Robert Breads: "Fünfzehn Jahre."


Wir befinden uns im Backstage-Bereich, vor der altbekannten Interview-Wand, voll mit den Logos von Sponsoren, kommenden Events und sonstigen GFCW-bezogenen Dingen. Kein Interviewer, weder Mac Müll noch Tammy, ist bei dem Mann, der diese Worte geäußert hat, aber das muss niemanden so wirklich überraschen: Ist es doch üblich für Breads, so viel zu reden, dass er allein drei Segmente füllen könnte, ohne, dass ihm jemand Fragen stellen muss. Und da er sich hierher begeben hat, freiwillig, ist ohnehin davon auszugehen, dass er etwas zu sagen hat.


Robert Breads: "Vor einem Jahr hat Lionel Jannek seine Karriere bei diesem Event beendet, zehn Jahre nach seinem Debüt, mit weniger Kilometern auf dem Tacho, einem PCWA-Run weniger... genauso vielen bescheuerten Zereo Killer Matches, oder vielleicht sogar mehr... und es hat sich richtig angefühlt, nicht? Es gab keine offenen Geschichten mehr. Kein "Was wäre, wenn?". Er war fertig. Was mich zu der Frage führt, die mich im Rahmen dieses Jubiläums mehr beschäftigt als Feierlichkeiten oder Selbstbeweihräucherung, dieser Zug ist zugunsten eines beschissenen Zettels bei meiner Hall of Fame Aufnahme abgefahren... bin ich fertig?"


Seine Mundwinkel verziehen sich. Eine Grimasse, die davon zeugt, dass er sich ehrlich mit dieser Frage auseinandergesetzt hat - Zweifel und Trotz in einem seltenen Mix. Er verschränkt die Arme vor der Brust und stiert zur Zimmerdecke.


Robert Breads: "Mein erster Auftritt vor fünfzehn Jahren, in Südkorea, bei Brainwashed 2009. Kurz darauf mein erstes Match in Tokyo gegen einen Typen namens Jumping Tornado, eine historische Wrestling-Stadt in einem historischen Wrestling-Land, das seitdem von mittelklassigen overhypten Trotteln wie Chris McFly Jr. überrannt wurde, dessen größter Erfolg es bis heute ist gegen mich verlieren zu dürfen. Bitte schön: Zelebriert Dinge als Karriere-Highlight, die nicht in meinen Top 50 Momenten in einem Highlight Reel landen würden. Er ist da bei Weitem nicht der Einzige. Erzählt Leuten, die es nicht besser wissen, ihr wäret auf meinem Level gewesen, als Kredibilitäts-Booster, weil die Tatsache, dass ich euch Aufmerksamkeit geschenkt habe, mehr wert ist als alles, was ihr sonst in euren Karrieren geschafft habt. Hallo, Jimmy Maxxx. 

Ihr wisst es vielleicht nicht mehr, aber die älteren von euch werden sich erinnern, liebe GFCW-Galaxie... ein Name, den ich schon immer beschissen fand, übrigens... aber ich habe mal das deutsche Wrestling regiert. Unangefochten. Lasst euch nichts von irgendwelchen Trotteln erzählen.

2009 bin ich debütiert, und 2010... da hat die GFCW schon mir gehört. Und 2011 und 2012 und 2013. Wrestler des Jahres, jedes Mal, und noch ein Haufen anderer Awards, an die ich mich nicht mehr erinnere. Lasst euch vom Legendenstatus von Lex Streetman erzählen, vom Run von Eric Fletcher, von sowas wie J. T. K. oder Big Tobi oder das Pfeifen wie Pavus Maximus oder der German Dragon oder ähnlicher Abschaum irgendeine Rolle dabei gespielt hätten, wie die GFCW in diesen Jahren wahrgenommen wurde... das hier war meine Promotion. Die gottverdammte Robert Breads-Show, und es war komplett egal, wer hier welchen Titel hatte, wer gegen wen angetreten ist, und ob das rückblickend die beste oder schlechteste Zeit der GFCW war, will ich nichtmal debattieren. Es war, mit allen positiven und negativen Dingen, die dazu gehörten, MEINE Zeit.

Was im Umkehrschluss bedeutet... dass sie das jetzt nicht mehr ist?"


Ein etwas untypischer Fast-Schon-Rant von Breads, unfokussiert und beinahe etwas wirr. Er scheint seine Gedanken einfach aus sich heraus sprudeln zu lassen, auch wenn er eindeutig zu irgendeinem gewissen Punkt kommen möchte. Er wählt eben nicht die Autobahn, sondern die verwinkelte Landstraße, um dort hinzukommen.


Robert Breads: "Ich war 2015 noch einmal kurz hier und habe direkt den Titel gewonnen. Als hätte es den Beweis gebraucht: Eure Janneks, eure Zereos, eure Crutches, eure... Johnboy Dogs... meine verdammten Fußabtreter waren euren Helden. Champions, die es nur werden konnten, weil ich nicht da war. Leute, die schon in der Promotion waren, als ich es war, aber mich nie übertreffen konnten, und warten mussten, bis ich verschwand, nachdem ich diese Promotion durchgespielt hatte, und als GFCW'ler, der seine Herkunft nie verleugnete, die PCWA enterte, als neue Herausforderung. Und auch dort habe ich alles gewonnen. Jeden Titel. Das Quest For The Best Turnier. Den Brawlin' Rumble. Ich habe einen Titel komplett neu definiert, einfach, weil ICH ihn hielt. Ich war World Champion - Gerasy Champion, entschuldigt - für über ein Jahr. Der Schlächter, DER ikonische Mythos der PCWA? Entthront von mir. Und das alles mit dem Zusatz, dass ich doch aus der GFCW komme. Der Witzliga. Pustekuchen. Eure Legenden sind nur Legenden, weil ich nicht so feige war die der Rest von ihnen und mich da versteckt habe, wo ich schon alles gewonnen hatte. Die PCWA hat verdammt nochmal schließen müssen, nachdem ich weg war und hier hin zurückkehrte. Ich bin nicht nur GFCW, ich bin Pro-Wrestling, ich bin Erfolg, ich bin Einfluss, ich bin DIE verdammte Legende, völlig egal, wer euch hier anderen Unfug verklickern will. Ich habe euren Lieblingswrestler geputzt, ausgespuckt, verbal vernichtet, im Ring gedemütigt, und deren Karrieren haben das trotzdem überlebt, weil es ja ROBERT FUCKING BREADS war, was soll man da anderes erwarten?

Nichts. Es gab nichts anderes zu erwarten. Ich war besser als eure Lieblinge, als die Lieblinge eurer Lieblinge, und ich bin der Grund, dass diese Promotion heute da ist, wo sie ist. Ob euch das passt oder nicht, ich war GOTT in dieser Liga, und das VÖLLIG ZURECHT.

Was mich zum heutigen Tag bringt."


Es ist selbstverständlich unmöglich, eine so lange Karriere in bloß einer Promo zu verpacken, aber was uns ein stetig bitterer klingender, seine Unterlippe mit den Zähnen bearbeitender Robert Breads hier eindeutig wissen lässt: Es war eine bewegte, relevante und erfolgreiche Karriere. Zumindest, wenn es nach ihm geht.


Robert Breads: "Ich habe in diesem Run... es sind heute übrigens auch schon wieder vier Jahre, die Zeit fliegt... eine Menge verloren. Mehr, als ich gewonnen habe. Ich habe bei der Anniversary Show gegen Zereo Killer verloren, weil ich kein vom Schicksal geküsster Über-Freak mit Superkräften bin, dessen Körper unzerstörbar ist. Ich habe die Jugendarbeit der GFCW revolutioniert, geprägt und werde nun zum Dank dafür mit dieser Förderkader-Scheiße scheinbar Stück für Stück ausgebootet. Man kann machen, was man will, sich dem "Corporate Job" anpassen, so Abschaum wie Scarecrow auf sich herumtrampeln lassen, weil es "das Richtige für die Zukunft" ist, es dankt mir natürlich mal wieder niemand. So einen Versager hätte man vor fünfzehn Jahren in irgendeiner War Evening Ausgabe im Opener jämmerlich versagen lassen und ihn dann in die Wüste geschickt, aber nein, Robert, du musst dich um die ganzen Trottel, die wir gescoutet haben, kümmern, sie brauchen Chancen und Führung und wollen von dir lernen... und jetzt ist es mein Fehler, dass diese weichgespülte Scheiße nicht geklappt hat?

Wollt ihr mal auf die gottverdammte Card gucken, wer gerade World Champion ist? Der einzige junge Wrestler, dem ich ungefiltert ohne "Verhaltensregeln" und "Guidelines" alles vermitteln konnte, was ich weiß. Ihr habt hundert "Talente" geschickt, und keins von denen KRATZT auch nur an dem EINEN Mann, den ich selbst erwählen durfte. Das Problem ist nicht meine Arbeit, sondern dass man mich nicht machen lässt."


Der ungetrübte und reine Stolz spricht aus Breads, wenn er über Aiden Rotari redet. Ob der nun ein guter oder schlechter Mensch ist, Fakt bleibt, dass er erfolgreich ist. Und Breads' Legacy lebt in keinem anderen Wrestler auch nur annähernd so weiter wie in Aiden, mit dem er keinen Klon von sich selbst geschaffen, sondern eine scheinbar verbesserte Version gefunden hat, über sein Ego gesprungen ist... wofür ihm anscheinend der Dank fehlt.


Robert Breads: "Ich hab's probiert. Ich kenne das Spiel. Du musst das Ticket kaufen, wenn du auf der Achterbahn fahren willst, mit allem, was dazugehört. Ich wusste, was mich erwartet, so rein inhaltlich. Aber was ich nicht geahnt habe... ist wie unglaublich undankbar dieser Mist sein würde."

Er spuckt die letzten paar Worte aus, als hätte er gerade eine Bombe gezündet. Der "Impact" ist nicht so groß, wie er das scheinbar selbst empfindet, aber hier spricht zweifelsohne gerade jemand etwas aus, dass ihm schon lange auf der Zunge liegt.


Robert Breads: "Wo ist der RESPEKT, den ich verdiene? Oh, ich habe ein Match verloren? Wäre es euch lieber, ich würde es wie Brainpain machen, noch so ein dummer Abklatsch von besseren Wrestlern, der erst erfolgreich wurde, als ich verschwunden war, und nach jeder einzelnen Pleite für Monate verschwinden, um dann wiederzukommen und so zu tun, als wäre nichts gewesen? Nein, ich kassiere meine Pleite, und dann setze ich mich damit auseinander, WIE ES SICH FÜR EINE LEGENDE GEHÖRT. Ich wrestle keine Bullshit-Backyard-Masturbations-Matches wie Drake Nova Irgendwas, damit alle vergessen, dass ich ein Loser bin, weil ich mich durch irgendeine Scheiße geschmissen habe, WIE ES SICH FÜR EINE LEGENDE GEHÖRT. Ich heule nicht rum, weil mir meine Hall of Fame Aufnahme-Rede nicht gefallen hat, Mike, sondern ziehe das mit einem Lächeln durch, WIE ES SICH FÜR EINE LEGENDE GEHÖRT. Ich bin nicht... keine Ahnung, was Alex Ricks eigentlich sein sollte. Mathe? Gleichungen? Habt ihr euch wirklich eingeredet, so eine strunzdumme, sterbenslangweilige, repititive und lächerliche Scheiße wäre GUT, während ich weg war? Ganz zu schweigen von LEGENDÄR?

Diese ganzen minderwertigen "naja, für die Midcard sollte es reichen"-Idioten sollten von niemandem gefeiert werden, die sollten mein Denkmal bauen. Dennoch werden sie weiter zelebriert, in Ehren gehalten, mystifiziert und ihr schiebt euch gegenseitig Lügen darüber, wie super sie gewesen sind, in die Hälser, bis ihr es glaubt. Nur MIR gebt ihr diesen Luxus nicht. ICH bin angeblich ein Versager. ICH habe mein Vermächtnis mit diesem Run ruiniert. ICH bin eine Randfigur. 

Fickt. Euch."


Wir sind also bei dem eigentlichen Grund der Promo angekommen - Robert Breads fühlt sich ungerecht behandelt, die neunhundertsiebenundfünfzigste. Was genau das hier ist, ist schwer zu sagen. Ein Schrei danach, dass der Fan-Konsens ihn in irgendwelchen Tier-Lists erheben sollte? Ein Schuss an den Bug jener, die jünger und erfolgreicher sind als Breads es ist? Oder - und das ist wohl am wahrscheinlichsten - einfach der Versuch, sich selbst einzureden, dass es nicht vielleicht doch besser gewesen wäre, gar nicht erst zurückzukommen, dass dieser Run seine Karriere nicht runterzieht? Will er dem Publikum (und sich selbst) vermitteln, dass es GUT ist, dass er so viel verloren hat, weil es Charakter zeigt oder etwas in der Art?

