Und nun sehen wir dann doch noch den einen Mann, um den es an diesem Abend vielleicht mehr geht als um jeden anderen. Den Mann, der, völlig untypisch für ihn, an diesem Abend steht still war. Robert Breads steht im Backstage-Bereich, und gleich geht es in das wichtigste Match seiner gesamten GFCW-Karriere. Das wichtigste Match in der GFCW-Geschichte. Robert Breads vs Claude Booker.


Breads wirkt ernst. Kein feistes Grinsen, keine selbstsichere, hölzern-wirkende Maske, sondern nur ein ernster Blick. Er ist voll fokussiert. Breads ruft sich noch einmal ins Gedächtnis, warum er gewinnen wird.


Er ist der Mann, der die Karriere von J. T. K. beendet hat. Das hat niemand vor ihm geschafft. Es war vielleicht nichts, worauf ein normaler Mensch stolz sein würde – aber Robert Breads ist nunmal nicht ganz normal. Er ist stolz auf diese Tat. Er hat etwas getan, was niemand sonst getan hat. Er hat Geschichte geschrieben. Das ist es, was Robert Breads will.


Titel und Siege genügen ihm nicht. Er will Geschichte schreiben. Er will für immer in Erinnerung bleiben, und in 5 oder 10 oder 30 Jahren soll man den Namen „Robert Breads“ nicht vergessen haben. Er tut Dinge, die niemand sonst tut. Er kann das, weil er der Beste ist. Er ist Gott.


Robert Breads: „Es wurde genug geredet... Es ist Zeit, Geschichte zu schreiben. Das Ende ist nah.“


Mit diesem Gedanken verschwindet Breads hinter dem Vorgang zur Gorilla-Position. Es kann los gehen.



Loser Leaves GFCW & Falls Count Anywhere-Match:
Claude "Dynamite" Booker vs Robert Breads
Referee: Phönix

You've waited long enough! Here it is! The


Dynamite!!!


Der Theme Song des (Noch?)Präsidenten von German Fantasy Championship Wrestling ertönt, und trotz der Tatsache, dass wir uns hier in der Heimatstadt von Robert Breads, in Toronto, befinden, kommt der Präsident auch hier nicht zu knapp, was Jubel angeht. Die Fans mögen hier Breads eher zugeneigt sein als anderswo, aber das ändert nichts an der unfassbaren Beliebtheit von Claude Booker, der zum ersten Mal seit einer Ewigkeit in den Ring steigen wird, und dann auch noch im Main Event eines Pay-Per-View im vielleicht wichtigsten Match der GFCW-Geschichte.


Dynamite tritt auf die Rampe, und er zwingt sich, zu lächeln, auch wenn völlig klar ist, dass er unendlich nervös sein muss. Er hat sein langes, schwarzes Haar zu einem Zopf zusammen gebunden und trägt seine goldene Wrestlingkluft, während er sich auf den Weg zum Ring macht und dort mit den Fans abklatscht.


Anschließend steigt er in den Ring und post für die GFCW-Galaxie, wobei er auf die Ringecke klettert und die Arme in die Luft reißt, ehe er zurück tritt und in der Ringmitte stehen bleibt, während sein Theme Song verstummt und sich der Blick aller Menschen in der Halle in Richtung des Entrance-Bereich richtet. Niemand spricht.


Jedes weitere Wort an dieser Stelle hier wäre nun verschwendet. Jeder weiß, worum es geht und was nun passieren wird. Lassen wir Alexander Kaschte sprechen.


In den Abgrund meiner Seele
Hab' ich oft genug geblickt
Das Schicksal hat mich gnadenlos
Durch die Hoellen dieser Welt geschickt
Doch am Ende aller Schlachten
Stand ich auf, Zaehne gebleckt
Meine Faeuste unbeirrbar
Dem Sieg entgegen gestreckt denn


Da ist er auch schon, auf der Rampe und unter dem Jubel von (fast) einer ganzen Arena ist der Mann, der schon in nicht einmal einer Stunde zur vielleicht wichtigsten Person der GFCW-Geschichte aufsteigen könnte – insofern er denn nun tatsächlich die mehr als 10-jährige GFCW-Karriere von Claude „Dynamite“ Booker beendet, und nicht selbst die Liga verlassen muss. Selbst wenn er dann in auch noch anderswo Erfolge feiern sollte, würde dieser Makel ihm für immer anhaften. Das gilt es zu verhindern.


Das Dunkelblau seiner Augen schimmert im diffusen, rot-weißen Licht der Scheinwerfer, die ihn zum Zentrum in der Dunkelheit machen. Die lange, rot-weiß-schwarze Hose klebt wie gewohnt an ihm wie eine zweite Haut, man sieht jeden Muskel, während er sich bewegt. Die schwarzen Stiefel sind geschnürt, die ebenso schwarzen Ellbogenschoner scheinen seine Arme in zwei Teile zu teilen.


Ich bin epochal
Ich bin tausendmal
Groesser als ihr
Ich bin Gott


Gewohnt langsam schreitet er in Richtung Ring, der Kiefer mahlt auf dem Kaugummi herum, dass er wie gewohnt zur Beruhigung dabei hat. Obwohl dieses Match so viel wichtiger ist als jedes andere, in dem er bisher stand, um die einjährige Rivalität mit Dynamite da zu Ende zu bringen, wo er sie begonnen hat, scheint er nicht nervöser als sonst zu sein. Er geht auch nicht schneller als sonst, er läuft einfach ruhig und mit gleichmäßigen Schritten in Richtung Ring, ohne dabei den Ligenchef, der in selbigem steht, aus den Augen zu lassen.


Einer gegen alle ‒ und alle gegen mich
Einer gegen alle ‒ doch am Ende stehe ich


Jetzt ist „Canada's Own“ vor dem Seilgeviert angekommen. Ein Staredown auf mehrere Meter Entfernung folgt, wobei man sich fragen muss, was im Kopf des ehemaligen GFCW-Champion vorgeht. Er hat sicherlich einen Plan für dieses Match – aber was wird er tun, um Dynamite zu bezwingen? Es gibt keine Grenzen. Es ist alles möglich. Alles.


Du bist wie Wachs in meinen Haenden
Du tust nur, was ich von dir will
Wenn ich es dir befehle, kniest du
Nieder und schweigst still

Bis ans Ende Deiner Tage wirst du
Mich in Deinen Traeumen seh'n
Denn eine Gottheit wie ich kann nur
An sich selbst zu Grunde geh'n


Schwungvoll springt er auf den Apron und von dort von außen auf das zweite Ringseil, nur um dann den rechten Fuß auf das dritte Ringseil zu stellen. Der übliche Blick vor dem Match ins Publikum folgt, die Arme werden weit ausgebreitet – wie die Flügel eines göttlichen Wesens, dass sich seinem dienenden, unterwürfigen Volk präsentieren will. Nur das sonst so gewohnte Lächeln bei diesem Gedanken fehlt, dafür ist die Konzentration viel zu hoch.


Einer gegen alle ‒ und alle gegen mich
Einer gegen alle ‒ doch am Ende stehe ich
Einer gegen alle ‒ und alle gegen mich
Einer gegen alle ‒ Euer Gott bin ich


Elegant schwingt er sich nun von außen über das oberste Seil in den Ring hinein, und steht dort Dynamite gegenüber. Er geht noch einmal das durch, was er schon so lange immer wieder zu sich selbst sagt: „Ich habe so viel gelernt. Ich muss es nur anwenden. Zeig ihm, was du gelernt hast.“


Ich war, ich bin, ich werde der sein
Der zuletzt am laengsten lacht
Ich stehe aufrecht, stehe stolz
Und greife nach der Macht
Ich kenne kein Erbarmen
Nur um zu herrschen bin ich hier
Senkt euer Haupt, neigt Euer Antlitz
Denn ihr alle gehoert mir


Da ist es endlich, bei den letzten Zeilen des Songs ist es in sein Gesicht zurückgekehrt – das Robert-Breads-Lächeln, das nur „Canada's Own“ so lächeln kann. Eine perfekte, gleichmäßige Mischung aus Selbstbewusstsein, Humorlosigkeit und Arroganz, die man sonst bei keinem Menschen in der GFCW so gesehen hat. Dynamite lässt das kalt. Sein Blick ist so eisig wie der Ausdruck auf seinem Gesicht. „Das ist kein Spiel“. Für Dynamite war es keins. Für Breads schon. Ob diese Tatsache den Unterschied ausmachen kann?


