Gefühlt
kann man viele von Asks wichtigen Matches so beschreiben, aber
auch heute steht er vor einem der bedeutendsten Kämpfe
seiner Karriere, denn heute wird sich zeigen, ob er wirklich und
wahrhaftig der Champion ist, der er vorgibt zu sein oder ob er
als One-Hit-Wonder in die GFCW-Geschichte eingehen wird, der zwar
sein großes Ziel erreicht hat, aber nichts draus machen
konnte.
Bei
Brainwashed hat er seinen Titelkampf vielmehr überstand, als
gewonnen – heute wird es wohl keinen einfachen Ausweg
geben, heute muss er vielmehr seinen zwei härtesten
Widersachern trotzen. Und all das in seiner Heimat. Hier startete
er einst seine große Reise. Wird das heute ein triumphales
Anlegen in seinem Heimathafen oder wird die Reise heute da enden,
wo sie angefangen hat?
Ask
schlendert durch den Backstagebereich. Hätte er sich nicht
heute auch von seiner Insel aus melden können, wie so oft,
vor wichtigen Matches? Nope, Fehlanzeige. Er ist ohnehin in
Schweden und kann seine Heimat auch aus der Halle genießen…
naja, vielleicht nicht so ganz, aber egal. Ask ist hier und Ask
weiß, was ihm bevorsteht. Nach Hause… also…
so richtig nach Hause, auf die Insel… kann er dann
zurückkehren, wenn die große Schlacht geschlagen ist
und das Jahr des Hirsches weitergeht.
Mit
dem GFCW-Championship auf der Schulter schreitet er voran…
bis er angehalten wird. Und an seinem Blick sieht man auch, dass
er wohl am liebsten jetzt und hier loslegen würde, was uns
verrät, dass es sich um den Grund für das Anhalten um
einen seiner heutigen Gegner handelt.
Vermutlich
um den gefährlichsten von allen.
James
Corleone.
James
Corleone: „Home Sweet Home, nicht wahr, Mister Skógur?”
‘Halt
deine dumme Fresse’ steht Ask ins Gesicht geschrieben, aber
natürlich würde er das nicht sagen. Gehört sich
weder für ihn noch für einen Champion. Aber denken tut
er es trotzdem.
Ask
Skógur: „Ich hab weder Lust noch Zeit für dich.
Also geh mir aus dem Weg.“
Ask
rempelt Corleone leicht an, während er sich an ihm
vorbeischiebt um seinen Weg fortzusetzen. Aber Corleone wäre
nicht Corleone, wenn er sich so einfach abspeisen ließe.
James
Corleone: „Das ist sehr bedauerlich, ich hatte gehofft ein
paar Worte mit meinem größten Kritiker und unserem
Noch-Champion zu sprechen, solange es noch geht. Schließlich
sind Sie der Einzige, der mich vollends durchschaut hat, nicht
wahr?“
Corleone
wählt die Worte bewusst provokant um Ask herauszukitzeln.
Und tatsächlich steckt da viel Wahrheit drin…
zumindest, wenn es nach Ask geht, der selbst mehrfach gesagt hat,
dass er nicht auf Corleone hereinfällt. Und scheinbar, war
die Provokation provokant genug um den Champ zurückzuholen.
Ask dreht sich um, geht auf Corleone zu und…
Ask
Skógur: „Was soll das, hm? Ich habs schon gesagt,
ich fall nicht auf dich rein. Luna und Aldo… die kannst du
vielleicht täuschen, aber nicht mich. Aldo tanzt nach deiner
Pfeife, Luna ist dir auf den Leim gegangen, aber all das…
verdammt, egal, Mann. Heute werde ich das alles beenden und dich
endlich loswerden, dann scheitert die Eroberung deines
ach-so-heiß-geliebten Sohns und Luna wird auch endlich
raffen, dass sie so nicht an ihr Ziel kommt. Ich bin mit Typen
wie dir schon häufiger fertig geworden und werde es auch
heute. Für mich, für Schweden und für den GFCW
World Championship.“
Starke
Aussage, aber stimmt das? Wenn man James Corleone jetzt
beispielsweise mit Holly Hutcherson oder Darragh Switzenberg
vergleichen will, die sich ähnlichen manipulativen
Strukturen bedient haben, mit denen es Ask zu tun bekam, dann
spricht seine Statistik nicht zwingend für ihn. Gegen Holly
hat er verloren und in dem gemeinsamen Match mit Switzenberg ist
Ask ebenfalls seinen IC-Championship losgeworden. Moralisch
gesehen, hat er immer gewonnen, aber ein moralischer Sieg könnte
dem Schema nach heute trotzdem einen Titelverlust bedeuten.
Corleone
hingegen bleibt gelassen, ob er sich nun dessen bewusst ist oder
er irgendwas anderes in der Hinterhand hat – er genießt,
wie sich auch der Champion, auch, wenn er es behauptet, seiner
Mindgames nicht widersetzen kann.
James
Corleone: „Mister Skógur, Sie mögen es mir
nicht glauben, aber ich habe Respekt für Sie.“
Ask
Skógur: „Ja, jetzt kommt die Nummer. Jetzt schmierst
du mir Honig ums Maul und dann sagst du mir, wie viel besser doch
Aldo ist als ich, was?“
Corleone
ist etwas überrascht. Das Ask ihn jetzt rhetorisch
durchschaut hat, hätte er wohl nicht erwartet. Aber dann ist
es halt so.
James
Corleone: „Korrekt.“
Corleones
zwielichtige Art, mit der er hier bisher aufgetreten ist, die
durchaus Asks letzten Kommentar unterstrichen hat, bricht. Jetzt
wird Corleone wieder deutlich ernster. Aber seine Zuversicht
bleibt.
James
Corleone: „Ich habe Respekt für Sie, das meine ich
ernst. Und Sie sind ein guter Champion. Vor allem aber…
haben sie ein gutes Herz. Das beste Herz, der GFCW, das purste,
echteste, reinste aller Herzen. Aber… wenn wir nun den
Champion der GFCW tatsächlich als eine Art Herrscher, ja
einen König verstehen, dann frage ich mich… reicht es
aus ein guter König zu sein? Oder brauchen wir einen
starken, einen unangefochtenen und unbestrittenen, einen einzig
wahren König. Und kann ein solcher, einzig wahrer König
ein gutes Herz haben?
Als
Champion muss man regieren und sich nicht regieren lassen. Sie…
haben sich so sehr eingeredet, dass sie entscheiden könnten
und entscheiden würden, wer ein Titelmatch verdient hat und
wer nicht. Gleichermaßen haben Sie aber auch gesagt, Aldo
Nero sei nicht würdig.
… und
doch… werden Sie heute gegen Aldo Nero kämpfen. FÜR
die GFCW, wie Sie sagen. Aber wenn Sie wirklich FÜR GFCW
sind, dann gestehen Sie sich ein, dass die GFCW einen Champion
wie Aldo Nero braucht. Die GFCW muss regiert werden und so gut
und sympathisch Sie auch sein mögen… aber dazu sind
Sie nicht fähig. Weder Sie und erst recht nicht Luna.
…
Die
Fans… die kannst du vielleicht täuschen. Aber nicht
mich. Die GFCW-Galaxy liebt Sie, aber deshalb werden Sie niemals
fähig sein, sie zu regieren. Ein Volk darf seinen Herrscher
nicht lieben, es muss ihn fürchten.“
Was
eine Ansage des Königsmachers. Ask soll gestürzt werden
und Aldo soll sich erheben. Aldos Eroberung soll ihr triumphales
Ende finden und das im Jahr des Hirsches. Ask bleibt ruhig. Er
grunzt nicht mal, sondern verbeißt sich tief und fest in
den Augen seines Gegenübers. Er weiß, dass Corleone
der wahre Feind ist. Zumindest auf einer ideologischen Ebene.
Aber vielleicht hat er auch… nein. Nein. NEIN! Ganz und
gar nicht. Er hat nicht recht. Die GFCW-Galaxy liebt ihn und für
die GFCW-Galaxy muss er heute kämpfen. Gegen Corleones
Ideologie, gegen seinen Wahn. Gegen Luna Rosario. Und gegen Aldo
Nero.
Ask
Skógur: „Dann verrate mir mal eins, Mister Corleone…
wenn Aldo heute gewinnen sollte. Wer ist dann der König.
Aldo… oder du.“
Keine
Frage, sondern eine Anschuldigung, die Corleone natürlich
nicht interessiert.
Ask
Skógur: „Wie auch immer… in jedem Falle…
ist es einsam, auf dem Thron, wenn die Ends und die Aldos weg
sind.“
Manchmal
ist Ask doch raffinierter, als er scheint. Corleone könnte
zwar so zum Ruhm kommen, aber was bringt es ihm, wenn seine
Klienten ihn früher oder später alle verlassen?
Tatsächlich
scheint Corleone für einen kurzen Moment darüber
nachzudenken.
James
Corleone: „Goldrichtig, Mister Skógur. In jedem
Falle… endet es mit mir auf dem Thron.“
Corleone
pickt sich einfach den Teil aus Asks Aussage heraus, der ihm
gefällt. Und damit scheint er sich nun auch zu
verabschieden. Er schreitet nun an Ask vorbei und lässt den
Champion nachdenklich zurück. Die Aussage scheint klar und
die kommt nicht wirklich überraschend – Corleone will
an die Spitze und wie er dahinkommt oder wer ihn dahin bringt…
das ist egal. Aber wenn es nach ihm geht, dann ist das hier
Corleones Spiel.
Und
Ask muss es heute gewinnen.
Für
die GFCW.
GFCW
Intercontinental Titlematch:
Jason
Crutch vs. Darragh Switzenberg (/w Jakob Fleestedt & Zac
Alonso)
Referee: Guido Sandmann
Die
allseits bekannte Lichtshow des ehemaligen
GFCW-Heavyweight-Champions beginnt, die Crutch-o-Maniacs
springen kreischend vor Freude auf, weil es Zeit für
ihren Liebling ist. Die ersten Klänge von Clement Marfo
and the frontline erklingen und die Euphorie ist episch.
Laura:
„Aus Oberpolling – mit einem Gewicht von 105
Kilogramm…“
Da
tritt er auf die Rampe – und seine Fans explodieren.
Also nicht die Fans, aber ihre Gefühle. Alles muss raus,
wie an Black Friday. Crutch auf der Bühne, dreht sich
mit ausgebreiteten Armen um sich selbst, während sein
Feuerwerk abbrennt.
Laura:
„…er ist der Herausforderer: JASON
CRUUUUUUUTCH!“
Der
Begründer der Crutch-o-Mania klatscht mit den Fans in
der Frontrow ab, die ihn frenetisch anfeuern. Er lächelt,
strahlt Zuversicht aus. Im Ring angekommen erklimmt er
nacheinander alle vier Turnbuckle, deutet jeweils in seine
Fans und klopft sich mit der rechten Faust gegen sein Herz.
So macht er es immer, so macht er es heute. Ritual nennt man
das. Es hat so oft funktioniert, es wird wieder
funktionieren. Es MUSS funktionieren. Heute soll es endlich
so weit sein: Intercontinental-Champion! Er zieht die Weste
aus. Er nimmt die Brille ab. Es gilt. Jetzt MUSS alles
passen…
…um
den Mann zu schlagen, der jetzt in die Halle kommt.
