Unten links im Bild wird die Unterschrift „Brainwashed Backstage – nach dem 4 on 4“ eingeblendet. Man sieht einen wütenden Don Sheen durch die Gänge stapfen und anscheinend nach jemandem suchen. Er geht schnurstracks auf einen Mitarbeiter, der an einem Catering Tisch steht und gerade genüsslich ein Croissant verspeist.


Don Sheen: „WO IST DER HURENSOHN?“


Der Mitarbeiter schaut etwas verwundert drein und kaut noch auf seinem Essen. Mit vollem Mund blickt er den stinksauren Rich Guy an.


Mitarbeiter: „Wen suchst du denn? Magst du auch ein Croissant? Die sind echt lecker.“


Der Don schlägt ihm mit einem Hieb seine Leckerei aus den Händen, so dass diese an die Wand klatscht und dann zu Boden fällt. Schnaubend packt er den armen Mann am Schlawittchen und drückt ihn ebenfalls gegen die Mauer.


Don Sheen: „WO IST ALEX RICKS?“

Mitarbeiter: „Beruhig dich doch, man! Ich weiß nicht wo dieser Nerd ist! Und du stehst nach heute denke ich, nicht in der Position, um jemanden so zu....“


Er kann gar nicht seinen Satz beenden, da klatscht es schon. Eine knallende Ohrfeige von Sheen. Und ehe er sich versieht packt ihn der Rich Guy am Hals und haut ihn mit einem heftigen Chokeslam durch den Catering Tisch.


Don Sheen: „Danke für deine Hilfe!!“


Auf seinem Weg der Wut steigt er nochmal auf den Mitarbeiter, bevor er sich weiter auf die Suche macht. Rechts und links von ihm befinden sich jetzt mehrere Türen, hinter denen sich die Wrestler der GFCW umkleiden und duschen können. Vor Aggression, schlägt Sheen mit einem lauten Schrei gegen eine dieser Türen. Er geht ein kleines Stück weiter, doch macht dann wieder kehrt um zur geschlagenen Tür zurückzukehren. Mit einem lauten Tritt, bricht er diese auf. Auf einmal werden die Augen des Dons groß.


Don Sheen: „Du?“


So langsam schwenkt die Kamera in den Raum und man erkennt, wer Sheen da so überrascht hat. Auf der Bank sitzt, immer noch schweißgebadet von dem Match, das er eben bestritten hat, niemand geringeres als Oberpollings Own, Jason Crutch. Der ehemalige GFCW-Heavyweight-Champion hat gerade seine Elbowpads abgenommen und löst gerade seine Wristtapes, als er den Erdinger erblickt. Sein etwas müder Gesichtsausdruck nach dem anstrengenden Match wandelt sich sofort in Entschlossenheit und…nun ja, Wut. Er springt richtiggehend auf.


Jason Crutch: „Was zum Teufel willst du hier? Du hast echt Nerven, nach dem, was du dort draußen abgezogen hast, hier aufzutauchen!“


Das bleibt erst einmal so im Raum stehen, denn die beiden Männer starren sich schweigend an. Wir erinnern uns, dass Don Sheen nicht ganz unschuldig – um es vorsichtig auszudrücken – daran ist, wie das 4-on-4-Match verlaufen ist. Um ganz genau zu sein: Don Sheen hat in seiner Arroganz nicht nur dafür gesorgt, dass sein Intimfeind Alex Ricks gepinnt wurde, sondern hat auch seinen weiteren Teampartner Crutch angespuckt und damit entscheidend auch für sein Ausscheiden gesorgt. Doch dann bricht Sheen das Schweigen


Don Sheen: „Wieso? Willst du mich jetzt für den Matchausgang verantwortlich machen? Willst du mir jetzt vorwerfen, dass ich zwei Leute eliminiert habe? Du und Ricks waren daran Schuld, dass wir verloren haben! Ihr hättet einfach nur mich da reinschicken sollen und fertig! Aber nein. Der feine Herr Ex Champion will ja lieber selber sein Glück versuchen. Jason, du hast den Touch verloren. Deine Zeit ist rum! Du bist nur noch ein Auslaufmodell!“


Da scheint der Rich Guy einen Nerv getroffen zu haben, denn Crutch schleudert das zweite Elbowpad vor Sheens Füße und begibt sich drohend zwei Schritte auf Sheen zu.


Jason Crutch: „WAS? Hast du sie noch alle? Wir standen dort draußen als TEAM, verdammt nochmal! Es gab ein gemeinsames Ziel. Doch in deiner grenzenlosen Arroganz hast du es verkackt, Mann! Weißt du, was es wert gewesen wäre, wenn wir das Ding gewonnen hätten? Wir standen 3:1 in der Überzahl! Du hättest nur noch einige Minuten über deinen Schatten springen müssen und wir hätten den Sack zu gemacht!“


Ohne zu überlegen, kontert der Rich Guy.


Don Sheen: „Ja wir standen 3:1 in der Überzahl. Und wegen wem? Wegen mir! Ich habe Payne eliminiert. Ich habe Ackley eliminiert, während ihr MICH im Stich gelassen habt! ICH bin der Main Player in diesem Match gewesen. ICH hätte den Sieg geholt für unser Team! Denk doch mal klar, wer an der Niederlage Schuld war! Diese Made von Alex Ricks! Ich hatte Jasper am Boden. Der Eternal Abyss war durch. Und dann? Lenkt er mich ab, so dass ich hinterrücks gepinnt werden kann? Ich bitte dich Jason!“


Der Oberpollinger zieht eine eigenartig fragende Fratze, so als wüsste er gerade gar nicht mehr, was hier überhaupt abgeht.


Jason Crutch: „Hab ich richtig gehört?? Das ist doch nicht dein ernst? Du hast ihm deinen Finisher verpasst! WÄHREND UNSEREM MATCH! Deinem Tag-Team-Partner! Alex Ricks war bereit, mit dir zusammenzuarbeiten. Mit UNS zusammenzuarbeiten. Er hingegen hat dich NICHT physisch attackiert. Du hättest das Match einfach nur durchziehen müssen. Weißt du, ich habe ja an Ricks gezweifelt. Er war aber damals imstande, mir nach unserem Match die Hand zu reichen und Respekt zu zollen. Dabei war ich so blind. DU warst das verdammte schwache Glied in der Kette, Sheen!“

Don Sheen: „Das schwache Glied? DAS FUCKING SCHWACHE GLIED??? Was hast du denn in diesem Match beigetragen?? Oder Alex Ricks? Was habt ihr gemacht, dass eine Daseinsberechtigung für euch dargestellt hätte? Ohne mich wärt ihr komplett untergegangen. Ich war es, der es überhaupt so eng gestaltet hat und es fuckt mich echt ab, dass du hier so eine Scheiße laberst! Ohne Scheiß, ich hätte nie und nimmer mit so untalentierten Säcken teamen sollen. Da wär ich alleine gegen vier besser dran gewesen!“


Crutch nickt zustimmend. Eigenartigerweise.


Jason Crutch: „Oh ja, oh ja. Da hast du recht. Das Team mit dir war ein Fehler. Du hast das ganze Match nur für dich selbst genutzt. Du selbst wolltest ein Zeichen setzen. Das Team an sich war dir völlig egal. Dir ging es nur darum, selbst gut dazustehen.“

Don Sheen: „Ich habe ein Zeichen gesetzt. Natürlich wart ihr mir völlig egal! Johnboy Dog. Komplett in die Jahre gekommen. Habe in meinem zweiten Match hier gegen ihn gewonnen, also naja. Alex Ricks. Das Nonplusultra wenn es darum geht scheiße zu sein! Und dann noch du. Jason Crutch. Ehemaliger World Champion. Survivor im Invitational. Erfolg um Erfolg. Das war mal. Was hast du eigentlich gemacht, nachdem du deinen Gürtel verloren hast? ABSOLUT NICHTS RELEVANTES! Während ich hier war und mich nach oben gearbeitet habe. Match um Match, Sieg um Sieg! Du bist runtergekommen Crutchy. Du bist eine einzige Blamage. Nicht nur für die ganze GFCW, sondern auch für unser Heimatland! Für Bayern!“


Crutch sagt nichts. Ja. Er schweigt. Doch man merkt, dass er auf die Zähne beißt. Die Fäuste ballen sich. Seine Augen formen sich zu Schlitzen. Er zittert förmlich vor Wut am Körper. Und Sheen lächelt…Dann, nach wenigen Sekunden, platzt es aus Crutch heraus.


Jason Crutch: „Aha, du verdammtes Großmaul! Du willst es wohl so haben, richtig? Du legst es förmlich darauf an. Hör zu, du kleiner verzogener Bengel. Du Rotzlöffel, der in Daddys bezahlten BMWs und Porsche rumfährt! Seit du in der GFCW angekommen bist, tönst du herum, wie großartig, wie toll du doch bist. Der Gipfel war heute Abend, dort draußen! Ich habe genug von deinen Sprüchen, von deinen hinterhältigen, arroganten Aktionen. Mit Worten kommen wir hier sowieso nicht voran. Es gibt nur einen Weg, die Sache zwischen dir und mir zu klären. Lass es uns darauf ankommen, Sheen. Huh? Was hältst du davon? Du, ich, War Evening, in zwei Wochen!“


Sheen hält kurz inne und denkt nach.


Don Sheen: „Ich fahre Lamborghinis und Ferraris, Kleiner. Ich seh dich im Ring. Ich werde die Ehre Bayerns verteidigen und allen zeigen, was du für ein Versager bist! Be Jealous!“


Direkt nach diesem Schlusswort, wendet sich der Rich Guy ab, und verlässt die Kabine


Crutch nickt sich selbst entschlossen zu und blickt dem jungen Don Sheen hinterher. Dann verlässt augenblicklich all die Anspannung seinen Körper und er sackt erschöpft zurück auf die Bank. Und ein bisschen…nur ein klitzekleines bisschen…ist er innerlich sogar froh, dass es nicht doch jetzt so kurz nach dem Match noch zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen ist. Zugeben würde er das aber niemals.........



Die Kamera bewegt sich über das Messegelände in Kassel, und im Hintergrund sehen wir schon die 2007 neu erbaute Multifunktionshalle, aus der heute War Evening ausgestrahlt wird. Nicht irgendeine War Evening Ausgabe, nein es ist die erste Show nach Brainwashed 2016, wo ja immens viel passiert ist. Heute wird uns also sicher einiges an Aftermath bevorstehen! Hinter der Halle angekommen sehen wir die Versorgungseingänge, wo schon Cateringleute herumwuseln und TV Fritzen ihre Kabel schleppen. Direkt an der Außenwand der Halle, neben einem grauen Rolltor und zwei großen Mülltonnen, steht ein Fahrzeug, ein umgebauter Camper. Es handelt sich dabei um ein älteres US Fabrikat. Genauer gesagt ist es ein GMC Vandura. Der Van ist zweifarbig lackiert, unten weinrot-metallic und oben ein dunkles, cremiges Weiß. Die großen Scheiben sind verdunkelt. Der Wagen hat hier und da ein paar Dellen, ist insgesamt aber in einem sehr guten Zustand. Für all diejenigen, die diesen Klassiker nicht kennen, er sieht ungefähr so aus:



Die langjährigen GFCW Zuschauer wissen natürlich längst, wem dieses Fahrzeug gehört. Der Kameramann nähert sich dem Wagen und wir sehen jetzt, dass die große Seitentür voll aufgeschwungen ist und dass der epische Modellathlet Ryder McKnight lässig davor lehnt.


Ryder McKnight: „Komm schon, Rick. Wir müssen jetzt wirklich los. Wir stehen heute im Opener, falls du das vergessen haben solltest. Soll ich das Match vielleicht alleine bestreiten oder was?! Jetzt reiß dich zusammen!“


Die Kamera schwenkt herum, so dass wir nun auch in das Innere des Wagens gucken können. Dort sitzt Rick Murk auf einer seitlich eingebauten, cremefarbenen Ledergarnitur und starrt mit eisernem Blick ins Leere. Dabei hält er eine geöffnete Bierdose in der Hand. Er nimmt einen großen Schluck und wirft die leere Dose dann mürrisch aus dem Wagen, direkt an Ryder vorbei, der geschickt den Oberkörper beiseite schwingt.


