reicht es
Alex dann auch mal mit der Barrikade. Er packt Henry am
Stiefel, schleift ihn über den Sand wieder weg von der
Absperrung, zurück zum nächstgelegenen Ring. Mit
dem freien Bein versucht Henry sich freizutreten, Ricks
abzustoßen, nur gelingen will es ihm nicht so recht.
Nur dass er den Mathematiker damit ordentlich nervt, sodass
dieser schließlich bremst, Henrys zweites Bein auch
noch packt und zwischen die Beine hindurch einen herzhaften
Tritt in die Magengrube zeigt. Dann geht die Sandpapiertour
weiter.
Pete:
„Alex Ricks hat dieses Match einfach völlig unter
Kontrolle. Ein kleines Aufleuchten von Henry, ansonsten ist
es komplett die Mathematiker-Show.“
Sven:
„Hart und kalkuliert. So wie er dieses Jahr fast immer
auftritt.“
Sie
erreichen den ersten Ring wieder, Phoenix wehrt sich
weiterhin mit dem freien Bein. Wieder und wieder versucht er
nach Ricks zu treten, zumindest dessen Handgelenk zu
erwischen und tatsächlich gelingen ihm jetzt einzelne
Treffer als Ricks sein vermeintliches Ziel erreicht. Vom
Treffer überrascht lässt Ricks ab, dreht sich
wieder zu Henry, ist schnell in der Hocke, wirft sich nach
vorn, will den Freiburger erneut mit einem Tiefstart
überraschen und gegen den Ring pressen, aber diesmal
reagiert der Mathematiker schneller.
Henry
stürmt los und kassiert ein weiteres hohes Knie gegen
das Kinn, sodass er direkt wieder zusammenklappt. Damit aber
nicht genug, Ricks greift Henry am Arm, dreht sich um die
eigene Achse und schleudert Henry gegen die Ringtreppe,
sodass dieser im hohen Bogen über den Stahl fliegt und
wieder im Sand des Kolosseums landet. Und ja, natürlich
kracht Henry mit dem angeschlagenen Knie voran gegen den
Stahl. Ricks ist schon wieder unterwegs, geht um die
Ringtreppe herum, sieht den Ringrichter dort liegen, geht
genau beobachtend langsam die Treppenstufen hinauf und stellt
sich auf die Ringkante.
Ricks
ist nicht für sein High Flying bekannt, in dieser
Situation ist das Risiko aber durchaus berechenbar. Auch, wie
sehr sich der Schaden aus einer anderen Position verändern
würde. So schaut er kurz zur Seite, berührt den
Ringpfosten, begutachtet ihn, fasst einen Entschluss und
erklimmt auch diesen. Alex Ricks auf dem obersten Ringseil,
welch seltener Moment.
Pete:
„Alex Ricks auf den Seilen?! Das sieht man auch nicht
oft, was hat er denn vor?“
Sven:
„Nichts Gutes für Henry Phoenix Jr.. Soviel ist
sicher.“
Henry
ist weiterhin mit seinem Bein beschäftigt, scheint von
seinem Glück noch gar nichts zu wissen, während
Ricks dort auf den Seilen hockt, Maß nimmt und
schließlich abhebt.
Double
Foot Stomp auf den angeschlagenen Oberschenkel!
Der
Schrei des Phönix schallt über die Dünen, viel
Zeit zum Leiden bleibt ihm aber nicht, denn auch wenn Ricks
im ersten Moment nur neben ihm steht und mit teuflischer
Miene wie ein Superbösewicht auf den im Moment am Boden
liegenden Helden schaut, so dreht sich der Schatten im
nächsten Moment wieder zu Henry, tritt diesem im
Vorbeigehen noch einmal auf das Bein und lässt Henry für
einen Moment alleine leiden. Stattdessen wirbelt er die
Ringschürze durch die Luft. Direkt vor ihm? Nicht was
der Mathematiker sucht. Also geht es um die Treppe herum,
wieder fliegt die Schürze, ein erneuter prüfender
Blick. Diesmal. Ja. Er geht zwei Schritte weiter, beugt sich
nach vorn, greift unter den Ring…
Pete:
„Auweia.“
Sven:
„Wir haben Alex mit dem Tischbein schon erlebt. Da ist
ein Stahlstuhl ja fast schon…eine logische
Konsequenz?“
Zurück
zu Henry geht es nun. Der Stuhl wird über den Sand
hinter Ricks hergezogen, hinterlässt Spuren und soll
gleich nochmal deutlich mehr Spuren hinterlassen. Wieder geht
es um die Ringtreppe. Henry stützt sich auf der
Ringkante ab, sein angeschlagenes Bein ist angewinkelt, Ricks
ist zur Stelle, holt aus,
Spinning
Back Fist von Henry!
Er
erwischt Ricks genau am Kinn!
Der
Freiburger fällt zusammen, geht zu Boden, Henry kann
sich mithilfe der Ringkante und der Treppe einigermaßen
halten.
