Mittlerweile
ist es Abend in Katowice geworden. Und die GFCW ist für ihre
letzte War Evening des Jahres in der polnischen Stadt. Doch
zwischen all den Getränkeausgaben und Merch-Ständen in
der Halle, den Schlangen von Fans außerhalb, dem gewaltigen
Parkplatz mit der Unmenge an Fahrzeugen… wirft etwas
düstere Stimmung über das Wrestling-Fest, das die
meisten heute wohl feiern wollen.
Und wir sehen
verschiedene Videos, die auf diversen Social Media Plattformen
gepostet wurden – alle vom heutigen Abend, der Zeit vor der
Show.
Ein Twitter Video zeigt die Innenstadt von Katowice,
eine Person läuft durch eine Straße und filmt die GFCW
Plakate, die in einigem Abstand immer wieder werbewirksam
aufgestellt wurden. Jedes einzelne jedoch, wurde gezielt
verändert: Über dem Logo der GFCW befinden sich
Aufkleber mit einem Hydra Banner – der Schriftzug NEMESIS
wurde quer über alle gesprüht.
In einem anderen,
auf Facebook veröffentlichten Video, hatte einer Person in
einem Bus gefilmt. Offensichtlich war der Bus zu großen
Teilen mit GFCW Fans auf dem Weg zu Halle gefüllt, wie man
den Schildern und Shirts entnehmen kann. Und mittendrin eine
Menge von vielleicht 15-20 Personen, eingehüllt in
einheitliche Schwarze Jacken – schwarz-goldene Masken über
dem unteren Teil des Gesichts. Ein aufgerolltes Banner in ihrer
Mitte. Ein wenig wurde von ihnen Abstand gehalten. Die Stimmung
war weit entfernt von der lockeren Stimmung, die die GFCW
auszeichnet.
Ein weiterer Twitter-Post beinhaltet ein
Video, das auf dem Gelände der Halle aufgenommen wurde –
außerhalb aber noch. Offensichtlich die Mitarbeiter und
Wrestler-Zufahrt, wenn man sich ansieht, wie viel Personal und
Security sich darum tummelt. Und eine Menge von vielleicht 100
Personen, zumeist schwarz gekleidet, teils aber auch in anderen
Klamotten scheint auf Konfrontationskurs mit der Security zu sein
und blockieren immer wieder Fahrzeugen die Zufahrt. Die Stimmung
wirkt enorm angespannt. Immer wieder sind Sprechchöre zu
hören „NEMESIS“ oder „DRAKE OUR
SAVIOR“
Immer wieder fallen aggressive
Konversationen mit umstehenden Fans. Bis schließlich auch
der Filmende sich von der Szene entfernt.
„Irgendwas
passiert hier. Alter, das gefällt mir überhaupt
nicht.“
ist noch zu hören, bevor das Video
erlischt.
Noch einmal geht der Bildschirm an. Und die
Person im Bild ist Drake Infinity, sich selbst filmend, wie er an
der Halle ankommt. Im Hintergrund dieselbe Szenerie, die schon
zuvor gezeigt wurde.
Drake:
„Ich habs euch gesagt. Was ich tue, bedeutet etwas. Und
zwar nicht nur mir.“
Die
Halle in Kattowitz, manch einer war noch nie dort, andere
scheinen förmlich dort zu wohnen. Letzteres mag vor allem
auf den Commissioner Tyler – ja, auch den gibt es noch –
und den älteren Herrn zutreffen, der vor der Türe des
Büros steht: Johnboy Dog! Als diese Szene in der Halle
gezeigt wird, geht ein Raunen durch’s Publikum. Auch wenn
es noch früh in der Show ist und die Szene ziemlich sicher
nicht live: Es gibt Menschen, die das sehen!
Schließlich
gibt sich der Mittfünfziger einen Ruck und drückt die
Klinke nach unten.
Nichts. Die Tür ist zu.
Also
anklopfen.
Und noch einmal.
Es dauert einige
Momente und ein deutliches ‚Knack‘ ist zu vernehmen.
