Singles Match:

Aiden Rotari vs. Renegade

Referee: Karo Herzog



Vor sechzehn Tagen…


Aiden Rotari: “Mike, Alex, Antoine... und jeder, der sich auf die Seite der Unterdrücker stellt. Der Ewiggestrigen. Der Relikte. Ich gebe euch die Chance, Platz zu machen. Geht in Würde. Tut das Richtige.”


Es ist enorm fragwürdig, ob sich einer der hier Angesprochenen auch nur einen einzelnen Gedanken darüber machen wird, diese “Chance” zu nutzen.


Aiden Rotari: “Ich werde das nicht wiederholen. Ihr müsst das natürlich nicht tun. Ihr könnt so weiter machen wie bislang. Dann sei euch lediglich eines mit auf den Weg gegeben...”


Rotari lehnt sich etwas nach vorn und führt gleichzeitig das Mikrofon näher an den Mund. Die beinahe vollkommen schwarzen Augen des Mannes aus Atlanta zeugen von keinerlei emotionaler Regung, als er die folgenden Worte ausspricht.


Aiden Rotari: “Behaltet eure Freunde im Auge. Fragt euch in jedem Moment, was hinter eurem Rücken passiert. Seid euch nicht zu sicher. Fühlt euch nicht zu komfortabel.

Ich werde tun, was getan werden muss.”




Aiden Rotari: „Hallo.“


Das Licht in der Halle, welches für diesen Clip auf dem Videobildschirm abgedunkelt worden war, geht wieder an – und enthüllt, dass Aiden Rotari, Teilnehmer des nächsten Matches, bereits in den Ring begeben hat.


Einen silbernen Gürtel um die Hüfte geschnallt. Einen silbernen Gürtel auf der rechten Schulter. In der linken Hand das Mikrofon.


Nach seiner vorherigen Tat an diesem Abend ist das Publikum ihm noch weniger wohlgesonnen als es das nach der Aktion mit Joe Jobber war – und das möchte schon etwas heißen.


Aiden Rotari: „Es kann wohl niemand behaupten, dass es keine Chance gab, eine Tragödie zu vermeiden. Hybris hat Ricksenburg um einen würdevollen Abschied gebracht, nicht Aiden Rotari.“


Das sieht er vermutlich exklusiv so, aber das hält ihn nicht davon ab, weiterzusprechen. Er ist bereits in Ring-Gear, und redet so selbstverständlich mit dem glänzenden Metall an seinem Körper, als hätte er klar und für jeden ersichtlich das Recht gewonnen, sie zur Schau zu stellen.


Aiden Rotari: „Nichts ist ewig. Sich vor der Realität zu verstecken wird früher oder später den eigenen Niedergang mit sich bringen. Und nachdem mein Bruder im Geiste, The End, heute seinen Teil zum großen Problem der GFCW beitragen und uns von Zereo Killer befreien wird, können wir endlich damit aufhören, die GFCW von dem zu befreien, was sie zurückhält, und aktiv daran arbeiten, nach vorne zu gehen.“


Rotari adjustiert den Gürtel auf seiner Schulter. Ein kleiner, dunkler Fleck scheint auf dem schimmernden Titel sichtbar zu sein. Blut? Von Schwanenburg? Oder Ricks? Schwer zu erkennen. Und es scheint Rotari auch nicht zu kümmern.


Aiden Rotari: „Meine Brüder aus der GTCW haben ihren Teil dazu beigetragen, und dafür danke ich ihnen. Sie haben Ricksenburg in die Lage gebracht, in die sie gebracht werden mussten, um aus der Promotion… entfernt zu werden. Dafür danke ich jedem einzelnen, der mir… nein… der unserer GFCW geholfen hat.“


Will er damit sagen, dass das alles von ihm… beabsichtigt war? Oder erfindet er das retrospektiv einfach dazu, um dem Scheitern von Wrestler wie Jinger oder Diehl einen Sinn zu geben? Ob die nämlich so wirklich wussten, dass sie in den Augen von Aiden Rotari für ein großes Ganzes eingespannt wurden, sei einmal dahingestellt.


Aiden Rotari: „Als Dank soll nicht zuletzt jetzt jemand aus euren Reihen eine faire Chance bekommen.“


Man könnte nun anführen, dass Rotari im Prinzip dasselbe macht wie Ricksenburg – nur ohne sich selbst ein Handicap aufzudrücken. Eigentlich ist die Chance, die er hier bietet, kleiner als die, die Alex und Antoine boten.


Eigentlich.


Aiden Rotari: „Niemand, der noch nicht bereit ist, und zu früh ins Deep End geworfen wird, um sich anschließend mit einer Farce zu schmücken. Renegade kommt mit der persönlichen und herzlichen Empfehlung meines guten Freundes Liam Spencer und als Bruder im Geiste wird er…“



Da wird Aiden unterbrochen. Die GFCW hat das generische Rock-Theme von Renegade gegen einen tatsächlichen Song eingetauscht, den Tim zur Überraschung meiner selbst nicht geveto‘d hat.



Der Schweizer marschiert ohne Umschweife die Rampe herab, zügig, ohne dabei zu rennen. Er wirft die Arme in die Luft, um die Crowd anzuheizen, und hier in Dortmund, der Heimat der GFCW, tut man ihm den Gefallen und jubelt ihm zu. Er ist ein Eigengewächs, er ist der Underdog, und er kämpft gegen Aiden Rotari – warum sollte man nicht auf seiner Seite sein?


Er entert das Seilgeviert, und er hat die Augen auf Rotari gerichtet – der hat das Mikrofon bereits abgegeben. Renegade wirkt so, als wäre er damit durchaus zufrieden, denn hätte Aiden nicht aufgehört zu reden – oder lügen, je nachdem, wen man so fragt – hätte Renegade möglicherweise selbst dafür gesorgt.


Referee Karo Herzog ist in der Ringmitte, und Renegade wird zurück in seine Ringecke dirigiert, wo er aufgekratzt mit Hilfe des Top Ropes ein paar High Jumps macht, um sich aufzuwärmen. Rotari schnallt sich währenddessen den Gürtel von der Hüfte ab und überreicht Herzog anschließend beide silbernen Titel. Die wirkt etwas irritiert, aber Rotari wirft ihr einen schwer zu deutenden, aber sicherlich nicht gerade freundlichen Blick zu, und so hält sie mit einem säuerlichen Ausdruck im Gesicht die GFCW Tag Team Titles hoch, als würde es in diesem Singles Match, in dem keiner von beiden diese Titel hält, um selbige gehen.


So schnell sie kann, ohne die Integrität dieser Titel zu beleidigen, gibt sie die Gürtel beim Zeitnehmer ab, und die Glocke läutet. Es geht los.


Aiden Rotari bietet Renegade den Handschlag an.


Der Schakal aus dem Süden scheint fest entschlossen, jeden jungen und aufstrebenden Wrestler der GFCW (oder GTCW) auf seine Seite zu ziehen, ob dieser will oder nicht. Das haben wir schon mit unterschiedlichem Erfolg bei Aldo Nero und Johnny Dreyer sowie indirekt und auf Umwegen bei The End gesehen.


Renegade wirkt etwas angewidert davon. Er scheint kein großer Fan dieser Geste zu sein – vermutlich allein deshalb, weil sie von Aiden Rotari ausgeht.


Dennoch tritt er vor. Er ist ein Sportsmann. Er wird sich nicht lumpen lassen. Und er gibt Rotari die Hand.


Augenkontakt.


Keine Attacke von Aiden. Er nickt bloß, so respektvoll, wie das die meist emotionslose Visage von Rotari eben zulässt.


Für einen Moment herrscht eine unangenehme, spürbare Spannung. Dann wird der Handschlag aufgelöst. Offenbar bekommt Aiden Rotari zumindest dahingehend, was er will, als dass Renegade sich hier auf das sportliche und faire Duell einlässt.


Beide drehen einander den Rücken zu und machen sich wieder in ihre Ringecken auf.



SIKE!


Sich selbst als „Freund“ von Liam Spencer zu bezeichnen, der gemeinsam mit Shelly Nafe einen furchtbaren Betrug an Renegade verübt hat, dürfte Rotari hier die letzte Möglichkeit gekostet haben, sich Vertrauen zu erkämpfen.


Renegade glaubt an Dinge wie die den sportlichen Wettkampf, aber er ist kein Vollidiot.


Aiden Rotari kann man nicht vertrauen. Und so knallt er ihm einen Hook Kick um die Ohren, sobald er sich umgedreht hat.


Den Fans gefällt das überaus gut, und Rotari versucht strauchelnd, sich wieder auf die Füße zu wuchten. Renegade ist klar, dass er es hier mit einem Mann zu tun hat, der mehrere Titelmatches und GFCW Pay-Per-Views Matches hatte, unter anderem im Co-Main Event von Title Night im letzten Jahr stand, und dass deshalb eine überfallartige Attacke seine beste Chance auf den Sieg ist.


Denn so formelhafter und „normaler“ das Match abläuft, desto höher steigen Rotaris Chancen.


Auch deshalb ist sein Angebot einer „fairen Chance“ für alle GTCW’ler einmal mehr ein doppelschneidiges Schwert.


Renegade ist zur Stelle, und für alle, die es nicht wissen: Er hat zwei große Moves, mit denen er seine Matches in die richtige Richtung pusht. Einmal gibt es da den Dragon Suplex, den er gerne auch in der Snap Variante auspackt, und Knee Strikes, von dem der Gefährlichste eine Bicycle Variante ist.


