Beide,
Hansen und Keller, sind jedoch ungewohnt ruhig. Normalerweise
sind die zwei besten Freunde stehts gut gelaunt und reißen
Witze. Doch nicht heute. Hansen schaut etwas bedrückt drein,
Keller starrt auf das Audi Symbol auf dem Lenkrad. So sitzen sie
schon seit ihrer Ankunft vor 10 Minuten da.
Schließlich
ist es ausgerechnet Hansen, der die Stille unterbricht.
Hansen:,,Heute
machen wir es besser, verdammt!“
Er
schaut seinen Partner energisch an.
Hansen:,,Kevin,
man! Wir wussten doch, es wird nicht einfach und das wir 100%
geben müssen. Und bei Gott, das haben wir. Wir sind da raus
und haben unser bestmögliches getan. Aber Big & Quick
war nunmal besser. Und weißt du was? Ich habe auch gar kein
Problem damit mir dies einzugestehen. Sie sind nicht ohne Grund
Champions, das darf man nicht vergessen.“
Keller
schaut nun zum ersten Mal seinen Partner an.
Hansen:,,Trotz
allem, trotz der Tatsache, dass wir verloren haben, haben uns die
Champions eine weitere Chance gegeben. Sie sind ebenfalls der
Meinung, dass wir zu mehr fähig sind. Und ich weiß,
dass sie damit verdammt richtig liegen!“
Keller
denkt nach, ehe er Hansen zunickt.
Keller:,,Weißt
du was? Du hast völlig recht. Wir beide hatten diesen Traum,
gemeinsam Champions in einer großen Liga zu sein, seitdem
wir klein waren. Und dieser Traum ist nicht ausgeträumt.
Nein, er ist nur noch viel realer geworden. Und ebenso mein
Hunger nach den Titeln. Er ist jetzt größer, als vor
Brainwashed. Bei Brainwashed waren sie das bessere Team, die
bessere Einheit. Aber heute…Heute zeigen wir der ganzen
GFCW – NEIN! Der ganzen Welt des Wrestling, dass Alex
Hansen und Kevin Keller eine noch bessere Einheit, eine noch
besser geölte und geschmierte Tag Team Maschine sind. Wir
haben früher auch die eine oder andere Niederlage kassiert.
Aber aus jeder haben wir etwas gelernt, etwas mitgenommen. So
auch aus dieser.“
Hansen:,,Du
sagst es man! Sie können noch so groß und noch so
schnell sein, wir lassen uns davon nicht einschüchtern, wir
werden den großen Baum fällen und den schnellen
Flitzer überholen. Und wir werden War Evening als Tag Team
Champions verlassen.“
Beide
sind sich einig und steigen aus dem Wagen.
Keller:,,Big
& Quick. Ihr mögt die Schlacht gewonnen haben, doch in
diesem Krieg steht ihr auf der Seite des Verlierers. Es ist
nichts persönliches, doch heute werde ich euch die Köpfe
von den Schultern kicken.“
Hansen:,,Und
sollte das nicht reichen, solltet ihr mit Gehirnerschütterung
und fast bewusstlos dennoch irgendwie noch durch den Ring
torkeln, so werde ich euch mit meinen Suplessen ins Nirvana
werfen.“
Sie
schließen die Türen und gehen langsam auf die Halle
zu.
Ordentliche
Hauptversammlung bei NEMESIS steht auf dem Programm. ...könnte
man jedenfalls meinen, wenn man die Rosario-Zwillinge so neben
der Halle sitzen sieht. Die Sonne hat die Stadt schon fast an die
Nacht übergeben, ist nirgends hinter den Wolken zu sehen,
doch ein wenig wird das Tageslicht wohl noch bleiben. Es war kühl
geworden, wie die Jacken der beiden auch bestätigen. Doch
auch auf den herbstlichen Jacken lässt sich Zierde in Form
der Hydra über dem Herzen finden. Weit entfernt sind sie
nicht von den Fans, doch die Überhörtaktik wird zur
Perfektion eingesetzt, während die Security am Eingang
aufmerksam auf einen leichten Streit unter einigen Fans blickt,
der sichtlich über NEMESIS ausgebrochen war, doch noch
bleibt alles friedlich.
Luna widmet dem Tumult nicht
einmal einen richtigen Blick, nur ein leichtes Kopfdrehen in
Richtung der Eingänge, das sofort wieder rückgängig
gemacht wird. Seufzend stößt sie den Rauch der
Zigarette in ihrer Hand aus und legt sich rückwärts auf
den Untergrund. Fast schon teilnahmslos sitzt Damian an ein
Mäuerchen gelehnt etwa zwei, drei Meter von seiner Schwester
entfernt. Vom Handy in seinen Händen windet sich vor seinem
Oberkörper das Kabel eines Kopfhörers in Richtung des
Kopfes. Viel zu sagen haben sie sich nicht. Sie scheinen viel
mehr zu warten. Auf wen oder was? Nicht warten müssen wir
jedoch auf die Antwort hierauf.
Aus Richtung des Parking
Lots der Wrestler*innen und Angestellten schlendert der große
Bruder seelenruhig entlang. Die blauen Haare sind zurück im
Iro – der Stylist wurde wieder gefunden offensichtlich.
Oder der Gel-Vorrat daheim. Wie auch immer. Und das T-Shirt
zeigt, dass ihm scheinbar noch niemand erklärt hat, dass es
langsam kalt wird.
Luna: „Du
lässt dich ja tatsächlich mal wieder blicken.“
Ohne
ihren Blick zu wenden zieht sie an dem bedenklich kleinen
Überrest der Zigarette. Damian hingegen starrt seinen Bruder
an und entfernt mit einer ruckartigen Bewegung die Stöpsel
aus seinen Ohren.
Finn: „Ich
bin hier genauso angestellt wie ihr.“ Damian:
„Ja und hast zwei Wochen nichts von dir hören
lassen.“ Finn:
„Ich hab meine Wahl getroffen, ihr eure. Ich hab nur mal
kurz Abstand gebraucht.“
Damian
schweigt ihn an, während Luna sich ächzend aufsetzt und
den Stummel umweltbewusst auf die Straße schnippst.
Luna:
„Fair enough. Und jetzt?“
Fragend
und kühl richten sich ihre Augen auf Finn. Augenscheinlich
hatten die Ereignisse bei Brainwashed einen ziemlichen Sturm
durch NEMESIS gefegt. Entspannt sieht jedenfalls anders aus.
Beziehungsweise sah das auch bei den dreien schon entspannter
aus.
Finn: „Das liegt
nicht an mir.“
Ausdruckslos
verschränkt er die Arme, während Lunas Augenbrauen nach
oben wandern. Doch aus ihrem Mund dringt kein Wort – muss
es jedoch auch nicht.
Damian:
„Ach ja?“
Er
stemmt sich in die Höhe, setzt sich auf der kleinen Mauer
ab. So sitzend muss sein Blick immer noch steil nach oben wandern
im Gespräch mit Finn, doch seinem Bruder zu Füßen
zu sitzen, war in Anbetracht der Situation sichtlich nicht das,
was Damian sich wünscht.
Damian:
„Das letzte mal, als ich nachgeschaut habe, bist du
abgehauen und hast dich zwei Wochen nicht gemeldet.“
Finn:
„Schon seltsam oder? Als ich geschaut hab, hat Drake dich
angegriffen, und uns...“
Kurz
lässt er seine rechte Hand in einer Geste kreisen, die
klarmacht, dass er die gesamte Geschwister-Truppe meint.
Finn:
„… Vorwürfe gemacht, dass wir nutzlos sind,
weil wir für ihn nicht wieder die Kohlen aus dem Feuer
geholt haben.“ Luna:
„ Wieder
ist auch ne Interessante Wortwahl, wenn du daran denkst, dass
Drake tatsächlich unsere Hilfe nie gebraucht hat, um diesen
Titel zu halten.“
Nun
wieder mit verschränkten Armen fokussiert Finn sich auf
seine Schwester, deren Tonfall nicht gerade so klingt, als würde
sie versuchen den Konfrontationskurs zu verlassen.
Finn:
„Das kann nicht dein ernst sein. Und was war mit dem Weg
dahin. Alex? Die Schwanenschmiede? WIR haben Drake zum Champion
gemacht. Nicht er.“ Damian:
„Und wenn schon. Wir sind NEMESIS. Sein Erfolg war unserer.
