Pete:
„Ein Match für die Ewigkeit steht an,
Sven.“
Sven:
„Jannek gegen Antoine. Das ist eine Ansage. Zwei Triple
Crown Champions. Zwei zweifache World Champions. Der Wrestler des
Jahres 2021 gegen den Wrestler der Jahre 2017 und 2020. Viel mehr
Superlative kann man nicht finden.“
Pete:
„All' das sind fantastische Zutaten für ein
hervorragendes Match!“
Sven:
„Außerdem ist Thomas Camden hier heute an der
Ringside unterwegs. Es gab keine lauten Stimmen, dass hier jemand
von außen eingreifen könnte, aber bei einem Match mit
dieser Tragweite wird kein Risiko eingegangen.“
Pete:
„Du sagst es, Sven! Ich würde auch behaupten, dass
Thomas vom Typ her so ist, dass er sich aus den Angelegenheiten
der Hauptprotagonisten heute Abend heraus hält und wirklich
nur dafür sorgen wird, dass niemand eingreift. Wenn alles
gut verläuft, werden wir eigentlich nie über ihn
sprechen müssen.“
Sven:
„Hoffen wir es. Jannek und Antoine ist ein Match, welches
ohne irgendwelche seltsamen Aktionen von außen ablaufen
sollte.“
Singles Match: Lionel Jannek vs.
Antoine Schwanenburg
Referee:
Jack Bobo
Ohrenbetäubende
Buhrufe für den Staatsfeind #1 der GFCW, aber auch für
den „Wrestler des Jahres 2021“. Doch auch wenn
sein Bild auf der Videowall gezeigt wird, so hat seine Musik
noch nicht eingesetzt.
Auf
der Auftrittsrampe wurde eine Art roter Teppichboden
ausgelegt. Dieser wird nun von einem Dutzend Männer
betreten, die aussehen wie eine kaiserliche Kapelle. Sie
teilt sich zu gleichen Teilen links und rechts auf und bläst
eine Fanfare. Daraufhin werden im Eingangsbereich
goldgeschmückte Wappen-Banner von der Decke gelassen.
Und schließlich betreten auch noch zwei schöne
Damen (die bei einem Lionel Jannek Auftritt natürlich
nie fehlen dürfen) den Bereich, die gemeinsam ein
Seidenkissen mit einer schönen, juwelenbesetzten,
vergoldeten Krone tragen. Die Fanfare endet und nach kurzen
Sekunden des Wartens ertönt nun die standardgemäße
Einmarschmusik des „Einzig Wahren“, des „Superior
One“. Breaking Benjamins „Had Enough“.
Kurz
darauf öffnet sich eine Doppeltür und dahinter
sitzt der „Superior One“ Lionel Jannek auf
demselben Thron den wir zuvor schon im Video gesehen haben.
Er trägt sein übliches Ringgear in
Schwarz-Grün-Gold, doch anstatt der Trainingsweste die
er sonst dazu trägt, ziert ihn heute ein kaiserlicher
Rock, der aussieht als hätte ihn der letzte Kaiser von
Österreich persönlich getragen (nur vielleicht noch
etwas edler und teurer). Provokant lange bleibt der
Österreicher auf dem Thron sitzen und mustert die Leute
in der Halle. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit erhebt
er sich und zeigt seine bekannte Pose zwischen den beiden
Damen mit der Krone. Diese wird noch einmal ausführlich
betrachtet und noch einmal berührt und dann bewegt sich
Lionel Jannek schließlich zum Ring.
Als
wäre er nicht schon von Anfang an darauf aus gewesen
Antoine Schwanenburg den letzten Nerv zu ziehen, so legt er
mit diesen Provokationen wohl noch die bekannte Schippe mehr
drauf, um ihn so richtig zu irritieren. Kopfspielchen gehören
zu Lionel Janneks Lieblingsbeschäftigungen.
Im
Ring angekommen genießt es Lionel Jannek noch einige
Zeit in seinem goldenen Rampenlicht zu stehen, bevor er sich
der Kaiser-Kleider entledigt und seine Musik verstummt. Der
Österreicher nimmt in aller Seelenruhe den Platz in
seiner Ecke ein. Die massiven Buhrufe und Pfiffe der Fans
stören ihn bekanntermaßen herzlich wenig und
werden in diesem Match wohl auch kein Faktor sein. Dürfen
sie aber auch auf so einem Level, in so einem Kampf und bei
so einem Gegner nicht!
Sven:
„Jannek ist, da er sieht bereit und fokussiert aus.“
Pete:
„Zeit für Antoine.“
Das Licht in der Halle wird
gedimmt und die Musik von Antoine Schwanneburg ertönt.
In der Halle flackert die Freude ein wenig auf, es scheint,
als würde sich ein Großteil auf das anstehende
Match freuen und tatsächlich hinter Schwanenburg stehen.
Was man vor einigen Monaten nur bedingt geglaubt hätte,
ist mittlerweile die Realität. Der ehrlich wirkende
Ansatz große Matches auf das Parkett zu zaubern als
verdienter GFCW Superstar, das holt die Fans dann doch ab.
Und so erscheint Antoine auch
auf der Stage. Der große Glanz, die absolute
Extravaganz, sie ist nicht mehr. Kein Orchester auf der
Bühne, welches die Musik spielt. Kein gülden
verzierter Thron, auf dem er sich in den Ring tragen lässt.
Die einzige Reminiszenz an eben den Antoine, dem Exzentriker
ist die Robe. Aber auch diese ist deutlich entschärft,
lange nicht so prunkvoll wie zu seiner Kaiserzeit. Es ist
nicht Antoine „Brainpain“ Schwanenburg. Es ist
nicht „Kaiser“ Antoine Schwanenburg. Es ist
einfach nur Antoine Schwanenburg.
Nachdem er seinen Blick kurz
den feiernden Fans widmet, beginnt er seinen Gang in den
Ring. Er wirkt konzentriert. Fokussiert. Sein Ziel ist klar
vor Augen. Aber er wirkt auch fit. Zumindest von außen
wirkt es so, als sei sein Training erfolgreich gewesen, hier
und heute auf dem Hoch seiner Form zu sein. Mit recht
normaler Schrittgeschwindigkeit geht er die Stage nun
entlang. Es verzieht nicht groß seine Mine. Er ist
gekommen, um zu wrestlen. Keine Spielchen. Blick auf den Ring
und das war es.
Am Ring angekommen betritt er
diesen dann auch mit einer schnellen Bewegung. Alles an
diesem Auftritt dient nur dazu in wenigen Augenblicken das
bestmögliche Match in den Ring zu zaubern. Die Fans
haben genau das verstanden, weswegen sie ihn hier in diesem
Moment auch anfeuern. Sie wollen gute Matches
sehen, dafür haben sie schließlich bezahlt. Und
sie wissen, dass Antoine diese in der Regel auch abliefert.
Noch
ein letztes Mal schweift der Blick durch das Rund der Arena.
Dann hebt er einen Arm.
YEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEAH!
Die
Fans mochten Antoine, den Kaiser nicht. Aber die Fans mögen
Antoine, den Wrestler. Und damit ist alles gesagt, das Match
kann losgehen.
Herzog
prüft, ob beide Bereit sind, doch weder ZK noch Antoine
wirken so, als würden sie zuhören. Sie haben nur
sich gegenseitig im Fokus. Dann gibt der Ref das Startsignal.
Draußen hat es sich Thomas Camden gemütlich
gemacht. Fletcher versprach ihm, dass er gegen Jannek
antreten kann, wenn hier alles sauber abläuft. Nun hat
er immerhin den besten Platz im Haus, um ihn dafür zu
scouten.
DING DING DING
Pete: „Die
Glocke ertönt, ab geht die wilde Fahrt!“
Wir starten in dieses lang
erwartete Match etwas langsam. Lio ist es, der zu erst in die
Offensive gehen möchte, ist allerdings auch noch mit einer
gewissen Grundvorsicht unterwegs, während Antoine nichts
dagegen hätte, wenn Jannek den Start macht. Sie mustern
sich, suchen nach Schwachstellen, ehe der Österreicher in
den Lock-Up will. Die Einladung nimmt Antoine dankend an, da
sieht er sich und so gibt es ein erstes, kleines Kräftemessen
der beiden Legenden. Jannek drückt Antoine gegen die
Ringecke, doch dieser hat das kommen sehen und genau richtig
antizipiert, sodass es ihm ein leichtes ist, ihn so abzustoßen,
dass Jannek nach hinten weg auf dem Hosenboden landet. Ein erstes
Raunen geht durch Mannheim, doch der Wiener steht schneller
wieder, als er gefallen war.
LET'S GO ANTOINE!
Sven: „Die
Fans auf der Seite von Antoine, das ist noch immer etwas
ungewohnt.“
Pete: „Für
ihn sicherlich auch!“
Das will Jannek nicht auf sich
sitzen lassen und er versucht es ein weiteres Mal. Natürlich
will er der Welt zeigen, dass Antoine Unrecht hat, wenn er sagt,
dass er nicht mit ihm auf einem Level steht. Dementsprechend ist
es nur folgerichtig, dass Jannek sich nicht von dem Rückschlag
beeinträchtigen lässt. Er will ein weiteres Mal mit
Antoine in den Lock-Up gehen, aber der dreht den Spieß um.
Er schnappt sich seinen Gegner, whippt diesen in die Seile und
wartet auf die Ankunft.
STANDING DROPKICK!
Pete:
„Wunderschön!“
Jannek geht zu Boden und das ruft
das erste Mal heute Abend den Referee auf den Plan, denn Antoine
will den Pin zeigen.
1..
Kick Out!
Selbst die 1 hat Herzog kaum
geschafft zu zählen, Jannek ist schnell wieder auf den
Beinen und schmeißt Antoine regelrecht herunter von sich.
Natürlich weiß der Kölner, dass er damit das
Match nicht beenden kann. Aber er will Jannek auch ein bisschen
auf den Geist gehen. Anhand der Reaktion des Wieners kann man
sehen, dass das durchaus Erfolg hat. Beide sind nun wieder auf
den Beinen, Jannek reibt sich die Lippe, prüft nach Schäden,
aber alles ist in Ordnung. Das Match kann weitergehen. Antoine
wirkt bislang etwas wacher, Jannek muss sich noch in das Match
hinein finden. Das versucht er auch und geht in die Offensive.
Sven: „Lock
Up Versuch Nummer 3?“
Nein, das hat Jannek nur
angetäuscht. Antoine wollte sich einmal mehr drauf
einlassen, aber Jannek merkt, dass er etwas anderes Versuchen
muss. Also nutzt er den kurzen Moment der Unachtsamkeit seines
Gegners um ihm mit dem Ellbogen eins zu verpassen. Ein Raunen
geht durch Mannheim, da hat Jannek sehr gut gezielt und Antoine
taumelt in die Seile zurück.
Pete: „Lock
Up antäuschen, Elbow ins Gesicht, das ist nicht die feine,
englische Art!“
Sven: „Er
hat es genau richtig gemacht, Antoine hätte das kommen sehen
können und vielleicht auch müssen“
Antoine ist nun in den Seilen und
Jannek hat sich schon die passende Aktion herausgesucht.
STANDING DROPKICK!
Everything you can do, I can do
better ist hier das Motto und er zeigt die Aktion, die Antoine
zuvor zeigte. Nur mit dem Unterschied, dass Antoine nach hinten
über die Seile aus dem Ring fällt und auf dem
Mattenboden aufprallt. Das feiert der Österreicher natürlich
mit der entsprechenden Geste.
BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!
Die Buhrufe sind ihm natürlich
egal, die lacht er weg. Karo Herzog slidet aus dem Ring hinaus um
zu gucken, ob Antoine in Ordnung ist. Ihr Ergebnis ist: Jo, passt
soweit, also geht sie zurück in den Ring.
Sven: „Das
zeichnet Jannek natürlich aus. Mit ein, zwei Aktionen ist er
derjenige, der am Steuer sitzt.“
Pete: „Da
muss Antoine jetzt erst mal eine Antwort finden!“
Antoine zieht sich an der
Absperrung nach oben auf seine Beine. Herzog will gerade mit dem
Count beginnen, da ist es Jannek, der ebenfalls den Ring
verlässt. Ohne Umwege schnappt er sich seinen Gegner und
rammt diesen in die Absperrung. Das sorgt natürlich wieder
dafür, dass Antoine zu Boden geht.
Pete: „Das
hat sicher weh getan!“
Einmal mehr signalisiert Jannek den
Fans und auch Antoine, was er von ihnen/ihm hält. Aber nur
für einen kurzen Moment, denn dann tritt er auf den am Boden
liegenden Gegner ein. Sehr zum Unmut der Fans natürlich,
aber das ruft jetzt auch Karo Herzog auf den Plan. Ihr gefällt
es nicht, dass Jannek draußen auf Antoine eintritt und
dabei die Barrikade nutzt um sich selbst zu stabilisieren. Der
Wiener weiß natürlich nichts davon, dass er hier
irgendwelche Regeln bricht, wir befinden uns hier eher in
Grauzonen. Hat hier einer Grauzone gesagt? Lassen Sie mich Ihnen
Thomas Camden vorstellen. Da er so grau ist, wie die Textzone
hier, haben Sie ihn bislang vielleicht nicht zu Gesicht bekommen.
Jetzt wo hier draußen aber Action ist, legt er den grauen
Schleier kurz ab, um auch mal vor der Kamera zu sehen zu sein.
Was er als Enforcer jetzt hier genau machen soll, außer
aufpassen, dass keiner eingreift, weiß er selbst nicht so
genau, aber er stellt sich mal demonstrativ neben Jannek und
Antoine und redet gut auf sie ein. Vielleicht reicht das ja
schon, dass sie die Action wieder in den Ring hinein verlegen.
Weder der Wiener, noch der Kölner jedoch lassen sich davon
irgendwie beeindrucken. Aber hey, er hat sich immerhin mal
gezeigt. Zurück ins Graue nun mit ihm. Karo Herzog redet
kurz auf Jannek ein, der natürlich weiter Tritte auf Antoine
regnen lassen möchte. Aber Antoine kämpft sich zurück.
Er rappelt sich auf und es bricht ein Brawl aus. Karo Herzog wird
zurück gestoßen, aber es passiert sonst nichts weiter.
Sie slidet in den Ring zurück und will dann jetzt so langsam
dann doch mal den Count beginnen.
Pete: „Statt
des hochklassigen Matches, sind wir nun bei einem handfesten
Brawl angekommen! Und den Fans gefällt das dort draußen.“
Sven: „Es
ist eine persönliche Angelegenheit geworden und das merkt
man.“
Ein Raunen geht durch die Menge und
das wird in Kürze verstärkt werden. Thomas Camden zeigt
sich noch mal und weist auf den Count von Karo Herzog hin. Aber
in der Sekunde, als sie EINS! Ruft, zeigt Jannek eine Clothesline
gegen Antoine und das befördert ihn über die Absperrung
zu den Fans. Aber es reißt Jannek mit. Beide befinden sich
nun hinter der Absperrung. Das gefällt den Fans natürlich
noch mal mehr, ein bisschen Action direkt vor den eigenen Füßen,
da hat noch nie jemand Nein zu gesagt. Die Kamera geht wackelig
hinterher und filmt nun über die Absperrung drüber hin
zum Boden, wo sich die beiden bekriegen. Und bekriegen ist hier
auch das richtige Wort, es wirkt wie ein richtiger Catfight dort
auf dem kalten Betonboden. Sowohl Jannek, als auch Antoine lassen
ihre Fäuste auf den Gegenüber einprasseln und es wirkt
nicht so, als würden die in naher Zukunft voneinander
ablassen wollen.
2!
3!
4!
Der Count von Karo Herzog geht
unerbittlich weiter. Camden steht noch vor der Absperrung, schaut
sich das Ganze an. Wir hören durch die Außenmikrofone,
dass er versucht auf den Count hinzuweisen. Einen Double Count
Out kann ja eigentlich keiner der Teilnehmer gebrauchen. Ob sie
das mitbekommen, was der freundliche Bäcker von Nebenan hier
zu sagen hat, das wissen wir nicht. Aber was wir vor den Geräten
wissen ist, dass Jannek etwas die Oberhand gelangt. Antoine liegt
jetzt auf dem Rücken, schlägt nicht mehr wirklich
zurück, sondern verteidigt eher. Jannek kommt nicht so ganz
durch die Verteidigung durch, also sucht er sich den Higher
Ground. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Er steigt auf die
Absperrung. Die Fans raufen mit den Haaren, wenn er auf Antoine
springt, dann heißt das sicherlich Ende und Count Out. Aber
dazu kommt es nicht.
Ooooooooooooooooooooooooooooooooooh!
Denn von unten ragt eine Hand aus
dem Grabe. Und diese Hand geht an das Bein von Jannek. Der reißt
die Augen auf, schüttelt mit dem Kopf. Aber es kam, wie es
kommen musste. Jannek verliert die Balance durch den Eingriff von
Antoine. Das Ende der Geschichte ist sehr schmerzhaft für
ihn, aber auch für uns vor den Bildschirmen. Den Kronjuwelen
geht es an den Kragen, denn Jannek landet natürlich
unglücklich auf der Absperrung. Das haben wir alle gespürt
und wir wissen, wie sich Jannek hier nun fühlt. Er bleibt
auch nicht oben auf der Absperrung sitzen, er fällt wieder
in den Ringbereich hinein. Antoine ist noch hinter der
Absperrung.
5!
6!
7!
8!
Antoine klettert über die
Absperrung und geht zurück in den Ring. Er hat die Gefahr
erst einmal abgewendet. Jannek tut es unten rum natürlich
noch weh, aber auch er kriecht gen Ring. Antoine macht auch keine
Anstalten das irgendwie zu unterbinden. Jannek braucht eine
Sekunde länger, um sich an den Seilen hochzuziehen, aber es
reicht noch, um nicht ausgezählt zu werden. Die Fans
applaudieren, denn beide Akteure im Ring heißt, dass es
hier gleich mit dem Match weitergehen kann.
Pete:
„Nachdem das jetzt aus dem System raus ist und sich die
Gemüter vielleicht wieder ein bisschen beruhigen, sehen wir
jetzt das technisch geführte Match, was wir erwartet
hatten!“
Die Fans stört es nicht, dass
es bislang nicht der technische Hochgenuss war, sondern eher
dreckige Kämpfe im Graben. Aber beiden geht ein bisschen die
Pumpe. Das Match geht jetzt noch nicht allzu lang, aber das war
nichtsdestotrotz intensiv. Man merkte, dass sich da was
aufgestaut hat und dass es auch an der Zeit war, dass diese
beiden Wrestler sich untereinander in die Finger bekommen
wollten. Antoine ist der erste, der wieder steht und auf seinen
Gegner wartet. Das Gesicht von Jannek zeigt noch immer leicht die
Spuren der Schmerzen, welche die Absperrung verursacht hat, aber
insgesamt wirkt er dennoch sehr fit.
Sven: „Jetzt
sieht es fast so aus, wie zu Beginn. Alles auf Anfang, das Match
kann beginnen.“
Tatsächlich ist es ein wenig
so, als würde das Match hier neugestartet werden. Aber
anders als zu Beginn des Matches, macht Antoine jetzt hier einen
auf Offensive. Er geht Jannek an und möchte jetzt seine
patentierte Offensive zeigen. Jannek lässt sich auf das
Spielchen ein und das bedeutet für ihn aber erst mal nichts
gutes. Denn statt des Kräftemessens, hat Antoine etwas
anderes im Sinne. Es ist Headlock Zeit, Freundeeee. Ah, wer hat
es vermisst? Ein guter Headlock ist schon was feines und Antoine
führt ihn natürlich auch wunderbar aus. Jannek hat
nicht mit der Attacke auf diese Art und Weise gerechnet und
findet sich nun im Headlock Land wieder. Aber er wehrt sich. Je
mehr er sich jedoch wehrt, desto schlimmer die Schmerzen, das
liegt nun mal in der Natur dieser Angriffe, weswegen Antoine sie
auch so liebt. Aber Jannek kennt das Headlock Buch auch ganz gut
und nach ein paar missglückten Versuchen, gelingt es ihm
dann doch, sich fix daraus zu befreien. Aber Antoine wäre
nicht Antoine, wenn er nicht schon den nächsten Pfeil nicht
bloß aus dem Köcher geholt hätte, sondern dieser
bereits auf dem Weg zu seinem Gegner feuern würde. Mit einer
schnellen Bewegung dreht sich der Kölner hinter den Wiener
und zeigt einen Sleeperhold.
Pete:
„Hier zeigt Antoine seine ganze Klasse. Da muss Jannek
schnell Antworten finden!“
Hier befinden wir uns natürlich
jetzt sehr weit in Antoines Territorium. Hier ist er zu Hause und
das merkt man auch. Jannek kämpft mit sich und dem
Sleeperhold. Es ist nicht einfach zu entkommen, wenn Antoine
einmal Druck aufbauen kann. Aber Jannek wäre auch nicht
Jannek, wenn er sich nicht aus solchen Lagen befreien könnte.
Gedankenschnell zeigt er einen Snapmare, welcher nicht nur den
Griff lockert, sondern Antoine auf den Hosenboden zwingt. Nun
steht Jannek hinter Antoine, der auf dem Boden sitzt. Hier lässt
Jannek jetzt die Wut aus und tritt mit voller Wucht gegen den
Rücken von Antoine.
Sven: „Uff,
das hat gesessen.“
Das hat man durch die ganze Arena
gehört und die Fans quittieren das mit Buhrufen. Antoine
liegt jetzt auf dem Bauch, der Tritt hat Spuren hinterlassen.
Einmal mehr zeigt Jannek gestikulierend an, dass er die größere
Legende, aber um das abschließend zu klären, muss er
den Sieg einfahren. Immerhin versucht er es mit dem Pin jetzt
auch.
1...
2...
KICK OUT!
Karo Herzog zeigt an, dass das
Match nicht vorbei ist. Natürlich ist Jannek nicht
begeistert, aber er weiß natürlich auch, dass er hier
noch etwas mehr zeigen muss, um das Match zu beenden. Aber ein
bisschen beschweren gehört ja auch zum guten Ton. Er zieht
Antoine nun an seinen Haaren wieder auf die Beine. Karo Herzog
gefällt das natürlich ganz und gar nicht und reicht
eine Unterlassungsklage ein. Jannek leistet auch Folge,
schließlich steht Antoine ja jetzt, also gibt es keinen
Grund mehr für das Haare ziehen. Er möchte jetzt ein
bisschen mehr Pep in die Aktionen hinein bringen und schnappt
sich Antoine.