Es ist ja nicht, als wolle jemand Breads seine Erfolge und Errungenschaften wegnehmen. 


Robert Breads: "Meine Ausschussware wäre das Karrierehighlight von 99 % aller Wrestler der GFCW-Geschichte. Ich bin "finished"? Ich bin "washed"? Ich bin "done"? Ich bin euer gottverdammter Vater, ob euch das passt oder nicht, und egal wie alt er ist, egal wie kaputt und gebrochen der eigene Körper ist, wenn euer Vater euch verprügeln will, dann wird er das verdammt nochmal tun."


Ganz offensichtlich sieht Breads seine Felle im aktuellen GFCW-Klima davon schwimmen. Über die Förderkader-Sache hat er schon gesprochen, aber auch davon abgesehen lässt ihn sein Output dieses Jahr - mal wieder - nicht gut wirken. Er hatte ein World Title Match, ja - und verloren. Er wurde von Ask gepinnt. Er hat gerade so einen Rookie besiegt. 

Man wird das Gefühl nicht los, dass Breads hier genauso sehr mit sich selbst spricht wie mit der GFCW-Galaxie.


Robert Breads: "Ask Skógur meint, ein Match mit Robert Breads, ach, dafür brauchen wir einen Grund, eine Basis... einen... eine..."


Offenbar noch immer baff von dem Mangel an Begeisterung, den ein mögliches Match mit ihm bei Ask Skógur ausgelöst hat, sucht Breads stotternd nach Worten, um seinem Zorn und - sind wir ehrlich - seinem verletzten Ego gerecht zu werden.


Robert Breads: "Wenn ROBERT BREADS dich herausfordert, an seinem fünfzehnten Jubiläum, dann hast du gefälligst anzunehmen. Das ist eine EHRE, von der du gar nicht weißt, wie groß sie ist."


Oder wie groß sie einmal gewesen ist... vor ein paar Jahren. Heute?


Robert Breads: "Nur weil Aiden der Einzige ist, der versteht, was mein Status in dieser Promotion FÜR IMMER sein sollte, findet dieses Duell nun statt, und Ask, sei dir sicher, ich werde mein Jubiläum so bestreiten, wie es sich gehört. Als Zelebrierung der gesamten Karriere, als Blaupause für das, was Robert Breads fünfzehn Jahre lang ausgemacht hat: Ich gebe einem nichts wissenden, mir unterlegenen, zu wenig Respekt zeigenden Wurm von einem Wrestler den größten Moment seiner Karriere, wenn er gegen mich verlieren darf."


Anscheinend ist es bei Breads endgültig vorbei damit, sich nicht irgendwelchen Illusionen hinzugeben. Ask, der ihn schon gepinnt hat, Ask, der über ein halbes Jahr Intercontinental Champion war, Ask, der Holly Hutcherson überstanden hat... es ist 2024. Robert Breads zu besiegen ist Volkssport, keine Krönung mehr.

Und diese Promo deutet darauf hin, dass Breads das bewusst ist - und dass er sich mit jeder Faser seines Körpers dagegen sträubt. Er hat lange durchgehalten, den Rationalen gegeben, sich in der Realität verankert, mit sichtbarem Schmerz im Blick Selbstironie geübt, doch etwas an diesem Event, Brainwashed, fünfzehn Jahre nachdem er bei Mac Müll ankündigte, sich den GFCW World Title zu holen, scheint die Büchse der Pandora geöffnet zu haben.

Robert Breads ist ein verbitterter alter Mann, der nicht akzeptieren kann, dass er die Zeit nicht zurückdrehen kann, dass er nicht mit einem Zereo Killer-Körper gesegnet wurde, dass die vielen Pausen einem Antoine Schwanenburg vielleicht helfen in Top-Form zu bleiben, dass er vielleicht einfach ein paar Matches zu viel in den Knochen hat... nein. 

Den würdevollen Abgang auf dem Gipfel hat er längst verpasst, und das scheint er nun endgültig realisiert zu haben. Und seine Wut und seinen Frust darüber will er an der ganzen Welt auslassen. Seine Rolle als Helfer für Aiden Rotari ist erledigt. Seine Rolle als Head Coach scheint auf Bewährung zu laufen. Seine Rolle als Wrestler ist nun alles, was ihm noch bleibt.


Robert Breads: "Herzlichen Glückwunsch an MICH, den wichtigsten, besten und verdientesten Wrestler der GFCW-Geschichte. Fünfzehn Jahre... und kein "Danke". Keine Würdigung. Keine Anerkennung. Kein Respekt.

Warum sollte ich also irgendwem von euch welchen zollen? Ihr seid nichts im Vergleich zu mir. NICHTS. Ihr seid die gleichen Versager die hier 2009 herumgelaufen sind, nur mit anderen Gesichtern und Namen, an die man sich nur erinnern wird, weil ich dafür gesorgt habe. Nichts hat sich dahingehend geändert.

Einer gegen alle. Der beste aller Zeiten."



Man stelle sich vor, ein Titelmatch steht vor der Tür und Herausforderer ist jemand, der nicht laufen kann.

Diese Situation ist jetzt. Brainwashed 2024. Das Intercontinental-Titlematch: Eine einzige Farce?



Zu den Klängen von Pearl Jam schleppt sich Viggo zum Ring. Auf der linken Seite, der Seite seines Knies, das er sich im Opener gegen Mike Müller verletzt hat, ist der Knieschoner durch einen Verband ersetzt. Er ist stramm um das Knie gewickelt und scheint trotzdem keinen Effekt zu haben. Bei jedem Schritt, den Viggo zum Ring schleicht, verzieht sich das Gesicht des Engländers. Letztlich lässt er es ganz, mit dem linken Bein aufzutreten und hüpft einbeinig Richtung Squared Circle.


Pete: „Das kann nicht sein Ernst sein. Der Mann gehört in ein Krankenhaus, nicht in den Ring. In diesem Zustand könnte selbst ich ein Wettrennen gegen ihn gewonnen. Viggo auf einem Bein ist wie ein Vogel ohne Flügel.“

Sven: „Mike Müller hat das Angebot, sein Vertreter zu werden abgelehnt. Der Pigster will lieber weiter als grunzdebiler Charakter gedemütigt werden statt den Durchbruch zu schaffen. Gab es je eine schlimmere Entscheidung?“

Pete: „Wohl kaum, Sven, wohl kaum. Aber neben dem persönlichen Drama um Mike Müller finde ich das Drama um Viggo noch schlimmer. Der Junge kämpft seit Heir To The Throne darum, endlich den Intercontinental-Title zu bekommen. Und heute bekommt er noch einmal die Chance, verbunden mit einem Match gegen seinen Rivalen – doch eine Chance wird er in diesem Zustand nicht haben. Das ist sicher wie das Amen in der Kirche.“


VIGGO!“

VIGGO!“


Aufmunterungsrufe für den beliebten Engländer gehen durch die Halle. Doch der Miene Viggos nach ist ihm trotzdem mehr zum Heulen. Er weiß selbst, dass er mit seinem Gesundheitszustand keine Chance haben wird. Er braucht unendlich lange, um die Ringtreppe einbeinig zu erklimmen. Ringansagerin Laura muss ihm das Seil nach unten drücken, damit er zwischen dem ersten und dem zweiten Seil sich hindurchducken kann. Als er auf der Matte angekommen ist, hält er sich an der Ringecke fest, um einbeinig die Balance zu halten.


Sven: „Eine Farce, Pete. Eine Farce.“

Pete: „Viggo hat sich aus falschem Ehrgeiz in diese Situation gebracht. Er hätte einfach den Kampf absagen sollen. Er kann nicht ernsthaft glauben, heute eine Chance zu haben. Die Beute hat sich selbst zur Schlachtbank gebracht.“

Sven: „Und hier kommt der Schlachter.“



Es sind die epochalen Klänge von Vangelis‘ „Conquest of Paradise“, die das Kommen des Champions ankündigen. Wie eine Statue steht er am Beginn der Rampe, gebadet im Scheinwerferlicht und den Blitzen unzähliger Handykameras.

Switzenbergs athletischer Körper glänzt in den Spotlights als die Regie langsam an ihm hinabfährt bis der Intercontinental Title um seine Hüften sichtbar wird. Gut sieht er aus, der Titel, wie als wäre er an den Modellathleten angegossen. Ein perfektes Match – zumindest optisch. Denn sportlich ist dies die erste Verteidigung für Switzenberg überhaupt, nachdem er den Title gegen Viggo und Ask Skógur gewonnen hatte. Jede weitere Verteidigung hatte er mit Verweis auf seinen Terminkalender abgelehnt, erst jetzt konnte ihn die GFCW in den Ring zwingen.


Und dann spielt ihm das Glück in die Karten.

Als Ass hat er Viggos Verletzung gezogen.


Auch wenn sein inszeniertes Auftreten, die Musik, die Beleuchtung, Würde ausstrahlen soll, so kann sich der Hollywoodstar ein hämisches Grinsen nicht verkneifen. Er begutachtet Viggo aus der Ferne und bedingungslose Freude umspielt seine Lippen. Das Grinsen wird nur noch breiter als er Richtung Ring marschiert und er das leidende Gesicht seines Gegners genauer sieht. Viggo, sein einstiger Gehilfe und heutiger Rivale, will einfach nicht klein beigeben. Obwohl er keine Chance hat. Und genau das macht Switzenberg so viel Spaß.


Ein Triumph, ohne dafür arbeiten zu müssen.

Was kann es Besseres geben?


GFCW Intercontinental Title Match:

Darragh Switzenberg vs. Viggo

Referee: Jack Bobo

Mit dem Ertönen der Ringglocke lässt Viggo die Ringecke los und hüpft in die Mitte des Ringes, um sich Switzenberg gegenüberzustellen. Als er einmal versucht, das verletzte Bein zu belasten, knickt er sofort weg. Nur mit Mühe kann er es verhindern, sich ganz die Blöße geben zu müssen und hinzufallen.

Switzenberg lacht.

Der Kanadier stellt sich selbst auf ein Bein. Imitiert Viggo, indem er mit übertrieben vorgespieltem Schmerz hin und her hüpft. Buhrufe bei den Zuschauern, außer Darragh ist niemand in der Halle, der das angemessen findet.

Und Viggo gibt ihm eine Ohrfeige.

YES!“ „YES!“ „YES!“

Hör- und sichtbare Schadenfreude beim Publikum als Viggos Hand mit solcher Wucht im Gesicht des IC-Champions landet, dass dort ein roter Abdruck zurückbleibt. Von der Aktion kalt erwischt wendet sich der Kanadier dem Engländer zu. Darraghs Ausdruck ist nichts außer Wut und Empörung. Wie kann es jemand wagen, IHN auf DIESE Art und Weise anzugreifen. Er ist Darragh Switzenberg. Mit ihm macht man sowas nicht.

Viggo ohrfeigt ihn erneut.

Das Klatschen ist so laut, dass es über die Ringmikrofone bis in das heimische Wohnzimmer getragen wird. Das Publikum johlt. Switzenberg wendet sich und hält sich eine Hand vor die geschundene Wange. Blickt Viggo zwischen gespreizten Fingern an, als könne er noch immer nicht fassen, was dieser widerliche Kerl sich erdreistet zu sein. Jemand wie er. In diesem Zustand.

Switzenberg wirbelt herum.

Und tritt Viggo gegen das verletzte Bein.

Sofort geht Viggo zu Boden. Ein Schmerzenschrei ertönt. Und die Stimmung in der Halle schlägt um. Aus der Amüsieratmosphäre nach Viggos mutigem Auftakt ist nun wieder Ernüchterung geworden. Sie sind zurück in der Realität. Eine Realität, in der Viggo nach dreißig Sekunden Spaß im Grunde keine Chance hat.

Während sich der Engländer robbend in die Seile zu retten versucht, läuft Switzenberg hinter ihm her. Wutentbrannt tritt der Kanadier auf den Fliehenden ein. Die Tritte treffen überall. Den Rücken, die Rippen. Vor allem jedoch das verletzte Bein. Bei jedem Treffer an der lädierter Stelle rollt sich Viggo ein Stück mehr zusammen bis er irgendwann in Schutzhaltung vor Darragh liegt.