Hier entscheidet Renegede sich, es mit dem Dragon Suplex zu probieren, um so schnell wie möglich den Sack zu zumachen. Er greift also den leicht angeknockten Rotari von hinten, hakt die Arme ein und…


Aiden macht sich schwer und hakt das eigene rechte Bein am rechten Knöchel von Renegade unter. Er ist durch die Schule von Robert Breads gegangen, er beherrscht also nicht nur einen Haufen Suplessen, er kennt auch die nützlichsten Konter.


Renegade overcomittet jedoch und versucht weiter, an Rotari herumzureißen – ein buchstäblicher Rookie Mistake. Das gibt Rotari die Chance, sich zu sammeln, das Gewicht zu verlagern und Renegade mit einer Art Judo-Rolle vornüber zu werfen.


LARIAT!


Kompromisslos knallt Aiden seinem Gegner seine favorisierte Mid-Match-Waffe um die Ohren, mit der er für gewöhnlich das Match-Ende vorbereitet. Renegade will das Early Game aussparen? Kann er haben.


Allerdings wird Renegade sich diese Chance, dieses GFCW-Debüt in einem Singles Match beim PPV, nicht so einfach entgehen lassen. Natürlich hat er seine Hausaufgaben gemacht. Natürlich sieht er die Lariat kommen. Natürlich duckt er sich.


Rotari schleudert den Arm los, trifft nichts und wirbelt herum, so schnell er kann.


Renegade ist schon da.



Knee Strike!


Es ist nicht das Bicycle Knee, um so viel Schwung zu holen bleibt nicht genug Zeit, aber Renegade setzt seine favorisierte Waffe ein, um Rotari zu fällen. Unter dem Jubel des Publikums setzt Renegade das Cover an, kommt allerdings gerade so bis 2 – ein 2,1 und kein 2,9. Hier liegt noch Arbeit vor Renegade.


Das hier sind die Big Leagues, du Aiden Rotari ist ein Big League Fighter.


Renegade ist etwas irritiert ob der Tatsache, dass Aiden doch so schnell auskickt, lässt sich aber nicht unterkriegen. Er macht sich auf den Weg zur Ringecke, und die Zuneigung der Dortmunder Fans ist ihm in diesem Moment gewiss. Er hält inne, und ein verschmitztes, rundum glückliches Lächeln schleicht sich auf sein Gesicht, und er nickt dem Publikum zu, als wolle er ihnen versichern „Ja, ich werde das tun, was ihr wollt“.


Die Jubelrufe ändern allerdings ein wenig den Ton, sie werden fast schon… warnend.


Denn Renegade erliegt dem Zauber des ersten großen Matches, etwas, das einem Aiden Rotari nicht mehr passiert.


Der Schakal aus dem Süden lässt sich nicht ablenken. Und während Renegade in der Ringecke in Richtung der Fans strahlt, hat sich Aiden wieder hochgekämpft. Schneller, als Renegade das von den Kalibern gewohnt ist, gegen die er sonst kämpft, und deshalb unerwartet.


Als Renegade sich umdreht, um zu sehen, warum die Schreie der GFCW-Galaxie schriller werden als zuvor, schießt Aiden Rotari bereits auf ihn zu.



RENEGADE KRIEGT DAS KNIE HOCH!


Im wahrsten Sinne des Wortes „mit Hilfe der Fans“ kann er Rotari abwehren, und er hat etwas Distanz kreiert – was Renegade sofort nutzt.


Er muss so schnell wie möglich Feierabend machen. Er darf Rotari gar nicht erst die Chance geben, in dieses Match zu finden.


Also feuert er sofort hinterher.



DAS BICYCLE KNEE SITZT – ABER ZU WELCHEM PREIS?


Ist es nun Glück, dass Rotari rückwärts direkt in die Seile stolpert, statt zu Boden zu gehen? Ist es der Instinkt? Rächt es sich hier, dass Renegade keine „Vorarbeit“ geleistet hat, um seinen Killer Move so effektiv wie möglich zu machen? Unmöglich zu sagen. Wahrscheinlich eine Kombination aus all diesen Dingen inklusive der weiterwachsenden Erkenntnis, dass Aiden Rotari schlicht wirklich schwer zu besiegen ist.


Beide Wrestler sind am Boden, und auch wenn die Lariat von Aiden nicht mit voller Stärke getroffen, es reicht, um zu verhindern, dass Renegade ein Cover ansetzt. Die Crowd macht keinen Hehl daraus, wen sie als Sieger sehen wollen, und zu ihrer Entzückung ist es tatsächlich Renegade, der eher wieder auf den Füßen ist.


Aiden Rotari folgt aber sogleich. Ein Schatten legt sich über das Gesicht von Renegade, als er sieht, wie Rotari schon wieder steht, und zum allerersten Mal wirkt es so, als kämen so etwas wie Zweifel auf, als würde sein unerschütterlicher Glaube, hier heute Abend zu gewinnen, ins Wanken kommen. Sollte er vielleicht die Taktik wechseln?


Rotari steht wieder. Doch Renegade ist da. Er will etwas beweisen. Er wird es Aiden Rotari, der GTCW, der GFCW, der ganzen Welt zeigen.


Und so feuert er Strikes in Richtung Aiden Rotari ab.



ELBOW STRIKE VON ROTARI!


Fast ein dutzend Mal hat Renegade Aiden zugesetzt, aber in dem Moment, in dem er aufgehört hat zu glauben, sein eigener Weg wäre der einzig Richtige, der Moment, in dem er sich auf das Gebiet von Rotari begeben hat – Elbows, Forearms, Lariats und Suplessen statt Knien und Tempo – hat sich die Unsicherheit der Jugend bemerkbar gemacht.


Ein Ellbogen von Aiden, und Renegade sinkt zu Boden.


Ironischerweise unterliegt Renegade hier mehr oder minder den gleichen Fehlern, die ein Aiden Rotari bei seinem Aufstieg zurückhielten – und die dieser eben nicht mehr macht. Sie wurden ihm ausgetrieben. Dafür hat nicht zuletzt Ricksenburg gesorgt.


Rotari geht selbst auf die Knie, atmet durch, greift sich an den Kiefer, und zeigt deutlich, dass diese Welle von Angriffen von Renegade ihm zugesetzt hat. Dennoch wäre er wohl besser beraten gewesen, weiterzumachen wie bisher, als sich auf fremdes Terrain zu begeben.


Mit schmerzverzerrtem Gesicht richtet Rotari sich auf, während Renegade zwar schon wieder auf den Knien ist, aber sichtbar um Fassung ringt. Aiden spuckt einmal aus, dann greift er – kühl und sachlich, ohne große Emotion – die Haare von Renegade. Er reißt ihn auf die Füße. Und er lässt ihm etwa eine halbe Sekunde, gerade genug, um einen festen Stand zu finden. Aus dieser Geste spricht beinahe so etwas wie Anerkennung.


Beinahe.


Dann mäht Rotari Renegade nieder.



LARIAT!


Das Cover direkt hinterher!


Eins…




Zwei…





Kick-Out!


Ein „Ooooooh!“ geht durch die Crowd, und es folgt Beifall. Ein kurzer Moment der Überraschung, auch für Aiden Rotari, der sich jedoch sofort wieder fängt.


Gut für Renegade, dass er ausgekickt ist.


Das zeigt, wie tough er ist.


Aber es heißt nicht, dass er eine Chance hat.


Es heißt lediglich, dass er die Ehre erwiesen bekommt, dass Rotari seinen tatsächlichen Finisher auspacken muss, um hier zu gewinnen.


Das ist nicht der Start des großen Comebacks. Renegade hatte seine Chance, er hat sie weggeworfen. Er verliert bloß etwas ehrenvoller.


Aiden Rotari schnappt sich Renegade und reißt ihn zu sich heran.


Und macht eindeutig klar, wer hier der Rookie und wer hier der Star ist – eine Dynamik, die vor nicht allzu kurzer Zeit noch umgekehrt war.


Die Zeiten haben sich geändert. Und niemand steht dafür so sehr wie Aiden Rotari.



Sieger des Matches durch Pinfall: Aiden Rotari


Rotari erhebt sich. Er tritt zu Karo Herzog herüber, ohne zu zögern, und verlangt nach seinen Titeln.


Herzog zögert erneut einen Moment, aber bedeutet dann dem Zeitnehmer, die GFCW Tag Team Titles herüberzureichen. Aiden nimmt sie entgegen, als wäre es das Normalste auf der Welt, als wären das wirklich seine Gürtel, du stemmt sie in die Höhe, während Karo Herzog seinen Arm nach oben streckt. Ihr missfällt das Ganze, aber sie spielt mit, vielleicht in erster Linie aus Sorge um die eigene Sicherheit.


Schließlich senkt Rotari die Hände, und legt beide Gürtel zu Boden, um auf Renegade zuzugehen. Der kommt gerade wieder auf die Füße, hält sich den Nacken und sieht verdammt enttäuscht aus.


Kein Wunder. Es hat sich so angefühlt, als wäre da ein Fenster gewesen. Hätte er nur ein wenig mehr…


Rotari streckt ihm wieder die Hand hin.


Es kommt definitiv irgendwo herablassend herüber, dass Rotari nach diesem Match erneut den Handshake will. Renegade zögert, dann schüttelt er den Kopf.


