GFCW Finest Hour 2015, (Berlin, Max-Schmeling-Halle), 14.06.2015
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Man sieht eine Uhr ticken und die Kamera zoomt langsam näher an diese heran…
*Tick… Tack… Tick… Tack… Tick… Tack…*
Das Ticken setzt sich fort, während eine Stimme zu sprechen beginnt…
Zeit… Sie läuft für jeden von uns unterschiedlich… Wir alle empfinden sie anders…
Das Bild der Uhr fadet aus und wir sehen, wie Jason Crutch den GFCW Titel gewinnt und im Anschluss ausgiebig feiert…
Es gibt die schöne Zeit, von der wir uns wünschen sie würde nie zu Ende gehen und von der wir jede Sekunde genießen wollen… Jason Crutch: „Jason Crutch und die Crutch-o-Maniacs sind endlich WIRKLICH ein World Champion!“
Jetzt sehen wir einige Szenen von Robert Breads seit seiner Rückkehr…
Es gibt die Zeit der Beobachtung vor einem wohl geplanten und entscheidenden Schritt… Robert Breads: „Das hier ist nicht Hollywood. Das hier ist Pro-Wrestling. Und in der Realität tanzt die Ballkönigin nicht mit den uncoolen Kindern. Die Ballkönigin tanzt mit dem Besten, den sie finden kann. Und den Besten, den man in der GFCW finden kann... bin ich.“
Als nächstes sehen wir Bilder von den vielen Rückschlägen die Lionel Jannek in letzter Zeit erlebt hat…
Es gibt die Zeit des Ärgers und des Frusts über all die schlechten Dinge die einem gerade passieren, wenn einfach nichts funktioniert wie man es will... Lionel Jannek: „Ich werde nicht zulassen, dass mein Titel von irgendeinem anderen Menschen als mir selbst gehalten und damit wertlos gemacht wird!“
Nach diesen Worten endet das Ticken kurz und wir sehen den GFCW World Titel, um den die gezeigten 3 Männer antreten werden. Als das Ticken wieder einsetzt, sehen wir die unglaublichen und kaum für möglich gehaltenen Szenen von Joe Jobber aus den letzten Wochen…
Ja, es gibt sogar eine Zeit von der man nie dachte sie würde kommen… eine Zeit die große Chance zu nutzen die vielleicht so nie wieder kommt… Joe Jobber: „Selbst, wenn da vorher nichts war, bedeutet das nicht, dass da nicht etwas sein kann, oder?“
Jetzt sehen wir Bilder von einem verwundeten und gebrochenen Zereo Killer, der trotzdem nach einer kleinen Auszeit zurückkehrte um am Turnier teilzunehmen und um alte offene Rechnungen zu begleichen…
Oftmals gibt es auch die Zeit der harten Rückschläge… nach denen man alles unternimmt um seinen Weg dorthin zurück zu finden wo man hingehört… Zereo Killer: „Das Finest Hour Turnier ist für Jemanden gemacht wie mich, für einen Arbeiter! Für jemanden, der nichts geschenkt bekommen will!“
Nun sehen wir Bilder von Kriss Dalm1 der wie aus dem Nichts aus der Versenkung zurückgekehrt ist… gerade rechtzeitig für das Turnier…
Und manche Menschen… sind einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort… Kriss Dalm1: „Ich gewinne, weil ihr es verpasst habt, meinen Pfad, der mit den gebrochenen Körpern meiner Feinde gesäumt ist, rechtzeitig zu verlassen!“
Wieder setzt das Ticken der Uhr kurzzeitig aus, während wir den Siegerpokal des Finest Hour Turniers sehen der heute ausgekämpft wird. Und mit ihm der Posten des #1 Herausforderers… Als das Ticken wieder einsetzt sehen wir die verschiedensten Bilder aus den letzten Wochen…
Es gibt schöne Zeiten… aber auch grausame Zeiten… Welche Zeiten liegen vor uns…? Heute ist die Nacht in der die Weichen und vielleicht auch die Zeichen der Zeit gestellt werden…
Zu jedem jetzt folgenden Zitat, sieht man zum jeweiligen Mann passende Bilder und Szenen…
Zereo Killer: „Ich bin im Finale und werde dieses Finale gewinnen und werde mir selbst ein schönes Geburtstagsgeschenk zu meinem Fünfunddreißigsten machen!“ Joe Jobber: „Ich weiß, dass alle Wahrscheinlichkeiten gegen meinen Sieg sprechen, aber ich muss es trotzdem versuchen! Ich will nicht mehr in Selbstmitleid ertrinken.“ Kriss Dalm1: „Die Wahrheit ist, dass ich dieses Turnier nicht gewinnen werde, weil ich mir einen kitschigen Lebenstraum erfüllen will!“ Joe Jobber: „Ich werde alles geben, um euch heute zu besiegen, egal wer das am Ende sein wird. Ich muss dieses Turnier unbedingt gewinnen. Für mich.“ Zereo Killer: „Bei Finest Hour 2015 werde ich so fit wie niemals zuvor sein.“ Joe Jobber: „Ja, es würde mir alles bedeuten, diesen Titel zu gewinnen, absolut alles!“ Zereo Killer: „Doch egal wie oft ich umgefallen bin, ich bin immer wieder aufgestanden… Und genauso machte ich es auch seit meiner Rückkehr!“ Kriss Dalm1: „Die Liga hat sich mir entledigt, mich weggeworfen wie ein Stück Müll und trotzdem habe ich es geschafft, wieder zurückzukehren!“ Joe Jobber: „Ich… bin… kein… Loser…“ Zereo Killer: „Ich werde dafür sorgen, dass meine persönliche Finest Hour beim gleichnamigen PPV schlägt!“ Heute wollen diese Männer Einfluss auf den Lauf der Zeit und ihre Geschichte nehmen… Neue Zeiten könnten anbrechen… Das ist es wofür diese Männer heute kämpfen…
Noch einmal sehen wir den Pokal den letztes Jahr noch Lionel Jannek mit nach Hause genommen und sich kurz darauf auch den Titel geholt hat… Jetzt sehen wir Szenen aller drei Männer die im Triple Threat Match um den GFCW Titel stehen…
Diese Männer wollen die Zukunft zu IHRER Zeit machen… Jason Crutch: „Wir sind erst am Beginn einer Reise angekommen. Der Weg bis hier hin war lang und beschwerlich. Man hat uns Steine in den Weg legen wollen, doch die Reise ist noch lange nicht zu Ende.“ Wem wird es gelingen…? Robert Breads: „Seht eurer Chancenlosigkeit ins Gesicht. Willkommen in der Realität...“ Und wie viel Zeit wird ihnen dafür noch bleiben…? Lionel Jannek: „Ich bin der Mann der an der Spitze steht, ob ich den größten Titel nun halte oder nicht…“ Die Zeit ist jetzt… oder vielleicht nie!
Noch einmal sehen wir abwechselnd die Gesichter der sechs Männer auf denen der Fokus heute ganz besonders steht. Dann fadet das Bild zurück zur tickenden Uhr…
GFCW Finest Hour 2015!
Heute entscheiden sich Schicksale… Und damit Karrieren… Und damit auch Leben… Heute wird jeder dieser Männer einen neuen Weg beschreiten… Doch wer beschreitet SEINEN Weg…? Die Zeit wird uns die Antwort geben…
*Tick… Tack… Tick… Tack… Tick… Tack…*
Die Kamera zoomt während dieser Worte von der Uhr weg… Das Bild fadet zu Schwarz… Aber die Uhr tickt noch weiter…
Es wird schnurstracks in die Max-Schmelling-Halle geschaltet, wo, untermalt von einem Feuerwerk der Extraklasse, die Edge of Throns mit „Masquarading of the Wicked“ ertönen. Pyros und Raketen in sämtlichen Farben zünden mal wieder auf der Entrance Rampe und füllen den Innenraum der Halle mit einem beißenden Schwarzpulvergeruch. Die Scheinwerfer in der Halle lassen das komplette Innere des On-Air Bereiches hell aufleuchten und erfassen somit die vollkommen frenetische GFCW-Galaxie. Die Freude, die GFCW endlich wieder zurück in Deutschland begrüßen zu dürfen ist bei den Fans mehr als greifbar und auf den Rängen werden die selbst gebastelten Schilder und Plakate hochgehalten und mehr oder minder verständliche Chants für den Lieblingswrestler von sich zu geben. Nach dem obligatorischen Kameraschwenk durch die Halle landen wir mal wieder bei Pete und Sven, die sich passend zu unserer heutiger Großveranstaltung in ihre feinsten Zwirne geschmissen haben. Weißes Hemd, Fliege und Smoking sind sowohl bei Hr. Grün, als auch „Sir Blue“ vorzufinden und den beiden Herren der Headsets ist die Vorfreude auf dem PPV wieder einmal vollkommen anzusehen. Letzte Handgriffe auf dem Pult folgen noch von den Beiden, bevor sie sich mit einem zahnpastaweißen Lächeln in Richtung Kamera umdrehen.
Pete: „Es ist Sonntag, der 14.06.2015... hier ist Berlin... hier ist die Max-Schmelling-Halle... hier ist „GFCW FINEST HOUR 2015“!!! Wir sind zurück in Deutschland und feiern mit unserer zweiten Großveranstaltung des Jahres das Ende unserer diesjährigen „Captial Rush Tour“. Dreizehntausend begeisterte Fans haben sich hier und heute in der deutschen Hauptstadt eingefunden, um einen weiteren Höhepunkt im GFCW-Kalenderjahr zu erleben. An meiner Seite sitzt mal wieder mein hochgeschätzter Kollege, der sich mit Sicherheit genauso auf diesen Abend freut, wie ich... ist es nicht so?“ Sven: „Aber so was von und damit auch ein freundliches Hallo von meiner Seite aus! In den nächsten Stunden werden mal wieder Träume wahr werden und womöglich ja sogar Legenden geboren. Auseinandersetzungen und Konflikte werden ihren Höhepunkt finden und die Titellandschaft unserer alle Lieblingsliga wird sich eventuell grundsätzlich ändern. Selbstverständlich stehen heute sämtliche Titel der GFCW auf dem Spiel und natürlich warten wir auf das ganz große Highlight am heutigen Abend... das Finale des „Finest Hour Turniers 2015“ steht an. Vorbei stehen aber genügend andere Matches an, über die wir euch informieren wollen. Meine Damen und Herren, wir präsentieren die PPV-Card für „Finest Hour 2015“!
Pre-Show-Match Pre-Show-Match No Holds Barred-Backstage Fight: Rebel called Hate vs. Shinya „The X-Fighter“ Kensuke Referee: Bob Taylor
Pete: „Außerdem traten mit The Godlike und Demon of Death zwei Männer in einem No DQ-Match gegeneinander an, welche erst vor kurzem überraschenderweise zurückgekehrt sind und sich nun erneut ihre Sporen hier verdienen wollen. Für alle beiden ist dies heute der erste PPV-Auftritt seit einiger Zeit und der Gewinner könnte möglicherweise wieder vor einer nicht unbedeutenden Zukunft in der GFCW stehen.“
Finest Hour Tournament Final
Pete: „Bis dahin werden aber noch etliche Minuten an Spannung, hochklassigem Wrestling und tonnenweise Emotionen vergehen. Es ist alles angerichtet für einen grandiosen Abend und somit kann es los gehen. Viel Spaß mit „GFCW Finest Hour 2015“ wünschen euch Pete...“ Sven: „... und Sven! Legen wir los!“
Zurück im Backstagebereich der Max-Schmeling-Halle. Zurück bei Mac Müll, den wir mit Sicherheit schon mal in dieser Show bei einem Interview oder dergleichen gesehen haben. Wenn nicht, dann hat die wahre GFCW-Legende neben Joe Jobber und Nightmare nunmehr jetzt ihren allerersten Auftritt beim heutigen PPV. Neben dem Anzugträger bahnt sich bereits doppeltes Titelgold in den Aufnahmewinkel der Kamera. Und wenn wir von doppelten Champions sprechen, dürfte klar sein, dass wir uns nun ein wenig auf die mehr oder minder vorhandene Tag Team Division unserer aller Lieblingsliga konzentrieren. Erst einmal überlassen wir jedoch Double M das Wort. Wer weiß schließlich, wie Viele er noch sagen kann, bevor er wie gewohnt unterbrochen, geschlagen, oder einfach ignoriert wird.
Mac Müll: „Meine Damen und Herren, liebe GFCW-Galaxie... ich begrüße die amtierenden GFCW Tag Team Champions... Jimmy Maxxx und Lex Streetman, die Outlawz 2.0!“
Neben den zwei Teamtiteln werden nun auch deren Halter ins Bild gerückt. Die zwei Veteranen positionieren sich links und rechts neben Müll und wirken in ihrer Körpersprache bereit und fokussiert auf den anstehenden Kampf gegen die Fearsome F(r)iends. Dann zückt Müll auch schon seine imaginären Fragekarten (immerhin hat er alle seine Fragen im Kopf gespeichert) und brettert sofort los.
Mac Müll: „Jimmy, Lex, zu Beginn möchte ich noch gar nicht auf euer heutiges Match eingehen, sondern viel mehr fragen: Wie steht es aktuell um euer Team? Können wir heute ein funktionierendes Team als Champions erwarten oder...“
Und hier wäre sie schon wieder, die erste Unterbrechung nach nicht einmal zwei Minuten Drehzeit. Noch bevor MM nämlich die offensichtliche Frage zu Ende stellen kann, beugt sich Maxxx bereits zu ihm herüber und gestattet sich, die Antwort ohne großes Zögern abzugeben.
Jimmy Maxxx: "Mac, wofür sind wir heute hier? Für eine Aggressionstherapie? Oder damit Lex und ich es im Ring ausknuddeln?...."
