Dass
er diesmal nicht in seiner eigenen Kabine ist...ist egal.
Mit
wem auch immer sich der Mathematiker in einer Show einen Raum
teilen muss oder wie auch immer dieser Raum letztlich aussieht,
solange dort eine Dartscheibe hängt, kann er seiner
Matchvorbereitung unbehelligt nachgehen.
So
beginnt auch diese Szene. Mit Alex Ricks in Nahaufnahme wie er
einen Dartpfeil nah zwischen seine Augen führt, Maß
nimmt und ihn dann nach vorn schnellen lässt. Sich selbst
zunickend geht er ohne sonstige Regung in seiner Mimik nach vorn,
verlässt den Bildausschnitt für einige Sekunden und
gibt dem Zuschauer somit Gelegenheit einen Blick hinter die
Kulissen zu werfen, wo vor allem eine Sache durch ihre Existenz
und eine andere Sache durch ihre Abstinenz auffällt.
Existenz:
Eine Flipcharttafel neben der Garderobe anstelle der sonst so
üblichen Raumpfalnze im übergroßen Blumentopf.
Abstinenz:
Eine zweite Sporttasche neben der des Mathema....
Mit
einem hörbaren Knall kracht die Türklinke gegen die
Wand, als die Tür mit Wucht aufgestoßen wird,
woraufhin Ricks sich gar nicht erst umblickt sondern eher über
den verworfenen Dart grübelt. Er weiß ganz genau, wer
hinter ihm in den Raum getreten ist. Entschieden leiser hört
man das folgende Schließen selbiger und kurz darauf das
dumpfe Geräusch einer Sporttasche auf der Holzbank, was wohl
auch der letzten Person klarmacht, dass Ricks entspannte
Einsamkeit ein Ende hat.
Luna:
„Hey Alex.“
Sie
lässt sich auf die Bank fallen und beginnt ihre
Straßenschuhe aufzubinden.
Luna:
„Wie geht’s dir?“
Der
zweite Punkt kann also gestrichen werden, keine Abstinenz mehr.
Luna blickt kurz auf, lässt den Blick über den Raum
schweifen. Ein Innendesigner hat sich hier nicht gerade ausgetobt
aber exzentrisch war Ricks wohl noch nie. Interessiert verfolgt
sie zwei Pfeile die in die Scheibe fliegen, während der
Freiburger sich immer noch nicht umgedreht hat und auch die
Begrüßung nicht erwidert.
Doch
kaum hört man das charakteristische „Tock“ in
der Scheibe, zeigt der Mathematiker bereits eine Reaktion.
Natürlich erst, nachdem der dritte Pfeil wieder seine Hand
verlassen hat, er muss Prioritäten setzen, aber immerhin.
Dann dreht er sich überraschenderweise um, anstatt zur
Scheibe zu gehen.
Mit
einer Hand deutet er auf den kleinen Beistelltisch mit
verschiedenen Getränken in der Nähe der Tür,
während er Luna mit überraschender Entschiedenheit
zunickt. Kurz erwidert sie seinen Blick, zieht den zweiten Schuh
aus, streckt sich einmal und trottet dann ohne sich anmerken zu
lassen, was in ihr vorgeht zu dem Tisch und lässt sich mit
Schwung auf den Stuhl fallen.
Alex:
„Luna, gut...Ich habe dir schon einige Getränke
besorgt, du musst dich nur noch aufwärmen. So haben wir mehr
Zeit. Ich möchte mit dir über Robert Breads und Steve
Steel sprechen. Unsere Geschichte, Luna, oder ob was du sonst
besprechen willst...ist mir egal. Und ich denke dir
auch.“
ZISCHHHHH
Eine
Flasche Cola wird geöffnet und Rosario nimmt erstmal einen
großen Schluck, den Blick dabei von Alex. Doch noch während
sie den Schraubverschluss wieder schließt, blickt sie Ricks
an und beginnt ruhig zu antworten.
Luna:
„Weißt du was das schöne an der ganzen Situation
ist Alex? Du bist vorhersehbar. Nicht immer zu hundert Prozent,
wie ich in den letzten Monaten gesehen habe, aber es ist absolut
sinnfrei sich für einen solchen Wettbewerb anzumelden wenn
man nicht vorhätte mit jedem klar zu kommen. Du bist
rational, Alex, ich habe auch nichts anderes vor. Niemand hier
gewinnt irgendwas wenn wir uns streiten und anfeinden, auch wenn
ich ne Person kenne, der es lieber wäre, wenn ich dich aus
Prinzip umnieten würde im Match, aber ich werde nicht meine
Chance mich endlich wieder zu beweisen für Drake
opfern.“
Stoisch nimmt
Alex die Ausführung zur Kenntnis, bevor er sich zur
Flipchart-Tafel umdreht, doch fast als würde sein ehemaliger
Lieblingsfeind in der Kabine sitzen, unterbricht auch dessen
Gefährtin abermals seinen Ablauf.
Luna:
„Außerdem weißt du besser, als jeder andere wie
stark ich sein kann, ich mache mir da keine Sorgen. Aber…“
Er
entfernt den Arm wieder von der Tafel, doch dreht sich nicht
wirklich um. Er beginnt nur den schwarzen Marker zwischen seinen
Fingern hin- und herwechseln zu lassen.
Luna:
„Eine Sache, würde ich doch noch gerne wissen.“
Ob
er genervt ist muss man sich wohl selbst ausmalen, anmerken lässt
der Mathematiker sich jedenfalls nicht, als er sich umdreht und
wartend auf Luna blickt.
Luna:
„Nachdem wir unser Tag Match gewonnen haben… Ist es
nicht auch zu 100% die rationale Strategie in der Battle Royal
zusammenzuarbeiten?“
Sie
verschränkt die Arme. Eine Sekunde der Ruhe vergeht.
Vielleicht auch zwei oder drei. Zumindest gibt es für einen
Moment von Ricks keine Regung. Dann – ein Schnaufen.
Alex:
„So willst du deine Chance nutzen, Luna? Über deinen
nächsten Kampf hinwegsehen und dich auf ein ‚Was wäre
wenn?‘ konzentrieren? Was wäre, wenn Drake und Thomas
gleich ihren Kampf genauso gewinnen? Wirst du dann später
mit Drake UND mir zusammenarbeiten? Wird Drake? Wirst du
geschockt sein, wenn Thomas mir gegen euch hilft? Und Tha Bomb?
Und Niander? Oder Thor? Willst du wirklich darüber sprechen
oder können wir uns auf die Problemstellung konzentrieren,
die vor uns liegt?“
Er
dreht sich von Luna weg, beißt die Stiftkappe ab und
schreibt die Buchstaben RB beziehungsweise SS versetzt an die
Tafel, bevor er beide Buchstabenkombos mehrmals einkreist. Mit
dem Blick zur Tafel spricht er weiter.
Alex:
„Robert Breads. Steve Steel. Zwei Männer, die beide
entweder das nötige Talent oder die nötige Kraft haben
um am heutigen Abend nicht nur als Geheimfavoriten zu gelten,
Luna. Wenn ich mir das Turnierfeld allerdings ansehe, haben sie
die für sie gefährlichsten Gegner gezogen....“
Für
einen Moment verdeckt er die Tafel, während er noch etwas
notiert. Dann dreht er sich wieder um, deutet mit dem Stift auf
seine Partnerin und tritt zur Seite. Er spricht langsamer und
ruhiger als noch bei seinen Ausführungen zuvor. Lunas Blick
fällt auf die letzte Notiz an der Flipchart. LR.
Alex:
„Dich.“
Keinerlei
Humor in Alex’s Stimme. Er meint seine Aussage ernst. Noch
immer sieht Luna ihn ausdruckslos mit verschränkten Armen
an, lässt dann aber ein leichtes Lachen vernehmen.
Luna:
„Alex bitte. Wie genau soll das hier denn funktionieren,
wenn du mir nicht das kleinste bisschen vertraust. Ich bin nicht
hier um Drake zu helfen. Wenn ich es wäre, würde ich
mit Sicherheit nicht den Weg wählen, der mich zwingt, mit
dir zusammenzuarbeiten, hm?“
Ein
wenig entnervt steht sie aus dem Stuhl auf und steuert wieder auf
ihr Gepäck zu. Mit dem typischen Geräusch öffnet
sich der Reißverschluss und Rosario beginnt das Ring-Gear
herauszuziehen und legt ihre Jacke ab.
Luna:
„Aber schön, bei meiner Historie kann ich´s dir
nicht allzu übel nehmen, wenn du überall doppelte Böden
siehst. Ich habe dir gesagt, was mein bevorzugter Plan für
das Ding hier wäre, du darfst weitermachen.“
Ohne
ihn erneut anzusehen beginnt sie sich wrestling-tauglich
umzuziehen und wirft dabei noch einen sarkastischen Kommentar
nach.
Luna: „Erzähl
mir, dass ich arme, schwache Frau nur dadurch ne Chance habe,
dass hirntote, sexistische Anabolika-Kolosse mich unterschätzen,
erwarte nur nicht, dass ich zuhöre.“
Fast schon
väterlich schließt Ricks sanft die Augen und manch ein
Psychologieexperte kann die Regungen in Ricks's Gesicht auch mit
Sicherheit als Anflug eines Lächelns deuten. Er spricht in
Ruhe.
Alex:
„Gut, wir sind uns also beim Gegebenen einig. Wie verwenden
wir das nun zur Problemlösung, Luna?"
Die Hände
sind hinter dem Rücken, der Blick geht zur Cleveren aber
„Schüchternen" in der ersten Reihe, doch die
sucht demonstrativ etwas in ihrer Schultasche. Schlimm, diese
rebellische Pubertät. Ricks schnauft, dreht sich seitlich
zur Tafel, nimmt die Stiftkappe ab und beginnt zu schreiben,
während er sich nach quasi jeder Notiz zu Luna dreht und
seinen Gedanken freien Lauf lässt.
Alex:
„Das ist also Steve Steel. Rohe Kraft. Wenig Taktik. Wenig
Technik. Viele Tricks. Er wird mein Gegner. Ich zwinge ihn in den
Bodenkampf. Nicht leicht aber machbar. Und trivial...genau wie
deine Aufgabe…"
Er macht eine
weitere Notiz, unterstreicht sie noch einmal.
Alex:
„Kontere. Robert. Breads. ein. mal…Du weißt,
was du kannst, ich weiß, was du kannst, er weiß, was
du kannst und wir alle wissen, dass Steve Steel sich selbst nicht
zurücknehmen kann, wenn es darum gehen wird, einen Namen wie
Robert Breads kleinzureden und sich selber über ihn zu
stellen, wenn er sieht, wie Robert Breads von einer Frau
ausgekontert wird."
Er dreht sich
wieder komplett zu Luna.
Alex:
„Robert Breads und Steve Steel werden keine Einheit sein,
wenn sie den Ring betreten und bei jeder Gelegenheit, wenn Robert
Breads sieht, wie limitiert sein Partner ist...bei jeder
Gelegenheit, wenn Steve Steel sieht, dass sein Partner Probleme
mit dem schwachen Geschlecht hat, wird aus diesem Kampf kein 2
gegen 2 aber ein 2 gegen 1 gegen 1. Ob es in dein Weltbild passt
oder nicht. Gut?"
Mit
einem Ruck prüft Rosario einmal, dass die MMA-Shorts richtig
sitzen, dreht sich dann um, lässt sich auf die Bank fallen
und beginnt ihre Wrestlingstiefel zu schnüren. Doch ihr
Gesichtsausdruck ist aufmerksam. Sie war nicht hier für
Spielchen. Sondern um zu gewinnen. Und einen Alex Ricks als
Partner zu ignorieren ist wohl die schlechteste Idee dafür.
Endlich, nach einer Ewigkeit setzt sie ab, richtet sich auf,
lehnt sich an die Wand und blickt Alex Ricks an.
Luna:
„Is es nicht witzig wie Leute selbst wenn es keinerlei
Vorteil gibt nicht zusammenzuarbeiten es trotzdem nicht tun? Was
genau sollte mir denn dabei nicht passen Steel mit seiner Art
aufs Maul fliegen zu lassen?“
Fast
schon schallendes Lachen, das aber in Sekundenbruchteilen wieder
verstummt. Ernst blickt Luna Ricks an, der noch immer neben
seiner Tafel steht.
Luna:
„Aber weißt du was mir nicht gefällt?“
Sie
steht auf und marschiert ein, zwei Schritte auf Ricks zu.
Luna:
„Deine herablassende Art. Du hast mich geschlagen Alex. Ich
hatte Angst vor dir. Aber ich muss mich nicht mit nem
tätschelnden „Du bist gar nicht so schlecht“ und
„Du hast strategischen Nutzen“ abspeisen lassen oder
bevormunden lassen oder behandeln wie n dummes Schulmädchen
von jemandem dessen gesamte Karriere daraus besteht zu fragen
„Wie hoch“ wenn Antoine oder Dynamite dir sagen du
sollst springen. Vielleicht bist du auch nur angepisst, weil
Thomas mit Drake teamt, mir scheißegal. Ich werde mit
Breads da draußen den Boden wischen. Und falls ich mit
meinem Sieg den Tag Titel Shot bekomme, koexistiere ich gerne mit
dir sogar bis dahin. Aber du bist nicht die große Nummer
die du denkst Alex. Du bist, wie Drake dir oft gesagt hat,
jämmerlich.“
Sie
streckt ihm die Hand hin und grinst weit.
Luna:
„Auf gute Zusammenarbeit.“
Ricks’s
Unterkiefer mahlt. Die Zähne mögen knirschen. Lässt
er sich die Kommentare gefallen? Interessieren sie ihn überhaupt
oder ist ihm einmal mehr alles egal? Für einen kleinen
Zeitraum schaut er genau in Lunas Augen. Versucht vielleicht
herauszulesen, wie entschlossen sie heute Abend ist. Sein Fazit?
Sehr.
Der
Handschlag wird erwidert.
Die Regie schickt uns
Backstage wo Mac Müll schon auf uns wartet.
Mac Müll:
„Battlemania. Vielleicht der nächste große Event
in der Zukunft der GFCW, aber ganz bestimmt schon jetzt eine
große Chance für viele Wrestler des Kaders, ihren
Namen in den Geschichtsbüchern der GFCW zu verewigen. Einer
der nicht an diesem Turnier teilnimmt, hat das bereits längst
getan. Ich begrüße bei mir den ‚Wrestler des
Jahres 2022‘… Lionel Jannek.“
Die Kamera macht einen
Schwenk zur Seite und da steht er tatsächlich. Der
Österreicher der im letzten Jahr bei jedem PPV im Main Event
stand und lange den GFCW Titel gehalten hat.
Doch etwas ist anders…
Der Österreicher blickt immer wieder ins Off und wirkt
etwas… abwesend. Kein fieses Grinsen, kein arroganter
Blick…
Mac Müll:
„Lionel Jannek, es war ein tolles Jahr für Sie, auch
wenn es nicht ganz nach Wunsch geendet hat. Und heute stehen die
anderen zwei Drittel der 5*Hautevolee im Fokus dieses Turniers.“
Zwar keine wirkliche
Frage, aber dennoch etwas worauf man schon eine Aussage oder ein
Kommentar abgeben kann. Der „Superior One“ verzieht
keine Miene und blickt Müll an.