Doch der Kanadier hat keinerlei Ambitionen, Viggo zu schonen. Im Gegenteil: Er beugt sich zu Viggo herunter und greift nach dem verletzten Bein des Herausforderers. Viggo kann nicht einmal einen Versuch unternehmen, ihn davon abzuschütteln, denn die dick bandagierte Gliedmaße ist steif geworden. Und Switzenberg hat noch mehr vor. Er beginnt an der Bandage Viggos zu reißen, hat bald ein abgerolltes Stück Verband in der Hand. Referee Bobo kommt auf Darragh zu und redet beschwichtigend auf ihn ein.

Dass er Sportmann bleiben soll.

Darragh ist es scheißegal.

Der Champion macht weiter, bis er die gesamte Bandage um Viggos Knie abgerissen hat. Es kommt rot und geschwollen zum Vorschein. Viggo versucht es, auf dem Boden liegend, mit den Armen zu schützen. Doch Switzenberg schlägt sie einfach weg. Er tritt immer wieder auf Viggos Bein ein.

Dann nimmt er den Engländer hoch und trägt ihn ein Stück durch den Ring. Lässt ihn fallen. Genau aufs Knie. Einmal, zweimal, dann ein drittes Mal. Wie im Rausch. Und als er sich beruhigt hat, da wiederholt er die Aktion ein viertes Mal. Diesmal mit diebischer Freude, die Zerstörung des Verletzten, diese Farce, ist ihm eine einzige Freude.

Doch irgendwann ist genügend gespielt.

Er packt Viggo an den Haaren.

Spricht auf ihn ein. Mit einem Gesichtausdruck, als würde er ihn anspucken wollen.

Dann hebt er Viggo ein fünftes Mal in die Luft. Doch diesmal lässt er ihn nicht aufs Knie fallen, sondern hebt ihn über den Kopf und dreht ihn herum.

VERTEBREAKER!

Er legt sich auf Viggo, ohne dessen Bein einzuhaken. Eins, Zwei, Drei.


Sieger des Matches durch Pinfall: Darragh Switzenberg!


Was für ein Match, was für eine Farce. Ein Sieger, der vorher festand. Ein Verletzter, für den es spätestens jetzt in den nächsten Tagen nichts mehr geben wird außer Krankenhausflure. Darragh Switzenberg hat seinen Titel verteidigt.

Und musste dafür nichtmal arbeiten.




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Singles Match:

Robert Breads vs. Ask Skógur

Referee: Ricky Murks


Wenn diese Musik eingespielt wird, geht das mittlerweile immer damit einher, dass die GFCW-Galaxy lautstark zu jubeln anfängt. Und so natürlich auch dieses Mal. Die Fans jubeln und schreien laut den Namen des Mannes, der nun gleich auf der Stage erscheinen wird.

Und siehe da, da kommt er auch schon. Ask ist da und Ask ist bereit für einen Kampf!

Siegessicher und doch recht gut gelaunt kommt er auf die Stage gelaufen und trotzdem ist er fokussiert bei seinem Gegner. Er weiß, dass das heute keine leichte Aufgabe wird. Aber seine gesamte GFCW-Karriere war eine einzige schwere Aufgabe und er steht noch immer. Er gedenkt nicht daran heute etwas zu ändern.


Pete: „Ask ist da und Ask hat Bock! Er hat Robert Breads in den letzten Wochen bereits einmal besiegt, wohlgemerkt aber in einem Tag Team Match via Einroller. Heute wird er einiges mehr abfeuern müssen um zu gewinnen.“

Sven: „So siehts aus. Und wenn Ask das tatsächlich schaffen sollte, dann ist ein Titelmatch für die GFCW-Championship in Sicht. Aber das ist ein großes „Wenn“, denn Robert Breads hat nach seinen Niederlagen der letzten Monate sicherlich auch großes Interesse daran wieder einen wichtigen Sieg einzufahren und noch größeres daran Aiden Rotari vor einem Match gegen Ask zu bewahren.“

Pete: „Dafür muss Aiden allerdings erst einmal The End besiegen. Aber gut, dazu kommen wir später, jetzt sind wir bei Robert Breads und Ask Skógur. Diese Paarung verspricht uns einen potenziellen Klassiker. Wir dürfen gespannt sein, wer diesen für sich entscheiden wird.“


Ask hat auf dem Weg zum Ring mit einigen Fans abgeklatscht. Das Publikum feiert den Schweden aus tiefstem Herzen und der wiederum weiß das sehr zu schätzen. Im Ring angekommen, steigt er schließlich noch einmal auf den Turnbuckle um die positiven Reaktionen in großem Maße aufzusaugen.


Pete: „Ask hat im Zuge dieser ganzen Viggo-Sache, im Aufeinandertreffen mit Darragh Switzenberg und der Konfrontation mit seiner Vergangenheit mit Holly und in den Gesprächen mit End, Robert und Aiden nochmal deutlich mehr Ecken und Kanten bekommen. Ich würde es tatsächlich laut aussprechen wollen, Ask könnte inzwischen tatsächlich bereit sein für das große Gold. Er hat einen beeindruckenden Job mit dem GFCW Intercontinental Championship gemacht, jetzt wird es Zeit für den World Title.“

Sven: „Und dennoch, dafür muss er nun erst einmal Robert Breads besiegen. Viel Spaß dabei, Ask.“


Ask positioniert sich schließlich im Ring. Er weiß, welche große Aufgabe vor ihm steht. Robert wollte dieses Match und Ask hat sich auf seine jüngsten Erfolge verlassen ihm dieses ohne triftigen Grund abzuschlagen. Jetzt muss er hier wirklich abliefern.

Aber Ask ist bereit.



Und hier kommt sein Gegner.

Die große Jubiläums-Party ist es nicht geworden. Keine wichtigen Ausschnitte aus seiner Karriere über den Abend verteilt, keine schwungvolle Rede von Dynamite zu diesem Thema, eigentlich so gut wie gar nichts. Aber wer die letzten Monate und sogar Jahre lang die GFCW verfolgt hat könnte sich die Frage stellen: Verdient er das überhaupt noch?

Robert Breads kommt auf die Stage und sieht in erster Linie angefressen aus. Das Publikum ist grundsätzlich in jedem Match auf der Seite von Skógur, und die von Breads gewählten Worte am heutigen Abend werden die Crowd eher noch weiter auf die Seite des Schweden getrieben haben. Breads sollte eigentlich mittlerweile den „er ist eine Legende, die werden nie so wirklich ausgebuht“-Status erreicht haben, aber seine weinerliche und teils wirklich unausstehliche Promo hier in Berlin macht einem das schwieriger als gewohnt. Klar, ein paar Leute gibt es, die Breads so oder so abfeiern, aber gerade die werden von „Canada’s Own“ bei seinem Entrance mit einem Blick bedacht, der stark an Verachtung erinnert.

Das verstehe, wer will.

Der Hall of Famer hat scheinbar eine neue, bislang ungeahnte Stufe der Verbitterung erreicht. Auffällig abwesend bei seinem Entrance ist das sonst übliche Shirt (oder eine Variante mit Tracksuit-Jacke) mit dem Logo des GFCW Performance Centers darauf. Offenbar fühlt sich der Kanadier hier und heute nicht berufen, diese Institution zu repräsentieren, was jeder für sich selbst interpretieren mag.

Schließlich kommt er am Ring an, die Mundwinkel unten, der Blick beinahe etwas angeekelt von allem – nicht nur seinem Gegner, aber auch der Gesamtsituation. Keine Posen für die Fans, kein Shirt, dass er ins Publikum werfen könnte, keine Gesten in Richtung Ask Skógur. Er steht bloß da, starrt seinen Opponenten an, als könnte er ihn allein mit Respektlosigkeit vernichten oder zumindest bestrafen, und wartet darauf, dass Referee Ricky Murks das Match anläutet.

Das tut er dann auch.

Es geht los.

Der Fairness halber tritt Ask dennoch in die Ringmitte und bietet seinen Gegner für den heutigen Abend einen Handschlag an. Er hatte kein großes Interesse an diesem Duell mit Breads, aber bislang keinen Grund ihn wirklich zu hassen, auch wenn „Sympathie“ sicherlich anders aussieht. Breads‘ Interesse an dieser Geste scheint jedoch eher gering zu sein.



Nach dem Motto „damit musst du mir JETZT auch nicht mehr ankommen“ schlägt Breads die Geste buchstäblich aus und geht zurück in seine Ringecke. Ask wirkt davon nicht geschockt, kaum milde überrascht, und zuckt bloß mit den Schultern, als wolle er sagen „ich wollte es zumindest anbieten“. Damit hat er seine Schuldigkeit in der Hinsicht getan, und wenn Breads eben nicht will, dann will er nicht. Darüber wird Ask Skógur nun keine Träne vergießen, geht es ihm doch hier in erster Linie um Aiden Rotari und einen potenziellen Shot auf den GFCW World Title.

In diesem Match gegen Robert Breads geht es nicht eimal wirklich um Robert Breads.

Und das pisst den Mann aus Toronto unfassbar an.

Das Duell beginnt mit einem Klassiker – Lock-Up, Collar’n’Elbow Tie, Abtastphase. Wobei man das nicht so wirklich sagen kann: Sowohl von Breads als auch von Ask gibt es aus den letzten Jahren mehr als genug Tape, und keiner wirkt hier so, als würde er eine spektakuläre neue Strategie an den Mann bringen, mit der er den Gegner komplett überrumpeln will, was ja auch Sinn macht.

Selbstverständlich hat Ask Skógur Vertrauen in den eigenen Approach. Damit hat er Breads immerhin schon einmal gepinnt, und das Selbstverständnis von Skógur als Top-Wrestler erlaubt es ihm mittlerweile so zu agieren, dass er nicht mehr in erster Linie reaktiv, sondern proaktiv vorgeht. Ein weiteres Zeichen dafür, dass man wie ein wahres Ace agiert.

Dieses Selbstvertrauen besitzt Robert Breads allerdings auch, wenn hier auch mit zweifelhafteren Beweisen, dass das noch immer funktioniert. Er will hier sein Ding durchziehen, wenn die Realität aber wohl eher so aussieht, dass er sich entweder auf ein Ask-Match – sprich: weniger Kicks und Suplexes, mehr klassische Moves und Technik – einlassen muss oder zumindest einen Plan braucht, um die Kontrolle zu übernehmen, und das hier in ein Breads-Match zu verwandeln. Der „Autopilot“ reißt es für Breads nicht mehr. Das hier ist kein x-beliebiger Herausforderer der Woche für einen Thron, auf dem Robert seit über zehn Jahren nicht mehr gesessen hat. Das hier der potenzielle nächste World Champion, sollte Aiden Rotari sich ordentlich anstellen.

Eine gute Szene, um das zu verdeutlichen, folgt nach einer Opening Grappling Sequence, bei der Breads mehrfach versucht, mit sehr simplen Aktionen die Kontrolle zu übernehmen. Es ist nicht so, dass Breads nicht auch mehr „advanced stuff“ draufhätte, aber er ist eben der Meinung, seinen Gegner hier mit Performance Center Level Aktionen in die Schranken weisen zu müssen, um irgendeinen Beweis dafür zu liefern, dass er das „Ace In Waiting“ so locker easy in Schach halten kann wie einen zufälligen Grünschnabel aus dem Nirgendwo.

Das kann er nicht. Ask hat wenig Probleme damit, jedes Mal die Kontrolle zurückzugewinnen, wenn Breads den nächsten Standard-Move probiert. Headlock, Chinlock, Boston Crab – jedes Mal kommt Skógur relativ locker wieder raus. Mit einem recht cleveren Trick lässt Ask Breads auch erstmal machen und setzt noch nicht selbst dazu an, hier große offensive Akzente zu platzieren. Soll sein Gegner in seinem Wahn, irgendwem irgendwas zu beweisen, sich ruhig ein wenig weiter verausgaben, bevor Ask einen Gang hochschaltet.

So etwas zu machen, benötigt ein großes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Und das hat Ask Skógur ganz offensichtlich. Breads probiert es als nächstes mit einem Wristlock, dreht den Arm von Brother Nature herum, doch der hat auch dafür wieder eine Antwort.



Ask steigt Breads in die Kniekehle und dreht sich ziemlich locker aus dem Hold, zu Applaus vom Berliner Publikum, was dem Schweden ein verschmitztes Lächeln entlockt. Breads will sich gleichermaßen clever herauswinden, doch Skógur zieht den Griff ein wenig fester an, und laut fluchend muss Robert zur „feigen“ Option greifen und packt die Seile, um Ask zu zwingen, den Hold zu lösen.

Kein cleverer Konter. Eher ein weiteres Zeichen für den schwindenden Status.

