Das Adrenalin pumpt durch den
Körper von The Faceless. Er steht in einer dunklen Ecke im
Parkbereich der Lanxess Arena und hat sich trotz der herbstlichen
Temparaturen keine Jacke übergezogen. Er ist zu fixiert und
zu zufrieden, dass er seinen Koffer wieder in den Händen
hält. Er konnte seinem Feind den Koffer doch tatsächlich
abnehmen, auch wenn es mit einigen Schmerzen und vielen
Scharmützeln ein Teuer erkauftes Ziel war. Letztlich ist es
egal, ob und wie er den Koffer wieder in seine Hände
gebracht hat. Er hat Ihn!
Beinahe möchte The Faceless
vor Freude aufschreien, doch hält sich dann doch zurück.
Denn als er den Koffer vorsichtig auf den Boden stellt und die
Riegel mit dem Code entsperrt, wird er ernst und beginnt vor
Anspannung zu zittern. Es ist nicht nur Anspannung, sondern auch
Angst. Angst vor dem Inhalt und auch Angst davor, ob nicht Steve
Steel doch den Koffer geöffnet hat. Die Brisanz des Koffers
ist nicht wichtig für Steve Steel, aber für Ihn. Denn
dessen Inhalt bedeutet lediglich für Ihn etwas. Seine
schwächsen Punkte in seinem Leben, die Ihn immer wieder an
Dinge erinnern können, die er am Liebsten aus seinem Leben
löschen würde. Der Deckel bleibt für einige
Sekunden geschlossen, während der maskierte Texaner auf den
Deckel sieht. Nach einigen Sekunden Unentschlossenheit öffnet
er vorsichtig den Deckel und entimmt zwei recht unspekatukuläre
Dinge. Zum Einen eine braune Papiertüte, in der sich etwas
zu befinden scheint, sowie ein einzelnes Dokument. Das Blatt
Papier wird von The Faceless in die Hände genommen, als wäre
es mit Bakterien besudelt. Er wirft lediglich einen kurzen Blick
auf das Dokument, zückt ein Benzinfeuerzeug und zündet
die untere linke Ecke des Blatts an. Er lässt das Blatt zu
Boden fallen und verschwindet mit der Papiertüte direkt an
die Brust gepresst. Das Papier wird gefilmt, als schwere Schritte
zu hören sind. Das Papier wird von den schwarzen Stiefeln
ausgetreten und von einer Hand aufgehoben.
Die Kamera filmt die Person über
die Schulter, sodass man die Person nicht erkennen kann. Aber ein
Blick kann auf das Dokument geworfen werden. In großen
Lettern steht "Geburtsurkunde" drauf. Mehr kann man
nicht lesen, da das Papier gefaltet wird.
Stimme:
„Interessant..."
Die Kamera fadet langsam aus,
während die schweren Stiefel sich entfernen...
Wir befinden uns Backstage und zu
sehen ist neben unserem Lieblingsreporter... der amtierende GFCW
Heavyweight Champion Antoine Schwanenburg. Dieser steht zum
Interview bereit und auch MacMüll scheint sich auf diese
Gelegenheit zu freuen.
MacMüll: "GFCW-Galaxy,
ich begrüße den derzeitigen GFCW Heavyweight Champion
Antoine Schwanenburg!"
Nichtssagend blickt Antoine in die
Kamera.
MacMüll: "Heute
verteidigst du deinen Titel gegen deinen Erzfeind Johnboy Dog. Du
durftest sogar die Match-Art aussuchen und du hast dich
überraschenderweise für ein Strap-Match entschieden.
Wenn man deine Karriere verfolgt hat, wundert man sich schon ein
wenig."
Antoine: "Ich
wüsste nicht, warum das seltsam sein sollte."
MacMüll: "Ich habe da
ein wenig recherchiert und du hast in deiner Karriere nicht ein
einziges sogenanntes Match mit 'speziellen Regeln' gewonnen. Also
ganz offensichtlich eine Schwäche von dir!"
Der Behüter von Kultur runzelt
die Stirn.
Antoine:
"Papperlapapp. So eine Statistik spielt für mich
überhaupt keine Rolle. Dieses Match habe ich selbstredend
nicht ohne Grund so gewählt, wie ich es tat. Alles hat seine
Gründe und so auch dies. Ich rechne mir natürlich die
besten Siegchancen dadurch aus, denn das wird heute eine Partie
Schach. Taktik ist heute entscheidend. Vorratsschauendes handeln.
Jeden einzelnen Zug ganz genau abwägen, um Johnboy Matt zu
setzen."
MacMüll: "Und du
glaubst nicht, dass JBD auch weitsichtig genug dafür ist?"
Antoine:
"Mach' dich nicht lächerlich, Mac. Johnboys Weitsicht
ist so gering, dass man das nicht einmal als Weitsicht bezeichnen
kann. Er ist ein Poker-Spieler, ein schlechter noch dazu. Ich
würde mich nicht wundern, wenn er dieses Wort nicht mal
buchstabieren könnte. Dementsprechend habe ich meine
Gewinnchancen heute maximiert, in dem ich es auswählte.
Methodisch und langsam werde ich ihm das letzte Mal beweisen,
dass seine Zeit im Ring abgelaufen ist."
MacMüll: "Du machst
dir gar keine Sorgen, oder?"
Antoine:
"Mac, ich wäre nicht Champion, wenn ich einen auf den
sorgenvollen Typen machen würde. Ich weiß, was ich
leisten kann und ich weiß, was Johnboy leisten kann. Alle
anderen Nebenschauplätze habe ich eliminiert. In den
vergangenen Wochen ging es mitunter sehr chaotisch in diversen
Matches zu, aber ich werde dies heute nicht zulassen. Niemand
wird sich trauen, mein Königreich zu betreten, wenn ich, als
Künstler, der ich nun einmal bin, mein Meisterstück
vollende."
Selbstsicher zieht der Champion die
Nase hoch.
MacMüll: "Apropos
Nebenschauplätze. Damit meinst du den Fight Club, oder?"
Antoine: "Zum
Beispiel. Sie sind eine Pest, so viel steht fest. Es ist eine
Ungeheuerlichkeit, was sie vor zwei Wochen getan haben. Das
schlimmste an der ganzen Geschichte ist, dass ich es nicht
verstehe. Was haben diese, entschuldige Bitte, Schwachmaten mit
dem Match von meinem guten Freund Alex zu tun? Nur Chaos
verbreiten, das ist alles. Aber Alex wird es in den Griff
bekommen, da bin ich mir sicher."
Sein Blick wirkt dennoch ein wenig
sorgenvoll.
Antoine:
"Aber dort werden sie nicht halt machen, nein, das werden
sie nicht. Ich werde mir dieser Problematik annehmen, davon ist
auszugehen. Sie wären gut beraten, sich heute aus allen
anderen Dingen herauszuhalten, denn die Nachwirkungen wären
untragbar für die Herren. Das gilt für mein Match und
das Match von Alex. Jasper und Drake müssen ihre
Hausaufgaben selbst erst erledigen, bevor sie auf große
Abenteuertour gehen sollten."
MacMüll: "Glaubst du
nicht, dass sie das als Provokation sehen könnten?"
Antoine:
"Absolut nicht, nein. Ich wende ihre eigene Logik an, indem
ich davon ausgehe, dass sie die Show erstens nicht selbst
verfolgen und zweitens ihnen auch niemand sagt, was passiert. Hat
bei der letzten Ausgabe des War Evenings auch gut funktioniert,
nicht wahr?"
Hämisches Grinsen seitens des
Champions.
MacMüll: "Und was ist
mit Amélie?"
Antoine: "Was
soll mit ihr sein?"
MacMüll: "Die habe ich
heute auch schon herum stromern sehen."
Antoine:
"Heute bekommt sie das, was sie will, das werde ich jedoch
nicht weiter kommentieren."
MacMüll: "Alles klar,
ich wünsche dir viel Glück für dein Match
nachher!"
Antoine: "Es
war mir ein Fest."
Die Dunkelheit legt sich abermals
über die Halle und die Unheil verkündenen Gitarren von
Behemoth – Lucifer setzen ein. Nebel zieht auf. Gemächlich
schreiten Zwei in dunkle Gewänder gehüllte Gestallten
voran. Ihr Gang ist monoton und leblos schlürfen sie auf den
Ring zu. Lange Fäden ziehen sie hinter sich her und ein
Aufschrei geht durch die Halle als eine dritte Gestalt gewahr
wird, welche diese Fäden in den Händen hält. Sie
Hat den Kopf gesenkt und das Gesicht durch eine schwarze Maske
und tief sitzendem Zylinder verhüllt. Während sie
gebieterisch an einem Spazierstock, die Rampe hinunterschreitet.
Vor den Stufen des Ringes hält
der seltsame Zug an.
Der Hintermann lässt die Zügel
fallen. Die Gestalten bleiben wie leblose tote Bäume auf der
Stelle stehen.
Der Hintermann steigt gemächlich
die Stufen empor.
Ringsprecher:
„Mit einem Gewicht von 137kg…..“
Aus einer
unbekannten Gegend….
Der Vermummte stellt sich mit
gesenktem Kopf in die Mitte des Ringes. Er wirft Maske und
Zylinder von sich. Immer noch ist der Kopf gesenkt.
„DER
PUPPENSPIELER!“
Dann schreckt sie hoch und bleckt
die Zunge. Es ist unverkennbar der Puppenspieler mit seinem
weißen durch schwarze Blitze durchzogenen Gesicht. Den
Seitenscheitel auf dem runden Kopf zerzaust, die tellerförmigen
Augen weit aufgerissen, jagt er auch dem mutigsten Recken den
Schrecken in die Glieder. Doch dann ist er wieder ganz friedlich.
Er gibt Laura der Ringsprecherin lächelnd und charmant einen
Handkuss, ehe er sich sachlich in seiner Ringecke sich des Jakets
entledigt und in seiner Ringeruniform begierig auf den Beginn des
Matches wartet.
Clement
Marfo and the Frontline – US AGAINST THE WORLD erklingt aus
den Boxen. Es dauert eine Weile und dann erscheint der Mann,
dessen Entrance diese Melodien ankündigen.
Sven:
„Mich wundert ja, dass er mit seiner Theme zum Ring kommen
darf.“
Pete:
„Tja, der Don ist nicht mit dabei, Sven! Immerhin trägt
er ja die hellblauweiße College-Jacke mit dem DON SHEENS
BITCH Schriftaufzug.“
Laura:
„Und sein Gegner...auf dem Weg zum Ring, mit einem
Kampfgewicht von 105 Kilogramm. Aus Oberpolling: JASOOOOOOOOOON
CRUUUUUUUTCH!“
Crutch
hält inne, genießt die Chants seiner Anhänger und
dreht sich mit ausgebreiteten Armen um seine eigene Achse. Er
geht entschlossenen Schrittes die Rampe hinab und entert ohne
großes Aufhebens den Ring. Dort klettert er nacheinander
auf alle vier Turnbuckle und reißt die Arme nach oben. Voll
motiviert entledigt er sich seiner Jacke – und schon kann‘s
hier losgehen.
Singles
Match:
Der
Puppenspieler vs. Jason Crutch
Referee: Mike Kontrak
DING
DING DING
Der
Puppenspieler und Jason Crutch tasten sich zunächst ab.
Es folgt etwas Trashtalk – und dann aus heiterem Himmel
speart Jason Crutch seinen Gegner um und boxt ihm noch auf
der Ringmatte immer und immer wieder ins Gesicht. Der
Puppenspieler weiß überhaupt nicht, wie ihm
geschieht. Dann schleift JC Püppi Richtung Ringecke.
Doch der Riese wehrt sich mit Schlägen in die
Magengrube. Whip-in sofort und dem Big Boot weicht Crutch
aus. Er stürmt weiter in die Seile, kommt zurück
und..Backbody Drop Ansatz vom Puppenspieler, doch Crutch mit
dem Bocksprung. Diesmal geht er nicht in die Seile, sondern
bremst abrupt ab, wirbelt herum und landet mit einer harten
Rechten in Püppis Gesicht. Den Fans gefällt das,
Püppi weniger, der Crutch sofort an die Gurgel geht. Er
würgt und würgt, dann schleudert er Crutch an der
Gurgel einfach quer durch den Ring. Sofort setzt er nach mit
harten Tritten und Schlägen.
Die
Offensive des Puppenspieler beschränkt sich auf eben
dieses: Schläge und Tritte, Schläge und Tritte.
Dann whipt er Crutch in die Ecke, nimmt Anlauf und
trifft...NICHT mit einer Clothesline. Stattdessen weicht
Crutch aus, rollt sich über den Puppenspieler hinweg,
und zwar mittels eines Sunset Flip Versuchs. Doch er kriegt
Püppi nicht zu Boden. Dieser rudert zwar mit den Armen,
kann das Gleichgewicht aber halten. Crutch will mittels
Fuß-Schlag-Technik mehr Hebelwirkung erzielen, doch
auch das reicht nicht aus. Püppi fängt sich und
landet einen harten Treffer auf Crutchs Nase.
Erneut
greift sich der Puppenspieler sein Opfer. Er reißt ihn
hoch...Pendulum Back Breaker! Und nun ein erster Versuch, das
Match zu beenden.