„Conquest
of Paradise“ von Vangelis ertönt und kündigt
den Champion an. Dabei ist Darragh Switzenberg selbst das
Paradies, dass es zu erobern gilt – jedenfalls, wenn es
nach dem Switziverse geht.
Die
ersten Takte der Musik verhallen, ohne dass der Champion oder
ein Stablemitglied auf die Rampe tritt.
Dann
steigt Nebel am Entrance auf. Das Licht in der Halle wird
gedimmt.
Laura:
„Und sein Gegner…“
Hinter
der Nebelwand beginnen sich, mehrere Silhouetten
abzuzeichnen. Zwei kleinere, schmalere Männer flankieren
eine große Gestalt in der Mitte – jene ist ohne
Zweifel als Darragh Switzenberg zu erkennen.
Während
sich um die Hüften des Champions sein Titelgürtel
befindet, ist ein zweites Detail noch viel auffälliger
und es führt, ganz entgegen den sonstigen Reaktionen auf
Switzenberg, sogar kurzzeitig zu Jubelrufen.
Denn
als Darragh Switzenberg auf die Rampe tritt, führt er
den Switzidog an einer Leine mit sich.
Laura:
„Aus Rouyn-Noranda, Quebec, Kanada – mit einem
Gewicht von 118 Kilogramm…“
Gemäßigten
Schrittes geht es für den Champion und den Hund Richtung
Squared Circle. Der Switzidog läuft mit
stolzgeschwellter Brust und zeigt, wie wohlerzogen er ist,
indem er sämtliche Zuschauerreaktionen ignoriert –
ganz so, wie sein Herrchen.
Hinter
dem Duo schleichen die zwei Männer her, die durch einen
Sieg über PJ Smidt und Jason Crutch beim letzten War
Evening das Recht gewonnen haben, diesen Kampf vom Ring aus
begleiten zu können: Der Switzisstant Jakob Fleestedt
und der Switzidogisstant Zac Alonso.
Laura:
„…er ist der GFCW Intercontinental
Champiooooon…“
Auf
der Hälfte des Weges bleibt Switzenberg stehen, spannt
seine Muskeln an und nimmt eine statuenhafte Pose ein. Die
Leine des Hundes reicht er an Alonso weiter, mit der freien
Hand greift Darragh an den Verschluss des Titlebelts und löst
ihn von den Hüften. Mit dem Gürtel in der Hand geht
es weiter, kurz vor dem Ring bleibt Darragh noch einmal
stehen, stemmt seine Championship in die Luft und sucht dabei
den Blick von Jason Crutch. Ganz nach dem Motto: Sieh dir an,
was du niemals bekommen wirst.
Fleestedt
und Alonso überholen ihren Herren, um auf den Apron zu
springen. Der Hund wird währenddessen einem Mitarbeiter
übergeben, der ihn zurück in den Backstagebereich
führt. Sie setzen sich auf das mittlere Ringseil, um es
nach unten zu drücken. So kann Darragh, als er über
die Ringtreppe dem Kampfgeviert näherkommt, besonders
komfortabel einsteigen.
Laura:
„Darrraaaaaagh…“
In
provozierender Nähe zu Jason Crutch bleibt Switzenberg
im Ring stehen. Er stemmt ein weiteres Mal den Gürtel in
die Luft – so nah, dass dem Herausforderer gar nichts
anderes übrigbleibt, um auf den großen Preis zu
starren.
Laura:
„…Switzenbeeeeerg!“
Dann
verstummt die Musik. Der Gürtel wird an Ringrichter
Guido Sandmann gerecht. Dieser hebt ihn in der Mitte des
Ringes hoch.
Der
Co-Main-Event steht bevor.
Erleben
wir, dass das Switziverse wirklich grenzenlos ist?
Oder
wird Jason Crutch unter dem künstlichen Nordlicht seinen
zweiten Frühling einläuten?
Die Glocke erklingt.
Angespannte Stimmung. Zwei
Generationen im Ring. Zwei Philosophien. Zwei Athleten, die
unterschiedlicher kaum sein könnten – aber beide
mit einem Ziel: der Intercontinental-Titel.
Darragh Switzenburg steht wie
ein Monument in seiner Ecke. Muskeln wie gemeißelt, das
Gesicht regungslos. Ihm gegenüber Jason Crutch,
erfahrener, älter – aber mit einem Blick, aus dem
deutlich wird, dass er noch lange nicht satt ist. Da ist noch
immer die gleiche Gier nach Erfolgen wie früher. Sie hat
ihn zu vier World-Titeln gebracht.
Die beiden umkreisen sich
langsam. Kein überhasteter Schritt, kein falscher Move.
Nur Fokus.
Das Publikum ist laut, doch
zwischen den Seilen bleibt alles still. Sekunden
verstreichen. Keiner will den ersten Schritt machen, denn der
erste Schritt könnte der falsche sein. Dann…
Ein Aufblitzen in Jasons
Augenwinkel.
Zac Alonso springt plötzlich
auf den Apron. Nur für einen kurzen Moment, kaum mehr
als eine Geste – aber Crutch schaut hin. Ein Reflex.
Ein Sekundenbruchteil.
Und genau der reicht
Switzenburg.
Lariat. In den
Nacken.
Crutch wird nach vorn gerissen,
fällt auf die Knie. Switzenburg packt sofort zu, hebt
ihn auf, stemmt ihn wie ein Paket über seine Schultern –
das Publikum hält den Atem an.
Vertebreaker!
Gleich zu Beginn?
Aber Crutch lebt. Er dreht sich
in der Luft, nutzt das eigene Momentum, rollt Switzenburg
über die Hüfte ab…
Pete:
„JASON CRUTCH MIT DEM ROLL-UP!“
Eins!
…
…
ZWEI! …
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
KICKOUT!
Switzenburg reißt sich
frei, rollt sich mit einer erschrockenen Miene auf die Seite.
Das Publikum glaubte fast an die Sensation – ein
Crutch-Sieg in unter einer Minute? Ein Bruchteil hat gefehlt,
um dies zu einem der denkwürdigsten Titelkämpfe der
jüngeren Vergangenheit zu machen.
Beide Männer schnellen
hoch wie gespannte Federn. Darraghs Miene ist jetzt nicht
mehr kalt. Sie ist wütend.
Er stürmt los – Big
Boot!
Aber Crutch taucht ab, springt
zur Seite, tritt dem Koloss in den Magen.
Switzenburg krümmt sich
leicht – und das reicht.
Crutch hakt beide Arme ein,
hebt ihn an –
Pete:
„EQUALIZER!“
Der Double Arm Backbreaker!
Crutchs FInisher.
Als erste richtige Aktion in
diesem Kampf.
Und auch als die
Letzte?
Pete: „Er
geht durch!“
Switzenburg kracht auf die
Matte, der Rücken biegt sich unnatürlich durch.
Crutch bleibt nicht liegen, sondern setzt sich auf, krabbelt
hinüber die Switzenberg.
Setzt das Cover an.
Hakt ein Bein ein.
Eins!
…
…
…
…
KICKOUT!
Sven:
„Zum zweiten Mal bleibt die Sensation aus.“
Pete:
„Aber Jason Crutch ist ON FIRE!“
Sven:
„Was für ein Beginn.“
Jason Crutch ist zu erfahren,
um sich über den ausgebliebenen Blitz-Sieg zu ärgern.
Er zieht Darragh hoch, packt
ihn am Nacken und schleudert ihn mit einem schnellen Snapmare
auf den Boden. Kaum sitzt Switzenburg, folgt der Tritt in den
Rücken, scharf und trocken. Kein Spektakel, kein Winken
ins Publikum – einfach Arbeit.
Dann senkt Crutch sich ab,
zieht den Kopf Switzenburgs nach hinten, hakt seinen Arm
unter das Kinn – Rear Chinlock. Die Schultern fest an
Darraghs Rücken gedrückt, das Knie in den Boden
gerammt, der Griff tief angesetzt.
Sven:
„Jason nun mit der Zermürbungstaktik.“
Der Champion knurrt. Er zieht
Luft durch die Nase, drückt sich mit den Unterarmen nach
oben. Crutch zieht nach, will die Kontrolle halten, aber
Darragh kommt. Zentimeter für Zentimeter.
Ein erster Ellbogenstoß
in die Rippen. Dann der zweite. Crutch verzieht das Gesicht,
will festhalten, doch der dritte Schlag trifft wuchtig –
und der Griff bricht. Switzenburg richtet sich voll auf,
federt aus den Seilen zurück – Shoulder Tackle.
Crutch fällt.
Pete:
„Enttäuschung bei den Crutch-o-Maniacs. Nach dem
irren Beginn könnte Darragh nun zurückkommen.“
Aber Jason bleibt nicht liegen.
Er springt sofort wieder auf, will mit Tempo antworten –
doch läuft direkt in Darraghs Arme.
Running Powerslam.
Die Matte vibriert
unter der Wucht.
Und dann, während Jason
auf dem Rücken liegt, steigt Darragh mit vollem Gewicht
über Crutch hinweg. Der Stiefel drückt dabei auf
die Brust der Legende, drückt ihm die Luft ab. Nicht nur
eine wirkungsvolle Aktion, nein, auch eine Demütigung.
„BUUUUH!“
Darragh macht einen Schritt
zurück – und tritt noch einmal über Jason
drüber. Eine Geste. Eine Machtdemonstration.
Draußen applaudieren
Jakob Fleestedt und Zac Alonso, artig und mit übertriebenem
Ernst, als würden sie ein Switzenberg’sches
Spektabel bejubeln.
Sven:
„Die Machtverhältnisse haben sich verschoben. Klar
in Richtung des Champions.“
Darragh zieht Crutch hoch,
schickt ihn mit einer einzigen Bewegung in die Ringecke. Dann
geht er hinterher.
Der Ellbogen kommt tief
angesetzt, drückt gegen die Kehle, das Gewicht von 118
Kilo schiebt sich gegen den Oberpollinger. Der Ringrichter
zählt kurz an, doch Darragh löst rechtzeitig.
Dann rennt Switzenberg an –
Body Avalanche.
Crutch sackt in sich zusammen.
Das Publikum stöhnt hörbar auf.
Ringschweiß tropft auf
die Matte, als Crutch nach vorne taumelt – direkt in
die wartenden Arme des Champions.
SPINEBUSTER!
Kontrolliert. Sauber. Ohne
Hast. Crutch schlägt auf. Darragh legt sich auf ihn, der
Arm liegt schwer auf der Brust.
EINS…
…
ZWEI…
…
Kickout.
Nicht besonders nah dran.
Jason Crutch lebt.
Aber Darragh bleibt ruhig. Kein
Augenrollen, kein Blick zum Referee.
Nur ein kurzer Ruck aus den
Schultern, dann springt er hoch und sogleich wieder runter –
Knee Drop.
Das Knie kracht ins Brustbein.
Crutch zuckt, atmet scharf ein.
Darragh zieht ihn hoch. Greift
zu – Gutwrench Suplex!.
Er hebt Crutch mit müheloser
Kraft, dreht ihn in der Luft und lässt ihn mitten im
Ring aufprallen. Der Aufschlag ist satt, der Ringboden
klatscht dumpf.
Ein zweites Cover.
EINS…
…
ZWEI…
…
Kickout.
Man kann sich nur wiederholen:
Jason Crutch lebt noch.
Doch wie lange?