Einer gegen alle ‒ und alle gegen mich
Einer gegen alle ‒ doch am Ende stehe ich
Einer gegen alle ‒ und alle gegen mich
Einer gegen alle ‒ Euer Gott bin ich


Beide Kontrahenten werden vom Referee in ihre jeweiligen Ringecken zurück gewiesen, zumindest der Anfang des Matches soll halbwegs regelkonform verlaufen, man kann ja wohl nicht erwarten, dass der Rest des Matches ansatzweise harmlos bleiben wird.


Als beide sich zurück begeben haben, blickt der Referee nicht ohne Furcht zum Zeitnehmer, der dann die Ringglocke läuten lässt.


Sven: „Es geht los, Pete. Das Match, in dem alles entschieden wird... jetzt gibt es kein zurück mehr.“

Pete: „Ja, keiner von beiden kann jetzt noch einen Rückzieher machen. Kein Count-Out, keine Disqualifikation, Falls Count Anywhere. Der Verlierer muss die GFCW verlassen, der Gewinner wird die Liga leiten...“

Sven: „Um es mal mit Breads' Worten zu sagen... Lasst den Wahnsinn beginnen.“


Langsamen Schrittes gehen beide in Richtung Ringmitte. Sie stürzen sich nicht wie wilde Tiere aufeinander, sie haben ein Jahr lang auf diesen Moment gewartet, jeder Fehler könnte fatal sein. Stattdessen gibt es einen letzten Staredown, dann heben beide im genau selben Moment die Arme zum Lock-Up, aber ehe der Clinch überhaupt wirklich zu Stande kommt, verlagert „Canada's Own“ sein Gewicht und wirft Dynamite einfach um, als wäre es das Leichteste auf der Welt.


Schockiert über diese frühe und so plötzliche Aggression starrt Dynamite auf dem Rücken liegend zu Breads auf. Würde der Kanadier der Gott sein, dem er sich beugen müsste? Nein.


Ächzend erhebt sich Dynamite und blickt Breads abschätzend an, ehe er seinen langen, schwarzen Zopf auflöst, und die Haare offen nach hinten baumeln lässt. Ein weiterer Atemzug des Präsidenten, dann geht es erneut in den Lock-Up – mit dem selben Ergebnis wie beim ersten Mal, Breads wirft Booker nach nicht einmal einer Sekunde einfach nach hinten um.


Wütend starrt Dynamite den Kanadier an, der mit ausdrucksloser Miene zurück blickt. Dann öffnet sich sein Mund, und er formt Worte, die Dynamite ins Herz treffen: „Gib es auf, alter Mann. Du bist mir nicht gewachsen. Das ist viel zu einfach. Du kannst mich nicht schlagen.“


Diese Worte, diese Arroganz veranlassen Dynamite dazu, sich erneut aufzurichten. Er wird nicht aufgeben. Er wird gewinnen.


Wieder geht er in die Lock-Up-Position, und auch Breads lässt sich darauf ein, mit einem müden Lächeln ob des erneuten Versuch des Präsidenten... aber da taucht Dye ab und überrascht Robert völlig, er reißt ihn mit einer Art Tackle von den beiden, und mit sensationeller Flinkheit hat er den Kanadier an beiden Beinen gepackt, dreht sich einmal um die eigenen Achse und eine Sekunde später hat er Breads im Figure Four Leglock!


Mit einem Schmerzensschrei wird Breads die arrogante Maske, das selbst zufriedene Grinsen vom Gesicht gewischt, stattdessen tritt der Hass zurück in seinen Blick. Er kämpft gegen den Schmerz an, und lehnt sich weit nach vorne, um Dynamite an den langen Haaren zu packen, und daran herum zu zerren, so dass dieser überrascht über diese „unmännliche“ Taktik loslassen muss.


Der Kanadier hat scheinbar kein Interesse daran, Dynamite eine lange Verschnaufpause zu genehmigen, beide richten sich sehr schnell wieder auf, aber es ist der Kanadier, der sofort zuschlägt, und Dynamite taumelt einen Schritt nach hinten, und sofort nutzt der technisch versierte Breads die Situation aus und lässt einen Whip In folgen, der Booker in die Ringecke schleudert, wo er mit dem Rücken gegen das Polster kracht.


Schnell sprintet Breads hinterher und zeigt einen optisch schönen Shining Kick, leider Gottes ist Dynamtie aber aus dem Weg gesprungen, sodass Breads einzig und allein das Ringpolster trifft.


Sven: „Am Anfang sah es ja wirklich so aus, als würde Dynamite chancenlos gegen den Kanadier sein... Aber nun kann er ja scheinbar doch mithalten.“

Pete: „Eine durchaus beachtliche Leistung, bedenkt man sein Alter und die Reputation seines Gegners.“

Sven: „Breads verzieht jetzt das Gesicht und taumelt zurück, aber da ist Dynamite, packt von hinten zu... Back Suplex!“

Pete: „Nein! Breads bleibt daraufhin einfach stehen... CANADIAN CUTTER AUS DEM NICHTS! DAS GIBT ES NICHT!“

Sven: „Aber Dynamite schubst ihn weg, Breads landet allein auf der Matte. Schnell richtet sich Breads wieder auf, dreht sich um... TNT-EXPLOSION!“

Pete: „Nichts da, Breads schubst Dynamite weg, der geht ins Seil, nimmt den Schwung aber mit und zeigt dann einen Shoulderblock gegen Breads, der diesen zu Boden reißt.“


Seinen Vorteil erkennend nimmt Dynamite sofort wieder Anlauf im Seil, aber Breads springt direkt wieder auf, und als Booker auf ihn zukommt gibt es eine Clothesline gegen den GFCW-Präsidenten. Breads setzt sofort nach und zeigt einen Elbow Drop aus dem Stand, aber Booker rollt sich zur Seite und lässt den Kanadier auf die Matte krachen. Ehe dieser sich wieder aufrichten kann hat Dynamite dessen rechten Fußknöcheln gepackt und einen Ankle Lock angesetzt!


Breads schreit kurz auf, dann kann er aber sofort kontern, rollt sich nach vorne ab, sodass Dynamite unkontrolliert den Schwung mitnimmt und durch das zweite und dritte Ringseil hindurch aus dem Ring heraus fällt. Fluchend richtet sich der Kanadier so schnell wie möglich auf, dann nimmt er Anlauf, springt in der Ringecke auf das zweite Ringseil, von dort auf das dritte Ringseil und von dort aus nach draußen, auf seinen stehenden Gegner herab!


Dieser starrt bloß mit weit aufgerissenen Augen, als der Körper seines Gegners auf ihn herab geflogen kommt. Beide rasseln zusammen und gehen zu Boden, und die Halle verfällt zum ersten Mal in diesem Match in Chants, als man „Let's Go Dye!“ und auch „Let's Go Breads!“ durch die Halle schallen hört.


Stöhnend richtet Breads sich als Erster von beiden auf, dann realisiert er, dass Dynamite auch schon wieder auf den Knien ist, und tritt ihm einmal mit voller Wucht vor den Kopf!


Sven: „Das hat man auch in der letzten Reihe klatschen gehört!“

Pete: „Breads packt sich nun Dye am Kopf, zieht ihn zu sich heran... Was wird das? Eine Powerbomb? Ein Piledriver?“

Sven: „Nichts davon! Backdrop auf den Hallenboden gegen Breads!“

Pete: „Autsch, das hat gezogen.“


Davon darf man wohl ausgehen, zumindest sieht Breads nicht allzu begeistert aus. Booker schnauft nur eine Sekunde durch, dann packt er den Kanadier gleich wieder am Kopf, um ihn anzuheben – und dann geht es gegen die Barrikade! Mit einem lauten Krachen knallt Breads' Körper auf das Metall, während das Publikum sich mindestens einen mittleren Keks freut, wenn nicht sogar einen Großen.