Pete:
„Henry! Das ist seine Chance!“
Sven:
„Und Alex hat ihm den Stuhl sogar vor die Haustür
geliefert.“
Ja,
der Klappstuhl, der von Ricks soeben noch durch die Luft
geschwungen wurde, liegt nun neben ihm im Sand und wird von
Henry aufgehoben, wie eine Guillotinenklinge ausgerichtet und
dann auf den Mathematiker niedergelassen, sodass selbst
Norman Bates stolz gewesen wäre. Wieder und wieder und
wieder rammt Henry den Stahl auf Alex‘ Oberkörper
und stopft diesen damit in den Sandboden, während er
selber wieder ein wenig Kraft zu tanken scheint und seiner
ganzen Wut Luft macht (und dabei auch nicht vor einigen
Kraftausdrücken zurückschreckt). Oder es ist
einfach der Blutrausch, der die Oberhand gewinnt. Erst nach
einer Barrage an Stuhlschlägen wirft Phoenix den Stuhl
endlich angespornt zur Seite, reißt die Arme hoch,
macht die Fans heiß.
Ricks
liegt am Boden, hustet und keucht, Henry schaut sich um. Und
er wird fündig. Wenn Ricks schon von den Seilen springen
konnte…was kann dann erst ein Akrobat wie Henry
Phoenix Jr. anrichten? So nickt er sich zu, klettert so
schnurstracks es mit einem angeschlagenen Bein geht nach
oben. Vergessen sind die Schmerzen in seinem Bein, auf dem
Seil steht er wie eine 1. Er nimmt Maß, er nimmt
Schwung. Und er springt ab!
Phoenix
Rising!
Shooting
Star
Press
auf
Alex‘ Knie!
Henry
landet böse, rollt sofort weiter, hält sich den
Magen, während die Kamera den noch immer im Sand
liegenden Ricks filmt. Ein Aufblitzen eines Grinsens.
Alex:
„Es ist vorbei.“
Pete:
„Das bedeutet nichts Gutes.“
Sven:
„Nicht für Henry, nein.“
Henry
ringt um Luft, kauert im Sand, hält sich die Rippen,
während sich Ricks erst wieder aufsetzt und dann wieder
aufstellt. Er geht an Henry vorbei, hebt den Stuhl auf,
klopft den Sand davon ab, sodass das metallene Scheppern
seiner Hand auf der Sitzfläche deutlich zu hören
ist, aber der Dortmunder kann nichts dagegen tun. Er sieht
nur Ricks vor sich. Und dessen Revanche. Doch Ricks sticht
nicht, er holt aus, er schlägt zu,
wieder
und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und
wieder und wieder
und
wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder
und wieder und wieder
und
wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder
und wieder und wieder
und
wieder und wieder und
Bob
Taylor redet auf ihn ein und will ihn zum Aufhören
bewegen, doch Ricks schlägt wieder zu und wieder und
wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder
und
wieder und die Fans machen sich Sorgen, buhen nicht mehr,
sind einfach nur beunruhigt und Bob Taylor redet weiter auf
Ricks ein, will, dass der Mathematiker das Match beendet,
doch der schlägt einfach wieder zu
und
wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder
und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und
wieder
und
dann zerfällt der Stuhl endlich in seine Einzelteile.
Die Lehne bricht heraus, die Schrauben der Verstrebungen sind
gelockert und über den Sand verteilt, die Stangen
verbogen und von Ricks achtlos weggeworfen. Dann sein Blick
zu Taylor. Scharf, klar, durchdringend.
Alex:
„HENRY wollte diesen Kampf. ICH werde ihn nicht hier
rausbringen. Nicht bevor ich sicher bin, dass er Antoine
nicht mehr stört.“
Pete:
„Alex halt hier überhaupt nicht vor, dieses Match
zu beenden! Er will Henry einfach kampfunfähig machen!“
Sven:
„Henry setzte seine In-Ring Karriere auf’s
Spiel…und ich befürchte, Alex will hier
sichergehen, dass er sich auch wirklich daran halten muss!“
Tatsächlich
kommen einige Sanitäter nun die Rampe entlang, machen
sich auf den Weg zu den Ringen, während Henry sein
schwerst lädiertes Bein hält und Ricks um ihn
herumtigert, die Ringschürze erneut durch die Luft
schleudert und nach weiteren Möglichkeiten sucht um
Schaden anzurichten. Taylor folgt ihm jetzt auf Schritt und
Tritt, weist ihn an, das Match endlich zu beenden, aber der
Ringrichter hat hier keinen wirklichen Handlungsspielraum.
Ein Match ohne Disqualifikation, so wurde es angesetzt.
Dann
greift Ricks zu, löst den oberen Teil der Ringtreppe,
hebt diesen hoch, hievt ihn auf seine Schulter, geht wieder
zu Henry. Der kann nichts mehr tun außer hoffen, dass
es möglichst bald vorbei ist. Die Sanitäter sind
da, bitten Ricks inständig, nicht zu tun, was er tun
will. Bob Taylor redet auf ihn ein.
Ricks
holt aus.
Die
Bitten werden lauter.
Die
Bitten werden vehementer.
Der
Stahl kracht auf den Oberschenkel.
Henry
Phoenix Jr. brüllt.
Taylor
zerrt Ricks zurück, sodass dieser die Treppe loslässt.
Die
Sanitäter sind bei Henry, schienen dessen Oberschenkel.
Henry
beugt sich nach vorn, hält sein Bein.
Ricks
reißt sich los,
rennt
an Taylor vorbei,
rammt
Henry im Vollsprint ein Knie an die Schläfe.
Dann
bleibt der Mathematiker stehen nach einigen wenigen weiteren
Schritten. In seinem Rücken wird sein Gegner versorgt.