Und sein Ziel ist unseres. Und andersrum genauso.“ Finn:
„Nein, Damian. Das war mal so. NEMESIS war immer „eine
Idee“ wie Drake so schön gesagt hat. Oder hey, wie war
das? „Eine Familie.“
Der
demonstrative Tonfall hat etwas verspottendes.
Finn:
„NEMESIS hat keinen Anführer.“
Er
lacht Damian ins Gesicht.
Finn:
„Arschlecken! Drake meint sich als Anführer aufspielen
zu müssen? Als besser, als wir? Als ich? Als großen
Heiland? Ne. Echt nicht. Wenn er meint uns rumkommandieren zu
müssen, bitte. Soll er meinen. Aber ohne
mich.“
Schwungvoll,
eigentlich sogar energisch, aber nicht so hundertprozentig
aggressiv drückt Damian sich von der Mauer weg und stellt
sich vor Finn.
Damian:
„Das kannst du nicht ernst meinen.“
Gepresst
dringen die Worte aus seinem Mund, doch treffen nur auf den
ruhigen, sicheren Blick von Finn. Das Grinsen Drakes sucht man
hier vergeblich. Die Mine ist wie ein Stein, der irgendwie
geringe Regungen zeigen kann.
Finn:
„Du kannst nicht so naiv sein, kleiner Bruder. Komm schon,
jeder hat es gemerkt. Als Zane auftauchte, meinte Luna noch, dass
sie ihm aufs Maul gibt, sobald er was gegen Drake unternimmt. Und
jetzt? Hm?“
Sein
Blick schießt zu seiner rechten zu Luna, doch die weicht
ihm aus, was Finn mit einem bestätigten Nicken quittiert.
Finn:
„Richtig. Meint sie, er muss manche Sachen erstmal selbst
regeln. Wie oft hat sie das schon gesagt aber am Ende haben wir
uns immer alle zusammengerauft. Weil wir nichts anderes haben,
oder?“
Erneut
geht der Blick zu Luna, deren Worte er sinngemäß
wiedergeben zu wollen scheint.
Finn:
„Da haben wir...“
Er
deutet zwischen sich und seinem Bruder zweimal hin und
her.
Finn:
„… noch gesagt, wir stehen zu ihm. Aber irgendwie,
Damian… Haben wir uns doch auch rausgehalten oder? Und
jetzt bin ich an dem Punkt, wo ich endgültig – im
Gegensatz zu Luna - sage: Weißt du was? Er soll seinen
scheiß in den Griff kriegen. Hast du die scheiße mit
seinem Vertrag schon vergessen, hm? Oder den Moment, als er
plötzlich doch mit einem Titel herumlaufen wollte?“
Kurz
hält Damian inne, fährt seinem Bruder dann aber doch
relativ ungeniert in die Parade.
Damian:
„Wenn du glaubst, du kannst jetzt alles, was wir erreicht
haben schlecht reden, würde ich ganz schnell ruhig sein an
deiner Stelle, Finn.“
Beschwichtigend
hebt der die Hände, während Damian einen halben Schritt
auf ihn zugeht.
Finn:
„Warte… Ne, das… Okay sorry. Das wollte ich
nich. Ehrlich. Aber Drake ist komplett machtgeil geworden. Und
wir haben das alle gemerkt. Du auch, das weiß ich, weil du
bist nicht so blöd. Ich hab auch nicht vor euch sitzen zu
lassen. Nichtmal Drake, sobald er von seinem
Selbstmitleids-Power-Wasauchimmer-Trip unten ist.“
Der
Älteste der Rosarios wirkt ernsthaft bemüht nicht auch
noch mit Damian aneinander zu geraten. Mit einem tiefen Atemzug
entspannt der sich wieder ein wenig. Frustriert beißt er
die Zähne zusammen.
Damian:
„Alles nur wegen Zane...“ Luna:
„Willst du den Scheiß nicht endlich sein lassen? Du
hättest ihn bei Brainwashed schon fast geköpft, wenn
ich nicht dazwischengegangen wäre.“ Damian:
„Er hat den ganzen Mist doch überhaupt erst
verursacht. Ohne ihn wäre nichts von all dem passiert!
Alleine, dass er da ist, hat alles durcheinander gebracht. Mag
sein, dass er nichtmal direkt an Drake rankam, aber komm schon…
Alles geht den Bach runter und nur wegen ihm.“
Nun
ist es Lunas Zug sich vom Boden hochzustemmen. Und diesmal trifft
der schneidende Blick ihren Zwilling.
Luna:
„Du bist genauso wie Finn und genauso wie ich auch Zanes
Freund. Willst du das echt kaputtmachen über Drakes
beschissenes Ego?“
Mit
einer Geste, die von „Da hast du´s!“ nur so
trieft zeigt Finn auf Luna.
Damian:
„Du auch noch?“ Luna:
„Nein, Damian. Du weißt, dass Finn recht hat, wenn er
sagt, dass ich keinen anderen Weg mehr nehmen werde. Egal wie oft
ich es sage und will. Am Ende muss echt viel passieren, dass ich
nicht mehr zu Drake halte. Und davon sind wir weit entfernt. Aber
womit Finn auch Recht hat ist, dass ich mich am Anfang getäuscht
hatte und Zane Recht. Drake hat das am Ende nur noch für
sich gemacht. Und hey: Ich kanns ihm nichtmal verübeln. Aber
er ist den Titel jetzt los und hat jetzt den Kopf frei davon.
Wenn du also wirklich meinst, es ist Zanes Einfluss, der dazu
geführt hat – direkt oder indirekt – dann
solltest du ihm dankbar sein. Und nicht Amok laufen.“ Finn:
„Sei doch ehrlich Damian. Dieses ständige hin und her,
niemand von uns weiß mehr wo uns der Kopf steht…
Scheiß doch drauf. Auf Drakes ständiges Kommando. Auf
seine On-Off Beziehung mit Zane.“
Ungläubig
entgleisen Damian die Gesichtszüge.
Damian:
„Zane will auslöschen, wofür NEMESIS steht. Er
wird immer wieder auftauchen, immer überall sein. Ich habe
zu lange gebraucht, um das zu verstehen. Ich dachte, er wäre
an sich wie wir und würde seine Fehler sehen, wenn man ihm
nur Zeit gibt. Und Finn: Wird das jetzt eine „Früher
war alles besser“-Rede?“ Finn:
„Nein. Aber solange es nicht IRGENDWIE wieder wie früher
ist, bin ich raus. Und du solltest dir ernsthaft überlegen,
ob du dich weiter von Drake herumschubsen lässt.“
Luna
legt ihrem Zwilling die Hand auf die Schulter.
Luna:
„Damian, was ist los mit dir?“ Damian:
„Finn will, dass wir wieder das sind, was wir immer waren?
Dann soll er mit mir und Drake Zane vernichten. Und NEMESIS
verteidigen. Und du ebenso.“
Er
wendet sich ab, fischt seine Sachen vom Boden und macht sich
schnellen Schrittes davon.
Finn:
„What. The. Fuck.“
Nachdenklich
sieht Luna ihm hinterher.
Luna:
„… Auf der anderen Seite… Vielleicht ist da
was dran.“ Finn:
„Du hast Zane vor einer Minute noch verteidigt!“ Luna:
„Den Titel zu verlieren hat Drake aus ner ganz üblen
Spirale rausgeholt, das Zweifel ich nicht an. Zane ist ein guter
Freund. Auch das nicht. Aber wird er jemals wieder zu Leuten wie
uns gehören? Hm. Mal sehen. Was wirst du jetzt tun?“
Ein
Grinsen schleicht sich in Finns Gesicht.
Finn:
„Eeeerstmal crashe ich dem neuen Champion die Feier.“ Luna:
„Was hast du vor?“ Finn:
„Seine Battle Royal gewinnen.“ Luna:
„Na dann. Viel Spaß.“ Finn:
„Werd ich haben.“
War
Evening,
Flensburg (Campushalle), 24.09.2020
In
Kooperation mit
Zico Chain –
Mercury Gift erklingt und die Kamera fängt die für die
Verhältnisse fantastische Atmosphäre hier in Flensburg
sehr gut ein. Die Campushalle ist bis auf den letzten erlaubten
Platz besetzt und die wilde Kamerafahrt, die einen nagelneuen
Ring inkludiert hat, endet schließlich direkt vor den
Kommentatoren, die wie immer die gleichen sind…ja, sogar
dieselben!