Der Berliner schüttelt mit dem Kopf.
Jimmy
Maxxx: "Nein, wir sind hier, um etwas gegen die Fearsome
F(r)iends zu beweisen! Und ob die Outlawz funktionieren oder
nicht, sollte nicht eure Sorge sein... sondern das ihr mit zwei
Typen im Ring steht, die motiviert sind, etwas zu beweisen.
Außerdem, warum sind immer wieder die Leute so außer
sich, wenn sich Jimmy Maxxx mit seinen Freunden streitet? Egal,
ob mit Lex oder mit Zereo, pack schlägt sich, pack verträgt
sich! Am Ende zählt nur eines, die GFCW! Und dafür
kämpfen wir!"
Und schon dreht sich die Interview-Legende samt Mikrofon zum Blondschopf aus Kalifornien um. Mit einer kurzen Handgeste deutet der Los Angelino erst auf seinen Partner, dann auf sich selbst und lässt dann seine Stimme erklingen.
Lex Streetman: „Jimmy und ich, wir können dir und auch den Anderen jede Show immer nur wieder und wieder das Selbe darüber erzählen... es gibt keinerlei Grund, sich um die Outlawz Sorgen zu machen. Ja, wir mögen unserer unsere Differenzen haben. Ja, vielleicht sieht es nicht immer danach aus, dass wir ein Team und auf einer Seite stehen. Aber verdammt nochmals, das tun wir wohl und zeigen dies auch immer wieder in den wichtigen Momenten. Wie gesagt... alles altes Gerede, aber solange wir weiter danach gefragt werden, wird es immer nur diese Art von Antwort geben.“
Den (noch?) momentanen Spitzenreitern der Tag Team Division ist anzumerken, dass sie es allmählich Leid sind, ständig auf dieses Thema angesprochen zu werden. Dementsprechend deutlich fallen ihre Äußerungen dazu aus und ein alter Fuchs wie Mac Müll erkennt natürlich sofort, dass auf diesem Gebiet nichts journalistisch Produktives mehr zu holen. Also weiter im Text...
Mac Müll: „Gut, dass heißt auch heute werden wir euch in einer möglichst guten Verfassung erleben, wenn es gegen Max Mustermann und The Toxic Lugosi um die GFCW Tag Team Titel gehen wird. Mit den Fearsome F(r)iends verbindet euch nun schon eine nahezu monatelange Rivalität, die heute womöglich zum Höhepunkt kommen wird. Denkt ihr, dass sich die Streitereien zwischen den Teams nach dem heutigen Match begleichen werden oder wird dies heute erst der Anfang sein?“
Umgekehrtes Spiel nun, wie nach Mäccis erster Äußerung. Nun ist es Streetman, welcher sich als Erster zu Wort meldet, wenn gleich er dieses Mal mehr von Müll aufgefordert wird, als dass er es selbst einfordert. MM hält ihm nämlich unverzüglich das elektronische Sprachrohr unter die Nase und mehr als antworten, bleibt einem höflichen Menschen da nunmehr dann auch nicht übrig.
Lex
Streetman: „Ganz ehrlich? Wir haben keinerlei Ahnung...
dies spielt für uns aber auch überhaupt Rolle, denn mit
einem Sieg heute werden wir die Machtverhältnisse zwischen
uns Vieren wieder gerade rücken! Danach können
Mustermann und Lugosi gerne lamentieren wie sie wollen, von wegen
dass es nun angeblich eins zu eins zwischen uns stehen würde
und somit noch ein Entscheidungsmatch bevor steht. Fakt wäre
aber dann, dass sie eine Titelchance bekommen und sie vergeigt
hätten. Somit müssten sie sich dann wieder hinten
anstellen und sich eine neue Chance erst wieder verdienen. Wobei
ich an solch einem Verhalten bei den Zwei eher zweifle...“
Man kann die Enttäuschung beim gebürtigen Berliner quasi aus seinen Worten heraushören und auch der Mann aus der Stadt der Engel hatte mit Sicherheit schon mal mit sympathischeren Gegner im Ring zu tun.
Lex Streetman: „Es war von Anfang nicht leicht, sich mit den beiden Gurkeneinlegern auseinanderzusetzen. Nicht, weil sie sich im Ring besonders negativ verhalten würden, sondern wie schon von Jimmy gesagt ist es mehr das Außendrum, welches bei den Zweien das Ganze so schwierig macht.“
Kurz rückt der Leiter des L.A. Gyms seinen Titelgold auf der Schulter wieder zurecht, bevor er sein Hauptaugenmerk wieder auf Mäc Müll und die Kamera richtet.
Lex Streetman: „Lugosi ist in der Tat ein talentierter Mensch, der seine Duftmarken schon zu Genüge hier gesetzt hat. Vielleicht könnte er sogar zu Höherem bestimmt sein, wenn er sich nicht von solchen Torfnasen wie Mustermann einlullen lassen würde. Über Mustermann an sich braucht man denke ich nichts mehr sagen... er ist nunmehr hier und nervt überall, wo er auftaucht seine Umgebung und Diejenigen, die ihm gerade über den Weg laufen.“
Gewohnte Aussagen über den Badehosenwrestler vom dessen heimlichen „Lieblingsgegner“ in der GFCW. Die Zwei verbindet in der Tat eine etwas spezielle Vergangenheit und vielleicht würde dieser merkwürdigen Geschichte heute ja noch ein weiteres Kapitel hinzugefügt werden. Etwa wenn Mustermann es abermals schaffen würde, den GFCW Triple Crown Gewinner zu pinnen.“
Lex Streetman: „Heute Abend aber werden wir einen Schlussstrich unter dieses Kapitel ziehen und uns fürs Erste von Mustermann und Lugosi befreien. Wir sehen es nämlich noch immer als unsere Aufgaben an, der GFCW und den Tag Team Titel guten und ehrenvollen Sport zu präsentieren und dafür werden die Outlaw 2.0 auch weiterhin kämpfen. Sowohl heute gegen F(r)iends, als auch in Zukunft gegen andere, kommende Gegner.“
So sprach der Blondschopf aus Amerika und verließ im Anschluss gemeinsam mit seinem Partner die Interview Szenerie. Mac Müll hingegen hat keine weitere Chance, eine Frage zu stellen und muss stattdessen allein gelassen zurück bleiben. Na ja, er wird es schon überlegen und sucht sich mit Sicherheit schon neue Opfer aus... vielleicht ja sogar DICH vor dem PC!
Man hat bei dieser Show zwar schon zwei Matches zu Gesicht bekommen doch kann man mit Fug und Recht behaupten, dass es jetzt erst richtig los geht! Die Appetizer Savior vs. Player und The Godlike vs. Demon of Death waren erst der Anfang!
Die Crowd ist sehr ungeduldig und können es kaum erwarten, dass das nächste Match endlich los geht, doch es ertönt eine ganz andere Musik. Ein Theme, mit dem man zu diesem Zeitpunkt absolut nicht gerechnet hat. Erst viel später an diesem Abend, um genauer zu sein im Main Event, sollte man diesen Song erst hören… doch der Anführer der Zereo Army scheint andere Pläne zu haben!
Die Halle verdunkelt sich nicht, bleibt normal beleuchtet, das ist man von Mr. #ISGI nicht gewöhnt. Sein großer Auftritt ist nicht zu diesem Zeitpunkt geplant. Ungewöhnlich, dass er noch seine Straßenklamotten angezogen hat, dennoch macht er sich auf den Weg zum Ring. Er ist bereits mit einem Schallwandler bewaffnet. Mr. I STILL GOT IT kann sehr gut mit Worten umgehen, das wird er uns in wenigen Augenblicken ebenfalls wieder beweisen. Es geht einmal rund um den Squared Circle und er klatscht mit seinen Fans ab… Schnell slidet er in den Ring hinein und stellt sich sofort in der Mitte des Ringes auf… Ein eindeutiges Zeichen wird gemacht, dass Amy Lee abgewürgt werden soll und sofort richtet er das Mikrofon zu seinen Lippen und… muss wieder absetzen… Die GFCW Galaxy hat längst mitbekommen, dass ihr Publikumsliebling Nummer Eins heute Abend Geburtstag hat! Zereo Killer ist 35 Jahre alt geworden… Im Chor singen die 13.000 Fans euphorisch HAPPY BIRTHDAY. Direkt im Anschluss klatschen sie für den Fan Favoriten, welcher nun wirklich sprachlos zu sein scheint… er schüttelt den Kopf und findet dann doch noch ein paar Worte.
Zereo Killer: „Wisst ihr was? Ihr seid FUCKIN’ CRAZY!!!“
Natürlich bricht eine weitere Euphoriewelle aus. Er heizt die Fans noch weiter an, steigt auf jede Ringecke und will, dass sie richtig Lärm machen.
Zereo Killer: „Zeigt mir, dass eure Finest Hour gestartet ist! Jubelt, als wäre es eure letzte Stunde!!!“
Er bringt die Halle zum Überlaufen, das Dach wird förmlich von der Decke gerissen, der Lärmpegel steigt stetig, so gefällt es den mehrfachen GFCW Awardwinner.
Zereo Killer: „Und nun… bitte ich um einen großen Applaus für meinen Bruder!“
Die Mine wird sofort etwas ernster… Man erinnert sich zurück, dass Zereo Killer zu Beginn der Show ein Streitgespräch mit The Godlike hatte… Er wollte nicht, dass sein Bruder antritt, denn offensichtlich ist er nicht mehr so fit wie früher, offensichtlich haben Ärzte ihn abgeraten heute Abend zu kämpfen. Stur wie er nun mal ist, hörte er auf niemanden, musste die Quittung dafür bezahlen… Ein Doktor kam letztlich zum Ring… Dr. Dick! Auch er verabreichte dem Göttlichen eine Abreibung und legte sich mit dem Demon of Death an. Warum? Das wissen wir nicht! Das gehört jetzt aber hier auch nicht hin…
Zereo Killer: „Mein Bruder ist auf dem Weg ins Krankenhaus, ihm geht es Gott sei Dank gut. Das Match hätte ihn viel mehr schaden können… Er hat heute alles gegeben, es reichte nicht, dennoch war es die beste Performance, die ich jemals von meinem Bruder sah… Es reichte zwar nicht für einen Sieg, dennoch glaube ich, dass er nicht mehr zu einem besseren Match in der Lage ist… ihr wisst vieles nicht, Freunde… glaubt mir wenn ich sage, er soll seine Wrestlingstiefel an den Nagel hängen. Es wäre besser und gesünder für ihn. Niemand müsste sich mehr Sorgen machen, dass ihn das Ganze im Ring zu sehr beanspruchen könnte… ihr wisst nicht, weshalb ich so darauf pochte, dass er das Match nicht bestreitet… wenn ihr es wüsstet, könntet ihr euch in meine Lage versetzen… mein Bruder ist krank, wisst ihr…“
Ein Schock geht durch die Galaxy… Deshalb machte sich Zereo Killer solche Sorgen um seinen Bruder…
Zereo Killer: „Ich will es hier nicht an die große Glocke hängen was er genau hat. Es muss reichen wenn ich euch sage, dass ich dafür sorgen werde, dass er nie wieder aktiv in den Ring steigt… Früher oder später würde er es vielleicht nicht überleben…“
Ist es tatsächlich so ernst? Nur so zum Spaß wird er diese Äußerung sicherlich nicht gemacht haben. Er geht langsam und bedächtig durch den Ring und lässt die Worte ein wenig beim Publikum wirken, ehe er wieder den Schallwandler zu seinen Lippen führt… Der Kalifornier will einen schnellen Themenwechsel… Er muss sich auf andere Dinge konzentrieren will er heute Abend siegreich sein… ZK hat sich dem Publikum erklärt und nun geht es weiter und seine nächsten Gesprächsthemen sind schnell gefunden: Kriss Dalm1 und Joe Jobber.
Zereo Killer: „Ich werde heute gegen Kriss Dalm1 und Joe Jobber alles geben und werde versuchen dieses Match für meinen Bruder zu gewinnen...“
Plötzlich bleibt er in der Mitte des Ringes stehen und wirkt sehr fokussiert.
Zereo Killer: „Joe Jobber…“
Er beginnt zu grinsen als er diesen Namen erwähnt. Mr. #ISGI staunt nicht schlecht, als sich die JOE JOE JOE – Chants wie ein Lauffeuer im Publikum ausbreiten. ZK nickt zufrieden.
Zereo Killer: „Der Mann, dem Niemand, aaaaaaaaaaaaaabsolut Niemand irgendetwas zugetraut hat… und nun sieh mal wo du stehst! Du befindest dich im wichtigsten Match von GFCW Finest Hour 2015! Verdammt noch mal, du befindest dich im wichtigsten Match deiner Karriere! Du stehst im Finale und wenn du mich und Kriss Dalm1 besiegen kannst, dann bist du der Hauptherausforderer auf den GFCW Heavyweight Championtitle!“
Er setzt kurz ab und klatscht in die Hände, auch die Fans gehen da mit.
Zereo Killer: „Doch das wird nicht geschehen…“
Ohne mit der Wimper zu zucken, trocken und mit sehr ernster Mimik spricht er direkt in die Kamera.
Zereo Killer: „Joe, du weißt, wir verstehen und sehr gut. Auch wenn einige Internet User das nicht verstehen, weshalb wir uns so gut verstehen…“
Er geht im Ring hin und her und überlegt… Er scheint sich an einem Tweet besonders erinnern zu können.