ONE
TWO
Aber
das reicht noch nicht. Crutch will sich berappeln, doch Püppi
ist sofort da. Wieder greift er ihn am Hals, und hebt ihn
einfach so hoch. Er würgt Crutch hier, bis dieser rot
anläuft. Referee Mike Kontrak geht dazwischen. Dem
bleibt aber nichts anderes übrig, als den Griff
loszulassen, nachdem Mike Kontrak bereits bis „vier“
gezählt hat. Er greift sich JCs Kopf und hämmert
ihn einfach auf sein Knie. Einfach, aber effektvoll. Crutch
ist im Moment nur noch eine Puppe, öhm...ja...mit der
der Puppenspieler spielt. Den Fans gefällt das aber
nicht, was sie mit lauten Buhrufen quittieren. Weiter muss er
herhalten. Püppi prügelt und tritt auf Crutch ein,
Whip-in und eine harte Clothesline. Danach folgt ein weiter
Pendulum Back Breaker, ein Sidewalk Slam und ein krachender
Whip-in in die Ringecke. Crutch weiterhin am Boden.
Die
Tatsache, dass JC mit dem Kopf und einem Arm unter dem
untersten Ringseil liegt, lässt Mike Kontrak
einschreiten. Schließlich will sich der Puppenspieler
weiter über seinen Gegner hermachen, was aber eindeutig
ein Rope Break ist. Kontrak schreitet ein, was zu einer
Diskussion mit dem Puppenspieler führt. Der Riese ist
absolut nicht einverstanden und kann nicht begreifen, wieso
Mike Kontrak ihn seinen Gegner hier nicht erwürgen
lässt. Inzwischen hat sich Jason Crutch von dem
Schlimmsten erholt, sieht die Chance gekommen...greift den
Puppenspieler von hinten und rollt ihn mit einem Inside
Cradle ein...
ONE
TWO
THREE
..brüllen
die Fans...aber Mike Kontrak gibt sofort wild gestikulierend
zu verstehen, dass das nur bis zwei war.
Sven:
„Huch, war das knapp! Mein Herz…!“
Der
Puppenspieler kommt aber sofort auf die Beine und ist
stinksauer. Er greift sich Jason Crutch, hebt ihn zum Gorilla
Press hoch und...
schleudert
ihn über das oberste Seil nach draußen!!
Der
Puppenspieler klettert hinterher, wo er JC mit Punches
bearbeitet, bis dieser plötzlich abblockt, den
Puppenspieler an der Ringkleidung packt und ihn mithilfe
derer gegen den Ringpfosten schleudert. Erstes Durchatmen
hier für den Oberpollinger, die Crutch-o-Maniacs feiern
das Aufbäumen ihres Lieblings. Crutch donnert Püppis
Schädel gegen die Ringtreppe. Einmal, zweimal, dreimal.
Dann rollt er den Feind zurück in den Ring. Er selbst
klettert auf den Apron, dann auf den Turnbuckle. Er lauert,
bis der Puppenspieler steht. Und springt heran mit einem
Highcross Body vom Toprope!
ONE
TWO
Kickout!
Jason Crutch boxt ohne Unterlass auf seinen Opponenten ein,
whipt ihn in die Ringecke, klettert hinterher…Und dann
gibt es was zu zählen für die Fans: ONE – TWO
– THREE – FOUR – FIVE – SIX –
SEVEN – EIGHT – NINE…Aber bevor der finale
Schlag kommen kann, greift der Puppenspieler zu, hievt JC
hoch, schultert ihn im Flug und Snake Eyes!
Dann
Anlauf vom Riesen und...Big Boot!
Pete:
„Crutch geht erneut zu Boden! Es ist unfassbar, wie
dominant der Puppenspieler hier ist! Und erschreckend, Crutch
so schwach zu sehen!“
Sven:
„Crutch hat Angst vorm Puppenspieler, glaub mir!“
Pete:
„Diese Zeiten sind vorbei, Sven! Aber man muss einfach
festhalten, dass der Puppenspieler eine Urgewalt in der GFCW
ist!“
Als
wolle JC das Gegenteil beweisen, geht er plötzlich in
die Offensive über. Harte Punches erwischen den Gegner,
drängen ihn in die Ringseile. Crutch nimmt Anlauf und
donnert ihn mittels einer Clothesline aus dem Ring. JC nimmt
Anlauf…
Suicide
Dive von Jason Crutch!!
Der
Oberpollinger atmet schwer, richtet sich aber dennoch hoch.
Mittels Whip-in schleudert er den Puppenspieler gegen die
Guardian Rail.
Chop
– WHOOO!
Chop
– WHOOO!
Chop
– WHOOO!
Chop
– WHOOO!
Dann
blockt der Puppenspieler und drängt den Kontrahenten
einfach mit voller Wucht gegen den Apron. Punch, Punch,
Punch. Der Puppenspieler legt den Gegner auf den Apron. Er
selbst klettert hoch und kommt mit einem Legdrop
angesprungen. Crutch am Ende.
Mike
Kontrak weist darauf hin, dass wir schon bei „SECHS“
sind, und die beiden Aktiven sollen wohl besser in den Ring
zurückkehren, sonst gibt’s hier per Count-out ein
böses Erwachen. Der Puppenspieler kehrt in den Ring
zurück, wo er Crutch mit beiden Händen an der
Gurgel hochhievt: Chokebomb!
ONE
TWO
Kickout
von Crutch! Der Illustre steht auf, zieht Crutch zum
Ringseil, wo er ihn wieder mit dem Stiefel würgt.
Kontrak zählt bis „VIER“, ehe der
Puppenspieler von seinem Opfer ablässt. Wieder
verstrickt er sich in eine Diskussion mit dem Referee, was JC
zur Erholung nutzt. Denn gerade, als sich der Hüne ihm
wieder zuwendet erwischt ihn aus heiterem Himmel ein
Enzuigiri! Der Puppenspieler fällt wie ein Baum! Crutch
schiebt seinen angeschlagenen Körper auf das oberste
Ringseil:
Moonsault
von Jason Crutch!!!!
ONE
TWO
Kickout!
Pete:
„JC wittert Morgenluft! Er ahnt, dass hier der Sieg
möglich ist! Jetzt hat er dem Puppenspieler ordentlich
zugesetzt! Kann Jason Crutch heute endlich seinen PPV-Fluch
besiegen? Seit zwei Jahren, Ladies und Gentlemen! Zwei
verdammt lange Jahre!“
Crutch
mit einem Punch...Püppi wird wütend...noch ein
Punch...noch wütender...noch ein Punch, die Fans gehen
mit...Püppi dann aber mit einem harten Double Axhandle
in Crutchs Rücken. Crutch gibt nicht auf, wieder ein
Punch...Axhandle von Püppi...Punch von
Crutch...Axhandle...Punch...Axhandle...Punch, Punch, Punch,
Punch...JC drängt den Gegner in die Ringseile, Whip-in,
Reversal von Püppi...aber Crutch kontert sofort mit
einem Flying Forearm Smash!
JA-SON!
JA-SON!
JA-SON!
Pete:
„Das wird es! Das wird es!!! CRUTCH PACKT ZUUUU!“
Equalizer
gegen den Puppenspieler!!!
Sofort
hechtet sich der Oberpollinger auf den Puppenspieler!!!
Kontrak ist unten!
Pete:
„DER FLUCH!!! ER BESIEGT DEN FLUCH!!!!“
ONE
TWO
THREE!!!!
Pete:
„JA! JA! JAAAA! CRUTCH HAT ES! ER HAT ES!!! JASON
CRUTCH GEWINNT WIEDER BEI EINEM PPV!!!“
?
??
???
Sven:
„Pete, guck nur!“
Pete:
„WAS?“
In
Großaufnahme sehen es jetzt auch die Zuschauer auf dem
Bildschirm: Ein Bein des Puppenspielers liegt auf dem
untersten Ringseil! Jason Crutch kniet erschöpft im
Ring, die Arme triumphierend nach oben gerissen. Aber da
kommt Mike Kontrak und macht ihm klar, was passiert ist. Das
ist NICHT das Ende!
Pete:
„Verdammt, verdammt! NEIN!“
Sven:
„Hauchdünn!“
Pete:
„Was ist jetzt? Die Zuschauer springen auf!“
Sven:
„DON SHEEN! DON SHEEN! DON SHEEN!“
Tatsächlich
kommt der Erdinger zum Ring gespurtet. Er will das Geviert
entern, aber Mike Kontrak macht ihm einen Strich durch die
Rechnung, denn er wendet sich dem Rich Guy sofort zu und
brüllt ihn an, er solle gefälligst wieder in den
Backstage-Bereich zurückkehren. Der Erdinger diskutiert
vom Hallenboden aus mit dem Referee
Der
Puppenspieler ist am Ende, Jason Crutch kann es nicht
glauben, er hat noch gar nicht mitgekriegt, dass Sheen am
Ring ist. Er ist am Ende mit seinen Kräften. Doch er
muss weitermachen. Er MUSS! Crutch packt sich den
Puppenspieler. Doch der kontert plötzlich. Kick in den
Magen…
Puppetbomb
gegen Crutch!!!
NEIN!
Konter in der Luft von Jason Crutch, er drückt den
Puppenspieler in die Ringseile, rollt ihn auf…
ONE
TWO
THREE!
FOUR!
FIVE!
Pete:
„VERDAMMTE AXT! Kontrak diskutiert mit Sheen!“
Sven:
„Der wedelt zwar wild mit den Armen, springt auf und ab
wie ein Gummiball, will Kontrak zeigen, dass sein
Angestellter den Gegner aufgerollt hat! Aber Kontrak wittert
selbstverständlich nur ein falsches Spiel, um abgelenkt
zu werden!“
Don
Sheen rastet aus! Immer wieder deutet er, Kontrak solle sich
umdrehen. Letztlich tut er es auch – und jetzt zählt
er:
ONE
TWO
Kickout!
Zu
spät! Kontrak hat sich zu spät umgedreht! Und jetzt
erst sieht Jason Crutch, dass Don Sheen am Ring steht. Der
Erdinger deutet, dass er an der Seite seines Angestellten
steht.
Pete:
„Hat Sheen nicht zugehört? Er soll dem Ring
fernbleiben! Und wieso ist er jetzt doch hier?“
Sven:
„Er sieht die Felle davonschwimmen, Pete!“
Pete:
„UNSINN! WAS SCHWIMMT DENN WOHIN??“
Jason
Crutch atmet schwer, aber immer wieder spricht er zum Don.
Mike Kontrak ist auch wieder da. Sheen klettert auf den
Apron.
Pete:
„WAS ZUM TEUFEL…!“
Outta
nowhere spurtet der Puppenspieler herbei, und stößt
Jason Crutch voller Inbrunst gegen seinen Boss! Sie stoßen
Kopf gegen Kopf, Crutch wirkt ausgeknockt, desillusioniert.
Don Sheen stürzt vom Apron, Crutch wird herumgerissen,
Kick in den Magen:
PUPPETBOMB
gegen Crutch!
ONE
TWO
THREE!
DING
DING DING
Laura:
„Sieger des Matches: Der Puppenspieler!!“
Pete:
„NEIN!!“
Sven:
„HAHAHA!“
Don
Sheen berappelt sich außerhalb des Ringes. Er hält
sich den Schädel, den Steiß. Und er sieht verdammt
wütend aus. Jason Crutch kommt im Ring auf die Beine. Er mag
es nicht glauben. Die Fans buhen sich die Seele aus dem Leib,
denn ihr Liebling hat eine erneute Niederlage bei einem PPV
einstecken müssen. Jason Crutch ist geschlagen. Der
Puppenspieler reißt die Arme hoch, verlässt sofort den
Ring und schleicht an Don Sheen vorbei die Rampe hinauf. Jason
Crutch mag es nicht wahrhaben. Sofort wendet er sich noch im Ring
dem Don zu, der von draußen übel mit seinem
Angestellten schimpft.
Pete:
„Wieso ist der Don dem Ring nicht ferngeblieben? Er hat es
versaut!“
Sven:
„Also ich bitte dich. Wer hat das Match verkackt? Der Don
wollte Crutch bloß helfen. Aber Crutch ist sogar dafür
zu dumm.“
YOU
SCREWED CRUTCH!
YOU
SCREWED CRUTCH!
YOU
SCREWED CRUTCH!
Die
Fans haben eine eindeutige Meinung zu der Angelegenheit. Was
bleibt ist der Fakt, dass Jason Crutch auch nach zwei Jahren auf
PPV-Bühne immer noch ohne Sieg bleibt…
Es
ist schon beinahe angerichtet. Das große Match um den GFCW
Intercontinental Title steht vor der Tür… doch bevor
es so weit ist, befinden wir uns in einem abgedunkelten Raum, der
komplett leer zu sein scheint. Lediglich drei brennende Kerzen im
Hintergrund spenden spärliches Licht.
Das
Flackern der Flammen spiegelt sich auf der Kapuzenjacke von Zereo
Killer wieder, der mit einem wild entschlossenen Blick direkt in
die Kamera vor ihm schaut. Die Kapuze hat er nach hinten
abgelegt.
Zereo
Killer: „Der GFCW Intercontinental Title bedeutet mir
alles, denn mit diesem Titelgold hat mein glorreicher Siegeszug
in der GFCW begonnen. Nicht nur dass es ein einzigartiges Gefühl
war mein erstes Gold für German Fantasy Championship
Wrestling in meinen Händen halten zu dürfen, auch das
Match, welches zu meinem Erfolg führte, war ein noch nie
dagewesenes! Der Titel steht für Erfolg, für den Anfang
einer großartigen Karriere. Sprosse für Sprosse
kletterte ich nach oben und wurde einer der erfolgreichsten
Superstars in dieser Liga.“
Symbolisch
zeigt er auf die Decke des Raumes um zu verdeutlichen, dass er
mal ganz oben war.
