Dass er diesmal nicht in seiner eigenen Kabine ist...ist egal.

Mit wem auch immer sich der Mathematiker in einer Show einen Raum teilen muss oder wie auch immer dieser Raum letztlich aussieht, solange dort eine Dartscheibe hängt, kann er seiner Matchvorbereitung unbehelligt nachgehen.

So beginnt auch diese Szene. Mit Alex Ricks in Nahaufnahme wie er einen Dartpfeil nah zwischen seine Augen führt, Maß nimmt und ihn dann nach vorn schnellen lässt. Sich selbst zunickend geht er ohne sonstige Regung in seiner Mimik nach vorn, verlässt den Bildausschnitt für einige Sekunden und gibt dem Zuschauer somit Gelegenheit einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, wo vor allem eine Sache durch ihre Existenz und eine andere Sache durch ihre Abstinenz auffällt.


Existenz: Eine Flipcharttafel neben der Garderobe anstelle der sonst so üblichen Raumpfalnze im übergroßen Blumentopf.


Abstinenz: Eine zweite Sporttasche neben der des Mathema....


Mit einem hörbaren Knall kracht die Türklinke gegen die Wand, als die Tür mit Wucht aufgestoßen wird, woraufhin Ricks sich gar nicht erst umblickt sondern eher über den verworfenen Dart grübelt. Er weiß ganz genau, wer hinter ihm in den Raum getreten ist. Entschieden leiser hört man das folgende Schließen selbiger und kurz darauf das dumpfe Geräusch einer Sporttasche auf der Holzbank, was wohl auch der letzten Person klarmacht, dass Ricks entspannte Einsamkeit ein Ende hat.

Luna: „Hey Alex.“

Sie lässt sich auf die Bank fallen und beginnt ihre Straßenschuhe aufzubinden.

Luna: „Wie geht’s dir?“


Der zweite Punkt kann also gestrichen werden, keine Abstinenz mehr. Luna blickt kurz auf, lässt den Blick über den Raum schweifen. Ein Innendesigner hat sich hier nicht gerade ausgetobt aber exzentrisch war Ricks wohl noch nie. Interessiert verfolgt sie zwei Pfeile die in die Scheibe fliegen, während der Freiburger sich immer noch nicht umgedreht hat und auch die Begrüßung nicht erwidert.

Doch kaum hört man das charakteristische „Tock“ in der Scheibe, zeigt der Mathematiker bereits eine Reaktion. Natürlich erst, nachdem der dritte Pfeil wieder seine Hand verlassen hat, er muss Prioritäten setzen, aber immerhin. Dann dreht er sich überraschenderweise um, anstatt zur Scheibe zu gehen.

Mit einer Hand deutet er auf den kleinen Beistelltisch mit verschiedenen Getränken in der Nähe der Tür, während er Luna mit überraschender Entschiedenheit zunickt. Kurz erwidert sie seinen Blick, zieht den zweiten Schuh aus, streckt sich einmal und trottet dann ohne sich anmerken zu lassen, was in ihr vorgeht zu dem Tisch und lässt sich mit Schwung auf den Stuhl fallen.


Alex: „Luna, gut...Ich habe dir schon einige Getränke besorgt, du musst dich nur noch aufwärmen. So haben wir mehr Zeit. Ich möchte mit dir über Robert Breads und Steve Steel sprechen. Unsere Geschichte, Luna, oder ob was du sonst besprechen willst...ist mir egal. Und ich denke dir auch.“

ZISCHHHHH

Eine Flasche Cola wird geöffnet und Rosario nimmt erstmal einen großen Schluck, den Blick dabei von Alex. Doch noch während sie den Schraubverschluss wieder schließt, blickt sie Ricks an und beginnt ruhig zu antworten.

Luna: „Weißt du was das schöne an der ganzen Situation ist Alex? Du bist vorhersehbar. Nicht immer zu hundert Prozent, wie ich in den letzten Monaten gesehen habe, aber es ist absolut sinnfrei sich für einen solchen Wettbewerb anzumelden wenn man nicht vorhätte mit jedem klar zu kommen. Du bist rational, Alex, ich habe auch nichts anderes vor. Niemand hier gewinnt irgendwas wenn wir uns streiten und anfeinden, auch wenn ich ne Person kenne, der es lieber wäre, wenn ich dich aus Prinzip umnieten würde im Match, aber ich werde nicht meine Chance mich endlich wieder zu beweisen für Drake opfern.“

Stoisch nimmt Alex die Ausführung zur Kenntnis, bevor er sich zur Flipchart-Tafel umdreht, doch fast als würde sein ehemaliger Lieblingsfeind in der Kabine sitzen, unterbricht auch dessen Gefährtin abermals seinen Ablauf.

Luna: „Außerdem weißt du besser, als jeder andere wie stark ich sein kann, ich mache mir da keine Sorgen. Aber…“

Er entfernt den Arm wieder von der Tafel, doch dreht sich nicht wirklich um. Er beginnt nur den schwarzen Marker zwischen seinen Fingern hin- und herwechseln zu lassen.

Luna: „Eine Sache, würde ich doch noch gerne wissen.“

Ob er genervt ist muss man sich wohl selbst ausmalen, anmerken lässt der Mathematiker sich jedenfalls nicht, als er sich umdreht und wartend auf Luna blickt.

Luna: „Nachdem wir unser Tag Match gewonnen haben… Ist es nicht auch zu 100% die rationale Strategie in der Battle Royal zusammenzuarbeiten?“

Sie verschränkt die Arme. Eine Sekunde der Ruhe vergeht. Vielleicht auch zwei oder drei. Zumindest gibt es für einen Moment von Ricks keine Regung. Dann – ein Schnaufen.


Alex: „So willst du deine Chance nutzen, Luna? Über deinen nächsten Kampf hinwegsehen und dich auf ein ‚Was wäre wenn?‘ konzentrieren? Was wäre, wenn Drake und Thomas gleich ihren Kampf genauso gewinnen? Wirst du dann später mit Drake UND mir zusammenarbeiten? Wird Drake? Wirst du geschockt sein, wenn Thomas mir gegen euch hilft? Und Tha Bomb? Und Niander? Oder Thor? Willst du wirklich darüber sprechen oder können wir uns auf die Problemstellung konzentrieren, die vor uns liegt?“


Er dreht sich von Luna weg, beißt die Stiftkappe ab und schreibt die Buchstaben RB beziehungsweise SS versetzt an die Tafel, bevor er beide Buchstabenkombos mehrmals einkreist. Mit dem Blick zur Tafel spricht er weiter.


Alex: „Robert Breads. Steve Steel. Zwei Männer, die beide entweder das nötige Talent oder die nötige Kraft haben um am heutigen Abend nicht nur als Geheimfavoriten zu gelten, Luna. Wenn ich mir das Turnierfeld allerdings ansehe, haben sie die für sie gefährlichsten Gegner gezogen....“


Für einen Moment verdeckt er die Tafel, während er noch etwas notiert. Dann dreht er sich wieder um, deutet mit dem Stift auf seine Partnerin und tritt zur Seite. Er spricht langsamer und ruhiger als noch bei seinen Ausführungen zuvor. Lunas Blick fällt auf die letzte Notiz an der Flipchart. LR.


Alex: „Dich.“


Keinerlei Humor in Alex’s Stimme. Er meint seine Aussage ernst. Noch immer sieht Luna ihn ausdruckslos mit verschränkten Armen an, lässt dann aber ein leichtes Lachen vernehmen.

Luna: „Alex bitte. Wie genau soll das hier denn funktionieren, wenn du mir nicht das kleinste bisschen vertraust. Ich bin nicht hier um Drake zu helfen. Wenn ich es wäre, würde ich mit Sicherheit nicht den Weg wählen, der mich zwingt, mit dir zusammenzuarbeiten, hm?“

Ein wenig entnervt steht sie aus dem Stuhl auf und steuert wieder auf ihr Gepäck zu. Mit dem typischen Geräusch öffnet sich der Reißverschluss und Rosario beginnt das Ring-Gear herauszuziehen und legt ihre Jacke ab.

Luna: „Aber schön, bei meiner Historie kann ich´s dir nicht allzu übel nehmen, wenn du überall doppelte Böden siehst. Ich habe dir gesagt, was mein bevorzugter Plan für das Ding hier wäre, du darfst weitermachen.“

Ohne ihn erneut anzusehen beginnt sie sich wrestling-tauglich umzuziehen und wirft dabei noch einen sarkastischen Kommentar nach.

Luna: „Erzähl mir, dass ich arme, schwache Frau nur dadurch ne Chance habe, dass hirntote, sexistische Anabolika-Kolosse mich unterschätzen, erwarte nur nicht, dass ich zuhöre.“


Fast schon väterlich schließt Ricks sanft die Augen und manch ein Psychologieexperte kann die Regungen in Ricks's Gesicht auch mit Sicherheit als Anflug eines Lächelns deuten. Er spricht in Ruhe.


Alex: „Gut, wir sind uns also beim Gegebenen einig. Wie verwenden wir das nun zur Problemlösung, Luna?"


Die Hände sind hinter dem Rücken, der Blick geht zur Cleveren aber „Schüchternen" in der ersten Reihe, doch die sucht demonstrativ etwas in ihrer Schultasche. Schlimm, diese rebellische Pubertät. Ricks schnauft, dreht sich seitlich zur Tafel, nimmt die Stiftkappe ab und beginnt zu schreiben, während er sich nach quasi jeder Notiz zu Luna dreht und seinen Gedanken freien Lauf lässt.


Alex: „Das ist also Steve Steel. Rohe Kraft. Wenig Taktik. Wenig Technik. Viele Tricks. Er wird mein Gegner. Ich zwinge ihn in den Bodenkampf. Nicht leicht aber machbar. Und trivial...genau wie deine Aufgabe…"


Er macht eine weitere Notiz, unterstreicht sie noch einmal.


Alex: „Kontere. Robert. Breads. ein. mal…Du weißt, was du kannst, ich weiß, was du kannst, er weiß, was du kannst und wir alle wissen, dass Steve Steel sich selbst nicht zurücknehmen kann, wenn es darum gehen wird, einen Namen wie Robert Breads kleinzureden und sich selber über ihn zu stellen, wenn er sieht, wie Robert Breads von einer Frau ausgekontert wird."


Er dreht sich wieder komplett zu Luna.


Alex: „Robert Breads und Steve Steel werden keine Einheit sein, wenn sie den Ring betreten und bei jeder Gelegenheit, wenn Robert Breads sieht, wie limitiert sein Partner ist...bei jeder Gelegenheit, wenn Steve Steel sieht, dass sein Partner Probleme mit dem schwachen Geschlecht hat, wird aus diesem Kampf kein 2 gegen 2 aber ein 2 gegen 1 gegen 1. Ob es in dein Weltbild passt oder nicht. Gut?"

Mit einem Ruck prüft Rosario einmal, dass die MMA-Shorts richtig sitzen, dreht sich dann um, lässt sich auf die Bank fallen und beginnt ihre Wrestlingstiefel zu schnüren. Doch ihr Gesichtsausdruck ist aufmerksam. Sie war nicht hier für Spielchen. Sondern um zu gewinnen. Und einen Alex Ricks als Partner zu ignorieren ist wohl die schlechteste Idee dafür. Endlich, nach einer Ewigkeit setzt sie ab, richtet sich auf, lehnt sich an die Wand und blickt Alex Ricks an.

Luna: „Is es nicht witzig wie Leute selbst wenn es keinerlei Vorteil gibt nicht zusammenzuarbeiten es trotzdem nicht tun? Was genau sollte mir denn dabei nicht passen Steel mit seiner Art aufs Maul fliegen zu lassen?“

Fast schon schallendes Lachen, das aber in Sekundenbruchteilen wieder verstummt. Ernst blickt Luna Ricks an, der noch immer neben seiner Tafel steht.

Luna: „Aber weißt du was mir nicht gefällt?“

Sie steht auf und marschiert ein, zwei Schritte auf Ricks zu.

Luna: „Deine herablassende Art. Du hast mich geschlagen Alex. Ich hatte Angst vor dir. Aber ich muss mich nicht mit nem tätschelnden „Du bist gar nicht so schlecht“ und „Du hast strategischen Nutzen“ abspeisen lassen oder bevormunden lassen oder behandeln wie n dummes Schulmädchen von jemandem dessen gesamte Karriere daraus besteht zu fragen „Wie hoch“ wenn Antoine oder Dynamite dir sagen du sollst springen. Vielleicht bist du auch nur angepisst, weil Thomas mit Drake teamt, mir scheißegal. Ich werde mit Breads da draußen den Boden wischen. Und falls ich mit meinem Sieg den Tag Titel Shot bekomme, koexistiere ich gerne mit dir sogar bis dahin. Aber du bist nicht die große Nummer die du denkst Alex. Du bist, wie Drake dir oft gesagt hat, jämmerlich.“

Sie streckt ihm die Hand hin und grinst weit.

Luna: „Auf gute Zusammenarbeit.“


Ricks’s Unterkiefer mahlt. Die Zähne mögen knirschen. Lässt er sich die Kommentare gefallen? Interessieren sie ihn überhaupt oder ist ihm einmal mehr alles egal? Für einen kleinen Zeitraum schaut er genau in Lunas Augen. Versucht vielleicht herauszulesen, wie entschlossen sie heute Abend ist. Sein Fazit?


Sehr.


Der Handschlag wird erwidert.



Die Regie schickt uns Backstage wo Mac Müll schon auf uns wartet.


Mac Müll: „Battlemania. Vielleicht der nächste große Event in der Zukunft der GFCW, aber ganz bestimmt schon jetzt eine große Chance für viele Wrestler des Kaders, ihren Namen in den Geschichtsbüchern der GFCW zu verewigen. Einer der nicht an diesem Turnier teilnimmt, hat das bereits längst getan. Ich begrüße bei mir den ‚Wrestler des Jahres 2022‘… Lionel Jannek.“


Die Kamera macht einen Schwenk zur Seite und da steht er tatsächlich. Der Österreicher der im letzten Jahr bei jedem PPV im Main Event stand und lange den GFCW Titel gehalten hat.

Doch etwas ist anders… Der Österreicher blickt immer wieder ins Off und wirkt etwas… abwesend. Kein fieses Grinsen, kein arroganter Blick…


Mac Müll: „Lionel Jannek, es war ein tolles Jahr für Sie, auch wenn es nicht ganz nach Wunsch geendet hat. Und heute stehen die anderen zwei Drittel der 5*Hautevolee im Fokus dieses Turniers.“


Zwar keine wirkliche Frage, aber dennoch etwas worauf man schon eine Aussage oder ein Kommentar abgeben kann. Der „Superior One“ verzieht keine Miene und blickt Müll an.