Pete:
„Howdy, liebe Rrrrässlingfreunde!“
Sven: „Hallo
Flensburch!“
Ein
ordentliches Maß an Jubel ernten beide dafür.
Pete:
„Wir präsentieren die erste Show nach GFCW
Brainwashed, einem der wohl packendsten Payperviews der letzten
Jahre, wie ich mal behaupten würde!“
Sven:
„Brainwashed hat quotentechnisch echt alles getoppt, was es
in den letzten Jahren gab – Title Nights mal ausgenommen.
Aber die Road zu eben dieser Show in 2020 wird nach und nach
beschritten und mir ist, als würden wir heute einen großen
Schritt dorthin machen! Einen hat der KAISER schon gemacht, wie
wir auch später in der Show sehen werden!“
Pete:
„Absolut richtig, Sven. Und ohne zuviel zu verraten glaube
ich schon, dass heute einige Entscheidungen vorgetroffen werden.
Lass uns mal einen Blick auf die Card vor diesen tollen
Zuschauern werfen!“ Fan im
Hintergrund: „Antoine, Le großartiger Kaiser!“
Singles
Match: Bartholomäus (/w Rufus von Greifenstein) vs.
Grossmeister Duran Referee: Howard Eagle
Pete:
„So richtig gezündet hat Bartholomäus noch nicht,
weshalb er sich hier Großmeister Duran vornimmt, der
langsam zur Stammkraft in Jobbermatches wird.“
Sven: „Ja,
bisher hat sich kaum jemand an Bartholomäus getraut. Doch
ich bin mir sehr sicher, dass er bald einen Gegner auf Augenhöhe
bekommt – nicht nur körperlich gesehen.“
Pete: „Ja,
die Hoffnung habe ich auch – wie viele GFCW Fans, denn auch
wenn Bartholomäus ja eher zu den fieseren gehört, hat
er doch einiges drauf!“
Fan im
Hintergrund: „Schwani, ich liebe dich!“
Pete:
„Äh…ja….wir haben dann ein
Tagteam-Titelmatch!“
Tag
Team-Title Re-Match: Big & Quick (Lonesome Tyler &
Maurice "The Conquerer") (c) vs. The Spotlight (Alex
Hansen & Kevin "Revolver" Keller) Referee: Bob
Taylor
Sven:
„Quasi eine Wiederholung von Brainwashed, wobei zumindest
ich nicht verstehe, warum.“
Pete: „Du
musst das nicht verstehen, Sven. Big and Quick haben The
Spotlights ein spontanes Rematch angeboten und die haben
angenommen. Ob das nun ist, um Unrivaled zu ärgern, dich in
den Sprung von der Teppichkante zu treiben oder einfach nur
ernster Sportmanship: Egal!“
Sven: „Ich
bin der Meinung, dass…“
Fan im
Hintergrund: „Drake stinkt!“
Sven:
„Äh….nein. Ich bin der Meinung, dass wir…“
Anderer Fan
im Hintergrund: „Alle stinken!“
Pete: „Sind
wir gar nicht!“
Sven:
„Boah…mit dir kann man echt nicht arbeiten, Pete!“
Pete: „Wieso?
Ich bin ja nur der Meinung, dass dieses Match absolut
gerechtfertigt ist!“
Sven: „Dann
kommen wir zu etwas WIRKLICH wichtigem…“
Fan im
Hintergrund: „Möpse!“
Sven: „NEIN!“
Die
Krönung des Kaisers
Pete:
„Tja…Antoine Schwanenburg wird dann auch gekrönt.“
Sven: „HALLO?
Er wird nicht nur gekrönt! Nach seinem absolut großartigen
Sieg bei Brainwashed und dem Ende der Herrschaft von Drake
Infinitiv wird ihm die GFCW zu Füßen liegen!“
Pete: „Also
ich sitze eigentlich ganz gut auf meinem Stu- ey!“
Fan, der Pete
gerade den Stuhl weggezogen hat, so dass der auf dem Hintern
gelandet ist: „Über den Kaiser lästert man nicht!
Dafür liegst du ihm zu Füßen!“
Sven:
„Tja…also scheint als wäre mein Kollege kurz
indisponiert, also darf ich erwähnen, dass nachher der
großartigste aller Kaiser, der ehrenwerte Antoine
Schwanenburg endlich seine verdiente Krönung erfährt,
auch wenn er vermutlich nie zufrieden sein wird. Ich verstehe
das!“
Da sich Pete
immernoch nicht rührt – vielleicht ist sein Headset
kaputt? – muss Sven erst einmal alleine weitermachen, wie
es scheint.
Sven:
„Nach dieser großartigen Zeremonie, die sicher
fünfzig Prozent der Sendezeit einnehmen wird, steht noch
etwas ganz besonderes auf dem Programm. Quasi ein besonderes
Geschenk des Kaisers an die GFCW und damit auch all seine
Untergebenen!“
Kaiserliche
10 Men over the Top Rope Battle Royal
Sven:
„Es naht die Zeit der Überra-„
Fan
im Hintergrund: „Antoine! Schwanenburg! Kaisergott!
Kopierer schrott!“
Sven:
„Ehm…nein! Nach dieser phänomenalen Krönung
steht schließlich eine Ten Men over the Top Battle Royal –
in diesem Falle ja wirklich Royal! – auf dem Programm und
der Kaiser hat keine Kosten und Mühen gescheut, selbst vor
uns geheim zu halten, wer daran teilnimmt! Also wird es definitiv
einen Überraschungssieger geben!“
Pete:
„Grmbl!“
Sven: „Oh….du
bist ja auch wieder da!“
Pete: „Ja!
Drake stinkt! Und abgesehen davon….könnte es sein,
dass neben den schon bekannten auch Player, Zereo Killer, Lionel
Jannek, Alex Ricks, die Putzfrau und Saunaclub Herbert auf der
Matte stehen und in die Kamera husten. Und Morbeus. Und damit
wünsche ich Euch eine schöne Show!“
Sven: „Ich
auch! All hail the KAISER!“
Damit
zurück ins Studio!
Im
Ring steht Laura bereit…
Laura:
"Ladies And Gentleman. Bitte heißt jetzt recht
Herzlich Willkommen … DEN NEUEN … INTERCONTINENTAL
CHAMPION … PPPPPLLLLLAAAAAYYYYYEEEEERRRRR!!!!!"
*YYYYYEEEEEAAAAAHHHHH*
Die
Halle bricht in Tosenden Jubel aus, während der Theme Song
des angekündigten Player anfängt zu spielen.
Und
dann kommt er in die Halle rausgelaufen. Der IC Titel hängt
über seiner rechten Schulter und er hält ihn mit der
rechten Hand fest. Ein fettes Grinsen ist in seinem Gesicht zu
sehen.
Gekleidet
ist er in normalen Klamotten. Graue Jeans. Weiße Sneaker.
Schwarze Snapback. Weißes T-Shirt.
Er
macht sich auf dem Weg zum Ring. Währenddessen behält
er die ganze Zeit das Grinsen im Gesicht. Die Fans feiern ihn
durchgängig.
Im
Ring angekommen stellt er sich in die Mitte des Rings und schaut
sich in Ruhe in der Halle um. Der Blick wandert auf den IC Titel
und das Grinsen wird immer breiter. Er nimmt den Titel von seiner
Schulter. Er nimmt ihn in beide Hände und schaut voller
Stolz auf ihn. Seine Musik hört auf zu spielen und man hört
nur noch die Fans…
*YOU
DESERVE IT! YOU DESERVE IT! YOU DESERVE IT!"
Der
Blick von Player wandert durch die Halle. Fast kommt eine Tränen
seik Gesicht runtergelaufen. Doch diese unterdrückt er
schnell und reißt den IC Titel in die Höhe!
*YYYYYEEEEEAAAAAHHHHH*
Er
nimmt den Titel nach unten und geht auf die Seile zu. Er hängt
den Titel über das oberste Seil, schnallt ihn zusammen,
sodass die Plate in Richtung Fans schaut. Er selbst holt sich ein
Mikro und stellt sich zurück in die Mitte des Rings.
Er
überlegt eine Weile, schwenkt das Mikro in der Hand hin und
her…
Player:
"Ich muss ehrlich sein … Mit so einer Reaktion hab
ich hier und heute nicht gerechnet. Wirft mich etwas aus dem
Konzept um ehrlich zu sein, HAHA."
*YOU
DESERVE IT! YOU DESERVE IT! YOU DESERVE IT!*
Player:
"Danke Danke. Ihr seit einfach die geilsten!"