Zereo
Killer: „Nun ist es wieder an der Zeit denselben Pfad zu
betreten. Durch harte Arbeit, durch viel Fleiß, hartes
Training, sich auf neue Methoden einzulassen um immer besser zu
werden. Ich habe mich auf all das eingelassen, damit ich mich
bestmöglich auf meine beiden Kontrahenten vorbereiten kann.“
Er
lässt diese Worte einige Momente ruhen bevor er
weiterspricht.
Zereo
Killer: „Die Zeiten haben sich geändert, deswegen
hatte ich auch dieses Spezialtraining in Japan durchgeführt…“
Natürlich
spricht er auf das Training mit seinem neuen Mentor Tsiang Tao
an.
Zereo
Killer: „Das Wichtigste, was mir Tsiang Tao gelehrt hatte…
respektiere deinen Gegner!“
Sein
Blick wird immer eindringlicher, entschlossener… doch wenn
man genau in seine Augen sieht erkennt man, dass seine folgenden
Worte vor allem ehrlich sind.
Zereo
Killer: „Michael Payne, ein Mann, über den man viel
sagen kann. Ich habe in der Vergangenheit sehr viel mit ihm
gestritten. So sehr sogar, dass es mir selbst gegen den Strich
ging. Doch ich kann auch nicht immer meine Klappe halten und
wehrte mich verbal gegen eben diesen. Egal wie unterschiedlich
wir sind, egal wie weit unsere Meinungen auseinanderliegen…
eine Sache weiß ich ganz genau. Michael Payne steht nicht
umsonst dort, wo er im Augenblick steht! Er kämpft sich
bereits das ganze Jahr sehr erfolgreich durch. Wir haben nichts
gemeinsam, außer – ironischer weise – dass wir
gemeinsamer Number #1 Contender auf den GFCW Intercontinental
Title sind! Michael Payne ist stark, Michael Payne wird alles
daran setzen endlich seinen ersten Titel in der GFCW zu erringen!
Auch wenn er nicht hier ist, ich kann seinen Hunger fühlen,
es ist derselbe Hunger wie ich ihn damals hatte… als ich
zum ersten Mal GFCW Intercontinental Champion wurde! Michael
Payne, ich respektiere alles, was du in diesem Jahr bis hierhin
erreicht hast, auch wenn wir unsere Differenzen hatten…
doch ich bin hier, um dich zu stoppen. Ich habe mich bestmöglich
auf dich, auf deine Stärke, auf deine Größe
vorbereitet und werde alles entgegensetzen, was ich zu bieten
habe!“
Er
ballt seine Fäuste, fletscht schon leicht mit den Zähnen.
MacKenzie geht im Raum langsam hin und her, überlegt sich
noch weitere Worte, die er vermutlich an die andere Konstante des
Triple Threat Matches richten wird.
Zereo
Killer: „Alex Ricks, unser GFCW Intercontinental Champion
und Teil des Tag Teams Ricksenburg… der seines Zeichens
GFCW Heavyweight Champion ist! Ihr funktioniert sehr gut als
Einzelwrestler, aber als Team scheint ihr bisher versagt zu
haben, oder sehe ich das falsch?!“
Eine
kleine Provokation an die beiden Singles Champions der Liga. Aber
scheint an diesen Aussagen etwas dran zu sein? Mr. #ISGI lässt
diesen Satz einige Zeit lang wirken, doch dann fährt er
fort.
Zereo
Killer: „Ich will nicht respektlos klingen, ganz im
Gegenteil. Auch du bist sicherlich nicht umsonst dort, wo du dich
im Augenblick befindest. Du bereitest dich immer perfekt auf
deine Gegner vor, du agierst wahnsinnig intelligent im Ring und
findest immer ein Schlupfloch, wenn es darum geht deinen GFCW
Intercontinental Title zu verteidigen! Du versuchst immer einen…
Lösungsweg zu finden! Doch womit du absolut nicht rechnen
kannst ist mein Training! Du wirst sehen und am eigenen Leib
erfahren was mein Training bewirkt! Auch wenn ich dich genauso
wenig mag wie Michael Payne, respektieren tue ich dich allemal!
Mein Schlüssel zum Erfolg ist Vorausschauen und Geduld! Ich
werde dir einen Strich durch deine Rechnung machen, sodass die
einzige logische Konsequenz sein kann, dass ich der neue GFCW
Intercontinental Champion werde!“
Eine
Kampfansage an beide Kontrahenten, und was für eine!
Der
Kalifornier blickt noch recht lange in die Kamera, dann fährt
er in seine Kapuzenjacke. Ein Raunen geht durchs Publikum als sie
erkennen, dass er ein schwarzes Tuch zum Vorschein bringt und
sich damit seine Augen verbindet! Im Anschluss zieht er noch die
Kapuze tief ins Gesicht und dreht sich um.
Obwohl
er nichts sieht, scheint er genau zu wissen, wo er sich befindet.
Er geht schnurstracks auf die drei brennenden Kerzen zu, bleibt
nur knapp vor denen stehen.
Zereo
Killer: „Wir sehen uns im Ring!“
Mit
dem Ausblasen der Kerzen wird die Szene ausgefadet.
Es ist soweit,
Brainwashed 2017 und das wohl heiß erwarteste Match des
ganzen Events steht gleich an, das Match um die Intercontinental
Championship! Und einer dieser Kontrahenten steht bereit bei
MacMüll für ein paar letzte Worte vor dem großen
Fight.
MacMüll:
„Meine Damen und Herren hier neben mir steht einer der
beiden Herausforderer auf den Intercontinental Championshp,
Michael Payne! Heute Abend also ist es soweit, noch ein paar
letzte Worte an die Fans oder deine Gegner?“
Michael
Payne: „Mac, eines was ich mit Sicherheit weiß ist,
das genug gesagt wurde in der letzten Zeit. Genug der Worte,
heute Abend kann ich endlich zeigen das ich ein Top Player der
GFCW bin und werde mir dies mit einer Top Performance verdienen!“
Mac Müll:
„Was sagst du zu deinen Chancen? Bist du zu hundert Prozent
Fit und bereit?“
Michael
Payne: „Hundert und Fünfzig Mac! Ich so bereit wie nie
zuvor und ich spüre es in meiner Seele, heute Abend
durchbreche ich endgültig diese Mauer der schändlichen
Vergangenheit und nehme mit nach Hause was mir zusteht und das
ist die Intercontinental Championship! Nichts und niemand wird
mich jetzt noch aufhalten können, egal ob zwei, fünfzig
oder hundert Gegner! Ihr seht heute Abend den neuen Champion auf
dem Weg zu Title Nights wo ich mich dann wieder jeder Art der
Herausforderung stelle!“
Mac Müll:
„Das wirkt ziemlich zuversichtlich. Wie bist du dir da so
sicher?“
Michael
Payne: „Weil mein Blick nach vorne gerichtet ist Mac, zu
hundert Prozent nur nach vorne. Was war, war einmal und jetzt
heißt es kämpfen und immer nach vorne schauen. Es wird
immer Stolpersteine geben und egal wie es heute am Ende ausgeht
ich werde weiter nach vorne auf Title Nights zugehen. Keine
Ausreden, keine Begründungen oder hohle Phrasen. Da in
diesem Quadrat mit den Seilen drumherum spreche ich die lauteste
Sprache! Und heute Abend wird mich jeder hören....
VERSPROCHEN!“
Dann geht
Michael Payne vom Interviewset.
MacMüll:
„Damit gebe ich wieder ab an Pete und Sven denn das Match
startet JETZT!“
Wie gesagt ertönt auch
schon das Theme von Michael Payne durch die Boxen....
Dig
deep down from Planet X, yeah Thirteen ghosts in the
devil's head Step right up and feel the fire Hardcore
love of the never dead
Call me the American
nightmare Call me the American dream Call me your soul
corrupted Call me everything you need
Der amerikanische Hühne betritt sehr
langsam die Bühne und stellt sich genau in die Mitte.
Eine große Pyroexplosion links und rechts neben ihm
erhellt kurz die Arena und dann hebt er den Kopf und mit
einem lauten Kampfesschrei läuft er nun die Rampe
herunter. Er lässt den Cowboyhut vom Kopf fallen auf die
Rampe und geht mit viel Energie zum Ring.
Er ballt seine Fäuste und wirkt sehr
kampfesbereit und kampfeslustig. An der Ringtreppe angekommen
bleibt er stehen und schaut sich um. Die Fans sind heißt,
brüllen den Mann aus Detroit an und peitschen sein
Adrenalin in ungeahnte Höhen. Sein Gesicht wird richtig
Rot während er die Hände heftig zusammenballt. In
der Arena schallt es....
„AMERICAN
NIGHTMARE“
… von
den Fanreihen in den Ring, nicht nur Zereo Killer hat heute
seine Armee und seine Anhängerschaft mitgebracht. Laut
stampft der Hühne nun auf der Stahltreppe hinauf in den
Ring, wo es nun nochmal lauter wird vor dieser Megakulisse.
Michael Payne saugt diese Energie in sich auf und scheint
auch nochmal die Fans anzufeuern lauter und energischer zu
sein.
Ringsprecher: „Meine
Damen und Herren das folgende Match ist um die GFCW
Intercontinental Championship! Der erste Herausforderer
Michael Payne!“
Die Fans jubeln und Payne deutet zur Rampe das
die beiden anderen endlich runterkommen sollen.
Der
erste Teilnehmer des Intercontinental Title Matches hat den
Ring betreten. Nun darf man gespannt sein, wer sich als
nächstes die Ehre gibt.
Das
Licht geht in der Halle aus. Eine gefühlte Ewigkeit
bleibt es so, dass die Zuschauer bereits unruhig werden…
doch dann entfacht ein riesiger Jubel, als das Zereo Killer
Logo auf dem Titantron präsentiert wird.
Evanescence
– Bring me to life dröhnt aus den Boxen. Die Halle
bleibt verdunkelt. Zielsuchend irren dunkelblaue Spotlights
durch die Crowd und verformen sich zu einem riesigen
Lichtkegel auf der On Stage. Dichter Nebel bildet sich, alles
wie gehabt, alles wie es sich für einen Zereo Killer
Entrance geöhrt!
Dann
sieht man den Meister des Slacklinens. Seine blaue Kapuze ist
weiterhin tief ins Gesicht gezogen. Er befindet sich mitten
im blauen Scheinwerferlicht.
WAKE
ME UP!!!
Wird
ins Mikrofon gebrüllt! Gleichzeitig wird die Kapuze nach
hinten gestoßen, MacKenzie reißt die Arme in die
Höhe. Für einen Augenblick ist die komplette Halle
dank eines gewaltigen Feuerwerk blendend hell…
…
Und
man erkennt, dass Zereo Killer immer noch die Augenbinde
trägt! Die YOU STILL GOT IT Chants verbreiten sich wie
ein Lauffeuer. Der Lärmpegel dieses Jubelrufs liefert
sich ein Decibel-Duell mit der Soundanlage! Im Gegensatz zum
Titelmatch endet dieses Duell unentschieden!
Mike
schaut durch die Crowd, beginnt zu grinsen und… er
geht in Richtung des Ringes, ohne eigentlich auch nur die
kleinste Kleinigkeit sehen zu können!
Pete:
„Glaubst du, was du hier siehst?“
Sven:
„Nein, absolut nicht! MacKenzie sieht nichts, aber es
scheint so, als sehe er alles!“
Pete:
„Das ist wirklich unglaublich! Ich muss auch dieses
Training bei Tsiang Tao machen!“
Sven:
„Unnützes Wissen: Wusstest du, dass es ein
chinesisches Bier mit dem Namen Tsing Tao gibt?“
Pete:
„Echt jetzt? Wie geil ist das denn?“
Der
Kalifornier geht weiter in Richtung Ring, im Prinzip alles
wie wir es kennen, nur eben mit einem kleinen, aber feinen
Unterschied: Er sieht nichts!
Er
macht seinen Rundgang rund um den Ring, klatscht mit einigen
Fans in der ersten Reihe ab, begrüßt sogar die
Kommentatoren Pete und Sven, ehe ZK den Weg über die
Ringtreppe auf das Top Rope findet… Er zieht sich die
Kapuzenjacke aus, wirft sie ins Publikum und…
Nein!
Er nimmt sich nicht die Augenbinde ab! Er hört auf sein
Publikum, er scheint mit den Ohren zu sehen! Er deutet auf
die Mitte des Gevierts und das Publikum wird lauter…
Zereo Killer springt los!!!
Pete:
„Eine blinde Shooting Star Stomp! OMF’NG!!!“
Sven:
„Was soll man zu diesem Mann noch sagen?!“
Mit
dem Fußbodenkontakt wird das Theme langsam beendet, die
ursprüngliche Ringbeleuchtung ist auch wieder an…
doch eins bleibt immer noch! Zereo Killer behält die
Augenbinde weiterhin an. Zereo geht in eine Ringecke und nun
wird es Zeit für den Champion!
Dunkelheit.
Alle Lichter abgestellt.
Kein Bild auf der Leinwand.
Ein leises, tiefes Pfeifen aus
der Ferne der Lautsprecher.
Erneut in einem höheren
Ton.
Lauter.