Rick Murk: „Ja, in einem Tag Team Match gegen diesen Nolito und Cedric Fish! Was denkt sich Jimmy Maxxx nur dabei, uns gegen diese Anfänger in der Undercard antreten zu lassen?! Wir sind beide etablierte Stammkräfte in der GFCW und sollten uns nicht mit solchen No Names abgeben müssen. Wir sollten Titel Matches bekommen!“

Ryder: „Ähm Rick, hattest du nicht vor 14 Tagen bei Brainwashed erst ein Titelmatch?“


Murks Blick verfinstert sich weiter, sofern das überhaupt noch möglich ist. Der Modellathlet weicht unmerklich ein Stückchen von der Autotür zurück. Ob er sich erst jetzt der Wirkung seiner unbedachten Worte auf den scheinbar bereits leicht alkoholisierten Dämon bewusst wird, oder ob er gar eine puschende Reaktion provozieren wollte, wird dabei nicht ganz klar. Rick wischt sich über die Stirn und springt dann überraschend behände aus dem GMC. Blitzschnell klopft er seinem Partner, den er um einen vollen Kopf überragt, heftig auf die Schulter.


Rick: „Witzig, Ryder. Wirklich witzig. Aber du hast natürlich Recht. Doch das war kein faires Match! Das war ein abgekartetes Spiel! Savior hat mich aus der Halle gelockt und Banega hat einfach nur abgestaubt. Stryfe war doch kein wirklicher Gegner, sogar für einen unförmigen Klops wie Banega ist es kein Problem, diesen Teilzeitwrestler zu besiegen! Der hat so gewrestlet, als wäre er überhaupt nicht da!“


McKnight: „Dennoch hättest du ja auch Savior besiegen können, um den Titel zu holen. … Ähm, und ich bin mir absolut sicher, dass hättest du auch geschafft, wenn dir Banega nicht zuvor gekommen wäre, absolut. … Ja, äh, felsenfest bin ich davon überzeugt. Ganz genau!“


Murk schaut für den Bruchteil einer Sekunde so drein, als ob er Ryder am liebsten in Stücke hauen würde, doch dann erhellt sich sein Gesicht wieder und er lächelt sogar ein bisschen.


Demon: „Da hast du wohl Recht. Du hast Schneid, Junge, mir das so ins Gesicht zu sagen. Das gefällt mir.“

Ryder: „Rick, wir sind jetzt Tag Team Partner. Wenn wir es damit wirklich ernst meinen, dann sollten wir uns auch vertrauen und dazu gehört dann auch, dass wir uns solche Dinge sagen können. Ich für meinen Teil meine es zumindest ernst. Klar, ich war am Anfang skeptisch, ob wir wirklich zusammen passen, da wir ja ziemlich verschieden sind. Aber du bist einer der erfahrensten Wrestler hier und darüber hinaus eine brachiale Naturgewalt, wenn ich so richtig darüber nachdenke bist du der beste Partner, den ich mir wünschen könnte. Und was die Titel Matches angeht: Wir hatten zuletzt beide unsere Chancen, und haben beide versagt. Wenn auch jeweils durch ungünstige Umstände. Vor gar nicht langer Zeit hatte ich ja auch die Chance, gegen Zereo Killer den Intercontinental Titel zu gewinnen, und bei Gott ich hätte es fast geschafft! Aber Zereo mit seiner neuen Attitude meinte Foul spielen zu müssen. Aber so ist das nun einmal im Showgeschäft. Das weißt du doch selbst am besten. Verloren ist nun mal verloren, und jetzt heißt es für uns eben, auf neue Chancen zu warten. Und die werden auch kommen! Schließlich arbeiten wir doch genau dafür jetzt zusammen, um die Umstände unserer Matches möglichst positiv zu gestalten, was immer das dann auch genau heißen mag.“

Murk: „Verdammt, du hast Recht! Ich habe mir die Niederlage selbst zuzuschreiben, das weiß ich doch. Trotzdem kann ich diesen Banega nicht mehr sehen! Pah! OK, lass uns jetzt da raus gehen und diesen Erotik-Masseur Nolito und seinen stinkenden Fisch zerquetschen. Dann werden wir unser Happy End schon heute haben! Hehe.“

McKnight: „So gefällst du mir schon besser, Rick! Dann lass uns mal gehen, wir sind spät dran.“

Rick Murk greift in den Van hinein und schnappt sich eine riesige Sporttasche, die er sich lässig über die Schulter wirft und die beiden stiefeln los, auf eine kleine, weiße Stahltür in der großen Hallenwand zu. Der Modellathlet läuft dabei hinter dem Hünen her und man sieht ihn plötzlich schmunzeln.

Ryder: „Apropos zusammen arbeiten und für positive Umstände sorgen, Rick. Was war da eigentlich in meinem Match gegen Player bei Brainwashed am Ende los?“

Rick Murk: „Bei deinem Match? Ich weiß nicht, was du meinst, du hast doch gewonnen oder nicht!“

McKnight: „Ich meine diesen ominösen Stromausfall. Ich glaube, du weißt sehr gut, was ich meine. Hattest du da etwa was mit zu tun, Rick? Ich wollte Player fair besiegen, deine Hilfe hätte ich dazu nicht gebraucht.“

Dämon: „Quatsch, ich hatte damit überhaupt nichts zu tun! Ich war doch vom Ring verbannt, das weißt du doch! Und außerdem gab es doch in einem der späteren Matches noch einen weiteren Stromausfall, soll ich das etwa auch wieder gewesen sein?! Die Düsseldorfer Techniker haben einfach schlechte Arbeit geleistet.“

Ryder: „Du warst das also nicht?!“

Murk: „Na sag‘ ich doch!“

McKnight: „OK, das reicht mir aus.“


Rick Murk hatte sich während des Gesprächs, das im Laufen stattfand, zu seinem Partner umgedreht, und als er jetzt den Kopf wieder nach vorne nimmt sehen die Zuschauer ihn diebisch schmunzeln, was Ryder natürlich nicht mehr sieht.


Ryder McKnight: „Dann sollte ich wohl einfach mal froh darüber sein, dass die Umstände dieses Mal auf meiner Seite waren.“

Rick Murk: „Ja, mein Freund, das solltest du!“


Auch Ryder McKnight kann sich jetzt ein Schmunzeln nicht mehr verkneifen, und die beiden erreichen die weiße Stahltür zum Backstagebereich und betreten nacheinander die Halle.




War Evening, Kassel (Rothenbach-Halle), 23.09.2016


In Kooperation mit



Ein großes Feuerwerk wird auf der Entrance Rampe abgefeuert und wir tauchen direkt in die aktuelle War Evening-Show heute aus Kassel ein. Die Hallenscheinwerfer am Dach flitzen nur so über das Publikum hinweg und tauchen - gemeinsam mit den farbigen Explosionen auf der Rampe - die Halle in ein buntes Lichterspektakel. Auf dem Rundflug durch die Halle fängt die Kamera jubelnde Fans ein, welche voller Stolz ihre selbstgebastelten Schilder und Plakate in die Kamera halten und bereit für den heutigen Abend sind. Unter den Klängen der Edge of Throns mit „Masquarading of the Wicked“ landen wir am Ende des Rundflugs am Titan Thron, welches in gewohnter Art und Weise das Logo unserer aller Lieblingsliga zeigt und dann sofort Platz für einen Kameraschnitt zu den zwei „Herren des Headsets“ macht.


An ihrem alteingesessenen Platz hinter dem Pult begrüßen die beiden GFCW-Veteranen die Fans vor den Flimmerkisten und grüßen dann auch noch kurz die anwesende Fanschar in der Halle. Wieder einmal gekleidet im feinsten Zwirn zeigen die werten Herren ihr strahlendes Zahnpastalächeln, als sie noch ein letztes Mal ihre Notizkarten für den heutigen Abend sortieren und einen finalen Schluck aus ihrem bereitgestellten Wasserglas nehmen. Mit einem kleinen Räuspern ist es dann selbstverständlich wieder „der grüne Part“, der den offiziellen Teil der Show einläutet.


Pete: „Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe von GFCW War Evening!“

Sven: „Die Blood Brothers Connection hat groß abgeräumt beim Pay Per View!“

Pete: „Ja Sven... wir wissen es. Aber heute Abend sehen wir einige weitere tolle Matches!“


Tag Team Match:
Nolito & Cedric Fish vs. The Demon Knights (Rick Murk & Ryder McKnight)

Referee: Guido Sandmann


Pete: „Heute Abend sehen wir das Debut eines neuen Teams, welches sich mehr oder weniger Eindrucksvoll bei Jimmy Maxxx im Büro vorgestellt hatte.“

Sven: „Jedoch treten sie gegen die Demon Knights an, welche heute Abend sich sehr gerne als die neuen Herausforderer auf den Fight Club herrausstellen wollen. Wir sind gespannt wie das Match ausgeht!“


Singles Match:

Michael Payne vs. Der Puppenspieler (/w Banega)

Referee: John Warden


Pete: „Dann sehen wir heute den Rotten Galaxy Champion in Action gegen einen Mann der sich gerne wieder ins Rampenlicht der GFCW befördern möchte.“

Sven: „Mal sehen ob er die Chance dazu hat gegen den zwei Meter Hühnen der Connection!“

Pete: „Naja Banega der Intercontinental Champion steht Ringside, wer weiß was da noch passieren kann!“


Singles Match:
Don Sheen vs. Jason Crutch

Referee: Peter Cleven


Pete: „Im Main Event sehen wir Runde zwei des großen Kampfes Allianz gegen BBC, jedoch diesesmal nur mit Allianz Beteiligung.“

Sven: „Die Allianz hat sich ganz klar selber zerfleischt bei der Großveranstaltung, heute nimmt sie sich selber das letzte Hauch von Leben!“



Jimmy Maxxx, Michael Payne, Daniel und Drake Ackley treten auf die Entrance Stage.


Sofort schwappt der Blood Brothers Connection eine gewaltige Welle der Antipathie entgegen. Die Fans können diese Vereinigung immer noch nicht leiden. Eine Weile verharrt die BBC, angeführt von dem General Manager der GFCW, auf der Stage. Die Buhrufe und gellenden Pfiffe interessieren sie nicht sonderlich. Dann machen sie sich geschlossen auf den Weg zum Ring, wo sich Jimmy Maxxx auch recht schnell ein Mikrofon reichen lässt. Daniel hockt sich, wie häufig, entspannt auf einen der Turnbuckle und lässt lässig die Füße baumeln. Drake Ackley und Michael Payne postieren sich bewusst hinter Jimmy Maxxx. Der Anführer der BBC nimmt die zentrale Position im Ring ein und lässt den Fans einen Moment, ihrem Unmut Luft zu machen. Doch dann hat er genug, und alle sind gespannt, was der GM zu sagen hat. Doch...wo ist Jasper Randall?


Jimmy Maxxx: „Meine Damen und Herren.... Brainwashed 2016 ist vorbei und WAS für ein Abend es war! Ich habe eine hochqualitative Show versprochen und auch geboten, zusammen mit meinen Männern um mich herum und dem restlichen Lockerroom haben wir einen der besten Pay Per Views seit Jahren hingelegt. Wir haben viele tolle Fights gesehen, sogar einen neuen Champion gekrönt. Doch all das erblasst wenn man sieht, was meine Familie mit den alten Werten der GFCW Allianz angestellt hat. Mit den selbstverliebten, überheblichen und egoistischen Charakteren geformt von den Ansichten eines alten naiven Mannes. Die „Don´t Use Dynamite“ Kampagne wurde einen Schritt weiter geführt, vorallem durch einen Mann. Den Mann der das Match für meine Familie entschied.... Jasper Randall!“



Ähnliche Reaktionen wie zuvor. Buhrufe werden laut. Nur: Tatsächlich gibt es vereinzelt Applaus? Jasper Randall hat beim PPV Ausdauer und Siegeswillen bewiesen. Schließlich ist es ihm im Alleingang gelungen, drei der fähigsten und talentiertesten Superstars in der GFCW alleine auszuschalten. Selbst wenn jede einzelne Eliminierung auch äußerst fragwürdig und glücklich war...


Das Sprachrohr des Fight Club geht, die Kapuze des mausgrauen Pullis tief ins Gesicht gezogen, zielstrebig zum Ring. Sofort entert er das Geviert – und lässt sich vom Timekeeper ebenso ein Mikrofon reichen. Dann ein flüchtiger Handschlag mit Jimmy Maxxx. Der New Yorker postiert sich dann neben dem General Manager. Und wartet...

