In der vergangenen Show hat er an sich selbst eine große Herausforderung gestellt: er wollte sich und der Welt beweisen, dass er seinen Platz im Schlüssel-Match bei Brainwashed zurecht hat. Ask Skógur kommt aus einer monumentalen Fehde mit Holly Hutcherson, die ihm einiges abverlangt hat und nun endlich, kann er sich auf das Wesentliche konzentrieren. Auf das Wrestling und vor allem, das Gewinnen. Und damit hat er in der vergangenen Ausgabe von War Evening mit einem Sieg über Ellis Diehl begonnen.
Ansonsten läuft das Thema „Gewinnen“ gerade scheinbar nicht ganz so gut, denn Ask hat ganz schön zu kämpfen. Nicht mit einem anderen Wrestler oder gar einer Überzahl an Gegnern, nein, schlicht und ergreifend mit dem Hunger. Ask hat heute noch nicht viel gegessen und dementsprechend will er sich jetzt bei einem Snack-Automaten hier in Bamberg aushelfen, allerdings, scheint dieser Automat ihm das Leben ganz schön schwer zu machen. Ask grummelt etwas vor sich hin, im Wald gibt es sowas nicht, da muss er sich sein Essen selbst besorgen und zubereiten. Fairerweise muss man aber auch zugestehen, dass es dort keine leckeren Schokoriegel gibt, auf den es Ask im Moment abgesehen hat. Scheinbar hat er schon Geld hineingeworfen und auch die entsprechenden Tasten gedrückt und dennoch, will der Riegel nicht herauskommen. Ask scheint leicht genervt, fasst den Automaten mehr als unsanft an und schüttelt sogar leicht an diesem, allerdings vergeblich. Dann muss Ask wohl hungrig bleiben. Er stellt sich nun etwas ratlos vor dem Automaten und beginnt sich am Hinterkopf zu kratzen, während er scheinbar auf Lösung zu warten beginnt…
Nur damit auf einmal von der Seite eine Hand ins Bild kommt und ein Tablett auf dem beistehenden Tisch zu Bruder Natur schiebt. Nur ein Tablett macht aber niemanden glücklich und würde Ask wohl kaum davon abhalten weiter am Automaten zu rütteln, das Stückchen Kuchen darauf hilft allerdings durchaus. An eben diesem Kuchentablett ist auch ein Arm angebracht, der wiederum an einer breiten Schulter befestigt ist, die das Ganze mit einem muskulösen Körper verbindet, der nach oben hin von einem Kopf beendet wird, der das freundliche Lächeln und Augenzwinkern Thomas Camdens beherbergt. Mit der freien Hand deutet er auf sein Mitbringsel.
Thomas: „Is’n Baumkuchen, extra für dich. Dachte mir, das passt am besten.“
Ask zögert etwas. Er hat nicht mit Besuch gerechnet und generell scheint Ask auch sehr vorsichtig, was die Interaktion mit anderen GFCW Wrestlern angeht. Bisher hat er viel mehr schlechte als gute Erfahrungen gehabt. Keek Hathaway mag ihm bisher immer hilfreich zur Seite gestanden haben, ansonsten wollten ihm die Meisten, vor allem die Gruppe rund um Holly Hutcherson, nur Schlechtes oder Gutes unter schlechtem Vorwand. Ist das bei Thomas ähnlich? Eigentlich, hat Ask selbst mitbekommen, dass der ein ganz Guter zu sein scheint. Als Thomas ihm schließlich das Tablett noch ein wenig näher reicht, zögert Ask etwas.
Ask Skógur: „Ist das… ist das ein Trick?“
Da kann der Oregono nur auflachen und noch im Schulterzucken kommt die Antwort.
Thomas: „Freilich, hat drei Schichten mit Abführmittel.“
Prompt schüttelt er aber schon den Kopf und winkt ab, bevor sich seine rechte Hand in seiner Hosentasche verkriecht. Dann überschlägt er die Beine, stellt das linke vor das rechte und lehnt sich mit der linken Schulter gegen den Automaten, der Ask gerade noch die Nerven raubte…und das Kleingeld. Camden wirft noch einen flüchtigen Blick auf das Süßwarenangebot, sieht dass Asks Riegel sich in der Auswurfspirale verfangen hat und lässt einen zackigen aber harten Schlag gegen die Automatenverkleidung ab, sodass der Riegel tatsächlich doch noch nach unten purzelt. Camden fürchtet sich nicht vor einem Überraschungsangriff Skógurs, beugt sich direkt vor seinem baldigen Gegner nach vorn um den Riegel aus dem Ausgabefach zu fischen und dann auch noch Ask hinzuhalten. So viel Auswahl für den Waldmann und dann auch noch das Lächeln Camdens, da muss doch was im Busch sein…oder?
Thomas: „Nene, Ask, ich hau dir dann im Schlüsselmatch eine rein, du ja sicherlich auch…aber ansonsten? Neee, Tricks und dieses ganze Angegreife…ich mag’s nich. Glaub, du auch eher weniger, oder?“
Ask lauscht den Worten Camdens. Er wirkt nach wie vor etwas misstrauisch, andererseits, auch, wenn die beiden zusammen im Schlüssel-Match stehen werden, wird Thomas ihn wohl kaum vergiften wollen. Also greift Ask schließlich zu, um sich selbst von Thomas Camdens Backkünsten zu überzeugen.
Er beißt hinein und sofort darauf weiten sich seine Augen. Diese Reaktion lässt vermuten, dass ihm der Baumkuchen außerordentlich gut zu schmecken scheint. Vielleicht ist er aber auch nur so überrascht, weil es bei ihm im Wald zwar massenweise Bäume gibt, die allerdings rein gar nichts mit einem Kuchen zu tun haben. Dort würde er nie in den Genuss dieser Köstlichkeit kommen, dementsprechend offenbart sich das also, als ein weiterer Vorteil in der Neuzeit angekommen zu sein. Ask lässt sich den ersten Bissen schmecken und nimmt gleich noch einen hinterher. Damit scheinen auch die ersten Antipathien gegenüber Camden leicht zu verschwinden, dessen Lächeln zu einem zufriedenen Grinsen übergeht.
Ask Skógur: „Hey Mann, das schmeckt einfach klasse! Vielen Dank!“
Hören wir ihn mit vollem Mund sprechen. Ask merkt selbst, dass das wohl nicht wirklich höflich ist und deshalb schluckt er den Bissen schließlich erst herunter, bevor er weiterspricht.
Ask Skógur: „Also gut Thomas, wie kann ich dir helfen?“ Thomas: „Hehe, is auch meine Frage.“
Sein Lächeln bleibt freundlich, die Lippen öffnen sich mal wieder und präsentieren seine Zähne, um noch ein wenig netter zu wirken. Thomas Camden – das Unschuldslamm der Liga. Das Lächeln verebbt ab und mit einem langsamen Ausatmen gehen die Lippen und Mundwinkel wieder in neutrale Position. Stattdessen nimmt der Hobbybäcker die behosentaschte Hand hoch und deutet mit dem Zeigefinger auf eine Stelle seiner Stirn, direkt unter dem Haaransatz, die ein wenig gerötet wirkt.
Thomas: „Siehste das hier?...OK, man sieht nich viel, hatte Schwein gehabt, aber hier hat mir Mykru inner letzten Show eins mitter Fackel übergebraten.“
Er grummelt kurz beim Gedanken daran, dann zuckt er aber mit den Schultern, nimmt es als gegeben hin.
Thomas: „War mies, aber gut, hab’s überstanden.“
Er wischt sich mit der Hand noch einmal über das Gesicht, vor allem über die Stirn, dann schaut er Ask mit ungewohnt ernster Miene an.
Thomas: „Aber das hat mir halt nochmal klar gemacht, was ich eigentlich vorher eh schon wusste…und Alex hat’s mir ja auch gesagt…das is bei Brainwashed halt nich nur n Sieben-Mann-Match. Zane kommt da mit der ganzen Truppe an oder allen, die dann noch stehen…Lionel is an sich schon n Viech, hat aber auch noch Hott, Meister und eigentlich auch seine Schwester…Briggs erwartet Hilfe von Alex, aber so oder so wird er mit Breads doch sicherlich irgendwie einen auf Protokolleinigkeit machen…und jetz lass mal nur annehmen, Holly gewinnt dieses Miniturnier…dass der Kollege nich alleine kämpft, muss ich gerade DIR ja auch nich erklären.“
Er unterstützt seine Aussage noch einmal mit einem Kopschütteln, während Ask ihm weiter aufmerksam zuhört. Und dabei scheint er auch sehr achtsam auf die einzelnen Aussagen und Begründungen zu hören. Thomas hat Recht, mit allem was er sagt. Es mag jeder für sich Kämpfen, in der Rückhand haben sie aber alle irgendwo irgendwie irgendjemand. Nur er nicht. Und Thomas – der heilige automaten-bekämpfende Baumkuchen-Bäcker, scheint sich in einer ähnlichen Situation zu befinden.
Thomas: „Aber selbst wenn nich Holly…Zeus hat diesen Pitworth und Alex meinte, dass es da früher auch noch irgendnen Aristocles oder so gab…Rickson hat anscheinend irgendne große Vorgeschichte mit Breads und die machen wohl gerne was zusammen…bleibt noch Keek aber ganz ehrlich? Der hat das Ganze letztes Jahr schon mitgemacht, der kommt schon so zurecht.“
Schulterzucken. Spricht da Neid aus Camden? Er atmet noch einmal durch, dann wirft er den Kopf zurück und wirft ihn wieder nach vorn, ein Nicken kann man das kaum nennen. Ask denkt dabei weiter nach, viele der Namen die Thomas hinzugefügt hat, kennt er nicht, aber es scheint ihn doch immer mehr zu beeindrucken, wie sehr dieser Camden Bescheid weiß oder sich zumindest Gedanken gemacht hat, auf die er selbst noch nicht gekommen ist. Ask merkt, dass er wohl noch einiges lernen muss. Thomas scheint ihm da einen Schritt voraus. Vielleicht auch ein nicht unterschätzenswerter Vorteil?
Thomas: „Worauf ich hinaus will…du und ich …wir sind so ziemlich auf uns gestellt. Alex wird mir im Ring nich mehr den Arsch retten…und keine Ahnung, ob du hier großartig Kumpels hast. Passt ja eigentlich auch so…aber naja…Zane hat vor zwei Wochen halt schon versucht, mir schon vorm Laddermatch eins reinzudrücken und das wär halt bitter…also was meinste…Bock, dass wir uns gegenseitig zumindest ‘n bissl den Rücken freihalten? Kann dich heute gerne zum Ring begleiten.“
Während Thomas seine Ansprache und vor allem seinen Vorschlag dargeboten hat, hat Ask genüsslich weiter an dem Backwerk herumgeknabbert. Dabei scheinen seine Augen zwischen dem Genuss in seinem Mund und dem, was seine Ohren da hören, hin und her zu überlegen.
