Fröhlich hüpft sie durch den Backstagebereich und scheint überschwängliche Freude für die Puppe zu empfinden. Ihre stahlblauen Augen, welches sie von ihrer Mutter geerbt hat, strahlen bis ins Unermessliche, die Lippen ziehen sich in die Horizontale und die Puppe wird nicht losgelassen. Lara ist sichtlich erfreut, dass das Problem zwischen Lara und Onkel Jason endlich geklärt zu sein scheint…


Im Hintergrund sieht man einen besorgten Vater auf einer Couch sitzen. Etwas mürrisch und ein Kopfschütteln ist zu erkennen. Seine Augen verformen sich zu Schlitze, er beginnt leise zu knurren und mit den Zähnen zu fletschen. Was ist denn nun schon wieder mit dem hitzköpfigen Los Angelino los? Er hält die Geschenkpackung, in dieser sich die Puppe und die Entschuldigungskarte befindet, fest in seinen Händen und starrt in die scheinbar leere Schachtel… Immer wieder blickt er nach vorn und sieht seine Tochter, wie sehr sie sich über dieses Präsent freut.


Zereo Killer: „Jason Crutch, du… du…“


Er spricht es nicht aus, doch in seinen Gedanken schwirren die schlimmsten Schimpfworte rum, die man sich nur so denken kann, doch immer noch ist die Frage nicht geklärt, weshalb er so sauer ist!? Nachdem er eine Wasserflasche verschmissen hat, schnappt er sich ein weiteres Mal diese Schachtel und holt die Entschuldigungskarte raus. Lara kriegt von den negativen Stimmungen ihres Vaters nichts mit…


Lara: „Ich muss mal für kleine Mädchen!“


Ohne seine Tochter auch nur anzusehen nickt der GFCW Heavyweight Champion und die Kleine zieht von dannen. Er scheint sich alleine und unbeobachtet zu fühlen, denn er öffnet die Karte von JC und liest, was drin steht…


Zereo Killer: „… und es tut mir Leid, dass ich deinen Papa bei Title Nights 2015 den Titel wieder abnehmen muss!“


Er zerknüllt die Geschenkverpackung und verwirft diese…


: „Hoppla!“


Eine neue Stimme betritt den Raum, indem sich bis vor kurzem Zereo Killer und seine Tochter Lara befanden. MacKenzie schreckt auf und blickt durch die Lounge und erkennt die Person, die den Raum betritt.


Zereo Killer: „Dr. Reuth!“


Ja, tatsächlich, es ist Dr. Sigmund F. Reuth! Er stattet den Widersacher seines besten Freundes (?) einen Besuch ab. Mit einer Geste fragt der Doc, ob er sich setzen darf. Double M steht sogar auf und schüttelt die Hand des Seelenklemptners.


Zereo Killer: „Bitte setzen Sie sich, Doktor!“


Und im Anschluss nimmt auch der Heavyweight Champion Platz auf der Sitzgelegenheit und fragt neugierig.


Zereo Killer: „Es ist mir eine Freude Sie endlich persönlich kennen zu lernen, dennoch frage ich mich, was mir die Ehre verschafft, dass Sie mich besuchen?“

Dr. Reuth: „Wissen Sie, Mike, das da...“


Er deutet beiläufig auf die zerschredderte Flasche und die Geschenkverpackung...


Dr. Reuth: „...zeigt mir, dass es viel Aggression in Ihnen gibt. Auffällig ist auch, dass Sie in Ihrer Rage nicht einmal sofort erkannt haben, dass ich angeklopft habe und hereingetreten bin. Soviel Aggression und Zorn lässt Sie unvorsichtig werden. Gerade in Ihrer „Branche“, wenn man das so nennen möchte, könnte das gefährlich werden. Hinterhältige Attacken sind ja hier schließlich an der Tagesordnung. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass Ihr Zorn mit meinem ehemaligen Patienten Jason Crutch zu tun hat. Ich meine...“


Er beugt sich etwas im Stuhl nach vorne auf Zereo Killer zu...


Dr. Reuth: „...zwischen Ihnen und Jason ist einfach das Problem, dass Sie wohl nie vernünftig miteinander gesprochen haben. Evtl. wollen Sie mir mal Ihre Sicht der Dinge erzählen, wie das alles überhaupt angefangen hat?“


Der Blick verfinstert sich, als der Name Jason Crutch fällt, andererseits ist es natürlich logisch, dass er über den Oberpollinger sprechen will. Weshalb denn sonst?! Dass sich die Beiden nicht mehr im Grünen sind erkennt sogar ein Blinder!


Zereo Killer: „Puh, das ist echt schwer zu sagen Doc. Wie hat das Ganze denn nochmal angefangen!?!? Vielleicht war ich sogar der Initialzünder, dass das alles aus dem Ruder gelaufen ist, denn ich konfrontierte ihn damit wie er reagierte, als er den Titel gegen Robert Breads verloren hatte… Allerdings meinte ich es nur gut, so ist das alles aus meiner Sicht abgelaufen. Tja, die Dinge nahmen eben ihren Lauf, wie es eben passierte… Ich habe Ihre Ansprache zu Beginn der Show gehört. Ihr Auftauchen war für jeden überraschend, vor allem für Jason Crutch selbst… Für mich war jedoch die größte Überraschung, dass er Sie einfach umgestoßen hat und Ihnen nicht mal auf die Beine geholfen hat! Das zeigt aus meiner Sicht wiederum nur, dass ihm der GFCW Heavyweight Title veränderte! Er ist einfach nur absolut verbissen und will nichts unversucht lassen wieder Champion zu werden! Er hintergeht damit nicht nur seine Fans, die aufgrund der Reaktion nach dem Verlust des Titels enttäuschte, sondern auch Sie, mein lieber Herr Doktor, als er Sie heute umgestoßen hatte und somit ihrer besten Freundschaft einen Tritt in den Hintern verpasste!“


Der „Doktor der Bosse“ nickt verständnisvoll und hat sich alles angehört. Doch bei dem letzten Satz lächelt er leicht.


Dr. Reuth: „An Ihrem Redefluss erkenne ich, dass diese Sache zwischen Ihnen und Jason Crutch ordentlich nagt. Was das, was zu Beginn der Show passiert ist, anbelangt, so kann ich Ihnen versichern: Jason Crutch und ich haben schon einiges durchgemacht. Er hatte vor Jahren, bis zu seiner Heilung vor einigen Monaten, den Bezug zur Realität verloren. Was glauben Sie, was ich in dieser Zeit alles von ihm gesehen habe? Es ist richtig, dass er mir gegenüber nie körperlich vorgegangen ist. Aber ich weiß, dass der Junge derzeit verwirrt ist. Und Sie können mir glauben, dass dieses Umschubsen meiner Freundschaft zu ihm keinen Abbruch tut. Denn ich will Jason helfen, so wie ich es immer getan habe. Und ich lasse ihn diesmal auch nicht im Stich. Er braucht mich – und er braucht auch Sie, Mike. Helfen Sie mir! Jason ist derzeit verloren in seinen Verschwörungstheorien. Er braucht Hilfe – und einen guten Freund!“


Der Amerikaner dreht sich vom Doc weg und nimmt einen kräftigen Schluck von einem Wasser… Ja, er hat mehrere Wasserflaschen immer bereitgestellt… Während er beinahe die halbe Flasche ext, gehen ihm natürlich die Worte des Docs durch den Kopf… Was ist wenn er Recht hat!?! Er will aber nicht, dass Reuth Recht behält, denn Jason Crutch ist einfach nur durchgeknallt!


Ohne dass ZK dem Seelendoc in die Augen schaut, presst er ihn die Entschuldigungskarte in die Hand und sagt folgendes.


Zereo Killer: „Und was ist damit??“


Dr. Sigmund F. Reuth nimmt das Kärtchen in die Hand und liest die Entschuldigung an seine Tochter…


Dr. Reuth: „Er hat sich offensichtlich bei Ihrer Tochter entschuldigt.“


Der eiskalte Blick wandert nun zu seinem Gesprächspartner. Mit seinen Iriden versucht er den Doc zu durchbohren und wirft noch folgende Worte hinterher.


Zereo Killer: „Haben Sie die Karte geöffnet und gelesen was drin steht???“


Nein, noch nicht. Dieser Aufforderung wird jedoch recht schnell Folge geleistet und leise liest er die Worte, die hier drin stehen…


Dr. Reuth: „...und es tut mir Leid, dass ich deinen Papa bei Title Nights 2015 den Titel wieder abnehmen muss!“


Wieder lächelt der Doc leicht und legt die Karte beiseite.