Jimmy Maxxx: „Wie versprochen, erhält das Siegerteam jeweils einen Blankovertrag über ein Match ihrer Wahl welches dann nachträglich eingefügt wird.“


Er holt aus seiner Jackentasche 4 Verträge, die er jeweils an den Fight Club und an Michael Payne abgibt. Auch Daniel erhält seinen Vertrag und bekommt ein von der Kamera gerade zufällig eingefangenes Glitzern in den Augen. Es scheint leicht zu erraten, was er im Moment denkt…


Jimmy Maxxx: „Nun auf dem Weg zur größten Nacht der GFCW und der BBC Familie, Title Nights, blicken wir einer goldenen Zukunft entgegen. Tag Team Champions, Rotten Galaxy Champion und vielleicht verleiben wir uns auch bald die restlichen Titel ein damit diese endlich von wahren Kämpfern gehalten werden. Egal was noch kommen mag, wir werden das Jahr glorreich beenden und ein für alle Mal die GFCW von ihren veralteten Werten und Ansichten befreien und eine neue Reihe von Superstars heranziehen. Superstars und Fighter wie meinen Mann für die Kampagne, Jasper Randall.... bitte sag ihnen was sie erwartet!“


Auch der New Yorker greift sich den Vertrag, faltet ihn sorgfältig und steckt ihn in seine Pullitasche. Er leistet der Bitte von Jimmy Maxxx Folge und setzt sein Mic an, um noch einige Worte an die GFCW-Galaxy zu richten.


Und mit seiner rauchigen, kühlen Stimme beginnt er ruhig und kaum hörbar zu sprechen, das Gesicht größtenteils immer noch unter der Kapuze verborgen...


Jasper Randall: „Unsterblichkeit.“


Dieses Wort alleine lässt er für einen Moment so stehen.


Jasper Randall: „Unzählige arme Seelen streben danach. Sie gieren nach Leben über die Grenzen der Ewigkeit hinaus. Viele unzählige arme Seelen hingegen sind sich gewahr, dass ihr irdisches Leben eines Tages enden wird. Und so arbeiten sie ihr Leben lang auf das Ziel hin, wenigstens etwas zu hinterlassen. Irgendetwas, das sie sagen lässt: ‚Sehet, ich war einmal hier!‘. Sie versuchen, ihre Fußabdrücke auf diesem Planeten zu hinterlassen. Damit Generationen nach ihnen über sie sagen können: ‚Sehet, er war da!‘“


Unruhe im Publikum. Gebrabbel, Gemurmel. Doch alle hören zu. Randall tut einige Schritte, blickt auf. Und unter der Kapuze hervor blitzt eines seiner stahlblauen Augen hervor.


Jasper Randall: „Hinterfragt euch selbst. Jeder einzelne von euch. Was ist der Sinn des Lebens? Was bringt euch Erfüllung? Was ist das GROSSE ZIEL? Was soll am Ende eures Lebens stehen? Was macht die Reise auf diesem steinigen Weg, den wir LEBEN nennen, lohnenswert?“


Es sieht fast so aus, als möchte der New Yorker der Galaxy eben diese Gelegenheit geben. Darüber nachzudenken. Denn er macht eine künstlerische Pause.


Jasper Randall: „Ihr alle werdet zu dem Ergebnis kommen, dass es nur darum geht: VERMÄCHTNIS! DAS ist die einzige Möglichkeit, sich unsterblich zu machen! Ein Vermächtnis zu schaffen!“


Wieder schreitet er durch den Ring. Er blickt beiläufig jedem der Männer im Ring in die Augen, sucht Bestätigung. Von Drake Ackley ein kaum merkliches Nicken. Dann postiert sich Randall vor der Blood Brothers Connection, wendet sich dem Publikum zu. Wieder hebt er den Kopf – und beide seiner eisigen Augen sind nun zu sehen – eines davon wird von einem netten, tiefblauen Veilchen geziert.


Jasper Randall: „Ihr aber müsst euch eingestehen, dass ihr das nie schaffen werdet. Ihr alle werdet nie ein Vermächtnis schaffen. Ihr alle werdet in hohem Alter krank oder dem Tode geweiht in euren Betten dahinsiechen. Mit euren kalten, knochigen Händen werdet ihr euch mitleiderregend an das letzte bisschen Lebensfaden krallen. Doch irgendwann wird der Tod diesen Lebensfaden durchschneiden. Und ihr werdet einsehen müssen, dass ihr nichts, aber rein GAR NICHTS, in eurem Leben geschaffen habt. Und eure menschlichen Überreste werden zu Staub verfallen. Der Wind der Zeit wird euren Staub verwehen, und ihr werdet vergessen sein. Niemand wird sich je an euch erinnern.“


Jetzt entsteht wieder ein gellendes Pfeifkonzert. Und auch die letzten Fans, die bei seinem Einzug noch applaudiert hatten, haben sich nun wieder umentschieden. Randalls Stimme wird nun intensiver, lauter – aber auch noch heiserer.


Jasper Randall: „ICH hingegen habe eben dieses Vermächtnis geschaffen! ICH habe mich selbst unsterblich gemacht! Bei Brainwashed 2016 habe ich die Allianz, vier der talentiertesten und ausgebufftesten Wrestler der derzeitigen GFCW, im Alleingang besiegt! Pinfall für Pinfall für Pinfall für Pinfall habe ich Alex Ricks, Don Sheen, Johnboy Dog und Jason Crutch erlegt! Ich habe etwas geschaffen, was euch allen...“


...und er deutet ins Publikum...


Jasper Randall: „...auf alle Zeit verwehrt bleibt! Eure leeren, sinnlosen Leben verbringt ihr Tag für Tag auf der Suche nach eben diesem Vermächtnis, das euch unsterblich für Generationen nach euch macht!! Tag für Tag steht ihr aus euren armseligen Betten auf, geht euren jämmerlichen Jobs nach!! Tagein, Tagaus jagt ihr dieser einen Hinterlassenschaft hinterher, dem Ewigen Leben, das ich in EINER...EINZIGEN...NACHT errungen habe!!!“


Wahnsinn glüht in Randalls Augen auf. Mit einem Ruck wirft er die Kapuze in den Nacken, stampft einige Schritte zu den Ringseilen, erklimmt sie, beugt sich energisch runter, um dem Publikum näher zu sein. Und er schreit...


Jasper Randall: „HÖRT IHR?? HÖRT IHR MIR ZU, VERDAMMT??? Brainwashed 2016 wird für immer als der Tag in die Geschichte eingehen, an dem sich Jasper Randall unsterblich machte!!! Denn ICH habe an einem Abend geschafft, wovon ihr euer Leben lang träumt!!!“


Er selbst sieht ein, dass er sich etwas beruhigen muss. Er lässt von den Seilen ab. Geht durch den Ring. Er sieht, wie ihm Drake Ackley giftig schmunzelnd applaudiert, wie Daniel kaum merklich nickt. Und ein weiteres Mal wendet er sich ans Publikum. Mit intensiver Tonlage setzt er fort:


Jasper Randall: „Der letzte Furz in der GFCW dürfte nun erkannt haben, dass ich eine Bedrohung für jeden einzelnen in diesem Unternehmen bin. Und damit meine ich JEDEN EINZELNEN. Ja, auch den GFCW-Heavyweight-Champion. Egal, wer diesen Gurt derzeit trägt, ich werde IMMER hinter jeder Ecke lauern. Und all das ermöglichte Jimmy Maxxx, der Mann, der uns mit dem Vorschlag seiner Verbindung, der Blood Brothers Connection, erst richtig einen Platz in der dieser Liga gab. Es war Jimmy Maxxx, der den Fight Club nicht als BEDROHUNG ansah, so wie es Claude Booker und unzählige andere taten. Jimmy Maxxx sah den Fight Club als eine MÖGLICHKEIT!! Eine Möglichkeit auf eine bessere GFCW. Und was haben Drake, Daniel und ich gemacht? Wir haben all die Hoffnungen, die Jimmy in uns gesetzt hat, erfüllt.“


Buhrufe werden wieder laut. Auf Jaspers Gesicht zeichnet sich ein Lächeln ab, als er durch die Reihen der unruhigen Fans blickt. Die nach unten gerichteten Daumen, die Stinkefinger, die obszönen Worte, die in seine Richtung geschleudert werden, sorgen dafür, dass Randall zufrieden mit sich selbst ist. Denn er hat die Gemüter der, in seinen Augen, „Ungläubigen“ erregt.


Jasper Randall: „285 Tage...Sagt euch Armleuchtern das irgendetwas? 285 Tage lang halten wir schon die GFCW-Tag-Team-Gürtel.“


Randall entledigt sich seines Kapuzenpullis, lässt ihn beiläufig auf die Ringmatte fallen. Und darunter kommt um seine Hüften geschnallt einer der GFCW-Tag-Team-Titel zum Vorschein. Drake Ackley tut es ihm gleich. Auch er legt seinen Pulli beiseite, und er trägt den zweiten Gürtel.


Jasper Randall: „Der Fight Club sind die am längsten amtierenden GFCW-Tag-Team-Champions IN DER GESCHICHTE DIESES UNTERNEHMENS! Rocca Alta, T’n’B, Black & White, Corps Nobilis...Lunenkind & Mustermann...“


Und alleine bei der Erwähnung dieser beiden Namen explodiert die Halle fast förmlich vor Begeisterung...


Jasper Randall: „Vergesst sie alle! WIR, der Fight Club, sind das Nonplusultra! Wir sind die stärkste, dominanteste Gruppierung, die je einen Fuß in die GFCW gesetzt hat. 285 Tage...Könnt ihr euch überhaupt auch nur im Entferntesten vorstellen, wer uns jemals entthronen möchte??? Es gibt niemanden, ich sage, NIEMANDEN, der uns die Tag-Team-Titel...“



Plötzlich geht das Licht aus!!!!



Die Fans rufen vor Freude laut auf, Mädels kreischen vor Begeisterung. Denn das kann nur eines bedeuten:


Die Strange Society wird ankommen!


Und alle aufmerksamen Verfolger von Brainwashed erinnern sich, dass die Strange Society bei Brainwashed aufgetaucht ist, die Unfairness des Waffeneinsatzes vom Fight Club ausglich und sogar dafür sorgte, dass Drake Ackley aus dem Match ausschied.


Das Licht geht wieder an!!!!



...



...



...



Aber da ist niemand?



Im Ring sehen wir, wie sich Daniel und Jasper Randall vor Lachen verbiegen. Wer hätte das gedacht?! Nochmal: JASPER RANDALL und DANIEL verbiegen sich vor Lachen!! Selbst Drake Ackley, Michael Payne und Jimmy Maxxx können ein schelmisches Grinsen nicht verbergen...Die Fans haben natürlich mittlerweile geschnallt, dass das Licht aus-Licht an-Spielchen eine abgekartete Sache des Fight Club selbst war. Dann ist es Jasper, der das Mic nochmal zum Mund führt, nachdem er sich wieder etwas beruhigt hat.


Jasper Randall: „Ihr solltet eure dummen Gesichter sehen. Ja, richtig! Das war eigentlich die Stelle, an der mich die Strange Society unterbrechen sollte. Oder? So hattet ihr euch das vorgestellt, nicht wahr? Doch wisst ihr was? Die Tatsache ist, dass Banega und der Puppenspieler gerade noch rechtzeitig eingesehen haben, dass sie bei Brainwashed den Fehler ihres Lebens gemacht haben!“


Nochmal Buhrufe. Laut und einschneidend! Nach unten gereckte Daumen, Stinkefinger allerorten…


Jasper Randall: „Ich sehe sie förmlich vor mir sitzen, in einem stillen Kämmerlein. Sie halten sich bei den Händen, dann umarmen sie sich, kauern sich zitternd in die dunkle Ecke ihres Kämmerleins. ‚Was haben wir nur getan, Puppenspieler? Wieso haben wir uns nur mit dem Fight Club angelegt? Wieso haben wir eingegriffen und für das Ausscheiden von Drake Ackley gesorgt? Ich glaube, wir haben einen Fehler gemacht!‘


Drake Ackley nimmt sich das Mikrofon. Und der sonst so stoische, gefühlsarme Ackley beweist hier Humor, indem er seine Stimme leicht verzerrt:


Drake Ackley: „‘Ja, Banega. Ich fürchte du hast recht! Wir haben den größten Fehler unseres Lebens gemacht, und ich glaube, ich habe mir vor Angst gerade die Hose genässt! Banega, was tun wir jetzt? Wie ziehen wir uns aus der Misere?‘


Randall legt eine gespielt dümmliche Miene auf, kratzt sich auffällig am Kinn um zu unterstreichen, wie intensiv er nachdenkt. Dann schnippt er mit den Fingern, wie es Wicki nicht besser könnte.


Jasper Randall: „‘Ich habs, Puppenspieler. Ich gehe. Sofort! Ich fliehe, weit, weit weg! Ich verlasse die GFCW! Denn ich fürchte mich vor den Konsequenzen! Die Konsequenzen, die der Fight Club uns antut! Ich kacke mich ein vor Angst, deswegen laufe ich lieber davon!‘


Buhrufe allerorten. Es hat sich herumgesprochen, dass Banega wohl kopfüber die GFCW verlassen hat. Doch Jasper grinst abfällig. Dann wendet er sich aber nochmal ans Publikum, und die kleine Scharade hier ist damit wohl beendet. Ihr seht es daran, dass Randall wieder entschlossen in die Kamera guckt.


