Vancouver
International Airport. Ray Douglas wartet auf seinen Flug in
Richtung Frankfurt, Deutschland. Weiter geht’s
dann zum Headquarter der GFCW. Ausnahmsweise ist er aber viel zu
früh
am Flughafen, sodass er noch in der Sportbar des Flughafens Zeit
totschlagen muss. Die Bar ist spärlich
besucht, mit Maske in ner Bar zu sitzen bringt auch nur den
halben Spaß.
Covid am Arsch!
Wie
vor 20 Jahren trägt
Raymond Douglas noch immer seine lockigen roten Haare fast
schulterlang, auch wenn die Geheimratsecken sich langsam aber
stetig auf seiner Kopfhaut breitmachen. Das Alter ist auch an ihm
nicht vorbeigezogen, glücklicherweise
war er nie besonders eitel. Ray hat einen Cappuccino bestellt und
im Hintergrund laufen irgendwelche Wrestling-Classic Matches auf
ESPN 5. Seine Cap hat er tief in sein Gesicht gezogen, die
Furchen in seinem rötlichen
Gesicht sind durch die Maske kaum zu sehen.
Gedankenversunken
nestelt er an seiner Jackentasche und holt sein Smartphone, ein
iPhone 5, hervor. Lange hat er sich gewehrt gegen diese
Smartphones. Für
was braucht man den Scheiß?
Das Leben läuft
doch auch ohne wunderbar, doch praktisch sind die Dinger ja dann
doch. Noch eimal liest er die E-Mail, die er von Claude
„Dynamite“ Booker von der GFCW erhalten hat.
Lieber Morbeus,
wir freuen uns Dir ein Try-Out
bei der GFCW anzubieten. Natürlich wissen wir zu
schätzen, was Du für den
Wrestling-Sport geleistet hast. Allerdings sind wir nicht ganz
sicher, was du noch im Tank hast. Trotzdem wissen wir was du
kannst und hoffen sehr, dass du bei uns noch einmal
durchstartest. Überzeuge uns in Deinem
Try-Out! Im Anhang findest Du Deinen Anstellungsvertrag. Bitte
sende uns diesen unterschrieben an.....Mit freundlichen Grüßen
Claude „Dynamite“ Booker
Morbeus. Seinen Ringnamen hat lange
nicht mehr gelesen. So be it. Die letzten Jahre waren hart. Die
vielen Behandlungen, Rückschlage aller Art haben den
Gedanken an professionelles Wrestling lange Zeit unmöglich
gemacht. Nun hat er endlich wieder einen Shot erhalten. Noch
einmal darf er sich beweisen in einer renommierten Liga. Die
traditionsreiche GFCW besteht schon seit 20 Jahren und strahlt
Beständigkeit, Professionalität und pünktliche
Gehaltszahlungen aus. Dazu jede Menge Flachwichser der neuen
Generation die es zu vermöbeln gilt, wat kann et schöneres
geben. Genüsslich nippt er an seinem Cappuccino und kann
sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.
Bei ESPN 5 wird gerade ein neuer
Classic-Fight angekündigt:
„Next
up: Ein wahrer Leckerbissen aus dem Jahr 2002. Der World
Heavyweight Championship Titel der CWF zwischen dem amtierenden
Champion Fallastro und dem No. 1 Contender Morbeus steht bei dem
PPV„No
Limit“
auf dem Spiel.“
Ungläubig
schaut Ray auf den Schirm. Die Nacht seines größten
Triumphes kommt gerade bei ESPN 5?! Erinnerungen an den Kampf
schienen längst
verblast, doch nun sieht er sein fast zwanzig Jahre jüngeres
Ich auf dem Zenit seiner Schaffenskraft. Wow, was war er da in
Form. Seit langer Zeit hört
er auch wieder seinen Entrance:The
Farmer Boys–
Here comes the Pain.
Als die Kamera auf Morbeus schwenkt, der gerade aus dem Entrance
kommt, erkennt er das Feuer in seinen Augen, die er damals hatte.
Der unbändige
Wille der jedem in der Halle verdeutliche sollte:„Heute
wird es nur einen Sieger geben!“
Eine lange Siegesserie machte ihn damals zum No.1-Contender und
dann im September beim großen
PPV sollte sein Titleshot kommen. Was ein Match hat er damals
gezeigt, absolute Weltklasse!
Plötzlich
meldet sich ein weiterer Gast beim Barkeeper lautstark zu Wort:
Gast:„Hey
Barkeeper, bitte umschalten. Die alten Kack-Kämpfe
will doch keiner mehr sehen. Dieser Morbeus! Jahrzehntelang
nichts mehr von dem gehört.
Der hatte doch immer so eine alberne Handpuppe mit dabei, was ein
Freak. Der Typ ist doch bestimmt längst
verreckt oder packt leere Kartons bei der Firma Fix und Fertig
aus. Schalt mal lieber auf ESPN 4 um, da kommt Fischomania XXVI,
das geht richtig ab!“
Barkeeper:„Sie
bestellen, ich spiele. Wrestling oder Sportfischen, für
mich ist das alles das Gleiche!“
In
Ray„Morbeus“
Douglas brodelt es. Sein Therapeut hat ihm geraten, in diesen
Momenten nur an absolut positive Dinge zu denken.
Ray*murmelnd*:„Nicht
wieder rückfällig
werden. Jetzt hier ne große
Szene zu machen, wäre
aber unklug. Zu viel steht auf dem Spiel. Wer weiß
wie lange ich wegen der scheiß
Covid-Kriseüberhaupt
noch ausreisen darf.“
Dennoch
kann er sich es nicht verkneifen aufzustehen und nach dem Gast
Ausschau zu halten. Kurz visiert er ihn an....
Ray:„Zum
Glück
haste nicht mich gemeint.“
Irritiert
schaut der Gast zu Ray. Scheinbar hat er ihn bedingt durch das
Tragen des Mund-Nasen-Schutzes und der Baseball-Cap nicht
erkennen können.
Ray
setzt sich schelmisch grinsend wieder hin und schlürft
an seinem Cappuccino. Plötzlich
flackern kurz seine Augen wieder in dieser Intensität
auf, die ihn 2002 auch zum World Heavyweight Champion gemacht
haben…
Das
beliebte Tag Team The Spotlight bereitet den Tisch im Salon –
Ja, Kevin Keller ist fuckin‘ rich und hat einen Salon,
zusätzlich zu seinem Trainingsraum im Keller, Trainingsring
im Garten, dem Whirlpool und der Sauna, er hatte gute Jahre in
japan und bei ihm läuft, wallah billah, Hund wer nicht
glaubt amk! – für das Mittagessen zu. Mirjam und
Karolina bereiten derweil Żurek mit geschnittenen Wiener
Würstchen zu.
Hansen:,,Oh
man, riecht das gut!“
Keller:,,Das
tut es, nicht wahr? Polnische Küche, mein Bester!“
Hansen:,,Polnische
Küche? Die zwei sind Polinnen?“
Keller:,,Yes.
Mirjam hat mich schon mit allerlei Leckerem aus ihrem Heimatland
versorgt. Meeega gut!“
Hansen:,,Na,
wenn Karolina mithilft kann es also nur besser werden.“
Keller:,,Ja,
hab gehört sie kann auch gut kochen, aber Mirjam ist
einzigartig.“
Hansen:,,Bin
mir ziemlich sicher, dass die Speise heute erst wirklich
besonders sein wird – da Karolina mithilft.“
Keller:,,Mirjam
macht „Alles“ mit.“
Hansen:,,Karo
macht Alles sogar auf der Couch.“
Keller:,,Was!?“
Hansen:,,Was?“
Die
zwei lächeln sich an.
Keller:,,Ha!
Wir streiten uns bereits jetzt, wessen Freundin besser ist. Wie
damals in der Grundschule, als wir zur Mutprobe hatten ein
Mädchen auf eine Packung Kakao einzuladen.“
Hansen:,,Ja…Damals
war irgendwie Alles viel leichter. Und dennoch war ich damals
komplett aufgeregt.“
Keller:,,Ja,
ging mir genauso. Aber wir haben beide durchgezogen und mit den
Mädchen unserer Wahl Kakao getrunken. Und uns am nächsten
Tag darum geprügelt, welches Mädchen netter und
hübscher ist.“
Hansen:,,Hm,
ja. Ich weiß gar nicht mehr wer gewonnen hat.“
Keller:,,Ich
auch nicht. Aber wenn du mich fragst, wenn man sich heute unsere
Mädels anschaut, sind wir beide Gewinner.“
Hansen:,,Ja,
da hast du Recht. Sie sind was besonderes.“
Keller:,,Und
hey! Schon Morgen können wir erneut gewinnen.“
Hansen:,,Ja,
es war ein langer Weg und ich kann es noch immer nicht so richtig
glauben. Aber hier sind wir. Morgen treten wir gegen eines der
besten Tag Teams der GFCW an. Noch dazu um die Titel. Ein Traum
wird wahr.“
Keller:,,Ach,
Alex man. Du und deine Träume. Die kamen schon immer zu
kurz. Ich dachte UNSER Traum wäre es morgen zu gewinnen?“
Hansen:,,Ach,
du weißt doch, was ich meine, haha.“
Keller:,,Nach
dem Essen sollten wir auf jeden Fall nochmals die letzen Fight
unserer Gegner anschauen und uns eine Strategie zurechtlegen.“
Hansen:,,Wait
a Minute! Der Revolver redet von Strategie? Was ist denn aus dem
„Drauflosstürmen" geworden?
Keller:,,Tja,
da habe ich mir wohl was von…“
Keller
geht in die Pose.
Keller:,,ALEX
HANSEN BAY-BAY!“
Er
vollzieht die classic Alex Hansen Pose – Hater würden
sagen, die ist geklaut.
Keller:,,…abgeguckt.
Manchmal lohnt es sich inne zu halten.“
Hansen:,,Da
hast du Recht. Dennoch, morgen heißt es Vollgas zum
Titelgewinn.“
Keller:,,Oh
yeah! Du sagst es!“
Die
zwei sind gerade mit dem Decken und ihrem Gespräch fertig,
da betreten auch schon die zwei Schwestern den Salon und bringen
das Essen zum Tisch. Jetzt heißt es reinhauen. Mahlzeit.
Der
Flug mit der Lufthansa-Maschine LH 493 Richtung Frankfurt am Main
ist nun schon ein paar Stunden unterwegs. Flüge
von Vancouver nach Europa ziehen sich für
Ray„Morbeus“
Douglas immer sehr. Ungern sitzt er 10 und mehr Stunden rum, er
kriegt da immer schnell„Rücken“:„In
Bewegung bleiben“
ist sein Motto, zur Not macht er auch Yoga. Hauptsache nicht den
ganzen Tag sitzen. Zur Vorbereitung auf seine neue Aufgabe schaut
er auf seinem Smartphone noch einmal die letzten Shows der GFCW
nach. In seinem Kopf rattert es. Was sind das eigentlich für
Typen, die sich in der Liga herumtreiben. Wie könnten
die jeweiligen Matchtaktiken aussehen? Dazu packt er sich noch
einen Zettel und einen Stift und macht sich Notizen.
Ray:
„Hmm, wie sieht denn die Kaderstruktur der Liga aus.....
Hui, ui ui. Was sind denn das alles für
Hünen!
Azrael ist 2,05 m und wiegt 160 kg?! Ein würdiger
Sicherheitschef. Bartholomäus?
Was
ein Viech. Big Jack, Dr. Dick, Finn Rosario, Ill Menit, Maurice
The Conquerer?! Mein
Gott! Kämpfen
da Männer
oder Mutanten?“
Als
er Bartholomäus
und Azrael bei War Evening in Aktion sieht, schüttelt
er den Kopf.
Ray:
„Junge, Junge. Viel Masse, wenig Hirn. Ob mein Rücken
das wuchten dieser Kolosse noch aushält?
Das wird ja ein Spaß…….
Okay, wen haben wir denn noch so dabei? World Heavyweight
Champion Drake Infinity. Er hält
den Titel schon sehr lange, scheint die Liga zu dominieren wie
kein Zweiter. Sein Herausforderer beim PPV wird der ehemalige
Champion Schwanenburg sein, Der Kaiser, das klingt doch
interessant. Moment....Schwanenburg vertreibt einen eigenen Wein?
WTF?! Und der Intercontinental Champion vertreibt koffeinhaltige
Limonade?! Zereo Cola? Um was geht diesen Kämpfern? Sind
diese Kämpfer
nur noch Werbetestimonials?! Das soll das neue Wrestling sein?
Come on, Boys!“
Etwas
angewidert pausiert Ray Douglas die letzte Folge von War Evening,
um die Bordkarte zu studieren.
Ray:
„DAMNIT! Wieder kein Beef Tartar. Liebe Lufthansa, bietet
den Leuten doch mal vernünftigen
Fraß
an, schön blutig soll es sein!“
„Ihr
beiden wisst was ihr zu tun habt. Die letzten Figuren sind an
ihrem Platz und die letzte Schlacht steht uns bevor…Diese
Schlacht werde ich alleine schlagen…Er ist der Grund wieso
ich zurück bin…ich brauche euch an meiner Seite…Er
hat euch genauso gereizt…es ist genauso euer Kampf…doch
ist heute nicht euer Abend…eure Zeit wird kommen…“
Das Bild zeigt den Font einer
Limousine. Phoenix C. Miller sitzt der M.E.D Gegenüber.
Alle drei sind wie in den vergangen Wochen in schwarz gekleidet.
Während die Mitglieder der M.E.D jedoch in schwarzer legerer
Kleidung unterwegs sind trägt PCM heute einen schwarzen
modischen Anzug.
Ill Menit:
„Du genießt heute deinen Abend Phoenix. Wir haben
hier gerade erst angefangen. Unser Vorhaben wird sich heute eher
im verborgenen abspielen. Sei dir gewiss das wir in deiner Nähe
sind…wir halten dir den Rücken frei…“
Der ehemalige Tag Team Champion
lehnt sich entspannt zurück und trinkt einen Schluck aus dem
Glas was mit Whisky befüllt ist. FoAB, der neben ihm sitzt
klopft seinem Partner auf die Schulter.
„Genau.
Du beendest das was wir begonnen haben. Die erste Etappe unserer
Rückkehr wird damit abgeschlossen sein die vergessen zu
machen die uns vergessen haben. Die weswegen wir vergessen
wurden. Unser nächstes Opfer wird sich heute ebenfalls in
der Halle befinden…überlasse dies uns und du kümmerst
dich mit Simon um die Legende“
Miller schaut beide zufrieden an.
Er nickt Ihnen zu. Die drei stoßen miteinander an und
Phoenix C. Miller richtet nochmals das Wort an die beiden.
“Zu
dritt sind wir schwer zu schlagen. Und für Kid brauche ich
Simon nicht….Claude wird sicherlich enttäuscht sein
das wir nicht auf die Art zurück gekommen sind wie er es
sich erwartet hat…doch ist es leichter unserer Ziele
durchzusetzen in dem wir nicht die Helden der Vergangenheit
sind…nicht die umjubelten Fanlieblinge…wir sehen ja
was aus den Helden wird…und heute werden Helden und ihre
Söhne diese Liga verlassen…dann wird Simon ruhen
können…er hat nicht vergessen was ihm angetan
wurde…und ich werde Ihn rächen…Wenn
man sich an einem Gegner durchaus rächen will, so soll man
so lange warten, bis man die ganze Hand voll Wahrheiten und
Gerechtigkeiten hat und sie gegen ihn ausspielen kann, mit
Gelassenheit: sodass Rache üben mit Gerechtigkeit üben
zusammmenfällt…und die Zeit dafür ist gekommen.“
Phoenix C. Miller lehnt sich
ebenfalls in der Limousine zurück und die Kamera geht off.
Raymond
Douglas ist an seinem Hotelzimmer in der Frankfurter Innenstadt
angekommen, macht es sich auf Hotelbett bequem und lädt sein
Smartphone auf. Als er sein Telefon anmacht, blinkt eine
Sprachnachricht von Claude „Dynamite“ Booker auf.
Dynamite:
„Hallo Morbeus, hier ist Dynamite. Ich hoffe, du bist gut
in Frankfurt gelandet. Ich habe gute Neuigkeiten für Dich.