Ask: „Also… hör zu, ich weiß, das echt zu schätzen, was du hier vorhast. Gibst mir dieses leckere Teil und willst mich unterstützen. Und ganz ehrlich Mann, Respekt davor, was du alles weißt. Aaaaber, ich hab bisher echt nicht die besten Erfahrungen damit gemacht, hier irgendjemandem zu vertrauen. Und das mein ich echt nicht böse. Du wirkst cool, aber Holly und Timo und so, die waren am Anfang auch nett zu mir.“
Es wirkt fast so, als ob Ask diese Worte viel weniger direkt an Thomas und vielmehr an sich selber richtet. Er WILL Thomas ja vertrauen, aber dafür ist einfach zu viel passiert, dass er das so leicht tun kann und sollte.
Ask: „Ich weiß es nicht, vielleicht hast du schon recht… wahrscheinlich wäre es besser, jemanden auf seiner Seite zu haben. Vor allem, wenn das jeder andere auch hat, wie du schon sagst. Aber ganz ehrlich? Das Protokoll, die Schlangenmenschen…. Holly und seine Leute… ich will einfach nur mein Ding machen, ohne mich irgendwem anzuschließen. Ich meine, ich habs ja mal versucht und wohin das geführt hat, wissen wir ja nun alle. Ich war bisher fast immer auf mich allein gestellt, hat dann auch meistens gut funktioniert, also denke ich, ich bleib dabei. Und heute werde ich mit diesem Zane-Typ schon auch klarkommen. Schlangen sind mein kleinstes Problem.“
Camden zieht sich einen Schritt zurück. Er senkt den Kopf ein wenig um ein Lächeln zu verbergen, während er vor sich her nickt. Ein „Hmmmhmm“ ist zu hören. Dann quetscht er Luft durch die Lippen.
Thomas: „Verkehrte Welt diesmal…“
Das sagt er leicht amüsiert, dann nimmt er den Kopf noch einmal hoch um zu Skógur direkt zu sprechen.
Thomas: „Diesmal hab ich Bock auf ‘ne Zusammenarbeit und du nich. War doch Anfang des Jahres noch anders, als Viggo da zu dir und zu mir kam.“
Ein Stirnrunzeln bei Ask.
Thomas: „Da haste dich doch auch erst nach ‘n paar Begegnungen umentschieden und am Ende war’s besser so, oder? Ma schaun, ich geb die Hoffnung nich auf, vielleicht änderste ja diesmal auch nochmal deine Meinung. Ich jag dich danach auch nich durch ‘nen Wald.“
Ein etwas gequältes und bemitleidendes Lächeln von Camden. Er legt den Kopf schief und schüttelt diesen direkt.
Thomas: „Tschuldige, konnt ich mir nich verkneifen.“
Ask überlegt weiter. Thomas scheint korrekt zu sein, der will ihm wohl wirklich nichts Böses. Aber aufgrund Asks Geschichte sollte er wohl vorerst weiter vorsichtig bleiben. Er nimmt schließlich den letzten Bissen von dem Kuchen, den ihm Thomas Camden mitgebracht hat. Anschließend schlägt er die Hände zusammen, um die Krümel zwischen seinen Fingern abzuwischen. Schließlich klopft er Thomas leicht auf die Schulter.
Ask: „Eben, weil mir das damals alles so viel Probleme eingebracht hat, glaube ich, dass ich alleine besser dran bin. Wirklich, danke für deine Hilfe, aber ich denke ich komm klar. Also dann, man sieht sich!“
Ask lächelt etwas unbeholfen, so richtig Form ist er mit sozialen Konventionen scheinbar immer noch nicht und seit seinem Anfang in der GFCW gab es auch selten wirklich die Möglichkeit sich Freunde zu machen. Er nickt Thomas noch einmal zu, bis er schließlich auch schon wieder verschwindet. Erst dann bemerkt Camden mit überraschtem „Oh“, dass er ja noch immer den Schokoriegel in der Hand hält. Also spricht er zu sich selbst…
Thomas: „Ups…hmm…muss ich dir dann wohl ‘n ander Mal noch geben.“
Eric Fletcher wäre nicht Eric Fletcher, wenn er anders heißen würde. Das konnte man sich bereits denken. Eric Fletcher wäre allerdings auch nicht Eric Fletcher, wenn er nach einem „Rückschlag“ aufgeben und nicht direkt nach einer, vielleicht sogar besseren, Alternative suchen würde, selbst wenn man diesen Rückschlag erst später irgendwann sehen wird. Eine Alternative, die in diesem Moment an seine Bürotür klopft und dafür sorgt, dass er zufrieden den Stift absetzt, mit dem er gerade noch ein Blatt unterschrieb und sich mit den Worten
Eric: „Pünktlich wie die Maurer…“
In seinem Stuhl zurücklehnt und vorfreudig laut zur Tür ruft...
Eric: „HEREIN!“
Hinein tritt ein Mann, der mit Eric Fletcher tatsächlich eine mehr als illustre Vergangenheit hat – auch wenn sie zu großen Teilen schon über eine Dekade her ist. Bei GFCW Title Nights 2010 beispielsweise pinnte Eric Fletcher Robert Breads früh am Abend – nur damit Breads am Ende der Show zum ersten Mal GFCW Heavyweight Champion war.
Im Frühjahr 2012 war es dann Fletcher, den Breads besiegen musste, um sich seinen Platz in der GFCW wieder zu verdienen, was dem Kanadier auch gelang. Weniger erfolgreich war er dann wenige Wochen später, als der vakante GFCW Heavyweight Title neu ausgekämpft wurde und Fletcher sich am Ende gegen Breads durchsetzte.
Das ist allerdings eben – wie bereits erwähnt – eine Weile her. Inzwischen sind beide Männer in Rollen als Offizielle gelandet und pflegen eine… ja, was für eine Beziehung eigentlich?
Robert Breads: „Sie wollten mich sprechen, Herr Commissioner?“
Fletcher zieht einen Mundwinkel hoch, bläst ein wenig Luft durch die Nase und lässt ein knappes zustimmendes „Mhmm“ bei den Stimmbändern entstehen. Auch ein leises „So gefällt mir das“ kann man hören, bevor seine volle Aufmerksamkeit auf seinen Gast richtet.
Eric: „Ich wollte dich nicht nur sprechen, Robert. Ich wollte dich etwas fragen…“
Er lehnt sich nach vorn, zieht ein Blatt von der Seite des Tisches heran und dreht es direkt in Blickrichtung des Kanadiers. Grinsend schaut er darüber hinweg.
Eric: „Willst du Keek’s Platz? Raus aus dem Schlüsselmatch? Rein ins Titelmatch? Ich biete es dir an, Antoine wolltest du doch eh in die Finger bekommen.“
Seine Überraschung über dieses plötzliche und überaus verlockende Angebot kann "Canada's Own" nicht verbergen, als er die Arme vor der Brust verschränkt und die Augenbrauen hochzieht.
Robert Breads: "Warum dieses Angebot? Ist das irgendein Schachzug in einem persönlichen Kleinkrieg mit Amelie Schwanenburg? Falls ja, kann ich Ihnen Aiden Rotari empfehlen und sicherlich auch vermitteln, der versteht sich auf solche Spielereien. Ich habe daran kein großes Interesse."
Einen Moment lang scheint der Kanadier darüber nachzudenken, einfach zu gehen. Auf der anderen Seite…
Robert Breads: "Aber mal angenommen, das wäre nicht der Fall. Nehmen wir doch einmal an, Sie würden den geeignetsten Contender für den wichtigsten Titel der Promotion suchen. Wie genau kommt Commissioner Eric Fletcher auf Robert Breads, einen Mann, der in den letzten zwölf Monaten exakt ein Match gewonnen konnte?"
Der Hall of Famer aus Toronto scheint tatsächlich ehrlich interessiert an der Antwort seines langjährigen Manchmal-Weggefährten zu sein. Schließlich kann es mit Sicherheit nicht schaden zu wissen, was die zweithöchste Autorität – lediglich hinter dem Anführer des Protokolls, Claude Booker, anzusiedeln – im Moment denkt, plant und ausheckt. Fletcher scheint einen Moment zu überlegen, wie er die Antwort am besten formulieren sollte um Breads doch noch zu überzeugen. Immerhin ist er nicht direkt gegangen, als besteht ein Fünkchen Hoffnung. Er versucht es auf seine Weise (auf welche auch sonst?)…mit einem leicht frechen Grinsen und einem Kopfschütteln.
Eric: „Du bist nicht meine erste Wahl, Robert.“
Netter Versuch. Breads an der Ehre packen, ihn dazu zu bringen, dass er sich denkt „Na warte, du Affe von einem Commissioner, du hältst mich noch nicht einmal für den bestmöglichen Herausforderer? Dir werde ich zeigen, wozu ich fähig bin!“ Doch dieser Satz allein reicht für diese Reaktion womöglich noch nicht aus. Zumindest will es Fletcher nicht darauf ankommen lassen. Also fährt er nach einem hörbaren Ausatmen fort…als wäre eine erste Last von ihm gefallen.
Eric: „Aber ok, du willst Gründe? Die kannst du haben.“
Er stellt seinen rechten Ellbogen auf die Tischplatte, lässt die Finger halb geschlossen und beginnt dann, während er spricht, mit eben diesen Fingern mitzuzählen.
Eric: „Du bist, was Antoine will. Erstens, Hall of Famer, zweitens MEHRFACHER World Champion. Drittens hast du der GFCW auf mehr als nur eine Art deinen Stempel aufgedrückt du ehemaliger Ligenchef und aktueller Perfomance Center Headcoach, viertens ‚schuldet‘ ihr beiden der Galaxy das Match noch seit Jahresbeginn, fünftens würde sich Dynamite mit Sicherheit nicht darüber ärgern, wenn das Protokoll den Heavyweight Champion stellt…“
Er nimmt die zweite Hand dazu.
Eric: „Sechstens kannst du den ganzen Rookies zwar mit dem Schlüsselmatch zeigen, was sie alles erreichen können, ein Titelgewinn gegen Schwanenburg tut das aber auch, siebtens hast du Kriss Dalmi besiegt, achtens ist dein Vorname Robert, neuntens ist dein Nachname Breads und zehntens kommst du aus Kanada.“
Alle zehn Finger sind ausgestreckt, winken Breads tänzelnd und einzeln zu, während Fletcher ihn mitten durch die Hände mit ernster Miene anschaut. Dann schlägt der die Hände klatschend wieder zusammen und faltet diese unter seinem Kinn wieder zusammen.
Eric: „Manche Punkte sind nicht ganz so überzeugend, geschenkt. Der Punkt ist aber der, Robert…dein Herumgereite darauf, dass du im letzten Jahr nur EINEN Sieg hattest, interessiert letztlich zwei Personen. Dich und Amélie, wenn sie zu mir ins Büro kommt um sich über meine Entscheidung zu beschweren.“
Er fährt die beiden Zeigefinger aus und deutet damit auf das Sprachrohr des Protokolls.
Eric: „Du bist Robert Breads. Dein Name ist mittlerweile an einem Punkt angelangt, der über Siege und Niederlagen steht. Es reicht der kleinste Grund, der kleinste Erfolg und man kann dich für ALLES rechtfertigen. Im Moment als du Kriss Dalmi besiegt hast, hat sich die gesamte Zeit davor in Luft aufgelöst. Kein einziger Fan da draußen würde sich nachher über Ungerechtigkeit beschweren, wenn ich da rausgehe und Antoine sage, dass er bei Brainwashed gegen dich antritt.“
Mit einem Ruck des Kopfs deutet er in Richtung Halle. Die Konzentration bleibt aber auf Breads.