BELLY TO BELLY SUPLEX!
Das ist eine schöne Aktion vom
Österreicher gewesen. Antoine kracht auf die Matte auf und
Karo rutscht hinterher, denn Jannek will erneut einen Pin wagen.
1...
2..
KICK OUT!
Natürlich beschwert sich
Jannek wieder, aber wie zuvor weiß er natürlich, dass
er schwerere Geschütze auffahren muss. Aber es gehört
eben dazu. Antoine rappelt sich wieder auf, nimmt die Ringseile
zur Hilfe. Natürlich geht Jannek direkt hinterher, will das
unterbinden. Er will Antoine von den Seilen wegziehen, aber der
hat sich fest gekrallt. Jannek zieht und zerrt, aber das sorgt
nur dafür, dass Karo Herzog hier wieder auf den Plan gerufen
wird. Sie zählt Jannek an.
1!
2!
3!
Jannek lässt locker, auch wenn
er es nicht ganz versteht. Aber gut, es ist wie es ist und
während er noch den Kopf schüttelt, fängt er sich
einen Elbow von Antoine ein!
Pete: „Aua,
das hat weh getan!“
Ähnlich wie der Elbow vorhin
von Jannek, hat es der Gegner auch diesmal nicht kommen sehen.
Jannek taumelt einen Schritt zurück, noch einen und noch
einen, sodass er jetzt fast am anderen Ende des Ringes steht. Er
versucht auf den Beinen zu bleiben, das schafft er auch. Aber da
kommt auch schon ein Zug heran gerauscht. Der Zug trägt den
Namen Antoine Schwanenburg.
SPINEBUSTER!
Aber Jannek fängt den
heranrauschenden Antoine ab und schickt ihn auf die Bretter! Ein
Raunen geht abermals durch Mannheim.
Sven: „Das
war fantastisch.“
Antoine hat es jedenfalls nicht
kommen sehend und kracht auf die Matten. Ein starker Spinebuster
von Jannek. Direkt der Pin hinterher.
1...
2..
KICK OUT!
Das war der bislang beste Versuch
von Jannek.
Sven: „So
langsam aber sicher übernimmt Jannek das Ruder.“
Der Österreicher ist in der
Phase jetzt definitiv etwas heißer. Er hat den nötigen
Gang aufgedreht und versucht jetzt langsam aber sicher den Sack
zuzumachen. Das Lamentieren spart er sich jetzt in diesem Moment
sogar, was für uns das Zeichen ist, dass er hier jetzt ernst
machen will und die Spielchen ad acta legt. Die Fans klatschen im
Ryhtmus, sie wollen die beiden Akteure wieder auf ihren Beinen
sehen. Tatsächlich gelangt es Antoine recht schnell wieder
auf seine Beine zu kommen. Das bekommt Jannek natürlich mit
und er will Antoine hier keine Sekunden schenken, um sich zu
erholen. Also geht er hinterher. Er will Antoine weiter zusetzen.
Pete: „Jannek
muss bei seiner Offensive aufpassen, Antoine darfst du nie
abschreiben!“
Und das merkt Jannek auch sofort,
denn Antoine wehrt sich gegen ihn. Erneut entsteht ein Gerangel
im Ring. Beide Parteien können mit Handgreiflichkeiten
punkten, aber das heißt im Gegnzug auch, dass beide
einstecken. Man merkt, dass Jannek noch mal einen Gang höher
schalten will. Er will eine starke Aktion mit Impact gegen
Antoine zeigen, aber so leicht ist das nun mal nicht gegen ihn.
Vielleicht täte Jannek besser daran, wenn er es nicht so
forcieren würde. Aber er hat es sich in den Kopf gesetzt und
will es jetzt auch so durchziehen. Was er sich in den Kopf setzt,
bekommt er oftmals auch, aber hier sieht es gerade anders aus.
Antoine gewinnt den Brawl und will jetzt selbst eine Aktion
zeigen. Er schlängelt sich um ihn herum, das sieht nach
einem German Suplex aus.
Sven: „Wow!“
Aber nicht mit Jannek. Gerade, als
Antoine loslegen wollte, spielt er die Uno Reverse Karte. Er
befreit sich aus dem Griff und kann kontern.
DDT!
Antoine geht auf die Bretter,
Jannek folgt, dann Karo Herzog.
1...
2...
KICK OUT!
Antoine bleibt im Rennen! Jannek
kann es irgendwie nicht glauben, er dachte, dass er seinen
Widersacher hier hatte.
Pete: „Was
für eine wichtige Aktion für Jannk, er verhindert
weiterhin, dass Antoine zurück in das Match findet!“
Aber Antoine ist hart im Nehmen,
das kennen wir aus unzähligen Matches in der Vergangenheit.
Die Danny Ricksons und Alex Ricks' dieser Welt mussten lange,
weite und steinige Wege gehen, um Antoine tatsächlich die
drei Sekunden auf dem Boden zu fesseln. Hier entscheidet sich, ob
Jannek in die Riege der oben genannten Leute gehört oder
nicht. Er atmet tief durch, auch etwas schwerer. Dadurch, dass
Antoine gegen jede einzelne noch so kleine Aktion clever
ankämpft, kostet alles mehr Kraft als üblich. Jannek
muss für die gleichen Aktionen gegen Antoine härter
arbeiten, als er es sonst gewöhnt ist. Auch das zermürbt
langsam, aber natürlich hat ein Mann wie Lionel Jannek noch
genug Benzin im Tank, um hier weiter am Ball zu bleiben. Aber die
Pausen zwischen den Aktionen werden langsam größer.
Sven: „Das
haben wir schon unzählige Male gesehen. Viele Wrestler sind
an diesem Schwanenburg schon gescheitert. Er ist der Kaiser des
Zermürbungskrieges.“
Und Zermürbungskrieg ist genau
das, was Antoine hier perfekt beschreibt. Er versucht zu
absorbieren und Jannek dazu zu zwingen, mehr Energie selbst für
die kleinsten Kleinigkeiten aufzuwenden, als ihm lieb wäre.
Er verlässt sich darauf, dass er es am Ende ist, der in der
entscheidenden Phase den einen, gedankenschnellen Moment
aufbringen kann, um den Sieg zu erringen. Also selbst wenn es
aussieht, als wäre Jannek in der Pole Position, so spielt
das dem Matchplan des Kölners sehr in die Karten. Die Frage
ist nur, ob Antoine am Ende wirklich die Körner hat. Jannek
steht jetzt wieder auf seinen Beinen und auch Antoine ist wieder
auf den Beinen. Jannek blickt noch nicht so ganz durch, warum
Antoine nicht viel länger gebraucht hat, als er und wird
zunehmend wütender. Erneut geht er ihn an. Schläge
folgen, aber Antoine wehrt ab. Das macht er wirklich wunderbar,
die Offensive geht fast komplett ins Leere. Fast.
Peter: „Einer
kam durch!“
Ein Schlag kam durch und genau
dieser Schlag hat es in sich gehabt. Antoine geht auf der Stelle
zu Boden. Jannek kann es selbst kaum glauben, dass er Antoine
einen 1A Boxschlag verpasst hat und will nachsetzen. Er tritt auf
Antoine ein. Ein ums andere Mal.
Sven: „Das
ist es, was Antoine auszeichnet.“
Irgendwann kommt wieder die Hand
aus dem Grabe. Bei einem Tritt gelingt es Antoine den Fuß
seines Gegners aufzuhalten. Der Tritt geht nicht durch und
Antoine lässt auch nicht locker. Jannek droht das
Gleichgewicht zu verlieren, er weiß nicht, wie er damit
jetzt umgehen soll. Antoine jedoch? Er weiß es.
ANKLE LOCK!
Das Ruder ist rumgerissen. Antoine
steht, Jannek ist am Boden. Der rechte Fuß in den Händen
von Antoine. Die Falle schnappte zu und Jannek will die Schmerzen
wegschreien. Fakt ist: Er darf nicht zu lange in dieser Aktion
gefangen sein, das könnte ihm das Match kosten. Also gräbt
er noch mal richtig tief um Reserven auszugraben.
Pete: „Es
gelingt ihm!“
Jannek nutzt die Kraft in seinen
Beinen um Antoine wegzudrücken und dieser den Griff
loslassen muss. Jetzt ist es Jannek, der noch mal sein Heil in
der Explosivität sucht. Er sprintet aus der Hocke los und
rammt Antoine in die Ringecke mit einem Spear. Antoine wird tief
in die Ringecke gedrückt, was ihm wahrscheinlich die ganze
Luft aus den Lungen genommen hat. Jannek setzt noch mal neu an.
Er nimmt erneut Anlauf, will Antoine jetzt in der Ringecke
angehen. Ein weiterer Spear in die Ringecke soll folgen.
Sven: „Nein!“
Antoine reißt beide Beine
gerade rechtzeitig hoch, aber nicht, um diese Jannek in den Weg
zu stellen, sondern um auszuweichen! Jannek rammt die leere
Ringecke und Antoine kommt hinter dem Österreicher wieder
auf. School Boy Time! Karo Herzog ist da.
1...
2...
KICK OUT!
Das war knapper, als es Jannek lieb
gewesen wäre, Antoine hätte ihm fast ein Schnippchen
geschlagen. Die Wut steht ihm auch ins Gesicht geschrieben. Das
Adrenalin kickt und er ist schneller wieder auf den Beinen.
Während Antoine sich noch sammelt, gibt es einen massiven
Tritt gegen die Brust von Antoine.
BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!
Das sorgt dafür, dass Antoine
erst mal auf dem Boden bleibt. Aber Jannek atmet schwerer und
schwerer. Es ist wirklich mühselig einen Kampf gegen Antoine
zu führen. Nicht nur körperlich, da hat er natürlich
schon ganz andere Schlachten geschlagen, eher auf der mentalen
Ebene. Antoine Schwanenburg ist ein Gegner, der dich im
Sekundentakt stakkatoartig vor Fragen stellt, dessen Lösung
du sofort parat haben musst. Hast du das nicht, verlierst du.
Bislang hatte Jannek immer eine Antwort, aber irgendwann kommt
der Zermürbungskrieg ins Spiel. Einmal nicht die Antwort zu
haben, reicht vielleicht schon aus um das Match zu verlieren.
Also steht Jannek nun in der Ringecke. Sammelt sich. Atmet durch.
Dann entscheidet er sich, Antoine selbst vor eine Aufgabe zu
stellen, in der Hoffnung, dass dieser keine Lösung dafür
hat. Er zerrt Antoine in die Mitte des Ringes.
Pete: „Das
könnte das Ende bedeuten!“
S U P E R I O R L E G L O C K
Das Raunen in der Halle nimmt noch
mal neue Formen an. Das könnte jetzt wirklich das Ende für
Antoine bedeuten. Er schaut sich um. Guckt nach links. Guckt nach
rechts. Guckt nach hinten. Kein Seil ist in Reichweite.
Sven:
„Inmitten des Ringes, kein Ausweg für Antoine!“
Und der Figure 4 Leglock sitzt wie
angegossen. Antoine hat große Schmerzen, das sehen wir
hier. Er muss alles geben, wenn er dieser tödlichen Attacke
entkommen will. Die Fans sind noch mal da.
ANTOINE!
ANTOINE!