Ein aufbrandender Synthesizer.
Pulsschläge.
Musik setzt sein.
Ein einzelner Scheinwerfer in
Richtung Eingangsbereich.
Er nimmt den Gürtel von
seiner Schulter und legt ihn vor sich auf die Matte.
Er stützt die Hand auf den
Boden.
Er schaut auf das Gold.
Das Licht geht an.
Die Musik klingt aus.
Alex Ricks ist bereit.
Sven:
„Geil! Alle sind im Ring, auch Bob Taylor scheint
bereit zu sein!“
Pete:
„Nicht nur, dass das ein absolut tolles Match ist,
nein! Es ist mit Sicherheit Alex Ricks‘ größte
Herausforderung!“
DING
DING DING!!!
Das
Match wurde angeläutet! Viele Zusprüche für
Michael Payne, doch den größten Part der Fanmassen
nimmt natürlich Zereo Killer ein! Auch vereinzelte Fans
des Mathematikers sind im Publikum zu erkennen. Ist das
aufgrund seiner unglaublichen Sympathie? Wohl eher nicht!
Hier zählt vor allem der Respekt, was der Junge im Ring
so drauf hat!
Michael
Payne und Alex Ricks schauen sich an. Simultan wechselt ihr
Blickfeld das Ziel und MacKenzie wird anvisiert. Dieser steht
in seiner Ringecke, rührt sich nicht. Die Augenbinde hat
er immer noch nicht abgenommen.
Pete:
„Was für ein irres Bild!“
Sven:
„Weiß MacKenzie was er hier tut?“
Pete:
„Wir werden es bald erfahren, denke ich!“
Michael
Payne geht auf seinen ehemaligen Tag Team Partner zu, während
sich Alex Ricks das Ganze aus sicherer Entfernung ansieht.
Das Publikum ist so laut, dass man nicht verstehen kann, was
der Evolutionist zu Zereo Killer sagt. Egal was es ist, dies
zaubert lediglich ein Lächeln auf seine Lippen. Der Hüne
wird dadurch natürlich verärgert und er holt zum
Schlag aus!
Zereo
Killer weicht im allerletzten Moment aus und nun ist es
Payne, der sich in der Ecke befindet! Der Kalifornier prügelt
auf die Brust, am Bereich des Abdomens, auf das Gesicht ein!
Jeder einzelne Schlag trifft! MP schuppst ZK von sich weg,
schüttelt sich den Schmerz ab und rennt auf Zereo Killer
zu!
TRAUMATIC
HALLUZI…
NO!!!!!!!!!!!!
Abermals
kann sich Mr. #ISGI wegducken und trifft mit einem gezielten
Kick in die Kniekehle des Standbeins!
Pete:
„Verdammte Scheiße, ist das Bruce Lee?!“
Sven:
„Nein, es ist Zereo Lee Killer!!!“
Payne
muss sofort auf die Knie, hält sich sein angeschlagenes
Bein. MacKenzie rennt los, blind (!), er nimmt Schwung aus
den Seilen und fegt den Riesen mit einem Shining Wizard zu
Boden! Michael Payne wird durch die Wucht des Treffers an der
Schläfe raus aus dem Ring gerollt! Die Fans feiern Zereo
Killer, doch von hinten kommt die nächste Gefahr!
Alex
Ricks lauert, will Mr. #ISGI mit einem Sleeperhold
überraschen, doch der kann sich rauswinden und haut den
Champion mit einem Schulterüberwurf über sich
drüber! Ricks krabbelt zurück, flüchtet in
eine Ringecke, Zereo Killer steht wie ein Krieger in der
Mitte des Ringes, mehr denn je gefeiert von seinen Fans! So
etwas hat man tatsächlich noch nie gesehen!
Der
Mathematiker gesellt sich zu Payne außerhalb des
Vierecks, duckt sich, sodass er von Zereo Killer nicht
„gesehen“ werden kann und krabbelt langsam und
vorsichtig auf der anderen Seite wieder zurück…
Der Kalifornier ist ihm den Rücken zugedreht. Die Fans
schreien schon laut auf, doch MacKenzie macht ein Zeichen,
dass die Zereo Army leise sein soll…
…
Totenstille!
Man könnte eine Stecknadel auf den Boden fallen hören!
…
Alex
Ricks riskiert alles und setzt all seine Kraft in die nächste
Clothesline. Man kann es aber schon erahnen. Zereo Killer ist
wieder einen Tick schneller, duckt sich unter der Clothesline
durch und setzt einen Half Nelson gegen Ricks an! Dieser
wackelt mit den Armen, MacKenzie schüttelt mit dem Kopf…
HALF
NELSON SUPLEX GEGEN ALEX RICKS!!!
Was
für ein Treffer! Was für eine verdammt unsanfte
Landung! Was für eine Übersicht – wie auch
immer das möglich ist – von Zereo Killer!
Und
der ganze Spaß ist noch nicht zu Ende! MacKenzie
verlässt die Position des Half Nelsons und klammert
seine Arme um den Bauch seines Gegners. Alex Ricks wird
wieder hochgezogen… Der nächste Suplex folgt!
GERMAN
SUPLEX GEGEN ALEX RICKS!!!
Die
Fans halten es nicht mehr auf ihren Stühlen! Man kann es
nicht oft genug sagen, das was sich hier abspielt gleicht
schon an einem Wunder! MacKenzie lässt die Umklammerung
nicht los. Er kommt mit seinem Gegner auf die Beine. Soll ein
weiterer German Suplex folgen?!!? Nein, Ricks wehrt sich mit
einem Ellbogenschlag, jedoch antizipiert der blinde Mike
MacKenzie vollkommen richtig, duckt sich weg, somit schauen
sich die Beiden von Angesicht zu Angesicht an…
Zereo
Killer grinst, er setzt zu einer dritten Suplex-Variante an!
Pete:
„Moment mal! Da kommt Payne!!!“
Sven:
„HOLY SHIT!!!“
GERMAN
SUPLEX VON MICHAEL PAYNE GEGEN ZEREO KILLER, WÄHREND
ZEREO KILLER GEGEN ALEX RICKS EINEN OVERHEAD BELLY TO BELLY
SUPLEX ZEIGT!!!
Was
für ein Manöver! Alex Ricks fliegt zwischen dem
zweiten und dem dritten Seil raus aus dem Ring und landet
extrem hart, Zereo Killer rollt unter dem untersten Ringseil
hindurch, bleibt auf dem Mattenrand liegen…
Michael
Payne pumpt, kämpft sich aber mithilfe seiner Fans und
seiner Energie hoch! Er lässt einen Kampfschrei von
sich, greift sich mehrmals gegen das angeschlagene Knie…
doch dann fokussiert er sich auf Zereo Killer… Er
nähert sich seinem ehemaligen Partner und reißt
ihn die Augenbinde vom Kopf! Achtlos wird diese auf den
Hallenboden geschmissen. Die blau-grün-schwarze Schminke
ist bereits stark verschmiert.
Der
Evolutionist zieht den Mann, der es anscheinend immer noch
drauf hat, zurück in den Ring. Er zieht seinem
Co-Herausforderer zu sich hoch und stemmt ihn mit all seiner
Kraft in die Höhe. Payne dreht sich im Ring und hält
ZK noch lange in der Luft, um all seine Power zu
präsentieren.
GORILLA
PRESSUP SLAM!!!
Schmerzend
geht’s zurück auf die Ringmatte. Das erste Mal,
dass Jemand den „neuen“ Zereo Killer schaden
kann… Sofort folgt ein Pinsuch.
ONEEEEEEEEEE
…………..
TWOOOOOOOOOOOOO
…………………..
KICK
OUT!!!!!!!!!!
Pete:
„Payne ist zwar auf einem guten Weg, aber so schnell
lässt sich Zereo Killer nicht bezwingen.“
Sven:
„Und man darf die Rechnung nicht ohne den Mathematiker
machen! Der hat da sicher auch noch ein Wörtchen
mitzureden.“
Das
war Payne selbst natürlich auch klar. Er wollte nur mal
andeuten wer hier das Sagen hat! An den Haaren zieht der
Detroiter Zereo Killer zu sich hoch und lässt ihn mit
einem harten Whip In in die gegenüberliegende Ecke
knallen! Payne macht das Zeichen, dass er nun genug hat. Er
will Schluss machen!
Sven:
„Ach du meine Güte! Mit einem Höllenspeed
rennt er auf Zereo Killer zu!“
Pete:
„Hab ich den jemals so schnell rennen sehen!?!?“
TRAUMATIC
HALLUZINATION IN GEGEN ZEREO KILLER, DER SICH IN DER RINGECKE
BEFINDET!!!
Das
Publikum hält es nicht mehr auf ihren Sitzen! Zereo
Killer kann ausweichen!!! Aber nicht 100%ig! Er wird ein
bisschen getroffen, doch Payne selbst segelt mit seinem
angeschlagenen Bein über das oberste Turnbuckle und
knickt sich seinen Knöchel unglücklich am
Ringpfosten um!
Rein
intuitiv dreht sich Zereo Killer um, sieht seinen Gegner, der
auf einem Bein in der Ecke festhängt.
SNAP
GERMAN SUPLEX GEGEN MICHAEL PAYNE!!!
Die
Fans rasten aus! Zereo Killer hat den Riesen erlegt!!!
Sven:
„Wo nimmt denn der nur diese Kraft her?!“
Pete:
„Ich weiß es nicht! Vom Tsing Tao Bier?“
Er
hört seine Fans, versucht sich mit dessen Hilfe auf die
Beine zu bekommen… und er schafft das auch! Die Halle
wird noch lauter, MacKenzie sieht Michael Payne, der in der
Nähe der Ringecke liegt! Alle wissen was es zu bedeuten
hat, wenn ZK nun auf das Top Rope steigt!!! Es dauert ein
bisschen, da er erschöpft ist… aber er
schaffts!!!
Er
springt los!!!
Pete:
„NEIN!!!“
Sven:
„JA!!!!!!!!!!!“
Im
letzten Moment klettert die dritte Komponente des Matches auf
den Mattenrand und gibt Zereo Killer im genau
richtig-falschen Moment einen Schuppser! Zereo Killer
springt… er springt zu weit! Es sollte der Summersault
Stomp werden, doch der Summersault klappt nicht ganz, dank
Alex Ricks! Zereo Killer kracht mit beiden Knien auf die
Ringmatte!
Die
Menge buht, Alex Ricks rollt sich langsam wieder zurück
ins Geviert und kämpft sich mithilfe der Ringseile hoch…
Man soll die Rechnung tatsächlich nicht ohne den
Mathematiker machen!
Ricks
blickt auf das Top Rope… er steigt dort rauf und…
er visiert Michael Payne an, der direkt vor ihm liegt! Der
Champion springt vom Seil!!! Ricks streckt das Bein in die
Höhe… doch es war lediglich eine Finte vom
Champion! Er landet auf seinen Beinen, umkurvt das
ausgestreckte Bein und tritt auf den verletzten Knöchel!!!
Sven:
„Was für ein intelligentes Manöver!“
Pete:
„Nun hat die Stunde des Titelverteidigers geschlagen!“
Er
will Michael Payne raus aus dem Ring rollen und widmet sich
nun Zereo Killer… der liegt vor ihm, hält sich
beide Beine aufgrund des absolut katastrophalen Sprungs…
Der
Mathematiker schnappt sich ein Bein des Kaliforniers und
deutet an, dass er einen Figur Four Leglock ansetzen will!!!
ZK strampelt mit den Beinen, will das verhindern, auch die
Crowd scheint wenig davon begeistert zu sein…
Sven:
„Was zur Hölle machen die denn hier?“
Pete:
„Das ist durchaus überraschend!“
Alex
Ricks entgleisen sämtliche Gesichtszüge, als er den
Fight Club auf der Rampe sieht! Sie nähern sich dem
Ring, der Champion hat von MacKenzie sofort abgelassen…
Drake Ackley und Jasper Randall wollen…
DOUBLE
RUNNING CLOTHESLINE GEGEN DEN FIGHT CLUB VON MICHAEL PAYNE!!!
Er
kann sich selbst kaum auf den Beinen halten, sein Knöchel
ist absolut angeschlagen… Im Prinzip hat er aber Alex
Ricks gerettet… ob er das weiß?!?!
BASEBALL
SLIDE VON ALEX RICKS GEGEN MICHAEL PAYNE!!!!!
Wie
dem auch sei. Der Champ bedankt sich ganz artig bei seinem
Retter und widmet sich nun erneut Zereo Killer! Nun gibt’s
keine Show mehr, das Bein wird angehoben, der Figur Four
Leglock wird nicht nur angesetzt, sondern voll durchgezogen!
Sven:
„Was für Schmerzen muss denn dieser Kerl haben!
Wird Zereo Killer nun tatsächlich aufgeben müssen!?!?“
Pete:
„Das wäre unglaublich. Er hat in seiner gesamten
GFCW Karriere noch nie durch Aufgabe verloren!“
Sven:
„ER KLOPFT AUF DIE MATTE!!! ER KLOPFT AUF DIE MATTE!!!“
Pete:
„Beruhig dich du Idiot! Er klopft nicht zur Aufgabe,
sondern versucht so den Schmerz zu lindern…
Alex
Ricks brüllt Zereo Killer an, dass er aufgeben soll!!!
Im Hintergrund kommt Payne wieder auf die Beine und rollt
sich in den Ring zurück… Alex Ricks ist absolut
auf den Kalifornier fokussiert, sodass er den Hünen
nicht kommen sieht!