Er
geht einen Schritt auf den IC Titel zu…
Player:
"Kommen wir aber jetzt dazu, weshalb ich hier bin. Ich bin
hier um darüber zu sprechen was vor zwei Wochen bei
Brainwashed geschah…"
Er
zeigt auf den IC Titel.
Player:
"Ich will über den Abend sprechen, an dem ich diesen
Titel dort zum zweiten Mal gewonnen habe! Ich will über
dieses absolut irre, chaotische, Mindfucking TLC Match sprechen,
indem ich einem Mann gegenüber stand, der schon alles in der
GFCW erreicht hat. Ein Mann der höchstwahrscheinlich
irgendwann in unsere hochdekorierte Hall Of Fame aufgenommen
wird. Die Rede ist von Zereo Killer!"
Gemischte
Reaktionen gehen durch das Publikum.
Player:
"Ihr kennt alle meine Meinung zu Zereo und wie die Story
zwischen uns abgelaufen ist. Eine faire Rivalität um einen
Titel, die langsam aber sicher immer Persönlicher wurde,
aber nie den Respekt zwischen uns vermissen ließ. Doch
Brainwashed war anders. Es war anders in der Hinsicht…
dass DU, Zereo, es für wichtiger empfunden hast einen Rekord
aufzustellen, was Tische zerstören anging, als dich auf
DEINEN Titel, DEIN Match, DEINEN Gegner zu konzentrieren. Und es
tut mir leid Dude, but YOU FUCKED UP!"
Player
wird immer ernster, fast schon wütend.
Player:
"Über Wochen habe ich gedacht das wir beide in den Ring
steigen und die Sache zwischen uns ein für alle Mal klären,
den Zuschauern ein geiles Ende unserer Story bieten. Ich habe
meinen Teil eingehalten! Ich habe wie verrückt trainiert!
Habe mir Videos angeguckt, dich studiert, TLC Matches studiert!
Und du willst einfach nur ein paar Fucking Tische zerstören?
Mehr noch als deinen Titel zu verteidigen? Und nicht nur das…
du wusstest noch dazu von unserer Extra Stipulation! Und
trotzdem… indem Moment als Robert Breads in den Ring kam
hast du, der ach so unverfehlbare ZK, dich ablenken lassen. Du
hast die Augen vom eigentlichen Ziel abgewendet!"
Er
geht nun zu seinem IC Titel, nimmt ihn vom Seil, geht wieder in
die Mitte des Rings…
Player:
"Und deswegen stehe ich heute hier. NEUER INTERCONTINENTAL
CHAMPION! WEIL ICH MEINE AUGEN AUF DEM ZIEL GELASSEN UND DAS
GETAN HABE, WAS ICH ÜBER WOCHEN VORHERGESAGT HABE. DAS NUR
ICH DIR DEN TITEL ABNEHMEN WERDE! KEIN ANDERER!"
Er
reißt den Titel nach oben!
*YYYYYEEEEEAAAAAHHHHH*
Er
senkt den Titel nach unten.
Player:
"Und all das: Deine dumme Rekordjagd, das Du mich nicht
ernst genommen hast, dich hast ablenken lassen … All das
ZK … Macht dich … zum größten
Vollidioten im Locker Room! Und das einzige was ich zu dir noch
zu sagen habe: I … TOLD … YOU … SO!"
*YYYYYEEEEEAAAAAHHHHH*
*IT
IS PLAYTIME! IT IS PLAYTIME! IT IS PLAYTIME!"
Player:
"Da habt ihr verdammt Recht! IT IS PLAYTIME! Doch die Frage
ist jetzt: WHO'S NEXT? Wer will sich mit mir in diesem Ring
messen und mich um MEINEN Titel herausfordern? Jeder ist herzlich
Willkommen! Denkt dran: Title Nights steht vor der Tür! Ein
PPV bei dem ich schon so einige Klassiker auf die Beine gestellt
habe! Also: Bewerbungen werden entgegen genommen! In zwei Wochen
werde ich wieder in diesem Ring stehen und dann will ich einen
ECHTEN Challenger! Doch bis dahin … GFCW Galaxy …
PLAYER FRONT! IT'S PLAYTIME…"
Player
hält das Mikro nach oben…
*BITCHES!!!"
Player:
"Danke schön!"
Er
schmeißt das Mikro weg, sein Theme fängt wieder an zu
spielen. Den Titel reißt er ein weiteres Mal nach oben und
lässt sich von den Fans feiern!
„Hey
Duran...Hey!!“
Zu sehen ist
Großmeister Duran der sich vor seinem Kampf gegen
Bartholomäus warm macht. Er wird gerade dabei gestört
als er aus den Liegestützen in die Dehnung gehen will. Er
schnellt hoch und schaut woher diese Stimme kommt. Nachdem er
sich dreimal wie ein Furz im Winde um seine eigene Achse gedreht
hat bleibt er erschrocken stehen und nimmt sofort seine
Kampfhaltung ein.
Großmeister
Duran: „WAS??? Was willst du hier?? Lass mich in
Ruhe...wenn du glaubst das ich mich kampflos...“
„Duran,
Duran, Duran...du brauchst keine Angst haben...“
„Ich
will dir nix tun...“
Duran
macht große Augen und traut dem Braten noch nicht so recht.
„Ich
bin hier um dir zu helfen...“
Das Eigengewächs der GFCW
lockert seine Kampfhaltung und schaut skeptisch nach vorn...und
an ihm vorbei um zu erkennen das da noch jemand ist. Vor ihm
steht Phoenix C. Miller. FoaB und Ill Menit stehen in einiger
Entfernung am Ende des Ganges und beobachten die Szenerie. Alle
drei tragen schwarze Jeans, schwarze Boots und dazu schwarze
Oberteile. FoaB einen Hoody, Ill Menit ein sehr enges schwarzes
Tanktop und Phoenix C. Miller ein lässig geschnittenes
schwarzes Hemd. Auf dem Hemd ist grünes Logo zu erkennen.
Ein dreifach in sich verschlungener Knoten. Miller legt den Arm
um Duran. Dieser schaut immer noch skeptisch.
PCM: „Schau
Duran...ich weiß das du gleich ein richtig schweres Match
gegen dieses Monster von Bartholomäus hast. Wir vier kennen
uns schon sehr lange. Wir haben diese Organisation mit
gegründet....“
Großmeister
Duran: „Toll...und wie soll mir das helfen???“
PCM : „Immer
mit der Ruhe...wir sind praktisch Freunde...wie Brüder die
zu der GFCW Familie gehören...“
Der ehemalige GFCW Leauge Champion
geht nun mit Großmeister Duran im Arm in Richtung Ill Menit
und FoaB.
Großmeister
Duran schaut unsicher auf den Arm der sich um seine Schulter
legt: „Aber da kann ich mir
immer noch nix von kaufen...“
PCM: „Aber
genau das ist es doch was ich dir sagen will. Wir sind wie Brüder
und du bist die Speerspitze die Bartholomäus heute meine
Botschaft überbringen wird. Ich glaube an dich. Schau dich
an...du bist nicht minder stark...du hast aber einen Vorteil...“
Duran wirkt nun überrascht
aber sicherer. Er nickt zustimmend.
PCM: „Du
hast viel mehr Erfahrung als er. Das musst du nutzen...und wenn
es nicht gut für dich aussieht...dann hast du uns...“
Der Gegner
von Bartholomäus wirkt nun selbstsicher. Er kreist seine
Schultern vor und zurück und pusht sich auf. Die Worte
scheinen ihm zu gefallen. Miller klopft ihm aufmunternd auf die
Brust.
Duran: „Ich
kann auf euch bauen??“
Miller nickt.
Duran: „Ihr
seid meine Freunde und helft mir?“
Miller nickt erneut.
Duran: „Was
soll ich ihm überbringen? Was ist die Botschaft?“
Miller flüstert Duran etwas
ins Ohr. Dieser scheint überrascht, doch nickt er dann
zustimmend.
Miller: „So
und nun schnapp ihn dir Tiger...zeig ihm was du kannst...“
Der Großmeister tippelt auf
den Füßen hin und her. Sie sind mittlerweile bei M.E.D
angekommen die ihm bei den letzten Worten Millers ebenfalls
zunicken. Duran zieht von dannen, wird jedoch nochmals
aufgehalten.
Miller wirft
ihm ein Shirt zu: „Hier...trag das im Match...“
Duran faltet das Shirt auseinander
und streift es sich über. Auf der Brust prangt das Logo des
Trinity Projects. Der Großmeister blickt stolz auf.