Jannek zieht fester und fester. Wie
viele Gegner er mit dieser Attacke schon zu einer Niederlage
gezwungen hat. Reiht sich da Antoine auch ein? Er kämpft
dagegen an, als ginge es um Sein Leben. Die Lösung muss aber
schnell her. Bislang versucht Antoine den Griff umzudrehen, ein
bekannter Konter für den Figure 4 Leglock. Aber bei diesem
hier sieht es etwas anders aus. Janneks Version ist fast sicher
vor Kontern und das bemerkt Antoine hier schnell. Kein Spieß
rumdrehen, also versucht er es auf die herkömmliche Methode.
Er richtet seinen Oberkörper auf, um mit Schlägen zu
arbeiten. Er muss sich hier jetzt so langsam aber sicher
befreien.
Pete:
„Antoine!“
Und Antoine schafft es! Nicht mit
den angesprochenen Schlägen. Die waren eine Nebelkerze. Aber
Jannek hat seine Verteidigung umgestellt und jetzt konnte Antoine
tatsächlich den Spieß herumdrehen. Damit hat Jannek in
dieser Sekunde nicht gerechnet.
Sven:
„Jetzt muss Jannek aufpassen!“
Jannek kämpft. Er hat einmal
kurz locker gelassen. Jetzt zahlt er den Preis. Das ist nicht die
Position, in der er sein will. Aber eine gute Sache hat das
Ganze: Aus dieser Position ist es etwas leichter zu den
Ringseilen zu kommen.
Pete: „Er
schafft es... oder?“
Mühsam bewegt Jannek sich
vorwärts. Aber dann gibt es die patentierte Transition von
Antoine. Er lässt den Griff locker. Positioniert sich neu,
ehe Jannek sich ordnen kann. Neue Offensive. Das ist wie aus dem
Lehrbuch, was Antoine selbst geschrieben hat.
KAISERLICHE VERFÜGUNG!
Sven: „Der
D'arce sitzt!“
Hier geht es jetzt in die heiße
Phase. Das ist jetzt purer Überlebenskampf für Jannek.
Er hat nicht viele Sekunden, ehe ihm sprichwörtlich die Luft
ausgeht. Er rudert mit den Armen wie wild. Aber es hilft nicht,
im Gegenteil. Je mehr Sauerstoff Jannek verbraucht, desto eher
ist Ende Gelände.
Pete:
„Ist es das Ende?“
Die Bewegungen von Jannek werden
weniger. Entweder er ist langsam am Ende seiner
Sauerstoffreserven angelangt oder er merkt, dass er keinen Erfolg
hatte. So oder so, es sieht schlecht aus. Jetzt zuckt Janneks
Körper bloß noch. Hauptsächlich seine Beine.
Sven: „Das
gibt es nicht!“
Karo Herzog zeigt es an. Der Fuß
von Jannek liegt minimal unter dem Seil. Antoine muss den Griff
locker lassen. Egal, ob instinktiv oder gewollt, Jannek hat die
Lösung für die Aufgabe gefunden.
1!
2!
Antoine lässt locker. Und für
Jannek kam das gerade richtig. Viel länger hätte er das
vermutlich nicht durchhalten können. Sein Gesicht ist
blasser, die Atmung ist noch immer schwerer. Aber auch Antoine
sieht nicht mehr frisch aus. Das Match hat definitiv an beiden
Seiten gezehrt. Dementsprechend dauert es jetzt immer länger,
bis man auf die Beine kommt. Es vergehen einige Sekunden.
THIS IS AWESOME!
Die Fans jedenfalls wissen, wie man
eine solche Unterbrechung am besten nutzt. Der offene
Schlagabtausch bislang gefällt offensichtlich. Beide
Parteien sind mittlerweile in einer Ringecke angekommen, um sich
mithilfe der Seile nach oben zu ziehen. Sie stehen sich nun
wieder gegenüber. Antoine in der einen Ringecke, Jannek in
der gegenüberliegenden. Aber so wirklich hat keiner die
Power eine explosive Offensive zu starten. Wer ist es also, der
hier das Heft des Handelns in die Hand nimmt? Die Antwort...
Pete:
„Antoine geht auf Jannek zu!“
Gehen ist hier das richtige Wort.
Es gibt hier keinen Sprint oder sonstiges. Die verbleibenden
Kräfte müssen anständig eingeteilt werden. In der
Jannekschen Ecke angekommen, wehrt dieser sich natürlich.
Einmal mehr werden Schläge ausgetauscht. Aber Antoine
scheint die Oberhand zu gewinnen. Er setzt Jannek auf das oberste
Ringseil.
Sven: „Hohes
Risiko für hohen Gewinn? Das ist normalerweise nicht
Antoines Vorgehensweise!“
Und dafür zahlt er prompt den
Preis. Was nach einem Belly To Belly Suplex vom Top Rope
aussieht, wird schnell zu etwas anderem. Jannek kämpft
nämlich so dagegen an, dass diese Aktion nicht vollzogen
werden kann. Antoine wird gar von Jannek vom obersten Ringseil
hinter befördert.
Pete: „Oh
oh!“
Das sieht jetzt schlecht aus.
Jannek realisiert, dass er hier vielleicht eine Chance hat und
stellt sich auf das Top Rope. Wenn er hier eine gute Aktion
zeigen kann, dann könnte das das Ende des Matches bedeuten.
Sven:
„Nicht schon wieder!“
Diesmal ist es ein Instinkt von
Antoine! Der schnellt nach vorne und schmeißt sich selbst
praktisch gegen das Ringseil. Jannek verliert das Gleichgewicht
und erneut ist es der Lendenbereich von Jannek, der der
Leidtragende ist. Die Schmerzen sind dem Österreicher
natürlich ins Gesicht geschrieben, das zwei mal an einem
Abend zu erleben, das will man niemandem wünschen. Aber es
kommt noch schlimmer.
DROPKICK!
Antoine sammelt noch mal die
Reserven und zeigt einen Dropkick gegen Jannek.
Pete: „Er
stürzt!“
Und das befördert Jannek aus
dem Ring raus. Er knallt auf die Matten außerhalb des
Rings. Ein lautes Raunen ist zu hören, die Fans springen auf
um eine bessere Sicht zu erhalten. Nach einem Match wie diesem
ist es definitiv das letzte, was man braucht. Vom obersten
Ringseil nach draußen stürzen. Das könnte die
Waage entscheidend nach Antoine bewegen. Auch der blickt nach
draußen. Der Stand ist nicht mehr ganz gegeben, er lässt
beide Arme über das oberste Ringseil baumeln, um den
gestürzten Jannek zu begutachten. Bei der Begutachtung darf
natürlich auf der Referee nicht fehlen, Karo Herzog slidet
nach draußen und schaut nach.
Sven:
„Hoffentlich hat er sich hier nichts getan!“
Aber Karo Herzog gibt den Daumen
nach oben. Auf den ersten Blick sind hier keine schlimmeren
Schäden entstanden, schließlich ist Jannek ein tougher
Mistkerl. Aber das Okay vom Ref bedeutet auch, dass der Count
losgehen muss.
1!
2!
Antoine nutzt die Zeit natürlich,
um sich etwas zu erholen. Die Zeit kann er sich auch nehmen, denn
Jannek wird wohl kaum in den nächsten Sekunden wieder bereit
für Action sein. Auch Thomas Camden schaut noch mal zur
Sicherheit nach (ja, den gibt’s auch noch), aber er kommt
zum gleichen Ergebnis wie Karo Herzog zuvor. Nun schiebt er
wieder Wache.
3!
4!
5!
Jannek regt sich so langsam aber
sicher, er will sich hier nicht unterkriegen lassen. Die Spuren
des Sturzes und des Kampfes sieht man ihm definitiv an. Antoine
regeneriert sich ein wenig.
Pete: „Was
macht er?“
Und dann verlässt Antoine den
Ring, was Karo Herzog dazu zwingt den Count zu unterbrechen, bzw.
neu zu starten. Also kein möglicher Count Out, es wird
anständig geregelt. Antoine geht auf Jannek zu, der gerade
erst dabei war sich langsam auf die Beine zu raffen. Aber
Schwanenburg will Jannek keine Zeit geben, sich zu regenerieren.
Natürlich wehrt er sich instinktiv, aber Antoine hat in
dieser Sekunde etwas mehr Kraft im Tank. Der Österreicher
wird vom Kölner gegen den Apron gedrückt und kassiert
dabei den ein oder anderen Schlag. Karo Herzog will die beiden
trennen, Camden guckt sich das Ganze nur interessiert an,
schließlich liegt hier kein Eingriff von außen vor.
Antoine versucht Jannek in den Ring hinein zu schieben, aber der
wehrt sich. Wahrscheinlich nur, weil Antoine das halt so will.
Antoine kassiert einen Tritt von Jannek und taumelt zurück.
Den Platz nutzt Jannek nun aus, um sich aufzurichten.
Sven: „Er
springt ab!“
OVER CASTLE!
Das ist eine Aktion, die Jannek
schon häufig gezeigt hat um das Ende eines Matches
einzuläuten. Hier kann es zumindest nicht direkt für
das Matchende sorgen, denn wir befinden uns noch immer außerhalb
des Rings. Aber das sorgt natürlich noch mal für gutes
Oberwasser. Aber jetzt? Jetzt muss Antoine erst mal irgendwie in
den Ring kommen. Das nimmt sich Jannek auch zur Aufgabe. Er will
Antoine in den Ring hinein befördern.
1!
2!
Pete: „Das
ist keine einfache Aufgabe für Jannek!“
Einen regungslosen Körper in
den Ring zu hieven, das ist wahrlich keine leichte Aufgabe. Vor
allem dann nicht, wenn der Körper sich anfängt zu regen
und aktiv dagegen ankämpft. Es kristallisiert sich mehr und
mehr hinaus, dass Jannek es nicht schafft.
3!
4!
Was vorher so schien, wird nun
Klarheit. Antoine lässt sich nicht in den Ring bugsieren,
Jannek muss von diesem Vorhaben ablassen. Und in diesem Moment
schnappt Antoine sich seinen Gegner.
MOONLIGHT SONATA!
Der Signature Move sitzt!
HOLY SHIT!
HOLY SHIT!
Der Inverted Alabama Slam hat
draußen natürlich noch mal ein Stückchen mehr
Wirkung. Jannek prallt mit dem Gesicht zu erst auf den Matten
neben dem Ring auf. Der Aufprall war dumpf und Antoine hat so
viel Kraft in die Aktion hinein gesteckt, dass es ihn selbst aus
dem Gleichgewicht hat und er sich ebenfalls auf dem Boden wieder
findet.
5!
6!
Sven: „Diese
Aktion im Ring hätte vielleicht das Match beenden können!
Aber das haben wir zuvor auch bei Janneks Over Castle gesagt.“
Pete: „Also?
In den Ring mit euch!“
Das ist leichter gesagt, als getan.
Natürlich versucht Antoine es, ebenso wie Jannek zuvor,
seinen Widersacher in das Seilgeviert zu bewegen. Nach einem
kräftezehrendem Match natürlich noch mal umso
schwieriger.
7!
8!
Antoine zerrt Jannek nahezu auf die
Beine.
9!
Und schafft es. Jetzt rein mit ihm.
Pete: „Und?“
Karo Herzog zeigt an... was etwa
eine halbe Woche lang nach einem Count Out aussah, ist doch
keiner, denn Antoine bugsiert sich selbst samt seinen Gegner in
den Ring hinein.
YEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEAH!