Für den kommenden PPV Brainwashed in Mannheim haben wir dich
für die Pre-Show gebookt. Du wirst dich in einem
One-Fall-Match gegen den Highfly-Powerman Lord Nicon beweisen
müssen. Lord Nicon ist 2,05 m, wiegt 120 Kg und ist gewillt
dich durch den Ring zu schmeißen. HAHAHAHA! Ich hoffe, Du
bist fit. Wir sehen uns in Hannover. Bevor ich auflege, eine
Frage noch. Du bist früher immer mit einer Handpuppe zum
Ring gekommen, die du Mr. Scareface nanntest. Müssen wir der
einen extra Platz im Locker Room reservieren? HAHAHAHA Bis dann…“
Ray
springt auf und streckt seine Arme jubelnd in die Luft.
Ray:
„Yes, I am back, Baby. Das
erste Match und dann direkt beim PPV, auch wenn es „nur“
die Pre-Show ist. Mannheim, nimm dich in Acht! Ich stecke euch
alle in die Tasche.
Morbeus
is coming at you, WOOOO!
Hastig
durchscrollt er das Roster, um mehr Informationen über
seinen Gegner zu erlangen. Lord Nicon gehört zwar nicht zur
Topcard der Liga, dennoch sollte er ihn nicht unterschätzen.
Dann erinnert sich er an die letzten Worte von Dynamites
Sprachnachricht…Mr. Scareface.
Augenblicklich
schießen viele negative Gedanken durch das Gehirn von
Morbeus.
Rückblende
in das Jahr 2000
Eine
Praxis in der Kölner Südstadt. Dr. Dipl. -Psych.
Pilgrim setzt sich gerade auf seinen Bürostuhl, als ein
Patient den Raum betritt.
Dr.
Pilgrim: Herr Douglas, bitte nehmen sie Platz, die Testergebnisse
sind da. Die gute Nachricht ist, ihre genannten Psychosen haben
keine körperlichen Ursachen. Infektionen im Gehirn oder gar
ein Hirntumor sind auszuschließen. Dennoch. Die Tests haben
eindeutig gezeigt, dass sie seit geraumer Zeit „Stimmen
hören“. Dementsprechend ist unsere Diagnose eindeutig:
Sie sind schizophren!
Ray:
„Schizophren?“
Dr.
Pilgrim: „Herr Douglas, ihre Handpuppe die sie Mr.
Scareface nennen…. Kann. Nicht. Reden. Sie haben uns aber
mitgeteilt, seine Stimme zu hören und seinen Anweisungen
Folge zu leisten! Bevor sie anfangen nun wirklich unvernünftige
Dinge zu tun, schlagen wir ihnen……“
Ray
Douglas benötigt noch immer Zeit die Informationen des
Arztes zu verarbeiten. Er soll schizo sein? So hat er sich aber
nie gefühlt. Ganz im Gegenteil, die Stimme hat ihm immer
geholfen, ohne sie wäre er nie so weit gekommen….
Rückblende
Ende
Morbeus
schnappt sich sein iPhone und spricht Dynamite auf die Mailbox.
Ray:
„Hi Dynamite, Morbeus hier. Ich mache mich auf den Weg nach
Mannheim zu GFCW BRAINWASHED! Danke für die Chance, macht
Dir um mein Fitnesslevel keine Sorgen. Ehm, was die Mr.
Scareface-Geschichte anbelangt, also ich komme alleine, das liegt
alles hinter mir…
Pete:
Hallo liebe GFCW'ler und herzlich Willkommen zur Pre-Show von
GFCW Brainwashed 2020.
Sven:
Auch ein Hallo von mir. Das wird sicherlich ein toller Abend
vollgepackt mit Action.
Pete:
Kommen wir nun zu unserem ersten Match des Abends. Ein
Neuling stellt sich im Ring der GFCW Galaxy vor!
Sven:
So ist es, Pete. Morbeus tritt gegen Lord Nicon an.
Pete:
Zum Hintergrund von Morbeus haben wir nun schon ein paar
Videos gesehen. Interessanter Bursche! Wieder ist die GFCW
also um einen erfahrenen Mann reicher. Die Frage wird
natürlich sein…
Sven:
Was hat er noch im Tank? Ganz ehrlich, was er vor 15 Jahren
irgendwo gewonnen hat, ist scheißegal! Hier muss er nun
zeigen, dass er performen kann. Und mit Lord Nicon hat er
einen Gegner, der ihn nicht mit Samthandschuhen anfassen
wird.
Pete:
Das stimmt. Mittlerweile haben wir ja einige ältere
Wrestler im Roster. Nicht dass das hier noch zum Altersheim
wird *lacht*.
Sven:
Klasse Gag, Pete. Wir geben nun ab an Michael Cruncher!
Michael
Cruncher: Der erste Kampf an diesem Abend ist ein
One-Fall-Match. Begrüßen Sie den ersten Kämpfer,
der bereits hier im Ring steht…..aus Minnesota,
Minneapolis, USA mit einem Kampfgewicht von 120 KG und einer
Größe von 2 Metern und 5 Zentimetern…..LORD
NIIICON!
Verhaltener
Applaus der Zuschauer für den Lord.
Michael
Cruncher: Kommen wir nun zu seinem Gegner. Er feiert heute
seine Premiere in der GFCW…..
Das
Licht in der Halle wird gedimmt. Die Entrance-Theme von
Mirbeus erkling…..
Auf
dem Titantron erscheint in großen Lettern:
Do
you think you are Big Time?
You
gonna fucking die, BIG TIME!
You
ready?
HERE
COMES THE PAIN!
Es
folgt ein großer Pyro-Knall und aus dem Entrance tritt
Morbeus hervor.
Er
trägt eine ausgefranste Jeans-Shorts, rote
Wrestling-Boots, eine schwarze Lederjacke und darunter ein
gelb-schwarz kariertes Flanellhemd. Seine schulterlangen
rötlichen Locken hat er zu einem Pferdeschwanz gebunden.
An beiden Ellenbogen trägt er Pads der Marke AMA.
Energisch
schießt sein Blick durch die nur zu einem Drittel
gefüllten Reihen und dann in den Ring, wo Lord Nicon
bereits wartet. Schnellen Schrittes bewegt er sich auf den
Ring zu. Dann springt Morbeus mit einem kräftigen Satz
springt auf den Apron und mustert Lord Nicon, der in seiner
Ringecke verweilt. Anschließend dreht sich Morbeus zu
den Zuschauern und zeigt mit einer eindeutigen Handbewegung,
dass er gleich mit Lord Nicon „Kurzen Prozess“
machen werde. Der Lord hat diese Pose aber genau gesehen und
stürmt auf Morbeus hinzu.
Sven:
Der Ringgong ist ertönt, los geht’s.
Lord
Nicon schlägt nach Morbeus, der aber kurz ausweicht und
selbst einen Schlag landen kann. Morbeus geht nun durch die
Ringseile in den Ring und versucht einen Whip-in…Lord
Nicon kontert aber direkt mit einer krachenden Clothesline!
Morbeus geht zu Boden. Morbeus wird am Schopf gepackt,
aufgerichtet und mit einem Headbutt wieder auf den Boden
geschickt. Lord Nicon tritt nun auch noch auf ihn ein.
Sven:
Willkommen in der GFCW, Morbeus!
Nicon
wirft Morbeus in die Ringecke, nimmt Anlauf und stürmt
auf ihn zu, doch Morbeus lässt ihn in seinen
hochgestreckten Stiefel laufen. Lord Nicon taumelt ein wenig
zurück und Morbeus setzt zum Dropkick aus dem Stand an.
Der passt genau! Eine gute Aktion des hardcoreaffinen
Kanadiers. In Windeseile kommt Nicon wieder auf die Beine,
fast sogar schneller als Ray „Morbeus“ Douglas.
Er will einen neue Offensive starten, sein Gameplan sieht
also eindeutig viele frühe Aktionen vor. Doch statt
Fäuste mit dem Neuling auszutauschen, versucht er in den
Clinch zu kommen. Angesicht seines möglichen
Kraftvorteils, vielleicht eine gute Idee. Der Lord kann mehr
Kraft im Kräftemessen aufbringen und drückt ihn auf
die Knie. Doch Morbeus gibt nicht klein bei und setzt einen
Cheapshot in die Lords Kronjuwelen.
Pete:
Kein rühmlicher Move!
Sven:
Mir gefällts, wenn alle Register gezogen werden.
Morbeus
mit ein paar kräftigen Punches gegen den gebeugt
stehenden Big Man. Nun dreht er ihn und zeigt einen GERMAN
SUPLEX.
Sven:
Kraft hat der Neue! Nicon
ist kräftiger Kerl.
Ray
Douglas versucht das Momentum weiter zu nutzen. Er rennt in
die Ringecke, steigt auf das Top Row und trifft den Lord mit
einem Flying Elbow Drop. Dann hebt er seinen Kontrahenten
hoch und verpasst ihm einen SWINGING NECKBREAKER. Wieder
packt er den Lord und zeigt einen Belly to Belly Suplex.
Morbeus dreht sich nun zu den Fans und nickt siegesgewiss.
Dann widmet er sich wieder dem Lord.
Pete:
Lord Nicon scheint schon etwas angeschlagen zu sein.
Douglas
richtet den Lord auf und setzt zu einem weiteren Suplex
an….NORTHERN LIGHT SUPLEX..und das Cover…
ONE
TWO
Kickout!
Für
Lord Nicon wird die Luft dünn, aber nach erfolgreichem
Kickout rappelt er sich wieder auf. Er setzt zwei Punches,
doch den Dritten wehrt Morbeus ab und kontert mit einem Tritt
in den Magen. Lord Nicon sackt auf die Knie. Morbeus klemmt
den Kopf seines Gegners unter seinen rechten Arm, richtet ihn
auf und zeigt dann einen ELEVATED DDT.
Sven:
Wow, die Fans machen sich bemerkbar, ihnen gefällt was
sie sehen.
Morbeus
whippt den Lord nun in eine Ringecke und legt einen SPEAR
nach! Nicon taumelt aus der Ecke…Morbeus zeigt an,
dass er nun das Match beenden will und steigt auf das Top
Row…
Pete:
Jetzt müsste der Finisher von Morbeus kommen, The
Flanker.
…und
zeigt seinen FINISHER!! Ein TOP-ROW FACESLAM. The
FLANKER!!
Sven:
Holy, moly. Das
müsste es gewesen sein!
Das
Cover……
ONE
…………….
TWO…..
THREE!!
DING
DING DING!
Michael
Cruncher: Sieger des Kampfes………….MORBEUS.
„Here
comes the Pain“ von den Farmer Boys ertönt.
Morbeus
reißt die Arme nach oben und feiert seinen Sieg. Dann
wendet er sich an Michael Cruncher und entreißt ihm das
Mikrofon.
Morbeus:
„GFCW-UNIVERSE! MORBEUS is here! Mannheim,
Mannheim, Mannheim.
Wie ist dieses Gefühl bereits in der Per-Show den besten
Wrestler eines PPVs gesehen zu haben?“ *lacht*
Ein
Pfeifkonzert entbrannt in der Halle.
Morbeus:
Seid doch mal ehrlich. Habt ihr es nicht satt, diesen ganzen
riesigen Viechern und Monster in der GFCW zu sehen? Ja ja,
alles Kanten hier. Ich komm mir vor, wie in einem Cartoon,
unfassbar *lacht*. Aber macht euch keine Sorgen, ich bin ja
jetzt hier. Ich werde euch echtes WRESTLING zeigen und nicht
nur billiges Hau-Drauf. Also ihr Mutanten, Monster-Slayer
Morbeues wartet auf euch!
Morbeus
drückt Michael Cruncher das Mic in die Hand und verlässt
unter Buhrufen den Ring!
Sven:
Zurückhaltend ist der Neue nicht gerade, hat einfach mal
das halbe Roster herausgefordert.
Pete:
Mal sehen, was die nächsten Wochen für Morbeus
bringen werden.
Die
Halle in Mannheim, die Show hat schon begonnen und so wie man
sich am einen Ende der Arena auf die Kämpfe vorbereitet, so
tut man es auch auf der anderen Seite. Wir befinden uns in einer
abgedunkelten Kabine, Bilder von vergangenen Shows und aus
verschiedenen Jahren hängen an der Wand. Inmitten dieser
Armada von Bildern sitzt auf einem Stuhl…Daniel!
Der
Legendensohn, manch einer wird ihn immer so nennen, hockt im
Schneidersitz dort, ganz so als würde er in sich ruhen. Doch
wer ihn genau beobachtet, wird merken, dass tief im Innern des
Endzwanzigers ein Vulkan brodelt. Langsam nur, doch ewig wird es
nicht bis zur Eruption dauern. Vermutlich ist alles nur eine
Frage von Stunden, vielleicht sind es auch nur Minuten, bis es
soweit ist. Daniel wirkt ziemlich aufgeräumt und hat einen
klaren, total unsentimentalen Blick, als er zu sprechen beginnt.
„Als
ich hier anfing, das ist jetzt schon einige Jahre her, war ich
ein Niemand. Wobei…eigentlich war ich kein Niemand,
sondern der Sohn eines berühmten Vaters. Der Sohn einer
Catchlegende, wie sie damals sagten. Und ähnlich wie man
schon meinem Bruder sagte, würde ich niemals in seine
Fußstapfen treten können. Ich würde scheitern,
wie Tyler schon gescheitert war.“
Ein
kurzes Blinzeln folgt. Dann richtet sich der Blick auf ein Bild
an der Wand. Johnboy Dog mit Daniel und eben jenem Tyler, damals
im Rollstuhl. Geschätzt mag das Bild von 2010 sein, aber es
transportiert eines ganz deutlich: Den Willen, es schaffen zu
wollen! Denn Daniel trainiert hier im Ring.
„Tyler
war indes nicht an sich selbst gescheitert, sondern an einer
missglückten Aktion. Ich dagegen sollte schon gescheitert
sein, ehe ich auch nur einen Fuß in einen GFCW-Ring gesetzt
hatte. Das konnte und wollte ich nicht auf mir sitzen
lassen….aber um es zu erleichtern, war ich zunächst
ein Dschungle-Kid. Einfach um mich zu schützen – und
den Job zu machen. Was ich tat. Oft genug.“
Zu
sehen ist ein Match von Daniel als Dschungle-Kid, einzig den
Gegner kann man auf diesen Bildern kaum erkennen. Dafür
sieht man viele Highflying-Aktionen, die meisten davon gelingen.
Doch das Bild wird düsterer, die Maske fällt….und
aus Dschungle-Kid wird langsam Daniel, wie man ihn heute kennt.
Schlaksig, kurze Haare, Facepaint.
„Ich
nahm mir Vorbilder. Vorbilder, die nicht mein Vater waren. Jason
Crutch wurde genauso wie Zereo Killer zu einer Inspiration. Und
tatsächlich begannen sich, Erfolge einzustellen. Unvergessen
die Zeit, als ich dem Fight Club angehörte und schließlich
den Tagteam-Title gewann. Ich war an diesem Tage gewissermaßen
angekommen, doch mein Weg war noch lange nicht vorbei, oh nein!“
Wieder
folgen Bilder. Bilder aus dem Fight Club mit einem oftmals
jubelnden Daniel, dazu die ansehnlichen Fratzen von Jasper
Randall und Drake Ackley. Dann tanzt plötzlich, ohne es zu
wollen, Alex Ricks in das Bild – dabei kann Alex gar nicht
tanzen. Und ein Headset hat er auch nicht. Daniel pounced Alex
Ricks weg, doch zunächst löst sich der errungene
Intercontinental Title in Luft auf, dann passiert selbiges mit
dem Tagteam-Title. Und Daniel? Der startet eine imaginäre
Jagd auf Alex Ricks, kann diesen schließlich zu Boden
bringen….und schaut nach oben. Dort steht PCM. Phoenix C.
Miller. Und, fast schlimmer: Dort steht Simon. Simon, der Johnboy
Dog im Würgegriff der Macht hat.
„Plötzlich
war er da, der Meilenstein auf den ich gewartet hatte. Mein Vater
stand endlich nicht mehr aktiv im Ring und es war an mir, die
Familienehre aufrecht zu erhalten. Aber es war vertrackt: So wie
ich mich mit Phoenix anfreundete, verschob sich unser Verhältnis.