Duran:
„Danke...danke...ich weiß nicht...“
PCM: „Unter
Vorbehalt...zeig uns heute was du kannst und du bist dabei...“
Duran klopft sich stolz auf die
Brust und dreht sich um, um sich zum Ring zu begeben. Auf dem
Rücken seines Shirts sehen wir eine Hand die den
Mittelfinger in eindeutiger Position ausstreckt.
FoaB: „Was
ein Idiot...was hast du ihm gesagt was er ihm sagen soll?“
Miller: „Ach
eigentlich nix wildes...er soll Rufus nur sagen das er an die
Rechnung im Restaurant denken soll...die Botschaft auf dem Rücken
wird er dann von alleine verstehen.
Ill Menit:
„Das Massaker will ich mir ansehen.“
FoaB: „Ne
Ne...wir haben anderes zu tun...wir haben nicht umsonst alles
dafür getan das es diese WE das Match zwischen Ihnen gibt.
Einfach so wären wir nicht ohne weiteres an Sie
herangekommen.“
Ill Menit der
hin- und hergerissen ist: „Ja aber wir können doch...“
Miller klopft
den beiden auf die Schultern: „Ihr macht das
schon...kümmert euch um sie...dann seid ihr eurem Ziel ein
Schritt näher...ich kümmere mich nun um das Geschenk
für Simon...“
Mit
diesen Worten verlässt PCM seine beiden Kollegen. FoaB und
Ill Menit machen kehrt und gehen diskutierend in die andere
Richtung davon.
Ray
„Morbeus“ Douglas sitzt in einem gemieteten Audi A1
und fährt in Richtung Flensburg.
Ray:
„Mann, Mann, Mann, endlich raus aus dem scheiß
Hotel.. so kann doch keiner leben.
Umso
mehr freut er sich, einen alten Wegbegleiter im hohen Norden
wiederzutreffen. Bevor er zur GFCW-Show fährt, macht er noch
einen längeren Abstecher nach Eckernförde zu seinem
alten Kumpel in die hiesige Wrestling-Academy. Dragan, den alten
Kroaten, hat er seit 2008 nicht mehr gesehen. 2008 war auch das
Jahr, als Ray dem aktiven Wrestling nicht ganz freiwillig den
Rücken kehrte. Dem ständigen Gorilla-Press seines
Geistes mit Alkohol und Tabletten konnte er nicht mehr
standhalten. Er war einfach durch...
Nun
biegt er in die Einfahrt des „Baltic Dojos“ ein und
parkt auf einem der vielen freien Parkplätze. Direkt bewegt
sich ein älterer, sehr stämmiger Mann Ende 50 im
Trainigsanzug direkt auf den Audi zu.
Dragan:
„Moin! Ich glaub das nicht, ich glaub das nicht.....wie
geht’s?“
Ray:
„Et geht um Dich!“ *lacht*
Dragan:
„Du bist es tatsächlich.... Morrrrbeus! Hast du
abgenommen?“
Ray:
„Ja, im Portmonee.“
Die
beiden Herren umarmen sich, trotz Covid19-Abstandsregeln, aufs
Herzlichste.
Dragan:
„Als ich letzte Woche zuhause saß und Brainwashed
eingeschaltet habe, habe ich auf einmal DICH gesehen...das war
ein Schreck, ich wäre fast an meinen Erdnuss-Flips
verreckt!“
Ray:
„Die Dinger sind auch pures Gift, Dragan...aber hey, ich
werde dir keine Vorträge über gesunde Ernährung
halten. Lass uns trainieren gehen.“
Dragan:
„Gerne Bursche!“
Dragan
und Ray Douglas gehen in den Gym und schauen den
Nachwuchstalenten bei ihrer Ring-Action zu. Ray Douglas trägt
einen drei-Tage-Bart mit großenteils roten und vereinzelt
auch ein paar grauen Bartstoppeln, einen grauen Jogginganzug der
Marke Under Armour, grüne Joggingschuhe der Marke OK und
seine abgeranzte Vancouver Grizzlies-Cap.
Dragan:
„Du siehst deutlich besser aus, als ich dachte. Soll ich
dir mal Fotos von dir zeigen, als du 2008 hier aufgeschlagen
hast?“
Ray:
„Puh, 125 kg lebende Schwabbelmasse? Och nö, lass
mal.“
Dragan: „Har,
har. Du konntest nach einer kurzen Trainingseinheit, 5 Minuten
Crunches, schon nicht mehr, mej Brat. Warst fix und fertig, ich
wollte dich direkt in die Holzkiste legen.
Ray:
„Manchmal hätte ich mir gewünscht, das wäre
passiert….
Aber ich bin nicht zum Scherzen hier, Dräg. Ich brauche
Matchhärte. In der GFCW kämpfen einige großkalibrige
Wrestler. Du musst mir das Feintuning geben, damit ich in den
nächsten Monaten mithalten kann.“
Dragan:
„Du musst schnell sein, um ausweichen zu können. Sich
wie ein Panther im Ring bewegen. Kraft hast du ja, oder sind das
nur Nudel-Arme? Wir müssen im Übrigen deinen Finisher
verfeinern. Wir haben nicht mehr 2005, mej Brat. Da Ding muss
richtig krachen, die Ausführung auf einen stehenden Gegner…
da bist du zu eingeschränkt.
Ray:
„Der Flanker ist perfekt!“
Dragan
*betont seinen kroatischen Akzent*: „Morrrrbeus, dummer
Junge. Du musst lernen wie ein 40-jähriger
zu kämpfen, mehr mit dem Kopf. Mach doch aus dem Top Rope
Facebuster ein…Top Rope ARABIAN Facebuster.“
Ray:
„Uuuh, der Wrestling-Professor hat gesprochen. Bin ich
schon so alt, dass ich nun Top-Rope Legdrops machen soll?“
Dragan:
„Pff, trainierst du bei mir, wirst du den Besten aller
Zeiten machen. Aber wir müssen viel arbeiten. Vertrau mir,
ich mach dich fit, Brat. Es gibt nichts, was ich besser kann. Ich
mache aus Dir die Maschine, die du früher nicht warst,
HarHar.“
Ray:
„Aye, aye Captain.“
Laura:
„Das folgende Match wurde festgesetzt auf eine Runde.
Bereits im Ring mit einem Gewicht von Fragezeichen Kilogramm:
Großmeister Duran!“
Verhaltene
Reaktionen bei den Fans. Duran erweckt bei niemandem mehr
IRGENDWAS. Doch auch wenn die Fans mit dem Powerman nicht mehr
allzu viel anfangen wollen, so ist der Mann, der als Finishing
Move einen seeeeehr speziellen Atomic Drop nutzt, mit seinen 185
cm immer noch eine beeindruckende Erscheinung!
In
das Scheinwerferlicht der sonst dunklen Halle rollt im Rollstuhl
sitzend Rufus von Greifenstein. Das fiese Grinsen unter dem
Schnurrbart ist sogar hier noch zu erkennen. Er führt eine
Kette in der Hand, ebenso wie vier Sicherheitsleute. Und, wir
kennen das schon, diese Armada führt den angeketteten „Hünen
aus der Heilanstalt“ zum Ring.
Laura:
„Und sein Gegner, mit einem Gewicht von 153 Kilogramm…‘das
Ungetüm…Bartholomäus!!“
Unter
den bassigen Tönen der Entrance Theme schreitet die „größte
Naturgewalt, die die GFCW jemals gesehen hat“, zum Ring.
Bzw. wird dorthin geführt. Im Ring angekommen lösen die
eingeschüchterten Sicherheitsleute die Ketten – und
Bartholomäus ist losgelassen! Wie ein wildes Tier stampft
der Riese durch das Geviert, verscheucht damit ungewollt den
Security Staff. Selbst Howard Eagle vermag Bartholomäus kaum
zu beruhigen. Da muss erst Rufus von Greifenstein außen
einschreiten.
Singles
Match:
Bartholomäus
(/w Rufus von Greifenstein) vs. Grossmeister Duran
Referee: Howard Eagle
DING
DING DING
Da
will Großmeister Duran mit seinen 190 cm sofort auf
Bartholomäus losstürmen, doch der wischt die
Schläge einfach beiseite, als kämen sie von
jemandem, der nur 180 cm groß ist. Stattdessen greift
Bartholomäus zu und schickt den Gegner mit einem
Sidewalk Slam auf die Bretter. Von Greifenstein gefällt
der Auftritt seines Ziehsohnes doch sehr.