Lionel Jannek: „Tolles Jahr… Wenn du es so nennen willst.“


LJ scheint sich nicht so ganz sicher ob er sich mit dieser Bezeichnung anfreunden kann. Da wirkt der gute Müll doch etwas verwundert.


Lionel Jannek: „Der Hauptgrund warum ich nicht angetreten bin ist, weil ich seit Title Nights noch immer nicht wieder bei 100% bin. Aber damit muss man nun einmal rechnen, wenn man rund 60 Minuten lang ‚Deadly Roulette‘ spielt.“


Bei näherem Hinsehen kann man an einigen Stellen unter dem Anzug tatsächlich noch ein paar Verbände und Wärmepflaster erkennen. Das darf aber auch niemanden wundern, denn er und sein Gegner brachten sich bis ans Limit.


Lionel Jannek: „Aber umso besser für David und Matthäus. Denn dadurch bekommen sie jetzt eine große Chance in diesem Turnier sich für ihre harte Arbeit bis hierher zu belohnen.“


Mac Müll kommt aus der Verwudnerung nicht heraus… Das alles wirkt so anders. Als wäre das gar nicht der echte Lionel Jannek. Aber trotzdem führt er das Interview professionell weiter.


Mac Müll: „Aber was für ein Twist des Schicksals, dass die beiden unter 24 Teilnehmern nicht mit einer ihnen fremden Person antreten müssen, sondern tatsächlich in dasselbe Team gelost wurden.“


LJ nickt nur zustimmend.


Lionel Jannek: „Umso besser. Als eingespieltes Team können sie jedem anderen Team überlegen sein. Der Erfolg liegt für die beiden wie auf dem Präsentierteller. Jetzt müssen sie sich nur noch voll reinhängen und niemand kann sie aufhalten…“


Da sollte wohl eigentlich noch mehr vom „Superior One“ kommen, aber er bricht ab und blickt an Mac Müll vorbei. Der Interviewer blickt verdutzt auch in diese Richtung und versteht dann, was los ist…oder wer. Denn dort schlendert den beiden die Person entgegen, die in der Liga wohl am Ehesten dafür Sorge trägt, dass zumindest in der eigenen Hose nichts „los“ ist, anders lassen sich die ständigen Hände in den Hosentaschen ja kaum erklären. Entweder liegt es also daran oder an Thomas Camdens schier endloser Gemütlichkeit.

So schlendert er sich also in die Nähe und beginnt schon mit einigen Schritten Entfernung vorfreudig zu nicken und freundlich zu lächeln. Mit der klassischen Straßengruß, den Kopf in den Nacken zucken, grüßt er den Österreicher.


Thomas: „Mister Jannek, tagchen…ah und Glückwunsch, Wrestler des Jahres, oder? Edel…“


Er kommt vor Jannek zu stehen.


Thomas: „Verdammt edel…grüß dich Mäc.“


Er schaut kurz zur Seite, nickt dem Interviewer auch noch formhalber zu, aber der Hall of Famer weiß schon, dass er sich an dieser Stelle erst einmal wieder in den Hintergrund stellen sollte. Camdens Blick geht auch schon wieder zum ehemaligen Champion.


Thomas: „Hab nur den letzten Rest von dir gerade gehört…ich schätz mal, du hast von Hott und Meister geredet? Die mit dem Erfolg aufm Präsentierteller, die keiner aufhalten kann?“


Er runzelt leicht die Stirn, scheint ernsthaft zu versuchen, die Worte Janneks aus dem Gedächtnis zu rufen. Schnell kehrt aber das Schmunzeln ins Gesicht zurück.


Thomas: „Werds halt trotzdem gleich mit Drake versuchen. Wer weiß, vielleicht klappts ja. Wo ich eh gerade aufm Weg zu Drake bin…haste noch nen Tipp für uns?“


Sein Grinsen wird breiter, er legt den Kopf neckisch zur Seite. Natürlich ist es nicht so ganz ernst gemeint, aber ein kleiner Spaß unter Kollegen schadet doch nie. Lionel Jannek blickt den jungen Camden mit stoischer, vielleicht sogar gleichgültiger (?) Miene ins Gesicht. Nach ein paar, kurzen Sekunden atmet der Österreicher ein und öffnet den Mund einen Spalt.


Lionel Jannek: „Ein Tipp…?“


Ein leichtes Grinsen tritt da in sein Gesicht.


Lionel Jannek: „Kommt eher selten vor, dass mich mal einer aus dem Nachwuchs um Rat bittet… Aber wenn du darauf bestehst.“


Er kommt einen Schritt näher an Camden heran.


Lionel Jannek: „Wenn du und Drake heute nicht auf einen grünen Zweig kommen könnt, geschweige denn euch auf eine Strategie einigen könnt, dann wird das heute eine Herkules-Aufgabe für euch. David und Matthäus haben den Vorteil, dank der Auslosung, auf ihrer Seite. Wenn ihr da was reißen wollt, dann zeigt ihr euch besser nicht nur von eurer besten Teamwork-Seite, sondern von einer unerwartet übermäßig fantastischen Teamwork-Seite… “


Danach hebt er die Augenbrauen. Als würde ihm gerade etwas für ein großes „ABER!“ einfallen.


Lionel Jannek: „Tja, aber da ist die Frage wie gut dein Partner, Drake, mit Fremdlingen umgehen kann, die er nicht leiden kann.“


Kurzes Schulterzucken bei LJ.


Lionel Jannek: „Sollte es passieren, dann bin ich auf jeden Fall Live dabei. Das will ich mir nicht entgehen lassen.“


Sprach der österreichische Star und bahnt sich seinen Weg an Camden vorbei. Aber bevor er ganz an ihm vorbei ist, dreht er den Kopf noch einmal in dessen Richtung.


Lionel Jannek: „Viel Glück.“


Nach diesen, monoton klingenden, Worten verschwindet er aus dem Bild. Das versetzt Mac Müll sichtlich in eine Erstaunung-Trance. Lionel Jannek? Wünscht einem ihm eigentlich unbekannten Rookie Glück? Und das ohne respektlosen Zusatz? Meint er das ernst? Oder gehört das zu seinen Kopfspielchen?


Camden schaut seinem unverhofften Gesprächspartner hinterher. Zur Abwechslung mal kein Schulterzucken, wenn ihm etwas entgegengebracht wird. Warum auch? Es war nichts negatives, was an ihm abprallt. Es war die vielleicht freundlichste Antwort, die er von Lionel Jannek hätte erwa…nein, man kann vom Österreicher eigentlich keine Freundlichkeit erwarten…erhoffen konnte.

Hätte der Amerikaner nun statt der 3cm langen Kurzhaarfrisur nun einen Topfschnitt, so würde sich sein Blick auf Mäc Müll nun wunderbar so umschreiben lassen:



Tatsächlich klingen seine Worte aber eher so:


Thomas: „Tjoa…dann schaun wir mal, wie grün Drakes und mein Zweig is.“


Sagt er mit einem Kopfnicken, einem kleinen Zwinkern und schon dreht er sich in Richtung Gang, wo er seinen Schlenderweg mit den Händen in den Hosentaschen fortsetzt.


Nach einigen Schritten dreht er aber doch noch einmal den Kopf, schaut seitlich über die Schulter und ohne seinen Weg noch einmal zu unterbrechen folgt noch ein abschließendes…


Thomas: „Sagt man eigentlich noch no homo?“


Und dann kommt es doch noch.


Das Schulterzucken.



Direkt aus der Winterpause und doch schon wieder bei 100% Intensität: So lässt sich der Auftritt von Keek Hathaway in wenigen Worten beschreiben. Die Kamera zeigt zunächst einen unauffälligen, grauen Gang im Backstageschlund der heutigen Halle. Und während man sich noch fragt, was die Einstellung soll, fliegt eine Tür auf und der Namibier tritt ins Bild. Er wirkt bereit. Für den heutigen Tag. Für Battlemania. Für alles irgendwie.

Ein schwarzes Merchandise-Shirt hat er angezogen, sonst trägt der Champion bereits sein Ringoutfit. Den Titelgürtel, bei Title Nights unter hohem Einsatz gegen Player verteidigt, hat er stolz um die Hüfte gegurtet. So folgt er schnellen Schrittes einem Pfad, dessen Ziel nur er kennt. Doch wir bleiben an ihm dran, sehen wie Keek Hathaway um eine Ecke biegt und letztendlich in einen neuen Gang steuert. Dort folgt Tür an Tür und jede von ihnen ist mit Namen bedruckt: Aiden Rotari. Jason Crutch. Desmond Briggs. Als er an der Tür mit dem Namen „Timo Schiller“ vorbeikommt, bleibt er stehen und im Geiste sieht man schon, wie er die Türklinke herunterdrückt und mit seinem Schützling ein letztes Schlachtgespräch vor Battlemania zu führen. Doch stattdessen geht er nach kurzem Zögern an Timos Kabine vorbei. Und bleibt vor einer anderen Kabine stehen. Der von Sid the Scum.


Keek Hathaway: „Sid?“


Als keine Antwort kommt, klopft er mit den Fingerknöcheln an die Tür. Wartet noch einen Moment. Nichts geschieht. Als er schon gehen will, tut sich aber doch noch was.

Begleitet von einem jaulenden Quietschen schwingt die Tür nach Innen auf, aus dem Halbdunkel des Flackerlichtes einer kurz vor der Kapitulation stehenden Leuchtstoffröhre tritt Sid the Scum in die Türschwelle. Bewaffnet ist er mit einer Dose "Billigbier" und einer selbst gerollten Zigarette. Statt der sonst im "Straßenköter"-Stil gehaltenen Klamotten hat sich Sid nach der Winterpause wohl für eine PSA á la "Hobo-Formal" entschieden: ein pinker Bademantel, Häschenschlappen, Tennissocken und Feinripp mit einem Senffleck an der rechten Brust.


Sid: „Hey Keek! So früh habe ich dich gar nicht erwartet! Komm rein, ich bin grad am "White Russians" mixen...“


Dann runzelt Scum die Stirn und sein Blick wird skeptisch, ernst.


Sid: „Sag mal Keek... du hast nicht zufällig Sahne dabei, oder?“


Hathaway blickt zu Boden, dann zu Sid und wieder auf den Boden. Er wirkt vor allem erstaunt.


Sid: „Gefallen dir meine Schlappen so gut oder ist das eine neue Yoga-Technik, um das Chi aus dem Nacken zu inkarnieren? Vergiss die "White Russians", bei Nackenschmerzen vielleicht doch besser 'ne "Bloody Mary"...“

Keek Hathaway: „Du wirkst…entspannt.“


Scum überlegt kurz, fragt dann ruhig, aber bestimmt.


Sid: „Brennt es? Bist du hier, um mir zu sagen wir müssen das Gebäude evakuieren? Ist die GFCW Bankrott und wir bauen die Zelte ab? Muss ich mir sorgen machen?“


Der Namibier stützt sich am Rahmen der Tür ab und der Fassunglosigkeit in seinem Gesicht nach braucht er das auch.


Keek Hathaway: „Heute ist Battlemania.”

Sid: „Mach mir doch nicht so eine Angst Keek, ich dachte kurz, ich wäre Arbeitslos! Normalerweise gibt Anita mir 20 Minuten einem Match Bescheid, damit ich rechtzeitig aufkreuze! Atme erstmal ein Bier mit mir weg und mach in Ruhe deine Shangri-La Übungen.“


Scum lässt seine Hand in der Seitentasche seines Bademantels verschwinden und mit einer Bierdose wieder erscheinen.


Sid: „Hopfen beruhigt die Nerven. Das ist Volksmedizinisch bewiesen...“

Keek Hathaway: „ICH BIN WÜTEND!“

Sid: „Verstehe...ich glaube, du brauchst was Stärkeres...“


Mit einem gemurmelte „Darf ich?“ schiebt sich Hathaway an Sid vorbei in dessen Kabine und bleibt mitten im Raum stehen. Rudert nach Worten suchend mit den Armen.


Keek Hathaway: „Das heißt, dass jetzt keine Zeit zum Trinken ist. Dies ist Battlemania! Zum ersten Mal und vielleicht zum einzigen Mal in der GFCW-Geschichte. Als ich bei Title Nights Player besiegt habe, kamen ein paar Tage Entspannung, vielleicht eine Woche. Aber seitdem stehe ich wegen dem heutigen Tag unter Strom und arbeite jeden Tag darauf hin, dieses Event zu gewinnen. Training mit Timo Schiller, Videoschulungen zu unseren Gegnern.“


Er tritt einen Schritt auf Sid zu.


Keek Hathaway: „Wir bekommen eine große Chance und einer von uns kann sich heute als erster Sieger von Battlemania verewigen. Aber dazu müssen wir erst einmal die Pflichtaufgabe erledigen und heute unser Tag-Team-Match gewinnen.“

Sid: „So weit komme ich noch mit, Keek.... Ist dir Hopfendetox und sensorische Flackerlichtmeditation nicht "Vogue" genug? Also ich bin die letzten 13 Jahre ganz gut damit gefahren...“

Keek Hathaway: „ICH WERDE IMMER WÜTENDER!“


Ein Umblicken im Raum nach irgendetwas zum rumwerfen. Er findet nichts. Also belässt er es dabei, WÜTEND auszusehen und eine dramatische Pause zu machen.


Keek Hathaway: „Das Übliche wird heute nicht langen! Es geht gegen Desmond Briggs, der sich für dieses Jahr viel vorgenommen hat. Und gegen Jason Crutch. Einen ehemaligen GFCW Champion.“


Skepsis breitet sich auf Scums Visage aus, die Stirn runzelt sich, die Augen kneifen zusammen.


Sid: „Auf dem Weg zu seiner letzten Titelregentschaft hat Crutch aus seinem "Playbook" geleiert, ein Match zu verlieren, um JBD davon zu überzeugen das er schlechter ist als der Hund damit Johnny nicht trainiert... Klar! Crutch hat viel in unserem Sport erreicht, aber wenn der größte Trick den er dieser Tage noch hat ist sich Ohrfeigen zu lassen um unvorbereitet zu wirken, dann laufe sogar ich mit meinen Latschen ihm den Rang ab.“


Mit dem Zeigefinger und einer Fußbewegung demonstriert Scum seine Häschen.