Jasper Randall: „Ihr seht: Es gibt in der GFCW nichts, was an unserer Rekordregentschaft rütteln kann. Niemand ist uns gewachsen! Der Fight Club wird weiterhin die GFCW-Tag-Team-Szene dominieren. Einem nach dem anderen werden wir sie aus der GFCW prügeln, ob es nun El Futuro und Masked Wonder, der Real Deal oder die Strange Society sind. Kein Tag-Team in dieser Promotion, das gegen uns angetreten ist, hat überdauert. Und so wird es auch bleiben!!“


Diese Worte unterstreichend lässt er das Mic fallen. Die Blood Brothers Connection verharrt noch im Ring, lässt die Buhrufe über sich ergehen. Daniel und Drake Ackley erklimmen zwei der Kamera zugewandten Turnbuckle, lassen die überlegenen Blicke durch die Halle streifen. Jasper Randall legt die Kapuze wieder über den Kopf, grinst diabolisch. Und dann erst fadet das Bild langsam aus.



Auf der Leinwand wird ein Video eingespielt. Aus einer Hubschrauberhaften Perspektive fliegt die Kamera über Schneebedeckte Berge. Ein dunkle Stimme ist zu hören. Im Hintergrund spielt eine myteriöse Musik.


JEDEN TAG AUFS NEUE

STEHEN WIR IN EINER LINIE

FÜHLEN DIE REUE

ALLEIN GELASSEN VON DER FAMILIE

DOCH BRICHT DIE NACHT HEREIN

UND DAS LICHT VERSCHWINDET

BIST DU NICHT ALLEIN

ES IST DIE SACHE DIE UNS VERBINDET

ES IST GRAUSAM UND KALT

DER HASS

ICH BIN GEFLÜCHTET IN DEN WALD

BEFREIT VON DER LAST

SEHT NICHT MIT DEN AUGEN

SEHT MIT EUREM HERZEN

HÖRT AUF EUREN GLAUBEN

SONST ERLEIDET IHR SCHMERZEN

ICH WERDE EUCH FÜHREN AN ORTE

DIE IHR NOCH NIE HABT GESEHEN

ÖFFNE EUCH DIE PFORTE

KÖNNT IHR DEN TEST BESTEHEN?




Während wir weiterhin die Berge sehen, wird folgendes Bild eingeblendet. Mit düsterer Musik endet das Video.



Zurück im Ring.


Ein Stuhl steht bereits in der Ringmitte. Doch ist er nicht der Grund für die Jubelrufe, die die anwesenden Fans hier ausstoßen. Vielmehr ist es die Person, die es sich darauf bequem gemacht hat. Auch wenn „bequem“ bei dieser Körperhaltung eher relativ zu sehen ist.


Er wirkt nachdenklich. Die Arme auf den angewinkelten Beinen abgelegt. Der linke Unterarm schwingt durch die auseinander gestellten Beine hin und her, die rechte Hand hält ein Mikrofon, mit dem er sich immer wieder ans Kinn seines nach vorn lehnenden Kopfes klopft. Der gesamte Oberkörper ist nach vorn gebeugt. So sitzt er da, wartet darauf, dass die Fans leiser werden. Und dann ist es Zeit.


Zeit für den Mathematiker.


Alex: Meine Damen und Herren, ich gebe euch heute eine Lehrstunde einer Promo.


Nur leider ohne Tafel oder Power-Point, einfach nur er, sein Mikro und sein leerer Blick in Richtung nichts.


Alex: Und ich meine Lehrstunde. Ein kleiner Exkurs...der Mathematikunterricht folgt einer klaren Linie. Auf einen Rückblick folgt die Hinführung zum neuen Thema, anhand eines Beispiels, das die Grenzen bisheriger Konzepte aufzeigt. Anschließend wird das neue Thema vorgestellt, bevor es erst gemeinsam, anschließend im Alleingang geübt wird. Und am Ende wird das Neue noch einmal zusammengefasst...Rückschau!


Sagt er dabei ein wenig lauter als die kleine Information zu beginnen. Man kann es schon fast als Rufen bezeichnen. Gefühlsregungen sind bei ihm ja auch schon in geringsten Maßen etwas Ungewöhnliches.


Alex: Don Sheen und ich mögen uns nicht, mochten uns nie. Seit dem Zeitpunkt als er mich mit seinem Getränk überschüttete. Doch waren unsere Differenzen damals noch geringfügig. Es gab ein größeres gemeinsames Ziel, so dachte ich zumindest. Und so arbeiteten wir wohl oder übel doch zusammen, so dachte ich zumindest. Ich half ihm gegen Drake Ackley, ich half ihm bei Brainwashed, ich hielt meine Ablehnung ihm gegenüber zurück. Beispiele für ein Konzept gegenseitiger Unterstützung. Und dann...etwas, was die Grenzen des bisherigen Konzeptes übersteigt...


Er setzt das Mikro ab und quasi zeitgleich schaltet die Videoleinwand um. Zeigt keine Großaufnahme mehr von ihm sondern stattdessen Szenen aus dem Jason-Crutch-Invitational. EINE, ganz bestimmte Szene.


(VIDEO)


Beide Männer stehen bei ihrer Ecke, diskutieren, während Alex Ricks einen Whip-in startet. Jasper Randall kontert aber geistesgegenwärtig. Reversal!!! Und der Reversal geht einmal mehr in die Hose – wohl eher für Ricks! Denn Don Sheen, der Alex Ricks heranrennen sieht, weicht aus…und anstatt ihn selbst stößt Alex Ricks Jason Crutch mit voller Wucht und ungebremst aus dem Ring. Einmal mehr verabschiedet sich JC auf diese Weise aus dem Ring, nur dass er diesmal zum Glück nicht auf der Guardian Rail aufschlägt. Ricks sieht, dass hier etwas schief gelaufen ist und blickt seinem Tag-Team-Partner hinterher. Für Don Sheen aber ist das DIE Gelegenheit. Sofort greift er zu…



ETERNAL ABYSS von Sheen gegen Ricks!!!!


(VIDEO ENDE)


Buhrufe schallen durch die Halle, während Ricks wieder dazu überging, die Festigkeit seines Kinns mit Hilfe des Mikros zu überprüfen. Er lässt einige Sekunden verstreichen, die Fans sollen sich abregen. Dann ergreift er wieder das Wort. Mit dieser bedrückenden Monotonie.


Alex: Don Sheen hat ein neues Thema begonnen.Unsere Zusammenarbeit ist vorbei. Die Bloodbrothers Connection ist für mich nicht länger relevant. Jason Crutch und Johnboy Dog gehen in Zukunft andere Wege als ich...doch Don Sheen. DICH werde ich auf deinem Weg begleiten. Ich werde dir folgen. Dich VERfolgen.


Langsam aber stetig ändert sich Ricks' Tonfall. Man kann seinen Worten Emotionen entnehmen. Emotionen, die definitiv nichts Gutes für den Rich Guy zu bedeuten haben. Wirkt der Mathematiker sonst fast schon gelangweilt, so bekommen diese Worte gepaart mit seinem Blick und seiner Sprechweise eine neue Wirkung. Alex Ricks, der berechnende Wahnsinnige.


Alex: Ich lasse dich nicht mehr aus den Augen Sheen. Ich werde auf dich warten. Und ich werde meine Chance bekommen, all meine offenen Rechnungen bei dir zu begleichen. Don Sheen, du solltest eine Sache lernen. Zu jeder Funktion existiert eine Umkehrung. Und ich bin derjenige, der deinen Aufstieg in dieser Liga in einen tiefen Fall umkehrt. Don Sheen, ich kriege dich...das ist nur eine logische Konsequenz.


CUT!



(https://www.youtube.com/watch?v=Pwbx-5-7jyk&hd=1)


Pain without love
Pain, I can't get enough
Pain, I like it rough
'Cause I'd rather feel pain than nothing at all


Missverstanden und Ausgegrenzt

sein einziger Halt

der Schmerz

das Leid

und sein eigenes Elend


You're sick of feeling numb
You're not the only one
I'll take you by the hand
And I'll show you a world that you can understand
This life is filled with hurt
When happiness doesn't work
Trust me and take my hand
When the lights go out, you will understand


Er wächst an seinem Hass

er formt mit seinem Ärger

seine eigene missratene Welt


Anger and agony
Are better than misery
Trust me, I've got a plan
When the lights go off, you will understand


Seine einzige Freude

wenn andere Leiden

wenn sie Schmerze erfahren

und für ihn bluten


Pain without love
Pain, can't get enough
Pain, I like it rough
'Cause I'd rather feel pain than nothing at all


Former GFCW Intercontinental Champion

Longest Activ GFCW Roster Member today

and

GFCW´s own biggest Hardcore Icon


Jimmy Maxxx




Licht aus. Die Halle liegt in Schwärze da.


Eine Bestimmung wurde wahr.


Trommelschläge dröhnen aus den Boxen.

Mit jedem Schlag schneller und ekstatischer werdend.


Ein Schicksal hat sich erfüllt.


Das Aufblitzen der Kameras bringt etwas Licht ins Dunkel.

Man sieht zwei Männer, die sich in Richtung des Ringes begeben.


Ein neues Zeitalter hat begonnen.


Unvermittelt geht das Licht an.

Aristides und Zeus sind im Ring. Mit ihnen kam das Gold, dass die Wrestlingwelt beherrscht. Der GFCW Titel. Nun im Besitz des griechischen Duo Infernales.


Es ist der Manager, der das Wort ergreift. Seine höhnische Stimme ergießt sich über das Publikum wie ein Regenguss.


Aristides: „Es ist nicht lange her, seit dem letzten Mal, dass ich in diesem Ring stand und meinen Blick über eure Gesichter schweifen ließ...“


Er tut es. Blickt in tausende anonyme Gesichter, aus denen Ablehnung spricht. Kaum einer bejubelt den Titelgewinn der Griechen. Das neue Zeitalter hat seine Jünger noch nicht gefunden.


Aristides: „Und doch hat sich viel geändert. Gewissermaßen alles. Denn während ich damals Skepsis und Ablehnung ertragen musste, sehe ich nun selbst bei den letzten Ungläubigen Resignation und zeitweilig sogar Anerkennung. All jene, die an der Göttlichkeit des Zeus gezweifelt haben, wurden zum Schweigen gebracht. Die Zweifel sind einer Erkenntnis gewichen, die denen nicht schmecken wird, die an Lex Streetman oder jemand anderen geglaubt haben. Und diese Erkenntnis ist, dass es nicht nur einen neuen Mann an der Spitze gibt...nein, es ist eine neue Ära angebrochen. Dieser Titel...“


Das blankpolierte Gold blitzt im Scheinwerferlicht.

Seine kühle Eleganz steht im Kontrast zum martialischen Äußeren des Zeus. Der Gürtel liegt auf dessen muskelbepackter Schulter.


Aristides: „...ist Beweis dafür. Wie es Ären so an sich haben, sprechen wir nun nicht von Monaten, bis Zeus seinen Platz an der Spitze räumen wird. Wir haben es mit Zeiträumen zu tun, die ganze Karrieren umfassen. Damals habe ich das Versprechen gegeben, dass Zeus Champion werden wird. Ihr habt mir nicht geglaubt. Doch schlussendlich musstet ihr eure unbegründete Skepsis eingestehen und anerkennen, dass ihr niemals lüge. Da ihr nun keinen Grund mehr habt, an meinen Worten zu zweifeln, werde ich ein neues Versprechen geben.“


Er hebt mahnend den Finger. Schlüpft wie so oft in die Rolle des Lehrers, der einer Meute ungebildeter Schüler gegenübersteht. Einer Klasse, die aus tausenden bezahlenden Gästen besteht.


Aristides: „Zeus wird diesen Titel erst verlieren, wenn ER es so will. Er ist mit normalen Mitteln nicht schlagbar. Kein Mensch wird es je schaffen, ihm diesen Titel abzunehmen, bis wir selbst entscheiden, dass wir dieses Spiel lang genug gespielt haben und uns anderen Zielen zuwenden. Doch ich kann euch auch versprechen, dass es bis dahin noch sehr lange dauern wird. Denn ihr alle habt lange genug an uns gezweifelt und uns so gereizt. Nun werdet wir euch für alles bezahlen lassen, was ihr uns mit eurer Ungläubigkeit angetan habt. Wir werden jeden noch so kleinen Moment, in dem ihr an uns gezweifelt habt, mit hundertausendfacher Länge zurückzahlen und eine Regentschaft erleben, an denen sich noch die nächsten Generationen aufreiben können. Das ist mein Versprechen. So wahr, wie ich hier stehe.“


Der Grieche setzt das Mikrofon ab, holt einmal tief Luft. Ölt seine Stimme für die großen Ansagen, die er noch verbreiten möchte.