Bartholomäus,
der sich durch den Ring grunzt, hebt den Opponenten wieder
hoch. Full Nelson Slam!
Pete:
„Wer auch immer die Idee hatte, nach Azrael nun
Großmeister Duran in den Ring gegen Bartholomäus
zu stellen, muss ein Genie gewesen sein.“
Sven:
„Wieso?“
Pete:
„Nun, Azrael war mit 210 cm schon ein Riese, wie
Bartholomäus. Aber Großmeister Duran übertrifft
das ja noch mit seinen 215 cm!“
Sven:
„Und seinen 160 Kilogramm!“
Pete:
„Falsch! Mittlerweile wiegt er 170 Kilogramm!“
Einen
Side Back Breaker und eine Double Handed Choke Bomb später
ist der 220 cm große Großmeister schon fast am
Ende. Aber Bartholomäus…will noch länger
spielen! Deswegen whipt er Duran in die Ringseile und fährt
den Big Boot aus! Rufus von Greifenstein klatscht freudig
Applaus.
Schocktherapie
gegen Duran!
Skull
Cracker gegen Duran!
Und
da verliert der 185 cm große und 110 Kilogramm schwere
Großmeister Duran auch schon das Bewusstsein! Howard
Eagle winkt dem Timekeeper.
DING
DING DING
Laura:
„Sieger durch TKO: Bartholomäus!“
Pete:
„Oh nein!“
Sven:
„Wir kennen die Szenen: Bartholomäus will den Double
Handed Clawhold wieder nicht lösen!“
Doch
da ertönt “Ave Maria” aus den Boxen – und
als würde das etwas bei Bartholomäus auslösen,
löst er den Griff. Man sieht, dass sich seine Atmung etwas
zu beruhigen scheint.
Pete:
„Also was es mit diesem Lied auf sich hat, gilt es auch
noch zu recherchieren. Evtl. ist das ein Fall für McMüll.“
Rufus
von Greifenstein, ein Mic in der Hand, lässt sich und seinen
Rollstuhl mit seiner Lift-/Kran-Konstruktion, die stets außerhalb
des Rings steht, in den Ring hieven. Dort rollt er auf
Bartholomäus zu, der sich mittlerweile niedergekniet hat und
sein langes, fettiges Haar streichelt. Dann legt er seinen
maskierten Kopf in den Schoss von Rufus, der das Streicheln nun
übernimmt. Bartholomäus hat sich beruhigt. Mit einem
angewiderten Gesichtsausdruck blickt er auf Großmeister
Duran hinab, während „Ave Maria“ verklingt.
Rufus
von Greifenstein: „Herr Ringrichter, würden Sie bitte
– BITTE – diesen Haufen unwürdigen Abfall aus
dem Ring entfernen!“
Der
Ringrichter tut, wie ihm geheißen, wenn auch etwas
widerwillig. Er rollt Duran zum Apron, wo er ihn zur Besinnung
zurückbringt und dann aus dem Ring hilft.
Rufus
von Greifenstein: „Bitte, was sollte das? Was, bitte,
sollte das?“
Von
Greifenstein weist mit einer Handbewegung Duran hinterher und
könnte nicht noch angewiderter blicken. Das Monokel fällt
fast aus dem Gesicht.
Rufus
von Greifenstein: „Nachdem mein Bartholomäus bei
Brainwashed die Inring-Karriere des Sicherheitsschefs Azrael
beendet hat – immerhin ein Mann mit körperlichen
Ausmaßen, die fast meinem Sohn das Wasser gereichen –
serviert man uns als nächstes…DAS da??“
Ein
letzter Blick dem Großmeister hinterher. Rufus von
Greifenstein schiebt die Schiebermütze etwas weiter in den
Nacken und schüttelt den Kopf.
Rufus
von Greifenstein: „Mein Sohn kam hierher, um ‚zu
spielen‘. Wir wollten die Größten in diesem
Geschäft fordern, weil Bartholomäus keine
Herausforderung mehr sah, dort, wo er herkommt. Hier in der GFCW
ist angeblich der Platz derer, die die Besten in ihrem Job sein
sollen. Doch das dort, was gerade hinter dem Vorhang
verschwindet, ist das unwürdigste, was man uns antun
konnte.“
Von
Greifenstein streichelt weiterhin Bartholomäus‘ Haar,
der zu grunzen beginnt. Sein Vater blickt auf ihn nieder.
Rufus
von Greifenstein: „Sssssht, kleiner Bartholomäus.
Ssssssht. Schon gut.“
Dann
schaut er wieder auf.
Rufus
von Greifenstein: „Ich erwarte von der GFCW und seinen
Sprechern, wie es ja wohl Johnboy Dog sein sollte, dass ab sofort
tatsächliche Herausforderungen präsentiert werden. Wir
werden Gegner wie diesen da nicht länger tolerieren und
akzeptieren. Ich, Rufus von Greifenstein, spreche von der
‚größten Naturgewalt, die die GFCW jemals
gesehen hat‘! Und entsprechende Gegner erwarten wir von nun
an!
Sollte
das nicht möglich sein…“
Er
macht eine dramatische Pause und zieht die Schiebermütze
wieder nach vorne.
Rufus
von Greifenstein: „…dann suchen wir uns unsere
Gegner selbst aus! Und die Art und Weise, wie wir das tun, wird
euch nicht gefallen…“
Dann
legt er das Mikrofon beiseite und er streichelt weiterhin
Bartholomäus‘ Haar, bis wir langsam ausfaden.
Mac
Müll steht im Locker Room neben Morbeus. Dieser hat sich
seine schulterlangen roten Locken zu einem Pferdeschwanz
gebunden, trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „Here
comes the pain“ und trägt neben einer zerfransten
Jeans-Shorts auch rote Wrestling-Boots. Sein Gesichtsausdruck ist
eher lässig, garniert mit einem verschmitzten Lächeln.
Mac
Müll: „Neben mir steht Morbeus, bei Brainwashed hat er
sein eindrucksvolles Debüt in der GFCW gegeben.“
Morbeus:
„Ganz Recht, Mac. Here I go again! Heute
bin in froh bei War Evening! mich den Fans präsentieren zu
dürfen. Das alles hier ist aber ja ein Jammer…
Mac
Müll: „Jammer, inwiefern?“
Morbeus:
„Die Fans sind hungrig nach frischen Gesichtern. Aber auch
nach Kämpfern die ihre Klasse im Ring zeigen können.
Die technisches anspruchsvolles Wrestling bieten und Charisma
versprühen. Nach Leuten mit Pfiff! Das GFCW-Universe giert
nach Leuten.....wie MIR! Hier kämpfen doch immer die
gleichen Nasen um die Fleischtöpfe?! Dazu noch diese
klobigen Monster-Mutanten in dieser Liga. Wer will das heutzutage
noch sehen? Eben gerade hat beispielsweise wieder eines dieser
Mutanten gekämpft…“
Mac
Müll: „Sie meinen Bartholomäus?!“
Morbeus:
„Richtig. Dieser Einzeller scheint hier jetzt einen Run
aufzubauen. Aber irgendwann werden Gegner auf ihn treffen, die
sich nicht mehr so leicht vermöbeln lassen! Die ihr f*cking
Hirn im Ring einschalten! Ich.... habe bei Brainwashed gezeigt,
dass ich zu eben jenen dazugehöre, die der GFCW ihren
Stempel aufdrücken können!“
Mac
Müll: „Sie sind ins Match zurückgekommen, weil
sie Lord Nicon einen Tiefschlag verpasst haben…“
Morbeus:
„Ah ah ah, Mac. Taktische Kniffe gehören zum Handwerk.
Ich kritisiere hier stumpfes Haudrauf und das ist ein Problem der
Liga, das muss geändert werden.
Mac
Müll: „Nachher findet die Krönung des Kaisers
statt, werden Sie auch anwesend sein?“
Morbeus:
„Schwanenburg hat sich den Titel bei Brainwashed verdient.
Aber eines ist doch mal ganz klar. Ein Morbeus steht hier keinem
Spalier! Keinem Bartholomäus, keinem Drake, keinem
Schwanenburg,
keinem Zero Killer, keinem Player…..und wie sie alle
heißen! Mac, ich will heute den Fans wieder etwas bieten.
Daher werde ich mich meinen Gegnern in der Battle Royal stellen!