Zereo Killer: „Ein Fan schrieb sogar, dass er es nicht verstehen kann, weshalb Joe Jobber und Zereo Killer so dargestellt werden, als wären sie schon immer dicke Freunde gewesen, als würden wir zusammen ins Kino gehen und zusammen einen saufen… Tja, es ist tatsächlich so, wir waren schon ein paar Mal im Kino, die wenigsten werden wissen, dass Double J und ich tatsächlich gute Freunde sind… nur um das mal klar zu stellen!!! Doch nun weiter im Text… Joe…“
Wieder positioniert er sich in der Mitte des Gevierts und spricht ihn direkt durch die Kamera an.
Zereo Killer: „Ich mag deine Einstellung, dass du niemals aufgibst, auch wenn deine Chancen aussichtslos zu sein scheinen. Ansonsten wärst du nicht so weit gekommen, mein Lieber! Doch spätestens im Finale wird Schluss sein. Du weißt selbst, dass du gegen den Fight Club nur mit Glück weitergekommen bist, gegen Player hattest du einen Geistesblitz und hast per Einroller gewonnen…“
Er muss grinsen und schüttelt den Kopf. Das Mikrofon wird ein paar Mal sachte an seinen eigenen Kopf gedrischt.
Zereo Killer: „Das kann ich wohl nicht gegen dich verwenden, immerhin habe ich gegen Lex Streetman UND dem Demon of Death per Einroller gewonnen…“
War nicht gerade die stärkste Ansprache gegen einen seiner Gegner, aber was soll man denn zu Joe Jobber sagen? Es reicht eigentlich, wenn man ihn klar macht, dass er nicht den Hauch eine Chance. Immerhin sprechen wir hier von Joe Jobber! Er trägt seine Berufung bereits in seinem Namen. Der Jobber aller Jobber!
Zereo Killer: „Ich habe dich gegen Kriss Dalm1 beschützt als er versuchte dich einzuschüchtern, als er vermutlich drauf und dran war, dich zu vermöbeln. Aber heute gehts um alles, Kumpel! Zereo Killer gegen Kriss Dalm1 gegen Joe Jobber! Es geht absolut um alles, dennoch sollten wir uns in diesem Match zumindest fürs Erste zusammen tun…“
Er nickt mit dem Kopf und kreist im Ring hin und her.
Zereo Killer: „Wir alle wissen, wie es in den Triple Threat Matches abläuft. Im Prinzip ist jeder für sich, doch es können auch kurzzeitig Allianzen gebildet werden… und wir sollten eine Allianz bilden! Wir sollten dafür sorgen, dass wir gemeinsam Kriss Dalm1 ausschalten und dann den Sieg unter uns ausmachen… und weißt du auch wieso???“
Diese Frage ist natürlich rein rhetorischer Natur, Zereo Killer gibt uns postwendend die Antwort.
Zereo Killer: „Unser Ziel ist es GFCW Heavyweight Champion zu werden… Doch was ist das Ziel dieses Motherf**kers? Er will die GFCW zerstören, vielleicht die Macht an sich reißen! Unaussprechliche Dinge sollen mit dieser Liga geschehen… Mithilfe des Titles könnte er zum Gesicht der GFCW werden und der Anfang vom Ende vorprogrammiert sein! Ich will gar nicht genau wissen, was er vor hat, doch wir dürfen es nicht so weit kommen lassen! Wir müssen gemeinsam zusammenarbeiten und Kriss Dalm1 so weit schwächen, dass wir den Sieg unter uns ausmachen! Ich wette, dass die Jobber Fans und die Zereo Army mir zustimmen, oder?“
Der fragende Blick in Richtung der dreizehntausend Fans wird mit lauten YES-Chants quittiert. Das ist tatsächlich ein guter Plan.
Zereo Killer: „Kriss Dalm1, du wirst absolut keine Chance haben hier und heute als Sieger rauszugehen! Warum? Ich kann es einfach nicht zulassen!“
Er schüttelt mit dem Kopf und ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, deutet er mit einem Fingerzeig in Richtung des Titantrons…
20.04.2012
Es ist der Backstagebereich. Das bedeutet namenlose Gänge, umrahmt von nichtssagendem, grauem und steril wirkendem Mauerwerk. Wie es im Backstage so ist, steht hier und da diverser Krempel herum, diverse schwarze Kisten für Bühnenequipment, diverse in einer Ecke zusammengestellte Metallrohre, diverse sauber aneinander gereihte und aufgerollte Kabeltrommeln und diverse Junkies. Moment, diverse WAS? Genau das fragt sich in diesem Moment auch Mac Müll, jener Interviewer, der immer dahin geht, wo es am meisten weh tut, dessen messerscharfe Fragestellungen das Treiben der Wrestler kritisch betrachten und der die verworrensten, skandalösesten Tatsachen über die Worker ans Tageslicht bringt. Jener inzwischen Hall of Famer eilt durch einen dieser gleichartigen Betongänge mit leicht gestresster Mimik und einem Mikrofon in der Hand. Dabei muss er immer wieder auf seine eigenen Schritte achten, denn tatsächlich war jener letzter Gegenstand der Aufzählung des Backstage-Inventars keine Untertreibung. Großzügig muss Mac Müll nämlich am Boden lungernde und seelig vor sich hin träumende Drogenabhängige umrunden, die ihm halb den Weg versperren. Abwechselnd suchen die Augen des Interviewers dabei sowohl den Boden ab, um nicht versehentlich über einen der auf Droge seienden Fixer zu stolpern, als auch den Bereich vor ihm ab – offenbar sucht er jemanden oder etwas. Als Mac Mülls Augen das erblicken, was sie zu suchen glauben, hebt er einen seiner Arme und deutet mit einer winkenden Geste zu sich.
Mac Müll: „Kriss Dalmi? Kriss!! Ich würde dir gerne ein paar Fragen stellen. Kriss…“
Es scheint, als ob jener Kriss Dalmi keine Notiz von Mac Mülls rufen nimmt. Die Kamera schwenkt in diesem Moment von Mac Müll zum Serben, der mit einer unbekannten Person in einer Ecke des Backstagebereichs tuschelt, doch noch bevor die Kamera erfassen kann, um wen es sich bei dem Unbekannten handelt, dreht sich dieser schnell weg und verschwindet wortlos und zügigen Schrittes in einen der zahllosen Gänge. Das einzige, was man von dem Anonymen erkennen konnte, war die Rückenansicht, die kurzen schwarzen Haare, die bronzene Rüstung und den Kampfstab, den er in seiner Hand hielt.
Kriss lässt sich zu diesem Zeitpunkt nun auch dazu herab, die Existenz von Mac Müll neben sich anzuerkennen. Leicht genervt dreht sich der Serbe zu dem Interviewer und mustert diesen argwöhnisch von Kopf bis Fuß.
Kriss: „Ja, Anzugträger? Was willst du mir für existenzielle Fragen stellen, die du dir bei einer LSD-Bewusstseinserweiterung nicht auch selbst beantworten könntest?“
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Kriss: „Was ist noch?“
Mac Müll: „Ach so… Ich wollte noch von dir wissen, wer dieser Typ dort gerade war? Wenn mich nicht alles täuscht, dann war das doch…“
Kriss: „Halt mal kurz die Luft an, du ‚Journalist’!“
Schlurfende Schritte sind entfernt auf dem Gang zu hören und die Aufmerksamkeit der beiden Interviewpartner richtet sich in die Richtung aus der die Schritte zu vernehmen waren. Auch die Kamera schwenkt nun in dieselbe Richtung und erfasst einen abgehalfterten Typen, dessen Alter man auf Ende 30 schätzen könnte. Seine langen, fettigen, straßenköterblonden Haare hängen dieser elendigen Gestalt halb im Gesicht und seine abmagerte Figur ist bloß durch seinen ausgebleichten, alten Trainingsanzug zu erahnen. Seine zittrigen und hibbeligen Hände umklammern eine braune, zerknitterte Papiertüte auf der ein gelbes, geschwungenes M gedruckt ist, und bilden einen merkwürdigen Kontrast zu seinem kraftlos schlurfenden Gang.
???: „Hey, Mann! Kriss!“
Kriss: „Hast du die Kohle jetzt da oder nicht?“
Mann: „Verdammt noch mal, komm schon! Du musst mir bitte was geben, ich brauch was!“
Kriss: „Du hast die letzte Dosis wohl nicht so gut verkraftet!!! Was zur Hölle soll ich dir geben? Verpiss dich, du Arschloch!“
Die Verzweiflung des Trainingsanzugträgers wird spürbar größer, denn auch das Rascheln mit der Papiertüte wird intensiver. Er muss seinen Joker einsetzen, um den Serben zu überzeugen und so fummelt er an der oberen Partie der Tüte herum, um sie zu öffnen und hält den Inhalt demonstrativ unter Kriss Dalmis Nase.
Mann: „Aber, aber sieh dir das hier doch mal an! In der Tüte hab ich zwei Burger, Mann! Zwei doppelte Cheeeeeeeseburger sind das!“
Kriss: „Hör mal zu, du Eimer! Ich will deine verfickten Burger nicht, klar? Ich hab eben schon was gegessen, ich brauch den Mist nicht. Ich scheiß auf deine verfickten Burger, okay?!“
Mann: „Warte mal, warte mal! ... WARTE MAL, WARTE MAL!!! ... Alter, ich blas dir auch einen! Bitte, gib mir was!!!“
Kriss: „Was war das gerade, du Penner?“
Mann: „ICH HAB GESAGT, ICH BLAS DIR SOGAR EINEN!!!!! Los, jetzt gi…“
Und weiter kommt der Unbekannte, der sogar bereit ist, sich zu prostituieren auch nicht, denn sein Kopf wird von Kriss Dalmi in den Schwitzkasten genommen und donnert mit dem Gesicht voran in den Betonboden. DDT!!!!! Kriss Dalmi steht augenblicklich wieder auf und tritt dem sich nicht mehr rührenden Trainingsanzugträger noch zweimal in die Magengrube.
Kriss: „Hier hast du was, du verfickter Penner!“
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Nun sieht man Zereo Killers entsetzten Gesichtsausdruck. Fassungslosigkeit und auch ein wenig Angst ist zu spüren… Die Angst, dass dieser Zustand früher oder später in der GFCW Alltag werden könnte wenn… ja wenn Kriss Dalm1 dieses Match heute gewinnt… und dann bei Brainwashed den Titel!
Zereo Killer: „DARUM kann ich, können wir es nicht zulassen, dass du heute Abend gewinnst!“
Kopfschütteln, Fassungslosigkeit… es sind einfach Bilder, die unglaublich sind…
Zereo Killer: „Ich habe mir diese Bilder schon tausend Mal angesehen und immer wieder überkommt mir die Gänsehaut. Ich will nicht, dass es so weit kommt, deshalb müssen Joe Jobber und vor allem ich alles daran setzen, dass es nicht so weit kommt… Ich hatte damals in der GFCW gerade angefangen. Während diese Szenen bei der damaligen War Evening Show gezeigt wurden, machte ich wenig später mein Debüt und schüttete der GFCW Galaxy mein Herz aus!“
Er schüttelt weiterhin den Kopf und blickt ein wenig angsterfüllt durch die Reihen.
Zereo Killer: „Doch wenn ihr glaubt, dass das ein Einzelfall war, dann habt ihr euch getäuscht! Kriss Dalm1 ist genau das, was auf diesen Bildern zu sehen ist!“
Demonstrativ zeigt er erneut auf die Riesenleinwand und es werden vermutlich weitere Schreckensbilder gezeigt.
18.05.2012
… In der Tat handelte es sich hierbei um einen Initiationsritus, den ihr neuer Verbündeter Kriss Dalmi in dieser verlassenen Lagerhalle praktiziert. Es ist eine Initiation, die seit kurzem jeder durchlaufen sollte, jeder der ein Teil der Junkie World Order war. Kriss Dalmi wollte sie „sehen“ lassen, sie sollten die „Wahrheit“ erkennen, was auch immer das heißen mochte. Sie , das sind in dieser finsteren Nacht Parn, Hunk, The Destroyer, Mia Löwe und einige weitere namenlose „Akolythen“ wie Kriss Dalmi seine Anhänger nun nannte. Freilich ist zwischen diesen Schwarzgekleideten auch ihr geistiger Führer anwesend. Der, der die Junkie World Order ins Leben gerufen hatte, um der Welt zu beweisen, dass all jene, die das Opfer der Nadel, des Pulvers oder der Tablette wurden, nicht bloß Ausgestoßene einer Gesellschaft waren, sondern zusammen eine urgewaltige Kraft darstellten.
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Schon seit einigen Minuten redete Kriss Dalmi auf Silverberg ein und verabreichte ihm verschiedene Drogen. Aber die Korrumpierung des Geistes war noch nicht abgeschlossen. Wie schon zuvor kniet der Belgrader neben dem Brasilianer und säuselt ihm Versprechungen und Prophezeiungen ins Ohr, eine Zermürbung des Verstandes...
Kriss: „Ich frage dich: Wer bist du?“
Vollständige Apathie in Silverbergs Blick. Einem Zombie gleich hockt er da, mit diesen abgründigen Augen und dem halb geöffneten Mund.
Silverberg: „Silverberg...“
Kriss: „Silverberg? Ist das dein Name? Ist das deine Identität?“
Silverberg: „Ja...“
Kriss: „Silverberg ist Geschichte.“
Silverberg: „Nein... Ich bin Silverberg.“
Kriss: „Du solltest es besser wissen! Seit dem Tag, als ich dich in unsere Reihen aufgenommen habe, hast du aufgehört als Silverberg zu existieren. Der Name Silverberg... Er ist unabhängig von deiner eigentlichen Existenz. Er ist nur noch ein Etikett, das dich von den anderen Akolythen unterscheidet. Der Mensch hinter diesem Namen ist untergegangen.“
Silverberg: „Ich bin ich...“
Kriss: „Der Mensch Silverberg, er ist nur ein Sklave! Ein Sklave der Gesellschaft, der mit Seinesgleichen dem monolithischen Einfluss dieses Systems erlegen ist. Der Mensch Silverberg besteht aus Erinnerungen, die ihn an die Vergangenheit binden. Du brauchst diese Erinnerungen nicht mehr. Du bist jetzt wie WIR!“
Silverberg: „Erinnerungen...?“
Kriss Dalmi deutet mit der offenen Handfläche zu all den Personen, die sich um Silverberg versammelt haben.
