Wir hören einen röhrenden Motor und sehen Mandy auf dem Parkplatz. Die Lichter gehen aus, der Motor ebenso. Eine Sekunde vergeht, dann öffnet sich die Fahrertür. Jack steigt hinaus und schließt sie dann auch wieder sanft. Er friemelt eine Zigarette samt Streichholz aus seiner Flanellhemdtasche und entzündet diese in Windeseile. Ein tiefer Zug, dann setzt er sich in Bewegung. Allerdings macht Jack nur einen Schritt, bis er stehen bleibt. Der Trucker klopft sanft aber bestimmt an die Kabine, bevor er weiter geht. Am Ende des Trucks angekommen dreht er sich um, dann öffnet sich auch die Beifahrerkabine. Frank steigt aus und sieht eigentlich relativ gefestigt aus. Er ist kein Häufchen Elend mehr, sondern wirkt eher fokussiert. Es scheint, als hätte ihm das Abschied nehmen in der vergangenen Show geholfen und jetzt kann er sich auf die Mission Tag-Team-Titles konzentrieren um Madison ein letztes Abschiedsgeschenk zu bereiten. Auch er setzt sich in Bewegung und schließt zu seinem Bruder auf. Ein kurzes Abklatschen und gemeinsam gehen sie wortlos in die Richtung der Innenräume. Sie biegen links ab, gehen durch einen Korridor und halten geschockt an. Links und rechts haben sich unzählige Trucker und Fans versammelt um eine Gasse für die Beiden zu bilden. Die Jungs von Big Rig wirken überrascht, doch als die Menge beginnt zu klatschen, legt sich dies. Das zaubert den Brüdern nicht nur ein herzerwärmendes Lächeln auf die Lippen, es gibt ihnen auch sichtlich Zuversicht. Sie schreiten gemeinsam durch die Gasse und genießen den Zuspruch.

Porky: "Ihr macht das, Jungs!"

Macho: "Zeigt es den Pissern!"

Becky: "Für Madison!"

Tops: "Für uns alle!"

Weiter geht das Brüderpaar durch die schier endlos wirkende Gasse aus klatschenden Menschen. Die beiden können es selbst fast kaum glauben, wie viele Menschen geschlossen hinter ihnen stehen und Beifall klatschen. Fast könnte man meinen, das Match sei schon vorbei und sie feiern alle. Doch was viel wichtiger für Big Rig ist und weswegen sich die ganzen Fans hier bereits versammelt haben: Egal ob Sieg oder Niederlage, die Trucker haben sich in die Herzen der Fans gefahren. Sie stehen hinter ihnen, auch in schlechten Tagen und geben sie nicht gleich auf, wenn es schwierig wird. Dafür steht Big Rig und es ist das, was sie von Sekunde Eins an gesagt haben. Monatelang haben sie Knüppel um Knüppel zwischen die Beine geworfen bekommen, aber sie standen dennoch immer wieder auf und kämpften stets auf Augenhöhe. Heute ist dann endlich der Tag gekommen, an dem alles endet. Eine geschichtsträchtige Auseinandersetzung, welche mit Sicherheit in die Geschichte der GFCW eingehen wird. Jack und Frank sind mittlerweile am Ende des Korridors angekommen und drehen sich noch einmal um, um den ganzen Freunden und Fans zu danken.

Frank: "Jungs, danke dass ihr uns so unterstützt, ihr glaubt gar nicht, wie wichtig das für uns ist. Wir wollen euch nur unterhalten und für eine gute Zeit sorgen und das Leben leben, wie es kommt, ne? Ihr seid der Hammer und für euch holen wir heute den Titel zurück."

BIG - RIG - BIG - RIG

Jack: "Egal wie es heute ausgeht, an euch hat es nicht gelegen, das hat es die ganzen letzten Wochen und Monate schon nicht. Ihr seid der Grund, warum wir überhaupt so lange auf der Überholspur fahren können, ihr seid unser Diesel und habt uns vor der letzten Ausfahrt noch einmal kräftig aufgetankt. Jetzt werden wir eure und unsere Träume und Wünsche an den Zielort fahren. Heute wird abgeliefert meine Freunde, das ist auch schließlich unser Job. Eine letzte Expresslieferung an Schellen für den Fight Club heute und der Titel ist da, wo er hingehört: Bei uns allen!"

Ein Jubelsturm beginnt und jetzt könnte man wirklich glauben, dass der Titel bereits in den Händen der Trucker liegt. Frank beruhigt die Menge aber ein wenig.

Frank: "Jungs, Jungs, hebt euch eure Energie für unser Match nachher auf. Da brauchen wir auch am meisten, ne? Ihr habt uns so viel gegeben und wenn wir die Titel holen, dann können wir euch endlich etwas zurückgeben. Also bleibt jetzt ein bisschen ruhig und gebt nachher so richtig Gas. Der Fight Club wird es uns nicht leicht machen, da brauchen wir jedes kleine Bisschen von euch, ne?"

Jack: "Was Frank damit sagen will... Wenn die Glocke läutet... KEINE BREMSEN!"

Die Jungs klatschen einander ab, ehe sie dann die Innenräume betreten und die Szene endet.

Die Arena ist komplett ausverkauft, natürlich! Es ist nicht die bescheidene WWE, und schon gar nicht dieses seltsame TNA, nein, es ist GFCW PPV Time! Da war der PPV natürlich binnen weniger Minuten ausverkauft! Und die Glücklichen, die sich jetzt schon in der Halle befinden, werden Zeuge, dass sich der Titantron bereits bemerkbar macht! Erzieht alle Augenpaare auf sich. Ein Datum wird eingeblendet. Der 14.06.2017.

Bevor man erkennt worum es hier geht, hört man schon viele verschiedene Menschen ein Liedchen singen.

HAPPY BIRTHDAY TO YOU!

HAPY BIRTHDAY TOOOO YOOOOOU!

HAPPY BIRTHDAY, LIEBER PAPA

BRUDER

FREUND

PARTNER

LIEBER MIKE!

HAPPY BIRTHDAY TO YOOOOOOOOOOOUUUU!!!!

Langsam aber sicher ist ein bewegtes Bild zu erkennen. The Godlike, Lara, Leighton und viele Freunde von Mike MacKenzie haben sich versammelt, um dessen 37. Geburtstag zu feiern! Der Mann, der in der GFCW besser als Zereo Killer bekannt ist, gibt sich alle Mühe, um die 37 Geburtstagskerzen auf einmal auszublasen… und… das Ganze gelingt nicht ganz!

Zereo Killer: „Verdammt, ich werde alt!“

Eine Kerze ist stehen geblieben. Er kratzt sich am Hinterkopf, alle Beteiligten lachen laut auf. Sein Blick wandert zu seiner Tochter.

Zereo Killer: „Komm schon mein Schatz, blas du die übriggebliebenen Kerzen für mich aus. Sei mir eine Hilfe!“

Sie nickt mit dem Kopf und pustet mit Erfolg die letzten drei aus.

Zereo Killer: „Sehr schön, nun dürfen wir Beide uns etwas wünschen!“

Die Tochter, die mittlerweile auch nicht mehr das „kleine Mädchen“ ist, umarmt ihren Papa und flüstert ihn etwas ins Ohr. Sein glücklicher Blick wird etwas ernster.

Zereo Killer: „Keine Sorge mein Liebes, das wird nie wieder passieren… die Gier… sie wird mich nie mehr übermannen, versprochen…“

Sein sorgenvoller Blick überträgt sich vor allem auf The Godlike… Man braucht kein Prophet zu sein um zu wissen, was sich seine Tochter gewünscht hat. Auch sein großer Bruder hätte es sich damals anders gewünscht, denn immerhin hat Zereo Killer dafür gesorgt, dass The Godlike die Wrestlingstiefel an den Nagel hängen musste… dennoch sieht es so aus, als würde die Zeit alle Wunden heilen, denn sie sind sich offensichtlich wieder näher gekommen… Auch Leighton scheint einen wichtigen Teil dazu beigetragen zu haben, dass er wieder er selbst ist…

Langsam lässt die Kleine die dicke Umarmung wieder los. Der Los Angelino blickt seiner Tochter in die Augen, fährt ihr liebevoll über die Wange und sagt.

Zereo Killer: „Auch wenn man sagt, dass man seinen Wunsch nicht aussprechen darf, sonst geht er nicht in Erfüllung… Ich kann dir garantieren, dass das nicht nochmal passieren wird!“

Er gibt ihr einen dicken Kuss und nimmt sie nochmal in den Arm. The Godlike schaut auch immer wieder ein bisschen gefühlskalt auf den Boden, doch dann will Leighton Meester die etwas eingetrübte Stimmung unterbrechen.

Leighton Meester: „So meine Lieben! Nun ist es an der Zeit, dass das Geburtstagskind seinen Kuchen anschneidet!“

… ein selbstgemachter Kuchen in Form seines Custom World Heavyweight Titles… was für ein Meisterwerk!

Zereo Killer: „Verdammt nochmal, es ist viel zu schade, diesen Titel… äh… diesen Kuchen anzuschneiden! Lieber würde ich ihn zum Ring mitnehmen! Denn ich bin der Supercake Heavyweight Champion!!!“

Man merkt, dass MacKenzie heute Geburtstag hat, denn dieser Scherz war so schlecht, dass eigentlich niemand lachen dürfte… Doch es ist sein Geburtstag, es lachen alle! Diese nette Geste sollte er wohl auch als Geschenk anerkennen! ��

Leighton Meester: „Nun gibt’s aber kein Zurück! Schneid den Kuchen an, mein Schatz!“

Ja, sie sind wieder ein Paar, nach dem er sich wieder gefangen hat, gings auch mit ihnen wieder bergauf. Double M schnappt sich das Messer, schaut theatralisch in die Menge.

Zereo Killer: „Soll ich… wirklich?“

Ja! Sie feuern Mike mit seinem Schlachtruf an! YOU STILL GOT IT!!!

Er blickt auf den Kuchen… er erinnert sich kurz zurück an das Gespräch mit Lex Streetman, der immer noch seinen customisierten Gürtel hat. Sobald er sich geändert hat, sobald Streetman selbst glaubt, dass er wieder der Alte ist, dann darf Streetman ihn seinen Gürtel zurückgeben…

DING DONG!!!