Dann öffnet sich die Türe einen Spalt breit und ein,
zugegeben etwas wüst aussehender, Commissioner Tyler öffnet
etwas weiter, damit der Hund eintreten kann. Das tut der auch,
wenngleich der skeptische Blick für sich spricht. Tyler
richtet sich erst einmal das Hemd, wandert hinter den
Schreibtisch und hockt sich dort auf seinen Stuhl. Der Hund
bleibt dagegen stehen, rümpft kurz die Nase, kann sich aber
auf das hier gerade keinen Reim machen.
Tyler:
„Dad! Schön, dich zu sehen! Aber….was führt
dich her? Nicht zufrieden mit der Ansetzung heute? Nicht
zufrieden mit der letzten, vierstelligen Spesenrechnung die wir
übernommen haben und die, laut Agentur, aus Koks, Nutten und
einem Rollator bestand?“
Tyler’s
Frotzeleien bleiben ihm im Halse stecken, als sich der durchaus
größere Herr über den Tisch beugt und die Dicke
Nase ziemlich nah an die des Sohnes hält. Wenn Blicke töten
könnten, könnte das hier glatt als Ehrenmord
durchgehen!
Johnboy Dog:
„Lass die blöden Witze.“
Dann
hebt er den Kopf und zieht sich mitsamt diesem einen halben Meter
zurück.
Johnboy Dog:
„Ich habe ein viel, viel ernsteres Anliegen als ein paar
Bucks.“
Tyler hebt die
rechte Braue.
Tyler:
„Ach….?“
Der
Hund schaut nun ernsthafter als zuvor und nickt. Stumm hockt er
sich in einen Sessel und scheint für einen Moment nach den
richtigen Worten zu suchen, mit denen er sein Anliegen am besten
umschreiben kann.
Johnboy
Dog: „Ich weiß ja, dass am Jahresende Schluss sein
soll. Und wir arbeiten ja darauf hin. Aber eigentlich läuft
mein Vertrag ja noch, und…“
Tyler
hatte eigentlich vor, nur mit einem halben Ohr hinzuhören,
wird nun aber doch etwas hellhöriger. Ob es das ist, was er
denkt, das es ist?
Tyler:
„Jaaaa? Weiter?“
Johnboy
Dog: „Ich….ich kann nicht aufhören.“
Bahm!
Da isses raus! Das, was eigentlich jeder in der GFCW und
drumherum denkt, dass passieren wird – es passiert einfach!
Zack, so und ohne große Vorankündigung. Tyler
dreht sich etwas in seinem Stuhl und schaut in Richtung Fenster,
dann an die Decke – und am Hund vorbei. Dann aber stützt
er die Arme auf den Tisch, steht auf und wandert schließlich
auf den Hund zu, vor dem er sich auf die Tischkante
setzt.
Tyler: „Das
verstehe ich.“
Stille.
Sollte es das gewesen sein? Das Ergebnis dieser spontanen
Unterredung? Der Hund schweigt. Tyler schweigt – nur, um
dann den Kopf zu senken und auf Augenhöhe mit seinem Vater
zu kommunizieren.
Tyler: „Es
gibt keinen Weg zurück, Dad. Du hast vollkommen Recht, dass
dein Grundvertrag länger läuft. Trotzdem wirst Du nach
Title Nights in keinem Match mehr stehen. Du weißt, was Du
Tammy versprochen hast. Uns. Und dem Doc. Gerade dem Doc, dem du
viel mehr zu verdanken hast, als die Tatsache, dass Du jetzt mit
mir hier sitzen kannst. Ohne zu zittern wie Espenlaub. Ohne dich
nicht unter Kontrolle zu haben. Du weißt das.“
Tyler
hat leise gesprochen und doch gerade so laut, dass man ihn noch
verstehen kann. Johnboy Dog selbst hat die Augen geschlossen,
möglicherweise macht sich da ein salzig-flüssiges
Ergebnis auf den Weg in Richtung Süden. Er entgegnet nichts,
aber Tyler ist auch noch nicht fertig.
Tyler:
„Erinnerst Du dich an Aidan Robert? Den, der mich damals
auffangen sollte und just in diesem Moment einen Anfall bekam?
Erinnerst Du dich an das, was dann geschah? Ich konnte nicht
laufen, ja mich nicht einmal bewegen. Aidan hätte schon
lange aufhören wollen und müssen, aber er konnte nicht.