Dr. Reuth: „Sie sollten sich glücklich schätzen, Mike. Ich sehe auch hierin keine böse Absicht. Jason schätzt ihre kleine Tochter sehr. Das weiß ich, da er mir oft von ihr erzählt hat, als sie, nun ja, noch befreundet waren. Er würde ihr nie absichtlich wehtun wollen. Jason weiß, dass der GFCW-Heavyweight-Championtitel sehr wichtig für Sie ist. Und ein Titelverlust Sie fertig machen würde – und damit auch Ihre kleine Tochter Lara, die Sie ja wohl ungern leiden sieht. Von daher ist es völlig legitim, dass Jason sich schon vorab entschuldigt, falls dieser Fall eintritt.“


Mr. #ISGI schüttelt lediglich mit dem Kopf und erhebt sich vom Stuhl.


Zereo Killer: „Dr. Reuth… ich möchte Sie bitten…“


Weiter kommt Zereo Killer nicht. Ganz offensichtlich wollte er den Doc bitten, den Raum zu verlassen. In letzter Zeit wurden Gäste desöfteren schon mal aus seinem Lockerroom verwiesen. Doch diesmal scheint es – noch – anders, denn der Blick des Doc wandert hinüber zu der kleinen Lara, die eben den Raum betreten hat, zurück von der Toilette.


Dr. Reuth: „Hallo, Kleines. Möchtest du dich zu uns setzen? Wir haben gerade über dich gesprochen.“


Lara nimmt Platz und hält die Puppe ziemlich fest in den Händen. Sie lehnt sich zu ihrem Papa und blickt mit ihren wunderschönen blauen Augen Dr. Reuth an, der sie durch die Brille hindurch äußerst freundlich anlächelt.


Dr. Reuth: „Du bist ja dann wohl Lara. Dein Daddy hat mir viel von dir erzählt und auch dein Onkel Jason. Was hast du denn da für eine Puppe? Die ist ja wunderschön.“

Lara: „Die hab ich von Onkel Jason bekommen. Weil Onkel Jason und ich sind wieder Freunde.“

Dr. Reuth: „Das war aber freundlich von Onkel Jason. Mike, könnte ich die Karte nochmal haben?“


Was hat der Doc nun vor!? Mr. #ISGI kann sich auch nicht ganz vorstellen, was das nun soll… doch er will keinen großen Krieg ausbrechen lassen, wenn seine L mit dabei ist… Er nickt mit dem Kopf, wirft dem Doc allerdings einen bösen Blick zu und übergibt ihm das Kärtchen… MacKenzie ist sichtlich gespannt, was der Doc nun vor hat…


Der Doktor beugt sich vor zu Lara, zeigt ihr die Karte.


Dr. Reuth: „Lara, ich möchte, dass du mal laut vorliest, was da steht.“


Lara: „‘Entschuldige, Krümel, was bei dir zuhause passiert ist. Onkel Jason‘


Der Doc öffnet die Karte.


Dr. Reuth: „Hast du gewusst, dass hier auch noch was steht? Möchtest du auch das noch vorlesen?“


Die kleine Lara blickt etwas verdutzt zu ihrem Dad hoch. Tatsächlich hat sie noch nicht gewusst, dass da noch etwas steht.


Lara: „...und es tut mir Leid, dass ich deinen Papa bei Title Nights 2015 den Titel wieder abnehmen muss!“


Es werden Blicke unter allen drei Beteiligten gewechselt und ein Schweigen tritt ein. Lara scheint zunächst etwas verwirrt zu sein. Der Doc lächelt sie nochmal freundlich an.


Dr. Reuth: „Und was denkst du, was das heißen soll?“


Die Tochter von MacKenzie überlegt kurz… Was man aber sofort erkennen kann ist, dass sie überhaupt nicht sauer, eingeschnappt, eingeschüchtert oder Ähnliches ist…


Lara: „Ich glaube das soll heißen, dass mein Papa und Onkel Jason auch wieder Freunde sein sollten, egal was passiert ist.“


Stolz streichelt Dr. Sigmund F. Reuth der kleinen Lara über die Haare und nickt mit dem Kopf…


Dr. Reuth: „Ganz genau. So oder so Ähnlich, Kleines! Du bist sehr klug, weißt du das? Klüger, als manch Erwachsener.“


Dabei meint er Jason Crutch – und ganz offensichtlich auch Zereo Killer, den er während dieser Worte mit einem durchdringenden Blick würdigt.


Dr. Reuth: „Sehen Sie, Mike? Auch die kleine Lara hats verstanden! Onkel Jason will wahrhaftig nichts Böses, vor allem nicht Ihrer Tochter!“


Der Heavyweight Champion erhebt sich von seinem Sessel und baut sich vor dem Doc auf. Zereo Killer, der alte Hitzkopf, wird doch wohl nichts Falsches machen? Reuth scheint sich ein wenig unwohl in seiner Haut zu fühlen… doch ZK kniet sich lediglich vor seine Tochter hin, damit er mit ihr auf Augenhöhe ist und sagt zur kleinen L.


Zereo Killer: „Was sagst du, meine Kleine? Lass uns jetzt ein bisschen spielen. Der Onkel Doc will gerade gehen, stimmt‘s???“


Ein durchdringender Blick in Richtung des „Onkel Docs“. Dieser räuspert kurz und seufzt tief durch… Er murmelt auch etwas vor sich hin, dass das Gespräch nicht ganz so verlaufen ist, wie er es für sich erhofft hatte. Er dreht um und geht wortlos zur Tür. Doch bevor er den Raum verlässt, macht er nochmal auf dem Absatz kehrt.


Dr. Reuth: „Ich hatte gehofft, dass wir etwas weiter kommen würden. Ich hatte gehofft, Sie könnten über Ihren Schatten springen, Mike. Aber ganz offensichtlich haben sowohl Jason als auch Sie sich so verrannt, dass wir Sie beide nicht mal an einen Tisch bekommen. Ich gehe jede Wette ein, man könnte Ihre Freundschaft wiederherstellen.“


Er blickt beinahe etwas traurig – oder resignierend? – zu Boden. Dann ein letztes Mal zu Zereo Killer auf.


Dr. Reuth: „Wenn Sie sich aber beide so sperren, wird wohl nichts anders übrig bleiben, als dass es sich wirklich bei Title Nights entscheidet. Dort wird man herausfinden, wer der GFCW-Heavyweight-Champion sein wird. Und ich hoffe inständig, dass dieses Match Sie beide endlich wieder zur Vernunft bringen wird.“


Die Tür wird hinter dem Doc verschlossen. Allerdings haftet der Blick von Mike MacKenzie noch eine ziemliche Weile darauf… Die letzten Worte des Docs scheinen sich sehr in sein Hirn hineingebrannt zu haben…


Lara: „Dad…??“


Es ist wirklich schade um die Freundschaft zwischen Zereo Killer und Jason Crutch… verdammt, musste es tatsächlich so weit kommen??? Sie haben sich gegenseitig emotional hochgetrieben, viel weiter als es hätte kommen müssen. Beide haben Schuld, keiner ist unschuldig… Was ist, wenn…


Lara: „Papa?!?!“


Nun ist er von seinen Gedanken losgerissen, genauso wie sein starrer Blick zur Tür! Nun scheint er wieder nur Augen für seine Tochter zu haben…


Lara: „Du musst das mit Onkel Jason klären, okay??“


Sein Lächeln verschwindet, ein ernster Blick wird aufgesetzt… Er nickt, streicht ihr über die Haare.


Zereo Killer: „Das werde ich, Kleines! In zwei Wochen! Das werde ich!“




There ain't no grave can hold my body down
There ain't no grave can hold my body down
When I hear that trumpet sound I'm gonna rise right out of the ground
Ain't no grave can hold my body down

Well, look way down the river, what do you think I see?
I see a band of angels and they're coming after me
Ain't no grave can hold my body down
There ain't no grave can hold my body down

Well, look down yonder Gabriel put your feet on the land and see
But Gabriel don't you blow your trumpet 'til you hear it from me
There ain't no grave can hold my body down
Ain't no grave can hold my body down

Well, meet me, Jesus, meet me, meet me in the middle of the air
And if these wings don't fail me I will meet you anywhere
Ain't no grave can hold my body down
There ain't no grave can hold my body down

Well, meet me mother and father, meet me down the river road
And momma you know that I'll be there when I check in my load
Ain't no grave can hold my body down
There ain't no grave can hold my body down
There ain't no grave can hold my body down




Das Theme eines Mannes, der es nochmal wissen will, ist lautstark aus der Soundanlage des ISS Domes zu hören und absolut jeder GFCW Fan sollte mittlerweile wissen, zu wem dieser Song gehört!