Plötzlich klingelt es an der Tür und Zereo Killer legt das Messer hin. Seine Freunde können sich nicht vorstellen, wer diesen Augenblick grade jetzt stören kann…

Zereo Killer: „Das wär doch was, wenn es nun Lex Streetman wäre und mir meinen Gürtel wieder gibt, ne?“

Euphorisch macht sich MacKenzie selbst auf den Weg die Tür zu öffnen. Wenige Augenblicke später ist die Tür geöffnet… und es ist kein Lex Streetman. Verwundert schaut ZK seinen unfreiwilligen Gast an, es ist Michael Payne!

Zereo Killer: „So eine Überraschung! Was machst du denn hier?“

Der große Hühne aus Detroit schaut etwas verdutzt in das strahlende Gesicht des Geburtstagskindes und nimmt den Hut ab.

Michael Payne: „Was ich hier mache? Du hast mich doch aus dem blauen herraus eingeladen herzukommen. Ich dachte eigentlich, die Fronten zwischen uns wären geklärt. Findest du nicht, das eine Einladung nach Hause da etwas überzogen ist?“

Zereo Killer: „Stopp!“

Eine Armlänge Abstand zu seinem Tag Team Partner wird aufgebaut, worauf Payne wie paralysiert stehen bleibt und gezwungen ist Zereo Killer zuzuhören.

Zereo Killer: „Weißt du nicht, dass ich hier heute Geburtstag feiere? Heute mach ich gar nix! Denn heute ist mein 37. Geburtstag und da lass ichs mir gut gehen, okay?“

Ein wenig ungebeten betritt der große Mann die Räumlichkeiten und schaut sich um.

Michael Payne: „Geburtstag? Bei allem Respekt Zereo, ich wünsche dir alles gute auf deinem neuen Lebensjahr aber.... wie soll uns eine Geburtstagsfeier dabei helfen zwei total durchgeknallte Kerle abzufertigen die sich für edle Dämonen halten?“

Zereo Killer: „Mh ja, aber ich dachte schon, dass du etwas später kommst. Wenn meine Tochter nimmer hier ist, wenn die Gäste weg sind. Okay… das nehm ich auf meine Kappe, hab mich etwas undeutlich ausgedrückt… dennoch…“

Ziemlich energisch bleibt MacKenzie im Türrahmen stehen, sodass Michael Payne nicht durchgehen kann…

Zereo Killer: „Ich muss mit dir etwas klären…“

Etwas klären? Was gibt es denn jetzt noch zu klären, das ist die Frage die sich Payne gerade stellt.

Michael Payne: „Was möchtest du denn bitte jetzt noch klären? Wir beide haben uns ausgesprochen und wir haben Ryder und Demon eine klare Ansage gemacht. Was gäbe es da jetzt noch einmal durchzukauen?“

Der Kalifornier sucht den Blickkontakt mit seinem Tag Team Partner und will eigentlich nicht genau jetzt drüber reden… Aber Payne sei nun mal hier… Er atmet tief durch, blickt kurz in Richtung Wohnzimmer und informiert seine Gäste.

Zereo Killer: „Bin gleich wieder da, okay?“

Ohne auf eine Antwort zu warten verlässt er sein Haus, wirft die Tür hinter sich zu und geht mit Payne ein wenig spazieren, um diese begonnene Unterhaltung fortzusetzen.

Zereo Killer: „Das ist eigentlich ganz einfach. Du musst nur an die letzte Ausgabe von War Evening denken.“

Der große Mann versucht seinen großen Schädel anzustrengen und überlegt genau, aber es bleibt dabei, dass er nur an diese beiden Szenen denken kann. Erst diese Unterhaltung wo er ein für alle mal die Missverständnisse geklärt hat zwischen den beiden. Und dann die Unterzeichnung des Vertrages, wo er endlich seinem Frust gegenüber den Demon Knights Luft machen konnte.

ZK bleibt plötzlich stehen und tippselt seinem Partner auf die Schulter.

Zereo Killer: „Du scheinst echt keine Ahnung zu haben, oder?“

Mit einem vehementen Kopfschütteln verstärkt er nochmals nein! MP habe tatsächlich keinen blassen Schimmer, was hier vor sich geht.

Zereo Killer: „Ich habe zu Beginn den Fehler gemacht und dir die Schuld in die Schuhe geschoben, weil ich dachte du seist einer der mysteriösen Angreifer… Woche für Woche entschuldigte ich mich, wollte, dass wir wirklich ein Team werden! Verdammt nochmal, PayneKiller hört sich so klasse an, oder?“

Ja, der Name ist toll, MacKenzie bleibt kurz bei dieser Schwärmerei hängen, doch dann fährt er fort.

Zereo Killer: „Show für Show versuchten wir uns zusammenzuraufen, mit mäßigem Erfolg. Das ging nicht nur den Fans, sondern auch mir selbst auf die Eier… dir wahrscheinlich auch, oder?“

Das war eine rein rhetorische Frage, denn der Meister des Slacklinens spricht sofort weiter und lässt Michael Payne nicht die Chance darauf zu antworten.

Zereo Killer: „Doch du hast den Vogel bei der letzten Show abgeschossen!“

Er belässt seinem Partner kurze Bedenkzeit, doch dieser scheint es immer noch nicht zu verstehen, also fährt MacKenzie fort.

Zereo Killer: „Wir hatten ironischerweise Backstage das beste Gespräch, welches wir jemals hatten, seit dem kurzen Bestehen der PayneKillers… doch bei der Vertragsunterzeichnung hattest du alles mit ein paar Sätzen ruiniert…“

Michael Payne: „Komm doch bitte endlich mal zum Punkt Zereo! Oder hast du mich an deinem Geburtstag eingeladen um dich mit mir erneut zu streiten und zu diskutieren oder möchtest du mir einfach sagen was jetzt schon wieder dein Scheiß Problem ist?“

Zereo Killer: „Siehst du? Und genau hier liegt das Problem zwischen uns!“

Er schaut seinem Gegenüber in die Augen.

Zereo Killer: „Wir haben komplett unterschiedliche Prioritäten, deswegen können wir nicht auf Dauer, zumindest jetzt nicht, existieren! Für dich ist dieses Match nur ein Problem, nicht wichtig. Diese kleine Sache ist nach Finest Hour für dich abgehakt, dann geht’s weiter! Du kümmerst dich um deine Geschäfte, ich um meine! So oder so ähnlich hattest du es angekündigt.“

Sein Blick verschärft sich und MP merkt, dass genau diese Sätze Zereo Killer gar nicht gefallen haben.

Zereo Killer: „Am Liebsten wäre ich dich bei diesem Satz angegangen, verstehst du? Jedes verdammte Match ist wichtig! Dieses Match ist verdammt wichtig für uns! Wenn wir verlieren, sind wir wieder unten angekommen, und da gehöre zumindest ich nicht hin!“

Ein ziemlich übler Seitenhieb gegen seinem Tag Team Partner, aber es spricht auch die Wut aus MacKenzie.

Zereo Killer: „Wenn dir das Match nicht wichtig ist, okay… aber falls wir nur verlieren sollten, weil dir das Match egal ist, weil es uns als Team danach eh nicht mehr gibt, dann mach dich auf was gefasst, okay?“

Er baut sich etwas vor Michael Payne auf, damit er ihn genau in die Augen schauen kann.

Zereo Killer: „Ich will und werde es Rider zeigen, ich will es dem Demon zeigen, dass ich es ernst meine! Sie werden eine ziemlich aggressive Seite von mir sehen und ich werde alles dransetzen, dass ich dieses Match gewinne! Dann kannst du deinen anderen Geschäften nach dem Match nachgehen, verstanden?“

Auch Payne baut sich jetzt vor Zereo Killer auf und sein Gesicht färbt sich langsam rot vor Wut.

Michael Payne: „Jetzt hör mal zu „Ex Champ“.... ich habe es satt ok? Ich habe es satt mich jede Woche vor allen möglichen Leuten inklusive dir zu rechtfertigen für meine Worte hast du das verstanden? Ich bin nicht so wie andere in der Vergangenheit und entschuldige mich jede Woche und mache dann etwas anderes. Ich stehe zu meinen Worten und verteidige sie, auch gegen dich!“

Er atmet tief durch, die Augen verfolgen die seines Gegenübers. Die Luft ist zum Zerreißen gespannt. Wie mit einem Messer schneidbar.

Michael Payne: „Ich habe niemals mit auch nur einem Wort behauptet oder gesagt das dieses Match nicht wichtig wäre. Und wenn du oder jemand anderes ein Problem hat mit meinen Aussagen, dann kommt zu mir und sagt es mir ins Gesicht anstatt sowas hier abzuziehen. Ich meine ernsthaft? Du lädst mich zu deinem Geburtstag ein wegen einer Annahme deinerseits oder anderer Leute, dass mir dieses Match egal wäre?“

Nochmal eine dramatische Pause, der Detroiter schnauft vor Adrenalin.

Michael Payne: „Das hier, genauso eine Kinderkacke ist es, die ich für unwichtig betrachte an diesem Match Zereo. Die Attacken, die Diskussionen, die Streitereien und dieses ewige Gequatsche. Verstehst du das? Das ist es was für mich an diesem Match so unwichtig ist und es vielleicht auch für mich etwas geschmälert hat. Wenn jemand egal ob die Demon Knights oder du ein Problem hat mit mir und die Sache im Ring klären möchte, dann kann er mir das einfach in die Fresse sagen und dann wird der Scheiß im Ring geklärt. Aber ich brauche keine Masken, Backstage Attacken und Geburtstagsfeiern um meine Standpunkte rüberzubringen. Und ich finde auch nicht, dass dich so eine Scheiße wieder auf den wichtigsten Stuhl der GFCW zurückbringt. Darum sagte ich, lass uns diesen Mist hier endlich beenden und uns wichtigeren Dingen widmen. Eben weil wir wichtigeres zu tun haben und tun könnten!“

Zereo Killer: „Es bringt Niemanden voran!?! Verdammte Scheiße Michael!“

Er klopft ihn ziemlich wuchtig auf die Schulter, dennoch bleibt er stehen als sei nichts passiert.

Zereo Killer: „Du willst einen guten Grund, dass wir das Match gewinnen? Sieh zu, dass du im Match alles gibst als ginge es um die Tag Team Titel! Sieh zu, dass ich nicht glaube, dass wir verlieren, weil dir das Match egal ist! Denn wenn ich Irgendsowas merke, oder das Gefühl habe, dass wir deswegen verlieren werden… dann hast du nach Finest Hour direkt ein neues Problem!“

Mike dreht sich nun um und geht in Richtung seines Hauses zurück… doch bevor er ums Eck verschwunden ist, bleibt er nochmal stehen, wirft Michael Payne einen ernsten Blick zu und fügt noch etwas an.