Der Kanadier hat sichtlich die Schnauze voll von diesem eher peinlichen Schauspiel, das nur mehr zu verdeutlichen scheint, dass Ask vielleicht nicht ganz Unrecht damit hatte, Breads lediglich bedingt ernst zu nehmen und seine Herausforderung zuerst abzulehnen.

Also geht er zum nächsten Punkt seiner Agenda über: Er löst sich von den Seilen, bleibt ein wenig auf Distanz und probiert es mit Tritten. Die Kicks von Breads sind auch im hohen Alter eine tödliche Waffe, und das Problem damit ist, dass jeder sich dieser Tatsache nach heute genau fünfzehn Jahren vollends bewusst ist.

Vermeide die Tritte von Breads, und von der sonstigen Offensive ist nicht mehr allzu viel übrig, also wird man gewinnen können. Ask hat sich sichtlich auf diesen einen Aspekt von Breads‘ Game eben doch vorbereitet, weil das der offensichtliche Pit Fall sein könnte. Ask vertraut also nicht vollkommen blind den eigenen Stärken, sondern hat zumindest die gefährlichste Waffe des Feindes beachtet, als er sich auf das Match vorbereitet hat.

Wie es sich für jemanden gehört, der die Spitze der Card erreichen will.

Breads wird zwar ein paar Kicks los, aber Skógur ist vorbereitet. Er blockt entweder oder weicht ganz aus, indem er zur Seite oder zurückspringt, was Breads bloß immer wütender macht. Noch immer hat Ask selbst kaum Offensive gezeigt und lässt Robert sich weiter verausgaben, sodass man sich beinahe fragen kann, wer hier über zehn Jahre länger in der GFCW wrestelt als der andere.

Eigentlich sollte der Kanadier hier der Geduldigere sein, mit den Erfahrungen eines Veteranen in solchen Situationen ausgestattet, aber seine Stimmung und seine Wut über die „ungerechte“ Behandlung, für die Ask Katalysator und Avatar zugleich ist, lassen das nicht zu. Stattdessen wird er beinahe trotzig, wirft einen stumpfen Kick, als wäre er von Asks Ansatz dieses Match zu wrestlen beleidigt, und spielt einem Gegner damit genau in die Karten.



Skógur hat den Moment abgewartet, in dem Breads mit dem defensiven Plan von Ask frustriert wird, und nutzt ihn nun, um selbst in die Offensive zu gehen. Er wirft Breads rücklings auf die Matte, und auch wenn dieser schnell wieder hochkommt, reicht das, um Ask das Opening zu geben, auf das er gewartet hat.

Björnsmack!

Der Ellbogen an den Kopf geht durch, und Breads fällt benommen auf die Matte. Skógur setzt sogleich das Cover an, bei dem Breads noch recht deutlich kurz nach zwei auskickt, aber diese Aktion war eindeutig nicht dafür gedacht, hier schon das Match zu gewinnen, sondern dafür, nach Breads‘ sicherlich energieraubender – vor allem psychisch, nicht bloß, aber auch physisch – Start-Offensive die Initiative zu übernehmen.

Und das tut Ask nun auch.

Breads findet sich in seiner Situation wieder, in der er sich in das Match zurückkämpfen muss, und das ist bloß ein weiterer Schritt bei diesem „Humiliation Ritual“ anlässlich seines Jubiläums, das mit Ask Skógur und einem potenziellen Shot auf den World Title gegen Breads‘ Protegé zu enden scheint. Ask unterschätzt Breads vielleicht nun doch ein kleines bisschen oder fühlt sich zu sicher mit der eigenen Überlegenheit, als er sogleich mit dem Call Of The Wild weitermachen will. So einfach ist Breads dann doch nicht zu schlagen, er hakt das Bein ein und wehrt sich, schlägt mit dem eigenen Elbow wiederholt zu, um sich aus der Umklammerung von Skógur zu befreien, sodass dieser den Ansatz zum Brainbuster doch schließlich lockern muss.

Ein kurzer, kleiner Sieg für Breads.

Er hält nicht an

Björnsmack!

Ask setzt direkt nach und ballert Breads den Ellbogen erneut vor den Schädel, um ihm keine Ruhepause zu geben. Wieder geht Robert zu Boden, und Brother Nature setzt ein ziemlich lockeres Cover an, das bis zweieinhalb geht. Breads ist noch nicht besiegt und auch noch nicht kurz davor, aber er ist eindeutig im Hintertreffen.

Der Schwede nickt dem Referee zu, als dieser ihm die „zwei“ zeigt, und setzt sich auf. Die Halle in Berlin jubelt ihm zu, und triumphierend hebt Ask einen Arm, während er beinahe verschmitzt grinsend mit der freien Hand auf seinen Gegner deutet. Die Fans lieben ihn, und Ask weiß das.

Während Breads sich aufrichtet geht Skógur in Position, und feuert nun einige Punches ab, jeden schön einzeln, um den Zuschauern die Möglichkeit zu geben, laut „YEAH!“ zu rufen. Was aus Sicht von Ask ein Bonding Moment mit der Crowd ist, um mit ihr zu interagieren und als Dank für deren Zuspruch einen Moment der direkten Beziehung herzustellen, wirkt auf Breads sicherlich so, als würde Skógur sich über ihn lustig machen. Und hey: In den letzten Wochen hat Ask sich das eine oder andere Mal durchaus herablassend gezeigt, das sollte man nicht vergessen. Schadenfreude ob einer Attacke von The End, das mangelnde Interesse von Ask an Breads… vielleicht will Skógur seinem Gegner hier wirklich kurz zeigen „SO macht man das“, nachdem der Kanadier zu Beginn so krachend daran gescheitert ist, Ask vorzuführen.

Man sollte sich jedoch niemals auf einen persönlichen Kleinkrieg mit Robert Breads einlassen. Denn egal, was los ist: Er wird rachsüchtiger und nachtragender sein als du.



Breads ist angepisster, verbitterter und vielleicht auch verzweifelter als jeder andere im GFCW-Roster, und Ask hat eventuell ein wenig zu sehr mit dem Essen gespielt, statt Breads einfach zu verschlingen. Vielleicht wollte er der Crowd doch ein wenig zu sehr gefallen, Breads ein wenig zu sehr lächerlich machen, statt sich darauf zu konzentrieren, dem GFCW World Title einen Schritt näher zu kommen.

Ask wird auf den eigenen Nacken geworfen, und Breads ist SOFORT dabei, sich aufzurichten. Er hat das Assignment mittlerweile anscheinend verstanden und kapiert, dass er hier nicht für irgendeinen moralischen Sieg oder Statement kämpft, sondern bloß darum, überhaupt zu gewinnen. Skógur richtet sich wieder auf, doch ein schwer atmender Breads ist zur Stelle.

SLEEPER SUPLEX!

Der Schwede wird auf die Matte gedonnert, diesmal mit einer anderen Variante von Suplex, um ihm das Kontern zu erschweren. Stöhnend rollt Ask instinktiv auf den Bauch, um Breads ein Cover zu erschweren, doch der probiert das erst gar nicht. Stattdessen packt er den auf dem Boden liegenden Ask Skógur, und macht sich dessen verhältnismäßig geringes Gewicht zu Nutze, indem er ihn um die Hüften packt und tatsächlich vom Boden deadliftet!

Eine beeindruckende Aktion von Breads, dem man so viel Power gar nicht zugetraut hätte – bis Ask ein wenig zu zappeln beginnt. So stark, dass Breads einfach einen Deadlift German Suplex durchziehen kann, ist er mit Mitte vierzig dann eben doch nicht mehr, also lässt er zur Überraschung aller, inklusive Ask, einfach los, als dieser mitten in der Luft hängt.

Brother Nature ist gerade so reaktionsschnell und geschickt genug, um auf beiden Füßen zu laden, und keine Bruchlandung hinzulegen. Doch genau darauf scheint Breads gehofft zu haben, denn eine halbe Sekunde später hat er schon von hinten zugepackt.

DRAGON SUPLEX!

Wieder eine andere Variante, damit Ask nicht kommen sieht, wie genau er sich zu verteidigen hat. Breads gräbt nun eben doch in der Trickkiste, die er fünfzehn Jahre lang gefüllt hat, und beweist, dass er noch immer ein paar Dinge im Tank hat. Ask knallt auf die Matte, und Breads hat tatsächlich die Kontrolle über dieses Duell übernehmen können.

Er mag ein angeschossenes Tier sein, aber er ist noch nicht tot, und er wird so lange kämpfen, bis er es ist.

Für eine Brücke reicht es bei Breads hier nicht ganz, aber er setzt gleich mit einem kräftigen Cover nach, aus dem Ask jedoch herauskommt. Ein wenig entnervt starrt Breads zu Ringrichter Ricky Murks, aber er weiß tief im Inneren, dass das nicht genug war.

Was ihm diese ganze Sache nun aber erlaubt hat: Das hier ist ein Robert Breads-Match geworden. Ask hat ihm die Möglichkeit gegeben, und Breads hat sie sofort beim Schopfe gepackt und sich verbissen nicht nur zurück gekämpft, sondern kann nun das Narrativ bestimmen.

Die Suplexes gab es schon. Was fehlt also noch?

Richtig. Die Tritte.

Und Breads ist sauer.



Als Ask sich aufrichten will tritt Breads immer wieder zu, als wäre der Körper von Skógur ein großer, fleischiger Fußball beim Elfmeter – und Breads ist keiner für Panenkas. Wieder und wieder bekommt Brother Nature die Tritte des berühmtesten Kickers der GFCW-Geschichte ab, und sein Gesicht verrät und seine Menge darüber, wie weh das tun muss.

Doch er gibt nicht auf. Er versucht immer wieder hochzukommen.

Das verlangt Breads jedoch keinen Respekt ab. Im Gegenteil.

HEAD KICK!

So wie Breads auch schon Primo Ravenna besiegt hat, so agiert er auch hier – und knallt Ask mit voller Wucht den Fuß an den Schädel. Reglos kippt der Schwede nach vorn, bestraft dafür, dass er sich nicht wehrlos hat abschlachten lassen, auf dem Altar des Mannes, der sich als Einzigen selbst zelebrieren will. Breads zeigt das Cover.

Und kommt nur bis 2,9.

Die Crowd wird richtig laut und nun ist der Ausdruck im Gesicht von Breads mehr als nur säuerlich. So sehr Breads einen Ravenna und einen Ask auch in einen Topf stecken möchte, so sehr er „junge Raubauken denen ich eine Lektion erteilen werde“ gleich betrachten will, das ist einfach nicht die Realität, so sehr Breads sich das auch zurecht biegen möchte.

Ask Skógur zu beisegen benötigt die größten und besten Bomben, die man hat.

Also packt Breads Ask an den Armen und zieht ihn hoch.

Er versucht, die Hände einzuhaken, und es ist klar, worauf das hinnaus laufen soll: Der RB Driver. In über zehn Jahren ist noch nicht ein einziger Wrestler ausgekickt, ein Killshot der höchsten Spitzenklasse, und dass er überhaupt auf diese Aktion zurückgreift und die Canadian Cutters und Kick-Varianten, die er auch im Arsenal hat, nicht benutzt, zeugt von einem Zugeständnis an Ask Skógur, das Breads mit Sicherheit gerne vermieden hätte.

Doch er brauch DEN Move, um Ask zu besiegen, und der…

kontert mit einem Inside Cradle! Ein Einroller, so wie er Breads bereits im Tag Match gepinnt hat!

Und dieses Mal…

reicht es nicht ganz. 2,99 – Breads reißt noch einmal die Schulter hoch. Er wird nicht zweimal auf denselben Trick herein fallen, so plötzlich und überraschend er auch kommt, diese Blöße wird der Hall of Famer sich nicht geben.

Beide springen auseinander, und nach der Tortur der letzten Minuten ist es tatsächlich Breads, der einen kurzen Moment früher auf den Füßen ist. Dieser winzige Vorteil genügt ihm.

Brazilian Kick!

Ask duckt sich! Und Breads hat zu viel Schwung, wirbelt herum und…

TIMBER!

Mit einem Bicycle Kick an den Hinterkopf setzt Ask ein entscheidendes Zeichen. Die Ironie darin, dass gerade Breads von einem solchen Tritt gefällt wird, darf jeder selbst suchen. Fakt ist, dass er orientierungslos, angeknockt und wild stolpernd nach vorne taumelt, aber alles gibt, um nicht auf die Matte zu fallen. Ask hat diesen Kick aus dem Stand gezeigt, ohne Anlauf, sodass er zwar übel, aber nicht vernichtend war.