Sofort bricht großer Jubel aus, denn natürlich ist auch der ältere Bruder von Zereo Killer äußerst beliebt! Ein schauriges Gefühl huscht der Crowd über den Rücken, als sie sehen, wie The Godlike den weißen Sarg zum Ring schiebt. Während dieser Aktion wurde die Halle in ein dunkles Rot eingefärbt. Der glatzköpfige Hüne begibt sich in Richtung Geviert und schiebt den Sarg vor sich hin. Seine Mine hat sich unlängst verfinstert, er ist sichtlich konzentriert und kann es kaum erwarten, dass er den Demon of Death bei Title Nights 2015 in die Finger kriegt.


Samt der letzten Ruhestätte am Ring angekommen, blickt er dieses weiße Kunstwerk einen Moment lang an, ehe er sich dann davon entfernt und das Geviert entert. Der Sarg steht ungefähr zwei bis drei Meter vom Squared Circle entfernt. Das Theme fadet langsam aus, jedoch bleibt die Halle in diesem bedrohlichen Rot eingefärbt. The Godlike hat ein Mikrofon zugeworfen bekommen, welches er lässig abfangen kann. Er baut sich in der Mitte des Ringes auf, dreht sich in Richtung des Sarges und starrt diesen an. Der Hüne lässt diesen Moment ziemlich lange auf sich wirken, bevor er das Sprechgerät zu seinen Lippen führt… Das laute, tiefe Ein- und Ausatmen ist sehr deutlich zu hören, ein leichtes Knurren ist ebenfalls zu vernehmen. Eine düstere Stimmung wird nicht nur durch den weißen Sarg hervorgerufen, sondern auch durch das komplette Erscheinungsbild des älteren Bruders von Zereo Killer. Das Mic ist unlängst bei seinen Lippen, nun ist seine tiefe, raue Stimme zu hören.


The Godlike: „Schon bald wirst du deine letzte Ruhestätte gefunden haben, Dämon!“


Er starrt in die Kamera, die sein Haupt gerade in Großformat zeigt.


The Godlike: „Ich werde dir dabei behilflich sein, dass du für immer in Frieden ruhen wirst…“


Erneut eine kurze Redepause. Er bewegt nicht seinen Kopf, aber man kann an seinen Pupillen erkennen, dass er die Reaktionen des Publikums wahrnimmt.


The Godlike: „Die Frage ist lediglich… kann ein Dämon in Frieden ruhen?“


Langsamen Schrittes geht der glatzköpfige Hüne durch das Geviert, mustert dabei immer wieder den Sarg.


The Godlike: „Wir werden es in zwei Wochen herausfinden! Bei Title Nights 2015 werde ich meine Rache bekommen! Du hattest mich einmal geschlagen, weil ich direkt vor meinem Match attackiert wurde. Erinnere dich, Dämon! Du konntest mich trotz alledem nur knapp besiegen, verstehst du?“


Plötzlich bleibt der Los Angelino stehen und schaut in Richtung Auftrittsrampe.


The Godlike: „Genieße deinen Auftritt bei GFCW Title Nights 2015, denn das wird dein letzter sein! Ich werde dich dorthin zurückschicken wo du Dämon hergekommen bist… in die Hölle!!!“


Wie ein Monster baut sich der Göttliche in der Mitte des Ringes auf, schaut abermals durchs Publikum! Viel Zuspruch und viele Pops erhält der ältere Bruder des amtierenden GFCW Heavyweight Champions! Es war auch eine kurze, beeindruckende Rede! Muss mehr gesagt werden? Nein! Es ist alles gesagt! Die Weichen für Title Nights 2015 wurden gestellt! The Godlike gegen The Demon of Death in einem Sargmatch!


Wie aus dem Nichts schießen vier Blitze von der Hallendecke direkt auf den Sarg! Ein lautes Stöhnen geht durch die Halle, denn die Menschenmenge wurde geradeeben zu Tode erschreckt! Mit dem Blitzeinschlag geht auch in der kompletten Halle das Licht aus… Der weiße Sarg beginnt zu brennen und ein schauriges Lachen ist zu hören! Dann, auf dem Titantron! Ein Bild!!! Ein sehr dunkles Bild! Man kann nicht wirklich etwas erkennen, denn lediglich im Hintergrund des Bildes gibt eine spärliche Flamme einsam auf einem Tischchen stehend Licht!

Vom Mann, der direkt vor der Kamera steht, ist nur die Silhouette zu erkennen… allerdings braucht man kein Prophet zu sein um zu wissen, dass es sich um den angesprochenen Demon handelt… Er lacht noch einmal laut auf und beginnt im Anschluss zu sprechen.


Trotz der düsteren Szenerie kann man erkennen, dass der Demon of Death immer noch leicht außer Atem ist, der muskulöse Körper glänzt regelrecht vor Schweiß und bereits verlaufener Bräunungscreme. Scheinbar ist dieser Einspieler live, denn der Dämon hat ja gerade vor wenigen Minuten noch ein Match gegen Ryder bestritten.


Demon of Death: „The Godlike … du willst also dafür sorgen, dass ich in Frieden ruhen werde?! Oder willst du mich doch hinab in die Hölle schicken? Du musst dich schon entscheiden. Wobei die Hölle tatsächlich ein friedlicher Ort für einen Dämonen ist. Hehehe. Godlike, jetzt pass gut auf. Von der Hölle verstehst du nichts, das ist ganz klar mein Metier! Vielmehr wirst du schon bald in den Himmel zurückkehren, um deinem Schöpfer gegenüber zu treten! Doch Obacht: Du bist bereits einmal von den Toten auferstanden, mein Freund! Niemand, wirklich niemand schafft es, dieses Kunststück zweimal fertig zu bringen. Nicht einmal … ein Gott. Dieses Mal wirst du von der Bildfläche verschwinden, Godlike, ein für alle Mal werde ich dich vernichten, du sollst nie wieder auf dieser Erde wandeln, ja seht nur gut hin, schaut ihn euch noch einmal an, diesen wahrhaft Göttlichen … denn schon bald wird alles Göttliche wie vom Erdboden verschluckt sein … hinab gezogen … in den finsteren Schlund der Hölle.“


An dieser Stelle macht der Demon eine künstlerische Pause und beugt sich jetzt genau in Richtung der Kamera vor, so dass sich aus der Düsternis die dunkelrote Maske nach und nach abzeichnet, bis schließlich der Fokus auf den mit roten Äderchen durchzogenen Augen liegt.


Dämon: „The Godlike … dein Sarg steht schon bereit, du wirst brennen … deine Zeit … ist abgelaufen. DU wirst … in Frieden ruhen!“


Was für beeindruckende, Angst einflößende Szenen des Dämons! Nach diesen letzten Worten ist er auf dem Titantron schon wieder verschwunden und The Godlike bekommt die ganze Aufmerksamkeit! Das einzige Licht, welches von der Halle gespendet wird, ist der brennende Sarg, dessen Flammen immer weiter in die Höhe stechen!


Dann passiert es! Von einem Moment auf den Anderen, als hätte Irgendjemand einen Lichtschalter gedrückt, sind die Flammen verschwunden und langsam geht das Licht in der Halle wieder an!!! Wie von Geisterhand wurde die Flamme von einer riesigen Löschdecke erstickt! Dem Glatzkopf fällt der Schallwandler aus der Hand, geht langsam und ungläubig aus dem Ring und nähert sich der Decke… Er traut sich kaum diese anzugreifen… Er ist sehr skeptisch… Auch die Fans sind gespannt, in welchem Zustand sich der Sarg nun befindet!


Langsam, Zentimeter für Zentimeter nähert er sich der riesigen Löschdecke… Er greift mit der linken Hand nach dem Feuertöter und… als The Godlike die Löschdecke berührt. Der Glatzkopf erschrickt! Die Decke ist eiskalt, außerdem fällt sie zusammen, als er sie berührt!


Pete: „Wie zum Teufel ist das möglich??“

Sven: „Wo zur Hölle ist denn der Sarg??“


Der Glatzkopf geht langsam und ungläubig die Rampe hoch und dreht sich auf der On Stage nochmal um… Er sieht, wie einige Staff Member der GFCW die Löschdecke entfernen. Auch The Godlike kann nicht glauben, was er hier zu sehen bekommt. Die Löschdecke liegt auf dem Hallenboden, der brennende Sarg ist spurlos verschwunden. Hat hier der Teufel seine Hände im Spiel??? Nein, wohl eher ein Dämon…



Der Dämon des Todes!!!