„JASON!“
„JASON!“
„JASON!“
Das Publikum ist voll auf
Jasons Seite und wird lauter. Es feuert seinen Favoriten an,
der in den letzten Minuten stark ins Hintertreffen geraten
ist. Vom schnellen Equalizer ist nichts mehr zu spüren,
jetzt ist der Kampf ganz in die starken Hände
Switzenbergs gefallen.
Switzenberg packt Crutch am
Kinn und zwingt ihn so, ihn anzustarren. Dann zerrt er Crutch
auf die Beine…
…und der jagt ihm ein
Knie in den Magen. Switzenberg krümmt sich zusammen.
Sven:
„Ein Lebenszeichen von Jason Crutch!“
„YEEEEES!“
Und Crutch bleibt dran.
Ein rechter Haken. Noch einer.
Und noch einer.
Jeder Schlag bringt Darragh
einen Schritt zurück.
Das Publikum zählt mit.
Fünf. Sechs. Sieben.
Crutch wirft die Arme hoch – Adrenalin fließt
durch seine Adern.
Jetzt will er es nochmal
wissen. Joe Crutch läuft los – voll Anlauf –
will die Clothesline mit Anlauf für das Finale furioso
des Befreiungsschlags zeigen –
Aber Switzenberg taucht ab.
Back Body Drop!
Crutch segelt durch die Luft
und schlägt krachend auf. Ein Raunen geht durch die
Menge. Der Wind scheint ihm wieder komplett entzogen worden
zu sein. Doch…er steht.
Nicht weil der Körper will
– sondern weil das Publikum ihn hochschreit.
Langsam zieht sich Crutch an
den Seilen hoch. Schwer atmend, der Blick gesenkt. Dann
richtet er sich auf, wankt, bleibt stehen.
Switzenberg stürmt los.
Voller Wucht, wie ein Stier –
doch Crutch weicht zur Seite, reißt das Seil nach unten
– und Darragh fliegt über die Seile!
Der Champion liegt draußen.
Und kaum liegt er da, sind
Jakob Fleestedt und Zac Alonso bei ihm. Sie helfen ihm auf
die Beine, reden auf ihn ein.
Im Ring hat Jason Crutch das
alles gesehen.
Und er wartet nicht.
Er nimmt Anlauf.
Pete: „Er
macht es noch einmal! Er macht’s wirklich!“
SUICIDE DIVE!
Crutch schießt wie eine
Kanonenkugel durch die Seile und räumt das komplette
Switziverse ab!
Darragh, Zac und Jakob gehen in
einem menschlichen Knäuel zu Boden.
Die Halle rastet aus.
Sven:
„CRUTCH FLIEGT! UND ER TRIFFT SIE ALLE!“
Jason liegt da, eingerollt, mit
den Fäusten auf dem Boden. Die Kamera fängt sein
Gesicht ein: schmerzverzerrt, aber voller Feuer.
Das Momentum gehört wieder
ihm.
Draußen ist es Crutch,
der sich zuerst wieder aufrichtet. Die Zuschauer sehen es –
und sie honorieren es. Der Applaus schwillt an, wird zu
rhythmischem Klatschen, zu Rufen, zu Energie, die Jason
aufnimmt wie eine Ladung AstroHappy.
Mit einem entschlossenen Blick
zieht er Switzenberg auf die Schultern, schwer atmend, aber
on fire. Schritt für Schritt trägt er den massiven
Champion durch die Arena, vorbei an den Seilen – in
Richtung der Kommentatoren.
Pete:
„Jason? Jason! HALT, NEIN, NEIN – bitte nicht
hier!“
Sven:
„Ich kann’s nicht glauben! Er will Darragh durch
MEINEN PERSÖNLICHEN Tisch befördern!“
Doch Switzenberg erkennt die
Gefahr und handelt instinktiv. Noch bevor Crutch das Pult
erreicht, klammert sich der Champion, noch immer auf den
Schultern liegend, mit beiden Armen an den nächsten
Ringpfosten, verkeilt sich fest, stemmt sich gegen den
Vorwärtsdrang. Crutch zieht, drückt, aber Darragh
hält sich fest wie eine Zecke. Es reicht, um Zeit zu
gewinnen.
Und Zeit ist alles, was Zac
Alonso braucht.
Von draußen stürmt
er heran, ruft lautstark zum Ringrichter, beschwert sich
theatralisch über ein imaginäres Vergehen von
Crutch im Zusammenhang mit dem Suicide Dive. Der Referee
dreht sich zu ihm, versucht ihn zurückzutreiben –
doch währenddessen passiert es:
Jakob Fleestedt stiehlt sich
lautlos in Jasons Rücken heran, nimmt Maß –
Kneeclip gegen Crutchs rechtes
Bein!
Crutch bricht zusammen,
verliert das Gleichgewicht. Switzenberg rutscht vom Rücken
herunter, steht auf – und jagt mit kurzem Anlauf Jason
einen Big Boot in den Nacken. Die Kraft des Tritts treibt
Crutch nach vorn, taumelnd, orientierungslos.
Nun ist es Darragh, der Crutch
packt und ihn sich auf die Schultern legt – und ihn
selbst Richtung Kommentatorentisch trägt.
Pete:
„N-Nein! Warum hassen sie uns beide? Bring‘ dich
in Sicherheit, Sven.“
Sven:
„Ein Sven kennt keine Angst.“
Pete:
„Rede nicht, lauf!“
Pete und Sven springen auf,
reißen Headsets und Notizen mit sich.
Switzenberg marschiert, Crutch
auf den Schultern – aber Jason beginnt zu zappeln,
stemmt sich, tritt, schlägt.
Und er schafft es! Er rutscht
vom Rücken herunter, steht hinter Darragh – und
schubst ihn mit voller Kraft gegen die Kante des Tisches.
Switzenberg prallt mit der
Hüfte gegen die Kante, taumelt nach vorne.
Jason setzt nach – packt
ihn frontal – will den Front Suplex
durch den Tisch!
Switzenberg ist schon in der
Luft. Die Crutch-o-Maniacs springen auf.
Doch in dem Moment greift
Fleestedt ein.
Er eilt heran, greift
Switzenberg in der Luft, hält ihn fest – wie eine
Säule verhindert er, dass Darragh fällt. Und weil
es kein Angriff auf Jason ist, sondern er körperlich nur
Kontakt zu Switzenberg hat, fällt das nicht mal unter
die Disqualifikations-Regeln. Zac kommt hinzu.
Und das reicht.
Gemeinsam ziehen Alonso und
Fleestedt ihren Anführer zurück auf den Boden.
Switzenberg wird gerettet, rollt sich benommen zurück in
den Ring. Alonso und Fleestedt begleiten ihn auf dem Weg und
applaudieren.
Crutch bleibt außen, die
Schultern heben und senken sich schnell. Er atmet hart,
zittert vor Wut. Dann dreht sich Alonso um – und sieht
Crutch genau in dem Moment, in dem es zu spät ist.
Back Body Drop.
Alonso kracht durch das
Kommentatorenpult.
Das Holz splittert, Monitore
kippen um, Kabel fliegen. Ein lauter, trockener Aufprall.
Pete keucht im Hintergrund.
Fleestedt geht sofort zu
Alonso, kniet sich neben ihn, ruft seinen Namen. Das Publikum
brüllt, die Halle tobt.
Sven:
„Hallo! Hallo? Hört man uns wieder?“
Pete:
„Unser Tisch ist nicht mehr existent, aber die
Kopfhörer scheinen noch zu funktionieren. Wird sind
zurück beim Match. Und es scheint, als ob Jason einen
Weg gefunden hat, sich zumindest einem der Störenfriede
zu entledigen.“
Jason Crutch rollt sich zurück
in den Ring.
Und dort wartet Darragh
Switzenberg – geschwächt, aber nicht besiegt.
Noch nicht.
Crutch zurück im Ring, das
Publikum hinter ihm, laut, voller Energie. Switzenberg will
Jason direkt abfangen, zieht das Bein zum Tritt hoch –
doch Crutch blockt ihn mit dem Unterarm, richtet sich
blitzschnell auf und hämmert ihm einen European Uppercut
unter das Kinn. Der Kopf des Kanadiers schnellt zurück,
der Körper folgt ihm eine halbe Sekunde später.
Crutch bleibt dran. Er greift
zu, schiebt Darragh in die Mitte des Rings, zieht ihn in
Position – Snap Suplex! Der Aufprall ist hart
Switzenberg bleibt liegen, stöhnt, während Crutch
sich schon wieder in Bewegung setzt.
Pete:
„Jason mit dem Rücken zum Ring auf dem Weg
Richtung Top Rope. Will der alte Mann jetzt artistisch
werden!?“
Er steigt aufs dritte Seil,
balanciert einen Moment, dann springt er ab –
Moonsault!
Ein sauberer Treffer, direkt
auf die Brust. Crutch bleibt liegen, rollt sich auf ihn,
zieht das Bein an.
EINS…
ZWEI…
……
……
……
KICKOUT!
Switzenberg kommt raus, aber
das Publikum merkt: Es ist was möglich. Es geht auf das
Ende zu.
Darragh rollt sich zur Seite,
doch Crutch ist schon wieder bei ihm. Wie ein bissiger Dog
bleibt er dran. Er zieht ihn hoch, will den Inverted DDT
ansetzen – aber Switzenberg schlägt wild um sich,
befreit sich mit einem Rückhandschlag und hämmert
Crutch dann mit dem Knie ans Kinn. Der Veteran wankt zurück,
leicht benommen.
Switzenberg nutzt die Chance –
greift zu, hebt ihn hoch.
Gutwrench
Powerbomb!
Ein gewaltiger Aufprall.
Darragh legt sich auf ihn, drückt das Körpergewicht
nach unten.
EINS…
ZWEI…
…
…
…
KICKOUT!
Crutch kommt raus, langsam,
schwer atmend. Beide liegen. Die Halle brodelt.
Crutch zieht sich in die Ecke,
versucht, sich wieder zu sortieren. Switzenberg wittert seine
Chance, läuft an –
doch Crutch duckt sich, reißt
das oberste Seil mit, und Switzenberg fliegt fast nach
draußen. Er taumelt zurück Richtung Ringmitte.
Dropkick von Crutch!
Darragh fällt in die Ecke.
Crutch stürmt los –
Corner Clothesline! Keine Pause, sofort der Whip in die
gegenüberliegende Ecke –
Zweite Corner Clothesline!
Die Halle tobt.
Crutch bleibt dran, ruft laut –
er will es jetzt. Er greift Darragh, zieht ihn aus der Ecke –
Equalizer!
Es bleibt beim Versuch.
Weil Switzenberg blockt, er
stemmt sich dagegen und schubst Crutch weg – dieser
reagiert schnell, wechselt flüssig in einen Haltegriff –
doch Darragh verpasst ihm eine
Kopfnuss, direkt auf die Nase. Crutch stolpert zurück,
hält sich das Gesicht.
Beide taumeln. Crutch schüttelt
sich, Darragh holt zum Schlag aus – doch Jason taucht
ab, federt aus den Seilen zurück –
BODYCHECK!
Darragh klappt zusammen wie ein
gefällter Baum. Crutch rollt sich auf, zieht Switzenberg
hoch, schleudert ihn mit letzter Kraft in die Seile –
Spinning
Spinebuster!
Er sitzt.