Lionel
Jannek: „Tolles Jahr… Wenn du es so nennen willst.“
LJ scheint sich nicht
so ganz sicher ob er sich mit dieser Bezeichnung anfreunden kann.
Da wirkt der gute Müll doch etwas verwundert.
Lionel
Jannek: „Der Hauptgrund warum ich nicht angetreten bin ist,
weil ich seit Title Nights noch immer nicht wieder bei 100% bin.
Aber damit muss man nun einmal rechnen, wenn man rund 60 Minuten
lang ‚Deadly Roulette‘ spielt.“
Bei näherem
Hinsehen kann man an einigen Stellen unter dem Anzug tatsächlich
noch ein paar Verbände und Wärmepflaster erkennen. Das
darf aber auch niemanden wundern, denn er und sein Gegner
brachten sich bis ans Limit.
Lionel
Jannek: „Aber umso besser für David und Matthäus.
Denn dadurch bekommen sie jetzt eine große Chance in diesem
Turnier sich für ihre harte Arbeit bis hierher zu belohnen.“
Mac Müll kommt
aus der Verwudnerung nicht heraus… Das alles wirkt so
anders. Als wäre das gar nicht der echte Lionel Jannek. Aber
trotzdem führt er das Interview professionell weiter.
Mac Müll:
„Aber was für ein Twist des Schicksals, dass die
beiden unter 24 Teilnehmern nicht mit einer ihnen fremden Person
antreten müssen, sondern tatsächlich in dasselbe Team
gelost wurden.“
LJ nickt nur
zustimmend.
Lionel
Jannek: „Umso besser. Als eingespieltes Team können
sie jedem anderen Team überlegen sein. Der Erfolg liegt für
die beiden wie auf dem Präsentierteller. Jetzt müssen
sie sich nur noch voll reinhängen und niemand kann sie
aufhalten…“
Da sollte wohl
eigentlich noch mehr vom „Superior One“ kommen, aber
er bricht ab und blickt an Mac Müll vorbei. Der Interviewer
blickt verdutzt auch in diese Richtung und versteht dann, was los
ist…oder wer. Denn dort schlendert den beiden die Person
entgegen, die in der Liga wohl am Ehesten dafür Sorge trägt,
dass zumindest in der eigenen Hose nichts „los“ ist,
anders lassen sich die ständigen Hände in den
Hosentaschen ja kaum erklären. Entweder liegt es also daran
oder an Thomas Camdens schier endloser Gemütlichkeit.
So schlendert er sich
also in die Nähe und beginnt schon mit einigen Schritten
Entfernung vorfreudig zu nicken und freundlich zu lächeln.
Mit der klassischen Straßengruß, den Kopf in den
Nacken zucken, grüßt er den Österreicher.
Thomas:
„Mister Jannek, tagchen…ah und Glückwunsch,
Wrestler des Jahres, oder? Edel…“
Er kommt vor Jannek zu
stehen.
Thomas:
„Verdammt edel…grüß dich Mäc.“
Er schaut kurz zur
Seite, nickt dem Interviewer auch noch formhalber zu, aber der
Hall of Famer weiß schon, dass er sich an dieser Stelle
erst einmal wieder in den Hintergrund stellen sollte. Camdens
Blick geht auch schon wieder zum ehemaligen Champion.
Thomas:
„Hab nur den letzten Rest von dir gerade gehört…ich
schätz mal, du hast von Hott und Meister geredet? Die mit
dem Erfolg aufm Präsentierteller, die keiner aufhalten
kann?“
Er runzelt leicht die
Stirn, scheint ernsthaft zu versuchen, die Worte Janneks aus dem
Gedächtnis zu rufen. Schnell kehrt aber das Schmunzeln ins
Gesicht zurück.
Thomas:
„Werds halt trotzdem gleich mit Drake versuchen. Wer weiß,
vielleicht klappts ja. Wo ich eh gerade aufm Weg zu Drake
bin…haste noch nen Tipp für uns?“
Sein Grinsen wird
breiter, er legt den Kopf neckisch zur Seite. Natürlich ist
es nicht so ganz ernst gemeint, aber ein kleiner Spaß unter
Kollegen schadet doch nie. Lionel Jannek blickt den jungen Camden
mit stoischer, vielleicht sogar gleichgültiger (?) Miene ins
Gesicht. Nach ein paar, kurzen Sekunden atmet der Österreicher
ein und öffnet den Mund einen Spalt.
Lionel
Jannek: „Ein Tipp…?“
Ein leichtes Grinsen
tritt da in sein Gesicht.
Lionel
Jannek: „Kommt eher selten vor, dass mich mal einer aus dem
Nachwuchs um Rat bittet… Aber wenn du darauf bestehst.“
Er kommt einen Schritt
näher an Camden heran.
Lionel
Jannek: „Wenn du und Drake heute nicht auf einen grünen
Zweig kommen könnt, geschweige denn euch auf eine Strategie
einigen könnt, dann wird das heute eine Herkules-Aufgabe für
euch. David und Matthäus haben den Vorteil, dank der
Auslosung, auf ihrer Seite. Wenn ihr da was reißen wollt,
dann zeigt ihr euch besser nicht nur von eurer besten
Teamwork-Seite, sondern von einer unerwartet übermäßig
fantastischen Teamwork-Seite… “
Danach hebt er die
Augenbrauen. Als würde ihm gerade etwas für ein großes
„ABER!“ einfallen.
Lionel
Jannek: „Tja, aber da ist die Frage wie gut dein Partner,
Drake, mit Fremdlingen umgehen kann, die er nicht leiden kann.“
Kurzes Schulterzucken
bei LJ.
Lionel
Jannek: „Sollte es passieren, dann bin ich auf jeden Fall
Live dabei. Das will ich mir nicht entgehen lassen.“
Sprach der
österreichische Star und bahnt sich seinen Weg an Camden
vorbei. Aber bevor er ganz an ihm vorbei ist, dreht er den Kopf
noch einmal in dessen Richtung.
Lionel
Jannek: „Viel Glück.“
Nach diesen, monoton
klingenden, Worten verschwindet er aus dem Bild. Das versetzt Mac
Müll sichtlich in eine Erstaunung-Trance. Lionel Jannek?
Wünscht einem ihm eigentlich unbekannten Rookie Glück?
Und das ohne respektlosen Zusatz? Meint er das ernst? Oder gehört
das zu seinen Kopfspielchen?
Camden schaut seinem
unverhofften Gesprächspartner hinterher. Zur Abwechslung mal
kein Schulterzucken, wenn ihm etwas entgegengebracht wird. Warum
auch? Es war nichts negatives, was an ihm abprallt. Es war die
vielleicht freundlichste Antwort, die er von Lionel Jannek hätte
erwa…nein, man kann vom Österreicher eigentlich keine
Freundlichkeit erwarten…erhoffen konnte.
Hätte der
Amerikaner nun statt der 3cm langen Kurzhaarfrisur nun einen
Topfschnitt, so würde sich sein Blick auf Mäc Müll
nun wunderbar so umschreiben lassen:
Tatsächlich klingen
seine Worte aber eher so:
Thomas:
„Tjoa…dann schaun wir mal, wie grün Drakes und
mein Zweig is.“
Sagt er mit einem Kopfnicken, einem
kleinen Zwinkern und schon dreht er sich in Richtung Gang, wo er
seinen Schlenderweg mit den Händen in den Hosentaschen
fortsetzt.
Nach einigen Schritten dreht er
aber doch noch einmal den Kopf, schaut seitlich über die
Schulter und ohne seinen Weg noch einmal zu unterbrechen folgt
noch ein abschließendes…
Thomas: „Sagt
man eigentlich noch no homo?“
Und dann kommt es doch noch.
Das
Schulterzucken.
Direkt
aus der Winterpause und doch schon wieder bei 100% Intensität:
So lässt sich der Auftritt von Keek Hathaway in wenigen
Worten beschreiben. Die Kamera zeigt zunächst einen
unauffälligen, grauen Gang im Backstageschlund der heutigen
Halle. Und während man sich noch fragt, was die Einstellung
soll, fliegt eine Tür auf und der Namibier tritt ins Bild.
Er wirkt bereit. Für den heutigen Tag. Für Battlemania.
Für alles irgendwie.
Ein schwarzes Merchandise-Shirt
hat er angezogen, sonst trägt der Champion bereits sein
Ringoutfit. Den Titelgürtel, bei Title Nights unter hohem
Einsatz gegen Player verteidigt, hat er stolz um die Hüfte
gegurtet. So folgt er schnellen Schrittes einem Pfad, dessen Ziel
nur er kennt. Doch wir bleiben an ihm dran, sehen wie Keek
Hathaway um eine Ecke biegt und letztendlich in einen neuen Gang
steuert. Dort folgt Tür an Tür und jede von ihnen ist
mit Namen bedruckt: Aiden Rotari. Jason Crutch. Desmond Briggs.
Als er an der Tür mit dem Namen „Timo Schiller“
vorbeikommt, bleibt er stehen und im Geiste sieht man schon, wie
er die Türklinke herunterdrückt und mit seinem
Schützling ein letztes Schlachtgespräch vor Battlemania
zu führen. Doch stattdessen geht er nach kurzem Zögern
an Timos Kabine vorbei. Und bleibt vor einer anderen Kabine
stehen. Der von Sid the Scum.
Keek
Hathaway: „Sid?“
Als
keine Antwort kommt, klopft er mit den Fingerknöcheln an die
Tür. Wartet noch einen Moment. Nichts geschieht. Als er
schon gehen will, tut sich aber doch noch was.
Begleitet
von einem jaulenden Quietschen schwingt die Tür nach Innen
auf, aus dem Halbdunkel des Flackerlichtes einer kurz vor der
Kapitulation stehenden Leuchtstoffröhre tritt Sid the Scum
in die Türschwelle. Bewaffnet ist er mit einer Dose
"Billigbier" und einer selbst gerollten Zigarette.
Statt der sonst im "Straßenköter"-Stil
gehaltenen Klamotten hat sich Sid nach der Winterpause wohl für
eine PSA á la "Hobo-Formal" entschieden: ein
pinker Bademantel, Häschenschlappen, Tennissocken und
Feinripp mit einem Senffleck an der rechten Brust.
Sid:
„Hey Keek! So früh habe ich dich gar nicht erwartet!
Komm rein, ich bin grad am "White Russians" mixen...“
Dann
runzelt Scum die Stirn und sein Blick wird skeptisch, ernst.
Sid:
„Sag mal Keek... du hast nicht zufällig Sahne dabei,
oder?“
Hathaway
blickt zu Boden, dann zu Sid und wieder auf den Boden. Er wirkt
vor allem erstaunt.
Sid:
„Gefallen dir meine Schlappen so gut oder ist das eine neue
Yoga-Technik, um das Chi aus dem Nacken zu inkarnieren? Vergiss
die "White Russians", bei Nackenschmerzen vielleicht
doch besser 'ne "Bloody Mary"...“
Keek
Hathaway: „Du wirkst…entspannt.“
Scum
überlegt kurz, fragt dann ruhig, aber bestimmt.
Sid:
„Brennt es? Bist du hier, um mir zu sagen wir müssen
das Gebäude evakuieren? Ist die GFCW Bankrott und wir bauen
die Zelte ab? Muss ich mir sorgen machen?“
Der
Namibier stützt sich am Rahmen der Tür ab und der
Fassunglosigkeit in seinem Gesicht nach braucht er das auch.
Keek
Hathaway: „Heute ist Battlemania.”
Sid:
„Mach mir doch nicht so eine Angst Keek, ich dachte kurz,
ich wäre Arbeitslos! Normalerweise gibt Anita mir 20 Minuten
einem Match Bescheid, damit ich rechtzeitig aufkreuze! Atme
erstmal ein Bier mit mir weg und mach in Ruhe deine Shangri-La
Übungen.“
Scum
lässt seine Hand in der Seitentasche seines Bademantels
verschwinden und mit einer Bierdose wieder erscheinen.
Sid:
„Hopfen beruhigt die Nerven. Das ist Volksmedizinisch
bewiesen...“
Keek
Hathaway: „ICH BIN WÜTEND!“
Sid:
„Verstehe...ich glaube, du brauchst was Stärkeres...“
Mit
einem gemurmelte „Darf ich?“ schiebt sich Hathaway an
Sid vorbei in dessen Kabine und bleibt mitten im Raum stehen.
Rudert nach Worten suchend mit den Armen.
Keek
Hathaway: „Das heißt, dass jetzt keine Zeit zum
Trinken ist. Dies ist Battlemania! Zum ersten Mal und vielleicht
zum einzigen Mal in der GFCW-Geschichte. Als ich bei Title Nights
Player besiegt habe, kamen ein paar Tage Entspannung, vielleicht
eine Woche. Aber seitdem stehe ich wegen dem heutigen Tag unter
Strom und arbeite jeden Tag darauf hin, dieses Event zu gewinnen.
Training mit Timo Schiller, Videoschulungen zu unseren Gegnern.“
Er
tritt einen Schritt auf Sid zu.
Keek
Hathaway: „Wir bekommen eine große Chance und einer
von uns kann sich heute als erster Sieger von Battlemania
verewigen. Aber dazu müssen wir erst einmal die
Pflichtaufgabe erledigen und heute unser Tag-Team-Match
gewinnen.“
Sid:
„So weit komme ich noch mit, Keek.... Ist dir Hopfendetox
und sensorische Flackerlichtmeditation nicht "Vogue"
genug? Also ich bin die letzten 13 Jahre ganz gut damit
gefahren...“
Keek
Hathaway: „ICH WERDE IMMER WÜTENDER!“
Ein
Umblicken im Raum nach irgendetwas zum rumwerfen. Er findet
nichts. Also belässt er es dabei, WÜTEND auszusehen und
eine dramatische Pause zu machen.
Keek
Hathaway: „Das Übliche wird heute nicht langen! Es
geht gegen Desmond Briggs, der sich für dieses Jahr viel
vorgenommen hat. Und gegen Jason Crutch. Einen ehemaligen GFCW
Champion.“
Skepsis
breitet sich auf Scums Visage aus, die Stirn runzelt sich, die
Augen kneifen zusammen.
Sid:
„Auf dem Weg zu seiner letzten Titelregentschaft hat Crutch
aus seinem "Playbook" geleiert, ein Match zu verlieren,
um JBD davon zu überzeugen das er schlechter ist als der
Hund damit Johnny nicht trainiert... Klar! Crutch hat viel in
unserem Sport erreicht, aber wenn der größte Trick den
er dieser Tage noch hat ist sich Ohrfeigen zu lassen um
unvorbereitet zu wirken, dann laufe sogar ich mit meinen Latschen
ihm den Rang ab.“
Mit
dem Zeigefinger und einer Fußbewegung demonstriert Scum
seine Häschen.