Zereo Killer: „Dann sind wir nicht mehr PayneKiller, aber ich werde zum Michael Payne – Killer!“

Mit geballten Fäusten verschwindet er wieder in seinem Anwesen, lässt einen Tag Team Partner zurück, der diese Worte sich sehr zu Herzen nehmen soll… Das ist auch mal eine Art von Motivation für den Tag Team Partner! MP schaut noch lange hinterher, und das obwohl sich Zereo Killer längst aus dem Staub gemacht hat…

Fade-Out!

GFCW Finest Hour 2017 (Open Air), Karlsruhe (Wildparkstadion), 25.06.2017

In Kooperation mit

Es folgt eine Kameraaufnahme des Stadtgebiet von Karlsruhe von oben. Durch Schleier- und kleineren Regenwolken hindurch bahnt sich das Aufnahmegerät immer weiter seinen Weg durch die Lüfte. Per Hubschrauber geht es für uns immer weiter abwärts in Richtung Erde mit einem ganz klaren und nun auch unmittelbaren sichtbaren Ziel zum Landen. Prall gefüllt mit Leuten, durch Flutlichtmasten bei anbrechender Dunkelheit noch immer in hellem Tageslicht gehüllt befindet es sich nun endlich vor uns... das Wildparkstadion! Der Stolz der ganzen Stadt. Altehrwürdig und in seiner ganzen Tradition präsentiert sich uns die Heimatstätte des hier ansässigen Drittligavereins Karlsruher SC. Aber für uns hier und heute viel wichtiger... heute ist es Schauplatz des zweiten PPVs im Kalenderjahr 2017 unserer aller Lieblingsliga!

BOOM! BOOM! BOOM!

Ein Umschnitt ins Stadion erfolgt, wo auf Kommando ein epochales Feuerwerk an der Entrance Rampe gezündet wird und den abendlichen Himmel der Stadt bunt und farbenfroh erleuchtet. Inmitten des eigentlichen Fußballplatzes präsentiert sich majestätisch wie eh und je der Wrestling-Ring der GFCW und um ihn herum brechen nun riesige Jubelarien der anwesenden GFCW-Galaxie aus. Aufgrund der eher unüblichen Open Air Veranstaltung ist heute alles ein wenig anders aufgebaut, so sind die nun aufflackernden Scheinwerfer an einer großen quadratischen Stahlkonstruktion um den Ring herum aufgehangen und bieten so eine ähnliche Atmosphäre, wie in jeder anderen Halle, die die GFCW ansonsten bereist.

Musiktechnisch sind die Stadionboxen auf vollen Anschlag aufgedreht und legen nun mit den Edge of Throns und „Masquarading of the Wicked“ so richtig los. Dutzende an Schildern und Plakaten sind in den Zuschauerreihen zu erkennen und wie es sich in einem Fußballstadion gehört, ist die Stimmung bereits jetzt absolut am Siedepunkt angekommen. „G-F-C-Dub“-Chants en masse fliegen durch die Luft und bei nahezu perfektem weil trockenem Wetter heizen sich die Fans mehr oder minder selber nochmals ein und sind sprichwörtlich heiß wie Frittenfett auf die heutige Großveranstaltung. Dies kann man wohl mit Sicherheit auch auf die beiden Kommentatoren anwenden, welche nun in gewohnter Art und Weise ins Bild gerückt werden. Gekleidet wieder einmal in feinstem Zwirn sitzen Pete und Sven direkt am Ring und begrüßen die anwesenden Fans mit einem freundlichen Nicken. Nach dem fast schon üblichen Sortieren letzter Notizzettel und Karteikarten wendet sich vor allen Dingen „der Grüne“ zunächst der Kamera zu und beginnt mit dem traditionellen Prozedere einer Jeder GFCW-Show.

Pete: „Meine Damen und Herren, liebe GFCW-Galaxie, das Warten hat ein Ende... herzlich Willkommen zu „GFCW Finest Hour 2017“!!! Das zweite große Highlight in diesem Jahr für die GFCW steht an und besser können die Voraussetzungen für einen gelungenen Abend eigentlich nicht sein. Open-Air heißt es heute, denn sind wir sind im wunderschönen Wildparkstadion in Karlsruhe zu Gast! Über achtundzwanzig Tausend Fans feiern mit uns bei bestem Wetter bereits jetzt eine riesengroße Party, bevor das eigentliche Hauptprogramm überhaupt gestartet ist. Dieses Programm kann sich wieder einmal absolut sehen lassen und das wird mit Sicherheit auch mein Kollege bestätigen können, nicht wahr?“

Sven: „Absolut, mein Lieber, und was für eine Stimmung haben wir bitte bereits jetzt rund um den heiligen Ring vorliegen?! Die Vorfreunde ist förmlich greifbar, denn heute enden in fünf Knallermacthes mal kürzere und mal längerer Auseinandersetzungen, die heute definitiv ihren Höhepunkt finden werden. Zwei Titel stehen hierbei auf dem Spiel an einem Abend, wo wir interessanterweise zur Abwechslung mal ohne große und spektakuläre Stipulationen auskommen. Das soll die Spannung aber nicht schmälern, daher meine Damen und Herren, präsentieren wir Ihnen jetzt die heutige Matchcard für „GFCW Finest Hour 2017“!“

Lumberb!tch Match:
Dr. Dick vs. The Faceless
Referee: Mike Gard

Pete: „ Wir beginnen den Abend mit einem Match, wo die Luft für manchen einen Fan mit Sicherheit noch heißer werden könnte, als sie sowieso schon ist. Dies dürfte wohl aber weniger an den Akteuren Dr. Dick und The Faceless liegen, sondern mehr an den Beobachtern am Ring. Für das allererste „Lumberb!tch Match“ in der GFCW-Geschichte lässt der Frauenarzt aus Leidenschaft nämlich unzählige seiner Damen um den Ring herum auflaufen, die entweder ihn selbst oder den maskierten Neuling wieder zurück ins Seilgeviert befördern sollen, falls sie mal den Ring verlassen sollten. Ansonsten geht es für Faceless in seinem ersten großen Match heute gleich um den größten Erfolg in seiner noch jungen Karriere, denn so viele Leute konnten Dick noch nicht besiegen. Wir werden sehen, ob es dem Rookie gelingen wird oder ob der Arzt, dem die Frauen vertrauen vor seinen eigenen Damen siegreich bleiben wird.“

Tornado-Tag Team-Match:
The Demon Knights (Demon of Death & Rider) vs. PayneKiller (Michael Payne & Zereo Killer)
Referee: Jo Dordano

Sven: „Als Nächstes folgt ein Match zweier Duos, die ihren mehr als intensiven Disput heute endlich ein für alle Mal beenden wollen. Vieles ist in der Geschichte zwischen den Demon Knights und PayneKiller vorgefallen und passiert... Hockeymasken kamen zum Einsatz, Rider stellte sich zum Schock der ganzen GFCW-Galaxie wieder an die Seite des Demon of Deaths und Micheal Payne und Zereo Killer wurden durch diese furchterregende Allianz rund um Percy Addams Partner wider Willen. Am heutigen Abend können die vier Herren ihre ganzen Animositäten heraus lassen, denn ein Tornado-Tag Team Match lässt viel Spielraum für andauernde Action und viel Tempo. Welches Team kann sich hier schlussendlich durchsetzen und danach vielleicht ja sogar berechtigte Ansprüche auf die GFCW Tag Team Title stellen? Wir werden es feststellen im wahrscheinlich ersten großen Highlight des Abends.“

Singles Match:
Don Sheen vs. Jason Crutch
Referee: John Wardon

Pete: „Weiter geht es im wohl persönlichsten Match des Abends, wenn der „Rich Guy“ Don Sheen auf Jason Crutch treffen wird. Die Stalkerangriffe Sheens auf den Anführer der Crutch-O-Maniacs haben bekanntermaßen das Blut vom Oberpollinger zum Überkochen bringen lassen und so sinnt Crutch heute einzig und alleine auf Rache. Dies kann aber durchaus einen Preis für ihn bedeuten, denn gleichzeitig steht in diesem Match auch Crutchs finanzielle Unabhängigkeit auf dem Spiel. Sollte Crutch gewinnen, wird Sheen alle finanzielle Verpflichtungen von Crutch begleichen und der Oberpollinger hätte alle Probleme in seinem Leben gelöst. Siegt allerdings Sheen, werden sämtliche Besitztümer von Crutch auf Sheen überschrieben und gleichzeitig muss JC fortan als Mitarbeiter des „Rich Guys“ tätig sein. Viel Verantwortung also, um die Crutch heute kämpft und wir sind mehr als gespannt, wie diese Sache heute ausgehen wird.“

Match-Serie #3:
Tag Team-Titelmatch:
(Titelwechsel auch bei DQ oder Count Out)
Fight Club (Drake Ackley & Jaspar Randall) (c) (1) vs. Big Rig (Frank der Trucker & Jack Bobo) (1)
Referee: Peter Cleven

Sven: „Auch im heutigen Co-Main Event wird viel böses Blut bereinigt werden, wenn der monatelange Kampf zwischen den GFCW Tag Team Champions vom Fight Club und den Truckern von Big Rig im entscheidenden Match der „Best of Three-Serie“ zu Ende gehen wird. Immer wieder ging es zwischen den beiden Seiten hin und her und auch der Titel wechselte zwischendurch offiziell die Seiten. Hier und heute wird das aktuell beste Team unserer Liga gesucht und nachdem sich zuerst Drake Ackley und Jaspar Randall im ersten „Bierraststätten“-Brawl durchsetzen konnten, gelang Frank dem Trucker und Jack Bobo der Serieausgleich im Terrain des Fight Clubs. Intensive Konfrontationen und der Tod von „Madison“ später stehen sich die Teams heute also ein letztes Mal gegenüber, um ein für alle Mal das bessere Team zu finden. Wer es sein wird, erfahren wir im Laufe der Show, uns wird auf jeden Fall ein Match erwarten, welches an Intensität nicht zu überbieten sein wird und wo die GFCW Tag Team Titel auch per DQ oder Count Out wechseln können!“

GFCW Heavyweight Championship-Match:
Fatal Four Way Match:
(Ein Teilnehmer muss zwei verschiedene Gegner pinnen um zu gewinnen)
Johnboy Dog(c) vs. Alex Ricks vs. Antoine "Brainpain" Schwanenburg vs. Daniel
Referee: Thorsten Baumgärtner