Das muss er aber auch nicht. Skógur verwendet ihn nämlich lediglich als Setup. Er liest einmal mehr eine Situation richtig, und er weiß, dass er direkt nachsetzen muss, um Breads gar nicht erst die Chance zu geben, wieder in „sein“ Match zurückzurutschen. Ask ist direkt bei Breads und dieses Mal gibt es keine Spielereien, keine Geste Richtung Fans. Robert Breads ist ein verdammt ernstzunehmender Gegner, und so behandelt Ask ihn auch.



SKOGENS STRAFF!

Breads wird mit dem Schädel voran auf die Matte geballert, und die Zuschauer in der Halle sind aus dem Häuschen, als Ask… nicht direkt pinnt?

Nein. Er scheint nicht zu glauben, dass das schon genug sein könnte.

So viel Respekt hat er vor Robert Breads, Hall of Famer und Jubilar, im Laufe dieses Match gewonnen zu habenn.

Er braucht mehr, um „Canada’s Own“ zu besiegen.

Mit einem entschlossenen und verbissenen Gesichtsausdruck rutscht Skógur zu Breads, und statt ihn zu pinnen, zieht er ihn an seiner Hose nach oben. Die Fans halten den Atem an, als Ask ihn auf die Füße zieht. Sie warten auf den Konter von Breads, dessen letztes Aufbäumen, dessen finalen Trick, dessen kleines Wunder.

Aber das kommt nicht. Nicht mehr. Es ist 2024, und Robert Breads hat keine Magie mehr auf Lager. Er ist kein König, kein Gott, sondern ein Wrestler, und die neue Generation erklimmt den Olymp längst nicht mehr, sie winkt von oben – und lässt es regnen.



FORCE OF NATURE!

Ein passender Name für einen Finisher, denn ebenso wie diesen Move kann auch Breads die „Force of Nature“, die ihm am meisten zu schaffen macht, nicht aufhalten: Die Zeit.

Fünfzehn Jahre in der GFCW nützen ihm überhaupt nichts. Das ist Vergangenheit.

Ask Skógur ist nicht die Zukunft. Er ist die Gegenwart. Und um das zu beweisen, benötigt er keiner anderthalb Dekaden.

Er braucht drei Sekunden.


Sieger des Matches durch Pinfall: Ask Skógur


Jubel auf den Rängen. Zufriedenheit in der GFCW-Galaxie. Erleichterung bei Ask Skógur.

Das war vielleicht doch eine Nummer schwieriger und härter, als er gedacht hat, aber am Ende war sein Sieg eindeutig und kann in keinster Weise angezweifelt werden. Er hat seinen Move gezeigt und den Gegner deutlich gepinnt. Kein Tag Match, es war ein Singles Match. Kein Einroller, ein deutliches Finish.

Ask Skógur hat Robert Breads besiegt, und wenn es nach Ask geht, ist der nächste Schritt klar: Die GFCW World Championship.

Er lässt den Arm von Ricky Murks heben, und dann geht es auch schon außerhalb des Rings – zu den Fans. Mit einigen von ihnen klatscht er ab, anderen winkt er zu, das alles mit einem erschöpften, aber zufriedenen Lächeln.

Und damit zieht Ask Skógur ab, siegreich und mit Sicherheit dementsprechend überaus interessiert am Main Event und dessen Ausgang. Dort, wo der Protegé, der ihn inzwischen weit übertroffen hat, Robert Breads alle Ehre machen könnte… doch es scheint nicht so, als wäre der Verlierer des letzten Matches im Moment in der Stimmung, darüber nachzudenken.

Er sitzt mit dem Rücken an die Polster in der Ringecke gelehnt da und starrt ins Nichts.

Große Niederlagen sind für Breads nicht unbedingt etwas Neues. Man könnte sogar behaupten, das hier wäre nichtmal die Schlimmste. Vor über drei Jahren, bei seinem pompösen Comeback, bei der Anniversary Show gegen Zereo Killer zu verlieren? Das hat ihn auf Jahre hinweg gebrochen, und der bittere Breads ist nie ganz drüber hinweggekommen.

Selbst die Umstände könnten schlimmer sein. Letztes Jahr hatte er an seinem Geburtstag ein Match in seiner Heimat-Stadt und musste sich dort einem jüngeren und neueren Modell geschlagen geben. Das hat richtig weh getan.

Aber das hier… das hier ist übel.

Fünfzehn Jahre GFCW für Robert Breads, die Jubiläums-Party, die außer ihm keiner so wirklich feiern will, und die nächste große Ansprache, der nächste Versuch sich aufzuschwingen, alles, um am Ende bloß wieder niedergemäht zu werden. Kyle Douglas, Aiden Rotari, The End, Ask Skógur – die gesamte neue Generation ist gegen Robert Breads angetreten.

Er hat gegen alle von ihnen verloren.



Beinahe ohnmächtig richtet der Kanadier sich auf und tut das, was für ihn natürlich ist: Er wankt in Richtung der Seile und verlangt nach einem Mikrofon.

Das tut er schließlich immer. Er redet sich aus allem heraus. Für jede Situation gibt es Worte, die sie zurechtbiegen, und Robert Breads wird sie finden. Ein Mitarbeiter reicht dem noch immer apathisch wirkenden Hall of Famer das Mikrofon, und er nimmt es geistesabwesend zum Mund, wie automatisch, wie einstudiert, weil das eben das ist, was Robert Breads so tut, und dann…


Robert Breads: „…“


fällt ihm offenbar nichts ein. Er atmet schwer und laut ins Mic. Die ganze Halle hört seine Erschöpfung über das Sound-System, wie verdammt müde er klingt.


Robert Breads: „Seid ihr glücklich?“


Er könnte nicht verbitterter und besiegter klingen, wenn er es versuchen würde. Doch da ist noch etwas anderes, das unterschwellig mitschwingt: Verachtung.


Robert Breads: „Macht euch das Spaß, mich so zu sehen?“


Logischerweise bekommt er darauf keine konkrete Antwort der Crowd, sondern eine gemischte Reaktion aus Jubel, Buhrufen, Schreien und Bekundungen, die er jedoch allesamt ignoriert. Breads hat der anonymen Masse in seinem Kopf bereits ein Gesicht, eine Meinung und eine Stimme gegeben, und sie türmt sich gehässig und schadenfroh vor dem einstigen Gott-König der Promotion auf.

Die alten Götter sterben aus. Die neuen Götter erklimmen den Gipfel. Und Robert Breads klammert sich verzweifelt mit der Fingerspitze des letzten noch verbleibenden Fingers an den Vorsprung der Klippe.

Unter ihm ist das Tal der Bedeutungslosigkeit und Irrelevanz, über das er jahrelang gelacht hat.


Robert Breads: „Wenn ihr glaubt, der Anblick des Abgrunds macht mir Angst, dann…“


Wir erfahren nicht, was er zu sagen gehabt hätte, denn während das Publikum aus seiner gemischten Reaktion auf Breads Verhalten in dieser Show heraus in ein aufgeregtes Murren verfällt, verstummt der Hall of Famer, als das Licht in der Halle sich in ein dunkles, fast mystisch wirkendes, Blau wandelt. Und langsam, unter den wachsamen Augen des geschlagenen Veteranen, tritt eine Person auf die Bühne, den Kopf gesenkt und die Augen unter einer tiefen Kapuze verhüllt.

Unter der fragenden Stimmung in der Halle zoomt die Kamera heran, versucht einen Blick zu erhaschen, wer dem Kanadier hier in die Selbstbemitleidung fährt. Und erwischt ein leichtes, verschmitztes Grinsen, das verratend genug ist, dass Teile der Zuschauenden bereits in Jubel ausbrechen. Doch lange sollte sich auch der Rest nicht gedulden müssen.



I´LL TAKE YOUR DREAM AND CRUSH IT!“



Unter dem Aufflammen zweier Pyrofontänen links und rechts von ihm und dem plötzlichen Einblenden der aufgerissenen Fratze auf dem Titantron wirft er sich die Kapuze in den Nacken und blickt breit grinsend aus den tiefblauen Augen in die Arena. Schwarze Haare fallen über eine Schulter, eine lange Narbe ziert die rasierte andere Seite. „Scourge of GFCW“ verläuft in verzerrten Buchstaben über das schwarze T-Shirt.

Pete: „DRAKE VAUGHN!“
Sven: „ER IST ZURÜCK!“

In der ohrenbetäubenden Reaktion in der Arena badend, wendet sich Drakes Blick von links nach rechts. Mit einem leichten Nicken nimmt er es zur Kenntnis, saugt die Atmosphäre förmlich auf.

Die Kamera schaltet zu Robert Breads. Sein Blick bleibt starr, ein leichtes Augenrollen meint man zu erkennen. Er wartet, doch Vaughn macht keine Anstalten sich dem Ring zu nähern. Nur ein spöttisches Winken in Richtung Breads´ ist zu erkennen, bevor der Triple Crown Champion auf eine imaginäre Uhr an seinem Arm tippt und für das Mikrofon der Kamera gut vernehmlich in Richtung des Rings ruft.

Drake: „Zwei Wochen, Robert! Wir sehen uns in zwei Wochen! Und schau, dass du mit deinem Selbstmitleid fertig bist. Es braucht nicht Sherlock um zu wissen, warum ich hier bin! Jeder weiß es!“




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GFCW World Championship Titlematch:

Aiden Rotari (c) vs. The End

Referee: Karo Herzog


James Corleone ist vom Ring verbannt. Sollte The End verlieren, wird er kein weiteres World Title-Match bekommen, solange Aiden Rotari Champion ist

Laura: „Meine Damen und Herren… es ist Zeit für den Main Event des Abends!“


James Corleone: „Das ist korrekt…“


Kaum war Laura mit der Ankündigung des Main Events fertig, erklingt schon die raue Stimme von James Corleone aus dem Hintergrund. Das wiederum bedeutet Buh-Rufe. Laute und zahlreiche Buh-Rufe, die den Manager des ehemaligen Champions und heutigen Hauptherausforderer begrüßen, der nun tatsächlich auf die Stage tritt.

Und das wiederum… ist verwunderlich. Denn eigentlich… sollte der gar nicht hier sein.


James Corleone: „Meine Damen und Herren, ich bitte sie um etwas Ruhe.“


Man könnte meinen, dass die Antipathien der Fans gegenüber Mister Corleone in den vergangenen Wochen und Monaten nochmal stark gewachsen sind. Man versteht kaum seine Worte, so laut wird inzwischen gebuht. Aber Corleone ist Profi und weiß, dass er die Fans sich doch verausgaben lassen soll, er hat Zeit und kann sagen, was er sagen will, wenn die sich beruhigt haben.

Nach einiger Zeit scheint diese der Fall zu sein.


James Corleone: „Ich bin mir dessen bewusst, dass meine Wenigkeit keinen Platz in oder an diesem Match finden wird, aber das wird mich nicht davon abhalten den Mann anzukündigen, hinter dem ich voller Überzeugung stehe und das schon seit vielen, vielen Jahren. Ich weiß, dass es die richtige Entscheidung war, mich von diesem Match zu verbannen, denn ich weiß, dass er mich nicht dafür benötigt, es zu gewinnen.

In diesem Sinne, meine Damen und Herren… begrüßen sie mit mir nun gemeinsam, mit einem Kampfgewicht von 108 kg, aus Hamburg, hier in Deutschland, den EHEMALIGEN und ZUKÜNFTIGEN GFCW World Champion, den BESTEN, den es jemals gab, den GFCW-Wrestler des Jahres 2023 und ich bin mir sicher, ebenso des Jahres 2024, begrüßen sie mit mir gemeinsam den Herausforderer… THEEE ENDDD!“



Die Halle wird dunkel, wie man das seit jeher von The End kennt. Ein Scheinwerferspot auf der Stage bringt jedoch Licht ins Dunkle und The End in die Halle.

Im roten Scheinwerferlicht steht nun der Herausforderer, der die World Title Szene der GFCW seit nun mehr einem Jahr bestimmt. Im letzten Jahr hat er an diesem Abend den Titel gewonnen, indem er Zane Levy mehr oder weniger vernichtet hat. Heute bekommt er die Chance darauf zweifacher Champion zu werden und dafür ist er bereit dieselbe Vernichtung Aiden Rotari zuzufügen.

Mit offenem Haar, seiner Wrestling-Jeans am Unterkörper und lediglich eine Lederjacke über den, ansonsten freien, Oberkörper gestreift, steht The End im Licht… neben Corleone.