Eric: „Du weißt, dass das stimmt. Es passierte doch dieses Jahr erst. Oder was hat Antoine getan um Champion zu werden, hmm? Er hat Lionel Jannek besiegt. Und davor? War er weg. Neun Monate lang. Und davor? Hat er gegen Rick Bindestrich On verloren. Dieses Jahr hat er bisher zwei Siege, mehr als 2021 UND 2020 zusammen…Interessiert das irgendjemanden? Oder interessiert man sich nur dafür, dass dieser große Name das Gold hält?“
Der Candy Man legt den Kopf ein wenig schief. Er schaut Breads abwartend an, zieht die Augenbrauen hoch.
Eric: „Also?“
Robert Breads: „Sehr überzeugende Argumentation, das muss ich Ihnen lassen. Ich denke, das hätte ich selbst nicht besser hinbekommen können.“
Kurz wiegt der Kanadier den Kopf hin und her.
Robert Breads: „Ich lehne ab.“
Er sagt das in einem lapidaren Tonfall, der klarzumachen scheint, dass es keine schwere Entscheidung ist, diesen Stauts als No. 1 Contender abzulehnen.
Robert Breads: „Sie haben Recht, in der GFCW, so wie sie momentan und auch in der Vergangenheit geführt wurde, reicht ein großer Name, um vieles zu bekommen. Und ich würde sicherlich ernsthaft darüber nachdenken, wenn ich noch der gleiche Mann wäre, der die ersten sechs Monate seines Comebacks der einzigen Aufgabe gewidmet hat, einem alten Rivalen in die Suppe zu spucken, statt irgendetwas Produktives zu tun.
Das bin ich aber nicht.“
„Canada’s Own“ versucht eine sehr eindeutige Linie zwischen seinem Pre-Protokoll-Selbst und der aktuellen Version zu ziehen.
Robert Breads: „Welche Message würde das an alle meine Trainees senden, denen ich predige, dass harte Arbeit sich auszahlen wird? Dass die GFCW gerecht sei und man sich seine Chancen verdienen müsse? Ich will das unangefochtene Ace der Promotion sein, ein Vorbild für die nächsten Generationen, da kann ich so ein Angebot – so verlockend es auch für die Befriedung meines Egos sein könnte – nicht annehmen. Das wäre nicht im Sinne der Vision, und ich ordne alles der Vision unter.“
Tatsächlich scheint Breads selbst im Vergleich zum Ende des letzten Jahres gewachsen zu sein, als er Aiden Rotari ein GFCW Intercontinental Title Match vor der Nase wegschnappte, obwohl dieser es sich eigentlich im Gegensatz zum Kanadier verdient hatte.
Ein paar Seitenhiebe gegen die Art und Weise, wie Fletcher seine Rolle als Commissioner interpretiert, könnte man selbstverständlich auch hineinlesen, wenn man denn wollte. Und mit Amelie Schwanenburg war Breads eigentlich auch auf einer Wellenlänge gewesen, was die Business-Seite der GFCW anging, also…
Robert Breads: „Einmal abgesehen davon, Mr. Commissioner, wenn es mein sehnlichster Wunsch wäre, von einer Autoritätsperson ein Titelmatch geschenkt zu bekommen, dann hätte ich Sie überspringen und mich an den Präsidenten wenden können. Das habe ich nicht getan. Es stimmt, dass die GFCW Galaxie ein Match zwischen Schwanenburg und Breads verdient hat, aber… noch nicht. Man setzt nicht die Krönung an, bevor der Kronprinz sich als würdig für den Thron erwiesen hat.“
Was Breads damit andeuten will scheint klar zu sein: GFCW Heavyweight Champion Antoine Schwanenburg zu besiegen ist der finale Schritt auf seinem Weg zur unangefochtenen Lichtgestalt von German Fantasy Championship Wrestling.
Robert Breads: „Wenn es mir nur um das Endergebnis gehen würde, so wie es in der Vergangenheit oftmals der Fall war, dann würde ich wohl, ohne zu zögern zustimmen. Den Robert Breads von vor zwölf oder sogar sechs Monaten hätte dieses Angebot sicherlich in Versuchung gebracht. Aber es ist nur im Sinne der Vision des Protokolls, sich einen Title Shot zu verdienen, bevor man gegen den Champion um das höchste Gold der Liga antritt, und diesen Schritt nicht einfach zu überspringen, sobald sich die Möglichkeit bietet. Ich wäre ein Heuchler und könnte keinem Performance Center Rookie mehr in die Augen blicken, sollte ich Ihre Offerte auch nur ernsthaft in Erwägung ziehen.“
Vorsichtig macht der Kanadier einen Schritt zurück, als wolle er antesten, ob das Gespräch hiermit beendet sei.
Robert Breads: „Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht weiterhelfen konnte. Ich hoffe, Sie können Ihr Problem anderweitig lösen. Wenn das Protkoll sonst irgendwie behilflich sein kann… lassen Sie es mich wissen.“
Eine sehr höfliche Verabschiedung, deutlich eher im Kontext „Head Coach und Commissioner“ als „Robert Breads und Eric Fletcher“ zu sehen, aber der Hall of Famer ist sich seiner Rolle als Repräsentant von Dynamites Idealen eben immer bewusster geworden und füllt sie ununterbrochen aus.
Robert Breads: „Wenn das alles wäre…?“
Begeisterung sieht anders aus. Fletcher zieht eine eingeschnappte Schnute, kneift einen Mundwinkel ein. Ein paar Mal blinzelt er noch langsam in Richtung Kanadier als könnte er Breads mit einem Wimpernschlag umstimmen, dann gibt er allerdings mit einem lauten und langen Seufzen auf.
Eric: „Aiiiiii…schade drum. Aber gut…dann viel Erfolg bei deiner Schlüsseljagd.“
Und kaum, dass sich der PC Headcoach knapp mit einem Nicken bedankt hat, schaltet die Kamera auch schon weg.
„VERDAMMTE KACKSCHEISSE!“
tönt es, noch ehe wir die Umgebung erkennen, in der wir uns befinden: Ein Auto, genauer gesagt: Ein TAXI! Es ist, das hat man wohl schon an der Akustik bemerkt, ein recht großes Taxi mit einem recht stoischen Fahrer, der möglicherweise aus fernen Landes weit schlimmeres gewohnt ist, als etwas Brüllerei in seinem Taxi. Und so hat er auch nicht mit der Wimper gezuckt, als er einen total durchnässten DANIEL samt dazugehörigem MUSKEL MILLER im strömenden Nachtregen aufgesammelt hat. Daniel scheint über irgendetwas ziemlich empört und so wie er klingt, wird es sich dabei wohl nicht nur um eine Sache handeln….
Vergebens. Daniel lässt ihn nicht wirklich ausreden, sondern fuchtelt aufgebracht herum.
Miller: „Tha Bomb? Keine Ahnung was der da wollte. Doch für mich ist klang es eindeutig das er nix von uns will. Mir wurde gesagt das er seit Wochen umherstreift und wie ein Besessener nur dieses eine Wort vor sich herbrabbelt…“
„TOOOOOOOOOOR!!!!“ Die Reifen quietschen. Eine Vollbremsung lässt den Wagen zum Stehen kommen. Der Aufschrei des Taxifahrers lässt die beiden zusammenzucken. Sie schauen sich fragend und leicht nervös um. Der Taxifahrer scheint sich zu freuen.
Millenial: „Was? Wo? Wo ist er?“
Der Taxifahrer lässt sich wieder in seinen Sitz fallen und legt die Hände ans Steuer. Er schaut mit hochrotem Kopf in den Rückspiegel, deutet auf sein Headset und zuckt entschuldigend mit den Schultern.
Taxifahrer: „Sorry Jungs. Das Spiel läuft und meine Mannschaft hat getroffen.“
Miller lacht laut los während Daniels Puls weiter steigt. Die pulsierende Ader auf seiner Stirn hat schon Adern auf ihrer Stirn. Sein Partner, was für die Fans der GFCW immer noch nicht so recht verständlich ist, legt ihm die Hand aufs Bein und versucht ihn zu beruhigen. Ohne Wirkung.
Daniel: „HAST DU SIE NOCH ALLE??? WIR SIND DEINE FAHRGÄSTE UND DU MACHST HIER SO EINEN ALARM???? FÜR EIN THOR???“ Miller: „Ein Tor Daniel…Ein Treffer beim Fußball.“
Der Taxifahrer entschuldigt sich und fährt wieder los. Einen weiteren Kommentar verkneift er sich. Der Wagen rollt wieder durch den dichten Straßenverkehr dieser Stadt. Daniels Laune bessert sich weiterhin nicht. Miller sitzt grinsend neben ihm und schaut aus dem Fenster.
Daniel: „Wann sind wir da?“
Keine Antwort. Das Video befindet sich nun im Zeitraffer, wird aber geflissentlich verlangsamt…
Daniel: „Ich muss pissen.“
Miller: „Bald…“ Daniel: „Ist es noch weit?“ Miller: „Ja sehr weit…“ Daniel: „Ich hab Hunger.“ Miller: „Entspann dich Junge. Iss ein Superior Protein Bar…Hier…“
Er gibt ihm einen Power Riegel der Marke Superior. Daniel schaut angewidert.
Miller: „OK…Besser? Du hast schon so lange gewartet. Da kannst du jetzt auch noch ein paar Stunden länger warten…“ Daniel: „STUNDEN?????“
In dem Moment kommt das Taxi zum Stehen. Miller lacht.
Taxifahrer: „Wir sind da. Ich wollte mich nochmal für die Aktion vorhin entschuldigen. Das macht dann 43 Euro“
Daniel schaut ungläubig aus dem Auto.
Daniel: „Ist das dein Ernst?“
Millenial schauen dem davon fahrenden Taxi nur kopfschüttelnd hinterher.
Miller nickt.
Er geht nervös und kopfschüttelnd hin und her. Den Blick auf das Foto gerichtet. Immer wieder murmelt er vor sich hin.
Daniel: „NEIN
NEIN NEIN…Das kann nicht sein. Niemals…“
Daniel schließt die Augen. Plötzlich packt Miller den überraschten Daniel und hält ihn wie auf dem Foto auf dem Arm.
Miller: „Jetzt besser?“
Noch ehe Daniel sich in der ‚richtigen‘ Position befindet, startet er den Anlauf, sich zu befreien, was auch gelingt. Wie ein Fisch auf dem trockenen zappelt er umher und entgleitet Miller. Geradezu entsetzt sieht er ihn an, doch der Blick bekommt alsbald etwas beruhigendes und beruhigtes. Anscheinend spricht Miller hier die Wahrheit, denn das Foto dürfte als untrügliches, geradezu unfälschbares Zeitdokument durchgehen. Trotzdem muss sich Daniel erst noch sammeln, während der Blick auf Miller ruht, der das Album wieder verstaut, dafür nach etwas Anderem angelt. Daniel macht einen seeeeeehr langen Hals, kann jedoch nicht erkennen, was in der gar nicht großen Schatulle ist, die Miller an sich nimmt. Nur eines steht fest: Es wird kaum JBD’s Asche sein.