Mac
Müll: „Wow, Morbeus ist einer von zehn Teilnehmern bei
des Kaisers königlicher Schlacht!“
Morbeus:
„So ist es Mac. Die anderen 9 können sich warm
anziehen. Der Schmerz wird sie durch mich aber ereilen, kein
Zweifel!“
Mac
Müll: „Was erwarten Sie bei der Battle Royal?“
Morbeus:
„Der Champion ist ja der Veranstalter…Menschen, die
ich nicht leiden kann, enttäuschen meine Erwartungen nicht.
Der feine Pinkel schon mal jar nit“
Mac
Müll: „Was haben sie dann zu gewinnen?“
Morbeus:
„JBD hat mir empfohlen, auch aus vertraglichen Gründen,
mit zu machen…. ich werde mein Bestes geben. Meine
Erfahrung sagt mir aber, dass das Ganze nicht fair ablaufen wird!
Schwanenburg ist keiner, dem ich vertraue. Aber aktuell bin ich
hier noch im Tryout und muss mir meine Meriten erst zurück
verdienen!
Mac
Müll: Danke Morbeus, wir geben zurück an Pete und Sven.
In
der Flensburger Campushalle geht das Licht aus. Einige Sekunden
lang bleibt es leise, doch dann sieht man ein Bild auf dem Tron
und die über zweitausend Zuschauer bringen die Halle zum
Kochen.
Mit
Zereo Killer wird in wenigen Augenblicken einer der beliebtesten
Wrestler in der Geschichte der GFCW auftauchen. „WAKE ME
UP“ ist bereits aus den Boxen zu hören, dann beginnt
Amy Lee mit dem Song. Dunkelblaue Spotlights formen sich zu einem
großen Lichtkegel auf der Auftrittsrampe. Dichter Nebel
breitet sich aus und es kann nicht mehr lange dauern, bis…
…:
„Stoppt die Musik!!!“
Nanu…?
Noch
bevor er überhaupt zu sehen ist, ist er mit ungewohnt
ruppiger Stimmlage zu hören… Doch dann kommt er zum
Vorschein. Ja, es ist tatsächlich Zereo Killer, der
sichtlich über den halben Oberkörper bandagiert ist,
sich humpelnd auf dem Weg zum Ring macht.
Zereo
Killer: „Ich brauch keine Musik, keine Beleuchtung, keinen
künstlichen Nebel…“
Nur
einen Augenblick später wird die Halle wieder normal
beleuchtet. Zu hören sind lediglich MacKenzies angestrengte
Stimme mit jedem Schritt, den er macht, und das Murmeln in den
Zuschauerrängen. Langsam und beschwerlich rollt er sich in
den Ring und hilft sich selbst mit den Seilen wieder hoch. Er
atmet ein paar Mal tief ein und aus, platziert sich anschließend
in der Mitte des Gevierts.
Die
schlechte, ihn ins Gesicht geschriebene, Stimmung verschwindet
für einen kleinen Moment und er macht in Richtung der Crowd
eine abwartende Geste.
Zereo
Killer: „Keine Sorge, meine Zereo Army… ich kann für
heute lediglich auf einen pompösen Auftritt verzichten, aber
auf euch, auf meine Fans, will ich nie im Leben verzichten! Sei
es in guten Zeiten… oder aber auch wie im Augenblick…
in schlechten, harten Zeiten…“
Das
publikum beginnt für ihren Favoriten zu applaudieren und
jubeln ihn aufmunternd zu. Dies weiß der Kalifornier mit
einem Grinsen zu würdigen, ehe er fortfährt.
Zereo
Killer: „Es ist viel passiert bei Brainwashed, oder was
sagt ihr?“
Natürlich
bedarf sich dieser Frage rein rhetorischer Natur. Mr.
I STILL GOT IT fährt nach kurzer Atempause direct fort.
Zereo
Killer: „Das Match um den GFCW Intercontinental Title war
eines der am härtesten geführten Matches, welches ich
jemals bestritten hatte! Player und ich lieferten uns eine
Schlacht, die ihresgleichen sucht. Und meiner Meinung war dies
auch der Showstealer von Brainwashed!“
Wieder
sucht der Publikumsliebling Zuspruch in seiner Crowd, welchen er
auch postwendend bekommt. Zufrieden nickt er…
Zereo
Killer: „Doch es geht nicht nur darum, dass dieses Match
unglaublich hart geführt war… nein… trotz all
dieser Dinge, die wir uns angetan haben, sind wir immer und immer
wieder aufgestanden. Keiner wollte, dass der Andere das Match
gewinnt! Keiner wollte, dass der Andere die Leiter hochklettern
kann und den Titel abnehmen kann!! Wir haben uns verprügelt,
bis Blut, Schweiß und Tränen von uns gespritzt sind…“
Er
zeigt auf seine Stirn und man sieht ganz eindeutig, dass
MacKenzie dort genäht worden ist.
Zereo
Killer: „Glaubt mir wenn ich euch sage, dass das da oben
nur das geringste Problem ist!“
Mit
der rechten Hand zieht er sein GFCW T-Shirt hoch und man sieht
die dicke Bandage, welche sich um den gesamten Abdomenbereich
befindet.
Zereo
Killer: „Ich bereue das Match nicht. Ich habe es genossen
und wir haben uns gegenseitig auf ein Limit gepusht, von dem wir
wahrscheinlich selbst nicht wussten, dass wir so weit gehen
können. Wie gesagt, es geht nicht nur darum, dass man sich
immer wieder auf die Fresse haut, nein! Wir sind verdammt nochmal
immer wieder aufgestanden!!!“
Er
klatscht in die Hände und das Publikum steht auf, klatscht
ebenfalls.
Zereo
Killer: „Ich liebte dieses Match, ich kann auch mit dem
Ausgang leben… nur wie der Ausgang zustande gekommen ist…
das schmeckt mir überhaupt nicht…“
Der
Blick verfinstert sich. Wie man es vom Kalifornier kennt, geht er
wie ein wilder Tiger, der sich in seinem Käfig befindet, auf
und ab. Jeder Schritt schmerzt, doch er befindet sich in der
Denkphase. Er sammelt sich kurz, dann bleibt er stehen und gibt
seine Gedanken preis.
Zereo
Killer: „Jeder hat das Match gesehen… oder? Mir
stellen sich ein paar Fragen… Warum mischt sich Robert
Breads in diesem Match ein? Was hat er davon? Oder eine andere
Frage… hat Player irgendetwas mit Breads zu tun? Stecken
die Beiden unter einer Decke? Wann kommt der nächste
gemeinsame Angriff der Beiden? Was steckt wirklich hinter diesem
Eingriff ins Titelmatch?“
Sein
Blick wandert natürlich zur Auftrittsrampe. Er beugt sich
über das oberste Seil, presst das Mikro zu seinen Lippen und
brüllt hinein.
Zereo
Killer: „Komm raus, Breads!!! Komm raus, Player!!! Von mir
aus kommt ihr auch Beide raus!!! Ich will eine Erklärung,
was hier los ist!!!“
Gespannt
blicken auch die 2.100 Augenpaare in Richtung der On Stage, doch
nach einer Weile realisieren alle, dass niemand kommen wird…
Der
ehemalige Intercontinental Champion humpelt wieder zurück in
die Mitte des Ringes. Ein tiefes Seufzen ist eindeutig zu hören.
Was hätte ein Zereo Killer vor fünf Jahren gemacht? Er
hätte ins Mikrofon gebrüllt, hätte eventuell ein
bisschen von der Einrichtung demoliert, denn ab und zu ist dieser
junge Mann ein ziemlicher Hitzkopf… doch dieser Zereo
Killer von heute blickt wild entschlossen in die Kamera und
spricht mit ruhiger Stimme.
Zereo
Killer: „Ihr werdet vor mir nicht sicher sein. Irgendwann
bekomme ich meine Antwort von dir, Player… und von dir,
Breads… oder auch von euch Beiden zusammen! Ich habe Zeit,
und ich habe auch die Geduld, wir werden uns wiedersehen, dann
gnade euch Gott!“
Nach
diesem Satz lässt er das Mikrofon fallen und verlässt
vorsichtig den Ring, ehe er wieder durch den Vorhang in den
Backstagebereich verschwindet.
Ein
Mann sitzt in seinem Büro, die Klimaanlage funktioniert
nicht.
Ein
Heuballen fliegt durch den stickigen, spärlich beleuchteten
Raum
Schnell
schnappt er sich ein Erfrischungsgetränk, doch das scheint
ihm nicht zu schmecken.