BIG
SPLASH GEGEN ALEX RICKS, DER DEN FIGUR FOUR LEGLOCK GEGEN
ZEREO KILLER ANSETZT!!!
Michael
Payne bleibt auf Alex Ricks liegen!!!
Sven:
„Nein, oder?“
Pete:
„Kanns das sein?!?!“
ONEEEEEEEE
Pete:
„Was für ein genialer Schachzug!“
TWOOOOOOOOOOO
Sven:
„Payne trickst alle aus!!!!!!!!!!!!!!!“
THREEEEEEEEEEEEEEE
DING
DING DING!!!!!!!!!!
Sieger
des Matches durch Pinfall und somit neuer GFCW
Intercontinental Champion: Michael Payne!!!
Sven:
„JAAAAAAAAAAA!!! DAS IST ES!!! UNGLAUBLICH!!!“
Pete:
„Ich bin absolut sprachlos! Was für ein geniales
Manöver!!!!
Das Match ist
gelaufen, das Ergebnis doppelt unterstrichen. Und Alex Ricks
liegt dort im Ring. Erschöpft. Um ihn herum Geräusche,
die er gar nicht wahrzunehmen scheint. Jubelnde Fans, die den
neuen Champion feiern. Er hat keine Ahnung. Er öffnet
langsam wieder seine Augen, rollt sich auf die Seite. Sieht zur
Rampe. Mit wackeligen Armen versucht er sich, von der Matte
wegzudrücken und sich aufzurichten. Sein gesamter Oberkörper
wackelt und zittert. Er musste einstecken. Vielleicht war es sein
bisher anstrengendstes Match in der GFCW. Und er war allem nicht
gewachsen. Mehr und mehr wird es klar, während sein Kopf
wieder klarer zu werden scheint. Sein Körper zittert
weniger, sein hängender Kopf wird von seiner
Nackenmuskulatur wieder besser gestärkt. So starrt er für
einen Moment die Rampe hinauf. Mit fassungslosem Blick...Und
seine Arme wackeln nicht mehr.
Die Finger
ballen sich zu Fäusten, kratzen über die Matte.
Dann hämmert
er auf die Matte. Mit der rechten Faust und den Fingerknöcheln
voran. Bei schwächerem Material wäre jetzt ein Loch im
Boden, doch so hatte das Ganze nur ein Ergebnis. Schmerzen in
Ricks' Hand. Schmerzen, die er hier allerdings ausblendet. Sein
Kopf zittert, die Zähne seines Unterkiefers blitzen unter
einer zuckenden Oberlippe hervor, während seine Augenbrauen
steil nach unten zeigen.
Dann lässt
er sich auf die Matte plumpsen, rollt aus dem Ring und schleift
sich die Rampe hinauf. Die Fans buhen ihn aus, er würdigt
sie keines Blickes. Er kann kaum laufen. Seine Entschlossenheit
und Wut schleifen seinen Körper hinterher, sein rechtes Bein
wird beinahe über den Boden geschleift.
Ein Fan hält
ihm ein Schild von der Seite entgegen.
RICKS
=/= CHAMPION
Keine
Sekunde später liegt es zerfetzt auf dem Boden und Ricks ist
am Zuschauer vorbei. Er ist am Ende, aber in solchen Momenten
bleibt er verdammt schnell und unberechenbar. Vor allem mit
dieser Wut. Er ist auf der Rampe, er blickt sich nicht mehr um,
er schleudert den Vorhang zur Seite und verschwindet im Inneren
der Halle.
Doch
die Kameras verfolgen ihn. Sofort wird in den Backstagebereich
geschalten.
Krach!
Das
ist das erste, was man hört. Der Cateringtisch in der
Gorillaposition, bedeckt mit Wasserflaschen, um den Wrestlern
noch einen letzten Schluck vor ihrem Auftritt zu gönnen...genau
dieser Tisch liegt nun kopfüber mittig im Gang, die Flaschen
quer verstreut.
Vom
Ende des Ganges hört man Stimmen. Sie werden lauter. Ein
paar Sanitäter haben sich auf den Weg gemacht, wollen Ricks
versorgen. Kündigen schon aus der Ferne ihre Hilfe an. Ricks
hat sie genau im Blick, nichts entgeht seinem Falkenblick in
diesem Moment. Niemand entkommt...
Alex:
„WEG!!!“
Sie
haben ihn noch nicht ganz erreicht, doch er brüllt sie an,
als wären sie auf der anderen Seite des Gebäudes.
Erschrocken springen die drei Männer zur Seite, machen
Platz, Hauptsache sie berühren den Mathematiker in diesem
Moment nicht, dessen Kopf bei seinem Ausruf noch einmal
durchgeschüttelt wurde.
Er
passiert die Sanitäter, starrt nach links, dort wo zwei von
ihnen stehen. Er schnauft vor Wut. Die Sanis zittern. Würde
Ricks ein Herztransplantat benötigen, in diesem Zustand
würde er es einfach aus seinem Gegenüber herausreißen.
Zuzutrauen wäre es ihm bei diesem Auftritt. Jeder Muskel ist
angespannt, während er an den drei Männern
vorbeischleicht. Bedrohlich, tödlich, obwohl er in diesem
Moment so verwundbar wie selten ist.
Langsam
wendet sich sein Blick wieder nach vorn. Ein weiteres Mitglied
der Crew kommt ihm entgegen. Ist mit seinem Headset im Gespräch
vertieft und trägt einen Blätterstapel vor sich her. Er
bemerkt nicht, in was für eine Unwetterfront
er in diesem Moment hineinmarschiert. Ricks sieht ihn genau.
Der Blätterstapel flattert durch die Luft. Kein Augenkontakt
des Mathematikers. Der Arbeiter hat ihn nicht gesehen und Ricks
macht keine Kompromisse. Er knallt einfach mit seiner Schulter
gegen die des Arbeiters. Reißt diesen zur Seite, der lässt
den Stapel fallen und noch bevor er realisiert, gegen wen er
gerade gestoßen ist und sich überlegen kann, ob es
wirklich klug war „Ey, pass doch auf!“ zu rufen, ist
Ricks schon wieder weiter. Dreht sich nicht um. Er dreht sich nur
zur Seite.
Und
reißt die Türklinke zu seiner Kabine nach unten.
Und bleibt stehen. Wird zumindest kurz aus seiner blinden Wut
gelenkt. Denn was er dort auffindet, scheint den geladenem Mann
zu überraschen. Sein Freund und Partner, Dichter und Denker,
Richter und Henker. Dieser sitzt mit verschränkten Armen auf
der Bank. Fast wirkt er wie eine wütende Ehefrau, welche nur
auf die Rückkehr ihres Ehegatten in der Nacht um Drei
wartet. Seine Präsenz beruhigt den Mathematiker aber
nicht gerade. Der steht dort. Mit der Klinke in der Hand.
Antoine:
"Du hast versagt, Alex, ja, das hast du wohl."
Diese
Worte beruhigen ihn ebenso nicht und es scheint fast, als wolle
der sonst so emotionslose Mann... DINGE ZERSTÖREN!
Antoine:
"Das hätte nicht geschehen dürfen, Alex. Ich habe
mich auf dich verlassen. Du hast die Gefahren nicht richtig
abgeschätzt, dich verrechnet. Das ist einfach nicht
akzeptabel."
Also
falls er die Absicht hatte Alex tatsächlich zu beruhigen,
macht er einen schlechten Job.
Antoine:
"Wie du weißt, habe ich ich in dieser Sekunde
tatsächlich besseres zu tun, als hier zu sitzen und dir
Dinge zu sagen, die du ohnehin schon weißt. Aber dennoch...
sitze ich hier. Ich kümmere mich. Mir ist nicht egal, was
passiert. Deine Matches, Erfolge, sie sind mir nicht egal."
Er
steht auf und atmet tief durch. Dann legt er dem Mathematiker
eine Hand auf seine Schulter.
Antoine:
"Wir werden dennoch nicht aufhören. Wir arbeiten
weiter. Zusammen. Einheit und Geschlossenheit beweisen."
Ricks
mustert seinen Gegenüber ganz genau, bevor er auch hier
seinen Emotionen freien Lauf lässt. Die Worte seines
Partners schmeckten ihm nicht. Absolut nicht. Das sieht jeder.
Alex Ricks kocht vor Wut, sein Brustkorb schlägt Wellen.
In
Zeitlumpentempo wandert Ricks Blick an Antoines Gesicht hinab,
hinüber zu dessen Schulter, den Arm entlang bis hin zur
Hand, die auf der Schulter des Mathematikers ruht. Dann direkt
wieder der Blick in Antoines Gesicht. Hier herrscht diesmal keine
intelligente Idylle, so viel ist sicher.
Langsam
hebt Ricks seine linke Hand, führt sie zu Antoines, die noch
immer auf seiner rechten Schulter aufliegt. Vorsichtig umfasst er
das Handgelenk seines Partners, hebt dessen Hand, senkt dessen
Arm. So ganz kann Schwanenburg ihn nicht einschätzen in
diesen Sekunden. Auch wenn Ricks ihn die ganze Zeit anstarrt.
Dann
ist der Freiburger wieder frei. Und er bleibt stumm. Geht um
seinen Partner herum, behält ihn im Blick. Antoine folgt ihm
mit seinem Körper. Eine langsame Drehung und der GGFCW
Champion sieht, wie Ricks zum Klappstuhl geht, der in der
Raummitte steht. Er umfasst die Lehne, den Blick weiterhin auf
Antoine. Und dann die Explosion...
Mit
einem krachenden Knallen fliegt der Klappstuhl gegen die Wand,
das Blech scheppert, schallt durch den gesamten Gang dank der
noch immer offenen Tür. Auch Antoine zuckt für einen
Moment zusammen, während Ricks plötzlich zwei Schritte
nach vorne hechtet und nun direkt Brust an Brust vor seinem
Partner steht und ihm in die Augen starrt. Und dann sprudelt es
endlich aus ihm heraus.
Alex:
„Verdammt richtig, Antoine, ich habe versagt...und ich habe
es SATT!“
Speichel
fliegt durch die Luft, direkt in das Gesicht des
GFCW-Kultusministers. Und sein tollwütiger Hund fletscht
weiter die Zähne.
Alex:
„Man tanzt uns auf der Nase herum! Weil wir über den
Idioten stehen! Aber nicht mehr, Antoine...nicht mehr!..Antoine,
ich höre nicht auf...ich BEGINNE jetzt!“
Der
verbleibende (noch) Champion hat mit so einer Reaktion ganz und
gar nicht gerechnet und man merkt, dass er sich kurz sammeln
muss. Dann zwei Schritte zurück. Trotz dieses emotionalen
Ausbruches seines Partners, versucht er cool zu bleiben.
Antoine:
"Mit Verlaub... uns?"
Ein
kleines Wort, so unterschiedlich genutzt, sorgt es jetzt für
Unruhe.
Antoine:
"MIR tanzt der Fight Club nicht auf der Nase herum. Vor zwei
Wochen starteten sie die dümmsten Überzeugungsversuche
seit Menschengedenken. Sie sprachen mit Zereo und der hat sie
abgeschmettert. Dann sprachen sie mit Payne, der anscheinend zum
Glück kein funktionierendes Fernsehgerät besitzt und
auch der hat sie abgeschmettert. Dann sprachst du ALLEINE mit
diesem Bodensatz der Evolution und hast es herausgefordert. Es
heraufbeschworen."
Jetzt
geht er wieder einen Schritt nach vorne.
Antoine:
"Ich habe dir vertraut. Ich dachte, du weißt, was du
tust. Wenn du so eine Aktion startest, musst du mit einer
Reaktion rechnen. Ich weiß, das ist eher Chemie, als Mathe,
aber so viel traute ich dir dennoch zu. Ich wusste von Sekunde
Eins an was passieren würde. Ich bin mir sicher, du auch.
Und dennoch hast du es nicht geschafft, es zu regeln. Du. ICH im
Gegensatz habe Vorkehrungen getroffen für später. Mir
wird nichts passieren, denn ich bin unantastbar."
Der
Blick von Antoine geht jetzt zur Schulter von Alex, auf der vor
wenigen Augenblicken noch die Hand von ihm ruhte und vor noch
viel mehr Augenblicken der Intercontinental Championship. Dann
ein Schubser gegen die Schulter von Alex. Kein sehr fester, aber
vielleicht auch nicht gerade ein freundlicher und Antoine richtet
seinen Zeigefinger gegen seine Stirn. Er fordert Intelligenz ein.
Antoine:
"Es ist schön, dass du erst jetzt beginnst... was immer
das heißen mag."
Das
weiß wohl nur Ricks so wirklich...wenn überhaupt. Und
in dieser Situation wirkt es nicht so, als wolle er seinen
Gegenüber aufklären. Er blickt ihn einfach nur an.
Schwer atmend. Er ist am Ende und sein Partner tritt noch weiter
auf ihn ein, aber vielleicht ist das genau auch das, was er in
dieser Situation braucht. Sein blinder Hass scheint sich langsam
zu lösen. Seine Atmung wird ruhiger, die Schultern heben und
senken sich nicht mehr so stark. Dafür bewegt sich nun sein
Kopf. Ein andächtiges Nicken.