Dynamite nutzt die kurze Pause, um zurück zum Ring zu taumeln und sich zu bücken, um dort, unter dem Ring, etwas hervor zu holen, nämlich einen Stuhl. Die Fans finden das absolut super, Waffeneinsatz ist in solchen Matches immer gern gesehen, nur Breads bekommt davon nichts mit, der dreht sich gerade erst um, und da hebt Dynamite schon den Stu...


DROPKICK GEGEN DEN STUHL!


Durch den Schwung knallt die Sitzgelegenheit dann auch noch gegen das Gesicht des GFCW-Präsidenten, was wohl ein recht unschönes Gefühl in dessen Kopf auslösen dürfte. Jetzt sind zum ersten Mal beide Athleten für längere Zeit auf dem Boden, aber der Kanadier ist dann doch recht schnell wieder mit dabei, und steht wieder. Er lässt den Stuhl neben Dynamite liegen, um seinerseits unter den Ring zu greifen, und dort zieht er einen Tisch hervor.


So schnell er kann richtet er die Abstellgelegenheit außerhalb des Ringes auf, was mit „Fuck him up, Breads!“-Chants dann auch passend untermalt wird. Der ehemalige GFCW-Champion lässt sich davon aber nicht beirren, stattdessen macht er einfach weiter, indem er zu Dynamite herüber wankt und diesen am Haarschopf packt, um ihn aufzurichten. Als ihm dies gelungen ist, legt er sich den Arm des Präsidenten über die Schulter, und es ist Suplex-Zeit, der Tisch steht perfekt, und...


...Dynamite zeigt seinerseits einen Suplex, sodass Breads erneut hart auf den Hallenboden kracht!


Sven: „So langsam dürfte „Canada's Own“ üble Rückenschmerzen haben.“

Pete: „Ich glaube, dass sind nicht die einzigen Schmerzen, die die beiden sich hier heute noch zufügen werden.“

Sven: „Davon kann man ausgehen. Stattdessen ist es nun an Dynamite, Breads anzuheben, der auf dem Hallenboden liegt. Scheinbar will sich Booker nun selbst den Tisch zu Nutze machen, und... BREADS HAT DEN STUHL!“

Pete: „Chairshot gegen den Kopf! Dynamite fällt nach hinten um! Breads krabbelt zum Präsidenten herüber... Nicht vergessen, Falls Count Anywhere... Das Cover... Nein... Das darf es nicht sein!“





Eins...






Zwei...





Kick-Out bei zweieinhalb. Das erste Cover des Matches, und es war schon mehr als knapp. Fauchend richtet Breads sich auf, dann stolpert er in Richtung Ring und rollt sich in selbigen zurück. Dort angekommen kommt er recht zügig wieder auf die Beine, dann blickt er auf Dynamite herab, der, sich den Kopf haltend, wieder auf die Beine kommt. Die Lage realisierend nimmt Breads nun ordentlich Anlauf in den Seilen, und dann springt er zwischen dem zweiten und dritten Ringseil hindurch nach draußen, ein Suicide Dive in Perfektion... der von Dynamite mit einem Stuhlschlag ausgekontert wird!


Erinnerungen an einen gewissen Chris Benoit im Januar 2001 werden wach, als die Sitzgelegenheit gegen die Schädeldecke von Breads kracht. Mit einer Wucht, die man nicht anders als krank beschreiben kann, wird der Kanadier im Flug getroffen und fällt wie ein nasser Sack zu Boden. Dort bleibt er aber nicht liegen, stattdessen wird er von Dynamite sofort gepackt, und wehrlos wird er in die Luft gestemmt und mit einem Back Suplex auf den Hallenboden gehämmert! Sofort lässt Dynamite den Pin folgen, Breads liegt reg- und scheinbar bewusstlos auf dem kalten Boden...





Eins...






Zwei...





Sven: „Nein, Breads kann sich noch befreien! Und das nach so einem Stuhlschlag.“

Pete: „Dynamite kann es auch kaum glauben. Mitten im Flug an den Schädel, und er kriegt irgendwie die Schulter hoch.“

Sven: „Dynamite wartet nun darauf, dass Breads wieder auf die Beine kommt, aber das passiert nur sehr langsam... Ich glaube, der ist fertig mit sich und der Welt.“

Pete: „Da wäre ich mir nicht so sicher. Er wäre nicht Breads, wenn er nicht irgendwas Verrücktes machen und zurück kommen würde... Endlich ist er auf den Beinen... Und da kommt Dynamite mit der Lariat! Was für ein krasser Move! Sofort wieder das Cover hinterher!“






Eins...






Zwei...





Wieder nichts. Frustriert setzt Dye sich auf, um sich dann wieder in Richtung Ring zu begeben. Er nimmt sich den Stuhl neben sich, der ihm ja schon einmal sehr gute Dienste geleistet hat. Diesen schiebt er in den Ring, um anschließend selbst hinterher zu rollen. Dort stellt er die Sitzgelegenheit in der Mitte des Rings auf, aber nicht, um im Seilgeviert Platz zu nehmen. Stattdessen geht er gleich wieder in Richtung der Seile, wo Breads sich ächzend nach oben zieht.


Noch im Ring stehend packt Dynamite seinen Gegner am Kopf, um ihn nach oben zu ziehen, aber der zeigt einen Slingshot! Dye taumelt angeschlagen nach hinten, und Breads zieht sich am obersten Ringseil nach oben, dann springt er vom Apron ab, auf das Top Rope, und er zeigt einen Springboard Dropkick vom allerfeinsten...



DYNAMITE WEICHT AUS! DER STUHL STEHT NOCH DA! BREADS LANDET AUF DEM STUHL!


Nein, tut er nicht! Mit einer ungeheuren Athletik kann der Kanadier sich abfangen und landet keine zwanzig Zentimeter vor dem Stuhl im Stand. Dynamite hat ihm den Rücken zugewendet und dreht sich jetzt erst um, und da kommt ein perfekt getimter Roundhouse Kick an den Kopf von Booker, bevor er auch nur umfallen kann packt Breads direkt zu, und es gibt den DDT auf den aufgestellten Stuhl!


Sven: „Das gibt es nicht! Was für ein Konter!“

Pete: „Breads setzt nach... Nein... Das war es noch nicht... Lass es das nicht gewesen sein! Nein!“


Sven: „Eins...“


Pete: „Zwei...“


Sven: „Drrr...“


Pete: „JA! Dynamite schafft den Kick-Out!“


Der Kanadier flucht, dass auch dieser Move nicht den erwünschten Erfolg eingebracht hat. Er hat aber nicht lange Zeit, sich zu ärgern, denn aus irgendeinem Grund versucht Dynamite schon wieder, auf zu stehen. Breads sieht aus, als könne er nicht wirklich glauben, in welchem Tempo sich Booker regeneriert, und zum ersten Mal in diesem Match sieht er wirklich besorgt aus.


„Canada's Own“ packt den Präsidenten am Kopf und zieht ihn auf die Beine, dann whipt er ihn in die Ringecke, wo er mit dem Rücken voran landet, dann stürmt er hinterher, wieder soll es den Shining Kick geben, und diesmal funktioniert er! Dynamite sackt zusammen und Breads zieht seinen Arbeitgeber in die Ringmitte und überlegt kurz, ob er das Cover zeigen soll, tut es dann aber nicht und nimmt stattdessen Anlauf und springt auf das zweite Ringseil...




SPRINGBOARD MOONSAULT!




Dynamite reagiert aber schnell genug und rollt sich aus dem Weg, was Breads aus dem Augenwinkel noch wahr nehmen kann, und so schafft er es, auf den Füßen zu landen, während Dynamite sich noch aufrichtet, und sofort holt er aus und zeigt einen blitzschnellen Roundhouse Kick... Aber Dye duckt sich weg und rollt seinen Gegner ein! Der Referee zählt!





Eins...





Zwei...





Kick-Out von Breads!


