Zwei
Beinpaare sind die nächsten Objekte, die die Kamera in ihrem
Objektiv erfasst und im wahrsten Sinne des Wortes auf Schritt und
Tritt verfolgt. Das eine Paar ist hierbei schon in Wrestlingboots
gepackt, während sich die anderen Füße es noch in
Freizeitschuhen bequem machen dürfen. Die Laufrichtung der
beiden Paare, sowie deren Frequenz und Rhythmus sind hierbei
jedoch relativ gleich. Kein Wunder, schließlich gehören
die Gliedmaßen zu Lex Streetman respektive Fred Malone. In
einem kleinen Plausch vertieft, und vielleicht handelt es sich
hierbei ja um das heute noch stattfindende 4 Way Dance Match,
läuft das Schüler-Mentor Duo durch den
Backstagebereich, während die Kamera einzelne Wortfetzen der
Konversation noch aufschnappen kann.
Verdutzt dreht sich der Rosenheimer um, ein angebissenes Mettbrötchen in der einen, ein Käsebrot in der anderen Hand und im Mund vermutlich den verschwundenen Teil des Brötchens. Erst nur fragend blickend, ändern sich die Augen des Strohhutjungen schnell und werden ein gutes Stück größer, als er bemerkt, dass er hier dem amtierenden German Pain Champion gegenübersteht. Und sofort im Anschluss ändert sich das interessanteste Gesicht der Welt erneut. Denn nun kneift Schelo die Augen zusammen, kaut sichtlich angestrengt und würgt anschließend einen vermutlich viel zu großen Bissen herunter, was ein leichtes Husten danach noch einmal hervorhebt.
Dann legt er allerdings das Brötchen von der rechten in die linke Hand auf die Käseschnitte, wischt sich schnell und oberflächlich die nun frei gewordene Hand an seinem Hemd ab und streckt sie daraufhin dem Gastgeber von „The Different View“ entgegen.
Gordon Schelo: „Lex Streetman?! Freut mich, dich einmal wirklich kennenzulernen. Unser Match gegeneinander zähle ich da einfach mal nicht dazu.“
Dann schaut er für einen Moment am Champion vorbei und blickt auf dessen Schützling.
Gordon
Schelo: „Oh und Fred Malone ist ja auch hier. Einen schönen
guten Abend.“ So
viel Zeit muss sein, doch nach dieser kurzen Begrüßung
fokussiert sich Hellfires heutiger Gegner auch gleich wieder auf
den Kalifornier. Dieser kann sich seinerseits ein zufriedenes
Grinsen nicht verkneifen. Mit seiner freien rechten Hand erwidert
er den Handschlag Schelos, während der German Pain Titel auf
seiner Schulter ruht und der GFCW-Award sicher in seiner linken
Hand liegt. Die beiden Utensilien sind aber vollkommene
Nebensache momentan, schließlich steht mit Fred Malone der
wohl momentan wichtigere Nebenpart Streetmans an der Seite des
Blondschopfs.
Gordon
Schelo: „Wow Lex...Sowas von einem Mann wie dir zu hören,
das bedeutet mir was. Ich meine, du bist ja nicht umsonst schon
so lange German Pain Champion. Und dass ein Mann wie du,
überhaupt auf MICH zukommt und mich anspricht...das ist
schon ein kleiner Erfolg für mich. Fred, du kannst dich
glücklich schätzen, du hast einen verdammt guten
Trainer.“ Bestätigend
nickt der Ire im Hintergrund Schelos Aussage ab. Was bleibt ihm
schließlich auch anderes übrig vor den Augen seines
Mentors? Dieser winkt nun jedoch mit einer kurzen Handbewegung
die übermäßigen Lobesbekundungen auf sich
ab.
Gordon Schelo: „Hmm warum nicht? Wer weiß, wenn bei uns auf dem Hof mal nicht so viel zu tun ist und ich ein paar Tage Zeit habe....dann komme ich gern einmal bei dir vorbei. Allerdings musst du mich jetzt erst einmal entschuldigen, denn irgendwie schlägt mir das Brötchen ein wenig auf den Magen. Aber trotzdem, es war nett, dich kennengelernt zu haben.“
Und so reicht der Bauernjunge dem Champion noch einmal die Hand, bevor er diese Szene wieder verlässt und die beiden Brötchen aus seiner Hand in den Mülleimer wirft.
In der Kabine des Wuppertalers steht Tammy bewaffnet wie immer mit einem Miko, sie geht auf den Wuppertaler zu der grade nach seinen Match die Kabine betritt.