Sid: „Oder bin ich wieder neben der Spur und das ist nicht, das du mir hier grade vorwirfst? Ich meine, wäre Persistenz nicht seine Superkraft, hätte er sein erweitertes Gesäß wahrscheinlich nicht mal aus dem Schaukelstuhl auf seiner Veranda gefriemelt gekriegt.“


Diese Worte gurgelt Siddy dann erstmal mit einem Schluck aus der Kanne runter.


Sid: „Briggs ist ein "Discopumper" goes Hardcore. 5-Sterne Hautevoleé 2.0... Es sieht vielleicht bedrohlich aus, wenn er sich bei Titelnights die Zähne mit der Hantelstange waschen lässt, aber im Grunde ist er nur ein übereifriger Azubi...erinnert mich ein bisschen an "Klaus" und seinen "ersten Arbeitstag". Wenn dich diese Raketen schon einschüchtern, wie bist du dann Hea... geworden... worden...“


Nach einem kurzen Sprung in seiner Schaltplatte fasst sich Sid wieder, reißt die Augen auf und grinst seinen Kollegen, Keek, an.


Sid:“ Es geht dir gar nicht um Battlemania, habe ich recht? Du hast Flattern, weil du einen Deal mit Jason hast. Wenn, wie auch immer das passieren soll, Jason dich 3-Zählen lässt, bekommt er Zeit und Chance, dir dein Hüftgold abzunehmen...“


Wirkt Hathaway ertappt? Oder denkt er einfach nur über die Ausführungen des Punks nach? Jedenfalls entspannt sich sein Gesichtsausdruck etwas.


Keek Hathaway: „Eigentlich hatte ich bis vor ein paar Minuten ein gutes Gefühl und war nicht nervös wegen Jason Crutch. Nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass ich ihn schlagen werde, wenn es zum Fall der Fälle kommt und er mich heute pinnt.“


Ohne es auszusprechen, lässt seine Betonung ein „Aber“ erahnen.


Keek Hathaway: „Wir müssen es trotzdem nicht zum Äußersten kommen lassen. Wir haben alle Mittel in der Hand, heute Briggs und Crutch zu schlagen. Dazu müssen wir aber beide mit 100% bei der Sache sein.“


Nun beugt er sich vor und wirkt fast etwas verschwörerisch.


Keek Hathaway: „Nur mal so nebenbei…Title Nights war für dich ja nicht so erfolgreich.“

Sid: „Hätte ich fast vergessen, danke für die Erinnerung...“


Kommentiert Sid schnippisch.


Keek Hathaway: „Das war keine Provokation. Nur eine Feststellung. Du hast den Titel verloren, den du so lange mit Rob Gossler gejagt hast. Durftest ihn gerade einmal ein paar Wochen halten.“


Der Punk blickt Keek bei dessen Ausführungen skeptisch an. Offenbar ist er sich immer noch nicht sicher, ob das nun beleidigend gemeint ist oder worauf Hathaway hinauswill.


Keek Hathaway: „Das kann doch für einen Veteranen wie dich nicht zufriedenstellend sein.“

Sid: „Gejagt ist etwas übertrieben... Aber es hat sich schon ganz gut angefühlt, wieder mit Nierenwärmer rum zu latschen.“

Keek Hathaway: „Siehst du! Und heute bekommst du nur eine Show nach der betrüblichen Niederlage die Chance zu beweisen, dass Sid the Scum mehr ist als ein Kurzzeit-Champion, der früher oder später Platz machen wird für die junge Garde. Denn heute kannst du einen aus der jungen Garde in Schranken weisen. Mit Desmond Briggs.“


Bevor Sid die Chance zur Antwort hat, fährt Keek fort.


Keek Hathaway: „Vor allem jedoch bekommst du die Chance, dich einem Mann zu stellen, der so lange da war wie du. Jason Crutch. Der aber einen Status hat, der ganz anders ist als deiner. Er gilt als Legende. Als jemand, der nur alle paar Monate auftreten muss, um das Bild der GFCW Legende zu erhalten. Aber wie wäre es, wenn Sid the Scum heute zeigt, dass er besser ist als Jason Crutch?“

Sid: „Zumindest würde ich ungern über meine eigenen Füße fallen, wenn wir unser erstes Tanzduell haben...“

Keek Hathaway: „Ich weiß nicht, ob du meinen Film gesehen hast…“

Sid the Scum: „Nein.“


Kurzen Stutzen des Namibiers.


Keek Hathaway: „Ist auch egal. Jedenfalls kennst du meine Geschichte so oder so. Sie wird oft genug erzählt und jeder GFCW Zuschauer kann sie mittlerweile hoch- und runterbeten. Der Weg vom sportlich irrelevanten Kultcharakter zum…“


Er rückt sich seinen mitgebrachten GFCW-Titel zurecht und hält ihn genau so, dass Sid the Scum einen guten Blick darauf werfen kann.


Keek Hathaway: “…Champion der GFCW. Die Wrestlingversion von Cinderella. Aber wie wäre es denn, wenn…“


Nun stellt er sich neben Sid, Schulter an Schulter, und malt mit den Händen träumerisch in die Luft.


Keek Hathaway: „…2022 das Jahr einer zweiten Cinderella-Story wird. Wenn Sid the Scum, der den gleichen Status hat wie einst Keek, ebenfalls aus dem Nichts beweist, dass er es richtig draufhat. Dass mit ihm zu rechnen ist, wenn es drauf ankommt.“

Sid: „Ich kaufe den Staubsauger! Dann fange ich heute am besten erstmal damit an, mich bei Jason richtig vorzustellen! Schonmal überlegt, die Karriere zu wechseln und Motivationscoach zu werden? Prost Keek!“


Scum sieht zu Hathaways und hebt sein Bier.


Keek Hathaway: „Siehst du! Und wann ist eine bessere Chance als heute bei Battlemania. Beim großen Event zum Jahresstart. Es ist ein Do-or-Die-Moment. Eine einmalige Chance. Fast wie der Schlüssel zum Erfolg damals. Du wirst mit einem Sieg nicht nur deinen Status verbessern, sondern mit einer guten Leistung bringst du dich vielleicht auch in Position für Cardsphären, die du dir gar nicht erträumt hast. Und alles, was du dafür tun musst…“


Er senkt höflich Sids Hand mit dem Bier.


Keek Hathaway: „…ist es, heute 100% zu geben. Und dich nun mit mir hinzusetzen und zu besprechen, wie wir es heute anstellen, ein weiteres Mal Geschichte zu schreiben.“


Der Punk wirft die Dose weg, reißt sich den Bademantel von den Schultern. Hastig krammt er seine Klamotten aus dem Spint. Den Moment, in dem die Häschenschlappen von Sids Füßen gegen die Kameralinse fliegen nutzt ein Fuchs in der Schaltzentrale, um wegzuschalten.


Tag Team-Ausscheidungsmatch 2:

Thomas Camden & Drake Nova Vaughn vs. 5* Hautevolee (Matthäus Meister & David Hott)

Referee: Mike Gard

THO MAS
THO MAS
THO MAS
THO MAS

Die Fans in Stuttgart lassen keine Zweifel aufkommen, dass sich vermutlich nur einer der 4 Teilnehmer des nächsten Matches ihrer Sympathie erfreuen kann. Ob das irgendjemaden der vier Interessiert? Abzuwarten. Aber wie man Camden kennt ist es bestimmt auch nichts worüber er sich nicht freuen kann.



Goldene und rote Beleuchtung setzt ein, wie man es vom Intercontinental Champion gewohnt ist, doch die Musik ist… Anders. Vereinzelt hört man ein Lachen in der Arena und auch Pete und Sven können sich ein kichern nicht verkneifen. Auf dem Titantron flammen in einer Endlosschleife untereinander die Namen der beiden Teampartner auf. Und zur Überraschung von absolut niemandem schiebt sich Drake Nova Vaughn als erstes durch den Vorhang. Eine offene Jeansjacke liegt über seinen Schultern, schwarze Boots, schwarze Shorts. Die Augen sind von einer dicken Sonnenbrille bedeckt.

Mit langsamen Schritten tritt er auf die Bühne und rückt demonstrativ den Titel auf der rechten Schulter gerade. Gellende Buhrufe empfangen ihn, wofür er nur einen hochgezogenen Mundwinkel übrig hat. Als er sich endlich bequemt hat in Richtung Rampe zu gehen, schaltet das Publikum in lauten Applaus um. Hinter Drake schlurft, Hände in den Hosentaschen und ein resigniertes Kopfschütteln zeigend, Thomas Camden. Vaughns Auftreten ringt ihm nur ein müdes Schmunzeln ab.

Laura: „Auf dem Weg zum Ring, das Team aus Thomas Camden und dem Intercontinental Champion: DRAKE. NOVA. VAUGHN!“

Genüsslich dreht Drake sich zu seiner Rechten und hebt den Titel direkt vor der ersten Reihe der Fans hoch, aus der ihm lautstarker Hass entgegen schlägt. Vaughn signalisiert, dass er gar nicht wüsste, weshalb sie so eine Ablehnung gegen ihn hätten, reißt dann aber blitzartig einem Fan den Becher aus der hand und schüttet ihm den Inhalt ins Gesicht.

Pete: „Drake hat heute aber auch wieder einen Lauf.“
Sven: „Ein bisschen Extravaganz hat noch keinem Champion geschadet.“
Pete: „Ist es jetzt Extravaganz jemanden mit Bier vollzuschütten?“
Sven: „Sie haben ihn beleidigt, so behandelt man keinen Champion.“
Pete: „Das sind unsere Fans!“
Sven: „Und unser Champion!“

Während Camden schon durch die Ringseile geht blickt er noch einmal über die Schulter. Vaughn wiederholt sein Posier-Spielchen noch ein paar Mal.

Sven: „Davon mal abgesehen, sind das zwei Männer bei denen ich sehr gespannt bin wie ihre Verstrickungen mit den anderen Teilnehmern sich hier ausspielen werden. Vor allem natürlich falls sie gewinnen, und das ist gegen ein festes Team ein GROßES „FALLS“, aber auch zwischen sich.“
Pete: „Drake ist in letzter Zeit vermehrt als, ja, ich würde fast schon sagen „Mentor“ aufgefallen und der Mann ihm gegenüber ist noch nicht lange im Geschäft und hatte seinen ehemaligen Erzfeind als Mentor.“
Sven: „Ich bin wirklich SEHR gespannt, was die beiden hier zeigen können. Sicher, sie sind kein eingespieltes Team aber Drake ist immer noch ein Champion und wer weiß wohin sich Thomas noch pushen kann.“

Mittlerweile ist Camden dazu übergegangen sich warmzumachen, während Vaughn noch immer sich selbst zelebriert. Ein Schulterzucken in Richtung der Fans sorgt zumindest für Lacher, bevor Vaughn sich in den Ring begibt und Camden sofort bedeutet, dass er, der Champion, dieses Match beginnen würde.



Die Halle verdunkelt sich. Zwei Scheinwerfer in Sternenform werden auf die Auftrittsrampe gerichtet. „Can’t Stop Me Now“ von The Score ertönt und die Fans in der Halle beginnen mit Buhrufen und Pfiffen.


Pete: „Bei einigen dieser Teams ist es ja nicht wirklich abzusehen, ob die Fans auf ihrer Seite stehen werden oder nicht. Aber bei diesem Team da fällt die Entscheidung natürlich leicht.“

Sven: „Ein Team das, auf dem Papier, einen riesengroßen Vorteil gegenüber den anderen Teams hat: Sie sind nicht zusammengewürfelt. Sie waren bereits vorher ein Team. Da hat die Los-Fee wirklich etwas Interessantes aus dem Hut gezaubert.“

Pete: „Aber trotzdem steht ihr Name deswegen nicht automatisch auf dem Preis. Sie müssen zuerst, wie alle anderen Teams, Leistung bringen! Und gerade bei diesen beiden Männern habe ich immer das Gefühl, die könnten noch viel mehr leisten als das was sie uns zeigen. Wenn sie sich voll auf ihre Stärken besinnen und konzentriert bleiben, dass kann das durchaus ihr Turnier werden.“


Laura: „Auf dem Weg zum Ring: Von der 5*Hautevolee, mit einem Gesamtgewicht von 255 Kilogramm… David Hott und Matthäus Meister!!!“


David Hott und Matthäus Meister kommen in ihrem Wrestling-Gear und allem was dazu gehört heraus. Doch heute bleiben sie nicht in den Spotlights stehen und posieren. Nein. Sie marschieren mit schnellen und entschlossenen Schritten in Richtung Ring. Dabei nehmen sie auch gleich die Sonnenbrillen ab und man kann den Siegeshunger in ihren Augen sehen. Beide wirken im Vergleich zu ihrem letzten Auftritt wie ausgewechselt. Mit mehr Konzentration als je zuvor, mit mehr Zielstrebigkeit als je zuvor. Als würden sie ihren Gegnern und der gesamten GFCW etwas beweisen wollen. Die Mäntel werden abgelegt und beide sind augenscheinlich bereit heute keine Gefangenen und dem Namen ihrer Gruppe endlich alle Ehre zu machen.


Meister und Hott haben noch eine kurze Unterhaltung zu Beginn des Matches und deuten dabei auf die sich am Ring befindlichen Leviathan-Mitglieder Zane und Scarecrow, die schließlich bei der letzten Show noch ankündigten ein Problem mit den 5*-Jungs zu haben, bevor Hott das Match gegen Vaughn startet.


Der amtierende Intercontinental Champion kann sich in „seiner“ Domäne – dem eins gegen eins im Ring – gegen Hott anfangs deutlich behaupten. Seine verschiedenen Kick-Varianten halten Hott ganz gut in Schach, und seine Strikes treffen hart genug, um immer wieder kleine Momente zu generieren, in denen Hott auf die Knie oder auf die Matte gedrückt werden kann, um sein High Flying zu unterbinden.


Schließlich taggt Drake seinen Partner aus dem „Team USA“ ein und Camden macht dort weiter, hält den kleineren Gegner auf der Matte, ist dabei aber längst nicht so rücksichtslos und unnötig gemein wie Drake. Hott wiederum hat kein Problem damit, die Grenzen der Fairness zu testen, und kommt schließlich zum ersten Mal in eine gute Position und in die Nähe der Seile – wo Zane und Scarecrow schon auf ihn warten.