Nicht einmal wegen des Matches, sondern weil es Aiden Rotari ist. Er hat es außerdem doch bereits im Kampf getan, wenn auch… nunja. Einem Typen, der tut, was Rotari heute getan hat, will man bei solchen Dingen nun wirklich nicht noch entgegenkommen. Es käme wie Unterstützung für das, was er tut, rüber.


Renegade dreht sich weg von Rotari und hebt die Hand, nicht zum Handshake, sondern um den Fans zu danken. Aiden blickt nach unten, auf seine ausgestreckte Hand, die ungeschüttelt in der Luft schwebt. Er runzelt kurz die Stirn, dann zieht er sie zurück und blickt zu Renegade.


Und verpasst ihm einen Elbow Strike an den Kopf.


Wer nicht mein Freund ist, ist mein Feind.


Und wer mein Feind ist, ist ein Feind der Zukunft der GFCW.


Renegade hat nichtmal Zeit zur Seite zu kippen. Er wird direkt von Rotari aufgefangen. Er wird hochgestemmt. Und anschließend zum nächsten statuierten Exempel: Das, was passiert, wenn man sich als jemand, der EIGENTLICH auf Rotaris Seite stehen sollte, gegen ihn entscheidet.



PSYCHO DRIVER!


Ohne große emotionale Regung, aber unter den Buhrufen der Fans, erhebt sich Rotari. Karo Herzog beugt sich zu Renegade herunter und winkt sicherheitshalber das medizinische Personal in den Ring. Der Move wurde zwar nicht auf einen Stuhl ausgeführt, aber gefährlich ist er dennoch allemal.


In aller Seelenruhe, während neben ihm hektisch gewunken und laut gesprochen wird, nimmt Aiden Rotari die GFCW Tag Team Titles vom Ringboden. Er hat heute Abend mehr als deutlich gemacht, dass er „mit mir oder gegen mich“ verdammt ernst meint.


Und so verlässt er den Ring mit dem nicht nur geschlagenen, sondern auch noch attackierten Renegade darin zurück. Er hat die beiden silbernen Gürtel, die er Ricksenburg „abgeknüpft“ hat, dabei, und macht sich auf, GFCW Doom’s Night 2024 hinter sich zu lassen. Mit Sicherheit wird er interessiert verfolgen, was im Main Event passiert oder was seine neuen „Freunde“ von Progress so tun, aber für ihn ist so weit Feierabend. Er hat vermittelt, was er vermitteln wollte, und getan, was getan werde musste.


Mit mir oder gegen mich.


Für oder gegen die GFCW.


Aiden Rotari oder das eigene Ende.



Ein cremiger Teig wird vom Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder durchfahren wird.


Von oben rieseln plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse vergraben.


Aus dem Off ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in das Mikrofon.


Schokoladig...


Die Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.


Cremig...


Und wieder beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.


Nussig...


Fließend geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...


Das Ergebnis...


Wieder verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...



Alex: Pi-Pie. Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine logische Konsequenz.


JETZT NEU!




Der PI-PIE² verwöhnt den Gaumen mit Zartbitter-Schokostücken und einer himmlischer Glassur in saftig lockerer Konsistenz. Und das alles ganz:


  • VEGAN

  • Laktosefrei

  • Glutenfrei und weizenfrei.


Die liebliche Frauenstimme wird wieder von der Monotonie des Mathematikers ersetzt.


Alex: Minus Laktose, minus Gluten ergibt plus Geschmack.


No Disqualification-Tag Team-Match:

Turtugal (Thomas Camden & Mykru) vs. Progress (Kaito Uchida & Yokomizo) (/w Johnny Dreyer)

Referee: Mike Gard



Angepeitscht vom donnernden Schlagzeug springt Mykru energiegeladen wie ein Kobold mit Einsetzen der Flöten auf die Rampe, springt in Dreieck, Kreis und allen weiteren geometrischen Formen zur Freude der Galaxy, die noch weiter wächst, als nach den ersten Hüpfmomenten des Sonderbaren, zusammen mit der Beruhigung der Musik und später auch dem Einsetzen des Gesangs, Thomas Camden mit weitem Schritt auf die Bühne tritt und die überschwänglich positiven Reaktionen förmlich aufsaugt, was er heute auch braucht, nach dem was früher am Abend mit seinem Mentor geschehen ist, und leicht lächelnd durch die Halle strahlt, während Mykru im Hexentanz um ihn herumspringt, bis Camden ihm auf Schulter klopft und sie sich auf den Weg zum Ring machen.

Camden singt, die Halle singt zum Teil mit, die Welt ist in Ordnung und so geht es zum Ring. Kopfwippend in Camdens Fall, hüpfend wenn man Mykru heißt, zumindest bis das Schlagzeug ankündigt, dass es auf etwas hinaus will, dann springt der Schweigsame auch vor seinen Partner läuft rückwärts, macht Tippelschritte und trommelt in der Luft mit, während Camden die Arme in die Luft nimmt, so laut er nur kann schnippst und auf die Leinwand deutet, sodass noch einmal alle zusammenkommen können und die Halle zeigt, was sie zu bieten hat.


VEN!

Quiero oír tu voz

y si aún nos queda amor!

Impidamos que esto muera!


VEN!

Pues en tu interior

está la solución!
De salvar lo bello que queda!


Innbrünstig ruft Camden die Worte in die Halle und das Echo des Publikums befeuert ihn dabei fast noch mehr als sein schweigsamer Partner, selbst wenn Mykru seinen Spaß dabei hat, Camden überschwänglich zu dirigieren, bis sie nebeneinander am Ring stehen, sich anschauen, zunicken, zur Rampe schauen um auf ihre Gegner zu warten, mit ihren Augen wieder zu sich gehen, erneut nicken und dann gleichzeitig in den Ring rutschen, um voller Energie wieder aufzuspringen, in Mykrus Fall sogar noch mit hochgezogenen Knien und passend wieder zu landen, wenn die Musik wieder Luft holt für den nächsten Chorus, selbst wenn die Musik kurz davor ist auszufaden:


VEN!

Quiero oír tu voz


The Effect mit Unwanted fängt in der Westfalenhalle an zu spielen und promt arbeitet die GFCW Galaxie dagegen an, mit Buh-Rufen!

Diesmal handelte es sich hierbei allerdings lediglich um eine Art Intro, denn plötzlich drifted der Song immer mehr in asiatische Klänge ab und wird letztlich zum Theme Song der beiden Japaner, Rising der Yoshida Brothers!



Auftritt Progress! Natürlich läuft als Anführer Johnny Dreyer vorne weg, jedoch dicht gefolgt von den beiden Männern die heute aktiv in den Ring steigen und durchaus etwas zu beweisen haben!

Kaito Uchida und Yokomizo möchten als Tag Team ernst genommen werden und ihr Können auch abseits von Progress unter Beweis stellen, wir können allesamt davon ausgehen, dass deren Ziel die Tag Team Championships von German Fantasy Championship Wrestling sind.

Die drei Männer wirken sehr fokussiert und während Dreyer zu spaßen zu mute ist und er sich mit einem Lächeln auf den Lippen mit Fans anlegt, während er und seine Progress Jungs die Rampe hinunter laufen, wirken Kaito und Yoko vollstens konzentriert, als würde sie der Autopilot in Richtung Ring befördern.

Vor dem Ring angekommen trennen sich die Wege allerdings, während der Amerikaner aus Arizona sich rechts rum am Ring vorbei in Richtung Kommentatorenpult begibt, gehen die beiden Japaner links herum und nutzen die Stahltreppe um in den Ring zu kommen.

Dort angekommen wird nochmal für die buhende Galaxie gepost, indem sich Kaito in die Seile hängt, während Yoko sich hinter ihm positioniert und die Arme ausstreckt.


Pete: „Oh, hallo Johnny, Es ist immer eine Freude jemanden bei uns begrüßen zu dürfen.“


Sven: „Auf jeden Fall.“


Johnny Dreyer: “Guten Abend Jungs, ich bin hier um meine beiden Freunde mit einer gewissen Distanz zu unterstützen.

Heute geht es weniger um Progress und mehr darum, dass die Beiden ihrem Ziel näher kommen.”


Während Dreyer von den Kommentatoren begrüßt wird, gibt es zwischen den Teams anscheinend die letzten Feinheiten abzuklären, doch es dauert nicht lang, bis nur noch drei Personen im Ring stehen statt fünf. Thomas Camden – Yokomizo – und Mike Gard, der die Ringglocke auch direkt läuten lässt. So kann das Match beginnen.

Yokomizo wirkt nicht wirklich eingeschüchtert von der Historie seines Gegenübers aber auch Camden hält sich nicht zurück und geht direkt auf seinen Gegner zu, ist das Kämpfen gegen wortwörtlich schwere Brocken mittlerweile auch gewöhnt nach Berzerk und dem Puppenspieler. Dennoch kommt es nicht direkt zum Lock up, lieber umkreisen sich die beiden, tasten sich vorsichtig ab. Camden überlegt, wie er das Match am besten anfangen könnte und Yokomizo geht nach einem krachenden Stuhlschlag zu Boden.

Warte…

Was?!