Pete: „Zu guter Letzt kommen wir noch zum Kampf um die Krone in der GFCW, wo in den letzten Wochen gleich vier Akteure immer wieder aneinander gerasselt sind. GFCW Intercontinental Champion Daniel, sowie die beiden Intellektuellen von „Ricksenberg“, Alex Ricks und Antoine Schwanenburg, wollten bereits den Sieger des „Finest Hour“-Turniers 2017 unter sich ausmachen, allerdings schienen die Fronten zu ausgeglichen zu sein, um es in einem einzigen Match enden lassen. Schlussendlich mischte sich auch noch GFCW Heavyweight Champion Johnboy Dog ein und fertig war die Endkonstellation für den heutigen Abend. Somit sieht sich JBD heute seiner wohl bis jetzt schwierigsten Aufgabe als Champion entgegen, wenn er gegen gleich drei Ausnahmekönner sein Gold aufs Spiel setzen müssen. Um Allianzen in diesem entscheidenden Match zu verhindern, gilt die Zusatzregeln, dass der potentielle Gewinner zwei unterschiedliche Gegner besiegen muss, um sich am Ende alter oder neuer GFCW Heavyweight Champion nennen zu können. Uns erwartet also ein höchstspannendes Match, wo es mit Sicherheit auch wieder zur Konfrontation zwischen Vater JBD und Sohn Daniel kommen wird und sich auch „Ricksenberg“ untereinander bekriegen muss. Wer wird den PPV als Champion verlassen und sich am Ende hier im Wildparkstadion als krönender Sieger fühlen dürfen. Das werden wir am Ende dieses Abends sehen...“

Sven: „So viel zu den heutigen Matches und ihr seht, dass es heute im Ring richtig brennen wird. Ich persönlich kann es auch kaum noch abwarten, dass es los geht und jetzt ist endlich alles angerichtet!“

Pete: „Absolut richtig, Sven, mögen die Spiele sozusagen beginnen! Meine Damen und Herren, viel Spaß bei „GFCW Finest Hour 2017“ aus Karlsruhe wünschen Ihnen Pete...“

Sven: „... und Sven!“

Sven: „Mein verehrter Herr Kollege, was für ein Programm erwartet uns hier heute bei GFCW Finest Hour 2017! Wir haben einige Matches auf der Card stehen, die das Potenzial haben, absolute Klassiker zu werden.“

Pete: „Das stimmt, Sven. Ich denke, ich übertreibe kein bisschen, wenn ich sage: Das kann heute ein Abend werden, der in die Geschichtsbücher eingeht.“

Sven: „Alleine der Opener, die Rückkehr von Dr. Dick! Also die Rückkehr in den Ring. Und dann gegen The Faceless, einen bisher einigermaßen mysteriösen Typen, der sicherlich …“

PÄNG!!! BUMM!!! RATATATATA!!!

Pete: „Was zum … Was rumst und kracht denn da so?! Schießt da etwa jemand, oh mein Gott! … NEIIIN, es ist ein Feuerwerk, Sven! Direkt an der Entrancestage! Schau mal!“

Sven: „Verdammt, ich bin doch nicht blind, ich sehe es auch!“

Die Kamera, bis eben noch auf das Kommentatorenduo ausgerichtet, schaltet nun schnell zur Stage herüber, wo es kracht und donnert und mittlerweile alles in Rauch und bunte Farben gehüllt ist. Und dann kommt auch schon ein blonder Hüne hinter dem Vorhang hervor. Ein regelrechtes Muskelpaket. Der eingeölte Superstar trägt eine schwarze Wrestling-Leggins sowie glänzend weiße Wrestling-Boots. Außerdem hat er einen breiten, schwarzen Ledergürtel um und trägt eine weiße Sonnenbrille auf der Nase sowie eine lange, schwere Goldkette um den Hals. In der Hand hält er schon ein Mikro.

Steve Steel: „Stoppt die Musik! STOPPT DIE MUSIK!“

Und tatsächlich, die Musik fadet langsam aus. Und während das rockige “Black Ice“ von AC/DC verklingt mustert Steve Steel mit einem breiten Grinsen das weite Rund des Stadions. Scheinbar genießt er die über 28.000 Augenpaare, die in diesem Moment gebannt nur auf ihn gerichtet sind.

Steve Steel: „Sven und Pete, Ihr habt etwas vergessen! Wisst Ihr, was Ihr vergessen habt? WISST IHR’S, HÄ?! Ihr habt vergessen, mich anzukündigen, MICH, Steve Steel, den einzig wahren Main Eventer in dieser gottverdammten Provinzliga! Welche Promotion, die etwas auf sich hält, veranstaltet denn einen PPV im Wildparkstadion?! IM WILDPARKSTADION?! In dieser verkackten Wald und Wiesenstadt Karlsruhe! PAH!“

BUUUH!!! BUUUH!!! BUUUH!!!

Sven: „Ähm, also ja … hier in meinen Unterlagen steht nichts davon, dass wir Steve Steel erwähnen sollen. Weißt du da etwas, Pete?“

Pete: „Nein nein, also wir wurden dahingehend nicht instruiert. Das ist nicht unser Versäumnis.“

Die Kamera schaltet dabei wieder zum Kommentatorenpult, und die beiden Anzugträger wirken auf einmal leicht nervös. Auch sie haben natürlich vor 14 Tagen mitbekommen, wie schnell Steel ungemütlich werden kann.

Steve Steel: „ES IST MIR SCHEISSEGAL, WESSEN VERSÄUMNIS DAS IST, KAPIERT?! DAS GEHT SO NICHT! Warum stehe ich nicht auf der Card, hä? Warum bestreite ich nicht den Main Event in einem Singles Match gegen dieses abgehalfterte Wrestlingskelett aka Johnboy Dog?! Dieser Typ ist sowieso der Grund, warum es mit dieser Liga stetig bergab geht! Dieser PPV wird so beschissen werden, ihr Landeier solltet alle sofort nach Hause rennen, hier gibt’s ohnehin nur Schrott zu sehen. Aber andererseits ist das für euch ja gut genug, hehe!“

BUUUH!!! BUUUH!!! BUUUH!!!

Steve Steel: „MAUL HALTEN! ARGH!!! Johnboy Dog, jetzt hör gefälligst gut zu! Wenn du es heute schaffen solltest, deinen bedeutungslosen Heavyweight-Titel zu verteidigen, wovon ich jetzt mal ausgehe, weil du schon irgendeinen Weg finden wirst, dich zu retten, wie immer, dann fordere ich dich! Dann fordere ich dich um den GFCW Titel! Und wenn du doch verlieren solltest, DANN WERD‘ ICH DIR TROTZDEM AUF’S MAUL HAUEN!!!“

YEAH!!! BUUUH!!! YEAH!!! BUUUH!!!

YEAH!!! YEAH!!! YEAH!!! YEAH!!!

Steel steht immer noch auf der Entrancerampe, und plötzlich tritt Mac Müll hinter dem Vorhang hervor, was die allermeisten Zuschauer aufjubeln lässt. Etwas zögerlich geht er zu dem Muskelprotz herüber.

Steve Steel: „Was zum … DU schon wieder!“

Mac Müll: „Ä-äh nun ja, Mr. Steel, schön Sie wiederzusehen, auch ich freue mich. Allerdings frage ich mich, was Sie hier draußen zu suchen haben, also ich meine, auch hier ganz allgemein bei Finest Hour. Ich meine, läuft Ihr Vertrag überhaupt schon? Die Show muss weitergehen, und …“

Steve Steel: „OB MEIN VERTRAG SCHON LÄUFT?!? DAS FRAGST DU MICH?! DAS IST DEINE ERSTE FRAGE?! … Ja, Mac Müll, mein Vertrag läuft schon, stell‘ dir das einmal vor. UND ICH WERDE DEUTLICH BESSER BEZAHLT ALS DU, DU FRETTCHEN! ICH WERDE BESSER BEZAHLT ALS ALLE HIER, IST JA AUCH GANZ LOGISCH! HAT SONST EINER IN DIESER FIRMA ETWA SOLCHE MUSKELN, HÄ?! HÄ HÄ?!“

Der Kraftprotz lässt seine beeindruckenden Muskeln spielen.

Mac Müll: D-das sind beeindruckende Muskeln, o ja. … Sie wissen schon, dass die GFCW eine Null-Toleranzpolitik bezüglich Medikamentenmissbrauchs hat, oder?“

Steel’s Augen verdunkeln sich, das letzte bisschen Menschlichkeit verschwindet aus seinem Gesicht. Mac Müll wird wohl klar, dass er mit dieser implizierten Unterstellung wohl eine Grenze überschritten hat. Langsam weicht er Richtung Entrance zurück.

Steve Steel: „Was zum … Du wagst es?! WIE KANNST DU ES NUR WAGEN?!? SEHEN DIESE MUSKELN ETWA KÜNSTLICH AUS?!? HÄ?! HÄ HÄ HÄÄÄ?!?!?“

Jetzt stürzt der Interviewer hechtend los in Richtung Backstagebereich, und der austickende Superstar hinterher. Das Kamerteam folgt den beiden durch den Vorhang, und sofort sehen wir etliche Leute, die hinter den Kulissen für die GFCW arbeiten und dafür sorgen, dass so ein PPV reibungslos über die Bühne gehen kann. Vielen Dank dafür! Mac Müll stolpert fast über ein paar Kabel, doch dann kann er gerade eben noch flüchten. Steel kracht mit dem Kabelträger zusammen und wirft diesen achtlos zur Seite, so dass der sich krümmend liegen bleibt. Und dann kommen die ersten Security-Member und stürzen sich auf Steve. Schnell sind ca. 10 bis 15 Leute da, die das Energiebündel in Schach halten wollen.

Mac Müll: „Der ist ja gemeingefährlich! Sperrt den weg, verdammt!“

Steve Steel: „MAC MÜLL, DU HUNDESOHN! ICH KRIEGE DICH, VERLASS DICH DRAUF! ARGH!!!“

Und tatsächlich, irgendwie kann Steel sich tatsächlich loskämpfen. Dabei streckt er einige der Sicherheitsleute nieder, so dass sie liegenbleiben. Und wieder stürzt er sich dann auf Mac Müll, der aber bereits einige Meter zwischen sich und den Koloss hat bringen können. So können die verbleibenden Sicherheitsleute Steve Steel erneut packen. Dieses Mal versuchen sie nicht nur, ihn festzuhalten, sondern dreschen mit aller Kraft auf ihn ein, aber das scheint dem Verrückten gar nichts auszumachen! Weitere Crew-Member kommen nun dazu, so dass mittlerweile ca. 20 Leute damit beschäftigt sind, den Freak zurückzuhalten. Der kann sich der Übermacht schließlich nicht mehr erwehren, dennoch zappelt er und schlägt wie wild um sich. Doch dann scheint sich der Hüne schließlich eines besseren zu besinnen.