Kriss: „Sieh sie dir doch nur an! Parn, Destroyer, Hunk, Mia. Sie waren alle wie du. Zur Hölle noch mal: ICH war so wie du!!! War ein Teil dieser kolossalen Maschinerie, dieser alles überwalzenden Macht, die die Ketten der sozialen Ordnung schmiedete und mich zu ihrem Gefangenen machte. Deine Erinnerungen sind ein Ausdruck dieser Zugehörigkeit, dieses von Zwängen beherrschten, sklavischen Gefüges.“
Kriss: „Das unerklärliche Gefühl der Geborgenheit, als du im Schoß deiner Mutter verweiltest… Das erste Licht, das erste Lächeln der ersten Menschen, die du verschwommen erblicktest. Die Wärme, die deinen Körper durchflutete als deine Mutter dich an ihrer Brust nährte. Das Wissen der uneingeschränkten Sicherheit in den Armen deines Vaters…“
Einzelne Tränen ziehen ihre Bahnen über das Gesicht des Brasilianers.
Kriss: „Die Elektrizität, die du fühltest, als deine Lippen das erste Mal die eines Mädchens berührten… Jener Augenblick, der dir das Gefühl gab, als würde der Boden unter deinen Füßen sich auflösen, als wärt ihr Beide schwerelos… Jene Flammen, die dich durchzüngelten, die dich verzehrten, als eure Körper das erste Mal ineinander verschmolzen, als ihr die vollkommene Einheit zweier Menschen kosten durftet…“
Silverbergs Blick fleht, fleht um die Schönheit dieser Momente.
Silverberg: „Nein… …… …. …… bitte…“
Kriss: „Das Adrenalin, das jede einzelne deiner Fasern durchflutete… Die Belastungen und die Schmerzen, die du durchgestanden hast, die dich antrieben und dir die Kraft gaben, nicht aufzugeben… Das entfernt in deinen Ohren klingende Tosen der Massen, nachdem der Schiedsrichter das dritte Mal seine Hand auf den Boden schlug… Als du dich von deinem gepeinigten Gegner triumphal erhobst und dein Arm zum Sieg gen Himmel gereckt wurde…“
Hinter dem Abgrund seiner Augen tobt ein Sturm.
Kriss: „Das alles ist nichtig!“
Silverberg: „Nein……..“
Kriss: „Diese Erinnerungen hältst du nah bei deinem Herzen, sie haben bis zu diesem Zeitpunkt alle deine Charakterzüge bestimmt, deine Existenz… Sie legitimieren den Menschen Silverberg! Oder, so wie du es sagen würdest: Sie legitimieren DICH!“
Silverberg: „Ja…..“
Kriss: „Aber warum laufen an deinem Gesicht Tränen hinunter? Warum laufen sie so unnachgiebig?“ Silverberg: „Ich weiß es nicht…“
Der Geist ist gebrochen!
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Kriss: „Erkenne, dass diese Erinnerungen deinen Geist einsperren! Erkenne, dass sie dein wahres Potential einschränken. Sie bereiten dir offensichtlich Qualen. Wäre es nicht so viel einfacher, sie zu vergessen?“
Keine Antwort auf diese Frage aber der wahnsinnige Verführer fährt unbeirrt fort, greift nach der Hand Silverbergs, öffnet sie bedächtig, legt eine bläulich fluoreszierende Ampulle hinein und umschließt die Hand mit den Seinen.
Kriss: „Löse den Griff, öffne deine Arme und lass sie gehen! Lass all deine Erinnerungen den Bach des Nichts hinunterfließen. Ich verspreche dir, dass du zum allerersten Mal in deinem Leben wahrhaftig frei sein wirst!
Offenbar hat der verstörte Silverberg seine Entscheidung noch immer nicht getroffen. Ratlos und noch immer niedergeschlagen sitzt er unverändert auf dem Boden und betrachtet die Ampulle in seiner Hand. Das diabolische Lächeln des Belgraders verrät jedoch, wie diese Entscheidung letztendlich ausfallen wird. Kriss Dalmis heiseres Lachen hallt durch den Raum.
Kriss: „Rob Gossler, Dynamite, die ganze GFCW-Galaxie. Sie alle werden vor IHRER ALLMACHT NIEDERKNIEN!!!“
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Erneut werden die Zuschauer vom GFCW Triple Crown Champion in die Realität zurückgeholt, welcher wieder nur Kopfschütteln und Wut für diese Szenen empfinden kann.
Zereo Killer: „Absolut niemand wird vor Dalm1 niederknien. Das Einzige, was diese Szenen beweisen ist, dass du immer noch ein verdammter Junkie bist! Genauso haben wir dich in Erinnerung, und genauso schnell hatten wir dich alle vergessen, als du gegen Strong Olli dieses legendäre Match verloren hast!“
Wir alle erinnern und liebend gerne an diese Auseinandersetzung und vor allem an dieses Match zurück.
Zereo Killer: „Du hattest dich in die PCWA verpisst, denn die waren geisteskrank genug dich aufzunehmen und dort hast du dein Unwesen weiterhin treiben können… ich weiß verdammt noch mal nicht, was Dynamite dazu veranlasst hat, dass er dir die Chance gegeben hat wieder ein Teil von GFCW zu sein… Fakt ist du bist schon weiter gekommen, als du jemals hättest kommen dürfen! Ich glaube nicht daran, dass du clean bist! Wer mal eine Gruppierung anführte, die sich JUNKIE WORLD ORDER schimpfte, der kann einfach nicht clean sein! Du bist und bleibst der verdammte verschissene Junkie und Sektenführer Kriss Dalm1! Du willst die GFCW zu deiner Sekte machen! Wir dürfen es nicht zulassen, dass es so weit kommt! Ich spreche nicht nur für mich, nicht nur für Joe Jobber, ich spreche im Namen der gesamten GFCW und der gesamten GFCW Galaxy, es darf einfach nicht so weit kommen, dass du dein Ziel erreichst!“
Er steigt auf eine Ringecke und blickt in Richtung Backstagebereich.
Zereo Killer: „Hast du gehört, Dalm1? Ich weiß, dass du da bist, ich weiß, dass du mich hören kannst! Ich werde dir alles entgegenwerfen was in meiner Macht liegt, ich werde das Beste aus mir herausholen um die GFCW zu befreien! Niemand weiß, was du vor hast, Gott verdammt noch mal, du weißt selbst nicht mal was du vor hast! Ich werde dich heute Abend stoppen, damit solche Bilder nicht erneut Realität werden, das werde ich nicht zulassen! Das werden Joe Jobber und Zereo Killer im Namen der GFCW nicht zulassen!!!“
Auf der Auftrittsrampe tut sich nichts. Wir alle wissen, wie ein gewisser Belgrader mittlerweile reagiert, wenn man ihn als Junkie „beschimpft“… Der Belgrader kann das absolut nicht leiden, denn immerhin sei er nach eigenen Aussagen tatsächlich clean. Auch wenn diese Bilder schon drei Jahre zurückliegen, kann man es oftmals kaum glauben, dass dieser Kriss Dalm1 von heute tatsächlich sauber sein soll…
Zereo Killer: „Bei meiner zweiten War Evening Show hatte ich mein erstes Match für die GFCW. Ich trat an gegen den unheimlichen Clown… Wie man es von Pete und Sven bestens kennt, gingen sie immer die Matches durch, bevor die Show richtig startete. Das sagten sie damals über mich vor meinem Debütmatch. Das waren ihre ersten Worte, die sie über mich verlauten ließen.“
04.05.2012
Clown vs. Zereo Killer Pete:„Als Nächstes sehen wir ein Match, wo sich zwei Debütanten beziehungsweise Rückkehrer gegenüberstehen. Clown ist aus alten Zeiten vielleicht noch bekannt und der Zereo Killer hat vor zwei Wochen ein nicht ganz unspektakuläres Debüt hingelegt.“ Sven: „Naja, er uns da eher seine Lebenslauf geschildert, als was übers Wrestling zu erzählen. Beide haben heute auf jeden Fall das erste Match in einem GFCW-Ring und vielleicht sehen wir hier ja vielversprechende Wrestler für die Zukunft.“
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Ein weiteres Mal sind die Kameras auf den Zereo Killer von hier und jetzt gerichtet, und dieser blickt extrem entschlossen in die Kamera, als wolle er zu seinen Gegnern, vor allem aber zu Kriss Dalm1 sprechen.
Zereo Killer: „Dieser vielversprechende Wrestler für die Zukunft, dieser bin ich, Kriss Dalm1! Zereo Killer wird deinen Willen brechen, wird dein Vorhaben zunichte machen! Deine Droge, die dich zum Absturz bringen wird heißt Zereo Killer!“
Noch ein letztes Mal baut er sich in der Mitte des Ringes auf. Er ballt seine Hände zu Fäuste, sein Brustkorb hebt und senkt sich sehr schnell, die Adern pulsieren, er knirscht mit seinen Zähnen und formt seine Augen zu Schlitzen. Mit grimmiger Stimme spricht er weiter.
Zereo Killer: „Ich bin dieser vielversprechende Wrestler für die Zukunft, von dem damals gesprocchen wurde! Verstehst du das Dalm1? Verstehst du das? Ich werde heute Abend das Turnier gewinnen und weißt du auch warum???“
Er reißt den freien Arm in die Höhe und brüllt ins Mikrofon.
Zereo Killer: „Weil dieses Finest Hour Turnier für Leute wie mich gemacht wurde! Ich bin ein Kämpfer und hier sind alle gleich, haben alle die gleichen Chancen! Kriss Dalm1, du hast zwar die letzte Schlacht gewonnen, doch heute werde ich den Krieg gewinnen!“
Er lässt das Mikrofon auf die Matte krachen und ein lautes Ploppen ist zu hören. Die Crowd macht sich lautstark bemerkbar und Zereo Killer verlässt den Ring unter riesigen Pops! Ein Statement, das sichtlich Eindruck hinterlassen hat. Er ist ready, vermutlich so ready wie niemals zuvor!
Rückblick – wenige Stunden zuvor
Ein abgelegener Winkel einer Empfangshalle. In welchem Hotel wir uns befinden? Das wissen wir auch nicht, nichts deutet auf den Namen hin. Wir sehen eine gemütliche Sitzecke. Zwei bequeme Ledersessel, ein Glastischchen mit einem Bottich mit Mineralwasser und zwei Gläsern sowie ein weiteres Schränkchen mit einem kleinen Flatscreen darauf. Auf einem der Sessel sitzt McMüll, seines Zeichens der Haus und Hof Journalist und Interviewer Nr. 1 der GFCW, ferner Hall-of-Famer.
Die Kamera ist an. Denn der Mann dahinter hat bereits gesehen, was McMüll noch nicht sehen konnte: Der Interviewgast ist im Anmarsch. Da McMüll nicht um die Ecke blicken kann, war es klar, dass er noch nicht mit dem Erscheinen seines Gastes rechnen konnte. Und so rückt er sich noch das Revers zurecht, zieht die Krawatte fest, zupft am Hemdsärmel herum. Vor PPVs, und den dazugehörigen wichtigen und entscheidenden Matches, ist selbst der routinierte Hall-of-Famer nervös. Es ist noch einige Zeit hin, bis die Show beginnt. Doch er wollte unbedingt noch einige Worte mit seinem heutigen Gast in dieser entspannten Atmosphäre wechseln. Zwar unter dem interessierten Blick der Kamera, aber fernab von der lauten Live-Stimmung der Arena. Oft hat er ihn schon persönlich fragen können, in allen möglichen Situationen. Heute allerdings etwas Besonderes. Schließlich ist es die erste Titelverteidigung bei einem PPV.
Und da biegt auch schon Jason Crutch um die Ecke. Gekleidet in Zivil. Den Championgürtel schnallt er von der Hüfte und legt ihn um die Schulter. Er und McMüll schütteln sich kurz die Hände, sogar ein Klapser gegen die Schulter ist drin, dann setzt sich Crutch. Müde sieht er aus...
McMüll: „Jason, müde siehst du aus.“
Clever bemerkt, McMüll. Der Champion flätscht sich in den Sessel wie ein Schluck Wasser in der Kurve – und pustet durch. Dann richtet er sich auf.
Jason Crutch: „Es war eine lange Fahrt mit dem Audi, Mülli, alte Socke. Wie du ja weißt, hab ich seit dem Gewinn des GFCW-Heavyweight-Championtitels einige Flocken mehr verdient, weswegen ich meinen alten Fiat Panda ausrangiert habe und mir nen neues Automobil angeschafft habe. Mit der Automatik komme ich nun mal gar nicht zurecht, und so hat die Fahrt nach Berlin deutlich länger gedauert als geplant. Aber das nur nebenher. Hey, du hast gefragt. Ich habe geantwortet.“ McMüll: „Es freut mich, dass du dir nochmal Zeit genommen hast, damit wir kurz vor dem wichtigen Event heute Abend noch etwas miteinander sprechen können. Es ist ein besonderer Abend, immerhin verteidigst du heute erstmals deinen GFCW-Heavyweight-Championtitel bei einem PPV.“
Der Champion verschränkt die Finger ineinander.