Mykru rutschte in den Ring, versucht gar nicht erst, seinen Partner hier erst einmal machen zu lassen. Camden schaut ihn überrascht an, macht große Augen, schüttelt den Kopf und fragt Mykru energisch, was das denn soll, er kann doch nicht einfach so in den Ring kommen, aber Mykru glubscht ihn nur an und legt seinen Kopf schief. Mit einer Kopfneigung deutet er auf Mike Gard, aber der bestätigt nochmal, was ja alle wissen: Es ist ein No DQ Match. Warum sollte sich Mykru also irgendwann mal außerhalb des Rings aufhalten? So holt Mykru wieder aus um noch einmal auf Yokomizo einzuschlagen, doch Turtugals Spiel kann auch Progress spielen. Kaito Uchida entert eilig den Ring um Mykru den Stuhl zu entreißen. Der dreht sich um, bekommt den Stahl da aber schon in die Magengrube gerammt und über den Rücken gezogen, bevor Thomas Camden das selbe Schicksal erleiden soll. Der ist nur leider zu flott für Uchida und wird mit einer Lariat gefällt, sodass der sich wieder aus dem Ring rollt und nun nur noch Camden steht, während sich Yokomizo langsam wieder aufrichtet. Zwischen den beiden? Der Stuhl. Der Stuhl, den Thomas nur einen Moment lang anschaut, dann zur Freude der Fans aufnimmt, Maß nimmt, zwei Mal aufweckend auf die Matte klopft und dann, als sein Gegner wieder auf den Beinen ist, ihn anschaut und…den Stuhl über die Seile auf die Rampe wirft.


Pete: „Camden ist ein fairer Sportsmann.“


Johnny Dreyer: “Camden ist wirklich ein Gutmensch durch und durch! Jedoch wird auch er früher oder später erkennen müssen, dass ihn ein solches Verhalten immer einschränken wird. Einschränkungen mit verheerenden Folgen!”


Yokomizo dankt es, indem er nur verächtlich durchschnauft. Er fand Camdens Aktion vermutlich nicht allzu clever. So geht er wieder auf den Hobbybäcker zu und diesmal will er den Lockup, nimmt die Arme hoch und

Wird mit einem Spear zurück auf den Boden der Tatsachen gebracht. Auf der Matte folgt Camden mit gezieltem Ground and Pound, kann Yokomizo so zusetzen, doch diesmal erwischt ihn Uchida. Mit einem tiefgesprungenen Dropkick erwischt er Camden seitlich am Kopf und schickt ihn so vom korpulentesten Teil Progresses herunter. Wild tritt Uchida auf Camden ein und natürlich beschwört das Mykru herauf. Der springt auf das oberste Ringseil, von dort ab und erwischt Uchida mit einer Springboard Cross Body!


Zumindest in der Theorie. In der Realität steht aber Yokomizo auf einmal vor seinem Partner, fängt Mykru ab, dreht sich und schleudert Mykru mit einem Fallaway Slam auf seinen eigenen Partner. Turtugal wird geplättet und Progress hat das Sagen und tritt gemeinsam auf Turtugal ein. Yokomizo hebt seinen Partner sogar aus, schleudert ihn mit einem Bodyslam auch noch einmal auf die Gegner.


So wird Uchida von seinem Partner auch wieder entlassen und Yokomizo macht weiter, wie gehabt. Mit der Einbindung eines Stuhls. Den sieht er vor dem Ring, deutet seinem Partner an, diesen für ihn zu holen, nimmt ihn an und schlägt damit auf den am Boden liegenden Camden ein, während Mykru wieder aus dem Ring gerollt wurde. Der Hobbybäcker schreit auf, hält sich den Rücken, greift sich das mittlere Ringseil und versucht Yokomizo mit einer ausgestreckten Hand davon abzuhalten, erneut zuzuschlagen, doch ein krachender Treffer in Camdens Rücken verrät, wie viel Yokomizo von der Idee hält. Camden flüchtet in die Ringmitte, doch Yokomizo verfolgt ihn, holt erneut aus und

kassiert einen Tritt in die Magengrube, der ihn im Ansatz stocken lässt. Camden flieht schnell zu seinem Partner, wechselt und Mykru versucht sich ein weiteres Mal aus der Luft. Yokomizo ist nur für einen kurzen Moment mitgenommen, umgreift den Stuhl direkt wieder fest, sieht das Mykru heranfliegt, holt aus, muss aber nach einem Missile Dropkick selber Bekanntschaft mit dem Stahl machen.

Yokomizo wankt zurück in die eigene Ecke, Uchida wartet, wechselt sich ein und so gibt es ein weiteres Aufeinandertreffen der beiden Luftakrobaten.


Kaito entert den Ring, stürzt sich direkt auf Mykru, doch der bremst ihn direkt mit einer Spinning Backfist aus, die man so auch nicht erwarten konnte. Dann legt der Sonderbare los. Ein Ansturm aus schnellen Kicks und Punches, dann rennt er in die Seile, federt zurück, springt ab

und kassiert einen Superkick vom Japaner. Es folgt direkt ein Cover



1



2



So leicht macht Turtugal es den jungen Wilden aber nicht. Camden hofft gar nicht erst auf seinen Partner, unterbricht das Cover lieber selbst mit einem Tritt gegen Uchida, zieht diesen auf die Matte und nimmt ihn zu einem Powerslam auf die Schultern. Er nimmt Anlauf, wird an der Schulter herumgerissen und auf einmal steht dort Yokomizo und spuckt ihm seinen lilafarbenen Nebel ins Gesicht!



Camden ist geblendet, Uchida rutscht wieder von dessen Schultern herunter und zeigt einen Leg Sweep, während Yokomizo zeitgleich eine harte Clothesline abfeuert. So wird Camden wieder aus dem Ring geschickt, während sich Progress gemeinsam um Mykru kümmert. Der ist gerade an den Ringseilen und versucht wieder auf deine Beine zu kommen, will sich nach dem Superkick sortieren, doch da packen ihn bereits vier Hände und ziehen ihn zurück in die Ringmitte um dort gemeinsam einen Vertical Suplex zu zeigen, wobei die Kraftverteilung bei beiden für eine gewissen Schräglage bei Mykru sorgt. Krachend ist Mykrus Aufschlag auf die Matte dennoch. Progress steht über ihm, tritt auf ihn ein. Yokomizo deutet Uchida an, Mykru hochzuhieven, ihn festzuhalten, damit Yokomizo unbeirrt auf den Sonderbaren einschlagen kann. Gesagt – getan – sehr zum Unmut der Galaxy, die allerdings auch sieht, wie sich Camden vor dem Ring durch das Gesicht wischt und noch immer etwas desorientiert durch die Gegend greift…bis er plötzlich etwas erfassen kann.

Einen Klappstuhl, der vor kurzem wieder aus dem Ring gestoßen wurde. Einen Klappstuhl, den er früher im Match noch selbst verschmäht hatte. Doch jetzt umgreift er ihn – und die Galaxy wird laut.


So rutscht Camden in den Ring, während sich Progress um seinen Partner kümmert und wieder und wieder mit der blanken Faust auf Mykru einschlägt. Bis auf einmal Camden hinter Yokomizo steht und diesen mit einem Schlag in den Rücken niederstreckt. Kaitos Warnung kam zu spät, genauso wie dessen Reaktion Mykru wegzustoßen um sich selber zu schützen. Zu spät und Camden hat ihm den Stuhl bereits über den Kopf gezogen, sodass Uchida noch sackähnlicher zu Boden geht als Mykru im Moment als er weggestoßen wird.


Camden macht die Galaxy heiß, wirbelt mit dem Stuhl durch die Gegend, schlägt damit auf den Boden, auf die Seile, wirbelt ihn in der Hand herum und schlägt auch noch einmal auf seine am Boden liegenden Gegner ein. So bleiben sie wenigstens auch liegen. Dann fällt sein Blick auf seinen Partner. Der Sonderbare versucht sich in der Ringmitte zu sortieren, irgendwie wieder die Beine unter seinen Körper zu bekommen. Wackelige Beine. Aber es gelingt ihm so langsam wieder in den Stand zu kommen und auf Camden zu deuten. Der ist im ersten Moment irritiert, bemerkt aber recht schnell, dass Mykru nicht auf ihn deutet – er deutet auf den Klappstuhl…und Mykrus Augen werden größer.


Sehr zur Freude der Galaxy übergibt der Oregono seinem Partner DAS Objekt des Matches und dann geht es Progress an den Kragen. Für den Angriff bei ihrem Debüt, für den Angriff auf Mykru nach dem Match, für den Eingriff im IC-Titelmatch, für all die Kritik in ihren Promos, für all das und noch mehr nimmt Mykru den Stuhl in die Hand und schlägt damit wild auf seine beiden Gegner ein, greift um und rammt ihnen den Stuhl wieder und wieder und wieder … gefühlte 10 Minuten später … und wieder und wieder in die Rippen, bis sich sein Partner schließlich doch wieder einmischt und Mykru versucht klar zu machen, dass die beiden genug haben. Progress kann man eben doch aufhalten. Man muss nur jetzt eben auch nochmal den Deckel drauf machen. Also auf geht’s.


Es dauert einen Moment um Mykru wirklich zu überzeugen, doch mit jedem Mal, dass Camden auf die beiden Häufchen Elend deutet, die dort in den Seilen hängen und versuchen sich irgendwie wieder aufzurichten, sieht Mykru mehr ein, dass er sich genug für die letzten Monate revanchiert hat. Er will ja auch nicht mehr so ganz der Wahnsinnige vom wahnsinnigen Leviathan sein, vor dem sich alle fürchten mussten. Soll Camden ihm doch die Bedeutung von Gnade zeigen. Erst recht, nachdem Thomas heute bereits gesehen hat, wie gnadenlos andere zu Werke gehen um ihre Ziele zu erreichen. So soll Turtugal nicht werden. So ist der Hobbybäcker nicht und so will Mykru auch nicht mehr sein. Nicht mehr.


