Das Licht
erlischt in der Halle und Jubel brandet unter den Zuschauern auf,
dass es nun endlich losgeht. Die Begeisterung schwingt in
gemischte Reaktionen um, als Drake Infinitys Theme ertönt
und die Halle in blaue Scheinwerferstrahlen getaucht wird.
Im Gegensatz
zu seinen ersten Matches in der GFCW taucht der Lord of Madness
nicht neben dem Ring auf, sondern tritt nach einigen Sekunden im
Nebel auf die Bühne. Im dunkelblauen Licht wirkt das
strahlende weiß seines Mantels seltsam unvertraut, seine
langsamen Schritte strahlen etwas unbehagliches aus. Der Kopf ist
diesmal vollständig unter einer weißen Kapuze
verborgen, selbst das Gesicht hinter einer ausdruckslosen Maske
gehalten.
Mit dem Rücken
zum Publikum, die Arme ausgebreitet, bleibt Infinity auf der
Bühne stehen. Ein Schwarzlicht-Scheinwerfer fällt auf
seinen Rücken und macht die Umrisse einer in UV-Farbe auf
den Mantel aufgezeichneten Hydra sichtbar, welche der gleicht,
die er und Luna als Tattoos tragen.
„Bring
the violence, it´s significant
to
the life if you´ve ever known anyone“
Mit Einsetzen
des Refrains dreht sich Infinity ruckartig um und macht sich auf
den Weg zum Ring, während hinter ihm auf der Leinwand wieder
die verstörenden Bilder seiner ersten Botschaft an die GFCW
zu sehen sind.
Laura:
„Meine Damen und Herren aus Anchorage, Alaska in den
Vereinigten Staaten von Amerika, mit einem offiziellen Gewicht
von 99 Kilo: Drake Infinity!“
Auf dem Weg
zum Ring nimmt Drake langsam Maske und Kapuze ab, wechselt ein
paar Worte mit einem einzelnen Zuschauer, welcher offensichtlich
auf seiner Seite steht, und lässt achtlos seinen Mantel
neben dem Ring zu Boden gleiten, bevor er das Seilgeviert
betritt.
Nachdem die
Musik verstummt ist, lässt sich Infinity mit einem sichtlich
genervten Blick ein Mikrofon in den Ring reichen. Mit einem
unnötig harten Schlag überprüft er, ob es
funktionstüchtig ist, bevor er es anhebt und ohne weitere
Dramatik oder Einleitung in einem aggressiven Tonfall beginnt zu
sprechen, während er im Ring wie ein gefangenes Tier auf und
ab geht.
Drake:
„Was zur Hölle soll diese Scheiße denn jetzt?
Lasst mich mal kurz klarmachen, in welcher Situation ich mich
hier befinde. Ich habe Age of the Rising Dragon hier
rausgeschmissen, bevor sie überhaupt erst da waren.
Große
Töne spucken kann jeder, aber nach ein paar Wochen ziehen
sie den Schwanz ein? Wo waren denn die großen Krieger? Wo
war der große Anführer Tokugawa? Wo war der neue Drang
sich zu beweisen eines X-Fighters? Wo war Sakes Beharrlichkeit,
ihre Überlegenheit zu beweisen?“
Er wartet eine
Sekunde um sich zustimmendes Gemurmel aus den Rängen zu
sichern.
Drake:
„Sie sind hier rein marschiert, als ob sie Pläne,
Kontrolle und Stärke hätten. Aber ich sage es für
jeden, der es nicht begriffen hat, noch einmal klar und deutlich:
Ich war ihnen kämpferisch ebenbürtig, intellektuell
überlegen und besitze ein Feuer, an dem sie sich verbrannt
haben, wann immer mein Name fiel, mein Bild in ihren Alpträumen
auftauchte oder meine Faust sich in ihrem Fleisch vergraben hat.“
Er ballt
triumphierend die Faust während er seine Selbst-Lobpreisung
mit Nachdruck von sich gibt.
Drake:
„Vielleicht waren sie aber am Ende doch nicht so dumm und
haben erkannt, dass es nicht möglich ist, eine Konfrontation
mit mir mit IRGENDETWAS anderem auf diesem Planeten nur im Ansatz
zu vergleichen. Ich nehme solch stumpfe Attacken persönlich
und wollte es auch ganz persönlich in Shinyas Blut klären
aber dem Wichser sind seine Eier ja abgefallen. Und nun...“
Energisch
deutet Drake auf den Boden zu seinen Füßen.
Drake:
„Jetzt darf ich hier in der Pre-Show stehen? Gegen MIKE
DEFIANT? Warte warte warte…
Lasst
mich kurz auf den Punkt kommen, bevor ich das ausführe.
Der
Punkt ist der, dass Mike von den Japanern von links nach rechts
geprügelt wurde, KEINE Ideen hatte, wie er damit umgeht,
KEINE Kraft, mit der er sich dagegen stellen konnte und KEINERLEI
Wille. Wie er in den Boden gestampft wurde, den Kopf einzog,
ruhig blieb. Und sich dann an mich hängen wollte, um seine
Peiniger zu vernichten?“
Mit
entrüsteter Mine sieht der Lord of Madness sich um.
Drake:
„Ich stehe nach diesem gigantischen Triumph...“
Ein Fan in der
ersten Reihe brüllt hörbar ein verächtliches
„JAJA“. Drake blickt ihn interessiert an.
Drake:
„In all deinen Schlachten zu kämpfen und zu siegen,
ist keine wahre Überlegenheit. Wahre Überlegenheit
besteht darin, den Widerstand des Gegners ohne Kampf zu brechen.
… um Sun Tsu zu zitieren.“
Ohne sich
weiter ablenken zu lassen fährt er fort.
Drake:
„ Nach diesem Triumph stehe ich also nicht nur in der
Pre-Show, habe offensichtlich also keine Achtung für diesen
Erfolg bekommen, sondern stehe gegen genau den Mann, der von mir
Unterlegenen zertrümmert worden wäre? Mike Defiant…
Lasst mich da mal kurz was zu sagen.“
Er setzt sich
hin und beginnt mit süffisantem Grinsen auszuführen.
Drake:
„Als ich hier aufkreuzte dachte ich zuerst: WOW! Was ein
interessantes Wesen. Fantastisch! Und dann war er mit den
Japanern verstrickt, was für eine Dynamik. Perfektion. Aber
wisst ihr… I can only do that much. Ich kann Leute
fordern, sie auf einen Weg führen, ihnen schaden oder
helfen, aber ich kann nicht zaubern. Vielleicht muss ich folgende
Ansicht eines Tages revidieren, aber Stand jetzt….“
Kopfschütteln
seitens Infinity.
Drake:
„Stand jetzt bräuchte es einen Zauberer um aus Mike
Defiant mehr als einen jämmerlichen Schemen eines Menschen
zu machen. Es gibt eine Sache, die allem im Weg steht, was ich
tun kann und das ist eine absolute Schwäche, wie die von
Mike Defiant. Deshalb hier nochmal ganz offiziell: WENN Age of
the Rising Dragon noch hier wäre, Mike, dann würdest du
nicht an meiner Seite gegen sie kämpfen. Dann würdest
du unter die Räder kommen und Ende. Denn ich hätte
keinen Grund dir zu helfen. Und du wärst MIR ganz sicher
keine.“
Nickend, in
einer Art Zustimmung für sich selbst, steht er wieder auf,
streckt sich einmal und sagt in einem schließenden
Tonfall...
Drake:
„Machen wir das also ganz simpel. Du hast jetzt die Chance,
mir zu zeigen, dass ich einen Fehler gemacht habe. Du wirst sie
nicht nutzen. Ich schlage heute Mike Defiant und dann sehen wir
weiter. Und wenngleich ich mich nicht um die Rangordnung hier
drinnen kümmer, so tun das alle anderen. Und mich an diesem
Platz zu lassen, ist somit eine reine Respektlosigkeit von Seiten
dieser Liga und Allen darin und ich sage euch eines: Das wird
nicht ignoriert. Und ich werde mir nach heute nehmen, was ich
will. Ich werde jetzt Defiant rädern und mir dann entspannt
den Rest des Abends anschauen, wie ich weitermache…Es gibt
so viele interessante Dinge hier.“
Er wirft das Mic zu Boden und erwartet seinen Gegner.
PRE-SHOW
MATCH:
Mike
Defiant vs. Drake Infinity
Referee: Peter Cleven
Als
Mike Defiant auch seinen Weg bewältigt hatte, überprüft
Referee Peter Cleven kurz, ob die Kontrahenten bereit sind
und gibt das Match frei.
Nach
einem kurzen Blickkontakt schießen die beiden in einen
Lock-Up, doch Infinity wechselt schnell seinen Griff, lässt
sich nicht darauf ein und fegt Defiant mit einem Judowurf auf
die Matte. Für den 111 Kilo Mann ist jeder Sturz gleich
nochmal heftiger und die Sekunde, die ihm die Luft weg
bleibt, nutzt Infinity um aufzustehen und sich sofort wieder
auf seinen Gegner zu werfen – Ellbogen zuerst.
1…
Defiant
befreit sich sofort und stößt einen nachsetzenden
Infinity mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit von sich.
Sven:
„Infinity kann sich zwar sauber abrollen, doch scheint
hier endgültig einzusehen, was wir alle im Voraus
wussten: Der Kraftvorteil liegt heute beim Texaner.“
Der
Lord of Madness setzt erneut an, Defiant durch eine
technische Überlegenheit zu schlagen, doch ihm fehlt die
Versiertheit um dies konkurrenzlos zu tun, und Defiants Kraft
und Gewicht stehen Drakes Suplessen im Weg, so dass dieser
sich nach einigen fruchtlosen Ansätzen erst einen Meter
über dem Boden und dann in der Ringecke wiederfindet.
Defiant deckt ihn mit schweren Schlägen ein, die
Infinity erst gut zu checken scheint, doch in einer
Abwärtsbewegung, um sich aus der Ecke zu stehlen, trifft
ihn ein harter Schlag von Mike.
Drake
sinkt zusammen, Defiant will sofort die Vader Bomb
nachsetzen, doch der Lord of Madness schaltet schnell und
reißt die Knie nach oben. Der Texaner greift nach den
Ringseilen, um sich wieder auf die Beine zu ziehen. Drake
blickt kurz nach links, dann zurück auf seinen Gegner,
realisiert die Positionierung und sprintet los. In die Seile,
zurück, auf Defiant zu. Der Dropkick trifft die Schläfe
des noch halb knienden Mike Defiant und schickt seinen Kopf
seitlich gegen den Ringpfosten.
Mit
einem hörbaren KLONK!, prallt der Hühne ab
und fällt auf die Matte.
Pete:
„Schau sich das einer an! Kaum zwei bis drei Minuten im
Match und Infinity will hier Schluss machen! Top Rope! Er
zeigts an: Hier ist Ende!“
Der
Lord of Madness hebt ab zum Elbow to Infinity, doch Defiant,
ob Instinkt oder harter Schädel ist in diesem Moment
egal, bewegt seinen massigen Körper weit genug zur Seite
um den Angriff ins Leere gehen zu lassen.
Drake
fängt sich jedoch halbwegs ab, blickt sich um, erkennt
Defiant in der Ecke sich aufsetzend, und rammt ihm aus dem
Lauf beide Knie ins Gesicht.
1…
2…
Mike
kriegt die Schulter hoch!
Infinity
rollt sich aus dem Ring, scheint kurz weiter zu planen,
vielleicht zu überdenken, wie viel es braucht um Defiant
zu schlagen. Wie man es schon öfter von ihm sah. Doch
dieser Tick verschafft Defiant wertvolle Sekunden zum Luft
schnappen. Als Drake also seine Angriffe fortsetzen will,
setzt es einen krachenden Headbutt – Infinity taumelt
zurück – und Defiant rennt ihn einfach um.
Drake
setzt sich schnell auf, atmet zweimal schnappend durch,
bewegt sich sofort in Richtung Ringseile. Erstaunlich schnell
setzt der Texaner aber nach, zerrt Infinity am Arm nach oben,
zu sich heran.
Sven:
„Ansatz zum Side Slam… Infinity dreht sich raus,
springt Defiant an… Meine Güte! Das hat geknallt.
Da sollte der Flatliner sitzen, doch Mike Defiant fängt
seinen Gegner einfach und bringt den Side Slam durch! Cover
folgt sofort… Nur 2 für den Texaner und Infinity
schafft es aus dem Ring.“
Pete:
„Und das kann jetzt noch sehr interessant werden.
Infinitys Offensive ist vielseitig, aber relativ grundlegend.
Mit Defiant kann er sich wohl weder in einem Brawl behaupten,
noch seine Würfe und Holds so nutzen, wie er möchte.
Vom Gefühl her halte ich ihn für den wesentlich
intelligenteren Kämpfer. Schauen wir mal, ob er eine
Lösung findet.“
Defiant
marschiert Infinity hinterher, wittert eine Gelegenheit mehr
Schaden anzurichten. Drake blickt auf. Ein schneller Blick
zeigt ihm, dass der Ringrichter noch nicht in Position ist.
Direkt am Apron stehend, erlaubt der Blickwinkel des
Offiziellen ihm nicht zu erkennen, dass Drake eine leichte
Bewegung mit dem rechten Bein ausführt, die sein Knie
sehr effektiv gegen Defiants Unterleib schießen lässt.