Und heute? Heute wird er mir vermutlich seine hässliche
Fratze des Hasses präsentieren, die mit Phoenix C. Miller
nur noch den Namen gemein hat. Und das alles, weil mein Vater vor
etlichen Jahren Fehler beging. Fehler, die er spielend hätte
wiedergutmachen können. Was er aber nicht getan hat.“
Das
Bild verschwimmt etwas und übermächtig, über FOAB,
Phoenix C. Miller und Ill Menit erscheint nun das erleuchtete
Bild von Johnboy Dog, es überstrahlt förmlich
alles….bis es in tausend Teile zerspringt und plötzlich
Daniel schwitzend im Fokus steht – wortlos, atemlos….aber
auch ratlos? Röcheln kann er noch, während er offenbar
von hinten in einer MMA-Aktion hängt.
Auch
wenn die Kamerafahrt durch die Fanreihen überschaubar
ausfällt, das Feuerwerk auf der Rampe gleicht alles wieder
aus. Und auch 4.800 Fans in dieser Halle können so laut sein
wie 10.000 sonstwo. Die Arena ist dekoriert, das strahlende Logo
der nächsten Großveranstaltung hängt ominös
dem Eingangsbereich gegenüber, sodass jedem Aktiven heute
Abend eins klar sein muss…
Wer
heute die SAP Arena betritt…betritt die Road to Title
Nights!
Und
Pete und Sven sind die Fährmänner auf diesem Weg.
Pete:
„GFCW Galaxy! Wir! Sind! LIIIIIIIIIIVE aus Magdeburg!“
Sven:
„4.800 euphorische Fans haben sich hier eingefunden um
gemeinsam mit uns die Road to Title Nights zu starten und Pete,
wir gehen da heute Riesenschritte.“
Pete:
„Auf jeden Fall Sven! Heute Abend bekommen wir nicht nur
einen Appetithäppchen für Title Nights, heute Abend
bekommen wir gleich mehrere Hauptgänge serviert! In der Pre
Show konnten wir schon das dominante Debüt von Morbeus
miterleben.“
Sven:
„Ein Name, der in der Wrestlingwelt schon vor Jahren für
Wirbel sorgte und auch wenn dieser Einstand heute nur ein kleiner
Vorgeschmack war…es macht hungrig auf mehr.“
Pete:
„Hungrig auf Action sind auch unsere Fans und Aktiven am
heutigen Abend und es wird so einiges aufgetischt. Gekrönt
mit der Cocktailkirsche auf dem edelsten Sahneeisbecher. Schau
dir nur unseren heutigen Main Event an!“
GFCW
Heavyweight Title Match: Drake Infinity (c) vs. Antoine
Schwanenburg Referee: Mike Gard
Sven:
„Der Moment auf den wir alle warten sollten ist endlich da.
Der Kaiser wird das Zepter der GFCW wieder übernehmen und
uns alle endlich von Drake Infinitys Regentschaft erlösen.
Und das gerade rechtzeitig. Hätte Drake dieses Match heute
gewinnen können, hätte er den vermeintlich ewigen
Rekord von Lex Streetman gebrochen! Antoine Schwanenburg weiß
das aber zu verhindern.“
Pete:
„Du scheinst dir deiner Sache so sicher zu sein, wie sich
auch Drake und Antoine sind. Beide Männer strotzen vor
Selbstvertrauen und ihre Karrieren geben den beiden recht. Heute
wird trotzdem nur einer von ihnen am Ende des Abends der GFCW
Heavyweight Champion sein. Wir dürfen uns auf einen harten
Kampf dieser beiden Ausnahmetalente einstellen…wie hart
genau können wir aktuell aber noch gar nicht einschätzen.“
Sven:
„Wohl wahr…genauso wenig wie…“
Singles
Match: Azrael vs. Bartholomäus Referee: Bob Taylor
Pete:
„Bei den beiden Malen als Bartholomäus bislang
auftrat, hinterließ er nichts als Leid und Zerstörung.
Das Hauptopfer in beiden Fällen? Der Chef der Security –
Azrael. Andere würden einer weiteren Konfrontation aus dem
Weg gehen, würden sich zurückziehen, nicht Azrael. Ein
Veteran mit Stolz und Entschlossenheit. Er will die größte
Naturgewalt der GFCW Geschichte nicht nur überstehen…er
will sie aufhalten!“
Sven:
„Eine Entschlossenheit, die er womöglich mit einem
hohen Preis bezahlen muss. Nicht nur Azraels Gesundheit steht
hier auf dem Spiel, nein, auch seine Chancen jemals wieder ein
Match in der GFCW bestreiten zu dürfen. Er sollte sich
besser einen guten Schlachtplan zurechtgelegt haben, denn bisher
wirkt Bartholomäus genau so unaufhaltsam wie Rufus von
Greifenstein ihn angepriesen hat.“
Pete:
„Es heißt wohl abwarten, was sich Azrael überlegt
hat…abwarten ist auch ein Wort, dass im nächsten
Match vermutlich keine Rolle spielen wird.“
TLC
Match um den GFCW Intercontinental Title: Zereo Killer (c) vs.
Player Referee: Jo Dordano
Sven:
„Die beiden sind heiß, die beiden sind bereit, ich
erwarte hier nichts anderes als Action von Anfang bis
spektakulärem Ende.“
Pete:
„Vor vier Monaten standen sie sich bereits in einem
Leitermatch gegenüber. Damals machte Dr. Dick ihnen einen
Strich durch die Rechnung. Diesmal gingen sie auf Nummer sicher.
Niemand soll dieses Match für sie entscheiden. Zereo Killer
oder Player. Einer von beiden wird heute als Champion dieses
Match beenden. Und ich kann beim besten Willen nicht einschätzen
auf wen ich mein Geld setzen würde.“
Sven:
„Bislang hatte Zereo Killer immer ein Ass im Ärmel.
Sei es bei Title Nights 2017 oder auch bei Stranded. Bislang
hatte Zereo Killer die Nase vorn. Und trotzdem erkläre ich
jeden für verrückt, der Player hier als Außenseiter
sieht. Aber es ist nicht unser einziges offenes Titelmatch am
heutigen Abend…“
Tag
Team-Title Match: Big & Quick (Lonesome Tyler &
Maurice "The Conquerer") (c) vs. The Spotlight (Alex
Hansen & Kevin "Revolver" Keller) Referee: Bob
Taylor
Pete:
„Manchmal, ja manchmal kann es so einfach sein. Big &
Quick sind die aktiven GFCW Tag Team Champions und The Spotlight
wollen sie beerben. Und mit Siegen gegen die Sauna Boys, Big Rig
und Nemesis ist dieser Wunsch auch mehr als gerechtfertigt.“
Sven:
„Eine Geschichte, die vor allem durch gegenseitigen Respekt
geprägt ist. Big & Quick scheut vor keiner
Herausforderung, warum auch? Wer ein War Games Match gegen
Nemesis, Contrast Collision und das bis dahin unbesiegte
Unrivaled gewinnt, braucht sich vor niemandem verstecken. Oder
etwa doch?“
Pete:
„Wir werden sehen, wer die Oberhand in diesem Match haben
wird. Viele Anhaltspunkte durch Auseinandersetzungen haben uns
die beiden Teams bislang nicht gegeben. Ich bin gespannt, was
sich The Spotlight und Big & Quick für heute überlegt
haben.“
Sven:
„Und ob das Match auch wirklich ungestört stattfinden
kann. Denn es gibt in der GFCW zwei Namen, die aktuell Big &
Quick ganz besonders im Auge haben, genauso wie auch Kid Daniel…“
Singles
Match: Phoenix C. Miller vs. Kid Daniel Referee: Thorsten
Baumgärtner
Pete:
„M.E.D.. Ihr Auftreten gegenüber Johnboy Dog in der
vergangenen War Evening Ausgabe brachte ein wenig Licht ins
Dunkel, enthüllte vor allem Phoenix C. Millers wahre
Intentionen…und trotzdem gibt es noch so viele
Fragezeichen zu ihren genauen Zielen. Und mit PCM noch einmal
mehr.“
Sven:
„Dafür gibt es seit letzter Woche aber auch drei ganz
große Ausrufezeichen…“
2-out-of-3-Falls-Match 1.
Fall für JBD's Verbleib in der GFCW 2. Fall für
PCM's Vertrag 3. Fall für Daniel's Vertrag
Phoenix
C. Miller vs. Kid Daniel Referee: Thorsten Baumgärtner
Pete:
„Von wegen bloße Gelegenheit zur Rache für Kid
Daniel. In diesem Match stehen auf einmal gleich drei Karrieren
auf dem Spiel!“
Sven:
„Hier kann alles passieren, tatsächlich könnten
am Ende des Abends alle drei oder niemand von ihnen weiter Teil
der GFCW sein. Kleine Erklärung…holt PCM den ersten
Sieg, ist Johnboy Dog nicht mehr Teil der Liga…“
Pete:
„…und für den Rest des Matches muss jeweils
derjenige gewinnen, dessen Vertrag auf dem Spiel steht. Puh…wenn
so viel auf dem Spiel steht, könnte man ja fast vergessen,
dass es auch im Opener um mehr geht als nur den Sieg.“
Singles
Match: Alex Ricks vs. Luna Rosario (/w Damian & Finn
Rosario) Referee: Guido Sandmann
Sven:
„Ich gehe nicht auf die Geschichte der beiden ein. Ich gebe
keine Einschätzung zu diesem Match ab. Aber du sprichst
davon, dass der Kreis geschlossen wird. Wie recht du damit hast.
Wer von diesen beiden das heutige Match gewinnt, gibt Antoine
Schwanenburg beziehungsweise Drake Infinity das Recht, die Regeln
des Main Events festzulegen. Es steht also noch einmal mehr auf
dem Spiel als nur der Wille, die Geschichte der beiden zu einem
Ende zu bringen.“
Pete:
„Eine Geschichte, die schon vor über einem Jahr
begann, in den letzten Wochen aber deutlich an Fahrt aufnahm. In
direkten Duellen steht es aktuell 2 zu 0 für Luna Rosario.
Es wird aber niemand bestreiten, dass dieses heutige Match von
anderer Bedeutung für die beiden ist…wie sehr und
warum? Seht es selbst, liebe GFCW Galaxy! Alex Ricks trifft auf
Luna Rosario!“
Und
damit verabschieden sich die Männer mit Headsets und
überreichen den Stab an einen Mann ohne Headset und eine
Frau, die vermutlich ein Headset hat, aber kein Mann ist. Doch
zunächst dunkelt sich die Halle ab und nach einigen Sekunden
erscheinen dunkle Nebelschwaden auf der Videoleinwand.
Passend
zu den Nebelschwaden setzt die Musik mit dem Kriegshorn aus der
Ferne ein. Langsam lichtet sich der Nebel, bis sich ein lauteres
Horn zurück meldet und mit jedem Ertönen auf der
Leinwand Schritt für Schritt den Schriftzug
01
01
– 02
01
– 02 – 2019
01
– 02 – 2019 – WAR EVENING
präsentiert.
Der
Schrei des Mannes, das Einsetzen der Trommeln, im Bild das
geschockte, das aufgelöste Gesicht von Luna Rosario.
Während
die Trommeln weiter ihren Rhythmus schlagen, verblasst das
Gesicht von Luna, macht das Bild frei für ein Schachbrett in
der Seitenperspektive mit zwei spielenden Schatten jeweils links
und rechts. Das Spielfeld schiebt sich aus dem Hintergrund weiter
in den Vordergrund und wird in seinen Farben immer satter.
Es
ist keine neue Partie, Figuren wurden bereits gesetzt, fehlen
bereits. Es entbrennt ein Stellungskrieg. Beide Seiten ziehen, um
sich in Position zu bringen, keine weitere Figur unnötig zu
riskieren.
Ein
Ausruf der Krieger und das Bild um das Schachbrett herum kommt in
Bewegung.
Begegnungen
von Luna Rosario und Alex Ricks. Wie sie ihn meidet, ihm aus dem
Weg geht, wie sich ihre Wege trotzdem immer wieder kreuzen. Wie
sie Stück für Stück für Stück für
Stück wieder mehr Selbstvertrauen ihm gegenüber
gewinnt, sich ihre Körpersprache ihm gegenüber wieder
ändert. Begleitet von immer entschlossenerer Musik.
Die
Streicher setzen ein.
Die
Figuren auf dem Schachbrett werden weiter gezogen. Dann eine
Falle und ein Turm wird, ohne Chance auf Rettung, im nächsten
Zug fallen.
Die
Krieger rufen, die Melodie bricht ab und hinterlässt ein
unheilvolles Summen.
Luna
und Alex stehen sich im Ring gegenüber. Mustern sich.
Umkreisen sich.
Ein
Vogelzwitschern aus den Lautsprechern. Weiter die Ruhe vor dem
Sturm.
Dann
der Ruf der Krieger.
Das
Wiedereinsetzen der Musik.
Lauter,
schneller, mit mehr Kraft.
Szenen
ihres ersten Matches. Treffer der beiden. Die Härte vom
Mathematiker, genauso wie die Treffer von Luna.
Die
Schachfiguren werden schneller gezogen. Mehr Figuren fallen
jetzt. Der Stellungskrieg ist vorbei, nicht mehr viele Figuren
sind übrig.
Weitere
Matchszenen. Auch vom Tag Team Match. Fokus auf die
Gesichtsausdrücke der beiden.
Dann
ein letzter Ausruf und die Musik klingt mit dem Hall der Stimme
langsam aus.
Im
Mittelpunkt des Bildes ein Schachfeld mit einem ausgeglichenen
Spiel.
Neben
dem Spieler der schwarzen Figuren steckt Luna Rosario im Limes.
Neben
dem Spieler der weißen Figuren bekommt Alex Ricks den
Serpent’s Kiss.
So
fadet alles langsam aus.
.
.
.
Ein
langsamer, aber fließender Schnitt trägt uns zurück
in das innere der Halle, in der sich heute immerhin schon wieder
annähernd 5000 Fans befinden. Und für die
entsprechende, leider nicht mehr gewohnte, und erwartungsvolle
Atmosphäre sorgen. Noch liegt einige Sekunden die Dunkelheit
über der Halle, die dem Erlöschen des Trons folgen.
Vereinzelt sind Rufe und Pfiffe zu hören, bevor mit einem
Lauten Schlag aus den Boxen die Leinwand wieder aufflammt.
Grünes Licht
durchzuckt die Halle, gepaart mit eisigen weißen
Scheinwerfern, während die Zuschauer ihren Blick auf das
gigantische Hydra-Logo wenden können, dass dort erscheint,
wo vor kurzem noch das Video lief. Sofort dröhnen laute
Buhrufe aus dem Publikum, doch die scheidenden Schreie einzelner
Leute, die Blicke der Security und die aufschießenden
Banner in manchen Teilen der Halle zeigen, dass NEMESIS ihren
Einfluss nicht verloren hatten. Unter den harten Tönen der
Musik treten zwei Personen auf die Bühne, verweilen dort
jedoch nicht lange, sondern schieben sich erkennbar, aber dennoch
schwer zu sehen, direkt die Rampe hinab, während der
Titantron vom Logo wegwechselt zu einem geschwungenen Namenszug
Luna
Rosario
Und
zwischen diesem und den gewohnten Bildern der Straßenkämpfe
wechselt. Herangezoomt, so dass die Schlange, die sich zwischen
den Flammen und Kämpfenden Leuten hervorschlängelt,
jederzeit gut zu sehen ist. Die Ringglocke klingt.
Laura:
„Liebe Anwesende das folgende Match ist ein Singles Match.
Zuerst: Begleitet von Damian und Finn Rosario. Aus Hamburg. Mit
offiziellem Gewicht, von 65 Kilo. Sie repräsentiert NEMESIS.
The Serpents Child: LUUUNA ROOOOSARIO.“ Doch
von ihr noch keine Spur. Nur ihre Brüder sind fast am Ring
angelangt.
Pete:
„Sven, ich würde sogar noch weiter gehen. Hier steht
nicht nur der Main Event auf dem Spiel. Sondern auch etwas
hochpersönliches. Und noch mehr. Denn: Auch wenn man über
die Umstände um BEIDE streiten kann… Alex Ricks hat
alles aus dem Weg geräumt, was Antoine Schwanenburg wollte.