Also übergibt er Camden, leicht enttäuscht, den Stuhl und dreht sich wieder zu Progress. Camden klopft ihm anerkennend auf die Schulter. Sein Partner ist glücklich über Mykrus Schritt, jetzt kann er ihn noch glücklicher machen und dieses Match für Turtugal gewinnen. Mykru packt sich Uchida, noch immer sind dies die beiden legalen Männer im Ring. Er stellt ihn wackelig auf, tritt einen Schritt zurück und


Discuss Elbow!


Doch Uchida kollabiert! Er geht zu Boden, bevor Mykru ihn treffen kann und so erwischt der Sonderbare stattdessen seinen eigenen Partner! Geschockt schaut sich Mykru an, was passiert ist, wird dann sauer, dreht sich wieder zu Uchida und wieder einmal steht dort Yokomizo.


Asia Mist – jetzt auch gegen Mykru!


Der Sonderbare greift sich ins Gesicht, torkelt orientierungslos, stolpert über seinen Team-Partner und bemerkt somit nicht, dass Yokomizo Uchida in die gemeinsame Ecke zieht und dort den Wechsel durchbringt. Das aber nur als Formalität, sie bleiben beide im Ring und gehen mit schmerzverzerrten Gesichtern auf ihre Gegner zu, die sich wieder aufraffen.

Camden steht schon wieder, schüttelt sich kurz durch, sieht die beiden auf sie zukommen, sieht aber auch, dass Mykru noch mit dem Dreck in seinem Gesicht zu kämpfen hat.

So packt er also seinen Partner, will ihm wieder auf die Beine helfen, doch Mykrus Verteidigungsinstinkt setzt ein. In diesem Moment kann er Freund von Feind nicht unterscheiden, stößt Camden weg, sodass der Progress entgegenläuft und direkt einen Superkick Uchidas kassiert.


Gemeinsam stoßen sie den Hobbybäcker aus dem Ring, doch da ist Mykru wieder zur Stelle…sie hatten anscheinend doch nicht genug! Noch einmal gibt es zuerst für Yokomizo, dann für Kaito Uchida einen Stuhlschlag in den Rücken. Wieder hängen beide in den Seilen, doch Mykru fackelt nicht lange. Er zieht Uchida zurück in die Ringmitte, wirft den Stuhl zu Boden, feuert einen DDT ab und für Kaito geht es auf die Matte. Es kracht, Mykru ist zufrieden, setzt das Cover nach



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Das ist der Sieg!



Korrektur.

Wäre.

Wenn Uchida noch der legale Mann im Ring wäre.

So beginnt Mike Gard aber gar nicht erst zu zählen, was Mykru zu spät realisiert. Leider erst in dem Moment als Yokomizo bereits auf ihn fliegt


AJIA TOKUBETSU – der Running Big Splash des Sumoringers presst jegliche Luft aus Mykrus Körper, selbst wenn es zu Lasten Kaito Uchidas ist, der darunter liegt. Doch was geschehen ist, ist geschehen und so setzt Yokomizo zum Pin an



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und holt tatsächlich den Sieg für Progress!


Unwanted von The Effect unterstreicht das, was Michael Cruncher soeben verkündet hat, Kaito Uchida und Yokomizo haben den ersten Sieg bei einem German Fantasy Championship Wrestling Premium Live Event eingefahren! Und somit die Dominanz von Progress unter Beweis gestellt.

Applaudierend erhebt sich Johnny Dreyer aus seinem Stuhl am Kommentatorenpult, die Freude über diesen Ausgang des Matches spiegelt sich deutlich in seinem Gesicht wieder.


Sven: “Anscheinend ist der Fortschritt wirklich unaufhaltsam!


Pete: “Ach Quatsch! Es hat heute Abend einfach nicht sein sollen..”


Unter deutlichen negativen Reaktionen der GFCW Galaxie begibt sich der Anführer von Progress in Richtung des Seilgewirr's, in welchem so langsam erst realisiert wird, was heute erreicht wurde. Während Uchida zwar mit einem Lächeln auf den Lippen weiterhin in Richtung Hallendecke blickt, kommt Yokomizo mit Hilfe der Ringseile und der Unterstützung von Mike Gard behäbig wieder auf die Beine.

Lässig rutscht Dreyer unter den Ringseil hindurch in den Ring und schaut triumphierend auf die geschlagenen Mykru und Camden herab.


Pete: “Seine Zufriedenheit über solch einen Anblick widert mich an!”


Sven: “Er ist nun mal Stolz auf das, was seine Jungs geleistet haben und wahrscheinlich ist ihm sowieso egal, was du davon hältst.”


Johnny streckt in Richtung von Kaito die Hand aus, welche der Japaner nach einmal tief Luft holen annimmt und somit ebenfalls wieder auf die Beine kommt.

Yokomizo gesellt sich dazu und somit übernimmt der Mann aus Phoenix kurzerhand den Job von Mike Gard und streckt die Arme seiner japanischen Teammitglieder in die Luft.


Johnny Dreyer: “A picture for the ages!”


Lauthals brüllt er diese in seinen Augen passende Überschrift zu eben jenen Bild heraus.

Progress steht triumphierend als siegreiche Gruppierung im Ring von GFCW bei Doom's Night im Jahre 2024!

Johnny lässt die Arme der beiden Japaner los und orientiert sich in die Richtung von Michael Cruncher, von welchem er mit relativ unfreundlichen Worten ein Mikrofon verlangt.


Sven: “Lass die Lobeshymne beginnen!”


Pete: “Ohh nö, bitte nicht!”


Während Kaito sich leicht schmerzverkrampften Gesicht mit einem Arm die Rippengegend hält und Yoko anscheinend etwas der Kopf dröhnt, hat sich Dreyer nicht nur ein Mikrofon, sondern auch DEN demolierten Klappstuhl geben lassen. Diesen platziert er in der Mitte des Ringes und setzt sich. Nicht nur Pete scheint das zu missfallen, auch die Galaxie straft den Amerikaner aus Arizona mit lautstarken Buh-Rufen!


Johnny Dreyer: “Als während der vergangenen War Evening Ausgabe die Ringglocke geläutet wurde und ich realisiert habe, dass das unsere erste Niederlage bedeutete war ich zuerst unglaublich angepisst!

Bevor ich allerdings aus dieser Wut heraus überhaupt handeln konnte, wurde das von euch eben gesehene Match angekündigt und meine Laune machte eine 180 Grad Wende!

Denn zu dem Zeitpunkt wusste ich schon, dass es sich bei dieser Niederlage lediglich um einen kleinen Ausrutscher gehandelt haben muss und heute Abend verdeutlicht werden würde, warum wir, warum Fortschritt unaufhaltsam ist.”


Aufgeregt leckt sich Johnny über die Lippen.


Johnny Dreyer: “Als ich im Performance Center das Gespräch mit den beiden Männer hinter mir gesucht habe und ihnen von meiner Vision, meinen Zielen und deren Durchsetzung erzählt habe, fragten sie mich, ob sich all das auch mit ihrem auserkorenen Ziel vereinbaren lassen würde. Sie wollen die GFCW Tag Team Championships gewinnen!

Und wisst ihr was ich antwortete?”


Pete: “Bitte erschießt mich..”


Sven: “Pscht!”


Johnny Dreyer: “Ich sagte ihnen, dass solange wir gemeinsam Hand in Hand arbeiten, wird Championship Gold früher oder später eine logische Konsequenz sein!”


Er schaut einmal links über seine Schulter zu Kaito und einmal rechts über seine Schulter zu Yoko.


Johnny Dreyer: “Und heute Abend haben wir einen riesigen und zugleich eindrucksvollen Schritt in Richtung Tag Team Champions gemacht. Denn wer möchte uns jetzt noch aufhalten?”





Ein Raunen geht durchs Publikum. Der Blick aller richtet sich zum Titantron. Die Mitglieder von Progress sind durch die Unterbrechung natürlich not amused und schauen mit skeptischer Miene ebenfalls in Richtung Rampe.


Pete: Naja…was erwarten die beiden? Die haben gefragt…

Sven: Aha…und das gibt irgendjemanden das Recht die drei zu unterbrechen?!


Pete: Absolut…JA…eindeutig…aber viel wichtiger ist…


Sven: Welche Volldeppen kommen da wohl raus?!?!?!


„…SUDDENLY….“


Nachdem der Refrain des Liedes angespielt wurde wird es plötzlich dunkel in der Halle. Nur die Millionen über Millionen Handylichter erhellen die unendliche Dunkelheit der Westfalenhalle.


Eine Stimme ertönt. Vor einer wissbegierigen Klasse steht ein Professor in weißem Kittel. Auf seinem Pult liegen Bücher über Astrologie und Quantenphysik.


Liebe Schüler…wir kommen heute zur ersten Stunde des neuen Schuljahres…heute erzähle ich euch etwas über Quasare.“


Ein Raunen geht durch die Klasse.


Alex…weißt du was Quasare sind?“


Alex schaut schüchtern zu Boden.


Alex??“


Ein…ein Tier??“


Der Professor schüttelt mit dem Kopf.


Aus dir wird nie etwas Alex…setz dich dort auf die Bank der Versager…“


Der Professor schaltet das Licht aus und auf der Leinwand beginnt ein Film zu flimmern.



Der Titantron wird schwarz.


Erneut sehen wir den Professor vor der Klasse stehen.