Sid:
„Oder bin ich wieder neben der Spur und das ist nicht, das
du mir hier grade vorwirfst? Ich meine, wäre Persistenz
nicht seine Superkraft, hätte er sein erweitertes Gesäß
wahrscheinlich nicht mal aus dem Schaukelstuhl auf seiner Veranda
gefriemelt gekriegt.“
Diese
Worte gurgelt Siddy dann erstmal mit einem Schluck aus der Kanne
runter.
Sid:
„Briggs ist ein "Discopumper" goes Hardcore.
5-Sterne Hautevoleé 2.0... Es sieht vielleicht bedrohlich
aus, wenn er sich bei Titelnights die Zähne mit der
Hantelstange waschen lässt, aber im Grunde ist er nur ein
übereifriger Azubi...erinnert mich ein bisschen an "Klaus"
und seinen "ersten Arbeitstag". Wenn dich diese Raketen
schon einschüchtern, wie bist du dann Hea... geworden...
worden...“
Nach
einem kurzen Sprung in seiner Schaltplatte fasst sich Sid wieder,
reißt die Augen auf und grinst seinen Kollegen, Keek, an.
Sid:“
Es geht dir gar nicht um Battlemania, habe ich recht? Du hast
Flattern, weil du einen Deal mit Jason hast. Wenn, wie auch immer
das passieren soll, Jason dich 3-Zählen lässt, bekommt
er Zeit und Chance, dir dein Hüftgold abzunehmen...“
Wirkt
Hathaway ertappt? Oder denkt er einfach nur über die
Ausführungen des Punks nach? Jedenfalls entspannt sich sein
Gesichtsausdruck etwas.
Keek
Hathaway: „Eigentlich hatte ich bis vor ein paar Minuten
ein gutes Gefühl und war nicht nervös wegen Jason
Crutch. Nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass ich ihn
schlagen werde, wenn es zum Fall der Fälle kommt und er mich
heute pinnt.“
Ohne
es auszusprechen, lässt seine Betonung ein „Aber“
erahnen.
Keek
Hathaway: „Wir müssen es trotzdem nicht zum Äußersten
kommen lassen. Wir haben alle Mittel in der Hand, heute Briggs
und Crutch zu schlagen. Dazu müssen wir aber beide mit 100%
bei der Sache sein.“
Nun
beugt er sich vor und wirkt fast etwas verschwörerisch.
Keek
Hathaway: „Nur mal so nebenbei…Title Nights war für
dich ja nicht so erfolgreich.“
Sid:
„Hätte ich fast vergessen, danke für die
Erinnerung...“
Kommentiert
Sid schnippisch.
Keek
Hathaway: „Das war keine Provokation. Nur eine
Feststellung. Du hast den Titel verloren, den du so lange mit Rob
Gossler gejagt hast. Durftest ihn gerade einmal ein paar Wochen
halten.“
Der
Punk blickt Keek bei dessen Ausführungen skeptisch an.
Offenbar ist er sich immer noch nicht sicher, ob das nun
beleidigend gemeint ist oder worauf Hathaway hinauswill.
Keek
Hathaway: „Das kann doch für einen Veteranen wie dich
nicht zufriedenstellend sein.“
Sid:
„Gejagt ist etwas übertrieben... Aber es hat sich
schon ganz gut angefühlt, wieder mit Nierenwärmer rum
zu latschen.“
Keek
Hathaway: „Siehst du! Und heute bekommst du nur eine Show
nach der betrüblichen Niederlage die Chance zu beweisen,
dass Sid the Scum mehr ist als ein Kurzzeit-Champion, der früher
oder später Platz machen wird für die junge Garde. Denn
heute kannst du einen aus der jungen Garde in Schranken weisen.
Mit Desmond Briggs.“
Bevor
Sid die Chance zur Antwort hat, fährt Keek fort.
Keek
Hathaway: „Vor allem jedoch bekommst du die Chance, dich
einem Mann zu stellen, der so lange da war wie du. Jason Crutch.
Der aber einen Status hat, der ganz anders ist als deiner. Er
gilt als Legende. Als jemand, der nur alle paar Monate auftreten
muss, um das Bild der GFCW Legende zu erhalten. Aber wie wäre
es, wenn Sid the Scum heute zeigt, dass er besser ist als Jason
Crutch?“
Sid:
„Zumindest würde ich ungern über meine eigenen
Füße fallen, wenn wir unser erstes Tanzduell haben...“
Keek
Hathaway: „Ich weiß nicht, ob du meinen Film gesehen
hast…“
Sid
the Scum: „Nein.“
Kurzen
Stutzen des Namibiers.
Keek
Hathaway: „Ist auch egal. Jedenfalls kennst du meine
Geschichte so oder so. Sie wird oft genug erzählt und jeder
GFCW Zuschauer kann sie mittlerweile hoch- und runterbeten. Der
Weg vom sportlich irrelevanten Kultcharakter zum…“
Er
rückt sich seinen mitgebrachten GFCW-Titel zurecht und hält
ihn genau so, dass Sid the Scum einen guten Blick darauf werfen
kann.
Keek
Hathaway: “…Champion der GFCW. Die
Wrestlingversion von Cinderella. Aber wie wäre es denn,
wenn…“
Nun
stellt er sich neben Sid, Schulter an Schulter, und malt mit den
Händen träumerisch in die Luft.
Keek
Hathaway: „…2022 das Jahr einer zweiten
Cinderella-Story wird. Wenn Sid the Scum, der den gleichen Status
hat wie einst Keek, ebenfalls aus dem Nichts beweist, dass er es
richtig draufhat. Dass mit ihm zu rechnen ist, wenn es drauf
ankommt.“
Sid:
„Ich kaufe den Staubsauger! Dann fange ich heute am besten
erstmal damit an, mich bei Jason richtig vorzustellen! Schonmal
überlegt, die Karriere zu wechseln und Motivationscoach zu
werden? Prost Keek!“
Scum
sieht zu Hathaways und hebt sein Bier.
Keek
Hathaway: „Siehst du! Und wann ist eine bessere Chance als
heute bei Battlemania. Beim großen Event zum Jahresstart.
Es ist ein Do-or-Die-Moment. Eine einmalige Chance. Fast wie der
Schlüssel zum Erfolg damals. Du wirst mit einem Sieg nicht
nur deinen Status verbessern, sondern mit einer guten Leistung
bringst du dich vielleicht auch in Position für Cardsphären,
die du dir gar nicht erträumt hast. Und alles, was du dafür
tun musst…“
Er
senkt höflich Sids Hand mit dem Bier.
Keek
Hathaway: „…ist es, heute 100% zu geben. Und dich
nun mit mir hinzusetzen und zu besprechen, wie wir es heute
anstellen, ein weiteres Mal Geschichte zu schreiben.“
Der
Punk wirft die Dose weg, reißt sich den Bademantel von den
Schultern. Hastig krammt er seine Klamotten aus dem Spint. Den
Moment, in dem die Häschenschlappen von Sids Füßen
gegen die Kameralinse fliegen nutzt ein Fuchs in der
Schaltzentrale, um wegzuschalten.
Tag
Team-Ausscheidungsmatch 2:
Thomas
Camden & Drake Nova Vaughn vs. 5* Hautevolee (Matthäus
Meister & David Hott)
Referee:
Mike Gard
THO
MAS THO MAS THO
MAS THO MAS
Die
Fans in Stuttgart lassen keine Zweifel aufkommen, dass sich
vermutlich nur einer der 4 Teilnehmer des nächsten Matches
ihrer Sympathie erfreuen kann. Ob das irgendjemaden der vier
Interessiert? Abzuwarten. Aber wie man Camden kennt ist es
bestimmt auch nichts worüber er sich nicht freuen kann.
Goldene
und rote Beleuchtung setzt ein, wie man es vom Intercontinental
Champion gewohnt ist, doch die Musik ist… Anders.
Vereinzelt hört man ein Lachen in der Arena und auch Pete
und Sven können sich ein kichern nicht verkneifen. Auf dem
Titantron flammen in einer Endlosschleife untereinander die Namen
der beiden Teampartner auf. Und zur Überraschung von absolut
niemandem schiebt sich Drake Nova Vaughn als erstes durch den
Vorhang. Eine offene Jeansjacke liegt über seinen Schultern,
schwarze Boots, schwarze Shorts. Die Augen sind von einer dicken
Sonnenbrille bedeckt.
Mit
langsamen Schritten tritt er auf die Bühne und rückt
demonstrativ den Titel auf der rechten Schulter gerade. Gellende
Buhrufe empfangen ihn, wofür er nur einen hochgezogenen
Mundwinkel übrig hat. Als er sich endlich bequemt hat in
Richtung Rampe zu gehen, schaltet das Publikum in lauten Applaus
um. Hinter Drake schlurft, Hände in den Hosentaschen und ein
resigniertes Kopfschütteln zeigend, Thomas Camden. Vaughns
Auftreten ringt ihm nur ein müdes Schmunzeln ab.
Laura:
„Auf dem Weg zum Ring, das Team aus Thomas Camden und dem
Intercontinental Champion: DRAKE. NOVA. VAUGHN!“
Genüsslich
dreht Drake sich zu seiner Rechten und hebt den Titel direkt vor
der ersten Reihe der Fans hoch, aus der ihm lautstarker Hass
entgegen schlägt. Vaughn signalisiert, dass er gar nicht
wüsste, weshalb sie so eine Ablehnung gegen ihn hätten,
reißt dann aber blitzartig einem Fan den Becher aus der
hand und schüttet ihm den Inhalt ins Gesicht.
Pete:
„Drake hat heute aber auch wieder einen Lauf.“ Sven:
„Ein bisschen Extravaganz hat noch keinem Champion
geschadet.“ Pete: „Ist
es jetzt Extravaganz jemanden mit Bier vollzuschütten?“ Sven:
„Sie haben ihn beleidigt, so behandelt man keinen
Champion.“ Pete: „Das
sind unsere Fans!“ Sven:
„Und unser Champion!“
Während
Camden schon durch die Ringseile geht blickt er noch einmal über
die Schulter. Vaughn wiederholt sein Posier-Spielchen noch ein
paar Mal.
Sven: „Davon
mal abgesehen, sind das zwei Männer bei denen ich sehr
gespannt bin wie ihre Verstrickungen mit den anderen Teilnehmern
sich hier ausspielen werden. Vor allem natürlich falls sie
gewinnen, und das ist gegen ein festes Team ein GROßES
„FALLS“, aber auch zwischen sich.“ Pete:
„Drake ist in letzter Zeit vermehrt als, ja, ich würde
fast schon sagen „Mentor“ aufgefallen und der Mann
ihm gegenüber ist noch nicht lange im Geschäft und
hatte seinen ehemaligen Erzfeind als Mentor.“ Sven:
„Ich bin wirklich SEHR gespannt, was die beiden hier zeigen
können. Sicher, sie sind kein eingespieltes Team aber Drake
ist immer noch ein Champion und wer weiß wohin sich Thomas
noch pushen kann.“
Mittlerweile
ist Camden dazu übergegangen sich warmzumachen, während
Vaughn noch immer sich selbst zelebriert. Ein Schulterzucken in
Richtung der Fans sorgt zumindest für Lacher, bevor Vaughn
sich in den Ring begibt und Camden sofort bedeutet, dass er, der
Champion, dieses Match beginnen würde.
Die
Halle verdunkelt sich. Zwei Scheinwerfer in Sternenform
werden auf die Auftrittsrampe gerichtet. „Can’t
Stop Me Now“ von The Score ertönt und die Fans in
der Halle beginnen mit Buhrufen und Pfiffen.
Pete:
„Bei einigen dieser Teams ist es ja nicht wirklich
abzusehen, ob die Fans auf ihrer Seite stehen werden oder
nicht. Aber bei diesem Team da fällt die Entscheidung
natürlich leicht.“
Sven:
„Ein Team das, auf dem Papier, einen riesengroßen
Vorteil gegenüber den anderen Teams hat: Sie sind nicht
zusammengewürfelt. Sie waren bereits vorher ein Team. Da
hat die Los-Fee wirklich etwas Interessantes aus dem Hut
gezaubert.“
Pete:
„Aber trotzdem steht ihr Name deswegen nicht
automatisch auf dem Preis. Sie müssen zuerst, wie alle
anderen Teams, Leistung bringen! Und gerade bei diesen beiden
Männern habe ich immer das Gefühl, die könnten
noch viel mehr leisten als das was sie uns zeigen. Wenn sie
sich voll auf ihre Stärken besinnen und konzentriert
bleiben, dass kann das durchaus ihr Turnier werden.“
Laura:
„Auf dem Weg zum Ring: Von der 5*Hautevolee, mit einem
Gesamtgewicht von 255 Kilogramm… David Hott und
Matthäus Meister!!!“
David
Hott und Matthäus Meister kommen in ihrem Wrestling-Gear
und allem was dazu gehört heraus. Doch heute bleiben sie
nicht in den Spotlights stehen und posieren. Nein. Sie
marschieren mit schnellen und entschlossenen Schritten in
Richtung Ring. Dabei nehmen sie auch gleich die Sonnenbrillen
ab und man kann den Siegeshunger in ihren Augen sehen. Beide
wirken im Vergleich zu ihrem letzten Auftritt wie
ausgewechselt. Mit mehr Konzentration als je zuvor, mit mehr
Zielstrebigkeit als je zuvor. Als würden sie ihren
Gegnern und der gesamten GFCW etwas beweisen wollen. Die
Mäntel werden abgelegt und beide sind augenscheinlich
bereit heute keine Gefangenen und dem Namen ihrer Gruppe
endlich alle Ehre zu machen.
Meister und
Hott haben noch eine kurze Unterhaltung zu Beginn des Matches
und deuten dabei auf die sich am Ring befindlichen
Leviathan-Mitglieder Zane und Scarecrow, die schließlich
bei der letzten Show noch ankündigten ein Problem mit
den 5*-Jungs zu haben, bevor Hott das Match gegen Vaughn
startet.
Der
amtierende Intercontinental Champion kann sich in „seiner“
Domäne – dem eins gegen eins im Ring – gegen
Hott anfangs deutlich behaupten. Seine verschiedenen
Kick-Varianten halten Hott ganz gut in Schach, und seine
Strikes treffen hart genug, um immer wieder kleine Momente zu
generieren, in denen Hott auf die Knie oder auf die Matte
gedrückt werden kann, um sein High Flying zu
unterbinden.
Schließlich
taggt Drake seinen Partner aus dem „Team USA“ ein
und Camden macht dort weiter, hält den kleineren Gegner
auf der Matte, ist dabei aber längst nicht so
rücksichtslos und unnötig gemein wie Drake. Hott
wiederum hat kein Problem damit, die Grenzen der Fairness zu
testen, und kommt schließlich zum ersten Mal in eine
gute Position und in die Nähe der Seile – wo Zane
und Scarecrow schon auf ihn warten.