Ganz ehrlich, einen Double Count
Out wollte in ganz Mannheim niemand sehen. Also feiern die Fans
frenetisch, dass es hier scheinbar kein Draw gibt, sondern ein
schönes und verdientes Ende bekommen. Antoine pinnt Jannek
direkt..
1...
2...
…
2 ½....
….
KICK OUT!
Jannek kramt noch mal alles heraus,
und kickt hier dann doch aus! Das sind die Momente, die ihn zu
diesem großartigen Wrestler machen, der er ist.
THIS IS AWESOME!
THIS IS AWESOME!
Antoine liegt auf dem Rücken.
Jannek liegt auf dem Rücken. Die Oberkörper der beiden
beben rhythmisch. Schweiß fließt gleichermaßen
bei den Hauptdarstellern hier. Das Match hat seinen Tribut
gezollt, hier befinden wir uns kurz vor der Ziellinie.
Wahrscheinlich sind beide körperlich schon drüber, aber
der Instinkt hält sie im Match. Wer wird hier zu erst
einbrechen?
Ein paar Sekunden vergehen und Karo
Herzog zeigt hier auch etwas Fingerspitzengefühl. Sie zählt
die beiden nicht an, sondern gibt ein bisschen Freiraum. Und nach
einer kurzen Zeit rappeln sich beide wieder auf. Die letzte
Etappe der Tour ist hiermit offiziell angebrochen.
Antoine geht auf Jannek zu. Er
verpasst ihm einen Schlag.
YEEEEEEEEAH!
Jannek taumelt zurück.
Schüttelt sich, aber kommt dann zurück. Er wehrt sich.
Jetzt kann er einen Schlag anbringen.
BUUUUUUUUUUH!
Antoine muss zurück weichen.
Aber Jannek geht hinterher. Schlag.
BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!
Antoine steht in den Seilen, fast
buchstäblich mit dem Rücken zur Wand. Er muss eine
Antwort finden. Elbow ins Gesicht.
YEEEEEEEEEEEEEEEEEEEAH!
Antoine hat sich Luft verschafft.
Sie stehen nun wieder eher in der Ringmitte. Aber Jannek jetzt
mit einem Elbow.
BUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!
Antoine taumelt in die Seile, nutzt
das Momentum für einen harten Schlag.
YEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEAH!
Jannek taumelt nun in die Seile.
Ähnlich wie Antoine zuvor, nutzt er das Momentum für
einen härteren Schlag.
BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!
Antoine nun in den Seilen. Will
Fahrt aufnehmen. Tut das. Kann Jannek blocken?
…
CULTURE SHOCK!
Antoine erwischt Jannek! Antoine
erwischt Jannek! Der Österreicher geht zu Boden! Die Fans
rasten aus in Jannek. Ist das tatsächlich das Ende diesen
grandiosen Matches?
Sven: „Jannek
regt sich nicht, das muss es sein!“
Und Antoine lässt sich auf
Jannek fallen. Er hat auch keine Kraft mehr für irgendwas.
Jetzt ist Schluss.
Pete: „Ist
es wirklich das Ende?“
Karo Herzog geht zu Boden. Checkt,
ob beide Schultern auf dem Boden sind. Das sind sie. Zeit für
den Count.
1....
….
Mannheim wird laut.
….
2....
Mannheim wird lauter.
….
2 ½ …
Mannheim wird noch lauter.
…
3!
DING DING DING!
SIEGER
DES MATCHES DURCH PINFALL: ANTOINE SCHWANNEBURG!
Und Mannheim rastet richtig aus.
Das Match hat tatsächlich einen Sieger gefunden, auch wenn
es sehr lange nicht danach aussah. Hier geht jetzt die Party ab,
buchstäblich jeder freut sich in der Arena.
Antoine kann es kaum glauben und
pinnt den Staatsfeind #1 auch noch lange nach dem Three-Count
weiterhin. Es dauert einen Moment, bis es ihm dämmert. Es
dauert ein paar Atemzüge bis er realisiert, dass er das
Match beendet hat. Herzog stützt Antoine, nachdem dieser
aufgestanden war, aber als das Adrenalin sich bemerkbar macht,
reißt er beide Arme nach oben. Es wirkt im ersten Moment
fast schon surreal, aber... es ist tatsächlich passiert.
Jannek hat einen absoluten Kampf hingelegt aber Antoine beweist:
Er ist eine absolute Klasse für sich. Er stellt sich auf das
oberste Ringseil und stellt sicher, dass jeder in der gesamten
Arena, wer hier gewonnen hat.
Pete:
„Antoine Schwanenburg hat es tatsächlich geschafft!“
Sven: „Einmal
mehr eine wahnsinnige Leistung von Antoine. In Singles Matches
kann ihm fast niemand das Wasser reichen, das hat Jannek hier und
heute zu spüren bekommen, auch wenn er sehr nah dran war.“
Pete: „Das
darf man natürlich auch nicht vergessen! Jannek hat gezeigt,
dass er ebenso ein Wrestler oberster Güte ist, auch wenn es
heute nicht ganz gereicht hat.“
Und mit einem feiernden Antoine
Schwanenburg, fadet das Bild langsam aus.
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Leviathan (Luna Rosario & The End) vs.
Robert Breads & Liam Spencer
Referee:
Karo Herzog
Pete:
„Zeit für unseren Co-Main Event!“
So
ist es. Zu „Bow Down“ von I Prevail tritt die
erste Hälfte des vorletzten Matches der Show auf die
Rampe – beide ohne das sonst übliche T-Shirt des
GFCW Performance Centers am Körper. Momentan gilt es
nicht unbedingt, diese Institution zu repräsentieren.
Sven:
„Weder für die Freunde von Robert Breads noch für
Leviathan war das bislang ein sonderlich erfreulicher Abend –
das Intercontinental Title Match haben wir ja noch im Kopf.
Hier gibt es die Chance, das Ganze zumindest auf seiner
versöhnlichen Note enden zu lassen… für
eines der beiden Teams.“
Mit
fokussiertem und schnurstracks nach vorne gerichtetem Blick
marschiert „Buzzkill“ Liam Spencer die Rampe
herunter, gefolgt von dem etwas weniger verkrampft wirkenden
Robert Breads. Die Narbe über dem Herzen, die auf
Spencers Brust prangt, ist im Licht der Scheinwerfer gut zu
erkennen, als er über die Treppe in den Ring stampft,
gefolgt von seinem Partner am heutigen Abend.
Pete:
„Dieses kanadisch-britische Duo tritt hier zum
allersten Mal gegeneinander, und zwar gegen die Hamburger
Fraktion von Leviathan. Ein
Veteran mit über einem Dutzend Jahren Erfahrung auf der
größten Bühne… und ein siegloser
Wrestler, der hier sein Pay-Per-View Debüt gibt.“
Sven:
„Buzzkill kam in die Promotion mit der rücksichtlosen
und kompromisslosen Art von jemandem, der es gewohnt ist,
keine Hilfe zu brauchen. Aber er ist eben zuvor auch noch nie
gegen so qualitativ starke Wrestler wie in der GFCW
angetreten… bis er auf Luna Rosario getroffen ist.“
Pete:
„Und dort hat er nicht nur verloren, sie hat ihn
ziemlich problemlos besiegen können. Eine Erfahrung, die
Buzzkill ganz offensichtlich auf den Boden der Tatsachen
geholt und ihm gezeigt hat, wie weit sein Weg noch ist –
und ich meine nicht den zur Spitze der Promotion, sondern den
zu einem Sieg.“
Sven:
„Mehr oder weniger widerwillig hat er das Angebot von
Robert Breads angenommen, sich helfen zu lassen, auch wenn er
noch immer nicht wirklich sicher scheint, ob das der Weg ist,
den er einschlagen will… aber hat er alleine in der
GFCW überhaupt eine Chance?“
Pete:
„Und selbst wenn nicht: Es gibt noch andere Wrestler
als Robert Breads, von denen man lernen kann. Das Resultat am
heutigen Abend dürfte die weitere Karriereplanung von
Buzzkill dahingehend durchaus beeinflussen.“
Sven:
„Breads hingegen hat auf dem Papier seine Losing Streak
beendet – „dank“ Lionel Jannek. Einen
tatsächlichen, klaren Sieg könnte er sich
allerdings auch einmal wieder leisten. Mit Ausnahme eines
Impromptu-Matches gegen The Godlike vor über einem Jahr
ist sein aktueller GFCW-Run ansonsten nämlich nicht von
Erfolg gezeichnet gewesen.“
Pete:
„Für heute raufen die Beiden sich zusammen,
vielleicht auch als eine Art… „Test“ ob es
gemeinsam weitergeht oder nicht. Dann wären da noch die
beiden Gegner: Das PC und Leviathan sind sich seit einem
halben Jahr schon nicht sonderlich grün, von dieser
Warte aus gibt es also noch einmal zusätzliche
Motivation.“
Sven:
„Apropros Leviathan…“
Mit
Robert Breads und Liam Spencer bereit für die Schlacht
fehlt nun noch die Hälfe des Matches im Ring. Und wenn
man mal so mit einem Ohr die Halle hört… Die
wesentlich unbeliebtere. Donnernde Buhrufe und Pfiffe
schallen in Richtung der Bühne, auf der noch niemand zu
sehen ist.
Pete:
„Eine ganz andere Stimmung, als die, die Luna sich
sonst so abholen durfte, oder?“
Sven:
„Auf der einen Seite ja, aber überraschend finde
ich es nicht. Robert
Breads ist und bleibt eine Legende und hat so viele Leute
inspiriert und geprägt.
Die Respektlosigkeit von Steel, die Luna Sympathien
einbrachte? Sie und End, eigentlich ganz Leviathan, haben
genau die gegenüber Breads und seinen Trainees an den
Tag gelegt.“
Laut
schießt ein Zischen aus den Boxen in der linken Seite
der Halle. Lauter und leiser werdend, scheint das Geräusch
sich quer durch die Arena zu schlängeln. Auf der
Leinwand schimmert, grau auf schwarz, blass schon zu
vernehmen das Leviathan Logo. Und das Licht wird leicht
gedimmt. Dann ertönen die verkratzten Töne einer
E-Gitarre aus den Boxen und in der noch relativ hellen Halle
laufen nur vereinzelte Grüne Scheinwerfer die Rampe und
Bühne hinauf und hinunter.
Das
Logo auf der Leinwand gewinnt an Profil und ein unruhiger
Schriftzug des Namens legt sich in den Vordergrund.
Luna
Rosario
Immer
wieder verschwindet das Bild um eine Montage von Lunas harten
Attacken und ihrer Siege zu zeigen. Und nach einigen Sekunden
schlurft sie, ganz ungewohnt, durch den Vorhang. Das Signal
für die Zuschauer, ihren Unmut noch ein wenig lauter
kundzutun, was sie herzlich wenig zu jucken scheint.
Die
Augen schweifen gleichgültig ein Stückchen nach
links und rechts, die Mundwinkel spiegeln ein wenig
Belustigung über die Reaktion wieder. Über dem
kahlen Schädel liegt die schwarze Kapuze der offenen
Jacke, den Bauch lässt das Wrestling Oberteil frei, die
grauen Tights bedecken noch den oberen Teil der Stiefel. Ob
Buzzkill sich vom Anblick des tätowierten Gesichts
seiner Debüt-Niederlage einschüchtern lässt?
Ein kameraschnitt auf ihn scheint eher das Gegenteil zu
zeigen. Mit finsterer Miene bellt er etwas unverständliches
in ihre Richtung.