EINS…
ZWEI…
…
NEIN!“
Die Halle steht. Viele mit
offenen Mündern. Es war so nah.
Pete:
„Ich dachte, das war’s! Ich hab’s gespürt,
das war’s!“
Sven: „Du
dumme Sau. Ich wusste, dass Switzenberg noch nicht besiegt
ist.
Jason Crutch rollt sich zur
Seite, beide Arme weit ausgestreckt auf der Matte, das
Gesicht voller Schmerz und einer Spur Frustration –
aber die Fans stehen. Und sie schreien seinen Namen.
Crutch schaut in die Menge. Die
Fans stehen. Er weiß, dass er jetzt gewinnen und ein
Zeichen setzen kann. Er setzt er sich auf den Rücken von
Darragh Switzenberg. Der Ringrichter kniet sich daneben Jason
greift unter Switzenbergs Kinn, zieht ihn nach hinten, will
ihn zur Aufgabe zwingen –
Pete:
„Das ist der CAMEL CLUTCH! Er soll es zumindest
werden.“
Doch der Champion wehrt sich.
Er kriecht, windet sich, stemmt sich mit den Knien ab, zieht
Crutch fast aus dem Gleichgewicht. Es ist ein Ringen –
nicht nur mit dem Griff, sondern mit dem Moment.
Das Publikum
schreit.
Crutch setzt nach,
zieht fester, rutscht in die perfekte Position…
…
…
…
…der Griff
sitzt!
CAMEL
CLUTCH!
Der Oberkörper
Switzenbergs biegt sich durch, die Hände rudern ins
Leere, die Zähne fletschen. Es sieht aus, als müsste
er aufgeben.
Pete:
„Das ist es! Er ist gefangen! Er hat keine Chance
mehr!“
JASON CRUTCH VOR
DEM SIEG
JASON CRUTCH NEUER
INTERCONTINENTAL CHAMPION
Doch dann –
Jakob Fleestedt springt auf den
Apron.
Er greift nicht Jason an.
Nein, er stattdessen greift er
Darraghs Hand…
…zieht sie mit Kraft
Richtung Seil.
Darragh
packt zu.
Rope
Break.
Pete:
„Technisch gesehen kein Angriff auf Jason Crutch!
Fleestedt rettet Switzenberg.“
Sven:
„Der hervorragende GFCW-Wrestler Darragh Switzenberg
braucht keine Rettung, aber es hat den Rope Break
zugegebenermaßen etwas komfortabler gemacht.“
Das Publikum buht
ohrenbetäubend.
Jason schreit den Frust heraus,
schlägt auf die Matte, reißt die Arme hoch
–FUCHSTEUFELSWILD.
Er will raus, will zu Jakob,
will endlich Rache. Doch Ringrichter Guido Sandmann eilt
dazwischen, hält ihn physisch zurück. Er muss den
Herausforderer von Dummheiten abhalten.
Aber in einer Sache stimmt
Sandmann Crutch zu: Auch er hat genug gesehen.
Mit einer entschlossenen Geste
verbannt er das Switziverse aus der Halle.
Fleestedt protestiert
lautstark, schlägt gegen die Ringmatte, brüllt
„UNFASSBAR!“ und im besten Janusz Gora-Stil
„SKANDAL!“ in Richtung des Offiziellen. Er hat im
Tag Team Match zusammen mit Zac das Privileg gewonnen, am
Ring sein zu dürfen. Er lässt sich nicht verbannen.
Aber Sandmann bleibt hart.
Schließlich hilft Jakob
widerwillig Zac Alonso aus den Trümmern des
Kommentatorentisches und zieht ihn stöhnend Richtung
Rampe – immer wieder zurückblickend.
Im Ring verfolgt Guido Sandmann
die Situation. Jeden Meter, den Alonso und Fleestedt Richtung
Vorhang zurücklegen, hat der Ringrichter im Blick.
Nichts entgeht seinen Habichtaugen.
Außer dem, was in seinem
und Jasons Rücken passiert.
Darragh Switzenberg robbt sich
unbemerkt aus dem Ring.
Er gräbt unter den
Trümmern des Pultes, zieht einen der Monitore hervor –
schwer, kantig, gefährlich. Mit dem Foreign Object kommt
er zurück.
Pete:
„JASON! GUIDO! Hinter euch!“
Switzenberg richtet sich mit
dem Monitor hinter Crutch auf.
Ein Schritt…
Noch einer…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
Doch Crutch dreht
sich!
SUPERKICK!
Direkt gegen den Monitor.
„JAAAAAAAAAAA!“
Der Bildschirm fällt aus
Darraghs Händen und trifft den verhinderten Angreifer
dabei an der Stirn, der Champion fällt nach hinten wie
ein gefällter Baum. Splitter und Kabel ragen aus dem
Gehäuse.
Durch den Lärm dreht sich
der Ringrichter endlich wieder um.
Guido Sandmann jedoch sieht nur
Crutch, den Monitor, und den am Boden liegenden Switzenberg.
Er bleibt stehen.
Sandmann zögert.
Geht zu Crutch. Fragt, was
passiert ist. Crutch ringt mit den Worten, zeigt auf den
zerborstenen Monitor, auf Switzenberg, auf die Rampe –
die Diskussion wird hitzig.
Pete: „Oh
nein! Der Ref denkt, Jason hat zugeschlagen!“
Bange Sekunden für Crutch
und die Crutch-o-Maniacs.
Nach einer schier endlosen
Wartezeit…
,,,
…glaubt
Guido Sandmann ihm.
Er lässt das
Match weiterlaufen.
Ein kollektives
Aufatmen geht durch die Halle.
Guido nimmt den Monitor, bringt
ihn höchstpersönlich aus dem Ring – aber
genau in diesem Moment springt Jakob Fleestedt zurück in
den Ring.
Keiner hat ihn gesehen. Nicht
Crutch. Nicht der Referee.
Fleestedt hinter Crutch. Tritt
in den Magen.
Jason klappt zusammen.
Ripcord
Knee Strike.
Jason Crutch fällt wie ein
Stein zu Boden. Direkt neben Switzenberg.
Fleestedt rollt sich sofort
wieder hinaus, sprintet über die Rampe auf seine
vorherige Position zurück, bevor Guido zurückkehrt.
Und im Ring?
Kommt Switzenberg
zuerst hoch.
Der Champion ist mitgenommen.
Am Ende.
Aber er steht zuerst.
Die
Switzenberg’sche Klaue angelt nach Jasons Hals.
Mit einem Wutschrei zerrt
Switzenberg Jason Crutch auf die Beine.
Seine letzte Kraft legt er
darin, den Herausforderer vom Boden abzuheben.
VERTEBREAKER!
Der Champion wirft
sich auf den Herausforderer.
„BUUUH!“
„BUUUH!“
„BUUUH!“
„BUUUH!“
Eins.
…
…
…
Zwei.
…
…
…
…
…
…
DREI!
Sieger des
Matches durch Pinfall und weiterhin GFCW Intercontinental
Champion: Darragh Switzenberg!
Düstere
Musik. Ein schneller Schnitt. Ein Gong ertönt.
Sprecher (energisch,
dramatisch):
Am 27. Juli… gibt es
keine Ausflüchte mehr.
Wenn der Tag am heißesten
ist… …kommt die Abrechnung.
BAD SEGEBERG wird
zur Arena der Entscheidung. GFCW: HIGHNOON
ist zurück – größer, härter,
unberechenbarer als je zuvor!
“Du willst Respekt? Dann
hol ihn dir im Ring!” “Ich war nie weg.
Ich habe nur gewartet…”
⚔️ Alte Rechnungen
werden beglichen. Neue Rivalitäten explodieren. Die
Titel? Nur für die, die bereit sind, ALLES zu riskieren!
Der Countdown läuft. Wer
zieht zuerst? Wer bleibt im Staub zurück?
GFCW: Highnoon –
27.07.2025 – LIVE in Bad Segeberg! Nur
einer kann als Sieger in den Sonnenuntergang reiten.
Als uns das Bild zurück
ins Innere des Scandinaviums transportiert, herrscht reges
Treiben im und um den Ring. Einige Mitarbeiter der GFCW
entfernen die Stoff-Schürzen, welche den Bereich unter
dem Ring die meiste Zeit vor den Blicken verdecken und die
Logos der Show zeigen.
Eben dorthin werden zahlreiche
Leitern gebracht, welche unter Direktion eines Producers
schön gleichmäßig verteilt werden. Auch in
zwei der Ringecken selber werden bereits die stählernen
Instrumente zum Siegen dieses Matches platziert.
Pete:
„Sven, wir sind nur wenige Minuten entfernt vom Start
eines Main Events, den wir so noch nie gesehen haben.“
Sven:
„Den die WELT so noch nicht gesehen hat, Pete. Das wird
absolut atemberaubend.
Pete:
„Vielleicht wortwörtlich für die Teilnehmer
an diesem Match, wenn man die Umstände bedenkt.“
Unter dem wachsamen Auge eines
leitenden Spezialisten installieren mehrere Pyrotechniker
final all jene Maschinerie um den Ring, welche bald für
das Spektakel sorgen soll, das sich hier anbahnt. Auch die
letzten vereinzelten Zuschauer, welche die vordersten Ränge
aus verschiedenen Gründen besetzt hatten, werden nun
entfernt.
Pete:
„Dementsprechend hier der Hinweis für alle unsere
Fans zuhause: Die GFCW hat in Absprache mit ihren Experten
und ihrem medizinischen Personal beschlossen, dass unser
heutiger Main Event, sollte bis dahin keine Entscheidung
gefallen sein, nach 20 Minuten ohne Sieger beendet wird und
Ask Skogur den GFCW World Title in zwei Wochen bei War
Evening erneut gegen die beiden Herausforder*innen
verteidigen wird.“
Sven:
„Kannst du dir 20 Minuten in dieser real gewordenen
Hölle vorstellen?
Pete:
„Ich glaube mir wird schon in der Nähe zu sitzen
zu anstrengend.“
Sven:
„Ich kanns mir auch nicht vorstellen… muss ich
aber auch gar nicht, denn dieser Mann wird nicht mal 10
Minuten brauchen um dieses Match zu gewinnen! Es ist ALDO
NERO! Und heute wird Schweden und der GFCW World Championship
erobert!“
Pete:
„Ach Sven…“
Der erste Teilnehmer des
Matches erntet – wie sollte es auch anders sein –
massive Buh-Rufe. Grundsätzlich mag man ihn nicht, vor
allem steht er aber heute gegen den lokalen Helden und
Champion im Feuerring und wird damit zu einer der größten
Herausforderung die Asks Regentschaft bisher erdulden musste.
Aldo tritt auf die Bühne
und hinter ihm folgt natürlich James Corleone. Wie immer
bleiben Interaktionen mit dem Publikum oder derartiges aus
und die Beiden konzentrieren sich einzig und allein darauf in
den Ring zu kommen. Corleone haben wir heute bereits gesehen,
im Gespräch mit besagtem Champion, in dem einmal mehr
deutlich wurde, was mittlerweile bekannt ist – Corleone
kontrolliert die GFCW und wenn sein Plan aufgeht, dann wird
er heute endlich wieder an die Spitze zurückkehren.
Aldo Nero hingegen wäre
derjenige, der ihn dort hinbringen soll. Und alles sieht gut
aus, Aldo erlebt einen Aufstieg, der seines gleichen sucht.