Wir kennen sein Potenzial. Luna – wenn auch unter dubiosen
Umständen- ist ungeschlagen, zeigt enormes Können und
jetzt steht hier eben dieser Alex Ricks. Der in 3 Monaten frei
ist. Ich sage: Dieses Match hat enorme Implikationen für die
Karriere von beiden. Eigentlich die ganze Liga. Über heute
Abend hinaus.“ Sven:
„Vielleicht ist da was dran Pete. Aber ich sage dir eines:
Karriere hin, Drake und Antoine her, die Geschichte zwischen
diesen beiden, Alex Angriffe, Lunas Weg aus seinem Einfluss,
Henry, das Leben im Kreuzfeuer der größten Strategen
dieses Business… Alles hier hat zwei Leute geschmiedet,
die sich gegenseitig am liebsten töten wollen, möchte
man meinen.“ Pete:
„Und trotzdem sollte man das noch einmal klar stellen:
Gewinnt Alex Ricks, so treten Drake Infinity und Antoine
Schwanenburg im Main Event unter den Regeln des Kaisers an.“
Ein
kurzes Flackern des Lichts, kurzes Zischen über die
Lautsprecher und nun taucht Luna selbst im Ring auf, gleitet
unter den Seilen hindurch und starrt auf dem Bauch liegend mit
eisigen Augen in Richtung der Bühne. Ihr Gesicht liegt außer
den Augen unter einer dunklen Maske, das weiße Gear
schimmert unter der NEMESIS-Jacke hervor.
Sven:
„Und sollte Luna gewinnen, dann geht es wieder nach Drakes
Wille.“
Dann
ertönt ein leises Pfeifen aus den Lautsprechern.
Singles
Match: Alex Ricks vs. Luna Rosario (/w Damian & Finn
Rosario)
Referee: Guido Sandmann
Sven:
„Und los gehts!“ Pete:
„Brainwashed 2020!“
Und
im Ring verliert einer keine Zeit: Alex Ricks. Sofort geht er
den ersten Schritt nach vorne, überbrückt die
Distanz. Kurz scheint er regelrecht Maß zu nehmen,
bevor er mit seiner überlegenen Reichweite einen Kick in
Richtung von Luna feuert. Schnell weicht Rosario zurück,
lässt Ricks komplett ins Leere attackieren. Aber der
Angriff hat seinen Zweck auch schon erfüllt. Luna ist
leicht aus dem Konzept gebracht, muss zurückweichen,
Sekundenbruchteile überlegen. Genug Zeit für Ricks
in Lunas Reichweite zu steigen und diesmal einen Strike mit
dem rechten Arm zu feuern. Wieder entgeht Luna, doch
ebenfalls wieder ist das Ausweichmanöver nach hinten.
Und genau da geht langsam der Platz aus, so dass Alex seinen
Marsch nach vorne fortsetzen kann und erneut angreift,
während Luna langsam eingekesselt wird.
Der
Unterschied ist, dass sie diesmal sehr wohl gefasst ist. Der
Kniestoß wird ohne jede Probleme technisch routiniert
ausgekontert und auf minimale Distanz kracht ihr Ellbogen
gegen Ricks Schädel. Der stolpert sehr viel unbeholfener
zurück als Luna, die zunächst einen Kick gegen
Alex´ Torso vortäuscht, jedoch blitzschnell
abbricht, auf dem Absatz herumwirbelt und den Serpents Kiss
in Richtung der Mathematiker-Schläfe sendet. Als würde
er vor einem Auto weghechten taucht Ricks ab, kann sich
gerade noch halbwegs abrollen, doch die zwei hektischen
Manöver lassen reichlich Angriffsfläche. Auf einem
Knie befindet sich Alex sogar noch halbwegs mit den Rücken
zu seiner Gegnerin, die kraftvoll ihr rechtes Knie zwischen
Ricks Rippen jagt. Ein wenig krümmt der Mathematiker
sich zusammen, doch kann sich halbwegs in seiner bisherigen
Position halten. Er versucht den nötigen Abstand zu
finden, um sich auf die Beine zu zerren, doch Luna treibt ihm
erneut das Knie in die Seite und ihn damit auch wieder von
den Seilen weg. Ein Schlag auf den Rücken folgt.
Pete:
„Luna ruht sich keine Sekunde auf diesem kleinen Erfolg
zu Beginn aus. Sie sieht eine Gelegenheit und sie setzt
sofort nach. Keine Show. Kein nichts.“ Sven:
„Alex hat versucht das Match mit dem
Überraschungsmoment zu eröffnen. Aggressiv.
Striking. Genau das, was du nicht erwartest und Luna war
sicherlich überrascht. Aber: Damit hat er auf der
anderen Seite aber auch genau in ihre Stärken
gespielt.“ Pete: „Jap.
Eine interessante Idee, aber sehr riskant. Ungewohnt von
Alex.“ Sven:
„Vielleicht aber auch ein Zeichen, wie ernst er Luna
nimmt? Dass er nicht sein normales Playbook aufmacht und auf
Seite 1 anfängt?“ Pete:
„Oder doch persönlicher Antrieb?“
Noch
immer versucht Alex Ricks wieder in einen festen Stand
zurückzufinden. Doch ein weiterer Versuch sich nach oben
zu stemmen, wir von Luna beantwortet, die Ricks mit aller
Wucht auf den Rücken stampft. Sofort schießt sie
wieder nach unten, findet mit dem Knie den Körper von
Ricks. Und erneut werden Schläge hinterher gesendet.
Unter all der Gegenwehr von Alex, entfalten die wilden
Kniestöße und Hiebe nicht ihre volle Wirkung.
Guido Sandmann ermahnt Luna, jetzt auch, nachdem ihre Faust
zum wiederholten mal in den Bereich des Hinterkopfes
abrutscht, doch ob sie das überhaupt nur wahrnimmt ist
fraglich, wenn man sich ihre Reaktion ansieht.
In
einem nächsten Versuch der Situation zu entkommen wirft
Ricks sein Gewicht perfekt auf den nächsten Kniestoß
getimet in Luna hinein. Vielleicht mag der Angriff dadurch
ein bisschen Schützenhilfe bekommen haben, doch Rosario
findet sich aus dem Gleichgewicht gebracht und fällt
Rückwärts zu Boden. Das Serpents Child ist
sichtlich darauf bedacht einem Gegner von Alex´ Format
keine Chance zu bieten, die Kontrolle am Boden zu
übernehmen.
Sie rollt sich rückwärts ab
und nimmt hin, dass der Mathematiker sich mit einem kurzen
Griff an die Seite wieder auf die Beine schiebt. Keine
Sekunde bricht der Fluss des Kampfes ab. Sowohl Luna als auch
Ricks suchen sofort das nächste Fenster. Zwar kann Ricks
einen Lock-Up finden, doch energisch bricht Luna den sofort
und fegt krachend abermals einen Kick gegen die angeschlagene
Seite von Ricks.
Sichtlich treibt es dem erstmal
Schmerzen durch den Körper, die enorme Rötung an
seinem Torso bezeugt die Wirkung der wiederholten Angriffe.
Doch der Mathematiker stemmt sich durch den Schmerz hindurch,
schießt nach unten, sucht den Takedown, aber in
perfekter MMA-Technik verteidigt Luna ihre Position, indem
sie Ricks Momentum gegen ihn nutzt. Ricks findet sich auf
seinen Knien und Lunas Arme in einem Guilloutine-Artigen
Lock. Aber vollständig kriegt sie den Hold nicht zu
fassen, Alex löst sich und Rosario kann gerade noch zur
Seite und auf die Beine rollen, bevor Alex doch noch die
Kontrolle erlangt.
Pete:
„Und das ist wieder der Alex Ricks den wir kennen. Es
mag persönlich sein, aber er weiß, was er zu tun
hat, er kennt seine Stärken.“ Sven:
„Wir haben es schon öfter gesehen bei ihm. Er weiß
ganz genau, er kann noch genug Schmerzen zufügen, wenn
er Kontrolle über das Match hat. Solange er sie nicht
hat, so wirkt es hier zumindest, denkt er nur darüber
nach sie zu kriegen. Ein Schritt nach dem nächsten.“ Pete:
„Auf der anderen Seite wirkt Luna, als wolle sie ihn am
liebsten hier und jetzt enthaupten!“ Sven:
„Aber auch sie lässt sich davon noch nicht zu
Fehlern treiben. Auch sie bleibt sehr präzise.“ Pete:
„Trotzdem hast du den Eindruck sie muss viel, viel mehr
arbeiten als Alex, um dasselbe Resultat zu erzielen. Mal
sehen, wie sich das noch bemerkbar macht.“
Im
Ring läuft der nächste Schlagabtausch. Noch immer
verhindert Luna die Versuche Ricks seine Technik anzubringen
und gibt ihm stattdessen Stück für Stück
verschiedenste Striks zurück. Diesmal fliegt ein
Spinning Back Kick auf Alex zu, doch den sieht der aus einem
Kilometer kommen. Gekonnt fängt er das Bein ab und reißt
es aggressiv nach oben, um ihr das Gleichgewicht zu nehmen,
doch die nimmt den Schwung mit, landet nach einem sauberen
Backflip wieder auf den Beinen, nur um von Ricks mit einer
Clothesline umgefegt zu werden. Geräuschvoll landet sie
auf dem Boden.
Sven: „Und
das ist das, was du gesagt hast. Ricks hat viel mehr Power
als sie, er zeigt es nur nicht oft.“
Aber
Rosario rollt sich nahezu sofort wieder zur Seite, nimmt sich
das bisschen Distanz, dass sie braucht, um aufzustehen.
Nichts davon ändert allerdings, dass es hier jetzt die
Gelegenheit für Ricks hab. Kurz geht er in einen
Lock-Up, aber nur, um kurz die Kontrolle zu erlangen. Sofort
führt er den Hold in den nächsten über, taucht
hinter Luna auf und packt sie in einen Sleeperhold. Wild
ruckt Ricks die Arme hin und her, sucht das letzte bisschen
Druck auf die Luftröhre seiner Gegnerin.
Pete:
„Und da sehen wir jetzt doch diese Aggression, die wir
schon gegen Henry gesehen haben. Alex Ricks macht keine
Gefangenen mehr.“
Hektisch
tastet Luna nach Ricks Armen, erkennt jedoch, wie fest dieser
Hold sitzt. Ihre Augen wandern von links nach rechts, suchen
sichtlich nach einem Ausweg, haben jedoch wohl Probleme
überhaupt irgendetwas zu sehen, während der zweite
Arm des Mathematikers Luna die Sicht nimmt. Immer wieder muss
Alex in Lunas Gegenwehr den Stand anpassen, schafft er nicht
den Hold 100% zu finden und auf den Boden zu bringen. In
einem kurzen Moment, in dem Ricks seine Balance sucht,
stolpert das Serpents Child nach vorne. Alex kann den Hold
korrigieren, doch erneut ein großer Schritt nach vorne.
Rosario steht jetzt nahezu unmittelbar vor der
Ringecke.
Sven: „Luna
ist fast in den Seilen, sie muss eigentlich nur noch den Arm
ausstrecken...“ Pete:
„Oh Sven, ich glaube sie hat was ganz anderes
vor.“
Noch immer
von Ricks gehalten, wandern Lunas Beine das erste, zweite und
dritte Ringseil hinauf. Sie stößt sich ab,
überschlägt sich Rückwärts über
Ricks.
SHIRANUI
Sven:
„WAS EIN KONTER!“
Cover!
1…
2…
Kick
Out!
Doch das Ziel ist erreicht. Der Chokehold ist
gelöst. Ricks hatte sichtlich nicht die ganze Wucht
abbekommen, schwer improvisiert, wie der Move war, doch einen
kurzen Moment braucht er, um sich wieder zu sammeln. Nach
Luft ringend zerrt Luna sich an den Seilen nach oben. Für
Alex bleibt genug Zeit einen kurzen Blick mit Damian neben
dem Ring zu wechseln. Doch sowohl dieser, als auch Finn,
stehen nur neben dem Ring und blicken angestrengt auf das
Geschehen im inneren. Whip in jetzt von Alex. Hart schlägt
Luna in der Ecke ein. Stinger Splash von Ricks, doch damit
ist es nicht getan. Mit chirurgischer Präzission und
dennoch mit enormer Aggression zieht Ricks einen
Forearm-Strike über Lunas Schläfe. Einmal. Und noch
einmal. Als nächstes hilft auch das Bein mit, als er
wiederholt auf die zusammensinkende Luna eintritt, bis diese
am Boden kauert.
Doch für Alex ist das sichtlich
kein Grund die Tritte stoppen zu lassen, gelegentlich auch
mal auf Lunas Hals stehen zu bleiben. Tobend brüllen
ihre Brüder in Richtung von Guido Sandmann, der aber
schon dabei ist den 5-Count für Ricks zu starten.
Finn: „Wir machen
dich fertig, Alex! Hörst du mich? Wir machen dich
fertig!“
Völlig
unberührt, entfernt sicht der Mathematiker aus der Ecke,
während Rosario sich unter dem untersten Seil hindurch
nach draußen rollt.
Pete:
„Wie ich sagte: Viel Schaden mit wenig Aufwand. Es gibt
Leute in unserer Liga, wie Drake, die absolute
Dieselmaschinen sind und scheinbar endlose Ausdauer haben.
Ricks ist das nicht. Aber er braucht sie nicht. Sein
Kampfstil ist so effizient.“ Sven:
„Ich hinterfrage aber mal, wie effizient das hier
ist…?“
Anstatt
den Count anzunehmen, der langsam beginnt, rollt Alex sich
seelenruhig hinter Luna her, doch irgendetwas in seiner Mine
ist gerade auch nichts, womit man zu tun haben will. Grob
zerrt er Luna auf die Beine und schleudert sie regelrecht in
die Absperrung.
Pete:
„Ich muss zugeben: Sehr.“ Sven:
„Oh.“
Luna
allerdings, ist sofort wieder auf allen vieren, atmet schwer,
beginnt aber sofort wieder sich nach oben zu schieben. Leicht
dreht sie den Kopf und blickt Alex an.
Sven:
„Wenn Blicke töten könnten.“ Pete:
„Hier ist auch nach über einem Jahr nichts
geklärt.“
Neben
ihr taucht jetzt Damian auf, ebenfalls bohrend auf den
Mathematiker blickt. Einschüchterung aber natürlich
Fehlanzeige und so geht Alex unbeirrt wieder auf Luna zu. Ein
Ellbogenstoß von Luna lässt ihren Gegner kurz
innehalten, doch Alex stößt sie erneut rückwärts
in die Absperrung, hebt sie aus und feuert sie mit einem
simplen, aber aggressiven Slam gegen den Ringpfosten. Ein
dumpfer Laut bestätigt, dass Luna tatsächlich
wieder auf dem Boden angekommen ist.
6…
7…
Ricks
rollt in den Ring. Ricks rollt aus dem Ring.
1…
Sven:
„Sonst doch gar nicht so sein Territorium.“ Pete:
„Ähm...Hab nur ich gesehen, was mit Henry passiert
ist?“ Sven: „Guter
Punkt.“
Abermals
packt Alex Luna, doch diesmal ist sie bereit. Und diesmal
landet ein sichtlich überraschter Alex Ricks mit dem
Gesicht im Ringpfosten – bleibt aber auf den Beinen.
Nur um von Luna nochmal in den Pfosten geschickt zu werden.
Ricks taumelt, versucht von ihr wegzukommen, doch Luna hakt
von hinten einen Arm ihres Gegners ein.
OMEN
OF SORROW
Platt
landet Ricks auf dem Nacken. Der Boden neben dem Ring ist
nicht dafür bekannt sonderlich gnädig zu sein.
Sichtlich in Extase rappelt Rosario sich wieder auf,
angefeuert von ihren Brüdern.
6…
Mit
aller Kraft versucht sie Ricks irgendwie nach oben zu zerren.
Der stößt sie halbwegs von sich, muss sich aber
sichtlich erst erholen. Schnell rollt sich Luna in den Ring.
Pete: „Ein
Count-Out wäre genug!“ Sven:
„Ich glaube weder, dass Ricks schon geschlagen ist,
noch, dass Luna das so sieht wie du.“
Der
Mathematiker klammert sich an den Apron, zieht sich nach
oben. Langsam…
7…
...zieht er
sich in Richtung des Ringinneren, nur um von Luna mit einem
Baseball Slide nach außen befördert zu werden.