Alex:
„Du wirst es sehen...“
Dann
wendet er sich von seinem Partner ab. Dreht sich zum Inneren des
Raumes, präsentiert seinem Freund lediglich die kalte, und
nun auch noch leere, Schulter. Mit dem Kopf in Richtung Garderobe
gedreht, ergreift der Mathematiker dann aber doch noch einmal das
Wort. Wirkt endlich wieder ruhiger und abgeklärter. Trotzdem
sind diese Worte keine „Fakten“ wie sonst. Jeder
einzelne Buchstabe klingt wie ein Teil einer Morddrohung.
Alex:
„Ich...habe mich verrechnet. Ich bleibe hier. Du gehst
jetzt dort raus und verteidigst deinen Titel. Der GFCW Titel
gehört dir. Aber der Rest...gehört mir. German Fantasy
Championship Wrestling...gehört uns.“
Eine
Aussage die in gewisser Weise noch einmal beunruhigender wirkt,
wenn man das Gesicht des Redners nicht mehr zu Gesicht bekommt.
Antoine lässt sich auch nicht zwei mal bitten, denn es ist
wirklich Zeit für die letzten Vorbereitungen seines Matches.
Er geht Reaktionslos zur Türe, nimmt die Klinke in die Hand
und dann stoppt er doch kurz.
Antoine:
"Mach' nichts unüberlegtes Alex. Um den Rest kümmern
wir uns später."
Natürlich
keine Reaktion vom Mathematiker, aber selbst wenn es die gäbe,
hätte Antoine sie nicht abgewartet. Er verlässt die
Kabine und lässt seinen Freund in Frieden. Für's Erste.
Im
Lockerroom ist die Stimmung zwischen zwei Herrschaften nicht
gerade...rosig. Jason Crutch, einen Eisbeutel im Nacken,
gestikuliert wild mit den Händen, während sein
Arbeitgeber Don Sheen auf der Pritsche hockt und an einem kühlen
Cocktail schlürft. Er wirkt gleichgültig...
Jason
Crutch: „...hab ich gesagt?? Hatte ich dich nicht gebeten,
dich aus dem Match rauszuhalten? Siehst du, was passiert ist? Ich
hätte gedacht, du hättest über deinen Schatten
springen können. Mir einmal, nur ein einziges Mal, etwas
zugestehen können. Ich hatte nur diese eine, verdammte
Bitte: HALTE...DICH...RAUS!“
Crutch
feuert den Eisbeutel auf den Boden, dass er aufplatzt. Oh ja, der
Oberpollinger ist wirklich wütend! Das muss jetzt von der
Seele, viel zu enttäuscht ist er von der Niederlage gegen
den Puppenspieler. Don Sheen sieht aber – noch –
keineswegs mitfühlend aus. Doch noch lässt er seinen
Untergebenen sprechen, denn Crutch ist noch nicht fertig.
Jason
Crutch: „Einmal mehr...einmal mehr habe ich bei einem PPV
verloren. Der Fluch hält an! ‚Wann gewinnt Jason
Crutch mal wieder bei einer Großveranstaltung?‘,
fragen sie. ‚Kann Jason Crutch es überhaupt noch?‘,
fragen sie. ‚Jason Crutch, der gottverdammte Loser der
Nation!‘, schreien sie. Und sie lachen, Sheen!“
Er
beruhigt sich etwas, stützt sich mit den Händen auf der
Pritsche neben Sheen ab, blickt aber an ihm vorbei auf den Boden,
spricht nun leiser. Gefasster.
Jason
Crutch: „Es hätte mir so viel bedeutet. Seit nunmehr
zwei Jahren jage ich diesem Erfolg hinterher, Sheen. Zwei Jahre!
Und dann auch noch gegen den Puppenspieler, der mir genau gegen
dir bei Finest Hour meinen Erfolg genommen hat. Welch Ironie,
was? So schließt sich der Kreis. Er versaut mit den
wichtigsten Sieg meiner Karriere gegen dich. Und dann du mir
gegen ihn. Wäre es nicht so traurig, würde ich laut
loslachen. Doch nach Lachen ist mir nicht zumute. Und wie geht’s
jetzt weiter für Jason Crutch? Dir wieder die Koffer tragen?
Die Schrauben an deinen Reifen nachziehen? Einen deiner Pools
reinigen...?“
Jetzt
reicht es dem Chef. Er unterbricht Jason und faucht ihn
regelrecht an.
Don
Sheen: „Mimimimimi. Genug jetzt Jason! Die ganze Zeit nur
am rumheulen. Brat´ mir nen Storch. Reg mich nicht so auf
und stell dich gefälligst nicht so an. Hör doch einfach
auf so eine verdammte Memme zu sein!“
Sheen
wendet sich seinem „Partner“ zu, doch dieser schaut
weiterhin am Don vorbei. Dies scheint ihm überhaupt nicht zu
passen.
Don
Sheen: „Sieh mich verdammt nochmal an, wenn ich mit dir
spreche!“
Grob
reißt er den Oberpollinger an der Schulter herum. Dieser
scheint zu kochen. Zu sehr ist der PPV Fluch in ihm verankert.
Don
Sheen: „Ich bin zum Ring gekommen, weil ich gesehen habe,
wie alles dahin lief. Ich wollte dir helfen, weil du es alleine
ja nicht auf die Reihe bekommen hättest, gegen einen
drittklassigen Riesen wie den Puppenspieler.“
Der
rechte Zeigefinger prallt auf die Brust von Crutch, in der linken
Hand weiterhin der leckere Cocktail des Rich Guys.
Don
Sheen: „DU. DU hast das Match verloren, nicht ich! Wenn du
einem die Schuld geben kannst, dann dir selber, aber nicht mir!
Du hast nicht einmal ansatzweise das Recht mir irgendetwas
anzukreiden. Denn ich bin der Boss. Und du. DU bist nur meine
Bitch! Seit Wochen immer das selbe! Mimimi hier, mimimi da. Ich
kann dein Rumgeheule einfach nicht mehr hören Jason! Aber
okay. Bleib in deinem Viertklässlerglauben, dass immer nur
die anderen Schuld sind. Ich werde dir zeigen, dass du wieder auf
die Erfolgsspur kommen kannst. Natürlich nur mit mir an
deiner Seite. Schließlich bist du ohne mich ein Nichts, ein
Niemand, eine einsame Gestalt der Traurigkeit. Aber mit mir. Mit
mir bist du jemand. Man kennt dich wenigstens als das was du
bist. MEINE BITCH! Und das werde ich dir zeigen. Ich werde mit
dem Commissioner sprechen, sobald es mein Terminkalender zulässt,
um etwas für die nächste War Evening zu organisieren.
Und du wirst begeistert sein!“
Er
nimmt einen großen letzten Schluck aus seinem Cocktail Glas
und reicht es in Richtung des Oberpollingers.
Don
Sheen: „Aber nachdem ich meinen Drink jetzt genüsslich
fertig gesippt habe, mache dich nützlich und hol mir beim
Catering einen weiteren Mojito. Du weißt schon. Mein
Lieblingsdrink.“
Jason
Crutch starrt Don Sheen wütend eindringlich an. Dann schlägt
er ihm das Cocktail-Glas aus der Hand, dass es an der Wand
zerschellt. Sheen ist sichtlich nicht begeistert von dieser
Aktion und stiert böse zurück, doch JC lässt
diesen Blick nicht zu.
Jason
Crutch: „Ich hoffe, du hast etwas verdammt Gutes in petto,
Sheen! Denn für den heutigen Abend schuldest du mir wirklich
was ganz Großes! Und was deinen Scheiß-Cocktail
betrifft: Hol ihn dir gefälligst selbst! Für den Rest
des Abends kannst du mir einen Tag Urlaub eintragen.“
Sheen
will gerade etwas sagen, als sich der schon davonziehende Crutch
nochmal umdreht und seine folgenden Worte mit einem
entsprechenden Blick unterstreicht:
Jason
Crutch: „Und dafür brauche ich keinen Urlaubsantrag!“
Sheen
schweigt – und Crutch zieht ab.
GFCW
Heavyweight Championship - Strap Match:
Johnboy
Dog vs. Antoine „Brainpain“ Schwanenburg (c)
Referee:
Guido Sandmann
Das Licht wird auf ein Minimum
gedimmt und weißer Nebel hüllt die Stage ein. Dann
eine mysteriöse Männerstimme aus dem Off. Sie
richtet sich direkt an den im Ring stehenden Herausforderer.
ZEIT RAFFT ALLE
DINGE DAHIN
ES GIBT KEINE
WEITEREN CHANCEN
NUR DIESER
MOMENT UND DER NÄCHSTE
WENN ALLES WAS
DU WILLST MIT ALLEM IN DEINEM WEG KOLIDIERT
ICH BIN DER
ARCHITEKT DER ZUKUNFT
UND DAS IST
MEIN KÖNIGREICH
Und Ende. Spotlight
auf den Entrance. Musik an.
THE
MAN WHO WAS TOMORROW!
Der GFCW Heavyweight
Champion betritt die Stage und der weiße Nebel
verflüchtigt sich nahezu sofort. Er stellt sich in das
Spotlight und sein Blick fixiert sich auf Johnboy Dog.
Antoine schnallt sich den Championgürtel von den Hüften
und reckt ihn in die Höhe, wo er im Scheinwerferlicht
glänzt. Er genießt den Moment, ehe er sich den
Titel auf seine rechte Schulter wirft und den Gang zum Ring
antritt.
I
WAS TOMORROW YESTERDAY, TODAY IS YESTERDAYS.... TOMORROW!
Star, absolut fokussiert
marschiert er die Stage entlang. Seine modische, blonde
Kurzhaarfrisur steht im starken Kontrast zu seinem Bart.
Trotz seiner schieren Präsenz, ist er allerdings
hervorragend gepflegt. Den Oberkörper frei und mit einer
klassichen Wrestling-Leggins, sowie Boots ausgestattet,
schreitet er mit großen Schritten gen Ring. Kurz vor
seinem Ankommen, hält er kurz Inne und schließt
die Augen. Ein bestätigendes Nicken später und er
gleitet grazil in den Ring hinein. Obwohl er Wahlkölner
ist, scheint er hier heute keinen Heimvorteil zu haben. Die
GFCW Galaxy hat eine klare Meinung über Antoine und
diese ist nicht positiv. Doch zum Dank bekommen sie den
höchsten Titel in der GFCW in ihre Gesichter gereckt,
ehe er diesen an Guido Sandmann entledigen muss, welcher
diesen dann auch noch einmal in die Höhe stemmt. Dann
tritt Laura auf den Plan.
Laura:
"Im heutigen MAIN EVENT des Abends geht es um die GFCW
HEAVYWEIGHT CHAMPIONSHIP!"
Lauter Jubel bricht aus.
Laura:
"Der Herausforderer: Aus Tulsa, Oklahoma, 191cm Groß
und 110kg schwer. Er ist der Comissioner der GFCW.
JOOOOOOHNBOOOOOOOOOOOY DOOOOOOG!"
Lauter Jubel bricht erneut aus.
JAY BEE DEE!
Laura:
"Und aus Aurora, Colorado. 192cm Groß und 99kg
schwer. Er ist der amtierende GFCW HEAVYWEIGHT CHAMPION!"
Buhrufe, die die Lanxess Arena
zum rumoren bringen.
Sven:
"Alles klar, Pete, Main Event Time. Ich sag' dir, ich
hab Bock."
Pete:
"Absolut, Sven. Ein Strap Match sieht man nicht alle
Tage, das ist heute definitiv ein Feiertag für alle Fans
des Sports."
Guido Sandmann stellt sicher,
dass Schwanenburg und JBD jeweils an einer Hand mit dem Strap
verbunden sind und nachdem dies geschehen ist, gibt er dem
Zeitnehmer das Zeichen.
DING DING DING
Pete: "Es
ist angeläutet, Sven, auf geht's."
Sven:
"Strap-Match Action und wir dürfen gespannt sein,
wie sich das Ganze entwickeln wird."
Pete:
"Ganz richtig, Sven. Zur Erklärung für alle
Zuschauer: Bei diesem Match müssen nacheinander die vier
Ringpfosten berührt werden. Über jeder Ringecke
gibt es eine farbige Anzeige, die anzeigt, wer und ob dieser
Ringpfosten bereits berührt wurde. Berührt Johnboy
eine, leuchtet die linke Anzeige blau, bei Schwanenburg die
Rechte rot. Sobald eine Ecke berührt wurde, läuft
ein Timer 30 Sekunden lang. In dieser Zeit muss die nächste
Ringecke berührt werden, sonst erlöschen alle
bereits aktivierten Checkpoints. Der selbe Checkpoint kann
von beiden Akteuren zur gleichen Zeit aktiviert sein und
Gewinner ist der, der als Erstes binnen 90 Sekunden alle vier
Lampen zum Leuchten bringt."
Sven:
"Strap-Matches sind also ganz anders, als alle anderen
Matcharten. Es gibt keine Pinfalls, Submissions, DQ oder
Countouts. Taktik, Stärke und auch Glück sind
entscheidend. Man muss bedenken, dass die Beiden zu jeder
Zeit miteinander verbunden sind. Das heißt, im Zweifel
muss man den leblosen Körper seines Gegners
mitschleppen, um überhaupt in die nächste Ecke zu
gelangen. Dies ist übrigens erst das zweite Strap-Match
der langen GFCW Historie."
Pete:
"Das erste Match ist fast genau acht Jahre her, Hall of
Famer J.T.K. musste damals gegen Ironman antreten, während
Eric Fletcher der Special Guest Referee war."