Die Beiden schauen sich einander an. Man spürt den Zwist, man spürt den Streit, die Differenzen sind unverkennbar und dennoch ist die Einigkeit der Beiden zueinander nicht abzustreiten. Sie sind eine Einheit, das waren sie immer, das werden sie immer sein und weder ein Robert Breads, noch ein Aiden Rotari oder sonst wer werden daran etwas ändern.

Es folgt ein anerkennender Blick zueinander. Egal was vorgefallen ist, egal, auch, wenn sie jetzt für das Match getrennt sind. Die Mission ist klar: der GFCW World Title muss zurück in den Besitz von The End.

Und damit verschwindet James Corleone nun auch wieder. Das Match muss The End allein bestreiten.

End setzt seinen Weg zum Ring schließlich fort, die Halle wird wieder etwas heller, als der Herausforderer zum Ring schreitet.


Pete: „Uns steht ein großes Match bevor, hier steht viel mehr auf dem Spiel als nur der Titel. Gewinnt Aiden Rotari nämlich, dann erhält The End kein weiteres Titelmatch so lange Rotari Champion ist. Und abgesehen davon, den Mann, den wir eben gesehen haben, Mister Purple James Corleone, der ist auf Wunsch von The End vom Ring verbannt.“

Sven: „Und für Aiden Rotari… ja, wie soll mans anders sagen, geht es gewissermaßen um den eigenen Kopf. The End hat unzählige Gründe sauer auf Rotari zu sein, für jeden einzelnen könnte er ihn zerstören aber heute kommen sie alle zusammen.“

Pete: „Es ist ein wichtiges Match und es wird ausgetragen von den beiden wichtigsten Männern der GFCW des vergangenen Jahres. Wer wird es für sich entscheiden und die Krone der GFCW in Richtung Title Night tragen?“


The End hat den Ring erreicht. Er betritt ihn ohne lange zu warten, ohne Feiern, ohne große Show. Er stellt sich im Ring parat, beim letzten Mal war er noch der Champion, auf den alles gewartet hat, heute ist es anders. Der Sturm, der bei Stranded über ihm zusammenbrach, ist heute weit entfernt. Ist das ein gutes Zeichen?

Wir werden sehen.



Zeit für den letzten Entrance des Abends, der dem GFCW World Champion gebührt. Zum ersten – und wenn es nach ihm geht, nicht zum letzten – Mal heißt dieser Aiden Rotari.

Ihm stößt wenig Gegenliebe des Berliner Publikums entgegen, als er auf die Stage tritt. Die langen dunklen Haare umrahmen das stoische Gesicht eines Mannes, der so gut wie keine beneidenswerten Eigenschaften mitbringt. Er ist nicht cool, nicht stark, nicht mutig und nicht spektakulär. Er ist nicht ehrlich, tapfer oder moralisch auf irgendeiner Ebene als „gut“ eizuordnen. Er ist feige, verschlagen, hinterlistig, pragmatisch, aber vor allem ist er eins: Erfolgreich.

Den goldenen Titel nicht auf der Schulter, nicht um die Hüften, sondern fest mit beiden Händen an die Brust geklammert marschiert Rotari die Rampe herab. Er schenkt keinem einzigen Zuschauer irgendeine Form von Beachtung. Weder besonders langsam noch besonders schnell, einmal mehr so gut wie nichts über die eigene Gedankenwelt verratend, läuft der würdeloseste Würdenträger in der Geschichte des GFCW World Titles auf den Mann zu, den er stumm anstarrt und für keine Sekunde aus den Augen lässt: The End.

Wenn er ihn heute schlägt, ist er ihn los. Der gefährlichste Wrestler der GFCW, der beste Champion der letzten Jahre und vielleicht sogar aller Zeiten, ein Mann mit Killerinstinkt und den Fähigkeiten, diese auch gewinnbringend einzusetzen. Aiden Rotari ist einen zweiten Sieg gegen The End davon entfernt, ihn sich vom Hals zu schaffen – dauerhaft.

Doch End einmal zu schlagen war schon eine Art Sensation, und die Methode, die bei Stranded funktioniert hat, hat The End aus der Welt geschafft. Es wurde versucht, Ask Skógur und Robert Breads zu Faktoren zu machen, aber ob die eine Rolle spielen werden… das ist vor allem nach dem Co-Main Event aus verschiedenen Gründen anzuzweifeln.

Rotari betritt den Ring, ohne jemals den Blick von The End genommen zu haben. Zu keinem Zeitpunkt hat Aiden den Eindruck vermittelt, nicht genau zu wissen, wie gefährlich The End ist. Das hier ist Schlange gegen Löwen. Schließlich wendet Aiden den Blick von End ab, in Richtung der eigenen Brust, und streckt langsam, vorsichtig und beinahe widerwillig schließlich den GFCW World Title von sich, Richtung Referee Karo Herzog. Er trennt sich nur äußerst ungern von seinem wichtigsten Besitz. Den ganzen Abend haben wir Aiden nicht gesehen, der sich vorbereitet hat, nachgedacht hat, keine Zeit für Interviews und Promos – so viel Respekt muss man The End zollen.

Mindestens.

Und selbst dann könnte es nicht reichen. Dennoch: Aiden Rotari wird alles dafür tun, auch am Ende dieses Abends noch GFCW World Champion zu sein. Und im Fall von Rotari bedeutet „alles“ wirklich „alles“.

Die Ankündigung des Matches und der Kontrahenten hat James Corleone gewissermaßen gesprengt. Aber diese Beiden sind ohnehin klar, außerdem ist klar, was hier alles auf dem Spiel steht, dementsprechend kann es nun endlich losgehen.

Wie auch immer dieses Match ausgehen wird, eines ist klar. Es ist das finale Aufeinandertreffen zwischen Aiden Rotari und The End.


~ Ding Ding Ding ~


Aiden Rotari und The End. Zwei Männer, die ungefähr zur selben Zeit in der GFCW gestartet sind. Seitdem ist viel passiert. In einigen Punkten ähneln sich ihre Karrieren, in anderen könnten sie sich kaum mehr unterscheiden. Beide sind GFCW-Champion geworden, beide waren Teile von großen GFCW-Gruppierungen, beide haben eine Bezugsperson, von der sie viel gelernt haben.

Und heute, nachdem sie bereits vier Mal aufeinandergetroffen sind, folgt das vorerst letzte Match. Der finale Kampf.

Und damit auch… die finale Möglichkeit für The End Aiden Rotari in die Finger zu kriegen, ohne, dass ihm jemand davon abhalten kann.


Es beginnt.


Nach dem Gong ist es so, als wäre die Zeit für einen Moment stehen geblieben.

Niemand bewegt sich, sowohl Aiden als auch End schauen sich in die Augen und die Beiden, sowie die Fans saugen die unglaubliche Atmosphäre in der Halle auf. In diesem Moment scheint noch alles gut.

Doch alsbald dieser Moment verstrichen ist, geht die Action los. The End schnellt mit einem gewaltigen Ruck in Richtung Aiden Rotari, der das nicht nur kommen sieht, sondern natürlich bereits im Vorfeld geahnt hat. Aber, jetzt, als es tatsächlich passiert, ist es dennoch nochmal etwas anderes, diese Kraft mit Namen The End auf sich zustürmen zu sehen.

Aiden flüchtet aus dem Ring, The End allerdings sofort hinterher. Es entwickelt sich eine Katz-und-Maus-Jagd, die sich einmal um den Ring und dann direkt wieder zurück hinein erstreckt. Aiden will End überraschen, nachdem dieser zuerst wieder im Ring ist, doch selbst als The End in den Ring slidet, kann er Aiden abfangen. Rotari erkennt direkt, dass er mit dem „Überraschungsangriff“ keinen Erfolg haben wird und will direkt weiterflüchten, doch jetzt…

kann End ihn fangen.

End bekommt Rotaris Fuß in die Hände, wobei dieser nach vorn stolpert und somit nicht mehr fliehen kann.

End hat ihn.

Er zieht Rotari am Bein zu sich zurück und aus einer halb-stehenden Position greift sich End Rotari in einen Ansatz zum German Suplex, nur um ihn aus diesem Griff heraus mit dem Gesicht nach vorn wieder auf die Matte zu schmeißen. Rotari greift sich sofort ins Gesicht und verdeutlicht, dass das schmerzhaft war. Aber das ist kein Grund für The End zurückzurudern. Er beginnt sofort auf Rotaris Hinterkopf einzuprügeln. Seitlich schlägt er mit dem Arm an Rotaris Kopf, sodass er quasi von hintenrum sein Gesicht schlagen kann. Und dieses Spiel erstreckt sich nun über einige Sekunden. Letztlich greift sich End sogar Rotaris Kopf um diesen wiederholt auf die Matte zu schmettern.


Pete: „Nun, wenn ich sagen würde, dass ich das nicht etwas genießen würde, Rotari so zu sehen, dann wäre das vermutlich gelogen.“

Sven: „Bitte!? Du solltest unparteiisch sein!“

Pete: „Es war uns wohl allen klar, dass dieses Match so ablaufen wird. End hat darauf gewartet Rotari in die Finger zu kriegen und jetzt, wo er ihn endlich hat, wird er alle Frustration der letzten Wochen an ihm auslassen. Die große Frage ist nun, was hat Rotari für einen Plan in der Hinterhand, wie er hier doch etwas entgegensetzen kann.“


Was Pete sagt. End tobt sich an Rotari richtig aus, der eine glückliche Sekunde abwartet, wo er aus Ends Griff herausschnellen und wieder flüchten kann, doch The End zieht ihn sofort wieder zurück. GERMAN SUPLEX, diesmal wirklich! End gönnt Rotari keine Pause. Er zieht ihn sofort wieder hoch… BODYSLAM! Und noch einer! Und noch einer! Diese Abfolge hat End in der vergangenen Ausgabe von War Evening an Michael Zollinger abgespult, als Zeichen an Rotari und jetzt erwischt es ihn tatsächlich. BODYSLAM!

End greift erneut nach Rotari, schleudert ihn in die Seile um wohl einen Spinebuster folgen zu lassen, doch instinktiv hält sich Rotari beim Wurf in die Seile an eben diesen fest um sich durch diese hindurch aus dem Ring zu retten. Er hält sich mit Hilfe des Ringrandes am Stehen und wiegt sich außerhalb des Ringes in Sicherheit, da ist The End allerdings schon wieder da.

Der hat den Ring auf einer anderen Seite verlassen, ist einmal um ihn herumgerannt um möglichst viel Schwung zu holen und nun wieder auf der Zielgeraden in Richtung Rotari.


SPEAR


Außerhalb des Ringes! Und er holt Rotari von den Beinen, mit so einem kraftvollen Schwung, dass Rotari mit dem Rücken und fast schon Nacken auf dem Hallenboden landet. Und noch immer setzt End direkt nach. Er packt sich Rotari erneut und schleudert ihn nun abwechselnd gegen Ringrand, gegen Barrikade und wieder zurück, selbst das Kommentatorenpult lässt er nicht aus und final geht es schließlich gegen die Treppe und erst danach wieder in den Ring.


Pete: „Ich denke hier gibt es keine Diskussiongrundlage. Die ersten Minuten dieses Matches gehören zweifellos The End. Aber ich kann es nur noch einmal betonen, Rotari ist selbst schuld, er hat keine Möglichkeit ausgelassen in den letzten Monaten The End irgendwie wütend zu machen. Heute wird er, wie es End und Corleone auch bereits gesagt haben, mit den Konsequenzen dieser Handlungen konfrontiert.“

Sven: „Wenn sich Rotari nichts einfallen lässt, dann dürfte der zweite Titelgewinn von The End ähnlich dominant sein wie der erste. Haben wir hier mit The End einen Mr. Brainwashed?“


Im Ring liegt Aiden Rotari nun gekrümmt vor Schmerzen vor The End. Dieser könnte wohl problemlos ein Cover ansetzen und hätte nicht mal schlechte Chancen damit einen Nearfall oder eventuell sogar den Sieg zu erzielen, doch es scheint, als würde er sich an dem Leid und Schmerz von Rotari ergötzen. The End ist der dominante Mann im Ring und das kostet er aus. Nicht aus Arroganz, sondern vielmehr aus Genugtuung endlich die Rache an dem Mann zu bekommen, der fast seine ganze Existenz hat über ihn zusammenbrechen lassen.

Wieder greift End sich Rotari. Diesmal packt er ihn sich zwischen die Beine. Man kann ahnen, was jetzt kommt. End stemmt Rotari hinauf und sie soll kommen, die


APOCALYPTIC POWERBOMB



NEIN!


Als End Rotari oben hat, piekst dieser ihm zwischen die Augen!


Karo Herzog sieht es nicht!