Pete: „Da hätte Dynamite den Kanadier fast überrascht... und die GFCW gerettet.“

Sven: „Und, was viel wichtiger ist, meinen Job. Aber noch ist Breads nicht geschlagen.“

Pete: „Go Dynamite!“


Dynamite und Breads springen nun beide möglichst schnell auf, Booker hat aber eine knappe Sekunde Zeitvorteil und nutzt diese sehr effizient, indem er Breads mit einem Armdrag von den Beinen holt und ihn auf die Matte schleudert. Bevor der Kanadier wirklich irgend etwas tun kann, gibt es auch schon einen Leg Drop aus dem Stand gegen den ehemaligen GFCW-Champion!


Claude setzt aber nicht sofort den Pin an, stattdessen überlegt er sich nun etwas anderes. Er zeigt gen Himmel und klettert dann das Ringseil in der Ecke nach oben, wobei er ein lautes „Ooooh Yeaaaah“ ausstößt, was die Fans zu „Randy Savage“-Chants animiert. Schließlich steht er auf dem Top Rope... Da wirft Breads aus dem Sitzen blitzartig den immer noch im Ring herumliegenden Stuhl in Richtung der Ecke und trifft Dynamite am Knie, der vor Schmerz aufschreit und auf das oberste Seil herunter sackt.


Breads atmet erst einmal ordentlich durch, ehe er sich auf die Beine bewegt und in Richtung der Ringecke aufmacht, in der auch Dynamite sich befindet. Dort angekommen klettert er so zügig wie er nur kann nach oben, um sich auf das dritte Seil zu stellen. Er packt seinen Präsidenten unter den Achseln und zerrt ihn nach oben, packt ihn unter den Armen und zeigt einen Top Rope Belly to Belly Suplex... Nein!


Der GFCW-Chef kann sich mit einem heftigen Ellbogenschlag wehren, der Breads ins Taumeln bringt. Irgendwie schafft er es aber, das Gleichgewicht auf dem obersten Seil zu halten... Da gibt es noch einen Ellbogenschlag gegen den Kopf und der Kanadier verliert das Gleichgewicht und fällt aus dem Ring heraus, genau durch den Tisch, der immer noch außerhalb des Rings stand!


Sven: „Woah! Was für ein Konter unseres Präsidenten!“

Pete: „Breads wird sein eigens aufgestellter Tisch zum Verhängnis... Wahnsinn!“


Dynamite steigt vom Top Rope herab, das Risiko, sich bei einem Sprung nach draußen zu verletzen, ist einfach zu groß. Stattdessen klettert er aus dem Seilgeviert heraus, zu dem am Boden liegenden regungslosen Kanadier. Der Referee folgt Dye natürlich – Falls Count Anywhere Regeln greifen hier. Der GFCW-Präsident schnappt sich „Canada's Own“ und schleift ihn von den Trümmern des Tisches weg, ohne das Breads sich einen Zentimeter bewegt. Stattdessen hebt Dynamite seinen Gegner nun am Kopf an und zieht ihn auf die Beine, wo er sich nur halten kann, indem er sich an der Barrikade fest klammert – als Dynamite mit einem heftigen Tackle Breads und die Barrikade umreißt!


Die Fans in den ersten Reihen schreien erschrocken auf, als beide Erzrivalen mitten in die Zuschauer platzen, beide stark angeschlagen, aber beide ebenso entschlossen, dieses Match zu gewinnen. Der Referee folgt vorsichtig über die Trümmer der Barrikade, während die Fans ihren jeweiligen Favoriten lautstark anfeuern. Dynamite krabbelt zum Kanadier herüber und legt ihm einen Arm auf die Brust, der Ringrichter beginnt zu zählen...






Eins...






Zwei...






Kick-Out bei kurz vor drei! Zum Entsetzen von Dynamite und der Booker-Fans kann sich Breads hier noch einmal befreien. Fluchend rollt sich Dynamite von seinem Gegner herunter und zieht sich mithilfe des Treppengeländers nach oben, und stützt sich danach darauf ab, ehe er wartet, dass der Kanadier sich wieder erhebt. Breads hat so ein paar Schwierigkeiten mehr auf die Beine zu kommen als sein Rivale, und so hat Dynamite genug Zeit, sich zu erholen und sich etwas zu überlegen. Breads steht dann endlich wieder, und schon ist Dye da, zeigt einen harten Tritt in den Magen seines Gegners und zieht ihn dann zu sich heran.


Sven: „Oh Gott... Was hat Dynamite vor?“

Pete: „Er hebt Breads hoch... Er will doch nicht etwa...“

Sven: „Doch, eine Powerbomb auf die Treppe! Das kann ihm den Rücken in Einzelteile zersplittern lassen, das ist doch Wahnsinn!“

Pete: „Breads sitzt auf Dynamite's Schultern, gleich ist hier Schluss... NEIN!“

Sven: „Irgendwie kann Breads herunter rutschen und steht nun hinter Dynamite, der völlig überrascht ist, und da kommt Breads von hinten... BULLDOG AUF DIE TREPPENSTUFEN! HOLY SHIT!“


Das sehen die Fans wohl ganz ähnlich, denn das sind die Worte, die sie nun laut und deutlich rufen, während Breads zum entscheidenden Cover zu seinem Rivalen krabbelt...





Eins...







Zwei...







NEIN! Dynamite kann die Schulter hochreißen! Damit hatte nun auch Breads nicht mehr gerechnet, und so ist er auch nicht sonderlich amüsiert über diesen Kick-Out, stattdessen macht er seiner Wut lautstark Luft. Einen kurzen Moment überlegt er, was er nun tun soll. Er entscheidet sich, Booker an den Beinen zu packen und ihn auf diese Art und Weise die Treppen hinauf zu schleppen – so dass sein Hinterkopf mit jeder einzelnen Treppenstufe Bekanntschaft machen darf, was zweifelsohne so von Breads beabsichtigt ist.


Schließlich ist er ENDLICH oben angekommen und zerrt Dynamite noch ein Stück weiter, bis zu einer Tür, die offenbar in eine Toilette hinein führt. Das scheint den Kanadier aber wenig zu interessieren, denn er zerrt Dynamite wie eine schwerfällige Puppe auf die Beine, und dann schleudert er ihn gegen die Tür des WC, die aus den Angeln fällt, und mit ihr Dynamite in den weiß gefliesten Raum.


Der Kameramann scheint eine Sekunde zu zögern, ob er wirklich folgen soll, tut es dann aber doch. Dort sieht man auch, dass Breads bereits wieder Dynamite gepackt hat, und ihn erneut nach vorne schleudert, während man im Hintergrund eine Frau kreischen hört, aber irgendwie kann Dynamite einen Reversal anbringen und Breads' Kopf macht unangenehme Bekanntschaft mit dem Spiegel an der Wand, der in hunderte von kleinen Splittern zerbricht!


Breads heult auf wie ein angeschossener Wolf, die Splitter bohren sich in sein Gesicht und verursachen Schmerz, wie er ihn noch nie gespürt hat. Und dann versucht Dynamite tatsächlich, das Match in der Damentoilette für sich zu entscheiden, zeigt den Pin...






Eins...








Zwei...







Immer noch nicht! Während nun auch die letzte Frau das WC verlässt, macht sich Dynamite daran, den Kanadier am Kopf zu packen, um ihn auf die Beine zu zerren, und dann hämmert er ihn mit der Stirn voran gegen die Kante eines Waschbeckens!


Sven: „AUA! Ich weiß nicht, wie lange Breads das noch aushalten kann.“

Pete: „Irgendwann wird er einfach K. O. sein, und es sieht nicht so aus, als würde Dynamite bald aufhören.“

Sven: „Nein, er lässt dem Kanadier nicht eine Sekunde Ruhe, stattdessen hebt er ihn gleich wieder an, und dieses Mal soll es gegen die Tür einer Kabine gehen...“

Pete: „Konter! Reversal von Breads, und Dynamite muss mit voller Wucht gegen die Kabine! Die Konstruktion bricht zusammen, und Dynamite wird unter einer Menge Bretter begraben... Das habe ich so auch noch nie gesehen...“


Beide Opponenten sind nun erstmal auf dem inzwischen kletschnassen, weißen Boden, mit dem Unterschied, dass Dynamite unter einer Menge Holz begraben ist. Und so ist es auch Breads, der als Erstes wieder Regung zeigt, und sich auf die Beine kämpfen kann. Dann sieht er, welches Chaos in dem Raum angerichtet wurde und zieht sich ungerührt einen Spiegel-Splitter aus der Wange, während er auf die Trümmer der Toiletten-Kabine zustampft.