Tammy : Aya, ihr Match gegen die World Invasion ist grade vorbei und ich (gratuliere ihnen zum Sieg / bedauere das sie verloren haben) aber nun steht nachher noch der Rumbel an, glauben sie wirklich das sie da eine Chance haben werden nach diesem Match?
Leicht lacht der Wuppertaler und geht auf die Reporterin zu, die ihm das Mikro hin hält.
Aya : Tammy lass mich doch erst einmal zu Atem kommen. Das war ein sehr hartes Match grade und ich brauch auch erst mal was Pause. Aber um deine Frage zu beantworten : Ja, ich glaube ich habe eine Chance. Eine kleine aber ich habe eine, wie jeder andere auch. Es sind viele gute Leute dabei und auch einige mit denen ich oder sie mit mir eine Rechnung offen haben.
Tammy : Da komme ich auch gleich zu dem was ich sie vorhin nicht gefragt habe vor ihrem ersten Match. Sie haben Hate ein Match angeboten und dort wird es um ihre Karriere gehen. Wieso haben sie das gemacht?
Aya : Weißt du Tammy, ich habe eine menge Fehler gemacht und für die muss ich grade stehen und wenn es heisst ich muss meine Karriere beenden damit Hate seinen Seelenfrieden wieder bekommt soll das so sein. Wann das Match allerdings sein wird weiss ich selber noch nicht und das wird auch etwas Planung in Anspruch nehmen.
Tammy : Wieso das ?
Aya : Hate ist kein Wrestler dieser Liga mehr. Es muss noch einiges dann an Vertragssachen geklärt werden bezüglich der anderen Liga. Ebenso wo wird dieser Kampf stattfinden. Aber egal wo dieser Kampf stattfinden wird ich werde bereit sein und ihn annehmen.
Tammy nickt leicht und schaut den Wuppertaler weiter an, sie scheint kurz zu überlegen doch dann kommt auch schon die nächste frage von ihr.
Tammy : Beim Rumbel werden sie wohl auch auf ihren alten Freund und „Familienmitglied“ Valerion treffen, wie auch auf Hate, spielt das heute Abend eine bestimmte rolle schon für sie?
Der blonde Wuppertaler schließest sein Auge und Artmet einmal tief ein.
Aya : Was Hate angeht. Nein, wir haben ein Match in dem er mir alleine gegenüber steht und dann meine Karriere beenden will. Da wird sich sicher nicht all zu viel anbahnen. Aber bei Valerion …. Ich habe noch die Bilder im Kopf was er gemacht hat. Was er mir angetan hat. Diese sind nicht vergessen.
Tammy : Sie sprechen also auf die Sache mit ihrer Frau an?
Aya : Genau diese Sachen. Ich habe schon viele hintergangen in meiner Zeit in diesem Geschäft aber was er gemacht hat war nichts mehr was mit Geschäft zu tun hatte. DAS war Privat. Und ich hoffe das ich es schaffen werde ihn aus meinen Leben zu vertreiben in dem ich ihn aus den Ring schmeißen werde.
Mit diesen Worten geht der Wuppertaler dann einfach von Tammy weg. Deutlich ist im Gesicht Ayas so was wie Hass zu erkennen. Aber welche Art von Hass ist unklar. Der Hass auf sich selber oder doch auf Valerion und seine Frau oder doch eher auf Hate, der seine Karriere beenden könnte. Tammy jedenfalls schaut Aya nach und dann blendet auch schon das Bild aus.
Pete : Aya hat es heute wirklich nicht leicht. Er stellt sich heute echt seiner Vergangenheit.
Sven : Das ist er selber Schuld. Er hat an Mut und Kraft verloren. Ich hoffe das Hate es Schaft ihn in dem Match zu besiegen was die beiden haben werden und das er dann die Liga verlassen muss und nirgends wo mehr in den Ring steigen wird.
Pete : Nun das ist ein Match was in der Zukunft noch liegt. Aber was ist mit Valerion?
Sven : Ach komm Valerion hat das einzig Richtige gemacht. Er hatte damals schon erkannt das Aya schwach wurde und wollte halt nur das beste für Aya´s Frau.
Pete : Klar eine Affäre mit Valerion war das beste.
Sven : Sicher, denn nur wer stark ist hat auch starke Gene und sollte überleben.