End lässt Rotari fallen, sofort greift er sich in die Augen und taumelt durch den Ring. Rotari kann sich im Fallen halb abrollen und kurz durchschnaufen.


SNAP SAITO SUPLEX


Die erste Aktion FÜR Rotari! Und damit hat er sich nun definitiv Zeit verschaffen können, sich kurz zu erholen!

Denkste.

End rollt sich quasi direkt durch und steht sofort wieder auf, um den leicht taumelnden Aiden Rotari via LARIAT von den Beinen zu holen. Mit gewaltiger Kraft schmettert End seinen Arm gegen den Champion, woraufhin dann allerdings beide erstmal liegen. Dann kickt die Auswirkung des Saito Suplex auch bei End wieder rein.


Pete: „The End ist unermüdlich. Sein Hass auf Aiden Rotari scheint heute alles zu überstrahlen, selbst den Schmerz und den Schaden, den er einstecken muss.“

Sven: „Ein Umstand, den Aiden Rotari, wenn er es klug anstellt, vielleicht zu seinem Vorteil nutzen kann.“


Es dauert nun wenige Sekunden bis die beiden sich wieder zu regen beginnen. Schließlich stehen sie aber wieder und die Szenen vom Anfang des Matches sollen sich wiederholen. Wieder will End auf Aiden zu hechten, um ihn in die Finger zu bekommen. Aiden ist diesmal aber sogar noch etwas schneller als zu Beginn. Er slidet aus dem Ring, End will ihn durchs zweite Ringseil folgen, da ist Aiden aber schon bereit um ihn mit einem Elbow gegen den Kopf abzufangen.

End hängt jetzt quasi zwischen den Seilen, auf dem Apron, was Aiden Rotari eine optimale und einzigartige Chance bietet. Er steigt ebenfalls hinauf, greift nach End und… verpasst ihm einen DDT auf den Apron! End knallt mit dem Kopf direkt und ohne Schutz auf den allseits umworbenen „härtesten Punkt des Rings“, bevor er von dort auf den Hallenboden fällt. Rotari hat eine Chance erkannt und diese direkt genutzt.

Allerdings sieht es nicht so aus, als würde End lange auf dem Boden liegen bleiben. Er versucht sich direkt wieder hochzukämpfen, was Rotari aber ebenfalls erkennt.


HALF NELSON SUPLEX


Außerhalb des Ringes, auf den Hallenboden!

End landet mehr als unsanft mit dem Nacken und danach sieht es erstmalig in diesem Match so aus, als wäre nun auch The End ausgeknockt. Allerdings ist das kein Grund für Aiden Rotari seine offensive Phase zu unterbrechen. Mit aller Kraft hievt er The End abermals so gut wie es geht auf die Beine, um ihn anschließend gegen eine der Barrikaden zu stoßen. Und dann nochmal gegen die Ringtreppe. Und schließlich über die Barrikade zu einigen Offiziellen und Mitarbeitern. The End liegt nun ungünstig und recht weit entfernt vom Ring. Aiden erkennt, dass Karo Herzog nun auch langsam mit dem Count begonnen hat, als sie laut und verständlich eine „2“ in den Raum hineinruft. Sofort entert Aiden den Ring. Man könnte meinen, um ihn direkt wieder zu verlassen, um den Count zu beenden.

Aber wieso?

Aiden muss das Match gewinnen. Wie – das ist egal.

Bereits sichtlich erschöpft, aber mit kompromisslosem und konsequenten Verstand wartet Aiden nun, dass Karo Herzog ihn mit diesem Count von der Plage namens The End erlöst.


Pete: „Aiden ist schlau, wenn End ausgezählt wird, verliert er das Match und Aiden ist ihn los. Er muss ihn gar nicht pinnen, es gibt mehr als diese Art End zu besiegen.“

Sven: „So ist damals auch das erste Match der Beiden, damals noch um den Intercontinental Championship, ausgegangen. Rotari hat The End via Countout besiegt, vor Stranded war das bis dato der einzige Sieg den Rotari über End hatte. Vielleicht folgt heute ein weiterer und damit finaler Sieg.“


5

. 6

. 7


So richtig rührt sich nichts bei The End, es sieht tatsächlich so aus, als würde Rotaris Plan aufgehen. Ein wohlgemerkt sehr antiklimatisches Ende dieser Geschichte, aber das interessiert ja Aiden Rotari nicht. Für ihn zählt der Sieg und der scheint ihm hier gerade gewiss… oder?

Bei der 8 angekommen, scheint The End einen Motivations- und Adrenalinschub zu bekommen, denn überraschend schnell schafft er es tatsächlich wieder auf die Beine und über die Absperrung.


9


Er hechtet in Richtung des Ringes und auch, wenn er wahrscheinlich nicht mal selbst weiß wie, aber letztendlich schafft er es tatsächlich wieder in den Ring hinein.

sehr zum Unwohl von Aiden Rotari.

Man mag es kaum glauben, aber tatsächlich scheint aus dem Publikum so etwas wie… Jubel… zu kommen. Es wirkt, als würde es den Fans gefallen, dass er noch nicht verloren hat. Es wirkt, als wären die Fans hier allen Ernstes auf der Seite von The End, zumindest minimal.

Oder… naja, sie sind einfach gegen Aiden Rotari und wollen sehen, wie der fertig gemacht wird.

Wie auch immer, Ends Rückkehr in den Ring war ein gewaltiger Kraftaufwand und dementsprechend kann der auch nicht wirklich was gegensetzen, wenn Aiden Rotari nun zur nächsten Aktion ansetzt. Allerdings nicht, bevor er mit einigen Tritten und Knee Drops auf The End losgeht.


BRAINBUSTER


Das dürfte es dann wohl auch direkt gewesen sein, eine so harte Aktion kann man, vor allem nicht nach der Verausgabung zuvor, nicht einfach wegstecken. Aiden dreht End um und hakt das Bein ein.


1…

2…

Kickout


Und doch. End reißt die Schulter hoch, zum Unverständnis von Aiden Rotari. Wieder geht dieser Kickout mit verhaltenen Jubel-Chants einher.

Aiden will nun direkt weiter auf End losgehen und hat damit auch ganz gut Erfolg, sodass er die nächste Aktion vorbereiten kann und potenziell, die letzte. Er hievt End hoch, packt ihn sich und will ihn durchbringen.


BACKDROP DRIVER


End hält gegen! Es entwickelt sich ein Kräftemessen, wer hier die Situation für sich entscheiden kann.



BACK ELBOW


Von End gegen Rotari! Es scheint, dass selbst ein angeschlagener End noch immer eine Kraft ist, die nicht zu verachten ist. Rotari lockert den Griff sofort, scheint aber noch nicht direkt loszulassen. End dreht die Aktion also ein, taucht unter Rotaris Arm und sich selber um…


INSPIRATIONAL DDT


BOOM! End schickt Rotari mit dem Kopf voran auf die Matte! Der saß! Rotari scheint aber, vermutlich aufgrund des Aufpralls, doch recht zügig wieder auf die Beine zu kommen, woraufhin er von End mit einer stumpfen Clothesline-Serie umgehauen wird. End ist wieder da! Was Rotari wiederum in den Verteidigungsmodus schickt. Sofort flüchtet er wieder in eine der Ringecken. Er hat das Fenster zur Offensive genutzt, jetzt, da es wieder geschlossen ist gilt es erneut bedacht und klug vorzugehen – anders hätte er keine Chance gegen The End.

Der Herausforderer will sofort nachlegen. Er geht weiter auf Rotari los, auch in den Seilen. Das geht allerdings nur einige Sekunden durch, bis Karo Herzog End anzählt und ihn darauf hinweist, dass Aktionen in diesem Bereich beschränkt sind. Während die Beiden also miteinander diskutieren, kommt Rotari schon der nächste Plan. Aus der Distanz heraus versucht er End nun zu provozieren, er schlägt nach dem ehemaligen Champion und nutzt die Rage, in der sich End befindet, klug aus. Es scheint zu klappen, End stürmt wieder auf Aiden zu.


Sven: „Der nächste schlaue Schachzug von Rotari. Auch ein Disqualifikationssieg über The End wäre ein Sieg und auch damit wäre er End ein für alle Male los.“

Pete: „Nun, das mag schon stimmen, offiziell gesehen. Aber End hat es selber gesagt, nur, weil Rotari End offiziell besiegt und er kein Anrecht mehr auf ein Titelmatch hat, heißt das nicht, dass End von Rotari ablassen muss. Wenn Rotari das Ding hier zu krumm durchzieht, dann wird End es sicher nicht gut sein lassen.“


Letztendlich kann sich End zusammenreißen und von Rotari ablassen, der schlüpft sofort wieder aus dem Ring, was End inzwischen vielmehr nervt, als, dass es ihn richtig wütend macht. Aber er geht dennoch hinterher. Bis er bei Rotari angekommen ist, hat dieser sich wiederum etwas geschnappt und ist den Ring zurückgekehrt… einen Stuhl. Ein weiterer genervter Blick von End, bevor dieser dem Champion folgt.

Im Ring steht End bei Rotari, dieser dreht sich mit dem Stuhl zu ihm und deutet einen Schlag an. Allerdings nicht wirklich, als würde er richtig zuschlagen wollen, sondern vielmehr nur so, dass End reagiert und selber nach dem Stuhl greift. Und das passiert auch so. Es beginnt ein leichtes Tauziehen, was Rotari aber sofort aufgibt, damit End den Stuhl bekommt.

Da stehen sie nun also. Auf der einen Seite The End, der tausende Gründe hat sauer auf Rotari zu sein, mit einem Stuhl in der Hand und auf der anderen Seite der unbewaffnete Aiden Rotari. Das wäre die Chance für Rache und für Gewalt, aber End würde damit die Chance auf den World Title aufgeben. Für einen Moment sieht es tatsächlich so aus, als würde End mit sich hadern, aber letztendlich… wirft er den Stuhl weg. Und während er das tut, schlägt Rotari zu.


ELBOW STRIKE


End duckt sich weg! Sofort geht er wieder auf Aiden los. Er schlägt zu und verpasst ihm einige CHOPS, mit denen er genug Schaden anrichten kann um die nächste starke Aktion anzusetzen. CHAOS DRIVER! Rotari hält gegen und rollt End ein, SMALL PACKAGE!


1…

2…


End kickt aus! Er rollt durch und ist nun wieder wütend, so geht er direkt auf Rotari los, doch diesmal duckt der sich, rennt in die Seile um Anlauf zu holen…


LARIAT


Er trifft End mit voller Kraft, aber End fällt nicht. Erneut holt Aiden also Anlauf um das einfach nochmal zu wiederholen.


SPINEBUSTER


End fängt Rotari ab und befördert ihn auf die Matte! End stellt sich sofort wieder auf. Es folgt ein lauter Kriegsschrei voller Inbrunst, bevor er sich Rotari zwischen die Beine nimmt. Erneut soll sie nun folgen, die APOCALYPTIC POWERBOMB!

End schnappt sich Aiden, hebt ihn hoch, doch der… rutscht über The End seinen Rücken hinunter! Rotari greift sich Ends Kopf… NECKBREAKER! End kann aber standhalten, Aidens Kopf packen und die Aktion drehen und jetzt geht er durch, der


CHAOS DRIVER


Und danach setzt End tatsächlich zum Cover an.


1…

2…

Kickout.


Pete: „Für Aiden ist das hier wohl zum Verzweifeln. Jede ‚richtige‘ Aktion, die er gegen The End versucht, geht irgendwie schief. Immer kann The End kontern und einen eigenen Move ansetzen. Die besten Chancen die Aiden bisher hier wirklich hatte, waren seine fiesen Tricks und seine Versuche End durch Countout oder Disqualifikation zu besiegen.“

Sven: „Nun, wir sehen hier eindrucksvoll die Stärken der Beiden. End ist ein fantastischer Wrestler voller Kraft und Härte, während Aiden ein hervorragender Stratege ist, der weiß seine Stärken und die Schwächen seiner Gegner auszunutzen.“

Pete: „Überraschend korrekte und gut analysierte Aussage, Hut ab.“


End wiederum verzweifelt noch nicht. Er schickt nun selber einige Elbow Strikes gegen den liegenden Aiden Rotari, um ihm immer weiter zuzusetzen. Das gelingt gut, Aiden kann gerade nicht wirklich viel entgegenhalten und damit bahnt sich langsam die finale Phase dieses Matches an, denn End scheint nun genug zu haben. Er will den Sack zumachen und seinen Titel zurückgewinnen.