Keine Regung von Henry mehr. Ohne noch einmal einen Blick
zurück zu werfen, setzt sich Alex in Bewegung. Geht die
Rampe hinauf, bleibt unter den Buhrufen der Fans im
Eingangsbereich stehen und wartet.
Henry
Phoenix Jr. wird versorgt, bekommt jetzt auch noch eine
Halskrause neben der Beinschiene. Die Sanitäter laden
ihn auf die Trage, fixieren ihn, schieben los. Der Dortmunder
macht nichts mehr. Kann nichts mehr tun. Zwei Schritte noch
bis zur Linie, die das Matchende markiert.
Ricks
nimmt die Trage hinter sich wahr. Er dreht sich nicht um. Er
wirft den Vorhang zur Seite. Er geht. Und Henry Phoenix Jr.
wird über die Markierung geschoben.
Die
Ringglocke läutet.
Pete:
„Was für eine verstörende Machtdemonstration
von Alex Ricks. Und ich dachte gegen Kid Daniel zeigte er ein
neues Maß an Gewalt und Unberechenbarkeit.“
Sven:
„Antoine Schwanenburg kontrolliert ein absolutes
Monster. Alex hatte immer seine Regeln…jetzt hält
ihn nichts mehr zurück. Henry musste einen hohen Preis
zahlen, um das zu erkennen.“
Pete:
„Er setzte seine Karriere auf’s Spiel, das wusste
er. Dass es aber SO endet…Man kann ihm nur alles Gute
wünschen. Und hoffen, dass Alex keinen zu großen
Schaden anrichtete.“
Das Licht ist
gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem
prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene
Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin
erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu
bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast
schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur
eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist,
sondern auch eine Flasche Rotwein.
Antoine nimmt
die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der
Kamera.
Antoine:
"Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte
präsentieren zu dürfen."
Der
Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem
PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu
nippen.
Antoine:
"Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich
im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des
Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."
Langsam geht die
Sonne unter abseits des Nordseestrandes, die Dämmerung hat
längst eingesetzt. Die Regie zeigt ein paar beeindruckende
Landschaftsbilder, während Ruhe einkehrt in der provisorisch
aufgebauten Arena. Der Ring und die Stage bleiben unbeleuchtet,
auf dem gesamten Komplex sind keine Lichteffekte zu sehen.
Stattdessen
Stimmen aus dem Off, die weit und laut durch die Arena tönen.
„Das
muss ja eine große Ehre für Sie sein, sich jetzt im
Tryout bei GFCW beweisen zu dürfen?“
Die
Stimme von Mac Müll, aber äußerst verzerrt, durch
Langsamkeit entstellt.
„Du
bist nur ein Niemand. Ein Schwätzer, mit großem Maul
und zu viel kranken Gedanken. Ich dagegen habe ihn mir in vielen
Schlachten in der GFCW verdient: Den Respekt!“
Bei
diesem Zitat klingt Hunks Stimme raus, aber ebenso wie bei der
vorherigen Aussage von Mac Müll, hört sich die Sprache
stark verlangsamt an. Klar ist: Es handelt sich um Auszüge
aus den letzten Shows.
Sven:
Was soll das werden? Streikt hier die Technik?
Pete:
Kann ich mir nicht denken.
Die
Sprecher aus dem Off, Hunk und Mac Müll, übertönen
alles andere, ihre Sätze gedehnt wie Kaugummi.
„Wissen
Sie schon, wie Sie den GFCW-Fans Ihre Loyalität unter Beweis
stellen wollen?“
„Du
weißt nicht, was es ist, vor einem ausverkauften Haus in
der GFCW zu performen: Eine große Ehre!“
„Sie
haben sich doch bestimmt schon viele Gedanken darüber
gemacht, wie Sie sich den Respekt der GFCW-Galaxie verdienen
können?“
„Den
Fans gilt sie uneingeschränkt: Meine Loyalität!“
Die
Szene zieht sich, weil die Sprecher ihre Sätze in Zeitlupe
aufsagen – und sich zudem wiederholen. Gebremst, als ob
jemand die Geschwindigkeit noch weiter gesenkt hätte.
Noch
immer ist es völlig ruhig in der Arena, sogar die wenigen
Mitarbeiter haben sich aus dem Innenbereich um den Ring
zurückgezogen. Mit anderen Worten: Es gibt wenig zu sehen.
Pete:
Ehre, Respekt, Loyalität – offenbar geht es um
den Rookie MT Calamity.
Sven:
Du bist ein echter Blitzmerker!
Nur
noch Sprachfetzen, lächerlich in die Länge gestreckt,
als nochmal die Stimmen von Mac Müll und Hunk durch die
Boxen brummen.
„E…h…r…e“
„R…es…pe…kt“
„Loy…al…i…tät“
Nach
dieser Einspielung ist es für einen Moment leise in der
GFCW-Arena am Nordseestrand. Noch dunkler liegen Ring und Stage
im Dämmerlicht – der Sonnenuntergang ist fast
abgeschlossen, als Musik in der Arena ertönt, und zugleich
alle verfügbaren Scheinwerfer ein imposantes Lichterspiel
auf Ring und Stage zaubern. Zu hören gibt es die ersten
Takte des zweiten Teiles von Labi Siffres „I got the…“.