Zweite Stunde: GESCHICHTE…wie wir wissen stammen wir alle vom Affen ab. Über einen sehr langen Zeitraum hat sich auch unsere Sprache entwickelt. Ich will euch heute die ersten Worte aufschreiben die jemals in dieser Galaxy gesprochen wurde.“


Er schreitet zur Tafel und beginnt zu schreiben.


DU WILLST MIR EINE KLATSCHEN, DU LAPPEN?

SOLLEN WIR EUCH DEN ARSCH AUFREISSEN IHR HURENSÖHNE


JA ihr könnt ruhig staunen meine Schüler. SOOO wurde damals zu Beginn dieser Welt gesprochen. Rüde, Dumm, Stumpf, Ohne Sinn und Verstand. Das waren schlimme Zeiten kann ich euch sagen.“


Die Schüler nicken.


Kann mir denn jemand von euch sagen WER diese Worte gesprochen hat?“


Er schaut erneut zu seinen Schülern.


Keiner? Mmh…Antoine…du weißt doch sonst immer alles.“


Ein eingebildeter kleiner Junge schaut spöttisch zum Professor.


Tschaikowski und Louis-Francois de Bourbon Herr Professor…das weiß doch jeder.“


Der Professor schüttelt mit dem Kopf.


Setz dich einfach zu Alex…aus dir wird genauso wenig etwas.“


Der Titantron wird schwarz. Ein Countdown beginnt. Mit einer riesigen Explosion und einem grandiosen Feuerwerk werden die Fans aus den Sitzen gerissen.



Das Publikum rastet aus.


T`n`B


Pete: Ich wusste es Sven…ich wusste es…


Sven: Was? Nicht schon wieder die beiden…


Pete: Endlich!!!!


Ein Zusammenschnitt ihrer Geschichte flimmert auf dem Titantron. Als sich die tobende Menge ihrer Heimatstadt beruhigt hat und die T’N’B Rufe langsam aber sich abebben richtet Tha Bomb die ersten Worte seit über 2 Jahren an die GFCW Galaxy.


Tha Bomb: ES IST SO GEIL WIEDER ZURÜCK ZU SEIN!!!!


Titan: GENAU HIER WO ALLES BEGANN!!! WESTFALENHALLE DORTMUND!!! 23.03.2001!!!!


Die Menge rastet wieder komplett aus.


Tha Bomb: Nach all dieser Zeit die wir nicht Teil dieser Liga waren erreichte uns vor 6 Wochen die frohe Kunde das es hier…


Titan: Wie vor 24 Jahren…


Tha Bomb: …Kleine Ansammlungen von Menschen gibt die denken das sie es drauf haben…


Er tigert von rechts nach links. Ein wenig nachdenklich. Man sieht das er in die Vergangenheit schaut.


Tha Bomb: Schon damals gab es Teams die dachte sie seien die Stärksten, Schlausten, Besten…GRÖSSTEN!!!...Doch…


Die Fans hängen an seinen Lippen…


Tha Bomb: DOCH DA GAB ES UNS!!!


Jubel brandet auf.


T’N’B…

T’N’B…

T’N’B…


Tha Bomb: Als wir keine Gegner mehr hatten wurde es langweilig. Es gab keine Herausforderung mehr. Wir haben sie alle besiegt. Wir waren zweifache Tag Team Champions. Es gab für uns nichts mehr was wir erreichen konnten…darum dachten wir uns…ab in die Ferien…Pause…BIS…


Titan: BIS VOR DREI JAHREN…


Tha Bomb: …bis wir gesehen haben das es vieeeelleicht jemand in unsere Sphären schaffen könnte. Und es juckte wieder in den Fingern. Und was passierte?


Ein fragender Blick ins weite Rund der Westfalenhalle. Leuchtende Gesichter. Überall.


Tha Bomb: Genau…wir kamen zurück…und dominierten erneut. DREIFACHE CHAMPIONS…VIERFACHE CHAMPIONS…und dann…wieder kein Gegner…keine Herausforderung. Die die von sich sagten das SIE das GRÖSSTE TAG TEAM DER GFCW Geschichte seien und sich uns in den Weg stellten…und man muss Ihnen Respekt zollen…es waren harte Kämpfe…das Business hatte sich verändert…positiv verändert…aber auch diese Gegner wurde von uns besiegt.


Pete: Wahre Worte…wahre Worte.


Sven: Wenn du mich fragst ist das alles Schmarrn.


Tha Bomb: Und dann…kam wieder das große nichts…Uns wurde langweilig. Der Funke fehlte. Und wir verließen euch erneut…leider….


Titan: Und dafür entschuldigen wir uns bei euch Fans. Bei euch…IHR…die das Feuer hier am Lodern haltet. IHR seid die GFCW. Ohne euch wäre wir hier alle NICHTS. Und für euch werden wir bis zum letzten Atemzug da sein.


Jubel…einfach nur Jubel auf den Rängen.


T’N’B….

T’N’B….

T’N’B….


Tha Bomb: Wir haben uns versteckt. Weit weg. Versteckt vor der Trostlosigkeit…vor der Leere. Vor der Verzweiflung die sich in uns breit machte als wir diese Tag Team Szene in der GFCW mit ansehen mussten. Doch dann…PLÖTZLICH…


Titan: Kam uns zu Ohren das hier in der GFCW Galaxy es wieder kleine Gruppen von Menschen gibt die meinen sie seien die GRÖSSTEN…

Die beiden Altstars schauen sich fragen an.


Tha Bomb: Mit welchem Recht???


Titan zuckt mit den Schultern.


Titan: GENAU das habe ich mich auch gefragt. Anscheinend denken einige sie hätten alles erreicht…sie hätten alle besiegt…sie seien die besten, schönsten Größten weil sie alleine zu zweit ein ganz tolles Team sind.


Tha Bomb bricht in Lachen aus.


Titan: Das war auch meine Reaktion als wir in dieser schäbbigen Hafenbar am Ende der Welt saßen und uns diese gequirlte Scheiße ansehen und anhören mussten. Ok…


Tha Bomb: Stop…vielleicht ist es ja so…vielleicht sind sie die GRÖSSTEN…VIELLEICHT SIND SIE DAS BESTE TAG TEAM DER GESCHICHTE…


Stille…


T’N’B: VIELLEICHT!!!


Pete: Klare eindringliche Worte.


Sven: Mimimimi


Pete: Ach halts Maul und höre lieber zwei Altmeistern zu.


Sven: Blablablabla


Pete: *undklatschaufdenHinterkopf*


Tha Bomb: Werden wir es herausfinden?


Titan: Wer weiß…wer weiß…es gibt nur einen Weg DAS herauszufinden…Aber mal schauen was die Zukunft so bringt…


Da richtet sich Tha Bomb zum Ring und klopft seinem Partner auf die Schulter.


Tha Bomb: Apropos Zukunft…was zur Hölle berechtigt euch drei Pappnasen da im Ring zu behaupten ihr könntet das GRÖSSTE Tag Team der GFCW werden?


Titan: Was berechtigt euch zu behaupten das die Gürtel nur eine Frage der Zeit sind?!


Die beiden Altmeister stehen Seite an Seite.


Tha Bomb: Ihr sprecht von Fortschritt. Von der Zukunft…


Titan: WIR SIND DIE VERGANGENHEIT…


Tha Bomb: DAS JETZT…


T’n’B: UND DIE ZUKUNFT DER GFCW


Die Körpersprache von Johnny Dreyer ist eindeutig, mit seiner linken Hand verdeckt er ein gelangweiltes Gähnen, ehe er das Mikrofon in seiner rechten Hand langsam in Richtung Mund führt.


Johnny Dreyer: “Es ist so verdammt ermüdend und gleichzeitig lächerlich, wie die Herrschaft, die dort hinten im Locker Room etwas zu sagen haben, immer und immer wieder die gleiche Scheiße abziehen! Kaum sind wir, drei aufstrebenden Männer dabei uns einen Namen zu machen und uns durch unser Können, aber auch durch unsere rücksichtslose Art ins Rampenlicht zu drängen, werden uns irgendwelche Altstars vor die Nase gesetzt, die Aufgrund von Nostalgie von der Galaxie bejubelt werden. Aber guess what Jungs, Aufgewärmtes schmeckt nicht und deshalb..”


Plötzlich greift Kaito Uchida nach dem Mikrofon und senkt es etwas herab. Er neigt sich zu Johnny und flüster ihm etwas zu. Der Amerikaner nickt. Kaito winkt Yoko näher zu sich und lässt sich ein wenig von ihm stützen, ehe er vom Mann aus Arizona das Mikrofon überreicht bekommt.


Kaito Uchida: “Unsere Geschichte schreibt sich quasi von selbst, da ihr perfekt in das Feindbild von Progress passt. Helden vergangener Tage, die einfach nicht wissen wann Schluss ist bzw. immer und immer wieder vom Management herausgekramt, abgestaubt und ins Rampenlicht gedrängt wird, wenn es an der Zeit ist neue vielversprechende Gesichter unten zu halten.

Aber uns, Yoko und meiner Wenigkeit geht es hierbei nicht einmal nur darum!

Heute Abend haben wir eindrucksvoll bewiesen, dass wir nicht einfach irgendwelche Rookies aus dem Performance Center sind. Wir haben bewiesen, dass es auch ohne Überzahl in Form von Johnny möglich ist zu gewinnen.

Und wir haben bewiesen, dass wir selbst nach so einer Schlacht, die wir uns mit Turtugal geliefert haben, immer noch stehen können!