Ohne Gleichgewicht fliegt dieser mit dem Kopf voran erneut
gegen den Ringpfosten.
Zurück
im Ring wartet Drake, während Mike die Schmerzen
bekämpft.
….7
….8
...doch
der Texaner findet zurück in den Ring. Nun zeigt sich,
dass Defiant Probleme mit dem Gleichgewicht zu haben scheint.
Vermutlich den vielen schweren Treffern gegen den Kopf
geschuldet. Noch sieht es aber aus, als könne er es
abschütteln.
Der
Kampf verlagert sich wieder in die Ringecke. Defiant nutzt
die Gelegenheit und nimmt mit mehreren Shoulder Thrusts das
Tempo aus dem Match, wirft Infinity mit einem Belly to Belly
Suplex hinter sich.
...und
braucht Zeit um aufzustehen. Der Ringrichter fragt nach, ob
er das Match fortsetzen möchte, doch Defiant kämpft
sich wieder auf die Beine, in der Manier eines Jugendlichen
nach 12 Bier am Samstagabend, aber er steht wieder.
Der
Lord of Madness hat die Probleme Mikes sofort wahrgenommen.
Simple Finten reichen jetzt. Defiant kann Infinity nicht mehr
folgen, wenn dieser ein hohes Tempo geht. Teilweise genügt
es einmal schnell in eine andere Ecke zu sprinten, um Defiant
kurz die Orientierung zu nehmen und den nächsten Treffer
zu landen.
Der
Texaner realisiert seine Probleme aber ebenfalls und versucht
nun, den Lucky Punch zu landen, um den Kampf zu beenden. Als
Infinity heranschießt, will Defiant ihn auf seine
Schultern wuchten. Der Beginn dieses Konters sieht auch gut
aus, doch alles ist nicht ganz so sicher, wie Mike es gerne
hätte. Drake kann dem wankenden Hühnen entkommen
und setzt von Hinten einen krachenden Enzugiri an Mikes Kopf,
der ihn in Kombination mit seiner Schwächung gestreckt
auf dem Boden zurücklässt. Drake lehnt sich schwer
atmend in die Ringecke, wirkt ein wenig erleichtert und
schwingt sich schließlich auf´s oberste Seil.
Eine
Sekunde eines verächtlichen Blicks schenkt er Defiant
noch, dann kracht er mit dem Elbow auf ihn herab.
1,
2,
3!
Sieger
des Matches durch Pinfall: Drake Infinity!!!
Ohne
weiteres Getue imitiert Drake, sich über Defiant die
Hände abzuputzen, greift sich seinen Mantel und
verlässt, dann doch sichtlich zufrieden, die Halle.
GFCW
Doom's Night 2018,Bern
(Schweiz, PostFinance Arena), 01.04.2018
In
Kooperation mit
Einmal mehr begrüßt
uns Zico Chains 'Mercury Gift' und die Schweizer sind absolut aus
dem Häusschen. Als das allseits beliebte GFCW Intro auf dem
Titantron gezeigt wird, stehen sie hier Kopf. Ein Pyrofeuerwerk
auf der Rampe, die Hallenscheinwerfer verwandeln die Arena in ein
Blitzlichtgewitter und die Fans feiern sich selbst. Heute ist die
Endstation der DACH-Tournee und man kann definitiv sagen, dass
sie ein voller Erfolg waren. Fantastische 17500 Fans haben sich
hier eingefunden, um die den ersten PPV in diesem Jahr zu
genießen. Sie freuen sich wie bolle, dass die Hauptstadt
den Zuschlag für so einen illustren Event bekommen hat und
wollen sich zum Abschluss der Tournee noch einmal von der besten
Seite zeigen.
Pete:
"GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS BEEEEERN!!"
Sven:
"Die DACH-Tournee geht heute zu Ende und ich bin mir sicher:
Nicht nur die."
Pete:
"Wenn man sich die PPV Card mal so anschaut, könntest
du damit nicht ganz unrecht haben! Zwei Titel stehen heute auf
dem Spiel eine oder gar beide PPV Serien der jeweiligen
Titelträger könnten durchaus enden, aber dazu kommen
wir gleich."
Sven:
"Ein Match wird heute sicherlich das nächste überbieten
wollen und ein gutes Match haben wir ja bereits gesehen."
Pete:
"Absolut! Gratulation an Drake Infinity an dieser Stelle für
einen schönen Sieg in der Pre-Show! Aber kommen wir zu den
Hauptkämpfen heute:"
Singles
Match: "El Corazon Black" Curse vs Cassius Referee:
Peter Cleven
Pete:
"Das Match wurde uns quasi zum Ende der Road noch
aufgetischt. Was hältst du davon, Sven?"
Sven:
"Na ja, man muss schon sagen, dass Curse definitiv nicht zu
den Gewinnern des ersten Quartals zählte. Er hat einfach
seinen Platz noch nicht gefunden. Ansonsten gibt es nicht viel
über dieses Match zu sagen, dafür fehlen Auftritte im
Ring von Cassius."
Pete:
"Curse beendete die Zusammenarbeit ja aufgrund eines
Alkoholproblems und beteuerte, dass er Cassius nicht bräuchte.
Allerdings sagte er auch, dieses Problem gemeinsam mit Cassius
angehen zu wollen, allerdings nur, wenn er das Match gewinnen
kann."
Sven:
"Diese Ansage kam ja relativ aus dem Blauen heraus, wer weiß
wie lange es sich aber schon Backstage zusammenbraute. Ich
jedenfalls bin sehr gespannt auf dieses Match. Cassius im Ring
dürfte sehr interessant zu sehen sein, aber Curse braucht
diesen Sieg eigentlich sehr dringend."
Pete:
"Ein persönliches Duell also zum Start, das gefällt
mir generell schon mal ganz gut! Kommen wir zum nächsten
Match."
Singles
Match: Kodi Kane vs Drake Ackley Referee: Henry Phoenix Jr.
Pete:
"Das bahnte sich schon länger an, Sven."
Sven:
"Kodi begann seine Odyssee ja mehr oder weniger damit, Drake
seine Titelchance auf den Intercontinental Championship zu
vermiesen. Die etwas ungleiche und einseitige Freundschaft die
daraus folgte, erschloss sich nicht jedem. Drake Ackley selbst
wohl am wneigsten ."
Pete:
"Der Badass der Liga entledigte sich zuletzt seinen
Samthandschuhen und hat eine herbe Abreibung angekündigt.
Aber kann der ehemalige Tag- und Intercontinental Champion Wort
halten?"
Sven:
"Man darf jedenfalls gespannt sein. Über Kodi kann man
auch denken, was man will, aber im Ring unterschätzen sollte
man ihn dennoch nicht."
Pete:
"Kommen wir zur ersten Titelverteidigung des heutigen
Abends!"
Intercontinental
Championship Triple Threat Match: Johnboy Dog vs Don Sheen vs
Michael Payne (c) Referee: Jo Dardano
Pete:
"Ein Leckerbissen, man kann es gar nicht anders sagen."
Sven:
"Das könnte sehr gut die größte
Herausforderung der Regentschaft von Michael Payne sein. Was Don
Sheen zu leisten in Stande ist wissen wir und über Johnboy
brauchen wir ja nicht reden. Der alte Hund war zuletzt so gut
drauf, dass man ihn hier als ernsten Gegner wahrnehmen muss."
Pete:
"Gewinnt Johnboy gar, würde dies sein vierter Titlerun
mit dem IC-Championship darstellen! Damit schließt er zu
Zereo Killer auf, denn nur ihm ist dieses Kunsstück bisher
gelungen. Don Sheen hingegen dürfte ebenso viel Sehnsucht
haben, denn ihm gelang es bisher nicht, einen Titel zu erringen."
Sven:
"Wichtig in solchen Three Ways ist ja immer, dass der
Champion nicht am Pinfall beteiligt sein muss. Payne kann noch so
eine gute Leistung abliefern, wenn am Ende Johnboy den Rich Guy
pinnt, ist er dennoch seinen Titel los. Hier ist absolute Obacht
geboten. Wer auch nur in einer einzigen Sekunde die Ring
Awareness verliert, verliert vielleicht sogar das Match."
Pete:
"Das ist natürlich ein entscheidender Faktor! Ich bin
sehr gespannt, wer den Titel am Ende des Abends wieder mit nach
Deutschland bringt. Kommen wir zum CO-MAIN EVENT!"
30 Minutes
Ironman Match Alex Ricks vs Frank Bobo Referee: Mike
Kontrak
Sven:
"Franks Obsession mit einem starken Gegner gipfelt hier und
heute also. Wenn er sich da mal nicht übernommen hat."
Pete:
"Woche für Woche konnten wir den Fortschritt des
Truckers miterleben, aber auch die Schüler-Lehrer Beziehung
zwischen ihm und Alex. Nüchtern betrachtet ist Alex Ricks
hier natürlich der Top-Favorit, aber Sven, ich habe mich im
Vorfeld mit einigen Fans unterhalten und es riecht neben Diesel
auch noch ganz gewaltig nach Überraschung."
Sven:
"Schafft es Frank unter diesen Voraussetzungen tatsächlich,
den Mathematiker zu besiegen, dann darf wohl niemand mehr ein
schlechtes Wort über ihn verlieren. In einem 30 Minuten
Ironman Match kommt es auf so viel Ausdauer, Taktik und Finesse
an, dass diese Match-Art eigentlich nach Alex Ricks brüllt.
Im absoluten Kontrast dazu ist Frank mit seiner eher
schnelllebigen Offensive der praktisch schlechteste Mann dafür.
"
Pete:
"Warum hat er das dann gewählt, Sven?"
Sven:
"Tja, das ist die Frage, wundert mich aber auch nicht. Warum
hat er Alex als Gegner auserwählt? Er will den ultimativen
Überraschungserfolg. Dieses Underdog-Dasein wird ihm mit
seiner Mentalität sicherlich auch noch zu Gute kommen
aber... Wenn sich Alex Ricks tatsächlich die Butter vom Brot
nehmen lassen sollte, dann würde mich dies schon wirklich
sehr wundern. Das hier ist David gegen Goliath."
Pete:
"Aber David gewann ja bekanntlich gegen Goliath! Aber das
bringt uns zum MAIN EVENT des heutigen Abends. EIN WEITERER THREE
WAY, LADIES AND GENTLEMAN!"
GFCW Heavyweight
Championship Triple Threat Match: Steve Steel can not be
pinned Steve Steel vs Jason Crutch vs Antoine "Brainpain"
Schwanenburg (c) Referee: Guido Sandmann
Sven:
"Besonders die Stipulation könnte hier das Zünglein
an der Waage werden."
Pete:
"Da hat sich Percy mal wieder eine richtig feine Gemeinheit
ausgedacht! Dass Steve nicht gepinnt werden darf, macht ihn ja
eigentlich schon zum Favoriten."
Sven:
"Es hilft ihm auf jeden Fall, aber so weit würde ich
dann doch nicht gehen. Man darf nicht vergessen, wie lange
Antoine bereits Champion ist und vor allen WEN er alles besiegt
hat. Er ist in jeder Konstellation automatisch Favorit. Aber auch
Jason Crutch hat mich zuletzt beeindruckt."
Pete:
"Also siehst du alle auf einer ähnlichen Stufe?"
Sven:
"Ja, mehr oder weniger. Ich würde jedenfalls nicht
sagen, dass es DEN einen Favoriten gibt. Jeder kann hier heute
siegreich nach Hause marschieren. Nuancen entscheiden. Wille
entscheidet. Die ganzen kleinen Faktoren, die man vorher nicht so
genau planen kann."
Pete:
"Wie beim IC-Match auch gilt hier natürlich:
Schwanenburg muss nicht gepinnt werden, um den Titel zu
verlieren. Hier könnte die Stipulation ihn aber auch ein
wenig in die Karten spielen. Steve Steel kann zwar Jason Crutch
pinnen, umgekehrt geht das aber nicht."
Sven:
"Absolut richtig. Wenn Jason Crutch hier und heute Champion
werden möchte, MUSS er den Champion pinnen. Das ist schon
eine große Aufgabe für den Mann aus Oberpolling."
Pete:
"Jason Crutch könnte hier und heute seinen zweiten
Titel erringen, während es der erste für Steve Steel
wäre. Bleibt Schwanenburg aber Champion, greift er den
Rekord von Lex Streetman an. Die Einsätze könnten kaum
höher sein."
Sven:
"Aber das ist es ja auch, was uns so gut gefällt, nicht
wahr?"
Pete:
"Das stimmt! Man, ich bin heiß auf den Event Sven!
Also lass uns keine Zeit verlieren und wir geben vorerst ab. Wir
wünschen einen fantastischen PPV!"
Es dürfte wohl kaum einen GFCWler
geben, der sich über den Verbleib der GFCW in der Schweiz
nicht gefreut hat, oder? Leckerer Käse, ab und an das
lustige Schwyzerduetsch – hallo Lionel Jannek! – und
schließlich die netten Menschen in diesem Land, die doch
immer so wunderbar neutral sein möchten. Nur bei einer
GFCW-Show wird das naturgemäß nicht funktionieren und
das wissen auch die Zuschauer, die langsam aber sicher in die
Halle strömen. Es gibt ja einige Eingänge für jene
und diejenigen, die ihre Karten im Vorverkauf erworben haben –
und das sind eine Menge – haben hier natürlich
Vorteile und müssen sich nicht extra an der Kasse
anstellen.