Die
scheint sie zufrieden anzunehmen. Lässig nimmt sie einen
Schluck aus einer Wasserflasche, während sie in der
anderen Hand einen Schlagring jongliert.
Sven:
„Wie wir es von Leviathan kennen, Pete. Mind Games, wie
man so schön sagt. Viel Provokanter in Richtung Buzzkill
geht es doch kaum, oder?“
Pete:
„Magst du wohl Recht haben.
Breads wird das Spielchen kalt lassen, doch ein Hitzkopf wie
Buzzkill?“
Achtlos
spuckt sie das Wasser in einem Nebel auf die Kamera, die vor
ihr läuft, was die Regie zum umschalten bewegt, so dass
gerade noch zu sehen ist wie Luna nach einem zweiten Schluck
die Flasche mit Wucht ins Publikum feuert – und prompt
einen halb gefüllten Becher zurückgeworfen erhält.
Ja is schon wieder Bundesliga?
Sven:
„Andererseits hat auch Breads allen Grund sauer zu
sein, nach Lunas Anschlag auf Aiden im Titelmatch wohl mehr
als je zuvor.“
Pete:
„Mag stimmen.“
Den
halben Weg die Rampe hinab hat sie hinter sich gebracht. Den
Mittelfinger einem pöbelnden Fan entgegengestreckt lässt
sie sich an den Rand der Rampe sinken und setzt sich
entspannt auf den Boden.
Laura:
„Ihre Gegnerin: Aus Hamburg. SERPENTS CHILD, LUNA
ROSARIO!“
Der
Schlagring wandert in die Tasche und stattdessen wird eine
Schachten Zigaretten rausgefischt. Nur mit Mühe kann
Robert Breads seinen Partner zurückhalten hier sofort
auf „The Serpents Child“ loszustürmen. Ohne
dem Ring einen Blick zu würdigen steckt Luna sich die
Kippe an und blickt abwartend auf die Bühne, als ihre
Musik verstummt, der Rauch in die Luft geblasen wird, und sie
auf ihren Partner wartet.
Welcome
to the show Malady superabounds Open your eyes and
see The insane reality This is the world we're living
in Right before the abyss Malady superabounds Welcome
to the show
Ein
roter Schein kommt auf, in der SAP-Arena hier in Mannheim und
nicht lange dauert es, bis der Mann, den er ankündigt
auf der Bühne erscheint – The End, der „King
of Anarchy“.
Das
neuste Mitglied von Leviathan mag seinen eigenen Auftritt
haben, was allerdings nicht bedeutet, dass die Verbundheit
geschwächt ist, keinesfalls. Man sieht es im Blick The
Ends eindeutig an, er ist hier um zu kämpfen. Für
sich selbst UND für Leviathan.
Unterstützt
wird er dabei natürlich auch von James Corleone. Während
The End im Ringoutfit mit dunkler Hose und aktuell noch einer
Lederjacke, gekleidet ist, trägt er wie immer seinen
stylischen Anzug. Ends Haare sind offen, sein Blick
konzentriert auf Robert Breads und Liam Spencer gerichtet und
seine Körpersprache deutet eindeutig auf einen hungrigen
The End hin. Hungrig, nach, wie er es zuletzt selbst gesagt
hat, dem Kopf seiner Gegner.
Er
läuft im schnellen Schritt, fast schon Zähne
fletschend, auf den Ring zu, Corleone hinter ihm und die
Buh-Rufe, die er dabei erntet absorbierend. Dort angekommen
entert er das Seilgeviert genauso schnell, wie er zum Ring
gekommen ist. Grinsend nimmt Luna den Eifer zur Kenntnis.
Achtlos schleudert sie die Kippe vor sich auf den Boden und
springt gelenkt auf die Beine um The End hinterherzueilen. Es
ging los.
The
End weiß, was seine Gegner von ihm denken. Er wäre
nur im Match, weil kein anderer da ist. Aber dem ist nicht
so, The End dürstet nach Blut und nach einem weiteren
Erfolg. Und das gedenkt er sich heute hier zu holen.
Im
Ring stellt Luna sich direkt neben ihn, nach wie vor mit den
Augen auf seine Gegner gerichtet. James Corleone bleibt dabei
außerhalb des Ringes stehen. Der König ist bereit.
Pete:
„Es ist soweit. Beide Teams sind im Ring. Bei Leviathan
wirkt es so, als würde Luna Rosario das Match beginnen.
Spencer hatte sie schon bei ihrem Entrance im Visier. Ob die
guten Vorsätze bei einem Hitzkopf da vielleicht schnell
fallen gelassen werden?“
Sven:
„Breads
redet auf jeden Fall noch auf ihn ein, vielleicht letzte
Coaching-Tipps.“
Die
Glocke läutet.
FLYING
KNEE STRIKE!
Wie
schon beim One on One Duell zwischen Spencer und Luna
vergeudet Buzzkill keine Sekunde. Das war der Teil, der
funktioniert hatte: Ein Überraschungsangriff, der die
Gegnerin überrumpelt hatte. Es war erst steil bergab
gegangen, als Luna die Kontrolle übernommen hatte, und
Buzzkill absolut keine Antwort für den New Order hatte.
Das
Problem ist: Man kann nur einmal aus dem Nichts kommen. Und
dieses Mal rechnet Luna mit dieser nicht mehr allzu
überraschenden Kamikaze-Taktik. Der besorgte Blick von
Breads, der mitten im Satz von Spencer stehen gelassen wird,
damit dieser auf Rosario lossprinten kann, kündigt schon
das Unausweichliche an: Luna geht einen Schritt zur Seite.
Spencer fliegt ins Leere, und vom Apron aus kann The End dem
verdutzten Spencer einen soliden Punch an den Schädel
mitgeben.
Spencer
stolpert rückwärts, wo ihn Luna bereits erwartet.
OMEN
OF SORROW!
Und
wieder hat Buzzkill keine Antwort. In seinem Vorhaben, sich
so schnell wie möglich einen Vorteil zu verschaffen, ist
er direkt in eine noch größere Katastrophe hinein
marschiert. Er wird von Rosario kompromisslos auf die Matte
gedonnert, wo er benommen und sichtlich mitgenommen liegen
bleibt, aber nicht gepinnt wird.
Denn
Luna steht nun wieder auf und schnappt sich den Arm des am
Boden liegenden Liam Spencer, zerrt ihn daran in Richtung der
Ringecke von Robert Breads und wirft ihm den Kanadier zu
Füßen als wäre Buzzkill Müll, den sie
auf der Straße gefunden hätte.
Sie
deutet auf „Canada’s Own“.
Pete:
„Luna hat kein Interesse daran, Buzzkill hier noch
einmal zu besiegen – das hatte sie im Vorfeld des
Matches angekündigt.
Sie will sich mit Robert Breads messen.“
Der
Kanadier wirkt ganz und gar nicht glücklich über
die Art und Weise, wie Rosario Spencer behandelt, und stiert
sie sichtlich zornig an. Er streckt die Hand in Richtung
Buzzkill aus, der sich gerade aufsetzt, damit dieser ihn
einwechselt.
Doch
Spencer stößt den Arm von Breads weg.
Sven:
„Buzzkill fühlt sich erniedrigt von Luna.
Und er wird das nicht auf sich sitzen lassen. Er wird seine
Rache nehmen wollen, obwohl Breads ihm gerade deutlich rät,
den Tag zu machen, aber…“
DOUBLE
LEG TAKEDOWN!
Spencer
springt nach vorne. Er hat ein überaus limitiertes
Arsenal, was klassische „Wrestling-Moves“ angeht,
aber Kicks, Strikes und andere Dinge aus der Combat Sports
Welt sind ihm geläufig. So springt er nach vorne in
Richtung Luna.
Und
die reißt das Knie hoch und knallt es Buzzkill an den
Schädel, als dieser auf sie zuhechtet.
Pete:
„Das sieht ganz übel aus für Liam.
Eine kleine Geste von Luna während ihres Entrance, und
schon ist er blind vor Wut, vergisst jegliche Überlegung,
seinen Partner… und geht baden.“
Benommen
sinkt der Brite zu Boden. Er ist kurz orientierungslos,
streckt aber die Arme sofort wieder aus – nicht nach
Breads, der auf dem Apron steht, sondern nach Luna. Er denkt
keine Sekunde darüber nach aufzuhören. Er will
sofort wieder angreifen, auch wenn er das körperlich
gerade nicht kann.
Luna
hat allerdings auch weiterhin kein Interesse an diesem Duell.
Und wenn Buzzkill sich nicht selbst auswechselt, nun…
dann taggt Rosario eben aus. Mit einer Geste, die zu sagen
scheint „bitte schön, er gehört dir“
wechselt sie mit The End. Unter dem wachsamen und zufrieden
wirkenden Blick von Mr. Corleone – der dem sich auf die
Unterlippe beißenden Robert Breads ein verstohlenes
Lächeln zuwirft – tritt der Alex Ricks-Besieger
ins Seilgeviert. Sein Manager hat bislang nicht den
geringsten Grund unglücklich zu sein oder gar
einzugreifen.
The
End tritt an seinen Gegner heran – jemanden, der in
einer ähnlichen Situation ist wie er selbst noch vor
einem Jahr, aber der Unterschied in Körpergröße
zwischen den beiden Wrestlern stellt aktuell wohl auch gut
ihr Kräfteverhältnis da.
Das
fällt natürlich auch einem Liam Spencer auf. Und
mit der Wut, die er im Bauch mit sich trägt, rafft er
sich auf die Beine.
Chest
Kick!
So
hart er kann knallt Liam dem neusten Leviathan Mitglied das
Bein an die Brust – wobei hier einiges der sonstigen
Power fehlt. Es wirkt sogar so, als hätte Spencer
Probleme, das Gleichgewicht zu halten, nachdem er von Luna
zwei Mal düpiert und auf den Boden der Tatsachen (und
des Ringes) zurückgeholt wurde.
Dementsprechend
weicht The End auch nicht zurück. Er nickt bloß
herablassend, als wolle er sagen „Dafür, dass du
es bist, war das nicht schlecht“. Und das lässt
Spencer die Zähne fletschen.
Chest
Kick!
Wieder
ballert Buzzkill End das Bein vor die Brust. Wieder weicht er
nicht zurück. Er wehrt sich nicht einmal richtig,
schlicht und ergreifend, weil er es nicht muss. Er wirkt
sogar fast ein wenig beleidigt, dass gerade dieser Typ im
Vorfeld große Töne gespuckt hatte.
Chest
Kick!
Und
dieses Mal schafft Buzzkill es – der dritte Treffer ist
hart genug, als dass The End tatsächlich einen Schritt
zurückweichen muss. Ein kleiner, winziger Sieg.
Und
ihm bleibt keine Sekunde, diesen zu zelebrieren.
SPOTLIGHT
ATTACK!
Wieder
ein Knie, wieder an den Kopf von Buzzkill – aber dieses
Mal nicht als Konter, sondern als geplante offensive Aktion.
The End reißt in der Sekunde, in der es so wirkt, als
hätte Buzzkill auch nur den Hauch einer Chance, das
Match problemlos wieder komplett an sich.
Und
er beugt sich nach vorne und setzt direkt mit einem Cover
nach.
Eins…
Zwei…
Robert
Breads unterbricht den Pin!
Pete:
„Der Kanadier muss seinem Partner hier aushelfen.