Aristides: „Eine neue Zeit ist angebrochen...“


Chairs thrown and tables toppled,

Hand armed with broken bottles,

Standing no chance to win but,

We're not running, we're not running.



Pete: „Oh oh... scheint so, als würde Jemand noch nicht ganz mit der „alten Zeit“ abgeschlossen haben.“
Sven: „Blasphemie! Skandal! Wie kann man bitteschön den neuen Gott der Liga in seiner ERSTEN Ansprache bereits so unverschämt unterbrechen?“


Die GFCW-Galaxie zumindest findet es gut, als Rise Against aus den Boxen der Hallen dröhnt und tauschen ihre Antipathie bezüglich der zwei Griechen mit einem begeisternden Empfang des nunmehr Ex-Champions.


Zugegebenermaßen ist es schon eine Weile her, dass Lex Streetman dermaßen positiv von den Fans begrüßt wurde, immerhin wandert der Amerikaner schon seit geraumer Zeit genau auf dem Grad zwischen Liebling und schlechtem Vorbild. Hier und jetzt unter den Tönen von „Behind Closed Doors“ scheint er allerdings auf der Entrance Rampe die Symphatien auf seiner Seite zu haben, wenngleich irgendwie alle aktuellen Protagonisten ziemlich angenervt und böse rein zublicken scheinen.


Bei Zeus und Aristides ist die miese Stimmung ziemlich selbst erklärend wohl auf den Auftritt des Los Angelinos zurückzuführen, wobei sich vor allen Dingen der hagere Manager des Duo Infernales wie ein Rohrspatz aufregt. Immer wieder gestikuliert er wild in Lexs Richtung, doch der starrt von der Rampe aus nur mit einem vernichtenden Blick zurück und dreht in seiner rechten Hand einen Gegenstand umher, welches die Konfrontation hier und jetzt noch um Einiges interessanter machen müsste. Natürlich handelt es sich beim Utensil um ein Mikrofon, welches ohne großes Zögern zum Mund geführt wird und zu Beginn nur wenige Worte vom Institutionellen freigibt.


Lex Streetman: „Ich mach es kurz und schmerzlos für euch, Griechen...“


Mucksmäuschenstill ist es derweil im On-Air Bereich und man mag fast die zwei Schritte des Amerikaners auf der Entrance Rampe zu vernehmen, die er nun leicht in Richtung des Squared Circle tätigt. Jetzt, auf der vordersten Kante der Rampe, hebt der Leiter des „L.A. Gyms“ seine linke Hand nach oben und deutet mit dem Zeigefinger genau auf den neuen Champion und seinen Mentor.


Lex Streetman: „... ich will mein Re-Match um den Titel! Title Nights 2016... Zeus VS Lex Streetman... GFCW Heavyweight Championship!“


Im Nachhinein ist diese Forderung durchaus erwartbar gewesen und genau sieht es auch bei der Reaktion vom Publikum aus. Sofort sind die Ränge Feuer und Flamme für diese Idee und starten zarte „Yes“-Chants, um ihre Meinung im Rund der Rothenbach-Halle Kund zu tun. Mitten rein in diese Euphoriewelle erhebt „Eisschrank“ Streetman – von Emotionen in der Mimik und Tonlage des Amerikaners fehlt bis auf eine Prise Wut nämlich wieder einmal sämtliche Spur – aber wieder das Sprachrohr und lässt das Publikum wieder etwas verstummen.


Lex Streetman: „Ihr nahmt mir bei „Brainwashed“ die Gelegenheit, meinen Fehler der Vergangenheit zu begradigen, und ich muss euch Beiden wohl nicht in Erinnerung rufen, warum Zeus das Match in Düsseldorf gewann. Du, Aristides, hast mit deinem Eingriff für die Entscheidung gesorgt und ich kann und will dies nicht auf mir sitzen lassen. Eine faire Chance auf Wiedergutmachung blieb mir nämlich verwehrt und genau diese möchte ich nun bei der größten Show des Jahres wahrnehmen!“


Aristides: „Faire Chance? DU willst eine faire Chance? Wer war es denn, der uns unsere allererste Chance mit einem jämmerlichen Betrug nahm? Eigentlich war Brainwashed schon deine Chance auf Wiedergutmachung, denn im Grunde hast du bereits bei Finest Hour verloren gehabt. Deswegen sehe ich keinen Grund, einer Gestalt wie dir, der grausigen Parodie eines Ehrenmannes, ein Match um den Titel zu geben!“


Für einige Sekunden haften die stahlblauen Augen des Kaliforniers wortlos auf die Umrisse seiner Rivalen, die er im Seilgeviert vor sich sieht. Dann, ohne eine weitere Art an Reaktion zu zeigen, wird lediglich wieder das Mikrofon an die Lippen gesetzt, um seiner Stimme erneut freien Lauf zu gewähren.


Deutliche und steigende Wut ist hierbei den Worten zu entnehmen. Weniger durch die Lautstärke, aber mehr durch eine Nachdrücklichkeit in der Stimme, die man schlicht und ergreifend nicht überhören kann.


Lex Streetman: „Wenn du es so siehst und immer noch wie ein kleines Kind auf Taten von vor Monaten hinweist, steht es offensichtlich Unentschieden zwischen unseren beiden Seiten. Sowohl Zeus, als auch ich haben einmal gewonnen und in beiden Fällen nicht wirklich mit Sauberkeit am Ende geglänzt. Entsprechend ist noch Keiner von uns als wahrer Sieger aus dieser Schlacht herausgegangen und um den Ruf von Zeus, als einzig wahren Gott der Liga zu unterstreichen, dürfte es wohl nur einen einzigen Weg geben, die Sache ein für alle Mal zu beend...“


Vollmond röhrt aus den Boxen und unterbricht Lex Streetsman in seinen Ausführungen. Da der Ex Champion unterbrochen wurde, ist es auch nur verhaltender Jubel, der sich breit macht. Erst als S1margl auch tatsächlich auf der Rampe erscheint, wird es lauter.

Der Mann, der bei Brainwashed Zereo Killer bezwingen konnte, hat bereits ein Mikrophon in der Hand und spricht sogleich in seine Musik rein, sodass die Tontechniker schnell leise drehen.


S1margl: „Lex, Lex, Lex... was waren deine Worte noch bei Brainwashed? Ich hätte in der GFCW noch keinen Beweis erbracht. Gut, der liegt hinter mir. Ich habe Zereo Killer, den einstigen Doppel-Champion besiegt. Ich habe ihn in der Mitte des Ringes bezwungen...“


S1 geht weiter die Aisle hinab, ohne dabei die Augen von den Männern im Seilgeviert zu nehmen.


S1margl: „Ich habe also deine Forderung erfüllt, Lex. Wieso also stehst du nun im Ring bei Zeus, anstatt vor meiner Tür, um mit mir die Sache ein für alle mal zu klären, huh?! War das nicht deine Absicht gewesen? Wie mir scheint, willst du lieber um das große Gold antreten, als dich von einer daher gelaufenen Töle beißen zu lassen, sodass dir vermutlich das gleiche Schicksal blüht wie MacKenzie.“


Endlich ist der Night Fighter im Ring. Er schaut nicht gerade freundlich herüber zum Ex Champion.


S1margl: „Einem Drückeberger, wie dir, gebührt doch wohl kaum eine weitere Chance auf den höchsten Titel dieser Liga. Frische Männer braucht die Liga, frisches Blut muss an die Front. Und wer wäre hier geeigneter als ich; der ich doch ebenso ein Gott bin. Slawische Mythologie vs. Griechische Mythologie... Wie hört sich das an, Zeus? Bist du mehr Mann als Streetman und wagst einen Tanz mit mir?“



I want it all“ von Queen quält sich aus den riesigen Boxen der Halle und es ist klar, was passiert: Der Mann mit dem Faible für Hits alternder Popstars schiebt sich in Richtung Seilgeviert.


Sven: „Och nö...“

Pete: „Oh doch! Johnboy Dog scheint Argumente für all das hier zu haben!“


Die scheint er wirklich zu haben, denn auch JBD hat sich bewaffnet: Schallwandler, Basecap und Trikot des KSV Hessen Kassel – schönen Gruß an Oliver Adler! - machen ihn gerade wohl zum nachhaltig beliebtesten der Akteure, jedenfalls wenn man dem durchaus vernehmbaren Jubel glauben darf, der aufkommt. Und auch der alte Hund, der sich langsam in Richtung Ringtreppe schiebt, hat einen Schallwandler. Bleiben noch die guten Argumente für seine Anwesenheit, aber die scheinen auch nicht zu fehlen.


Johnboy Dog: „Glückwunsch, Zeus! Du hast ein großartiges Match zu einem nicht unverdienten Ende geführt. Aber ruhe dich nicht darauf aus....“


Das gilt also Zeus, dessen Titel der Hund indirekt in Augenschein nimmt und Zeus, dem er das erste Mal so richtig gegenübersteht, wird eine Runde gemustert und abschätzig betrachtet. Dann wandert der Kopf – mit Blick – des Hundes zu Lex Streetman, dem ein ebenso abschätziger Blick gilt.


Johnboy Dog: „Gratulation, Lex. Du hast dem Titel über Monate die Reputation gegeben, die ihm gutgetan hat, nachdem Zereo Killer einen ganzen Haufen Schande auf das Gold gebracht hat.“


Ein Nicken gilt dem Los Angelino, ehe JBD sich zum fliegenden Hund umdreht, einem den er kennt, nicht verehrt – und offenbar trotzdem schätzt.


Johnboy Dog: „Dir gilt mein größter Dank. Dafür, Zereo Killer in seine Schranken gewiesen zu haben und den Beweis angetreten zu sein, dass auch Hunde gute Leader sein können. Du bist ja auch nicht mehr der allerjüngste Knochen, von daher: Respekt.“


Der Blick wandert ein wenig umher und mustert noch einmal alle drei abschätzend, ehe es endlich an der Zeit scheint, sich an das versammelte Publikum zu wenden, das diesem Moment wohl entgegengefiebert hat. Und so wandert der Schallwandler wieder ein wenig nach oben.


Johnboy Dog: „Ihr werdet Euch fragen, ob ich nur gekommen bin, um jedem für sich Glückwunsche zu präsentieren. NATÜRLICH NICHT! Ich erhebe wie meine Vorredner Anspruch auf das derzeit von Zeus gehaltene Gold – und ich habe gute Argumente, oh ja!“


Der Blick wandert wieder zu Lex Streetman, der damals wohl am ehesten mitbekommen haben dürfte, was dem Hund widerfahren war.


Johnboy Dog: „Du weißt verdammt gut, dass Zereo Killer bei der Anniversary Schande über den Heavyweight-Title gebracht, mich und die GFCW um den gerechten Lohn beschissen hat! Ich habe mein Rückmatch bis heute nicht bekommen – und darauf poche ich! Ich präferiere Fairness, egal worum es geht. Und sowohl ich als auch die GFCW-GALAXIE haben....“


Weiter kommt er nicht.


Aristides: „Leute, Leute...“


Der Grieche kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ihm gefällt es bestens, wie sich die Situation entwickelt hat. Drei Leute, die er auf den Tod nicht ausstehen kann, sind kurz davor, sich gegenseitig an den Kragen zu gehen.


Aristides: „Natürlich zieht das Titelgold euch alle an wie das Licht die Motten. Doch egal, wie sehr ihr euch aufplustert...schlussendlich liegt die Entscheidungsgewalt nicht bei euch. Es wird nicht der ein Titelmatch bekommen, der am lautesten schreit. Deswegen haltet euren Mund, nur für einen Moment, und hört, was ich euch zu sagen habe. Ich werde sogleich verkünden, wer die Chance bekommt, sich sinnloserweise dem Gott zu stellen.“


In jeder anderen Situation hätte es wohl eine Reaktion der drei Männer nach solch einer deutlichen „Aufforderung“ gegeben. Jetzt, wo es um so etwas Essentielles geht, folgen sie tatsächlich dem Befehl des Griechen und blicken gespannt gen Ring, wo offenbar eine Entscheidung gefallen ist.