Steve Steel: „Ok, Ok, schon gut, Jungs! … Ich hab‘ mich wieder beruhigt, lasst mich los jetzt!“

Und tatsächlich lassen die Security-Member nach einem kurzen Zögern von Steel ab, der sich jetzt wieder ruhig und kontrolliert gibt. Mac Müll hat das ganze aus einiger Entfernung beobachtet.

Steve Steel: „HA-HA-HA! Schon gut, Mac Müll, altes Haus! Jetzt piss dir nicht ins Hemd, komm schon, alles wieder gut, du Eumel! Ich hab‘ mich ja beruhigt! Medikamentenmissbrauch, HA-HA-HA! Das ist wirklich gut, das ist echt klasse!“

Steve scheint jetzt einen Lachanfall zu bekommen, er kann sich schließlich kaum noch auf den Beinen halten.

Steve Steel: „HA-HA-HA, HA-HA-HA!!! Ach was, ich bin ganz harmlos, Mac! Jetzt komm‘ schon her!“

Steel packt sich den Interviewer einfach beherzt und drückt ihn an sich, so dass dieser fast von der herzhaften Umarmung zerquetscht wird, immer noch mitten im Lachanfall begriffen. Und mit diesen Bildern, einem lachenden Steve Steel und einem ängstlich dreinschauenden Mac Müll, fadet die Szene langsam aus.

Junge, wie die Zeit vergeht! Das halbe Jahr 2017 ist nach dieser Großveranstaltung schon wieder gelaufen.

Es herrscht buntes Treiben im Backstagebereich, denn die Show ist voll im Gange! Und dieses sogenannte „bunte Treiben“ ist das perfekte Stichwort. Man sieht Mülli, der grade durch die Katakomben schleicht, als er von weitem schon ein peitschenähnliches Geräusch hört. Außerdem kommt dem Meister der Interviews frivoles Lächeln in seine Ohren, sodass er immer neugieriger wird. Leise pirscht sich der furchtlose Fragen- und Antwortenritter mitsamt seinem Kamerateam zu diesem gefährlichen Ort. Und wie’s der Teufel so will, befindet sich quasi ums Eck der selbsternannte Frauen-Arzt, Frauenversteher, Vielfrauenvögler etc. Dr. Dick! Mit seinen dreizehn B!tches!

Ziemlich verwirrt und erregt zugleich schaut MacMüll drein, als er den Doktor grade dabei erwischt, wie er seinen Kopf zwischen die sekundären Geschlechtsteile von Mai Thai steckt.

MacMüll: „Öhm…“

Hot Chili, komplett in rotem Lack und Leder, und Hard Cora, dasselbe in Schwarz, schwingen ihre Peitsche gekonnt vor die Füße vom Eindringling.

Hard Cora: „Wer zum Teufel bist du?!“

Hot Chili: „Und was zum Geier willst du?“

Es kommt nicht oft vor, dass sich der Interview Hall of Famer sprachlos ist, doch er weiß gar nicht wo er hinschauen soll, geschweige denn was er sagen soll…

Mac Müll: „Ähm…“

Sweet Sunshine, die dritte Lack und Leder – Frau in weiß, stöckelt auf den sichtlich verwirrten Mülli zu und fährt mit ihrem Zeigefinger an seiner Brust herum.

Sweet Sunshine: „Na, mein Lieber??“

Plötzlich beginnt die furchtlose GFCW Legende dämlich zu grinsen, und Sweet Sunshines zauberhaftes Lächeln verformt sich zu einem heimtückischen Lacher… und sie verdreht dabei seine Brustwarzen!

MacMüll: „AAAAAAAAAAUTSCH verdammte Kacke!!!“

Erschrocken springt er einen Schritt zurück, doch dann kommt die blonde Diva Sauvignon Blanc auf MacMüll zu, sie hat ein Gläschen bei sich, welches sie Mülli zur Beruhigung überreicht.

Sauvignon Blanc: „Ein Gläschen Rosè Gold gefällig?“

Rosè Gold: „… hat er uns etwa auch bezahlt?“

Sauvignon Blanc: „Was?“

MacMüll: „Wer?“

Rosè Gold: „Was wer? Na du! Ihr habt immerhin mich erwähnt!“

Plötzlich funkt die kohlrabenschwarze #noracism Black Velvet dazwischen, nähert sich mit ihrem geschmeidigen Körper nun MacMüll und antwortet stellvertretend.

Black Velvet: „Meine Liebe.“

Ihr lasziver Blick gilt Rosè Gold.

Black Velvet: „Sauvignon Blanc meinte das Gläschen Rosè Gold, nicht dich in Person.“

Plötzlich grinst Rosè Gold ziemlich kindlich, fügt jedoch einen ziemlich nicht jugendfreien Satz an.

Rosè Gold: „Auch dieses Gläschen – wie ihr es so nennt – ist von mir. Quasi frisch gepr…“

Dr. Dick: „Hoe hoe hoe hoe hoe hoe stopp!!!“

Der Doc fährt ansonsten nur mit seinem Dick dazwischen, doch in diesem Fall muss er es mit seiner Fist erledigen und unterbricht das Gerede seiner Bitches… außerdem schnappt er sich das Gläschen Rosè Gold, ext es und schaut der hübschen Hostess, die denselben Namen wie das Getränk trägt, tief in die Augen.

Dr. Dick: „Es ist sehr gut, man schmeckt den Unterschied!“

Währenddessen wird MacMüll von Hard Cora und Hot Chili ein wenig ausgepeitscht und Sweet Sunshine kümmert sich immer noch um seine Nippel…

Dass sich im Hintergrund Dirty Mary, Dr. Dicks Ehefrau, befindet und dabei die ganze Zeit Notizen von dem Geschehenen notiert, braucht man nicht extra zu erwähnen, oder? Na gut, ich habs doch getan!

Mit viel Müh und Not kann sich MacMüll aus seiner misslichen Lage befreien, fährt sich über die Stellen am Oberschenkel, an denen die Peitschen draufgeclasht wurden. Es tut zwar weh, aber wenn man in seine Augen sieht dann erkennt man, dass es ihn nicht ganz so schlecht gefallen hat.

Im Anschluss versucht er das Blut wieder ins Gehirn zu pumpen – rein metaphorisch gesprochen versteht sich. Denn immerhin will er hier wissen, was Dr. Dick hier macht.

MacMüll: „Ähäm… was machst du denn hier eigentlich?“

Sehr professionell hat er sich hier ausgedrückt… wie man es nicht anders gewohnt ist, ne?

Als stünden dem Meister der bezahlten Hostessen tausende Fragezeichen ins Gesicht geschrieben, breitet er die Arme aus und antwortet.

Dr. Dick: „Ähäm… ist das nicht offensichtlich?“

MacMüll: „Nein?“

Verwunderung macht sich beim Frauen-Arzt breit. Er schaut all seine Schlampen an, dreht sich wie ein glückliches Kind im Kreis, ehe er wieder Müll in sein Hauptaugenmerk nimmt und antwortet.

Dr. Dick: „Vorbereitung ist alles, mein Freund! Ich bereite mich auf mein Match vor!“

Nun wandern seine Hände an den Körper von der sexy Asiatin namens Su-Shi, ehe er im Anschluss die dritte Hostess aus dem fernen Osten ins Visier nimmt.

Dr. Dick: „Wenn nicht jetzt, Wan Tan, oder?“

Ein Augenzwinkern in Richtung MacMüll. Der scheint so eine Art von Matchvorbereitung noch nie gesehen zu haben, aber ganz ehrlich… wir auch nicht.

Wie mit diesem lässigen Wortspielchen natürlich angekündigt, beschäftigt sich der Frauenversteher mit Wan Tan und versteckt seinen Kopf in ihrem Dekolletee. Er spricht weiter, jedoch sind seine Worte nur sehr schlecht zu verstehen.

Dr. Dick: „Wenn ich mich richtig vorbereite, dann ist das halbe Match schon gewonnen, also wenn du mich bitte entschuldigen würdest!?“

Nun gehen Stacy, Tracy und Casey dazwischen, sozusagen die Vintage-Schlampen.

Stacy: „Niemand soll mehr von seinem Spezialtraining erfahren, okay?“

Tracy: „Wir werden ihn fit machen, verlass dich drauf!“

Casey: „Äh… ja… verlass dich drauf!“

Mit ziemlich großen Argumenten stellen sie sich dem Interviewer in den Weg, sodass ihm nichts Anderes übrig bleibt, als im ersten Moment gierig zu gaffen, dann sich aber vom Acker zu machen.

MacMüll: „Verdammt nochmal, sowas hab ich noch nie gesehen…“

Immer wieder blickt er zurück, während er sich vom Ort des Geschehens entfernt… und dann passierts… Er läuft einfach gegen die Mauer, hat diese nicht kommen sehen. Was für ein „harter“ Arbeitstag.

Quietschend öffnet sich die Metallpforte. Zwei Mal in kurzer Zeit, als die zwei Personen den Kiesweg im kurzen Abstand von knapp 2 Metern betreten. Wortlos setzen Sie ihren Weg fort, während man nur Ihre Hinterköpfe gefilmt bekommt. Der Eine ein über 2m großer Hüne und der Andere mit seinen 1,83m ist zwar wesentlich kleiner, doch sein erhabener Gang macht den Größenunterschied wett. Beide sind maskiert und jetzt sollte jedem Menschen klar sein um wen es sich bei den Beiden handeln sollte...

Der Kiesweg zweigt jetzt zur linken und rechten Seite ab, doch die zwei Männer gehen geradeaus weiter. Erst an der nächsten Gabelung wird links abgebogen. Es geht an einigen Steinen vorbei. Am vierten Stein wird dann stehen geblieben und man erkennt das es sich um eine Reihe von Gräbern handelt!!! Auch jetzt werden die Protagonisten von vorne gefilmt und die Masken von Cassius und The Faceless sind zu sehen. Cassius in seiner üblichen Leather Face Maske und The Faceless trägt Heute eine schlichte schwarze Lucha Maske mit weißen Umrandungen um die Nase, Augen und Mund. The Faceless hat ein schwarzes T-Shirt an und seine muskolösen Arme liegen frei. In seiner Armbeuge trägt er einen Strauß roter Rosen. Cassius hält sich weiterhin bewusst im Hintergrund, während der Texaner die Blumen in eine Vase am Grab stellt und das Grablicht mit einer Kerze anzündet. Stumm steht er da und blickt auf den Grabstein herunter. Es vergeht einige Zeit, bevor The Faceless den Blick vom Grabstein nimmt und kurz in den Himmel blickt. Als er endlich zu sprechen beginnt ist sein Blick allerdings wieder auf den Grabstein gerichtet.