Miller: „Alles zu seiner Zeit Kleiner. Soll der Onkel dir jetzt mal ein Eis ausgeben?! Oder gehen wir auf den Rummel?“
War Evening, BROSE-Arena (Bamberg), 26.08.2022
In Kooperation mit
Was
gibt es Schönes in Bamberg? Das Alte Rathaus Davon abgesehen? – War Evening! Zico Chain begrüßt uns und wir begrüßen die steil gehenden Fans mit einem Schwenk durch die BROSE-Arena, sehen Plakate, sehen Fanartikel, sehen ein Feuerwerk und sehen, dass alles, wie immer, einfach perFEKT ist… Die Kamera fährt nach einem abermaligen Schwenk durch die Halle ans Kommentatorenpult heran. Pete und Sven sehen, trotz der fantastischen Stimmung in Bamberg, etwas mitgenommen aus. Als wären sie in Verlegenheit, eine schlechte Nachricht zu überbringen. Sven räuspert sich und spielt mit einem Kabel in seiner Hand, dann sucht er den direkten Blick zur Kamera.
Sven: „Liebe GFCW-Fans. Am heutigen Abend erwartet uns eine spannende Wrestlingshow. Die Stimmung ist bereits fantastisch, ihr seid genauso vorfreudig wie wir.“
Ohne es auszusprechen, liegt ein „Aber“ in Svens Stimme.
Sven: „Ich möchte die Stimmung nicht trüben, aber als treue Fans unserer Liga verdient ihr Transparenz. Deswegen habe ich die undankbare Aufgabe, eine Ankündigung zu machen und darüber zu sprechen, dass es Veränderungen gibt. In den zwei Wochen seit dem letzten War Evening haben mehrere Wrestler die GFCW verlassen. Es ist heute nicht die richtige Zeit noch der rechte Ort, um die Gründe hierfür zu nennen. Auch die betroffenen Namen werden wir an anderer Stelle verkünden. Es ergibt sich daraus jedoch, dass die Card des heutigen Abends sich verändern wird.“
Unruhiges Gemurmel im Publikum. Die heiße Stimmung scheint abzukühlen, gespannt und irritiert lauschen die Bamberger Svens Ausführungen.
Sven: „Das Turnier um Keek Hathaways Platz im Schlüssel zum Erfolg wird nicht stattfinden. Beide Matches sind ersatzlos abgesagt. Keiner der vier Teilnehmer wird am Match bei Brainwashed teilnehmen. Wir bedauern diese Änderungen…aber wir als GFCW wissen damit umzugehen. Wir stehen für Unterhaltung und das bieten wir euch egal in welcher Besetzung. Unter anderem mit dem Intercontinental-Titelmatch am heutigen Abend. Freuen wir uns auf eine trotz der Umstände tolle Show in dieser fantastischen Halle. Dafür stehen wir als Liga. Zurück zum Tagesgeschäft.“ Pete: „Und genau das hast du ja bereits angesprochen. Natürlich, die Absage des Turniers ist eine Enttäuschung, doch bietet unser heutiger Main Event trotzdem noch so einiges für die Galaxy…“
Main Event: INTERCONTINENTAL
CHAMPIONSHIP MATCH:
Sven: „Da hast du ganz recht, unser Royal Rookie, der sich mit einer fantastischen Leistung bei Stranded durchsetzen und sich so dieses Match verdienen konnte, bekommt heute nun seine große Chance. Vor zwei Wochen lieferte er sich noch ein Wortgefecht mit James Corleone und schlug sich da beachtlich…heute kommen nun auch noch die Fäuste mit ins Spiel gegen den Champion.“ Pete: „Den NEUEN Champion seit Stranded. The End hat vor zwei Wochen klar gemacht, wie wichtig ihm dieser Titel ist und wir müssen alle davon ausgehen, dass er heute alles und vielleicht auch ALLE von Leviathan daran setzen wird, genau diesen Titel zu behalten. Das wird eine Riesenaufgabe für Caracal Matthews.“ Sven: „Bleibt zu hoffen, dass er wenigstens Rosford Williams wieder an seiner Seite hat. Zumindest in der letzten War Evening Ausgabe suchte er ihn ja vergeblich.“ Pete: „Apropos vergebliche Suche…“
Pete: „Wir hoffen, dass das auf Eric Fletchers Suche nach einem Herausforderer für Antoine Schwanenburg nicht zutrifft. Heute will er Antoines Gegner verkünden und die Liste der Anforderungen ist lang.“ Sven: „Ein großer Name soll es sein, möglichst ehemaliger Champion und zukünftiger Hall of Famer. Der Liga seinen Stempel aufgedrückt haben, noch kein Match gegen Antoine bestritten haben. Keine einfache Aufgabe für unseren Commissioner. Denkst du, er hat eine Lösung gefunden, die Antoine zufrieden stellen wird?“ Pete: „Das wird abzuwarten sein. Aber selbst wenn Antoine zufrieden ist…wie hoch stehen die Chancen, dass auch Amélie es sein wird?“ Sven: „Gute Frage, nächste Frage…oder lieber…nächstes Match?“
Tag
Team Match:
Sven: „Von einem Titel zum anderen. Sowohl Milleniel als auch die TSEizn Ra(re)BBits haben vor zwei Woche ihr Interesse an den Tag Team Titeln bekundet und sich somit schon fast auf ein inoffizielles Number One Contender Match geeinigt.“ Pete: „Ein Match, das allerdings überraschend von Tha Bomb unterbrochen wurde. So konnte in der letzten Ausgabe also keine wirkliche Entscheidung fallen. Hoffen wir, dass es in dieser Ausgabe zu einem klareren Ende kommen wird. Ohne Zwischenfälle.“
Singles
Match:
Pete: „Sven, wird es im nächsten Match Zwischenfälle geben?“ Sven: „Alles andere wäre eine Überraschung, wenn Leviathan an einem Match beteiligt ist. Vor zwei Wochen hat Zane Levy versucht Thomas Camden auszuschalten und ihn nach dem Match noch weiter attackiert, heute kümmert er sich direkt um den nächsten Konkurrenten im Schlüsselmatch bei Brainwashed.“ Pete: „Ask wollte sich seinen Platz im Match vor zwei Wochen verdienen und das ist ihm gegen Ellis Diehl auch eindrucksvoll gelungen. Heute gilt es gegen einen Mitstreiter allerdings zu beweisen, dass er auch mit den anderen Matchteilnehmern mithalten kann. Es wird spannend.“
Tag
Team Match:
Sven: „Wir beginnen den Abend allerdings mit noch mehr Tag Team Action, denn Millenial und die Rabbits sind neben den Champions nicht die einzigen Teams der Liga. Auch der Nachwuchs will sich messen und vielleicht ja auch erste Fühler in Richtung Titel ausrichten. Kyd und Kyle stellen sich der neuesten unheilvollen Verbindung Leviathans: Mykru und Scarecrow.“ Pete: „Eine sehr interessante Paarung, wenn du mich fragst. Das sind zwei Teams die heiß darauf sind, der Liga zu beweisen, was in ihnen steckt. Das wird ein spannender Start in die Show.“ Sven: „Na dann lass uns doch gar nicht länger warten sondern lieber direkt loslegen. Liebe GFCW-Galaxy…viel Spaß!“
Es hat so seine Vorteile, Mitglied des Protokolls zu sein.
Robert Breads: „Ich wollte Superbia als Erstes hinter mich bringen, und hier bist du auch schon.“
Wir befinden uns an einem Ort, den man in den Shows der GFCW oft zu sehen bekommt – auch wenn er je nach Halle selbstverständlich anders aussieht. Wir reden hier vom Parkplatz für Angestellte – sowohl der GFCW als auch der Firma, die die Halle vermietet – auf dem sich sowohl epochal wichtige als auch absolut nichtige Konversationen bereits gehäuft haben.
Welche
dieser beiden Kategorien hier bevorsteht? Schwer zu sagen. Doch
Begeisterung ist nicht das, was aus Breads, scheinbar
gewünschtem, Gesprächspartner spricht. Die Kapuze liegt
auf dem Kopf. Die Jacke ist fast bis obenhin geschlossen, Sommer
hin oder her, und die Hände ruhen in den Taschen. Man darf
wohl davon ausgehen, dass die Finger schon wieder an dem
verstärkten Handschuh herum nesteln. Robert Breads hatte
sich mit Zane Levy die größte Stimmungskanone der Liga
eingeladen. Robert Breads: „Nun, dir mag es völlig egal sein, aber es gibt tatsächlich etwas enorm Wichtiges, das deine Anwesenheit erfordert.“
Der Kanadier breitet die Arme aus, sodass sein Körper insgesamt eine Kreuz-artige Pose annimmt, während Levy im besten Stile eines Teenagers gefrustet einen Stein über den Parkplatz kickt, der auf der unebenen Fläche ein paar mal hopst, bevor er zum Liegen kommt.
Robert Breads: „Die Zukunft von German Fantasy Championship Wrestling steht auf dem Spiel, und ich muss sie sichern. Dafür brauche ich dich.“
Ein
schroffes Lachen entweicht Levys Kehle, als man selbst unter der
Kapuze das Augenrollen sehen kann.
Robert
Breads: „Oh, ich brauche deine Kooperation nicht –
deine pure Anwesenheit genügt. Ich habe geschworen, mich
meinen größten Sünden der Vergangenheit zu
stellen und mit Ihnen abzuschließen. Und da ich die
unangenehmste dieser Konfrontationen meiner selbst mit meinen
eigenen Verfehlungen in der Vergangenheit als Erstes abhaken
wollte, darfst du nun meine Gesellschaft genießen.“ Robert Breads: „Ego ist ein gutes Stichwort.“
Mit dem Zeigefinger deutet Breads Richtung Himmel.
Robert Breads: „Es ist doch außerdem schön, einmal unter freiem Himmel an der frischen Luft zu sein, oder? Die modrigen, dunklen Ecken, in denen du sonst umherkriechst können auf Dauer nicht gesund sein.“
Zane: „Also ja. Weißt du Robert, es ist schon ne Meisterleistung zu raffen, was wir eigentlich vorhaben, aber mich so hart abzuwerten in deinem Kopf, dass du trotzdem darauf reinfällst. Leviathan hat euch, Robert. Punkt.“
Robert
Breads: „Tatsächlich? Ein beeindruckender Trick, an
dessen Ende du als würdeloser Stiefellecker auf den Knien
geendet bist… und Leviathans bester Freund Aiden Rotari
als Champion, so wie es aussieht.“
Ein
wenig amüsiert scheint der Kanadier über einen seiner
kommenden Gegner schon zu sein. Mir einer Handbewegung tut Breads
dieses „Kompliment“ ab.
Der Kanadier geht einen Schritt auf Levy zu. Es ist keine bedrohliche oder feindselige Geste, er scheint tatsächlich einfach etwas intimer mit ihm sprechen zu wollen, auf einer persönlicheren Ebene.
Robert
Breads: „Und dafür muss ich die Vergangenheit
aufarbeiten. Meine Vergangenheit. Mit der solltest du bestens
vertraut sein, oder? Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass
das bei jedem der Fall ist.“
Daraufhin
gibt es bloß ein Schulterzucken. Das hat weniger mit
aktueller Arroganz zu tun als viel mehr mit der Tatsache, dass
Breads in der Vergangenheit oft und gerne über seine
Errungenschaften schwadroniert hat.