Es ist ruhig geworden um den Meister des Bark, den Könner des TGO – und den ehemaligen GFCW-Intercontinental-Champion. Aber die Ereignisse, denen Johnboy Dogs Abstinenz in der letzten War Evening-Show zugrunde liegen, waren auch bilderbuchhaft für Szenarien, wie sie nicht ablaufen sollten, das weiß selbst der erfahrene alte Hase. Und so hat er eine Show ausgesetzt. Kein Interview mit Mac Müll. Kein Interview mit Tammy. Kein Dog's Inn, in dem es um alles geht, nur nicht um ihn. Keine kryptischen Backstagebotschaften, die er an Gegner aussendet, die ihn ohnehin nicht ernstnehmen – aber heute. Heute kann man das alles bringen, denn der Hund ist wieder im Lande. Doch es verwundert, wie er das ist. Im Anzug. Mit schlecht sitzender Krawatte und Schweißperlen auf der Stirn. So wankt er über den Gang und oben rechts im Bild ist so gerade eben noch die Einblendung zu sehen, die uns signalisiert, dass das ganze wohl „Last Week“ stattgefunden hat, also gar nicht so richtig frisch ist. Wann genau das war..offen. So wenig Menschen wie hier unterwegs sind, kann es aber kaum während der Show gewesen sein, denn dann wäre hier wesentlich mehr los.


Der Hund hält schließlich vor einer großen breiten Tür an – der Zugang ist sicherlich behindertengerecht, wenn man sich ansieht, wie breit die Türe ist. Ebenerdig ist bei den GFCW-Shows ja sowieso fast alles, da ist man Vorbild, National wie International. Der Hund klopft ein, zwei Mal an die Türe und scheint schließlich eine Aufforderung zu hören, sie zu öffnen. Schließlich tritt er in das Büro, das eigentlich jeder in der GFCW kennt, das aber dennoch immer mal wieder anders aussieht: Weiße Wände, eine Dublette von jedem Titel in der GFCW – inklusive des ehemaligen Galaxy-Titles und des Bierzelt-Titels – schmücken die Wand ebenso wie Bilder einiger bedeutender GFCWler, von denen jedoch keiner aus der Neuzeit der GFCW stammt. Vielleicht wird es irgendwann Zeit, die Wand um einige der heute Aktiven zu erweitern – noch aber blickt man eben auf Gesichter des „Damals“. Das macht dem Mann im großen Drehstuhl aber nichts aus, der dem Hund nun herzlich entgegenblickt: Claude „Dynamite“ Booker, über den zu schreiben eigentlich jedes Wort zu viel wäre, weil jeder weiß wer er ist, was er zu tun hat und wofür er steht.


Dynamite: „Ah, der Hund. Setz dich doch bitte.“


Johnboy Dog scheint ein wenig verwirrt ob der fast schon freundlichen Ansprache des Ligenchefs, folgt aber dessen Aufforderung und nimmt auf dem Schwingstuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches Platz. Als er das letzte Mal vor den GFCW-Kameras hier war, wirkte er um einiges selbstbewusster, fröhlicher, abgeklärter. Aber das war ja auch vor dem schlimmsten Unfall der ihm hat passieren können.


Dynamite: „Ich....“

Johnboy Dog fährt dem armen Claude allerdings kurzerhand in die Parade, wenngleich unbeabsichtigt, weil er im gleichen Moment etwas sagen wollte – und Dye ihn schließlich gewähren lässt.


Johnboy Dog: „Du wolltest mich sprechen? Hier bin ich.“

Das klingt halbwegs gefasst, ohne allerdings die sonst so beliebten kauzigen Untertöne des Hundes. Ein Lächeln hat er gerade auch nicht parat, aber Dye wird sicher ohne dies auskommen.


Dynamite: „Das ist gut, dass Du hier bist. Du weißt, mir ist daran gelegen, dass sich meine Mitarbeiter und die Crew wohlfühlen. Ich helfe auch gern, wo ich kann....aber...“
Johnboy Dog: „.....ja?“

Dynamite macht eine längere Kunstpause und schaut betreten in Richtung des Fensters, des einzigen im ansonsten gut klimatisierten Büro des Owners.

Dynamite: „Der Zwischenfall mit Carina Valentina hat die GFCW, hat mich und sogar Lionel Jannek tief erschüttert.“
Johnboy Dog: „Entschuldige, wenn ich dir so dazwischengrätsche, aber du hörst dich an, als sei sie gestorben. Es war ein Unfall, wie er passieren kann. Nicht passieren sollte, aber kann.“

Dynamite schüttelt den Kopf und rührt mit dem Löffel im mittlerweile kalten Kaffee herum.


Dynamite: „Das Problem an der Sache ist, dass Miss Valentina keine Aktive der GFCW ist. Sie ist nicht dafür trainiert, Stuhlschläge einzustecken und-“


Johnboy Dog hat die Hand gehoben und so unwillig Dynamite auch scheint, dass er hier erneut unterbrochen wird, so gern gibt er mit einem Seufzen doch dem Hund wieder das Wort.


Johnboy Dog: „Wenn sie doch keine Aktive ist, was vollkommen richtig ist, was hat sie dann im Ring verloren bitteschön?!“

Dynamite: „Naja, das würden wir sie ja gern fragen, aber...“
Johnboy Dog: „Ich weiß, sie ist gerade nicht in der Lage zu sprechen. Aber mich würde wirklich interessieren, warum sie sich so plötzlich zwischen Jannek und mich wirft, nachdem er sie vorher behandelt hat wie das allerletzte Stück Scheiße auf diesem Planeten!“
Dynamite: „Ehm Dan....hier schauen auch Jugendliche zu. Natürlich frage ich mich auch, warum sie sich dazwischengeworfen hat, doch außer ihr wird es niemand wissen. Ich habe nun aber ein anderes Problem. Vorhin riefen mich Pressevertreter an und fragten, wie ich es rechtfertigen kann, einen psychopathischen Stuhlschwinger, der auch vor Frauen nicht zurückschreckt, in meinen Ring zu lassen – in einem Programm, das auch Frauen und Kinder gern sehen. Und so ungern ich das zugebe: Die Frage ist nicht unberechtigt.“
Johnboy Dog: „Dein...Ernst?“

Der alte Mann sieht leicht pikiert und amüsiert aus, schüttelt allerdings auch in den gleichen Momenten den Kopf. Aber Dynamite scheint es wirklich ernstzumeinen – oder aber dazu verdonnert zu sein, eben dies zu tun.


Dynamite: „Die GFCW ist ja keine Kindergartenliga mehr. Wir sind längst auf einem Level und werden von Menschen gesehen, die niemals daran gedacht hätten, Wrestlingfans zu sein und es nur durch uns geworden sind. Und eigentlich haben wir ein relativ Familienfreundliches Programm...“
Johnboy Dog: „Ein Familienfreundliches Programm, in dem ein Interviewer erschossen, jemand angekotzt und Wifes von Niggern gepimpt werden – im Ernst?!“


Der Hund scheint hier weder die Welt zu verstehen, noch worauf Dynamite eigentlich hinauszuwollen scheint.


Dynamite: „Das.....ist Teil des Programmes. Geplant und so. Der Stuhlschlag indes war nicht so geplant. Das wird Lionel Jannek genauso sehen.“

Johnboy Dog steht ruckartig auf und baut sich vor seinem Stuhl auf, als könne und wolle er die Welt nicht mehr verstehen – daher wehte also der Wind?!


Johnboy Dog: „Mich interessiert nicht, was Lionel Jannek sieht, Dye. Ich habe Carina getroffen und ich trage auch die Verantwortung für mein Handeln – wie soll ich denn ruhig schlafen, wenn ich nicht weiß wie es ihr geht? Wenn ich nicht weiß, warum sie gehandelt hat wie sie es tat?“
Dynamite: „Du könntest es wie Lionel Jannek machen und sie im Krankenhaus besuchen?“
Johnboy Dog: „Was?! Was bitte soll ich im Krankenhaus, außer weitere Begegnungen mit einem Menschen heraufbeschwören, den ich in meinem Leben nicht mehr sehen will – das Match bei Title Nights mal ausgenommen? Ich glaube ja langsam echt, dass es hackt.“


Empört ist noch ein sehr netter Ausdruck für das Bild, das JBD hier abgibt. Tatsächlich scheint er ziemlich erbost über das zu sein, was ihm der Stuhlmann der GFCW hier vorsetzt...hat wohl etwas von ziemlich kaltem und bitterem Kaffee, den er da schlucken muss.


Johnboy Dog: „Ich bin zurückgekommen, weil Du es wolltest. Und ich habe in jedem Gottverdammten Match meine Knochen hingehalten – und manch eine Verletzung in Kauf genommen. Nie aber die eines Gegners oder eines Gegenübers!“


Dynamite nickt nur.