The Faceless: „Es fühlt sich komisch an, dass ich hier stehe. Dies ist das Grab eines Menschen, den ich niemals in meinem Leben kennengelernt habe. Und doch fühle ich Trauer....schon sehr merkwürdig oder Cassius?"

Der Koloss von Texas steht mit verschränkten Armen im Hintergrund und gibt keinen Ton von sich. The Faceless dreht sich nicht mal zu seinem Freund und Leibwächter um. Er weiß nicht, ob Cassius jemals gesprochen hat. Doch er glaub nicht das er ein lebenlang stumm war. Etwas in seiner frühen Jugend hat ihn so traumatisiert das er nicht mehr sprechen möchte. Er bohrt nicht nach, da er die Wut seines Freundes nicht spüren möchte.

The Faceless: „Wie kann ich Zuneigung für einen Menschen empfinden, der nicht mal gewusst hat das es mich gibt? Es ist alles verwirrend für mich, doch der Drang hierher zu kommen war zu stark. Ich wollte endlich einen Teil meiner Vergangenheit begegnen. Einem Teil den ich nicht hasse..."

Für einige Sekunden ist der Blick des Gesichtslosen verschleiert, als er über die Vergangenheit nachdenkt. Nach einem tiefen Luftholen spricht er weiter.

The Faceless: „Ich hasse meinen Vater dafür, dass er nie für mich da war und mein Dasein nie anerkannt hat und ich hasse meinen Halbbruder dafür, dass er alles hatte. Er besuchte eine gute Schule, Sie hatten ein Haus, er bekam das Geld vererbt, er wurde geliebt. Und das wichtigste...er hatte einen Vater...alles was ich nicht hatte! Nur deswegen hasse ich Ihn. Doch warum hasse ich Sie nicht? Warum hasse ich meine Halbschwester nicht?"

Cassius bewegt sich das erste Mal und lässt die Arme hängen, was Ihm einen flüchtigen Blick von The Faceless einbringt. Doch The Faeless ist sofort wieder mit dem Blick auf den Grabstein gerichtet.

The Faceless: „Vielleicht weil Sie früh von uns gegangen ist? Weil ich meinen Bruder kurz kennengelernt habe, bevor er gestorben ist? Ich weiß es nicht...genausowenig weiß ich was die GFCW Galaxie von mir hält. Ich habe Dr Dick vor mir, doch innerlich weiß ich das bereits die nächste Hürde wartet. Ganz gleich, ob ich Ihn vernichtend schlage oder verliere. Vielleicht Jason Crutch? Es war ein Fehler soviel Preis zu geben, dass ich von seiner Zeit in der Anstalt weiß...es könnte für mich gefährlich werden..."

Ein Schnauben ist unter der Maske von Cassius zu hören.

The Faceless: „Ich weiß, dass du da bist und mich beschützen wirst. Doch auch du kannst nicht immer bei mir sein. Schon gar nicht bei Finest Hour...du wirst zwar in der Halle sein, aber darfst nicht mit zum Ring. Dafür werde ich Ihn bezahlen lassen, Cassius. Für sein freches Mundwerk und seine arrogante Art werde ich Ihn bezahlen lassen!"

Weder entschlossen, noch fragend haben die Worte den Mund von The Faceless verlassen. Die letzten Worte sind mit einer Gleichgültigkeit gesprochen worden, dass es einem ins Mark fährt.

The Faceless: „Dr. Dick muss verlieren, dass ich Allen beweisen kann wie Ernst man mich nehmen sollte! Ich bin DIE ZUKUNFT DER LIGA! Egal, was die Anderen sagen mögen. Der zukünftige Weg führt über mich..."

The Faceless reibt sich das Kinn und überlegt einige Sekunden. Dann richtet sich der Blick wieder auf die Grabstein und der Texaner ist sich wieder genau bewusst, was er eigentlich hier wollte.

The Faceless: „Unser Beider Schicksal hätte enger miteinander verknüpft werden können. Du hättest als meine große Schwesrer da sein können und ich hätte dein kleiner Bruder sein können. Doch Jemand hatte etwas Anderes mit unserer Beider Leben im Sinn. Leider..."

The Faceless legt behutsam die Hand auf den Stein. In dieser Pose bleibt er für einen Augenblick stehen.

The Faceless: „Ich hätte dich geliebt und irgendwie tue ich das auch jetzt, obwohl wir uns gar nicht kennen....Ich hoffe, dass du in Frieden in ruhst..."

Cassius hat sich bereits einige Schritte entfernt, als The Faceless mit der Hand zärtlich über den Grabstein streichelt und sich dann auf den Weg in Richtung Parkplatz macht. In einiger Entfernung wird ein letztes Mal der Grabstein gefilmt. Man kann den Namen nicht lesen, da man doch zu weit weg ist. Zum Abschluss wird das Grablicht gefilmt, welches trotz des geschlossenen Glases leicht flackert. So als ob Jemand oder Etwas bei dem Monolog des Maskierten anwesend war....

Bevor wir hier die erste Inring-Action sehen schalten wir erstmal in den Live-Interview-Bereich. Die hinreißende Tammy steht bereit. Wir werden Zeuge eines der seltenen Momente, in denen Jasper Randall und Drake Ackley zu einem „gewöhnlichen“ Interview bereitstehen. Die GFCW-Tag-Team-Champions tragen ihre mausgrauen Hoodies. Allerdings sind die Kapuzen dieses Mal bereits in den Nacken geworfen. Randall hält eine Wasserflasche in der Hand, aus der er gerade nippt, als wir zuschalten. Ihm scheint dieses Interview ein richtiger Graus zu sein. Drake Ackley steht mit verschränkten Armen da, kaut Kaugummi wie kein anderer. Die GFCW-Audienz, die dieses Segment live über den Titan Tron sieht, begrüßt die beiden Männer mit lauten Buhrufen. Die Buhrufe ebben nicht gerade ab, als sich ein dritter Mann zu den amtierenden Tag-Team-Champions gesellt. Es ist niemand Geringerer als der amtierende GFCW-Intercontinental-Champion Daniel, der hier gleich einmal die zentrale Position einnimmt. Zu seiner Rechten, von uns aus gesehen links, steht nun Mr. Chewing Gum. Zu seiner Linken, von uns aus gesehen rechts, steht Jasper Randall. Der Fight Club vereint!

Tammy: „Daniel, Jasper, Drake. Heute könnte der größte Abend des Fight Club in der GFCW werden. Ihr habt die einmalige Chance, alle Titel in den Fight Club zu holen, wenn ihr die Tag-Team-Titel verteidigt und Daniel den Main Event für sich entscheidet. Empfindet ihr es auch als ‚speziellen‘ Abend?“

Eigenartigerweise ist es Mr. Chewing Gum, der hier das Wort erhebt – und er macht das mit verschränkten Armen. Und so lässt uns der Chicagoer in den Genuss seiner Reibeisenstimme kommen.

Drake Ackley: „Es macht für uns keinen Unterschied. Wichtig ist, dass wir heute so derbe in Ärsche treten wie wir es selten zuvor getan haben. Uns ist bewusst, dass wir Großes schaffen können. In erster Linie konzentriert sich aber jeder auf seine Aufgabe. Und damit sind wir in der Vergangenheit gut gefahren.“

Randall setzt die Flasche ab, aus der er eben nochmal genippt hat. Die Eiseskälte seiner Stimme lässt einen schaudern, und die stahlblauen Augen fixieren Tammy entschlossen. Laut und bestimmend spricht er folgende Worte:

Jasper Randall: „Es ist nicht für uns ein spezieller Abend. Es ist ein spezieller Abend für die GFCW-Galaxy und die Welt. Denn sie werden nicht nur Zeuge, wie Drake und ich Big Rig in die Bedeutungslosigkeit zurückprügeln. Ich meine, bitte: Frank the trucker und Jack Bobo! Der Inbegriff von Ignoranz und Stupidität! Beide Männer hätten, nachdem wir uns bei Dooms Night die Tag-Team-Gürtel von ihnen zurückgeholt haben, aus der GFCW verschwinden sollen! Stattdessen haben sie sich noch einmal mit uns angelegt. Als wir ihren Truck zerstört hatten, hätte ihnen endgültig bewusst sein müssen, wie ernst es dem Fight Club ist. Aber nicht einmal damit konnten wir diesen Hornochsen klarmachen, dass sie nicht in unserer Liga spielen. Wie dumm kann man also sein? Sie wollten es also so? Nun gut! Aber nach heute ist es endgültig vorbei. Big Rig oder der Fight Club – ein Team wird untergehen. Und das werden nicht wir sein!“

Dann wandert Randalls Blick hinüber zu Daniel. Randall grinst böse.

Jasper Randall: „Und später, wenn wir Big Rig endlich losgeworden sind, wird dieser Mann endlich dorthin treten, wo er hingehört: In den Main Event eines PPVs! Und in das Match um den größten Titel im Professional Wrestling! Daniel wird heute Abend seinen eigenen Vater, sein eigen Fleisch und Blut, entthronen! Und die GFCW-Galaxy wird ihren ‚speziellen‘ Abend bekommen!“

Ohne für die Blumen zu danken, senkt der Mittzwanziger – Daniel – leicht den Kopf, ehe er ihn mit halb geöffneten Augen hebt. Zunächst ist kein Wort, ja nicht einmal eine Silbe zu vernehmen, doch dann bricht es aus Daniel heraus, als habe da ein Vulkan auf den richtigen Zeitpunkt zur Eruption gewartet.

Daniel: „Finest Hour ist, auf einer Stufe mit Title Nights, für mich das GRÖSSTE was die GFCW und das ganze Business zu bieten haben! Und endlich, endlich wird dem Ganzen die Krone aufgesetzt! Drake und Jasper werden endgültig beweisen, dass es in der GFCW NUR den Fight Club als bestimmende Instanz in der Tagteamdivision geben kann und MUSS....und ich? Ich werde für das Sahnehäubchen suchen und Labertasche, Taschenrechner und Methusalem ausschalten, um endlich das zu holen, was mir ohnehin seit vielen Jahren zusteht! Den GFCW-Heavyweight-Title, das Spotlight....und die Gewissheit, DAS Gesicht der GFCW zu sein!“

Sprach’s, und erntet bestätigendes Nicken der Fight Club Member nebst einem zustimmenden Grinsen in Jaspers Gesicht.