Einer, der das ebenso wenig muss, ist Johnboy
Dog. Der scheint noch genau den gleichen Leihwagen zu haben wie
vor zwei Wochen vielleicht hat die GFCW ja dahingehend einen
Partner – und erscheint somit mit einem alten Range Rover
auf der Bildfläche. Diesmal scheint er ihn allerdings vorher
durch die Waschanlage gejagt zu haben, denn das Auto ist in einem
deutlich besseren Zustand.
Und auch der Hund ist es,
wenngleich das Match gegen Curse ihn wohl ziemlich gefordert
haben mag. Diesmal hat er sich mit einem Basecap der Young Boys
Bern geschmückt und schultert flugs die uralte Sporttasche,
die wir ebenso schon kennen. Glücklicherweise, so mag man
zumindest meinen, erkennt ihn niemand auf seinem Weg in Richtung
Katakomben, so dass er ungehindert ins Allerheiligste der Halle
kommt, nachdem sich eine Kamera versichert hat, dass er das auch
wirklich darf. Nach wenigen Sekunden lauert aber auch schon das –
glücklicherweise nicht nackte! – Grauen auf ihn: Mac
Müll, der wie gehabt mit einem Schallwandler bewaffnet
dasteht und dem vermutlich gerade eine ganze Reihe von Düsen
geht.
Mac Müll:
„Johnboy! Dan! Ist das schön, dich so früh schon
zu treffen! Du möchtest mir und der GFCW Galaxie sicher
einige Fragen vor dem bisher wichtigsten Kampf in diesem Jahr
beantworten?“
JBD
muss schmunzeln und kommt etwas näher. Hat Mac gerade das
Match als das wichtigste bisher in diesem Jahr bezeichnet? Da
fühlt sich der alte Mann ja gleich mal
geschmeichelt.
Johnboy Dog:
„Für dich doch immer, Mac. Oder wie Jason immer sagt:
‚Klar, Mülli, alte Socke!‘“.
Ein
etwas verlegenes bis verzweifeltes Lächeln des Hall of
Famers folgt und für einen Moment würde Mac am liebsten
im Erdboden versinken. Oder noch etwas tiefer. Aber das wird
nichts, der harte Boden hier ist unnachgiebig und wird somit
verhindern, dass Mac sich hier durch versinken aus der Affäre
ziehen kann.
Mac Müll:
„Ach nicht doch, Johnboy….auch wenn ich mir mehr
Interviews mit Jason wünschen würde, gar keine Frage.
Aber mal zu dir…..du stehst heute im Intercontinental
Title Match und dort Michael Payne und Don Sheen gegenüber.
Was sagst du dazu?“
Es
ist bei weitem nicht so, als hätte JBD nicht mit dieser
Frage gerechnet…aber die Intonation von Mac wundert ihn
dann doch. Das klang fast, als wäre JBD Gott. Und das ist er
ja nicht. Und weiß er auch.
Johnboy
Dog: „Erst einmal möchte ich klarstellen, dass ich
Percival in keiner Sekunde unter Druck gesetzt habe. Ich habe
lediglich das bisherige Szenario aufgezeigt und dazu meine Form,
was ich ja denke ich auch bewiesen
habe. Und da ist es eben schon so, dass ich mir manches Mal mehr
Rückhalt wünschen würde. Und mehr Zusammenarbeit.
Weißt du….ich sehe Percival grundsätzlich etwas
kritischer, weil ich ja weiß, wie schwierig dieses Amt
auszuüben sein kann. Aber bisher sehe ich nicht sooo viel,
das ich anders machen würde, von Steve Steels klarer
Bevorzugung heute im Main Event mal abgesehen.“
Mac
starrt JBD mit offenem Mund an.
Mac
Müll: „Habe ich das gerade richtig verstanden? Johnboy
Dog LOBT Percy Addams?“
Der
Hund bleibt ernst, versucht aber sichtlich, ein Lächeln zu
unterdrücken. Anscheinend hat er Mac hier auf dem falschen
Fuß erwischt.
Johnboy
Dog. „Glaubst du mir nicht? Behandelt er dich etwa seit
seinem Antritt nicht gut?“
Darauf
hat Mac nun nicht wirklich eine Antwort, weshalb er sich um einen
Themenwechsel bemüht.
Mac
Müll: „Dein heutiger Gegner Michael Payne hat dich ja
in den höchsten Tönen gelobt. Findest Du das gut? Und
was hältst du von ihm? Und was von Don Sheen?“
Nun
muss sich der alte Hund doch mal kurz drehen und Luft holen. Aber
er wird die Frage sicher beantworten, ist ja schließlich
der alte Hund, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Nie.
Johnboy
Dog: „Weißt du….Michael Payne reißt sich
echt den Arsch auf. Er hat dem Titel ein wenig von dem Prestige
zurückgegeben, das er verloren hatte. Aber weißt
du….das kenne ich. Schon als ich Champion war, hat sich
kaum jemand dafür interessiert und wenn, hatte ich
One-Hit-Wonder am Start. Habe ich den Titel nicht mal gegen Rob
Gossler verteidigt, weil niemand anderes wollte? Mir käme
nie in den Sinn, den Titel links liegen zu lassen!“ Mac
Müll: „Aber Michael Payne vertritt ja auch die
Fraktion, die sagt, dass Titel nicht wichtig seien…“
Der
alte Hund grinst und scheint gerade erst so richtig in Fahrt zu
kommen. Scheint, als würde Mac doch noch ein vernünftiges
Interview bekommen.
Johnboy
Dog: „Titel sind wichtig. Es gibt im Wrestling keinen
größeren Gradmesser deines Könnens. Wenn du einen
Titel hast, bist du in der Division die der Titel abbildet, der
Größte. Sie sind nie wichtiger als das was du
leistest, aber sie sind Auszeichnung und Anerkennung! Deshalb
würde ich nie einen Titel ablehnen und auch nicht die Chance
auf einen solchen. Wäre dem so, hätte die GFCW nach
Title Nights 2016 keinen Heavyweight-Champion gehabt.“
Gut,
dagegen hat dann auch Mac keine richtigen Argumente. Aber der
Hund scheint trotz allem noch nicht fertig zu sein.
Johnboy
Dog: „Weißt du…Michael Payne hält den
Titel nun schon so lange, wie ich ihn nie halten konnte. Es wird
Zeit, dass ich beweise, wo das Gold wirklich hingehört.“
Mac
setzt gerade zu einer Antwort an, als der Hund abdreht –
weg isser. Und ein mit offenem Mund dastehende Mac Müll
bleibt zurück.
Das Licht ist
gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem
prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene
Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin
erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu
bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast
schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur
eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist,
sondern auch eine Flasche Rotwein.
Antoine nimmt
die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der
Kamera.
Antoine:
"Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte
präsentieren zu dürfen."
Der
Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem
PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu
nippen.
Antoine:
"Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich
im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des
Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."
Im Lockerroom sitzt Drake Ackley.
Er bandagiert sich gerade das rechte Handgelenk. Gekleidet ist
der Chicagoer bereits in seiner Ringgear. Das Gesicht ist etwas
verborgen unter der Kapuze des Hoodies. McMüll ist es, der
sich in diesem Moment in den Lockerroom vorwagt. Wieder einmal
obliegt es ihm, sich in die Höhle des Löwen zu wagen
und letzte Worte von den Protagonisten zu erhaschen. Was ja nicht
immer leicht ist, denn wie wir wissen, lassen sich die Wrestler
ungern in ihren letzten Minuten vor dem Match ablenken.
McMüll: „Drake
Ackley. Heute ist es also soweit. Du triffst auf Kodi Kane. Gehe
ich recht in der Annahme, dass er dir in den letzten Wochen
ziemlich, nun ja, auf die Nerven gefallen ist?“
Das Mikrofon ins Gesicht gehalten.
Doch Ackley sagt nichts. Er wickelt das Tape weiter um das rechte
Handgelenk. Still, leise. Man kann ihn nicht einmal atmen hören.
Es ist NICHTS zu hören – doch! Halt! Das wäre
gelogen. Denn wenn man genau hinhört, kann man das
Knatsch-Geräusch aus seinem Mund hören – das
obligatorische Kaugummi-Kau-Geräusch, ihr wisst...McMüll
weiß jetzt nicht recht, wie er sich verhalten soll und
zeigt uns das auch in seinem Gesicht. Ein nervöser
Augenroller in Richtung Kamera, ohne den Kopf abzuwenden, dann,
professionell wie immer: Einfach weitermachen!
McMüll: „Kane hat
sich ja zu Anfang als deiner wohl größter Fan geoutet.
Dieser, wie soll ich sagen, Paradiesvogel hat dich überhäuft
mit Lob und anerkennenden Worten. Eine eigentlich ungewohnte
Situation für dich, nicht wahr?“
Wieder das Mikrofon im Gesicht.
Doch Ackley beißt einfach das Tape durch, und die Rolle
wechselt die Hände. Und nun beginnt er langsam, das linke
Handgelenk einzutapen. Doch eine Antwort? Ist auch dieses Mal
nicht zu erwarten. Mr. Chewing-Gum zieht das Band länger und
länger, legt es um das Handgelenk und befestigt es dann fein
säuberlich und mit einer Präzision, die ihresgleichen
sucht. Eine Antwort ist aber immer noch nicht von ihm zu kriegen.
McMüll: „Er hat dir
sogar Blumen zum Valentinstag zukommen lassen. Hast du den Strauß
eigentlich wirklich gegessen?“
Hm. Ja, das könnte jetzt ein
Raunen gewesen sein. Ein Grunzen. Irgendsowas in der Richtung.
Aber eine verständliche Antwort? Fehlanzeige. Drake Ackley
tapt sich das linke Handgelenk fertig, beißt das Tape ab
und macht sich alsdann an seinem linken Fußgelenk zu
schaffen. Wie ein Muay Thai Kämpfer umwickelt er das Gelenk.
Fest und stramm. Es soll ja auch seinen Zweck erfüllen.
McMüll rollt wieder mit den Augen in Richtung Kamera.
Ziemlich auffällig. Aber er versucht dennoch, sich nicht aus
der Ruhe bringen zu lassen.
McMüll: „Kodi Kane
hat dir dann sogar die Chance auf ein
Intercontinental-Championtitelmatch gekostet. Aber du bist nicht
ausgerastet?“
Keine Antwort. Nur Knatsch –
Knatsch – Knatsch.
McMüll: „Ihr wurdet
dann in ein Tag-Team-Match gesteckt. Kodi Kane sprach gar davon,
einen Fight Club 2.0 zu gründen. Doch in eurem Match wart
ihr euch ja nicht gerade einig. Die Idee mit dem Fight Club 2.0
war wohl keine gute Idee. Und obwohl dir Kodi Kane so sehr auf
die Nerven gefallen ist, und alle Welt eigentlich erwartet hätte,
du als Badass würdest ihn in die Hölle und zurück
prügeln – hast du ihn laufen lassen. Wieso
eigentlich?“
Eine echt geniale Frage! Und die
Welt würde das sicherlich interessieren. Doch Drake Ackley
hat überhaupt kein Interesse daran, diese Frage zu
beantworten. Denn er tapt einfach das rechte Fußgelenk
fertig – und ist mit der Taperei dann auch endlich am Ende.
Vielleicht lässt er sich jetzt eine Antwort entlocken? Nein.
Er wirft das Tape in seine Sporttasche und nimmt sich einen
seiner Stiefel zur Hand.
McMüll: „Aber die
GFCW-Galaxy wurde dann ja auch nicht länger enttäuscht.
Denn vor vier Wochen endlich bekamen wir den Drake Ackley zu
sehen, mit dem alle Ungeduldigen schon zwei Shows vorher
gerechnet hätten. Du hast Kodi Kane ordentlich verprügelt.
War das dann der Ausbruch des Badass, den du so lange angepriesen
hast?“
Ackley hat sich den Stiefel
gebunden und schlüpft nun in den zweiten. Knatsch –
Knatsch – Knatsch. Schnür – Schnür –
Schnür. Aber sonst? Weiter nichts. Keine Antwort. Kein Wort.
Nichts. Plötzlich wirft McMüll die Hände in die
Höhe und resigniert.
McMüll: „Also gut.
Ich kann so nicht arbeiten. Das war’s. Ich gebe auf. JA,
ich gebe auf!“
Ackley regt sich nicht, stattdessen
zieht er sich den ersten MMA-Handschuh über, fixiert ihn.
McMüll steht auf, geht. Hält inne, dreht sich um.
McMüll: „Willst du
denn wirklich überhaupt nichts mehr sagen? ACKLEY! BITTE!
VERDAMMT NOCHMAL, JETZT SAG SCHON WAS!“
Aber nichts. Der Chicagoer zieht
sich den zweiten MMA-Handschuh über, schnallt auch ihn fest.
McMüll rastet fast aus. Dann lässt er die Hände
und das Mikrofon sinken. Alle Energie entweicht seinem
mitleiderregenden schwächlichen Körper. Dann verlässt
er geschlagen den Lockerroom.
Die Kamera fokussiert Drake Ackley.
Batsch.
Auf Brusthöhe des dort
sitzenden ehemaligen Tag-Team- und Intercontinental-Champions
prallt die rechte Faust auf die linke Handfläche. Die Augen
sind hinter der Kapuze verborgen.