In dem Moment, als das Gitarrenriff einsetzt, betritt MT CALAMITY
die Stage.
Pete:
Und hier ist er: MT Calamity, einer der Newcomer bei GFCW.
Sven:
Der uns beim letzten War Evening – das wollen wir nicht
unterschlagen – für das heutige PPV ein großes
Geschäft ankündigte.
Wie
schon in den Wochen zuvor, ist es eine etwas stumpf schimmernde,
silberne Metallmaske, die das Gesicht des Rookies oberhalb des
Mundes bedeckt, welche sich äußerlich als Merkmal mit
dem größten Wiedererkennungswert erweist.
Der
eigentliche Hingucker heute: Ein Plakat am Stiel, das MT CALAMITY
in der rechten Hand nach oben hält.
Pete:
Ach nee, ernsthaft jetzt? Was soll denn der…ähm…Scheiß?
Sven:
Mir kommt da ein Verdacht – aber warten wir besser mal ab,
wohin das führt.
Wie
bei seinem Debütmatch zwei Wochen zuvor, bewegt sich MT
CALAMITY auf dem Weg zum Ring langsam – man könnte
auch sagen: Angepasst an das Tempo der Stimmen, die vor seinem
Erscheinen weithin zu vernehmen waren. Sein Gesicht ist zwar
wegen der Maske abermals kaum zu lesen, doch vordergründig
ist er bester Laune. Sein Plakat präsentiert er wie eine
Trophäe. Immer wieder wechselt die Regie die
Kameraeinstellung, zeigt das merkwürdige Bild aus
verschiedenen Perspektiven.
Bald
darauf hat MT CALAMITY seinen Weg durch die Seile gefunden. In
alle Himmelsrichtungen streckt er das mitgebrachte Plakat, und
lässt sich bei seiner Runde durch den Ring eher beiläufig
von einem herbeigeeilten Techniker ein Mikrofon reichen. Der Beat
von Labi Siffre klingt vor dem Gesangspart leise aus, und der
Rookie mit der seltsamen Gesichtsmaske baut sich in der Ringmitte
auf. Dort zeigt ihn eine Kamera in Frontaufnahme. Als MT CALAMITY
zum Sprechen ansetzt, schaut er ostentativ auf sein mitgebrachtes
Bild, anstatt in die Kamera zu sehen.
MT
CALAMITY: Wer sich fragt, was es mit dem Plakat auf sich hat: Ihr
werdet es kaum glauben. Es ist auch schwer zu glauben.
Jetzt
schaut der Rookie direkt in die Kamera, und verleiht seinen
Worten mit einem kräftigen Kopfschütteln Nachdruck.
MT
CALAMITY: Wer soll das schon glauben? Das glaubt mir doch
niemand!
Ein
Blick auf das Plakat, dann wieder die Augen in Richtung Zuschauer
gewendet, fährt MT CALAMITY fort.
MT
CALAMITY: Ja, ist das denn zu glauben? Man glaubt es kaum. Kein
Mensch wird mir glauben. Das glaubt kein Schwein.
Die
tenorhafte Stimme des Rookies steigert sich mehr und mehr in
Lautstärke und Tempi, zu sehen ist er in dem Moment aus
einem weiten Ausschnitt.
MT
CALAMITY: Wer’s glaubt, wird selig! Ist doch unglaublich.
Jetzt
ist der Newcomer im Vollbild zu sehen.
MT
CALAMITY: Nun, glaubt’s mir, oder glaubt’s mir nicht,
aber dieses Plakat zeigt, wie ich auf die Ehre der gesamten GFCW
Galaxy geschissen habe.
Stille
nach diesen Worten. Die berühmte Stecknadel hörte man
jetzt fallen – allein sie fällt nicht. Stattdessen
nutzt MT CALAMITY die Gelegenheit, das Plakat mit den
Kothaufen-Emojis nach allen Seiten zur Schau zu stellen.
MT
CALAMITY: Na, wie gefällt euch das?
Unverschämt
kostet MT CALAMITY den Moment aus, mit seiner Miene unterstreicht
er seine Zufriedenheit dezidiert, gleichwohl bei seinem Gestus
durch die Maske immer etwas Bedrohliches rüberkommt.
Pete:
Das glaub‘ ich jetzt nicht.
Sven:
Was du nicht sagst. Der Bursche meint das aber anscheinend ernst.
Im
Ring breitet MT CALAMITY die Arme aus, bevor er wieder das Mikro
zum Mund führt.
MT
CALAMITY: Es war mir…ein Vergnügen! Und versprach ich
etwa zu viel? Sagte ich nicht, bei Stranded wird es ein großes
Geschäft geben?
Abermals
fängt eine Kamera das Plakat des Rookies genauer ein.
Sven:
Ah, sowas in der Art dachte ich mir schon. Der junge Mann will
sich wohl unbeliebt machen – das kann er haben.
Pete:
Auf jeden Fall, Sven. Wenn es nach mir ginge, könnte man ihm
gleich den Saft abdrehen. Für heute reicht’s.
Behäbig
dreht sich MT CALAMITY im Ring von einer Seite auf die andere,
sonstige Reaktionen bleiben aus in der Arena.
MT
CALAMITY: Wann hat es in der Geschichte der GFCW jemals so ein
großes Geschäft gegeben? Für Hunk, der in der
letzten Sendung bezweifelte, dass ich groß rauskommen
werde, kackte ich sogar ein Ehrenhäufchen.