Es ist eine Münze aus reinstem Silber auf die Emilio starrt als er im Flugzeug sitzt, das direkt nach Spanien, seiner geliebten Heimat fliegt. Die letzten Stunden liefen wirklich seltsam ab. Eben noch wollte sich Emilio von einer Klippe stürzen, und nun ist er auf den Weg in sein geliebtes Land. Die Tatsache das er sie nie wieder gesehen hätte macht ihn recht benommen. Doch dennoch denkt er immer wieder an die Worte des seltsamen „ Phantoms „ . Er solle Abrechnen mit allen Verrätern. Emilio soll Rache üben, an den Menschen die ihn verrieten. Nicht das ihm die Idee nicht gefällt, oh nein er war nahezu begeistert davon. Doch wie sollte er es tun? An Mord denkt er nicht. Doch dann fällt ihm wieder ein was der Mann mit der Totenmaske sagte . Er meinte er würde schon merken was er meint. Und dann war da noch diese Münze. Solle er wirklich mit dieser Münze über die Zukunft entscheiden? Sie war schon in gewisser Weise ein Symbol für das Schicksal. Aber wie konnte er..
Emilio wird aus den Gedanken gerissen als eine weibliche Stimme zu ihm spricht.
Stewardess: „ Kann ich ihnen noch was bringen, Herr? „
Emilio mustert die Frau. Schlank, Blond , blauäugig. Ein perfektes Ziel für ihn. Doch ihm war klar das es gerade wichtigeres gab.
Emilio: „ Nein, Señorita. Wobei, ich nehme ein Glas Champagner. „
Stewardess: „ Sehr wohl, Herr „
Emilio blickt der Dame flott hinterher, dann sank er wieder in seinem Sessel ein. Er blickte nach draußen, auf das weite Meer. Anschließend schaut er sich im Flugzeug um. Er fliegt selbstverständlich erste Klasse , deswegen sind in seiner Loge nur die Menschen des Reicheren Volkes. Auch wenn Emilio nicht wirklich danach aussieht. Zwar hat er sich in seine feinsten Kleider geworfen, seine Haare waren dennoch total zerzaust und ungekämmt. Unrasiert war er auch. Und irgendwie vermisst er seine Sonnenbrille, die er im Hotel vergessen hat. Oder hat er sie schon nach Title Nights nicht mehr gehabt? Er weiß es nicht mehr. Der Alkohol hat sein Erinerrungsvermögen sehr stark getrübt. Dennoch wollte sich Emilio nicht länger ungekämmt und unrasiert in der Öffentlichkeit zeigen. Also schnallt er sich ab, ignoriert dabei die Reaktionen der anderen Fluggäste, und nimmt seine Tasche herunter. Eine schwarze echt Leder Markentasche. Aus einer Nebentasche nimmt er Rasierklinge, Rasierer, Rasierschaum, sowie einen Kamm heraus und begibt sich in Richtung Klo. Er will die Tür öffnen, als er sieht das es abgeschlossen ist. Er verdreht die Augen und stellt sich daneben hin, wartend auf wen auch immer. Ihm fällt erst jetzt auf das er die Münze nach wie vor in der Tasche hat. Er beschließt die Zeit zu nutzen um sie sich genauer anzusehen. Vielleicht könnte er dann etwas mehr über den Mann, der ihm indirekt das Leben gerettet hat, Erfahren. Also nimmt er die Münze heraus und blickte sie genauestens an. Die Zahlseite ist vergoldet. Eine Kreative Zeichnung des Meeres verschönert die 2 Ziffern die direkt darüber stehen. Eine 1 und eine 7. 17. Eine tolle Zahl für Emilio, schließlich war 17 schon seitdem er 11 ist seine Lieblingszahl. Er wusste nie warum. Nun blickt er auf die Seite der Münze. Sie war nicht viel anders als die einer 2 Euro Münze, nur stand ein völlig seltsamer Satz eingemeißelt auf dem Seitenrand. „ Des Schicksals Schmiede ist nicht der Mensch . „ Was hatte das nur zu bedeuten? Nun dreht er die Münze auf die Kopfseite. Ein Kopf mit Krone der zur Seite hin wegschaut. Er Ohrring aus Gold schmückt sein Gesicht zusätzlich aus. Der Spanier dreht die Münze nun herum. Nie zuvor hat er so eine Münze gesehen. Doch trotzdem, so seltsam er dieses Stück Geld findet, er hat das Gefühl das ihn etwas damit verbindet. 17, seine Glückszahl. Und auch das Meer, in das er sich vor einigen Stunden fast geworfen hätte. Wieder wird Emilio aus den Gedanken gerissen als die Tür der Toilette sich öffnet und ein Älterer Mann aus der Tür tritt. Er schubst Emilio förmlich weg, der aber ignoriert das nur. Es ist nicht sein Problem wenn irgendein Alter Sack schlecht gelaunt ist weil er auf der Badezimmer Toilette feststellen musste das er wieder Hämorriden hat. Deswegen legt Emilio die Münze einfach wieder in die Tasche hinein und geht in das Klo.