Rückwärts stolpert er in die Absperrung und Luna
ist schon neben ihm. Ein krachender Schlag gegen den Kopf
stellt Ricks für den Moment ruhig. Und Luna? Die hievt
ihn bäuchlings über eben diese Absperrung. Ein
wenig wie ein aufgehängtes Wäschestück liegt
er da.
Pete: „Was
hat sie denn vor?“
Luna
kletter wieder auf den Apron. Und von dort aus? Auf das
oberste Ringseil.
Sven:
„Um Himmels...“
Luna
hebt ab, segelt Meterweit durch die Luft, kracht mit einem
Double Foot Stomp genau auf Alex Rücken und daraufhin
selbst zu Boden. Benommen schlägt sie auf, Alex fällt
wild hustend und spuckend auf der anderen Seite der Barrikade
runter.
Pete: „WAS
WAR DAS DENN?“ Sven:
„DAS RISIKO, DAS LUNA BEREIT IST ZU NEHMEN, UM RICKS
TATSÄCHLICH ZU BESIEGEN IST ABSURD!“
Damian
und Finn machen förmlich Hürdenlauf über die
Absperrung um nach Luna zu sehen. Guido Sandmann blickt
besorgt auf die beiden Kämpfenden, beginnt aber den
Count.
1…
2…
3…
Alex
Ricks hatte sich kaum bewegt seit dem Einschlag. Auf der
anderen Seite hatte Luna begonnen sich wieder aufzuraffen,
steht jedoch immer noch vor dem Hindernis der Absperrung.
4…
5…
6…
Alex
kniet vor dem Apron, beginnt abermals sich nach oben zu
ziehen, doch seine Atmung wirkt wieder ruhiger, er nimmt sich
sogar die Zeit seine Rippen abzutasten.
Pete:
„Nicht, dass ihn gebrochene Rippen stoppen
würden.“ Sven:
„Vermutlich nicht.“
7…
8…
Luna
schiebt sich langsam, aber aufrecht über die Barrikade.
Im Gegenzug rollt ihr Gegner gerade unter dem untersten Seil
hindurch.
9…
Aber auch Rosario folgt
ohne größere Probleme. Das Match kann
weitergehen.
Pete: „Und
obwohl die Attacke von Luna kam, braucht sie hier länger,
um zurückzukommen.“ Sven:
„Und das meine ich: Ja, sicherlich hat das auch einem
Alex Ricks richtig richtig wehgetan. Aber mit diesem
selbstzerstörerischen Zeug wirst du jemanden wie ihn auf
lange Sicht niemals schlagen. Auf diesen Lucky Punch hoffen,
viel Risiko gehen, ist alles respektabel. Aber…“ Pete:
„Es ist eben riskant, ja. Ob es sich lohnt, wissen wir
erst, wenn die Glocke wieder ertönt.“
Suplex
jetzt von Alex gegen Luna. Doch kurz bleibt der Mathematiker
hier jetzt allerdings liegen, fasst sich wieder in die
Rippengegend. Es fällt ihm sichtlich schwer Tempo in der
Offensive zu halten. Er rappelt sich halbwegs auf, bewegt
sich allerdings sofort zu Luna hinüber und greift nach
ihrem rechten Arm. Langsam, durch ihre Gegenwehr hindurch
zieht Alex den Arm hinter seinen Kopf, greift selbigen, legt
eine Art Rings of Saturn an. Ein wenig mehr Spielraum lässt
er sich aber, genug um dabei sein eigenes Knie hart gegen
Lunas Kopf zu ziehen, die benommen in dem Hold hängt.
Ricks schiebt seine Schultern zurück, biegt den
Arm noch weiter hinter Lunas Körper. Noch einmal kracht
das Knie gegen den Kopf, doch nur erkennt Alex die
Instabilität, die er bei diesen Attacken hat,
beschließt, dass es genug ist und festigt lieber den
Griff. Luna beginnt jetzt zu versuchen Ricks auf seinen
Rücken zu drehen, vielleicht mit einem Cover ihn zwingen
den Hold zu lösen, doch Alex macht das ganz von selbst,
packt den Arm, verdreht ihn weiter, biegt das Handgelenk und
positioniert sich quer über Lunas Rücken.
Sven:
„Ganz stark jetzt von Alex. Nimmt das Tempo aus dem
Match, umgeht seine Schmerzen, fügt stattdessen welche
zu.“ Pete:
„Und diese Abwandlung eines Armbars kann hier auch
schon das Ende sein, wenn Luna keinen Ausweg findet. Knochen
sind eben nicht aus Gummi.“
Rosario
ist noch leicht benommen, kann sich nur ein Stück durch
den Ring ziehen, streckt den Arm aus, doch die Fingerspitzen
sind Zentimeter von den Seilen entfernt. An der Seite des
Rings signalisiert Damian dem Ringrichter, dass er Ricks
endlich das Kommando geben soll, den Hold zu lösen, da
Luna in den Seilen ist. Sandmann macht ihm klar, dass dies
nicht der Fall ist, doch um das zu tun, nimmt er eine Sekunde
seinen Blick von Luna. Eine Sekunde, die genug ist. Und Finn
sorgt dafür, dass Damians Behauptung jetzt war ist,
zieht Luna das letzte Stück in die Ringseile.
Sven:
„Oh komm schon.“ Pete:
„Und da sind sie.“
Funkelnd
starrt Ricks in Richtung von Finn, lässt sich aber hier
nicht weiter ablenken. Mit einem halben Chokehold reißt
er Luna wieder auf ihre Füße.
DDT
1…
2…
Kick
Out.
Mit gemischten Gesichtsausdrücken sieht der
Mathematiker auf Rosario. Noch war sie also nicht bereit hier
nachzugeben. Aber die wiederholten Aktionen gegen den Kopf
scheinen langsam besorgniserregende Effekte zu haben, Luna
wirkt orientierungslos und tastet ziellos nach etwas, um sich
daran festzuhalten. Ricks packt ihren Kopf und hämmert
ihn grob auf die Matte. Und nochmal. Höhnisch winkt er
in Richtung von Finn, der auf den Apron schießt, doch
Damian hält ihn zurück, ebenso Sandmann. Alex
starrt nur mit leichtem Grinsen auf die Szene.
Pete:
„Schau dir das an!“ Sven:
„Ich glaube das ist kalkuliert. Ricks weiß um das
Band von NEMESIS. Vielleicht ist eine provozierte DQ eine
Strategie, die er geplant hat.“ Pete:
„Das ist sadistisch.“ Sven:
„Es ist schlau.“
Dominat
stellt Ricks seinen Stiefel jetzt auf Lunas Schädel,
bringt langsam mehr Druck auf. Verzweifelt windet Luna sich
unter der Sohle, findet keinen Ausweg. Alex hebt den Fuß,
tritt zu.
Doch jetzt bringt Luna ihre Hände
zwischen sich und Ricks Bein. Ruckartig rollt sie sich unter
dem Bein durch, nicht ohne es festzuhalten. Alex Körper
folgt der Rotation des Beins und landet flach auf der Matte.
Luna schießt auf. Ohne jede Chance den Sturz
abzufangen, benötigt der Mathematiker kurz einen Atemzug
um seine Gedanken zu richten, befördert sich jetzt
selbst auf ein Knie, doch Luna hatte längst Maß
genommen.
ABSOLUTE
ZERO
Pete:
„LICHT AUS!“ Sven:
„ACH DU HEILIGE!“
Cover
1…
Pete:
„Hat tatsächlich ALEX RICKS hier zu viel Freiraum
gelassen????“
2…
KICK
OUT
Sven: „Er
kriegt die Schulter hoch!“
Frustriert
schlagen Finn und Damian auf den Apron, während Luna
sichtlich ungläubig zu Sandmann schaut, aber
hauptsächlich noch damit beschäftigt ist die kurze
Chance zum atmen zu nutzen. Aber dann sofort wieder sich auf
Alex stürzt und wiederholt aus kurzer Distanz ihre Faust
gegen dessen Kopf rammt.
Pete:
„Wie gut muss sich das für sie anfühlen?“ Sven:
„Das gehört verboten!“
Keuchend
lässt Luna auf wiederholten Versuch Sandmanns, das ganze
zu stoppen, von Alex ab. Langsam steht sie auf, sieht auf
Ricks hinunter. Sie gestikuliert in seine Richtung, will dass
er endlich aufsteht. Und das dauert einen Moment. Schließlich
aber ist er auf einem Knie. Luna lauert. Luna bebt. Ricks auf
beiden Beinen. Lunas Augen flackern vor Wut.
Alex
dreht sich um. Wie in Zeitlupe. Und Luna drückt
den Abzug.
SERPENTS
KISS
Sven:
„Alex taucht ab!“ Pete:
„Und hinter Luna auf!“
GERMAN
SUPLEX
Ricks
hält den Griff, richtet sich wieder auf, wechselt die
Arme weiter nach oben und wirft sich wieder auf den
Rücken.
REAR
NAKED CHOKE
Aber
vollständig sitzt der Hold noch nicht, ein kleines
Fenster für Luna sich viel zu Bewegen und den Hold nah
an die Seile zu bringen, wo Finn Anstalten macht, ihr erneut
zu helfen, von Sandmann ermahnt wird und erneut ist es
Millimeterarbeit bzw. perfektes Timing der Brüder, die
Luna rettet, als diesmal Damian ihren Arm greift und sie zu
den Seilen zieht.
Jetzt schießt Ricks nach oben
und hat etwas aggressiveres Verhalten für die beiden
übrig, fokussiert sich aber schnell wieder auf Luna. Die
ist allerdings noch schneller, rollt Ricks mit einem School
Boy ein. Scheinbar hat sie jedoch nichtmal den Gedanken hier
den Pin zu suchen, sondern lässt Ricks durchrollen,
springt auf.
SHINING
WIZARD
Cover
1…
2…
Kick
Out
Sven: „Und
Ricks steht schon fast wieder!“ Pete:
„Das ist ein HÖLLISCH angepisster Mathematiker,
wenn man das jemals so von Alex sagen kann, oh mein...“
Alex
fegt Luna mit einer Clothesline von den Beinen, packt sie,
hebt sie auf und schleudert sie mit der Schulter voran in den
Ringpfosten. Und der Ansturm geht weiter. Energisch befördert
Ricks seine Gegnerin ins zweite Ringseil und beginnt sie mit
selbigem zu würgen, was ihm einen ebenso energischen
Count von Guido Sandmann einbringt.
Sven:
„Luna ist hilflos!“ Pete:
„Woher hat Ricks das denn jetzt gezogen???“
Und
am Ring wachsen bei zwei die Sorgen: Finn. Und Damian.
Angeregt diskutieren die beiden miteinander.
Pete:
„Was haben die beiden denn jetzt wieder vor?“ Sven:
„Nichts gutes, denke ich?“
POWERBOMB
VON RICKS
Pete:
„Äh….Was?“
Zufrieden
blickt Ricks auf sein Werk.
Sven:
„Wieso covert er denn nicht?“
Genüsslich
bewegt er sich auf Luna zu. Die streckt hilflos die Arme zur
Seite, als würde sie nach den Seilen oder ihren Brüdern
greifen wollen. Spöttisch kickt Alex ihren Kopf zurück
auf den Boden. Und nun wird auch klar, was Finn und Damian
bereden. Denn Finn holt einen Gegenstand aus seiner Jacke.
Und zur Überraschung aller ist es keine Waffe.
Sven:
„Ein… Handtuch?“ Pete:
„Sven irgendwas passt hier nicht.“ Sven:
„Wieso? Sie können Luna da rausholen.“ Pete:
„Dann würden sie Ricks einfach
attackieren.“
Sandmann
hat das ganze ebenfalls bemerkt, nimmt sich ein paar Sekunden
um auf Finn zu blicken, der das Handuch fest umklammert.
Sven: „Du hast
recht, es ist wieder nur eine Ablenkung!“
Auf
der anderen Seite schießt Damian in den Ring, doch Alex
hatte die Finte gegen den Wind gerochen und fängt ihn
mit einem fantastischen Dropkick sofort ab, so dass Damian
rückwärts wieder aus dem Ring fliegt.
SERPENTS
KISS
Abermals
geht der brutale Kick ins Leere. Ricks wäre um ein Haar
hineingerannt, doch seine Reflexe und Lunas Benommenheit als
Team sind genug, um ihn nochmal aus der Situation
rauszukriegen. Ein Kniestoß nimmt Luna jede Luft und
mit einem fast schon triumphierenden Laut kann Ricks endlich
zupacken, sie zu Boden bringen, seine Position
justieren.
Und dem Kaiser dienen.
LIMES
Pete:
„Und das Ding sitzt mal so richtig fest!“ Sven:
„Das muss es gewesen sein!“
Finn
blickt durch den Ring. Damian blickt durch den Ring.
Ratlosigkeit. Finns Faust kracht auf den Apron. Luna ist
immer noch da, sucht nach einem Ausweg, doch Ricks Hold
scheint perfekt. Sandmanns Augen haben Damian im Blick, Finn
ist zu weit weg.
Pete:
„Muss Luna hier aufgeben? Darf Antoine Schwanenburg
bestimmen, wie der Main Event aussieht?“
Der
Kampf um die Submission liegt in den Feinheiten. Luna
versucht sich in verschiedenen Winkeln zu befreien,
vielleicht eine Chance zu finden Ricks Schultern auf die
Matte zu bringen. Doch der Mathematiker ist erbarmungslos,
blockt jede Luftzufuhr. Blockt jede Bewegung.
Lunas
Hand sucht nach einem Ausweg. Doch findet ihn nicht. Und
klopft in schneller Folge auf Alex Bein.
Sven:
„DAS WARS!“
Guido
Sandmann gibt das Signal.
DING DING DING
Sieger
des Matches durch Aufgabe: Alex Ricks!!!
Es ist fast eine fließende Bewegung,
mit der Ricks den Limes löst und sich mit einer
Rückwärtsrolle den Ringseilen nähert, um den Ring
zu verlassen, noch bevor seine Musik beginnt zu spielen. Keine
Chance für Sandmann den Arm des Mathematikers zu greifen, um
ihn als Sieger offiziell vorzustellen. Alex ist bereits vor dem
Ring, bereits beim Zeitnehmer, greift sich ein bereits
vorbereitetes Mikrofon, dreht sich wieder zum Ring und rutscht
zurück in diesen, wo er sich nur auf seine Arme stützt
und sich in die Ringmitte zu Luna zieht.
Die
hält sich den Nacken, verarbeitet die Niederlage, bis sie
fast schon den Atem des Mathematikers über ihrem Gesicht
spüren kann. Finn und Damian, letzterer angeschlagen aber
voll bei Sinnen, starren ihn von beiden Seiten des Rings an,
bereit einzuschreiten. Er ist über ihr, nur sein
ausgestreckter abstützender Arm sorgt für die
Entfernung zwischen den beiden.
Tatsächlich
nur noch ein ausgestreckter Arm, mit dem zweiten führt er
das Mikro zum Mund, ignorierend, dass Schweiß von seiner
Stirn höchstwahrscheinlich auf Luna einregnen dürfte.
Für den Moment egal, er will nur, dass die Nachricht
ankommt. Er atmet tief durch, spricht langsam, ruhig. Man merkt
seiner Stimme trotzdem die Anstrengungen des Matches an. Egal wie
kalt und unnahbar er auch klingt.
Alex:
„Und nun gehst du zu Drake und du sagst ihm…Drake,
du verlierst deinen Titel heute unter ganz normalen Regeln. Denn
in einem Eins gegen eins unter normalen Regeln ist der Kaiser
unbesiegbar. Und eins gegen eins bedeutet…taucht Nemesis
auf, verlierst du den Titel, Drake.“
Und
einfach nur um die Arroganz Ricksenburgs zu unterstreichen, lässt
Ricks das Mikro aus seiner Hand und natürlich direkt in
Lunas Gesicht fallen. Dann rollt er sich zur Seite und verlässt
den Ring erneut. Nun setzt auch seine Musik ein. Begleitet von
ihr und den Buhrufen der Fans verlässt er die Halle, während
die beiden Brüder ihm nur einen hasserfüllten Blick
nachwerfen und vorsichtig ihrer Schwester aus dem Ring helfen.