Jetzt
wird erkennbar, warum sich MT CALAMITY vorhin umwandte. Er
richtet seine Worte Backstage.
MT
CALAMITY: Du hast es dir verdient, Hunk. Halt‘s mir gut in
Ehren.
Der
Rookie spricht unterkühlt, aber setzt die letzten Worte
leicht süffisant ab, ohne allzu aufgesetzt zu wirken.
Pete:
Der Typ hat doch einen Knall!
Sven:
Offensichtlich. Was zur Hölle dachten sich Spawn und
Dynamite dabei, den zu uns in die GFCW zu holen?
Als
Nächstes wendet sich MT CALAMITY wieder an die Zuschauer vor
den Bildschirmen.
MT
CALAMITY: Oh, ich höre die GFCW-Fans schon zu Hause ächzen.
Ruhig
spricht der Rookie und betont sauber, was er zu sagen hat, nur um
dann eine völlig andere, tiefere Tonlage anzuschlagen.
Mahnend wedelt er mit einem Zeigefinger vor der Kamera herum.
MT
CALAMITY (mit verstellter Stimme): So verdienst du dir aber nicht
unseren… Respekt, MT Calamity.
Mit
ruckartigen Armbewegungen macht der Rookie wieder auf sein Plakat
aufmerksam, bevor mit normaler Stimme energisch weiterspricht.
MT
CALAMITY: Ja, und wisst ihr was? Drauf geschissen! Ich scheiß‘
auf eure Ehre, euren Respekt und eure Loyalität.
Sogleich
beruhigt sich der Newcomer, unaufgeregt nimmt er Haltung an in
der Ringmitte.
MT
CALAMITY: Behaltet den Kram für euch. Wer weiß, was
sich sonst noch so alles mit eurer Ehre anstellen werde.
Vielleicht werde ich die ja beim nächsten Mal…
Mit
schwungvollen Bewegungen seines Beckens deutet der Rookie
eindeutig an, was gemeint ist.
Sven:
Da ist jemand auf dem besten Weg, den Hass der GFCW Galaxy auf
sich zu ziehen.
Pete:
Und meinen obendrein!
Sven:
Hehe…tja,.
MT
CALAMITY blickt kompromisslos in die Kamera.
MT
CALAMITY: Merkt es euch: Ehre, Respekt, Loyalität? Drauf
geschissen!
Bei
der Stelle, als der Gesangspart vorbei ist, setzt Labi Siffres
Lied „I got the…“ erneut ein, dröhnt laut
über den Platz und kurz darauf verlässt MT CALAMITY den
Ring so langsam schlurfend, wie er ihn betreten hatte. Erneut und
erneut zeigt der Rookie beim Rausgehen sein Plakat in die rund um
die Arena aufgebauten Kameras.
Pete:
Ich hoffe, wir sehen diesen Witzkeks so schnell nicht wieder.
Sven:
Wer könnte es dir verübeln – und für die
GFCW Galaxy dürfte dasselbe gelten.
Nochmals
wird MT CALAMITY in Nahaufnahme mit seinem Plakat gezeigt,
während den letzten Takten von „I got the…“;
kurz darauf blendet die Regie aus.
Es scheint gemütlich im
Ledersessel zu sein.
Und ja, ER hat auch im Zelt einen
Ledersessel.
So macht der Kaiser es sich
gemütlich, liest in aller Seelenruhe ein Buch, ein Bein über
das andere geworfen, welch herrliche Ruhe…bis sich der
Eingangsvorhang des Zelts in seinem Rücken vorsichtig
öffnet. Die Kamera filmt Schwanenburg von vorn, der Fokus so
eingestellt, dass man im Hintergrund erst einmal nur verschwommen
erkennt, dass sich jemand durch den Schleier in die Kabine
begibt. Ohne sich auch nur in geringster Weise dafür zu
interessieren, richtet der Kaiser weiter seinen Blick auf die
Seiten des Buches. Die Augen wandern zeilenweise von links nach
rechts, von oben nach unten.
Dann meldet sich der verschwommene
Hintergrund aber zu Wort und stört die Ruhe. So vorsichtig
es nur geht.
Alex:
„Schritt eins erledigt?“
Antoine blättert um, lässt
sich von solch Kleinigkeiten wie einem Sklaven nach einem Match
nicht ablenken. Und doch erbarmt er sich zu einer Antwort. So
erhaben und überlegen er nur klingen kann.
Antoine:
„Einer von vielen.“
.
.
.