Johnboy Dog: „Und ich habe mir verdammt nochmal den Respekt der Truppe erarbeitet. Denkst Du, ich habe über Nacht alles verlernt, nur weil sich jemand zur falschen Zeit und am falschen Ort in einen Stuhlschlag geworfen hat, der nicht für diese Person bestimmt war?“


Dynamite gönnt sich und dem Hund einen Moment Ruhe und scheint dann zu überlegen. Mit einer nur zu eindeutigen Geste fordert er den Hund auf, sich hinzusetzen und ist nun selbst derjenige, der aufsteht.


Dynamite: „Dan. Ich höre immer nur, was du tust und machst. Meist ist es gutes – in dem Fall aber....du hättest es verhindern können, indem Du Miss Valentina keine Karte gibst. Das hast du aber getan – gut, du konntest nicht wissen, dass sie plant, sich irgendwo zwischenzuwerfen – den Punkt akzeptiere ich auch. Aber....was bitte sollte der Stuhlschlag gegen Lionel Jannek, der dummerweise ja noch mein – und unser – amtierender GFCW-Intercontinental-Champion ist? Wäre dir eine Verletzung da etwa egal gewesen? Hättest Du sie billigend in Kauf genommen?“


Johnboy Dog schnauft genervt, blickt dann demonstrativ zur Seite und auf die Uhr.


Johnboy Dog: „Das ist es also, ja? Du wirfst mir also den Stuhlschlag vor und dass ich ihn hätte verhindern können? Und nicht nur das, indem Du Lionel Jannek dazu verurteilst, mein Match zu kommentieren, bringst Du noch zusätzlichen Pfeffer rein, ja? Das ist doch arm, Dye!“


Dynamite schüttelt den Kopf, aber Beschwichtigungsversuche scheinen hier von vornherein zum Scheitern verurteilt. Deshalb hebt er nur die Hände, muss dann aber doch noch etwas loswerden – hoffentlich etwas, das den Hund nicht auf die Palme bringt!


Dynamite: „Das Match für Title Nights ist fix. Als neutraler Beobachter wünsche ich mir einen fairen und ausgeglichenen Kampf, der die Fans sehr unterhält. Aber dazu müsst ihr – Jannek und du – den Kopf freibekommen. Versprichst du mir das?“

Dynamite, der den Kopf während seiner kurzen Ansprache gesenkt hatte, hebt diesen nun wieder – und ist allein. Kein Johnboy Dog mehr da, der sich mitsamt seines zerknitterten Anzugs auf den Weg zu seinem Match gemacht hat....



Irgendwo in den Katakomben des ISS Dome. Es ist dunkel. Wieder einmal leuchtet schwach ein Lichtlein, im Hintergrund ist leise Heavy Metal Musik zu hören. Einige Gestalten und Schatten huschen durchs das Licht und verdunkeln für einen Moment das Bild. Dann von irgendwoher sehen wir in Großaufnahme Jasper Randall vom Fight Club. Er ist bereits in seinen Inring-Klamotten gekleidet und trägt den mausgrauen Kapuzenpulli, die die beiden Fight Club Member stets zu tragen pflegen. Er ist der Kamera im Profil zugewandt, doch ruckartig dreht er den Kopf Richtung Kamera. Und mit heiserer Stimme beginnt er langsam zu sprechen.


Jasper Randall: „Johnboy Dog. Erinnerst du dich? Es mag dir vorkommen wie eine Ewigkeit, doch es ist noch gar nicht allzu lange her. Es war im Frühjahr diesen Jahres. Der Intercontinental-Champion-Titel war vakant und ein Turnier sollte darüber entscheiden, wer neuer Titelträger wird. Die Quoten zeigten eine eindeutige Tendenz: Johnboy Dog, Player oder der Puppenspieler. Einer von ihnen wird der neue IC-Champion werden. Dieser Meinung war nicht nur die sogenannte GFCW-Galaxy, sondern die gesamte Medienlandschaft. Aber, alter Mann, erinnerst du dich auch, was dann geschah?“


Von rechts tritt Drake Ackley heran. Er kaut Kaugummi und schaut einfach nur cool aus.


Drake Ackley: „Ein Fatal Four Way sollte entscheiden. Und es waren wir, der Fight Club, Jasper Randall und Drake Ackley, die sich entgegen aller Erwartungen in das Finale kämpften. Und um das deutlich zu machen: Wir ließen selbst einen der Anwärter, nämlich den Puppenspieler, hinter uns, kegelten ihn eigenhändig aus dem Turnier. Und plötzlich waren WIR es, von denen alle sprachen.“

Jasper Randall: „Während die Quoten sich nach Feststellung des Finales ganz klar auf dich legten, Johnboy Dog, sorgten wir für die nächste Überraschung. Niemand traute uns das Unmögliche zu. Niemand wollte auch nur einen Gedanken daran verschwenden, dass der Fight Club sich durchsetzen könnte. Niemand glaubte an uns, vertraute uns. Und was passierte? Der Fight Club wurde zum ersten Doppelchampion in der langen Geschichte dieses Unternehmens. Wir haben euch alle drangekriegt. Entgegen eurer Erwartungen, entgegen eures Misstrauens und eures hochnäsigen, herablassenden Getues hat der Fight Club damals einmal mehr bewiesen, wieso wir eine MACHT sind, mit der zu rechnen ist.“

Drake Ackley: „Und hätte es nicht die Obrigkeiten, die BOSSE, gegeben, die uns dann unverständlicherweise in ein Fatal Four Way Cage Match gesteckt hätten, wären wir heute noch IC-Champion.“


Im Hintergrund sieht man plötzlich, dass sich mehrere vermummte Gestalten aufgestellt haben. Man erkennt eigentlich nur ihre Silhouetten. Aber ganz klar: Hier haben sich mehrere Mitglieder des Untergrundklubs Fight Club eingefunden.


Jasper Randall: „Ihr alle habt uns nie geglaubt. Rechnet denn einer von euch damit, dass wir Johnboy Dog heute ein weiteres Mal in seine Schranken verweisen können?“


Und er lächelt abfällig.


Jasper Randall: „Wohl kaum. Ihr traut uns noch nicht. Ihr scheint uns immer noch nicht für voll zu nehmen. Ihr glaubt immer noch, dass wir nur eine kurzzeitige Erscheinung sind, die bald wieder verschwinden wird. Fakt ist, Leute: Wir bestehen in der GFCW bereits seit über einem Jahr. Wir sind eine Institution. Du hingegen, Johnboy Dog, bist ein Relikt. Eine Erscheinung der Vergangenheit. Glaubst du denn auch nur für eine Sekunde, dass deine beiden Runs als Intercontinental-Champion irgendjemandem in der dieser Company einen Scheiß bedeuten? Du bedeutest nichts, Johnboy Dog! Du wirst bald in Vergessenheit geraten sein. Womöglich schon nach dem heutigen Abend. Denn während du danach strebst, in die Main Event Sphären dieses Unternehmens vorzustoßen, werde ich dich heute Abend höchstpersönlich auf den Boden der Tatsachen zurückholen.“


Jasper wirft einen kurzen Blick hinter sich, zu den vermummten Fight Club Membern.


Jasper Randall: „Du hattest deine Momente. Momente, die zwar niemandem außer dir etwas bedeuten, aber gut. Nachdem das Match heute Abend über die Bühne gegangen ist, wirst du erkennen, dass du nichts weiter bist als genau das, wofür die Menschen den Fight Club halten: Eine Modeerscheinung. Ein Spiegelbild ihrer selbst, die in dir nichts weiter sehen als die Möglichkeit, es selbst einmal zu etwas Großem bringen zu können, egal, wie alt man ist. Ooooh, wie irren sie sich doch!“

Drake Ackley: „Dir muss klar werden, alter Hund, dass das eine falsche Denkweise ist! Denn wenn ihr in euch geht und darüber nachdenkt, würdet ihr erkennen, dass es nur eine Lebensweise gibt.“


Einer der Vermummten reicht Drake Ackley eine brennende Kerze. Ackley hält emotionslos seine Hand nur wenige Zentimeter über die Kerze. Das Feuer flackert wirr, als würde es nach seiner Hand greifen wollen. Drake Ackley bleibt emotionslos, während er seine Hand stetig weiter Richtung Flamme senkt.