Der
sichtlich verärgerte Mann wirft die Flasche in den Mülleimer
und schaut sich um.
Er
sieht eine Coca Cola Zero Dose.
Mit
einem Zisch wird diese geöffnet.
„WOW,
DAS IST EINE TOLLE COLA! DOCH IRGENDETWAS IST DARAN ANDERS!“
Der
Bürohengst schaut sich die Dose genauer an.
„WHOA!
WAS STEHT DENN DA!?“
Er
hält die Dose in die Kamera und liest laut vor.
ZEREO
COLA? WAS IST DAS!?!?
Plötzlich
befindet sich Zereo Killer im Bild.
Mit
seinem zahnpastaweißen Lächeln präsentiert er das
neue Getränk.
DAS
IST ZEREO COLA!!!
0%
ZUCKER,
ZEREO
GESCHMACK!!!
Im
Anschluss steht der Bürohengst neben Zereo Killer, der ihn
in den Arm genommen hat. Beide erheben den Zeigefinger und der
Bürohengst sagt.
ZEREO
COLA?
WOW!
DAS
NENNE ICH GESCHMACK!
Sven:
„Bitte nicht.“
Die
Lichter in der Halle erlischen und nur einige dunkelblaue
Scheinwerfer wandern noch durch die Ränge, eher als Zierde
tauglich, denn als Lichtspender. Unter den ersten Tönen der
wohlbekannten Musik zieht Nebel auf die Bühne, der sich
verdichtet, während aus dem Publikum vermehrt Pfiffe und
Buhrufe tönen, aber auch vereinzelte Versuche Chants
anzustimmen, die als „Fuck you, Drake“ oder „We
dont like you“ zu vernehmen sind.
Pete:
„Was heißt hier bitte nicht? Ich muss ehrlich sagen:
Ich war gespannt, ob der Rekordchampion heute auftauchen würde
oder nicht – und jetzt, da er hier ist… Was er wohl
zu sagen hat.“ Sven:
„Der EHEMALIGE Champion, Pete, und das ist alles, was im
Moment zählt.“
Auf
der Bühne schiebt sich ein Schatten durch den Nebel, der
sich mittlerweile nicht mehr verdichtet.
How
do you sleep When you live with your lies Out of your
mouth Up from your mind
Und aus den
Schwaden tritt ins Dimmerlicht der Rampe der Patient Zero, der
Lord of Madness: Drake Infinity.
Pete:
„Bei Brainwashed, vor zwei Wochen, stieg er als GFCW
Champion in den Ring, doch verlassen hat er ihn, ja, als
Verlierer.“ Sven:
„Als klarer Verlierer.“ Pete:
„Da machst du es jetzt doch ein bisschen einfach, oder?
Drake Infinity konnte über eine halbe Stunde Zug für
Zug mit dem, und ich wage das jetzt mal so zu sagen, besten
reinen Wrestler in der Geschichte dieser Liga mitgehen.“ Sven:
„Und hat dann klar verloren.“ Pete:
„Naja… Schon, ja.“ Sven:
„Na siehst du.“
Auf
dem Weg zum Ring wirft Drake nur kurz einen Blick nach links und
rechts. Es scheint fast mehr ein Reflex zu sein, als dass er die
Leute tatsächlich wahrnimmt – oder seine Umgebung.
Ohne Titel über der Schulter oder um die Hüfte, aber in
einer schwarz-goldenen Totenkopfmaske über der unteren
Gesichtshälfte und in der üblichen NEMESIS Kapuzenjacke
geht es noch zwei Schritte weiter zur Ringtreppe und selbige
hinauf. Die dunklen Jeans und die zerfetzten Sneaker machen nicht
den Eindruck, als wäre er heute hier um als Wrestler zu
arbeiten.
Pete:
„Nichtsdestotrotz bin ich immer noch gespannt, was er nach
dieser ziemlich vernichtenden Niederlage zu sagen hat.“ Sven:
„Hoffentlich wenig, dann sind wir schneller beim Kaiser am
Ende des Programms. Aber bitte.“
Ohne
jeden Elan lässt Drake seine Beine unter sich
zusammenklappen und setzt sich unsanft mit selbigen überkreuzt
in die Mitte des Rings. In seiner Hand liegt ein Mikrofon –
zuvor kaum zu sehen, nun, im wieder erstarkten Licht, aber klar
zu sehen.
Ein einzelnes, kurzes Klopfen mit einem Finger
bestätigt, das das Gerät nun tatsächlich
funktionstüchtig ist. So weit, so gut. Noch immer liegt die
Maske auf dem Gesicht. Die blauen Augen wandern nur aufmerksamer
durch die Arena. Kein Wort fällt. Und die Anwesenden nehmen
das zum Anlass ein weiteres, neu erwachtes Pfeifkonzert
anzustimmen. Klar, es waren kaum über 2000 Fans in der
Halle. Doch in Abwesenheit aller anderen Geräusche kommt das
ganze sehr, sehr gut im Ring an.
Fast schon könnte
man sagen, dass die gespenstische Leere auf den Rängen die
Atmosphäre noch bedrückender macht.
Pete:
„Wie wird es weitergehen für ihn?“
Noch
einmal der Blick. Dann hebt Drake das Mikro an und provoziert
damit noch einmal eine Welle der Rufe und Pfiffe. Langsam senkt
er das Mikro. Er dreht sich leicht. Nichteinmal eine
Vierteldrehung, doch genug einen neuen Teil der Ränge zu
sehen. Jede Person scheint gemustert zu werden. Jede Reaktion
aufgenommen. Meist ausdruckslos, manchmal mit leichtem Nicken.
Doch die Lockerheit ist nicht zu spüren. Es hat weniger
etwas von Selbstbestätigung. Mehr von Selbstgeißelung.
Als die Zuschauer*innen sich beruhigen, hebt er erneut
das Mikrofon. Diesmal flammt der Lärm nicht erneut auf.
Nicht, dass er davor genug gewesen wäre, um das Mikrofon zu
übertönen. Doch nun scheint man ihn tatsächlich
auch gewähren zu lasen. Einen einzelnen Atemzug hört
man ins Mikro.
Drake:
„I...“
Doch er
setzt abermals ab. Blickt noch einmal durch die Reihen. Von unten
nach oben. Die Kamera tut es ihm gleich. Und am oberen Ende, den
Ausgängen über den Treppenaufgängen, blickt ein
paar Grüne Augen auf den Ring hinab. Zane Levy.
Drakes
Blick bleibt auf ihm Haften. Nur eine, vielleicht zwei Sekunden,
doch es fühlt sich an, wie Minuten. Noch ein weiteres mal
sieht Drake auf das Mikrofon in seinen Händen, bevor er es
unter dem Charakteristischen Knacken zu Boden fallen lässt
und sich aus dem Ring rollt.
Pete:
„Äh...Was?“ Sven:
„Okay ehrlich gesagt bin ich jetzt nicht schlauer.“ Pete:
„...Nicht im Ansatz.“
Irritierte
Blicke schießen aus dem Publikum hinter Infinity her, als
er die Rampe wieder hinauf marschiert. Und so wie er aufgetaucht
war, verschwindet er wieder… Und lässt weiterhin die
Frage zurück, wohin es den Ex-champion nun zieht.
Als
Drake sich durch den Vorhang schiebt und den Bereich hinter der
Bühne betritt überträgt sich die Stimmung aus der
Halle fast. Natürlich herrscht hier und da geschäftiges
Treiben – die Show schmeißt sich nicht selbst, doch
die Blicke auf ihm sind fragend, irritiert, teils abwertend, fast
immer versteckt. Er wirft sich die Kapuze über den Kopf,
angelt sich einen Rucksack, der an eine Kiste gelehnt steht,
wirft ihn über die Schulter, greift den Baseballbat daneben
und macht anstalten sich weiter zu entfernen, vermutlich die
Halle zu verlassen.
Eine Hand an seinem Arm hält ihn
zurück.
Damian:
„Drake?“ Drake:
„Damian, was los?“ Damian:
„Wir müssen reden.“ Drake:
„Willst du Schluss machen? Hast du mich betrogen?“
Lachen
auf beiden Seiten – ein wenig gezwungen.
Damian:
„Im ernst Drake. Können wir kurz?“
Drake:
„Klar.“
Und damit
setzt der Patient Zero seinen Abgang fort – nur nicht so
alleine wie ursprünglich vorgesehen.