Sven:
„Es läuft für den Kaiser also alles nach Plan.
Ein Main Event ganz nach seinem Geschmack, ganz ohne
Sonderregeln…und ganz wichtig, ganz ohne Eingriffe durch
Nemesis. Einfach ein pures Wrestlingmatch. Er wird uns mit seiner
exzellenten Technik verwöhnen.“
Pete:
„Überrascht hat er Drake Infinity mit dieser
Entscheidung aber mit Sicherheit nicht. Dass Antoine diese Option
für sich wählen würde, war vermutlich der gesamten
GFCW Galaxy klar und so wird sich auch Drake entsprechend
vorbereitet haben. Und vergiss nie, Drake hat Lionel Jannek auch
komplett ohne Hilfe besiegt. Er ist nicht umsonst Champion und
auch nicht nur dank Nemesis.“
Sven:
„Ich spreche Drake Infinity nichts ab, Pete…ich
spreche nur dem Kaiser mehr zu.“
Was
wir sehen: Den Backstagebereich der SAP-Arena in Mannheim.
Vermutlich sogar am Veranstaltungstag, aber wenn dann früh,
denn noch ist nicht viel los. Mal wieder wartet Mac Müll
backstage auf jemanden, dem er seinen Schallwandler unter die
Nase und aus dem er ein paar Worte herauslocken kann. Er muss
auch gar nicht lange warten, denn schon kommen Pat und Patachon
angestapft….pardon: Big and Quick, zusammengestellt aus
Maurice und Tyler. Wie gehabt ist es Tyler, den Mac als ersten
anspricht…war ja bisher auch meistens so.
Mac
Müll: „Tyler! Mo! Es ist so wundervoll, zwei
Modellathleten wie euch zu sehen! Was habt ihr Euch für
heute vorgenommen?“
Noch
ehe Maurice auch nur darüber nachdenken kann, irgendetwas
außerordentlich stupides von sich zu geben, hebt Tyler
schon die Hand, was gemeinhin als Zeichen gelten mag, dass er
jetzt lieber spricht und anstelle des Krümels eben auch mal
der Kuchen Pause hat.
Tyler:
„Weißt Du Mac….es ist großartig! Wir
haben diesen wunderbaren Gürteln, die du an unseren noch
wunderbareren Körpern siehst, so etwas wie Prestige
verliehen, indem wir sie ständig in der Show gehalten haben!
Und wir haben die Titel verteidigt, jedes Team bekam eine
Chance.“
Mac
Müll möchte das so nicht ganz stehenlassen, doch Tyler
redet einfach weiter als er das sieht.
Tyler:
„Ich weiß, was Du sagen willst! Aber Unrivaled hatte
diesem Titel zum einen nicht den Hauch an Prestige gegeben, den
er verdient hätte. Stattdessen fokussierte man sich auf
Einzeltitel und war, gefühlt, in unserem Match schon kein
Team mehr. Dazu kommt die Tatsache, dass Lionel Jannek bis heute
keine Ringfreigabe hat, es also auch gar kein Match hätte
geben KÖNNEN. Und nun….“
Mac
Müll versucht erst gar nicht, zu intervenieren, denn Tyler
ist anzusehen, dass er gerne weitersprechen möchte. Na gut,
soll er halt.
Tyler:
„Nun haben wir zwei absolut fähige Junge Männer,
die beweisen können, dass sie vielleicht noch eher als wir
der Maßstab sind! Alex Hansen hat hier schon manch eine
Schlacht geschlagen und der Revolver, wie er sich nennt, ist
eigentlich die perfekte Ergänzung für ihn! Ich sage
eigentlich, weil…nun, eigentlich reicht das gegen Big and
Quick in Topform nicht! Und sind wir in Topform? Natürlich!
Es liegt an uns, denn zeigen wir auch nur ein kleines bisschen
Schwäche, sind die Revolverspottlichter da und drohen, uns
zu ehemaligen Champions zu machen, wie es schon vielen Teams in
der GFCW ergangen ist!“
Nun
endlich wittert Good Old MM seine Chance und versucht, eine Frage
anzubringen! Aber keine Chance, dieses Mal steht Maurice im Weg,
der Tyler offenkundig sehr gerne reden hört. Vielleicht ist
das ja wirklich so?
Tyler:
„Egal wie der Kampf am heutigen Abend ausgeht, so werden
die Karten neu gemischt. Die Teams die uns schon gefordert haben,
können natürlich Ansprüche stellen, egal wer
gewinnt. Aber auch wir können nach neuen Gegnern suchen. Die
Divisionen in der GFCW sind in sich selbst ungemein flexibel und
ich bin stolz, ein Part dessen zu sein! Und das geht Maurice
nicht anders. Nicht wahr, Mo?“
Mo
strahlt!
Tyler:
„Siehst Du, Mac…Mo sieht das genauso wie ich. Und
ebensowenig wie The Spotlights uns unterschätzen werden,
werden wir sie unterschätzen. Jeder kann mal einen tollen
oder einen ganz argen Moment haben. Aber bis es zu einer
Entscheidung in diesem Kampf kommt, wollen wir gemeinsam die
Hütte abreißen und die Halle zum Kochen bringen! Es
dürften sich kaum mal zwei Teams in dieser Hinsicht so einig
gewesen sein, wie diese beiden! Und ich warne The Spotlight noch
einmal eindringlich: Keine Mätzchen! Diese Titel haben die
bestmögliche Leistung verdient, kein herumgeeiere!“
Als
Tyler aufhört zu sprechen wirkt es einen Moment, als sei Mac
Müll eingeschlafen. Als er aber merkt, dass die Sprechpause
doch länger ausfällt, setzt er an, Luft zu holen!
Mac
Müll: „……!“
Zu
hören bekommen wir allerdings nichts, denn als Mülli
gerade so schön loslegt, setzen sich die amtierenden
GFCW-Tagteam-Champions schon n Bewegung und sind schon außer
Reichweite, ehe Müllis Redeschwall auch nur annähernd
vertont werden kann. Ja, manchmal hat es eben auch ein
Hall-of-Famer in der GFCW alles andere als leicht….
„
Lieber Claude, du hast dir das ganze sicherlich anders
vorgestellt…unsere Rückkehr war sicherlich eine
Überraschung…genauso wie es für mich eine
Überraschung war das Du, der Gründer der GFCW, der Kopf
und das Herz der Liga, das du Booker mich gefragt hast ob Ich zum
Jubiläum der GFCW kommen will….ob ich…"
Die Kamera zeigt
ein Blatt Papier, einen Stift und eine Hand die den Stift in der
schönsten Art und Weise über das Papier führt um
diese Worte zu verfassen. Ein Schwenk in die Totale und wir sehen
Phoenix C. Miller der an einem Sekretär sitzt. Der Raum wird
nur beleuchtet durch das Kerzenlicht was von dem goldenen
Kerzenständer ausgeht der vor ihm auf dem Sekretär
steht.
„…einen
kleinen Auftritt in der 500. Ausgabe von War Evening haben will.
Ging es mir schlecht? Ja…war ich in Behandlung?...Ja…du
wusstest das…du hast mir geholfen…“
Miller
lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkt die
Arme hinter dem Nacken. Er schaut zum Spiegel der vor ihm hängt.
Sein ernster Gesichtsausdruck vermittelt Ruhe. Jedoch wirkt er
nachdenklich. „Wie drücke
ich am besten aus wie dankbar ich bin…“ Er
stützt sich auf seinen Ellbogen ab und kaut auf dem Stift
herum während er sich im Spiegel anschaut. „Du
schreibst ihm einen Brief??? Was ist mit dir? Geh hin…und
powerbomb ihn durch seinen gottverdammten Schreibtisch…!!
Er hat uns zerstört…er hat unseren Weg beendet…!!!“
Miller
schreckt von seinem Sekretär zurück…er schaut
verängstigt in den Spiegel…“nein…ich
war dich los….verschwinde!!!“
Er atmete tief
durch und besinnt sich wieder aufs Schreiben. Nach ein paar
Momenten…ein paar Zeilen…ein wenig unverständliches
Gemurmel seitens Millers klopft es an der Tür. Miller
reagiert nicht…wenige Sekunden später klopft es
erneut und Miller lässt die Schulter kreisen. Das Klopfen
wird stärker. „HALLO???“
„Einen
Moment bitte. Ich komme sofort.“ Phoenix
Miller atmet nochmal durch und widmet sich erneut dem Blatt
Papier vor sich.
Der Stift
beginnt sich zu bewegen. Miller liest dabei das vor was er zu
Papier bringt…
„…dankbar
das ich heute die Chance bekomme meinen Zeit bei der GFCW zu
verlängern…in de letzten Wochen sind viele negative
Dinge passiert die nicht das widerspiegeln was ich seit meiner
Behandlung geworden bin…Der Höhepunkt letzte Woche in
der ich meinen neuen Freund und den Sohn eines meiner größten
Helden hintergangen habe…dafür will ich mich…“
TOK TOK TOK….
Miller
bäumt sich leicht auf und hält inne. Er atmet tief
durch. Seine Fäuste ballen sich. „Ein
Moment bitte“ der Unterton in
der Frage ist etwas angespannt.
Miller
renkt sich nochmals den Nacken ein und setzt erneut den Stift
aufs Papier…“entschuldige
mich…“
TOK TOK TOK
Ein knacken ist
zu hören und der zerbrochene Stift fällt zu Boden. Die
Tür öffnet sich…Miller blickt in den Spiegel und
grinst…
„OK…ok…du
hast gewonnen!!!! Lach nicht so…!!!“
Das knatschen
der Tür wird lauter und ein Mitarbeiter der GFCW steht im
Raum…Millet legt seine Hände bedächtig auf den
Sekretär und erhebt sich. Langsam dreht er sich um und
grinst den Mitarbeiter an.
„Sie
werden erwartet Herr Miller…ihr Match…“
Phoenix C.
Miller geht auf den Mitarbeiter zu und packt ihn an der Schulter.
Er grinst ihn an während er ihm durch sein Haar streichelt
„Ich
würde dir jetzt gerne sagen das es mir Leid tut…aber
man soll ja nicht lügen richtig…“
Der Mitarbeiter
schaut Miller verdutzt an: „Ähm nein…aber…“
Er kommt nicht
mehr dazu seine Worte auszusprechen…Miller packt ihn und
befördert den Mitarbeiter mit einer Powerbomb durch den
Sekretär. Miller steht über ihn und blickt in den
Spiegel.
„Ich
hab es dir doch von Beginn an gesagt….du musst einfach auf
mich hören…“
„Bla
bla…Ja du hast recht…und nun…“
Miller schaut
auf den Mitarbeiter runter…der Brief liegt auf seiner
Brust.
„Den
Brief kannst du zum Chef bringen...“
Miller geht zur
Tür und erschreckt als er aus der Tür tritt…er
schaut nach links…
„Oh…das
ist aber ein schönes Shirt….“
Miller verlässt
das Sichtfeld der Kamera. Geschrei ist zu hören. Kurz danach
kommt eine weitere Person an der Tür vorbeigeflogen und
landet in dem Tisch auf dem Flur. Miller betritt wieder das
Sichtfeld und zupft sich das neue T-Shirt zurecht…auf der
Brust prangt in großen Buchstaben Kid Daniel. Darunter ein
Bild des Sprösslings von JBD. Ein Grinsen macht sich auf
seinem Gesicht breit und Miller zieht von dannen. Die Kamera
schwenkt zurück und zeigt den bewusstlosen Mitarbeiter auf
dem Sekretär liegen. Auf seiner Brust die Zettel die von
Miller beschrieben worden sind. Die Kamera zoomt drauf und man
kann erkennen was geschrieben wurde…
MO…MO….MO
TYLER….TYLER….TYLER…
DANIEL…DANIEL…DANIEL!!!!
JBD…JBD….JBD!!!!
BAR….
An
dieser Stelle ist der Brief zerrissen worden…
Neulich
in der Anstalt…Wir befinden uns in einem verdunkelten
Zimmer. Nur das Flackern vereinzelter Kerzenflammen bietet
halbwegs Sicht. Bereits zum zweiten Mal werden wir Zeuge, dass es
Bartholomäus liebt, in seinen Räumlichkeiten Kerzen
aufzustellen. Wie man an den immer mal wieder erhellenden Blitzen
vorm Fenster erkennen kann, liegt wieder einmal ein Gewitter über
der Nervenheilanstalt, irgendwo in den hügeligen Wäldern
im Spessart. Ein Schatten bewegt sich in der Dunkelheit. Doch es
ist nicht Bartholomäus. Es ist Rufus von Greifenstein, wie
wir beim nächsten erhellenden Blitz bemerken.
Rufus
von Greifenstein: „Es ist Zeit, Bartholomäus. Zeit
aufzubrechen. Es ist Zeit für unsere Reise nach Mannheim.“
Zunächst
keine Antwort. Doch dann vernehmen wir eine Stimme mit
schwankender Tonlage, eine Stimme, die man so nie bei
Bartholomäus vermutet hätte, kennt man doch seine
Erscheinung. Von woher die Stimme kommt, können wir nur
erahnen. Offenkundig kauert er wieder irgendwo in der Dunkelheit.
Bartholomäus:
„Darf ich wieder spielen, Papa?“
Rufus
von Greifenstein: „Ja. Nun ist die Zeit gekommen, wieder zu
spielen.“
Wieder
herrscht kurz Schweigen. Bartholomäus scheint eine Weile zu
brauchen, um die Informationen zu verarbeiten.
Bartholomäus:
„Wird…wird er kommen?“
Von
Greifenstein fährt mit dem Rollstuhl etwas weiter in das
Zimmer hinein. Er rückt die Schiebermütze auf dem Kopf
zurecht. Nun sehen wir, dass er ein Tablett mit einem Glas auf
dem Schoß trägt.
Rufus
von Greifenstein: „Oh ja. Oh ja, Bartholomäus. Er WIRD
kommen. Und dieses Mal musst du es eindeutig machen. Dieses Mal
muss das Endergebnis lauten, dass du Azrael besiegt hast. Vergiss
nicht, Bartholomäus: er wird sich immer weiter über
dich lustig machen. Azrael wird nicht aufhören, über
dich und deine Mama zu lachen. Du musst ihm diesmal
unmissverständlich klar machen, dass er sich über dich
und deine Mama nicht lustig machen darf.“
Ein
Grunzen ist zu hören. Nun regt sich ein Schatten in der
Ecke. Die Flammen der Kerzen flackern, so, als hätten sie
sich erschreckt. So, als möchten sie flüchten vor dem,
was dort hinten lauert.
Bartholomäus:
„Er…er lacht wieder über mich? Und…über
Mama?“
Rufus
von Greifenstein: „Aber natürlich, Bartholomäus.“
Überlegenheit
und vollste Überzeugung liegen in Rufus von Greifensteins
Stimme. Doch auch Lüge und Verleumdung.
Rufus
von Greifenstein: „Du wirst ihn dieses Mal eindeutig in dem
Ring besiegen müssen. Oder willst du, dass er dich in einen
tiefen Brunnen wirft?“
Dies
Mal kommt die Antwort sofort, ohne lange Pause:
Bartholomäus:
„Nein!“
Rufus
von Greifenstein: „Willst du, dass er dich auf den Baum
hochjagt und du in die Tiefe stürzt?“
Bartholomäus:
„N-Nein! Nein!“
Rufus
von Greifenstein: „Willst du, dass er dich in den Ofen
einsperrt?“
Bartholomäus:
„Nein! Nein! NEIIIN!“
Und
dann beginnt die Schwärze des Zimmers ein Eigenleben zu
entwickeln. Ein gewaltiger Schatten im Kerzenlicht regt sich,
einige Flammen gehen aus. Dort ist Bartholomäus! Ein Hüne,
ein Riese, ein Monster! Er hält auf Rufus von Greifenstein
zu. Der hebt die Hand. Und der Schatten, der Bartholomäus
ist, hält inne; wiegt von einem Bein auf das andere.
Rufus
von Greifenstein: „Das ist gut, Bartholomäus. Das ist
sehr gut. Denn ich will auch nicht, dass er dir all diese Dinge
antut. Aber nun: nimm erst das hier!“
In
der Hand hält er das Glas empor.