Auch das wird übergangen. So gerne sich der Kanadier normalerweise „Banter“ hingibt, so sehr will er hier wohl einfach nur sagen, worum es ihm geht, und Zane ist wirklich eher Mittel zum Zweck seiner Märtyrer-artigen Selbstdarstellung als tatsächlicher Gesprächspartner – aber ist derjenige, der pausenlos über seine eigene Selbstlosigkeit redet nicht am Ende auch nur Egomane?
Robert Breads: „Nun, mit dem Unterschied natürlich, dass du viel… sehr viel weniger erreicht hast, als ich das habe, und dein Hochmut dennoch weitaus problematischer ist als es das bei mir je war. Ein Extrembeispiel, wenn man so will, aber eine erschreckende Erinnerung an die eigene Arroganz, die mich über meine Karriere hinweg so viel gekostet hat. Ein Fehler, der mir kein weiteres Mal passieren darf.“
Und nun tritt tatsächlich so etwas wie… Mitleid in den Blick von Breads? Es scheint, als würde er ein Kind rügen, das gar nicht in der Lage ist zu verstehen, wovon der Hall of Famer da spricht. Seine Feinde zu unterschätzen hatte Breads in seiner Karriere mehr als nur einmal einen sicheren Sieg gekostet. Er hatte sich selbst immer wieder ein Bein gestellt.
Verhalten, dass sich das Ace einer Promotion nicht leisten kann.
Robert Breads: „Deshalb danke ich dir für dein Kommen. Ich wollte diesem Teil meines alten Ichs noch einmal gegenübertreten, dem hochnäsigen Kämpfer der noch nicht weiß, dass er sein größter Feind ist. Die eigene Hybris… würde mir auf dem Weg zum Schlüssel nur im Weg stehen. Das kann ich nicht zulassen. Ich werde jeden meiner Rivalen absolut ernst nehmen. Ich werde niemanden unterschätzen. Auch dich nicht, so wenig auch für dich als Menschen übrighabe.
Nur so kann ich den Schlüssel zum Erfolg gewinnen. Nur so kann die Vision des Protokolls Wirklichkeit werden. Nur so kann ich das Vorbild für die neue Generation werden. Nur so kann ich die Zukunft der GFCW so gestalten, wie unser Präsident es sich wünscht. Indem ich über meinen Schatten springe und nicht mehr so bin wie… du.“
Die
Hitze und das Gerede machen schon echt müde. Mit
zusammengekniffenen Augen streckt Zane sich einmal ausführlich.
Robert Breads: „Deine Worte bestätigen mich nur weiter darin, dass es die richtige Entscheidung war, mir noch einmal vor Augen zu führen was Superbia mit einem Menschen macht, den sie komplett verschlingt. Ich danke dir also für deinen Anteil zur Sicherung der Zukunft der GFCW, indem du als abschreckendes Beispiel fungiert hast, und mich daran erinnerst, wer ich war und was ich nicht mehr sein darf, genauso wie daran, was ich stattdessen werden muss… der Gewinner des Schlüssels…“
Ask Skógur: „…zum Erfolg?“
Auch Ask Skógur scheint etwas frische Luft schnappen zu wollen. Es ist nicht mehr lang hin, bis zu seinem Match gegen Zane Levy, den er zwar nicht wirklich gesucht, ihn aber trotzdem jetzt scheinbar, gefunden hat. Nach seinem kleinen Snack vorher am Abend, will er jetzt noch etwas Luft und Energie tanken, bevor der nächste Schritt in Richtung Schlüssel ansteht. Er schaut in den Himmel, während er dabei in Richtung der anderen Beiden spricht.
Ask Skógur: „‘Wer ich war und nicht mehr sein darf‘ kommt mir bekannt vor. Könnte von mir kommen.“
Ask lächelt kurz, scheint etwas in Gedanken versunken. Sein Treffen mit Thomas Camden scheint ihm noch durch den Kopf zu gehen, davon abgesehen steckt er schon in der mentalen Vorbereitung für sein Match. Wie Robert es für sich selbst erkannt hat, ist auch Ask mittlerweile ein Anderer, der vor einer großen Herausforderung, mit dem Schlüssel-Match, steht.
Ask Skógur: „Oh… sorry Leute, ich wollt nicht stören… aaaber, auf diesen Schlüssel, auf den hab ichs auch abgesehen.“ Robert
Breads: „Du störst nicht, ganz im Gegenteil. Ich bin
froh, dich zu sehen.“
Nun wendet „Canada’s Own“ sich dem Neuzugang dieser Konstellation zu – eine ziemlich seltsame Kombination von Menschen, aber eben auch eine, die ein solches Match wie der Schlüssel zum Erfolg mit sich bringt.
Robert Breads: „Acedia steht schließlich ebenfalls auf meiner Liste, und niemand verkörpert das so sehr wie du. Der beinahe nachlässige Komfort, der dich am Vorankommen hindert, soll mir genauso eine Warnung sein wie es Zane Levy ist.“
Zane: „Hab dich auch lieb, Robby Bubble.“
Nun wendet sich Ask doch in Richtung der anderen Beiden, speziell von Robert Breads.
Ask
Skógur: „Öhm? Was? Was
für ein Komfort? Ich weiß nicht, was Aced..dings
bedeuten soll…“ Robert Breads: „Und doch lässt sich der Verfechter der freien Natur in einen Käfig sperren, um für die zahlungswilligen Schaulustigen drumherum einen brutalen Kampf gegen einen Artgenossen abzuhalten.“
Damit spielt Breads auf das Cage Match gegen Timo Schiller an. Natürlich eine enorme Vereinfachung der gesamten Situation rund um Ask, Holly und Timo.
Robert Breads: „Siehst du, ich würde dir deine Worte gern glauben. Doch jemand, der so etwas tut, klammert sich für mich nur an seinen sicheren Hafen, seine Heimat, weil er faul und nicht bereit ist, so hart zu arbeiten wie alle anderen, um der beste Wrestler zu sein, der man sein kann. Und das ist nötig, um das Ace einer Promotion zu sein… und den Schlüssel zum Erfolg zu gewinnen.“
Ask scheint jetzt immer entschlossener zu werden. Er wird nicht wütend, nein, die Wut ist gerade wohl die letzte Emotion, die er empfindet. Vielmehr überwiegt gerade eine Art Ehrgeiz, Robert Breads davon zu überzeugen, dass er mit seinen Worten unrecht hat. Levy schmunzelt derweil in sich hinein. Robert Breads als Ace der Promotion, nachdem er den Vortrag gegen Hochmut gehalten hat, ist schon ein amüsanter Anblick.
Ask: „Bei allem Respekt Mann, ich weiß du bist hier ne große Nummer und so… aber ich habe mich seitdem ich hier bin so weit aus meiner ‚Komfortzone‘ gewagt, wie noch nie zuvor. Am Anfang hatte ich noch Angst, dachte ich würde hier nicht klar kommen… Aber mittlerweile, komme ich eigentlich ganz gut klar. Ich habe mir heute sogar was an so nem Automaten geholt! Naja… zumindest fast, ist ja auch egal. Jedenfalls habe ich mit dem alten Ask kaum noch was zu tun, ich bin ein neuer Ask. Das ist sicher.“ Robert Breads: „Ist das so?“
Der Kanadier verschränkt in eindeutiger Ablehnung dieser Idee, dass ein Ask sich WIRKLICH dem Leben als Wrestler verschrieben und sein altes Dasein hinter sich gelassen hat, die Arme vor der Brust.
Robert
Breads: „Und doch hast du, als es darauf ankam… im
wichtigsten Kampf deines Lebens… nicht den Wrestling-Ring
gewählt. Du hast im Wald gekämpft. Und zwar nicht in
einem Match, nicht in irgendeinem sportlichen Kontext, sondern in
einem wilden und barbarischen Akt animalischer Gewalt.“
Auch das simplifiziert natürlich vieles, aber Fakt ist nun einmal, dass man das Duell von Holly und Ask kaum als Wrestling-Match beschreiben konnte – weder was die Location noch was die Regeln betraf.
Robert
Breads: „Statt dich zu trauen, ihm dort gegenüberzutreten,
wo alle anderen auch antreten… im Ring der GFCW…
hast du den bequemlichen Weg gewählt, und „deinen
Kampf“ daraus gemacht. Sich immer wieder auf die gleichen
Tricks berufen, sich die eigene Entwicklung nur vormachen, um in
der Realität am gleichen Punkt verharren zu können, an
dem man angefangen hat… das klingt für mich nach
Acedia.“
Robert Breads: „Und ich war früher nicht anders. Die gleichen Sprüche, die gleichen Matches, die gleichen Promos, die gleichen Gegner… niemals etwas Neues. Immer dort bleiben, wo es mir gefiel. Doch das war feige. Ich war feige, so wie du jetzt feige bist, Ask. Inzwischen weiß ich das, und deshalb betrete ich für den Schlüssel zum Erfolg völliges Neuland in meiner Karriere. Ich werde die beste Version meiner selbst sein, und du erinnerst mich daran, dass der Fortschritt dafür unerlässlich ist. Deshalb danke ich auch dir.“
Ask scheint wirklich auf die Worte von Breads anzuspringen. Aber er wirkt vielmehr als ein junges Kind, dass hier gerade bei irgendwelchen Dummheiten erwischt wurde, als ein Wrestler, der sich in seiner Ehre gekränkt fühlt. Ask will sofort wieder zu einer überhasteten Antwort ansetzen, bevor ihm eine frische Brise durchs Gesicht weht. Er hält kurz inne.
Ask Skógur: „Der Kampf im Wald… ich musste das tun. Nur auf diesem Wege, konnte ich mit meiner Vergangenheit und mit Holly abschließen. Und mal ehrlich? Der bequemlichste Weg? Ich wurde durch Dornenbüsche gejagt, von Hügeln gestoßen, in eine Grube geschmissen… das war wohl der härteste Kampf meines Lebens. In einem Wrestling-Ring zu kämpfen, DAS wäre der einfachste Weg gewesen… DAS wäre Acedio gewesen… oder wie das heißt.
Ich mag diese ganzen schlauen Sprüche nicht, aber ich glaube, ich konnte mich nur so von dem Wald lösen, indem ich meinen größten Feinden genau da gegenüber getreten bin: Holly und mir selbst. Und du kannst gerne sagen was du willst, aber ich glaube ich hab das gut gemacht. Das war ein Schlusspunkt. Und jetzt, muss ich mich daran gewöhnen meine Kraft auch aus mehr als nur dem Wald und der Natur zu ziehen. Und jetzt kann ich mich voll und ganz auf meine Zukunft konzentrieren. Und die, die ist hier, in der GFCW.“
Einmal,
zweimal, dreimal klatscht es in die Hände. Ironischer
Applaus.
Ask schaut nun zu Zane herüber. ‚Das ist doch der Typ, gegen den ich dann antreten muss?‘ steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Ask weiß gar nicht wirklich was er sagen soll, er ist etwas aufgepusht, durch die Interaktion mit Robert Breads gerade, noch bevor er aber die Chance erhält, sich die Worte zu recht zu suchen, kommt Zane ihm zuvor.