Batsch.
Rechte Faust auf linke Handfläche.
Einer seiner Mundwinkel geht
angsteinflößend nach oben.
Batsch.
Rechte Faust auf linke Handfläche.
Das Grinsen wird breiter, die
Kamera zoomt näher heran. Die Faust in der Handfläche –
nochmal – nochmal – immer schneller, schneller,
schneller...Batsch – Batsch – Batsch.
Das Grinsen wird zu einem
bedrohlichen Lachen. Ackley zeigt die Zähne, die hinter
einem Mundschutz verborgen sind. Die Kamera kommt von unten und
zeigt uns nun einen Blick auf Ackleys Augen, die ernst und
gefährlich funkeln.
Batsch
– Batsch – Batsch
Immer wieder, die Faust in die
Handfläche.
Und dann doch noch, ziemlich leise,
aber dennoch hörbar...
Drake Ackley:
„Kane.....“
Und
er knurrt es hervor, wie eine Bulldogge, in deren Revier jemand
Fremdes eingedrungen ist. Das Bild fadet langsam aus, während
wir in die Großaufnahme Ackleys diabolisches Grinsen und
das Funkeln seiner Augen sehen...
Ein cremiger Teig wird vom
Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben
die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine
Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder
durchfahren wird.
Von oben rieseln plötzlich
kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie
vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse
vergraben.
Aus dem Off ertönt die Stimme
einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in
das Mikrofon.
Schokoladig...
Die Schokosplitter hören auf
zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße
Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.
Cremig...
Und wieder beginnt das Rieseln.
Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an
Haselnüssen regnen in den Teig.
Nussig...
Fließend geht das Bild über.
Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen
Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener
Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft
einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht
und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...
Das
Ergebnis...
Wieder verschwimmt das Bild und
statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer
Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das
Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem
ganz anderen Tonfall...
Alex: Pi-Pie.
Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine
logische Konsequenz.
Und wie man es aus sämtlichen
Pharmazie-Werbungen kennt, so gibt auch hier eine weitere
unbekannte Stimme noch eine abschließende Erklärung.
Stimme:
Pi-Pie passt auch bestens begleitet von Schwanenburgunder.
Pete: Sven,
wenn wir auf die heutige Card schauen, dann fallen einem doch
auch viele neue Namen auf. Drake Infinity, Mike Defiant, Kodi
Kane und auch Cassius, sie alle geben heute Abend ihr PPV-Debüt.
Und ich glaube, das sind auch Namen, die wir auch in Zukunft im
Auge behalten sollten.
Sven: Du
sagst nicht oft etwas Kluges, aber hier hast du mal wirklich
Recht, Pete. Aber selbst die Namen, die uns nun schon eine Weile
begleiten, finden sich hier teilweise in ganz anderen Regionen
wieder. Denn mal Hand auf's Herz...hätte man dich zu
Jahresbeginn nach dem Co-Main Event zu Doom's Night befragt, wäre
dir der Name Frank Bobo in den Sinn gekommen?
Pete: Ich
glaube, den hatten da wirklich nur die Allerwenigsten auf der
Rechnung. Aber was er in den vergangenen drei Monaten gezeigt
hat, ist wirklich bemerkenswert. Er ist der Beweis dafür,
wohin Zähigkeit einen bringen kann. Die Frage ist...ist er
zäh genug, um 30 Minuten mit Alex Ricks zu überstehen?
Sven: Ich
kann es dir nicht beantworten. Aber eine Person kann es
vielleicht. Und die steht praktischerweise in diesem Moment bei
unserem Mäc Müll. Also schalten wir doch einmal in den
Backstagebereich.
Gesagt getan und schon befindet man
sich im Cateringbereich. Zumindest, wenn man sich stärken
will. Will man jedoch das folgende Interview verfolgen, dann ist
man in der Kabine des Mathematikers besser aufgehoben. Denn dort
sitzt Mäc Müll relativ zentral vor der Kamera, Mikro im
Anschlag, während Alex neben ihm steht und ein wenig
uninteressiert Tape um sein Handgeenk wickelt. Etwas, dass er
sich erst in diesem Jahr angewöhnt hat, warum auch immer.
Mäc Müll:
Danke Pete, danke Sven, meine Damen und Herren, bitte begrüßen
sie bei mir, Alex Ricks.
Kurzes beiläufiges Nicken des
Freiburgers, während der sich weiter auf die Rolle Klebeband
konzentriert.
Müc Müll: „Alex,
danke, du dir hier die Zeit genommen hast. Es liegen einige
turbulente Wochen hinter dir. Frank Bobo hat dich als
Trainingspartner und fast schon Mentor auserkoren und ließ
einfach nicht locker, bis er die Trainingseinheit gegen dich
bekommt, die er wollte. Heute ist es also so weit und ihr trefft
in einem 30minütigen Ironman Match aufeinander. Nun,
Alex...hast du dir einen Trainingsplan für Frank überlegt?“
Nein, hat er nicht, er ist
Mathematiker, kein Sportlehrer. Aber lasst Mäc Müll
doch den Versuch, ein wenig fröhlich zu sein, zumindest gab
es dir Hoffnung, Ricks ein Schmunzeln abzuringen. Letztlich gibt
es aber nur ein registrierendes Nicken als Zeichen, dass Alex
zugehört hat. Dann ergreift er das, monotone, Wort.
Alex: „Frank
Bobo ist eine faszinierende Person. Jeder weiß, dass er mir
unterlegen ist. Ich weiß es, du weißt es, die
Zuschauer wissen und vor allem...ER weiß es. Und genau
deswegen will er gegen mich kämpfen. Weil er weiß,
dass man sich Herausforderungen setzen muss, um sich zu
verbessern. Probleme sind Fragestellungen, bei denen man nicht
auf Anhieb weiß, wie man das gewünschte Ergebnis
erhält. Durch das Bearbeiten von Problemen verbessert man
sich. Und ich bin ein Problem für Frank Bobo. Er...niemand
in dieser Liga weiß, wie man mich besiegen kann. Aber er
hat 30 Minuten Zeit, einen Lösungsweg zu finden.“
Das klingt nach einer überaus
positiven Meinung von seinem Gegner. Auch wenn Ricks die Frage
des Hall of Famers absolut ungenügend beantwortet hat, aber
einen gewissen Inhalt gibt es dann doch. Frank Bobo dürfte
einer der ganz wenigen Gegner des Freiburgers sein, mit denen er
keinen Ärger hatte...Aber trotzdem, Mäc Müll will
schon auch Antworten zu seinen Fragen.
Mäc Müll: „Ich
bin mir sicher, die GFCW Galaxy wird das Match mit Spannung
verfolgen. Hast du Erwartungen, wie Frank auftreten wird?“
Alex: „Er
will mich besiegen. Das war's. So einfach ist es zu formulieren
und so schwer ist es zu realisieren. Frank Bobo muss heute den
besten Kampf seiner Karriere zeigen, wenn er mich besiegen will.
Wir wissen, er ist zäh. Aber zäh sein, reicht nicht.
Zähigkeit im Limes sorgt dafür, dass du nach 20
Sekunden bewusstlos wirst anstatt nach 5. Egal, was Frank Bobo in
den letzten Wochen passiert ist, er hegt keinen Groll und ich
habe keine Schuldgefühle. Ich werde ihn nicht schonen. Er
benötigt, Technik, Strategie, Kraft und Herz und selbst wenn
er alles zeigt, was er kann...selbst wenn er eine ganze Stunde
Zeit hat...Frank Bobo ist noch nicht so weit, um Alex Ricks zu
besiegen.“
Ratsch. Und damit ist das Tapen
erledigt. Doch die Aufnahme noch nicht. Denn noch brennen Mäc
Müll ein paar Fragen auf der Seele. Eine, definitiv.
Mäc Müll: „Das
klingt nach Selbstvertrauen und vielleicht würden dir auch
einige Experten Recht geben...Frank Bobo wird 100 % geben müssen,
und er wird selbst vermutlich noch einiges mehr drauflegen
wollen...aber viele fragen sich...bei wie viel Prozent bist du?
Wie sehr beschäftigt dich Antoine Schwanenburg?“
Nach dem Tapen seiner Handgelenke
ging Ricks dazu über, die bandagierten Stellen mit
Mittelfinger und Daumen zu umgreifen und ein wenig den Unterarm
im Griff zu drehen. Ob meditierend oder sinnvoll liegt in der
Auge des Betrachter. Als der Name seines Freundes fällt,
wird der Arm allerdings abrupt gestoppt. Zum ersten Mal seit
Gesprächsbeginn bewegt Ricks seinen Kopf, dreht ihn zur
Seite, schaut Mäc Müll mit starren Augen an. Er
versucht, die Monotonie in seiner Stimme zu wahren, aber man
merkt...es schwingt Wut mit.
Alex: „Er
ist mir...egal.“
Und mit diesem bösen Blick, in
Richtung Mäc Müll, doch vielmehr eigentlich in Richtung
des KameradenSCHWEINs, um es in Antourettes Schweinenburgs, wie
er heute schon auf diversen Plakaten verunglimpft wurde, Worten
zu sagen, geht es nach einigen Sekunden zurück zu den beiden
Kommentatoren in der Halle.
Pete: Soll
ich dir was sagen, Sven? Diesen letzten Satz, den glaube ich Alex
nicht.
Sven: Niemand
glaubt den, das kann ich dir sagen. Die Frage ist, wie sehr
sollte man alles davor glauben. Alex hatte nach dem Angriff auf
Frank sichtlich schlechtes Gewissen...es sieht aber nicht so aus,
als ob es ihn heute noch beschäftigt.
Pete: Frank
hat ihn nie beschuldigt. Ich glaube nicht, dass all das hier eine
Rolle für die beiden spielt. Ich würde sagen...
Sven: Wir
werden es sehen.
Pete:
Mit Sicherheit. Und das ganze 30 Minuten lang.
Singles
Match:
"El
Corazon Black" Curse vs. Cassius
Referee: Mike Gard
Das Match wird machgeliefert.
Backstage im Trainerraum lässt
Michael Payne gerade den Ringarzt seine Schulter begutachten.
Ringarzt:
„Scheint alles in Ordnung zu sein, ich werde dir trotzdem
die Schulter tapen damit du bessere Bewegungsfreiheit hast im
Match.“
Michael
Payne: „Danke Doc! Ja ich habe ja gesagt ich wollte es nur
routinemäßig checken lassen. Ich habe bis auf ein
wenig Muskelkater auch keine größeren Schmerzen.“
Während also der Ringarzt
etwas Sporttape über die Schulter von Payne verteilt, kommt
auch unser geschätzter MacMüll um die Ecke.
MacMüll: „Payne, du
sitzt hier beim Ringarzt und lässt dich verarzten. Steht
etwa deiner Titelverteidigung etwas im Wege? Wird deine Schulter
vielleicht dir deinen Sieg kosten?“
Etwas genervt von der Aussage winkt
er gleich ab.
Michael
Payne: „Nein Mac, natürlich nicht. Ich werde heute
antreten und das zu einhundert und zehn Prozent. Weder wird mich
diese Sache hier behindern, noch wäre es eine billige
Entschuldigung am Ende. Das hier nennt sich einfach
professionalität, etwas was auch meine Gegner heute Abend
nur zu gut kennen. Ich möchte einfach nur gut vorbereitet
sein.“
Mac Müll: „Don Sheen
attackierte dich erneut kurz vor diesem Event bei War Evening.
Hat dich das aufgebracht? Wirst du dich heute rächen?“
Michael
Payne: „Nein... warum sollte ich? Ich kann die Attacke
sogar irgendwo verstehen, nein ich respektiere sie sogar. Der
Kerl war kurz davor seinen Biss komplett zu verlieren. Er musste
eine Nachricht senden und diese ist klar und deutlich angekommen.
Aber deswegen werde ich nicht von meinen Idealen abweichen. Heute
Abend steht ganz im Zeichen des Titels und egal wer gewinnt oder
verliert, solange wie die GFCW dabei gewinnt ist mir alles
recht.“
Mac Müll: „Was wäre
denn für dich ein Sieg der GFCW?Wie definierst du das?“
Der Amerikaner steht auf, der Arzt
ist fertig mit dem Tape an der Schulter.
Michael
Payne: „Naja schau dich doch mal um Mac. Jede Wrestling
Promtion die einen größeren Namen hatte in den letzten
Jahren und Monaten stirbt aus. Die PCWA saugt förmlich alles
auf und jedes Leben im Wrestling Buisness stirbt langsam aus. Ich
möchte das nicht hier, ich möchte nicht das die GFCW
stirbt. Ich möchte das sie lebt, neue Herausforderer und
einen Weg zum Heavyweight Title. Am Ende möchte ich einfach
nicht der König eines toten Königreiches sein....“
Dann verlässt er die Szene.
Wir befinden uns in einem mit
unzähligen Kerzen geschmückten Raum. Das Licht wirkt
dadurch warm und gedimmt, ohne aber zu dunkel zu sein. In einem
prunkvoll verzierten Sessel sehen wir den aktuellen GFCW
Heavyweight Champion Antoine Schwanenburg, welcher mit
fokussiertem Blick direkt in die Kamera blickt. In der Hand hält
er ein aufgeklapptes , überdimensional großes Buch.