Offenbar hat sich Leviathan überlegt, einen Highflyer am besten in Schach halten zu können, wenn man ihn von Drake in der Ringmitte halten lässt, während Zane und Scarecrow Seile und Ringecken umkreisen.


Die kurze Irritation reicht Camden, um Hott von hinten niedermähen zu können, bevor er die beiden Leviathan-Männer ringside bemerkt, und den Kopf in ihre Richtung schüttelt – er teamt zwar mit Drake, aber deren Hilfe will er nicht. Das Ganze soll fair ablaufen.


Hott ist da allerdings kein Kind von Traurigkeit, und sobald Thomas sich umdreht kriegt er ein Knie ins Gesicht. Camden taumelt zurück, und das gibt Meister die Chance, einzutaggen. Ohne große Umschweife entert der Riese das Seilgeviert und walzt den selbst nicht gerade kleinen Thomas Camden mit einem Pounce Tackle platt.


Die nächste Phase des Matches ist von der Dominanz der 5*-Jungs geprägt. Es ist klar zu sehen, wer hier das eingespielte Team ist, und mit vielen schnellen Wechseln schaffen die zwei es sowohl, Camden zu bearbeiten, als auch Drake aus dem Match zu halten. Meister und Hott gehen fokussiert vor, ohne Taunts oder Posen, und kontrollieren das Geschehen mit ihrer Mischung aus Hotts High-Flying und Meisters Power.


Schließlich ist es an David Hott, eingetaggt zu werden, und dem übel zugerichteten Thomas Camden den Gar auszumachen. Drake sieht das aber überhaupt nicht ein, und während Hott auf das Top Rope klettert, will der Intercontinental Champion den Ring durch die Seile entern.


Der Referee hält ihn zurück, und das gibt Zane die Chance, Meisters Beine zu umklammern, um ihn bewegungsunfähig zu machen, während Scarecrow dem auf dem Top Rope befindlichen David Hott einen Schubser verpasst – und der fällt auf die Matte.


Fluchend und stöhnend richtet David sich wieder auf, allerdings kommt auch Thomas nun wieder zu Sinnen. Er sieht Hott vor sich, stemmt sich hoch und ballert mit ihm mit aller Wucht, die er aufbringen kann, eine Lariat um die Ohren.


Das reicht, um Hott ordentlich eine mitzugeben, und als der Ringrichter sich umdreht sind Zane und Silas bereits wieder in der Ecke von Drake, der sich brav auf dem Apron eingefunden hat. Sowohl David als auch Thomas kriechen in ihre Ringecken, und es erfolgt der doppelte Tag.


Daraufhin erfolgt ein ordentliches Slugfest zwischen Drake und Meister. Der Koloss ist zwar deutlich stärker, aber eben auch deutlich langsamer. Ein Strike von Meister ist so heftig wie fünf Strikes von DNV, dafür kann der amtierende Titelträger eine ganze Menge einstecken – die Schmerztoleranz von Vaughn bleibt beeindruckend.


Am Ende des Tages hat allerdings auch Meister in einem straighten One on One das Nachsehen gegen den Singles Champion, und ohne die Möglichkeit auf seinen Partner zurückgreifen zu können kann Drake ihm weiter zusetzen, und wann immer Meister einen Funken an Momentum zu gewinnen scheint beginnen Silas und Zane schon damit, um den Ring zu wuseln, um eine Möglichkeit zu kreieren, das zu unterbinden.


Schließlich sorgt Zane in einem einzelnen, kurzen Moment dafür, dass Meister beim Schwung holen stolpert, auf die Knie fällt und sofort ist Vaughn da, um die Shattered Masks zu zeigen.


Das anschließende Cover wird allerdings von David Hott unterbrochen.


Wütend über diesen Eingriff geht Drake mit einem heftigen Palm Strike auf Hott los, dieser duckt sich allerdings, nimmt Anlauf und springt los – an Drake vorbei. Auch an Camden vorbei.


Er springt einen Dive nach draußen und räumt Zane und Scarecrow ab.


DNV wirbelt herum und bedeutet dem 5*-Highflyer, dass er diese Aktion bereuen werde, in dem Moment ist allerdings Meister hinter ihm wieder auf den Beinen – hebt ihn aus und zeigt einen brutalen Torture Rack.


Schreiend windet der Anführer von Leviathan sich auf dem Rücken seines Gegners, doch da kommt ihm Thomas Camden zur Hilfe. Er streckt den Arm so weit nach vorn, wie er kann, und er erreicht die Hand von Drake – der steckt zwar im Torture Rack, doch der Tag gilt.


Das ist bloß Matthäus Meister nicht entgangen. Und als Camden sich so schnell er kann in den Ring begibt wirft er Thomas einfach seinen eigenen Partner entgegen. Drake kollidiert mit Camden, und während Thomas sich davon erholt und sich aufrichtet wechselt Meister Hott ein.


Der springt sogleich in den Ring und kann Thomas in schneller Folge mehrere Handstand Kicks verpassen, bevor er mit einem spektakulären Spinning Superkick nachsetzt.


Es reicht allerdings nicht ganz. Thomas Camden kickt aus.


Hott bleibt allerdings fokussiert und setzt direkt nach, geht in Richtung der Seile und wartet bis Thomas wieder auf den Füßen ist, ehe er mit einem Springboard Moonsault auf seinen Gegner zufliegt – und aufgefangen wird. Camden lässt einen harten German Suplex folgen, geht in die Brücke, doch Meister ist da, um das Cover zu unterbinden.


Im gleichen Moment springen sowohl Zane als auch Scarecrow auf den Apron, noch immer wütend von Hott so abgeräumt geworden zu sein. Meister will schon auf sie losgehen, als Thomas Camden sich ihnen entgegenstellt und sie mit einer Geste vom Apron verbannen will. Das passt DNV augenscheinlich nicht unbedingt, doch weiter entwickelt sich das Ganze nicht – denn Matthäus Meister nutzt das Chaos, um Drake einmal präventiv mit einem brutalen Pounce vom Apron zu donnern, dass er über den Hallenboden segelt und in die Barrikade kracht.


Fauchend vor Wut über die Taten des 5*-Teams hechten Silas und Zane zu „ihrem“ Champion, während Camden sich umdreht und nun dem eingespielten Team gegenübersteht, die sich mit ihrer Erfahrung eine Handicap-Situation schaffen konnten.


Mit einer Art „Hail Mary“ stürzt Camden sich auf Meister, wird aber sogleich von Hott – der nun genügend Zeit hatte, sich wieder aufzurichten – attackiert. Es dauert nicht lange, bis Hott und Meister Camden im Griff haben.


Dann heißt es ohne Schnickschnack oder großes Drumherum einfach „5* Finish“ von Seiten der Hautevolee-Männer, und David Hott kann den Sieg für sein Team einfahren.


Sieger des Matches durch Pinfall und damit Teilnehmer von Runde 2 der BattleMania: Matthäus Meister & David Hott




Zehn Tage vor der Show…


Robert Breads: „Ich sollte das Team anführen.“

Steve Steel: „WAAAS, WARUM DAS DENN?! Wer bist du überhaupt, hä?! Irgendsoein dahergelaufener Neuling aus dem Performance Center, das ICH ins Leben gerufen habe! Ein belangloser Überläufer aus einer anderen, absolut unbedeutenden Liga aus’m Osten! Es versteht sich von selbst, dass ICH das Team führen werde!“

Robert Breads: „Ich bin der Head Coach. Ich bin zweifacher GFCW Heavyweight Champion. Ich war der Champion und Gewinner von absolut allem in der PCWA. Ich habe Führungsqualitäten.“


Steve Steel räuspert sich jetzt leicht verschmitzt und gespielt empört.


Steve Steel: „Pah, ich bin mehrfacher Fast-World Champion und außerdem DER Body in der GFCW! Wie gesagt, wen interessiert schon diese Provinzliga, und deine Titel in der GFCW waren allesamt zugeschustert, weil du ein Freund von Dynamite bist!“


Zur Bestätigung seiner markigen Worte lässt Steve jetzt natürlich seine Muskeln spielen. Kaum erwähnenswert, dass Steel bereits komplett eingeölt und ringfertig ist, hier so…



Wir befinden uns inmitten einer schaulustigen Menge von GFCW Performance Center Rookies, und zwar im Gym des entsprechenden Gebäudes. Heute steht Cardio auf dem Programm – wofür Breads, sehr zum Unmut der Trainees, die Winterpause verkürzt hatte. Dasselbe Programm hatte sich in dem Moment erweitert, als Steve Steel, der „Bronzed Adonis“, mit einer unerschütterlichen Selbstverständlichkeit in das Trainingszentrum der GFCW geswaggt war, um zu verkünden, er wolle nun Robert Breads für ihr gemeinsames Match trainieren.


Das kam selbstverständlich nicht sonderlich gut an.


Lennie Taiwo: „Könnt ihr nicht einfach als gleichgestellte Partner ein Team bilden?“


Eine berechtigte Frage vom anwesenden GFCW Performance Center Rookie.


Robert Breads: „Auf gar keinen Fall. Ich führe das Team an.“


Steve Steel sein Kopf läuft leicht rot an.


Steve Steel: „GLEICHBERECHTIGT?! AUF EINER STUFE?!?! MIT MIR?!?!?! Unfassbar, sowas vorzuschlagen! Taiwo, du Würstchen, aus dir wird nie was werden, mach lieber einen Imbiss auf, statt zu versuchen, Wrestler zu werden!“


Robert Breads: „Okay, so wird das nichts.“


Der Kanadier blickt sich im Rund der anwesenden Trainees um.


Robert Breads: „Lassen wir abstimmen.“


Siegesgewiss deutet Breads um die um ihn herum postierten jungen Männer und Frauen.


Robert Breads: „Wer dafür ist, dass euer Headcoach dieses Team bei BattleMania anführen soll, hebt die rechte Hand.“


Steve Steel reißt sofort seine linke Pranke in die Höhe.


Steve Steel: „Und wer für mich ist, der hebt die linke Hand, dalli dalli jetzt, Leute! Als kleines Schmankerl habe ich für alle, die für mich stimmen, noch das hier dabei, hehe!“


Steel holt jetzt eine große Sporttasche hinter seinem Rücken hervor, bei der der Reißverschluss halb offen ist, und man die Kamera sieht deutlich was Breads aus diesem Winkel nicht erkennen kann - etliche kleine Fläschen und Tuben in der Tasche…


Einstimmig heben alle anwesenden Wähler die linke Hand.


Robert Breads: „Moment, das war jetzt nicht unbedingt…“

Steve Steel: „Tja, Pech gehabt, mein Lieber! Wieso regst du dich auf, DU wolltest doch diese Abstimmung, hehehe! Wer anderen eine Grube gräbt… HAHAHA, KÖSTLICH!!! Sauber ausgetrickst, würde ich sagen. Ich bin halt nicht nur der stärkere und schönere, sondern auch der schlauere von uns beiden! ICH sollte das Team anführen! Doch damit du auch deinen Beitrag leisten kannst, Roberto, werde ich dir jetzt mal ein paar Tipps geben, wie man ein richtiger Gewinner wird, so ein super Typ wie ich eben!“

Robert Breads: „Hast du bei Title Nights nicht verloren?“

Steve Steel: „Ach, papperlapapp! Ich habe bei Title Nights gewonnen, zumindest irgendwann mal, hehe! Die erste Regel, wenn man ein Gewinner sein will, lautet: Lass dich nicht von irrelevanten Kleinigkeiten wie Jahreszahlen ablenken! Jetzt pass mal auf, ich habe hier eine kleine Trainings-Montage à la Rocky Steel im Kopf…“


  • CUT –


Steve Steels Lektionen zum Erfolg, #1:

Man braucht eine gute Taktik.


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Robert Breads: „Müssen wir uns wirklich „die bronzenen Brote“ nennen?“

Steve Steel: „Der Name ist das allerwichtigste bei einem guten Team!!! Das sollte jeder wissen! Außerdem passt das doch wie die Faust aufs Auge! So weiß jeder gleich, wofür wir stehen…“

Robert Breads: „Dafür, dass wir ungenießbar sind?“

Steve Steel: „Jetzt reicht es aber langsam mit deiner störrischen Art, Breads! Nein, es steht natürlich dafür, dass wir so toll aussehen wie… wie ich halt, der Bronzed Adonis, und dann dafür, dass wir so hart sind wie ein 10-Tage-altes Brot, hahaha!“

Robert Breads: „Gut, könnte schlimmer sein.“


Ein Dutzend Jahre Brote-Witze stumpfen einen eben irgendwann ab.


Breads blickt zu Steel, der sich vor einem Whiteboard aufgebaut hat und fiebrig mit einem Edding auf diesem herum kritzelt und leise vor sich hinmurmelt. Seine Trainees haben ihn tatsächlich in eine „verkehrte Welt“ befördert, in der Breads der Schüler ist und eifrig lernen muss. Ob seine Rookies ihn für genauso bescheuert hielten wie den „Bronzed Adonis“?


Steve Steel: „Also, da ich im Team bin, haben wir eine 50% höhere Chance zu gewinnen, aber da Breads auch dabei ist, ist die Chance minus 25%, das macht dann noch eine 25% höhere Chance zu gewinnen… Und wenn ich vor dem Match nochmal ordentlich pumpe, sind das nochmal plus 10%, also dann insgesamt plus 35% Chance, zu gewinnen. Aber da Breads so ein Lappen ist, sind das wieder minus 15% Chance zu gewinnen, also sind wir dann plus 20% Chance zu gewinnen, und wenn ich noch Bräunungscreme und mein Spezialöl auftrage, dann sind das nochmal plus 200%, also haben wir insgesamt eine 220% höhere Chance zu gewinnen!!! So werden wir Ricks und diese Perle besiegen!“


Er hat eine Mind Map gezeichnet und das krude Prozentgebilde sorgsam aufgemalt. Sie besteht aus zirka einer Million Linien, die kreuz und quer verlaufen, in Schlangenlinien seltsame geometrische Formen bilden, die aussehen als würde Scarecrow sie sich auf seine Hose drucken und das total cool finden. Letzten Endes ist das gesamte White-Board vollgekrakelt, bis auf zwei Worte, eines davon am oberen und das andere am unteren Rand.