Tammy: „Jasper, Drake. Unser Commissioner Johnboy Dog hat für euer Match um die Tag-Team-Titel eine Stipulation festgelegt, dass der Tag-Team-Titel auch wechselt, wenn ihr disqualifiziert oder ausgezählt werdet. Eure Meinung dazu?“

Randall pisst die Frage sichtlich an, denn der Schluck aus seiner Wasserflasche ist energischer als zuvor. Er fletscht die Zähne. Wohl genau SEIN Thema...

Jasper Randall: „Meine Meinung? Was soll der Bullshit?? Wieso werden wir derart benachteiligt? Johnboy Dog hat bei seiner Amtsübernahme einmal erwähnt, er werde ein fairer Commissioner sein. Wieso werden wir dann mit dieser Auflage benachteiligt? Johnboy Dog war schon immer ein neidischer, missgünstiger Haufen Sch...“

Drake Ackley: „Es wird für uns keine Rolle spielen. Wir werden nicht in die Situation kommen. Wir werden Big Rig heute klar im Ring besiegen, eins, zwei, drei. Und hinterher wird kein Hahn mehr nach irgendeiner lächerlichen Stipulation krähen. Johnboy Dog wird uns kein Schnippchen schlagen.“

Randall würdigt seinen Partner zunächst argwöhnisch ob der Tatsache, dass er ihn unterbrochen hat. Schluckt es aber runter und beruhigt sich.

Jasper Randall: „Johnboy Dog ist trotzdem ein Haufen Scheiße!“

Tammy: „Da wir gerade von JBD reden: Daniel, nach all dem, was zwischen dir und deinem Dad vorgefallen ist in all der Zeit, in der ihr gemeinsam in der GFCW angetreten seid. Nach all den bösen Worten, nach all den fiesen Attacken u. a. im letzten Jahr im Jason Crutch Invitational, als du fast seine Karriere beendet hättest frage nicht nur ich mich, sondern auch die Fans sich: Was ist mittlerweile zwischen euch geschehen? Viele fragen sich: Arbeiten Daniel und sein Dad jetzt tatsächlich zusammen? Ist es wirklich der lange gehegte Plan, wie Antoine Schwanenburg und Alex Ricks unterstellen?“

Zunächst folgt auf die Frage Schweigen und es scheint unklar, ob Daniel Tammys Frage wirklich verstanden hat. Dann aber folgt die Antwort doch recht schnell – und ziemlich unmissverständlich.

Daniel: „Weißt du Tammy, das ist ein Geheimnis. Vielleicht weiß ich es selbst nicht genau, bis der Ringgong läutet und es endlich losgehen kann. Wenn die Glocke ertönt, will ich allen drei Männern eins auf die Zwölf geben, auch wenn ich hierbei natürlich methodisch vorgehen muss. Es ist kein Eliminationmatch, so dass jederzeit eine reale Bedrohung besteht, zumal man nicht nur einen, sondern zwei verschiedene Gegner pinnen muss. Ich stelle mir das unglaublich spannend vor und bin mir ziemlich sicher, dass dieses Neuland, das wir damit betreten, fantastisch sein wird! Aber es kann natürlich sehr vorteilhaft sein, wenn man bis zu einem gewissen Punkt zusammenarbeitet....nichts anderes werden Ricks und Schwanenburg tun, warum soll ich sie dann nicht mit ihren eigenen Waffen bekämpfen, um ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen und sie ins Abseits trudeln zu lassen?“

Tammy: „Darf man davon ausgehen, dass wir heute eher ein Tag-Team-Match als ein Fatal Four Way im Main Event sehen?“

Daniel: „Das kann ich dir nicht sagen. Ein Tagteammatch ist nicht mein Ziel, sondern das der beiden Jungs hinter und neben mir. Aber wie ich schon sagte, Zusammenarbeit wird auch von anderen erfolgen, warum also nicht dieses Mittel wählen? Trotzdem ist es ja immer noch mein Ziel, den alten Mann zu pinnen und ihn in Rente zu schicken. Das ist das, was ER verdient und das, was ICH verdiene...“

Gerade will Daniel noch etwas sagen, als Jasper ihn unterbricht.

Jasper Randall: „Tammy, du redest über Dinge, von denen du nichts verstehst. Alex Ricks und Brainpain reden von Dingen, von denen sie nichts verstehen. Sie geben vor, Intelligenz und Anstand in die GFCW bringen zu wollen. Weißt du was? Ich scheiße auf das, was Ricks und Schwanenburg wollen! Sie unterstellen Lügen und dumme Verschwörungstheorien. JBD ist ein lausiger Vater und hat seinen Sohn unterschätzt. Und tut es noch. Aber wenn die Nacht vorüber ist, werdet ihr alle die Antworten auf eure Fragen bekommen haben. Die wichtigste Erkenntnis aber ist: Wenn Finest Hour vorüber ist, wird der Fight Club triumphiert haben. Denn dann wird der Fight Club den GFCW-Intercontinental-Championtitel, die GFCW-Tag-Team-Championtitel und den GFCW-Heavyweight-Championtitel tragen. Wir werden die dominanteste Kraft in der Welt des Professional Wrestling sein. Und wenn Finest Hour vorüber ist, habt ihr alle den Beweis dafür.“

Diesmal ist es Daniel, der sich umgehend dazu bemüßigt fühlt, etwas zu sagen.

Daniel: „Am Ende des Tages werden die Trophäen gezeigt und die Knochen sortiert – und an eben diesem Ende des Tages wird der Fight Club, bestehend aus Jasper Randall, Drake Ackley und mir, Daniel, die überragende und dominante Kraft innerhalb der GFCW sein! Wir werden alle Titel auf uns vereint haben und der GFCW klarmachen, dass wir die Spiele nach UNSEREN Regeln spielen! Wer sich nicht daran hält, mit dem spielen wir nicht....und der bekommt auch nicht den Hauch einer Chance! Merkt euch den Spruch des Abends: FUCK! THE! SYSTEM!“

WOW! Mit einer Intensität gesprochen, die seinesgleichen sucht, unterstrichen von entschlossenen Blicken aus den bedrohlichen Augen der drei Männer…Tammy hat dem nichts hinzuzufügen, und der Fight Club verschwindet geschlossen aus dem Bild. Womit dieses Segment auch offiziell beendet ist.

Die Kameras bei Finest Hour schalten nun über die Leinwand in den Backstagebereich, wo Mac Müll mt einem sehr motivierten „Real American Nightmare“ Michael Payne steht. Dieser zischt sich gerade mit einem ernsten Gesicht ein Bier rein, der Hut auf dem Kopf und der Mantel locker übergezogen.

Mac Müll: „Pete.... Sven... ich bin jetzt hier mit einem der Männer des Tornado Tag Team Matches das heute Abend als zweites Match den Abend schon actionreich eröffnet.“

Mac dreht sich nun zu Payne, der sich auch einen Schritt näher ins Bild bewegt.

Mac Müll: „Payne, du hast in der letzten Zeit einige kritische Worte gehabt. Für deinen Tag Team Partner und für die Gegner. Ist dieses Match heute Abend für den „American Nightmare“ wirklich so unwichtig wie man es vielleicht in die Worte der letzten Shows interpretieren könnte?“

Der Mann aus Detroit muss ein wenig Schmunzeln, nippt nochmal an der Flasche und scheint nun etwas dazu sagen zu wollen.

Michael Payne: „Ich glaube ich muss da mal etwas klarstellen. Ja ich habe viel gemotzt und gemeckert über dieses Aufeinandertreffen die letzten Wochen. Aber ich glaube, das man da auch viel aus dem Kontext reißen konnte, da einfach mehr meine Wut als meine klaren Gedanken da aus mir gesprochen haben.“

Noch ein kleiner Schluck aus seiner Bierflasche.

Michael Payne: „Es ist doch so, Ryder und der Demon sind schon lange dabei. Zwei große Wrestler die schon viel gesehen und gemacht haben. Die die GFCW geprägt haben, wenn auch nicht immer an der ganz großen Spitze. Und ich gebe zu, Demon Knights gegen „Paynekiller“ ist ein Match auf das sich bestimmt viele gefreut haben und auch sollten. Zwei Teams die viel in dieses Match bringen, viel für die Fans und die GFCW...“

Kurz schaut er weg, schluckt und wirkt etwas genervt.

Michael Payne: „Meine Abneigung lag auch nie darin gegen die Demon Knights anzutreten. Sondern die Umstände dieses Aufeinandertreffens haben mich schon seid nach Dooms Night extrem gestört. Ich meine, mal ehrlich wenn diese beiden etwas beweisen wollten und einen Kampf haben wollten, hätten sie auch einfach das Zereo und mir ins Gesicht sagen müssen. Dann hätten sie diesen Fight einfach gekriegt! Die erste Attacke war eine Ansage an Zereo, aber was sollte dieser ganze Bullshit danach? Anstatt einfach die Masken abzunehmen und zu sagen hey wir haben es auf Zereo Killer abgesehen, kommen wieder und wieder Attacken ohne ein weiteres Wort und ohne weitere Berührungspunkte. Ich stelle mich jeder Herausforderung, aber dafür muss man mich auch mal herausfordern statt Backstage wie kleine Kinder verstecken zu spielen.“

Noch ein Schluck Bier, bevor er weiterspricht.

Michael Payne: „Ich kann es sehr gut verstehen, wie es ist in eine Ecke gedrängt zu werden und etwas beweisen zu müssen. Aber einen Mann der praktisch auf seinen Knien ist oder sogar am Boden liegt wie der Zereo Killer immer wieder und wieder aus dem Hinterhalt anzugreifen... was beweist das? Versteht mich nicht falsch, ich möchte mein Licht oder das von Zereo nicht kleiner machen als es ist. Aber verdammt, es ist nicht gerade so als wären wir auf dem Weg an die absolute Spitze. Wir sind momentan selber eher auf der Suche nach dem Sprung zurück an die Spitze, es ist also nicht so als wären wir gerade ein Beispiel für eine „Eroberung“ für die Demon Knights. Was ich damit sagen will ist, dieses Match könnte für uns alle der Weg zurück an die jeweilige Spitze sein. Nur finde ich, das wir das auch einfacher hätten haben können, statt diesen Masken Quatsch und die Streitigkeiten zwischen Zereo und mir. Das ist das einzige was bisher aus dieser Angelegenheit rausgekommen ist. Und darum habe ich davon gesprochen, das wir endlich zur Sache kommen und uns dann wieder größeren Dingen widmen können.“

Mac Müll: „Und was wären das für größere Dinge?“

Michael Payne: „Naja ich glaube, die Traumvorstellung für jeden von uns wäre in Richtung Championship zu gehen. Die Demon Knights treten um die Tag Team Titel an, ich kriege meine Rache am Fight Club und nehme Daniel den Intercontinental Titel ab und wer weiß, vielleicht wird Zereo Killer wieder zum Mr..GFCW?“

Mac Müll: „Ok eine klare Ansage für die Zukunft und für zukünftige Gegner.“

Michael Payne: „Naja eine Ansage hätte ich noch, wenn du es mir gestattest Mac?“

Mac Müll: „Aber klar doch nur zu...“

Der Mann aus Detroit dreht sich direkt zur Kamera.