Jason Crutch: „Das macht gar nicht mal so einen großen Unterschied. Versteh mich nicht falsch, Mülli. Finest Hour – großes Ambiente, tolle Show, Feuerwerk hier, Feuerwerk da, Lametta, Party all around...aber was immer gleich bleibt, ist der Ring. Die einzige Konstante. Und in dem Moment, wo ich heute Abend gegen Robert Breads und Lionel Jannek antrete, spielt das Drumherum für mich keine Rolle, glaub mir. Die Crutch-o-Maniacs sind so und so an meiner Seite, ob nun in einer Turnhalle oder im Azteken-Stadion, das macht keinen Unterschied.“
McMüll: „Du erwähntest es gerade: Du verteidigst also deinen Titel gegen Breads UND Lionel Jannek. Wir alle haben vor zwei Wochen miterlebt, dass das No 1 Contender Match, bei dem du Special Referee warst, in einem Chaos endete und Claude Booker schließlich nichts anderes übrig blieb, als ein No Contest anzusetzen. Überraschenderweise bookte er BEIDE Männer als No 1 Contender. Interessant finde ich aber eher das hier...“
Wie von Geisterhand erscheinen auf dem Flatscreen die Ereignisse vom Main Event der letzten War Evening. Natürlich in einer zusammengeschnittenen Version. Die Einzel-DQs gegen Jannek und Breads, dann die Double DQ...und dann:
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Dynamite: „GENUG JETZT!!! ICH HAB DIE SCHNAUZE VOLL VON EUCH DREIEN!!!“
So sauer hat man den Boss der GFCW schon lange nicht mehr gesehen… Jannek steht im Ring, Breads außerhalb des Rings und Crutch auf der Rampe… alle drei warten ab was da jetzt kommt…
Dynamite: „Es gibt keine Doppel-Disqualifikation hier! Aber ich hab keine Lust mehr auf diesen Kinderkram hier jetzt! Deswegen wird das Match als No Contest gewertet!“
Crutch sieht erstaunt aus… und Breads und Jannek wissen nicht so recht was sie davon halten sollen…
Dynamite: „Das bedeutet bei Finest Hour ist das Match um den GFCW World Heavyweight Titel jetzt ein TRIPLE THREAT MATCH!!! JASON CRUTCH GEGEN ROBERT BREADS GEGEN LIONEL JANNEK!!! UND DAMIT SCHLUSS!!!“
Wütend lässt Dye das Mikrofon fallen und marschiert Backstage… Die Kamera will die Reaktion von Crutch dazu einfangen… und er LÄCHELT!!!
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An der Stelle mit dem lächelnden Crutch friert das Bild ein. Und der Crutch, der live da sitzt, lächelt ebenso. Er versucht das Lächeln etwas hinter seinen Händen zu verbergen, doch vergeblich.
McMüll: „Was sollte das?“ Jason Crutch: „Ich erwähnte doch in derselben Show vorher schon: Für mich würde dieser Main Event zwischen Jannek und Breads ein Spaß werden. Breads und Jannek sind, und das wissen wir alle, Männer, die ihre Gegner mal bloßstellen. Der eine vielleicht mehr als der andere, aber eines ist sicher wie die Tatsache, dass Player immer noch nicht weiß, was ein Genitiv-S ist: Sie haben eine große Klappe. Es war sicher nicht meine Idee, mich zum Special Referee zu machen. Das nicht. Aber ich wollte beide reizen, provozieren. Das ist mir mal mehr, mal weniger gelungen.“ McMüll: „Aber wieso dieses Lächeln? Wieso die Freude darüber, dass du nun gegen beide Männer antreten musst?“
Crutch rutscht in seinem Sessel etwas umher. Das Lächeln verschwindet, er wird etwas ernster.
Jason Crutch: „Erinnerst du dich an das Gespräch zwischen Robert Breads und mir? Natürlich wollte Bobo die Psycho-Schublade öffnen. Er wollte mich dahingehend reizen, dass ich dafür sorge, ihn siegen zu lassen. Ihn quasi zum No 1 Contender mache. Er hätte es fast geschafft. Sein Argument war, ich könne nur noch etwas beweisen, indem ich IHN besiege, den Titel gegen IHN verteidige. Jannek hätte ich ja schließlich schon zweimal besiegt. Und es gab mir zu tatsächlich zu denken. Aber nicht in die Richtung, in die Bobo spekuliert hatte. Wie kann ich beide endgültig verstummen lassen?“
Die Frage steht im Raum, doch McMüll ist nicht gewillt zu antworten. Und deswegen übernimmt Crutch das selbst.
Jason Crutch: „Indem ich sie beide gleichzeitig besiege. In einem Triple Threat. Beim PPV. Breads mag recht haben: Ich habe Jannek zweimal geschlagen, gegen Breads allerdings habe ich verloren. Es ist nun völlig an mir alleine, beiden ihre großen Mäuler zu stopfen, damit endlich Ruhe im Karton ist. Mein Plan beim letzten Main Event war, es soweit zu treiben, dass keiner von beiden siegt. Und ich gebe zu, mein Plan war ein anderer und es begann völlig anders, geriet völlig aus den Fugen. Am Ende haben es mir aber Jannek und Breads mit ihren Attacken gegen mich einfach gemacht. Dass der Cheffe dann die Nerven verliert und mir mit dem Triple Threat noch wunderbar in die Karten spielt, konnte keiner ahnen.“ McMüll: „Manche würden sagen, es wäre eine dumme Entscheidung, gegen diese beiden Topstars gleichzeitig antreten zu wollen...?“
Crutch blickt ihn ernst an, lässt die Unterstellung wirken.
Jason Crutch: „Wer? Wer würde das sagen? Du?“
McMüll schluckt. Bei Jason Crutch weiß man nie so recht, wie was ankommt bei ihm. Doch dann fasst der Hall-of-Famer doch Mut.
McMüll: „Ja. Ja, verdammt. Ich würd das behaupten! Die Chance, deinen Titel zu verlieren, ist doch so größer. Das ist doch eine Milchmädchenrechnung, die...“ Jason Crutch: „Denkst du, ich kann nicht rechnen??“
Der Oberpollinger wird etwas lauter. Ungehaltener. Doch nur für diesen Einwurf. Er atmet durch, setzt normal fort...
Jason Crutch: „Wir brauchen hier nicht über irgendwelche Chancen diskutieren, Mülli, alte Socke. Denkst du, der Gürtel ist an meinen Hüften festoperiert? Ich bin keine Symbiose mit dem Gürtel eingegangen. Es wird der Tag kommen, da werde ich den Titel verlieren. Dieser Tag ist aber nicht heute. Heute geht es um mehr als den GFCW-Heavyweight-Championtitel. Die Welt weiß, dass ich Lionel Jannek schlagen kann. Kann ich ihn aber auch schlagen, wenn der Mann an dem Match teilnimmt, der mich bereits besiegt hat? Diese Frage steht heute im Raum. Ich wollte diese Konstellation, das gebe ich gerne zu. Aber macht mich das zu einem Narren? Macht mich das...zu einem Verrückten?“
McMüll schaut den etwas irre dreinblickenden Crutch an, schüttelt dann aber sofort verneinend den Kopf.
Jason Crutch: „Ist es so abwegig, dass ein Mann wissen will, was er drauf hat? Was weiß ich. Ich weiß nur, dass ICH es wissen will. Ich stehe nicht hier und sage, dass ich siege. Aber ich stehe hier und sage, dass ich hier bin, um um den Sieg zu kämpfen. Sollte ich heute auf die Mütze kriegen, und jeder weiß, dass das passieren kann, dann werde ich mich wieder brav anstellen. Breads oder Jannek brauchen nicht glauben, dass sie mich los wären. Ich werde immer wieder da sein, Mülli.“ McMüll: „Gesetzt dem Fall, Jason, dass du es heute schaffst, deinen Titel zu verteidigen...es steht im Main Event das Finest Hour Turnier an. Wem traust du den Sieg am ehesten zu?“
Der GFCW-Heavyweight-Champion stellt das Glas, aus dem er gerade einen Schluck genommen hat, wieder zurück auf das Tischchen. Er macht einen entschlossenen Eindruck.
Jason Crutch: „Für mich, Mülli, spielt es im Grunde keine Rolle. Ich versuche auch nicht, all zu viel über die Wenns und Könnte nachzudenken. Zunächst einmal ist mein Match wichtig. Da rausgehen und versuchen, die Crutch-o-Maniacs, die nur wegen mir gekommen sind, nicht zu enttäuschen. Es ist ein enormer Druck. Aber: Es ist kein Geheimnis, dass ich einen persönlichen Favoriten habe. Jeder kann sich denken, von wem ich rede. Ich will ja nicht zuviel verraten, aber ich hatte kürzlich die Gelegenheit, mit zweien der drei potenziellen Herausforderer persönlich zu sprechen. Den dritten werde ich heute nochmal genauer unter die Lupe nehmen, du wirst schon sehen. Außerdem gibt es da ohnehin die ein oder andere Sache, die mich wurmt und die geklärt werden muss. Aber ich will nicht zuviel vorweg nehmen.“
McMüll blickt etwas dümmlich drein.
McMüll: „Ich kann dir also keinen Tip entlocken?“
Crutch breitet die Arme etwas aus und zieht die Augenbrauen hoch.
Jason Crutch: „Mülli. Kennst du mich wirklich nicht besser? – Das sollte Antwort genug sein.“
Crutch blickt auf die Uhr, die im Hintergrund an der Wand hängt.
Jason Crutch: „Sorry, Mülli. Ich dachte irgendwie, wir wären früher fertig. Durch meine verspätete Ankunft bleibt leider nicht mehr Zeit. Ich muss los.“
Scheiße, denkt McMüll, während er zusehen muss, wie Jason Crutch sich von seinem Sessel erhebt. Doch bevor der GFCW-Heavyweight-Champion verschwinden kann:
McMüll: „Jason? Viel Glück heute.“
Crutch honoriert das mit einem Lächeln, und verschwindet dann.
Wir blenden über in tiefstes Schwarz...Wir sehen also gar nichts. Dann aber geht irgendwo schwach eine Glühbirne an. Und in dem Lichtkegel wirft sich ein langer Schatten. Die Silhouette regt sich etwas, springt federnd auf und ab, auf und ab, schüttelt die Handgelenke aus. Dann klopft ihm aus der Schwärze ein weiterer Schatten auf die Schulter. An der Stimme erkennt man nun, um wen es sich hier handeln muss.
Jasper Randall: „Michael Payne, heute Abend ist es soweit. Heute Abend wird es endlich beendet. Dich, deine Chose, deine leeren Phrasen, all das nehmen wir am Genick wie einen ungezogenen Köter und befördern ihn mit einem dicken Tritt in den Hintern auf den Müll. Denn genau dorthin gehört dein hohles Gerede.“
Die beiden Schatten verschwinden nach links aus dem Lichtkegel, man merkt aber, dass ihnen die Kamera folgt. Nach einigen Sekunden ist es nicht mehr tiefschwarz, aber immer noch duster. Zumindest aber kann man die beiden Fight Club Mitglieder schon schwach erkennen. Beide bewegen sich nun allmählich, während des Sprechens, in eine immer mehr beleuchtete Umgebung.
Jasper Randall: „Seit Wochen betreibst du nichts anderes als Phrasendrescherei. Du bist der Hirte, der die Schafe ans Wasser führt, hast du einmal gesagt. Was genau willst du uns damit sagen, „Evolutionist“? Was ist der Sinn hinter deinen Worten?“ Drake Ackley: „Es ist nicht lange her, da hast du uns attackiert. Hast uns um UNSEREN Intercontinental-Championtitel gebracht. Weil du uns weismachen wolltest, wir bräuchten ihn nicht dafür, was du mit uns vorgehabt hättest, wenn wir dir und deinen Worten gefolgt wären.“ Jasper Randall: „DAS sollte die Lösung sein, Payne? Der Verlust des Titels hat uns genau wohin gebracht? Siehst du, wozu es uns, und vor allem DICH gebracht hat? Du zwingst uns dazu, dir weh zu tun!“
...sagt er mit gespielt mitleidigem Unterton in der Stimme. Beide gehen eine Treppe hinauf, die Kamera folgt ihnen weiterhin. Oben angekommen ist eine Tür.
Jasper Randall: „Wenn du den guten Hirten spielen und deine Schäfchen ins Trockene bringen willst, Payne, wende dich an Max Mustermann. Vielleicht folgt ER dir, wenn du verstehst, was wir meinen. Für Drake, mich und die Unsrigen, die unserer Weltansicht folgen, spielst du hingegen keine Rolle. Denn im Gegensatz zu deinen leeren Worten über Karma, galaktische Mächte und was weiß ich noch alles, haben WIR eine Message zu verbreiten. Der Fight Club ist deswegen eine so große Gemeinschaft, weil WIR unseren Leuten etwas zu bieten haben. Was aber kannst DU deinen zukünftigen Followern anbieten, Payne? Ruhm? Die Erkenntnis, was wirklich zählt? Kannst du deine Anhänger erkennen lassen, was es bedeutet, zu LEBEN? Zu FÜHLEN? Wir, der Fight Club, bringen den Menschen bei, dass sie aufbegehren müssen. Sich gegen das System erheben müssen. Denn irgendetwas in unserer Gesellschaft läuft falsch, wenn die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer. Der Fight Club aber bietet den Menschen einen Platz der Wärme, wo sie zusammenkommen können. Wo ALLE gleich sind, EGAl, ob arm oder reich.“
Mittlerweile hat er die Hand auf die Klinke gelegt.