Grob wirft er einige der Holzbretter zur Seite, bis er schließlich zu Dynamite vorgedrungen ist. Diesen packt er anschließend an den langen dunklen Haaren, und schreit ihn an: „Du bekommst, was du verdienst!“, ehe er ihn mit dem Gesicht in die Toilettenschüssel drückt. Der entsetzte Schrei des Präsidenten geht unter, als seine Nase und sein Mund unter Wasser gedrückt werden, die Flüssigkeit dringt in seine Augen, in seine Ohren, überall hin. Der Kanadier drückt ihn noch tiefer herunter, um die Demütigung zu vollenden, ehe er den Kopf des Präsidenten aus der Toilette zieht. Spuckend und nach Atem ringend bleibt der pitschnasse Dynamite auf dem Boden des Raums liegen, während Breads in eine andere Ecke des Raums verschwindet – jedoch nicht um Booker eine Pause zu gönnen.


Viel mehr bückt er sich, hebt etwas auf und kehrt dann mit einem sadistischen Grinsen an den Ort zurück, an dem Dynamite auf dem Boden liegt – in der rechten Hand hält er eine knapp 25 Zentimeter lange Scherbe des Spiegels, mit dem er so unsanft Kontakt machen musste, und sie scheint spitz wie eine Schere zu sein.


Ungerührt beugt sich der Kanadier über Dynamite und blickt seinem Präsidenten in die Augen, das Grinsen kann er sich nicht verkneifen, und dann rauscht die Scherbe auf Dynamite's Gesicht herab.


Im allerletzten Moment kann Dynamite beide Arme hochreißen und Breads am Handgelenk packen, gerade so, dass die Scherbe wenige Zentimeter vor seinem Gesicht in der Schwebe zu bleiben scheint. Breads ist aber in der deutlich besseren Lage, er steht über seinem Gegner und kann mit seiner ganzen Kraft nach unten drücken, der Schweiß rinnt über sein Gesicht und vermischt sich mit dem Wasser, und langsam treibt er das Stück Glas in Richtung Dynamite, nur noch ein Stück...


Da schnellt Claude's Bein hoch und trifft Breads zwischen die Beine! Mit einem Schrei lässt der Kanadier die Scherbe überrascht fallen, und mit einigem an Feingefühl gelingt es Dynamite, sie aufzufangen. „Canada's Own“ taumelt zurück, während Dynamite sich ächzend auf die Beine wuchtet – mit einer riesigen Glasscherbe in der Hand.


Sven: „Das Blatt hat sich gewendet, jetzt ist es Breads, der massakriert werden könnte.“

Pete: „Sven, die beiden hassen sich wirklich bis zum bitteren Ende... Und wenn das so weiter geht, sehen wir vielleicht wirklich das Ende von Robert Breads, denn Dynamite scheint zu allem entschlossen!“


Der ehemalige GFCW-Champion realisiert nun, wie die Lage ist und entscheidet sich für das einzig Richtige – er flüchtet breitbeinig und nicht wirklich schnell aus der Toilette, die sich ansonsten für ihn zur Todesfalle entwickeln könnte. Dynamite lässt sich nicht bitten und eilt dem Kanadier hinterher, auch nicht so schnell, wie er gerne würde, aber er schafft es.


Breads rennt einen schmalen Gang entlang, wobei er mehrere Zuschauer und Mitarbeiter anrempelt und umwirft, und Dynamite immer hinterher, und der Präsident holt auf, Stück für Stück kommt er näher, als Breads auf einmal ein Bein gestellt bekommt und zu Boden geht, mit einem Schrei, der die pure Angst und Verzweiflung zum Ausdruck bringt, die er spüren muss. Überrascht blickt Dynamite zu der Person, die den Kanadier zu Fall gebracht hat – und Mac Müll lächelt schüchtern zurück. Noch nie war Dynamite so glücklich, seinen Interviewer zu sehen.


Der Kanadier rappelt sich so schnell er kann wieder auf, aber es ist zu spät – Dynamite steht direkt vor ihm und hämmert ihm die Glasscherbe entgegen. Mit einem Reflex aus dem Lehrbuch kann Breads aber irgendwie noch den Kopf einziehen, und mit voller Wucht landet die Glasscherbe in einem Plasma-Fernseher, der zischt, Funken sprüht und beginnt zu rauchen, während er den Geist aufgibt.


Schockiert lässt Dynamite die Scherbe los, was Breads sofort ausnutzt. Er packt den Präsidenten von hinten und wirft ihn auf einen Catering-Tisch, der auf dem Gang herum steht, und der in der Mitte durch bricht, wonach Soße, Nudeln und Suppe durch die Luft fliegen und spritzen – aber weder Breads noch Dynamie achten darauf. Viel mehr sind ihre Blicke auf die Kerze gerichtet, die nun ebenfalls durch die Luft fliegt. Wie in Zeitlupe fällt das brennende Wachs auf die eine Hälfte des zerbrochenen Tischs, der sofort Feuer fängt – es brennt im Backstage-Bereich der GFCW!


Dynamite springt schockiert auf, bevor das Feuer mit seiner Kleidung oder seiner Haut in Berührung kommen kann, während er mit heißer, brühender Suppe bedeckt ist, die ihm die Haut verbrennt. Breads schnappt sich aber Booker am Kopf und will ihn gleich zurück werfen, direkt ins Feuer.


Pete: „Sind die beiden denn von allen guten Geistern verlassen?!“

Sven: „Dynamite brennt gleich, so wie es aussieht... Nein, irgendwie klammert Dynamite sich an Breads fest, er krallt sich wirklich an ihn, lässt nicht los.“

Pete: „Breads zappelt hin und her, um den Präsidenten los zu werden... Aber er taumelt rückwärts in Richtung Feuer! VORSICHT!“

Sven: „Ich glaube, Breads kann sich noch halten, Dynamite lässt ihn endlich los, er will nicht in die Flammen, Breads rudert entsetzt mit den Armen, aber er kann stehen bleiben! So schnell er kann geht er weg von der Gefahr, er muss weg da!“


Tatsächlich wankt Breads den Gang entlang, Dynamite hinterher, der sich in Richtung Arena zurück begibt, scheinbar will er das Match wieder eher in Richtung Ringside verlagern, nachdem es nun einmal quer durch den Backstage-Bereich ging.


Atemlos hinkt der Kanadier dem Präsidenten hinterher und beißt die Zähne zusammen, während nun beide auf der Rampe in der Halle wieder ankommen, ehe Dynamite stehen bleibt und sich umdreht, und Breads sieht, der knapp fünf Meter hinter ihm angehumpelt kommt.


Beide sind deutlich gezeichnet von dem Match, in Breads' Gesicht stecken noch einige kleine Glassplitter und er hat mehrere winzige Kratzer im gesamten Gesicht verteilt, während Dynamite über und über mit der heißen Brühe überzogen ist, die seine Haut tiefrot färbt. Dem Kanadier fließt ein dünner Strom Blut aus dem rechten Mundwinkel, sein Blick ist kalt und tief entschlossen, nicht aufzugeben und bis zum bitteren Ende weiter zu machen.


Dynamite geht nun auch noch einen Schritt auf Breads zu, und ein Schlagduell beginnt. Rechter Haken von Breads, rechter Haken von Dye, rechter Haken von Breads, rechter Haken von Dye, und die Fans gehen mit, buhen und jubeln bei jedem Schlag... Da kann sich der Kanadier unter einem Schlag von Dynamite wegducken! Irritiert dreht sich Dynamite um die eigene Achse, und da ist Breads, hämmert ihm die Faust ins Gesicht, und Booker taumelt zurück, sofort setzt „Canada's Own“ nach und zeigt noch einen Punch, dann noch einen, und Dynamite steht nur noch wenige Zentimeter von der Kante der Rampe entfernt, nur noch ein Schlag, und er fällt rückwärts herunter, und da kommt der letzte Schlag... Aber dieses Mal ist es Dynamite, der sich wegducken kann, und sofort packt er Breads danach und es geht abwärts...