Offenbar hat
sich Leviathan überlegt, einen Highflyer am besten in
Schach halten zu können, wenn man ihn von Drake in der
Ringmitte halten lässt, während Zane und Scarecrow
Seile und Ringecken umkreisen.
Die kurze
Irritation reicht Camden, um Hott von hinten niedermähen
zu können, bevor er die beiden Leviathan-Männer
ringside bemerkt, und den Kopf in ihre Richtung schüttelt
– er teamt zwar mit Drake, aber deren Hilfe will er
nicht. Das Ganze soll fair ablaufen.
Hott ist da
allerdings kein Kind von Traurigkeit, und sobald Thomas sich
umdreht kriegt er ein Knie ins Gesicht. Camden taumelt
zurück, und das gibt Meister die Chance, einzutaggen.
Ohne große Umschweife entert der Riese das Seilgeviert
und walzt den selbst nicht gerade kleinen Thomas Camden mit
einem Pounce Tackle platt.
Die nächste
Phase des Matches ist von der Dominanz der 5*-Jungs geprägt.
Es ist klar zu sehen, wer hier das eingespielte Team ist, und
mit vielen schnellen Wechseln schaffen die zwei es sowohl,
Camden zu bearbeiten, als auch Drake aus dem Match zu halten.
Meister und Hott gehen fokussiert vor, ohne Taunts oder
Posen, und kontrollieren das Geschehen mit ihrer Mischung aus
Hotts High-Flying und Meisters Power.
Schließlich
ist es an David Hott, eingetaggt zu werden, und dem übel
zugerichteten Thomas Camden den Gar auszumachen. Drake sieht
das aber überhaupt nicht ein, und während Hott auf
das Top Rope klettert, will der Intercontinental Champion den
Ring durch die Seile entern.
Der Referee
hält ihn zurück, und das gibt Zane die Chance,
Meisters Beine zu umklammern, um ihn bewegungsunfähig zu
machen, während Scarecrow dem auf dem Top Rope
befindlichen David Hott einen Schubser verpasst – und
der fällt auf die Matte.
Fluchend und
stöhnend richtet David sich wieder auf, allerdings kommt
auch Thomas nun wieder zu Sinnen. Er sieht Hott vor sich,
stemmt sich hoch und ballert mit ihm mit aller Wucht, die er
aufbringen kann, eine Lariat um die Ohren.
Das reicht,
um Hott ordentlich eine mitzugeben, und als der Ringrichter
sich umdreht sind Zane und Silas bereits wieder in der Ecke
von Drake, der sich brav auf dem Apron eingefunden hat.
Sowohl David als auch Thomas kriechen in ihre Ringecken, und
es erfolgt der doppelte Tag.
Daraufhin
erfolgt ein ordentliches Slugfest zwischen Drake und Meister.
Der Koloss ist zwar deutlich stärker, aber eben auch
deutlich langsamer. Ein Strike von Meister ist so heftig wie
fünf Strikes von DNV, dafür kann der amtierende
Titelträger eine ganze Menge einstecken – die
Schmerztoleranz von Vaughn bleibt beeindruckend.
Am Ende des
Tages hat allerdings auch Meister in einem straighten One on
One das Nachsehen gegen den Singles Champion, und ohne die
Möglichkeit auf seinen Partner zurückgreifen zu
können kann Drake ihm weiter zusetzen, und wann immer
Meister einen Funken an Momentum zu gewinnen scheint beginnen
Silas und Zane schon damit, um den Ring zu wuseln, um eine
Möglichkeit zu kreieren, das zu unterbinden.
Schließlich
sorgt Zane in einem einzelnen, kurzen Moment dafür, dass
Meister beim Schwung holen stolpert, auf die Knie fällt
und sofort ist Vaughn da, um die Shattered Masks zu zeigen.
Das
anschließende Cover wird allerdings von David Hott
unterbrochen.
Wütend
über diesen Eingriff geht Drake mit einem heftigen Palm
Strike auf Hott los, dieser duckt sich allerdings, nimmt
Anlauf und springt los – an Drake vorbei. Auch an
Camden vorbei.
Er springt
einen Dive nach draußen und räumt Zane und
Scarecrow ab.
DNV wirbelt
herum und bedeutet dem 5*-Highflyer, dass er diese Aktion
bereuen werde, in dem Moment ist allerdings Meister hinter
ihm wieder auf den Beinen – hebt ihn aus und zeigt
einen brutalen Torture Rack.
Schreiend
windet der Anführer von Leviathan sich auf dem Rücken
seines Gegners, doch da kommt ihm Thomas Camden zur Hilfe. Er
streckt den Arm so weit nach vorn, wie er kann, und er
erreicht die Hand von Drake – der steckt zwar im
Torture Rack, doch der Tag gilt.
Das ist bloß
Matthäus Meister nicht entgangen. Und als Camden sich so
schnell er kann in den Ring begibt wirft er Thomas einfach
seinen eigenen Partner entgegen. Drake kollidiert mit Camden,
und während Thomas sich davon erholt und sich aufrichtet
wechselt Meister Hott ein.
Der springt
sogleich in den Ring und kann Thomas in schneller Folge
mehrere Handstand Kicks verpassen, bevor er mit einem
spektakulären Spinning Superkick nachsetzt.
Es reicht
allerdings nicht ganz. Thomas Camden kickt aus.
Hott bleibt
allerdings fokussiert und setzt direkt nach, geht in Richtung
der Seile und wartet bis Thomas wieder auf den Füßen
ist, ehe er mit einem Springboard Moonsault auf seinen Gegner
zufliegt – und aufgefangen wird. Camden lässt
einen harten German Suplex folgen, geht in die Brücke,
doch Meister ist da, um das Cover zu unterbinden.
Im gleichen
Moment springen sowohl Zane als auch Scarecrow auf den Apron,
noch immer wütend von Hott so abgeräumt geworden zu
sein. Meister will schon auf sie losgehen, als Thomas Camden
sich ihnen entgegenstellt und sie mit einer Geste vom Apron
verbannen will. Das passt DNV augenscheinlich nicht
unbedingt, doch weiter entwickelt sich das Ganze nicht –
denn Matthäus Meister nutzt das Chaos, um Drake einmal
präventiv mit einem brutalen Pounce vom Apron zu
donnern, dass er über den Hallenboden segelt und in die
Barrikade kracht.
Fauchend vor
Wut über die Taten des 5*-Teams hechten Silas und Zane
zu „ihrem“ Champion, während Camden sich
umdreht und nun dem eingespielten Team gegenübersteht,
die sich mit ihrer Erfahrung eine Handicap-Situation schaffen
konnten.
Mit einer
Art „Hail Mary“ stürzt Camden sich auf
Meister, wird aber sogleich von Hott – der nun genügend
Zeit hatte, sich wieder aufzurichten – attackiert. Es
dauert nicht lange, bis Hott und Meister Camden im Griff
haben.
Dann heißt
es ohne Schnickschnack oder großes Drumherum einfach
„5* Finish“ von Seiten der Hautevolee-Männer,
und David Hott kann den Sieg für sein Team einfahren.
Sieger
des Matches durch Pinfall und damit Teilnehmer von Runde 2
der BattleMania: Matthäus Meister & David Hott
Zehn
Tage vor der Show…
Robert
Breads: „Ich sollte das Team anführen.“
Steve
Steel: „WAAAS, WARUM DAS DENN?! Wer bist du überhaupt,
hä?! Irgendsoein dahergelaufener Neuling aus dem Performance
Center, das ICH ins Leben gerufen habe! Ein belangloser
Überläufer aus einer anderen, absolut unbedeutenden
Liga aus’m Osten! Es versteht sich von selbst, dass ICH das
Team führen werde!“
Robert
Breads: „Ich bin der Head Coach. Ich bin zweifacher GFCW
Heavyweight Champion. Ich war der Champion und Gewinner von
absolut allem in der PCWA. Ich habe Führungsqualitäten.“
Steve Steel
räuspert sich jetzt leicht verschmitzt und gespielt empört.
Steve
Steel: „Pah, ich bin mehrfacher Fast-World Champion und
außerdem DER Body in der GFCW! Wie gesagt, wen interessiert
schon diese Provinzliga, und deine Titel in der GFCW waren
allesamt zugeschustert, weil du ein Freund von Dynamite bist!“
Zur Bestätigung
seiner markigen Worte lässt Steve jetzt natürlich seine
Muskeln spielen. Kaum erwähnenswert, dass Steel bereits
komplett eingeölt und ringfertig ist, hier so…
Wir befinden uns
inmitten einer schaulustigen Menge von GFCW Performance Center
Rookies, und zwar im Gym des entsprechenden Gebäudes. Heute
steht Cardio auf dem Programm – wofür Breads, sehr zum
Unmut der Trainees, die Winterpause verkürzt hatte. Dasselbe
Programm hatte sich in dem Moment erweitert, als Steve Steel, der
„Bronzed Adonis“, mit einer unerschütterlichen
Selbstverständlichkeit in das Trainingszentrum der GFCW
geswaggt war, um zu verkünden, er wolle nun Robert Breads
für ihr gemeinsames Match trainieren.
Das kam
selbstverständlich nicht sonderlich gut an.
Lennie
Taiwo: „Könnt ihr nicht einfach als gleichgestellte
Partner ein Team bilden?“
Eine berechtigte
Frage vom anwesenden GFCW Performance Center Rookie.
Robert
Breads: „Auf gar keinen Fall. Ich führe das Team an.“
Steve Steel sein
Kopf läuft leicht rot an.
Steve
Steel: „GLEICHBERECHTIGT?! AUF EINER STUFE?!?! MIT
MIR?!?!?! Unfassbar, sowas vorzuschlagen! Taiwo, du Würstchen,
aus dir wird nie was werden, mach lieber einen Imbiss auf, statt
zu versuchen, Wrestler zu werden!“
Robert
Breads: „Okay, so wird das nichts.“
Der Kanadier
blickt sich im Rund der anwesenden Trainees um.
Robert
Breads: „Lassen wir abstimmen.“
Siegesgewiss
deutet Breads um die um ihn herum postierten jungen Männer
und Frauen.
Robert
Breads: „Wer dafür ist, dass euer Headcoach dieses
Team bei BattleMania anführen soll, hebt die rechte Hand.“
Steve Steel
reißt sofort seine linke Pranke in die Höhe.
Steve
Steel: „Und wer für mich ist, der hebt die linke Hand,
dalli dalli jetzt, Leute! Als kleines Schmankerl habe ich für
alle, die für mich stimmen, noch das hier dabei, hehe!“
Steel holt jetzt
eine große Sporttasche hinter seinem Rücken hervor,
bei der der Reißverschluss halb offen ist, und man die
Kamera sieht deutlich was Breads aus diesem Winkel nicht erkennen
kann - etliche kleine Fläschen und Tuben in der Tasche…
Einstimmig heben
alle anwesenden Wähler die linke Hand.
Robert
Breads: „Moment, das war jetzt nicht unbedingt…“
Steve
Steel: „Tja, Pech gehabt, mein Lieber! Wieso regst du dich
auf, DU wolltest doch diese Abstimmung, hehehe! Wer anderen eine
Grube gräbt… HAHAHA, KÖSTLICH!!! Sauber
ausgetrickst, würde ich sagen. Ich bin halt nicht nur der
stärkere und schönere, sondern auch der schlauere von
uns beiden! ICH sollte das Team anführen! Doch damit du auch
deinen Beitrag leisten kannst, Roberto, werde ich dir jetzt mal
ein paar Tipps geben, wie man ein richtiger Gewinner wird, so ein
super Typ wie ich eben!“
Robert
Breads: „Hast du bei Title Nights nicht verloren?“
Steve
Steel: „Ach, papperlapapp! Ich habe bei Title Nights
gewonnen, zumindest irgendwann mal, hehe! Die erste Regel, wenn
man ein Gewinner sein will, lautet: Lass dich nicht von
irrelevanten Kleinigkeiten wie Jahreszahlen ablenken! Jetzt pass
mal auf, ich habe hier eine kleine Trainings-Montage à la
Rocky Steel im Kopf…“
CUT –
Steve Steels
Lektionen zum Erfolg, #1:
Man braucht
eine gute Taktik.
CUT –
Robert
Breads: „Müssen wir uns wirklich „die bronzenen
Brote“ nennen?“
Steve
Steel: „Der Name ist das allerwichtigste bei einem guten
Team!!! Das sollte jeder wissen! Außerdem passt das doch
wie die Faust aufs Auge! So weiß jeder gleich, wofür
wir stehen…“
Robert
Breads: „Dafür, dass wir ungenießbar sind?“
Steve
Steel: „Jetzt reicht es aber langsam mit deiner störrischen
Art, Breads! Nein, es steht natürlich dafür, dass wir
so toll aussehen wie… wie ich halt, der Bronzed Adonis,
und dann dafür, dass wir so hart sind wie ein 10-Tage-altes
Brot, hahaha!“
Robert
Breads: „Gut, könnte schlimmer sein.“
Ein Dutzend
Jahre Brote-Witze stumpfen einen eben irgendwann ab.
Breads blickt zu
Steel, der sich vor einem Whiteboard aufgebaut hat und fiebrig
mit einem Edding auf diesem herum kritzelt und leise vor sich
hinmurmelt. Seine Trainees haben ihn tatsächlich in eine
„verkehrte Welt“ befördert, in der Breads der
Schüler ist und eifrig lernen muss. Ob seine Rookies ihn für
genauso bescheuert hielten wie den „Bronzed Adonis“?
Steve
Steel: „Also, da ich im Team bin, haben wir eine 50% höhere
Chance zu gewinnen, aber da Breads auch dabei ist, ist die Chance
minus 25%, das macht dann noch eine 25% höhere Chance zu
gewinnen… Und wenn ich vor dem Match nochmal ordentlich
pumpe, sind das nochmal plus 10%, also dann insgesamt plus 35%
Chance, zu gewinnen. Aber da Breads so ein Lappen ist, sind das
wieder minus 15% Chance zu gewinnen, also sind wir dann plus 20%
Chance zu gewinnen, und wenn ich noch Bräunungscreme und
mein Spezialöl auftrage, dann sind das nochmal plus 200%,
also haben wir insgesamt eine 220% höhere Chance zu
gewinnen!!! So werden wir Ricks und diese Perle besiegen!“
Er hat eine Mind
Map gezeichnet und das krude Prozentgebilde sorgsam aufgemalt.
Sie besteht aus zirka einer Million Linien, die kreuz und quer
verlaufen, in Schlangenlinien seltsame geometrische Formen
bilden, die aussehen als würde Scarecrow sie sich auf seine
Hose drucken und das total cool finden. Letzten Endes ist das
gesamte White-Board vollgekrakelt, bis auf zwei Worte, eines
davon am oberen und das andere am unteren Rand.