Bei Title Night hat er The End besiegt und seitdem wartet er
auf diesen Moment. Endlich bekommt er sein Titelmatch und
endlich kann er seine Eroberung zu Ende bringen. Ist er
aufgeregt? Zweifellos. Sieht man es ihm an? Keineswegs. Aldo
ist voll im Fokus. Er lässt nicht zu, dass ihn die
Buh-Rufe aus der Fassung bringen, heute muss er abliefern. Er
MUSS einfach. Das ist seine Chance und die muss er nutzen.
Wenn er das nicht tut…
was wird Corleone dann wohl von ihm denken?
Er muss gewinnen.
Die Beiden erreichen
schließlich den Ring, betreten diesen und belassen es
dabei auch gleich. Man sieht noch letzte Worte, die
miteinander gewechselt werden, bevor es weitergeht…
Und als wären die Fans
nicht sowieso schon damit beschäftigt lauthals zu
pfeifen und zu buhen, bietet ihnen ein ach so gut bekannter
Einsteig eines Liedes erst Recht einen Grund nochmal richtig
tief Luft zu holen und weiter zu machen.
SHE´S A 21st
CENTURY BITCH
Silbern-Violette Laser und
dunkelgrüne Scheinwerfer geben sich in regelmäßigen
Wechseln die Klinke in die Hand, während Holy Wars´
Song wie so oft schon die Frau zum Ring begleitet, für
die der größte Titel der Promotion so langsam zu
einer wahren Obsession geworden war. Und kaum, dass ihr Theme
überhaupt Zeit hatte, angespielt zu werden, schiebt sich
„The Serpents Child“ auch schon direkt und
non-chalant durch den Vorhang.
Die emotionalen Rückblicke
von Brainwashed, dem Abend, an dem alles angerichtet war, um
endlich… ENDLICH… ans Ziel zu gelangen sind
Geschichte. Die aufwendigen Outfits der Go-Home Show sind
daheim geblieben. Die betonte Lässigkeit sichtlich nicht
mehr an der Oberfläche.
Kein Blick, der durch die Halle
schweift, keine Wortgefechte mit Fans, keine Biere, die
dringend noch vernichtet werden müssen. Nur ein tiefer
Atemzug, ein kurzes Schließen der Augen, als sie einige
Meter auf die Bühne getreten ist und am Ring vorbei
James Corleone erblickt, der in sicherem Abstand in der Nähe
des Kommentatorentisches Platz genommen hatte.
Pete:
„Was muss diese Frau jetzt fühlen, Sven?“
Sven:
„Ich kann es mir nicht vorstellen und ich glaube ich
WILL es mir auch gar nicht vorstellen.“
Pete: „Wo
du Recht hast… DREIMAL mittlerweile war es…“
Sven:
„Wovon redest du? Mich interessiert doch diese rührende
Geschichte der armen Luna nicht. Ich will mir den HORROR
nicht vorstellen, der jemandem durch den Kopf gehen muss, der
ALDO NERO im Ring begeg….“
Pete: „…
war es, dass Luna in den Ring stieg im Kampf um das größte
Gold unserer Liga. Dazu noch die Niederlage nicht nur ihr,
sondern ganz Leviathans gegen the End. Hohe Höhen, große
Schlachten, doch vor allem große, GROßE
Niederlagen. Und die Frage wie viel eine Frau ertragen kann,
konnte vor einigen Wochen beantwortet werden mit: Jedenfalls
nicht mehr.“
Sven:
„Eine ganz andere Seite, als die, welche wir eigentlich
zuletzt von Luna sahen kam wieder in den Vordergrund und sie
ist fixiert auf ihre Beute, auf den Champion… Also
alles so, wie es meistermäßig von Jam….“
Als würde sie erahnen
können, was Sven hier schon wieder sagt blitzt ihn Luna
von der anderen Seite des Rings an. Der Kommentator verstummt
augenblicklich, vermutlich in Erinnerung an Rosarios
Versprechungen der letzten Show, welche aus Gründen des
guten Geschmacks hier nicht wiederholt werden sollen.
Die Fingergelenke dehnend und
knackend starrt die Herausforderin den Ring an. Starrt kurz
auf die Pyrotechnik am Ring. Hosen und Shirt bedecken die
gesamte Fläche der Arme und Beine. Dieselben dicken
Handschuhe, welche auch Aldo Nero trägt zieren auch
Lunas Hände – das sich aufheizende Metall der
Leitern zu greifen wäre sonst vermutlich ein Ding der
Unmöglichkeit.
Pete: „Es
ist das erste Mal, dass eine ihrer Titelchancen, Nummer VIER
jetzt also, unter einer Art der Hardcore Regeln stattfindet,
Sven. Ist heute also…“
Dann, in einer hypnotisch
fließenden Bewegung, schwingt sie sich unter dem
untersten Ringseil hindurch in den Ring. Aldo Nero, der bis
dato relativ entspannt in einer der Ecken stand, drückt
sich aus selbiger ab, fast als würde er erwarten, dass
Luna nicht daran denkt, hier noch zu warten.
Doch mit einem süffisanten
Grinsen darf er feststellen, dass sie nur immer wieder kurz
zu ihm herüberfunkelt, sicherstellt, dass er nicht die
Idee hat hier den Cheap Shot zu nehmen. Ihr Augenmerk:
Natürlich. Die Bühne. Der Champion. Ask.
Noch bevor die Musik ertönt,
bevor Ask auch nur zu sehen ist, beginnt er nun. Der Jubel.
Der massive, lautstarke Jubel, den man so wohl selten
vernommen hat in der GFCW. Doch es ist nichts im Vergleich
dazu, was gleich passieren wird, wenn Ask tatsächlich zu
sehen ist.
… in freudiger Erwartung
warten die Fans nun gespannt darauf, dass die Halle
verstummt, sich abdunkelt und Wardrunas „Helvegen“
erklingt, doch stattdessen…
… spielt Korpiklaani!
Und selten waren die Worte dieses Liedes „The flames
are dancing in the night“ wohl passender als hier und
heute. Doch ist das der einzige Grund, warum sich Ask nicht
für seinen besonderen Entrance, zu diesem besonderen
Match entscheidet?
… nein. Denn während
man „Midsummer Night“ kaum hörbar für
einige Sekunden vernehmen kann, unter den ohren-zerberstenden
Pops der schwedischen Wrestlingfans, wird klar, dass Ask
nicht auf der Stage steht…
… er steht oben. In der
Halle. Zwischen den Fans. In den Massen. In Schweden!
Ask Skógur ist da und
die Halle flippt aus!
Mit dem Titel auf der Schulter
steht Ask in den obersten Zuschauerrängen. Und wie schon
gesagt… laut ist gar kein Ausdruck mehr dafür,
wie sehr sich Schweden hier die Kehle aus dem Hals schreit.
Die Fans lieben Ask überall auf der Welt, aber vor allem
hier in Schweden. Er repräsentiert Schweden. Seine Reise
hat in Schweden begonnen und heute kehrt er zurück, mit
dem wichtigsten Titel, den man in der GFCW erringen kann. Und
wenn es nach Ask geht, der wichtigste Preis der
Wrestling-Welt. Seiner Wrestlingwelt.
Langsam beginnt Ask nun die
Treppe hinunterzulaufen, während die Fans um ihn herum
versuchen ihn zu berühren, Selfies zu machen und ihm zu
sagen, was für große Fans sie von ihm sind.
Selbstverständlich sind Security-Kräfte dabei, die
aufpassen, dass nichts passiert, aber man sieht klar und
deutlich wie sehr Ask diesen Moment genießt.
Er… und die Fans.
Pete:
„Ask ist wahrhaftig ein Mann des Volkes, ein Champion
des Volkes und wenn man so will, ein würdiger Anführer
der GFCW.“
Sven:
„Das sieht aber ein gewisser Mister James Corleone
anders. Und er hat recht! Schau dir den doch an… ein
Champion sollte sich nicht mit dem Volk abgeben, er sollte
klipp und klar zeigen, dass er etwas besseres ist, denn er
ist etwas besseres! Oder war…? Egal. Heute bekommen
wir endlich wieder einen guten, würdigen, einzig wahren
Champion… ALDO NERO!“
Das Spektakel Asks Entrance
erstreckt sich über einige Minuten, in denen die Fans
jede einzelne Sekunde auskosten. Und auch Ask. Aber
irgendwann hat er den Ring schließlich erreicht. Er
steigt über die Barrikade, slidet in den Ring und schaut
von dort dann erstmal auf die Installation, aus der gleich
das Feuer brennen wird und dann zu seinen Gegnern.
Abschließend schaut er auch noch einmal zu James
Corleone.
Drei Menschen steigen heute in
den Ring und alle drei müssen etwas beweisen.
Aldo, dass er nach seinem Sieg
über The End auch weiterhin ein Top Star ist und dass er
seinen Vater stolz machen kann.
Luna, dass sie nach etlichen
gescheiterten Versuchen nun auch wirklich Champion werden und
sich endlich vom Ruf der ewigen Herausforderin lösen
kann.
Ask, dass er kein
One-Hit-Wonder ist und er ein wahrhaftiger Champion ist.
Es steht viel auf dem Spiel.
Und als wäre das nicht schon genug, findet dieser
gewaltige Kampf inmitten des brennenden Höllenfeuers
statt.
Die Spannung im Ring ist
förmlich greifbar. Blicke nach links. Blicke nach
rechts. Langsam tritt Laura in die Mitte des Rings, während
nur eine kurze Bewegung Asks ausreicht, das Publikum in
Extase zu versetzen.
Laura:
„GÖTEBUUUUUUUUUUURG.“
Jubel Jubel Pop Pop.
Laura:
„Today´s Main Event is an INFERNO LADDER MATCH.
And it is for: THE GFCW WOOOOOOOORLD CHAMPIONSHIP. The only
way to win is to ascend a Ladder and take down the World
Title suspended above the Ring. Due to safety reasons, this
Match has a twenty Minute time Limit. AND
NOW… Introducing first: From Palermo, Sicily. ALDO.
NERRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRROOOO.“
Aldo streckt den Arm in die
Luft. Dabei beschwört er fast schon die Buh-Rufe des
Publikums herauf. Er ist verhasst, für das, was er The
End angetan hat und doch ist er vermutlich derjenige der drei
Teilnehmenden, zu dem die Galaxy den wenigsten Bezug hat.
Aber noch wichtiger, er ist auch derjenige, zu dem Ask und
Luna den wenigsten Bezug haben, da die Beiden aufeinander
fokussiert sind.
Wird ihm dieser Umstand heute
den Sieg bringen?
Sven:
„Was ein Mann.“
Pete:
„hilfe“
Laura:
„His opponent: From Hamburg, Germany. „The
Serpent´s Child“ LUNA ROOOOOSARIOOOOOOOO.“
Die Augen sind geschlossen. Der
Fokus absolut. Vier. Vier Chancen. Wie viele sollte sie noch
brauchen. Es musste. Es musste sein. Es musste klappen.
Laura:
„And their opponent…“
Oh. Sie kennen ihn. Das macht
die Halle deutlich. Eigentlich müsste sie ihn nicht
ansagen. Das, was in dieser Halle passiert ist die einzige
Ansage, die dieser Mann noch braucht. Aber das macht es doch
noch so viel spaßiger.