Aristides: „Kommen wir zunächst zu dir, Lex Streetman. Ich kann nicht beschreiben, wie sehr ich dich in den letzten Monaten zu hassen gelernt habe. Dabei ist das nicht nur persönliche Antipathie...vielmehr hast du dich in jeglicher Hinsicht, mit all deiner Durchschnittlichkeit und dem unwürdigen Betrug, als eines Champions unwürdig erwiesen. Daher werden wir uns nicht dazu herablassen, dir eine weitere Chance zu geben!“


Die Reaktion des Blondschopfs könnte paradoxer nicht ausfallen, kräuselt sich nach diesen Worten doch tatsächlich ein kleines Grinsen auf seinen Lippen wieder. Dass diese Erwiderung natürlich eine gewisse Portion Ironie und vor allen Dingen Unverständnis mittransportieren sei an dieser Stelle nur ganz minimal erwähnt.


[Lex protestiert vllt. noch etwas, wird dann aber von JBD und S1 zur Räson gebracht.]


Aristides: „Was wäre mit S1margl? Ein Mann, dessen Name weit gestreut im Wrestling zu finden ist. Manche sagen, er sei schon eine lebende Legende. Jemand, für den es nur eine Frage der Zeit sei, bis er auch in der GFCW nach dem großen Gold greift. Ich sage...etwas anderes. Für mich bist du, S1margl, nichts weiter als ein künstlich erzeugter Götze. Ein Hype ohne Fass und Boden. Du bist ein Niemand, der durch den Willen mancher Leute, eine Legende zu erzeugen, in Dimensionen geredet wird, die er nie im Leben füllen kann. Ich, besser gesagt wir, werden uns auf keinem Fall daran beteiligen, diesen sinnlosen Hype zu unterstützen. Deshalb wirst du keine Chance erhalten.“

S1margl: „Neid war noch nie ein guter Lehrmeister, Aristides... Oder welchen Grund haben deine Worte sonst, huh?! Angst? Trifft es das? Dabei müsstest doch selbst du erkennen: Wenn es wirklich nur ein Hype ist, der meinen Namen bis hierher getragen hat, wenn es wirklich nur Lug und Trug ist – ein dämlicher Fehler bei der Flüsterpost am Lagerfeuer des Wrestlingbusiness' – dann wäre es doch ein leichtes für deinen Göttervater, den 'künstlich erzeugten Götzen' aus der GFCW zu kicken, oder? Dann müssten wir doch noch nicht einmal weiter reden, dann soll mich, den Niemand, der Champion schon heute Abend bis drei auf der Matte halten und damit beweisen, dass sein Triumph bei Brainwashed mehr war als ein One Hit Wonder.“


Dieser Beleidigung erzürnt den Griechen sichtlich, bringt dem fliegenden Hund indes aber den Jubel der anwesenden Fans ein.


S1margl: „Bisher hat dein Junge nämlich noch nicht mehr als das bewiesen. Im Gegensatz zu mir, Gyros Fresse. Oder lernt man im Olymp nicht lesen, huh?! Für einen Hype steht in meiner Vita bis dato doch etwas mehr als bei deinem angeblichen Gott.“


Immer noch ist es Zorn, der sich auf Aristides Gesicht abbildet, doch dieser wandelt sich alsbald zu einem Lächeln. Der Mann aus dem Süden sitzt am längeren Hebel und dieses kostet er genüsslich aus, als er sich zum letzten verbleibendem Mann im Rund dreht.


Mit seinen Augenpaaren richten sich plötzlich alle Augenpaare auf Johnboy Dog. Die Fans beginnen plötzlich zu jubeln. Wird Johnboy etwa den Shot von den Griechen bekommen? Kann er bald um den GFCW Heavyweight Titel antreten?


Aristides: „Johnboy Dog. Der große, legendäre Johnboy Dog...“


Der Grieche schafft es, alleine zwei Worte so zu betonen, dass die despektierlicher als ein ganzes Schmähgedicht klingen. Ironie und Hass tropfen aus seiner Stimme, als er den Namen des dritten Mannes ausspricht.


Aristides: „Lass' mich ein paar Fragen stellen, Johnboy. Wie alt bist du nun? 55? 60? Wie lange ist deine große Zeit vorbei? Du befindest dich nicht in einem zweiten Frühling, sondern im Herbst deiner Karriere. Sicherlich hast du deine Fans. Leute, die daran glauben, dass du noch immer mithalten kannst. Doch es ist eine Zeit angebrochen. Du hast es gesehen. Nun haben es neue Ären so an sich, dass in ihnen auch alte Zöpfe abgeschnitten werden und frisches Blut an die Spitze tritt. Da ist für Fossilien wie dich kein Platz mehr.“

Johnboy Dog: „Hey! Einige Fossilien, wie du sie nennst, haben mehr Ehre im kleinen Fingernagel als du im ganzen Körper!“

Aristides: „ Ihr seht also, dass mich eure Herausforderungen vor eine schwierige Wahl stellen. So wenig spricht für euch und so vieles dagegen. Ich stehe zwischen der Entscheidung, ob ich Pest, Cholera oder Lepra will. Keine schöne Situation. Daher komme ich zur einzig möglichen Wahl, die ein weiser König in dieser Situation treffen könnte. Wir werden KEINEM von euch ein Titelmatch gewähren. Ihr alle seid unwürdig. Geht mir aus den Augen!“


Während alle Welt auf Aristides blickt und die gerade getätigte Aussage kaum fassen kann, gibt es plötzlich Getümmel in den Zuschauerreihen.


Dann tut sich ein Mann aus der Menge hervor, springt aus dem Zuschauerblock auf die Absperrung und dann in den Innenraum. Er guckt sich hektisch um, sieht aber keine Gefahr durch etwaige Sicherheitsmänner. Der Eindringling läuft auf den Platz der Ringsprecherin Laura zu, der ein Kreischen entfährt. Dann packt er sich das Mikrofon, welches eigentlich für die Ringansagen gedacht ist.


Pete: „Das ist doch wieder komische „Freund“ von Zeus, der sich schon beim PPV in die Halle schlich! Wie war noch sein Name?“

Sven: „Roussos, glaube ich.“


Der Eindringling schaut sich einmal kurz um und sieht, dass er gerade recht unbehelligt ist. Die Security ist noch dabei, sich zu organisieren. Die Chance für den mysteriösen Mann, einiges loszuwerden.


Roussos: „Zuallererst...sorry! Sorry, dass ich wieder auf solch unorthodoxem Weg reinplatzen muss. Ich will wirklich niemanden erschrecken oder gar verletzten. Und eine Entschuldigung auch euch Johnboy, Lex und S1margl. Ich will euch nicht das Spotlight klauen. Doch ein paar Dinge müssen raus. Die Situation hat sich in den letzten zwei Wochen dramatisch zugespitzt.“

Aristides: „PACKT IHN!“


Securitybeamte stürmen in Richtung des Ringes. Aristides dirigiert sie mit großen Gesten in Richtung des Invasors.


Roussos: „Mir bleibt nicht viel Zeit. Also die Kurzfassung. Dimitris, mein guter Freund. Bitte höre mir nur einen Moment zu. Mir bleiben vielleicht 20 oder 30 Sekunden. Die wirst du mir hoffentlich schenken.“


Der angesprochene Zeus lässt keine Regung vernehmen. Er steht stumm da, blickt aber gespannt nach draußen in den Ring. Er nimmt überhaupt nicht wahr, dass sein Manager wildgeworden durch den Ring brüllt. Alle Aufmerksamkeit des Champions liegt auf dem kleinen Mann.


Roussos: „Nun bist du der Mann mit Titel. Herzlichen Glückwunsch. Du kannst mir glauben, dass ich mich von Herzen freue. Keinem würde ich es mehr gönnen als dem guten Jungen, mit dem ich einst zu wrestlen begann. Es war immer ein Traum von uns, irgendwann an der Spitze einer weltbekannten Liga zu stehen. Und du hast es geschafft. Ein Kindheitstraum wurde wahr.“


Er deutet auf den Titel, der noch immer von Aristides getragen. Unterdessen kommt die Security näher heran.


Roussos: „Doch wenn ich in den Gesicht schaue, dass ich nun schon so lange kenne, dann sehe ich da keine ehrliche Freude. Keinen Stolz. Nicht die Euphorie, die man von einem Mann erwarten würde, der mit Mitte Zwanzig und nach wenigen Monaten in der GFCW schon Champion ist. Ich blicke in ein Gesicht, das keine Emotionen zeigt. Eine ausdruckslose Miene. Und doch kann ich in ihr lesen. Ich lese, dass du nicht glücklich bist. Du bist der Champion, doch es fühlt sich nicht richtig an. Weil es ein Betrug war, der dich dahin brachte und weil du nicht der Mann sein kannst, der du wirklich bist. Tief in deinem Inneren spürst du, dass es wahr ist, was ich sage. All der Erfolg und die Aufmerksamkeit täuschen nicht darüber hinweg, dass du den falschen Weg gegangen bist.“


Die Sicherheitsmänner stürmen nun auf den Eindringling zu. Dieser kann sich mit einem Sprung aus ihrem Zugriffsbereich bringen, will sich irgendwie noch ein paar Sekunden erkämpfen.


Roussos: „Nun bist du an einem Status angekommen, an dem du nicht mehr zurückgehen kannst. Du kannst und sollst den Titel nicht zurückgeben. Aber ich bitte dich inständig, als dein Freund, dass du es nicht noch schlimmer machst. Folge nicht den feigen Ansichten von dieser Zecke namens Aristides, die jedem schweren Match aus dem Weg gehen soll. Sei ein Mann, sei ein Krieger! Sei...der Junge, den ich kannte. Stelle dich den Herausforderungen, die dir bevorstehen und erledige sie fair und mit Leidensc...-“


Ihm wird das Mikrofon aus der Hand geschlagen. Der zweite Schlag trifft sein Gesicht.

Roussos geht zu Boden und die Sicherheitsmänner fallen über ihn her wie ein Rudel Hyänen. Sie drehen ihm die Arme auf den Rücken, reißen ihn zu dritt auf die Beine hoch und führen ihn ab wie einen Schwerverbrecher. Aristides applaudiert höhnisch, während sie den jungen Eindringling an den Zuschauern vorbei in Richtung des Backstagebereichs zerren.


Der Grieche räuspert sich einmal. Erringt Stimme und Fassung wieder.


Aristides: „Ein...bedauernswerter Zwischenfall. Es ist doch wirklich unglaublich, dass die GFCW diesen Irren nicht in Griff bekommt. Und doch hat es uns nur kurz von dem Mann abgelenkt, was ich gerade beschlossen habe. JBD, Lex und S1margl...“


Das Triplett auf der Rampe lenkt seine Konzentration wieder auf die Männer im Ring.


Aristides: „...ihr dürft jetzt gehen. Keiner von euch hat es verdient, gegen Zeus anzutreten. Keiner von euch braucht hier auszuharren. An meiner Entscheidung wird sich nicht ändern.“

Zeus: „Warte.“


Überraschendes Ausatmen bei einigen Fans.

Eine Tat mit Seltenheitswert. Zeus selbst meldet sich zu Wort. Greift seinen Manager auf die Schulter und nimmt ihm das Mikrofon aus der Hand.


Zeus: „Ich werde kämpfen. Aber nicht gegen euch alle. Ich will...den Besten!“


Sein durchdringender Blick richtet sich auf die drei Männer, die sich alle mit „dem Besten“ angesprochen fühlen.


Zeus: „Drei Männer, eine Lösung. Ihr macht ein Triple Threat. Den Gewinner werde ich schlagen. So soll es sein!“


Mit erschrockenem Ausruf dreht sich Aristides zu seinem Mandanten um. In seinen Augen scheint Zeus den Verstand verloren zu haben. Dagegen gibt es auf der Entrance Rampe ein allererstes bestätigendes Kopfnicken, welches an dieser Stelle vom entthronten Titelträger kommt. Unter den Augen der anderen Beiden jetzt Neu-Rivalen lässt LS zum Abschluss nochmals seine Worte durch die Halle schwingen und blickt hierbei in Richtung Ring gar ein wenig an Aristides vorbei.


Lex Streetman: „Zum allerersten Mal sehe ich bei dir, Zeus, so etwas wie Ehre aufblitzen und es überrascht und erfreut mich gleichermaßen. Wie ich schon sagte, ist unsere Angelegenheit noch nicht entschieden und entsprechend werde ich alles in die Waagschale werfen, um als bester Herausforderer für dich hervorzugehen!“


Schon beendet der Amerikaner seine Ansprache wieder und blickt zum Abschluss noch langsam in Richtung seiner zwei Mitbewerber am heutigen Abend. Diese lassen solch eine Kampfansage natürlich nicht auf sich sitzen und führen dieses kleine Verbalduell prompt weiter.