Vielleicht ist diese Aufgabe, an der Seite von Spencer zu
siegen, doch zu groß?“
Diesen
Eingriff von Breads nimmt Luna Rosario ohne Zögern als
Anlass, selbst aktiv zu werden – ist ja schließlich
nur fair, oder nicht? Sie ist schneller im Ring als man
gucken kann, und springt auf Breads zu, den Arm zu einer
Clothesline oder Lariat ausgestreckt – wir werden es
nicht erfahren.
Back
Body Drop! Über die Seile nach draußen!
Rosario
mag mehr Erfahrung haben als Buzzkill, aber Breads ist ihr
wiederum um einiges voraus. Sie segelt aus dem Squared Circle
und landet unsanft auf dem Hallenboden, wo sie erst einmal
liegen bleibt. Brav und mit Unschuldsmiene stakst Breads
zurück auf den Apron, auch wenn der Referee ihn ermahnt,
sich nicht einzumischen. The End blickt – in echter
Sorge um seine Partnerin – aus dem Ring, aber Luna
bedeutet ihm mit einer Geste, alles sei den Umständen
entsprechend in Ordnung, und den Blick auf Breads gerichtet
stolpert sie um den Ring herum zurück in ihre Ecke, von
dem Sturz doch ein wenig mitgenommen.
The
End wendet sich nun wieder Liam Spencer zu, der im Rahmen
dieses kurzen Chaos eine Verschnaufpause spendiert bekommen
hat – und dies selbstverständlich als Beleidigung
auffasst. The End glaubt, er habe Zeit, sich um Luna zu
kümmern, statt auf ihn fokussiert zu sein?
Elbow
Strike!
Spencer
probiert etwas Neues, und aus einer knienden Position heraus
schlägt er The End den Ellbogen in den Magen. Davon
tatsächlich ein wenig überrascht hält End inne
und krümmt sich unter Schmerzen.
Im
nächsten Moment ist Liam wie ein Hai, der Blut gewittert
hat, und stürzt sich auf diese neue Möglichkeit.
Elbow
Strike!
Elbow
Strike!
Elbow
Strike!
Elbow
Strike!
Vier
weitere Male schlägt Buzzkill seinem Gegner in die
Mid-Section, und er steht mit jedem Strike weiter auf, bis er
tatsächlich wieder auf den Füßen steht. Mit
diesem letzten Schlag kann er The End sogar einen Schritt
zurück drängen, der verzieht das Gesicht vor
Schmerzen.
Im
gleichen Moment hört man die Stimme von Robert Breads:
„Ducken!“
Simultan
macht The End das Gleiche wie zuvor: Den neugewonnen Platz
zwischen sich und Buzzkill ausnutzen.
SPOTLIGHT
ATTACK!
Das
hat Buzzkill vielleicht nicht antizipiert, aber Breads eben
schon – er hat es vorhin einmal gesehen, also hat der
Kanadier es direkt im Hinterkopf gespeichert, die ähnliche
Situation erkannt und Liam Spencer Bescheid gegeben.
Und
deswegen kann der sich nun auch instinktiv im letzten Moment
tatsächlich ducken. The End springt ins Leere, und
Spencer taumelt in seine Ringecke, um Robert Breads
einzuwechseln.
Das
gelingt ihm auch. Die Halle wird laut.
Sven:
„Here we go!“
Der
Kanadier entert das Gefecht, und The End hat sich im
richtigen Moment wieder umgedreht, als dass uns hier ein
direktes „Face To Face“ der Beiden präsentiert
wird.
Breads
ist überhaupt nicht erfreut darüber, wie man seinen
Kumpanen hier behandelt und nier gemacht hat, und
dementsprechend reagiert er auch.
CHEST
KICK!
Krachend
landet The End auf dem Rücken, zu Boden geschleudert von
der schieren Wucht dieser Aktion.
Pete:
„Da sehen wir noch einmal überdeutlich den
Unterschied… Buzzkill hat mehrere davon abgefeuert,
damit End auch nur einen einzigen Schritt zurückweicht,
und hier reicht ein Einziger von der Sorte, damit End zu
Boden geht.
Das hier ist ein anderes Level.“
Der
Hall of Famer fackelt nicht lange, und dem am Boden liegenden
End wird mit einem verdammt üblen Soccer Kick gleich
noch einmal in den Rücken getreten. Zischend zieht End
die Luft ein, während sich außerhalb des Rings
etwas bewegt. James Corleone greift in die Seile, um auf den
Apron zu steigen, empört und eventuell auch etwas
besorgt über diese Entwicklung, aber bevor er das tun
kann hat Breads schon den Kopf zu ihm umgedreht, das Ganze
bemerkt und Corleone ein schiefes Lächeln geschenkt, das
von einem gewissen Selbstvertrauen zeugt.
Auch
damit war zu rechnen gewesen, und so etwas vergisst ein
Robert Breads bei seiner Planung nicht. Corleone lässt
die Seile wieder los, wenn auch relativ langsam – was
natürlich clever ist, um seinem Klienten mehr Zeit zu
verschaffen. Aber eben auch etwas, das Breads schon oft genug
gesehen hat, und so hat er sich zügig wieder The End
zugewandt.
Sven:
„End wird hier mit seinem eigenen Können
überzeugen müssen.
Breads hat mit der kompletten Leviathan-Truppe am Ring an
einem Sieg gegen Drake Nova Vaughn gekratzt, er wird daraus
gelernt haben, und dieses Mal ist er auch nicht allein.“
Der
Kanadier greift mit beiden Armen unter die Arme des
Leviathan-Neuzugangs und zieht den nicht gerade leichten End
mühsam auf die Füße, hat dabei die Hände
bereits um dessen Hals und Kopf gelegt, und…
Sleeper
Suplex!
Nein!
End kann sich mit Ellbogenstößen dagegen wehren,
so auf den Kopf geworfen zu werden, und verlagert sein
Gewicht so gut es geht. Breads adjustiert also den Plan, und
statt ihn hinten über zu ziehen, schubst er End nach
vorne. Damit hat der Schützling von Corleone nicht
unbedingt gerechnet, muss erst wieder das Gleichgewicht
finden, und das gibt Breads die Möglichkeit für die
nächste Offensiv-Aktion.
Roundhouse
Kick!
Im
letzten Moment zieht The End den Kopf ein – und springt
nach vorne.
Spear!
Pete:
„Sehr schöner Konter
von The End – nicht nur dem Move ausgewichen, sondern
selbst noch nachgesetzt, bevor Breads überhaupt die
Chance hatte, sich zu verteidigen.“
Der
Mann aus Toronto krümmt sich nun auf der Matte, beißt
dann aber die Zähne zusammen und wuchtet sich wieder
nach oben, zuerst bis auf die Knie, dann… sieht er
sich Luna Rosario gegenüber, die The End soeben
eingewechselt hat.
Shining
Wizard!
Breads
hatte Luna dieses Duell verweigern wollen, wo sie ihn doch
bereits einmal im Rahmes eines Tag Team Duells besiegen
konnte – mit einem Partner, mit dem sie sich nicht
unbedingt grün war. Nun hat sie The End an ihrer Seite,
und kann dem zweifachen GFCW Heavyweight Champion aufzeigen,
dass sie mehr als gut genug ist, um eins gegen eins mit ihm
in den Ring zu steigen.
Sie
nietet Breads mit der Trademark-Aktion von Keiji Mutoh um,
und dann setzt sie das Cover an.
Eins…
Buzzkill
reagiert, er will den Ring entern, um den Pin zu
unterbrechen.
Zwei…
Doch
er ist zu spät!
Kick-Out
von Robert Breads!
Verdutzt
steht Liam Spencer nun da, auf halbem Wege, seinem Partner zu
helfen, wie der es auch für ihn getan hatte. Bloß
wäre Liam zu spät gekommen, wenn es hier wirklich
bis „drei“ gegangen wäre – und
gebraucht hatte Breads ihn auch nicht. Eine doppelt peinliche
Situation.
Luna
erhebt sich nun und wirkt in erster Linie verärgert,
dass dieser Liam Spencer sich schon wieder ihrem persönlichen
Duell mit Robert Breads in den Weg stellen will. Verächtlich
tritt sie ihm in den Magen, und wirft ihn dann durch die
Ringseile aus dem „Squared Circle“. Er hat hier
nichts zu suchen, er sollte nicht einmal hier sein.
Stattdessen
wendet sie sich nun wieder dem Hall of Famer zu ihren Füßen
zu, der nach dieser Spear/Shining Wizard Kombination des
„Team Hamburg“ in keiner guten Verfassung ist.
Das nimmt natürlich auch eine Luna wahr, und sie nimmt
Anlauf, springt auf das mittlere Ringseil und…
Lunar
Eclipse!
Der
Springboard Moonsault geht durch! Sie setzt sofort den
nächsten Pinversuch an!
Eins…
Zwei…
Kick-Out!
Sven:
„Noch immer nicht geschlagen.
Es wird schon ein wenig mehr brauchen, Robert Breads zu
besiegen.“
Das
sieht Luna wohl ganz ähnlich. Sie weiß allerdings
auch, mit welchem Move Drake im letzten Jahr Breads besiegt
hat – mit dem gleichen Move, den sie auch im Repertoire
hat, und mit dem sie selbst Liam Spencer besiegen konnte.
So
greift sie den Kanadier an den Haaren, zerrt ihn auf die
schmerzhafteste Art und Weise nach oben, und legt sich dessen
Arm um die Schulter.
New
Order! Der Brainbuster!
Buzzkill
hatte keinen Konter für diese Aktion parat, und auch
Breads hat nicht wirklich eine sonderlich
technisch-anspruchsvolle Antwort – er wiegt aber eben
auch deutlich mehr als Liam und ist eine ganze Ecke größer,
so verlagert er einfach das Gewicht und…
Snap
Suplex!
Er
kann die deutlich leichtere Luna mühelos durch die Luft
werfen, und sie landet unsanft auf ihrem Rücken, den sie
auf der Matte liegend einmal mit schmerzverzerrter Grimasse
durchdrückt. Breads rutscht aber sogleich hinter sie,
lässt ihr gar keine Chance, sich wieder richtig zu
sammeln.
Er
ist zwar angeschlagen, aber er weiß, dass er die Chance
JETZT nutzen muss. Die Verschnaufpause kann er machen, wenn
er Rosario temporär ausgeschaltet hat. So greift er auch
sie unter den Armen, genauso wie bei The End, nur ist sie ihm
eben körperlich letztlich doch unterlegen und lässt
sich deutlich leichter werfen.
Das
wird Luna Rosario nun zum Verhängnis.
SLEEPER
SUPLEX!
Pete:
„Wow! Sie
landet direkt auf der Schädeldecke!
Das sah nicht gut aus.“
Sven:
„Sie scheint erst einmal down zu sein, und Breads
schnauft durch. Er lehnt sich in seiner Ringecke an –
dieses ganz hohe Tempo kann er auf Dauer mit seinen 41 Jahren
eben nicht mehr mitgehen. Und so kann er sich nun darauf
konzentrieren, ein wenig Kontrolle…“
Pete:
„TAG! Buzzkill springt auf den Apron und klatscht
Breads auf den Rücken! Der wirkt davon völlig
verwundert, aber der Referee bedeutet ihm nun, den Ring zu
verlassen.“
Sven:
„Breads schaut Buzzkill gerade zu perplex an, während
er durch die Seile nach außen klettern muss und
zuschaut, wie…“
Nunja
– wie was genau, eigentlich? Buzzkill stapft zu Luna
herüber und blickt voller Abscheu und Abneigung auf sie
herab. Die Behandlung durch sie vor wenigen Momenten hat er
genau so wenig vergessen wie ihr letztes Aufeinandertreffen,
und so beugt er sich nun über sie, packt sie mit beiden
Händen am Hals und zieht sie auf die Füße.