TNT-EXPLOSION!





Der Finisher sitzt, und sofort pinnt Dynamite Breads auf der Rampe, um dem Match und Breads' Karriere ein Ende zu bereiten...











Eins...















Zwei....










KICK-OUT! Die Hölle bricht los, und die Halle kann nicht glauben, was so eben geschehen ist. Auch die TNT-Explosion auf die Metallrampe bringt nicht den Sieg. Dynamite's Gesicht spricht Bände, und selbst nach dieser Schlacht reicht die TNT-Explosion nicht.


Langsam setzt Booker sich auf und atmet erst mal zwei-, dreimal durch. Breads hingegen robbt sich, Blut spuckend, in Richtung des Seilgeviert, auf die Beine kommt er zwar nicht mehr, aber er kann noch auf den Knien und den Händen nach vorne kommen. Dynamite hingegen kann noch aufstehen, er taumelt dem Kanadier hinterher, und kurz bevor er am Ring angekommen ist, hat Dynamite ihn eingeholt.


Von hinten packt Claude Robert am Nacken und zerrt ihn nach oben, um ihn unter dem untersten Seil in den Ring zu rollen, wo Breads verzweifelt sofort versucht, sich auf die Beine zu kämpfen, was ihm aber deutlich schwer fällt. Die Aussichtslosigkeit seiner Lage erkennend, dreht er sich Dynamite zu, der sich soeben in den Ring gewuchtet hat. Langsam, aber entschlossen geht Booker auf seinen Gegner zu, der sich auf die Knie hochgekämpft hat und nun vor seinem Gegner kniet, als wäre er ein Hinzurichtender vor dem Gnadenstoß.


Wie ein drohender Schatten baut sich Dynamite vor dem Kanadier auf, der ihm hasserfüllt in die Augen blickt, und dann geht alles auf einmal ganz schnell - „Canada's Own“ spuckt dem Präsidenten ins Gesicht, und während er geblendet vom Speichel seines Gegners ist, zeigt Breads einen Low Blow und packt zu, um direkt ein Small Package zu zeigen!










Eins...












Zwei...









Kick-Out von Dynamite! Breads hatte voll auf den Faktor „Überraschung“ gesetzt, und mit einer explosiven Agilität versucht, irgendwie zum Sieg zu kommen. Dynamie hat aber tatsächlich irgendwo zwischen geblendet sein, Schmerzen im ganzen Körper und speziell im Unterleib noch realisiert, die Schulter hoch zu reißen.


Sven: „Was für ein... Ich dachte wirklich, JETZT ist es zu Ende.“

Pete: „Und das ist nicht das erste Mal in diesem Match, dass wir das denken.“


Breads ist nun in der Ringecke und zieht sich dort an den Ringseilen nach oben und ist mit der Unterstützung dann auch deutlich schneller als Dynamite in der Ringmitte, der sich alleine auf die Beine kämpfen muss. Breads hingegen steht nun schon wieder auf den Füßen, und er hat eine Waffe – den Stuhl, der schon seit langer Zeit im Ring herum gelegen hat. Mit diesem Hilfsmittel in Händen wartet Breads nun, das Gesicht inzwischen blutverschmiert, alle seine kleinen Kratzer bluten ein wenig und er hat mehrere rote Streifen im Gesicht, und sein ganzer Mund ist mit dem Lebenssaft umgeben.


Dynamite kann sich nun seinerseits selbst helfen und endlich steht er wieder, die Fans spenden ihm respektvollen Applaus, die Knie sind wacklig, die Augen glasig, und er dreht sich um, um nach Breads zu sehen...






CHAIRSHOT ZUM KOPF!






Wie vom Blitz getroffen kippt Booker nach hinten um und bleibt wie eine Leiche auf der Matte liegen. Breads spuckt einmal aus, dann wirft er den Stuhl zur Seite und legt sich auf seinen Gegner...















Eins...
















Zwei...












NEIN! NEIN! NEIN! Dynamite bekommt die Schulter hoch!


Sven: „Pete, sag mir bitte, wir haben das hier gerade nicht gesehen.“

Pete: „Wir HABEN es gesehen, Sven. Ich weiß nicht, warum oder wie... Dynamite lag da wie tot, regungslos... Aber trotzdem hat es für Breads nicht gereicht!“

Sven: „Der Kanadier ist ebenso fassungslos wie wir. Beide Kontrahenten haben alles gegeben, aber noch ist dieser Krieg nicht vorbei, noch muss niemand die Liga verlassen.“

Pete: „Breads erhebt sich nun wieder von seinem Gegner... Und steht schon wieder. Was hat er jetzt vor?“

Sven: „Ich weiß es nicht, Pete... Ich weiß es wirklich nicht.“


Scheinbar weiß „Canada's Own“ selbst nicht so genau, was er jetzt tun soll. Er blickt zur Ringecke hin, als wolle er nun auf das oberste Seil klettern, schüttelt dann aber nur den Kopf. Dann fasst er wieder den Stuhl ins Auge, doch wieder blickt er weg. Stattdessen dreht er sich mit dem Gesicht zu Dynamite, der irgendwie auf wundersame Weise noch die Kraft hat, wieder auf die Beine zu kommen.


Wütend starrt Breads seinen Gegner an, als wolle er ihn nur mit seinem Blick auf der Matte fest halten. Er wartet nun scheinbar auf Booker, der sich unendlich, quälend langsam wieder auf die Beine kämpft, bis er ENDLICH wacklig, aber auf den Füßen, steht. Sein Gesicht ist weiß wie Schnee, sämtliche Luft ist aus seinen Lungen gewichen, es scheint, als könne er rein gar nichts mehr wahr nehmen oder tun, als Breads auch schon los stürmt...








BICYCLE KICK!







Der Tritt ins Gesicht von Dynamite sitzt punktgenau und lässt den GFCW-Präsidenten zu Boden fallen. Ein stummes Lächeln breitet sich noch in dem Moment, indem der blutende Kanadier mit der Fußsohle Dye's Gesicht trifft, auf Breads' Gesicht aus. Beide Gegner kippen in die gleiche Richtung, Dynamite auf den Rücken, Breads landet direkt auf ihm und der Referee muss zählen...










Eins...













Zwei...
















Kick-Out! Die Fans in der Halle sind jetzt irgendwo sprachlos, keine Chants, kein Jubel, keine Buhrufe, und keiner weiß so genau, was er jetzt tun soll – Breads wohl auch nicht, denn der sieht nun aus, als hätte er gerade ein Schwein fliegen sehen. Sein sonst so unterkühlter Gesichtsausdruck ist wie weg gewischt, der Schock steht ihm ins Gesicht geschrieben und in seinen weit offenen Mund tropft das Blut von seiner Nase.


Breads erhebt sich von seinem Gegner und starrt den Referee geschockt an, der das Cover nur bis zwei gezählt hat. Fassungslos packt er den Ringrichter am Kragen und schreit auf ihn ein, der rechtfertigt sich, erklärt dem Kanadier, dass das Cover nunmal nur bis zwei ging, und dass Dynamite ausgekickt ist. Breads lässt den Referee los und starrt ihn wütend an, und dann geht einfach wieder irgendwas in seinem Kopf schief, und der Referee fängt sich die Quittung ein – Canadian Cutter für den Ringrichter.