Antoine:
"Kapitel 1: Der Mann, der es nicht schaffen konnte."
Und er blickt in sein Buch, um
vorzulesen.
Antoine:
"Angetrieben von Emotionen und Bewunderern, Rückschlägen
zu trotze und gegen jede Regel. Ein Mann, ein Maskottchen der
Liga, Schüler, Lehrer und Schlachtenbummler. Jason Crutch,
ein Mann der Herausforderungen liebt und das obgleich er in aller
Regel scheitert. Vielleicht ist es aber dieses ständige
Scheitern, welches ihn immer und immer und immer und immer wieder
dazu verleitet, es erneut zu versuchen. »Ein Kind muss
manchmal auch einmal auf die Herdplatte fassen, um zu lernen.«,
so sagte es zumindest stets meine Mutter."
Ein kurzer Blick in die Kamera,
dann blättert er um.
Antoine:
"Dabei geht es um die Erfahrung. Auf eine Herdplatte fasst
man nicht noch ein zweites Mal und gleichzeitig lernt man, auch
in anderen Situationen des Lebens achtsam zu sein. Eine weitere
verbrannte Hand zu vermeiden. Doch nicht so bei Jason Crutch.
Dieser Mann fasst und fasst immer wieder auf immer die selbe
Herdplatte, verbrennt sich ein ums andere Mal schlimmer und
schlimmer, doch lernen... tat er daraus niemals, im Gegenteil.
Jede weitere verbannte Hand war für ihn Ansporn, es ein
weiteres Mal zu versuchen. Ein und die selbe Tat unzählige
Male zu wiederholen und dabei zu hoffen, dass sich das Resultat
ändern würde. Aber das tat es nie. Die Herdplatte war
immer heiß. Die Hand war immer verbannt."
Erneut blättert er um.
Antoine:
"Jeder Logik zu Trotze beschloss Jason, es ein weiteres Mal
zu versuchen. »Vielleicht gibt es ja diesmal ein anderes
Resultat!«, mag sich der Oberpollinger gedacht haben. Und
obwohl die Chancen nicht gut standen, schien es so, als hätte
dieser Mann aus Bayern es geschafft, die Naturgesetze außer
Kraft zu setzen. Er überkam allen Befürchtungen und
sein Weg führte ihn an einen schier unpassierbaren Berg.
»Mann, ist dieser Berg aber groß!«, sprach er,
ohne dabei Ehrfurcht zu zeigen. Er sah diesen Berg nicht als
unpassierbares Hindernis, das er vielleicht war, er sah es als
Herausforderung. Beflügelt von vorherigen
Erfolgserlebnissen, versuchte er sich ohne Rücksicht auf
Verluste an eben jenem Berg."
Ein weiteres Mal wird umgeblättert.
Antoine:
"»Ich glaub' ich schaff's, ich glaub' ich schaff's,
ich glaub' ich schaff's ich glaub' ich schaffs!«, schnaufte
Jason immerwährend und er sich Zentimeter für
Zentimeter diesen Berg hoch arbeitete. Es ging nicht sehr schnell
voran, aber das wichtigste für ihn war: Es ging voran.
Wieder einmal überkam er seinen Zweiflern. Jason Crutch,
könne dieser Mann den Berg tatsächlich besteigen und
über ihn triumphieren? Der Berg, der mittlerweile bemerkt
hatte, dass sich jemand an ihm versucht, hatte allerdings etwas
dagegen. Dieser Berg entfachte Schneestürme, dieser Berg
sorgte für Lawinen, für herabfallendes Gestein. Dieser
Berg, er wollte einfach nicht bestiegen werden und er setzte
alles daran, dass Jason es nicht schaffen würde. Nie zuvor
hatte es jemand geschafft, diesen Berg zu besteigen."
Antoine blickt bedeutungsschwanger
in die Kamera, ehe er einen Finger befeuchtet, um auf die nächste
Seite zu blättern.
Antoine:
"Doch Jason Crutch wiederhole stakkatoartig eben jene vier
Wörter. »Ich glaub' ich schaff's! Ich glaub' ich
schaff's!«. Der Berg wiederum wurde von Sekunde, zu Sekunde
ungemütlicher und kälter. Der Berg sendete seinem
Herausforderer ein klares Zeichen, nach dem nächsten. »Drehe
um!«, gab der Berg Jason Crutch dann aber in aller
Deutlichkeit zu verstehen. Normale Menschen hätten hier wohl
umgedreht und Jason Crutch hielt gar kurz inne. Er reckte dann
aber eine Faust in die Höhe und blickte so hoch er konnte
auf die Bergspitze. »Auch ein Berg kann sich irren!«,
brüllte er voller Inbrunst, nur um damit eine weitere Lawine
vom Berg zu treten. Doch auch das konnte Jason nicht aufhalten.
Er versuchte und versuchte es weiterhin unentwegt. Es schien, als
sei Jason so stark, wie nie zuvor. Gewachsen an diesem
unüberwindbaren Berg und fest entschlossen der erste Mann zu
sein, der ihn erklimmen konnte. Doch die letzte Prüfung des
Berges wartete noch auf ihn."
Aber dann klappt Antoine das Buch
ruckartig und mit großem Knall zu, um wieder direkt in die
Kamera zu sprechen.
Antoine:
"Jason, diesen Berg wirst du nicht besteigen können,
denn das kann niemand. Bilde dir nichts auf das Auflodern deiner
Flamme ein, denn die Flamme einer Kerze wird heller und
größer.... ehe sie schließlich und
schlussendlich..."
Er schnappt sich eine der Kerzen
vom Beistelltisch, ehe er im Flüsterton fortfährt.
Antoine:
"erlischt."
Und sie auspustet. Dann fadet die
Szene langsam aus.
???: „Was
denn, was denn, was denn?! Wie können Sie es wagen, sich zu
beschweren?!“
Das ist Percy Addams Stimme, ganz
klar. Und ja, jetzt sehen wir es auch, wir sind im Büro des
Commissioners. Die Kamera fadet auf. Addams sitzt hinter seinem
großen, dekadenten Holzschreibtisch, ihm gegenüber
sitzen drei ältere Herren in feinen Anzügen.
Percy Addams:
„Wie kann sich der Aufsichtsrat über die Stipulation
für den Main Event beschweren, wo ich doch alles versucht
habe, ein interessantes Match auf die Beine zu stellen, aber auch
wirklich alles!“
Anzugträger
1: „Mr. Addams, wie kam es dazu, dass Frazier Malone gegen
Steve Steel angetreten ist, ein Mann, von dem wir nicht einmal
wussten, dass er überhaupt noch im Roster ist? Das hat uns
doch allesamt sehr überrascht. Vollkommen außer Form,
sein letzter Kampf liegt Jahre zurück. Bitte erklären
Sie uns das, Mr. Addams.“
Percy Addams:
„Ähm, also ja … hihi … ich hatte Malone
mit einem 1-Tages-Vertrag ausgestattet. Denn ich hatte mir
wirklich stundenlang den Kopf darüber zerbrochen, wen ich
gegen Steel stellen könnte, ohne dass der Verdacht aufkommt,
ich würde da irgendwas beeinflussen wollen. Und da habe ich
mir gedacht, was passt besser, als einen hungrigen Mann
hinzustellen, der sich einen neuen Vertrag verdienen kann! Hätte
Malone gewonnen, dann wäre er wieder im Roster, aber so ist
das natürlich Makulatur! Frazier hat kläglich versagt.
Ich wollte nicht irgendeinen 08/15 Wrestler da hinstellen, wie
bspw. Player oder den Puppenspieler oder so, ich meine die habe
ich eh suspendiert.“
Das Schweißtuch, da ist es
wieder!!! Lange haben wir Percy Addam‘s besticktes Tuch
nicht mehr gesehen, mit dem er sich ja regelmäßig den
Schweiß abgetrocknet hatte, scheinbar hatte er zuletzt gar
nicht mehr so stark geschwitzt. Doch nun, im Angesicht seiner
Bosse, kommt das Taschentuch wieder zum Einsatz.
Anzugträger
2: „Also ich muss schon sagen, das nenne ich mal eine
Idee!“
Anzugträger
3: „Ich weiß ja nicht. Das Ganze ist dann ja aber
wohl ganz schön nach hinten los gegangen, oder Mr. Addams?
Ich meine, Malone hat ja gekämpft wie ein scheuer
Schuljunge. Da war kein Feuer gar nichts. So kennt man den so
lebenslustigen Malone überhaupt nicht. Er wirkte irgendwie
gebremst und verzweifelt. Haben Sie dazu vielleicht etwas zu
sagen?“
Addams gerät ins Schwitzen.
Stofftucheinsatz.
Percy Addams:
„Ähm, i-ich … also … hihihi … das
konnte ich mir auch nicht erklären, da sprechen Sie etwas
sehr Gutes an. Deshalb bin ich ja auch so enttäuscht von
Frazier! Ich kann mir üüüberhaupt nicht erklären,
wieso das so ein lascher Auftritt war.“
Anzugträger
1: „Mh, das müssen wir auf jeden Fall klären, wir
werden Frazier Malone kontaktieren und noch einmal mit ihm
sprechen. Viele Fans sind sehr verärgert über diesen
vermeintlich leichten Gegner für Steel bei der
Beat-the-Clock Challenge. Wir werden Sie dann informieren, was
Malone dazu zu sagen hat, Mr. Addams. Guten Tag.“
Die beiden Kritiker wollen sich
schon erheben (während der dritte Mann noch grinsend sitzen
bleibt), als Addams noch mal einhakt.
Percy Addams:
„Ich fürchte, dass wird leider schwierig werden. Mr.
Malone hat mir berichtet, dass er bereist zu einer Tour nach
Sibirien aufgebrochen ist, stellen Sie sich das vor! Er will dort
6 Wochen lang wandern. Tsts, er will die Einsamkeit genießen,
sagte er mir. Deshalb hat er auch kein Handy oder so bei. Aber
ich werde ihm natürlich ausrichten, dass er sich umgehend
bei Ihnen melden soll, wenn ich ihn wieder sehe. Dann einen
schönen Tag, meine Herren.“
Auch Addams erhebt sich jetzt, und
die drei Aufsichtsräte verlassen mit angesäuertem Blick
das Büro. Die Kamera schwenkt jetzt um in den hinteren Teil
des Büros, den Teil, den man vorher nicht sehen konnte. Dort
sitzt auf einer großen, schwarzen Ledercouch .. Steve
Steel! Grinsend blickt er zu Addams herüber, der gerade das
Stofftuch wegpackt und hörbar ausatmet. Dann grinst auch er,
und die Szene fadet langsam aus.
Singles
Match:
Kodi
Kane vs. Drake Ackley
Referee: Henry Phoenix Jr.
Kodi Kane steht bereits im
Ring.
Das Licht wird gedimmt,
Scheinwerfer durchstreifen die Halle und weisen dann auf die
Entrance Stage. Auf dem Titan Tron werden in schnellen
Abfolgen Inring-Bilder von Drake Ackley gezeigt, abwechselnd
wird „GFCWs ONLY BADASS“ und „DRAKE ACKLEY“
eingeblendet.
Laura:
„Auf dem Weg zum Ring, aus Chicago Illinois, mit einem
Gewicht von 100 Kilogramm: GFCWs ONLY BADASS, DRAKE ACKLEY!“
Und in die Nebelschwaden auf
der Stage tritt Mr. Chewing Gum himself. Das Gesicht
verborgen unter der Kapuze seines mausgrauen Hoodies,
gekleidet in rot-weißen kurzen Hosen. Ackley schaut
sich kurz die Halle an. Scheint ihm zu gefallen. Dann setzt
er sich in Bewegung. Joa, er hat seine Fans. Denn einige
schreien ihm zu, halten Plakate für ihn hoch. Doch es
könnte ihm nicht egaler sein. Zielstrebig geht GFCWs
ONLY BADASS, wie wir nun wissen, die Rampe hinab und entert
den Ring. Auf einem der Turnbuckle wirft er die Kapuze in den
Nacken. Er breitet die Arme aus und stößt einen
lauten Schrei aus. Der Mundschutz auf den Zähnen ist
klar sichtbar.
Drake Ackley – wie badass
er wirklich ist, werden wir nach diesem Match sehen.
DING DING DING
Die beiden Männer
umkreisen sich zunächst – dann haucht Kodi Kane
seinem Gegner einen Handkuss hin. Und das war wohl ein Fehler
– denn sofort prescht der Chicagoer nach vorne und
drischt unvermittelt auf Kane ein. Ein Punch nach dem anderen
findet sein Ziel, ein Forearm nach dem anderen lässt
Kanes Gesicht nach hinten schnellen. Es folgen mehrere Muay
Thai Kicks, die Kane in die Ringecke drängen. Dort
zerpfleddert Drake alles, was von Kane da ist mit weiteren
Kicks und Forearms, so dass Phoenix jr. dazwischen gehen
muss.
Kane will etwas länger
durchatmen, doch sein Gegner prescht nach der Verschnaufpause
nach vorne und deckt ihn wieder mit harten Schlägen ein.
Dann ein Frontslam. Am Boden in der Ground&Pound Position
und weitere Schläge gegen Kane. Dann lässt Ackley
von ihm ab.