Rufus
von Greifenstein: „Du brauchst jetzt erst einmal deine
Vitamine.“
Bartholomäus:
„Mmh. Vitamine.“
Rufus
von Greifenstein: „Es ist eine lange Reise, auf die wir uns
begeben. Und ich brauche all deine Kräfte. Schon bald,
Bartholomäus, wirst du es Azrael heimzahlen können. Er
wird nie wieder über dich und deine Mama lachen. Nie
wieder!“
Eine
klobige Pranke durchbricht die Dunkelheit, nimmt das Glas von
Rufus von Greifenstein entgegen. Dann verschwindet die Hand
wieder, wird zu einem schattigen Mund geführt.
Rufus
von Greifenstein: „Und nun komm. Es ist Zeit aufzubrechen.
Zeit, Azrael zu begegnen.“
GFCW-Arzt:
„Okay, ganz langsam. Wir haben Zeit, nur die Ruhe.“
Auf
einer Seite von einem Mitglied des medizinischen Personals
gestützt, auf der anderen von ihrem Zwillingsbruder,
schleppt sich Luna Rosario um eine Ecke der Backstage-Gänge
und biegt in ein Zimmer ab, das offensichtlich zur ersten
Behandlung nach Matches vorgesehen ist. Mit einer Miene, die
irgendwo zwischen Sorge und Fassungslosigkeit gefangen ist, trabt
Finn dem Gespann hinterher. Wobei klar sein dürfte, dass die
Unfähigkeit zu begreifen, was passiert war, wohl eher ihm
und seinem Bruder selbst galten, als dem Match an sich bzw. ihrer
Schwester.
Lunas Augen sehen glasig aus, ihre Atmung ist
zittrig. Geschlagen. Genau so, wie sie in diesem Moment aussieht,
in dem Finn vor der Tür die Hände über das Gesicht
fährt, in dem sie langsam auf die Liege gehoben wird, in dem
Damian die Lippen zusammenkneift, in dem der Doktor hinter sich
greift zu seinem Sammelsurium aus Material zur Erstversorgung,
genau so sieht eine Niederlage aus. Es gibt nichts glorreiches,
es gab keinen Silberstreif, keine Witze, keinen Plan B.
Scheitern. Die Luft selbst scheint NEMESIS zu Verhöhnen, wie
sie hier stehen. Wie Finn und Damian hier stehen. Doch für
eine Person war aus offensichtlichen Gründen keine Zeit für
Selbstmitleid oder ein Herunterfahren. Und zwar für den
Mann, der zwei Türen weiter auf den Gang tritt –
MMA-Shorts und Stiefel angelegt, eine Narbe auf der rasierten
Seite des Kopfes.
Kein Wort fällt. Finn blickt
wortlos ins Nirvana, während Damian sich aus dem Raum
schiebt und Drake hinein. Nur ein kurzer, funkelnder Blick wird
vom Rekord-Champion in die Richtung der Rosarios gefeuert. Im
Raum sieht Infinity von Luna zum Doktor und zurück. Auch
hier scheint kein Wort zu fallen, abgesehen von Lunas Antworten
auf die Bemerkungen und Fragen des Arztes. Fast nachdenklich
sieht Drake aus, wie er in dem Zimmer steht, nur leicht seine
Hand auf Lunas legt, doch jede Person, die diese Bilder sieht
merkt klar, wie sehr es in ihm kocht. Irgendetwas an seiner
ganzen Ausstrahlung verrät ihn, obwohl der Patient Zero
sichtlich bemüht ist, sich für eine Sekunde auf das zu
konzentrieren, worum es in diesem Moment geht: Lunas Gesundheit.
Und erst im nächsten zu dem zurückzukehren, was noch
anstand: Seine Titelverteidigung in die Unsterblichkeit.
Mit
einem tiefen Atemzug sieht er noch einmal Luna ins Gesicht. Ein
Blick, den sie mit geschlossenen Augen nicht erwidert. Dann
wendet Drake sich ab. Verlässt den Raum. Schreitet über
die Schwelle. Hinter ihm das leise Klicken der Tür. Damian
und Finn lehnen an den Wänden vor dem Raum. Noch immer
Schweigen. Doch die Spannung in der Luft entlädt sich mit
einem Lauten Knall, als Drake mit einem plumpen Front Kick
Damian die Luft aus dem Oberkörper presst.
Sofort
wirbelt er herum, starrt Finn in die Augen, der sich blitzartig
von der Wand gelöst hatte. Doch keiner der beiden schlägt
zu, während Damian an der Wand zusammensinkt.
Finn:
„Was willst du, Drake? Willst du uns den Vortrag halten?
Wie nutzlos und schwach wir sind und wie toll du bist?“ Drake:
„Ja Finn. Weißt du was? Genau das will ich. Wollt ihr
mich eigentlich komplett verarschen?“ Finn:
„Verarschen? Wenn du die Schuld rumwerfen willst, anstatt
weiterzumachen, könntest du mal daran denken, dass Luna
ihren verdammten Schädel hingehalten hat, weil DU nicht die
Eier hattest Antoine einfach Mann gegen Mann zu bekämpfen!“
Die
Lautstärke der beiden steigert sich gegenseitig immer
weiter, als wäre das der eigentliche Kampf hier. Einen Kopf
kleiner, aber kein bisschen eingeschüchtert, schüttelt
Infinity den Kopf, scheint fast schon zu Grinsen.
Drake:
„Komm mir nicht mit der Scheiße an Finn. Du weißt
genau, dass sie da nicht gestanden hätte, wenn SIE nicht
wollte.“ Finn:
„Das ist doch jetzt scheißegal, Drake, sie
musst...“ Drake:
„Vollkommen richtig, worum es geht ist, dass ihr alle
kollektiv versagt habt. Dass NEMESIS versagt hat darin, Ricks und
Antoine ein für alle Mal das Maul zu stopfen. Wegen. EUCH.
Und EUCH allein.“
Ihm
gegenüber atmet Finn tief ein, macht aber keine Anstalten
körperlich ausfallend zu werden. Damian wirkt hinter den
Beiden immer noch regelrecht geschockt, blickt aber eher
verzweifelt als wütend auf die Szene.
Finn:
„Und was denkst du ändert sich jetzt daran, wenn du
dich hier aufspielst? Denkst du davon steigen deine Chancen
später? Oder Luna gehts dadurch besser? Oder Alex
verschwindet? Fick dich, ehrlich. Weißt du was Drake, mach
dein eigenes Ding. Geh raus, spiel den Größten, kümmer
dich um Zane oder Antoine oder nicht. Mir egal. Ich bin raus aus
der Scheiße.“
Ruhig
dreht Finn sich um und marschiert den Gang hinab. Ein paar
Schritte geht die Kamera mit und fängt am Rande des Bilds
auch das Innere der Kabine ein, aus der Drake kam. Scherben
liegen auf dem Boden, scheinbar ehemalige Gläser, neben
einem Ex-Laptop, aus dem die Teile ragen. Auch Infinity geht
einen Schritt hinter Rosario her, bleibt dann aber stehen.
Drake:
„Bitte! Und wag es bloß nicht, in nem Geistesblitz
nachher reuevoll wieder aufzutauchen. Ich nehm Antoine
auseinander. Und weißt du warum?“
Er
dreht sich ruckartig zu Damian um, der immer noch ratlos dasteht,
als würde er warten aus der Spielecke abgeholt zu werden.
Drake:
„Weil ich der Beste bin, Damian. Weil ich die nächste
verfickte Stufe bin. Ich bin schlicht und ergreifend ein besserer
Mensch und ein besserer Athlet bin. Und gleich zweimal der
bessere Kämpfer. Ich geb einen scheiß auf diesen
Mythos um Antoine im Ring. Einen Scheiß auf Alex. Einen
scheiß darauf, was ich ihren Familien, Freunden oder sonst
wem antun muss. Einen Scheiß auf euch. Ich lass mir das nie
wieder nehmen.“ Damian:
„Drake… Was...“ Drake:
„Wenn du reden willst, können wir das wann anders
machen. Für jetzt will ich, dass du es deinem Bruder
gleichtust und dich nicht nur von meinem scheiß-match
fernhältst, bevor ihr noch mehr Schaden anrichtet, sondern
dass du aufhörst die gleiche Luft zu atmen wie ich, also
geh. Mir. Aus. Den. Augen.“
Rosario
zögert. Drake macht es ihm sichtlich nicht leicht, zu ihm zu
halten. Hörbar schlägt er dem Champ die flache Hand auf
die Schulter.
Damian:
„Wir sehn uns, Champ.“ Drake:
„Fick dich.“ Damian:
„Ist okay. Aber so schnell wirst du mich nicht los, keine
Angst.“
Singles
Match:
Phoenix
C. Miller vs. Kid Daniel
Referee: Thorsten
Baumgärtner
Phoenix
C. Miller steht bereits im Ring.
Und mit
den Tönen von Skillet kommt auch schon Daniel, alias Kid
Daniel zum Ring. Wobei, so oft wie jener inzwischen zum Manne
gereift ist – gefühlt ja einmal pro Jahr –
kann man das Kid eigentlich auch streichen. Und er wirkt, wie
in allem was er tut, fokussiert. Trägt ein
Animals-with-Attitude-Shirt, das nur zu deutlich auf die
Familienverbundenheit hinweist.
Pete:
„Daniel wirkt hier so fokussiert, als gelte es, neue
Rekorde aufzustellen!“
Sven:
„Gewissermaßen muss er das ja auch, denn einen
Gegner von dieser Machart hatte er bisher noch nicht!“
Pete:
„Da hast Du wohl recht, Sven. Und es geht hier ja nicht
nur um ihn. Erst um seinen Vater, dann PCM höchstselbst
und schlussendlich, und man muss fast hoffen, dass er diesen
Punkt erreicht, auch um ihn.“
Sven:
„Ich sehe hier durchaus Chancen für PCM, Ringrost
hin oder her. Immerhin war er damals kein Unbekannter und ist
es auch heute nicht mehr. Daniel dagegen ist irgendwie auf
dem Stand von vor fünf Jahren hängengeblieben, auch
wenn er sicher seine Meriten erworben hat.“
Daniel
hat inzwischen den Ring erreicht und wirft dort ziemlich
sauertöpfische Blicke auf Phoenix C. Miller, der sich ja
eine ziemliche Frechheit erlaubt hat. Doch ein wenig
Aufwärmen darf noch folgen, ehe auch Daniel sich für
diesen Kampf hier bereit meldet. Und dann ist es soweit….
Und da
sind wir nun, angekommen. Angekommen im Ring, in dem es
darauf ankommt. Daniel hat noch einige Blicke auf das
JBD-Shirt geworfen, das Miller hier trägt und es trägt
nicht eben zur Deeskalation bei, ganz im Gegenteil! Aber
seine guten Manieren – und Thorsten Baumgärtner –
halten ihn davon ab, einfach so blindlings auf PCM
zuzustürzen. Dazu steht auch zuviel auf dem Spiel, gar
keine Frage.
Einen
Tieup wird es hier wohl nicht geben, dafür ist PCM zu
gehässig und Daniel zu ungeduldig….merkt man ja
auch daran, dass er nahezu wöchentlich zwischen Kid
Daniel und Daniel wechselt, aber das fällt in dieser
schnelllebigen Zeit ohnehin kaum jemandem auf.
Schließlich
schaut Daniel kurz zu den beiden Begleitern PCMs und das gibt
dem Meister der dreien die Chance, Daniel förmlich in
den Rücken zu fallen, was er Ellbogen voran auch nutzt.
Schnell dreht Phoenix Daniel um 180° und deckt diesen mit
einigen Schlägen ein, auch noch, als man längst die
Ringecke erreicht hat und Thorsten Baumgärtner kundtut,
man möge das doch lassen.
Kurze
Erinnerung: Der 1. Fall dieses Matches ist für den
Verbleib von JBD in der GFCW!
Schließlich
lässt Miller von Daniel ab – und sich ein wenig
feiern. Hierbei hat er die Rechnung aber ohne den Wirt
gemacht, denn Daniel stürzt wie von der Tarantel
gestochen nach vorn und rennt Phoenix über den Haufen,
den er gleich in Ground and Pound Manier mit Schlägen
eindeckt, dass es er ist, den Baumgärtner dieses Mal
ermahnen muss. Daniel lässt von Miller ab, doch lässt
er sich nicht etwa feiern, sondern setzt nach dem Aufrichten
mit wilden Stomps gegen den am Boden liegenden Kontrahenten
nach. Miller versucht zumindest die Hände zu heben, aber
das ist so in der Bewegung kein allzu leichtes Unterfangen.
Pete:
„Daniel ist hier richtig auf hundertachtzig, nach der
Provokation!“
Sven:
„Provokation? Endlich will uns jemand von Johnboy Dog
befreien und Du sprichst allen ernstes von Provokation?“
Pete:
„JBD ist eine Legende, die in die GFCW gehört!
Töricht, das auf’s Spiel zu setzen. Aber Daniel
scheint sehr von sich überzeugt!“
Der
setzt auch gleich mit vollstem Elan nach und hebt Miller auf
die Beine. Ein einfacher Bodyslam folgt und Daniel denkt erst
gar nicht über ein Cover nach, sondern folgt gleich mit
einer Standing Senton auf den Gegner, der es nicht mehr
schafft, die Beine anzuziehen. Cover!
1
2
kickout
Miller!
Der
Veteran hat zwar deutlichen Rost angesetzt, aber die
Reaktionen stimmen ganz offensichtlich noch – was
Daniel indes gar nicht behagt. Der aber bleibt unnachgiebig
am Ball und setzt nach!
SHARPSHOOTER
GEGEN PHOENIX C. MILLER!
Miller
schreit vor Schmerzen, auch wenn das eher etwas von wildem
Gebrüll hat, doch die Ringseile scheinen so endlos weit
weg! Und Daniel hat in der Vergangenheit gelernt, wie man
einen Sharpshooter bis zur Besinnungslosigkeit durchziehen
kann! Und Ill Mentic und FOAB? Denen kommen jetzt nicht eben
die allergrößten Ideen, denn von No DQ war ja
niemals die Rede. Dennoch kann man gut sehen, wie sich beide
beraten – und Ill Mentic schließlich auf dem
Apron erscheint, um eine Konversation mit dem Referee zu
führen. Doch Thorsten, oftmals als das dunkelste Licht
der Referee-Zunft der GFCW verschrien, bleibt an Ort und
Stelle, nämlich neben Daniel und dem schreienden PCM,
der mittlerweile etwas stiller geworden ist und offenbar nach
Lösungen sucht, ehe die Besinnungslosigkeit von ihm
Besitz ergreift. Aber das scheint gar nicht so einfach.
Pete:
„Da schau! Die zwei hecken einen bösen Plan aus!“
Sven: „Es
ist doch nur klar, dass man seinem Boss gerne helfen möchte,
meinst Du nicht?“
Pete:
„Das heißt, du würdest das auch für JBD
tun?“
Sven: „…“
Phoenix
C. Miller versucht mittlerweile angestrengter, die Ringseile
zu erreichen – und tatsächlich fehlen nur noch
einige Zentimeter, bis er sein Ziel erreicht hat! Auf der
anderen Ringseite kullert jetzt etwas umständlich FOAB
in den Ring, was tatsächlich für die Aufmerksamkeit
Baumgärtners sorgt – und in diesem Moment reißt
Ill Mentic PCM fast den Arm aus, aber er bekommt ihn soweit,
dass dieser das Ringseil greifen kann! Während Ill
Mentic sich schnell duckt, sieht Thorsten Baumgärtner
nur, dass PCM das Ringseil erreicht hat und zählt Daniel
zum Lösen an! 1….2….3…..4……
Daniel löst den Hold und muss sich jetzt, anstatt sich
aufzuregen, erst einmal selbst von der auch für ihn
recht schmerzhaften Tortur erholen.
Miller
dagegen rollt aus dem Ring, wo er sogleich von seinen zwei
Begleitern betreut wird, die sich geradezu rührend um
ihren Chef kümmern. Daniel hält sich den rechten
Arm ein wenig, als er in den Seilen Schwung holt….
CORKSCREW
PLANCHA AUF ALLE DREI!