„ Klo „ konnte man es aber nicht mehr nennen. Die Airline mit der er fliegt scheint tatsächlich einiges an Geld für die erste Klasse auszugeben. Es war ein großes Badezimmer, indem mehr als 4 Menschen Platz finden könnten und sich dann immer noch frei bewegen können. Dennoch schließt Emilio hinter sich ab. Wieso sollte er nicht etwas Privatsphäre genießen dürfen? Er nimmt alle nötigen Dinge zum Rasieren heraus und macht sich ans Werk. Vorsichtig bewegt er seine Hand, schließlich soll eine Fernandez Rasur perfekt sein. Trotzdem muss Emilio nachdenken. Vieles hatte sich in seinem Leben verändert. Nach dem Verrat von Breads sowie dem Verlust der Tag Team Titles fühlte sich Emilio wertlos. Er suchte seinen Trost im Alkohol. Zu dieser Zeit hintergingen ihn auch mehrere seiner Freunde. Er fand sich wieder, in einem Netz voller Intrigen. Danach erfuhr er das sein Vater starb. Dies war das Ende für den Fernandez, der Dicio ewige treue schwörte. Er war ein Emotionales Wrack, alkoholkrank und nahe des Wahnsinns. All diese Gedanken gehen Emilio durch den Kopf als er allmählich bemerkt, das sein Gesicht wieder das Alte wird. Er macht weiter und versinkt wieder in Gedanken. Vielleicht wird sein Leben wieder besser. Er würde jedenfalls nicht aufgeben. Das Schicksal wollte das er noch Lebt. So entschied es die Münze. Also macht er weiter. Zu ehren Eddies, zu ehren seines Vaters und zu ehren Spaniens wird er weiterkämpfen.
Die Rasur war fertig. Emilios Gesicht wieder so voller Klasse wie es schon immer war. Er nimmt nun den Kamm um seine Haare in Ordnung zu bringen. Er muss fest stellen das ein Besuch beim Friseur fällig ist. Nun ja, er versucht die Haare soweit in Ordnung zu bringen wie es nur geht. Diese Haarlänge hatte er damals, bei seinen Anfängen in Spanischen Independent Ligen. El Fernandez war damals sein Name. Die Fans, entweder hassten sie ihn, oder sie liebten ihn. Doch die Señoritas, sie liebten ihn immer. Er war bekannt dafür Listig zu sein, nicht Fair, aber immer ein Harter Gegner. Und trotzdem gab er seinen Gegnern immer Respekt. An dieser Haltung hat sich bis heute nichts verändert. Er wird jedem Gegner in Zukunft Respekt erweisen, das sieht er als Pflicht an . Auch wenn er bei seiner Rückkehr in die GFCW einige Erklärungen brauchen wird. Vieles wird sich dort ändern, jetzt wo Robert Breads Champion ist. Robert Breads. Emilio dachte er sein ein Freunde, doch letztendlich hat er Dicio nur benutzt. Beim Gedanken daran muss Emilio allerdings Lächeln. Was für ein genialer Schachzug. Es hätte Emilio klar sein müssen das Breads sie alle früher oder später verraten würde. Doch nochmal wird er sich nicht täuschen lassen. Emilio schaut in den Spiegel und lächelt. Selbst mit langen Haaren sah er nahezu perfekt aus.
Emilio: „ Fernandez ist zurück. „
Er packt seine Sachen ein. Jetzt, in diesem Augenblick hört er den Piloten durch den Lautsprecher.
Pilot: „ Señores e Señoras, wir werden innerhalb von einer halben Stunde im Flughafen von Sevilla landen. „
Sevilla. Heimat. Emilio war froh wieder in Spanien zu sein.
Er öffnet die Tür zum Badezimmer und begibt sich wieder auf seinen Platz. Fasst stolpert er dabei über die Beine der größtenteils schlafenden Gäste. Gedankenlos lässt er sich in seinen Sessel fallen und schließt die Augen.