Sven: „Was... War denn das jetzt?“

Pete: „Breads gefiel wohl gar nicht, dass der Referee da nicht bis drei gezählt hat...“

Sven: „Jetzt rollt der Kanadier den Referee aus dem Ring heraus, und da kommt ein zweiter Referee die Rampe herunter gerannt... Scheinbar ein sehr furchtloser Ringrichter.“

Pete: „Breads geht nun schon wieder ein paar Schritte zurück... Oh Gott, Dynamite steht schon wieder auf... Das darf nicht wahr sein... Bitte, Claude, bleib liegen!“

Sven: „Bist du von allen guten Geistern verlassen? Dann verlieren wir unseren Job! Breads darf nicht gewinnen!“

Pete: „Besser wir verlieren unsere Jobs als Dye seinen Kopf... Denn Breads wird hier wohl kaum aufhören ehe er endlich gewonnen hat.“


Tatsächlich gibt sich Dye nicht auf, er fightet einfach immer weiter und kommt wieder auf die Beine, er zerrt sich mit Armen wie Pudding an den Seilen nach oben, seine Kraft ist kaum noch vorhanden, wenn überhaupt. Der neue Referee blickt besorgt zu Breads, aber der interessiert sich nicht für den Ringrichter, sondern nur für Dynamite, sein Blick ist auf den Präsidenten geheftet, die wilde Entschlossenheit in seinen Augen ist wahrhaft unglaublich, und dann geht es vorwärts, und eine Sekunde später kracht es.







BICYCLE KICK!







Die Knochen in Dynamite's Gesicht scheinen lauter zu sein als jeder Zuschauer in der Halle, es klingt, als würde jeder Einzelne von ihnen in tausend Stücke zerbrechen, als der Kick ihn zum zweiten Mal ins Gesicht trifft. Ein Schlag mit dem Stuhl, ein Feuer, verbrannte Haut, eine Menge Holzbretter und nun zwei Bicycle Kick's – irgendwann ist es auch für Dynamite zu viel. Und so legt sich Robert Breads ein letztes Mal auf Claude „Dynamite“ Booker um sein Schicksal zu besiegeln.















Eins...


















Zwei...

















Drei!









KICK-OUT! KICK-OUT! KICK-OUT!


Breads und Dynamite scheinen wie im Auge des Sturms zu sein. Der Referee hämmert die Hand tatsächlich zum dritten Mal nach unten, einfach, weil er selbst nicht glaubt, dass sein Arbeitgeber es schaffen kann – aber er schafft es. Pete und Sven schreien quer durcheinander in ihre Mikrofone eine Menge unverständliche Worte, die Fans machen ihren Gefühlen lautstark Luft, aber für Robert Breads und Claude Booker ist ihre Welt auf wenige Quadratmeter verkleinert, nur das, was im Ring passiert, zählt – und das kann Robert Breads nicht so hin nehmen.


Er starrt Dynamite mit einem Ausdruck in den Augen an, den man nur noch irre nennen kann. Er scheint vom Glauben abzufallen, das kann doch nicht wahr sein! Er blinzelt nicht mehr, wendet den Blick nicht eine Sekunde von seinem Gegner ab, der scheintot auf der Matte liegt. Dann steht er wieder auf, und der Referee weiß genau, was auf ihn zukommt, und er geht vorsichtig einen Schritt zurück.


Das hindert den Kanadier nicht daran, den Ringrichter am Kragen seiner Uniform zu packen und ihn anzuschreien, sodass ihm Blut und Spucke ins Gesicht fliegen, er schüttelt den Ringrichter durch, als wolle er ihm Vernunft beibringen, seine Wut scheint grenzenlos, er verliert die Kontrolle... als er auf einmal von hinten eingerollt wird! School Boy!















Eins...
























Zwei...













Kick-Out von Breads! Fast hätte Dynamite das Unmögliche möglich gemacht, fast hätte Dynamite trotz seines unglaublich schwachen Zustand irgendwie den Sieg eingefahren, hätte die Sensation perfekt machen können, aber auch Robert Breads will sich in der alles entscheidenden, letzten Schlacht, nicht geschlagen geben.


Mit allerletzter Kraft kann sich Dynamite noch auf die Beine wuchten, und Breads kämpft sich ebenfalls hoch, und dann greift Dynamite nach dem letzten Strohhalm, der ihm bleibt, alles oder nichts, alles auf eine Karte, Booker packt zu, und dann geht es rund und die Entscheidung fällt.










TNT-EXPLOSION!











KONTER!









Breads schubst Dynamite weg, der unkontrolliert nach vorne stolpert und gegen die Ringseile federt, zurück taumelt und seinem Untergang mit offenen Armen entgegen geht.










BICYCLE KICK!









Zum nun schon dritten Mal geht es für Dynamite nach hinten, doch dieses Mal fällt er nicht auf die Matte, denn er ist zu nah an den Seilen, stattdessen hängt er nun in den Seilen selbst. Aus seinem rechten Nasenloch beginnt das Blut zu laufen, der Nasenrücken wirkt seltsam verkrümmt, das linke Auge ist zugeschwollen und sein Gesicht sieht inzwischen merkwürdig verformt aus – und doch ist er noch bei Bewusstsein.


Sven: „Pete... Ich habe nie gedacht, dass ich das mal sage... Aber ich muss dir Recht geben... Dynamite sollte einfach aufgeben... Das KANN er nicht mehr gewinnen.“

Pete: „Nein, wirklich nicht... Er sollte einmal... Nur EINMAL an sich selbst denken. Ich weiß, er will die GFCW nicht hängen lassen... Aber aus diesem Kampf kann er nicht siegreich hervor gehen. Das... Das geht einfach nicht. Ende. Aus.“

Sven: „Ich will es echt nicht wahr haben... Aber das ist das Ende von Dynamite's GFCW-Karriere. Pete... Es war schön, mit dir zu arbeiten.“

Pete: „Aber Sven... Was machen die beiden denn da? Was soll das?“


Breads zerrt Dynamite nicht aus den Seilen, um ihn zu pinnen. Er setzt auch nicht nach, er macht nicht weiter. Er starrt einfach nur. Denn Dynamite versucht immer noch, aufzustehen.


„Gib auf!“ Der Schrei von Breads tönt laut und deutlich durch die Halle. Er glaubt nicht, was er sieht – Dynamite's Kämpferherz scheint nicht zu brechen. Die Situation ist ausweglos, er kann nicht mehr gewinnen, aber trotzdem gibt er nicht auf. Was soll das? Warum gibt er nicht auf? Es gibt keinen Weg mehr, wie Dye das noch gewinnen kann. Das ist ungewinnbar. Aussichtslos. „Warum gibst du nicht auf?“


Booker starrt bloß zurück, sein Kiefer hängt in einem ungesunden Winkel unter seinem Kopf, und dann tut er etwas Seltsames – er lächelt. Er lächelt Breads an, und er hebt die Fäuste, bereit zum Kampf. Das gibt dem Kanadier den letzten Kick. Alle Sicherungen knallen durch, und dann gibt es kein Entkommen mehr.


Breads packt Dynamite am Arm und zerrt ihn auf die Beine, und zeigt einen Whip-In in die Ringecke, wo Booker mit dem Rücken gegen die Polster kracht. Ehe er weiß, was passiert, springt Breads schon los, und gibt dem Präsidenten, was er hat.












BICYCLE KICK IN DER RINGECKE!

















Dynamite fällt nach vorne, aus der Ringecke heraus und auf die Knie, wie ein nasser Sack kniet er dort vor der Ringecke, und da holt Breads Schwung in den Seilen und stürmt nochmal auf Booker zu.













BICYCLE KICK! NUMMER FÜNF!











Die fast schon unmenschliche Bestrafung, die Breads nun auf Booker niederprasseln lässt, scheint noch nicht zu Ende zu sein. Der Kanadier geht in die Hocke, packt ihn um den Hals, zieht ihn auf die Beine und dann setzt Robert Breads mit dem Canadian Cutter und dem anschließenden Cover der über eine Dekade langen GFCW-Karriere von Claude „Dynamite“ Booker ein Ende.










Sieger des Matches durch Pinfall: Robert Breads




Die Welt liegt in Scherben. Alles ist falsch und nichts ist richtig. Nichts stimmt. Der Himmel ist der GFCW-Galaxie auf den Kopf gefallen. Robert Breads hat Dynamite besiegt. Robert Breads hat Dynamite's Karriere beendet. Robert Breads ist der neue Präsident von German Fantasy Championship Wrestling


Claude „Dynamite“ Booker ist kein Teil der GFCW mehr.