Laura:
„From SWEDEN. HE
IS THE REIGNING AND DEFENDING GFCW WORLD CHAMPION.
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAASK.
Auch Ask streckt nun den Arm in
die Luft, allerdings mit dem Gürtel in der Hand. Und er
beschwört tatsächlich einen neuerlichen
Jubelschwall auf. Die Galaxy explodiert und dann wird es
ernst.
Während den Ankündigungen
war in der Mitte der drei die Aufhängung herabgelassen
worden, an welcher der Titel befestigt werden soll. Ein
letzter Blick Asks ins Publikum. Die Emotionen stehen ihm ins
Gesicht geschrieben. Dann tritt er nach vorne, senkt noch
einmal die Stirn gegen das Gold in seinen Händen…
und befestigt es.
Er kann nur zusehen, wie es
langsam aus seiner Reichweite gehoben wird. Und nun ist er
genauso nah an ihm dran – oder genauso weit weg –
wie die anderen beiden Personen im Ring auch. Kein Champions´
Advantage. Und auch Feuer kennt wohl keine VIP-Privilegien.
Und mit Laura aus dem Umfeld
des Rings verschwunden, keinem Ringrichter weit und breit,
fehlte nur noch eines.
~ Ding Ding Ding ~
Das Match ist eröffnet.
Augenblicklich schießen im Abstand von etwa 1,5m neben
dem Ring die Flammen empor. Eine undurchdringliche Mauer aus
Hitze und Schmerz, welche ihre brennenden Zungen bis auf Höhe
der Ringseile lecken lässt.
Die Teilnehmenden des Matches
sind nun also innerhalb der Flammen gefangen. Jetzt gibt es
kein zurück.
Schlagartig schießt Luna
auf Ask zu, kaum nachdem das Match richtig begonnen hat. Mit
einem Mix aus Frust und Wut schlägt sie so hart sie nur
kann auf den Champion ein, der damit wohl nicht so direkt
gerechnet hat, vermutlich aber rechnen hätte müssen.
In der Konsequenz bedeutet das, dass er erst gar nicht so
wirklich darauf reagieren kann und die Schläge vielmehr
über sich ergehen lassen muss – Aldo Nero hingegen
tritt einen Schritt zurück, während er sich das
genüsslich mit einem süffisanten Grinsen anschaut.
Corleone deutet außerhalb des Ringes auch noch einmal
an, dass sich Aldo da raushalten soll.
Luna boxt also richtig gut auf
Ask ein, bis der sich schließlich auch zurechtrappeln
kann. Er erwidert die Schläge und schafft es den Angriff
vielmehr in einen Schlagabtausch zu verwandeln, den er
schließlich damit beendet, dass er Luna auf eine der
Leitern, die in einer Ringecke klemmen, stößt.
Luna kommt sofort zurückgefedert, wobei Ask sie mit
einem Belly to Belly Suplex abfängt.
Luna landet auf dem Ringboden,
krümmt sich direkt, wobei Asks Blick in Richtung Aldo
Nero wandert – denn Ask entgeht hier keineswegs, dass
Aldo sich rauszuhalten versucht. Während Ask nun
eigentlich auf Aldo losgehen will, ist Luna schon wieder da
und die macht da weiter, wo sie eben aufgehört hat –
mit Ask. Ellbogenhiebe gegen den Rücken bzw. Nacken des
Champions, womit sie sich wieder dessen Aufmerksamkeit
verschafft und Aldo weitere Sekunden gibt sich aus dem Match
rauszuhalten.
Sven:
„Na, was habe ich gesagt? Aldo ist ein Genie! Er tut
das einzig richtige und überlässt Ask und Luna
einander.“
Pete:
„Naja, man musste eigentlich davon ausgehen, dass es so
kommen wird, denn so verliefen die letzten Wochen. Luna ist
zu sehr auf Ask fokussiert, als, dass sie sich auf Aldo
konzentrieren könnte. Und auch, wenn Ask sich all dessen
bewusst ist, kommt er nicht drum herum sich erst um Luna zu
kümmern, bevor er auf Aldo gehen kann… es ist
eine schwierige Situation für den Champion.“
Luna greift Ask nun weiter an
und zwingt den Champion damit tatsächlich sogar auf den
Boden. Kniestöße, Tritte mit dem Fuß,
Knöchelschläge… Luna legt richtig los beim
Angriff auf den Champion. So sehr, dass sie sich dabei etwas
vergisst. Sich selbst und den Umstand, dass sie nicht allein
mit Ask in dem Match ist.
SCHLAG MIT DER LEITER!
Aldo hat sich die andere Leiter
genommen, noch etwas gewartet und erst, als Luna von Ask
ablassen wollte, holt er zum Angriff mit der Leiter aus. Und
er erwischt Luna direkt. Sie geht zu Boden, Ask ist noch am
Boden und damit ist das die perfekte Chance für Aldo
Geschichte zu schreiben. Er stellt die Leiter auf und
klettert direkt auf… aber so schnell geht es dann
natürlich nicht.
Ask ist wieder oben und mit der
Hand direkt an Aldos Fuß. Aldo strampelt natürlich
gegen, schafft es aber nicht ganz Ask von sich zu lösen…
wenn da nicht Luna Rosario wäre. Die steht auch wieder
und geht direkt wieder auf Ask los. THESZ PRESS gegen Skógur!
Und wieder bombardiert sie ihn mit Schlägen! Also geht
Aldos Chance doch weiter. Er klettert immer höher und
dem Titel näher entgegen, bis… Luna von Ask
ablässt und sich zu Aldo wendet. Mit einem wütenden
Gesichtsausdruck blickt sie zu Aldo, dann nach draußen
zu Corleone und schließlich wieder zu Aldo. Sie greift
an die Leiter, stößt diese nach vorn und Aldo
fällt bzw. springt fast schon eher ab. Er landet auf den
Seilen und Luna kommt direkt hinterher. CLOTHESLINE über
die Seile, sodass Aldo aus dem Ring fällt. Und zwar mit
ordentlich Schwung, sodass er außerhalb des Ringes noch
etwas nach vorn taumelt und zwar gefährlich nahe an die
Feuerzone.
Es wird so heiß, dass
Aldo direkt wieder zurückschreckt. Und damit scheint bei
Aldo nun zum ersten Mal richtig die Realisation einzusetzen,
dass das hier kein normales Ladder Match ist – es ist
ein Kampf inmitten von glühend heißen Flammen.
Luna wendet sich unterdessen
wieder Ask zu, der seinerseits aber ebenfalls wieder steht.
Und jetzt wird zurückgeschossen. Er erwartet Luna
bereits und setzt nun eigene Schläge und Hiebe an. Er
schafft es Luna gut zuzusetzen, bis auch sie wieder in den
Kampf einsteigt und sich abermals ein Schlagduell entwickelt.
Wobei dieser Kampf vielmehr einer Straßenprügelei
gleicht, als alles andere. Das ist kein Wrestling-Fight, hier
wird wirklich versucht dem Anderen aktiv zu schaden.
Ask schafft es schließlich
die Oberhand zu gewinnen und Luna immer besser zu
kontrollieren… BACKFIST! Luna taumelt, fällt aber
nicht… MICHINOKU DRIVER! Von Ask gegen Luna! Der
Champion zeigt eindrucksvoll, wieso er eben dieser ist. Luna
liegt anschließend auf dem Boden, was wiederum Ask die
Möglichkeit gibt die Leiter zu erklimmen um seinen
Gürtel abzuhängen, aber er scheint wohl zu
realisieren, dass ein Sieg jetzt noch weitestgehend
unrealistisch ist. Er greift sich also nach Luna, um direkt
die nächste Aktion anzusetzen, da krallt sich Luna aber
in die Wangen von Ask. Jawbreaker hinterher! Ask taumelt nun,
Luna richtet sich ebenfalls wieder auf… SERPENTS KISS!
Nein! Ask duckt sich weg... BJÖRNSMACK! Auch Luna kann
ausweichen. Sie tritt Ask gegens Schienbein, sodass er auf
die Knie fällt. ABSOLUTE ZERO. Ask weicht erneut aus,
Luna läuft weiter in die Seile. TIMBEEER! Aber wieder
kann Luna der Aktion entgehen…
CHAIRSHOT gegen
Luna
Direkt gegen den
Schulterbereich des Leviathan-Mitglieds.
CHAIRSHOT gegen
Ask
Erst in den Magen, dann auf den
Rücken vom Champion.
Beide gehen zu Boden und der
lachende Dritte, Aldo Nero, der einen Stuhl mitgebracht hat,
freut sich. Während seine Feinde vor ihm auf den Boden
liegen, holt er sogar noch einen zweiten Stuhl, hinzu. Damit
haben wir nun zwei Leitern und zwei Stühle im Ring. Und
Aldo macht direkt weiter. Er setzt weitere Stuhlschläge
gegen seine Gegner nach, so lange, bis er einzuschätzen
vermag, dass es erstmal genug ist um sie untern zu halten.
Und dann folgt der nächste Versuch sich den Sieg zu
holen. Wieder steigt Aldo auf die Leiter um zum Titel zu
kommen und wieder schafft er es auch ganz nach oben…
allerdings wieder vergebens. Sowohl Ask, als auch Luna sind
da und haben sich, so sehr es ihre Kräfte zulassen,
aufgerichtet um von jeweils einer Seite an die Leiter zu
greifen. Sie schauen sich schließlich an, als sie
realisieren, dass der jeweils andere auch mit zur Stelle ist.
Luna scheint das gar nicht zu
gefallen. Wieder will sie am liebsten auf Ask losgehen, doch
zum ersten Mal scheint dessen Blick nach dem Motto „Dein
Ernst? Wenn du mich jetzt angreifst, dann gewinnt der“
wirklich etwas zu bedeuten – denn Luna sieht das
tatsächlich ein. Beide stoßen die Leiter nun vor,
allerdings hat Aldo den kurzen Moment der Verständigung
nutzen können, um weit genug auf der Leiter
herunterzuklettern, damit er jetzt abspringen und auf beiden
Beinen sicher landen kann.
DOUBLE LARIAT
Gegen Ask und
Luna!
Pete:
„Verdammt, ich sags ungern, aber Aldo macht das gut.“
Sven:
„Bisher läuft wirklich alles nach Plan. Mister
Corleone und Aldo haben Luna und Ask in den letzten Wochen
genug bearbeitet, dass diese jetzt zu sehr aufeinander
geeicht sind und Aldo gewissermaßen machen kann, was er
will. DAS ist die große Gefahr für die GFCW,
dieses tadellos funktionierende Zusammenspiel von James
Corleone und Aldo Nero.“
Aldo packt sich Ask und
schmeißt diesen aus dem Ring. Luna direkt hinterher. Es
scheint, als würde er vorhaben das Feuer um den Ring nun
erstmalig als Waffe einsetzen zu wollen, schließlich
hat er selbst vorhin als erster direkt gespürt und
erkannt, dass das eben nicht einfach nur eine Stipulation
ist, sondern, dass es hier tatsächlich um den Ring herum
brennt.