Wir sind wirklich so gut wie wir behaupten und wir haben zu lange auf diese Chance gewartet das endlich unter Beweis zu stellen, als das wir uns von irgendjemanden schlagen lassen!”


Kaito sieht man die Erschöpfung deutlich an und somit greift Yoko nach dem Mikrofon.


Yokomizo: “Uns ist es sowas von egal wer ihr seid, was ihr irgendwann mal erreicht habt und wen ihr auf diesem Weg dorthin geschlagen habt. Fakt ist nämlich, dass ihr uns Kaito Uchida und Yokomizo noch nie gegenüber standet und ein weiterer Fakt wird sein, dass ihr nicht in der Lage seien werdet uns zu schlagen!”



Sie schauen sich an. Wechseln ein paar Worte und nicken dann.


Tha Bomb: Wisst ihr was? Uns ist es egal was ihr zu sagen habt. Wir sind nicht zurückgekommen um euer Gesabbel zu hören…was haltet ihr davon das wir euch mal zeigen wie wir uns den Fortschritt so vorstellen…oder Titan?


Kaum ausgesprochen machen die beiden sich auf dem Weg die Rampe runter. Im Ring machen sich die Mitglieder von Progress bereit zum Kampf. Dreyer motiviert seine beiden Kollegen und sie machen sich auf dem Weg durch die Seile den beiden Altstars entgegen. Plötzlich stürmen, von Azrael angeführt, Security und GFCW Staff aus dem Backtstage Bereich und kesseln T’N’B ein. Ein wildes durcheinander entsteht. Immer wieder versuchen die Kontrahenten sich loszureißen aber die Übermacht derer die Zwischen den Altstars und dem Fortschritt stehen ist einfach zu groß. Am Ende schafft es die Security mit Azrael T’n’B zurück in den Backstage Bereich zu drängen.


Sven: Lasst sie doch kämpfen…!!!


Pete: Ob das dem Fortschritt gut tun würde weiß ich nicht.


Sven: Ach die beiden alten Säcke da werden im nu wieder verschwinden.


Pete: Das glaube ich nicht. Ich denke das werden noch spannende Wochen zwischen den Streithähnen da.



Lange dauert es nicht mehr, dann ist der erste PPV des Jahrs für die GFCW abgedreht. Es fehlen noch die beiden großen Einzeltitelmatches. Ask Skógur gegen einen unbekannten Herausforderer und The End gegen Zereo Killer.

Und genau vor der Tür des World Champions befinden wir uns gerade, nicht zum ersten Mal am heutigen Abend und sehen Mac Müll, wie er sich erneut dort eingefunden hat. Diesmal jedoch scheinen die Umstände allerdings andere zu sein. Es scheint noch einige offene Fragen zu geben, die der Hauptinterviewer der GFCW gerne beantwortet hätte, bevor der World Champion sein Gold gegen Zereo Killer auf Spiel setzen wird. Ein Match, dass sich in den vergangenen Wochen zu einem wahrhaftigen geschichtsträchtigen Ereignis angebahnt hat.

Mac Müll klopft. Und anders als bei einem gewissen Jemand zuvor am Abend, wird jetzt die Tür auch direkt geöffnet. Ist da irgendwie ein Spion in der Tür? Oder ist es Intuition? Jedenfalls steht da jetzt Mister James Corleone im Türspalt und konfrontiert Müll mit einem eiskalten Blick.


James Corleone: „The End wird heute keine Interviews geben. Alles, was es über Zereo Killer zu sagen gibt, wurde bereits gesagt. Vielen Dank für ihr Interesse Mister Müll, aber sie werden hier nicht benötigt.“


Und damit hat sich die Geschichte für Mister Purple auch schon wieder erledigt. Er will sich eindrehen und wieder in der Kabine verschwinden, da meldet sich Müll dann doch noch einmal zu Wort.


Mac Müll: „Mister Corleone, ich bitte vielmals um Verzeihung! Aber es geht um etwas anderes! Man hat mich gebeten, da sie sich mit dem World Champion The End den ganzen Abend über zurückgezogen haben, sie zu informieren, dass Aiden Rotari erneut mit ihnen sprechen will!“


Nanu? Rotari? Wieso? Was will der? Bei Corleone rattert es auf jeden Fall direkt im Kopf, denn nach dem Gespräch der beiden vor zwei Wochen gibt es durchaus guten Grund, dass Rotari erneut Redebedarf hat, um den angedeuteten Deal weiter auszuformulieren. Andererseits… war man sich da eigentlich einig, dass man sich uneinig ist und allein schon die Art und Weise wie das neuerliche Gespräch initiiert werden soll, klingt so gar nicht nach Aiden Rotari.

Und dennoch. Corleone schließt die Tür zum Raum, vor sich.


James Corleone: „Wo ist er?“


Mac Müll scheint etwas überrascht, aber er hat die Aufmerksamkeit vom Berater des Wrestlers des Jahres 2023 gewonnen. Nun darf er sie nicht wieder verlieren.


Mac Müll: „Aiden wartet schon auf uns, wenn sie mir bitte folgen würden.“

James Corleone: „ALDO. Herkommen. Sofort.”


Ein ungewohnt emotional-angehauchter Ton von Corleone, aus dem so ein Mix aus Frustration, Wut und Genervtheit klingt. Natürlich hat Corleone sofort durschaut, was für ein billiger Trick hier abgezogen werden soll. Natürlich ist es nicht Aiden Rotari, der um Corleones Anwesenheit bittet, sondern Aldo Nero.

Corleones Ruf war lauter, als man es von ihm gewohnt ist, aber genauso streng. Und mit dieser Strenge wandert sein Blick nun zu Mac Müll, der ja irgendwie in diesem Theater mit drin zu stecken scheint. Und dann, kommt er tatsächlich um die Ecke: Aldo Nero, der mit dem Kopf gesenkt angelaufen kommt. Er strahlt die Scham darüber aus, dass er hier erwischt wurde. Corleone straft Müll lediglich mit einem bösartigen und hasserfüllten Blick, frei nach dem Motto: ‚Was soll das? Warum hilfst du ihm?‘, ab.

Und das ist tatsächlich eine gute Frage. Müll antwortet seinerseits ebenfalls nonverbal, indem er unbeholfen die Arme hebt und mit dem Kopf schüttelt. Er gibt zu verstehen, dass das jetzt nicht unbedingt sein Wunsch war, dieses Spiel hier mitzuspielen. Aldo scheint ihn also eher genötigt zu haben. Vielleicht hat Nero ihn sogar dazu gezwungen bei dieser Scharade hier mitzumachen, vielleicht sind es auch sowas wie… naja, Schuldgefühle? weil Müll Nero vor der Show mehr als ungeschickt überrumpelt hat? Vielleicht war das auch einer dieser investigativen Kniffe ein gelungenes Interview aus dem Vater-Sohn-Gespann herauszulocken… was auch immer. Müll ist hier nicht länger von Nöten, das gibt ihm Corleone mehr als deutlich mit einem weiteren bösen Blick zu verstehen, bevor dieser schließlich immer noch unbeholfen abdampft.

Dann wendet sich der Vater wieder seinem Sohn zu.

Auch Nero muss sich einem unheimlichen Blick von Corleone stellen. Nicht, weil Nero Corleone austricksen wollte oder es auch nur versucht hat, sondern wohl vielmehr aufgrund der dilettantischen Art und Weise WIE er es getan hat.


James Corleone: „Wenn du wirklich geglaubt hast, dass du mich mit so einer idiotischen und amateurhaften Nummer überlisten kannst, dann haben wir nichts zu besprechen und du bist noch dümmer als ich es dachte.“


Harte Worte von einem Vater für seinen Sohn. Die Situation scheint eindeutig: Corleone würde Aldo Nero nie freiwillig die Tür öffnen, das haben wir heute Abend bereits gesehen. Aber bei einem Aiden Rotari, bei dem es vor zwei Wochen bereits ein Gespräch gab, würde das vielleicht anders aussehen. Zumindest ist vermutlich das die naive Idee, die Aldo Nero zu diesem Vorgehen angeregt hat. Natürlich ist Corleone aber klug genug um diese Masche zu durchschauen und zu entlarven… und doch, hat Aldo genau das bekommen, was er wollte – das Gespräch mit seinem Vater.

Auch wenn Aldo da gerade voller Demut steht, kann man ein winzig-kleines, schalkhaftes Grinsen auf seinem Gesicht durchleuchten sehen. Vielleicht war es ja genau das, was er wollte? Wie auch immer, irgendein Plan hat funktioniert.

Und so langsam erkennt das auch James Corleone.


James Corleone: „Oder… war es genau das, was du im Sinn hattest? Mich wütend zu machen, damit ich mit dir spreche?“


Liegt da ein Hauch von Anerkennung in der Luft? Schließlich ist die Idee hinter all diesem Vorgehen gar nicht so verkehrt. Corleone wollte nicht mit ihm sprechen, also hat sich Aldo gewisser Tricks bedient, um dennoch zu bekommen, was er wollte.


James Corleone: „Das ist jetzt egal. Du hast, was du wolltest. Also dann, rede.“


So viel dazu. Corleone schmettert die Hoffnung Aldos, dass er seinen Vater vielleicht doch irgendwie beeindrucken konnte, nieder. Seine Worte sind hart und erbarmungslos und lassen nichts mehr von einer Anerkennung verspüren. Nichtsdestotrotz… ist das Aldos Chance.