Steve Steel: „Siehst du Breads, wir haben beide unsere Stärken, ich zwar mehr als du, aber nun gut. Da ich ganz klar der stärkere und schlauere von uns beiden bin, werde ich mich hauptsächlich um Alex Ricks kümmern, denn ihn habe ich mit meinem messerscharfen Verstand als die Hauptgefahr im gegnerischen Team ausgemacht! Du kümmerst dich dann einfach um diese Frau, Breads. Ich meine, die ist ja gar keine richtige Wrestlerin, das solltest du doch irgendwie schaffen können, hehehe!“

Robert Breads: „Klingt auch nicht weniger einleuchtend als der Kram der Drake seinen Vasallen erzählt, und die gewinnen ja auch ständig.“


Breads zuckt mit den Schultern. Das klassische „Du studierst Mathe, ich studiere Bitches“-Theorem ist ihm selbstverständlich ein Begriff. Steves Scott Steiner-hafte Ausführungen hatten ihm ziemlich eindeutig das Gefühl gegeben, dass Ricks und Steel sich im Reich der Mathematik auf komplett verschiedenen Ebenen bewegten. Jetzt musste nur noch irgendein Dritter den Normalvektor bestimmen.


Jemanden der weniger Bullshit zu sehen bekam als es Breads in seinem Leben getan hat, würde das wohl dazu verleiten seinen Kopf mit der Wucht von tausend tiefergelegten und getunten Fiat Multiplas vor das nächstbeste Zane Levy-Poster zu ballern… Spaß, als ob Zane wichtig genug ist, als dass man Plakate mit ihm drucken würde… aber er hat die Lektion „Es lohnt sich nicht, sich dagegen groß zu wehren, lass es einfach passieren“ längst gelernt.


Immerhin bedeute das, dass Ricks mit seiner Logik gegen Steel nicht weit kommen würde, weil dieses Konzept seinem BattleMania-Partner offensichtlich fremd war und er dementsprechend kaum anwenden würde.


Immer positiv bleiben.


Robert Breads: „Okay, ich kümmere mich also um das argentinische Mond-Mädchen. Das wird Dynamite sicher freuen. Gehe ich immerhin nicht auf sein neues Lieblingsspielzeug los.“


Ein beinahe nostalgischer Seufzer entfährt Breads – aber eben auch nur beinahe nostalgisch. Letzten Endes hatten sich Claude Booker und Breads über die Jahre doch zusammengerafft, was die Zeit nach Title Nights bringen würde – jetzt, wo Breads in einer Art Office-Rolle tätig war – stand noch in den Sternen.


Robert Breads: „Wie genau stelle ich das am besten an, Anführer?“

Steve Steel: „Ja Gott, was weiß denn ich! Schaller ihr eine oder so, das sollte doch genügen, das ist doch nur eine Frau! Herrje, muss man denn hier alles selbst machen?! Immer Ärger mit den Angestellten, tststs! Zweitklassiges Personal!!!“


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Steve Steels Lektionen zum Erfolg, #2:

Man braucht die richtigen Hilfsmittel.


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Steve Steel: „So Breads, jetzt aber wirklich Obacht! Jetzt verrate ich dir das allergrößte Geheimnis von allen, was meinen unfassbar astronomischen Erfolg ausmacht.“


Wieder holt der Adonis die riesige Sporttasche hervor, doch diese Mal greift er rein und holt ein kleines Fläschen und eine Tube hervor, die er Breads triumphierend hinhält.


Steve Steel: „Hier, nimm das hier!“


Sofort lässt er die Tasche wieder verschwinden und schaut ganz unschuldig pfeifend zum Kameramann hinüber.


Steve Steel: „D-das sind Vitamine… Ähm, ja…“

Robert Breads: „Ich weiß ganz genau, was das ist, Steve. Ich habe lange genug Zeit im Wrestling verbracht, um das zu realisieren. Ich werde den Teufel tun und hier im Performance Center eine AstroHappy-Epidemie lostreten.“


Anklagend deutet Breads mit erhobenem Zeigefinger auf seinen Partner/Anführer. Er könnte wohl nur noch angewiderter dreinschauen wenn Steve Steel ihm statt den Fläschchen ein Chris van Core-Shirt andrehen wollen würde.


Robert Breads: „Das ist also dein Geheimnis? Das ist es also, großer Anführer? Das ist dein ganzer Plan? Drogen?!“


Nicht wirklich schockiert oder überrascht, allerdings dennoch enttäuscht, schüttelt der Kanadier traurig den Kopf. Man möchte ihn fast in den Arm nehmen, ihm eine weiche, kuschlige Decke bringen – eine von der ganz flauschigen Sorte – und ihm den Kopf tätscheln. „Alles wird gut“, will man ihm dabei sagen, bevor man ihm ein paar Original GFCW-Plüsch-Pantoffeln hinstellt und sich kurz verabschiedet, um dem Armen eine warme Tasse heiße Schokolade zu machen, die er zur Entspannung entweder trinken oder Thomas Camden ins Gesicht kippen kann.


Steve Steel: „NOIIIN, so ein Unsinn, Mann! Das sind Vitamine, sagte ich doch! Völlig harmlos! Aber die powern echt rein, da siehste dann hammermäßig aus, die geben echt einen guten Glanz und Teint für die Haut!“

Robert Breads: „Und… also, wie hilft uns das dann das Match zu gewinnen?“


Steve Steel seufzt melodramatisch (jaaa, das kann er auch!).


Steve Steel: „Oh man, ey, dir muss man ja echt alles vorkauen! Wenn wir so unfassbar gut aussehen, dann sind die Gegner doch komplett eingeschüchtert und kriegen vor lauter ehrfürchtigem Anstarren gar nichts mehr auf die Kette!“

Robert Breads: „Dann könnten wir auch einfach eine „Best of Dr. Dick“-Compilation auf die große Videowand laden und mit der Play-Taste drohen.“


Selbstverständlich eine leere Drohung, eine „Best of Dr. Dick“-Compilation wäre schließlich nur ein schwarzes Bild.


Steve Steel: „Jetzt reicht’s aber endgültig, Schluss jetzt! Hör auf, mit diesem Technik-Gelaber zu nerven, davon reden nur irgendwelche Nerds, die die ganze Zeit im Internet hängen und nie ins Gym gehen, so wie dieser dehydrierte Alex Ricks! Der sortiert bestimmt in seiner Freizeit seine Mathe-Formeln bei Microsoft Excel nach Langweiligkeit, aber erst dann, wenn er eine Formel für die Ermittlung der Langweiligkeit aufgestellt hat, haha!“

Robert Breads: „Er könnte auch einfach Thomas Camden fragen, der ist so eine Art Koryphäe was Langeweile angeht. Aber ich glaube, die beiden haben sich bei Instagram entfolgt, das verkompliziert die ganze Sache natürlich.“


Steel seufzt erneut und hat eine fragende Miene.


Steve Steel: „Thomas wer?! Mann, ich les… äh, den Namen habe ich auch noch nie gehört, was soll das denn jetzt hier dieses Name Dropping?!?!?! Und was hat Korea mit der ganzen Sache zu tun, hä?! Mann, Breads, du bist nicht zweitklassig, du bist ja nur drittklassig, man man man, es wird echt schwer mit dir, aber zum Glück hast du ja mich als Partner! Jetzt schluck das hier, selbst wenn es AstroHappy wäre, ich habe in der GFCW noch nie irgendeine Dopingkontrolle erlebt, hähähäh!“


Canada’s Own“ seufzt.


Robert Breads: „Versprichst du, dass du mich nicht belügst?“

Steve Steel: „Bei allem, was mir heilig ist, sowas von!“

Robert Breads: „Schwörst du auf deine Mutter?“

Steve Steel: „Ich habe gar keine Mutter!“

Robert Breads: „Schwörst du dann auf deinen Bizeps?“

Steve Steel: „Ähm… tja… auf meinen Bizeps schwöre ich aus Prinzip nicht!“


  • CUT –


Steve Steels Lektionen zum Erfolg, #3:

Man muss als Team zusammenwachsen.


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Steve Steel: „Wichtig ist auch, dass wir optisch zusammenpassen, Robert! Der erste Schritt ist natürlich, dass wir dich von oben bis unten mit Bräunungscreme und Babyöl einschmieren, aber du brauchst auch ein großartiges Outfit.“


Wieder kramt Steel die Tasche hervor und wühlt darin herum.


Steve Steel: „Hier!“


Steev überreicht Breads einen kleinen, grellgelben Fetzen Stoff. Als Robert Breads das ganze auffaltet, hält er eine mini Wrestlingbadehose in der Hand.


Steve Steel: „HOHO, das passt ja wie Arsch auf Eimer, wobei ich nicht glaube, dass du die richtig ausfüllst, die sind ja auf mich angepasst, HAHAHAHAHA!!!!!“

Robert Breads: „…gut, ich zieh’s an.“


Offensichtlich hat Breads längst aufgegeben, dem unermüdlichen Steve Steel etwas entgegenzusetzen, und macht nun einfach das Beste aus der Situation.


Robert Breads: „Und was ist das?“


Der Kanadier deutet auf die Tasche, aus der Steel soeben das Outfit für Breads gefischt hatte – und die offensichtlich noch immer nicht leer ist.


Steve Steel: „Gut, dass du fragst. Ähm, Momentchen… Ich habe hier noch… ein kleines Präsent für dich, einfach um dir meine Wertschätzung zu zeigen.“


Steel kramt jetzt in der Tasche herum und holt etwas heraus. Es ist groß und rechteckig, vielleicht einen Meter hoch und einen halben Meter breit. Breads kippt legitim die Kinnlade herab.


Robert Breads: „Das ist… wow. So etwas hat noch nie jemand für mich getan.“

Steve Steel: „Tadaaa! Na, was sagste, hä?!“

Robert Breads: „Ganz ehrlich?“


Canada’s Own“ hat einen Kloß im Hals. Dieser Moment ist sichtlich emotional für ihn.


Robert Breads: „Es ist wunderschön. Ich werde es in mein Büro hängen… nein, bei mir zu Hause, über das Bett. Es ist einfach perfekt.“


Der Kanadier dreht es sein Geschenk in Richtung der Kamera.


Es ist ein riesiger, eingerahmter Screenshot der GFCW-Homepage.


Genauer gesagt: Ein Screenshot der Meldung, die Zereo Killers Ende in der GFCW verkündet.


Breads kämpft gegen Tränen der Rührung an.


Robert Breads: „Danke, Anführer. Du kennst mich zu gut.“

Steve Steel: „Heheh, na ja, du bist leicht zu durchschauen und nicht gerade tiefsinnig, Rob, daher war das jetzt nicht so schwer, aber trotzdem danke! Außerdem weiß ich auch, dass du Leviathan verabscheust!“

Robert Breads: „Nur absolut verachtenswerte Freaks mögen Leviathan. Und Jimmy Maxxx, wahrscheinlich, aber der steht noch unter verachtenswerten Freaks.“

Steve Steel: „Wer ist Jimmy Maxxx?!?!?! Nie gehört, den Namen. Wahrscheinlich irgendwo ein PCWA-Typ, das würde ja passen vom Namen. Beschissener Name, aber gut… Den muss man wohl nicht kennen.“

Robert Breads: „Du bist der beneidenswerteste Mann der Welt.“

Steve Steel: „DAS KANNSTE LAUT SAGEN, BREADSOBOY!!! DIE BRONZENEN BROTE RULEN ALLES WEG BEI DIESER KOMISCHEN BRONZE-O-MANIA! Es wird Zeit für unseren Schlachtruf, Bernd, los, stimme mit ein!“

Robert Breads: „Und wie geht…“

Steve Steel: „BITCHES!“

Robert Breads: „Was meinst du mit…“

Steve Steel: „BITCHES!”

Robert Breads: „Okay, ich raff’s nicht.”


Steel schüttelt fassungslos den Kopf.


Steve Steel: „Was fällt dir denn zu ‚Bitches‘ ein, Mann?!?! Denk doch mal daran, was ich dir gerade die ganze Zeit erklärt habe!“

Robert Breads: „Ich kenne nur die Bitch von Title Nights. Das ist Player.“

Steve Steel: „Das hier ist kein Spiel, Mann, das ist bitterer Ernst, TODERNST!!! DENK NACH!!!!!!!“


Der GFCW Hall of Famer wagt einen Schuss ins Blaue.


Robert Breads: „Ähm… Mathe?“

Steve Steel: „BITCHES!“

Robert Breads: „Mathe?!“

Steve Steel: „BITCHES!“

Robert Breads: „Mathe!“

Steve Steel: „BITCHES!“

Robert Breads: „MATHE!“

Steve Steel: „BITCHEEEEEEEEEEEEEES!“

Robert Breads: „MATHEEEEEEEEEEEEE!“


  • CUT –


Steve Steels Lektionen zum Erfolg, #4:

Man braucht abschließende Klarheit über den Plan.


  • CUT –


Steel atmet schwer, er hat zwar Muskeln wie sonst was, aber dafür wenig Kondition. Er macht halt kein Kardio im Gym…


Steve Steel: Die… letzte… Lektion… Lass mich… einfach machen. Hehe. Ich beginne das Match natürlich, und wahrscheinlich musst du dann gar nicht eingewechselt werden, ich sollte mit Ricksy schnell fertig werden!“

Robert Breads: „Das will ich hoffen, ansonsten liefe das Ganze bei deiner Kondition auf ein Handicap-Match hinaus. Und ich will nicht gegen Ricks und die eine da von Leviathan allein ranmüssen, während du auf dem Apron kauerst und dich davon erholen musst durch die Seile geklettert zu sein.“

Steve Steel: „Da kannst du dir sicher sein, Breadso! Mach dir mal keine Sorgen, wir machen das schon! Die Bronzed Breads werden abrocken! Ich finde schon Wege, wie ich diese beiden ins Schlingern bringe und Öl ins Feuer gieße, hehe!“


Und wie, um das zu untermauern greift Steel nach einer Flasche Babyöl die herum steht und spritzt damit wild um sich.


Robert Breads: „Das ist nicht das Öl, das…“


Der Hall of Famer fängt sich noch, bevor er weiter spricht. Wozu will er ihn ernsthaft korrigieren? Was würde das bringen?


Robert Breads: „Gut. Super. Du gießt Öl in welches Feuer auch immer und kümmerst dich um den Pythagoras mit Gym-Membership und ich schalte diese Prudence Blackwood mitsamt ihrer Identitätskrise aus. Wir rocken das. Das wird schon.“


Es klingt um ehrlich zu sein eher danach als wolle Breads sich das selbst einreden als würde er es wirklich glauben, aber nichtsdestotrotz scheint der neugewonnene Optimismus unseres vormals deprimierten Helden unerschütterlich.