Steve
Steel: „Siehst du Breads, wir haben beide unsere Stärken,
ich zwar mehr als du, aber nun gut. Da ich ganz klar der stärkere
und schlauere von uns beiden bin, werde ich mich hauptsächlich
um Alex Ricks kümmern, denn ihn habe ich mit meinem
messerscharfen Verstand als die Hauptgefahr im gegnerischen Team
ausgemacht! Du kümmerst dich dann einfach um diese Frau,
Breads. Ich meine, die ist ja gar keine richtige Wrestlerin, das
solltest du doch irgendwie schaffen können, hehehe!“
Robert
Breads: „Klingt auch nicht weniger einleuchtend als der
Kram der Drake seinen Vasallen erzählt, und die gewinnen ja
auch ständig.“
Breads zuckt mit
den Schultern. Das klassische „Du studierst Mathe, ich
studiere Bitches“-Theorem ist ihm selbstverständlich
ein Begriff. Steves Scott Steiner-hafte Ausführungen hatten
ihm ziemlich eindeutig das Gefühl gegeben, dass Ricks und
Steel sich im Reich der Mathematik auf komplett verschiedenen
Ebenen bewegten. Jetzt musste nur noch irgendein Dritter den
Normalvektor bestimmen.
Jemanden der
weniger Bullshit zu sehen bekam als es Breads in seinem Leben
getan hat, würde das wohl dazu verleiten seinen Kopf mit der
Wucht von tausend tiefergelegten und getunten Fiat Multiplas vor
das nächstbeste Zane Levy-Poster zu ballern… Spaß,
als ob Zane wichtig genug ist, als dass man Plakate mit ihm
drucken würde… aber er hat die Lektion „Es
lohnt sich nicht, sich dagegen groß zu wehren, lass es
einfach passieren“ längst gelernt.
Immerhin bedeute
das, dass Ricks mit seiner Logik gegen Steel nicht weit kommen
würde, weil dieses Konzept seinem BattleMania-Partner
offensichtlich fremd war und er dementsprechend kaum anwenden
würde.
Immer positiv
bleiben.
Robert
Breads: „Okay, ich kümmere mich also um das
argentinische Mond-Mädchen. Das wird Dynamite sicher freuen.
Gehe ich immerhin nicht auf sein neues Lieblingsspielzeug los.“
Ein beinahe
nostalgischer Seufzer entfährt Breads – aber eben auch
nur beinahe nostalgisch. Letzten Endes hatten sich Claude Booker
und Breads über die Jahre doch zusammengerafft, was die Zeit
nach Title Nights bringen würde – jetzt, wo Breads in
einer Art Office-Rolle tätig war – stand noch in den
Sternen.
Robert
Breads: „Wie genau stelle ich das am besten an, Anführer?“
Steve
Steel: „Ja Gott, was weiß denn ich! Schaller ihr eine
oder so, das sollte doch genügen, das ist doch nur eine
Frau! Herrje, muss man denn hier alles selbst machen?! Immer
Ärger mit den Angestellten, tststs! Zweitklassiges
Personal!!!“
CUT
–
Steve
Steels Lektionen zum Erfolg, #2:
Man
braucht die richtigen Hilfsmittel.
CUT
–
Steve
Steel: „So Breads, jetzt aber wirklich Obacht! Jetzt
verrate ich dir das allergrößte Geheimnis von allen,
was meinen unfassbar astronomischen Erfolg ausmacht.“
Wieder holt der
Adonis die riesige Sporttasche hervor, doch diese Mal greift er
rein und holt ein kleines Fläschen und eine Tube hervor, die
er Breads triumphierend hinhält.
Steve
Steel: „Hier, nimm das hier!“
Sofort lässt
er die Tasche wieder verschwinden und schaut ganz unschuldig
pfeifend zum Kameramann hinüber.
Steve
Steel: „D-das sind Vitamine… Ähm, ja…“
Robert
Breads: „Ich weiß ganz genau, was das ist, Steve. Ich
habe lange genug Zeit im Wrestling verbracht, um das zu
realisieren. Ich werde den Teufel tun und hier im Performance
Center eine AstroHappy-Epidemie lostreten.“
Anklagend deutet
Breads mit erhobenem Zeigefinger auf seinen Partner/Anführer.
Er könnte wohl nur noch angewiderter dreinschauen wenn Steve
Steel ihm statt den Fläschchen ein Chris van Core-Shirt
andrehen wollen würde.
Robert
Breads: „Das ist also dein Geheimnis? Das ist es also,
großer Anführer? Das ist dein ganzer Plan? Drogen?!“
Nicht wirklich
schockiert oder überrascht, allerdings dennoch enttäuscht,
schüttelt der Kanadier traurig den Kopf. Man möchte ihn
fast in den Arm nehmen, ihm eine weiche, kuschlige Decke bringen
– eine von der ganz flauschigen Sorte – und ihm den
Kopf tätscheln. „Alles wird gut“, will man ihm
dabei sagen, bevor man ihm ein paar Original
GFCW-Plüsch-Pantoffeln hinstellt und sich kurz
verabschiedet, um dem Armen eine warme Tasse heiße
Schokolade zu machen, die er zur Entspannung entweder trinken
oder Thomas Camden ins Gesicht kippen kann.
Steve
Steel: „NOIIIN, so ein Unsinn, Mann! Das sind Vitamine,
sagte ich doch! Völlig harmlos! Aber die powern echt rein,
da siehste dann hammermäßig aus, die geben echt einen
guten Glanz und Teint für die Haut!“
Robert
Breads: „Und… also, wie hilft uns das dann das Match
zu gewinnen?“
Steve Steel
seufzt melodramatisch (jaaa, das kann er auch!).
Steve
Steel: „Oh man, ey, dir muss man ja echt alles vorkauen!
Wenn wir so unfassbar gut aussehen, dann sind die Gegner doch
komplett eingeschüchtert und kriegen vor lauter
ehrfürchtigem Anstarren gar nichts mehr auf die Kette!“
Robert
Breads: „Dann könnten wir auch einfach eine „Best
of Dr. Dick“-Compilation auf die große Videowand
laden und mit der Play-Taste drohen.“
Selbstverständlich
eine leere Drohung, eine „Best of Dr. Dick“-Compilation
wäre schließlich nur ein schwarzes Bild.
Steve
Steel: „Jetzt reicht’s aber endgültig, Schluss
jetzt! Hör auf, mit diesem Technik-Gelaber zu nerven, davon
reden nur irgendwelche Nerds, die die ganze Zeit im Internet
hängen und nie ins Gym gehen, so wie dieser dehydrierte Alex
Ricks! Der sortiert bestimmt in seiner Freizeit seine
Mathe-Formeln bei Microsoft Excel nach Langweiligkeit, aber erst
dann, wenn er eine Formel für die Ermittlung der
Langweiligkeit aufgestellt hat, haha!“
Robert
Breads: „Er könnte auch einfach Thomas Camden fragen,
der ist so eine Art Koryphäe was Langeweile angeht. Aber ich
glaube, die beiden haben sich bei Instagram entfolgt, das
verkompliziert die ganze Sache natürlich.“
Steel seufzt
erneut und hat eine fragende Miene.
Steve
Steel: „Thomas wer?! Mann, ich les… äh, den
Namen habe ich auch noch nie gehört, was soll das denn jetzt
hier dieses Name Dropping?!?!?! Und was hat Korea mit der ganzen
Sache zu tun, hä?! Mann, Breads, du bist nicht zweitklassig,
du bist ja nur drittklassig, man man man, es wird echt schwer mit
dir, aber zum Glück hast du ja mich als Partner! Jetzt
schluck das hier, selbst wenn es AstroHappy wäre, ich habe
in der GFCW noch nie irgendeine Dopingkontrolle erlebt, hähähäh!“
„Canada’s
Own“ seufzt.
Robert
Breads: „Versprichst du, dass du mich nicht belügst?“
Steve
Steel: „Bei allem, was mir heilig ist, sowas von!“
Robert
Breads: „Schwörst du auf deine Mutter?“
Steve
Steel: „Ich habe gar keine Mutter!“
Robert
Breads: „Schwörst du dann auf deinen Bizeps?“
Steve
Steel: „Ähm… tja… auf meinen Bizeps
schwöre ich aus Prinzip nicht!“
CUT
–
Steve
Steels Lektionen zum Erfolg, #3:
Man
muss als Team zusammenwachsen.
CUT
–
Steve
Steel: „Wichtig ist auch, dass wir optisch zusammenpassen,
Robert! Der erste Schritt ist natürlich, dass wir dich von
oben bis unten mit Bräunungscreme und Babyöl
einschmieren, aber du brauchst auch ein großartiges
Outfit.“
Wieder kramt
Steel die Tasche hervor und wühlt darin herum.
Steve
Steel: „Hier!“
Steev überreicht
Breads einen kleinen, grellgelben Fetzen Stoff. Als Robert Breads
das ganze auffaltet, hält er eine mini Wrestlingbadehose in
der Hand.
Steve
Steel: „HOHO, das passt ja wie Arsch auf Eimer, wobei ich
nicht glaube, dass du die richtig ausfüllst, die sind ja auf
mich angepasst, HAHAHAHAHA!!!!!“
Robert
Breads: „…gut, ich zieh’s an.“
Offensichtlich
hat Breads längst aufgegeben, dem unermüdlichen Steve
Steel etwas entgegenzusetzen, und macht nun einfach das Beste aus
der Situation.
Robert
Breads: „Und was ist das?“
Der Kanadier
deutet auf die Tasche, aus der Steel soeben das Outfit für
Breads gefischt hatte – und die offensichtlich noch immer
nicht leer ist.
Steve
Steel: „Gut, dass du fragst. Ähm, Momentchen…
Ich habe hier noch… ein kleines Präsent für
dich, einfach um dir meine Wertschätzung zu zeigen.“
Steel kramt
jetzt in der Tasche herum und holt etwas heraus. Es ist groß
und rechteckig, vielleicht einen Meter hoch und einen halben
Meter breit. Breads kippt legitim die Kinnlade herab.
Robert
Breads: „Das ist… wow. So etwas hat noch nie jemand
für mich getan.“
Steve
Steel: „Tadaaa! Na, was sagste, hä?!“
Robert
Breads: „Ganz ehrlich?“
„Canada’s
Own“ hat einen Kloß im Hals. Dieser Moment ist
sichtlich emotional für ihn.
Robert
Breads: „Es ist wunderschön. Ich werde es in mein Büro
hängen… nein, bei mir zu Hause, über das Bett.
Es ist einfach perfekt.“
Der Kanadier
dreht es sein Geschenk in Richtung der Kamera.
Es ist ein
riesiger, eingerahmter Screenshot der GFCW-Homepage.
Genauer gesagt:
Ein Screenshot der Meldung, die Zereo Killers Ende in der GFCW
verkündet.
Breads kämpft
gegen Tränen der Rührung an.
Robert
Breads: „Danke, Anführer. Du kennst mich zu gut.“
Steve
Steel: „Heheh, na ja, du bist leicht zu durchschauen und
nicht gerade tiefsinnig, Rob, daher war das jetzt nicht so
schwer, aber trotzdem danke! Außerdem weiß ich auch,
dass du Leviathan verabscheust!“
Robert
Breads: „Nur absolut verachtenswerte Freaks mögen
Leviathan. Und Jimmy Maxxx, wahrscheinlich, aber der steht noch
unter verachtenswerten Freaks.“
Steve
Steel: „Wer ist Jimmy Maxxx?!?!?! Nie gehört, den
Namen. Wahrscheinlich irgendwo ein PCWA-Typ, das würde ja
passen vom Namen. Beschissener Name, aber gut… Den muss
man wohl nicht kennen.“
Robert
Breads: „Du bist der beneidenswerteste Mann der Welt.“
Steve
Steel: „DAS KANNSTE LAUT SAGEN, BREADSOBOY!!! DIE BRONZENEN
BROTE RULEN ALLES WEG BEI DIESER KOMISCHEN BRONZE-O-MANIA! Es
wird Zeit für unseren Schlachtruf, Bernd, los, stimme mit
ein!“
Robert
Breads: „Und wie geht…“
Steve
Steel: „BITCHES!“
Robert
Breads: „Was meinst du mit…“
Steve
Steel: „BITCHES!”
Robert
Breads: „Okay, ich raff’s nicht.”
Steel schüttelt
fassungslos den Kopf.
Steve
Steel: „Was fällt dir denn zu ‚Bitches‘
ein, Mann?!?! Denk doch mal daran, was ich dir gerade die ganze
Zeit erklärt habe!“
Robert
Breads: „Ich kenne nur die Bitch von Title Nights. Das ist
Player.“
Steve
Steel: „Das hier ist kein Spiel, Mann, das ist bitterer
Ernst, TODERNST!!! DENK NACH!!!!!!!“
Der GFCW Hall of
Famer wagt einen Schuss ins Blaue.
Robert
Breads: „Ähm… Mathe?“
Steve
Steel: „BITCHES!“
Robert
Breads: „Mathe?!“
Steve
Steel: „BITCHES!“
Robert
Breads: „Mathe!“
Steve
Steel: „BITCHES!“
Robert
Breads: „MATHE!“
Steve
Steel: „BITCHEEEEEEEEEEEEEES!“
Robert
Breads: „MATHEEEEEEEEEEEEE!“
CUT
–
Steve
Steels Lektionen zum Erfolg, #4:
Man
braucht abschließende Klarheit über den Plan.
CUT
–
Steel atmet
schwer, er hat zwar Muskeln wie sonst was, aber dafür wenig
Kondition. Er macht halt kein Kardio im Gym…
Steve
Steel: Die… letzte… Lektion… Lass mich…
einfach machen. Hehe. Ich beginne das Match natürlich, und
wahrscheinlich musst du dann gar nicht eingewechselt werden, ich
sollte mit Ricksy schnell fertig werden!“
Robert
Breads: „Das will ich hoffen, ansonsten liefe das Ganze bei
deiner Kondition auf ein Handicap-Match hinaus. Und ich will
nicht gegen Ricks und die eine da von Leviathan allein ranmüssen,
während du auf dem Apron kauerst und dich davon erholen
musst durch die Seile geklettert zu sein.“
Steve
Steel: „Da kannst du dir sicher sein, Breadso! Mach dir mal
keine Sorgen, wir machen das schon! Die Bronzed Breads werden
abrocken! Ich finde schon Wege, wie ich diese beiden ins
Schlingern bringe und Öl ins Feuer gieße, hehe!“
Und wie, um das
zu untermauern greift Steel nach einer Flasche Babyöl die
herum steht und spritzt damit wild um sich.
Robert
Breads: „Das ist nicht das Öl, das…“
Der Hall of
Famer fängt sich noch, bevor er weiter spricht. Wozu will er
ihn ernsthaft korrigieren? Was würde das bringen?
Robert
Breads: „Gut. Super. Du gießt Öl in welches
Feuer auch immer und kümmerst dich um den Pythagoras mit
Gym-Membership und ich schalte diese Prudence Blackwood mitsamt
ihrer Identitätskrise aus. Wir rocken das. Das wird schon.“
Es klingt um
ehrlich zu sein eher danach als wolle Breads sich das selbst
einreden als würde er es wirklich glauben, aber
nichtsdestotrotz scheint der neugewonnene Optimismus unseres
vormals deprimierten Helden unerschütterlich.