Er greift sich Aiden wieder, dreht diesen herum und setzt bereits lose zum TOXIC WALTZ an. Bevor er den Move aber wirklich durchbringen kann, krabbelt Aiden unter den Beinen von End hindurch, um sich wieder in die Seile zu retten. End dreht sich darauf direkt in einen Eselstritt von Aiden, in die Magengrube, hinein. ELBOW STRIKE nun von Aiden, wobei diesmal End zurücktaumelt. Anschließend geht Aiden direkt… zu dem Stuhl, der noch immer im Ring liegt. Er greift diesen und scheint nun selbst auch genug zu haben, dann nimmt er halt den Stuhl und schlägt zu, was solls denn auch.

Karo Herzog ist jedoch zur Stelle um diesem Plan Einhalt zu gebieten. Recht erbarmungslos reißt sie Aiden den Stuhl aus der Hand, um diesen nun endgültig aus dem Ring zu werfen und während sie das tut…


LOW BLOW


Gegen The End!

End geht mit schmerzverzogenem Gesicht zu Boden. Rotari nutzt die Chance sofort für ein Cover!


1…

2…

Kickout!


Aiden Rotari ist gerissen, hinterlistig und dennoch oder gerade deshalb auch so gefährlich. Seine Stärke sind Aktionen dieser Art und gleichermaßen ist das die beste seiner Chancen The End zu besiegen. So nah dran am Sieg war er das ganze Match über nicht und auch, wenn er hier noch nicht direkt gewonnen hat, kann das die Vorentscheidung gewesen sein.

Aiden zieht The End hoch, während dieser noch immer mit dem Schmerz zu kämpfen hat, ein Low Blow hat es eben doch immer ordentlich in sich. Sobald Aiden End oben hat, nimmt er ihn sich schließlich auf die Schultern und es wird recht absehbar, was Aiden vorhat.

Psycho Driver.

Mit diesem Move hat Aiden zum Beispiel Alex Ricks ausgeschalten, als er die zu der Zeit amtierenden Tag Team Champions Ricksenburg angegriffen hat. Und nun soll wohl auch The End folgen. Ja, vielleicht hat Aiden sogar die Möglichkeit noch viel weiterzugehen, als The End einfach nur zu entkommen und ihn tatsächlich aus dem Spiel zu nehmen.

So oder so, für Aiden ist klar, wenn dieses Match vorbei ist, hat er nichts mehr mit The End zu tun.

Er hat The End also oben und wirft ihn schließlich nach vorn… doch durchziehen kann er den Move nicht. End landet auf den Füßen, nachdem er sich etwas abrollen konnte! Er stößt Rotari aus diesem Schwung heraus nach vorn und kommt direkt aus den Seilen geschossen.


SPEAR


Diesmal trifft er auch!

Aiden geht zu Boden, End daneben ebenso, aber er konnte dem drohenden Finale entgehen. Der Herausforderer kann sich im Anschluss auch viel schneller wieder erholen und sich Aiden direkt wieder greifen. Alle guten Dinge sind drei, richtig?


APOCALYPTIC POWERBOMB


Sofort setzt End das Cover nach.


1…

2…

Aiden ist zäh.


Und damit haben wir nun auch bei The End den Punkt der Verzweiflung erreicht. Schon wieder ist Aiden Rotari der Niederlage entkommen und so langsam erkennt The End die Gefahr, dass er nur bis zu einem gewissen Punkt all den ganzen unfairen Aktionen eines Aiden Rotari entgehen kann. Alles, was Aiden braucht, ist, dass The End es einmal nicht schafft und dann wäre für ihn alles vorbei.

End muss auf Nummer sicher gehen. Die absolute Geheimwaffe muss her. Na gut, so geheim ist das ganze nicht, aber absolut. Endless Pain.

End hat Rotari auf den Schultern und somit haben wir ein gegenteiliges Bild zu eben. Jetzt sieht es so aus als könnte End den Sack zu machen.

Rotari hingegen kann nicht mehr wirklich viel entgegnen, er liegt fast leblos auf Ends Schulter… allerdings eben nur fast leblos.

Mit einem lockeren Griff greift End nach Karo Herzog und zieht sie leicht an sich und End heran, gerade so locker, dass man es als „zufälligen, geistesgegenwärtigen“ Griff interpretieren könnte, der rein aus Versehen stattfand. Da wir alle aber Aiden Rotari kennen, können wir sicher sein, dass dieser Griff wohlbedacht war.

Jedenfalls erfüllt er sein Ziel. End dreht Aiden auf seinen Schultern und dadurch, dass Aiden Frau Herzog herangezogen hat, bekommt diese dabei nun den Fuß von Aiden gegen den Kopf. Sie geht direkt zur Boden. End bekommt das mit und wird für einen Moment unachtsam. Ein Moment, den Aiden direkt ausnutzt.

Er strampelt sich nun doch frei, verpasst End noch einen ELBOW STRIKE und greift ihn erneut zum BACKDROP DRIVER!

Aber End kann abermals dagegenhalten! Er erwischt Aiden mit einem gekonnten Schlag, sodass dieser zurückschreckt…


SPOTLIGHT ATTACK


Mit etwas Anlauf aus den Seilen konnte er Aiden direkt mit dem Knie gegen den Kopf treten! Und damit dürften bei dem nun aber wirklich die Lichter aus sein. Erneut packt sich End nun Aiden, erneut hebt er ihn auf die Schultern und erneut versucht er sich am Endless Pain…

doch dann…


geht ein Raunen durch die Zuschauerreihen.

Ein Raunen, dass auch The End nicht entgeht. Ein Raunen, dass einen ganz besonderen Gast ankündigt, der eigentlich gar nicht hier sein dürfte.

James Corleone.


End dreht sich verwundert, noch immer mit dem schier leblosen Aiden Rotari auf den Schultern, herum und wird beim Blick auf die Stage fündig, auf der sein Manager steht. Mister Purple schaut mit ausdrucksloser Miene zum Ring und genauer zu The End.

der das alles wiederum nicht versteht.

Will Corleone wieder „helfen“? Traut er ihm den Sieg doch nicht zu? Aber eigentlich sieht doch alles danach aus, als würde er gewinnen? Aiden ist ausgeknockt, es fehlt nur noch der Finisher, den er eigentlich nur noch ausführen muss.

Warum also ist Corleone hier? Das war weder abgesprochen, noch gibt es irgendein Anzeichen dafür, dass Corleone denken könnte, dass The End das für eine gute Idee halten würde.

Und dann wird es The End klar.

Der James Corleone, der dort auf der Stage steht, ist kein Freund. Kein Verbündeter. Denn hier gibt es keine Verbündeten.

Er ist ein Feind.

Aber es ist längst zu spät, als The End, das realisiert. Corleone macht mit seinen Fingern eine Geste, die aussagt: ‚Dreh dich rum‘

Noch immer irritiert, tut The End das dann auch. Als hätte er noch wirklich eine Wahl.


SPEAR


Pete: „Was zur Hölle…“

Sven: „DIE WOLLEN MICH DOCH VERARSCHEN!“


ALDO NERO


Mit einem gewaltigen Spear spießt er The End im wahrsten Sinne des Wortes auf. Rotari fällt dabei von Ends Schultern und scheint er auch wieder klar genug zu werden um sich in eine Ringecke zu schleppen.

The End hingegen knallt direkt auf die Matte, während alles um ihn herum zerbricht.

Aldo Nero ist da und er hat The End angegriffen. Und nach allem, was wir dieser Situation gerade entnehmen können, auf den Auftrag hin von James Corleone.

End hält sich den Nacken, aber so schmerzerfüllt er auch gerade sein mag, schafft er es dennoch sich auf die Knie zu arbeiten. Sei es der Schock, das Adrenalin oder was auch immer, aber er sieht nun in die Augen von einem der Männer, die ihn hier betrogen haben.

Und in diesen Augen sieht er einen Hass, eine Wut und ein Gier nach der Anerkennung seines Vaters, die nun endlich erfüllt wird… zumindest dem Schein nach. Endlich ist er, der leibliche Sohn, auch der Sohn Nummer 1. Und er selbst kann The End von dieser Position stoßen.

Während End weiter versucht seine letzten Kräfte zusammen zu nehmen und Aldo so gut es geht mit seinen Blicken einzuschüchtern (was aus seiner Position heraus natürlich gar nicht funktioniert) packt ihn Nero sich direkt erneut.


LA VENDETTA


Emotionslos, entschlossen und erbarmungslos steht Aldo Nero über The End.

Der Junge hebt den Arm und mit einem Gesichtsausdruck a la ‚Hab ich das gut gemacht, Vater?‘ schaut er aus dem Ring heraus zu James Corleone.

Auf diesen passen all die eben genannten Bezeichnungen wohl auch zu. Wie immer kann man seinem Gesicht nicht viel entnehmen und heute wohl noch weniger. Aber man kann zumindest erahnen, was sein Blick aussagen könnte. Das hier hat sich The End selbst zu zuschreiben. Er wollte den „alten“ Corleone zurück und genau den hat er bekommen, allerdings nicht an seiner Seite, sondern gegen sich.

Taten und Handlungen haben Konsequenzen und diese hat The End nun am eigenen Leib gespürt.

Corleone dreht sich schließlich um und so läuft er die Stage hinauf. Aldo Nero hingegen slidet ebenfalls direkt aus dem Ring um seinem Vater zu folgen. Die GFCW-Galaxy brüllt sich dabei die Seele aus dem Leib. Keiner weiß so recht, was genau das alles soll, aber man weiß, dass man es nicht mag.

Man mag James Corleone nicht. Und auch bei Aldo Nero dürfte man sich spätestens jetzt einig sein.

Von der Stage aus schaut Aldo Nero noch einmal gehässig und schadenfroh in den Ring. James Corleone dreht sich nicht noch einmal um.

Die Falle hat funktioniert. Der Plan ist aufgegangen.

James Corleone hat The End betrogen und sich mit Aldo Nero verbündet.

Die große Frage ist und bleibt:

Warum?


Zum ersten Mal in der Karriere all dieser Männer verlassen Vater und Sohn, James Corleone und Aldo Nero nun die Stage und lassen dieses Chaos hinter sich zurück.

Das Match hingegen… läuft noch.

Und so langsam realisiert auch Aiden Rotari was hier gerade passiert ist. Er hält sich mit seinen Reaktionen noch zurück, denn er weiß, dass das Problem „The End“ erst richtig gelöst ist, wenn er dieses Match gewonnen hat. Und auch er weiß, dass er jetzt auf Nummer sicher gehen muss.

Er robbt sich herüber zu Karo Herzog um sich zu vergewissern, dass diese mitbekommt, was hier passiert und tatsächlich kommt diese langsam wieder zu sich.

Aiden sammelt noch einmal all seine Kräfte zusammen und so packt er sich The End erneut. Er hievt ihn auf die Beine, zieht ihn mit aller Mühe hoch und bringt ihn schließlich, endlich, durch.


BACKDROP DRIVER


1…

2…

3.


~ Ding Ding Ding ~


Laura: „Und der… der Sieger des Matches… und weiterhin GFCW World Champion… AIDEN ROTARI!“


Die Fans sind allesamt in einer Art Schockzustand. Langsam verstummen die Buh-Rufe und es wird versucht die Tragweite der Situation zu realisieren. Auch Sven und Pete wissen nicht so recht, was sie sagen sollen.

Was ist hier gerade passiert?

Der Einzige, der scheinbar eine gute Antwort auf diese Frage ist, ist der Sieger des Matches.

Seit Wochen und Monaten sorgen er und Robert Breads dafür, dass sich End und Corleone voneinander entfremden. In all dieser Zeit haben sie Zwietracht gesät, Probleme geschaffen und die große Einheit der Beiden zueinander hinterfragt.

Und heute hat sich all das ausgezahlt.

Es begann mit einem harmlosen Deal und endet mit dem kompletten Zerwürfnis von End und Corleone.

Aiden Rotari hat den Titel gewonnen, heute verteidigt und sich von The End komplett entledigt, der seinerseits jetzt in den Trümmern seiner Existenz liegt.


Pete: „Was war das…“

Sven: „Das war das Ende… von The End.“


The End liegt regungslos im Ring, während Aiden Rotari sich nun die Stage hinaufarbeitet. Die Fans sind inzwischen wieder lautstark dabei zu buhen, während sie diese Szenen beobachten.

Aiden Rotari hat The End besiegt. The End wird Solange Aiden Champion ist nun kein Titelmatch mehr erhalten. Aber das dürfte wohl das geringste seiner Problem sein, das Größte ist nun zum ersten Mal in seinem Leben: James Corleone.


Mit diesen schockierenden Bildern und vielen offenen Fragen endet Brainwashed 2024.



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Danke an alle Schreiber!!!