Dieser Fakt ist schlimmer als alles andere zusammen. Schlimmer als der Triumph des Kandiers, und all die Schandtaten, die er in dieser und all' den vergangenen Nächten begangen hat und zweifelsohne auch in Zukunft begehen wird, ist die Tatsache, dass Dynamite weg ist, nicht mehr da. Das ist ein Fehler. Das passt nicht. Die GFCW ohne Dynamite... Das ist nicht die GFCW.


Und doch ist es geschehen, und Robert Breads erinnert die geschockten Fans in diesem Moment daran. Klar, jedem war klar gewesen, dass das hier hätte passieren können – aber es selbst zu erleben, es wirklich zu sehen, ist ein Schock für jeden. Er erhebt sich, und wie der Phönix aus der Asche des Schlachtfelds steigt er auf, und er steht stolz und sonnt sich im Glanz des Sieges. „Einer gegen Alle“ von Samsas Traum beginnt zu spielen, und der Song macht es noch einmal deutlich.


EINER GEGEN ALLE, UND ALLE GEGEN MICH

EINER GEGEN ALLE, DOCH AM ENDE STEHE ICH

EINER GEGEN ALLE, UND ALLE GEGEN MICH

EINER GEGEN ALLE, EUER GOTT BIN ICH


Am Ende hat ein Mann die gesamte Hackordnung der GFCW zu Fall gebracht und durcheinander gewirbelt und steht nun vor den Trümmern des Dynamite-Erbes, dass er selbst neu aufbauen wird – aber nicht so wie es vorher war, sondern neu, anders und grausam, so, wie er es immer gewollt hatte.


Und trotz alledem, trotz des vielleicht größten Triumphes, den je ein einzelner Mann in der GFCW feiern durfte, blickt niemand zu Robert Breads, der sich auf das zweite Seil in der Ringecke gestellt hat, und seine Freude laut heraus schreit. Alle Augen sind auf den anderen Menschen gerichtet, der in der Mitte des Rings liegt und sich nun endlich bewegt.


Dynamite sieht furchtbar aus. Ein Haufen aus Haut und Haaren, Fleisch und Muskeln, unförmig und grauenhaft zugerichtet. Sein Gesicht ist vom Kanadier und seinen ganzen Kicks wahrhaft zerstört worden, seine Haut ist verbrannt, doch der größte Schmerz ist der, der in der Seele sitzt – sein größter Feind hat ihm alles genommen, was er hat. Und er konnte es nicht verhindern. Trotz der Tatsache, dass vielleicht niemand je zuvor so ein großes Kämpferherz gezeigt hat, hat es nicht gereicht.


In einer wahrhaft unglaublich langsamen Geschwindigkeit erhebt sich Dynamite. Er kämpft genauso sehr wie in seinem Match gegen Breads, um wieder zu stehen, er will sich noch ein letztes Mal „seiner“ GFCW-Galaxie zeigen.


Er schafft es. Es wirkt unglaublich angestrengt, wie er da auf den wackligen Beinen steht, die schmerzen müssen als wären sie von einem Kugelhagel durchsiebt. Und doch lächelt Dynamite. Andere Menschen, vielleicht jeder andere Mensch, würde in diesem Moment vor Trauer weinen, oder vor Wut in Tränen ausbrechen. Doch Dynamite lächelt. Er will seiner GFCW-Galaxie nichts als sein Lächeln zeigen, und er will mit einem Lächeln abtreten.


Nun bemerkt auch Breads, dass sein Erzfeind wieder steht. Mit einem seltsam ruhigen Gesichtsausdruck steigt er vom Seil herunter, während die Musik verstummt, und blickt Dynamite an. Er grinst nicht breit nach diesem großen Triumph, er blickt nicht hasserfüllt auf seinen Rivalen, er blickt ihn einfach nur an, und mit langsamen Schritten geht er auf Dynamite zu, der nicht zurück weicht. Er lächelt einfach nur.


Nach einem Jahr Hass, Wut, Verrat und Schmerz zeigt Dynamite, das letzte Mal in seiner GFCW-Karriere, echte Größe. Er streckt Robert Breads, DEM Robert Breads, dem Monster in Menschengestalt, dem Mann, der ihm alles genommen hat, die Hand hin. Er will einen Handschlag.


Sekundenlang geschieht nichts. Dynamite lächelt und Breads blickt zurück. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, senkt Breads den Blick auf die Hand von Claude Booker – und schlägt ein.


So geht die Fehde, die die GFCW ein Jahr lang in Atem gehalten hat, zu Ende. Dynamite gesteht seine Niederlage ein und reicht die Fackel an seinen Nachfolger weiter. Egal, was gewesen ist, egal, was kommen wird, Dynamite war immer einer der Großen. Und diese Geste ist es, die wahre Größe kennzeichnet.


Claude Booker zieht die Hand zurück. Die Szenerie der Harmonie, das Happy End dieser Fehde, wenn auch anders als man sich das vor dem Pay-Per-View vorgestellt hat, hat statt gefunden. Leider Gottes scheint jeder in der Halle eine wichtige Tatsache vergessen zu haben: Robert Breads ist kein Mann von Größe.


Der Kanadier lässt die Hand des nun Ex-Präsidenten nicht los. Einen Moment lang blickt Dynamite irritiert drein, und als er die Lage realisiert und die Wut in seinen Blick tritt, über die Hinterhältigkeit und Feigheit von Robert Breads, hat dieser schon zugetreten, und mit einem DDT geht es danach auf die Matte.


Jeder Glaube an ein Fünkchen Ehrlichkeit, an ein bisschen Größe in Robert Breads, dem König der Verräter, ist gestorben. Nach einem Jahr Hass und Angst bietet Dynamite seinem Gegenüber die Versöhnung an, und er betrügt ihn trotzdem – das ist Robert Breads. Und Breads ist noch nicht fertig.


Sein Blick haftet auf einem Objekt, dass er schon des Öfteren verwendet hat, und auch heute Abend ist es zum Einsatz gekommen – der Stuhl. Mit langsamen Schritten und in einer Arena voller Menschen, die ihn hassen, läuft er hinüber zum Stuhl, bückt sich, wobei ein wenig Blut auf die Sitzgelegenheit tropft, ehe er selbige aufnimmt und sie ausklappt, um sie aufzustellen.


Mit einem diabolischen, bösartigen Grinsen packt er Dynamite am Kopf und zerrt ihn quer durch den Ring, hin zum Stuhl, der dort steht, und führt seinen Kopf durch die Lücke zwischen Lehne und Sitzfläche hindurch. Eine Szene, die sich vor einem Jahr schon einmal so ereignet hat.


Vor genau einem Jahr, bei GFCW Brainwashed 2010 hatte Robert Breads auf genau diese Art und Weise die Karriere des größten Wrestlers, den die GFCW je gesehen hatte, beendet. Nun soll Nummer zwei folgen. Die beiden größten und wichtigsten Männer der GFCW-Geschichte, ausgeschaltet bei der selben Show, mit dem selbem Move, von ein und dem selben Mann.


Mit der gleichen banalen Endgültigkeit, mit der auch J.T.K.'s Karriere hier vor einem Jahr ihr Ende fand, geht es nun abwärts für Dynamite. Der Canadian Cutter, während sein Hals und sein Kopf quasi im Stuhl stecken, setzt den Schlusspunkt hinter die Geschichte eines der größten Männer, den das Wrestling je gesehen hat. Mit dem Aufschlag des Stuhl's auf der Matte splittern nicht nur die Knochen in Dynamite's Körper, auch die alte GFCW splittert in tausend Teile und liegt in Scherben. Es ist zu Ende.


Der neue Präsident von German Fantasy Championship Wrestling erhebt sich langsam, den Blick auf Claude Booker, die Vergangenheit der GFCW, gerichtet. Nachdem er den ganzen Abend gekämpft und sich geweigert hat, aufzugeben, ist es nun so weit – Dynamite hat das Bewusstsein verloren.


Die Ära von Claude „Dynamite“ Booker ist zu Ende. Die Ära von Robert Breads hat begonnen.



© 2001-2011 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling


Danke an alle Schreiber!