Steve
Steel: „Die Bronzenen Brote, ja Mann! Der Adonis und sein
Padavan werden Lunex Rosario einstampfen und dann in die Bronze
Royal einziehen, wo wir alle anderen auch noch weghauen!!!“
Durchaus
positive Reaktionen tönen durch die Halle als das Logo der
neuen Tag Team Champions eingeblendet wird. The Beauty & The
Best mögen nicht immer nach dem Lehrbuch der
Publikumslieblinge handeln, doch den Respekt und größtenteils
auch die Sympathie der Menschen haben sie dennoch. Also richten
sich die Blicke der Battlemania-Crowd zur Rampe, um zwei Männer
zu empfangen, die heute zwar kein Match bestreiten werden, aber
dennoch eine Menge zu sagen haben.
Sven:
„Da kommt Danny Rickson. Und er ist allein.“
Der
Kommentator hat es richtig beobachtet. Zwar spielt nicht die
Solomusik des Engländers, sondern die des Teams. Doch
Rickson tritt alleine auf die Rampe, bleibt dort stehen und lässt
seinen Blick über das Publikum schweifen.
Pete:
„Sicher wird Danny Rickson die Abwesenheit seines Partners
erklären. Aber erst einmal kann er den Jubel genießen,
den sich jeder neuer Champion verdient hat.“
Benannten
Jubel animiert Rickson, indem er das Titelgold von seinen Hüften
löst und mit einem zufriedenen und trotzdem verbissenen
Grinsen in die Luft wuchtet. Er verharrt in dieser Pose. Vier,
fünf Sekunden. Dann läuft er breitbeinig Richtung
Squared Circle und nickt einigen der Zuschauer zu, die ihm auf
diesem Weg ihre Zuneigung entgegenschreien. Zum Abklatschen lässt
sich der Hall of Famer aber dann doch nicht herab.
Sven:
„Und während langsam die Musik verklingt, warte ich
umso gespannter darauf, was Rickson zu sagen hat.“
Der
Engländer hat Position im Zentrum des Kampfgevierts bezogen.
Genießt noch einige Augenblicke den Zuspruch der
Stuttgarter. Dann führt er das Mikrofon an die Lippen und
die gut dressierte Zuschauerschaft weiß, was sie zu tun
hat: Verstummen.
Danny
Rickson: „Es fühlt sich gut an, wenn ein Plan
funktioniert.“
Natürlich
weiß jeder Langzeitzuschauer, worauf er hinauswill: Auf den
schon im ersten Halbjahr 2021 angekündigten 5-Punkte-Plan,
der den Gewinn des Titels bis Title Nights einbezog. Das abermals
erhobene Titelgold zeugt vom Gelingen dieses Vorhabens.
Danny
Rickson: „Natürlich hat der Glanz des heutigen Tages
einen kleinen, schwarzen Fleck. Denn ich habe diesen Titel nicht
allein gewonnen. Sondern an der Seite Garrison Gaetas. Der heute
nicht hier sein kann. Er sitzt verletzt zu Hause. Ich will mir
nicht rausnehmen, in seinem Namen zu sprechen. Doch ich bin mir
sicher, dass er es genossen hätte, heute im Schauer eures
Jubels zu stehen. Das aber holen wir dann nach. Ob in zwei Wochen
oder in vier. Ich verspreche euch, dass es nicht lange dauern
wird.“
Scheinbar
ist sogar der Italiener, der sonst angesichts seiner Arroganz oft
gescholten wurde, dem Publikum ans Herz gewachsen: Die
Ankündigung des baldigen Comebacks lässt wieder Jubel
aufkommen.
Danny
Rickson: „Doch auch wenn The Beauty & The Best heute
nur in halber Kraft da sind, kann ich zumindest eine Sache mit
voller Überzeugung sagen…“
Er
wartet einen Moment ab.
Danny
Rickson: „Wir sind nicht amüsiert. Ihr habt gesehen,
was heute vorher früher passiert ist. Ich bei Dynamite im
Büro. Ich wollte einfach nur von ihm hören, dass wir
eine faire Chance bekommen, den Plan umzusetzen, den ich
formuliert habe. Der da ist, dass ich den Tag Team Titel in
Dimensionen bringe werde, in denen er lange nicht war. Vielleicht
noch nie. Und dieses Anliegen wurde in einer Art und Weise
abgeschmettert, die mich glauben lässt, ich sei nicht Danny
Rickson, sondern irgendein Bittsteller. Und warum?“
Kopfschütteln
beim Engländer. Ein Seufzen. Die Klaviatur der Dramatik
beherrscht Rickson gekonnt.
Danny
Rickson: „Weil es im Protokoll so nicht vorgesehen ist. Dem
neuen Protokoll, mit dem wir alle in der GFCW nun offenbar leben
müssen und dass uns in ein Korsett zwingen will, welches uns
Luft und Lust raubt. Aber ich sage euch, dass Danny Rickson und
Garrison Gaeta kein Interesse an irgendwelchen Protokollen oder
Machtpolitik haben. Wir haben einfach nur ein Ziel. Und wir
werden es erreichen. Ohne Dynamite dafür die Füße
küssen zu müssen.“
Er
wird gerade weitersprechen als eine Musik gespielt wird.
Überrascht dreht sich Danny zur Rampe. Denn wir hören…sein
eigenes Theme. Zumindest das von The Beauty & The Best.
Verwirrung auch beim Publikum.
Sven:
„Da ist Garrison Gaeta!“
Mit
„Da“ meint Sven auf der Videoleinwand. Ändert
nichts darauf, dass alleine aufgrund des Überraschungseffektes
das Auftauchen Garrison bejubelt wird. Man sieht den
wunderschönen Herren, die maskuline Taube aus Palermo, auf
einem Sessel sitzen. Nicht irgendein austauschbares Modell,
sondern ein bordeauxrotes Chesterfield-Modell. Er thront eher in
diesem Sessel als das er fläzt und die Farbe des Bezugs
ergänzt sich wohl auch nur in den Augen eines
Modeavantgardisten mit dem strohgelben Anzug, den der extravagant
gekleidete Co-Champion trägt. Gaeta hebt ein Glas Champagner
zum Gruße.
Garrison
Gaeta: „Mein lieber Danny! Auf unser Wohl. Auf unseren
Sieg.“
Er
nippt an seinem Getränk.
Garrison
Gaeta: „Und natürlich…mein liebes Volk!
Eigentlich müsste ich mich heute ausruhen und auskurieren.
Doch ich kann es mir als Volkstribun, als euer erwählter
Recke, doch nicht nehmen lassen, selbst in dieser schweren Stunde
meiner Pflicht nachzukommen. Und wenn ich schon nicht persönlich
da sein kann, so wollte ich euch und meinem Partner doch eine
kleine Überraschung zukommen lassen, um meinen Titelgewinn
zu feiern.“
Wieder
nimmt er einen Schluck seines Getränks, schwenkt die
Flüssigkeit achtsam im Glas umher wie ein Chemielaborant.
Garrison
Gaeta: „Erlaubt mir, meinem Status angemessen, ein kleines
Geschenk zur Feier des Tages.“
Er
klatscht in die Hände. Abermals beginnt das Theme von The
Beauty & The Best zu spielen. Doch diesmal erscheint eine
ganze Flotte von Menschen. Mit Tabletts in der Hand. Und mit
Champagner.
Garrison
Gaeta: „Zum Anstoßen.“
Auf
dieses Stichwort beginnen die Menschen, Champagner an die
Menschen in der ersten Reihe auszuschenken. Stilecht in
Kristallgläsern. Eine blonde Dame macht sich auf in Richtung
des Ringes, um auch Danny Rickson ein Gläschen zu bringen.
Der Engländer wirkt verlegen, vielleicht peinlich berührt,
doch macht gute Miene zum Spiel. Die Marotten seines Partners
kennt er ja schon.
Boris
Orlov betritt die Stage. Er hat immer noch den grauen
Armeemantel, die passenden Springerstiefel und die Armeeuniform
an, als er sich in Richtung des Rings begibt. Lediglich die
Zigarre fehlt in der Hand wie bei seinem zufälligen Treffen
vorhin mit Tha Bomb. Er geht langsam in Richtung Ring, während
Danny Rickson fragend in Richtung des Russen sieht. Bedächtig
geht dieser die 2 Stufen der Stahltreppe hoch und klettert
zwischen 2.- und 3. Seil in den Ring. Er geht an Danny vorbei und
lässt sich ein Mikrofon geben. Das Video läuft aus und
man kann Garrison wieder auf dem Monitor sehen. Seine Mimik
deutet an, dass ihm die Störung durch den Rookie mehr stört
als Danny. Boris nickt einmal kurz dem Volkstribun, dann Danny
Rickson zu. Ein knappes Nicken, mehr nicht.
Boris
Orlov: „Gratulation, Danny! Gratulation, Garrison! Ihr Zwei
habt die Tag Team Titel gewonnen und dürft euch zurecht Tag
Team Champions nennen. Eine unglaubliche Ankündigung letztes
Jahr von dir Danny, was du dann letztlich in der letzten Show des
Jahres wahr machen konntest. Respekt!“
Übertriebener
Beifall durch den Ex-Militär setzt ein. Nach einem langen
Moment spricht der Russe weiter, während er dieses Mal Danny
nicht aus den Augen lässt.
Boris
Orlov: „Ihr Zwei tragt jetzt das Ziel der Begierde wie ein
rotes Fadenkreuz mit euch. Keine noch so gute Tarnung kann euch
verstecken. Kein noch so gut ausgeklügelter Bunker kann euch
verstecken. Als würdet ihr bei einem Nachteinsatz
fluoreszierend leuchten, während alle Anderen um euch herum
komplett verhüllt sind.“
Garrison
Gaeta: „Wir leuchten stets, Boris Orlov. Nicht wegen eines
Fadenkreuzes, das du auf uns siehst, sondern…ein jeder aus
den uns eigenen Gründen. Und weil wir das beste Tag Team in
dieser Liga sind. Ich sehe deshalb nicht, wieso dein kleiner
Vortrag so relevant ist, dass du hier auftauchen musst.“
Boris
sieht leicht grinsend den Monitor an, während er übertrieben
die mittellangen Haare schüttelt.
Boris
Orlov: „Ich rede nur mit anwesenden Personen, die nicht
wegen kleinerer Blessuren lieber zu Hause bleiben, Garrison…“
Bevor
Garrison auch nur einen Ton erwidern kann, spricht der Russe
wieder Danny Rickson an.
Boris
Orlov: „Danny, wo ist mein Glas? Wieso bekomme ich keinen
Champagner? Ah die junge Dame hier vorne. Magst du mir bitte ein
Glas reichen?“
Boris
Orlov bekommt das Glas gereicht und hebt das Glas übertrieben
in Richtung des Publikums, dann in Richtung des Monitors und
schließlich zu Danny.
Boris
Orlov: „Auf euch GFCW Galaxie! Auf dich Garrison! Auf dich
Danny!“
Er
geht auf Danny zu und stößt mit diesem sogar an. Doch
dann kippt er das Glas Danny über den Kopf!
Boris
Orlov: „Ihr westlichen Menschen feiert euch, nachdem ihr
eine Schlacht gewonnen habt, als hättet ihr einen ganzen
Krieg gewonnen. Hättet ihr einen Krieg gewonnen, dann würdet
ihr nicht eure Gläser heben, sondern eure Wunden lecken und
froh sein, dass es vorbei ist!“
Danny
Rickson: „Eine Schlacht also nur, denkst du? Ich will
angesichts dieses feierlichen Anlasses nicht spotten. Doch es hat
Spuren von Absurdität, wenn ein Neuling in seiner
allerersten Show herauskommt und die Leistung zweier Männer
schmälert, die seit mehr als einem halben Jahr auf diesen
Augenblick hingearbeitet haben.“
Der
Russe lächelt wieder das kalte Lächeln, wie vorhin bei
Tha Bomb, während er Danny von oben bis unten mustert. Seine
Augen bleiben ein paar Sekunden länger beim Titel hängen,
als beim Rest.
Boris
Orlov: „Es wird glaube ich Zeit, dass ich mit der Sprache
rauskomme, was ich will bzw. warum ich eure kleine Feier
störe…Ich will das was ihr euer Eigen nennt! Ich will
die Tag Team Titel! Ich will ein Match gegen dich und deinen
Partner Garrison!“
Danny
Rickson: „Es wird…albern.“
Der
Engländer stellt sein Glas ab und strafft die Schultern.
Danny
Rickson: „Erst kommst du raus und stellst eine absurde
Behauptung. Und jetzt forderst du ein Titelmatch? Am Tag deines
Debuts?“
Fast
schon hilfesuchend blickt Rickson zu Garrison Gaeta. Der zuckt
auf dem Monitor mit den Schultern. Er weiß auch nicht
recht, was mit dem ungebetenen Gast anzufangen ist.
Danny
Rickson: „Wir haben versprochen, diesen Titel in den Main
Event zu bringen. Das werden wir nicht gegen einen Rookie
erreichen. Zudem ist dies ein Team-Titel. Und du bist allein.“
Provokant
geht der Russe einmal um Danny rum bleibt aber direkt vor ihm
stehen. Die Gesichter trennen vielleicht maximal 30 cm. Boris
hebt das Mikro an.
Boris
Orlov: „Wer bitte sagt, dass ich allein bin?“
Kaum
hat der Mann aus Orjol die Worte gesprochen, als durch das
Publikum eine Frau den Ring entert. Die Frau trägt einen
schwarzen Ganzkörperlatexanzug und über ihrer linken
Brust ist ein goldenes Sowjet-Zeichen bestehend aus Hammer und
Sichel eingraviert. Die Frau trägt kurze schwarze Haare, hat
eine sehr athletische Figur und etwas herbere Gesichtszüge.
Für Konservative wohl ein insgesamt burschikoses Auftreten.
Durch ihre Springerstiefel und den dementsprechenden Absätzen,
dürfte die Frau knapp über 1 Meter 80 messen. Ihre
Augen strahlen eine enorme Aggressivität aus.
Danny
Rickson scheint irritiert. Mit einer Frau im Ring hat er nun
nicht gerechnet. Verdutzt schaut erst die Frau und dann wieder
Orlov an. Plötzlich ertönt ein lauter Schrei der Dame
und Danny Rickson muss ein High Knee Lift einstecken und wankt.
Die Kämpferin hakt sich dann bei Rickson ein und bringt ihn
mit einem Russian Leg Sweep zu Fall. Danach treten die beiden
Aggressoren auf den Tag Team Champion fleißig ein. Keiner
kommt Rickson zu Hilfe….
Garrison
Gaeta: „Aufhören! Hilfe! Sofort!“
Der
Italiener muss auf dem Monitor mit ansehen, wie sein Partner zu
Nichte gemacht wird. Wild gestikulierend schreit er in die
Kamera, von der eben präsentierten Ruhe und Eleganz nicht
mehr ein Hauch zu spüren. Doch niemand folgt auf seine
Aufforderungen. Keine Security kommt Rickson zur Hilfe, der von
der Frau und Orlov auseinandergenommen wird.