Pete:
“Liebe GFCW-Galaxy…wow! Ich bin einfach immer noch
total außer Atem ob der Action, die wir soweit erleben
durften! Stranded ist auf dem Weg, einer DER geilsten PPVs aller
Zeiten zu werden!“
Sven:
„So ungern ich es tue, Pete, aber ich kann dir da leider
nur beipflichten! Wenn man überlegt, dass wir gerade einmal
die Hälfte der Card abgearbeitet haben!“
Pete:
„UND wir stehen kurz vor DEM Match des Abends, denn im
nächsten Kampf geht es um nichts weniger als die
GFCW-Heavyweight-Championship! Sven, wir haben von Drake Infinity
schon die ein oder andere Titelverteidigung erleben dürfen.“
Sven:
„Mich interessiert viel mehr, wie fokussiert Lionel Jannek
sein kann, wenn es für ihn heute auch noch um die
GFCW-Tag-Team-Championship geht. Er…“
Pete:
„Ähm, Moment kurz, Sven. Ich sehe gerade, auch anhand
der Reaktionen der Handvoll Zuschauer, die wir hier haben, dass
sich dort vorne beim Entrance etwas tut.“
Sven:
„Das…ist Rufus von Greifenstein!“
Pete:
„Tatsächlich! Er sitzt am Entrance!“
Unter
ziemlicher Emotionslosigkeit vonseiten der Zuschauer – denn
sie wissen nicht recht, was sie mit dem derzeit einzigen Mann
innerhalb der GFCW mit Monokel im Gesicht anfangen sollen –
rollt Rufus von Greifenstein auf den Holzplanken am
Entrance-Bereich herum und bringt sich in Position. Dort verharrt
er und hält tatsächlich ein Mic in Händen. Das
selbstgefällige Grinsen im Bulldoggen-Gesicht ist kaum
wegzuwischen. Dann setzt von Greifenstein das Mikrofon an.
Rufus
von Greifenstein: „Sehr geschätztes Publikum, liebe
GFCW-Galaxy, verehrte Damen und Herren! Ich möchte mich
Ihnen vorstellen, sofern Sie mich noch nicht kennen sollten: Mein
Name ist Rufus von Greifenstein!“
Joa.
Schön. Wäre das schon einmal erledigt. Obwohl die Fans
sich schulterzuckend ansehen und etwas pissed sind, weil sie
jetzt eigentlich ganz gerne das Heavyweight-Champion-Titelmatch
sehen wollten, lässt von Greifenstein das Gesagte wirken. Er
selbst hält sich gerade in diesem Moment für den
Mittelpunkt der Welt.
Rufus
von Greifenstein: „Ich meinerseits bin der Ziehvater, nein,
der VATER der wohl größten Urgewalt, die Sie in Ihrem
jämmer…, ich meine, in Ihrem geschätzten Leben
jemals sahen und sehen werden! Wie ich Ihnen bereits einmal
ankündigte: BARTHOLOMÄUS KOMMT, UM ZU SPIELEN!“
…ruft
er und breitet zuerst einen, dann beide Arme aus. OK. Das ruft
jetzt dann doch die ersten vereinzelten Buhrufe herauf. Man will
Inring-Action sehen! Man will sehen, wie sich Drake Infinity und
Lionel Jannek um das größte Gold im Wrestling an die
Wäsche gehen. Man will nicht hören, wie ein sich selbst
überschätzender dicklicher Bulldoggen-Mann im Rollstuhl
eine Leier ablässt, die wir in den letzten zwei Shows schon
hören durften. Von Greifenstein bemerkt die Reaktionen der
Fans, und wirkt nun sichtlich etwas erbost.
Rufus
von Greifenstein: „Ich verstehe Sie nicht, mein sehr
geschätztes Publikum. Bartholomäus und ich wollen ihnen
nichts Böses! Nein, im Gegenteil! Sie und die GFCW und wir,
wir gehen eine Art Geschäftsverbindung ein, verstehen Sie?
Ich biete Ihnen das beste, größte, stärkste,
dominanteste und gefährlichste Gesamtpaket in der
Wrestlingwelt! Das ist UNSER Part des Deals. Im Gegenzug erhält
mein Sohn die Gelegenheit, mit anderen zu spielen! Ich meine
natürlich mit den sogenannten Wrestlern der GFCW!“
Die
Buhrufe werden lauter, die Leute werden ungeduldig. Rufus von
Greifenstein blickt sich um und kann mit den Buhrufen der Fans
immer noch nichts anfangen. Doch nun ignoriert er sie. Vielmehr:
Rufus
von Greifenstein: „Bartholomäus ist bald soweit,
verehrtes Publikum! Nach all dem, was ich ihm beigebracht habe
während seiner harten Zeit in der Nervenheilanstalt in den
Bergen und Wäldern in unserer Heimat im Spessart, gibt es
keine Herausforderungen mehr für ihn. Nichts und niemand ist
ihm noch gewachsen! Ihm ist langweilig geworden, Sie verstehen?
Und so bleibt nur noch hier, die GFCW! Hier kann sich
Bartholomäus messen, hier wird er sich messen! Und für
ihn wird es nur ein einziges Spiel sein! Angeblich gibt es hier
die besten Athleten der Welt. Nun, sie alle hatten es noch nicht
mit Bartholomäus zu tun!“
Und
ihn überkommt ein leichtes Lachen, das seinen dichten
Schnurrbart wackeln lässt. Die Fans aber sind nun schon so
richtig angepisst. Dann regt sich etwas auf der Stage. Und Rufus
von Greifenstein wird dem auch gewahr. Zwei Anzugträger
tauchen hinter Rufus auf, zwei Security-Männer sind da,
diskutieren kurz, die Anzugträger verschwinden wieder. Alle
sind etwas…verwirrt gerade. Von Greifenstein blickt sich
um.
Rufus
von Greifenstein: „Was soll das? Wie?“
Und
dann erscheint Azrael, seines Zeichens Security-Chef der GFCW! Er
geht langsam auf von Greifenstein zu, winkt ab, schüttelt
den Kopf, macht eine CUT-Geste. Von Greifenstein scheint nur
Bahnhof zu verstehen.