S1margl: „So treffen sich unsere Wege also dennoch, Lex. Gut so... dann werde ich nicht nur heraus finden, wer von uns der Beste ist, sondern auch, ob ich bis zur Spitze der GFCW aufsteigen kann. Es wird mir eine Freude sein, gleich gegen euch beide in den Ring zu steigen und nach Zereo Killer meinen zweiten großen Sieg in der GFCW festzumachen.“

Johnboy Dog: „Der beste Weg, um business zu finisdhen ist, es an zweien die eigenes Business haben, zu tun. Ich habe mit Lex und dem Mad Dog kein Problem – gut, um am Ende der lachende Dritte zu sein!“

Aristides: „Es scheint, als seien die Götter heute gnädig gewesen. Nun, dann sollt ihr euer Triple Threat bekommen. Aber denkt nicht, dass es euch eine echte Chance auf den Titel bringt. Es wird lediglich einem von euch eine Chance darauf geben, das nächste Opfer zu werden!“




Der Blitz und der Donner schreiten wie mächtige Götter durch die endlose Hallen der Wolken auf den Weg zur Erde bis zum Ende ihres Weges. Der Regen umhüllt das Land und lässt die Welt wie im finsteren Mittelalter erscheinen. Der Morgen bricht nach einer langen Nacht an und färbt den Himmel im dunklen Blau. Weder Mond noch Sonne sind hinter den grauen Wolken zu sehen.


Die Erde trägt den Geruch vermoderter Erde, die verzweifelt versucht sich mit dem süßen Geruch von frischem Gras und Moos zu bereichern. Grabsteine stehen auf dem freien Feld, geschützt von den Bäumen und Hecken welche den letzten Ruheplatz uns unbekannter Menschen sichern.


Auf einen der Grabsteine sitzt vom Regen unbeeindruckt eine Krähe und beobachtet aufmerksam die Umgebung. Gelegentlich lässt sich das schwarze Tier dazu herab den Morgen ein arrogantes Krähen zu schenken. Ein Zeichen seiner Aufmerksamkeit? Ein Willkommensgruß möglicherweise?


Irgendwo zwischen den Bäumen hockt der mysteriöse Native Warrior The Cruel und betastet die Baumrinde, so als würde er zum ersten Mal in seinem Leben das Gefühl erfahren, wie es ist, eine Baumrinde zu berühren. In dieser Szene trägt The Cruel nicht nur seine Ringkleidung. Zum Schutz seines Körpers hat er sich er drei stellt einen lange Coat aus Leder zu tragen, als würde er sich vor der Feuchtigkeit fürchten, was selbstverständlich absoluter Unsinn ist.


Es geht ihm vielmehr um die Wirkung, die The Cruel in diesem Video ausstrahlt, wenn er seine Botschaft den Zuschauern offenbaren wird.


The Cruel: „Die Crows. In eurer Welt sind die Krähen Symbole des Bösen, die vielfach in schlechten Horrorfilmen und Mythologien eingesetzt werden, um eine grausame Stimmung zu erzeugen. In meiner Welt sind die Crows nur noch als böse Geister zu finden. Vor über 400 Jahre beherrschten die Crows als bösartiger, kriegerischer Stamm die Ostküste Nordamerikas. Diese Gegend bezeichnet man in Europa als die neuen Kolonien.“


Ungeduldig beginnt The Cruel mit den Fingernägeln die Rinde vom Baum zu trennen. Eine innere Nervosität breitet sich aus, als The Cruel beginnt seine Geschichte zu erzählen. Warum nur? War der Stamm der Krähen nur ein bösartiges Volk von Indianern, welches das Eindringen fremder Menschen in ihr Gebiet mit dem Tod bestrafte? Oder sind die Krähen leibhaftige Geister?


The Cruel: „Der Stamm der Krähen wurde in blutigen Kriegen nicht nur von den Engländern vernichtet, sondern für viele Generationen von allen Einwanderern Amerikas gefürchtet und gejagt. Dem weißen Mann reichte es nicht, ein stolzes Volk zu besiegen, nein, man bestand darauf die Mythologie und die Geschichte der Indianer aus den Geschichtsbüchern für immer zu tilgen.“


Während The Cruel seine Geschichte erzählt erscheinen immer mehr Krähen, die sich trotz des Regens auf den Grabsteinen setzen, als wollen sie dem Zuschauer ein Zeichen geben. Die Augen des Native Warriors sind erfüllt von Furcht und Respekt. Ihm ist die Macht dieser Geister der Vergangenheit durchaus klar. Obgleich sich The Cruel vor der Dunkelheit fürchtet, sehnt er sich nach der Kraft der bösen Geister, die es ihm ermöglichen werden seinen Weg der Zerstörung durch die GFCW zu beschreiten.


The Cruel: „Doch dieser Plan misslang, da die Engländer wie feige Hunde kämpften und die Frauen und Kinder der Krähen bei nächtlichen Überfällen töteten und damit den Seelen der Toten versagte in den ewigen Jagdgründen einzutreten. Viele Völker der Indianer glauben, dass die Seelen verstorbener Indianer nur bei Tageslicht den Weg in die andere Welt finden können. Die Seelen der bei Nacht verstorbenen Krieger werden von Krähen aufgesammelt und als Geister für alle Ewigkeiten in der Welt der lebenden zurückgelassen.“


Langsam erhob sich The Cruel, die Hand noch immer an der nassen, weichen Rinde gelegen, sie ungeduldig kratzend. Wut baut sich in ihm auf. Wut und Schmerz über die Greultaten der Vergangenheit, die ohne Zweifel abscheulich waren und auch nach den Richtlinien der Gegenwart sind. In der Vergangenheit würden die Indianer die Aktionen der weißen Männer durch eine Blutfehde rächen wollen.


The Cruel: „Blutige Taten wie diese führten in der Vergangenheit oft zu erbitterten Rivalitäten und Fehden, die in blutigen Kriegen gipfelten. So genannte Blutfehden entstandenen führt zur Vernichtung ganzer Sippen und Gemeinden. Doch dies ist nicht die Vergangenheit, es ist die Gegenwart. Hier, im 21. Jahrhundert, werden die Dinge anders geregelt. Im 21. Jahrhundert werden die Dinge vor den Augen der Öffentlichkeit verrichtet und ein für alle Mal geklärt werden, durch den Kampf vor der Kamera in einem Ring nach Regeln, die die Amerikaner als Wrestling bezeichnen.“


The Cruel schreitet langsam auf die Grabsteine zu. Er zieht einen Baseballschläger und der seinen Coat hervor und deutet mit dem Schläger auf die Namen derer, die auf diesen virtuellen Friedhof begraben sind. Als die Kamera die Grabsteine einfängt sind die Namen zahlreicher ehemaliger GFCW Champion zu lesen.


The Cruel: „Erkennt ihr die Namen wieder? Hier liegen die gefallenen Seelen derer, die sich der Goldgier hingaben und vom tödlichen Goldfieber dahingerafft wurden. In euren Chroniken des Wrestlings listet ihr alle die Namen auf, die beim Kampf um das bedeutungslose Metall großes Geschick bewiesen. Krieger, die als so genannte Champion Metall besitzen durften, welches durch das Blut zahlreicher Indianer aus ganz Amerika in den Besitz der weißen Europäer gekommen ist. Nur um dieses Metall besitzen zu dürfen wurden unzählige meiner Brüder durch eure Hand hingerichtet.“


Als The Cruel den letzten Grabstein erreichte, betrachtete er auf einen namenlosen Stein. Eine Grube in der Erde kündigte an, dass an dieser Stelle früher oder später jemand liegen würde. Ob es ein weißer Mann aus Europa sein würde oder eine so genannte Rotraut spielt am Ende gar keine Rolle. Wichtig ist nur, dass das Grab ausgehoben und für eine geschundene Seele reserviert ist.


The Cruel: „Doch wie passe ich in diese Geschichte? In einer dunklen Nacht erschien eine Krähe an meinem Fenster und klopfte mit dem Schnabel an. Verwundert ließ ich den schwarzen Vogel in mein Zimmer. Ich hatte bis dahin keinen intensiven Kontakt zu Tieren. Ihre Art zu leben und zu kommunizieren war mir völlig fremd. Ich führte ein Leben schonungsloser Aggressivität, völlig ohne Sinn und Lebensinhalt. Mein Geld verdiente ich mit regionalen Wettkämpfen im Wrestling und im MMA Sport. Die Idee mein Leben mit einer Bedeutung zu bereichern war mir völlig fremd. Ich saß also mit diesem Vogel in meinem Zimmer und plötzlich begann er mit mir Kontakt aufzunehmen. Es entstand eine spirituelle Bindung, die man nicht erklären kann und ich nicht erklären will. Es ist ohne Bedeutung, was in dieser Nacht mit mir geschah. Was aber von Bedeutung ist, ist die Botschaft der Krähe. Sie beauftragte mich im Namen der Crows nach Europa zu gehen und bittere Rache an den Nachfahren der Mörder des einst stolzen Stammes zu nehmen. Sie schenkte mir Kräfte und Fähigkeiten im Ring, von denen sterbliche nur träumen können. Heute bin ich der talentierteste Wrestler meines Volkes und mein Auftrag ist es, euch das wieder wegzunehmen, weswegen ihm mein Volk töten musstet: das Gold. Seid auf der Hut. The Cruel befindet sich auf den Kriegspfad und er könnte schon Freitag Nacht hinter dir stehen und in dein Match eingreifen, dich ausschalten oder dafür sorgen, dass du eine Niederlage einstecken musst. Alles ist möglich in The Cruels World! U better believe in the crows, now!“


Seine Lippe verwandelt sich in ein Grinsen. Hinterhältig, gemein. Grausam? Für heute ist alles gesagt und das Bild wird ausgeblendet.


THE CRUEL DEBUT ON FRIDAY NIGHT

WAR EVENING TIME!

COMING SOON!



Der Titantron springt an und Ryder McKnights Video wird abgespielt. Aus den Boxen hämmern die rhythmischen Bässe nur so heraus, dass die Leute in der Halle richtig abgehen. Eine gute Musikuntermalung macht eben einen stimmigen Entrance aus. Die Farben Schwarz, Blau, Grau und Grün dominieren die Videowände und dann erscheint der Modellathlet auch schon auf der Rampe. Er präsentiert heute ein neues Outfit. McKnight trägt eine graue Wrestlingleggins mit integrierten Knieschützern, dazu schwarze Boots und einen breiten, schwarzen Gürtel. Am Oberkörper trägt er ein schwarzes Muskelshirt mit seinem Logo vorne drauf, die Handgelenke sind schwarz bandagiert. Die langen, braunen Haare sind nass gegelt.



Sven: „Go hard or go home! Kein schlechtes Motto, möchte ich meinen. Und das passt auch wie die Faust aufs Auge zu Ryder! Dieser Typ gibt immer 100%, ach was 120%, und vor allem gibt er niemals auf!“

Pete: „Ryder ist ein echter Fighter, das stimmt. Er musste schon so vieles einstecken, aber er steht immer wieder auf. Und jetzt hat er auch noch Rick Murk an seiner Seite! Ich bin wirklich gespannt, was er mit dem Dämon an seiner Seite noch alles erreichen kann!“

Sven: „So einiges, Pete, da bin ich mir ganz sicher. Immerhin ist McKnight der amtierende Rohdiamant dieser Promotion! Und etwas haben die beiden ja auch schon erreicht. Vergiss mal nicht den Sieg gegen Savior und Azreal in der letzten War Evening Ausgabe vor Brainwashed. Das war gleichzeitig auch das erste gemeinsame Match der Demon Knights, doch man hatte da ganz deutlich gemerkt, dass die beiden noch nicht vollständig aufeinander eingespielt sind.“

Pete: „Wie konnten sie denn auch?! Und trotzdem hat es zu einem Sieg gereicht! Dieses Match ist jetzt bereits einen Monat her, und es ist viel Zeit vergangen. Mittlerweile werden die beiden ordentlich miteinander trainiert haben, da bin ich mir ganz sicher! Und wenn sie heute wieder gewinnen sollten, dann wäre das ein ganz deutliches Zeichen an die GFCW Tag Team Division, dass hier ein neuer Anwärter von sich reden macht.“

Sven: „Ein neuer Anwärter? Du meinst, auf die Tag Team Championgürtel?!“

Pete: „Natürlich meine ich auf die Tag Team Championgürtel, was denn sonst?!“

Sven: „Klar, was denn sonst. Aber dafür müssen sie heute erst einmal gewinnen, und das wird nicht so einfach werden. Ich meine, auch Nolito und Cedric Fish sind ein neu zusammen gestelltes Team. Man könnte fast sagen, zusammen gewürfelt. Denn beim PPV haben die beiden sich noch nicht so ganz gut verstanden, es bleibt also abzuwarten, ob sie heute bereits eine funktionierende Einheit bilden können.“

Pete: „Na das werden wir alles ja gleich erfahren. Aber sieh mal, Ryder ist mittlerweile im Ring angekommen. Mensch, haben wir wieder geschwafelt, da verpasst man hier ja die Hälfte!“


Tatsächlich steht der Modellathlet aus Chicago mittlerweile im Ring. Ryder sieht wie eigentlich immer absolut konzentriert und fokussiert aus, aber er schmunzelt auch ein bisschen, da er sich doch sehr über die überwiegend positiven Fanreaktionen hier in Kassel zu freuen scheint. Dann klettert er auf einen Turnbuckle und reckt eine Faust in die Luft, was die Fans mit Jubelstürmen quittieren. Gut, hier und da gibt es auch die obligatorischen Buhrufe, aber das scheint ihn nicht weiter zu stören. McKnight zieht sein Ding durch. Dann verstummt seine Musik und in der ganzen Halle wird abgedunkelt.