Außerhalb des Ringes
nimmt sich Aldo nun also eine weitere Leiter. Er packt diese
Zusammen und merkt, wie das Metall auch trotz Handschuhen
noch ziemlich heiß ist. Egal, hier darf er sich nicht
den Schmerzen hingeben, hier muss er tun, was nötig ist,
um zu gewinnen. Aldo nimmt die Leiter nun und will damit auf
Ask einschlagen, doch der… wehrt ab! Als wäre es
nix schlägt er gegen die Leiter, mit der Aldo ihn
erwischen will! Aldo schaut irritiert davon, dass das
scheinbar wirklich funktioniert hat. Er will erneut ausholen,
doch da greift Luna von hinten an die Leiter! Sie zieht Aldo
zurück, sodass der sich dreht…
SERPENTS KISS
Aldo lässt die Leiter
fallen, während er zu Boden geht und zeitgleich geht
Luna direkt wieder auf Ask los! Wieder prügeln sich die
Beiden, diesmal nun aber außerhalb des Ringes und
gefährlich nahe an den Flammen, die ihn umgeben. Diesmal
kann Luna die Kontrolle übernehmen, bis sie Asks Kopf
schließlich in den Händen hält… und
tatsächlich mit dem Gedanken spielt ihn in das Feuer zu
stürzen! Aber Ask kontert, er greift Lunas Arm und
schleudert sie gegen den Ringapron! Und anschließend
setzt es wieder Schläge von ihm. Die Beiden versuchen
hier scheinbar wirklich das nachzuholen, was ihnen bei
Brainwashed letztendlich verwehrt wurde und sich gegenseitig
umzubringen. Ask versucht sich nun am SKOGENS STRAFF, aber
Luna kann ihre Gewicht gut genug verlagern, hinter ihm landen
und… REVERSE DDT! Auf den Hallenboden!
Der Kampf neben dem Feuer
zwischen Luna und Ask dauert wieder einige Sekunden bis
wenige Minuten, was, wenig überraschend, einmal mehr die
Möglichkeit für Aldo Nero offenbart abzustauben. Er
kriecht um den Ring herum, slidet dort dann hinein, bis er
schließlich wieder an der Leiter ist und diese zu
erklimmen versucht, all das, während Luna weiter auf Ask
einprügelt.
… und gerade noch
rechtzeitig scheint sie zu realisieren, was Aldo da gerade
tut. Im seitlichen Augenwinkel sieht sie, wie er die Leiter
erklimmt. Ihr Blick wandert zu Ask. Und schließlich…
ins Feuer. Dabei schaltet die Kamera auf einen Kameramann,
der außerhalb der Feuerwand steht, sodass wie eine
nachdenkliche Luna Rosario durch die Flammen sehen, die ins
Feuer schaut.
Das Feuer, dass in ihr brennt.
Es brennt nicht, um Ask zu vernichten… es brennt um
Champion zu werden.
Alsbald, als sie das realisiert
hat, lässt sie von Ask ab und slidet in den Ring um Aldo
erneut abzuhalten, doch dieser scheint das bereits erkannt zu
haben. Er ist von der Leiter gesprungen und erwartet Luna mit
einer BATTERING RAM! Luna springt über Aldo…
SHINING WIZARD. NEIN!
POP-UP POWERBOMB
Aldo fängt Luna in dem
Shining Wizard ab, wirft sie quasi hoch, um sie dann via Pop
Up Powerbomb auf die Matte zu schicken! Was für ein
Konter!
Ask liegt nun also außerhalb
des Ringes und Luna darin. Der Einzige, der gerade steht, das
ist Aldo. Und jetzt ist seine Zeit für Chaos gekommen.
Er nimmt sich einen der Stühle
und stellt diesen auf, danach den anderen, den er ebenfalls
hinstellt, mit genügend Abstand zu dem anderen. Dann
nimmt er sich eine der beiden Leitern im Ring und legt diese
auf die Beiden Stühle. Aldo hat etwas vor und zwar
Zerstörung.
Er greift nun wieder nach Luna
und nimmt sie sich zwischen die Beine. Allem Anschein nach
soll nun eine weitere Powerbomb kommen und zwar diesmal
direkt auf die Leiter. Er hebt Luna hoch und…
HURRICANRANA!
Luna schickt Aldo in die Seile,
der zurückgefedert kommt… Luna erwartet ihn
direkt mit einem Superkick! Aldo fällt auf die Knie…
SHINING WIZARD
Jetzt aber wirklich! Aldo geht
zu Boden, rührt sich aber direkt so, als wolle er gleich
wieder aufstehen. Da greift Luna ihn sich direkt wieder von
hinten… OMEN OF SORROW!
Woher auch immer Luna diesen
Adrenalinschub nimmt, sie hat gerade ordentlich Aufwind und
will diesen vollständig nutzen! Sie packt sich Aldo und
legt diesen nun dort bereit, was er gerade selbst vorbereitet
hat – auf die Leiter. Anschließend steigt Luna
auf den Turnbuckle und es wird eindeutig, was jetzt folgen
soll… Blackened von dort auf Aldo durch die Leiter.
ABER: das ist Luna weder
abgefahren noch hoch genug und überhaupt… da
steht ja noch eine Leiter im Ring. Luna steigt also vom
Turnbuckle, auf die Leiter und zwar hoch genug, dass sie von
dort aus auf Ask springen kann… allerdings erkennt sie
bereits, das Unheil naht.
Ask. Mit einer Leiter, die er
außerhalb des Ringes mitgebracht hat,… SCHLÄGT
gegen Luna auf der Leiter! Mit der glühenden Leiter
trifft er Lunas Körper, was ihr sofort einen
Schmerzensschrei abringt! Luna fällt von der Leiter, auf
den Mattenboden, wo sie sich krümmt. So effektiv hatte
Ask diese Aktion vermutlich nicht mal erwartet, aber auch
eher muss die Kraft des Feuers in diesem Match erst noch so
richtig abschätzen. Jetzt jedenfalls liegt Luna am
Boden, Aldo liegt am Boden, also ist das seine Chance.
Er lässt seine Leiter
fallen, klettert auf die stehende gen Titel… ist das
die Titelverteidigung?
Nein.
Aldo hat sich genug erholen
können und zieht nun Ask die Leiter unter den Füßen
weg. Aber Ask war schon am Titel… er hat die Hände
dran bekommen und hält sich nun an ihm fest! Aldo greift
nach Asks Bein, bekommt dieses und zieht ihn vom Titel…
dabei fängt er ihn auf mit einer weiteren
POP-UP POWERBOMB!
SCHLAG MIT DER
LEITER!
Diesmal von Luna gegen Aldo!
Aldo kippt rückwärts,
wieder auf die Leiter, die auf den Stühlen liegt und
ruckartig klettert Luna wieder auf den Turnbuckle…
BLACKENED
Gegen Aldo!
DURCH DIE LEITER!
Naja oder zumindest darauf, in
jedem Falle schien das höllisch weh getan zu haben,
sodass nun alle drei Beteiligten des Matches im Ring liegen.
Regungslos, erschöpft, gezeichnet von der dynamischen
Brutalität dieses Matches.
Pete:
"Wow! Was für ein Match. Die schenken sich hier
allesamt wirklich nichts.“
Sven:
„Ja, du sagst es, Aldo Nero ist wirklich unfassbar
gut.“
Pete:
„Ich habe von allen gere…“
Sven:
„Aber zugegeben, Luna und Ask machen das auch nicht
schlecht…“
Sowohl Luna als auch Aldo und
auch Ask rollen sich nun, geistesgegenwärtig und kaum
bei Sinnen, aus dem Ring. Sie liegen alle auf
unterschiedlichen Seiten neben dem Ring und scheinen kurz
durchzuschnaufen… allerdings unmittelbar neben den
Flammen.
Der erste, der ein
Lebenszeichen von sich zeigt ist tatsächlich der
Champion selbst. Ask rafft sich wieder auf und das unter dem
tobenden Jubel der Fans, die ihren Helden nun erneut
anfeuern. Bisher lief das Match noch nicht all zu gut für
ihn – Luna stürzt sich bei jeder Gelegenheit auf
ihn und Aldo versucht die Gunst der Stunde auszunutzen. Alles
so, wie Corleone es geplant und er selbst durchschaut hat.
Aber er darf sich davon nicht runterkriegen lassen. Er muss
Luna trotzen, er muss Aldo trotzen. Er ist der Champion des
Volkes, der König aus der ersten Reihe. Er ist der
Hirsch und das hier ist das Jahr des Hirsches. Und das wird
jetzt noch nicht enden.
Aldo auf der anderen Seite baut
sich ebenfalls langsam wieder auf, wobei der Double Stomp ihm
noch ordentlich in den Knochen steckt. Ask geht direkt auf
ihn zu und scheint nun bei der Wurzel des Übels ansetzen
zu wollen, eh Luna wieder da ist. Er geht auf Aldo los und
schlägt auf ihn ein und tatsächlich kann er Nero
ganz gut bearbeiten, bis…
LOW BLOW
Aldo mit der fiesen Angriff
dahin, wo es weh tut, aber wer will etwas machen? In einem
Match mit Leitern und Feuer um den Ring ist ein solcher
Angriff natürlich auch erlaubt. Ask sinkt auf die Knie
und Aldo stellt sich genüsslich auf. Er geht einige
Schritt nach hinten, um Ask die Möglichkeit zu geben
sich wieder aufzurichten… allem Anschein nach soll ein
BATTERING RAM folgen, also ein SPEAR in die Flammen.
Ask hievt sich hoch, Aldo geht
in Position… und rennt los!
NEIN!
Aldo bremst ab!
Warum?
Weil Luna Ask im letzten Moment
weggezogen hat!
Was zur Hölle?
Luna hat Ask quasi gerettet. Ob
nun um Asks Willen oder vielmehr damit Aldo selbst in die
Flammen rennt, sei erstmal dahingestellt. Aber Lunas WUT und
Besessenheit von Ask scheint etwas verändert – ob
es an ihrem Moment der Klarheit lag, als Aldo fast gewonnen
hätte?
WUT und Ask. Zwei Dinge, die
fast untrennbar verbunden sind und ironischerweise scheint
die Lektion, die Ask wieder und wieder lernen musste, sich
nicht seinen Emotionen hinzugeben, nun auch von Luna
verinnerlicht wurden zu sein.
Pete:
„Sieh mal einer an! Steckt da vielleicht doch noch
etwas gutes in Luna?“
Während Ask und Aldo
beschäftigt waren, hat sich Luna allerdings einen
weiteren Stuhl besorgt…
CHAIRSHOT gegen Aldo…
und dann direkt ein CHAIRSHOT gegen Ask!
Sven:
„Nein… haha. Die will einfach nur selbst den
guten Ask vernichten.“
Vielleicht ja, vielleicht nein.
Vielleicht steckt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Sicher
ist aber, dass Luna nun wieder richtig freidreht, vor den
Flammen, während Ask und Aldo am Boden liegen.
Luna schlägt mit dem Stuhl
wieder auf Ask ein und auch Aldo soll einen weiteren Schlag
abbekommen, doch der greift den Stuhl und hält ihn fest.
Er zerrt ihn mit voller Kraft Luna aus der Hand und wirft ihn
im selben Atemzug durch das Feuer. Mit einem Kriegsschrei
packt er sich Luna und verpasst ihr einen URANAGE!
Nun liegt Luna am Boden und
Aldo ist es, der steht. Sein Blick wird wieder diabolischer.
Er schaut durch die Flammen zu seinem Vater, der ihm nur
anerkennend zunickt. Es scheint als sei ihnen klar, worauf
das hinauslaufen soll.