Steve Steel: „Die Bronzenen Brote, ja Mann! Der Adonis und sein Padavan werden Lunex Rosario einstampfen und dann in die Bronze Royal einziehen, wo wir alle anderen auch noch weghauen!!!“




Durchaus positive Reaktionen tönen durch die Halle als das Logo der neuen Tag Team Champions eingeblendet wird. The Beauty & The Best mögen nicht immer nach dem Lehrbuch der Publikumslieblinge handeln, doch den Respekt und größtenteils auch die Sympathie der Menschen haben sie dennoch. Also richten sich die Blicke der Battlemania-Crowd zur Rampe, um zwei Männer zu empfangen, die heute zwar kein Match bestreiten werden, aber dennoch eine Menge zu sagen haben.


Sven: „Da kommt Danny Rickson. Und er ist allein.“


Der Kommentator hat es richtig beobachtet. Zwar spielt nicht die Solomusik des Engländers, sondern die des Teams. Doch Rickson tritt alleine auf die Rampe, bleibt dort stehen und lässt seinen Blick über das Publikum schweifen.


Pete: „Sicher wird Danny Rickson die Abwesenheit seines Partners erklären. Aber erst einmal kann er den Jubel genießen, den sich jeder neuer Champion verdient hat.“


Benannten Jubel animiert Rickson, indem er das Titelgold von seinen Hüften löst und mit einem zufriedenen und trotzdem verbissenen Grinsen in die Luft wuchtet. Er verharrt in dieser Pose. Vier, fünf Sekunden. Dann läuft er breitbeinig Richtung Squared Circle und nickt einigen der Zuschauer zu, die ihm auf diesem Weg ihre Zuneigung entgegenschreien. Zum Abklatschen lässt sich der Hall of Famer aber dann doch nicht herab.


Sven: „Und während langsam die Musik verklingt, warte ich umso gespannter darauf, was Rickson zu sagen hat.“


Der Engländer hat Position im Zentrum des Kampfgevierts bezogen. Genießt noch einige Augenblicke den Zuspruch der Stuttgarter. Dann führt er das Mikrofon an die Lippen und die gut dressierte Zuschauerschaft weiß, was sie zu tun hat: Verstummen.


Danny Rickson: „Es fühlt sich gut an, wenn ein Plan funktioniert.“


Natürlich weiß jeder Langzeitzuschauer, worauf er hinauswill: Auf den schon im ersten Halbjahr 2021 angekündigten 5-Punkte-Plan, der den Gewinn des Titels bis Title Nights einbezog. Das abermals erhobene Titelgold zeugt vom Gelingen dieses Vorhabens.


Danny Rickson: „Natürlich hat der Glanz des heutigen Tages einen kleinen, schwarzen Fleck. Denn ich habe diesen Titel nicht allein gewonnen. Sondern an der Seite Garrison Gaetas. Der heute nicht hier sein kann. Er sitzt verletzt zu Hause. Ich will mir nicht rausnehmen, in seinem Namen zu sprechen. Doch ich bin mir sicher, dass er es genossen hätte, heute im Schauer eures Jubels zu stehen. Das aber holen wir dann nach. Ob in zwei Wochen oder in vier. Ich verspreche euch, dass es nicht lange dauern wird.“


Scheinbar ist sogar der Italiener, der sonst angesichts seiner Arroganz oft gescholten wurde, dem Publikum ans Herz gewachsen: Die Ankündigung des baldigen Comebacks lässt wieder Jubel aufkommen.


Danny Rickson: „Doch auch wenn The Beauty & The Best heute nur in halber Kraft da sind, kann ich zumindest eine Sache mit voller Überzeugung sagen…“


Er wartet einen Moment ab.


Danny Rickson: „Wir sind nicht amüsiert. Ihr habt gesehen, was heute vorher früher passiert ist. Ich bei Dynamite im Büro. Ich wollte einfach nur von ihm hören, dass wir eine faire Chance bekommen, den Plan umzusetzen, den ich formuliert habe. Der da ist, dass ich den Tag Team Titel in Dimensionen bringe werde, in denen er lange nicht war. Vielleicht noch nie. Und dieses Anliegen wurde in einer Art und Weise abgeschmettert, die mich glauben lässt, ich sei nicht Danny Rickson, sondern irgendein Bittsteller. Und warum?“


Kopfschütteln beim Engländer. Ein Seufzen. Die Klaviatur der Dramatik beherrscht Rickson gekonnt.


Danny Rickson: „Weil es im Protokoll so nicht vorgesehen ist. Dem neuen Protokoll, mit dem wir alle in der GFCW nun offenbar leben müssen und dass uns in ein Korsett zwingen will, welches uns Luft und Lust raubt. Aber ich sage euch, dass Danny Rickson und Garrison Gaeta kein Interesse an irgendwelchen Protokollen oder Machtpolitik haben. Wir haben einfach nur ein Ziel. Und wir werden es erreichen. Ohne Dynamite dafür die Füße küssen zu müssen.“


Er wird gerade weitersprechen als eine Musik gespielt wird. Überrascht dreht sich Danny zur Rampe. Denn wir hören…sein eigenes Theme. Zumindest das von The Beauty & The Best. Verwirrung auch beim Publikum.



Sven: „Da ist Garrison Gaeta!“


Mit „Da“ meint Sven auf der Videoleinwand. Ändert nichts darauf, dass alleine aufgrund des Überraschungseffektes das Auftauchen Garrison bejubelt wird. Man sieht den wunderschönen Herren, die maskuline Taube aus Palermo, auf einem Sessel sitzen. Nicht irgendein austauschbares Modell, sondern ein bordeauxrotes Chesterfield-Modell. Er thront eher in diesem Sessel als das er fläzt und die Farbe des Bezugs ergänzt sich wohl auch nur in den Augen eines Modeavantgardisten mit dem strohgelben Anzug, den der extravagant gekleidete Co-Champion trägt. Gaeta hebt ein Glas Champagner zum Gruße.


Garrison Gaeta: „Mein lieber Danny! Auf unser Wohl. Auf unseren Sieg.“


Er nippt an seinem Getränk.


Garrison Gaeta: „Und natürlich…mein liebes Volk! Eigentlich müsste ich mich heute ausruhen und auskurieren. Doch ich kann es mir als Volkstribun, als euer erwählter Recke, doch nicht nehmen lassen, selbst in dieser schweren Stunde meiner Pflicht nachzukommen. Und wenn ich schon nicht persönlich da sein kann, so wollte ich euch und meinem Partner doch eine kleine Überraschung zukommen lassen, um meinen Titelgewinn zu feiern.“


Wieder nimmt er einen Schluck seines Getränks, schwenkt die Flüssigkeit achtsam im Glas umher wie ein Chemielaborant.


Garrison Gaeta: „Erlaubt mir, meinem Status angemessen, ein kleines Geschenk zur Feier des Tages.“


Er klatscht in die Hände. Abermals beginnt das Theme von The Beauty & The Best zu spielen. Doch diesmal erscheint eine ganze Flotte von Menschen. Mit Tabletts in der Hand. Und mit Champagner.


Garrison Gaeta: „Zum Anstoßen.“


Auf dieses Stichwort beginnen die Menschen, Champagner an die Menschen in der ersten Reihe auszuschenken. Stilecht in Kristallgläsern. Eine blonde Dame macht sich auf in Richtung des Ringes, um auch Danny Rickson ein Gläschen zu bringen. Der Engländer wirkt verlegen, vielleicht peinlich berührt, doch macht gute Miene zum Spiel. Die Marotten seines Partners kennt er ja schon.



Boris Orlov betritt die Stage. Er hat immer noch den grauen Armeemantel, die passenden Springerstiefel und die Armeeuniform an, als er sich in Richtung des Rings begibt. Lediglich die Zigarre fehlt in der Hand wie bei seinem zufälligen Treffen vorhin mit Tha Bomb. Er geht langsam in Richtung Ring, während Danny Rickson fragend in Richtung des Russen sieht. Bedächtig geht dieser die 2 Stufen der Stahltreppe hoch und klettert zwischen 2.- und 3. Seil in den Ring. Er geht an Danny vorbei und lässt sich ein Mikrofon geben. Das Video läuft aus und man kann Garrison wieder auf dem Monitor sehen. Seine Mimik deutet an, dass ihm die Störung durch den Rookie mehr stört als Danny. Boris nickt einmal kurz dem Volkstribun, dann Danny Rickson zu. Ein knappes Nicken, mehr nicht.


Boris Orlov: „Gratulation, Danny! Gratulation, Garrison! Ihr Zwei habt die Tag Team Titel gewonnen und dürft euch zurecht Tag Team Champions nennen. Eine unglaubliche Ankündigung letztes Jahr von dir Danny, was du dann letztlich in der letzten Show des Jahres wahr machen konntest. Respekt!“


Übertriebener Beifall durch den Ex-Militär setzt ein. Nach einem langen Moment spricht der Russe weiter, während er dieses Mal Danny nicht aus den Augen lässt.


Boris Orlov: „Ihr Zwei tragt jetzt das Ziel der Begierde wie ein rotes Fadenkreuz mit euch. Keine noch so gute Tarnung kann euch verstecken. Kein noch so gut ausgeklügelter Bunker kann euch verstecken. Als würdet ihr bei einem Nachteinsatz fluoreszierend leuchten, während alle Anderen um euch herum komplett verhüllt sind.“

Garrison Gaeta: „Wir leuchten stets, Boris Orlov. Nicht wegen eines Fadenkreuzes, das du auf uns siehst, sondern…ein jeder aus den uns eigenen Gründen. Und weil wir das beste Tag Team in dieser Liga sind. Ich sehe deshalb nicht, wieso dein kleiner Vortrag so relevant ist, dass du hier auftauchen musst.“


Boris sieht leicht grinsend den Monitor an, während er übertrieben die mittellangen Haare schüttelt.


Boris Orlov: „Ich rede nur mit anwesenden Personen, die nicht wegen kleinerer Blessuren lieber zu Hause bleiben, Garrison…“


Bevor Garrison auch nur einen Ton erwidern kann, spricht der Russe wieder Danny Rickson an.

Boris Orlov: „Danny, wo ist mein Glas? Wieso bekomme ich keinen Champagner? Ah die junge Dame hier vorne. Magst du mir bitte ein Glas reichen?“


Boris Orlov bekommt das Glas gereicht und hebt das Glas übertrieben in Richtung des Publikums, dann in Richtung des Monitors und schließlich zu Danny.


Boris Orlov: „Auf euch GFCW Galaxie! Auf dich Garrison! Auf dich Danny!“


Er geht auf Danny zu und stößt mit diesem sogar an. Doch dann kippt er das Glas Danny über den Kopf!


Boris Orlov: „Ihr westlichen Menschen feiert euch, nachdem ihr eine Schlacht gewonnen habt, als hättet ihr einen ganzen Krieg gewonnen. Hättet ihr einen Krieg gewonnen, dann würdet ihr nicht eure Gläser heben, sondern eure Wunden lecken und froh sein, dass es vorbei ist!“

Danny Rickson: „Eine Schlacht also nur, denkst du? Ich will angesichts dieses feierlichen Anlasses nicht spotten. Doch es hat Spuren von Absurdität, wenn ein Neuling in seiner allerersten Show herauskommt und die Leistung zweier Männer schmälert, die seit mehr als einem halben Jahr auf diesen Augenblick hingearbeitet haben.“


Der Russe lächelt wieder das kalte Lächeln, wie vorhin bei Tha Bomb, während er Danny von oben bis unten mustert. Seine Augen bleiben ein paar Sekunden länger beim Titel hängen, als beim Rest.


Boris Orlov: „Es wird glaube ich Zeit, dass ich mit der Sprache rauskomme, was ich will bzw. warum ich eure kleine Feier störe…Ich will das was ihr euer Eigen nennt! Ich will die Tag Team Titel! Ich will ein Match gegen dich und deinen Partner Garrison!“

Danny Rickson: „Es wird…albern.“


Der Engländer stellt sein Glas ab und strafft die Schultern.


Danny Rickson: „Erst kommst du raus und stellst eine absurde Behauptung. Und jetzt forderst du ein Titelmatch? Am Tag deines Debuts?“

Fast schon hilfesuchend blickt Rickson zu Garrison Gaeta. Der zuckt auf dem Monitor mit den Schultern. Er weiß auch nicht recht, was mit dem ungebetenen Gast anzufangen ist.

Danny Rickson: „Wir haben versprochen, diesen Titel in den Main Event zu bringen. Das werden wir nicht gegen einen Rookie erreichen. Zudem ist dies ein Team-Titel. Und du bist allein.“


Provokant geht der Russe einmal um Danny rum bleibt aber direkt vor ihm stehen. Die Gesichter trennen vielleicht maximal 30 cm. Boris hebt das Mikro an.


Boris Orlov: „Wer bitte sagt, dass ich allein bin?“


Kaum hat der Mann aus Orjol die Worte gesprochen, als durch das Publikum eine Frau den Ring entert. Die Frau trägt einen schwarzen Ganzkörperlatexanzug und über ihrer linken Brust ist ein goldenes Sowjet-Zeichen bestehend aus Hammer und Sichel eingraviert. Die Frau trägt kurze schwarze Haare, hat eine sehr athletische Figur und etwas herbere Gesichtszüge. Für Konservative wohl ein insgesamt burschikoses Auftreten. Durch ihre Springerstiefel und den dementsprechenden Absätzen, dürfte die Frau knapp über 1 Meter 80 messen. Ihre Augen strahlen eine enorme Aggressivität aus.

Danny Rickson scheint irritiert. Mit einer Frau im Ring hat er nun nicht gerechnet. Verdutzt schaut erst die Frau und dann wieder Orlov an. Plötzlich ertönt ein lauter Schrei der Dame und Danny Rickson muss ein High Knee Lift einstecken und wankt. Die Kämpferin hakt sich dann bei Rickson ein und bringt ihn mit einem Russian Leg Sweep zu Fall. Danach treten die beiden Aggressoren auf den Tag Team Champion fleißig ein. Keiner kommt Rickson zu Hilfe….


Garrison Gaeta: „Aufhören! Hilfe! Sofort!“


Der Italiener muss auf dem Monitor mit ansehen, wie sein Partner zu Nichte gemacht wird. Wild gestikulierend schreit er in die Kamera, von der eben präsentierten Ruhe und Eleganz nicht mehr ein Hauch zu spüren. Doch niemand folgt auf seine Aufforderungen. Keine Security kommt Rickson zur Hilfe, der von der Frau und Orlov auseinandergenommen wird.