Zane:
„Ask. Wenn du fertig bist Roberts Bullshit aufzuklären,
hast du dann mal ne Sekunde für die beiden schlaueren Leute
hier.“
Der Kanadier leugnet die Worte des Leviathan-Mitglieds nicht wirklich.
Robert Breads: „Vor Brainwashed sollte ich mir eventuell wirklich ein herausforderndes Warm-Up im Ring suchen…“
So spricht Breads zu niemand bestimmten und schaut dabei an Ask und Zane vorbei zur Halle, als würden diese beiden seine Kriterien nicht erfüllen und er hätte jemanden im Kopf, der momentan im Inneren des Gebäudes ist.
Darauf
geht Zane selbstverständlich nicht ein.
Ein verlockendes Angebot. Soll er drauf eingehen? Wäre doch ganz angenehm, vor dem Schlüssel-Match nichts zu machen und sich zu schonen.
Er schaut zu Robert Breads und er weiß genau, was diesem wohl gerade durch den Kopf geht. Würde Ask hier annehmen, dann wäre das wohl wieder Acedia. Aber ganz davon abgesehen, dass Ask hier Robert Breads nicht Recht geben will, hat er an sich selbst die Herausforderung gestellt endlich mehr zu Wresteln. Er WILL Matches bestreiten und diesen nicht aus dem Weg gehen.
Ask
Skógur: „Danke fürs Angebot, aber nein danke.
Ich bin heute hier, um zu kämpfen und genau das werde ich
auch tun.“
Schon
zum zweiten Mal am heutigen Tag erhält Ask ein Angebot von
einem seiner Gegner aus dem Schlüssel-Match. Während
das bei Thomas Camden noch ganz sympathisch und aufrichtig war,
wirkt das jetzt wie das komplette Gegenteil. Ask fühlt sich
verarscht und das, lässt er sicher nicht auf sich sitzen.
Und Zane? Aus dessen Tasche erklingt schon wieder das so markante
Knirschen.
Ask Skógur: „Ich weiß was du meinst und du hast nicht ganz unrecht, ich habe viel zu oft den einfachsten Ausweg gewählt und es mir zu leicht gemacht, aber die Zeiten sind vorbei. ‚Ich weiß wer ich war und nicht mehr sein darf.‘ Ich bin ein Wrestler und ich will wrestlen. Und ich will gewinnen. Heute und bei Brainwashed. Danke fürs Gespräch…“ Robert Breads: „Und schon ist die GFCW ein kleines Stück besser geworden.“
Der Kanadier lächelt ein sehr, sehr freundliches Lächeln in Richtung Skogur – aus dem man Freundlichkeit ebenso heraus lesen könnte wie Selbstzufriedenheit. Bestärkt dieses Erlebnis Breads nun etwa in seinem Glauben, als makelloses Vorbild fungieren zu können, um den jungen Wrestlern die eigenen Fehler vor Augen führen zu können?
Schwer zu sagen, ob man das wirklich hoffen soll. Ask schaut entschlossen zu Breads, bevor er sich wieder zu Zane wendet.
Ask Skógur: „Und wir sehen uns im Ring.“
Damit verabschiedet sich Ask auch schon wieder und geht wieder in die Halle hinein.
In den Katakomben steht Tammy mit einem Mikrofon „bewaffnet“. Neben ihr warten Kyd Flawless, Kyle Douglas und ihr Trainer Dragan auf das Zeichen, dass es nun losgeht mit der Fragerei. Die Kleidung der beiden Ks ist für den heutigen Abend wohl aufeinander abgestimmt. Beide tragen Batikfarbende Westen und farbengleiche Shorts. Einzig geschminkt ist nur Flawless. Kyle hat dagegen wieder seinen Ringerhelm aufgezogen. Ihr Trainer Dragan scheint zufrieden, die beiden wirken mehr und mehr wie ein richtiges Team.
Tammy: „An meiner Seite stehen nun Kyd und Kyle, die gleich ein Match haben werden. Doch bevor wir zu euren Gegner kommen, müssen wir über die Geschehnisse in der letzten Show sprechen. Ihr wart zwar nicht vor Ort, aber habt es wohl richtig krachen lassen….
Kyle ergreift als erstes die Initiative und spricht in das ihm hingehaltene Mic.
Kyle: „Tammy. Ein feiger Angriff eines Unbekannten hätte fast unser heutiges Match gefährdet. Ich weiß nicht was in den Aggressor gefahren ist, aber Kyd wurde ohne jegliche Vorwarnung oder Sinn hinterrücks mit einer Eisenstange niedergeschlagen. Das sah alles sehr schlimm aus. Gott sei Dank kann man unseren Kyd aber nicht so schnell aus der Bahn werfen.“ Kyd: „Danke, Kyle. Ja, ich hatte noch mehrere Tage üble Schmerzen, aber Kyle lasse ich nicht hängen. Dank der deutschen Pharmaindustrie stehe ich heute hier und kann es kaum erwarten, bis wir Mykru und Scarecrow im Ring begegnen werden.“ Tammy: „Ich würde aber noch gerne was zu der Attacke gegen Ihre Person wissen. Haben sie eine Ahnung wer es sein könnte?“ Kyd: „Ganz ehrlich- nein überhaupt nicht.“
Nun schaltet sich auch Dragan in die Diskussion ein, schließlich wurde auch er schon von einem Unbekannten via Telefon erpresst.
Dragan: „Sowohl Kyd als auch ich haben schon Drohanrufe erhalten. Unbekannte Nummer und unbekannte Stimme. Nun hat sich diese Person wohl mitten in der Nacht gezeigt und hat meinen Jungs aufgelauert. Aber wir haben keine Angst. Ich weiß nicht, was die ganze Scheiße soll, wir wollen doch nur Wrestlingmatches gewinnen?!“ Kyle: „Diese unbekannte Person will angeblich mich schützen, nur weiß ich leider gar nicht wer das sein könnte. Meine alten Coaches vom College fallen da sicherlich raus und mein Onkel….tja, der hat mir noch nie geholfen. Warum sollte er es jetzt tun? Für mich ist das alles sehr verwirrend.“ Tammy: „Und die Attacke könnte immer wieder passieren. Wie fokussiert können Sie nun so ein Match angehen, Herr Flawless?“ Kyd: „Ach, ich gebe immer mein Bestes, wenn ich im Ring stehe. Ich blende die ganzen Nebengeräusche immer aus. In der Vergangenheit hatte ich sicherlich auch Probleme, schließlich steckte man mich in irgend so ein lächerliches Gimmick und bedrohte mich ansonsten vor die Türe zu setzen. Aber diese Sprgen habe ich jetzt nicht mehr.“ Tammy: „Wie kommt es? Sie beide sind doch noch immer ganz am Anfang ihrer Karrieren und heute steht wieder ein Match auf Augenhöhe an.“
Lächelnd schaut Flawless zu seinem Partner rüber.
Kyd: „Kyle. Es liegt an Kyle. Wir haben mittlerweile ein gutes Vertrauensverhältnis und er hat mich gerettet in Berlin und dann ins Krankenhaus gefahren. Auch Dragan steht und stand immer hinter mir. Mir kann hier keiner mehr was!“
Dragan ist sichtlich bewegt. Auch Kyle gehen diese rührenden Worte nahe. Dennoch kann der junge Kanadier seine Emotionen noch nicht ganz einsortieren.
Kyle: „Ja, Flawless und ich sind Partner. Also….Only Friends versteht sich.“
Kurzes Gegacker bei Tammy:
Kyle: „Ja, ja. Zurück zum eigentlichen Thema! Diese Scheiße, die wir gemeinsam durchgemacht haben, schweißt uns zusammen. Ich gebe hiermit ein klares Bekenntnis ab. Ich will mit Flawless zusammen die Tag Team Titles holen. Und Scary und Mykru kommen uns da gerade recht.“ Tammy: „Die beiden sind wir ihr…“ Kyle: „Also wir sind glaube ich nicht so hässlich wie Scary und redsamer als Mykru, HAHA!“ Kyd: „Ja, die beiden sind gute Wrestler, aber sie müssen als Team noch zusammenwachsen. Schön für beide, dass sie mit Leviathan dann noch ein ganzes Stable im Rücken haben. Wir machen das auf unsere Art. Wir wollen uns von Match zu Match verbessern, Automatismen werden greifen und wir werden noch dominanter im Ring!“ Kyle: „Mykru und Scarecrow kennen wir zwar schon von der Battle Royal, aber nun freue ich mich auf ein richtiges Wrestling Match mit den beiden. Wir werden das Match gewinnen! Und anschließend werden wir Jagd auf die Tag Team Titles machen! “
Siegessicher verlassen K & K die Szenerie. Tammy gibt wieder ab an die Regie.
Die beiden Sieger machen sich schleunigst aus dem Staub. Die Bamberger buhen die Leviathan-Members natürlich nach Kräften aus, aber Sieg ist Sieg. Die Tatsachenentscheidung war eindeutig.
Sven: „So wird’s gemacht. Die beiden haben es faustdick hinter den Ohren. Gefällt mir!“ Pete: „Das war ja klar. Diese Niederlage haben die Onlyfriends nicht verdient. Dragan und Kyle sind nun auch im Ring und trösten den benommenen Kyd. Da war mehr drin!“
Schulterklopfen von Dragan und Kyle und aufmunternde Sprechchöre von den Zuschauern sind zu vernehmen. Plötzlich aber geht das Licht in der Halle aus!
Sven: „Huch, was ist denn jetzt los?!“ Pete: „Alles dunkel! Was passiert hier?“
Auf dem Titantron erscheint plötzlich folgendes:
Und aus den Boxen ist plötzlich eine furchtbar aggressive Stimme zu hören die schlicht und ergreifend
ZOOOOOOOORRRRRRRRRRRRRRRRRRRN!
in die Boxen brüllt.
Nun geht das Licht in der Halle wieder an.
Im Ring steht plötzlich ein Koloss eines Mannes. Zwei Meter 15 und sicherlich drei Zentner schwer. Und ein Altbekannter in der GFCW. Es ist der frühere Tag Team Champion….
Pete: „MAURICE THE CONQUERER?!“ Sven: „WHAT THE FUCK?! MAURICE IS BACK!“ Pete: „Er ist es tatsächlich. Ihn haben wir nach Finest Hour 2021 nicht mehr im GFCW-Ring gesehen. ER war abgetaucht, oder was auch immer!“ Sven: „Aber nun ist er wieder da. Er hat bestimmt 20 Kilo abgenommen und scheint aber noch muskulöser als vorher!“
Die Zuschauer reagieren fassungslos auf den Hünen. Mit einer Rückkehr des gebürtigen Bottropers hat nun wahrlich keiner gerechnet.
Maurice *schreiend*: „ZOOORRRRRRRRRRRRRRRNNNN!“
Dann packt Maurice plötzlich Kyd Flawless am Hals und zeigt seinen Finisher HOCH UND RUNTER! Der aufgebrachte Dragan spuckt dann Maurice ins Gesicht – das hätte er nicht machen sollen.
HOCH UND RUNTER gegen Dragan.