Jasper Randall: „Es ist Zeit, eine Tür zu öffnen, Payne.“
Er öffnet die Tür. Und herein fällt ein blendendes weißes Licht, das so grell ist, dass es den Zuschauer blendet. Es wird erst besser, als Randall sich ins Licht stellt und das Licht hinter ihm beinahe wie ein Heiligenschein wirkt. Tatsächlich breitet Randall die Arme aus und wirkt wie ein Engel der Prophezeiung.
Jasper Randall: „WIR...SIND...DER...FIGHT CLUB! Und WIR sind eine große Familie. Wir stehen füreinander ein. Gemeinsam werden wir aufbegehren. Du aber hast NICHTS anzubieten!“
Die beiden Fight Clubberer treten durch die Tür hindurch. Und jetzt stellen wir fest, dass wir irgendwo im Backstage-Bereich der Halle sind. Die Kamera ist immer auf der Höhe des Geschehens und folgt Randall und Ackley den Gang entlang.
Jasper Randall: „Wir haben genug von dir, „Evolutionist“. Siehst du das dort vorne?“
Er deutet auf den Vorhang am Ende des Ganges. Durch den sich bewegenden Spalt hindurch sieht man das Licht des Innenbereichs der Halle und hört das Geschrei der Fans.
Jasper Randall: „Wenn wir durch diesen Vorhang geschritten sind, beginnt es. Und ich verspreche dir: Es wird nicht lange dauern. Es wird kein Massaker geben, Payne. Wir machen es kurz. Nicht nur hast du es heute mit der ganzen Familie des Fight Club zu tun, du hast es mit den beiden härtesten Wrestlern zu tun, die es derzeit in der GFCW gibt. Drake Ackley und meine Wenigkeit! Wir beide laden dich ein zu einer ordentlichen Tracht Prügel. Wenn wir mit dir fertig sind...“ Drake Ackley: „...dann ist es endgültig vorbei mit deiner Phrasendrescherei. Während WIR immer zahlreicher werden, weil wir die Menschen erreichen, kannst du weiterhin versuchen, Rebel called Hate mit deinem Gewäsch zu verwirren. Denn er wird ebenso wenig auf dich hereinfallen, wie wir.“
Beide stehen unmittelbar vor dem Vorhang, das Geschrei der Fans in der Halle ist schon sehr nahe. Sie halten inne und drehen sich zur Kamera um.
Jasper Randall: „Du hattest uns ursprünglich imponiert. Deswegen warst du einst von Interesse für unsere Familie. Doch dann hast du einen Fehler begangen: Du hast den Mund aufgemacht. Und seither bist du nichts anderes als ein weiteres Großmaul, das mit bedeutungsschwangeren Worten im Grunde nichts erzählt.
Heute Abend...endet es...“
Und mit einem blitzartigen Ruck reißt er den Vorhang zur Seite...
Wir blenden über in den Innenbereich, wo der Ring steht. Das Licht geht aus, die Fight Club OST 16 von den Dust Brothers ertönt und Jasper Randall und Drake Ackley treten auf die Stage. Beide lassen die Buhrufe, aber auch die vereinzelten positiven Reaktionen, über sich hergehen, ehe sie sich auf den Weg zum Ring machen. Während Randall über das Seil springt, klettert Ackley über die Ringtreppe in das Geviert. Beide bleiben zentral im Ring stehen, bis ihre Theme verstummt. Dann sind beide bereit für ihr Match.
Die Halle verdunkelt sich und ein Song ist zu hören während ein Text über den Titantron läuft.
Ihr spielt ein falsches Spiel mit euren Halbwahrheiten sprecht leere Worte lasst Unglück in eurem Leben verbreiten wisst nicht was ihr tut wisst nicht was ihr sagt seid nicht die für die man alles wagt spielt Gott in einer leeren Welt voller Lügen und Oberflächlichkeiten und seid nur scharf auf das Geld und um eure Lügen zu verbreiten
Dann gibt es einen Knall und auf der Rampe steht der Evolutionist Michael Payne in einem neuen Gewand und betritt unter seinem Entrance Theme den Ring zu seinem Kampf gegen den Fight Club
Im Ring angekommen gibt man dem Evolutionisten ein Mikrofon und er möchte anscheinend vor seinem Kampf noch ein paar Worte an seine beiden Gegner richten.
Michael Payne: „Ich habe die Schande die ihr über euch gebracht habt bereits vernommen, als ihr den großen Herdenführer mit diesem Rüpelpack des Fight Clubs verglichen habt. Wisst ihr, was ihr für eine Schande über euch gebracht habt, als ihr diese unbedachten Worte spracht? Ich bin eine wahrhaft große Persöhnlichkeit die tief in die Seele der Menschen blickt und dem Schein des Kosmos folgt um die zu finden die wahrhaftige innere Größe besitzen. Um diese dann wieder wie in alten Zeiten zu vereinen und eine Kraft zu binden die größer ist als die Schatten die durch das falsche Spiel der Leute geworfen wird die die GFCW für ihre eigene Gier nutzen....“
Langsam setzt er die Kapuze seines Mantels ab und blickt mit eiskalter und starrer Mine in die Kameras.
Michael Payne: „Der Fight Club lässt euch schwachen Seelen ihre Scharade glauben und sie verbreiten Unruhe im Kreislauf des Kosmos was von mir gestoppt werden muss. Der Schein der weltlichen Erfolge, der Siege und Niederlagen und der Titel hat die beiden bereits zu sehr korumpiert. Ich kann diesen Schafen nicht mehr helfen, sie haben sich zu weit von der Herde entfernt. Alles was mir bleibt ist, diese armen Seelen hinter den alten Schuppen zu führen und ihrem unweigerlichen Ende zuzuführen!“
Mit einer Hand macht er die Kehlenschnitt Geste, während sich aber keiner seiner Gesichtsmuskeln regt und er auch sonst keinerlei Emotionen ausdrückt.
Michael Payne: „Meine Herde darf nur aus wahren ausgestoßenen bestehen. Seelen, die die wahre innere Kraft besitzen und die sich nicht vom System korrumpieren lassen. Denn egal wie oft sie es sagen, der Fight Club ist eine Lüge. Sie sind nicht getrennt vom System, nein sie stehen mittendrin und baden auch noch in den Wassern der Sünde. Sie haben lieber den Titel gehalten als ihren eigenen Stolz zu wahren. Sie haben sich lieber dem Glanz des Ruhmes hingegeben als ihre eigene Stärke zu entfalten. Ich wollte ihnen dabei helfen, doch sie haben es nicht verstanden das es mehr gibt als das eigene Ego zu befriedigen. Sie haben nicht verstanden was es heißt Opfer zu bringen und sich etwas größerem zu öffnen. Sie waren nicht bereit das wahre Böse zu erfahren und zu sehen was es bedeutet sich gegen das System aufzulehnen. Es war für Drake und Jasper einfacher, sich dem System anzupassen und seine Verführungen zu genießen.“
Er deutet nun direkt in die Kamera, immer noch ohne irgendwelche Emotionsregung.
Michael Payne: „Heute Abend bin ich darum euer Gott, der die Bestrafung des Fight Club aus den Strahlen des anderen Universums regnen lässt. Sie werden die wahre Macht zu spüren kriegen, was man erreichen kann wenn man sich von diesen weltlichen Verführungen lossagt. Den Siegen und Niederlagen, dem Gold und dem Geld. Wenn es um mehr geht um etwas tieferes. Darum dem System und der Gesellschaft zu zeigen, das wir wirklich nicht sind wie sie. Das sie ihre Lügen behalten können und wir durch ihre Scheinheilige Hülle sehen. Aber der Fight Club hat sich selbst eine Scheinheilige Hülle angelegt und schmückt sich mit Federn von dennen Drake und Jasper keine Ahnung haben. Und diese wird der Evolutionist den beiden heute Abend ziehen....“
Dann legt er seinen Mantel ab und wartet auf Matchbeginn.
Wir befinden uns in den Gängen der Berliner Max-Schmeling-Halle, die für den gemeinen Zuschauer nicht begehbar sind. Die sollen sowieso gerade im Halleninnenraum sitzen und sich das Spektakel angucken, wie das Match zwischen Lex Streetman und Jimmy Maxxx auf der einen, sowie Toxic Lugosi und Max Mustermann auf der anderen Seite, die in wenigen Augenblicken die GFCW Tag Team Titles unter sich ausmachen werden. Zwischen den ganzen Türen, die zu diversen Räumlichkeiten führen, laufen einige Mitarbeiter der GFCW herum. Kabelträger, Leute aus dem Catering, Tammy, die Interviewerin hat gerade nichts zu tun und hält einen Plausch mit ihrem Kameramann. Und von all diesen Leuten vollkommen unbemerkt läuft ein Mann in einem matten, schwarzen Anzug umher. Ein schwarzes Hemd, schwarze Krawatte, schwarze Schuhe. Komplett in schwarz gekleidet, aber mit einem angenehmen, gebräunten Teint und das volle Haar zu einem kurzen Zopf nach hinten gebunden und natürlich mit Sonnenbrille im Gebäude. Warum auch nicht? Der Mann geht schnurstracks auf Tammy und den Kameramann, der sein schweres Gerät vor sich auf den Boden gestellt hat, zu und spricht die Beiden an.
"Guten Abend. Ich habe einen Termin mit dem… eh… Verantwortlichen. Wo finde ich Denjenigen?"
Die Interviewerin und der Mann mit der Technik schauen sich für einen Moment verwirrt an.
Tammy: "Sie meinen Claude Booker? Der müsste dort hinten in seinem Büro sitzen. Aber… er ist beschäftigt, denke ich." "Ja, das ist mir bewusst. Aber dennoch habe ich ein sehr wichtiges Anliegen."
Ohne auf die Reaktion der Frau mit dem Mikrofon zu warten, die ungewöhnlicher Weise eine Möglichkeit ausgelassen hat, ein Interview mit einer ihr vollkommen unbekannten Person zu führen, läuft der Mann im schwarzen Anzug in die gezeigte Richtung. Vor einer Tür bleibt er dann stehen, auf der ein großes Schild prangt: OFFICE. Der Mann nimmt seine Sonnenbrille ab und er kneift leicht die Augen zusammen, bevor er an der Tür klopft und lauscht. Keine Reaktion. Er klopft noch einmal. Wieder kommt keine Stimme aus dem inneren des Raumes. Was für andere Menschen wohl ein Zeichen wäre zu gehen und vielleicht später wiederzukommen, scheint eher so etwas wie eine Einladung für diese Person zu sein. Denn mit dem Ohr an der Tür greift er nach der Türklinke und drückt diese langsam runter. Die Tür öffnet sich einen Spalt, weiterhin keine Reaktion. Und dann schlüpft der unbekannte Mann in das Büro der Chefetage der GFCW.
Auf dem Titantron erscheinen nun ein lachender, schwarzer Schnurrbartträger mit frisch polierter Glatze sowie ein kleiner Luchador mit giftgrüner Maske. Die beiden tragen schwarze T-Shirts mit dem neuen The Real Deal-Logo und stehen backstage vor einem Monitor mit GFCW-Logo, sie wollen jetzt scheinbar ein paar Worte an die GFCW-Galaxie richten. Der Jubelpegel in der Max-Schmeling-Halle steigt hörbar an, als die beiden auftauchen, scheinbar kommt das neue Tag-Team bei den Fans bereits nach so kurzer Zeit ganz gut an.