Kodi Kane kommt mit der
Anfangsoffensive seines Kontrahenten überhaupt nicht
zurecht. Und Ackley lässt all seine aufgestaute
Aggression raus. Er holt Kodi auf die Beine und pfeffert ihn
mit Schmackes in die Ringecke, wo er unterhakt und ihn per
Double Underhook Suplex auf die Bretter packt. Punch, Punch,
Punch.
Als nächstes holt Ackley
Kane wieder auf die Beine und whipt ihn ein weiteres Mal in
die Ringecke, aber Reversal und Ackley knallt in die
Turnbuckle. Kane stürmt heran und trifft mit einem Drop
Kick. Sofort klettert er auf das oberste Ringseil und springt
mit einer Hurricanrana heran – hakt die Beine ein
ONE – TWO –
KICKOUT!
Beide Männer springen
hoch, aber sofort die Clothesline von Ackley. Durchschnaufen.
Aber Letzterer will den Nadelstich vergessen machen und setzt
nach mit High Knee Lifts. Frontslam again, doch Kane windet
sich raus und drückt Ackley per Reverse STO auf die
Matte. Kick, Kick, Anlauf und Senton Splash. Dann klettert
der Paradiesvogel wieder auf das oberste Ringseil und kommt
mit einem High Cross Body herangeflogen, doch Ackley fängt
ihn auf, trägt ihn mit der leichtesten Leichtigkeit
herum, die die Welt gesehen hat und schickt ihn dann per
Fallaway Slam auf die Matte. Ackley grinst böse.
Er zerrt Kane auf die Beine und
Punch, Punch, Punch, Forearm, Forearm, Forearm. Unter einer
Discus Clothesline duckt sich Kane weg, federt in die Seile
und kommt mit einem Dragon Rana heran.
ONE – TWO –
KICKOUT!
Kodi Kane hat zwar überhaupt
keine Chance gegen den wütenden Drake Ackley, doch dafür
setzt er schon den zweiten Nearfall an. Kane kann eigentlich
nur kleine Nadelstiche setzen, ansonsten kommt hier keinerlei
Gegenwehr. Jetzt versucht er es erneut. Anlauf und Tornado
DDT, doch Ackley schleudert ihn einfach beiseite. Anlauf nun
von Ackley und eine wütende Clothesline schickt Kane
über das oberste Ringseil nach draußen –
nein! Kodi Kane behält die Körperkontrolle und
kommt auf dem Apron zu stehen. Ackley torkelt wütend im
Ring umher, vermutet er Kane doch auf dem Hallenboden. Der
aber lauert, springt hoch und
Springboard Tornado DDT von
Kane!
Das war nun wirklich ein harter
Treffer!
ONE – TWO –
KICKOUT!
Ackley hat nun doch erste
Blessuren, dass sieht man. Aber Kane scheint ihn eher nur
noch wütender gemacht zu haben. Der Paradiesvogel
schnauft schon wie eine alte Dampflok. Wieder kommt er
herangeflogen: Double Drop Kick – aber Ackley wischt
ihn beiseite, greift zu und Belly-to-Belly-Suplex. Der Badass
macht aber noch keine Anstalten zu covern. Stattdessen
richtet er sich auf und lauert...
CLUB SODA von
Ackley!!
Ist das schon das Ende? Kodi
Kane windet sich in dem Rear Naked Choke. Er schreit und
plärrt, er schlägt wild um sich. Aber Ackley bleibt
knallhart. Er rüttelt und zerrt an seinem
aufopferungsvoll kämpfenden Gegner...und...und...UND???
Kane rennt in die Ringecke (mit
Ackley hinten dran!), stößt sich ab, rollt sich
herum – und kommt auf Ackley zu liegen!
ONE – TWO –
KICKOUT!
Pete:
„Was für ein Konter! Beinahe hätte Kane
Ackleys eigene Wut ausnutzen können!“
Sven:
„Aber nur beinahe! Nun ist Ackley so wütend wie
noch nie zuvor im bisherigen Matchverlauf!“
Ackley stampft wütend
hinüber zu Kane und drischt wüst auf ihn ein. Doch
aus heiterem Himmel ein Enzuigiri! Ackley stürzt wie ein
Baum, Kodi Kane klettert, so schnell ihn seine Beine im
Moment noch tragen, auf das Toprope...
SWEETNESS SHAKE
gegen Ackley!
DANEBEN!
GFCWs only Badass ist jetzt
richtig, richtig pissed, ihr seht es! Sofort stürzt er
sich auf Kane. Harte Schläge in den Nacken und den
Rücken. Irish-Whip in die Ringecke. Irish-Whip in die
Ringecke. Irish-Whip in die Ringecke. Irish-Whip in die
Ringecke. Irish-Whip in die Ringecke. Irish-Whip in die
Ringecke.
Sven:
„HOLY MOLY!“
Pete: „Er
verarbeitet Kane zu Kleinholz!“
Sven:
„Kodi Kane dient hier nur noch als Punching-Ball von
Ackley und wird von einer Ringecke in die andere gedroschen.“
Ackley lässt einen
brüllenden Schrei vom Stapel! Dann deutet er es an...und
lauert...
LRLU gegen Kodi
Kane!
ONE
TWO
Aber nein! Drake Ackley selbst
unterbricht das Cover! Er zieht Kodi Kane an der Haarpracht
hoch. Phoenix jr. ist natürlich tierisch sauer über
diese unfaire Aktion. Und die Fans quittieren das vereinzelt
mit Buhrufen – aber es sind auch Jubelschreie zu hören.
Ackley deutet mit einem Kopfschütteln an, dass es das
noch nicht gewesen sein soll. Stattdessen...
CLUB SODA von
Ackley!!!
Kane windet sich erneut. Er
will einfach nicht aufgeben, er will hier ein Zeichen setzen.
Er gibt alles! Er kämpft und wehrt sich. Sekundenlang –
eine halbe Minute lang – und dann...dann aber doch...
TAP OUT!
DING DING DING
Sieger des
Matches durch Aufgabe: Drake Ackley!!!
Sven:
„Boah! Das war’s!“
Pete:
„Kodi Kane hat sich wacker geschlagen, verdammt
nochmal! Aber am Ende war die Wut von GFCWs only Badass Drake
Ackley zu viel!“
Sven:
„Tatsächlich, Pete! Gerade zum Ende hin hat Ackley
seinem Gegner keine Chance mehr gelassen!“
Wir
blenden über in ein schön zurecht gemachtes Ambiente.
Dort sehen wir McMüll sitzen. Er ist wie immer schnieke
angezogen mit seiner Fliege und lächelt freundlich in die
Kamera, die Beine überschlagen. In seinem Schoß hat er
einen Pack Moderationskarten liegen. Wo wir uns aber befinden?
Womöglich in einem GFCW-Studio in Dortmund. Wann wir uns
befinden? Wer weiß? Wir vermuten, dass die Szene einige
Tage vor Dooms Night stattgefunden hat.
McMüll:
„Liebe GFCW-Galaxy, herzlich willkommen zu einem meiner
Sitdown-Interviews. Heute habe ich drei illustre Gäste bei
mir, die mir Rede und Antwort stehen werden zu dem wichtigsten
Match bei Dooms Night um den wichtigsten Gürtel im
Professional Wrestling: Die GFCW-Heavyweight-Championship. Ich
darf herzlich begrüßen, Heavyweight-Champion der GFCW:
Antoine Schwanenburg.“
Der
nickt bestätigend, aber nichtssagend in die Kamera. MacMüll
scheint irgendwelche Worte zur Begrüßung zu erwarten,
allerdings soll er diese nicht bekommen.
McMüll:
„Desweiteren haben wir hier und heute einen seiner beiden
Herausforderer, Jason Crutch.“
Die
Kamera zeigt uns den Oberpollinger, in Jeans, T-Shirt und mit
einem Borussia Mönchengladbach Basecap gekleidet. Er lächelt
höflich in die Kamera, tippt sich an die Mütze. Das
war’s. Mehr ist da nicht.
McMüll:
„Und zuguterletzt Nr. 3 des Triple Threat Matches: Steve
Steel!“
Auch
der muskelbepackte Hüne lässt sich zu keinerlei
verbaler Äußerung herab. Vielmehr gibt er non-verbal
ganz eindeutig zu verstehen, dass er gerade keine allzu große
Lust auf dieses Interview hat und nickt nur verächtlich in
Macs Richtung. Und nun dürfen wir auch erstmals die Totale
sehen. Die drei Wrestler sitzen im Halbkreis vor McMüll, dem
Hall of Famer zugewandt, auf netten gepolsterten Metallstühlchen
mit Armlehne. Neben jedem der drei Herrschaften steht ein
Beistelltischchen mit einem Glas Wasser und natürlich
einer Flasche des preisgekrönten Schwanenburgunders, der ja
wie wir alle wissen siegreich im Abgang ist. Getrennt werden
McMüll und die drei Männer durch ein kleines rundes
Glastischchen, auf dem ein Schälchen Erdnüsse und eine
Glaskaraffe voll H2O steht. Das Studio wurde durch stylische,
dunkle Vorhänge in ein gemütliches Gesamtbild
verwandelt. Die Beleuchtung ist hell und warm. Lauschen wir, was
McMüll zu sagen hat.
McMüll:
„Jason Crutch, beginnen wir mit dir. Jetzt ist es also
soweit. Dooms Night steht bevor. Du hast nach vielen Jahren
wieder einmal die Gelegenheit auf das ganz große Gold im
Wrestling. Wir haben gehört, dass du speziell von Antoine
Schwanenburg keine große Meinung hast. Kannst du uns das
noch einmal genau erläutern?“
Crutch
blickt zunächst auf die beiden Männer rechts neben
sich. Dann verschränkt er die Finger und richtet sich in
seinem Sessel auf, als er feststellen musste, dass er sich etwas
hat „hängenlassen“.
Jason
Crutch: „Das ist richtig. Ich habe bereits mehrfach betont,
dass Antoine Schwanenburg nicht die Art Champion ist, die die
GFCW braucht. Worauf blicken die Fans zurück, wenn sie von
seiner Titelregentschaft sprechen? Was ist von dem übrig,
was Schwanenburg dereinst versprochen hat, nämlich Kultur
und Intelligenz zu bringen? Unabhängig davon, dass das mit
Sicherheit das unnötigste war, was die GFCW überhaupt
benötigt hat. Alles und jeden als Schwein zu bezeichnen,
zeugt nicht gerade von einem kulturellen, intelligenten Mann.“
Und
nun wendet sich Crutch gezielt Antoine Schwanenburg zu.
Jason
Crutch: „Vielmehr zeigt es in meinen Augen, dass du nervös
wirst, weil du deine Felle davonschwimmen siehst. Entweder das,
oder du hast völlig den Verstand verloren. Bist gaga
geworden. Plemplem. Hast nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Trotzdem glaube ich, es liegt an ersterem. Du hast eingesehen,
dass ich recht hatte, ist es nicht so?“
Crutch
lächelt ihn etwas fies an, spielt mit ihm, versucht ihn zu
kitzeln.
Jason
Crutch: „Dir ist nun auch klar geworden, dass du nur
Durchschnitt bist in allem, was du tust. Du bist mittelmäßig.
Niemand interessiert sich für dich. Wenn du morgen von der
Bildfläche der GFCW verschwinden würdest, würde es
nicht einmal jemandem auffallen. Denn du hast diesem Gürtel
nicht zu Ruhm verholfen, und der Gürtel hat dir nicht zu
Ruhm verholfen. Ich werde dich bei Dooms Night entlarven,
Schwanenburg. Und die ganze Welt wird sehen, dass du ein mieser,
kleiner Aufschneider bist, der schon viel zu lange dort oben am
Platz der Sonne thront.“
Der
amtierende Champion lässt sich davon allerdings nicht
provozieren. In aller Ruhe und Gemütlichkeit legt er ein
Bein über das Andere, rümpft die Nase und holt Luft.
Lange und tief.
Antoine:
"Jason, ich würde lügen, würde ich behaupten,
ich hätte etwas anderes von dir erwartet. Dir mangelt es an
Auffassungsgabe, an Denkvermögen und schlichtweg an
Intelligenz. Ich nenne nun wahrlich nicht jeden Schwein, ich
nenne die Kinder bloß bei ihren Namen, du verstehst? Ich
nenne Schweine Schweine. Schweine nenne ich Schweine.
Nicht jeden, das ist ein kleiner, aber dennoch sehr wichtiger
Unterschied.
Die
Hand streicht durch das Haar und die Stirn wird gerunzelt.
Antoine:
"Ich gehe davon aus, dass du mit dieser Frage nur
provozieren wolltest, aber ich gebe dir dennoch die Antwort
darauf, denn diese Antwort untermauert mit Fakten meine
Behauptung, dass es dir an den zuvor genannten Eigenschaften klar
und deutlich mangelt und du dich damit nicht zum Leitbild
eignest. Wenn man von meiner Titelregentschaft spricht, dann
denkt man an Alex Ricks zurück. An Daniel. An Johnboy Dog.
An Jasper Randall. Diese illustre Runde, mein lieber Jason, diese
Personen habe ich allesamt geschlagen. Und zwar immer dann, wenn
der GFCW World Heavyweight Championship auf dem Spiel stand. Sag
mir Jason, hast du in deiner gesamten Karriere überhaupt so
viele unterschiedliche Menschen besiegt, wie ich alleine um
diesen Titel? Das denke ich doch nicht."
Ein
leichtes Lachen geht dem Champion dann aber scheinbar aus dem
Nichts über die Lippen.