Jasper Randall: „Die Lebensweis des Schmerzes, JBD. Wir haben keinerlei Empfindungen mehr außer Schmerz. Und wir lechzen danach, dass du uns genau das zufügen wirst. Schmerz! So lechze ich daran, dass du mir heute Abend Schmerz zufügen wirst. Doch ebenso wie wir die Fans enttäuscht haben, dass wir im IC-Titelturnier damals nicht sang- und klanglos ausgeschieden sind, so wirst du sie enttäuschen. Doch auf eine andere Art und Weise. Du wirst unterliegen, Johnboy Dog. Du wirst mit voller Wucht gegen das von den Fans selbst projizierte Spiegelbild schlagen, und dieser Spiegel wird in Abermillionen Teile zerbersten. Und dann werden die Menschen erkennen, dass wir Recht haben.“


Ackley hat die Hand bis wenige Millimeter über die Flamme gesenkt, er knirscht mit den Zähnen, er zuckt etwas. Dann plötzlich hält er es doch nicht mehr aus, nimmt die Hand weg, bläst die Kerze aus. Und er zeigt seine schwarze, etwas verkohlte Handinnenseite in die Kamera.


Jasper Randall: „Das ist es, was uns ausmacht, JBD. SCHMERZEN! Und du? Kannst du dagegenhalten? Kannst du genauso viel aufopfern wie wir? Wir kämpfen um alles, alter Mann. Jeden verdammten Tag! Gegen die Ungerechtigkeit des Systems, gegen die Ungerechtigkeit der Fans und gegen die Ungerechtigkeit von Claude Booker! Du, JBD, kannst uns aber genauso wenig aufhalten wie Claude Booker oder all die anderen BOSSE. Denn wir sind die Naturgewalt, die dagegen aufbegehrt. Heute Abend, JBD, zeige ich dir unseren Weg auf – schon wieder! Und das...am eigenen Leib!“


FADE OUT



Dr. Dick: „Der Schwinger der Gerechtigkeit!!!“


Ein DICKes Grinsen wird in die Kamera gehalten. Er ist hier! Um ihn ist es in den letzten Shows etwas ruhig geworden… naja, wenn man die Szene der vergangenen War Evening Ausgabe mal absieht!


Auf alle Fälle hält er den Schwinger der Gerechtigkeit fest in seinen Händen! Die Kamera hält drauf, auf den Dick Stick!!! Das lange, harte Eisenrohr mit dem Wort „DICK STICK“ draufstehend!


Dr. Dick: „Ich bin wieder da, ob ihr wollt oder nicht!!“


Er leckt sich seine Lippen ab, fasst sich einmal kurz in den Schritt und klopft mit dem Dick Stick gegen die Mauer.


Dr. Dick: „Der wichtigste Wrestler der GFCW, den es jemals gegeben hat!!! Denn ich bin immer noch ungeschlagen, versteht ihr?“


Naja, ist ja auch nicht so schwer, oder? Wann hatte Dr. Dick das letzte Match? Naja, egal… Dennoch ist es schon ziemlich unglaublich, dass der Frauen-Arzt tatsächlich noch keine einzige Niederlage in der GFCW einstecken musste.


Dr. Dick: „Ich war nun so lange nicht mehr hier, weil ich etwas Urlaub brauchte…“


Der Busendorfer packt ein paar Fotos aus und hält sie in die Kamera… Dort sind halbnackte, sich in lasziven Posen befindende Frauen hinter einer Glasscheibe zu sehen.


Dr. Dick: „Ich war mit Dirty Mary in Amsterdam und wir waren Schaufensterbummeln!“


Ach… jetzt verstehen wir… Zumindest die Erwachsenen… Naja, wenn wir ehrlich sind wissen die Kinder von heute längst was das zu bedeuten hat! Immerhin biste heutzutage nicht mehr cool, wenn du unter 14 noch nicht gefickt hast!


Dr. Dick: „Ich bin aber wieder etwas früher aus dem Urlaub zurückgekommen, weil mir meine Viagra Tabletten ausgegangen sind!“


Einen kurzen Moment lässt er diesen Satz auf sich wirken… dann kann er nicht mehr vor lauter Lachen! Er klopft sich mit dem Dick Stick auf seinem Schenkel und deutet dem Kameramann, dass er „da rüber“ filmen solle.


Dr. Dick: „Siehste?! Sogar Dirty Mary kriegt sich nicht mehr ein vor lachen!“


Der Kameramann filmt die aufreizende Blondine, die niemals lacht! Die blonden Haare zu einem Dutt zusammengebunden, eine schwarze Nerd-Brille sitzt auf ihrer Nase, welche sie gerade mit dem Kuli zurecht schiebt. Ihr wichtigstes Arbeitsuntensil, das Klemmbrett, hat sie natürlich auch fest in ihren Händen. Das passende Sekretärinnenkostüm – heute ganz in Schwarz – darf natürlich auch nicht fehlen! Sie sieht fabelhaft aus… allerdings verzieht sie keine Mimik… Keine Spur von einem Lachen ist zu erkennen. Naja, es ist schließlich Dr. Dicks Ehefrau, er muss sie doch bestens kennen, oder?


Dr. Dick: „Ich brauch sowas natürlich nicht, because I CAN DO IT ALL NIGHT LONG BABY!!!“


Mit beiden Händen greift er sich nun den Dick Stick, positioniert diesen zwischen seinen Beinen und naja… der Stick soll wohl seinen Dick symbolisieren. Mit seinem Becken schwingt er gekonnt mehrmals vor und zurück, die Kamera hält einfach mal drauf.


Nach kurzer, erledigter Arbeit wischt er sich seinen imaginären Schweiß von der Stirn und atmet sehr schwer durch… dann fokussiert sich der Mann, dem die Schlampen vertrauen, wieder der Kamera, die immer noch auf sein Teil gerichtet ist.


Dr. Dick: „Hey, ich bin hier oben!“


Nun sieht man endlich wieder sein Gesicht. Von Dicks und Sticks und Dicksticks hat man schließlich schon genug gesehen. Der Doc ist wohl nicht bloß wieder hier um zu sagen, dass er im Urlaub war? Er ist wohl nicht bloß wieder hier um sein Ding in die Kamera zu schwingen? Nein, natürlich nicht!


Dr. Dick: „Ich bin wieder hier, um erstens meine Siegesserie weiter auszubauen und… um einen guten Freund zu besuchen!“


What?! Einen guten Freund? Wem zum Teufel meint er denn damit!? Plötzlich dreht sich der Busendorfer zur Seite und erkennt eine Person!


Dr. Dick: „Ach wie schön! Wenn man gerade von den guten Freunden spricht, tauchen sie auch auf!“


Die Kamera schwenkt herum und wir sehen … den Demon of Death! Der höllische Todesfanatiker läuft scheinbar völlig in seinen Gedanken verloren in die Richtung Dr. Dicks und der Kamera. Er ist noch gute 10 Meter entfernt, als er plötzlich aufblickt und seinen ehemaligen Widersacher erkennt. Zunächst springt ihm der Dick Stick ins Auge, und scheinbar überlegt der Riese tatsächlich für den Bruchteil einer Sekunde, einfach kehrt zu machen und auf demselben Weg wieder zu verschwinden, aus dem er gekommen ist. Doch dann entscheidet er sich doch dagegen, denn Weglaufen ist eines untoten Dämons nun ja auch nicht würdig. Er bleibt einfach stehen und wartet.


Dr. Dick, Dirty Mary und der Kameramann gehen in Richtung des Dämons. Hatte der Frauen-Arzt tatsächlich den Demon of Death gemeint als er sagte „guter Freund“?


Dr. Dick: „Hier bist du ja, Buddy!“


Tatsächlich! Doch diese Freundschaft scheint tatsächlich sehr einseitig zu verlaufen. Der Demon of Death kommt jetzt nicht mehr so einfach raus aus dieser Szene und muss die Konfrontation über sich ergehen lassen…


Immer noch steht der Hüne einfach nur still da und blickt zu Dr. Dick. Er ist schon eine beeindruckende Erscheinung mit seinem schweren, schwarzen Ledermantel, den er offen trägt sowie der dunkelroten Maske, die ihm ein eigenartig verzerrtes Antlitz verleiht. Zusammen mit den nach hinten angeklatschten, schütteren Haaren sieht er ein bisschen aus wie Hannibal Lector aus Das Schweigen der Lämmer. Dann wandert sein Blick langsam zu … Dirty Mary herüber. Er mustert die beiden, immer wieder geht sein Blick zwischen Mary und dem Dr. hin und her. Scheinbar erinnert er sich an die zurückliegende Geschichte mit dieser bezaubernden Mary. Auch jetzt noch scheint der hünenhafte Amerikaner aus New Orleans von dieser Frau irgendwie berührt zu sein. Doch schließlich sieht man deutlich, wie der Blick sich unter der dunkelroten Maske wieder verfinstert.


Demon: „Was willst du … Dick?!“


Der wichtigste Arzt der GFCW mustert Mann mittleren Alters, überlegt kurz und sagt.