Und
dann schlägt er zu.
Slap!
Slap!
Slap!
Jede
einzelne Ohrfeige kommt mit Hass im Bauch und der Stärke
eines erniedrigten, gepeinigten Racheengels auf Luna
zugeflogen, und siehe da: Nach einer kurzen Erholungspause
von der Tracht Prügel, die er kassiert hat, und mit
einem angeschlagenen Gegner, ist „Buzzkill“ Liam
Spencer eine echte Wucht.
Die
Schläge echoen nur so durch die Halle, und nach der
dritten Ohrfeige sinkt Luna – sichtlich mitgenommen –
auf die Knie. Breads verkneift sich in der Situation jeden
Kommentar, während The End einen Blick mit Corleone
wechselt und dann in Richtung Spencer ruft: „Das
würdest du gegen einen fitten Gegner niemals schaffen!“
Der
Kanadier auf dem Apron erkennt die Intention von End sofort,
und streckt die Hand in Richtung „Buzzkill“ aus.
„Tag!“, ruft er ihm zu, aber Spencer hat schon
den Blick auf The End gerichtet. Die Selbstzweifel und das an
ihm nagende Gefühl des „Nicht gut genug“-Seins
lassen ihn krampfhaft auf so etwas fokussiert bleiben.
Spencer ignoriert seinen Partner – vielleicht nimmt er
ihn aber auch gar nicht wahr – und hechtet sogleich auf
The End zu.
Flying
Knee Strike!
Es
soll Revanche für die Aktion von vorhin sein, er will
The End etwas beweisen – und das ist wohl das größte
Problem von Liam Spencer: Immerzu will er irgendwem
irgendetwas beweisen. Das hat der King of Anarchy sich hier
zu Nutze gemacht, und er entgeht dem Move ganz simpel, indem
er einfach vom Apron auf den Hallenboden hopst.
So
springt Spencer bloß in die Seile und wird zurück
geschleudert, muss noch aufpassen, dass er sich nicht
verheddert, und dass er nicht auf die Nase fällt, was
extrem unglücklich aussieht – schon wieder eine
verdammt peinliche Situation.
Schon
wieder hat es jeder gesehen.
Und
es hat Luna Rosario Zeit gegeben.
Sie
steht direkt hinter Spencer, und sie ist verdammt sauer.
Elbow
Strike an den Hinterkopf von Buzzkill!
Der
Brite wird davon komplett unvorbereitet getroffen,
strauchelt, um auf den Füßen zu bleiben –
aber fällt nicht. Er kann auf den Beinen bleiben.
Rosario wirkt davon nicht unbedingt beeindruckt, aber doch
überrascht, ehe sie sich Breads zuwendet, der noch immer
auf dem Apron den Arm ausstreckt und den Tag einfordern will.
Sie
zeigt Robert Breads den Mittelfinger.
Dann
schnappt sie sich Buzzkill. Hebt ihn aus.
Pete:
„Oh… das war schon letztes Mal das Ende. Spencer
hatte keine Antwort auf diesen Move.“
Sven:
„NEW ORDER!“
Pete:
„SMALL PACKAGE! BUZZKILL KONTERT! ER HAT JETZT EINEN
KONTER!“
Eins…
Zwei…
The
End rettet! Im letzten Moment slidet der Schützling von
James Corleone – der am Ring sichtlich erleichtert
durchatmet – ins Seilgeviert, um das Cover zu
unterbrechen. Wir können zwar nicht hundertprozentig
sicher sein, dass dieses Small Package wirklich bis zur
„Drei“ gereicht hätte, aber allein, dass The
End sich zu dieser Rettungsaktion gezwungen sieht, dürfte
man nach dem bisherigen Match-Verlauf als Erfolg für
Buzzkill vermerken.
Das
Problem ist bloß: Jetzt hat er seinen einen, großen
Konter rausgehauen, der ihm zum Sieg hätte verhelfen
können. Es hat nicht funktioniert. Was nun?
Das
scheint eine gute Frage zu sein. Robert Breads hält es
nun nicht länger auf dem Apron, er will sofort in das
Match eingreifen, die Chancengleichheit wiederherstellen –
doch er wird vom Referee zurück gehalten. Lautstark
lamentiert er über die Taten von The End, doch der hat
sich bereits auf den Apron verzogen – fix genug, als
dass man ihm keine Gemächlichkeit hätte vorwerfen
können.
Tatsächlich
pfeift Luna Rosario nun, als wolle sie ein Tier auf sich
aufmerksam machen, und klatscht dann geräuschvoll –
sodass es der Referee auf jeden Fall mitbekommt – mit
The End ab. Die beiden nicken sich kurz zu – es scheint
hier ein gemeinsames Verständnis zu geben, was nun
passieren soll. Ein offizieller Wechsel.
In
ihrer unendlichen Güte entschließt Luna dann,
nicht direkt auf den Apron zu gehen, sondern dem Ringrichter
auszuhelfen – und sprintet quer durch den Ring. Springt
ab. Über das Top Rope – direkt auf Robert Breads.
FLYING
CROSSBODY!
Mit
ihrem ganzen Tempo, der Wucht und dem Überraschungsmoment
auf ihrer Seite reißt sie Breads in einer Art
selbstzerstörerischem Kamikaze-Manöver vom Apron
und sowohl der Kanadier als auch die Hamburgerin landen
ungebremst und krachend auf dem Boden der Halle!
Pete:
„Was für… was für eine Aktion!
Luna Rosario räumt Robert Breads komplett ab, zumindest
für den Moment…“
Sven:
„Und damit schafft sie ein Fenster, in dem The End
allein mit Buzzkill ist – eins gegen eins. Mit Breads
im Mix war es schwierig, aber das hier ist ein Duell, bei dem
die Favoriten-Rolle klar verteilt ist.“
Pete:
„Starker Plan von Leviathan. Luna riskiert, sich selbst
aus dem Match zu nehmen, weil sie weiß, dass sie keine
Überzahl-Situation brauchen – sie müssen nur
dafür sorgen, dass Buzzkill allein zurückbleibt.
Dann haben sie auch in einem direkten Duell den Vorteil.“
Und
in dieser Situation befinden wir uns nun. Liam Spencer –
wieder einmal durchaus in der Lage, die Aktion von Luna
dementsprechend zu interpretieren, als dass lediglich Robert
Breads das Sorgenkind in diesem Match ist, und
dementsprechend angepisst und zweifelsohne bereit, dem
Ausdruck zu verleihen – hat sich wieder auf die Beine
gekämpft, um The End gegenüber zu treten.
Er
ist nicht bereit aufzugeben.
Elbow
Strike! Wieder in die Magengegend!
Nur
hat The End dieses Mal keine Lust, solche Spielchen überhaupt
zuzulassen. Dass er wieder zu der gleichen Aktion
zurückkehren würde, die ihm vorhin schon Erfolg zu
bringen schien, überrascht End keinesfalls – und
diesmal steht niemand auf dem Apron, um ihm Tipps zuzurufen.
Er
macht einen Schritt nach hinten, lässt Spencer ins Leere
segeln und…
SPOTLIGHT
ATTACK!
Pete:
„Wieder das Knie gegen Spencer!
Aber er hat es sich diesmal auch ohne Breads denken können…
und reißt die Arme hoch!“
Sven:
„Aber es war eine Finte! The End ist zu clever für
Buzzkill. Ihm war klar, dass Buzzkill wieder das Knie
erwarten würde, also hat er es nur hochgerissen, aber
ohne abzuspringen… und stattdessen kickt er Buzzkill
nun in die ungedeckte Magengrube!“
Pete:
„Stark von The End – einmal mehr. Er hat Spencer
von vorne bis hinten durchschaut. Ihm war klar, dass er mit
der Spotlight Attack rechnen würde, und so kann er das
zu seinem Vorteil nutzen.“
Sven:
„Nun sackt Buzzkill zusammen, und The End kann ihn sich
krallen… er schnappt ich den Kopf von Liam Spencer…“
Inspirational
DDT!
Unter
dem Lachen und Applaus von James Corleone am Ring knallt The
End seinen Gegner mit dem Schädel voran auf die Matte.
Spencer bleibt dort reglos liegen, bevor er von End umgedreht
wird und auf dem Rücken landet – der Pin folgt
direkt.
Eins…
Zwei…
Kick-Out
bei 2,9!
Ein
ehrlich überraschstes Raunen geht durch die gesamte
Halle, und sowohl „Inspirational“ Jim höchst
selbst wie auch The End wirken verwundert, wie viel
Kampfgeist in diesem Quälgeist steckt. Spencer hat
gerade noch so irgendwie die Schulter hochbekommen, und für
einen kurzen Moment wirkt es beinahe so, als hätte er
sich zusätzlichen Respekt der Zuschauer erarbeitet.
Bei
The End sieht das schon anders aus. Er wirkt in erster Linie
genervt davon, dass dieser tollwütige Pittbull nicht
einfach liegen bleibt, und ihn weiter dazu zwingt, dieses
Match zu bestreiten.
Er
hat doch ohnehin keine Chance gegen The End, warum bleibt er
nicht einfach liegen? Dann wäre das Schlimmste vorüber.
Aber
so läuft das eben nicht bei Buzzkill. Tatsächlich
streckt er mit glasigen Augen schon wieder die Arme nach The
End aus, als dieser sich nach seinem DDT wieder aufrichtet,
was dem King of Anarchy nur ein Kopfschütteln
abverlangt.
Dann
ergreift er tatsächlich die Arme von Liam Spencer und
zieht ihn zu sich auf die Füße.
Natürlich
nur, um anschließend das Bein einzuhaken.
CHAOS
DRIVER!
Buzzkill
landet auf der Matte und regt sich nicht mehr. The End hakt
das Bein ein und der Referee zählt.
Eins…
Zwei…
Drei!
Sieger
des Matches durch Pinfall: Leviathan, The End und Luna
Rosario!!!
Pete:
„Doch noch ein versöhnliches Ende für
Leviathan bei GFCW Dooms Night 2022.
The End fährt hier nach einer starken Leistung gemeinsam
mit Luna Rosario den Sieg ein.“
Sven:
„Robert Breads bleibt sein erster „richtiger“
Sieg seit mittlerweile über einem Jahr hingegen
weiterhin verwehrt… wobei das kaum an seiner
Performance fest zu machen ist. Breads hat in jeder Sekunde
im Ring abgeliefert.“
Pete:
„Der chaotische „Buzzkill“ Liam Spencer
hingegen… nun, sagen wir, der Weg ist noch weit. The
End hat immerhin nicht einmal seinen Finisher gebraucht, um
ihn zu schlagen – auch wenn die Steigerung gegenüber
seinem Debüt definitiv da war.“
Sven:
„Zu viele einfache Fehler und einige klare Overreaches
gegen die Einheit Leviathan, und aller Fighting Spirit der
Welt hilft dir nicht. The End und Luna Rosario gewinnen hier,
weil sie insgesamt das bessere Team waren… mal sehen,
wohin es nun für diese beiden Sieger geht!“