Aber es bleibt natürlich nicht lange dunkel. Es kracht gewaltig, und plötzlich schießen auf der Entrancerampe die bekannten Flammenstöße empor und der Entrancebereich färbt sich rot, was unmissverständlich Ryders Tag Team Partner ankündigt. Rick Murk kommt zum Ring, der Demon of Death! Auch er trägt heute ein neues Outfit. Eine schwarze Wrestlingleggings mit aufgedruckten, rot lodernden Flammen bis hoch zu den Oberschenkeln und dazu glänzende, schwarze Stiefel. Dazu trägt er ein enges, tief ausgeschnittenes Ringeroberteil, ebenfalls schwarz, mit dünnen Trägern.


Pete: „It’s Old School Demon time, Sven! Man, Rick Murk ist immer wieder eine imposante Erscheinung, wenn dieser 2 Meter Muskelberg mit diesen heißen Flammen und der dröhnenden Musik zum Ring kommt, das ist Wrestling, Mann!“

Sven: „Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen, Pete. Auch mit 47 Jahren ist dieser Hüne immer noch eine brutale Macht und ein genialer Show Maker!“


Rick Murk stapft furchtlos zwischen den meterhohen Flammen hindurch und marschiert geradewegs zum Seilgeviert. Auch bei ihm sind die Zuschauerreaktionen fast durchweg positiv. Auch wenn Murk eigentlich einen Heel verkörpert, ist er bei den Fans aufgrund seiner mürrischen Art und generell ruppigen, etwas verschrobenen Persönlichkeit doch irgendwie beliebt. Er beachtet die Zuschauer aber überhaupt nicht, sondern zieht sich an den Seilen hoch auf den Apron, um direkt in den Ring zu klettern, wo er Ryder erstmal gar nicht beachtet, sondern eine Runde durch den Ring dreht, um die Stimmung in der Arena in sich aufzunehmen. Erst dann klatscht er mit seinem Tag Team Partner ab, ohne jedoch ein Wort mit diesem zu wechseln. Auch McKnight scheint viel zu fokussiert, um jetzt noch groß zu reden, denn schließlich steht das Match unmittelbar bevor.


Tag Team Match:
Nolito & Cedric Fish vs. The Demon Knights (Rick Murk &

Ryder McKnight)

Referee: Guido Sandmann

DING DING DING


Sven: „Auf geht’s mit der Action hier bei War Evening! Ich bin wirklich gespannt, wie diese beiden neuen Teams sich hier und heute präsentieren werden!“

Pete: „Es stehen sich jetzt Ryder McKnight und Nolito gegenüber. Diese beiden werden also das Match für ihre jeweiligen Teams beginnen. Ein Modellathlet gegen einen Masseur. Na, das verspricht interessant zu werden.“

Sven: „Übrigens, warum hat Nolito schon wieder seine Massageliege mit zum Ring gebracht?! Die steht da vorne vor der Absperrung.“

Pete: „Keine Ahnung, vielleicht will er nachher Cedric Fish endlich doch die versprochene Massage verpassen. Hehe, wir werden sehen.“


Etwas widerwillig klettert der Demon of Death auf den Apron, aber er lässt dann doch seinem Tag Team Partner den Vortritt. Ein ähnliches Bild zeichnet sich im anderen Lager ebenfalls ab, wo Cedric Fish, das vermeintliche Powerhouse des Teams, erstmal draußen bleibt. McKnight und Nolito umkreisen sich ein bisschen, doch dann stürmt der Südamerikaner los, um eine Clothesline zu zeigen, aber da taucht der Mann aus Chicago lässig drunter weg. Als Nolito umgedreht hat, ist Ryder schon bereit.


CLOTHESLINE!!!


Der Masseur geht krachend zu Boden, rappelt sich aber sofort wieder auf, um erneut auf Ryder zuzustürmen.


CLOTHESLINE DIE ZWEITE!!!


Nolito lernt es einfach nicht! Wie blind ächzt er wieder nach oben, um kopflos auf den Publikumsliebling zuzulaufen. Dafür wird er abgestraft.


SUPERMAN CLOTHESLINE!!!


McKnight springt mindestens einen Meter hoch in die Luft bei dieser Aktion, und jetzt kommt Nolito nicht mehr so schnell hoch. Er krümmt sich auf der Matte und die Zuschauer jubeln. Ryder zieht Nolito hoch und stemmt ihn zu einem Suplex hoch. Doch anstatt ihn sofort auf die Matte krachen zu lassen, lässt er ihn hochgestemmt und geht tatsächlich mit ihm auch noch im Ring spazieren. Nolito steht dabei kerzengerade.


Pete: „Wahnsinn, diese Kraft von Ryder! Der trägt Nolito wie einen Zahnstocher spazieren!“


VERTICAL SUPLEX!!!


Endlich knallt Nolito mit voller Wucht auf die Matte, und Ryder lässt sofort das Cover folgen.


1!

.

.

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2!

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.

.

KICK VON CEDRIC FISH GEGEN RYDER!


Der Hüne war in den Ring gestürmt, um hier das Cover zu unterbrechen, sonst wär‘s das schon gewesen! Fish kickt drei, viermal auf Ryder ein, der natürlich das Cover unterbrechen muss, und geht dann wieder aus dem Ring. Rick Murk schaut sich das Ganze nur teilnahmslos an und macht keine Anstalten einzugreifen, um seinem Partner zu Hilfe zu kommen. Ryder wurde durch die Tritte eher überrascht als geschwächt, und er entschließt sich, Fish erstmal in Ruhe zu lassen, um sich weiterhin um Nolito zu kümmern. Wieder zieht er diesen in die Höhe, um ihn dann in die Seile zu whippen. Ryder beugt seinen Oberkörper runter, um scheinbar einen Back Body Drop zu zeigen, wenn Nolito zurück gefedert kommt.


KICK GEGEN DEN KOPF VON RYDER!!!


Aber damit hatte Nolito gerechnet. Scheinbar hat er neue Kräfte mobilisiert, um jetzt endlich in das Match hineinzufinden. Ryder taumelt zurück, und Nolito setzt sofort nach.


KICK IN DIE MAGENGRUBE!!!


KICK GEGEN DAS KNIE!!!


KICK GEGEN DAS ANDERE KNIE!!!


WIEDER KICK IN DIE MAGENGRUBE!!!


Irgendwie kann Ryder McKnight sich noch auf den Beinen halten, und Nolito rennt los in die gegenüberliegenden Ringseile, um Anlauf zu holen. Jetzt will er Ryder endgültig auf die Matte schicken. Er sprintet auf Ryder zu, dessen Augen nun funkeln.


TILT-A-WHIRL SIDE SLAM!!!


Konter von McKnight! Er nutzt Nolitos Schwung aus, um ihn brachial mit dem Rücken auf die Matte zu hämmern! Nolito bleibt für einen Moment die Luft weg. Ryder täuscht ein Cover an, doch dann dreht er blitzschnell um und rennt auf Cedric Fish los, den er mit einem Unterarmschlag auf den Hallenboden befördert. So schnell konnte Fish nicht reagieren. Cedric Fish ist außer Gefecht, und McKnight geht jetzt zu seinem Tag Team Partner herüber. Scheinbar will er den Demon jetzt einwechseln. Der guckt nur verdutzt und deutet irgendwie auf den reglos daliegenden Nolito, so als wollte er sagen, jetzt pinn ihn doch endlich. Aber dann klatscht der Riese doch ab und steigt über das oberste Seil in den Ring, während Ryder lächelnd nach draußen geht. Murk umkreist Nolito halb, und dieser beginnt jetzt sich wieder aufzurappeln. Der Dämon geht etwas in die Knie und nimmt den rechten Arm nach hinten, die Hand bereits zum Griff geöffnet.


Pete: „Da! Der Demon will den Chokeslam zeigen! Oje, das war’s dann für dich Nolito, wenn diese Aktion durchgeht!“


Nolito steht jetzt wieder, taumelt, weiß gar nicht so genau, wo er sich befindet. Dann dreht er sich um und …


KLATSCH!!!


Mit einem lauten Geräusch ‚rastet‘ der Griff des Dämonischen ein. Nolito schaut vollkommen entsetzt drein.


CHOKESLAM!!!


Rick Murk hämmert den Masseur auf die Matte und lässt sich gemütlich zum Cover runter.


1!

.

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.

2!

.

.

.

3!


DING DING DING


Sieger des Matches durch Pinfall: Demon Knights!!!


Die Demon Knights feiern im Ring ihren Sieg. Aber sie werden auf ein Mal unterbrochen, denn der Song „Animals“ von Nickelback ertönt! Und dieser Song bedeutet: Domination ist hier! Ryder und der Demon stellen sich mit dem Blick zur Stage gerichtet hin und warten, dass hier jemand auftaucht. Es dauert allerdings eine Weile ehe nun Bryan die Stage betritt!


Bryan: „Herzlichen Glückwunsch Ryder. Du hast es geschafft! Du hast Player bei Brainwashed besiegt. Und dann noch Glückwunsch dazu, dass du es geschafft hast dir einen unfairen Vorteil zu verschaffen! Du sagtest es vor dem Match bei Brainwashed. Aber wir waren einfach zu naiv und dachten du hättest nicht das Zeug dazu. Jetzt schau nicht so als ob du nicht wüsstest wovon ich rede Ryder. Du hast dem Demon angeordnet den Strom irgendwann im Match auszuschalten und dir somit einen Vorteil zu verschaffen! Leugne es nicht Ryder, wir wissen genau Bescheid! Und da ja eigentlich niemand in dieses Match eingreifen durfte, der Demon das aber theoretisch gesehen somit gemacht hat, ist der wahre Sieger des Match, durch DQ, PLAYER! Aber wir wollen nicht so kleinlich sein. Du behältst deinen einzigen Sieg über Player! Aber ich versichere dir: So etwas wird nie wieder passieren!“


Und kaum hat Bryan diese Worte gesprochen werden Ryder und der Demon im Ring von hinten niedergeschlagen! Und zwar von Player und Savior! Player und Savior lehnen sich jeweils über Ryder beziehungsweise den Demon und lassen Schläge auf deren Köpfe hageln! Nach ein paar Schlägen lassen sie nun von ihnen ab. Player geht aus dem Ring raus und kramt unter dem Ring herum. Und heraus holt er: Einen Stuhl! Diesen wirft er in den Ring. Und jetzt holt er noch einen Stuhl unter dem Ring hervor und schmeißt diesen in den Ring! Und noch einen! Und noch einen! Und noch einen! Und noch einen! Und noch einen! Und noch einen! Und noch einen!

Player rollt sich in den Ring zurück und schnappt sich gleich wieder einen Stuhl. Auch Savior nimmt sich einen! Und jetzt warten sie bis Ryder und der Demon sich auf die Beine gekämpft haben. Die beiden drehen sich um…


CHAIR SHOTS GEGEN DEN KOPF!


Und jetzt hämmern Player und Savior die Stühle gegen die Köpfe von Ryder und dem Demon. Doch sie sind noch nicht fertig: Sie legen nun alle Stühle die Player in den Ring geworfen hat auf einen Haufen! Dann schnappt sich Savior den Demon und nimmt dessen Kopf zwischen die Beine…


SAVING GRACE! AUF DEN STUHLHAUFEN!!!


Player schnappt sich danach sofort Ryder und nimmt ihn auf die Schultern…


PLAYIN EXTINCTION! AUF DEN STUHLHAUFEN!!!


Player und Savior stehen nun triumphierend im Ring und schauen mit einem leichten Grinsen auf ihre Opfer herab, ehe sie nun den Ring verlassen und sich zu Bryan, ihrem Manager, begeben. Dieser setzt noch ein Mal das Mikro an.


Bryan: „Wie ich schon sagte: Nie wieder!“


Und nach diesen Worten faded die Szene aus…