Garrison
Gaeta: „Danny! Steh doch auf.”
“BUUUUUUUUUUUUH!”
Gaetas
Forderungen sind fruchtlos. Der Engländer ist nach dem
Angriff regungslos. Boris Orlov beugt sich zu dann Danny Rickson
herunter und nimmt ihm den Belt ab, welchen er kurz betrachtet.
Dann legt er ihn vorsichtig ab. Er geht in die Knie und zieht den
Kopf von Danny nach oben, während er das Mikrofon an die
Lippen setzt.
Boris
Orlov: „Darf ich euch meine Partnerin Tonya vorstellen?
Tonya und ich haben genug von diesem westlichen Geplänkel.
Es wird Zeit, dass die richtigen und wichtigen Werte hier
Einklang finden! Der kalte Krieg ist vorbei, aber unser Krieg
gegen den Westen und vor allem gegen die westlichen Werte der
GFCW hat gerade erst begonnen!“
Boris
Orlov lässt unsanft den Kopf von Danny auf die Matte fallen.
Er erhebt sich und salutiert vor Tonya. Tonya salutiert
ebenfalls. Die Entrance Theme von Boris Orlov erklingt ein
weiteres Mal und die beiden begeben sich dann in Richtung
Backstagebereich.
Ein Tisch für
Zwei. Weiße Tischdecken wohl gefaltet. Kerzenschein gibt
eine gemütliche Stimmung. Am Fenster stehen weitere kleine
Lampen und tauchen die Szenerie in ein warmes Licht. Auf der
einen Seite sitzt Rob Gossler. Der Platz gegenüber noch
leer. Rob scheint schon weit über sein erstes Glas Bier
hinaus als er deprimiert den Kopf in die aufgestützte Hand
fallen lässt.
Eine Stimmer
erklingt: Wir begrüßen sie alle hier zum ersten Speed
Dating für Alleingelassene des Jahres 2022. Ich hoffe das
wir alle Anwesenden zufrieden stellen können. Wir beginnen
mit Runde eins. Vor jedem von denen die bereits fest am Tisch
sitzen gesellt sich gleich ein erster Partner. Ihr habt 5 Minuten
um euch kennenzulernen und könnt im Anschluss entscheiden ob
ihr zusammen passt. Funkt es....steht ihr gemeinsam auf.
Ansonsten rückt ihr einfach weiter.
Rob:
„Was zum Teufel mach ich hier?! Ein gefallener Engel. Ich
war ein Gott und nun sitz ich hier. Getrennt von meinem Partner
und soll mit Dir ein Team bilden. Ich habe keine Ahnung wer du
noch mal bist. Scheiße ich weiß glaube ich gerade
nicht einmal wer ich selbst bin!“
Nach wenigen
Sekunden verdunkelt sich der Tisch vor Rob Gossler. Dieser schaut
hoch und schüttelt nur verständnislos mit dem Kopf als
er seinen Gegenüber sieht.
Thor:
„Das kann doch wohl nicht euer ernst sein oder?“
Die Stimme des
ersten GFCW Heavyweight Champion dröhnt durch den Raum. Das
Mitglied des Protokolls setzt sich auf den Stuhl und räumt
den Tisch mit seinem mächtigen Arm ab. Rob Gossler lächelt
Thor:
„Wieso sitzt ausgerechnet DU hier? Haben wir uns letztes
Jahr nicht genug aufs Maul gegeben? MUSS das ganze so weitergehen
du Made!? Herr Ober...könnte ich noch ein Bier bekommen?!
Ich ertrag das hier nicht. Wieso verlangt Dynamite DAS hier von
mir?
Rob:
„Verstehe, ich bin schon solange dabei und doch glaube ich
immer noch ein Rookie zu sein. Ich hab mir das hier auch nicht
ausgesucht. Naja ich denke wir sollten einfach unseren Job tun.
Timo Schiller und dieser Cowboyheini.... Doch überleg
mal...wenn wir uns gut anstellen werden Die uns schon nicht
zerlegen.“
Thor hört
stumm zu, Er nimmt einen großen Schluck aus seinem Glas und
leert es.
Rob:
Ey Ich nehme noch ne Runde für mich und meinen Kollegen!
Also irgendwelche Strategievorschläge. Ich verspreche im
Ring auch nicht zu kotzen. Weißt du ob man hier Rauchen
kann?“
Thor schüttelt
mit dem Kopf, nestelt an seiner Tasche und holt eine Schachtel
Zigaretten raus. Er zündet sich eine an. Rob Gossler fasst
das als Ja auf und zündet sich ebenfalls ein Lungenbrot an.
Rob:
„Okay, mir fällt sowieso nichts anständiges auf
Anhieb ein. Ich bin ein Instinktwrestler. Wenn ich plane geht es
schief. GRUNDSÄTZLICH!“
Thor:
„Das einzige was wir hier planen ist zu gewinnen. Mir ist
das egal wie wir das anstellen. Das heißt das ich dich auch
als Waffen benutzen kann um zu gewinnen. Doch komm mir nicht in
die Quere sag ich dir. Mach keine krummen Sachen. Wir werden
keine Freunde und kein Team. Das einzige was zählt ist das
wir gewinnen.“
Dabei tippt er
immer wieder hart auf den Tisch. Am Ende des kleinen Monologs
leert er die zwei Pinnchen Jägermeister die Thor sich hat
liefern lassen.
Rob:
„Sollte funktionieren und anschließend leg ich mich
wieder unter einen Stein und warte ab bis ich wieder gerufen
werde oder so....“
Rob beginnt sich
Tabak in ein Blättchen zu drehen, während er
konzentriert den Filter zwischen die Lippen gepresst hat. Er
stopft den Filter in ein Ende des gerollten Blättchens doch
als er zukleben will reißt ihm das Blättchen.
Rob:
„FUCK!“
Verärgert
wirft er das Knäuel von Tabak, Filter und Papier auf den
Boden.
Wütend
schlägt er mit der Faust auf den Tisch.
Rob:
„Dass fängt ja Super an! Kein Gutes Zeichen. Kein
gutes Zeichen! Hrmpf und das war mein letztes Blättchen
BUHUUUU!“
Mutlos lässt
Rob den Kopf auf den Tisch fallen.
Rob:
„Großartig, wirklich großartig. Wir möchten
bezahlen!“
Der Kellner
kommt an den Tisch und rechnet die zu bezahlende Summe vor.
Rob:
„Wir zahlen getrennt. Wir sind hier schließlich nicht
in einer Romanze oder sowas. Hier stimmt so.“
Kellner:
„Entschuldigen sie dass ist genau passend.“
Gerade
als der Kellner das Geld wegnehmen will prescht Thor dazwischen
und ergreift die Hand des Kellners.
Thor:
„Stop! Liegen lassen. Pfoten weg.“
Der Kellner
schaut verdutzt.
Kellner:
„Aber die Rechnung?!“
Thor:
„Was ist los? Ziehst du Nebenluft!? Hier zahlt keiner was.“
Er nimmt das
Geld und steckt es sich in seine Tasche.
Rob sieht Thor
grinsend an. Der Kellner ist verdutzt. Thor steht auf und schubst
ihn zurück auf den Stuhl. Gossler lacht auf. Rob steht auf
und geht an Thor vorbei.
Rob:
„Kommt Thor lass uns draußen weiter reden ich brauch
Zigaretten.“
Thor:
„Und ich hab Durst.“
Rob:
„Okay...immerhin in der Sache verstehen wir uns.“
Die
beiden verlassen das Restaurant.
Tag
Team-Ausscheidungsmatch 3:
Alex
Ricks & Luna Rosario vs. Steve Steel & Robert Breads
Referee:
Peter Cleven
Eine
blechern-metallene Stimme ertönt im weiten Rund!
ZEHN!
…
NEUN!
…
ACHT!
…
SIEBEN!
…
SECHS!
…
FÜNF!
…
VIER!
…
DREI!
…
ZWEI!
…
EINS!
Plötzlich
springt der Titantron an und zerreißt die bis zum
Bersten gespannte Atmosphäre in der Halle. Keine großen
Effekte etc., nein. Es wird nur auf schwarzem Grund in fetter
Schrift ein Name gezeigt:
DIE
BRONZENEN BROTE
Und
dann startet die Musik!
Die
Wrestling Fans hält es nicht mehr auf ihren Sitzen, denn
jetzt tritt einer der ganz, ganz großen auf, einer der
schon fast alles gewonnen und erreicht hat… und Robert
Breads, der sich wahrscheinlich gerade fühlt wie Bryan
Danielson anno 2006.
Und
da kommen sie auch schon auf die Stage stolziert, vorne weg
natürlich der Hüne Steel, gefolgt vom Mann aus
Toronto. Steve in seiner schwarzen Leggins, den Oberkörper
eingebräunt und eingeölt, und dann posiert er
erstmal heftig für seine Bronze-o-Maniacs! Man sieht
Steel seine 47 Jahre an, aber die Muskeln sind immer noch
beeindruckend aufgepumpt, und das Öl und die Bräune
machen den Rest.
…
Und
dann ist da noch der GFCW Hall of Famer, zweifache GFCW
Heavyweight Champion und Head Coach des GFCW Performance
Centers.
Er
steckt in den gelben, nicht wirklich passenden gelben
Wrestling-Trunks, die Steve Steel ihm geschenkt hatte. Mit
seiner halbgaren Abstimmungs-Idee hatte er sich selbst in
diese Lage gebracht, er hatte sich von Steve Steel –
von allen Menschen auf der Welt, Steve Steel –
austricksen lassen und stand jetzt zu seinem Wort.
Er
sieht komplett beschissen aus, wie er da steht.
Sein
ungleichmäßiger Spray-Tan lässt ihn wirken
als hätte er eine furchtbare Haut-Krankheit, das Babyöl
lässt ihn glänzen und sein Gesichtsausdruck sagt
uns, dass er ohne jeden Zweifel weiß, dass das alles
hier komplett bescheuert ist.
Aber
warum sich dagegen wehren, wenn man auch einfach mitspielen
kann?
Pete:
„Was zum… was ist nur mit Robert Breads los, der
macht sich ja hier lächerlich?!“
Sven:
„So ein Nonsens, Breads weiß einfach, dass er nur
das machen muss, was Steve Steel sagt, und dann gewinnen sie
das Ding hier locker!“
Tatsächlich
versucht Breads, der ganz offenkundig absolut keine Ahnung
davon hat was er da gerade tut, ein paar Posen im Stile von
Steve Steel (sagt das zehnmal schnell hintereinander)
nachzuahmen, scheitert dabei allerdings erbärmlich.
Die
Fans finden es aber super und jubeln den beiden zu. Steel
deutet Breads mit wilden Armgeste nan, dass er jetzt mit zum
Ring kommen soll. Unter dem tosenden Applaus der Fans folgt
Breads seinem „Mentor“, der entschieden drauflos
marschiert, zum Ring…
Hart setzt die
Musik aus den Lautsprechern ein und dunkelgrüne
Scheinwerfer durchschweifen die abgedunkelte Halle. Auf dem
Titantron sind die wilden und verwackelten Bildern von
verwüsteten Straßen und brennenden Barrikaden zu
sehen durch die sich in Nahaufnahme eine schattenhafte
Schlange bewegt. Immer wieder flackert dazwischen das
aufgerissene Maul des Leviathan Logos auf. Langsam bewegt
sich dazu eine Person auf die Bühne und blickt sich
bedächtig in der Halle um. Der kahle Schädel ist
unter einer Kapuze verborgen, eine schwarz-goldene
Schädelmaske bedeckt die untere Gesichtshälfte.
Laura: „Das
folgende Match ist das dritte Tag Team Match der ersten Runde
von GFCW Battlemania. Auf dem Weg zum Ring, aus Hamburg, mit
offiziellem Gesicht von 64 Kilogramm: Serpents Child: LUNA
ROSARIO.“
In der
Mitte der Stage bleibt sie kurz stehen und posiert einmal,
die Arme weit ausgebreitet. Dann verstummt die Musik
allerdings auch schon und wird direkt darauf von altbekannten
Sythesizern ersetzt.
Zwei Lichtkegel auf
der Bühne.
Und neben Luna steht Alex Ricks.
Sie sieht ihn an.
Er erwidert den Blick
nicht.
Sie streckt ihm die Faust hin.
Er
ignoriert sie.
Laura kündigt ihn an.
Er
ignoriert es.
Er marschiert auf den Ring zu.
Luna
geht hinterher.
Er blickt starr nach vorne.
Sie
blickt in die Fans.
Pete:
„Vielleicht eines der brisanteren Duos, das sich hier
auf den Weg macht, Sven. Mit all der Geschichte.“ Sven:
„Auf der einen Seite hast du auf jeden Fall Recht,
Pete, Drake Nova Vaughn und Alex Ricks haben so viel
Geschichte zwischen sich und konsequenterweise auch Luna
Rosario und Alex Rick, die beiden haben sich bekriegt und
zumindest Luna hatte auch schwer unter diesem Kampf zu
leiden. ABER, Pete, ich sage dir auch: Das sind zwei
wahnsinnig intelligente und kalkulierende Personen, die hier
zusammengelost wurden.“ Pete:
„Auf jeden Fall, eine wahnsinnig gefährliche
Kombination, von der ich persönlich vermute, dass sie
eines der Teams sind denen es leichter fällt
zusammenzuarbeiten.“ Sven:
„Aber nichts destotrotz ist natürlich der
körperliche Gegensatz zwischen einem Steve Steel und
einer Luna Rosario extrem. Da muss ganz tief in den Zauberhut
gegriffen werden, aber wenn jemand das kann, dann Alex
Ricks.“
Er geht
weiter.
Sie wechselt ein paar grobe Worte mit einem
Fan.
Er geht die Stufen nach oben.
Sie
schwingt sich elegant auf den Apron.
Er schiebt sich
durch die Seile.
Sie hört ins Publikum.
Er
legt drei Finger auf die Matte.
Sie springt auf das
oberste Ringseil und peitscht die Fans an.
Sie ernten
Buhrufe.
Es ist ihnen egal.
Die Musik
verstummt.
Die beiden treffen sich in der Ecke.
Alex
und Luna sind… ein Team?
Peter
Cleven blickt noch einmal in beide Ecken und wartet einen
Moment, bis die startenden Teilnehmer des Matches im Ring
stehen und NUR diese beiden. Robert Breads scheint einen
Moment zu überlegen, tritt dann unter Steels potzigen
Worten aber brav durch die Ringseile und stellt sich in
seinen quietschgelben Hosen auf den Apron, während Steel
demonstrativ die Muskeln spielen lässt. Auf der
anderen Seite scheint der Plan einvernehmlicher umgesetzt zu
werden und Luna schwingt sich mit einem Satz über das
oberste Ringseil und setzt auf dem Apron auf. Ihre zum
Fist-Bump ausgestreckte Faust ist Alex Ricks egal. Ein kurzes
Zeichen des Ringrichters, ein vernehmbarer Glockenschlag, und
ab geht die Post zum dritten Mal an diesem Abend.