THE REAL DEAL
Frazier Malone: „HEY BERLIN! Wir sind's nur, THE REAL DEAL! HA-HA! Das neue Dream Team, der neue Stern am Firmament, die neue Macht in der Galaxie! Ja ihr hört verdammt richtig, der Dragon und ich machen jetzt gemeinsame Sache und wir wollen eure Herzen und auch die Tag-Team-Divison im Sturm erobern. Vor zwei Wochen habe ich meinem Freund hier aus der Patsche geholfen, als der Destroyer und Crusher ihm ziemlich übel zugesetzt haben, doch dann haben wir es denen so richtig gegeben, BÄM! HA-HA, diese zwei werden wir so schnell nicht wieder sehen, das sag' ich euch, verdammt.“ Dutch Dragon: „Hey hey, ich hätte das schon allein geschafft, Bruder! … Spaß beiseite, danke für deine Hilfe, Mann! Das hätte übel enden können, aber es hatte dann auch etwas Gutes.“ Frazier Malone: „Echt?! Was denn?“ Dutch Dragon: „Na, wir haben zueinander gefunden, hehehe.“ Frazier Malone: „ACH SO! Das stimmt natürlich. Und wir labern gar nicht erst lange herum, das ist nicht unsere Art, wir sind Männer der Tat! Und doch müssen wir jetzt mal ein paar Worte los werden, und zwar an die etablierten, sogenannten Tag-Teams hier in der GFCW.“ Dutch Dragon: „Du meinst die Outlawz 2.0? Und die Fearsome F(r)iends?“ Frazier Malone: „Ja verdammt! Und ich meine den Fight Club, und ich meine die Lucha Tecnicos.“ Dutch Dragon: „Wer sind die denn? Noch nie gehört. Ich bin doch der wahre Luchador hier, und ein Techniker bin ich auch, also …“ Frazier Malone: „Ja ja, schon gut, du bist super. Keine Frage. HA-HA, entspann dich, Junge! Zurück zum Thema: Heute Abend steht das große Titelmatch zwischen den Outlawz und den Fearsome F(r)iends an, aber ganz ehrlich, wen interessiert's?! Ich meine, klar die sind schon ganz gut, die Jungs haben was drauf, keine Frage. Aber sind sie wirklich so gut, dass sie hier seit Monaten um den Titel fehden dürfen?! Also so überragend finde ich die jetzt beide nicht!“ Dutch Dragon: „Also komm schon Frazier, das sind richtig gute Teams, die stehen verdient da, wo sie jetzt sind, nämlich ganz oben, an der Spitze.“ Frazier Malone: „Ja ja, stimmt schon. NOCH. Noch stehen sie an der Spitze, doch jetzt kommen wir. Und wir fordern unseren Platz auf dem Tag-Team-Thron ein! Wir werden uns von unten nach oben vorarbeiten, bis wir ganz oben an der Spitze angekommen sind. Und dann werden wir auch die Champions entthronen. Egal, wer das dann sein wird. Und dann heißt es: Die neuen Tag-Team-Champions: Frazier Malone und der Dutch Dragon, THE REAL DEAL! HA-HA, denn genau das sind wir, die einzig Wahren. EAT THAT, BABY!“ Dutch Dragon: „Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, mein Freund …“ Frazier Malone: „Ein weiter Weg?! Vielleicht, aber jeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt! HA-HA. Und diesen ersten Schritt werden wir schon sehr bald machen. Egal, wer unsere Gegner sein werden, wir werden sie besiegen. Von mir aus kann man uns auch gleich die Champions vorsetzen, hätte nichts dagegen. Nur wer wagt, der auch gewinnt!“ Dutch Dragon: „Mir wäre es doch lieber, wenn wir erstmal klein anfangen.“ Frazier Malone: „Wenn du ganz nach oben willst, mein Freund, dann musst du früher oder später jeden besiegen. Und mir ist da früher lieber als später. HA-HA. Und genau damit fangen wir in 14 Tagen an. Count the days, GFCW-Galaxie! Man sieht sich!“ Pete: „Starke Worte der beiden Neuen, das muss man sagen. Mir gefallen die einfach, die haben Energie und bringen Schwung in den Laden.“ Sven: „Also mir sind die zu schwungvoll, viel zu viel Gelaber. Haben die nicht gesagt, die wollten nicht so viel erzählen und lieber Taten sprechen lassen? Also das konnte ich jetzt hier noch nicht sehen.“ Pete: „NOCH nicht, aber du hast es ja gehört, bei der nächsten War Evening Show wollen die beiden ihr Matchdebüt geben. Bin mal gespannt, gegen wen sie da ran müssen, aber wer es auch ist, ich bin sicher, das wird ein prima Match!“ Sven: „Wir werden sehen. Jetzt geht’s erst einmal in die Werbepause, und danach mehr Action hier aus Berlin bei FINEST HOUR 2015.“
Die Kamera führt uns nun Backstage. Und nur wenige Sekunden nachdem das Kamerabild für die ganze Halle am Titantron sichtbar wird, jubeln die Fans! Denn im Fokus der Kamera ist Carina Valentina, die schüchterne Sekretärin von Lionel Jannek. Grund dafür sind nicht nur die großen Sympathien der Fans, weil sie so unter ihrem Klienten leiden muss, sondern auch sicher die Tatsache, dass sie ja eigentlich nichts böses tut, sofern sie nicht von Lionel Jannek dazu gezwungen wird... und einfach die Tatsache, dass viele Fans sie einfach nur verdammt süß finden!!! Janneks „Mädchen für Alles“ spricht gerade mit einem GFCW-Mitarbeiter, der ihr nach einem kurzen Wortwechsel etwas in die Hand drückt. Ein Clipboard auf dem einige Zettel eingeklippt sind. Nachdem Carina diese Dokumente entgegen genommen hat, verabschiedet sich der Mitarbeiter höflich und Carina vertieft sich in den Papierkram, wie sie es eigentlich immer tut… dabei scheint ihre Miene langsam etwas besorgter zu werden, bei dem was sie da liest und sie schüttelt ungläubig langsam den Kopf…
Carina Valentina: „HUCH!“
Plötzlich schreckt die Frau auf, weil sie an der Schulter angetippt wurde! Vor Schreck lässt sie das Clipboard fallen und dreht sich schnell um, wobei sie fast hinfällt. Sie scheint hinter sich ja fast Bleed zu erwarten… aber diesmal ist sie es nicht…
Dynamite: „Tut mir Leid… Ich wollte dich nicht erschrecken…“
Der Chef der GFCW steht Carina gegenüber und macht eine entschuldigende Geste. Carina atmet einmal erleichtert tief durch und führt ihre Hand zu ihrem Herz, welches nach diesem Schock naturgemäß etwas schneller schlägt…
Carina Valentina: „Meine Güte, Herr Booker… Bitte machen Sie das nie wieder… Ich habe wirklich keine Nerven für so etwas…“ Dynamite: „Wie gesagt… Es tut mir Leid…“
Als eine Art Beweis dafür, hebt der Boss Carinas Clipboard vom Boden auf, das sie fallen gelassen hat und reicht es ihr. Carina nimmt das Clipboard mit zitternder Hand und ohne Dye dabei in die Augen zu blicken wieder an sich und lässt artig ein
„Danke…“
folgen. Dann dreht sie sich um und will gehen, aber…
Dynamite: „Sekunde noch, Carina!“
Wie eingefroren bleibt diese stehen. Man merkt ihr an, dass sie eigentlich nicht mit Dye reden will. Aber sie beschließt sich zumindest anzuhören was er denn von ihr will. Immerhin könnte es etwas Wichtiges für Lionel Jannek sein… Deswegen dreht sie sich nochmal um und blickt Dye an, während sie fast hilfesuchend das Clipboard mit beiden Händen an sich drückt…
Carina Valentina: „Was wollen Sie denn, Herr Booker? Bitte fassen Sie sich kurz, ich habe noch viel zu tun…“
Aber das lässt Dye nicht gelten.
Dynamite: „So viel Zeit muss sein, Carina! Immerhin betrifft das worüber ich mit dir reden will nicht nur dich, sondern auch deinen Klienten!“
Carina wendet ängstlich wieder den Blick von Dye ab und schluckt… Sie ahnt bereits was jetzt kommt. Aber diesmal ist es anders… Schließlich steht ihr nicht irgendwer gegenüber, sondern der Boss ihres Klienten…
Dynamite: „Du brauchst nicht nervös zu sein… Es gibt nur ein paar Dinge die ich unbedingt mit dir besprechen muss…“
Auch wenn Dye hier ernst bleiben muss, ist das nicht sehr einfach wenn er Carinas scheue Rehaugen sieht… Deswegen versucht er seine Worte gut zu wählen…
Dynamite: „Es ist nicht so, dass ich irgendwelche Sanktionen über dich verhängen kann… Immerhin bist du nicht bei mir unter Vertrag, sondern bei deinem Klienten… Aber trotzdem habe ich euch und eure Situation jetzt bereits seit über einem Jahr beobachten können… und ich kann mir einfach keinen Reim drauf machen… Wenn ich dich so ansehe, scheinst du ganz schön was durchzumachen mit Lionel… du wirkst regelrecht eingeschüchtert… verängstigt… Aber wenn jemand wie Tammy oder Falk versucht dir zu helfen reagierst du so ablehnend…“ Carina Valentina: „Herr Booker! Bitte!“
Fast wie automatisch kamen diese Worte von Carina, die Dye erstmal unterbrechen… Sie weiß zwar nicht so recht was sie jetzt sagen soll, aber sie musste Dye erstmal zum Schweigen bringen…
Carina Valentina: „Ich möchte nicht, dass Sie sich in unsere Angelegenheiten…“ Dynamite: „Ich war noch nicht fertig Carina!“
Carina stockt… Sie hat nicht damit gerechnet von Dye unterbrochen zu werden… Jetzt bekommt sie keinen Ton mehr heraus…
Dynamite: „Was ich sagen will ist: Ich bin Lionels Chef… Wenn es irgendetwas gibt was dich belastet… dann kannst du dich mir anvertrauen! Von mit erfährt niemand etwas.“
Carina schüttelt energisch den Kopf…
Carina Valentina: „I-ich will… nicht… dass… Nein, w-warum? Warum belasten Sie sich damit so…? L-Lio wird das überhaupt nicht…“ Dynamite: „Was soll er mir schon antun? Ich bin sein Chef und kann mich notfalls auch gegen ihn wehren!“
Dye macht eine Denkpause, in welcher er die arme Carina von oben bis unten mustert… Diese Frau ist ihm ein Rätsel… und nicht nur ihm…
Dynamite: „Sieh mal… Ich weiß nicht was das für eine Beziehung da zwischen euch beiden genau ist, aber scheinbar zieht sie sich schon über Jahre hindurch… und ich würde wirklich gerne wissen was Sache ist…“
Mit verschränkten Armen wartet Dye auf eine Antwort, während Carina nur auf den Boden und weg von Dye blickt… Sie zieht es vor jetzt lieber den Mund zu halten und hofft, dass Dye wenn sie sich nur still verhält einfach verschwindet… Dyes Miene wirkt etwas enttäuscht, aber scheinbar hat er schon mit so einer Reaktion von Carina gerechnet…
Dynamite: „Schon gut… Du bist nicht verpflichtet zu antworten…. Aber wenn du so reagierst, dann muss ich mich natürlich fragen was du mir noch so alles verschweigst was ich vielleicht wissen sollte… Vielleicht irgendetwas hinter meinem Rücken was mir gefährlich werden könnte…“
Carina zuckt kurz zusammen… Weiß Dye etwa von der Partnerschaft und den Plänen von Nicotine & Bacteria? Innerlich hofft sie, dass dem nicht so ist. Sie wird immer nervöser und hofft, dass Dye sie endlich in Ruhe lässt.
Dynamite: „… Wie du meinst, Carina. Es ist deine Entscheidung und du bist auf der sicheren Seite, weil du nicht bei mir unter Vertrag stehst… Aber ich weiß, dass du, im Gegensatz zu Lionel, kein schlechter Mensch bist… umso trauriger finde ich es dir in deiner Situation nicht helfen zu können…“
Empathie ist für den Boss der GFCW natürlich kein Fremdwort, auch wenn es ein sehr hartes Geschäft ist. Er sieht, wie alle anderen auch, das Leid dieser Frau hinter dem irgendetwas stecken muss, das sie aber, aus welchem Grund auch immer, nicht verraten will… Dann kommt Dye ein Gedanke…
Dynamite: „Hör mal… Ich will dir nichts einreden was gegen deinen Willen geht… Aber ich mache dir hier und jetzt das Angebot: Sollte dich Lionel wirklich als seine Managerin und Sekretärin entlassen… biete ich dir gerne einen Vertrag an. Ich habe immer sehr viel Arbeit zu erledigen und auch sehr viel Papierkram am Hals der organisiert werden muss. Ich könnte also eine Sekretärin selbst sehr gut gebrauchen…“
Was für ein Angebot! Carina umklammert das Clipboard noch fester und sieht aus als ob sie zumindest darüber nachdenkt… Dann bringt sie, leise aber doch, ein paar Worte heraus.
Carina Valentina: „D-danke für das Angebot, Herr Booker… Aber es kommt einfach für mich nicht in Frage… Ich habe meine Gründe… Bitte lassen Sie mich jetzt in Ruhe…“
Ein enttäuschtes Seufzen entkommt Dye nach dieser Antwort. Aber er will Rücksicht auf diese gequälte Frau nehmen und verabschiedet sich höflich bevor er sie wieder gehen und arbeiten lässt.
Dynamite: „Dann lasse ich dich jetzt in Ruhe, Carina… Aber nur damit du es weißt: Ich halte die Stelle frei. Du kannst deinen neuen Arbeitsplatz jederzeit haben… Sag mir einfach nur Bescheid. Wir sehen uns! Und alles Gute für das heutige Titelmatch!“
Nach diesen Worten verlässt Dye den Schauplatz und Carina blickt ihm erleichtert hinterher. Dann widmet sie sich wieder ihrem Clipboard, dessen Papiere durch ihre Umklammerung ein wenig geknickt wurden… Vorsichtig streift sie die Zettel wieder einigermaßen glatt und liest dann weiter… Dabei wirkt sie sehr verunsichert. Irgendetwas scheint Carina heute mehr zu belasten als sonst… und das nicht nur weil ihr Job in Gefahr ist und sie noch mehr Arbeit zu erledigen hat als zuvor. Nein, irgendetwas scheint auf diesen Zetteln zu stehen was sie sehr beunruhigt… Denn immer wieder liest sie die Zettel, beim Rückmarsch zu Lionel Janneks Kabine, sorgenvoll durch und schüttelt den Kopf. Sie klopft an Janneks Kabine und wird hereingebeten…
Carina Valentina: „… Oh Gott… Wenn das nur gut geht…“
… sind ihre besorgten Worte bevor sie die Kabine betritt und die Tür hinter sich schließt… Irgendetwas stimmt da doch nicht… Müssen sich die Fans Sorgen machen? Und wenn ja, um wen? Carina? Jannek? Seine Gegner? Wir werden ja sehen…
ZWEITER AKT: JASON CRUTCH
Wir sind zurück. Wir sind wieder in dem Raum. Wieder in der Dunkelheit. Wieder auf der Treppe, auf der der Mann wieder Platz genommen hat. Der Mann, der heute Abend wieder Champion werden will. Der Mann, der vielleicht wie kein Zweiter für die GFCW steht. Der Mann, der seit seiner Rückkehr nicht gepinnt wurde. Nicht zur Aufgabe gebracht wurde. Der Mann, der scheinbar unbesiegbar ist.
Robert Breads: „Jason Crutch...“
Sein anderer Gegner an diesem Abend. Nachdem er Lionel Jannek bereits einige Worte mit auf den Weg gegeben hat scheint nun sein anderer Gegner dran zu sein.