Und
Daniel schlägt hier wirklich gut ein! Zwar trifft er vor
allem FOAB, aber auch Ill Mentic und das Hauptziel namens
Phoenix C. Miller sind das Opfer seiner Flugaktion! Thorsten
Baumgärtner geht das schon wieder gegen den Strich und
er ermahnt die zwei Hauptakteure sehr nachdrücklich, in
den Ring zu kommen. Etwas, das PCM erstaunlicherweise eher
gelingt als Daniel, den er zunächst mit einem Kick auf
dem Apron hält, nur um ihn dann mit einem Vertical
Suplex in den Ring zu holen und gleich zu covern!
1
2
kickout
Daniel!
PCM
setzt gleich einen Armdrag gegen den offenbar lädierten
rechten Arm des Legendensohnes nach und sorgt dafür,
dass es nun Daniel ist, der ziemlich laut vor sich hin
brüllt. Allerdings bekommt dieser, im Unterschied zu
PCM, auch deutliche akustische Unterstützung von Seiten
der Fans. Und so kann er sich langsam hochpowern, sich unter
dem ausgestreckten Arm hindurchdrehen….und sich mit
einem Kick an den oberen PCM aus der Situation befreien, denn
Miller muss lösen! Beim „Glücksrad“
wäre er über diesen Fakt wohl glücklich, hier
im Match ist das so gar nicht das, was er will.
Daniel
setzt gegen den überraschten Miller noch mit einem
tiefen Kick nach und reißt diesem dann mit Karacho das
JBD-Shirt vom Leib, was für einen Jubelschrei der Fans
sorgt! In der Ringecke angekommen, sind Chops für Miller
angesagt – und auf nacktem Körper und mit Links
ausgeführt, klatschen die nochmal mehr!
Woooooooooooooooooooooooooo!
Woooooooooooooooooooooooooo!
Woooooooooooooooooooooooooo!
Woooooooooooooooooooooooooo!
Aber
in dieser Phase scheint Daniel mit nur wenig zufrieden zu
sein! Denn kaum hat er für einige rote Striemen an PCMs
Brust gesorgt, steht er in der Ringecke auch schon halb über
jenem und deckt ihn mit genau zehn Faustschlägen ein!
Natürlich mit der offenen Faust, wir sind ja hier beim
Wrestling! Daniel klettert noch eine halbe Etage und zeigt
dann eine wunderbare Kopfschere gegen Miller, die diesen in
die Mitte des Ringes bugsiert – es scheint klar, was
nun folgen soll!
Pete:
„Frogsplash-Time!“
Sven:
„Mir wäre ein Prinz gerade lieber als ein Frosch…“
Draußen
beraten sich wieder Ill Mentic und FOAB und dieses Mal ist es
wohl Ill Mentic, der sich vor dem Ringrichter platziert und
ihm unbedingt etwas zeigen will. Gut, Baumgärtner ist
wohl tatsächlich nicht das hellste Kerzchen auf der
Torte, denn er lässt sich darauf ein. In der
Zwischenzeit ist es ein Leichtes für FOAB, Daniel vom
Turnbuckle zu schubsen….dieser landet recht unsanft
auf dem Ringboden und noch ehe Thorsten Baumgärtner
erfassen kann, was passiert ist, ist von FOAB nichts mehr zu
sehen, dafür ist PCM da!
KRYONIC
JAIL GEGEN DANIEL!
Pete:
„Ach du heilige….!“
Sven
„Viel Spaß, Daniel!“
Tatsächlich
hat PCM hier eine Aktion angesetzt, die wir in einem
GFCW-Ring seit etlichen Jahren nicht mehr gesehen haben!
Daniel weiß gar nicht wie ihm geschieht, als er da in
enger Umklammerung durch PCM in den Chokehold gerät!
Wildes Strampeln scheint die Sache nur schlimmer zu machen
und auch Herr Baumgärtner scheint eher irritiert, als
dass er Daniel fragen möchte, ob dieser denn aufgeben
wird. Das würde der vermutlich ohnehin nie tun, aber man
will ja mal gefragt haben!
Daniel
versucht jetzt, den Druck ein wenig nach hinten zu verlagern
und robbt, mit PCM um sich herum, in Richtung Ringseile. Und
tatsächlich: Diese werden erreicht und PCM muss den Hold
lösen, will er hier keine Disqualifikation riskieren!
Nach
etwas Gewurschtel hat er den Hold auch tatsächlich
gelöst und überlässt Daniel seinen Schmerzen,
während sich der Mittvierziger selbst erhebt und die
Diskussion mit Thorsten Baumgärtner sucht. Der ist sich,
wie sollte es auch anders sein, natürlich keiner Schuld
bewusst und lenkt so PCM unfreiwillig ab.
Da ist
Daniel!
Reverse
Bulldog gegen PCM!
Daniel
ist zur Stelle!
1
2
3!
SIEGER
DES ERSTEN FALLS – FÜR DEN VERTRAG VON JOHNBOY
DOG: DANIEL!
Pete:
„Damit bleibt uns Johnboy Dog noch erhalten, juhu!“
Sven:
„Verdient ist das leider schon, allerdings geht es
jetzt um den Verbleib von Phoenix C. Miller…und so wie
wir ihn erlebt haben, wird er hier nichts anbrennen lassen.“
Pete:
„Das fürchte ich auch, Sven…“
Daniel
nutzt die kurze Pause, um das okkupierte JBD-Shirt noch
einmal hochzuhalten und den Fans zu präsentieren, doch
das tut er einen Moment zu lange – denn Phoenix C.
Miller ist da – mit dem Einroller of Doom!
1
2
3!
SIEGER
DES ZWEITEN FALLS – VERTRAG VON PHOENIX C. MILLER:
PHOENIX C. MILLER, DER DAMIT UNTER GFCW-VERTRAG BLEIBT!
Pete:
„Ehm….“
Sven:
„Tja! Drehe deinem Feind niemals den Rücken
zu….das hätte Daniel wohl wissen müssen!“
Pete:
„Eigentlich…ja…“
Daniel
liegt am Boden und schaut ziemlich schockiert auf Phoenix C.
Miller, der ihm ein böses, bittersüßes
Lächeln schenkt! Denn es ist klar: Nun, im
Quasi-Sudden-Death, geht es um den Verbleib von Daniel in der
GFCW! Und von der gerade noch himmelhochjauchzend vorhandenen
Euphorie ist NICHTS, aber auch GAR NICHTS mehr da!
Stattdessen schaut Daniel zu Thorsten Baumgärtner, als
hätte er gerne einen Aufschub des Ganzen, aber
Baumgärtner kann seine Mimik natürlich nicht lesen.
Nicht sehr hilfreich für Daniel, dem PCM nun die Hand
reicht, als wolle er ihn gewissermaßen auf seine Seite
ziehen. Come to the dark side….we have cookies!
Doch
Daniel ziert sich und winkt ab, mittlerweile auf beiden
Beinen stehend. Also umkreisen sich die beiden und schüttelt
Daniel noch einmal den vorhin etwas malträtierten
rechten Arm aus. Wer weiß, ob er den am heutigen Tage
nicht noch brauchen wird, so wie er jeden seiner Sinne
braucht! PCM deutet einige Male einen Tie-Up an, doch Daniel
lässt sich darauf nicht ein. Stattdessen bietet er
selbst die Chance an und Phoenix C. Miller lässt sich
darauf ein….man verschränkt die Hände
inenander und es ist Daniel, der PCM ein wenig Schmerzen
zufügen kann. Doch schon wenige Momente und einen Kick
in Daniels Unterbauch später, dreht sich das Blatt
wieder und PCM ist am Zug und kann Daniel in die Ringecke
drücken. Dort sorgen feiste Shouldertackles für
Schmerzen im Bereich des Daniel’schen Solarplexus, was
jener auch durch entsprechendes Gestöhne kundtut. Noch
zwei mal holt PCM Schwung und sorgt dafür, dass aus
Daniel noch mehr Luft entweicht. Dann verlässt PCM den
Ring und zieht Daniel in der Ringecke von außen die
Beine weg, nur um dessen Bein krachend gegen den Ringpfosten
zu hämmern, was jetzt wieder Thorsten Baumgärtner
auf den Plan ruft, der ihn eindringlich ermahnt, die Action
im Ring stattfinden zu lassen. PCM verkneift sich, Torti den
Finger zu zeigen, denn Miller steht über den Dingen, das
sieht man in jeder Sekunde. Und beinahe scheint es, als
spiele er nur mit Daniel und ergötze sich an dessen
Schmerzen, die jener ganz offenkundig hier erleidet.
Miller
wiederholt die Aktion noch einmal und nun reckt sich
Baumgärtner auch durch die Seile, um seiner Forderung
noch einmal Nachdruck zu verleihen. Phoenix hebt die Hände,
denkt sich sicher, was für eine arme Seele doch dieser
Thorsten Baumgärtner ist….und schaut auf den
wimmernden Daniel in jeder Sekunde, die er braucht, um in den
Ring zurückzukehren. Ort kommt er schließlich an,
zieht Daniel in die Ringmitte – und covert.
1
2
kickout!
Nun
ist es PCM, der doch ziemlich überrascht guckt –
auch wenn eigentlich klar war, dass das nicht reichen würde,
um Daniel den Garaus zu machen. Etwas choking am Boden findet
statt, doch diesmal geht Baumgärtner etwas energischer
dazwischen als noch zuvor und zieht Miller förmlich von
seinem Gegner weg. Miller – oder doch Simon? –
offenbart nun tatsächlich eine Fratze des schieren
Hasses, die er auf Baumgärtner richtet, doch das nicht
helle Licht der Refereezunft bleibt vergleichsweise cool. Das
muss Millersimon erst einmal so hinnehmen, doch Daniel
scheint das zu helfen. Denn dadurch, dass er etwas Spielraum
hat, kann er PCM einrollen!
1
2
kickout!
Tatsächlich
kann er Miller hier eben nicht bis „3“ auf der
Matte halten, auch wenn man den Verdacht nicht los wird, dass
Baumgärtner recht schnell gezählt hat. Oder etwa
sehr langsam? Das scheint den Fans weder so noch so zu
behagen und es hagelt einige Buhrufe. PCM schnellt aus der
Aktion indessen nach oben und so tut es auch Daniel –
HAZARD
GEGEN PHOENIX C. MILLER!
Daniel
setzt sofort mit einem weiteren Cover nach!
1
2
kickout!
Wieder
schafft es Miller, sich hier aus der Bredouille zu bringen.
Stattdessen passieren nun einige Dinge gleichzeitig: Daniel
hadert mit der Entscheidung und bewegt sich mit Thorsten
Baumgärtner einige Meter von Miller weg, der wiederum
seinen Jungs ein Zeichen gibt. Es gibt einen Backstabber
gegen Daniel, der beim wegfallen allerdings Thorsten
Baumgärtner versehentlich kickt – Baumgärtner
ist out!
Pete:
„Ach du heilige sch….“
Sven:
„Ich ahne, was kommt…und ich mag es!“
Baumgärtner
bekommt erst gar keine Möglichkeit, sich zu sammeln und
Miller beordert seine zwei Jungs in den Ring. FOAB und Ill
Menit lassen sich das auch nicht zweimal sagen – und
entern das Seilgeviert. Daniel erwehrt sich noch einer
Attacke PCM’s, doch ein simpler Augenstecher von FOAB
bringt ihn hier um die Übersicht.
SC911
GEGEN DANIEL!
VOLL
DURCHGEZOGEN!
Während
Ill Menit und FOAB den Ring so schnell es geht verlassen, ist
es an Phoenix C. Miller, sich zu sammeln. Daniel regt sich
nicht wirklich, zu groß war der Impact der grandiosen
Tagteam-Aktion der Begleiter seines Gegners….die
irgendwie ja auch seine Gegner sind. Miller aka Simon stiert
seinen Gegner an….der sich langsam
aufrappelt…vergebens!
QUIET
STORM GEGEN DANIEL!
VOLL
DURCHGEZOGEN!
Miller
legt sich nach der Aktion mit der noch vorhandenen Kraft auf
Daniel, während Thorsten Baumgärtner langsam seine
Wiederauferstehung feiert!
1
2
3!
SIEGER
DES MATCHES (FALL 3): PHOENIX C. MILLER!
Pete:
„Warte….ist das gerade wirklich passiert?“
Sven:
„Hell yeah!“
Pete:
„Das heißt…Daniel muss die GFCW
verlassen?“
Sven: „So
schaut’s aus! Und wenn man dieses Match gesehen hat,
weiß man, warum!“
Pete:
„Und warum?“
Sven:
„Na, such dir deine Antwort doch selbst!“
Pete
murmelt in seinen Bart, während Sven das feixend
hinnimmt. Im Ring dagegen feiert das neue Konstrukt, während
Daniel nach einigen, scheinbar in paralyse erlebten Momenten,
backstage schluft und mit niemandem mehr abklatscht. Immerhin
kann er sich noch bewegen, das ist das Gute. Aber auch das
einzig Gute. Sekunden später ist er hinter dem Vorhang
verschwunden.
Für
immer?
Wir befinden uns
Backstage, in einem leer zu scheinenden Raum. Nichts soll von dem
ablenken, was wirklich wichtig ist in diesem Raum.
Der Kaiser.
Antoine
Schwanenburg.
Schwanenburg ist
direkt zur Kamera gewandt, fixiert diese mit seinen Augen. Er
trägt die kaiserliche Robe, die wir auch schon zuvor an ihm
bewundern duften.
Antoine:
„Der Sieg meines Vasallen Alex Ricks hat schon das
verkünden lassen, was ohnehin von vornherein so klar gewesen
ist, wie es nur klar sein konnte. Der Hauptkampf am heutigen
Abend wird keine besondere Stipulation aufweisen. Das Match wird
rein und wunderbar werden. Der Kampf wird so ausgetragen, wie
Kämpfe eigentlich immer ausgetragen werden müssten.“
Die Augen
verengen sich ein wenig, mit Kraft in der Stimme spricht Antoine
weiter.
Antoine:
„Wahre Legenden dieses Sportes, die Lichtgestalten und
Leitbilder benötigen keine abartigen Perversionen, die
diesen einst so kunstvollen Sport bis zur Unkenntlichkeit
verunstalten und dem, wie es tatsächlich erdacht wurde,
keinen Platz lassen. Als Kaiser pflege ich solche Traditionen,
ich kämpfe dagegen an, dass sie mit Füßen
getreten werden.“
Nun stellt er
sich etwas gerader hin. Die Körperspannung ist etwas
gelockerter.
Antoine:
„Heute endet diese Terrorherrschaft, die mit der
ursprünglichen Kunst nichts, aber auch rein gar nichts zu
tun hat. Mein Kreuzzug findet heute ein Ende, genau genommen, tat
er das bereits.“
Jetzt eine
selbstbewusste Körperhaltung.
Antoine:
„Denn die Unterschrift unter deiner Abdankung wurde bereits
von Alex geleistet. Niemand auf der gesamten Welt vermag es mich
in einem Singles Match bei einem PPV zu besiegen. Und, Drake,
auch wenn du glaubst, du seist der Auserwählte, DER EINE,
der diese Kraft besitzt das zu tun, was keiner sterblichen Seele
je gelang, dann kann ich dir sagen: Dem ist nicht so. Du kannst
es nicht tun.“
Noch immer
fixiert er die Kamera fest mit seinem Blick, so, als wäre
Drake eben diese Kamera.
Antoine:
„Nun magst du argumentieren, dass du keine sterbliche Seele
bist. Du bist eine seelenlose Pest und ich denke, dies ist
wahrscheinlich der einzige Punkt, in dem wir uns je einig sein
werden. Ich bin mir bewusst, dass aus diesem Grunde heute eine
Herausforderung auf mich wartet, wie ich sie noch nie bestreiten
musste. Aber ich verspüre keine Angst, ich verspüre
auch kein Bedenken. Ich vertraue mir und meinem Können, ich
baue auf mein Talent und ich zähle darauf, dass ich mit der
wahren Kunst des Wrestlings das seelenlose Biest, welches sich
Drake Infinity nennt, ein für allemal zur Strecke bringen
und erledigen kann.“
Dann geht er
näher an die Kamera heran, fast schon unangenehm nah.
Antoine:
„Denn heute ist der Tag, an dem der Kaiser seine Krone
erhält.“