Frühphase
Die
4000 Fans in der Halle sehen den erwarteten Matchbeginn bei
den zwei aktiven Kontrahenten. Steve Steel strotzt, trotz
einem wohl sehr unterdurchschnittlichen 2021, vor
Selbstbewusstsein, versucht den Ring zu dominieren und sofort
mit viel Wucht Zugriff auf Ricks zu bekommen. Der
Mathematiker hingegen bleibt komplett ruhig, lässt Steel
immer wieder den Raum kontrollieren ohne ihm wirklich eine
Gelegenheit zu geben. Wiederholt schießt Ricks für
den Takedown oder einen Hold aus dem er arbeiten kann, doch
die enorme Masse an Gewicht und Babyöl von Steve Steel
verhindern das bislang.
Pete:
„Ist das überhaupt erlaubt?“ Sven:
„Gut, dass du nach Jahren Steve Steel die Frage stellst
und der Fakt, dass er das seit Jahren macht sollte dir die
Antwort geben! Steel
ist eben nicht so blöd.
Schau, er hat sogar Breads in
diese grandiose Taktik mit eingeweiht!“
Doch
keinerlei Frustration auf Ricks Gesicht, im Gegensatz zu
Steel, der sichtlich genervt ist. Bislang geht der Plan des
ehemalige World Champions perfekt auf: Steel mental angreifen
und verhindern zu viel Kraft früh zu verbrauchen. Ein
Wechsel zu Luna zieht das gleiche Spiel nach sich: Den Koloss
ins Leere laufen lassen und wieder zurück wechseln. Wie
eine Dampflok verfolgt Steel die beiden in und außerhalb
des Rings, denkt nichtmal ans Wechseln.
Nachdem Alex
abermals abtaucht klatscht der bronzed Adonis dann aber doch
mit viel Wucht Breads auf die Brust, was Cleven sofort als
Tag registriert. Mit hochgezogenen Augenbrauen blickt Canadas
Own auf seinen Tag Partner, doch abermals hält er sich
zurück und tritt in den Ring. Auf der anderen Seite
warte Ricks und man meint fast zu sehen wie ein Mundwinkel
sich bewegt, als er sich umdreht und Rosarios ausgestreckte
Hand abklatscht.
Pete:
„Sehr, sehr unterschiedliche Signale von diesen
Wechseln.“ Sven:
„Absolut.“
Für
einige Zeit kann Rosario dem Hall of Famer gut die Stirn
bieten, trifft Kicks, behauptet sich im Kampf um Position,
doch man meint fast, dass es jetzt Breads ist, der seine
Gegnerin ein wenig abkocht und auflaufen lässt und
schießlich mit einem schönen Suplex auch endgültig
den Wind aus den Segeln nimmt, bevor er sie in die Ecke zerrt
und zu Steel wechselt.
Mittelphase
Mit
aller Brutalität und Wucht eines Steve Steel und der
ganzen Wrestling-Intelligenz eines Robert Breads beginnen die
beiden Luna jetzt doch sehr effektiv zu isolieren. Für
den Moment scheint doch eine Koexistenz möglich zu sein,
der Bronzed Adonis sich tatsächlich in die
Zusammenarbeit zu fügen. Auf der anderen Seite des Rings
beobachtet ein gewisser Mathematiker stoisch wie das Duo in
der gegenüberliegenden Ecke systematisch seinen
vorsichtig aufgeschriebenen Plan in Fetzen reißt.
Rosario versucht unter der Barrage aus Slams, Schlägen
und Suplessen ihre Gelegenheiten zum Gegenschlag zu finden,
zumeist gegen Robert Breads, doch erfolglos. Doch einem
starken Cover von Steel kann sie sich bislang entziehen, was
Ricks mal für mal mit einem leichten Kopfnicken zur
Kenntnis nimmt. Bis in ihre eigene Ecke kommt Luna dabei aber
dann eben trotzdem nicht.
Pete:
„Altmodisches und effektives Tag Team Wrestling. Hätte
ich nicht erwartet von den Beiden.“ Sven:
„Vielleicht hat Ricks Luna hier doch zu viel zugetraut.
Wenn sie überhaupt zum Tag kommt, wird er das hier wohl
alleine regeln müssen.“
Jetzt
der Powerbombansatz von Steel, der noch einen höhnischen
Kommentar in Richtung Alex wirft. Erneut: Keine Reaktion.
Doch jetzt zieht Luna den Kopf zurück. Hart tritt sie
gegen das Bein des Riesen, das unter seinem Gewicht nachgibt.
Ungelenk schlägt er auf der Matte auf, dreht sich aber
nicht zu Breads ausgestrecktem Arm um, sondern will sich
wieder auf die Füße schieben. Luna ist schon in
die Seile gegangen und schlägt mit dem Absolute Zero in
die Seite von Steels Schädel ein. Unelegant grunzend
liegt das lebende Werbeschild für Selbstbräuner auf
dem Boden von Breads. Und Luna? Macht einen Schritt zurück
und bedeutet Breads er solle doch herkommen, was ein Raunen
in der Halle erntet. Doch kaum langt Robert über das
ringseil und klatscht Steel am Boden ab, stolpert Rosario
zurück in ihre Ecke, wird von Ricks abgeschlagen, und
geht dann erschöpft zu Boden.
Sven:
„Da ist das Ding!“ Pete:
„Sie hat sich aus diesem ganz üblen Klammergriff
von Steel und Breads lösen können, aber haben die
hier vielleicht genug Schaden angerichtet?“ Sven:
„Ich würde tippen Ja, Pete, ich glaube das
Resultat ist da.“
Diesmal
gibt es auch bei Ricks nichtmehr Standgas. Clothesline,
Clothesline, Neckbreaker. Breads ist am Boden und der
Mathematiker beginnt sofort Canadas Own Knoten in die
Gliedmaßen zu wrestlen. Doch ganz so technisch
unversiert ist Breads dann doch nicht. Der noch fast
top-fitte Kanadier lässt Alex hart für sein Geld
arbeiten und erlangt jetzt phasenweise sogar die Kontrolle,
sei es am Boden oder im stehen.
Spätphase
Während
Luna noch immer versucht ihre Kräfte wieder zu sammeln
hat Steel sich von dem Schlag erholt. Zwar flucht er
Lautstark über das Klingeln in seinem Kopf und bellt
zahllose Drohungen in Richtung Luna, die ihn nur breit
grinsend ansieht. Eine Zeit lang setzen Breads und Ricks sehr
zur Freude der Fans noch ihr technisches Feuerwerk fort und
es ist schwer eindeutig auszumachen, wer die Oberhand hat.
Ricks kontrolliert den Großteil der Zeit zwar, doch
Breads nutzt seine Lücken für Gnadenlose Kicks.
Lautstark will Steel wieder und wieder eingewechselt werden,
fischt sogar nach Robert, doch verfehlt ihn. Schließlich
landet Breads in der Ecke des Ricks/Rosario Teams und nach
einem fragenden Blick von Alex zieht Luna sich wieder auf die
Beine und schlägt ab. Rosario steigt aufs Top Rope und
trifft auf dem in Position gehaltenen Breads einen perfekten
Crossbody, doch der kickt aus.
Sven:
„Jetzt gibts hier ja sogar noch richtige Ansätze
von Tag Team Offensive!“ Pete:
„Und Steel poltert wie ein Rumpelstilzchen, er wollte
schon viel früher wieder in dieses Match!“ Sven:
„Er ist der Anführer des Teams, Breads sollte auf
ihn hören!“ Pete:
„Jetzt mach mal n Punkt, Sven…“
Und
Rosario schießt sofort weiter, ohne Rücksicht auf
Verluste beginnt sie aus allen Winkeln das Leben aus Breads
rauszukicken, nutzt die Seile, fliegt aus dem Ring. Doch
immer wieder pausiert sie um schwer zu atmen, greift sich an
nacken und Hüfte. Die Barrage an Angriffen zuvor zeigt
Wirkung. Doch jetzt ist es Breads der dringend das Tag
braucht und Rosario kann sich die Pausen nehmen, die sie
braucht, teils auch mit Wechseln zu Ricks. Nachdem der einige
gefährliche Holds und auch knappe Cover anbringen
konnte, zeigt sich aber doch die Routine eines Robert Breads
der Ricks entwischen kann und endlich einen schimpfenden
Steel wieder ins Match bringt.
Finish
Der
bronzed Adonis prescht schier durch Alex Ricks hindurch.
Überraschend Schnell donnert Steel mit einem Bodycheck
in den Mathematiker hinein, zerrt ihn hoch, schleudert ihn in
die Ecke und fegt ihn mit einem Chop aus dem Stand. Mühelos
wird Ricks vom Boden aufgehoben und wie ein Sandsack durch
den ring geworfen.
Sven:
„Was für eine Kraft!“ Pete:
„Jeder Plan der Welt löst sich bei sowas doch in
Luft auf!“
Alex
hatte sich überrollen lassen und alle technische Finesse
bringt dir nichts wenn du zwei Meter durch die Luft segelst.
Den Blick in die Kamera performt Steel eine halbe
Bodybuilding Routine und findet sich offensichtlich sehr
toll. Um Ruhe bemüht greift Alex die Ringseile und
beginnt sich nach oben zu ziehen aber Steel ist schon wieder
da und slammt ihn hart in die Matte. Das ganze Spielchen soll
von vorne losgehen, doch diesmal rutscht Alex über die
Schulter nach unten und stößt Steel in Richtung
seiner eigenen Ecke. Luna schaltet Schnell und reißt
das Bein nach oben, trifft die Schläfe des Hühnen.
Ricks rollt Steel sofort ein, kriegt nur den Count von zwei
und geht sofort in die Boston Crab über. Unter Schmerzen
sucht der Bronzed Adonis nach einem Ausweg, kann sich nicht
ganz rauspowern, doch die massiven Beine Steels erlauben
keinen sicheren Griff des Mathematikers, der den Hold
daraufhin loslässt und in den Heel Hook wechselt.
Wild
strampelt Steel mit dem freien Bein und erwischt Ricks doch
tatsächlich frontal im Gesicht. Ein Cut öffnet sich
über dem Linken auge und benommen bleibt Alex liegen. So
weit es geht streckt sich Breads über das Seil, doch
steel rollt sich von ihm weg.
Sven:
„Was macht er denn jetzt?“ Pete:
„Ich glaube er will Breads zurück geben, dass er
vorhin nicht getaggt hat!“ Sven:
„Aber das war doch ne ganz andere Situation!“ Pete:
„Ja sag das Steel!“
Mit
einer Geste signalisiert Steel, dass es das jetzt war. Noch
immer liegt Ricks am Boden.
Pete:
„Aber vielleicht braucht er das Tag gar nicht!“
Noch
einmal landet der massive Boot von Steel in Ricks´
Gesicht, dann geht es in die Seile.
LEGENDARY
LEGDROP
UND DER SITZT TATSÄCHLICH
Pete:
„STEEL SCHIEBT SEIN GANZES GEWICHT AUF RICKS!“
Sven:
„Hier kommt Luna!“
Im
Moment in dem der Legdrop einschlägt springt Rosario
bereits auf das oberste Seil, bereit abzufedern und auf Steel
zu segeln. Doch auch Breads ist schon in den Ring gesprintet,
als Steel noch nichtmal gelandet war. Er schießt an dem
Cover vorbei.
1…
Luna springt ab, doch
Robert sieht genau, was sie vorhat. Der Weg ist weit, sie
würde flach springen müssen. Er passt den Absprung
genau ab und segelt nach vorne, das Ziel Luna aus der Luft zu
spearen. Doch Canadas Own war eine Bewegung zu schnell.
Rosario sieht Breads nach vorne schnellen, springt Rückwärts
wieder vom Seil. Ausgekontert wie ein Rookie springt der Hall
of Famer ins Leere? War es Erschöpfung? Hatte er Luna
unterschätzt?
2…
Doch der Weg ist
frei. Ein zweites Mal springt Luna ab und fliegt genau auf
Steels Rücken, das Cover ist abgebrochen.
Verdutzt
blickt Steel zu Breads und Luna, bevor er beginnt zu schreien
und zu toben und zu zetern als ob wir auf RTL II gesendet
werden würden. Genervt blickt ihn Breads an. Jetzt
reicht es ihm auch. Er geht auf Steels Beschimpfungen
vollends ein. Die Ruhe selbst schiebt Sich Alex derweil mit
Lunas Hilfe irgendwie wieder auf die Beine und die beiden
wechseln. Breads und Steel stehen am anderen Ende des Rings
und brüllen sich gegenseitig an. Steve stößt
Breads vor die Brust, was der prompt erwidert.
Peter
Cleven geht jetzt zwischen die beiden, versucht den
nicht-legalen Partner, Breads, wieder aus dem Ring zu
kriegen. Immer wieder sieht Luna prüfend zu Ricks. Der
Streit dauert und dauert und dauert. Ein kurzes Nicken. Alex
hat seine sieben Sinne wieder beisammen.
LOW
BLOW VON LUNA
Sven:
„Es war doch klar!“ Pete:
„Da geb ich dir mal recht!“
Steel
knickt aufheulend ein. Breads schreit empört auf Cleven
ein, doch alles, was er damit erreicht ist, dass Cleven noch
energischer auf ihn einredet. Keine Erfahrung der Welt rettet
dich vor der Dummheit der Ringrichter.
SERPENTS
KISS
Der am Boden kniende Steel wird brutal von Luna
getreten, doch knickt tatsächlich nicht ganz um.
Q.
E. D.
Auch Ricks war herangeschossen.
Cover!
Ricks
zerrt Cleven an der Schulter, so dass der sich ENDLICH
umdreht und Lunas Cover sieht.
1…
Breads
versucht sich an Alex vorbeizuschieben doch der packt ihn
grob und hält ihn stoisch fest.
2…
3!!!!!!!!!!!!!!
Sieger
des Matches durch Pinfall: Luna Rosario und Alex Ricks
Pete:
„Und am Ende geht der Plan doch auf. Es braucht
Leviathan gar nicht, wenn du einen Alex Ricks an deiner Seite
hast, der SO TIEF gesunken ist.“ Sven:
„Steel wurde einfach vom Los geschlagen heute. Luna und
Alex haben nur ihren Stiefel gemacht.“
Erschöpft
rollt Luna von ihrem Gegner und auch Alex scheint gut
mitgenommen. Die Voraussetzungen für die Battle Royal
könnten besser sein, aber auch schlechter.
Ricks
hält Luna die Hand hin und hilft ihr auf. Doch direkt
danach dreht er sich ohne eine weitere Geste, Mine oder ein
weiteres Wort um und verlässt den Ring, während
Luna noch genüsslich ihre Hand erheben lässt. Und
Robert Breads? Der knirscht mehr als nur ein bisschen mit den
Zähnen, als er Alex folgt und seinen geschlagenen
Partner zurück lässt.