Antoine:
"Dass meine Mission fehlschlug, Intelligenz und Kultur in
diese Liga zu bringen, das stimmt wohl leider. Beweisstück A
und Beweisstück B sitzen sehr zu meinem Leid links, bzw.
rechts von mir."
Steve
Steel: „WAS ZUM …?! JETZT REICHT‘S ABER
ENDGÜLTIG, IHR DREIKÄSEHOCHS!!! Ganz ruhig, Steve, ganz
ruhig... Glaubt Ihr ernsthaft auch nur ansatzweise, irgendeiner
da draußen interessiert sich für Eure Scheiße?
Für euer sinnloses Gelabere. Ich sag euch was, das liest ähm
das guckt sich eh keiner an, keiner!!! Intelligenz und Schweine
und so, das gehört nicht ins Wrestling, da wollen die Leute
lieber Power sehen, Muskeln und markante Kerle, also man könnte
auch sagen, mich! Hehehe!“
Der
blonde Hüne streift sich genüsslich über die Haare
und spannt ein bisschen die Muskeln an, auch wenn er in dem Stuhl
sitzend natürlich nicht komplett rumposen kann.
Pete:
„Also na ja, die GFCW-Fans sind da doch ein bisschen
vielschichtiger, glaube ich, die …“
Steve
Steel: „SCHNAUZE!!! HAT DICH JEMAND NACH DEINER MEINUNG
GEFRAGT, HANSWURST?! Jason Quatsch, jetzt komm ich mal zu dir.
Glaubst du die Leute wollen einen Gladbach-Teenie Fan sehen, der
noch bei seiner Oma wohnt?! HÄ?! NEIN! Du bist klein,
schwach und hast überhaupt nix drauf. Ich verstehe bis heute
nicht, warum Percy dir einen Spot in dem Titelmatch gegeben hat,
tsts. Er ist einfach zu gutherzig, aber ich bin das nicht, daher
werde ich dich auch als ersten aus dem Weg räumen, und
danach kümmere ich mich um den Champion!“
Der
Hüne wendet sich nun direkt an den World Heavyweight
Champion.
Steve
Steel: „So langsam machst du deinem alten Namen wirklich
alle Ehre, Brainfuck! Denn was da neuerdings aus deinem Mund raus
kommt ist nichts anderes mehr als gequirlte Scheiße! Was
laberst du da von Bauern und Schweinen, meine Fresse?! Wer soll
dir da noch folgen, was hat das überhaupt mit Wrestling zu
tun?! Ich hab keine Ahnung, wie du jemals überhaupt Champion
werden konntest, wenn ich damals schon in der Promotion gewesen
wäre, dann hätte ich das verhindert, da sei dir mal
sicher! Aber in ein paar Tagen, da wird es einen neuen Champion
geben, einen wirklich würdigen Champion!“
Mit
einer ruckartigen Bewegung haut Steel die Flasche
Schwanenburgunder auf seinem Beistelltischen um, so dass diese zu
Boden fällt und zerbricht.
Steve
Steel: „UND WAS SOLL DIESE BLÖDE PLÖRRE HIER,
MEINE FRESSE?! DAS ZEUG SCHMECKT JA NOCH BESCHISSENER ALS ZEREO
COLA!!!!!“
Eine
weitere Provokation in die Richtung des Champions, doch dieser
sitzt in nahezu unveränderter Pose noch genau so, wie kurz
nach dem Sticheln von Crutch. Er scheint sich nicht wirklich
dafür zu interessieren, dass der Boden mit roter Flüssigkeit
geflutet wird. MacMüll und Jason sehen sich etwas fragend
an, doch so wirklich darum kümmern will sich eigentlich
niemand so recht.
Antoine:
"Mac, könntest du diese Chose vielleicht mal ein
bisschen moderieren? Muss ich mir soetwas bieten lassen?
Ernsthaft, muss ich das?"
Der
Reporter schaut fragend in die Runde, aber das war es dann auch.
Antoine:
"Der ewige Zweitplatzierte und der Vitamin B Steroidkrieger
erzählen fortwährend von 'unwürdiger Champ hier
undwürdiger Champ dort und ich würde ja alles ach so
viel besser machen'."
Wieder
geht der Blick zum Reporter.
Antoine:
"Ja wo sind wir denn hier? Akade-mimimi?"
Die
typische Heulgeste vom Champ, dann steht er auf. Stellt sich
direkt vor Steve Steel.
Antoine:
"WAS QUALIFIZIERT DICH DENN FÜR DIESE AUFGABE, HM?"
Ruckartig
verdreht er den Kopf zu Jason Crutch.
Antoine:
"ODER DICH?"
Jetzt
der Blick zu MacMüll.
Antoine:
"Ich werde dir die Antwort für diese Schweine geben,
Mac. NICHTS."
Beide
Hauptherausforderer wollen ihre Stimmen erheben, doch der Champ
hat noch nicht fertig.
Antoine:
"NICHTS! NICHTS! NICHTS!"
Der
Behüter von Kultur wendet sich dann wieder Jason direkt zu.
Antoine:
"Was, ja was würdest du denn als Champion anders
machen, Jason?"
Wieder
diese ruckartige Kopfbewegung, diesmal zu Steel.
Antoine:
"ODER DU?"
Aber
dann gleitet Antoine wieder sanft in seinen Stuhl zurück,
schlägt in aller Ruhe seine Beine übereinander, eher er
MacMüll wieder fokussiert.
Antoine:
"Mac, ich werde es dir verraten. NICHTS, denn sie werden
erst gar nicht in die Lage dazu kommen, es zu zeigen."
Steel
grunzt verächtlich vor sich hin, wischt sich dann den
Schweiß vom Gesicht. Dazu nimmt er die schwarze
Sonnenbrille ab. Das hautenge Muskelshirt spannt vor sich hin.
Sein Kopf ist mittlerweile so rot wie eine Tomate.
Steve
Steel: „WARUM SCHREIST DU SO, HÄ?! WARUM
SCHREIST DU?!?! DU
HAST NICHT ZU SCHREIEN, ICH SCHREIE HIER, VERDAMMT NOCH MAL!!!!!
Und was ich besser machen würde ist doch wohl
so klar wie Kloßbrühe, hehe. Ich bin Steve Steel, das
reicht, verdorrich!“
McMüll:
„Aber bitte meine Herrschaften, bitte! So bewahren wir doch
alle Contenance!“
Doch
Jason Crutch ist es, der ihn nun gar nicht richtig wahrnimmt, ihn
stattdessen lediglich mit einer Handbewegung zur Ruhe ermahnt.
Denn nun habe er nochmal was zu sagen:
Jason
Crutch: „Seht ihr, das ist es, was ich meine. Antoine, du
hast völlig den Fokus aus den Augen verloren. Du bist
nervös, das hat dein Aufbrausen hier einmal mehr gezeigt. Du
siehst dich von allen Seiten bedroht, weil du nicht länger
damit leben kannst, dass die Zielscheibe der Herausforderer auf
dir aufgemalt ist. Das wird dir zum Verhängnis werden.“
Crutch
wendet sich an Steve Steel:
Jason
Crutch: „Und DU...die GFCW verdient es, endlich wieder
einen Champion zu haben, zu dem sie aufblicken können. Der
ihnen ein Vorbild ist. Was willst du einem 12jährigen zum
Beispiel für eine Lehre mit auf den Weg geben? Wie man eine
Flasche Bräunungscreme am effektivsten bis zur Gänze
leert? Du wärst ein lausiger Champion, Steel, das weißt
du. Ich weiß es, und jeder dort draußen weiß
es! Nach Dooms Night kann es nur einen Champion geben, der diesem
Gürtel wieder Wert verleiht. Und das ist Jason Crutch!“
Das
ist unerhört! Wie kann dieser dahergelaufene Clown es nur
wagen?! Und dann, eine Faust! Irgendwie erwischt die Rechte von
Steel den Mönchengladbacher, kein richtig heftiger Schlag,
nein. Es ist eher die Überraschung, die Crutch geschockt
dreinschauen lässt. Damit hatte er irgendwie nicht gerechnet
(hätte er vermutlich jedoch sollen, da er Steve ja nun schon
ein bisschen länger kennt). Nach ein paar Sekunden springt
Crutch dann auf und greift sich den italienischen Floridaner, der
des Englischen nicht immer so ganz 100 prozentig mächtig
ist, so heftig, dass der Stahl(!)stuhl, in dem Steel immer noch
sitzt, umfällt. Die beiden rangeln auf dem Boden weiter, so
dass Joko und Klaas stolz wären, und dann wirft sich auch
noch der Champ ins Getümmel! Da will sich Schwanenburg nicht
lumpen lassen.
Mac
Müll: „Was zum …?! Stopp, meine Herren,
Stooooopp! Um Himmels Willen, so lassen Sie doch Vernunft
walten!“
Doch
niemand achtet auf den Interviewer, natürlich nicht.
Stattdessen nimmt das Gerangel jetzt an Fahrt auf, mehr und mehr
Faustschläge kommen dazu, und plötzliche haben wir heir
eine handfeste Schlägerei! Die beiden anderen Tische sind
natürlich auch schon längst umgefallen, und der gute
Schwanenburgunder läuft jetzt überall im Raum umher und
macht den Boden so glitschig, dass Steel promt ausrutscht und
sich auf den Hosenboden setzt, als er sich gerade erneut Crutch
packen will, was ihn zu einem üblen Flucher verleitet.
Mac
Müll: „SECUUURITY!!!“
Schnell
stürmen ein gutes Dutzend Backstagemitarbeiter herbei, die
versuchen die Streithähne zu trennen. Auch einige Jobber
sind mit dabei. Der gute alte Joe wird direkt mal von Steel mit
einer heftigen Clothesline umgenietet, Hunk kassiert einen
lupenreinen Eye Rake. Und dann schaffen es die Security Guys
tatsächlich, die Wrestler voneinander zu trennen. Mit wüsten
Beschimpfungen dreschen die drei weiter aufeinander ein, aber
räumlich werden sie in verschiedene Ecken des Raumes
gezogen. Damit fadet die Szene aus, man hört gerade noch,
dass Steel irgendwas Nettes über Jason Crutch‘s Oma
sagt und sich aufs Neue herzhaft über den Schwanenburgunder
auslässt …
Don Sheen hat den Zuschauern
einen Entrance erspart und steht bereits im Ring!
Es
herrscht eine heisse Stimmung in der Post Finance Arena
welche jetzt noch mehr hochkocht als "American
Nightmare" von Rob Zombie ertönt.
Auf der Bühne erscheint
Michel Payne mit seinem Championship und blickt breit
strahlend in die Arena. Die Fans geben ihm Power für das
Match.
Er geht langsam die Rampe
herrab, klatscht mit den Fans ab oder gibt ihnen die Power
Faust. Er freut sich über diese Stimmung denn die zeigt
ihm das Ergebnis seiner Arbeit für die GFCW.
Mit flotten Schritt geht er die
Treppe zum Ring rauf.
Ringsprecher:
"Wir begrüßen den amtierenden GFCW
Intercontinental Champion, Michael Payne!"
Er
betritt den Ring hebt den Gürtel und lässt sich
feiern.
„Warriors of the World von MANOWAR
erschallt in den Boxen und schließlich kommt der dritte
Teilnehmer dieses Matches zum Ring – jener, von dem man
vor einigen Wochen noch gar nicht gedacht hätte, dass er
es sein würde! Niemand geringeres als Johnboy Dog, im
typischen Ringgear bestehend aus Shirt und Jeans, bahnt sich
den Weg die Rampe hinunter. Mit vielen Fans wird abgeklatscht
und vielleicht auch schon ein wenig Abschied genommen. Links,
rechts…schade, dass nicht auch schon in der Mitte Fans
sitzen, mit denen man abklatschen kann. Schließlich
wird der Ring erreicht und dann geentert, wobei natürlich
die Ringtreppe einen Besuch erhält. Der IC-Title wird
kurz liebkost, ehe er den auch schon an Jo Dardano abtritt,
der ihn nochmal hochhält und befindet, dass es der
Vorbereitung nun genug ist.
Jo Dardano hat das Match
angeläutet und in ungefähr gleichem Abstand stehen
sich die drei Männer im Ring gegenüber: Don Sheen,
Michael Payne und Johnboy Dog. Ein jeder blickt zum andern,
wartet förmlich auf das erste Signal, aber noch tut sich
da nicht viel. Don Sheen fängt mit ein wenig Trashtalk
an und zeigt deutlich an, dass er hier nur mit dem Gürtel
herausmarschieren will, Auch JBD beteiligt sich am Trashtalk
und bedroht Sheen schließlich mit einem Finger! Mit DEM
Finger!
Dann aber geht es Schlag auf Schlag –
im Wortsinne! Zuerst haut Sheen JBD, dann Payne Sheen und
schließlich der alte Hund beide. Schnell wird klar,
dass hier alle austeilen und einstecken; Sheen rollt sich als
cleveres Kerlchen nach einigen Sekunden aus dem Ring und hält
sich dort das malträtierte Kinn. Da hat er wohl eins
abbekommen und im Ring stehen sich nun Johnboy Dog und
Michael Payne gegenüber. Es knistert ein wenig, denn die
beiden Männer im Ring sind auf Augenhöhe und
respektieren sich. Auch deshalb tun sie außer zu stehen
nicht viel, tun Don Sheen also nicht den Gefallen, sich hier
wild die Köpfe einzuschlagen. JBD hebt den Arm zur
Kraftprobe.