Rufus
von Greifenstein: „Was soll das heißen ‚Weg
hier‘? – Wie? ‚Keine Erlaubnis‘? Oooh!
Ohoho, ich HABE eine Erlaubnis. Was? ‚darf nicht hier
sein‘?? Hören Sie, ich DARF hier sein! Ich…“
Die
Fans jubilieren. Und Azrael scheint hart zu bleiben. Er greift
sich die Griffe des Rollstuhls und dreht von Greifenstein herum,
in Richtung Entrance.
Rufus
von Greifenstein: „Aufhören! AUFHÖREN!
UNVERSCHÄMTHEIT!“
Und
die Fans jubilieren noch mehr! Sie feiern, dass hier endlich mal
jemand für Ordnung sorgt und den Störenfried entfernt.
Azrael ist gerade der beliebteste Mann am Ort. Erste Fans stimmen
„NA-NA-NA-NA! NA-NA-NA-NA! HEEEE-E-EY! GOOOODBYE!“-Gesänge
an, während Rufus von Greifenstein immer noch Zeter und
Mordo schreit.
Rufus
von Greifenstein: „Ich darf hier sein! ICH DARF HIER SEIN!
DAS IST EINE FRECHHEIT! EINE UNVERFRORENHEIT SONDERGLEICHEN! ICH
WERDE MICH BESCHWEREN! Wie ist Ihr Name?!“
Schwach
über das Mikrofon kann man Azraels tiefe Stimme vernehmen:
Azrael:
„Mein Name ist Azrael. Soll ich‘s Ihnen
buchstabieren, damit‘s auf‘m Beschwerdeformular
richtig drauf steht?“
Die
Fans feiern das.
Rufus
von Greifenstein: „Das wird Konsequenzen haben! Ich bin
Rufus von Greifenstein, und so springt man nicht mit mir um! Ich
DARF hier sein.“
Azrael:
„Jajaja…“
Und
schon schiebt Azrael von Greifenstein in den Backstage-Bereich.
Immer noch hört man den feisten Mann Flüche und
Drohungen aussprechen, doch irgendwann wird sein Mikrofon
abgeschaltet.
Sven:
„Ich verstehe diese Brutalität von Azrael ehrlich
gesagt überhaupt nicht! Wieso lässt man diesen Mann
nicht sprechen?“
Pete:
„Willst du uns vereiern? ‚Brutalität‘??
Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir NICHTS über Bartholomäus
oder von Greifenstein. Wir kennen die Vertragssituation nicht.
Claude Booker und Azrael lassen ihn sicherlich nicht ohne Grund
von hier entfernen.“
Sven:
„Lasst den Mann reden, wo ist das Problem? Wir sind doch –
noch! – ein freies Land, dachte ich!“
Pete:
„Wir stehen vor dem Heavyweight-Champion-Titelmatch! Jetzt
heißt es PUT-UP oder SHUT-UP! Genug geredet! Und von
Greifenstein war nicht angekündigt, ist somit kein Teil der
Show!“
Pete
und Sven und wir alle sind ahnungslos. Welche Konsequenzen hat
Rufus von Greifenstein wohl gemenit? Wir werden sehen, ob das das
letzte war, was wir von Rufus von Greifenstein gesehen haben. Und
wir Bartholomäus überhaupt jemals zu Gesicht bekommen
werden. Nun aber geht es vorerst werden mit GFCW STRANDED!!
„Ich
habe nichts gefunden, Tyler.“
Wir
befinden uns in einem Kellerraum, der vielleicht zu einer
Sporthalle gehört, ganz sicher aber nicht an einem Strand
aufgebaut ist. Aber wer dort aufhältig ist, das sieht man
schon von weitem. Maurice, der nicht eben kluge, aber sehr
kräftige Partner des Mannes, der einst Lonesome Tyler war
und nun ein Lonewolf ist. Aber wie so oft hat auch dieser
Namenswechsel keine besondere Bewandtnis und beruht eher auf
einem Zufall.
Ebenjener
Tyler hockt an einem Tisch, füllt gerade irgendetwas auf und
hebt den Kopf, als Mo erst den Kopf und dann den Rest des
Astralkörpers in den Raum geschoben hat.
Tyler:
„Was soll das heißen, ‚nichts gefunden‘?
Du bist ein Berg von einem Mann, Kerl!“
Wenn
Maurice jemals versucht hatte, sich klein zu machen, so musste es
aussehen wie es sich jetzt darstellte. Immerhin flennt er nicht
gleich vor sich hin. Tyler bleibt gefährlich ruhig, sagt
keinen Ton – und das macht den Riesen natürlich
keinesfalls Sicherer! Der steht da ein wenig wie ein Büßer,
ehe Tyler sich langsam aber sicher einen Ruck gibt und den Kopf
gen Riesen hebt.
Tyler:
„Was hast Du probiert, Mo?“
Maurice
druckst, ganz eindeutig. Es soll wohl ein Video abgespielt
werden, doch das Band hakt und zeigt nur verschwommene Szenen.
Doof. Tyler runzelt die Stirn, findet das aber nicht weiter
schlimm. Stattdessen fragt er Maurice.
Tyler: „Du
hast nicht geschafft mich zu beeindrucken, ist es das, was Du mir
sagen wolltest, Mo?“
Eine Hand
des Riesen mag kurz beben, als er nach Worten sucht. Und die
schließlich auch findet.