Garrison Gaeta: „Danny! Steh doch auf.”


BUUUUUUUUUUUUH!”


Gaetas Forderungen sind fruchtlos. Der Engländer ist nach dem Angriff regungslos. Boris Orlov beugt sich zu dann Danny Rickson herunter und nimmt ihm den Belt ab, welchen er kurz betrachtet. Dann legt er ihn vorsichtig ab. Er geht in die Knie und zieht den Kopf von Danny nach oben, während er das Mikrofon an die Lippen setzt.


Boris Orlov: „Darf ich euch meine Partnerin Tonya vorstellen? Tonya und ich haben genug von diesem westlichen Geplänkel. Es wird Zeit, dass die richtigen und wichtigen Werte hier Einklang finden! Der kalte Krieg ist vorbei, aber unser Krieg gegen den Westen und vor allem gegen die westlichen Werte der GFCW hat gerade erst begonnen!“


Boris Orlov lässt unsanft den Kopf von Danny auf die Matte fallen. Er erhebt sich und salutiert vor Tonya. Tonya salutiert ebenfalls. Die Entrance Theme von Boris Orlov erklingt ein weiteres Mal und die beiden begeben sich dann in Richtung Backstagebereich.



Ein Tisch für Zwei. Weiße Tischdecken wohl gefaltet. Kerzenschein gibt eine gemütliche Stimmung. Am Fenster stehen weitere kleine Lampen und tauchen die Szenerie in ein warmes Licht. Auf der einen Seite sitzt Rob Gossler. Der Platz gegenüber noch leer. Rob scheint schon weit über sein erstes Glas Bier hinaus als er deprimiert den Kopf in die aufgestützte Hand fallen lässt.


Eine Stimmer erklingt: Wir begrüßen sie alle hier zum ersten Speed Dating für Alleingelassene des Jahres 2022. Ich hoffe das wir alle Anwesenden zufrieden stellen können. Wir beginnen mit Runde eins. Vor jedem von denen die bereits fest am Tisch sitzen gesellt sich gleich ein erster Partner. Ihr habt 5 Minuten um euch kennenzulernen und könnt im Anschluss entscheiden ob ihr zusammen passt. Funkt es....steht ihr gemeinsam auf. Ansonsten rückt ihr einfach weiter.


Rob: „Was zum Teufel mach ich hier?! Ein gefallener Engel. Ich war ein Gott und nun sitz ich hier. Getrennt von meinem Partner und soll mit Dir ein Team bilden. Ich habe keine Ahnung wer du noch mal bist. Scheiße ich weiß glaube ich gerade nicht einmal wer ich selbst bin!“


Nach wenigen Sekunden verdunkelt sich der Tisch vor Rob Gossler. Dieser schaut hoch und schüttelt nur verständnislos mit dem Kopf als er seinen Gegenüber sieht.


Thor: „Das kann doch wohl nicht euer ernst sein oder?“


Die Stimme des ersten GFCW Heavyweight Champion dröhnt durch den Raum. Das Mitglied des Protokolls setzt sich auf den Stuhl und räumt den Tisch mit seinem mächtigen Arm ab. Rob Gossler lächelt


Thor: „Wieso sitzt ausgerechnet DU hier? Haben wir uns letztes Jahr nicht genug aufs Maul gegeben? MUSS das ganze so weitergehen du Made!? Herr Ober...könnte ich noch ein Bier bekommen?! Ich ertrag das hier nicht. Wieso verlangt Dynamite DAS hier von mir?

Rob: „Verstehe, ich bin schon solange dabei und doch glaube ich immer noch ein Rookie zu sein. Ich hab mir das hier auch nicht ausgesucht. Naja ich denke wir sollten einfach unseren Job tun. Timo Schiller und dieser Cowboyheini.... Doch überleg mal...wenn wir uns gut anstellen werden Die uns schon nicht zerlegen.“


Thor hört stumm zu, Er nimmt einen großen Schluck aus seinem Glas und leert es.


Rob: Ey Ich nehme noch ne Runde für mich und meinen Kollegen! Also irgendwelche Strategievorschläge. Ich verspreche im Ring auch nicht zu kotzen. Weißt du ob man hier Rauchen kann?“


Thor schüttelt mit dem Kopf, nestelt an seiner Tasche und holt eine Schachtel Zigaretten raus. Er zündet sich eine an. Rob Gossler fasst das als Ja auf und zündet sich ebenfalls ein Lungenbrot an.


Rob: „Okay, mir fällt sowieso nichts anständiges auf Anhieb ein. Ich bin ein Instinktwrestler. Wenn ich plane geht es schief. GRUNDSÄTZLICH!“

Thor: „Das einzige was wir hier planen ist zu gewinnen. Mir ist das egal wie wir das anstellen. Das heißt das ich dich auch als Waffen benutzen kann um zu gewinnen. Doch komm mir nicht in die Quere sag ich dir. Mach keine krummen Sachen. Wir werden keine Freunde und kein Team. Das einzige was zählt ist das wir gewinnen.“


Dabei tippt er immer wieder hart auf den Tisch. Am Ende des kleinen Monologs leert er die zwei Pinnchen Jägermeister die Thor sich hat liefern lassen.


Rob: „Sollte funktionieren und anschließend leg ich mich wieder unter einen Stein und warte ab bis ich wieder gerufen werde oder so....“


Rob beginnt sich Tabak in ein Blättchen zu drehen, während er konzentriert den Filter zwischen die Lippen gepresst hat. Er stopft den Filter in ein Ende des gerollten Blättchens doch als er zukleben will reißt ihm das Blättchen.


Rob: „FUCK!“


Verärgert wirft er das Knäuel von Tabak, Filter und Papier auf den Boden.


Wütend schlägt er mit der Faust auf den Tisch.


Rob: „Dass fängt ja Super an! Kein Gutes Zeichen. Kein gutes Zeichen! Hrmpf und das war mein letztes Blättchen BUHUUUU!“


Mutlos lässt Rob den Kopf auf den Tisch fallen.


Rob: „Großartig, wirklich großartig. Wir möchten bezahlen!“


Der Kellner kommt an den Tisch und rechnet die zu bezahlende Summe vor.


Rob: „Wir zahlen getrennt. Wir sind hier schließlich nicht in einer Romanze oder sowas. Hier stimmt so.“

Kellner: „Entschuldigen sie dass ist genau passend.“


Gerade als der Kellner das Geld wegnehmen will prescht Thor dazwischen und ergreift die Hand des Kellners.

Thor: „Stop! Liegen lassen. Pfoten weg.“


Der Kellner schaut verdutzt.


Kellner: „Aber die Rechnung?!“

Thor: „Was ist los? Ziehst du Nebenluft!? Hier zahlt keiner was.“


Er nimmt das Geld und steckt es sich in seine Tasche.


Rob sieht Thor grinsend an. Der Kellner ist verdutzt. Thor steht auf und schubst ihn zurück auf den Stuhl. Gossler lacht auf. Rob steht auf und geht an Thor vorbei.


Rob: „Kommt Thor lass uns draußen weiter reden ich brauch Zigaretten.“

Thor: „Und ich hab Durst.“

Rob: „Okay...immerhin in der Sache verstehen wir uns.“


Die beiden verlassen das Restaurant.


Tag Team-Ausscheidungsmatch 3:

Alex Ricks & Luna Rosario vs. Steve Steel & Robert Breads

Referee: Peter Cleven


Eine blechern-metallene Stimme ertönt im weiten Rund!



ZEHN!



NEUN!



ACHT!



SIEBEN!



SECHS!



FÜNF!



VIER!



DREI!



ZWEI!



EINS!



Plötzlich springt der Titantron an und zerreißt die bis zum Bersten gespannte Atmosphäre in der Halle. Keine großen Effekte etc., nein. Es wird nur auf schwarzem Grund in fetter Schrift ein Name gezeigt:



DIE BRONZENEN BROTE



Und dann startet die Musik!







Die Wrestling Fans hält es nicht mehr auf ihren Sitzen, denn jetzt tritt einer der ganz, ganz großen auf, einer der schon fast alles gewonnen und erreicht hat… und Robert Breads, der sich wahrscheinlich gerade fühlt wie Bryan Danielson anno 2006.


Und da kommen sie auch schon auf die Stage stolziert, vorne weg natürlich der Hüne Steel, gefolgt vom Mann aus Toronto. Steve in seiner schwarzen Leggins, den Oberkörper eingebräunt und eingeölt, und dann posiert er erstmal heftig für seine Bronze-o-Maniacs! Man sieht Steel seine 47 Jahre an, aber die Muskeln sind immer noch beeindruckend aufgepumpt, und das Öl und die Bräune machen den Rest.



Und dann ist da noch der GFCW Hall of Famer, zweifache GFCW Heavyweight Champion und Head Coach des GFCW Performance Centers.


Er steckt in den gelben, nicht wirklich passenden gelben Wrestling-Trunks, die Steve Steel ihm geschenkt hatte. Mit seiner halbgaren Abstimmungs-Idee hatte er sich selbst in diese Lage gebracht, er hatte sich von Steve Steel – von allen Menschen auf der Welt, Steve Steel – austricksen lassen und stand jetzt zu seinem Wort.


Er sieht komplett beschissen aus, wie er da steht.


Sein ungleichmäßiger Spray-Tan lässt ihn wirken als hätte er eine furchtbare Haut-Krankheit, das Babyöl lässt ihn glänzen und sein Gesichtsausdruck sagt uns, dass er ohne jeden Zweifel weiß, dass das alles hier komplett bescheuert ist.


Aber warum sich dagegen wehren, wenn man auch einfach mitspielen kann?


Pete: „Was zum… was ist nur mit Robert Breads los, der macht sich ja hier lächerlich?!“

Sven: „So ein Nonsens, Breads weiß einfach, dass er nur das machen muss, was Steve Steel sagt, und dann gewinnen sie das Ding hier locker!“


Tatsächlich versucht Breads, der ganz offenkundig absolut keine Ahnung davon hat was er da gerade tut, ein paar Posen im Stile von Steve Steel (sagt das zehnmal schnell hintereinander) nachzuahmen, scheitert dabei allerdings erbärmlich.


Die Fans finden es aber super und jubeln den beiden zu. Steel deutet Breads mit wilden Armgeste nan, dass er jetzt mit zum Ring kommen soll. Unter dem tosenden Applaus der Fans folgt Breads seinem „Mentor“, der entschieden drauflos marschiert, zum Ring…




Hart setzt die Musik aus den Lautsprechern ein und dunkelgrüne Scheinwerfer durchschweifen die abgedunkelte Halle. Auf dem Titantron sind die wilden und verwackelten Bildern von verwüsteten Straßen und brennenden Barrikaden zu sehen durch die sich in Nahaufnahme eine schattenhafte Schlange bewegt. Immer wieder flackert dazwischen das aufgerissene Maul des Leviathan Logos auf. Langsam bewegt sich dazu eine Person auf die Bühne und blickt sich bedächtig in der Halle um. Der kahle Schädel ist unter einer Kapuze verborgen, eine schwarz-goldene Schädelmaske bedeckt die untere Gesichtshälfte.

Laura: „Das folgende Match ist das dritte Tag Team Match der ersten Runde von GFCW Battlemania. Auf dem Weg zum Ring, aus Hamburg, mit offiziellem Gesicht von 64 Kilogramm: Serpents Child: LUNA ROSARIO.“

In der Mitte der Stage bleibt sie kurz stehen und posiert einmal, die Arme weit ausgebreitet. Dann verstummt die Musik allerdings auch schon und wird direkt darauf von altbekannten Sythesizern ersetzt.



Zwei Lichtkegel auf der Bühne.

Und neben Luna steht Alex Ricks.

Sie sieht ihn an.

Er erwidert den Blick nicht.

Sie streckt ihm die Faust hin.

Er ignoriert sie.

Laura kündigt ihn an.

Er ignoriert es.

Er marschiert auf den Ring zu.

Luna geht hinterher.

Er blickt starr nach vorne.

Sie blickt in die Fans.

Pete: „Vielleicht eines der brisanteren Duos, das sich hier auf den Weg macht, Sven. Mit all der Geschichte.“
Sven: „Auf der einen Seite hast du auf jeden Fall Recht, Pete, Drake Nova Vaughn und Alex Ricks haben so viel Geschichte zwischen sich und konsequenterweise auch Luna Rosario und Alex Rick, die beiden haben sich bekriegt und zumindest Luna hatte auch schwer unter diesem Kampf zu leiden. ABER, Pete, ich sage dir auch: Das sind zwei wahnsinnig intelligente und kalkulierende Personen, die hier zusammengelost wurden.“
Pete: „Auf jeden Fall, eine wahnsinnig gefährliche Kombination, von der ich persönlich vermute, dass sie eines der Teams sind denen es leichter fällt zusammenzuarbeiten.“
Sven: „Aber nichts destotrotz ist natürlich der körperliche Gegensatz zwischen einem Steve Steel und einer Luna Rosario extrem. Da muss ganz tief in den Zauberhut gegriffen werden, aber wenn jemand das kann, dann Alex Ricks.“

Er geht weiter.

Sie wechselt ein paar grobe Worte mit einem Fan.

Er geht die Stufen nach oben.

Sie schwingt sich elegant auf den Apron.

Er schiebt sich durch die Seile.

Sie hört ins Publikum.

Er legt drei Finger auf die Matte.

Sie springt auf das oberste Ringseil und peitscht die Fans an.

Sie ernten Buhrufe.

Es ist ihnen egal.

Die Musik verstummt.

Die beiden treffen sich in der Ecke.

Alex und Luna sind… ein Team?

Peter Cleven blickt noch einmal in beide Ecken und wartet einen Moment, bis die startenden Teilnehmer des Matches im Ring stehen und NUR diese beiden. Robert Breads scheint einen Moment zu überlegen, tritt dann unter Steels potzigen Worten aber brav durch die Ringseile und stellt sich in seinen quietschgelben Hosen auf den Apron, während Steel demonstrativ die Muskeln spielen lässt.
Auf der anderen Seite scheint der Plan einvernehmlicher umgesetzt zu werden und Luna schwingt sich mit einem Satz über das oberste Ringseil und setzt auf dem Apron auf. Ihre zum Fist-Bump ausgestreckte Faust ist Alex Ricks egal. Ein kurzes Zeichen des Ringrichters, ein vernehmbarer Glockenschlag, und ab geht die Post zum dritten Mal an diesem Abend.