Michael Payne: „Demon Knights... heute Abend klären wir dieses Chaos ein für alle mal auf. Ihr wollt Spotlight? Ich gebe euch Spotlight, am anderen Ende meiner Faust und an der Sohle meiner Schuhe wenn ich euch ins Traumland befördere mit einem traumatischen Abschluss eurer feinsten Stunde! Und danach.... Daniel.... Jasper.... Drake... wird eure Zeit kommen. Ich habe nicht vergessen, das wir noch etwas zu klären haben. Vorallem du Daniel, ich hoffe du hälst diesen Titel der um deine Hüften ist schön warm. Denn ich komme um ihn dir abzunehmen und in die Title Nighs als Champion zu gehen!“

Wir schalten in den Lockerroom. Wir sehen, wie ein entschlossen dreiblickender Jason Crutch rhythmisch von einem Bein auf das andere hopst, die Handgelenke dabei ausschüttelt, um sie zu lockern. Im Hintergrund steht seine hochschwangere Anna im weiten Umstandskleidchen, die brünetten Haare hat sie geschickt um den Kopf geflochten, zwei weitere kleine Zöpfchen baumeln links und rechts an den Ohren herab. Sie lächelt – gezwungen. So richtig nimmt man ihr das Lächeln aber nicht ab.

McMüll tritt herein. Der Hall of Famer wird uns wieder mit seinen spannenden Fragen kurz vor dem so wichtigen Match beglücken. Jason Crutch - heute in einer waldgrünen Wrestlingleggins mit weißen „JASON“-und „CRUTCH“-Lettern an den Beinen, der schwarzen Lederweste mit dem weißen „US AGAINST THE WORLD“-Aufdruck und der verspiegelten schwarzen Sonnenbrille auf der Nase – lässt sich aber davon nicht irritieren. Nicht einmal, als McMüll die erste Frage stellt, lässt er sich von seinem Hin- und Hergewippe abhalten. Fast könnte man meinen, er möchte sich auf diese Weise in eine Art „Zone“ meditieren...

McMüll: „Jason Crutch, Anna. Bald ist es soweit. In wenigen Augenblicken wirst du auf Don Sheen treffen. Dein Wunsch wurde erfüllt, auch wenn du schwierige Bedingungen akzeptierten musstest, um dieses Match zu kriegen.“

Er hält seinem Gesprächspartner das Mic unter die Nase. Doch außer dem Aus- und Einatmen ist nichts zu hören, während der Oberpollinger immer weiter hin- und herhopst. Ansonsten aber kaum eine Reaktion.

Jason Crutch: „Nicht jetzt, Mülli, alte Socke.“

Der etwas verwirrte McMüll zuckt zunächst, macht dann aber trotzdem weiter.

McMüll: „Zusammenfassend: Wenn du siegst, übernimmt der Don all deine Schulden. Verlierst du aber, gehen all deine Verträge auf den Don über, inkl. deines GFCW-Vertrags oder deines Werbevertrags. So gesehen wirst du ein Angestellter des Don.“

Wieder das Mic unter der Nase – keine Reaktion vonseiten Crutch.

McMüll: „Jason, bitte. Die Crutch-o-Maniacs würde sicherlich interessieren, ob es Dr. Reuth innerhalb der letzten Wochen gelungen ist, dich mental so aufzurichten, dass du bereit für dieses wichtige Match bist. Nicht nur deine Zukunft, sondern auch die von Anna und deinem ungeborenen Kind hängt davon ab.“

Crutch wippt immer noch von einem Fuß auf den anderen, schüttelt die Handgelenke, pustet Luft aus und atmet regelmäßig ein. Dann schiebt sich Anna etwas vom Hintergrund nach vorne.

Anna: „Vielleicht wäre es besser, wenn wir jetzt abbrechen, McMüll. JC würde sich gerne in Ruhe vorbereiten.“

McMüll: „Ich möchte doch nur noch ein paar letzte Worte, Anna. Wir haben JC in der letzten Show nicht live dabei gehabt. Jason, die Crutch-o-Maniacs wollen wissen, ob Dr. Sigmund F. Reuth dir die Angst vor einer weiteren PPV-Niederlage genommen hat. Wie fit bist du psychisch? Bist du der Herausforderung gewachsen? Oder steckt diese PPV-Fluch und der Don immer noch in deinem Kopf?“

Anna: „McMÜLL!“

Plötzlich schießt Jason Crutch nach vorne wie ein Torpedo, packt McMüll am Schlafittchen und drückt ihn gegen die Wand. Der arme Hall of Famer kann einem fast leid tun, so zerknittert wie sein Anzügelchen jetzt ist. Crutch fletscht die Zähne, während die Crutch-o-Maniacs in der Halle leicht geschockt wirken, da ihr Liebling seinen Haus-und-Hof-Interviewer –und guten Freund McMüll – derart körperlich angeht.

Anna: „JASON!“

JC fletscht immer noch die Zähne, schnaubt McMüll an wie ein wilder Stier. Der Interviewer guckt den Oberpollinger mit weit aufgerissenen Augen an.

Anna: „Jason, bitte!“

Immer noch fletscht er die Zähne, doch allmählich verlangsamt sich seine Atmung. Crutch knickt ein und lässt von McMüll ab. Er atmet noch zwei, dreimal durch, während sich McMüll sein Revers richtet.

Jason Crutch: „Tut mir leid, ich...vergaß mich.“

Anna streicht ihm über die Brust, guckt ihn liebevoll an, zieht sich dann wieder in den Hintergrund zurück. Der Begründer der Crutch-o-Mania wendet sich dann gefasst an die Kamera.

Jason Crutch: „Liebe Crutch-o-Maniacs, ihr braucht euch keine Gedanken machen. Der Doc hat mich fit gekriegt. Ich bin frei im Kopf. Ich bin frei von dieser leidigen PPV-Niederlagenserie.“

Ist das so?? Das sah ja gerade nicht so aus...

Jason Crutch: „Heute Abend gilt es, all meine angestauten Aggressionen und all meine Wut an Don Sheen auszulassen. Denn er ist es, dem all mein Zorn gilt. Nicht dir, Mülli, alte Socke. Gleich steige ich in den Ring, bin mir meiner Fähigkeiten bewusst. Dieses Mal kämpfe ich nicht um irgendwelche Titel oder Prestige. Ich kämpfe für mich, meine Familie und um mein Leben. Um nicht weniger geht es. Ich werde dir nicht die Genugtuung geben, mein Boss zu werden, Don.“

McMüll: „Blieb...blieb bei der ganzen Mentalarbeit überhaupt Zeit, sich auch taktisch und körperlich auf Don Sheen vorzubereiten?“

Jason Crutch lässt durch die schwarz verspiegelte Sonnenbrille schwer erkennen, wie es in ihm aussieht. Die Mundwinkel zucken auf alle Fälle nicht. Er denkt nach. Er antwortet ganz ruhig – aber irgendwie nicht so recht auf die gestellte Frage.

Jason Crutch: „Als all das anfing – die Stalker-Geschichten, die Dinge, die über mein Leben an die Öffentlichkeit gelangten – dachte ich, es handele sich um irgendeinen gestörten Fan. Als sich herausstellte, dass ein Kollege dahintersteckt, Don Sheen beim Namen, war ich genauso schockiert wie alle anderen. Ich dachte, ich hätte erkannt, was in diesem Business alles möglich ist. Was manche in Kauf nehmen, um sich einen Namen zu machen. Um an die Spitze zu kommen. Als Don Sheen dann aber mit seiner Erklärung kam – dass es nur eine dumme Wette unter einer Riege von kleinen, verzogenen, stinkreichen Bengeln war um einen gottverdammten Euro – da musste ich erkennen, dass es gar nicht darum ging, sich einen Namen zu machen oder an die Spitze zu kommen. Der Don hat sich einfach nur daran erfreut, das Leben eines Menschen und seiner Familie zur Hölle zu machen. Und das hast du geschafft, Don Sheen.“

Er nimmt die Sonnenbrille ab, blickt in die Kamera. Die Augen blitzen, die Nüstern sind gebläht. Das funktioniert immer. Der Sonnenbrillen-Abnehm-Effekt setzt ein. Hat er es bewusst oder unbewusst gemacht, spielt keine Rolle. Aber er weiß um den Effekt.

Jason Crutch: „Aber jetzt ist das vorbei. Unter welchen Bedingungen auch immer: Heute treten wir gegeneinander an. Ich werde mich nicht zurücknehmen, mich nicht bremsen. Ich werde mit solcher Intensität gegen dich vorgehen, dass dir Hören und Sehen vergeht. Du hast einen gewaltigen Fehler gemacht. Denn du hast dich nicht nur mit mir und meiner Familie angelegt. Du hast dich auch mit Tausenden und Abertausenden Crutch-o-Maniacs dort draußen angelegt, die ich im Rücken habe. Heute Abend trittst du gegen eine ganze Armee an. Us against the world – wir gegen die Welt, Don Sheen. Ich werde dir keine Chance lassen. Es wird kein Schönheitspreis verteilt. Es gibt keine Punkte für den schönsten Flip oder den perfekten Moonsault. Es ist mir egal, ob hinterher in einem Dirtsheet steht: Finest Hour: Don Sheen vs Jason Crutch: * oder DUD. Wichtig ist nur, dass Jason Crutch und die Crutch-o-Maniacs am Ende triumphieren und ich mit Wohlwollen und voller Inbrunst in die Welt hinausschreien kann: VERTRAU MIR, DON SHEEN, ICH BIN BESSER ALS DU!!!“

Schreit es hinaus. Und mit einem hoch entschlossenen und motivierten Jason Crutch in Großaufnahme fadet das Bild langsam aus.