Pete: „Uff. Die Onlyfriends werden gerade zermalmt.“
Maurice schaut Kyle kurz in die Augen, doch greift diesen nicht an. Dann zieht der Gigant eine Eisenstange aus dem Saum seiner Hose hervor, und will damit auf Flawless eindreschen.
Pete: „MAURICE WAR ES! ER HAT FLAWLESS VOR ZWEI WOCHEN ATTACKIERT!“ Sven: „Du hast völlig recht, Pete. Die Täterbeschreibung passt genau auf Maurice! Das wird jetzt sehr schmerzhaft für Kyd.“
Maurice holt noch weiter mit seiner riesigen Pranke aus. Doch dann stoppt er abrupt ab. Kyle Douglas hat sich schützend auf seinen Freund geworfen.
ONLYFRIENDS
ONLYFIRENDS
ONLYFRIENDS.
Maurice weiß nun nicht genau, was er nun machen soll und schaut etwas verloren zum Entrance….
Die Zuschauer in Bamberg reagieren äußerst ablehnend auf die Klänge des Westernklassikers Ecstasy of Gold. Schweren Schrittes kommt nun Mann aus Kentucky die Rampe runter – Niander Cassady-Taylor. Seinen Cowboyhut hat er tief ins Gesicht gezogen, doch das diabolische Lächeln und das Schimmern seiner gelblichen Zähne ist dennoch zu sehen. NCT trägt auch bei diesen tropischen Temperaturen einen Mantel und seine beigen Cowboystiefel. Nur die Handschuhe hat er weggelassen. Gebannt schaut Maurice auf Niander, der auch ein Mikrofon in den Händen hält. Als er die Ringtreppe erreicht beginnt er in eben dieses zu sprechen…
NCT: „MYYYY NAMMMEEEE IS NIAAAANNNNDER CASSSSSSSSSSADY-TAYLOR!“
Buhrufe, Buhrufe, Buhrufe.
NCT: „Maurice, verschone ihn!“
Niander nickt Maurice zu, der daraufhin die Eisenstange aus dem Ring wirft und zwei Meter zurück geht und sich an einen Ringpfosten lehnt. Niander mustert die Onlyfriends. Douglas sitzt noch immer schützend über Flawless, der noch immer völlig ausgeknockt ist. Gleiches gilt für Dragan.
NCT: „Süß seid ihr beiden ja schon.“
Niander erntet dafür einen verächtlichen Blick des Kanadiers. NCT richtet nun seine Augen auf das Publikum.
NCT: „Robert Breads hat wieder die Talente-Leitung übernommen und was ist passiert? Die große Rookie Battle Royal konnte nicht gesendet werden. Amateuraufnahmen auf dem Handy zeigten das Match. Aber die große Bühne wurde es nicht. Amateure. Alle miteinander. HAHAHA.“
Niander schaut noch einmal ins weite Rund. Die Aufmerksamkeit hat er auf jeden Fall gewonnen.
NCT:„Ok. Ich bin zu unbequem für diese Liga?! Am 22. April hat man mich einfach entsorgt. Verletzt und demoralisiert auf der Müllhalde abgeladen. Das macht man hier also mit Leistungsträgern. Aber diese Shitshow wird so nicht weitergehen. NIANDER CASSADY-TAYLOR is back! Voller ZORN! Ich möchte alle um mich versammeln denen auch übel mitgespielt wurde. Die einzig wegen Backstage-Politics nicht ihr Potenzial ausschöpfen dürfen. SO, lieber Kyle wird es dir ergehen, wenn du weiterhin mit lausigen Amateuren wir Dragan und Flawless zusammenarbeitest!“
Kyle Douglas steht nun auf und schaut Niander direkt ins Gesicht.
NCT: „Ich war es, der dir den Vertrag bei der GFCW vermittelt hat. Zwar unter anderem Namen, damit hier die Diskriminierungslawine nicht wieder sofort einsetzt, aber ich habe den Deal für dich eingefädelt. Warum ich dir davon nichts erzählt habe? Warum solltest du mir trauen? Du hättest vielleicht denken können, dass ich durch meinen Hass gegen deinen Onkel prinzipiell nichts Gutes für die Familie Douglas übrighabe. Doch dem ist nicht so. Ich sehe dein Potenzial. Du bringst alles mit um ein zukünftiger World Champion zu werden. Doch du brauchst noch etwas Zeit und ich habe alle Skills dich an die Spitze zu führen. Ich habe Desmond Briggs zum Intercontinental Champion gemacht. Aus einem Esel habe ich ein Rennpferd geformt. Nur ohne mich ist er wieder zum Esel verkommen. DU aber bist anders. Unbezwingbarkeit in 31 Kämpfen. Doch Pro Wrestling ist etwas anders. Hier brauchst du das Komplettpaket. Ich habe gesehen, du hast Probleme Kicks abzublocken?! Du bist noch nicht komplett. Lerne von mir und DU wirst es alsbald sein!“
Kyle Douglas der anfänglich etwas misstrauisch dreingeblickt hat, denkt nun sichtbar über die Worte Nianders nach.
NCT: „Wir haben alle sind hier auf Redemption-Tour, Kyle. Gemeinsam werden wir eine ungeahnte Kraft aufbauen, die all unseren Zorn entfesseln wird! Schau ihn Dir an, Kyle…“
Niander zeigt auf Maurice, der noch immer ruhig der Ecke steht.
NCT: „Auch Maurice wurde übel mitgespielt. Auch er hat Morbeus vertraut, was ein Fehler war. Und dann wurde auch er hier vor die Türe gesetzt. Dieses BIEST! Ein Schlächter von unbändiger Kraft. Er war schon Tag Team Champion. Und er wird es wieder sein, Kyle. AN DEINER SEITE! Dein Skillset passt am besten zusammen mit einem Powerman wie Maurice und wie ich es bin. Der kleine Vorturner den du deinen Partner nennst….der ist nur ein Hindernis beim Gipfelaufstieg!“
Die Zuschauer buhen nach dieser Aussage. Kyle Douglas mustert Flawless und dann Maurice, den Eroberer.
NCT: „Kyle Douglas. Lass unseren gemeinsamen Zorn gegen die Welt heraus. Wir bezwingen gemeinsam Leviathan. Wie bezwingen gemeinsam die Bibeltreuen Holly-Christen. Wir bezwingen gemeinsam das PROTOKOLL! Ich mache Dich zu einem CHAMPION! KYLE DOUGLAS……….JOIN THE CHILDREN OF WRATH! ACTA NON VERBA!“ Maurice: „ZOOOOOOOOOOOORN!“
Die Zuschauer sind nicht so ganz auf Nianders Seite. Sie rufen wieder einmal:
ONLYFRIENDS
ONLYFIRENDS
ONLYFRIENDS.
Kyle Douglas lässt sich von Laura ein Mikrofon geben.
Kyle: „Niander also. Du steckst hinter alldem. Damit habe ich nicht gerechnet. Children of Wrath? So hieß doch das Tag Team von Ray und Dir – vor 20 Jahren?! Ein Name der auf meine Situation passt. Heute habe ich wieder eine Niederlage einstecken müssen und es schmerzt mir sehr. Du hast völlig recht, Niander. Mein Onkel ist ein Arsch und hier in der GFCW haben sich einige Fraktionen gebildet, sodass man die allein nur schwerlich bezwingen kann. Du hast, ohne dass ich es wusste, viel für mich getan. Natürlich willst du nun ein Dankeschön hören von deinem Prodigy. Habe ich eine andere Wahl als mich euch anzuschließen? Fragen wir doch mal die Fans….“
Die Zuschauer rufen seinen und Kyds Namen.
Kyle: „Ich bin deiner Meinung, Niander. Dragan hilft mir nicht mehr weiter. Soll er meinen Onkel oder seine Jugendlichen Spacken in Eckernförde trainieren. Von ihm werde ich nichts mehr lernen können. Doch wenn es um meinen Tag Team Partner geht….“
Niander und Maurice schauen nun gebannt auf die Lippen des Kanadiers.
Kyle: „Habe ich mein Wort gegeben. Du willst mich bei den Kindern des Zorns? NUR MIT KYD FLAWLESS!“
ONLYFRIENDS
ONLYFIRENDS
ONLYFRIENDS.
NCT: „Ist das dein fucking ERNST? Kyd Flawless soll dein Tag Team Partner bleiben?“
Eben dieser versucht sich gerade wieder aufzurichten und ihm dämmert gerade was hier eigentlich läuft.
Kyle: „Hast Du nicht eben groß posaunt, dass du auch aus einem Esel ein Rennpferd machen kannst? Also Kyd ist sicherlich schneller als ein Esel, das ist gewiss…..“
Nianders Mundwinkel ziehen sich nach unten. Maurice schaut fragend zu NCT herüber.
Kyle: „Die Children of Wrath + die Onlyfriends. Zu viert dprften wir noch deutlich stärker sein. Und Kyd und Du Niander ihr werdet euch schon noch verstehen. Wir haben doch ein gemeinsames Ziel, oder?
Im Kopf des Cowboys arbeitet es. Kyle ist aber noch nicht fertig.
Kyle: „Also, unterm Strich: Mich gibt es nur im DOPPELPACK! Haben wir einen Deal, NCT?“
Niander schaut kurz zu Maurice und nickt ihm zu.
NCT: „DEAAAAAAAAL!“
Niander und Kyle reichen sich die Hände. Dann auch Maurice, Kyle und der total verdatterte Kyd. Tears for Fears – Everybody wants to rule the world pumpt dann wieder aus den Boxen und die vier verlassen den Ring. Ex-Coach Dragan wird von Ärzten derweil gestützt und abtransportiert.
Sven: „WOOOOW. Maurice ist zurück! Und Niander auch. Er steckte hinter allem. Was ein Mastermind. Eine neue Fraktion ist geboren worden. The Children of Wrath!“ Pete: „Oh ja. Ich glaube ein unterschiedlicheres Stable als das hier habe ich noch nie gesehen. Dennoch wird von den Vieren einiges zu erwarten sein. Alle haben einen Chip on their Shoulder. Heiliger Bimbam.“
Zane:
„Jo, Luna, wo bleibst du?“
Dieses Mal hat Aiden Rotari kein besonderes Zitat und auch keine vage Referenz in petto, um Eindruck bei seinem Gegenüber zu schinden. Das wäre an dieser Stelle wohl auch vollkommen überflüssig.
Aiden Rotari: „Entschuldige, dass ich deine Zeit beanspruchen muss. Dynamite hat mir aufgetragen, dir seinen Wunsch mitzuteilen, und ich werde mich meinen Oberen selbstverständlich beugen.“
Das Pokerface von vor zwei Wochen hat Rotari behalten, und die unterkühlte, minimal unterwürfige Attitüde ebenfalls. Zumindest deutet die angedeutete Verbeugung, die er seinem Gesprächspartner zukommen lässt, darauf hin – den er mit diesen Worten wohl genauso als seinen „Oberen“ bezeichnet wie einen Claude Booker oder Robert Breads. Ob diese Hierarchie für Ricks wirklich eine Rolle spielt, ist nicht so recht klar, er lässt sich bei der Erwähnung von „Oberen“ zumindest nichts anmerken. Er steht dort einfach nur in seiner Kabine und ist immerhin so nett nach dem Werfen der Pfeile nicht zum Board zu gehen, sondern sich komplett zu Rotari zu drehen um ihm in aller Knappheit zu antworten. Er nickt.