Maurice:
„Es tut Maurice leid, dass er offenbar nicht in das Schema
passt, das sich Tyler vorgestellt hat. Mo dachte immer, im Ring
sei wichtig und entscheidend. Und da ist er stärker als
jeder andere. Aber scheint, als hätte Mo sich hier vertan
und wäre am falschen Ort. Tumialaid.“
Es folgen
ein paar Sekunden, in denen man sich nur einbildet, das Rauschen
der Wellen zu hören. Letztlich aber ist das ein absurder
Gedanke. Maurice setzt sich in Bewegung und hat die Türe
schon erreicht. Legt die riesige Pranke auf den Türgriff und
ist im Begriff, diesen hinabzudrücken.
Tyler:
„Mo?“
Doch der
Riese schweigt und drückt den Hebel, um die Türe zu
öffnen.
Tyler:
„Mo, warte kurz.“
Es ist
kein Rufen, kein Flehen…eher irgendetwas dazwischen. Und
Tyler, der sich inzwischen erhoben hat und einige vorsichtige
Schritte in Richtung Mo macht, verkürzt die Distanz ein
wenig. Der Riese hat immernoch die Klinke in der Hand, aber er
bewegt sich nicht weiter hinaus. Schließlich hat Tyler ihn
beinahe erreicht.
Tyler:
„Es ist bei weitem nicht so, dass Du mich nicht beeindruckt
hättest, Mo.“
Das
braucht Zeit zum Wirken und so ungläubig wie Mo dreinschaut,
wird auch Zeit allein hier nicht reichen. Aber Tyler scheint noch
nicht am Ende.
Tyler:
„Wie du dich für mich in die Gefahr gestürzt
hast, wie Du einfach tust, was ich sage – ohne zu
hinterfragen – und schließlich auch nach Aufgaben
suchst, um mich zu beeindrucken…all das hat mich schon
beeindruckt. Es ging nicht darum, etwas großartiges zu
schaffen, Mo. Zumindest nicht in dieser Hinsicht.“
Tyler
spricht zwar leise, Verstehen kann man ihn aber dennoch gut.
Tyler:
„Ich finde dich sehr beeindruckend und deine
Aufrichtigkeit, mir zu sagen dass du es scheinbar nicht geschafft
hast, war für mich der Größte Beweis dafür,
dass es klappen kann. Dass wir bei STRANDED obsiegen.“
Inzwischen
hat Mo die Klinke losgelassen und schaut in Tylers Richtung, aber
die Mühlen des großen Menschen mahlen ziemlich
langsam.
Tyler:
„Schau….wir treten bei Stranded gegen das größte
Tagteam der letzten Jahre an, wenn man die Erfolge in dieser Zeit
sieht: UNRIVALED. Zereo Killer ist ein herausragender Performer
und Lionel ist in seiner Superiösität beinahe
unübertroffen. Und trotzdem haben wir beide in der ein oder
anderen Konstellation schon besiegen können. Das ist auch
bei STRANDED drin, zumal wir gegen diese beiden starten!“
Tyler
schaut nun weniger zu Mo, der sich stumm an seine Seite gesellt
hat, sondern eher in die Kamera, die das Ganze schon eine Weile
aufzeichnet.
Tyler:
„Nicht zu vergessen: NEMESIS! Damian ist ein knallharter
Kerl und Finn wird sicher zeitig fit….aber selbst wenn
Luna ihn vertritt, sind sie unberechenbar! Aber auch hier gilt:
Wir haben sie bereits besiegen können! Und wir werden es ein
weiteres Mal schaffen, dieses Mal bei STRANDED! Und uns mit dem
großen Gold schmücken können!“
Kurz
zögert Tyler, der inzwischen vom großen Mo die Hand
auf die Schulter gelegt bekommen hat. Die Mimik des Riesen
strahlt eine ungesunde Wärme aus – voller Zuneigung
hätte ich beinahe geschrieben. Oder doch eher Zuversicht?
Tyler:
„Aber da gibt es noch einen Faktor: Contrast Collision. Von
allen Teams in diesem Bewerb wohl noch vor uns am ehesten ein
Team, mag man meinen. Oder doch am wenigsten? Ich habe beide
selten mal zusammen agieren sehen. Meistens war Jack der Lakai
für ReXas. Und auch hier bin ich zuversichtlich…..weißt
du, was toll ist, Maurice?“
Ein
fragender Blick trifft den Mittdreißiger.
Tyler:
„Wir sind tatsächlich in diesem halben Jahr noch mehr
zusammengewachsen als vorher schon. Haben uns über
Widerstände hinweggesetzt und uns von Krisen nicht
unterkriegen lassen. Genau so wird man Tagteam-Champion! Hört
gut zu, UNRIVALED, NEMESIS und auch CONTRAST COLLISION: Big and
Quick ist bereit! Sogar bereiter als es jemals zuvor denkbar war!
Und wir werden alles raushauen, was in unseren Körpern
steckt, werden kein Risiko scheuen und mit Herz kämpfen. Mit
mehr Herz, als ihr alle zusammen es bewerkstelligen könnt!“
Tyler reckt den Daumen in die
Kamera und nach einigen Momenten folgt auch das nageltechnisch
abgenagte Pendant des Riesen neben ihm. Mögen die Spiele
beginnen!