Dr. Dick: „Ich habe gesehen, was du mit The Godlike veranstaltet hast. Das war eine wahre Meisterleistung!“


Er klopft ihn auf die Schulter, was dem Hünen recht unangenehm ist… Naja, ansonsten tut er ja nix, also lässt es der DoD über sich einfach mal ergehen.


Dr. Dick: „Aber mal ganz ehrlich, wie hast du das gemacht? Das mit dem Feuer, die Löschdecke, dann war der ganze Scheiß verschwunden, als die Lichter wieder angingen!?!?“


Er räuspert kurz und verneint seine Aussage.


Dr. Dick: „Nein, es war nicht einfach nur verschwunden! Als das Licht anging, schwebte die Löschdecke quasi in der Luft und als sie von The Godlike berührt wurde, fiel sie wie ein schlaffer Penis zusammen!“


Ein sehr treffender Vergleich!


Demon of Death: „Schweig! Du sprichst von einer Illusion, von billigen Tricks? Aber das so einer wie DU nicht an die Kraft der höheren Mächte glaubt, sollte doch wohl auch jedem klar sein.“


Erneut ein herzhafter Schulterklopfer von Dr. Dick für den Demon of Death und dabei unterbricht er seinen Gesprächspartner sogar.


Dr. Dick: „Ist doch klar! Nicht mal seinen besten Freunden darf man den Trick verraten, ne?“


Ein Augenzwinkern ist zu erkennen, ehe der Doc weiterspricht.


Dr. Dick: „Aber ich bin doch nicht hier aufgekreuzt um diesen Trick aus dir rauszuquetschen, nein, die Dinge sind viel tiefgründiger!


Der Frauen-Arzt stellt sich neben den Demon of Death hin und blickt euphorisch in die Zukunft.


Dr. Dick: „Du bist der Erste und Einzige, der mich eigentlich besiegt hätte… hast mir aber meine Mary überlassen… Dafür bin ich dir immer noch dankbar und ich rechne dir deine Geste wirklich an! Aber du hast mir immer noch keine wirkliche Antwort gegeben! Du und ich in einem Team, das wäre wirklich bombastisch, glaube mir!“


Der Doc malt beide Namen mit seinen Finger in die Luft und spricht sie auch aus…


Dr. Dick: „The Demon of Death… Dr. Dick… Dirty Mary…“


Er grinst sehr zuversichtlich, hält den Dick Stick wie ein Schwert in die Höhe und schreit laut heraus.


Dr. Dick: „Die unethische Allianz!!!“

Demon of Death: „Du verfolgst also immer noch dieses Hirngespinst, dass du und ich zusammen teamen könnten?! Nein, mein Freund, das wird niemals passieren. Wir sind zu verschieden, verfolgen unterschiedliche Ziele, niemals könnten wir zusammen an einem Strang ziehen! Und außerdem habe ich endlich auf meine innere Stimme gehört und meine wahre Bestimmung wieder entdeckt. Und das ist, für höllisches Chaos zu sorgen! Unsere Geschichte ist endgültig zu Ende, versteh das endlich. Ich habe dich bei Brainwashed gewinnen lassen, um ein für alle Mal einen Schlussstrich unter diese leidige Angelegenheit zu ziehen. SCHLUSS!“


Wieder einmal lässt der Demon of Death den Frauenarzt einfach stehen und marschiert einige Schritte davon.


Dr. Dick: „Das würde ich sehr schade finden, mein Freund…“


Warum auch immer, der Demon bleibt kurz stehen, dreht sich allerdings nicht um. Irgendwie scheint er doch neugierig zu sein, was der Doc noch zu sagen hat…


Dr. Dick: „Du bist nicht mehr der Jüngste, aber wahnsinnig kräftig und hast sehr viel Erfahrung im Ring! Außerdem ist deine Durchschlagskraft enorm! Ich bin wesentlich jünger als du, habe vielleicht nicht deine Kraft, aber dafür bin ich agiler als du! Wir würden uns als Team sehr gut ergänzen, da wir unterschiedliche Stärken haben…


Eine kurze Redepause.


Dr. Dick: „Und außerdem haben wir noch, falls es eng werden sollte, Dirty Mary an unserer Seite, die für so manche Ablenkung sorgen könnte… es wäre wirklich schade, wenn wir diese Chance einfach so wegwerfen würden… glaube mir…“


Die Maske des Dämons ist in Großaufnahme zu sehen… Er antwortet nicht, bewegt sich nicht, man sieht, wie er kurz seine Augen schließt. Im Hintergrund ist ein hoffnungsvoller Dr. Dick zu erkennen, der nur darauf wartet, dass der Demon sich umdreht und dem Angebot endlich zustimmt… aber daraus wird nichts… Der Dämon des Todes verlässt die Szenerie und hinterlässt einen sichtlich enttäuschten Dr. Dick.


Singles Match:

Johnboy Dog vs. Jasper Randall (/w Drake Ackley)

Referee: Thorsten Baumgärtner


Die Fight Club Theme ertönt. Sofort geht das Licht in der Halle aus. Das Blitzlichtgewitter der Digi Cams, das losbricht, wird begleitet von lauten Buhrufen der GFCW-Galaxy. Auf die Stage treten nacheinander zuerst Jasper Randall in seinem mausgrauen Kapuzenpulli, dahinter Drake Ackley. Jasper posiert einen Moment auf der Stage, präsentiert sich und badet in der Abneigung der Fans. Danach schreitet er die Rampe hinab, hinter ihm ruhig und langsam sein Tag-Team-Partner.


Randall entert das Geviert, baut sich zentral im Ring auf, sein Partner schräg hinter ihm. Ruckartig reißen beide ihre Kapuzen vom Schädel und blicken kalt ins Publikum, während das Licht wieder angeht. Es ist Main Event Time in Düsseldorf!


Es vergehen einige Sekunden des Wartens, bis auch der doppelte Eucharist erklingt – klares Zeichen dafür, dass Johnboy Dog sich alsbald auf den Weg zum Ring machen wird. Warten muss man heute nicht lange auf ihn, doch schon sein Outfit macht stutzig – er hat nämlich immernoch den Anzug an, den er in Dyes Büro getragen hat.


Sven: „Was will er denn damit? Auf nen Kostümball gehen?“
Pete: „Du wieder. Ist es nicht vorstellbar, dass er sein Ring-gear vergessen hat und nun aus der Not eine Tugend machen muss?“
Sven: „Naja, für Alzheimer ist es ja eigentlich etwas früh – aber kann schon sein, dass der Hund langsam alt wird. Was sag ich da...langsam...pah.“

Den Hund scheinen die Gedankengänge der Kommentatoren weniger zu interessieren, was auch daran liegen mag, dass er sie ja ohnehin nicht hören kann. Ohne großes Abklatschen geht es in Richtung des Ringes, wobei er einige Boxgesten macht, ganz als sei er nicht bei sich. Egal was der Hund geschluckt hat, es hat die Lage eher verschlimmert als verbessert. Und wenn es nur Kampfgeist war!


Im Ring selbst bereitet sich Jasper Randall mit einigen Lockerungsübungen vor, während ihm Drake Ackley von draußen noch ein paar aufmunternde und motivierende Worte spendiert. Nicht, dass das Fight-Club-Member und ehemaliger Intercontinental-Champion die unbedingt bräuchte, aber schaden kann es ja auch nicht. Noch einige Male klopft er auf die Matte – etwas, das sich JBD wohl von seinem Gegner auch wünschen würde – und zieht sich schließlich wie Jasper Randall etwas zurück, als der Ringopa über die Ringtreppe den Ring betritt. Das schafft er schließlich auch, während die letzten Klänge seines Themes langsam verstummen und ein bedächtiges Raunen in der Halle zu vernehmen ist, ganz als warte man darauf, was nun kommen mag. Der Hund wirkt im Anzug beengt, befreit sich aber nicht einmal von der Krawatte, die immernoch sehr schief sitzt.


DING DING DING!


Leider kennt die Ringglocke keine Emotionen und grätscht ohne große Rücksichtnahme auf die Verfassung der Akteure einfach dazwischen, so dass es nun tatsächlich um das geht, weshalb ein Großteil der Fans eingeschaltet hat: Kämpfen!


Pete: „Na, dann muss es wohl losgehen – wobei der Hund gar nicht so aussieht, als wolle er unbedingt kämpfen. Aber Jasper Randall wird ihn wohl kaum einfach so gehen lassen – und irgendwie wäre es ja auch des Hundes nicht würdig.“
Sven: „Stimmt. Würdig wäre ein schneller Abgang nach dem Threecount zugunsten Jaspers!“

Pete: „Manchmal kannst du echt ekelhaft sein...“
Sven: „Danke. Ekelhaft ist mein dritter Vorname.“

Während die Kommentatoren über ihre Namen beratschlagen, umkreisen sich im Ring Jasper Randall und Johnboy Dog. Letzterer richtet sich noch ein wenig die Manschettenknöpfe, wie es scheint, weshalb man vermuten mag, dass der Anzug wirklich schlecht sitzt. Selbst das Sakko hat er noch an – fragt sich nur, wie lange noch. Jasper Randall leckt sich über die Lippen – und startet, indem er den Hund in einen LockUp zwingt!