Alex: „Natürlich.“
Bei der Dynamik der Beiden gibt es nach Stranded wenig zu diskutieren. Der bessere Wrestler zwischen Rotari und Ricks steht eindeutig fest, und es ist Letzterer – daran versucht Aiden auch überhaupt nicht zu rütteln.
Ein Schelm, wer das als bewusste Reaktion auf das aktuelle Verhalten von Desmond Briggs interpretieren möchte.
Aufgrund eben dieser absoluten Klarheit in der Hackordnung kann sich Rotari zumindest dahingehend allerdings die subtilen und auch weniger subtilen Gesten und Wortklaubereien sparen. Was nicht bedeutet, dass er nicht probieren könnte, hier und da wieder etwas zu seinem Vorteil auszulegen.
Aber Rotari hat es selbst gesagt: An Ricks kommt er nicht vorbei. Weder im Ring noch im Protokoll selbst, und bislang auch nicht verbal. Die Art von Ricks könnte man, so man denn wollte, sogar als eine Art Antidot für die typischen verbalen Rotari-Patterns ansehen – und das dürfte beiden bewusst sein.
Aiden Rotari: „Ich nehme an du bist über die Wünsche unseres Präsidenten informiert, was die nächsten Schritte des Protokolls angeht?“
Ein weiteres knappes Nicken des Mathematikers, ansonsten tut sich bei seiner Körperhaltung recht wenig. Die Hände sind hinter dem Rücken, der Blick starr und leer zu seinem Gesprächspartner. Ab und an blinzelt er, die Lippen sind in einer Ebene, die Stimme ist ruhig und schwunglos.
Alex: „Robert und Desmond kämpfen um den Schlüssel zum Erfolg. Du weißt ja, dass ich Desmond dabei zur Seite stehe. Nur denke ich…du bist hier, weil du mit Claude Booker über mich und The End gesprochen hast?“
Dezent neigt er den Kopf zur Seite. In der Frage schwingt kein sonderlich markanter Unterton mit. Es ist kein Vorwurf, keine Skepsis. Bislang ist es nur Interesse, nur ein Sammeln der relevanten Daten und gegebenen Informationen.
Aiden Rotari: „Exakt. Es geht darum, die Schande von Stranded wieder gut zu machen. Und dafür hat unser Präsident den besten Wrestler der GFCW auserkoren. Nun möchte er wissen, ob Alex Ricks sich dazu bereit erklärt, die Rückholaktion des GFCW Intercontinental Titles an- und durchzuführen.“
Der Mathematiker nickt verstehend, während sein Blick während Rotaris Antwort gen Boden wandert. Ein Zeichen seinerseits, dass er nicht nur zuhört, sondern sich gleichzeitig auch so seine Gedanken zur Situation macht. Nach Rotaris weitergeleiteter Frage, gibt es zunächst nur ein kurzes „Gut“ als Reaktion. Dann ein Schnaufen, bevor Ricks den Kopf wieder hochzieht um Aiden wieder anzuschauen.
Alex: „Ich werde tun, was Claude Booker von mir erwartet, Aiden. Er weiß, was er tut und was er plant und wozu ich fähig bin. Ich kann The End besiegen, wenn ich mich auf The End konzentrieren soll.“
Sagt er mit einer Gleichgültigkeit die ihresgleichen sucht. Dann verengt sich sein Blick allerdings leicht, er zieht die Augenbrauen etwas nach unten.
Alex: „Aber als ich euer Gespräch sah, Aiden…da klang es als hättest du noch eine andere Idee.“ Aiden Rotari: „Die habe ich tatsächlich.“
Einen Moment lang scheint Rotari zu überlegen, ob er sie – ähnlich wie bei Claude Booker – möglichst unterwürfig als „irrelevant“ oder „egal“ abstempeln soll, um so seinen Gegenüber mit einer Nachfrage dazu zu bringen, selbst dafür verantwortlich zu sein, dass diese Idee in die Welt gesetzt wurde. Das könnte bei Ricks aber auch einfach auf ein „Okay“ stoßen, ein Risiko, das Rotari nicht bereit ist einzugehen – weshalb er fortfährt.
Aiden Rotari: „Eine Umverteilung der Aufgaben, wenn du so willst. Und selbstverständlich auch nur dann, wenn du einverstanden bist. Solltest du Feuer und Flamme sein, dich an The End zu rächen, wäre es natürlich wenig hilfreich von mir, mich dem in irgendeiner Weise in den Weg zu stellen.“
Rotari formuliert einmal mehr überaus vorteilhaft in seinem Sinne – dass Ricks öffentlich bekundet, „Feuer und Flamme“ für etwas zu sein, ist ziemlich unwahrscheinlich. Und offene Rachegedanken gegen The End hätte Ricks seit ihrem letzten Duell vor beinahe einem Jahr wohl inzwischen ausgelebt.
Aiden Rotari: „Ich werde nach unserem Duell bei Stranded auf gar keinen Fall anzweifeln, wer von uns der um Welten bessere Wrestler ist.“
Ein wenig dick aufgetragen vielleicht, allerdings wohl nur das Setup für den eigentlichen Punkt, den Rotari machen will.
Aiden Rotari: „Ich halte das aber für weitestgehend irrelevant, wenn es um Leviathan geht.“
Eine auf den ersten Blick etwas seltsam wirkende These, stellt dieses Stable doch nun bereits zum zweiten Mal den GFCW Intercontinental Champion. Auf der anderen Seite hat kaum jemand so viel mit Leviathan-Mitgliedern im Ring gestanden wie Aiden Rotari – und ist dabei so erfolgreich gewesen.
Aiden Rotari: „Würde es auf ein Wrestling-Match hinauslaufen, eins gegen eins, so wie wir es bei Stranded bestritten haben… ich hätte keinerlei Zweifel an einem Sieg von Alex Ricks. Aber so funktioniert Leviathan nicht. Das hat sich auch nach Drakes Abgang nicht geändert. Sie haben die Strategie modifiziert, aber sie nicht über den Haufen geworfen.
Nun könnte man selbstverständlich alle Mitglieder von Leviathan vom Ring verbannen oder ähnliches, aber das käme einem Eingeständnis des Protokolls gleich, mit diesem Problem nicht fertig zu werden, es sei denn man setzt die Macht ein, die einem der Autoritätsposten verleiht – und das wäre ein Zeichen von Schwäche.“
Abermals bedient sich Rotari bei seinen Ausführungen einer Menge Gedanken, die das „bigger picture“ betreffen und sich auf der Makroebene des Protokolls als Ganzem und nicht auf der Mikroebene eines einzelnen Titelmatches bewegen.
Aiden Rotari: „Du hast versprochen, Desmond zur Seite zu stehen. Du bist niemand, der seine Versprechen bricht, richtig? Und doch sagst du, du würdest dich sofort voll und ganz auf Leviathan fokussieren, wenn Claude Booker das von dir verlangen würde. Du kannst nicht beides gleichzeitig mit einhundert Prozent tun. Du müsstest eine dieser Aufgaben vernachlässigen. Deshalb macht es nur Sinn zu delegieren, denke ich.“
Die Information über das Abkommen von Briggs und Ricks hatte Rotari während seines Gesprächs mit Dynamite noch nicht zur Verfügung gestanden. Jetzt tut sie es – und das nutzt er sogleich aus.
Aiden Rotari: „Ich wäre keine große Hilfe für Desmond, einmal ganz abgesehen davon, dass er wenig begeistert, davon sein dürfte, gerade mich hinter sich zu wissen. Ich würde es natürlich tun, wenn das dem Protokoll am dienlichsten ist, aber… ich halte es für sinnvoller, den Leviathan-Killer auf Leviathan anzusetzen.“
Wir erinnern uns: Ein Sieg gegen Intercontinental Champion Drake Nova Vaughn in einem Non-Title Match. Das endgültige Entfernen selbigen DNV’s aus der GFCW. Der Sieg über Luna Rosario bei War Evening. Der anschließende Sieg über sie bei Ultra Violence in einem Match ihrer Wahl.
Aiden Rotari: „Ich bin nicht besser in einem simplen Wrestling-Match als du, Alex. Aber das wird es ohnehin nicht werden. Das wissen alle Beteiligten. Sie werden Spielchen spielen wollen, und darin bin ich besser als sie.“
Das war bislang wahr – mit The End hatte Rotari es bislang allerdings auch noch nicht zu tun gehabt. Diesen Fakt verschweigt er selbstverständlich gekonnt.
Aiden Rotari: „Es gibt Momente, in denen die Art und Weise, wie man etwas erledigt, wichtig ist. Und es gibt Momente, in denen einzig und allein das Ergebnis zählt. Leviathan wird ohnehin nicht zulassen, dass wir etwas Anderes als einen Clusterfuck erleben. Es wird kein ehrenhaftes, vorbildliches Match geben.
Es wird eine Farce. Dann sollten wir immerhin schauen, dass wir im Rahmen dieser Farce den GFCW Interconinental Title aus ihren Klauen befreien können. Und niemand ist bereiter, eine absolute Farce erfolgreich zu gestalten, als ich.“ Alex: „Ich verstehe.“
Während der gesamten Antwort wurden Ricks’s Augen mal größer, mal kleiner, mal gab es ein Nicken, dann ein Räuspern, mal gab es Augenkontakt, mal wurde der vermieden. Doch während der gesamten Zeit…blieb er aufmerksam. So kommt die Antwort also auch nahezu sofort nachdem Aiden seinen letzten Satz beendet. Ricks mustert seinen Gegenüber, nimmt ihn ins Visier. Er schaut durch ihn hindurch und versucht seine Entschlossenheit in den Augen zu lesen. Dann schnauft er.
Alex: „Du denkst nach, bevor du sprichst, Aiden. Bevor du handelst. Du denkst zu weit, wenn du Caracal Matthews einfach ignorierst, doch du denkst nach. Das zeichnet dich aus. Das hat dich für das Protokoll qualifiziert. Nicht nur der Sieg gegen Luna.“
Er geht einen Schritt näher auf Rotari zu.
Alex: „Du hast recht…ich BIN der bessere Kämpfer von uns. Ich bin einer der besten Kämpfer von German Fantasy Championship Wrestling. Aber gegen The End wird es kein Kampf. Das war es schon vor einem Jahr nicht, als er Silas in unser Duell brachte. Gegen The End erwartet einen Gewalt und Chaos…dein Gebiet um dich auszuleben und einen Weg zum Sieg zu finden.“
Das klingt schon verdächtig nahe an einer Zustimmung für den aspirierenden Protagonisten.
Alex: „Wir alle haben unsere Aufgaben im Protokoll, Aiden. Du hast gerade wieder eine für dich gefunden…nur bin ich nicht derjenige, den du überzeugen musst. Ich wollte The End nicht bekämpfen…Claude Booker erwartet es von mir.“
Er atmet noch einmal ein, der Blick ist weiterhin auf Aiden eingeloggt.
Alex: „Du kannst ihm meine Empfehlung ausrichten, Aiden. Du kannst The End haben. Caracal Matthews…übernehme ich.“
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