Stewardess: „ Señor, ihr Champagner. „
Die attraktive Stewardess kommt genau zur richtigen Zeit.
Emilio: „ Gracias . „
Emilio denkt einen Augenblick nach. Er nimmt die Münze aus der Tasche und wirft sie. Er blickt auf das Ergebniss.
Emilio: „ Ich alter Glückspilz. „
Emilio steht vom Sessel auf und geht zur Stewardess, flüstert ihr etwas ins Ohr und die beiden verschwinden im Badezimmer.
Robert Breads: „Hast du eigentlich eine Ahnung, was du da schon wieder angerichtet hast?“
Die Tür der Umkleide das Kanadiers kracht zu. Wütend starrt Breads Brooks an. Soeben hat er sie einmal mehr aus den Fängen von The H. befreit, einmal mehr hat er ihr die Haut gerettet.
Christine Brooks: "Ich hatte einmal nicht aufgepasst, okay?"
Die Blondine wirkt immer noch mehr oder weniger aufgelöst, zittert, versucht aber die Stimme ruhig zu halten, wobei trotzdem eine beschämte Nervosität mitschwingt. Immer wieder wirft sie Breads kurze, nervöse Blicke zu, traut sich offenbar nicht, dem Kanadier direkt in die Augen zu blicken.
Robert Breads: "Oh nein, Kleine..."
Brooks zuckt bei dieser Bezeichnung zusammen, offenbar gefällt es ihr gar nicht, nun auch schon von Breads so genannt zu werden wie von The H., wie jemand, dem man immer wieder erklären muss, was zu tun ist, wie jemand, der hilflos ist.
Robert Breads: "Nichts ist "okay", du nutzloses, dämliches Stück Dreck! Nichts ist okay! Gar nichts! Du riskierst alles, du sorgst fast dafür, dass alles, wofür ich, wofür WIR gekämpft haben, im Nichts versinkt. Hast du die Vision vergessen, die Vision, die wir hatten? Verfolgst du nun deine eigenen Ziele?”
Jede dieser Fragen bohrt sich wie ein Messerstich ins Herz der Blondine. Schließlich wirft Breads ihr hier nicht wengier vor, als das sie ihre eigenen Ziele über das gemeinsame Wohl der beiden und ihr großes Ziel, “die Vision”, setzt.
Robert Breads: “Was geht in dir vor? Du bist abwesend, Christine. Du bist nicht hier, dein Körper ist anwesend, aber dein Geist ist irgendwo anders. Hör verdammt nochmal auf damit! So bist du vollkommen nutzlos.”
Christine Brooks: “Darum geht es also?”
Brooks hebt nun endlich den Kopf und starrt zu Breads. Zusätzlich zu dem feuchten Glimmen in ihren Augen steht dort nun auch eine seltsame Entschlossenheit, eine Mischung aus Wut, Enttäuschung und Trotzigkeit, als wolle sie nun endlich Contra geben und sich nicht in diese passive Rolle drängen lassen.
Christine Brooks: “Das war mal wieder klar, Robert Breads. Nutzlos... Es geht dir darum, dass ich dir nützlich bin. Du siehst in mir nur ein Werkzeug, dass zur Vervollständigung deiner Vision verwendet werden kann, nur eine Kreidelinie auf deinem komplizierten Gemälde, dass deine Vision verdeutlicht, eine Kreidelinie, die du dann einfach wegwischt, wenn du sie nicht mehr haben willst.”
Breads beginnt zu lachen. Es ist ein höhnisches Lachen, und allein das sorgt dafür, dass sich die gerade eben gewonnene Selbstgewissheit der Frau in ein Nichts verwandelt. Es ist einfach diese Art des Kanadiers, die einem vermittelt, ein kompletter Idiot zu sein, jemand zu sein, der nicht versteht, worum es wirklich geht. Tatsächlich schafft Breads es so in diesem, ja, kann man es Duell nennen, die Oberhand zu gewinnen, dafür zu sorgen, dass es so wirkt, als wäre er gnadenlos überlegen.
Robert Breads: “Wow, Applaus für diese geniale Schlussfolgerung. Und dafür hast du neun Monate gebraucht? Seit neun Monaten arbeiten wir hier zusammen, sind auf dem Weg, unser Ziel zu erreichen, und das realisierst du jetzt? Ich habe doch nie etwas anderes gesagt. Du bist ein Werkzeug, dem ich erlaube, neben mir zu existieren.”