Die ganze Erklärung von
den Kommentatoren hat es gedauert, bis in das Match ein wenig
Fahrt aufkommt. Bislang haben sie sich nur umkreist. Sie
testeten das Seil, an dem sie verbunden sind zogen ein wenig
daran. Ein kleines Tau-Ziehen zwischen den Beiden, welches
JBD zu erst für sich entscheiden konnte, aber ohne
nennenswerte Nachfolge-Aktionen. Einfach ein kleiner
Stärkebeweis. Für Beide ist dies eine ungewohnte
Situation, so viel ist sicher und dementsprechend wenig
forsch ist der Beginn. Vor allem von Antoine kommt bislang
wenig, bis gar nichts, während Johnboy immerhin ein
bisschen testet, was mit dem Strap so geht.
Sven:
"Antoine hat ja bereits angekündigt, dass er JBD
langsam und methodisch auseinandernehmen will und zumindest
langsam ist es bislang."
Pete: "Er
denkt sich wahrscheinlich, je länger das Match geht,
desto eher geht dem alten Hund die Puste aus."
Aber vom bloßen Rumstehen
geht dem alten Herren die Puste nicht aus und um Schwanenburg
ein wenig zu nerven, reißt er beide Hände in die
Höh'.
YEEEEEEEEAH!
Aber Schwanenburg kontert. Er
reißt an seinem Stück Seil und beendet damit den
Taunt des Comissioners.
BUUUUUUUUH!
Erst jetzt scheint es
loszugehen. Der inoffizielle Startschuss ist also gefallen
und die Kontrahenten gehen in den Lock-Up. JBD will sich
gedankenschnell hinter Antoine drehen um wer weiß was
mit dem Strap anzustellen, aber Antoine kontert mit einem
Snapmare. Damit schickt er seinen Gegner auf den Hosenboden.
Er nimmt Anlauf, federt sich in die Seile und kann einen
Dropkick gegen den Rücken des sitzenden Altmeisters
anbringen. Der erste Punkt des Abends geht an Antoine und
dieser will die Gunst der Stunde auch nutzen, indem er sich
in Ringecke Eins begibt.
RINGECKE
1 LEUCHTET ROT.
Und direkt zur zweiten Ringecke
mag er sich denken, doch so lang braucht JBD dann doch nicht
zur Erholung, kurz bevor Antoine an der zweiten Ringecke
ankommt, wird er am Seil von Johnboy zurück gezogen.
Antoine bemerkt, dass JBD ihn mit allem was er hat abhalten
will, in die zweite Ringecke zu kommen, doch JBD beweist
erneut Stärke. Er kann Antoine nicht nur abhalten, er
kann ihn gar zu sich befördern und reagiert schnell.
SHORT ARM CLOTHESLINE!
Zumindest so ungefähr.
Dank des Straps hat dieser Angriff eine erhöhte
Reichweite und das schickt Antoine erstmal auf die Bretter.
Ein Tritt gegen seinen Widersacher hinterher und auch er
beginnt seine Reise an den Ringpfosten.
RINGPFOSTEN
1 LEUCHTET BLAU, ROT ERLISCHT.
Doch JBD merkt bereits, dass er
nicht viel weiter kommt, ohne Antoine erneut in die Flucht zu
schlagen. Dieser steht nämlich wieder und hat sich an
der zweiten Ringecke positioniert. Dieser signalisiert, dass
er erst an ihm vorbei müsse, um weiterzukommen, doch das
scheint JBD nicht zu stören. Er nimmt Anlauf und Kopf
durch die Wand Taktik soll es sein. Gegen den Behüter
von Kultur vielleicht nicht die Beste Strategie und bekommt
direkt die Quittung. Oder?
RINGPFOSTEN
1 UND 2 LEUCHTEN BLAU.
Er rennt auf Antoine zu und
dieser kann ihn auch abfangen. Er greift ihn an den Hüften
und hebt ihn nach oben, sodass dieser keine Meter mehr machen
kann, aber der lange Arm des Comissioners reicht aus, um über
Antoines Kopf hinweg den zweiten Ringpfosten zu betatschen.
Aber das ist auch alles, was er erreichen kann, denn die
Antwort folgt auf dem Fuße.
SPINEBUSTER!
Von Antoine, an JBD. Das
Momentum konnte Antoine nutzen, um JBD einen harten Schlag zu
versetzen. Dann ein überraschender Taktikwechsel des
Behüters. Mithilfe des Straps modifiziert er einen
Crossface und bringt ihn an!
Pete:
"Zur Erinnerung: Ein Sieg via Submission ist NICHT
möglich!"
Sven:
"Dennoch smart, ihn damit zu schwächen."
Und genau das scheint Antoine
auch gut zu gelingen. JBD zappelt und zischt, aber vor allem
Dank des Straps ist hier absolut kein Entkommen.
JAAAY BEEEE DEEE!
Die Fans in Köln stehen
hinter ihrem Comissioners, aber für Antoine ist das noch
mehr Ansporn, den Sack im wahrsten Sinne zuzumachen.
RINGPFOSTEN 1 UND 2
ERLISCHEN.
Ob das schon reicht, für
Antoine? Das Zappeln hat mittlerweile deutlich abgenommen und
JBD scheint im Land der Träume zu sein. Schwanenburg
beendet den Griff und zieht die Wanderstiefel an.
RINGPFOSTEN
1 LEUCHTET ROT.
Ein prüfender Blick zu
JBD, aber der rührt sich noch nicht. Antoine sieht
siegessicher aus. War es wirklich so einfach?
RINGPFOSTEN
2 LEUCHTET ROT.
Und wieder der Blick zu JBD.
Keine Überraschungen zulassen. Ganz leichte Bewegungen
kann man ausmachen, JBD kämpft sichtlich mit seinem
Zustand und Antoine stapft weiter.
RINGPFOSTEN
3 LEUCHTET ROT.
Sven:
"Nur noch eine Ringecke für den Champ."
Antoine macht halt und schaut
sich JBD ganz genau an. Überlebensinstinkte des Hundes
sind aktiv und er kämpft sich auf die Beine. Er wirkt
geschwächt, aber so kann er Antoine den Sieg nicht
überlassen. Antoine sucht die Flucht nach vorne und will
den letzten Ringpfosten aktivieren. Aber JBD legt ihn an die
kurze Leine und kann es in letzter Sekunde verhindern.
Antoine macht sich so lang er kann, aber JBD kann ihn
abhalten. Ähnliche Bilder wie zuvor nun. JBD zerrt
Antoine zu sich, der gerät ins stolpern.
GAME'S OVER!
Und damit schickt er Antoine
ins Land der Träume. Allerdings sind das für JBD
nicht so gute Nachrichten, wie er sich erhoffte, denn Antoine
fällt über das oberste Ringseil außerhalb des
Ringes. Das zerrt JBD auch beinahe mit nach draußen,
aber er kann sich im Ring halten, das Seil ist aber maximal
gespannt. Kein Spielraum mehr. JBD wirkt eh nicht ganz fit
und muss kräftig durchatmen. Das wahren wahrhaftig
Instinkte gerade und jetzt muss er sich sammeln. Er beäugt
seinen Gegner, der draußen auf den Boden gefallen ist
und prüft seine Optionen. An zwei Ringecken käme er
wohl, aber die auf der anderen Ringseite sind unmöglich
zu erreichen, so lange Antoine draußen liegt. Also
versucht er es erst gar nicht. Ein bisschen Pause tut ihm
auch ganz gut.
RINGPFOSTEN 1, 2 und 3
ERLISCHEN.
Nach kurzer Verschnaufpause
heißt es dann ab nach draußen für den Hund.
Antoine muss in den Ring, sonst wird das Abklopfen der
Ringecken nichts. Draußen angekommen zerrt er seinen
Gegner auf die Beine und will ihn in den Ring befördern,
aber Antoine will nicht. Er wehrt sich, aber JBD rollt ihn
schließlich hinein. Dann ist Antoine aber richtig
gedankenschnell. Dieser huscht kurz durch den Ring und
verlässt durch das unterste Seil hinter dem nächsten
Ringpfosten wieder den Ring, sodass das Seil um den Pfosten
gespannt ist. Dann zieht er einmal fest.
Pete:
"JBD kracht mit der Schulter in den Ringpfosten hinein!"
Antoine beweist einmal wieder
seinen hohen Ring-IQ und dieser Spielzug kam für JBD
unerwartet. Er kracht nicht nur mit der linken Schulter in
den Pfosten, mit dieser kommt er auch noch unglücklich
auf dem Boden auf. Das sieht nicht gut aus und wenn man sich
das Gesicht des Comissioners anschaut, wird der erste
Eindruck nur bestätigt. Punktgewinn für Antoine,
aber dieser muss sich auch erst kurz sammeln. So lange JBD
dort liegt, kann er im Ring ohnehin nichts erreichen, also
kann er auch mal kurz verschnaufen.
Sven:
"Das sieht mir fast nach einer Schulterverletzung aus."
Aber JBD ist ein zäher
Schuh. Er kämpft sich mit schmerzverzerrtem Blick auf
die Beine, während er sich mit der rechten Hand die
linke Schulter hält. Sie hängt ein wenig schlaff
hinunter, aber ausgekugelt scheint sie zumindest nicht zu
sein. Mit großen Augen schaut sich Antoine das Ganze
an, der hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass sich JBD
so schnell 'erholen' kann, aber der kämpft bis zum
bitteren Ende.
JOOOOOOOOHNBOOOOOY,
JOOOOOOOOHNBOOOY!
Die Zuschauer sind auch wieder
da, das sind die Nehmerqualitäten, die sie sehen wollen.
Schwanenburg allerdings denkt sich, was einmal klappt, klappt
auch ein zweites mal. Ein fester Zug, aber JBD kämpft
mit jeder Zelle seines Körpers, die aber nicht gerade
glücklich sind und sich auch nicht wohl fühlen. Er
kann die Gefahr abwenden und rollt sich in den Ring hinein,
damit Schwanenburg dies aber nicht noch einmal versuchen
kann. Was ihn aber nicht daran hindert, dennoch am Strap zu
ziehen und JBD zu sich nach draußen zu ziehen. Dit der
linken Hand hält er sich gerade so am Seil fest, sodass
er draußen nicht aufklatscht, aber das tut de
rledierten Schulter alles andere als gut. Schwanenburg legt
alles in diesen Zug, was er hat und so muss sich JBD dann
doch geschlagen geben, um die Schulter nicht noch weiter zu
verletzen. Er landet also draußen auf den Boden und
Antoine präsentiert der Meute seine Beute.
BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!
Jetzt geht Antoine auf
Wanderschaft und berührt von außen den Ringpost.
Pete:
"Darf er das?"
RINGPFOSTEN
1 LEUCHTET ROT.
Da der Ringpfosten leuchtet,
scheinbar schon. Auch an den zweiten kommt er leicht heran
und bringt ihn zum Leuchten.
RINGPFOSTEN
2 LEUCHTET ROT.
Jetzt aber beginnt der
schwierige Teil. Außerhalb des Ringes sind die Wege
länger. Das macht es also schwieriger den nächsten
Ringpfosten innerhalb von 30 Sekunden zu erreichen, vor
allem, wenn man 110kg totes Fleisch mit sich herumschleppen
muss. Aber er versucht es dennoch und schleift den alten Hund
hinter sich her an den dritten Ringpfosten. Der beginnt auch
sich zu wehren, aber Antoine hat ihn im Griff.
RINGPFOSTEN
3 LEUCHTET ROT.
Aber die Bemühungen von
JBD werden größer. Er hält sich am
Ringpfosten fest, sodass Antoine nicht weitergehen kann.
Antoine zerrt, aber JBD kämpft. Das wird so nichts und
Antoine geht auf JBD zu, um diesen zu bearbeiten. Ein, zwei,
drei Schläge gegen den Kopf sollten genügen, aber
die Rechnung hat er ohne den Comissioner gemacht. Er schubst
ihn gegen die Absperrung und kann sich ein wenig Luft
verschaffen. Aber seine Mission geht weiter. Am Strap zieht
er Antoine erneut zu sich um ihn wieder gegen die Absperrung
zu stoßen. Schwanenburg taumelt und Johnboy will Runde
Drei einleuten. Wieder zieht er ihn zu sich heran und stößt
ihn dann gegen die Absperrung. Schließlich geht Antoine
zu Boden.
RINGPFOSTEN 1, 2 und 3
ERLISCHEN.
JBD beschließt, dass er
innerhalb des Ringes bessere Chancen hat und befördert
Antoine hinein, ehe er nachkommt. Dort angekommen wischt er
sich den Schweiß von der Stirn und fasst sich immer mal
wieder an die Schulter. Er versucht es abzuschütteln,
aber da ist Schaden entstanden. Man kann nur hoffen, dass es
sich um nichts schlimmes handelt, aber im Moment hält
ihn das Adrenalin ohnehin oben. Er blickt nach unten zu
seinem Gegner und die Wut der letzten Wochen kommt hoch. Ein
weiteres Mal hält er sich die Schulter, aber dann wird
es ernst. Er nimmt das Strap in die Hand und formt eine Art
Peitsche und lässt Hiebe regnen.
Sven: "Da
steckt offenbar viel Wut drin."
Schwanenburg windet sich,
während die Hiebe im hohen Ton durch die Arena schallen.