Johnboy Dog hält dagegen, ist aber zunächst durch seinen Anzug ein wenig gehandicapt und landet mit dem Rücken voran in der Ringecke, wo Jasper Randall umgehend mit zwei, drei schnellen Schlägen nachsetzt und dann zurückspringt, den Hund wieder lockend. Der schaut leidlich genervt und versucht, nach Randall zu angeln, aber der weicht immer wieder aus. Das geht so weit, bis der Fightclubberer schließlich hinter JBD zum stehen kommt und einen Waistlock ansetzt – der aber schon nach wenigen Sekunden mit Gewalt gelöst wird – und einen Butt bump seitens des Hundes zur Folge hat, mit dem er Randall von sich weg bekommt. Schnaufend steht der Anzugträger auf und entledigt sich endlich seines Jacketts, das die Bewegungsfreiheit doch ziemlich eingeschränkt hat. Kaum ist er das Jackett los, hat er allerdings den Fuß von Jasper Randall in der Magengrube, der sich mit sehr beharrlichen Kicks dagegen wehrt, vom Hund vereinnahmt zu werden. Schließlich hat der FCler gar die Oberhand und bringt JBD in die Ringecke, wo es wieder einige Schläge setzt. Schließlich stellt er sich auf den untersten Turnbuckle und versucht, eine Zehner-Schlagserie ins Ziel zu bringen – bei acht hat ihn allerdings schon der Hund zur Powerbomb geliftet und kann diese auch durchziehen. Krachens landet Jasper Randall auf der Matte, doch der Hund kann nicht wirklich covern, weil Randall unter dem Ringseil liegt, was der Routinier natürlich sofort überblickt hat.


Sven: „Warum covert Opa denn nicht? So eine Gelegenheit bekommt er vielleicht nicht so bald wieder!“
Pete: „Weil sein Gegner halb unter dem Seil liegt. Und da zählt kein Referee den Pin – außer er ist korrupt, aber Du bist ja kein Ref.“

JBD hat dafür aber einige Schläge für Jasper Randall übrig, muss dann aber von seinem Gegner lassen, da ihm vermutlich schwindelig wird – zumindest taumelt er ein wenig, nickt aber als Thorsten Baumgärtner ihn zu fragen scheint, ob er weitermachen kann. Einige Kicks gegen an Randall, dem er schließlich aufhilft und mit einem krachenden Back Suplex zurück auf die Matte befördert. JBD macht sich zum Rolling Thunder bereit, startet diesen auch – aber Jasper Randall rollt sich zur Seite und kann den nunmehr am Boden liegenden JBD mit einem feinen Elbow am Boden festnageln. Dem schließt sich ein Front-Facelock an, aus dem sich der Hund aber winden kann – und etwas auf dem Boden herumrutscht, wobei fieserweise mit einem KNARZ die Naht der Hose reißt und man das weiße Innenfutter zu sehen bekommt. Selbst Thorsten Baumgärtner kann sich da ein Grinsen nicht verkneifen und Jasper Randall setzt gleich ein Cover an....aber das geht nichtmal bis 2. Einige Schläge gegen den JBD-Kopf später steht Jasper Randall schon wieder und lässt sich ein wenig feiern, ehe er sich nahe der Ringseile mit Dracke Ackley berät, der dazu seine Rübe fast in den Ring schieben muss, denn so groß ist er nun auch wieder nicht. Johnboy Dog bringt sich in der Zwischenzeit zunächst in die Hocke und schafft es, nach gefühlt endloser Zeit, dann sogar aufzustehen.


Kaum steht er allerdings auf den Beinen, wird er das Opfer eines krachenden Dropkicks – oder soll es werden, denn im letzten Moment gelingt es dem Hund, auszuweichen, so dass Jasper Randall recht unsanft auf dem Hosenboden landet. Es ist der Hund, der nun in die Offensive geht und dazu den Gegner ein wenig in die Ringmitte zieht – einen Swing soll es geben, weshalb er sich schon die Beine seines Gegenübers gegriffen hat und jenen leicht anhebt. Sekunden später befindet sich Jasper Randall halb in der Luft und spielt menschliches Karussell, wobei ihm nach dem folgenden Aufschlag auf dem Boden sicher der Schädel brummen dürfte.


Sven: „Wieviel?“
Pete: „Wieviel was?!“
Sven: „Na Dings. Umdrehungen!“
Pete: „Hast Du wieder gebechert, Sven?“
Sven: „Er hat ihn doch gerade gedogswingt?“

Pete: „Ehm...ja. Glaub acht oder so.“

Aber auch der Hund scheint ein wenig angeschlagen, nachdem er mit Jasper Randall ein wenig Karussell gespielt hat. Dennoch ist er als erster wieder fit und versucht, mit einigen Kneedrops den linken Arm Jaspers zu bearbeiten, den er wohl als kleine Schwachstelle ausgemacht hat – nicht umsonst nimmt er ihn Sekunden später in einen Hammerlock!


Japer Randall hat ordentlich Schmerzen, verursacht von einem Hammerlock des ehemaligen GFCW-Intercontinental-Champions den er im Rücken hat. Immer wieder versucht er, sich hinauszuwinden und sich zu befreien, aber Johnboy Dog ist ganz klar dagegen und verwehrt sich dagegen. Schließlich gelingt es Randall aber doch, den Hund in die Seile zu drängen, wo er selbst schließlich auch landet, so dass JBD lösen muss.


Der schaut reichlich unzufrieden über diesen Fakt, kann ihn aber nicht ändern und lässt Randall schließlich widerwillig los, nur um sich erneut an die Stirn zu greifen und sich erneut den Kopf zu schütteln. Jasper Randall verstärkt diesen Effekt, indem er ihm kurz in die Augen sticht – was Thorsten Baumgärtner praktischerweise nicht sieht, weil er sich gerade ein Wortgefecht mit Drake Ackley liefert. Randall nutzt den gewonnenen Vorteil für einige Uppercuts und schwingt den Hund schließlich in die Ringseile. Dieser federt zurück...


CRUSH'EM!


So schön der Hund da auch durch die Gegend wirbelt, man glaubt förmlich die Knochen knacken zu hören – und Jasper Randall hat hier mit einem Male, als der regungslose Hund von seinem Knie gleitet, klare Verhältnisse geschaffen. Ein fanatisches Glitzern ziert die Augen des Mittzwanzigers, ehe er sich den Hund ganz genau anguckt.


Sven: „Cover ihn doch verdammt! Der Sieg ist Dein!“
Pete: „Das ist kein Österreicher, den musst du nicht anfeuern. Aber vielleicht wäre ein Pin wirklich nicht das Falscheste...“

Aber Jasper Randall denkt hier gar nicht daran, den Hund zu pinnen! Die folgende Geste ist eindeutig und niemanden wundert es, dass er dem Hund – der sich kaum noch regt – auf die Beine hilft und dessen Kopf unter dem linken Arm deponiert...


Pete: „Nicht doch...“
Sven: „Jaaa! Endlich werden dem Hund mal die Grenzen gezeigt!“


Die Zuschauer in der Halle sind schockiert, denn nur eine Sekunde später liegen beide am Boden...


SQUEEZE'EM!


Und Jasper Randall hat den Hold in der Mitte des Ringes angesetzt....wobei – das würde wohl auch nicht viel ausmachen, denn Johnboy Dog rührt sich nicht wirklich. Und Jasper Randall zieht und zerrt wie ein Besessener am Hund, obwohl der sich nicht regt – da hat Thorsten Baumgärner nicht wirklich eine Wahl!

DING DING DING!

Thorsten Baumgärtner bewegt sich zur Ringsprecherin, die zu ihm und man scheint sich schnell einig zu sein, was hier zu verkünden ist.


Ringsprecherin: „Meine Damen und Herren....Sieger des Matches via Submission: Jasper...Randaaaalll!“


Jasper Randall schaut zufrieden drein und verlässt den Ring, klatscht mit Drake Ackley ab und überlässt den Hund dann sich selbst – bei dem nun Ärzte und Betreuer eingetroffen sind, um sein Wohlergehen zu überprüfen – immerhin aber regt er sich langsam wieder. Nur Luft braucht er – jede Menge!



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Danke an alle Schreiber!!!