Pete: „Ob
Michael Payne auf den alten Taschenspielertrick
hereinfällt?“ Sven:
„Ach, bei JBD ist das kein Trick. Eher ein
Eigentor.“
Aber
Michael Payne scheint sich zunächst darauf einzulassen –
doch der Kick in den Bauch seitens Johnboy Dog folgt diesmal
sehr überraschend – und wird mit einigen
erschrockenen Buhrufen goutiert! Gleich noch ein Kick in den
Bauch und es geht für Payne an die Seile, ehe ihn JBD
auf die gegenüberliegende Seite schickt. Unter der
Wäscheleine taucht Payne ab, federt zurück –
und springt den Hund an! Wilde Schläge folgen, während
besagter Hund am Boden bleibt und Jo Dardano gleich mal
dazwischengeht, vielleicht ja auch aus alter Verbundenheit.
Michael Payne reagiert – und das scheint
nachvollziehbar – einigermaßen verständnislos
und steht schließlich auf.
Nur um gleich wieder
am Boden zu liegen, denn Don Sheen hat sich in der
Zwischenzeit klammheimlich auf das oberste Seil gepackt und
fliegt mit einem krachenden Dropkick heran! Payne kullert
durch den halben Ring und Sheen ist gleich wieder auf den
Beinen, wo er nach kurzem Schwungholen in den Seilen einen
sehr tiefen Dropkick gegen JBD zeigen kann. Sheen
covert!
1
2
kickout!
Don
Sheen fixiert JBD gleich mal mit einem Head- und dann
Chinlock am Boden, während Michael Payne auch langsam
wieder auf die Beine kommt und sich hinter Sheen
einfindet.
CHIN-LOCK gegen Sheen!
Der Erdinger
ist nun in der Zwickmühle, denn die Kraft, die er JBD zu
nehmen versucht, muss er gleichzeitig aufwenden, um sich
gegen Payne zu wehren! Jo Dardano schaut etwas verwirrt, aber
die Aktion ist so, wie sie ist, natürlich legal. Und
Sheen schreit doppelt: Zum einen wegen der Anstrengung, zum
anderen weil das, was Payne da tut, wehtut! Aufgeben will
aber wohl keiner der drei. Sheen lässt schließlich
JBD los, der erstmal seitlich zu Boden geht, dann versucht
der Sheenster, Michael Payne in die Haare zu greifen…ein
nicht wirklich leichtes Unterfangen. Aber Payne lässt
netterweise dann auch los und auch Sheen geht zu Boden,
während sich JBD unter dem untersten Ringseil nach Luft
schnappend ein wenig regeneriert. Payne versucht, den
Sheenkopf und –Hals umklammert zu halten und schafft
das auch, wird aber vom Erdinger mit Wucht in die Ringecke
gerammt, wo der Donster mit weiteren Shouldertackles
nachsetzt!
Sven: „Das
macht Sheen echt clever! Und schau, wie Payne pumpen
muss!“ Pete:
„Die Attacke von Don Sheen kam aber auch überraschend.
Scheint, als wolle der Rich Guy diese Chance unbedingt
nutzen!“
In
der gegenüberliegenden Ringecke hat sich inzwischen JBD
langsam aufgerappelt und schaut, was die beiden Kontrahenten
da so tun. Sheen bekommt davon weniger mit und bearbeitet
Payne nun mit leichten Schlägen gegen den Kopf, bis
Dardano ihn anzählt. Guter Moment für JBD, denn der
kann ansatzlos einen German Suplex gegen Sheen zeigen!
Pete:
„Gute Ringübersicht vom Veteranen! Und er setzt
gleich nach! Stomps gegen Sheen und dann geht er in die
Ringecke!“ Sven:
„Michael Payne sieht das Unheil namens Johnboy Dog noch
nahen, aber der Stinger Splash in die Ringecke – anders
kann man das ja kaum nennen – sitzt. Der wieder
aufgestandene Don Sheen wird dann auch gleich
gebodyslamt!“
JBD
covert Sheen!
1
2
Michael
Payne geht mit einem Axe-Handle dazwischen und sorgt dafür,
dass nun drei Männer am Boden befindlich sind, wobei der
Amerikaner noch am fittesten aussieht. Der schnappt sich den
Hund, einfach weil der noch oben liegt und schickt ihn mit
einem Uppercut in die Seile. Es folgen einige Schläge,
ehe es für JBD ans Laufen geht. Zurückfedern….und
Back Body Drop vom Allergepaynsten! Michael Payne kann
schnell sein wenn er will und setzt mit einem Vertical Suplex
nach, wobei er den Hund erstaunlich lange in der Senkrechten
hält! JBD kracht auf die Matte und hält sich mit
schmerzverzerrter Miene den Rücken! Payne weiß
aber, dass das nicht reicht und hebt den Hund gleich wieder
auf. Auf die Schulter geht es für den
Methusalem…
SPEAR VON DON SHEEN!
Sven:
„Was zur Hölle….!“ Pete:
„Hat er das geradewirklich getan, Sven?“ Sven:
„Ja…er hat Michael Payne UND JBD
weggespeart!“
Einen
Nutznießer der Aktion gibt es allerdings erst einmal
nicht, denn offenbar hat sich auch Sheen bei dieser Aktion
ziemlich wehgetan und hält sich die Schulter. Johnboy
Dog kullert aus dem Ring und bleibt da erst einmal liegen,
während Jo Dardano sich besorgt die Sheenschulter
ansieht, dann aber feststellt, dass sich auch Payne die
Schulter hält. Dazu die Rippen. Dennoch ist es Payne,
der zuerst auf die Beine kommt und versucht, Sheen mit Stomps
zuzusetzen. Immernoch hält er sich die Schulter, kann
Sheen aber erfolgreich am Boden halten! Als Johnboy Dog sich
wieder auf dem Apron befindet, rammt Payne ihn einfach dort
herunter, so dass JBD erneut Bekanntschaft mit dem
Hallenboden macht!
Payne beugt sich zu Sheen herab,
aber der rammt ihm sehr unangekündigt den Kopf in den
Bauch! Payne spielt Taschenmesser und klappt erst einmal im
neunzig-Grad-Winkel ein, japst nach Luft holend während
Sheen sich auf die Beine bringt!
ANSATZ
ZUM ETERNAL ABYSS GEGEN PAYNE!
DURCHGEZOGEN!
Dardano
ist unten!
1
2
kickout!
Sven:
„Wie hat Payne das gemacht?“ Pete:
„Ich weiß es nicht, Sven, aber ich hätt auch
nicht gedacht, dass Payne DA nochmal rauskommr!“
Auch
Don Sheen kann es nicht wirklich glauben und schlägt die
Hände vor dem Kopf zusammen. Dann schaut er Jo Dardano
an und bedeutet dem, dass das doch sicher ein Three-Count
war, der dicke Mann nur zu langsam gezählt hat! Der um
einen Kopf kleinere Referee wird leicht in Richtung Ringecke
geschoben, während Sheen von hundertsechzig nun langsam
auf hundertachtzig zu sein scheint. Sheen holt
aus…
KLATSCH!
Die Kamera hat etwas
unglücklich umgeschwenkt, aber wir sehen eine Sekunde
später einen zermatschten Dardano in der Ecke, einen Don
Sheen darüber – und einen Michael Payne, der wie
ein nasser Sack irgendwo daneben hängt.
Pete:
„Hat Johnboy Dog jetzt ernsthaft Michael Payne in Don
Sheen und Dardano gewhippt?“ Sven:
„Hat er. Und schnappt jetzt erstmal nach Luft, denn das
scheint schon wieder viel Energie gefressen zu
haben.“
Tatsächlich
hängt auch der Hund ziemlich in den Seilen, während
sich Michael Payne langsam wieder aufrappelt. Dardano wird
erstmal einige Zeit keinen Mucks tun und Don Sheen? Dem hilft
Michael Payne auf die Beine und scheint kurz zu überlegen,
was er mit dem Erdinger machen soll. Da rappelt sich auch JBD
auf und gesellt sich schwerfällig dorthin, bedeutet dem
Amerikaner, gemeinsame Sache machen zu wollen.
Pete:
„Sehen wir hier jetzt etwa so etwas wie
Teamwork?“ Sven:
„Es scheint fast so, denn nun nehmen beide Sheen zum
Vertical Suplex hoch…“
DURCHGEZOGEN!
Sheen kracht hart auf die Matte und JBD freut sich
sichtlich über die gelungene Aktion – und will
Sheen direkt covern, was aber an zwei Dingen scheitert: Jo
Dardano ist tot und Michael Payne findet, ungeachtet dessen,
den Plan auch nicht so tofte. Zieht den Hund also weg und
stellt den zur Rede….der scheint erst einmal
einsichtig und dreht sich weg….
THE GAME’S
OVER GEGEN MICHAEL PAYNE!!
SITZT!
JBD
covert Michael Payne, schaut aber dann verzweifelt zu Jo
Dardano, der sich nur sehr leicht rührt und hier sicher
keinen Pin zählen wird! JBD schlägt die Hände
auf den Boden und dann ins Gesicht, ehe er sich auf die Beine
bringt und den Ring verlässt. Da liegt mittlerweile auch
Don Sheen, oder besser: Steht! JBD wird gleich empfangen und
mit Wucht in Richtung Guarding Rail geschickt, was für
einen Aufschrei sorgt, doch der Rich Guy hat noch ganz andere
Pläne! Mit Schwung wird der Hund nachfolgend in die
Ringtreppe geschickt und fliegt mit der um die Wette, sieht
ja keiner! Als der Rich Guy aber die Treppe in die Hand
nimmt…
MICHAEL PAYNE!
Ja, da ist er
wohl wieder und kickt dem Rich Guy in seinen tollen Bauch!
Die Treppe poltert geräuschvoll zu Boden und Payne
schließt gleich einen DDT an, nach dem er Sheen in den
Ring zurück rollt und sich nach Dardano umsieht, der
immerhin schon wieder steht…naja, beinahe. Die
Ringseile werden hier durch die Tonnen an Gewicht schon arg
malträtiert!
Michael Payne hilft das aber gerade
eher weniger, denn der hat Don Sheen mitgebracht und kann den
nicht covern, weil das dicke Semmelbrötchen eh nicht
zählen könnte. Also folgen einige Stomps gegen
Sheen, ehe Michael Payne sich dazu entschließt,
vielleicht doch noch ein Krönchen draufzusetzen:
SPINAL SURGERY!
VOLL DURCHGEZOGEN!
Aber
noch ehe Payne darüber nachdenken kann, ob er nun doch
ein Cover ansetzt, ist Johnboy Dog wieder da und zieht den
Amerikaner aus dem Ring! Es gibt einige Fists – sieht
ja keiner! – und schließlich landet Payne mit
Wucht und dem Kopf auf dem Kommentatorenpult, wo die beiden
Herren sich lieber schleunigst verziehen! Und noch einmal
landet der Kopf Paynes lautstark auf dem Pult, doch die Fans
scheinen langsam einen Narren an dem Ami gefressen zu haben
und pushen ihn! Ein Elbow gegen den Hund und schon landet
dessen Kopf wieder und wieder, befeuert durch die Rechte
Paynes, auf dem Pult! Der schnauft dann kurz durch, sieht
sich um und schickt den Hund mit viel Anlauf in die nächste
Guarding Rail, ehe er in Richtung Ring blickt…
DON
SHEEN FLIEGT DURCH DIE SEILE! PLANCHA GEGEN PAYNE!!!
Payne
ufft und macht mit dem auf ihn prallenden Sheen gleich mal
einige Schritte rückwärts, ehe er zum liegen kommt.
Don Sheen braucht einen Moment, sieht Payne da liegen und
dann zum Hund! Zu dem stiefelt er recht entschlossen und
beschließt, den hochzuheben….
POWERBOMB
DURCH DEN KOMMENTATORENTISCH!!
Von den Kommentatoren hört
man gerade: Nichts. Und das mag daran liegen, dass der Hund
nicht nur ihre Bildschirme, das Pult, und die Umgebung,
sondern auch die Tonleitung gecrasht hat, jedenfalls mag man
sich vorstellen, dass Pete und Sven da nicht absichtlich wie
Taubstumme kommunizieren. Aber es dauert eine kurze Weile,
bis denen das bewusst wird.
Don Sheen scheint nun
echt on Fire und wichtiger: Er hat den alten Hund erstmal
ausgeschaltet! Nun geht der Blick in den Ring, in den er sich
nach und nach aufmacht, weil auch Payne außerhalb
liegt. Den schiebt er glatt in diesen und fokussiert.
Sheens
Augen glänzen!
Sheen will hier den unbedingten
Erfolg!
Sheen folgt Payne in den Ring.
SPINAL
SURGERY GEGEN SHEEN!
NEIN!
DA
BAVARIAN NECKBUSTAH GEGEN PAYNE!
NEIN!
Wieder
kontert der Kontrahent!
Kick in den Bauch von
Sheen!
Payne geht in die Seile…
TRAUMATIC
HALLUZINATION!
Mit einem Male ist auch Dardano
wach!
1
2
3
!!!!
Damit
Sieger und weiterhin GFCW Intercontinental Champion: MICHAEL
PAYNE!