Nach vier, fünf Hieben lässt JBD aber
Menschlichkeit walten und lässt locker. Dann hebt er
Antoine mühselig auf seine rechte Schulter und geht die
Ringecken ab.
RINGPFOSTEN
1 LEUCHTET BLAU.
Auf zur Ringecke zwei, aber
Antoine wehrt sich. Er will hinunter, aber im Moment hat er
Schwanenburg noch im Griff. Langsam, aber sicher gelangt er
ins Ziel.
RINGPFOSTEN
2 LEUCHTET BLAU.
Aber in der Sekunde, in der JBD
seinen Arm zum Ringpfosten greift, gelangt Antoine hinter ihn
und er drückt JBD tief in den Ringpost hinein.
Pete:
"Das lädiert die Schulter noch mehr!"
Der Comissioner schreit laut
und ein Raunen geht durch Köln. Das sah nicht gut aus.
Antoine zieht seine Leggins hoch und atmet tief durch. Dann
zieht er Johnboy an seiner Leggins an ihn heran und setzt zum
Waist Lock an. Das könnte ein German Suplex werden, aber
Johnboy wehrt sich.
BACK ELBOW!
Antoine sackt zusammen, das hat
gesessen, aber auch JBD. Mit dem linken Ellbogen hätte
er es vielleicht nicht machen sollen, die Schulter gibt
sofort nach. Mit schmerzverzerrtem Blick hält er sie
sich erneut, aber er kämpft sich wieder auf die Beine.
Er will den Titel unbedingt, aber vielleicht viel mehr noch
Schwanenburg eins auswischen. Das sieht man ihm deutlich an,
der pure Wille ist in sein Gesicht geschrieben. Aber auch
Schwanenburg ist noch mit von der Partie. Auch er kämpft
sich zurück auf seine Beine. Die Spuren des Kampfes sind
auch in sein Gesicht geschrieben. Er hatte sich das Ganze
wohl weniger intensiv und methodischer vorgestellt.
RINGPFOSTEN 1 UND 2
ERLISCHEN.
Sven:
"Den Sieg zu holen dürfte sich für beide
Parteien als schwierig erweisen. Einen Pin zu erreichen ist
eine Sache, aber die vier Ecken nacheinander abzulaufen
während man zusammengebunden ist, ist schwierig."
Nun stehen sie sich also wieder
gegenüber, keiner macht den Anschein, als würde man
das Heft aus der Hand geben wollen und Johnboy beginnt die
Offensive.
HEADBUTT!
Antoine taumelt zurück,
federt in die Seile und muss aufpassen, dass er nicht erneut
nach draußen fällt. JBD verhindert dies durch
einen geschickten Zug am Seil, doch dadurch federt Antoine
wieder zurück.
BUUUUUUUUUUUH!
Der Elbow von Antoine trifft
das Gesicht von JBD und dieser zahlt den Preis für seine
Aktion und geht zu Boden. Antoine nutzt die Gunst der Stunde
und geht zum Ringpost.
RINGPFOSTEN
1 LEUCHTET ROT.
Dann zum Nächsten. JBD
zerrt und zerrt noch auf dem Boden liegend, aber Schwanenburg
erreicht ihn dennoch.
RINGPFOSTEN
2 LEUCHTET ROT.
Jetzt soll Nummer Drei folgen.
Mit nur einem Arm zerrt es sich nicht ganz so gut, weswegen
Schwanenburg freie Bahn zu haben scheint.
Pete:
"Clever!"
Aber Johnboy verhakt seine
Beine im untersten Ringseil, sodass Antoine nicht weiter
gehen kann. Auch das Ziehen und Zerren bringt nichts, JBD ist
fest verankert. Schwanenburg rauft sich die Haare, wischt
sich den Schweiß von der Stirn und überlegt.
Sven:
"Eine sehr zähe Angelegenheit."
Dann beschließt Antoine
es seinem Widersacher gleichzutun. Er will JBD zeigen, wie
sich die Peitschenhiebe von gerade angefühlt haben und
nicht gerade kultiviert lässt er Hiebe auf ihn prasseln.
Mit jedem Schlag windet sich Johnboy Dog auf den Boden und
das Raunen in der Menge wird lauter und lauter. Die nicht
sehr kultivierte Offensive scheint aber effektiv zu sein und
schließlich lässt er dann auch ab.
RINGPFOSTEN 1 UND 2
ERLISCHEN.
Schwanenburg sieht sich die
Ringecken ganz genau an und überlegt, wieder dorthin zu
gehen aber er weiß wohl, dass der Hund ohnehin wieder
zurückschlägt. Eine entscheidende Aktion muss her.
Also zerrt er ihn auf seine Beine und hievt ihn hoch.
MOONLIGHT SONATA!
Zumindest war das der Plan,
aber JBD hält sich am untersten Ringseil fest und
Schwanenburg wundert sich, warum er nicht ausholen kann. Eine
wahre Zerreißprobe für die Schulter des älteren
Mannes, aber hier geht es schließlich auch ums
Überleben. Antoine beschließt, dass dies keinen
Sinn hat und lässt JBD auf den Boden klatschen. Das war
zwar auch nicht sehr sanft, aber deutlich sanfter, als die
andere Option gewesen wäre. Jetzt geht Antoine in die
Ringecke. Aber er klopft nicht auf den Turnbuckle, sondern
wartet. JBD liegt auf dem Boden und zieht sich langsam an den
Seilen hoch, aber das geht dem Behüter von Kultur nicht
schnell genug. Er zieht ein wenig am Seil, aber ob es damit
wirklich schneller geht, ist unwahrscheinlich. Jede Regung
von JBD mustert Antoine ganz genau um den perfekten Moment
abzupassen. Schließlich steht JBD auf seinen zwei
Beinen und Antoine legt los.
GAME'S OVER!
Nein, nicht ganz. Antoine
wollte seinen Running Big Boot zeigen, JBD kontern, aber
Antoine slidet in bester Baseball Manier drunter hinweg und
das Seil verhakt sich in den Beinen von JBD.
Sven: "Ob
gewollt oder nicht, das ist nicht gut für JBD."
Antoine realisiert dies und
zieht einmal fest, sodass JBD die Füße weggezogen
werden. Der fällt nach vorne über auf den Boden und
Antoine wittert Morgenluft. Kann er jetzt siegen? Er geht zum
Turnbuckle, doch erneut klopft er nicht ab, sondern steigt
hinauf. Das ist unerforschtes Land für den Wahlkölner,
doch das hält ihn nicht davon ab, es mit einer
risikoreichen Aktion zu versuchen. Aber das zahlt sich nicht
aus.
OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOH!
JBD zieht selbst am Seil und
Schwanenburg rutscht so weg, dass weitere
Familienerweiterungen gefährdet sind. Dann ein weiteres
Mal, sodass Antoine vom Turnbuckle hinunter fällt.
Pete:
"Die Beiden geben sich nichts. Keiner kann entscheidende
Aktionen landen."
Sven:
"Sehr intensiv geführt und nun liegen sie beide
inmitten des Ringes."
Das tun sie in der Tat. JBD
robbt sich auf seiner einwandfrei funktionierenden Schulter
zu seinem Gegner. Antoine kniet mittlerweile wieder und im
knien schleudern sie sich die Fäuste gegenseitig um die
Ohren. Hier ist nicht mehr viel mit Technik, Planung oder
Strategie, das ist Krieg. JBD schlägt zu.
YEEEEEEEEAH
Schwanenburg.
BUUUUUUUUUUH
JBD
YEEEEEEEEEEEEAH
Schwanenburg
BUUUUUUUUUUUUUUH
Und gefühlte Ewigkeiten
tauschen sie diese Schläge aus, die Köln zum Beben
bringen. Doch von dieser Position erreichen sie nichts. JBD
ist aber derjenige, der einen weiteren Headbutt landen kann
und Schwanenburg wirkt benommen und kann nicht antworten.
Diese wenigen Sekunden will sich JBD zu Nutze machen und
zerrt sich mit einem Arm an den Ringseilen nach oben. Der
Stand ist wackelig, aber er steht. Er schaut sich
Schwanenburg an, der auf dem Rücken liegt und
wahrscheinlich Sterne zählt.
Pete:
"Reicht dieser Vorteil, den sich JBD erarbeitet hat?"
Aber er macht sich nicht auf
den Weg in die Ringecken, er zerrt Schwanenburg auf die
Beine. Der wehrt sich auch gar nicht. JBD will eine weitere
Aktion anbringen, bevor er die Ringecken abtastet und beweist
mal wieder Stärke.
BACK SUPLEX!
Mit nur einem Arm! Und dennoch
wunderschön. Der linke Arm von JBD hängt mit der
Zeit immer lebloser hinunter, doch dafür schlägt er
sich fantastisch. Und die Reise geht erneut los. An den
Ringseilen hangelt er sich in besserer Zeitlupe zur ersten
Ecke.
RINGPFOSTEN
1 LEUCHTET BLAU.
Schwanenburg aber hat all'
seine Kraft zusammengenommen und kurz bevor JBD bei der
zweiten Ringecke ist, kann er die erste aktivieren.
RINGPFOSTEN
1 LEUCHTETBLAUUND ROT
RINGPFOSTEN
2 LEUCHTET BLAU.
Dank den Fans bemerkt JBD, dass
auch Antoine Nehmerqualitäten beweist und scheint es
kaum zu glauben. Er will es nicht wahr haben und geht auf
Schwanenburg zu, anstatt die dritte Ringecke zu suchen. Ein
dritter Headbutt folgt, der Antoines Stirn zum Bluten bringt
folgt und JBD schultert Antoine erneut, ehe er zur dritten
Ringecke geht.
RINGPFOSTEN
2 LEUCHTETBLAUUNDROT.
Das hat JBD nicht bemerkt,
Antoine reckt seinen Arm hinaus und erwischt die zweite
Ringecke gerade so. Er ist auf dem Weg zur dritten Ringecke.
RINGPFOSTEN
3 LEUCHTETBLAUUNDROT.
Schwanenburg ist auch hier
wieder dabei und bisher hat es JBD noch nicht bemerkt. Trotz
der unfassbar lauten Crowd, die ihn warnen will. Aber er ist
im Tunnel. Er will den Titel. Er will Schwanenburg besiegen.
Das ist alles, was für ihn zählt. Nur noch fünf
Meter für den Altmeister, aber Schwanenburg will die
Falle nun zuschnappen lassen und sich auf seine Art für
das Taxi bedanken. Er befreit sich von der Schulter und hält
JBD an der Leggins fest. Wenige Zentimeter fehlen ihm zum
Sieg, aber Antoine kann das nicht zulassen. Diesmal ist
Schwanenburg auch derjenige, der am längeren Hebel
sitzt. Mit voller Wucht reißt er JBD weg von der
Ringecke und landet mitten im Ring. Jetzt ist Antoine nur
wenige Zentimeter entfernt vom Sieg. JBD wehrt sich, er muss
sich wehren, er hat keine andere Wahl. Auch die lädierte
Schulter muss am Seil ziehen, sonst ist seine vielleicht
letzte Titelchance passé. Er lauter Kriegsschrei, mit
dem er jeden Schmerz bewältigen will und ein fester,
letzter Zug.
Pete:
"WAHNSINN!"
Und tatsächlich gelingt es
ihm! Antoine von der Ringecke zu zerren.
Sven:
"Das war's."
CULTURE SHOCK!
DIREKT GEGEN DIE LÄDIERTE
SCHULTER! JBD sieht seine Titelträume dahinschwinden und
landet im Tiefschlaf. Schwanenburg nutzt das Momentum des
Zuges gegen JBD. Der Rest für Antoine ist nur noch
Formsache.
RINGPFOSTEN
4 UND DAMIT ALLE LEUCHTEN ROT!
Sven:
"Das ist es, der Champ bleibt Champ!"
Schwanenburg reckt die Faust in
die Höhe und der Ref winkt ab.
DING DING DING
Sieger des
Matches durch Stipulation und somit weiterhin GFCW
Heavyweight Champion: Antoine „Brainpain“
Schwanenburg!
Schwanenburg sieht ekstatisch
aus. Er lässt das Seil von Guido so schnell entfernen,
wie nur irgendwie möglich, damit er feiern kann.
Sven:
"Die erste erfolgreiche Titelverteidigung von
Schwanenburg. Heute Abend siegt die Kultur also gegen die
Erfahrung."
Pete:
"Aber trotz der Niederlage ein Wahnsinnsmatch von JBD.
Aber Schwanenburg hat gezeigt, warum er an der Spitze der
Promotion steht."
JBD liegt regungslos am Boden,
die Schulter sieht wahrhaftig nicht gut aus. Der Running Big
Boot war wohl der letzte Sargnagel. Schwanenburg lässt
sich seinen Titel reichen und reckt ihn in die Höhe.
Schweißgebadet, blutige Stirn, vollkommen fertig, aber
glücklich wie selten.
Sven:
"Antoine Schwanenburg ist also der Mann, der die Road To
Title Night als Champion anführt. Wir haben fantastische
Matches gesehen, der PPV war rundum gelungen."
Pete: "Es
war ein langer Abend hier in Köln, aber wie immer ein
wirklich Gelungener. Sven und Pete bedanken sich im Namen
aller GFCW-Verantwortlicher bei allen Zuschauern und wünschen
eine geruhsame Nacht!"
Und mit ähnlichen Bildern,
wie wir sie beim letzten PPV sahen, endet die Übertragung
vom Ring. Antoine feiert frenetisch und saugt die Atmosphäre
auf.