Breads' Blick ist kalt, leer, emotionslos, bohrt sich in Brooks hinein, will sie weiter verunsichern. Nun ist er in seinem Element, nur mit Worten kann er verletzen, nur mit Worten kann er manipulieren und einen Menschen völlig verdrehen.
Robert Breads: “Christine, es ist doch einfach. Wir teilen ein und die selbe Vision... Wir wollen etwas verändern. Wir sind besser, besser als diese Menschen da draußen. Sie handeln falsch, sie lassen sich von Emotionen lenken. Sie zeigen alle die typischen Schwächen der Menschen, sie sind unbelehrbar und handeln nach Sympathie. Dieses Verhalten ist falsch!”
Der Kanadier packt Brooks an den Schultern und schüttelt sie durch, er möchte diesen Monolog wohl mehr oder weniger in sie hineinrütteln, er will unbedingt, dass sie beginnt, zu verstehen.
Robert Breads: “Wir wollen es schaffen, all diese Menschen zu überzeugen, endlich ihr Hirn zu benutzen. Wir leben in einer Welt von Wesen, die sich auf ihr Bauchgefühl, auf ihr... Herz... verlassen. Doch es ist die Rationalität, die Analyse, die kalte Berechnung, die mich so viel besser macht. All die Helden dieser hirnlosen Wesen mit all ihren Schwächen sind vor mir gefallen, wurden von mir gestürzt. Dieser Abend ist unendlich wichtig, denn nun steht nur noch einer, nur noch einer steht in der Schlacht.”
Ein letztes Mal verkrampfen die Hände um Brooks' Schultern, dann lässt Breads los, und starrt nur noch, starrt einen Blick, den man nicht anders als fanatisch nennen kann. Er geht völlig in dieser Rolle auf, die Rolle als der Mann, der der GFCW-Galaxie ein neues, ein besseres Gesicht verpassen kann, wenn er denn nur will. Sein Fanatismus frisst ihn auf, er kann an nichts anderes mehr denken, und nun will er tatsächlich genau das gleiche mit Christine Brooks machen, wie mit all den anderen – sich die Situation um sie herum so hinbiegen, dass es ihm passt. Und dieses eine Mal, das erste Mal in seinem Leben, benutzt er dafür keine Lüge, sondern die Wahrheit.
Robert Breads: “Danny Rickson... Danny Rickson ist das allerletzte Hindernis, und er ist gleichermaßen das Größte. Egal, was ich sage oder sagte... er ist der Einzige, der mich stoppen kann. Er ist der Einzige, der eine Chance hat, mich aufzuhalten. Und er ist der Einzige, der mit mir mithalten kann. Er ist besser, stärker, schlauer als die anderen, er ist eine Legende, und hatte eins denselben Ruf der Unbesiegbarkeit der nun mit anhaftet... Doch wenn er fällt, wenn ich meine Leistung abrufen kann, wenn ich es schaffe, die Leistung meines Lebens zu zeigen, und dann siege, wird keiner dieser hirnlosen Fresser der Worte ihrer Helden mehr etwas zu sagen haben. Dann habe ich alles geschafft. Dann hat die Rationalität über das Gefühl gesiegt, die Kälte über die Emotionen, die Berechnung über das Bauchgefühl... Und das Böse, wie sie mich nennen... Wäre der Sieger.”
Ein Kräuseln seiner Lippen verrät, dass ihn der Gedanke daran zutiefst innerlich befriedigt. Er will das mehr als alles andere, nur dieses eine Ziel will er erreichen, und dafür wird er alles tun.
Robert Breads: “Nur deswegen bist du überhaupt hier. Weil du die einzige Person bist, die sowohl diese Vision teilt, als auch die nötigen Fähigkeiten, die nötige Intelligenz und die nötige Kälte besitzt, alles umzusetzen, wozu ich dich bringe. Doch nun ist die Zeit der Lügen vorbei, nun wird Klartext geredet.”
Brooks steht der Mund leicht offen, fasziniert starrt sie Breads an. Diese Szenerie erinnert sie an den Robert Breads, der sie einst so fasziniert hatte. Dieser Mann wusste, worum es im Leben ging. Dieser Mann hatte Ideale, dieser Mann war ein Genie... Aber dieser Mann war auch ein Lügner. Und nun wollte er ihr die Wahrheit sagen? Das konnte aber genauso gut bei ihm erneut eine Finte sein, nur um sie zu überzeugen.
Sie dachte nach. Glaubte sie Breads, war sie eindeutig auf seiner Seite und würde weiterhin mit ihm zusammen arbeiten können, seine Vision vervollständigen können. Doch sie konnte sich niemals sicher sein, dass er ihr die Wahrheit sagte, so konnte es gut sein, dass sie ihm blindlinks vertraute, während er sie erneut nur manipuliert hatte und er sie einfach wegwarf, wenn ser sie nicht mehr brauchte.
Wenn sie ihm nun nicht glaubte, war's das. Breads würde... was würde er? Bedeutete sie ihm so viel, dass er sie dann wiederholen würde? Oder würde er einfach auf sie verzichten? War er so ein herzloser, eiskalter Pragmat? Oder würde er doch, in diesem Fall, seine eigenen Prinzipien verraten, und sich damit die ultimative Blöße geben, sich vor ihr selbst verraten, um seine Emotionen zufrieden zu stellen? Sie konnte ihn so bloß stellen, und dann hing er an ihr.
Sie würde ihn gesehen haben, wie er versagt hatte, und dann hatte sie ihn in der Hand. Doch so brachte sie sich in Gefahr, zu erleben, wie ihr Held fiel. Der einizge Mann, der ihre Prinzipien teilte, würde diese nicht mehr immer verfolgt haben. Andererseits, wenn er doch der eiskalte Oppurtunist war, für den er sich hielt, würde sie ihn verstoßen. So oder so, Robert Breads und Christine Brooks... diese Kombination, die würde es danach nicht mehr geben. Und das wäre eine mittlere Katastrophe für diese eine Vision. So blieb ihr nur eins übrig: Egal, was Breads ihr nun erzählte... Wenn sie eine Chance wollte, eine Chance, dafür zu sorgen, dass die Vision wahr werden sollte, musste sie ihm jedes Wort glauben.
Robert Breads: “Du, Christine Brooks, bist nichts anderes als ein Opfer meiner Manipulation und bist genauso auf mich herein gefallen wie jeder andere.”
Breads' Stimme ist ruhig und sachlich, wie man es nicht anders kennt, er erklärt alles, was zu erklären ist, ohne Rücksicht auf die Gefühle des anderen zu nehmen, er wirft nun einfach seine Worte, wie verletzende Pfeile ins Herz, und eröffnet seinem Gegenüber, egal, ob J. T. K., Maxxx, The H., Dicio oder nun Christine Brooks, wie dumm er doch gewesen war, und warum er so viel besser war, wie und warum er der Sieger war.
Robert Breads: “Es war simpel. Ich wollte mich auf meinen Titel konzentrieren, und all diese lästigen Nebenschauplätze aus dem Weg räumen. Ich wusste, Dynamite würde alles dafür tun, dass ich den Titel bei der Anniversary Show verliere. Es kamen nur wenige Gegner für mich in Frage, und leicht war keiner davon. So wollte ich meine Konzentration fokussieren. Und es gab etwas, was ich selbst nicht aus dem Weg räumen konnte, ohne mir die Hände wirklich schmutzig zu machen: The H..”
Brooks scheint langsam ein Licht aufzugehen, und es gefällt ihr überhaupt nicht, was sie sich da denken kann. Sollte Breads wirklich so herzlos sein, sie gnadenlos ins Verderben zu schicken?
Robert Breads: “Der Angriff des Imitators auf uns beide war von mir inszeniert, und alles klappte wie geplant. Ich stritt mich mit dir, der Imitator kam heran und verletzte dich gerade so, wie es nötig war. Dann kam ich hinzu, um dir gar nicht erst den Gedanken kommen zu lassen, ich hätte etwas damit zu tun und enttarnte den Imitator. Dann erzählte ich dir, das Messer des Imitators stamme von The H. persönlich, der uns so eine Botschaft schicken wollte, dabei hatte ich mir das Ding bereits gesichert, als Hate mich vor diesem Irren gerettet hat. So war einfach, Rachegelüste in dir zu wecken. Ich hatte dich somit indirekt auf The H. angesetzt, und war ihn damit mehr oder weniger los. Du warst und bist nicht mehr... als mein menschliches Schutzschild vor einem Psychopathen.”
DAS war nun der endgültige Beweis, den Brooks noch gebraucht hatte. Breads hatte sie einfach gnadenlos in'S Verderben geschickt. Er war seinen Prinzipien treu geblieben. Er war ihr Held gewesen. Und er... hatte bewiesen, dass sie ihm egal war.
Dieser Wiederspruch ihrer Wünsche verwirrte sie selbst. Einerseits wollte sie sein wie er... Wollte keine Emotionen... Gefühle... Doch sie wollte auch, dass sie ihm nicht völlig egal war, wollte kein Werkzeug sein. Endlich dachte sie, jemand würde sie verstehen. Nun, das war auch der Fall, wenn auch nicht so, wie gedacht. Verstehen, ja... Vertrauen, nein.
Christine Brooks: “Du... schickst mich also nun da raus und willst, dass ich zerstückelt werde? Und es ist dir... egal?”
Robert Breads: “Ja.”
Breads lächelt kalt, und es wieder dieses überlegene, gnadenlos überlegene Lächeln, als wolle er dem kleinen Kind die Welt erklären.
Robert Breads: “Vielleicht ist es mir ja aber doch nicht egal. Aber selbst wenn es so wäre, würde ich es dir nicht sagen, denn dann hätte ich mich doch selbst verraten. Wenn ich schon meinen eigenen Prinzipien wiederspreche, dann werde ich das sicher nicht noch verraten. Du dummes, kleines Mädchen... Du hast ernsthaft gedacht, ich würde einen Masterplan haben, der dich da irgendwie rausholt, was? Nein, Christine. Ich denke, du wirst das schaffen. Entgegen deiner eigenen Vermutungen glaube ich, du wirst das schaffen. Ich... vertraue dir. Du wirst das Richtige tun.”
Einen kurzen Moment lang scheint die Zeit still zu stehen. Beide blicken sich an, und es ist eine Veränderung der Athmosphäre zu spüren. Breads und Brooks stehen sich nicht mehr gegenüber wie zwei Leute, die sich nicht gegenseitig schätzen und der eine dem anderen offenbart, wie dumm er ist. Nein, sie stehen sich gegenüber, als wollten sie nun etwas tun, dass sie schon so oft getan haben, wofür sie beinahe schon berühmt sind... Als wollten sie einen Plan aushecken, der ihnen – wie so oft – den Sieg in der Schlacht holen soll.
Ein schwaches Lächeln ziert das Gesicht der Blondine. Sie hätte es wissen müssen. Sie würde diesem Mann niemals auch nur ein Wort glauben können. Niemand konnte das. Dieser Mann war ein Lügner... und ein Genie. Sie so dazu zu bringen, seine Ziele zu verfolgen, war einfach nur genial. Und sie hatte ihn enttäuscht.
Er hatte vorrausgesehen, dass sie versagen würde. Er hatte es gewusst. Er hatte sogar darauf gesetzt, dass sie von Rachegelüsten überwältigt werden würde und die Angst von ihr Besitz ergreifen würde. Ihr Versagen war Teil seines Plans gewesen. In gewisser Weise hatte er es also geschafft, aus Versagen einen Sieg zu machen. Doch nun, nachdem er ihr all das offenbart hatte... vertraute sie ihm mehr denn je. Denn wenn ein Plan aufgehen würde, dann Seiner.
Christine Brooks: “Und wie soll “das Richtige” aussehen, wenn er mir erstmal Arme und Beine abgehackt hat?”
Robert Breads: “Spuck' ihm ins Gesicht.”
So war das schon besser. Nicht sie war es, die ihm irgendwann verzeihen musste, nein, er verzieh ihr, ohne ein Wort darüber zu verlieren.
Robert Breads: “Du warst die letzten neun Monate ja nicht untätig. Du hast ein Training absolviert, und wenn du es schaffst, deine Angst vor diesem... Ding... zu überwinden, kannst du siegen. Zeige ihm einfach, warum wir... warum DU... besser bist.”
Brooks blickt ihn an. Ihre Blicke kreuzen sich, hellblau blickt in dunkelblau, und dann dreht Brooks sich um, packt den Türknauf und schluckt ein letztes Mal.
Christine Brooks: “Du... hast Recht, Robert. Das hast du immer.”
Und damit verschwindet sie, durch die Tür, und auf zu ihrem Match, um den Kanadier zurückzulassen.
Dieser steht nach seiner bewegenden Rede in der Mitte des Raumes, und ein unglaublich hinterhältiges, gemeines und wahnsinniges Grinsen nimmt auf seinem Gesicht Platz.
Robert Breads: “Bye Bye, Christine... War schön mit dir.
Aber danke... danke für alles, du dummes, kleines Mädchen.”
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