Robert Breads: „Du hast lange dafür gekämpft, hier zu sein. Du hast lange dafür gekämpft, dich Champion nennen zu dürfen. Und dann nicht nur irgendein Champion... sondern gleich GFCW World Heavyweight Champion. Der höchste Titel gleich zu Beginn. Der wichtigste Titel. You're a champion... wir haben es alle gehört. Ein Märchen, das wahr wird. Eine unfassbare Story. Eine Story, deren Ende genau das gleiche Ende haben wird wie jede Story, in der Robert Breads mitspielt. Das heißt: Es wird eine Story ohne Happy Ending.“
Beinahe entschuldigend hebt Breads die Augenbrauen, die daraufhin in der Dunkelheit verschwinden.
Robert Breads: „Es würde mir beinahe ein wenig Leid tun, dir das alles kaputt zu machen, wenn du nicht so verdammt verblendet für die Realität wärst und diesen Titel auch nur im Geringsten verdienen würdest. Du hast den Titel auf ziemlich dubiose Art und Weise gewonnen, Jason – und das gegen jemanden, der niemanden ehrlich und klar schlagen kann. Du musstest einen der schwächsten World Champions der GFCW-Geschichte mit der Hilfe eines Special Referees schlagen. Glückwunsch, du Pfeife.“
Gleichermaßen verächtlich und sarkastisch applaudiert Breads.
Robert Breads: „Und seitdem weigerst du dich, der Realität ins Gesicht zu blicken – dass du zwar den Titel trägst, aber der Titel nicht von dir getragen werden sollte. Nein, dieser Titel macht dich nur auf dem Papier zum wichtigsten und besten Wrestler dieser Liga. Bevor er nicht von dem einstimmigen und von allen akzeptierten besten Wrestler der Liga gehalten wird ist er nicht mehr als ein einfacher Gürtel. Jason Crutch, es tut mir Leid dir das zu sagen – aber du bist zwar auf dem Papier ein Champion, ein „TRUE Champion“, wie du es so lange unbedingt sein wolltest, bist du aber erst, wenn du Robert Breads geschlagen hast.“
Mit dem Zeigefinger deutet er auf seine eigene Brust.
Robert Breads: „Es ist vollkommen egal, wie du es drehst und wie du es wendest. Es ist vollkommen egal, welche Ausreden du suchst oder wie du versuchst es zu relativieren – ich habe dich besiegt. Kurz vor dem größten Moment deiner Karriere, nur zwei Wochen vorher, habe ich dich besiegt. Und nicht so wie Lionel Jannek dich besiegen würde, nein – fair und klar, ohne Tricks, ohne Fragen, in der Mitte des Rings. Im Gegensatz zu deinem Titelgewinn war mein Sieg gegen dich ehrlich und hinterließ keine Fragen wer der Bessere von uns Beiden ist. Und deshalb haftet deinem Title-Run von Anfang an dieser Makel an. Dieser Makel, dass du zwar den Champion, aber nicht den Besten schlagen konntest. Heute ist deine Chance diesen Makel zu tilgen. Es gibt da nur ein simples Problem: Ich bin besser als du.“
Man kann sehen wie Breads ein wenig schmunzelt.
Robert Breads: „Wir alle haben es gesehen. Und auch unabhängig von diesem Match, meine Freunde... ihr alle da draußen, die ihr die GFCW verfolgt... so wisst ihr es alle. So wie Jason Crutch es tief in seinem Inneren weiß, egal, wie sehr er sich dagegen sträubt, egal, wie sehr er sich dagegen wehrt, egal, wie sehr er sich selbst versichert dass er zumindest eine kleine Chance hat wenn er wirklich 110% gibt... er weiß, dass er gegen Robert Breads in Top-Form keinerlei Siegchancen hat. Keine kleinen Chancen. Keine minimalen Chancen. GAR KEINE CHANCE. Und er wird sie niemals haben. Denn was er weiß wisst auch ihr alle: Ich bin der Beste. Ich bin besser als der Champion. Ein Zustand, der nicht richtig ist. Und deshalb muss ich heute Abend Champion werden.“
Nicken vom Herausforderer.
Robert Breads: „Jason Crutch will nur das Beste für den Titel, ja? Nun, in seinem Herzen weiß er, dass das nicht er selbst ist. Der Titel will vom Würdigsten, vom Besten getragen werden. Und um keine Hüften kann er so hell leuchten wie um die meinen. Jason Crutch, du hattest deine fifteen minutes of fame – zu viel, wenn man mich fragt. Aber du hattest sie nun, und damit soll auch gut sein. Du wirst erfahren was schon so viele vor dir erfahren haben, Wrestler, deren Namen du wohl größtenteils nicht mal kennst und die so viel besser waren als du... Eric Fletcher, Danny Rickson, J. T. K., Lex Streetman... es ist egal, ob und wie sehr die Fans dich lieben und wie sehr sie dich gegen mich unterstützen. Das sind Kieselsteine, die ihr auf einen Panzer werft. Und ich werde euch... Jannek... Crutch... wegpusten.
Und dann werde ich am Ende im Ring stehen und sagen wovon Jason Crutch immer geträumt hat und in seiner weiteren Karriere auch weiterhin nur träumen kann, weil die Realität niemals so aussehen wird. „I'm a champion. A true champion. And i deserve this.“ Bis du das guten Gewissens von dir behaupten kannst, Jason Crutch, wirst du lediglich als der Champion mit dem zweitschlechtesten April-Scherz der GFCW-Geschichte in die Historie eingehen. Und als der Mann, der Platz machen musste, als die Wiederauferstehung der GFCW begann. Als Robert Breads sich seinen Titel zurück holte. Jason Crutch... dieser Moment, dieser Titel-Run... das ist deine „Finest Hour“. Aber der Zeiger der Uhr hat sich nun einmal komplett gedreht. Und von Jason Crutch's Finest Hour geht es nun in das Age of Breads. Und du, Jason... kannst NICHTS dagegen tun.“
ALS NÄCHSTES... DRITTER AKT: WIEDERGEBURT
Die Arena in Berlin, der ehemaligen Heimat der FWF. Und damit auch ehemalige Heimat des amtierenden GFCW-Intercontinental Champions, seines Zeichens als Johnboy Dog bekannt. Der alte Hund genießt die letzten Sonnenstunden des Tages und befindet sich auf einer Dachterasse eines nahegelegenen Penthouses. Dort stehen zwei Stühle auf der sonnigen Terasse und ein runder Tisch in der Mitte, auf dem ein Smartphone, ein Drucktastenhandy und ein Aufzeichnungsgerät platz gefunden haben.
Dem Hund, der ein Dog's Inn- Shirt trägt und sich in kurzen Cargohosen präsentiert, sitzt ein Mac Müll gegenüber, der zum wohl ersten Mal in seiner GFCW-“Karriere“ ohne Sakko aus dem Haus getraut hat. Aber würde er eins tragen, wäre er noch ärmer dran – Mac schwitzt auch so schon genug. Allerdings nur aufgrund der Hitze und nicht, weil er dem alten Hund gegenübersitzt, der sich eine halbmatte Sonnenbrille aufgesetzt hat und durch die dünnen Gläser stiert. Mac sagte, das Interview würde eine gute Stunde dauern, also hat auch genug Wasser – in Glasflaschen, ähnlich wie im Altenheim – den Weg auf den Tisch gefunden.
Schließlich haben sich alle Beteiligten akklimatisiert und es kann losgehen – die Warterei der GFCW-Galaxie hat also ein Ende.
Mac Müll: „Johnboy Dog. Du stehst heute im wohl wichtigsten Match seit Deiner Rückkehr. Du wirst deinen Intercontinental-Title gegen den Puppenspieler auf's Spiel setzen. Wie fühlst Du dich?“ Johnboy Dog: „Ich? Ich fühle mich großartig. Wobei ich nicht vom wichtigsten Match generell sprechen würde. Für mich ist jedes Match das ich in meinem Alter noch bestreiten kann, wichtig. Mein Comebackmatch war das, aber auch der Brawlin' Rumble, ohne den ich gar nicht hier wäre. Seitdem hat meine Karriere hier nochmal eine steile Kurve nach oben hingelegt, aber ich bin mir stets bewusst, dass es auch schnell wieder nach unten gehen kann. Die Niederlage gegen Lugosi bei Title Nights ist hier ein mahnendes Beispiel. Da habe ich die Situation vielleicht nicht ganz ernst genommen – und bin dafür bestraft worden.“ Mac Müll:
„Würdest Du sagen, dass Du seitdem konzentrierter an
die ganze Sache heran gehst? Oder Dinge anders machst?“ Mac Müll:
„Dein Gegner, der Puppenspieler, ist so etwas wie der „Mann
der Stunde“ in der GFCW, wenn man das Geschehen um den
Heavyweight-Title ausblendet. Hast Du Angst vor ihm?“
Johnboy Dog:
„Angst...nein, Angst ist das falsche Wort. Ich fürchte
ich auch nicht, ich denke, das habe ich bewiesen. Aber ich habe
einen riesigen Respekt vor ihm. Nicht, weil er fast sieben Fuß
groß ist. Sondern, weil er für seine Größe
unglaublich agil sein kann und eigentlich immer eine
überraschende Aktion in Petto hat. Außerdem...“
Johnboy Dog:
„....versteht er sich hervorragend darin, seinen
kryptischen Botschaften gehörigen Nachdruck zu verleihen.
Ich habe schon viele...nennen wir sie Dampfplauderer erlebt, die
ja ach so mysthisch waren, sich dann aber verhaspelten oder zu
schnell die Maske fallen ließen. Das befürchte ich
beim Puppenspieler nicht, beziehungsweise sehe es nicht. Von den
Grundlagen her ist der Championship-Material, aber er muss das in
ihm schlummernde Potential auch nutzen. Mit mir hat er bei Finest
Hour die Gelegenheit, den nächsten Schritt zu gehen, eine
neue Ebene zu erlangen. Schlägt er mich, hat er es
geschafft. Schafft er es nicht, muss man schauen. Dann liegt es
an ihm, sich einen neuen Versuch zu verschaffen, oder aber er
sucht sich doch ein anderes Ziel. Das kann nur er Dir sagen –
nach Finest Hour!“ Johnboy Dog:
„Wir wurden von unseren jeweiligen Gegner eliminiert.
Crutch von Jannek, ich zuvor vom Puppenspieler. Überhaupt
fand ich das Schwach. Wir hätten eine sehr große
Chance gehabt, zu gewinnen – ich bin ja seit einige Zeit
der Spezialist für Battle Royals, die nicht live im
Fernsehen übertragen werden. Vielleicht sollte ich
beantragen dass man die nächstjährige Challenge, denn
es wird sicher eine geben, auch nur im Internet oder so
überträgt. Da bin ich dann haushoher Favorit, selbst
wenn ich mit meiner rechten Socke teame!“
Mac Müll:
„Nach der Challenge hast Du dich weiter mit dem
Puppenspieler angelegt. In Erinnerung blieb dabei besonders dein
Cheap Shot vor gut vier Wochen. Den hast Du eigentlich ganz gut
erklärt, aber magst Du für die tausenden von Fans noch
einmal deine Beweggründe schildern?“ Mac Müll:
„Und, kommt er?“
Johnboy Dog: „Mac. Wenn ich das wüsste, würde ich die Lottozahlen immer richtig tippen, immer nur grüne Ampeln erwichsen und so weiter. So viel Glück und Glaskugeldenken habe ich nicht im Repertoire, weshalb ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen muss. Und das sagt mir, dass es diesen Moment sicherlich irgendwann geben kann – nicht aber geben muss. Vielleicht wäre er schon längst gekommen, wenn die Umstände es erfordert hätten. Bisher aber gab es dazu keinen Anlass und selbst wenn es diesen geben würde, wäre es keine Garantie dass es dazu kommt.“ Mac Müll: „Also schließt du auch nichts aus? Würde ich auch nicht!“ Johnboy Dog:
„Dann sind wir uns ja einig!“ Johnboy Dog: „Ich denke nicht. Ich denke, unabhängig davon wie das Match bei Finest Hour ausgeht, wird der Verlierer ein Rematch bekommen. Zumindest ist das die Lösung, die mir auch zusagen würde. Und ich kann mir vorstellen, dass das nicht nur dem Puppenspieler gefallen würde, sondern auch der GFCW-Galaxie, ohne die wir alle nichts wären – auch wenn manch einer das vielleicht gern anders darstellt. Ich liebe die GFCW-Fans – auch die, die Zereo Killer, Jason Crutch oder meinetwegen Robert Breads anfeuern. Wobei...Broti hat keine Fans.“ Mac Müll:
„Magst Du noch einige Worte an die GFCW-Galaxie richten,
wenn Du sie schon erwähnst? Immerhin schauen Deine Fans
zu!“
Johnboy Dog:
„Sehr gern. Liebe GFCW-Galaxie. Auch Fans meines Gegners,
Fans anderer Wrestler und liebe Leute. Bei Finest Hour werde ich
den Intercontinental Titel gegen den Puppenspieler verteidigen.
Auch wenn ich zu den meisten von Euch ein gutes Verhältnis
habe und viele für mich chanten, wäre es mir wichtig,
dass Ihr beide Akteure würdigt. Das klappt in Kämpfen
gegen Jason Crutch ja auch. Ich höre Euch gern, kann mir
aber auch vorstellen, dass es anderen genauso geht.
Schlussendlich ist das, was wir tun, für Euch! Alles was wir
tun, tun wir für Euch – und Ihr macht gewissermaßen
die Musik dazu! Ihr chantet, buuht und klatscht. Oft bis zum
Umfallen, gerade bei Pay Per Views wie Finest Hour. Deshalb:
Würdigt unsere Leistung! Bleibt bis zum Schluss der Show am
Ball! Und macht sie für uns, aber insbesondere auch für
Euch, zu einer einzigartigen und unvergesslichen Veranstaltung!
Ich vertraue Euch da vollkommen!“
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