Aldo Nero: „Ich… ich brauche dich.“


Aldo wirkt überraschend selbstsicher. Nicht überraschend, weil er das grundlegend nicht ist – seine Zeit in der GTCW zeigt mehr als deutlich, dass er generell sehr überzeugt von sich ist, aber eben nicht, wenn es um seinen Vater geht. Wahrscheinlich mobilisiert Aldo gerade jeden Funken Selbstvertrauen in sich, um hier so sicher wie möglich aufzutreten.


Aldo Nero: „Ich hatte zwei Matches. Beide habe ich verloren. Nicht, weil ich schlecht bin. Das bin ich nicht. Ich bin gut. Aber ich kann noch viel besser sein. Ich muss viel besser sein. Ich werde besser sein. Du hast recht, mit dem was du mir vor einigen Wochen gesagt hast. Meine bisherigen Erfolge in der GTCW bringen mir hier nichts und es gibt noch viel für mich zu lernen und dafür… brauche ich dich. Du musst doch gesehen haben, wie gut ich mich gegen Ask und Aiden geschlagen habe, mit dir an meiner Seite, werde ich das nächste Mal gewinnen. Und je besser ich werde, umso besser kann ich… euch… helfen.

Vater. Glaub mir. Ich kann das. Ich kann euch helfen, wenn du mir hilfst. So profitiert jeder davon und gemeinsam werden wir die stärkste Kraft in der GFCW.“


Eine nette Ansprache. Ab und an hat sich Aldo etwas verhaspelt und die ein oder andere Silbe verschluckt, man merkt, dass die Selbstsicherheit, die er hier ausstrahlen will, vielmehr eine Maske, als tatsächliche Überzeugung ist, aber letztlich ist das ja genau sein Punkt:

Er ist gut, aber will besser werden. Und dafür braucht er Corleone. Dafür braucht er seinen Vater.

Corleone selbst mustert seinen Sohn. Es scheint, als habe er die anfängliche Aufregung mittlerweile weggesteckt. Er hat zugehört, was sein Sohn zu sagen hatte und anders als noch vor einigen Wochen, wirkt es nicht mehr so, als würde sich Aldo als die Unterstützung sehen. Er braucht Unterstützung um End dadurch dann zu helfen. Trotzdem, ein gewisses Maß an Achtung hat sich Aldo verdient, vor allem auch nach Ends Ansprache vor zwei Wochen.

Aber das, kann James Corleone Aldo natürlich nicht zeigen.


James Corleone: „Und du denkst, mit meiner Unterstützung wird alles besser? Das du… dann alle deine Matches gewinnen wirst, nur weil ich dir helfe?“

Aldo Nero: „Ja! Schließlich hast du auch The End dahin gebracht, wo er jetzt ist. Intercontinental Champion, GFCW World Champion, Wrestler des Jahres… all das hat er nur mit deiner Hilfe geschafft. Und ich kann das auch!“


Na, das klingt ja schon mal gar nicht so schlecht. Aldo wird hellhörig, der Erfolg liegt in der Luft. Corleones Gesichtsausdruck verändert sich dabei allerdings nicht. Er bleibt ernst und scheint nun sogar wieder ernster zu werden. Fast schon, als würde die aufkeimende Anerkennung, die sich innerhalb dieser Situation angedeutet hat, nun wieder verschwinden.


James Corleone: „Dann… kann ich nichts für dich tun. Denn dann hast du nach wie vor nichts verstanden.“


Wie? Was? Es sah doch gerade so gut aus. Corleone richtet sich den Anzug und will sich gern wegdrehen. Für ihn scheint das Gespräch beendet. Doch noch in der Drehung greift ihm Aldo an den Anzug um ihn wieder zu sich zurückzudrehen.


Aldo Nero: „Wie? Was soll das heißen? Du kannst das bei mir genauso schaffen.“


Man merkt es Corleone an, dass sein Interesse an diesem Gespräch gänzlich zu verschwinden scheint, aber sei es drum, wenn der Junge es nicht anders will.


James Corleone: „Ich habe es dir schon einmal gesagt. The End braucht dich nicht. Er braucht niemanden. Und wenn du wirklich glaubst, dass er dort, wo er jetzt ist, nur steht, wegen mir, dann hast du nichts verstanden. Ja, ich stehe ihm zur Seite und ja, ich berate ihn so gut ich nur kann, aber jeden dieser Erfolge, die du genannt hast, hat sich The End selbst verdient. Und das, Aldo, ist der größte Unterschied zwischen euch Beiden. Er weiß, dass er sich zum Erfolg nur auf sich selbst verlassen muss und nicht auf mich. Du hingegen denkst, dass ich eine Allzweckwaffe sei, ein Cheatcode, mit dem du plötzlich zum großen Sieger wirst. Aber das ist falsch. Wenn du nicht langsam etwas an dir änderst, wenn du nicht endlich verstehst, dass du für DICH und nicht für mich kämpfen musst, dann wirst du es in diesem Business zu nichts bringen.

Und was sollte ich dann für ein Interesse haben dir zu helfen? Dir – einem bettelnden Vatersöhnchen ohne eigene Identität? SO würden wir rein gar nicht von dir profitieren, denn, falls es dir noch nicht entgangen ist – wir sind bereits die stärkste Kraft der GFCW.“


Diese Worte saßen. Wie ein Messerstich ins Herz. Auch wenn Corleone es wohl gern anders hätte, weiß er, dass er mit allen Recht hat, was er gesagt hat. End BRAUCHT ihn theoretisch nicht. Aber es sind die Worte, die er sprechen muss, um Aldo endlich loszuwerden… oder… gar um ihm zu helfen.

In Aldos Gesichtsausdruck sieht es so aus, als würde seine Seele gerade seinen Körper verlassen, während er diesen Tiefschlag verdauen muss. Corleone hingegen wendet sich nun ab und will zu seiner Kabine zurückkehren.

Da ergreift Aldo noch einmal den Mut. Und nun scheint auch in seinem Blick eine böse Note zu erkennen zu sein. Corleone will ihm nicht helfen? Gut, dann heißt das wohl, dass die beiden Feinde sind.


Aldo Nero: „Also gut. Wenn ich nicht mit euch kämpfen kann… dann kämpfe ich eben gegen euch. Ich denke, dass ich mir dieses große Match, von dem alle reden, End gegen Zereo Killer… tja, das werde ich mir wohl aus der ersten Reihe angucken gehen.“


Die Drohung, die in diesen Worten steckt, ist nicht zu überhören. Corleone versteht sofort, was Aldo damit sagen will. Ruckartig dreht er sich um und steuert erneut auf seinen Sohn zu.


James Corleone: „Ich schwöre dir… wenn ich da draußen auch nur ein Anzeichen von dir sehe, dann… Familie hin oder her… bist du ein toter Mann.“


Vorhin wollte Aldo noch mit aller Macht selbstbewusst wirken, jetzt gibt er sich alle Mühe den Tough Guy zu mimen, aber solche Worte gehen an ihm natürlich nicht spurlos vorbei. Ein Träne kullert ihm die Wange hinunter. Ja, er hat hier angedeutet das Titelmatch zu stören und potenziell gegen End einzugreifen, aber wirklich durchgezogen hätte er das wohl nicht.


Aldo Nero: „Keine Sorge, Vater… ich halte mich raus.“


Corleone fährt wieder herunter. Das scheint schon gereicht zu haben um Aldo in Schach zu halten… oder zumindest hofft er das.


Aldo Nero: „Aber eine Bitte hätte ich. Eine einzige.“


Corleone wirkt nicht so, als wäre er gewillt dem nachzugeben. Aber soll er erstmal sprechen, der Junge.


Aldo Nero: „Ich will ein Match gegen ihn. Egal, ob er heute gewinnt oder nicht, denn um den Titel geht es mir gar nicht. Noch nicht. Ich will einfach nur ein Match gegen ihn und wenn ich gewinne… dann will ich… dann will ich die Chance, die mir zusteht. Meine Chance bei dir zu trainieren. Ich will nicht, dass du meine Kämpfe für mich gewinnst, aber ich will die Ausbildung, die er bei dir hatte.“


Ob es nun die intrigante Masche vom Anfang war, die angedeutete Veränderung in seinem Denken oder die Überzeugung, mit der er dieses Match fordert – was auch immer, aber Corleone scheint nicht abgeneigt. Er schaut ernst zu Aldo und es dauert einige Sekunden, bis er schließlich antwortet.


James Corleone: „Wenn… und ich sage WENN… ich diesem Match zustimme und du verlierst… dann wirst du uns in Ruhe lassen und mir nie wieder auf die Nerven gehen.“


Aldo schluckt. Ein teurer Preis, aber es ist auch eine große Chance. Er muss jetzt alles auf eine Karte setzen.


Aldo Nero: „Wenn du mir die faire Chance gibst, dich zu beeindrucken, dann ist es mir das wert.“


Aldo knickt nicht ein. Er ist überzeugt davon, dass er Corleone überzeugen kann. Dieser rümpft nun die Nase, was mehr Direkte und deutlich-erkennbare Mimik ist, als man es oft von ihm sieht, bevor er sich wegdreht und davonläuft.


James Corleone: „Einverstanden.“


Da ist sie. Aldos Chance. DIE Chance sich endlich zu beweisen. Er hat eine Chance und das ist mehr, als er es sich hätte zu träumen gewagt.

Während Corleone nun wieder in seiner Kabine verschwindet, bleibt Aldo, im wahrsten Sinne des Wortes mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück.