Das Licht in der Dortmunder Westfalenhalle ist, bis auf einem Spott im Ring, ausgeschaltet. In der Halle sind die Zuschauer Jubiläumsshow zu hören, einige sogar zu sehen durch den Spott. Es herrscht was Unruhe in der Halle doch dann betritt Aya den Ring, angezogen in einen schwarzen Anzug, und tritt in dessen Mitte ins Licht. In der Halle wird es wieder ruhiger, denn der GFCW Star hält in seiner Hand ein Mikrofon was er langsam an seine Lippen führt.
Aya : Meine Damen und Herren, Freunde des Wrestlings und der GFCW. Ihr kennt mich alle hier und ich denke ich brauche mich nicht weiter vorstellen. Warum ich heute hier stehe hat auch einen Grund. Ich stehe hier um an jene Menschen zu denken die in Japan an den folgen des Erdbebens und des Tzunamis ums leben gekommen sind. In unserer letzten Show konnten wir diese Worte nicht unterbringen weil, wie jeder von Euch weiß, diese Show nicht Live gesendet wird.
Kurz unterbricht der Wuppertaler um selber schwer zu Atmen bevor er sich wieder das Mikro an die Lippen setzt und weiter fort zu fahren.
Aya : Die folgen der Katastrophe sind uns alle bekannt und ich möchte nicht in diesen Moment darauf eingehen. Ich bin hier nur als Vertreter der GFCW um in Namen aller Aktiven vor oder hinter der Kamera unser Mitgefühl aus zu sprechen. Obwohl heute eine besondere Show für die GFCW ist sahen wir uns verpflichtet darauf hin zu weißen.
Nach einer kurzen Pause setzt Aya erneut das Mikro an.
Aya : Bevor die Show los geht bitte ich sie im stillen zu gedenken. Gedenken sie der Opfer der Katastrophe in Japan.
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Wieder nimmt Aya das Mikro an seine Lippen.
Aya : 10 Jahre GFCW werden wir aber denn noch mit dieser Show feiern und uns dem hingeben weswegen wir hier sind. Und in Namen der GFCW widmen wir diese Show den Opfern von Japan. Ich danke für ihre Aufmerksamkeit. Möge die Show nun los gehen.
Der Flug nach Dortmund hat sich um einige Stunden verschoben, wie uns eine Infotafel am Flughafen verrät. Genervte Fluggäste in der Wartehalle stöhnen auf und lassen sich mit Seufzen in die Sessel und Stühle fallen, kramen ihre Handys hervor oder vertiefen sich in Zeitschriften. Dortmund, das ist der Ort, an dem die GFCW Anniversary-Show stattfindet, doch das ist für die meisten Besucher hier wohl nur von geringer Bedeutung. Eine Ausnahme macht da der Mann, welcher soeben in die Wartehalle spaziert und die Anwesenden mit einem kurzen Nicken begrüßt, ehe er sich auf einen Sessel, der etwas abseits steht, setzt. Es handelt sich hierbei um ein bekanntes Gesicht in der Wrestlingwelt, um jemanden, der eine große Rolle beim bald statt findenden Jubiläums PPV spielen wird – Danny Rickson.
Der Engländer ist von der zusätzlichen Wartezeit offenbar auch nicht allzu begeistert, denn seine Mimik schwankt zwischen Langeweile und Entnervtheit, doch was soll man machen? Dabei ist es eigentlich nicht einmal die Zeit, die er nun hier im Wartesaal zwischen verschwitzigen und unmotivierten Gestalten verbringen muss, die ihn so stört. Vielmehr sorgt jede Minute, die er mit sich selbst und seinen Gedanken beschäftigt ist, dafür, dass seine Gedankenströme immer zu dem einem Thema zurückkreisen, dem er eigentlich entgehen will. Das Thema, bei welchem er sich vorgenommen hat, es möglichst locker zu sehen – Das Titelmatch am Sonntag.
Er hat so lange auf die Chance gewartet und ist fest entschlossen, sich selbst nicht vor dem Match verrückt zu machen, doch auch nach einer langen Karriere und großen Herausforderungen ist man immer wieder nervös und angespannt, wenn es um etwas geht. Und heute geht es für Rickson um ALLES. Mit den Fingern trommelt er auf der Sessellehne, ohne es selbst zu bemerken. Dann greift er sich eine Zeitschrift, welche leider alles andere als aktuell ist und legt diese dann mit einem Murren zurück. Und wieder beginnt er darüber nachzudenken, wie es beim PPV laufen könnte, was gut und was schlecht wäre... Ablenkung verspricht da wohl nur die Gestalt, welche soeben die Tür zum Warteraum öffnet und zunächst von Rickson garnicht bemerkt wird. Dann aber weiten sich die Augen Ricksons vor Erstaunen als er sieht, wer denn dort ebenfalls auf den Flieger warten muss.
Chris "Hellfire" Johnsen.
Er blickt rechts blickt links und wirkt verärgert. Dann
blickt er auf die Anzeigetafel. Es blitzt ein hämisches
Lächeln auf. Doch dann blickt er sich wieder um. Mustert die
Leute die stehen, telefonieren und wartend aussehen. Doch die
Person die er sucht scheint er nicht zu finden. Mürrisch
geht er zur Info und redet mit der Dame. dann hört man ihn
lauter werden.
Und derjenige ist natürlich Danny Rickson, der seinen langjährigen Freund natürlich sofort erkennt hat, nicht zuletzt auch am temperamentvollen Verhalten. Er steht lächelnd von seinem Platz auf und bewegt sich ebenfalls zur Info, wo er Hellfire eine Hand auf die Schulter legt. Dieser dreht sich um, ist wohl garnicht darüber erfreut, dass ihn hier jemand nerven will, doch dann erkennt er auch, wen er sich hier vor sich hat.
Danny Rickson: Sieh mal einer an! Wusste gar nicht, dass du auch mit den Linienflügen fliegst. Kannst es wohl garnicht erwarten, so schnell wie möglich nach Dortmund zu kommen, oder?
Hellfires Gesicht verändert
sich. Eine Form die man selten sieht. Er sieht freundlich aus und
auch irgendwie zufrieden. Mann könnte sich überlegen
diesem Mann seine Kinder anzuvertrauen.
Danny Rickson: Dann steht ja nichts meiner Mitnahme im Wege, denn auch ich würde nun schon lieber in der Halle sein, als hier zu warten. Habe ja schließlich ein großes Match am Sonntag. Und auch du wirst ja eine lang anhaltende Auseinandersetzung zu ihrem Höhepunkt führen...
Er blickt sich kurz in der Halle um und klopft Hellfire dann auf die Schulter.
Danny Rickson: Kannst du dich überhaupt auf diesen Schelo konzentrieren, so lange du noch immer diesen Clown im Nacken hast, von dem du nicht weißt, wer er ist?
Kurz lächelt Rickson in sich hinein, ehe er sein Gespräch weiterführt.
Danny Rickson: Er ist ja praktisch das, was Breads für mich ist. Beide haben was, was wir unbedingt wollen. Er hat Flamy und Breads hat den Titel, den ich so sehr sehne...
Hellfire:
Rickson du bist und bleibst Macht hungrig. Wir sollten uns früher
oder später wieder zusammen tun.
Irgendwann vor einigen Wochen.
Die Blicke der Männer schweifen durch das riesige Panoramafenster nach draußen in die Welt. Sie befinden sich in einem Hochaus, im dreizehnten Stock. Die Aussicht ist beinahe grenzenlos, kleine Häuser und das Getümmel aus den Straßen erscheinen wie kleine Spielfiguren in einem viel größerem Spiel. So ist es für die beiden Männer, die mit hinter dem Rücken verschränkten Armen starr stehen, auch. Ihre Gedanken sind nicht auf kleine, unwichtige Dinge beschränkt, es geht um einen größeren Kampf. Einen Krieg. Einen Krieg um Ideale. Eine Auseinandersetzung, die zur Not gegen jeden geführt werden muss. Wir befinden uns nicht in irgendeinem Hochhaus, sondern im Herzen des Kreuzzugs. Genauer Ort unbekannt, möglicherweise könnten Stadtkenner den Ausblick identifizieren, der sich dort zu später Nachtzeit unter den beiden Männer erstreckt. Von diesem Ort, dem Herzen, erstrecken sich die Fäden ihrer Ideologie in die ganze Welt. Und sofern man dieses Hochhaus als Mittelpunkt und Herz einordnet, so sind die beiden Männer, die hier stehen, das Gehirn. Eine Einheit, gleiches Gedankengut.
Und nun stehen sie einfach hier und blicken in die Welt, wobei ihnen Träume von einer besseren Welt durch den Kopf gehen. Die Ausstrahlung der Herren könnte verschiedener nicht sein, der Eine die ruhige, würdevolle Gestalt, der Zweite von außergewöhnlicher Grausamkeit und in Schwärze gehüllt. Und als wäre diese mysteriöse Stimmung nicht genug, so beginnt nun auch noch eine langsame, aber dennoch bedrohliche Musik von einem anonymen Klavier zu spielen.
Langsam fährt die Kamera um die Männer, die am Fenster stehen, herum und beginnt, sie von Vorne zu filmen. Der eine Mann ist alt und in einen schwarzen Mantel gehüllt, dennoch kann man seinen dünnen, skelettartigen Körperbau erahnen. Die Augen unter der Kapuze werden von langen Faltenlinien umgeben und sind trübe. Doch der zweite Mann wirkt deutlich kampfeslustiger. Er ist ein monströses Mix aus einem Mann und einem Monster gehüllt in die Gestalt eines Tierklons. ER IST EIN HAHN. Ein schwarzer Hahn. Der Dark Cock. Er steht neben dem Kaiser der Hitze im Herzen der Hitze, von wo aus ihr Kreuzzug gegen die homophobe Welt geführt wird. Der Dark Cock trägt ein schwarzes Kostüm mit einer Maske, die seine Augen verdeckt und seine Atemwege blockiert. Deswegen schnauft und atmet er in hoher Lautstärke, was ihn nur noch GEFÄHRLICHER erscheinen lässt.
Der alte Kaiser der Witze wendet sich vom Fenster ab und mit seinem knochigen Finger winkt er den Dark Cock heran, welcher dem Befehl seines Herren bedingungslos folgt. Langsam, mit großen Schritten, geht er zum Kaiser der Hitze und kniet dann vor ihm nieder. Senkt den Kopf, als der Kaiser der Hitze seine Hand auf den Kopf des Cock legt.
Dark Cock: Ja, Meister?
Schnaufend bringt er diese Wörter hervor, doch der Kaiser der Hitze verzeiht seiner zerstörerischen Maschine auch die Atemprobleme.
Kaiser der Hitze: Mein Junge, du weißt, was für eine große Aufgabe du zu erfüllen hast?
Der schwarze Hahn nickt und gibt ein gefährlich klingendes Gackern von sich, wobei er leicht mit den Flügeln schlägt.
Kaiser der Hitze: Und du führst deinen Teil dieses Krieges in der GFCW. Der Liga, der du schon einmal bewiesen hast, dass du die....Nummer 1...bist...
Erneut nickt der Hahn, er erinnert sich noch ganz genau daran, dass er einst No. 1 Contender war, diese Chance dann aber durch seine eigene Wolllust verloren hat.
Kaiser der Hitze: Im Zuge deiner Ausbildung hast du die Liga verlassen, damit du deine Kraft einzuschätzen lernst. Doch nun...
Er lacht ein Lachen, was so klingt, als würde er jeden Moment sterben.
Kaiser der Hitze: ...ist deine Zeit wieder gekommen...
Dark Cock: Chruuuuu.....ich....bin....bereit....
Damit löst der Kaiser die Hand vom Kopf des Cocks und dieser steht flatternd auf, wobei sich ein Lächeln auf seine freiliegenden, faltigen Lippen geschoben hat. Siegessicher klopft er sich mit dem Flügel auf den dicken Bauch.
Kaiser der Hitze: Du wirst dieser homophoben Liga dort treffen, wo es ihr am meisten wehtut. Bei ihrem elendigen Geburtstag, wo sie zehn Jahre voller ideologischer Verwirrung feiern!...Bei der Anniversary-Show!
Diesmal wirft der Kaiser der Hitze seinen Kopf in der Nacken und scheint fast an seinem völlig verrückten Kichern zu ersticken. Das Schnaufen und Luftschnappen des Cocks mischt sich dazu und so bildet sich eine tödliche Melodie der Hitze...
Dark Cock: Ja, Meister! Chruuuuuu....ich werde dich nicht enttäuschen.
Und damit schaltet die Kamera ab.
Eine Wunderschöner Sonnenuntergang bei dem die Sonne sich langsam dem Horizont entgegen bewegt, Grüne Palmen vor einem Strand und spanische Musik. Dies ist die Kulisse die sich nun auf dem Tron zeigt. Man hört Kinderlachen, Menschen reden durcheinander. Dann, verschwindet die Sonne, die Menschen verstummen. Es herrscht Ruhe. Die Palmen versinken in der Dunkelheit, genauso wie der weiße Strand. Die Kamera schwenkt hinunter, und nun blickt man auf einen Mann der am Boden liegt. Wimmernd hält er eine Flasche in der Hand. Man kann wirklich davon sprechen das diese armselige Gestalt am Boden zerstört ist.
???: „ Ich bin allein. Ich habe alles verloren, einfach nur alles. Mein Leben ist ein Fiasko. Oh, beim Cortez und beim Columbus, was soll ich nur machen. Gekämpft habe ich, geblutet habe ich. Und wofür? Dafür das es mir am Ende noch schlechter geht als vorher? Das ist so Ungerecht, es ist alles so Ungerecht ! „
Die verbitterte Person erhebt sich und taumelt weiter. Sie geht einige Schritte und fällt dann wieder hin. Würgen ist zu vernehmen.
???: „ Ich werde diesem Desaster ein Ende bereiten. Es gibt für mich nur einen einzige Ausweg. „
Die Kamera schalltet kurz aus, und 5 Sekunden später schalltet sie sich wieder ein. Eine Klippe. Umgeben von nichts anderem als dem gewaltigen Meer und messerscharfen Felsen. Ganz oben, die selbe bemitleidenswerte Person von eben.
???: „ Ich werde meinem Leben hier und jetzt ein Ende bereiten. Mit mir endet die Familie der Fernandez. Emilio Fernandez, das letzte Mitglied dieses glorreichen Blutes, stürzt sich in den Tod. „
Emilios Gesicht ist jetzt klar zu erkennen. Viel von seinem früheren Stil ist nicht geblieben. Er hat ein völlig vernarbtes Gesicht, lange, ungekämmte Haare, seine Kleidung ist verdreckt und an einigen Stellen zerrissen. Und nun steht der sonst so stolze Spanier vor einer Klippe und will sich das Leben nehmen.
Emilio: „ Adios, Welt. Die Show des Fernandez, sie ist zu Ende „
???: „ Hallte ein, Emilio. „
Emilio stoppt kurz vor dem Rand. Er blickt nach unten. Die zermalmende Kraft des Wassers lässt ihn erzittern. Er fragt sich dennoch, wer da nach ihm ruft. Es war eine Männliche Stimme, sehr kräftig und dominant, die ihm vor dem Sprung abhiellt. Emilio dreht sich um. Vor ihm steht ein Mann mit einer Totenmaske. Er mustert die Person und schaut sie etwas schief an. Die Maske erschrak ihn etwas, doch vielmehr war es die Kleidung die ihm komisch vor kam. Komplett schwarz gekleidet, schwarze Stiefel, schwarzer Umhang, schwarzer Anorak. Nur die Maske, Weiß wie der Schnee.
???: „ Du wolltest doch nicht etwa etwas völlig dummes tun, oder ? „
Emilio schweigt und scheint einen Augenblick nachzudenken. Er dreht sich noch einmal und sieht erneut wie die Wellen mit der größten Wucht gegen die Felswand krachten. Etwas erleichtert das er aufgehalten wurde war er schon. Dennoch mochte es Emilio noch nie wenn man sich in seine Angelegenheiten einmischte. Deswegen drehte er sich zum komisch aussehenden Kerl und fing direkt eine Diskussion an.
Emilio: „ Wer auch immer sie sind, lassen sie mich in Ruhe. Es ist meine Entscheidung was ich tue. Dieser Sprung ist mein Weg in die Freiheit. Nie mehr gebunden an den Strapazen dieser Welt. Ewiger Frieden „
Emilio dreht sich wieder um und geht einige Schritte auf die Klippe zu.
???: „ So ist es. Es ist deine Entscheidung, Fernandez. Doch hätte ich niemals gedacht das Emilio Fernandez tatsächlich mal so tief sinkt. „
Emilio lässt sich tatsächlich wieder aufhalten.
Emilio: „ Was zur Hölle wollen sie von mir? „
Seufzen ist die Antwort darauf.
Emilio: „ Antworten sie. Wer sind sie überhaupt? „
???: „ Wenn du dich von der Klippe stürzt wirst du niemals eine Antwort auf deine Fragen bekommen. Ich will dir etwas zeigen. Folge mir. „
Emilio weiß nicht was er denken soll. Immer wieder blickt er nach unten, dann zu der Person die ihm das Leben gerettet hat und ihm dieses Angebot gemacht hat.
???: „ Ich mach es dir einfach. Bei Kopf springst du. „
Emilio wird eine Münze zugeworfen. Wirklich, eine Münze? Dieser Mann lässt Emilios Leben per Münzwurf entscheiden?
???: „ Wirf sie endlich und wir haben gewissen über dein Schicksal. „
Emilio bleibt Stumm. Er schaut sich die Münze genauestens an. Es war eine alt Spanische Münze, mit denen schon seit dem 17 Jahrhundert nicht Bezahlt wird. Alles stimmte an ihr. Weder war auf beiden Seiten Kopf, noch an beiden Seiten Zahl.
???: „ Nun mach schon, Fernandez. Wirf sie. „
Nach weiteren 2 Minuten Gedenkzeit schmeißt Emilio die Münze in die Luft. Er fängt sie auf, schließt die Augen und öffnet langsam die Hand. Dann öffnet er seine Augen und schaut was die Münze ergeben hat..
Eine Kamera blendet ein. Es ist Nacht und der Mond scheint zum greifen nahe zu sein. Kein Wunder, der Erdtrabant ist der Erde seit Tagen näher als sonst. Doch dieses kosmische Phänomen hat sonst keine weiteren unmittelbaren Auswirkungen, jedenfalls zu diesem Video.
In den Fokus der Kamera gerät ein dichter Nadelwalt und für einige der geneigten Leser dürften bereits jetzt schon klar sein, dass wir uns in Bayern, genauer gesagt in der Nähe von München befinden. Aus der Ferne hört man den Ruf einer Eule, die gerade wohl auf der Jagd zu sein scheint. Ungerührt davon, schwenkt die Kamera weiter durch das Terrain und verharrt, nachdem eine Villa in ihren Fokus gerät. Nun dürfte es auch für den letzten der geneigten Leser nicht mehr von der Hand zu weisen sein, dass wir uns am Domizil des German Dragon befinden. Das schmiedeeiseren Tor ist zwar geöffnet, jedoch sind alle Lichter in der Villa gelöscht, so dass sie als verlassen wirkt.
Die Kamera blendet kurz über und dem Betrachter offenbart sich, wie in der Vergangenheit auch, das großzügig und luxuriös eingerichtetes Wohnzimmer. Jedoch sind die Einrichtungsgegenstände lediglich durch die diffusen Lichtverhältnisse zu erahnen. Die Kamera schwenkt kurz durch den Raum und bleibt bei beim Treppenabsatz, der zu den oberen Zimmern führt, stehen. Nach einem kurzen Augenblick der Ruhe, ist eine Toiletten-Spülung zu hören und der Lichtschein einer sich öffnenden Tür, fällt auf die Treppe. Sofort bewegt sich die Kamera nach oben und verharrt erneut, nunmehr jedoch auf dem obersten Treppenabsatz. Auf der linken Seite steht eine Tür offen und eine uns allen, aber nicht in dieser Aufmachung und vor allem hier zu erwartenden Person, verlässt das Badezimmer.
Es ist Tammy, die süße blonde Interviewerin der GFCW. Sie trägt einen in Pink gehaltenen Pyjama. Aber der Clou der Kleidungswahl sind ihre Hausschuhe, die rosa Häschen symbolisieren. Die Harre hängen ihr zerzaust ins Gesicht. Völlig schlaftrunken, torkel Tammy den Gang entlang, und hat so nebenbei auch vergessen das Licht im Bad zu löschen. Gerade als sie an der nächsten Tür ankommt und diese öffnen will, wird Tammy von lautem Poldern aufgeschreckt, das aus dem am korridorende liegende Arbeitszimmer des German Dragon kommt.
Sofort ist die Blondine hell wach und ihr Instinkt für eine gute Story, treibt Tammy zum Arbeitszimmer. Vor der Tür bleibt sie stehen und lauscht. Jedoch ist nichts mehr zu hören und nur ein Lichtschein, der wie eine Korona um die Tür erstrahl, verrät Tammy, dass sich jemand im Arbeitszimmer aufhalten muss. Sie schaut kurz auf ihre Armbanduhr. Es ist bereits 3:00 morgens. Kurz entschlossen klopft Tammy an der Tür und als sich niemand meldet, drückt sie die Klinke runter und öffnet diese. Vor ihr liegt das große Arbeitszimmer des German Dragon.
Viel verändert hat sich seit dem letzten Besuch nicht, außer, dass sich der German Dragon im Zimmer befindet. Er liegt mit einem blauen Satinschlafanzug bekleidet auf der Couch und stopft Popcorn in sich rein. Das TV-Gerät läuft und zeigt gerade die letzten Matchzüge von Keek Hathaway und dem Maskierten bei der letzten War Evening Show. Offensichtlich hat der German Dragon jemand anders erwartet, als die blonde Interviewerin.
GD: Komm rein Schatz! Hoffentlich habe ich dich nicht geweckt, aber ich bin noch an meiner Analyse.
Diese Verwechslung führt bei Tammy zu einem Schmunzeln und so formuliert sie auch ihre Antwort gekonnt.
Tammy: Lass das nur nicht Beulah hören, dass du mich Schatz nennst, aber ich fühle mich geehrt.
Wie von der Tarantel gestochen, dreht sich der German Dragon zu Tammy um. Seine Augen sind schreckensweit geöffnet, als er Tammy sieht und seinen Fauxpas bemerkt.
GD: Ups! Welch nette Überraschung mir doch hier herein flattert.
Mit einer einladenden Geste, bittet Marc nun Tammy bei sich auf der Couch Platz zu nehmen. Die GFCW-Angestellte nimmt dies gerne an, obwohl die Garderobe vielleicht nicht gerade jetzt und zu diesem Zeitpunkt die beste Wahl war. Doch Marc ist Gentleman genug um diese Situation leicht zu umschiffen.
GD: Kann ich dir etwas anbieten, ein Wasser vielleicht?
Tammy: Nein Danke! Ich brauche nichts.
GD: Okay Tammy! Aber darf ich dich fragen, was du hier machst?
Die Frage des German Dragon ist durchaus berechtigt. Nach seinem Wissen hatten Beulah und Tammy die Schuhläden in München unsicher gemacht und nach Herzenslust eingekauft. Am späten Nachmittag waren beide dann in der Villa eingekehrt. Ein gemeinsames Abendessen mit Alexander, Beulah, Tammy und ihn war dann der krönende Abschluss und als die anderen im Salon noch ihre Drinks einnehmen wollten, hatte Marc sich verabschiedet und sich in sein Arbeitszimmer zurückgezogen. So in Vorbeigehen, schnappte Marc nur noch auf, das Alexander die attraktive Tammy später zum Bahnhof fahren wollte. Doch nun sitzt Tammy direkt neben Marc.
Tammy: Nun ja, Alexander hatte etwas zu viel getrunken und in diesem Zustand konnte er mich nicht fahren. Beulah war dann so freundlich und bat mir ein Zimmer zum übernachten an. Tja, und nun sitze ich neben dir.
GD: Oh! Okay!
Tammy: Aber wenn ich doch schon hier bin, dann könnten wir doch gleich ein Interview der anderen Art führen, oder?
GD: Arbeit im Schlafanzug, da bekommt der Begriff Arbeit auch gleich eine andere Bedeutung. Okay meinetwegen, aber das Interview hättest du auch nach dem Abendessen mit mir führen können.
Damit hat der Dragon wohl getroffen, denn Tammy wirkt plötzlich etwas verlegen. Und dann kommt es Marc wie ein Geistesblitz und es fällt wie Schuppen von den Augen. Noch vor Tagen hatte Alexander seinem kleinen Bruder gestanden, dass er Tammy „süß“ findet und offensichtlich muss sich Tammy auch nicht gerade übergeben, sobald sie sich in der Gesellschaft von Alexander befindet. Bei diesen Gedanken grinst der German Dragon kurz auf und beißt sich leicht auf die Lippe. Jetzt gilt es aber Tammy nicht weiter in die Zwickmühle zu bringen, also muss der Dragon ihr eine kleine Brücke bauen. Er schaut auf ihre Hasenpantoffeln.
GD: Nette Schuhe. Hast du die mit Beulah in München gekauft?
Und schon wieder hat der German ein Fettnäpfchen getroffen. Tammy schaut ihn entgeistert an.
Tammy: Nee, die sind von Beulah!
GD: OH!
Tammy: Dann schlage ich mal vor, dass ich mit den Fragen anfange, sonst sitzen wir noch die nächsten 2 Jahre hier.
GD: Mach das!
Tammy: Bei der letzten War Evening Show wurde Keek Hathaway von einem Maskierten mit dem Dragonkiss „beglückt“ und Beulah konnte so ihr Match gewinnen. Unsere Fans würde es brennend interessieren, wer hinter der Maske gesteckt hat. Könntest du uns vielleicht aufklären?
GD: Nun ja! Es mag ja so sein, dass dieser Move von mir in der Vergangenheit sehr gerne gezeigt wurde, aber ich muss ihn nicht bei WE zwangsläufig gezeigt haben. Ich kenne da noch jemanden, der diesen Move hätte zeigen können.
Tammy: Und wer ist das?
Der German Dragon beugt sich zu Tammy rüber und flüstert ihr etwas ins Ohr. Die GFCW-Angestellte schein völlig perplex zu sein.
Tammy: Nee oder?
GD: Wenn ich es dir doch sage.
Tammy: Dass hätte ich von ihm nicht erwartet. Aber…
GD: Nein Tammy, diese Info ist nur für deine Ohren bestimmt gewesen. Okay, Mac Müll dürfte dies auch schon kennen. …Nächste Frage!
Tammy: Darf ich dir eine sehr persönliche Frage stellen?
GD: Nur zu Süße.
Tammy: Was ist der wahre Grund, warum du zum Business zurückgekommen bist?
Für die Beantwortung lässt sich jetzt der German Dragon doch etwas Zeit. Hin und hergerissen davon, was er auf diese Frage antworten soll. Sollte Marc jetzt mit offenen Karten spielen und somit seine verletzbare Seite zeigen, oder seine unverletzbare Maske aufsetzen. Guter Rat ist nun teuer.
GD: Ich denke, dass dies aus den verschiedensten Gründen resultiert. Jedoch sind diese sehr privat und ich möchte nicht unbedingt heute darüber sprechen. Nur soviel, es sind nachvollziehbare Gründe, die einfach die Fassettenvielfallt eines Menschen widerspiegelt, mit all seinen Stärken und Schwächen.
Mit diesen Worten geht die Kamera off.
Die Kamera schaltet wieder zu
Hellfire und Rickson. Beide sitzen in Hellfires Privatjet, in
zwei doch recht komfortabel aussehenden Sesseln. Beide
unterhalten sich, als eine sehr attraktive Stewardess sie
höfflich und nett fragt ob sie noch etwas möchten.
Hellfire nickt und sie scheint sofort zu wissen was er will.
Rickson ist doch etwas über das gute Aussehen und den
Lebensstyl eines Hellfires beeindruckt. Bestellt dann auch etwas,
bevor sie weiter reden.
Der Engländer schlürft noch eben sein Getränk aus, lehnt sich im Sessel zurück und macht sich erst dann daran, die Frage zu beantworten.
Danny Rickson: Würde ich mir keine Chance auf den Sieg ausrechnen, dann würde ich sicherlich nicht antreten. Ich hatte diese Chance zuvor noch nie bekommen und ist es das erste Mal, dass ich meine Chance in einem Einzelmatch auf den Titel habe. Ich werde alles tun um diese Chance nicht verstreichen zu lassen, denn ich habe lange hart für sie gearbeitet und dann auch noch eine Titelchance beim größten PPV der Geschichte zu erhalten ist für mich wirklich eine einzigartige Gelegenheit. Und ich werde diese Chance nutzen und Breads enttrohnen und wenn er dann eine Rematch-Chance bekommt, dann werde ich ihm diese Chance auch vermasseln...
Er lacht und schüttelt mit dem Kopf, wobei er zum Getränk blickt.
Danny Rickson: Hellfire, was ist hier denn drin? Ich habe tatsächlich in einem Redebeitrag 7 mal Chance gesagt, mein Wortschatz nimmt ja schon Nightmare'sche Dimensionen an, was ist das für ein Wundertrunk?
Ohne auf die Antwort zu warten schluckt er das Getränk herunter und blickt aus dem Flugzeugfenster.
Hellfire blickt zu Rickson zieht
eine Braue hoch.
Der Engländer lacht auf.
Danny Rickson: Oder soll ich vielleicht häufiger Anzug tragen? Diese Ideen kommen mir bekannt vor, du orientierst dich da doch nicht etwa an diesem einen Jungen aus dem GFCW-Forum? Tja, unsere Fans sind manchmal etwas übermotiviert, so scheint es...
Hellfire: Wie
kommst du denn auf die Idee? Ich würde niemals leute aus dem
Forum in meine ....
Auch Rickson dreht sich nach der Stewardess um. Und tatsächlich zieht diese ein Foto aus ihrer Tasche, auf dem ganz zweifellos das Foto Nightmares abgebildet ist, wie er in seinem Monstertruck sitzt. Sie fühlt sich unbeobachtet und küsst dann das Foto, wonach Hellfire und Rickson erschrocken aufschreien.
Danny Rickson: Du hast Recht, sie wurde mit dem Nightmare-Virus infiziert. Das heißt sie wird innerhalb von 24 Stunden zu einer seiner persönlichen Partyschlampen! Oh mein Gott, und man kann sie nicht retten, weil wir über den Wolken sind. Wie soll man sich bei soviel krankem Zeug um sich herum bloß auf die Matches beim PPV konzentrieren...
Er schüttelt mit dem Kopf und versucht sich dann wieder zu konzentrieren, doch schlägt dann entnervt die Hände über dem Kopf zusammen.
Danny Rickson: Ich habe so ein wichtiges Match und sitze stattdessen hier in einem Flugzeug und bin von Partyschlampen umgeben....was soll ich nur machen?
Hellfire blickt tröstend zu
Rickson. Der zuckt nur mit den Schultern und schaltet dann den Teleprompter aus, auf dem der Text mit Bernd dem Brot, welchen Hellfire so eben sprach.
Hellfire: Wieso müssen wir sowas erzählen?
Doch der Engländer ist abermals ratlos und setzt sich dann zurück auf seinen Sessel.
Danny Rickson: Wieso nicht auch mal sinnlose Segmente? Ich meine so kann man auch zur Legende werden. Hikari-Style~!
Die Beiden lachen auf und dann blickt Rickson erneut in die Kamera.
Danny Rickson: Doch nun mal ohne Skript und ohne dämliche Texte. Beim PPV, da werden Rickson und Hellfire nicht zu Späßen aufgelegt sein, denn dann geht es um Alles oder Nichts und wir sind eindeutig dazu bereit, es mit jedem aufzunehmen...
Heller Tag, fröhlicher Sonnenschein und in wenigen Stunden beginnt die Aniversary Show der GFCW. Kann es eigentlich noch besser sein? Nein! Bereits am heutigen Tage gaben mehrere Worker den Fans in Einkaufspassagen, Elektromärkten und einem Schnellimbiss Autogramme, doch der Spaß und die Party ist erst vorrüber, wenn die nächste War Evening Show angeläutet wird, damit der Spaß von neuem losgehen kann. Zur wohl letzten Autogrammstunde, auf einer Bühne, wo bis gerade eben noch eine örtlich bekannte Indi-Rockband spielte, erwarten die Fans nun den Auftritt der noch amtierenden Tag Team Champions The Rising. Ob sie dies noch weiterhin blieben wird sich heute Abend entscheiden, wenn es bei der Show heißt: Let's get ready to Wrestle! Als die Band weg und die Instrumente abgebaut ist, ist es auch schon soweit: „Segel setzen“ von In Extremo ist zu hören und Nick Mjod und Lionel Luca betreten die Bühne, während die Fans feiern. Was das letzte mal passierte, als die beiden auf einer solchen Bühne standen, ist noch in Erinnerung. Lionel Luca verpasste Nick Mjod einen gefakten Kick gegen den Kopf, woraufhin Nick Mjod starb. Zumindest sollten dies alle denken. Nun sind beide aber quicklebendig und freundschaftlich auf der Bühne und ihre frisch polierten Titel glänzen in der Mittagssonne.
Nick Mjod:
Hey Leute! Seid ihr bereit für die größte,
tollste, geilste, bunteste, lustigste und LAUTESTE Show, die es
jemals auf der Welt gegeben hat?
Lionel Luca: Genau! Wir sind geiler, als Wrestlemania, nachgefragter als als Nacktfotos von Heidi Klum in ihrer Jugend und LAUTER ALS WACKEN! YEAH!
Nick Mjod: Und leider auch ausverkauft. Ich glaube unter euch sind eine Menge Leute, die kein Ticket bekommen konnten, aber das war auch eine haarige Sache. Alles innerhalb weniger Augenblicke ausverkauft! Unglaublich! Ihr seid echt Spitze, großen Respekt.
Lionel Luca:
Doch leider wurde dieses Großereignis von einer
schrecklichen Katastrophe übereignet. Das Erdbeben in Japan,
der darauf folgene Tsunami und den Rest wisst ihr ja sicher alle.
Wir kennen eine Menge Leute in Japan. Gute Freunde, gute
Trainingspartner, leidenschaftliche Kämpfer. Soweit wir
wissen, haben alle überlebt, die wir kennen, aber viele
andere nicht und darüber wollen wir heute reden.
Normalerweise sind wir ja eher dafür bekannt, Spaß und
Stimmung in die Arena zu bringen, doch nun müssen wir auch
ein paar ernste Worte verlieren.
Nick Mjod: Nein. Ist doch so. Wegen deren beschissener Geldgier wirtschaften die uns an den Rand des Abgrundes. Am liebsten würde ich in einen einsamen Wald flüchten, nur sowas gibt es auch nicht mehr.
Lionel Luca:
Sag mal. Was ist denn los? Ich dachte das geht für dich OK
das Thema?
So kennt man
Nick Mjod aber auch noch nicht. Rasend macht ihn bald die ganze
Sache und die Fans sind verwirrt über sein Verhalten, denn
auch wenn es ein ernstes Thema ist, dreht er doch ziehmlich am
Rad. Der einzige der noch verwirrter zu sein scheint, als die
Fans, ist Lionel Luca, der damit scheinbar überhaupt nicht
gerechnet hat.
Nick Mjod: Es ist mir jetzt scheiß egal. Die behindern eh nur noch.
Er drückt auf einen Knopf und ein brummen ist zu hören. Ein Brummen, was jeder vom Friseur kennt, wenn dieser seinen Haarschneider an macht. Und das tut auch Nick. Mit dem Haarschneider geht er sich durch die Haare, vor den schockierten Gesichtern der Fans und Lionel Luca, bis von seinen langen braunen Haaren nichts weiter übrig ist, als ein Irokese in der Mitte des Kopfes, was ihm, obwohl er keinen Spiegel hat, doch recht gut gelungen ist. Etliche Haare liegen nun auf dem Boden. Die Putzen werden sich sicherlich nicht freuen über diesen ganzen Haufen.
Nick Mjod:
Das war das erste, was ich getan hab und ich werde weiter machen.
Ich höre nicht auf, bevor nicht jeder verstanden hat, wie
ernst es um uns ist und wie kaputt das System ist. Vielleicht
können wir noch etwas retten, aber nur, wenn es nicht so
weitergeht, wie bisher.
Lionel Luca:
Öhm ja. Ich weiß auch nicht, was los ist. Eigentlich
wollten wir jetzt Autogrammkarten verteilen, aber nun bin glaub
ich nur noch ich über. Wer will kann sich ein paar Haare
mitnehmen. Die Locke von Justin Biber hat ja auch einiges
eingebracht. Für den Haufen, gibs wohl einiges mehr. Möchte
nun wer Autogrammkarten?
Die Kamera zeigt Fans. Scharen von Fans aus In- und Ausland, welche zu dem Ereignis des Jahres strömen: Der Feier zum 10 jährigen Bestehen der GFCW. Man hört alle Arten von Sprachen: Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch, Bayrisch, Russisch. Fast alles, was man sich vorstellen kann, ist vertreten. Wer eine Karte ergattern konnte, darf sich glücklich fühlen denn die letzten Karten die heute morgen bei Ebay über den Tisch gingen brachten mehrere tausend Euro ein. Am Rande des Geschehens sieht man eine mit Pelzmantel und glitzerndem Schmuck gekleidete Frau. Die Figur ist zwar nicht sonderlich schön, aber weningstens schlank. Sie betrachtet das ganze von weitem. Wahrscheinlich hat sie keine Karte bekommen. Oder?
Recht Raue Stimme für eine Frau. Whisky und Zigarren, kann man da nur sagen. Eine andere Erklärung gibt es nicht. Kurze Zeit beobachtet sie noch das Geschehen, bis sie in die Dunkelheit verschwindet.
Einmal mehr blendet eine Kamera ein und zeigt dem Zuschauer, aber auch dem geneigtem Leser, ein geordnetes Chaos bei der logistischen Bewältigung, eine leere Arena in ein Tollhaus der Superlative für die heutige Jubiläumsshow, in Form des größten PPV der GFCW, zu verwandeln. Von allen Seiten wuseln die Mitarbeiter in der Arena umher. Techniker schleppen und fluchen bei der Installation des technischen Equipments. Andere sind wiederum am Ring zugange und straffen die Seile. Tontechniker lassen über Boxen diverse Versuche laufen, und in all diesem Chaos steht einsam und verlassen eine einzelne Person. Weder ein Overall mit GFCW-Schriftzug, noch eine andere Arbeitskleidung weisen diese Person als Crewmitglied der GFCW aus. Ganz im Gegenteil. Marc Millberg, besser bekannt als German Dragon trägt eine ausgewaschene Jeans, ein T-Shirt mit einem noch nicht zu erkennendem Emblem und einem schwarzes Jackett darüber. Abgerundet wird dies mit schwarzen Anzugsschuhen.
Die Kamera fadet näher heran. Nun ist auch das Emblem auf dem ausgewaschenen T-Shirt des German Dragon besser zu erkennen. Es ziert bekannte und alte Größen der GFCW, die sich damals zu einer Gruppierung namens „Knights of Destiny“ zusammengefunden hatten. Bei diesen wohlklingenden Namen handelt es sich um Holy Avatar, Palatin, Crusader und dem German Dragon.
Hart wirken die Gesichtszüge des Dragon in diesen chaotischen Lichtverhältnissen. Langsam setzt sich Marc in Bewegung und zieht die ihm offenbarte Atmosphäre wie ein Schwamm ein. Viele Gedanken schwirren ihm im Kopf umher, angefangen von seinen Ängsten und Befürchtungen, bis hin zu seinen Glücksgefühlen endlich wieder aktiv in den Ring zurückzukehren. Fast gedankenverloren wirkt Marc, als er am Ring ankommt und mit seiner linken Hand, fast schon zärtlich die Ringmatte streichelt. So viele Jahre sind bisher vergangen, als der German Dragon zuletzt in einem Ring stand. 6 Jahre bedeuten in diesem Business, eine Ewigkeit und nur die wenigsten schaffen ein erfolgreiches Comeback nach dieser langen Zeit. Genau dies ist auch dem German Dragon bewusst. Natürlich halten seine Fans zu ihm, jedenfalls die echten. Doch wer von den heutigen Fans der GFCW hat den German Dragon zu seiner aktiven Zeit denn wirklich gesehen und seine Kariere verfolgt? Dies sind doch nur die Wenigsten.
Auch bei den Fans hat schon längst ein Generationswechsel stattgefunden und so wird für viele von ihnen der German Dragon mit einem Ex-Superstar assoziiert. Sofern dieser Ex-Wrestler heute siegen wird, so wird er gefeiert und bei einer Niederlage wird dann die Frage gestellt, warum dieser alte Sack nicht akzeptieren kann, dass sein Stern schon längst verloschen war. Mac versucht diese Gedanken abzuschütteln. Natürlich fühlt er sowohl Angst, als auch Stolz, heute Abend ins Business zurückzukommen. Entscheidend wird seine Leistung sein, die er im Ring abliefern muss. Jedoch ist er auch Profi genug um zu wissen, dass es aber auch darauf ankommt, die Fans zu unterhalten. Dies konnte er in der Vergangenheit auch recht erfolgreich. Völlig unbemerkt vom German Dragon, nähert sich ihm niemand anderes, als der „große“ Chef der GFCW, CLAUDE „DYNAMITE“ BOOKER!
Dynamite: Marc, entschuldige, wenn ich dich störe, aber ich muss mal mit dir sprechen...
Noch völlig in Gedanken vertieft, dreht sich Marc um und schaut in das angespannte Gesicht von Dynamite.
GD: Oh sorry, hatte dich gar bemerkt. Ich war gerade mit meinen Gedanken wo anders. Okay. Was gibt's?
Dynamite: Es geht um Keek. Er hat gefordert, dass der Sieger des Matches darüber bestimmen würde, ob es einen Rückkampf für den Verlierer gibt oder nicht.
Diese Aussage hat gesessen und Marcs Gesichtszüge verdüstern sich zusehen. Offensichtlich ist das Standing des Keek Hathaway bei Dynamit größer, als der Dragon es vermutet hatte und dennoch herrscht auch gleichzeitig Enttäuschung beim German Dragon über die Haltung seines Chefs.
GD: Okay er hat es gefordert und was hast du ihm gesagt? Ich hoffe doch, dass du ihm nicht einfach diese Forderung erfüllst ohne mich zu fragen!
Dynamite: Natürlich wollte ich erst dich fragen, bevor ich irgendwas zusage.
Bei diesen Worten läuft es heiß dem Dragon runter. Nur zu gut kann sich Marc vorstellen, dass Claude vor Keek eingebrochen ist. Welch Wunder auch. Keek Hathaway verkörpert die junge und aufstrebende Generation von Wrestler wobei der German Dragon eher für die Spezies „Dinosaurier“ steht. Und wenn Marc mal ganz ehrlich ist, hat er ausschließlich Claude das Comeback zu verdanken, da kein anderer Promoter den German Dragon haben wollte. Musste es aber dennoch sein, dass Dynamite gleich ohne Vorbehalte die Wünsche des Afrikaners erfüllt und den Dragon vor vollendete Tatsachen stellt? Mit schwerer Stimme versucht der Dragon Größe zu zeigen.
GD: Claude, wie lange kennen wir uns? …7 oder 8 Jahre bestimmt, und ich dachte, dass ich in all den Jahren dir nie in den Rücken gefallen bin oder eine Entscheidung getroffen habe, ohne mit dir Rücksprache zu halten, sofern es um die Belange der Liga ging. Ich dachte immer, dass wir offen über alles uns unterhalten könnten. Nun ja, wie hast du dich entschieden?
Dynamite: Ich kann dir nur meine persönliche Meinung sagen und ich fände es interessant. Aber ich bin ein fairer Mann und frage dich dementsprechend, was du von der Idee hältst. Deiner Reaktion gerade zu folge bist du wohl nicht so sehr begeistert.
GD: Das ist eine schwere Frage. Ich persönlich traue diesem Afrikaner nicht. Er ist verschlagen und wenn er eine solche Forderung stellt, dann will er damit auch etwas bezwecken. Er muss sich seiner Sache sehr sicher sein, denn er setzt wohl voraus, dass er gegen mich siegreich den Ring verlassen wird und mich dann der Möglichkeit beraubt noch einmal gegen ihn anzutreten. Aber egal was er vorhat, Claude, ich werde seinen miesen Plan vereiteln und ich hoffe, dass du mir und nicht Keek den Rücken stärken wirst.
Dynamite: Da ich dich schon länger kenne und ich dir vertraue, kannst du auf mich zählen, Marc.
Mit fast schon gutmütigen Augen mustert Marc Millberg seinem Brötchengeber und muss sich eingestehen, dass er sich bisher immer auf Dynamite verlassen konnte. Dann presst der Dragon die Luft durch seine Nase, so dass die Nasenflügel leicht vibrieren.
GD: An mir soll es nicht scheitern. Wenn die Forderung des Afrikaners für dich interessant und auch akzeptabel ist, dann stelle ich mich nicht quer und akzeptiere deine Entscheidung. Aber…
Der Dragon beginnt nunmehr verschwitzt zu lächeln und auch seine Augen bekommen einen seltsamen Glanz.
GD: …ich müsste dich noch auf eine andere Sache ansprechen. Du hast ja Isabelle mit ins GFCW Team geholt und zurzeit tingelt lediglich bei der Regie rum und muss Hilfsarbeiten erledigen. Könntest du nicht deine Hand über Isabelle halten und sie vor die Kamera bringen? Die Kleine hat es verdient und du hast ja die letzten Shows gesehen, dass sie bei den Fans doch recht gut ankommt.
Dynamite
überlegt kurz.
GD: Dass nenne ich doch mal ein Wort, Claude! Meine Frau wird sich darüber freuen und du, als auch die Fans werden noch ihre Freude an Isabelle haben.
Nach diesen Worten schaut der Dragon kurz auf seine Uhr und richtet sich dann wieder an seinen Chef.
GD: Ich will dich nicht weiter aufhalten und … ich muss mich auch noch auf mein Match vorbereiten. Also wenn du mich dann bitte entschuldigst!
Mit diesen Bildern geht die Kamera off
10 Years GFCW - Anniversary Show, Dortmund (Westfalenhallen), 27.03.2011
In Kooperation mit
Der "War Evening"-Trailer wird eingespielt mit der Musik „Masquerading of the Wicked“ von Edge of Thorns, aber mit dem Anniversary-Logo. Ein Schwenk geht durch das Innere der Halle. Die Fans werden eingefangen. Sie sind in super Stimmung. Die Fans stehen entweder auf ihren Plätzen und jubeln in die Kamera oder sie jubeln im Sitzen. Eine Pyroexplosionsreihe geht vor dem Titantron hoch. Nun schaltet die Kamera zu Sven und Pete, welche am Kommentatorenpult sitzen.
Pete: Hallo liebe GFCW’ler. Herzlich Willkommen zu der 10 Years GFCW-Anniversary Show aus Dortmund hier in den Westfalenhallen. 10 Jahre gibt es die GFCW bereits und wir hatten so viele schöne und weniger schöne Erlebnisse. Sven: Hallo GFCW-Fans. Auch von mir ein herzliches Willkommen und lassen wir uns überraschen welche ehemaligen GFCW'ler diese Show besuchen. Es wurden ja schon einige Namen genannt, aber wer alles kommt, das sehen wir im Laufe der Show. Schauen wir uns mal die Card an:
Monster's Ball Match
Savan vs. „Die Stimme“
Referee: Mike Gard
Pete: Savan kämpft gegen die Stimme. Wer das bloss sein mag?
Single Match: Raptor, the Dreamcatcher vs. Mysterious Opponent Referee: Peter Cleven
Sven: Raptor hat es mit einem Unbekannten zu tun. Wer ist das bloss?
Steel Cage Match: Chris "Hellfire" Johnsen vs. Gordon Schelo Referee: Howard Eagle
Pete: Hellfire und Gordon Schelo fighten heute abend gegeneinander.
GFCW Tag Team Championship: The Rising (c) vs. Brothers in Arms Referee: Mike Gard
Sven: The Rising und die Brothers in Arms kämpfen um die Tag Team-Titel.
Handicap Match: Aya vs. Chris Stryker & Toshihiro Hanaka Referee: Guido Sandmann
Pete: Aya muss in einem Handicap Match gegen Chris Stryker und Toshihiro Hanaka antreten.
Last Man Standing Strip Match: The H. vs. Christine Brooks Referee: Thorsten Baumgärtner
Sven: Christine Brooks hat es schwer gegen The H. Mal schauen wer das Last Man Standing Strip Match gewinnt.
Single Match: Keek Hathaway vs. "German Dragon" Marc Millberg Referee: John Warden
Pete: Das bereits angekündigte Match Keek Hathaway gegen den German Dragon folgt als nächstes.
4 Way Dance: Lex Streetman vs. Pavus Maximus vs. Mike Dornemann vs. Fred Malone Referee: Mike Gard Sven: Lex Streetman, Pavus Maximus und ihre beiden Rookies kämpfen gegeneinander in einem 4 Way Dance. GFCW 10 Years Anniversary Royal Rumble Match: Eric Fletcher vs. Rob Gossler vs. Ironman vs. Cashew vs. Aya vs. Valerion vs. Jill vs. Rebel called Hate V1.0 vs. „German Dragon“ Marc Millberg vs. Sexy Masciria vs. Kaihoukan vs. Chris „Hellfire“ Johnson vs. Toshihiro Hanaka vs. The Druid vs. Pavus Maximus vs. Mike Dornemann vs. Mysterious Wrestler 1 vs. Mysterious Wrestler 2 vs. Mysterious Wrestler 3 vs. Mysterious Wrestler 4 vs. Mysterious Wrestler 5 vs. Mysterious Wrestler 6 vs. Mysterious Wrestler 7 vs. Mysterious Wrestler 8 vs. Mysterious Wrestler 9 vs. Mysterious Wrestler 10 vs. Mysterious Wrestler 11 vs. Mysterious Wrestler 12 vs. Mysterious Wrestler 13 vs. Mysterious Wrestler 14 vs. Mysterious Wrestler 15 vs. Mysterious Wrestler 16 vs. Mysterious Wrestler 17 vs. Mysterious Wrestler 18 Pete: Ein großes Highlight wird der Royal Rumble sein. Meine Güte, da sind so viele noch unbekannte Wrestler dabei. Wer diese sein mögen? Ich lasse mich mal überraschen. Legend vs. Legend Match J. T. K. vs. Fireball Hikari Referee: Howard Eagle Sven: J.T.K. und Fireball Hikari kämpfen gegeneinander - Legende gegen Legende. Main Event: GFCW Heavyweight Championship Robert Breads (c) vs. Danny Rickson Referee: Phönix
Sven: Der Main Event ist der Knaller schlecht hin. Pete: Robert Breads muss seinen Titel gegen Danny Rickson verteidigen. Sven: Nun aber geht die Show los mit der ersten Sequenz.
Am Freitagabend vor der Show.
Im Presseraum der Halle in Dortmund ist bereits allerhand Getümmel, denn in wenigen Momenten soll hier die Pressekonferenz zur GFCW Jubiläumsshow beginnen. Zu diesem Zweck haben sich knapp 20 Journalisten und um die 100 Zuschauer in dem großen, weißen Raum mit den schwarzen Stühlen eingefunden, wobei die meisten Anwesenden noch stehen, in Gespräche vertieft sind oder Fotokameras richtig einstellen. Am Ende des Raumes steht quasi so etwas wie eine Bühne, wobei es sich um eine Erhöhung handelt und auf der Erhöhung ist ein langer Tisch zu finden, auf dem verschiedene Namensschilder zu finden sind, die uns verraten, wer hier gleich alles zur Pressekonferenz erscheinen wird. Und die Schilder verraten einiges an Spannung, denn neben offiziellen Vertretern der Liga steht auch ein Schild für den Champion, Robert Breads, bereit, ebenso wird Danny Rickson erwartet, womit natürlich allerhand Konfliktpotential erhält. Dies freut die Pressevertreter natürlich nur umso mehr und so ist es kein Wunder, dass die meisten Leute im Saal kaum den Anfang der Veranstaltung erwarten können. Ein Zeichen dafür, dass es unzweifelhaft gleich losgehen wird ist der dicke Mann im Anzug, der sich nun auf die Bühne schiebt. Auf seinem fleischigen, schwitzigen Gesicht sitzt eine Brille mit breiter schwarzer Umrandung. In derselben Farbe ist auch sein Anzug, der sicherlich in Übergröße hergestellt wurde. Der Mann setzt sich auf den Platz in der Mitte des langes Tisches, direkt hinter das Schild mit der Aufschrift „Thomas Schoppetz – Medienbeauftragter der GFCW“. Die Kameras der Journalisten beginnen zu klicken, ehe eine Durchsage die Anwesenden dazu auffordert, bitte Platz zu nehmen, was die Meisten dann auch direkt tun. Der Dicke auf der Bühne holt tief Luft, räuspert sich dann ins Mikrofon und erhebt schlussendlich das Wort, womit endgültig Ruhe im Saal eintritt.
Thomas Schoppetz: Vielen Dank, dass sie sich hier so zahlreich eingefunden haben. Mein Name ist Schoppetz, ich leite die heutige Pressekonferenz im Namen der GFCW, anlässlich der Anniversary Show, mit der wir am Sonntagabend das Jubiläum begehen wollen.
Er holt tief Luft, so als habe ihn das Sprechen aus der Puste gebracht.
Thomas Schoppetz: Es besteht für sie heute die Möglichkeit, Fragen an Danny Rickson und Robert Breads, unsere heutigen Gäste, zu stellen. Um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen, zeigen sie bei einer Frage bitte auf, sie erhalten dann ein Mikrofon von einem Mitarbeiter.
Das scheint jeder soweit verstanden zu haben. War ja auch nicht allzu schwer! Als Schoppetz dies zur Kenntnis nimmt, lächelt er ein wenig, was bedeutet dass sich seine dicken Wangen zur Seite schieben, dann nickt er einem Mitarbeiter am Bühnenrand zu.
Thomas Schoppetz: Wir wollen keine Zeit verlieren, also holen wir doch sogleich unseren ersten Gast hinein. Er ist der Herausforderer auf den GFCW Titel am heutigen Abend...Danny Rickson!
Die knapp 100 Fans am anderen Ende des Saals begrüßen den Engländer mit Klatschen und Jubel, doch die Journalisten halten sich ganz professionell zurück, als Rickson auf die Bühne kommt. Er ist heute, ganz offiziell, in einen bläulichen Anzug gekleidet, hat aber auf die Krawatte verzichtet. Er nickt den Anwesenden kurz zu, dann setzt er sich neben Schoppetz auf den für ihn vorgesehenen Platz.
Thomas Schoppetz: Also gut. Die Fragen an Danny Rickson dürfen ab nun gestellt werden. Bitte einer nach dem Anderen.
Sofort schnellen einige Finger in die Höhe, am Schnellsten war wohl ein jüngerer, blonder Mann aus der ersten Reihe, denn er bekommt nun von einer Mitarbeiterin das Mikrofon gereicht, wonach er aufsteht.
Journalist: Guten Abend, Müller von der „Wrestling Weekly“ mit einer Frage an Danny Rickson. Herr Rickson, sie werden heute Abend auf Robert Breads treffen. Es geht ja nicht nur um den Titel, man hatte auch ein wenig das Gefühl, dass es zwischen ihnen und dem Kanadier beinahe etwas persönlich wurde, gerade auch nach dem Niederschlag in der letzten Show und den Beleidigungen von wegen „ewiger Zweiter“.
Thomas Schoppetz drückt mit seinem Wurstfinger auf einen Knopf am Standmikrofon Ricksons, wonach dieses offenbar angeschaltet ist. Der Engländer überlegt kurz seine Antwort, während die Journalisten Blöcke und Diktiergeräte hervorkramen.
Danny Rickson: Ich kann nicht bestreiten, dass dies mehr als nur ein Match um den Titel ist. Aber dass ist ja oft im Wrestling so, wenn zwei sich um die selbe Sache streiten, dann wird es oftmals im Vorfeld ziemlich dreckig. Doch ich muss schon sagen, dass Breads wirklich kein normaler Gegner ist. Er scheint in den letzten Monaten ein wenig den Verstand und die Bodenhaftung verloren zu haben. Von daher kann man, leider, nicht davon ausgehen, dass man zum Jubiläum ein Duell zwischen zwei Sportmänner sehen wird...
Damit schaltet Schoppetz das Mikrofon wieder aus und in der Zwischenzeit steht ein älterer, ebenfalls nicht gerade vollschlanker Journalist in der dritten Reihe auf.
Journalist: Wilhelm Stach hier von „Powerful Wrestling“. Naja und was soll ich sagen. Ich bin ja persönlich doch etwas, man könnte sagen „dicke“ mit einigen Wrestlern aus dem Locker-Room und es geht das Gerücht um, dass sie wohl etwas unentspannt sind, weil dieses Match so bedeutungsvoll ist.
Jetzt kommen also schon die Gerüchte an Lichts. Dennoch bleibt Rickson selbst und lehnt sich räuspernd vor um die Frage zu beantworten.
Danny Rickson: ….
Er hat offenbar vergessen, das Mikrofon anzuschalten, was der dicke Thomas Schoppetz dann freundlicherweise mit einem Lächeln für ihn übernimmt, wonach der Medienbeauftragte ein keuchendes Geräusch, möglicherweise ein Lachen, von sich gibt.
Danny Rickson: Naja, man sieht ja schon wie nervös ich bin. Vergesse ich doch glatt, das Mikrofon anzumachen. Doch um auf die Frage zu kommen. Ich weiß ja nicht, wer ihre Verbindungen in unseren Lockerroom sind...aber bestreiten kann ich eine gewisse Anspannung nicht. Schließlich ist dies kein typisches GFCW-Match. Nein, es steckt eine Story hinter dem Kampf und ich bekomme auch schließlich meine erste Chance mir den Titel in einem Einzelmatch zu holen. Da ist man nicht immer so ganz entspannt. Aber dennoch denke ich nicht, dass ich mich durch Nervosität in gewisser Form blockiere. Ganz im Gegenteil. Ich bin selbstbewusst und fest davon überzeugt, dass ich heute siegen kann und dementsprechend kann es mir doch nur helfen, wenn ich dennoch voll konzentriert durch eine gewisse Anspannung bin...
Daran, dass Mikrofon auszuschalten, denkt er diesmal ganz von selbst. In der Zwischenzeit erhält ein dritter Journalist die Möglichkeit zu einer Frage.
Journalist: Und hier meldet sich Markus Markussen von Free Pain Wrestling kurz FPW, der kostenlosen Wrestlingseite im Internet! Verstehen sie mich nicht falsch, Herr Rickson, doch ich habe da eine Idee! Kann es nicht sein, dass andere Wrestler besser im Main Event aufgehoben wären, schließlich waren sie ja länger nicht aktiv im Gegensatz zum Beispiel zu Rebel called Hate, der ja bei der elitären PCWA antrat...
Eine durchaus provokante Frage, doch Rickson verzichtet nicht auf eine Antwort und holt schon zum Reden aus, als auf einmal von hinten ein Fan etwas Unverständliches brüllt. Dies bringt den Journalisten Markussen völlig aus dem Konzept, so dass er den Fan anbrüllt, er solle mit seinem ständigen Unsinn nicht stören. Daraufhin bittet ihn die GFCW-Mitarbeiterin zu mehr Contenance, doch Markussen wittert nun eine Verschwörung und verlässt mit einem Aufschrei den Raum.
Danny Rickson: Nun denn, auch wenn der Fragensteller nun nicht mehr anwesend ist, so werde ich die Frage dennoch beantworten. Ich kann es verstehen, wenn jemand in mir möglicherweise keinen würdigen Herausforderer sieht, aber ich kann nur sagen, dass ich alles tun werde, damit man es nach dem Match in mir sieht. Ich habe schon viel geleistet und auch wenn ich nun eine Pause hatte, so habe ich nichts verlernt und werde alles dafür tun, damit man mir nicht vorwerfen kann, ich sei nicht würdig, im Main Event zu stehen...
Einer der Anwesenden will offenbar nachhaken und fordert direkt das Mikrofon, was er dann auch bekommt.
Journalist: Aber haben sie sich dieses Titelmatch denn nicht in gewisser Weise sogar erkauft? Immerhin haben sie kein Contendermatch gewonnen, sondern wurden von Dynamite als Austausch für ihre GFCW Anteile hierher gebracht.
Nun ergreift Thomas Schoppetz das Wort.
Thomas Schoppetz: Ich möchte sie nur daran erinnern, dass es keine Antwortpflicht für den Anweseden gibt. Daher bitte ich Sie, keine Fragen aus reiner Provokation zu stellen...
Doch Rickson scheint von der Frage nicht gestört, er legt Schoppetz beruhigend einen Arm auf die Schulter und bringt den Medienbeauftragten so zur Ruhe. Dann macht sich der Engländer zu einer Antwort bereit.
Danny Rickson: Ich habe die Anteile ja nicht aus reiner Machtgier damals mit Hilfe der Firma erhalten, es war schon immer so geplant gewesen, mit ihnen meinen Wiedereinstieg zu schaffen. Dieser Umweg musste sein, mir daher vorzuwerfen, ich habe durch die Anteile das Match erhalten, halte ich für falsch. Vielmehr waren die Anteile das Rückkehrticket in die Liga, dieses Titelmatch kam durch die Provokationen Robert Breads zu Stande, die dieser mir in meiner Rolle als Commissioner gegenüber zeigte. Auch sein Verhalten Dynamite gegenüber führte dazu...
Anscheinend ist der Journlist mit der Antwort zufrieden und es scheint auch nicht so, als ob noch weitere Fragen offen wären, wonach Thomas Schoppetz abermals das Wort ergreift und sich für die Aufmerksamkeit der Zuschauer und für die Mühe Ricksons, hier aufzutauchen, bedankt.
Thomas Schoppetz: Danny Rickson wird uns noch erhalten bleiben, doch gleich können sie ihre Fragen auch an den Champion, Robert Breads, richten. Zuvor aber einige Minuten Pause...
Und damit schaltet die Kamera ab.
Da ertönt eine Stimme durch die Boxen.
"You waited long enough! Here it is! The Dynamite!"
Die Halle verdunkelt sich plötzlich und eine riesige Explosion detoniert vor dem Titantron, welche die ganze Halle durchschallt. Doch anstatt die bekannten Klänge Dynamites Theme ertönen ganz neue: E-Gitarren-Töne. „Tumescent“ von Steve Lukather wird gespielt. Claude "Dynamite" Booker kommt zusammen mit Maron in die Halle hinein. Er trägt sein komplett weißes Dress, wobei Teile des Jacketts im Scheinwerferlicht glitzern. Die Fans lassen laute "Claude"-Chants ab. Dynamite stellt sich vor dem Titantron, worauf eine Filmsequenz immer wieder abläuft, wo ein Bündel Dynamitstangen zu sehen ist. An diesen Bündel ist ein Docht zu sehen, welcher langsam herunter brennt. Dann explodiert das Bündel Dynamit und Schrift erscheint auf dem Titantron. Nacheinander sind die Worte "Claude", "Booker" und "Dynamite" zu sehen. Danach erscheint Zusammenschnitte von Backstageszenen und Ausschnitte von Matches von Dynamite. Immer wieder sind die explodierenden Dynamitstangen zu sehen und die Schriftzüge: Dann geht Dynamite Hand in Hand mit Maron die Rampe hinunter und versucht mit so vielen Fans wie möglich abzuklatschen. Die sanften Klänge seiner Titelmusik begleiten die beiden zum Ring. Dynamite geht nun in den Ring und drückt die Seile herunter, damit Maron ohne Probleme in den Ring steigen kann. Zusammen gehen sie in die Ringmitte und jubeln zu allen Seiten zu den Fans. Dann wird ihm und Maron ein Mikrofon gereicht.
Dynamite: Dortmund, seid ihr bereit? Fans: Jaaaaaaaaaaaaaaaaa!!! Dynamite: Bereit für mindestens weitere 10 Jahre GFCW? Fans: Jaaaaaaaaaaaaaaaaa!!! Dynamite: Ich kann euch nicht hören? Fans: JAAAAAAAAAAAAAAAA!!! Dynamite: Hallo Dortmund, hallo liebe GFCW-Fans! Willkommen in der Heimat der GFCW, willkommen zur Jubiläumsshow 10 Jahre GFCW.. 10 Jahre, Maron ist die Zeit nicht schnell vergangen? Maron: Und wie. Hallo liebe GFCW-Fans und auch von mir ein herzliches Willkommen. Die Zeit verrinnt wie im Fluge. Ich kann mich an so viele Szenen erinnern. Da denke ich, dass die gestern gewesen sind. Dynamite: Oh Mann, 10 Jahre. Da ist viel passiert. So viele Szenen, Matches, Ereignisse... Maron: Wie oft wurde Mac Müll verprügelt... Dynamite: Das kann ich gar nicht mehr zählen und er ist immer noch bei uns und hat im Laufe der Jahre tatkräftige Unterstützung von Tammy bekommen. Maron: Das stimmt. Natürlich dürfen wir Sven und Pete nicht vergessen, liebe GFCW-Fans. Dynamite: Dafür möchte ich mich bei allen bedanken, bei den GFCW-Fans, bei den Wrestlern, bei den Referees, bei den Mitarbeitern, bei ...
Dynamite wird rüde unterbrochen. "Heaven can wait" von Gammaray ertönt und die Zuschauer fangen an zu buhen. Denn Al "Spawn" Simmons kommt durch den Vorhang getreten. Er trägt im Gegensatz zu Dynamite einen schwarzen Anzug. Mit bitterer Mine geht Spawn die Rampe hinunter und läßt sich nicht von den Zuschauern beeindrucken, die ihn beleidigen, beschimpfen usw. Er geht weiter hinunter und steigt mit einem Mikro in den Ring hinein.
Spawn: Hallo ihr kleinen miesen dreckigen Maden. ... (Ein Buh- und Pfeifkonzert der Fans ertönt.) Ach ihr könnt mich doch alle mal. Dynamite: Das war ja klar. In der ersten Show hast du die Fans wie immer begrüßt und heute auch. Aber so werden sie dich nie mögen. Spawn: Will ich auch gar nicht. Was wollen die Luschen denn? Dynamite: Ist jetzt gut, Bruderherz. Heute feiern wir ein 10-jähriges Jubiläum und die Fans wollen was sehen. Apropo, schauen wir uns doch mal unsere erste Begrüßung an, wo wir gerade mal von gesprochen haben:
War Evening, Dortmund, Westfalenhalle 23.03.2001 Pete:
Herzlich Willkommen liebe Wrestling-Fans zur aller ersten Show
der GFCW hier in der Dortmunder Westfalenhalle. Ich heiße
Pete und neben mir an seinem Kommentatorenpult sitzt mein Kollege
Sven. Die Musik von The Dynamite ertönt. Durch die ganze Halle
werden Hologramme von Dynamitstangen projeziert. The Dynamite,
Eingekleidet in einem weißen Dynamite: Hallo liebe Wrestling-Fans !
Hallo Dortmund ! ... Die Zuschauer beginnen Spawn auszubuhen ! Dynamite: Ganz ruhig bleiben, Al ! Dies
ist unser erster Abend und du vergraulst die Leute ! Ich heiße
euch Herzlich Willkommen in der Welt der GFCW. Der German Fantasy
Championship Wrestling... Die Zuschauer fangen wieder an mit den Buh-Rufen ! Dynamite: Du kannst dich gleich äußern, Al. Warte mal einen Moment ! Ich hoffe, die GFCW wird zu eurer Lieblingsliga Nr. 1. Wir machen alles, uim die Shows angemessen zu gestalten. Einen Satz noch: LET THE FIGHTS BEGIN !!! Claude Booker gibt das Mikro Spawn. Der reißt dieses an sich. Spawn: Ok, ihr könnt alle wieder nach Hause gehen. Ihr müßt doch schon längst im Bett sein. Meine Liga, meine Männer, mein Ring !!! Die Zuschauer schreien in den Ring „Spawn sucks !“. Spawn: Who sucks !!! You can suck my d**k ! Ihr wolltet alle Matches sehen !?! Das ich nicht lache ! Ich bin mir sicher, daß es hier wenigstens EINEN gibt, der sich traut, gegen einen von meinem Männern anzutreten. Aus den Zuschauerrängen tritt eine riesen Gestalt in den Ring und schnappt sich das Mikro von Spawn. Gestalt 1: Ich heiße Odin und wer sich mit mir anlegen möchte, der sage es jetzt !!! Dynamite: Was ist denn jetzt los ! Er will ein Match, so soll er dieses haben. Wer ist denn bereit anzutreten gegen Odin ?
Auf dem Titantron erscheint ein Drache, anschließend erscheint eine unbekannte Person !
Gestalt 2:
Ey, Odin ! Du willst den Fight! Du kannst ihn haben !
Odin grinst, freut sich und geht still und leise in den Backstage-Bereich Dynamite: Das werden wir ja sehen ! Das
Match steht fest ! Wie heißt du eigentlich, unbekannte
Gestalt ? Die Musik von der GFCW ertönt und beide verlassen ebenfalls die Halle ! Sven: Oh, das gibt Konfrontationen in der Zukunft zwischen den beiden. Man hört es heraus.
[Video-Ende]
Dynamite: Ja das waren noch Zeiten. Da waren wir noch alle jung. Spawn: Du und jung. Maron: Ach Spawn halt den Rand. Die Fans wollen Spass und Action sehen. Spawn: Spass? Den können sie haben. Die brauchen nur DSDS anzuschauen und Action? Die neue Porno-DVD von... Dynamite: Hey, stopp. Hier sind noch Kinder in der Halle. Spawn: Dann werden sie eben früher aufgeklärt. Dynamite: Bevor mein Bruder hier weiter macht, sage ich lieber: Lasst die Jubiläumsshow richtig beginnen!!! Viel Spass und auf weitere viele Jahre in der GFCW! Maron: Viel Spass, ihr lieben. Spawn: Haut rein, ihr Luschen.
Die Zuschauer jubeln und die drei verlassen nun die Halle.
Instrumental hört man St. Anger von Metallica. Rob bearbeitet einen Boxsack mit Schlägen und Tritten. Eine einsame Strasse in der Dunkeheit, von einer Straßenlaterne beleuchtet. Die Kamera schwängt von unten um Rob Gossler herum, er sieht in die ferne. Rob sitzt in der Kneipe und trinkt ein Bier auf Ex Rob schlägt einem Kontrahenten einen Stuhl auf den Kopf Rob sitzt in der Kneipe und trinkt ein Bier auf Ex Er streckt seinen Gegner mit einem Vorschlaghammer nieder Rob steht mit einer Fackel in jeder Hand in der Dunkelheit und grinst Rob setzt eien Tisch in brand. Es wird gezeigt wie Rob seinen Gegner durch den Tisch mit einer Powerbomb befördert Rob zeigt den Pogosplash Es erscheint das Logo des Psychopunks
Solaris Devils Training Compound, Planet Solaris, 0800 Ortszeit
Marc the Shark liegt am Boden in einer großen Pfütze und ist damit beschäftigt Liegestütze zu machen. Ungewohnter Weise trägt er eine Armeehose und Armeestoefel, sein Oberkörper ist aber frei und wie gewohnt weisgrau bemahlt.
Sergeant: Das muss viel zackiger gehen! Und mit der Nase ganz runter in den Dreck!
Vom Shark hört man nur ein verächtliches Schnauben während er weiter seine Liegestütze macht.
Sergeant: Du glaubst also nur weil du mich und mein Team überrascht und bei der Übung ausgeschalten hast währst du was besseres. Aber nicht bei mir mein Junge! Du magst ja ein ganz anständiger Wrestler sein, aber ob es für die Solaris Devils reicht ist noch längst nicht raus.
Wieder ein Schnauben von Shark.
Sergeant: Wie bitte? War das ein vernünftiges "Sir, jawohl, Sir"? Ich glaube nicht! Sieht so aus als wärst du hier noch eine Weile beschäftigt!
Marc the Shark: ... Sir, jawohl, Sir ...
Sergeant: Ohh, hast wohl was dazugelernt, wie? Ich finde aber das wahr immer noch nicht wirklich ... zackig! Dir fehlt wohl der Schneid um mir zu sagen, dass du mich nicht riechen kannst was?
Wieder ist nur ein Schnauben zu hören, auch wenn es diesmal fast wie ein Grunzen klingt.
Sergeant: Falsche Antwort! So kommst du heute aber nicht mehr im die Koje, Fischlein!
Der Shark erhebt sich langsam vom Boden und erhebt sich bis er mit dem Sergeant auf Augenhöhe ist. Dann starrt er ihn mit einem kalten und hasserfüllten Blick an.
Sergeant: Habe ich gesagt dass sie fertig sind, Special Agent? Was bilden sie sich eigentlich ein? Auf diesem Hof habe ich das Kommando und nur ich. Und wenn Sie glauben ...
In diesem Moment greift sich der Shark den Kopf des Sergeants und zeigt einen RKO mitten in die Pfütze. Das Wasser spritzt in alle Richtungen auf. Zufrieden betrachtet der Shark den bewusslos im Matsch liegenden Sergeant und geht dann gemächlich davon.
Solaris Devils Kommandobunker, Planet Solaris, 0930 Ortszeit
Leutnant Shawn: Davey? Bist du da?
General Bulldog: Was ist los? Haben wir wieder einen Hai im Karpfenteich?
Mit ernstem Blick sieht Leutnant Shawn seinen Bruder an.
Leutnant Shawn: Sehr witzig! Aber die Sache ist ernst. Zwei Sanitäter haben gerade unseren besten Drill Sergeant bewusstlos auf dem Hof gefunden. Allzuviel haben sie nicht aus ihm heraus bekommen, aber er stammelt wohl irgendwas über einen "verdammten Goldfisch".
General Bulldog: Wunderbar! Vielleicht lernt er jetzt endlich dass der Shark kein Kadett ist. Wenn ich der Meinung gewesen währe dass er erst noch geschliffen werden muss hätte ich ihn nämlich genau dazu gemacht und nicht zum Special Agent und meinem Tag Team Partner.
Leutnant Shawn: Davey, er ist gefährlich und unberechenbar! Siehst du das nicht?
Der General sieht seinen Bruder lange und mit ernstem Blick an.
General Bulldog: Aber natürlich ist er das! Was will ich denn mit einem Partner im Ring der schüchtern, zurückhaltend und vorhersagbar agiert? Die goldene Ananas gewinnen? Der Shark muss bleiben was er ist ein gefährliches, unberechenbares Raubtier. Nur dann haben wir eine Chance den Titel zu holen!
Die Kamera zeigt den Eingang der Arena. Es ertönt St.Anger von Metallica in der Halle. Die Fans jubeln. Wild flackernde bunte Lichter wirbeln durch die Arena. Auf dem Boden bildet sich Rauch. Ein sprühendes Feuerwerk verhüllt den Eingang mit grällem Licht. Dann steht wie erwartet Rob Gossler im Eingang und streckt den linken Arm in die Höhe. Sein fest entschlossener Blick wandert durch die Halle. Einige Sekunden verharrt er so am Eingang zur Arena. Die Kamera hält diesen Moment, welcher eine genauere Betrachtung seines Äußeren ermöglicht. Den schmalen dünnen grünen Streifen, der mittig über seinen kahlen Kopf verläuft, hat er zu einem fransigen Iro hoch gegelt. Sein Gesicht ist wie gewohnt unrasiert. Sein Oberkörper ist mit einem schwarzen T-shirt bedeckt, auf dem sein Logo abgedruckt ist. Am linken Knie seiner halblangen Hose klafft ein großes Loch. Seine füße stecken in schwarzen Boots. Um die Ellbogen trägt er schwarze Ellbogenschoner. Seine Hände sind schwarz bandagiert. In der rechten Hand hält er eine Bierdose. Jetzt setzt er sich in Bewegung und marschiert Richtung Ring. Er nimmt noch einen großen Schluck aus der Dose ehe er sie hoch in die Menge wirft. Viele Fans strecken ihm rechts und links am Eingang ihre Hände entgegen und er klatscht sie lächelnd ab. Am Ring angekommen, springt er über das oberste Seil in den Ring. Im Ring schwingt er entspannt von einem Seil zum Anderen. Ein Mikrofon wird ihm Gereicht und die Musik verstummt.
Rob Gossler: Mein Titatron Meine Freunde. Ist er nicht toll geworden?
Er deutet in Richtung eines Bildschirms, der das Logo von Rob immer noch anzeigt.
Rob: Aber kommen wir zu dem wozu wir hier sind. Die GFCW wird 10 Jahre alt und dass wollen wir heute gebührend feiern. Ich hoffe, dass ihr genau dass tun werdet. Ich erwarte dass Keiner von euch nüchtern bleibt, verstanden?!
Die Menge jubelt wieder
Rob: An dieser Stelle herzlichen Glückwunsch GFCW! Rob. Und zur Feier dieses freudigen Ereignisses wird ein Royal Rumble abgehalten.
Die Menge jubelt
Auch ich werde dabei sein und ich bin sehr Stolz darauf. So viele großartige Kämpfer, Chris "Hellfire" Johnson,Aya, Cashew, der German Dragon um nur einige dieser Kämpfer zu nennen und sie alle werden spätestens in mir ihren Meister finden.
Er lacht Ein raunen geht durchs Publikum Rob schreitet durch den Ring während er weiter spricht
Rob: Sie werden in mir einen Kämpfer finden, den sie so noch nicht erlebt haben. Bei allem gebührenden Respekt, ich werde ein Massacker unter ihnen anrichten. Viele dieser schillernden Gestalten werden sich am darauffolgenden Tag im Krankehaus wiederfinden, villt ohne es zu wissen wie sie dort hin gekommen sind.
Rob hebt den Zeigefinger und beginnt im Ring im Kreis zu gehen
Rob: ich weiß, dass ich den Anfang beim Rumble mache und dass dem entsprechend meine Chancen auf einen Sieg beim Royal Rumble äußerst niedrig sind und außerdem erhöhen die Anzahl an erfahrenen GFCW-Superstars meine Chancen auch nicht gerade.
Er schlägt noch einmal mit dem Zeigefinger gegen die Luft um ihn zu betonen, bevor er die Hand wieder senkt. Er bleibt stehen.
Rob Gossler: Doch dass ist die Theorie, so sieht es auf dem Blattpapier aus. Doch der Rumble ist keine Theorie und dieser Ring hier kein Blattpapier. Der Rumble ist eine Schlacht. Jeder gegen jeden und nur Einer wird am Ende übrig sein. ICH!
Jetzt entspannen sich seine Gesichtszüge wieder und er fängt an zu lächeln
Rob: Danach wenn wir fertig sind uns gegenseitig auf die Fresse zu haun, gehen wir alle, die noch können uns fröhlich besaufen und haken die Sache ab.
Die Menge Lacht und Jubelt
Rob: Ich hoffe ihr seid dann noch dabei. Machts Gut, bis dann meine Freunde und Feinde!
Rob hebt die Faust noch einmal zum Gruße, bevor er dass Mikro aus dem Ring wirft und die Halle verlässt.
Wir sind wieder zurück im Pressesaal der Halle in Dortmund. Die Journalisten haben wieder auf die Plätze gefunden und auch Danny Rickson und Thomas Schoppetz sind noch weiterhin anwesend. Erneut sorgt eine Durchsage für Ruhe, wonach der Medienbeauftragte sein Wort erhebt.
Thomas Schoppetz: Meine Damen und Herren, nach einer kurzen Unterbrechung geht es hier weiter mit unserer Pressekonferenz. Nach Danny Rickson begrüßen sie nun bitte auch unseren zweiten Gast, den Champion der GFCW, Robert Breads!
Selbiger betritt nun auch den Raum, in ungewohnt edler Kleidung, mit Anzug und Krawatte sowie der GFCW Heavyweight Championship um die Hüften. Er lächelt Rickson abschätzig zu, dann lässt er sich geschickt auf dem für ihn vorgesehenen Platz nieder.
Kaum hat er sich niedergelassen, geht auch schon die erste Hand nach oben. Ein kleiner, glatzköpfiger Journalist mit einem „BILD dir deine Meinung“-Shirt möchte offenbar sprechen.
Journalist: „Herr Breads... Dies dürfte der mit Abstand wichtigste Kampf ihrer Karriere werden. Haben sie besondere Vorbereitungen getroffen, um sich entsprechend vorzubereiten?“
Breads zieht die Augenbrauen hoch, als würde er diese Frage gar nicht ernst nehmen.
Robert Breads: „Selbstverständlich. Ich werde mir doch keinesfalls die Blöße geben, im Main Event der größten Veranstaltung aller Zeiten zu verlieren, weil ich keinen Konter auf den MTS oder den England Splash habe. Ich weiß selbst, dass diese Moves absolut vernichtend sind, und wenn ich sie ersteinmal einstecken musste, sieht es mehr als schlecht aus. Aber ich habe mir genauso einige kleine Tricks überlegt, die man von mir noch nicht kennt, und die man so noch nie gesehen hat. Und bevor sie fragen... natürlich werde ich nichts verraten, das wäre ja wohl mehr als dumm, nicht wahr?“
Der Kanadier lacht laut auf, findet das also offenbar relativ lustig – ansonsten lacht aber niemand wirklich mit. Dafür erhebt nun ein anderer Reporter die hohe, quietschige Stimme.
Reporter: „Sagen sie bitte, Herr Breads, was sagen sie zu den Stimmen, die sagen, sie seien schwächer als noch im letzten Jahr und deswegen davon ausgehen, dass Danny Rickson sich hier den Titel holen wird?“
Breads rümpft die Nase, ist offenbar nicht begeistert von dieser Frage. Er wirkt sogar regelrecht beleidigt, bleibt aber ruhig.
Robert Breads: „Sehen sie, das letzte Jahr war für mich ein stetiger Aufstieg. Über den Gewinn meines ersten Titels, die Fehde mit Jimmy Maxxx, die ich deutlich für mich entscheiden konnte und dem Gewinn des Brainwashed-Turnier's bis hin zu meinem Titelgewinn, es ging immer nach oben. Nun bin ich oben, und man ist einfach nicht gewohnt, dass Robert Breads nicht mehr aufsteigt, sondern konstant sein Niveau hält. Wenn man nun aber die Shows mal analysiert, sieht man, dass ich immer noch für das beste Match verantwortlich bin und auch immer das unterhaltsamste Segment liefere. Ich kann ihnen versichern, ich bin keineswegs schwächer als vorher. Ich war GFCW-Wrestler 2010 und werde auch GFCW-Wrestler 2011 werden – glauben sie mir.“
Der GFCW Heavyweight Champion grinst erneut selbstgefällig, diese Antwort scheint ihm zu gefallen, ja, ihm passt der Verlauf dieser Pressekonferenz bisher recht gut. Entspannt lehnt er sich zurück und verschränkt die Arme hinter dem Kopf, und weist mit dem Kopf lässig in Richtung eines frettchen-artigen Mannes.
Frettchen-Mann: „Und was, Herr Breads, sagen sie zu den Stimmen, die sie als arrogant bezeichnen, weil sie sich selbst „unbesiegbar“ nennen und glauben, dass Danny Rickson der eindeutig Stärkere ist?“
Der Kanadier grinst noch breiter, gähnt sogar demonstrativ cool, will offenbar also Ruhe ausstrahlen, so, als würde ihn das alles gar nicht interessieren, der Blick fixiert das Frettchen aber kalt.
Robert Breads: „Mister, ich versichere ihnen... Selbst wenn ich nicht unbesiegbar wäre, für Danny Rickson würde es allemal reichen. Er ist nicht mal ansatzweise auf meinem Level. Danny Rickson ist ein Relikt aus der Vergangenheit, ein von Dynamite geholter Lückenfüller, der ewige Zweite, ein...“
Weiter kommt er nicht, Stühlerücken ist zu hören, und Rickson hat sich erhoben. Sofort geht das Blitzlichtgewitter los, während der Mann aus Newcastle seinen kanadischen Gegner wütend anstarrt. Dieser erhebt sich langsam ebenfalls aus seinem Stuhl, und sein arrogantes, selbstgefälliges Grinsen wird einfach immer breiter.
Robert Breads: „Hey, Danny... Leg' dich nicht mit Leuten an, die nicht auf deinem Level sind. Sonst verlierst du heute... Und Sonntag nochmal.“
Danny wirkt weiterhin wütend, Breads grinst, ein intensiver Staredown nach dieser sehr kurzen, knackigen Pressekonferenz, während der Raum von den Blitzen der Kameras durchleuchtet wird. Hass liegt in der Luft, und dieser Hass ist mehr als nur spürbar, man kann ihn förmlich schmecken. Ein letzter, heller Blitz, ein letztes Mal die gekreuzten Blicke – und der Rückblick auf den letzten Hype für dieses Match endet.
„Segel
setzen“ von In Extremo ist zu hören und das kann nur
eins bedeuten: The Rising betritt zum ersten mal am heutigen
Abend die Arena! Vielleicht gibt es jetzt eine konkrete Antwort,
was in Nick gefahren ist. Lionel Luca, wie üblich im
maßgeschneiderten Anzug von Armani, betritt zusammen mit
seinem Freund Nick Mjod, der wohl mittlerweile einen
professionellen Iro bekommen hat, die Halle. Ein junger Mann und
GFCW Angestellter, wahrscheinlich Azubi, reicht beiden je ein
Mikro, bevor sie in den Ring gehen.
Nick Mjod:
Ja. Ich muss und möchte mich wirklich entschuldigen. Ich
möchte mich dafür entschuldigen, dass ich nicht früher
zur Besinnung gekommen bin und diesen Schritt schon früher
gemacht habe. Jahrelang habe ich beobachtet, wie unsere Welt
zerstört wird und nie was groß gemacht. Demos und so,
klar. Aber das reicht nicht!
Nick Mjod: Genau! Alles wird abgesprochen. Nichts passiert mehr auf natürlichem Wege. Die ganze Welt ist doch voller Korruption und Grausamkeit. Kennt ihr das Musikvideo von „Land of Confusion“ als Version von Disturbed? Kennt ihr es? Da erhebt sich das Volk gegen das Militär und gegen das Regime und stürzt den Reichen Geldsack, der hinter den Politikern steht und die Fäden zieht. Jede Fratze von denen ist doch ersetzbar.
Lionel Luca: Kann mir mal einer 'nen Stuhl bringen? Ich glaub so schnell komme ich hier nicht weg.
Nick Mjod:
Aber keine Sorge, liebe Leute. Ich mache meinen Partner keine
Vorwürfe. Er nutzt ja wenigstens das Geld, um Not leidenden
Tieren zu helfen.
Nick Mjod:
Sorry, aber die Leute haben ein Recht das zu erfahren und du
bekommst heute auch noch deine Belohnung. Keine Sorge. Aber ich
bin jetzt nicht hier um über Politik zu sprechen. Nicht
jetzt. Sondern ich möchte über die Gesellschaft reden.
Ich habe vor kurzem einen wunderbaren Menschen kennen gelernt.
Dieser Person wird so viel Hass und Verachtung entgegen geworfen,
so viel Gewalt angetan, dass ich sie euch vorstellen möchte,
damit vielleicht ein paar der wenigen unter euch, die sie nicht
akzeptieren, dies zukünftig werden.
Nick Mjod: LADIES AND GENTLEMAN! Sie hat den Weg aus Hannover hier her angetreten für diese eine Nacht. Eine ganz besondere Nacht. Heißt nun mit mir Willkommen: JULL!
Die Arena wird in rosa Licht getaucht und ein Song wird abgespielt. Dieser Song ist so grausam, so unmusikalisch und trommelfellzerreißend, dass da nichts gutes kommen kann. Bei dem Song handelt es sich um die Originalfassung von „Love is in the air.“ Nick guckt nach oben an die Hallendecke und die Blicke der Fans fogen ihm und was sie dort sehen, verschlägt ihnen die Sprache. Von der Hallendecke seilt sich eine Frau ab, doch diese Frau hat was besonderes an sich. Oder sollte man sagen nichts an sich, denn sie ist lediglich mit einem Fetzen um die Brust und einer langen rosanen Federboa um die Beine bekleidet, was aussieht, wie eine riesige Windel. Nichtmal Schuhe hat Jull an. Doch dies ist nicht das einzig besondere. Denn Jull ist keine Frau, wie man erkennen kann. Zumindest nicht ursprünglich. Sie hat ein recht markantes Kinn, breite Schultern, fast keine Figur, leichten Bartwuchs, ist stark geschminkt und um die Mitte 40 oder kurz: Sie stellt das typische Clichee eines Transvestiten dar. Während sie von sich abseilen lässt, führt sie in der Luft einen merkwürdigen Tanz auf: Sie reißt wild ihre Glieder hin und her, was weder spektalulär, noch elegant aussieht. Aber ihre Erscheinung ist so markant, dass selbst The H. Geflüchtet zu sein scheint. Zumindest würde dies erklären, warum Jull noch unbeschadet ist. Während sie sich in ihrem Tanz der Liebe...oder der geistigen Umnachtung... abseilen lässt, klatscht Nick, während Lionel mit einer Mischung aus Ekel oder Überraschung dieses „Spektakel“ beobachtet. Als Jull dann endlich abgeseilt war, was wohl für viele etwas zu lang gedauert hat, begrüßt sie Nick erst einmal und reicht ihr ein Mikro.
Jull: Und ja. Wie ihr sicher seht, war ich mal vom Körper her ein Mann, aber das ewige rumgebaumel da unten stört ja. Und nun bin ich das, was ich als Kind schon immer sein wollte, eine Frau. Deswegen haben mich schon eine Menge Leute geärgert, weil sie nicht verstehen, dass sich nicht jeder in seinem Körper wohl fühlt. Aber nun bin ich glücklich und.... ohhh....du bist aber knuffig...
Sie scheint Lionel bemerkt zu haben, der bis gerade eben noch weggeschaut hatte, was er nun aber nicht mehr kann, denn Jull stolpert auf ihn zu und zwickt ihn erstmal in die Wange, wobei der sonst so aggressive Luca gar nicht reagiert, da er einfach über ein solches Verhalten zu perplex ist.
Jull: Also dich würde ich ja auch nicht von der Bettkante stoßen. Eher ans Bett fesseln mein Süßer.
Lionel Luca: Nein. Bitte nicht...!
Lionel steht
auf und weicht einige Schritte zurück, doch er kann nicht
fliehen, denn die Ringseile versperren ihm den Weg und bevor er
aus dem Ring steigen kann, hat Jull ihn schon gepackt und ihn
fest an ihre künstlichen Brüste gedrückt, wobei
Luca wie angewurzelt da steht. Die Angst vor dem, was unter der
Federboa steckt, hat ihn paralysiert. Nach einer langen,
intensiven Umarmung, lässt Jull ihr Opfer los und wendet
sich an die Fans.
Jull verlässt den Ring, wobei sie gewandt ihre Hüften kreisen lässt und noch den ein oder anderen perplexen Fan umarmt, während Luca und Mjod eine kleine Unterhaltung bei abgeschaltetem Mikro im Ring führen.
Pete: Wow....das war... Sven: Ja... Pete: Cool. Sven: WAS?!? Pete: Ich find Jull cool. Sven: PETE! Jull: Hi ihr Süßen!
Die Kamera schwenkt zum Haupteingang des Stadions eine uns vertraute Gestalt geht Normal die Treppe hinauf.
Pete: Was meinst du Sven wer das wohl ist? Sven: Willst du mich verarschen?? Pete: Nein natürlich weiß ich wer das ist. Sven: Dan schieß los wer ist es? Pete: Es ist natürlich...., Ok hast mich erwischt sag mir wer ist es? Sven: Sieh mal genau hin.
Pete sieht hin und sein ahnungsloses Gesicht ändert sich zu einem sicherem Blick.
Sven: Und weist du's nun? Pete: Natürlich einer unseren ehemaligen Wrestler. Sven: Ja und nun sag mir wer es ist. Pete: Sicher es ist Cyber. Sven: Richtig und das beim ersten versuch. Pete: was soll das heißen? Sven: Vergiss es einfach, OK. Pete: Na gut aber nur Weill ich heute gute Laune habe.
Die Kamera schwenkt zurück zu Cyber der in diesem Augenblick durch den Eingang geht.Als er in der Eingangshalle steht hat er einen verunsicherten Gesichtsausdruck und sieht sich um. Als ihm Mac Müll über den weg Läuft spricht Cyber ihn an.
Cyber: Hi Mac Müll. Schön dich wieder zu sehen. Mac Müll: Hallo Cyber. Dich habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Cyber: Das stimmt. Irgendwie habe ich da doch etwas vermisst. Ich habe da doch was verpasst. Mac Müll: Ach so das meinst du, kann schon sein das du etwas verpasst hast. Heute finden doch wieder ein paar Kämpfe statt ich habe gehört das eins davon ein Royal Rumble ist. Abgesehen davon ist doch heute die 10 Jahre GFCW-Jubiläumsshow. Cyber: Ach so und die nehmen alle dran teil oder was? Mac Müll: Nein jetzt ist noch die Anmeldung. Cyber: Ist ja genial wer kann alles mitmachen? Mac Müll: Ich weiß nicht genau aber du solltest daran teilnehmen. Cyber: Warum? Mac Müll: Naja, du als ehemaliger Wrestler der GFCW solltest schon mitmachen. Die Fans möchten dich doch mal wiedersehen. Cyber: Dass kann ich mir vorstellen also gut du hast mich überredet ich werde dran teilnehmen. Mac Müll: Dass wird sicher spannend ich freu mich drauf. Cyber: Ich mich auch. Ich muss aber Dan mal. Wir sehen uns. Mac Müll: OK, auf wiedersehen.
Cyber geht in Richtung schalter und redet mit der Frau am schalter.
Cyber: Hallo kann ich mich hier an dem heutigem Royal Rumble anmelden? Frau: Ja, wer sind sie? Cyber: Ich bin unter dem Namen Cyber bekannt. Frau: Komisch sie sind hier aber schon angemeldet. Cyber: wie geht dass? Frau: Weis ich auch nicht es kann aber sein das sie von der gfcw persönlich eingetragen worden sind. Cyber: Ach so machen die so etwas öfters? Frau: Nein natürlich nicht und auserdem werden nur spezielle Wrestler das Glück haben von der gfcw aus gegeneinander Kämpfen zu dürfen. Cyber: Ach so Ok Danke Tschüs.
Cyber geht mit einem breitem lächeln im Gesicht durch die Menge man kann ihm richtig die Kampfeslust ansehen. Er geht so ihn Richtung Kabine, dort wartet er bis er fürs Royal Rumble aufgerufen wird.
Bombenstimmung in der Dortmunder Westfalenhalle, die Matchcard wurde bereits bekannt gegeben und die Fans, ja jeder einzelne von ihnen fiebert diesem Event, DEM Event überhaupt entgegen. In 10 Jahren ist einiges passiert, viele Menschen haben in dieser Liga Geschichte geschrieben und auch in den folgenden Jahren wird dieses noch passieren, doch wer schreibt heute seine persönliche Geschichte, für wen geht der Traum einer erfolgreichen Karriere weiter, wer steigt stetig weiter empor, bereit zu neuen Ufern zu gelangen und sich ein Vermächtnis aufzubauen? Was für Überraschungen wird es heute noch geben? Was werden die Fans in der Arena und überall an den TV-Bildschirmen in den heimischen Wohnstuben erleben dürfen?
Zumindest die Frage, was sie jetzt erleben, wird beantwortet als der Titan Thron, der um einiges größer ausfällt als bei den Weekly Shows, anfängt aufzuflackern und man einen wunderschönen Blick über die Dortmunder Stadt in der Abenddämmerung erhält. Wie dahingemalt schwebt die rötlich leuchtende Sonnenkugel langsam auf den Erdboden zu, berührt ihn und verschwindet ganz langsam am Horizont. Bei genauerem betrachten stellt der gemeine Zuschauer fest, dass sich die Kamera auf dem Dach des heutigen Austragungsortes befindet, direkt über den Köpfen der Crowd – auf dem Dach der Westfalenhalle.
In diesem malerischen Bild, erhebt sich plötzlich ein Mann, allerdings sieht man durch das noch einfallende Licht nur seine Umrisse, zu hell der noch verbleibende Lichteinfall. Groß, mit breiten Schultern steht er dort und blickt gemeinsam mit dem Kameraobjektiv auf die Dortmunder City hinab, während die Kamera immer dichter an den Mann hinanzoomt und die Catchphrase, gedruckt auf seinem Kapu deutlich wird.
Nemo Me Impune Lacessit!
Schlagartig wird es laut in der Arena, denn einer ihrer absoluten Publikumslieblinge, der Hamburger Jung, der Hüne, IHR Intercontinental Champion, Pavus Maximus hat sich dieses wunderschöne Szenario ausgesucht um ein erstes Statement zum heutigen Abend folgen zu lassen. Auf der rechten Schulter liegt er da, sein ganzer Stolz, fast liebevoll vom rötlichen Sonnenschein umschmeichelt und in Wärme gehüllt – der IC-Belt. Festgehalten mit der rechten Hand und den Blick weiterhin hinab gerichtet, hört man ein zufriedenes Atmen des Hamburgers, keine Wut, keine Entrüstung, es scheint als wäre er zufrieden, als würde dieses majestätische Bild ihm sehr gefallen.
Pavus: „Herzlich Wollkommen zu MEINEM „Different View“!“
In der Halle wird es ruhiger, denn jeder weiß dass dieses „Showformat“, dieser Name von Lex Streetman benutzt wird. Man wundert sich warum Pavus gerade eben diesen Namen nun ausspricht.
Pavus: „Jeder in dieser Liga lebt irgendwo in seiner eigenen Welt, jeder blickt um sich herum und genießt sein Leben mit allen anderen auf Augenhöhe. Zumindest tun es die meisten so. Einige kriechen irgendwo mit den Resten ihres Urschleims herum…“
Da muss der Hamburger niesen.
Pavus: „Haaatnightmareschi… Tschuldigung“
Ein eher angedeutetes Nase rümpfen des Hamburgers folgt, eher er weiterführt.
Pavus: „Und sicherlich gibt es auch Leute, die wie ein imaginärer, großer, Feuervogel irgendwo rumfliegen und andauernd mit dem Kopf an die Wand klatschen.“
Nun greift der Hamburger in seinen Hosentasche, holt ein kleines Paket hinaus, packt es aus und hält die Verpackung in die Kamera. „Butter-Breads“ steht darauf geschrieben und während die Zuschauer in der Arena noch schmunzeln, beißt Pavus herzhaft in die mit Butter belegten Stullen hinein, verzieht kurz das Gesicht und spuckt es wieder aus.
Pavus: „Hat irgendwie keinen Geschmack… so fad“
Der Mund wird abgewischt und Pavus setzt sich im Schneidersitz auf das dach, dreht sich dabei so, dass die Kamera sein Gesicht und dahinter den Sonnenuntergang gleichzeitig einfängt. Durch den Lichteinfall ist das Gesicht des Hünen nicht komplett zu erkennen, allerdings verrät der Bart, die Kapuze, die nun allerdings zurückgeschlagen wird, dass es sich wirklich um den Hamburger handelt.
Pavus: „Wenn man allerdings nur auf eine Ebene fokussiert ist, wird es einen nie weiterbringen. Man muss bereit sein andere Ebenen zu sehen, sie sehen zu wollen. Gleichzeitig alles im Blick zu haben und zu kontrollieren, das ist es worum es geht und was ich will.“
Der Hamburger dreht seinen Kopf und blickt wieder hinab in die City. Dabei spiegelt sich die Sonne in seinen Augen, bringt sie zum leuchten, eher zum glitzern.
Pavus: „Von hier oben kann man alles in Ruhe planen, kann auf die anderen Ebenen hinunterschauen und versuchen mit ihnen zu spielen. Nicht jeder vermag es, diesen Blickwinkel zu erlangen und auch gekonnt anzuwenden, doch ich besitze diese Fähigkeit, ich habe diesen Different View“
Der Blick wird wieder in die Kamera gerichtet und die Augen behalten dabei dieses glitzern und leuchten, obwohl das nun nichtmehr am Sonnenlicht liegen kann. Sie leuchten von alleine, sie strahlen eine Gewissheit und Überzeugung aus, wie man sie selten zuvor gesehen hat.
Pavus: „Lex… heute stehen wir uns abermals gegenüber – wieder nicht alleine. Doch es wird dazu kommen, es wird schon sehr bald dazu kommen mein Freund. Du weißt genauso gut wie ich dass es dabei nicht nur um die Ehre gehen kann, nicht nur um mein Rematch um den German Pain Titel.“
Lachend klopft sich der Hüne auf seinen IC-Belt und streicht danach mit der Hand fast schon zärtlich über die Mittelplatte.
Pavus: „Du bist der German Pain Champion, ich der Intercontinental Champion. Wir stehen nur eine kleine Stufe unter dem Heavyweightchampion…“
Der Blick fällt kurz auf das Papier des Butterbrots, welches soeben vom Dach der Halle hinuntergeweht wird.
Pavus: „Doch ich denke, dass es nicht richtig ist, dass zwei so starke Performer und Worker wie wir es sind, zeitgleich einen Titel tragen und so kurz davor stehen in den Mainevent zu springen… Es ist an der Zeit für eine Entscheidung – es wird dringend Zeit für eine Entscheidung.“
Der Hamburger nimmt den Belt von seiner Schulter, blickt ihn an, mustert ihn ganz genau und zeigt so deutlich an, dass er nicht bereit ist sich sein hart erarbeitetes Gold wieder nehmen zu lassen.
Pavus: „Der Schmusekurs ist vorbei Lex, denn es geht hier nichtmehr nur um dich und mich. Es geht hier um den Intercontinental Title und den German Pain Title. Es geht um die GFCW, um eine Ehre die einem von uns zu teil werden sollte und nicht geteilt werden darf. Es ist an der Zeit herauszufinden, wer von uns beiden wirklich das Zeug zum Titelträger hat und wer sich lieber in seinem Lockerroom einschließen sollte und noch ein wenig überlegen sollte, bevor er erneut irgendwelche Ansprüche stellt.“
Den Belt legt sich Pavus wieder über die Schulter und intensiviert den Blick in die Kamera, schaut durch sie hindurch geradezu direkt in die Halle hinein und erreicht mit seinen Blicken jeden Zuschauer, erzeugt bei jedem Anwesenden ein ganz besonderes Gefühl. Ein magisches Gefühl, dass so wunderschön kribbelt und gleichzeitig scheint, als würde es einen innerlich zerreissen.
Pavus: „Ich trage meinen Intercontinental Championship und du Lex… du bewahrst MEINEN German Pain Titel momentan auf. Es ist definitiv die Zeit gekommen, wo wir beide uns einigen sollten, wer von uns der wahre Champion ist, wer von uns in der Lage ist die Last dieser Liga auf seine Schultern zu laden und die GFCW würdig zu repräsentieren.“
Ein leichtes Kopfnicken untermalt seine Worte.
Pavus: „Es wird Zeit herauszufinden wer der Bessere ist. Ist es Lex Streetman…?“
Der Hamburger erhebt sich wieder, stellt sich direkt an den Rand des Hallendaches, nimmt den Titel in die rechte Hand und stemmt ihn empor.
Pavus: „Oder ist es der Hamburger Jung, Pavus Maximus… der Mann, der wirklich den Different View hat…“
Die Kamera zoomt von Pavus weg, und während die Sonne ihre letzten Strahlen in die Richtung des Intercontinental Champions wirft, zeigt sich dieses wunderschön anmutende Bild. Dortmund bei Fastnacht und über allem steht triumphierend, thront fast der Mann, von dem jeder in der Liga weiß, dass er das Zeug hat, dass er in der Lage ist auch die Last von zwei Championships zu tragen.
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