Ask nimmt sich eine weitere
Leiter, die vor dem Feuer steht und damit ebenfalls
aufgeladen ist. Er packt sie zusammen und stellt sich über
Luna… und scheinbar will er nun mit der heißen
Leiter auf sie einschlagen oder viel schlimmer noch…
ihr Gesicht damit quasi brandmarken.
Luna sollte sich nicht
beschweren, dass ist eigentlich etwas, was sie tun würde.
Aldo holt aus und will nun die
Leiter auf ihr Gesicht drücken…
TIMBBBEEEERRR-Kick!
Auge um Auge. Luna hat Ask
„gerettet“ nun revanchiert sich Ask, in dem er
sie davor bewahrt von Aldo verbrannt zu werden. Aldo geht zu
Boden und Ask? Der schaut runter zu Luna, greift sich diese
direkt und steigt mit ihr auf die Ringtreppe…
SKOGENS STRAFF
Von der Treppe, auf den
Hallenboden!
Und wieder liegen die drei
Teilnehmenden am Boden.
Pete: „Es
scheint, als wäre es Ask mittlerweile auch egal.
Spätestens seit Aiden Rotari hält er sich nicht
mehr zurück – wenn seine Gegner so kämpfen,
wieso dann er nicht auch?“
Es dauert einige Zeit bis Ask
sich wieder hochhieven kann. Er schleppt sich in den Ring und
dort dann in Richtung der Leiter um diese zu erklimmen. Die
20 Minuten nähern sich nun auch langsam dem Ende,
während Ask den Sack zumachen will.
Aber das dauert natürlich.
Ask ist stark angeschlagen und braucht viel Zeit. Zeit, die
auch die Wrestler außerhalb des Ringes für sich
nutzen können. Aldo will zurück in den Ring, doch
Luna ist eher da, klatscht Aldo gegen den Pfosten und slidet
– im Rahmen ihrer Möglichkeiten – selbst
hinein. Sie folgt Ask nun auf die Leiter und während da
beide hochklettern, entwickelt sich wieder ein Schlagduell.
Diesmal auf der Leiter, so kurz vor dem Gürtel. Lunas
Chance endlich Champion zu werden, Asks Verantwortung sich
selbst gegenüber Champion zu bleiben.
Das zieht sich – Ask mit
einem Schlag, Luna mit dem nächsten und so geht das
ganze hin und her für einige Zeit, bis…
… Aldo Nero wieder da
ist.
Auch er hat sich in den Ring
geschleppt, die Leiter angepackt und nachdem man das mit ihm
schon mehrfach abziehen wollte, ist er es nun, der die Leiter
umkippen kann.
Ask reagiert noch rechtzeitig
und springt ab, um auf den Füßen zu landen.
Luna schafft das nicht mehr.
Sie fällt… und fällt weit. Sehr weit.
Sie fällt AUßERHALB
des Ringes! Mit einem unfassbar harten Aufprall landet sie
auf dem Hallenboden… aber das ist nicht mal das
schlimmste… sie ist AUßERHALB des Feuerrings
gelandet!
Man muss schon fast anerkennen
wie weit sie gekommen ist, leider ist das extrem ungünstig,
denn wie will sie jetzt weiter am Match teilnehmen?
Im Ring prügeln nun Ask
und Aldo aufeinander ein. Es soll ein BJÖRSMACK folgen,
aber Aldo weicht aus. Er will einen URANAGE gegen Ask zeigen,
der sich aber hinter Aldo drehen kann. German Suplex vom
Champ, Aldo tritt aber auf den Fuß des Schweden, sich
selbst ein und verpasst Ask einen Overhead Belly to Belly
Suplex. Ask landet, feder aber fast zeitgleich wieder hoch um
Aldo einen ANTLER SLASH (Bionic Elbow) zu verpassen. Ask holt
Anlauf aus den Seilen, kommt angehechtet, da fängt Aldo
ihn ab und wirft ihn quasi mit voller Wucht gegen die Leiter…
die dabei auch umfällt. Aldo nimmt Ask auf die
Schultern, zu einer Art Firemans Carry, aber Ask kontert…
mit einem DDT.
Beide liegen schließlich
auf dem Ringboden, während wir wieder nach draußen
schauen. Dort sehen wir Luna, die sich selbst wieder
hochgekämpft und realisiert, dass ihre vielleicht letzte
Chance aufs große Gold ruiniert zu sein scheint. SIE
wollte dieses Match, SIE wollte das Feuer… das Feuer,
das in ihr brennt. Und nun ist es genau dieses Feuer, was sie
daran hindert weiter am Match teilzunehmen… Nein.
Nicht mit ihr. Dann soll es eben so sein… das Feuer
brennt IN ihr und nicht vor ihr. Sie geht in Position…
um DURCH DAS FEUER zu springen!? Ist die komplett wahnsinnig?
Während das Publikum nun
schon einen „HOLY SHIT“-Chant vorbereitet, wird
Luna tatsächlich zurückgehalten… von Sam
Grant!
Grant hat sofort erkannt, was
Luna hier vorhat, und ist direkt zur Stelle um sie davon
abzuhalten. Sie weiß, wie irre Luna drauf ist und
deshalb muss sie hier einschreiten.
Luna meinte selbst sie könne
kein Vorbild sein, aber ein Champion. Diese Situation zeigt
gerade das Gegenteil, denn es ist Sam Grant, die Luna hier
nicht abhalten will… sondern die ihr helfen will.
Sam nimmt Luna auf die
Schultern, mit Hilfe von Barrikade und Co, sodass Luna…
von dort aus über das Feuer springt!
Und tatsächlich! Luna
schafft es! Luna ist noch im Spiel! Und das unbeschadet…
naja, zumindest fast…
Luna slidet in den Ring,
während dort auch Ask langsam wieder zu sich kommt, dem
auffällt, dass Lunas Hosenbein Feuer gefangen hat. Luna
brennt! Und mit diesem brennenden Bein, ob ihr es nun bewusst
ist oder nicht…
SERPENTS KISS
Ask duckt sich weg!
BJÖRNSMACK
Ins Nirvana! Er trifft und er
schaltet Lunas Lichter endgültig aus!
Luna geht zu Boden und sie
rührt sich kein Stück. Mit genügend WUT, aber
ebenso genügend Menschlichkeit tritt Ask nun aufs
Hosenbein von Luna um das Feuer an ihr und sprichwörtlich
auch das Feuer in ihr auszutreten.
Luna ist besiegt.
BATTERING RAM
Von Aldo gegen Ask!
Aber NEIN!
Auch das sieht der Champion
kommen. Er weicht abermals aus!
Aldo kann diesmal nicht
abbremsen und rennt in die Seile, wobei Ask ihn direkt von
hinten greift, wieder zum German Suplex, wobei wir natürlich
wissen, dass das nicht die Aktion ist, die Ask im Sinne hat.
FORCE
OF
NATURE
Und damit liegt auch Aldo
regungslos auf dem Ringboden.
Aldo ist besiegt.
Ask rappelt sich langsam wieder
auf und so langsam merkt er, dass ihn die Kräfte
verlassen. Aber noch nicht. Noch ist dieses Match nicht
vorbei. Er sieht die Leiter, die immer noch umgekippt ist und
zieht diese wieder hoch. Langsam klettert er dabei nun auch
hinauf. Er schaut noch einmal zu Luna und noch einmal zu
Aldo. Und dann klettert er nach oben. Und weiter. Und weiter.
Und schließlich ist er am
Titel.
Ein letzter Blick durch die
Flammen zu James Corleone.
Und er löst ihn ab.
Schweden darf sich freuen, denn
das Jahr des Hirsches geht weiter.
~ Ding Ding Ding ~
Laura:
„And the winner of the match and STILL the GFCW WORLD
CHAMPION… “
GFCW-GALAXY:
“ASK SKÓGUR!!!”
Laura spricht Asks Namen zwar
auch, aber das kann man kaum verstehen, so laut brüllt
Schweden ihn selbst aus. Jetzt ist Party angesagt, denn Ask
bleibt Champion und gewinnt den Main Event von Aurora!
Sobald er den Gürtel
abgehangen hat, fällt Ask quasi in sich zusammen. Er
rutscht die Leiter hinab und sackt auf dem Boden zusammen,
mit dem Gürtel in der Hand. Er hat gewonnen, er bleibt
Champion und er hat besiegt, was er nur besiegen konnte –
Luna, Aldo und James Corleone… zumindest vorerst.
Die Flammen erlischen langsam
und Sam Grant ist sofort zur Stelle um sich um Luna zu
kümmern, während James Corleone zur Stelle ist um
sich um Aldo zu kümmern… mehr oder weniger.
Wie immer weiß man nicht,
wie man Corleone deuten soll – ist er enttäuscht?
Ist er sauer? Wie schätzt er Aldos Niederlage ein? Ist
Aldo Nero gescheitert? Interessiert ihn die Verfassung seines
Schützlings?
Man kanns nicht sagen. Jetzt
hilft er Aldo erstmal aus dem Ring, sein Blick bleibt aber
ununterbrochen bei Ask. Und beim GFCW World Championship.
Und dieser Blick verrät:
das letzte Wort ist noch nicht gesprochen – heute mag
Ask gewonnen habe und das sogar recht deutlich, aber auch
andere Eroberungen haben nicht direkt bei der ersten Schlacht
funktioniert. Manchmal muss man mehrfach angreifen und Aldo
Neros Zeit wird kommen.
Luna & Sam und Aldo &
James Corleone verlassen also den Ring und den Ringbereich,
während sich Ask wieder hochkämpft. Er schleppt
sich auf den Turnbuckle um von dort aus noch einmal zu
feiern, bevor er schließlich den Ring verlässt, zu
der Barrikade und den Fans.
Pete:
„Wow! Was für ein Match! Hier ist so viel
passiert. Aldo, der Lunas und Asks Beef ausnutzen wollte;
Luna, die ihre Emotionen meistern und sich zwischen Asks
Vernichtung und dem Titel für den Titel entschieden hat;
Ask, der sich sowohl gegen Aldo, als auch gegen Luna
durchsetzen musste – das Feuer um den Ring war nicht
mal annähernd so heiß, wie das Feuer zwischen
diesen drei Akteuren. Und Ask hat gewonnen, eindeutig und
ohne Diskussion. Er IST der einzig wahre Champion der GFCW.“
Sven:
„Noch, Pete, noch… so leicht besiegst du einen
James Corleone nicht. Ich bin mir sicher, dass er noch etwas
in der Hinterhand hat. Ask mag den Gürtel erfolgreich
abgehangen haben, aber er hat einen Aldo Nero nicht gepinnt
und ich bin mir sicher, ehe er das nicht geschafft hat, wird
James Corleone auch nicht locker lassen.“
Ja mein guter Sven, aber das
ist eine Geschichte für einen anderen Tag. Jetzt freut
sich Ask erst einmal, dass er gewonnen hat. Er ist über
die Barrikade gestiegen und lässt sich jetzt von den
Fans feiern. Inmitten der schwedischen Galaxy wird er auf
Händen getragen, umarmt und bejubelt.
Und damit endet die
Skandinavien-Tour der GFCW 2025 mit einem triumphierenden
Weiterhin-GFCW-Champion Ask Skógur in Schweden. Wie
könnte es wohl schöner enden, als so?
Aurora ist vorbei und Schweden
ist weiterhin die Heimat des GFCW World Heavyweight
Champions.