Frühphase

Die 4000 Fans in der Halle sehen den erwarteten Matchbeginn bei den zwei aktiven Kontrahenten. Steve Steel strotzt, trotz einem wohl sehr unterdurchschnittlichen 2021, vor Selbstbewusstsein, versucht den Ring zu dominieren und sofort mit viel Wucht Zugriff auf Ricks zu bekommen. Der Mathematiker hingegen bleibt komplett ruhig, lässt Steel immer wieder den Raum kontrollieren ohne ihm wirklich eine Gelegenheit zu geben. Wiederholt schießt Ricks für den Takedown oder einen Hold aus dem er arbeiten kann, doch die enorme Masse an Gewicht und Babyöl von Steve Steel verhindern das bislang.

Pete: „Ist das überhaupt erlaubt?“
Sven: „Gut, dass du nach Jahren Steve Steel die Frage stellst und der Fakt, dass er das seit Jahren macht sollte dir die Antwort geben! Steel ist eben nicht so blöd. Schau, er hat sogar Breads in diese grandiose Taktik mit eingeweiht!“

Doch keinerlei Frustration auf Ricks Gesicht, im Gegensatz zu Steel, der sichtlich genervt ist. Bislang geht der Plan des ehemalige World Champions perfekt auf: Steel mental angreifen und verhindern zu viel Kraft früh zu verbrauchen. Ein Wechsel zu Luna zieht das gleiche Spiel nach sich: Den Koloss ins Leere laufen lassen und wieder zurück wechseln. Wie eine Dampflok verfolgt Steel die beiden in und außerhalb des Rings, denkt nichtmal ans Wechseln.

Nachdem Alex abermals abtaucht klatscht der bronzed Adonis dann aber doch mit viel Wucht Breads auf die Brust, was Cleven sofort als Tag registriert. Mit hochgezogenen Augenbrauen blickt Canadas Own auf seinen Tag Partner, doch abermals hält er sich zurück und tritt in den Ring. Auf der anderen Seite warte Ricks und man meint fast zu sehen wie ein Mundwinkel sich bewegt, als er sich umdreht und Rosarios ausgestreckte Hand abklatscht.

Pete: „Sehr, sehr unterschiedliche Signale von diesen Wechseln.“
Sven: „Absolut.“

Für einige Zeit kann Rosario dem Hall of Famer gut die Stirn bieten, trifft Kicks, behauptet sich im Kampf um Position, doch man meint fast, dass es jetzt Breads ist, der seine Gegnerin ein wenig abkocht und auflaufen lässt und schießlich mit einem schönen Suplex auch endgültig den Wind aus den Segeln nimmt, bevor er sie in die Ecke zerrt und zu Steel wechselt.

Mittelphase

Mit aller Brutalität und Wucht eines Steve Steel und der ganzen Wrestling-Intelligenz eines Robert Breads beginnen die beiden Luna jetzt doch sehr effektiv zu isolieren. Für den Moment scheint doch eine Koexistenz möglich zu sein, der Bronzed Adonis sich tatsächlich in die Zusammenarbeit zu fügen. Auf der anderen Seite des Rings beobachtet ein gewisser Mathematiker stoisch wie das Duo in der gegenüberliegenden Ecke systematisch seinen vorsichtig aufgeschriebenen Plan in Fetzen reißt. Rosario versucht unter der Barrage aus Slams, Schlägen und Suplessen ihre Gelegenheiten zum Gegenschlag zu finden, zumeist gegen Robert Breads, doch erfolglos. Doch einem starken Cover von Steel kann sie sich bislang entziehen, was Ricks mal für mal mit einem leichten Kopfnicken zur Kenntnis nimmt. Bis in ihre eigene Ecke kommt Luna dabei aber dann eben trotzdem nicht.

Pete: „Altmodisches und effektives Tag Team Wrestling. Hätte ich nicht erwartet von den Beiden.“
Sven: „Vielleicht hat Ricks Luna hier doch zu viel zugetraut. Wenn sie überhaupt zum Tag kommt, wird er das hier wohl alleine regeln müssen.“

Jetzt der Powerbombansatz von Steel, der noch einen höhnischen Kommentar in Richtung Alex wirft. Erneut: Keine Reaktion. Doch jetzt zieht Luna den Kopf zurück. Hart tritt sie gegen das Bein des Riesen, das unter seinem Gewicht nachgibt. Ungelenk schlägt er auf der Matte auf, dreht sich aber nicht zu Breads ausgestrecktem Arm um, sondern will sich wieder auf die Füße schieben. Luna ist schon in die Seile gegangen und schlägt mit dem Absolute Zero in die Seite von Steels Schädel ein. Unelegant grunzend liegt das lebende Werbeschild für Selbstbräuner auf dem Boden von Breads. Und Luna? Macht einen Schritt zurück und bedeutet Breads er solle doch herkommen, was ein Raunen in der Halle erntet. Doch kaum langt Robert über das ringseil und klatscht Steel am Boden ab, stolpert Rosario zurück in ihre Ecke, wird von Ricks abgeschlagen, und geht dann erschöpft zu Boden.

Sven: „Da ist das Ding!“
Pete: „Sie hat sich aus diesem ganz üblen Klammergriff von Steel und Breads lösen können, aber haben die hier vielleicht genug Schaden angerichtet?“
Sven: „Ich würde tippen Ja, Pete, ich glaube das Resultat ist da.“

Diesmal gibt es auch bei Ricks nichtmehr Standgas. Clothesline, Clothesline, Neckbreaker. Breads ist am Boden und der Mathematiker beginnt sofort Canadas Own Knoten in die Gliedmaßen zu wrestlen. Doch ganz so technisch unversiert ist Breads dann doch nicht. Der noch fast top-fitte Kanadier lässt Alex hart für sein Geld arbeiten und erlangt jetzt phasenweise sogar die Kontrolle, sei es am Boden oder im stehen.

Spätphase

Während Luna noch immer versucht ihre Kräfte wieder zu sammeln hat Steel sich von dem Schlag erholt. Zwar flucht er Lautstark über das Klingeln in seinem Kopf und bellt zahllose Drohungen in Richtung Luna, die ihn nur breit grinsend ansieht. Eine Zeit lang setzen Breads und Ricks sehr zur Freude der Fans noch ihr technisches Feuerwerk fort und es ist schwer eindeutig auszumachen, wer die Oberhand hat. Ricks kontrolliert den Großteil der Zeit zwar, doch Breads nutzt seine Lücken für Gnadenlose Kicks. Lautstark will Steel wieder und wieder eingewechselt werden, fischt sogar nach Robert, doch verfehlt ihn. Schließlich landet Breads in der Ecke des Ricks/Rosario Teams und nach einem fragenden Blick von Alex zieht Luna sich wieder auf die Beine und schlägt ab. Rosario steigt aufs Top Rope und trifft auf dem in Position gehaltenen Breads einen perfekten Crossbody, doch der kickt aus.

Sven: „Jetzt gibts hier ja sogar noch richtige Ansätze von Tag Team Offensive!“
Pete: „Und Steel poltert wie ein Rumpelstilzchen, er wollte schon viel früher wieder in dieses Match!“
Sven: „Er ist der Anführer des Teams, Breads sollte auf ihn hören!“
Pete: „Jetzt mach mal n Punkt, Sven…“

Und Rosario schießt sofort weiter, ohne Rücksicht auf Verluste beginnt sie aus allen Winkeln das Leben aus Breads rauszukicken, nutzt die Seile, fliegt aus dem Ring. Doch immer wieder pausiert sie um schwer zu atmen, greift sich an nacken und Hüfte. Die Barrage an Angriffen zuvor zeigt Wirkung. Doch jetzt ist es Breads der dringend das Tag braucht und Rosario kann sich die Pausen nehmen, die sie braucht, teils auch mit Wechseln zu Ricks. Nachdem der einige gefährliche Holds und auch knappe Cover anbringen konnte, zeigt sich aber doch die Routine eines Robert Breads der Ricks entwischen kann und endlich einen schimpfenden Steel wieder ins Match bringt.


Finish

Der bronzed Adonis prescht schier durch Alex Ricks hindurch. Überraschend Schnell donnert Steel mit einem Bodycheck in den Mathematiker hinein, zerrt ihn hoch, schleudert ihn in die Ecke und fegt ihn mit einem Chop aus dem Stand. Mühelos wird Ricks vom Boden aufgehoben und wie ein Sandsack durch den ring geworfen.

Sven: „Was für eine Kraft!“
Pete: „Jeder Plan der Welt löst sich bei sowas doch in Luft auf!“

Alex hatte sich überrollen lassen und alle technische Finesse bringt dir nichts wenn du zwei Meter durch die Luft segelst. Den Blick in die Kamera performt Steel eine halbe Bodybuilding Routine und findet sich offensichtlich sehr toll. Um Ruhe bemüht greift Alex die Ringseile und beginnt sich nach oben zu ziehen aber Steel ist schon wieder da und slammt ihn hart in die Matte. Das ganze Spielchen soll von vorne losgehen, doch diesmal rutscht Alex über die Schulter nach unten und stößt Steel in Richtung seiner eigenen Ecke. Luna schaltet Schnell und reißt das Bein nach oben, trifft die Schläfe des Hühnen. Ricks rollt Steel sofort ein, kriegt nur den Count von zwei und geht sofort in die Boston Crab über. Unter Schmerzen sucht der Bronzed Adonis nach einem Ausweg, kann sich nicht ganz rauspowern, doch die massiven Beine Steels erlauben keinen sicheren Griff des Mathematikers, der den Hold daraufhin loslässt und in den Heel Hook wechselt.

Wild strampelt Steel mit dem freien Bein und erwischt Ricks doch tatsächlich frontal im Gesicht. Ein Cut öffnet sich über dem Linken auge und benommen bleibt Alex liegen. So weit es geht streckt sich Breads über das Seil, doch steel rollt sich von ihm weg.

Sven: „Was macht er denn jetzt?“
Pete: „Ich glaube er will Breads zurück geben, dass er vorhin nicht getaggt hat!“
Sven: „Aber das war doch ne ganz andere Situation!“
Pete: „Ja sag das Steel!“

Mit einer Geste signalisiert Steel, dass es das jetzt war. Noch immer liegt Ricks am Boden.

Pete: „Aber vielleicht braucht er das Tag gar nicht!“

Noch einmal landet der massive Boot von Steel in Ricks´ Gesicht, dann geht es in die Seile.

LEGENDARY LEGDROP

UND DER SITZT TATSÄCHLICH

Pete: „STEEL SCHIEBT SEIN GANZES GEWICHT AUF RICKS!“

Sven: „Hier kommt Luna!“


Im Moment in dem der Legdrop einschlägt springt Rosario bereits auf das oberste Seil, bereit abzufedern und auf Steel zu segeln. Doch auch Breads ist schon in den Ring gesprintet, als Steel noch nichtmal gelandet war. Er schießt an dem Cover vorbei.

1…

Luna springt ab, doch Robert sieht genau, was sie vorhat. Der Weg ist weit, sie würde flach springen müssen. Er passt den Absprung genau ab und segelt nach vorne, das Ziel Luna aus der Luft zu spearen. Doch Canadas Own war eine Bewegung zu schnell. Rosario sieht Breads nach vorne schnellen, springt Rückwärts wieder vom Seil. Ausgekontert wie ein Rookie springt der Hall of Famer ins Leere? War es Erschöpfung? Hatte er Luna unterschätzt?

2…

Doch der Weg ist frei. Ein zweites Mal springt Luna ab und fliegt genau auf Steels Rücken, das Cover ist abgebrochen.

Verdutzt blickt Steel zu Breads und Luna, bevor er beginnt zu schreien und zu toben und zu zetern als ob wir auf RTL II gesendet werden würden. Genervt blickt ihn Breads an. Jetzt reicht es ihm auch. Er geht auf Steels Beschimpfungen vollends ein. Die Ruhe selbst schiebt Sich Alex derweil mit Lunas Hilfe irgendwie wieder auf die Beine und die beiden wechseln. Breads und Steel stehen am anderen Ende des Rings und brüllen sich gegenseitig an. Steve stößt Breads vor die Brust, was der prompt erwidert.

Peter Cleven geht jetzt zwischen die beiden, versucht den nicht-legalen Partner, Breads, wieder aus dem Ring zu kriegen. Immer wieder sieht Luna prüfend zu Ricks. Der Streit dauert und dauert und dauert. Ein kurzes Nicken. Alex hat seine sieben Sinne wieder beisammen.

LOW BLOW VON LUNA

Sven: „Es war doch klar!“
Pete: „Da geb ich dir mal recht!“

Steel knickt aufheulend ein. Breads schreit empört auf Cleven ein, doch alles, was er damit erreicht ist, dass Cleven noch energischer auf ihn einredet. Keine Erfahrung der Welt rettet dich vor der Dummheit der Ringrichter.

SERPENTS KISS

Der am Boden kniende Steel wird brutal von Luna getreten, doch knickt tatsächlich nicht ganz um.

Q. E. D.

Auch Ricks war herangeschossen.

Cover!

Ricks zerrt Cleven an der Schulter, so dass der sich ENDLICH umdreht und Lunas Cover sieht.

1…

Breads versucht sich an Alex vorbeizuschieben doch der packt ihn grob und hält ihn stoisch fest.

2…

3!!!!!!!!!!!!!!

Sieger des Matches durch Pinfall: Luna Rosario und Alex Ricks

Pete: „Und am Ende geht der Plan doch auf. Es braucht Leviathan gar nicht, wenn du einen Alex Ricks an deiner Seite hast, der SO TIEF gesunken ist.“
Sven: „Steel wurde einfach vom Los geschlagen heute. Luna und Alex haben nur ihren Stiefel gemacht.“

Erschöpft rollt Luna von ihrem Gegner und auch Alex scheint gut mitgenommen. Die Voraussetzungen für die Battle Royal könnten besser sein, aber auch schlechter.

Ricks hält Luna die Hand hin und hilft ihr auf. Doch direkt danach dreht er sich ohne eine weitere Geste, Mine oder ein weiteres Wort um und verlässt den Ring, während Luna noch genüsslich ihre Hand erheben lässt. Und Robert Breads? Der knirscht mehr als nur ein bisschen mit den Zähnen, als er Alex folgt und seinen geschlagenen Partner zurück lässt.