Er hatte das Catchen so sehr im Blut, dass es ihm lieb gewesen
wäre, im Ring zu sterben. Wie du weißt, hat er das
später auch geschafft, doch sein damaliger Gegner ist noch
heute traumatisiert, obwohl er nichts dafür konnte. Du weißt
das, weil ich dir das ab und an mal erzählt habe….meistens
dann, wenn es um die Zukunft ging. Deine Zukunft, Dad.“
Johnboy
Dog sagt immernoch kein Wort, aber es ist gerade auch nicht der
Moment, in dem er oder seine Meinung gefragt wäre. Und Tyler
ist mit ihm noch nicht fertig.
Tyler:
„Deshalb….so sehr ich dein Anliegen auch verstehe,
so sehr ich dich auch mag, wertschätze und tatsächlich
liebe….umso mehr kann ich deinem Wunsch nicht entsprechen.
Ich werde nicht zulassen, dass du im Ring stirbst, Dad. Oder dass
jemand es wegen dir tut. Du weißt, dass dir niemand eine
neue Erlaubnis ausstellen wird, irgendwo in den Ring zu steigen
als Wrestler. Und ganz ehrlich? Ich als Sohn finde das gut. Als
Commissioner kann ich das nicht gut finden, weil ein leuchtender
Stern vom Himmel fällt und uns eines der Aushängeschilder
abhanden kommt. Aber ich bin in diesem Falle mehr Sohn als
Commissioner.“
Johnboy
Dog: „Ich…“
beginnt
er, endet aber sogleich wieder. Denn eines ist klar: Richtige
Argumente hat der alte Hund nicht.
Tyler:
„Versuch es erst gar nicht. Jeder, den ich gefragt habe,
freut sich auf diese Story. Auf dein Match gegen Lionel. Auf das
mögliche Match bei Title Nights, ganz gleich wie es ausgehen
mag. Noch mehr aber freuen sich die Leute, wenn sie dich in good
shape vor der Kamera sehen können. Oder bei Autogrammstunden
und in Talkshows. Aber nicht dabei, wie du weiter deinen Körper
und deine Gesundheit wider besseren Wissens zugrunde
richtest.“
Zeit für
einen abschließenden Satz.
Tyler:
„An Silvester ist Schicht im Schacht.“
Der
Seufzer des alten Hundes ist weithin zu vernehmen, doch erhebt er
sich ohne eine weitere Entgegnung und schleicht in Richtung Türe,
die er schließlich leise öffnet – und genauso
leise wieder schließt. Die Zielgerade ist erreicht. Wenden
unmöglich.
War
Evening,
Katowice (Polen, Spodek Arena), 22.11.2019
In
Kooperation mit
POLEN! Ja, wir haben
richtig gelesen, die GFCW feiert in diesem Jahr in diesem Jahr
ihre Rückkehr in das östliche Nachbarland nach vier
langen Jahren der Abstinenz. Neben Handball, Volleyball, E-Sport
Events und Kelly Family Konzerten reiht sich nun auch die GFCW in
die Liste der Veranstaltungen in der Spodek Arena ein.
Pete:
"GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS KATOOOWICE!!!"
Sven:
"Es ist unbeschreiblich, wie laut es hier ist!"
Pete:
"WIE BITTE?"
Sven:
"Ja, ganz genau! Diese 4 Jahre waren für die Polen ganz
eindeutig eine zu lange Wartezeit!"
Pete:
"Auf jeden Fall! So viel Energie spüren wir selten von
den Rängen!"
Sven:
"Aber Pete, meinst du, diese heftige Energie könnte
auch was damit zu tun haben?"
Die Kamera schwenkt
auf den Ring. Wir sehen einen Ring. Soweit sogut, doch die Kamera
beginnt langsam nach oben zu schwenken.
Pete:
"IST DAS EIN HELL IN A CELL CAGE?"
Sven:
"Sieht ganz danach aus, Pete! Meinen Informationen nach
sehen wir heute kein Hell In A Cell Match, aber der wird da
sicherlich nicht hängen, weil im Lager kein Platz mehr war."
Pete:
"Da erwartet uns hoffentlich eine nette Überraschung!"
Singles
Match: Saunaclub Herbert vs Joe Jobber Referee: Jo Dardano
Sven: “Der
Saunaclub Besitzer aus Nürnberg feiert sein Debut.“
Pete: „Ich
freue mich auf Herbert!“
Sven: „Aber
nur, weil du selbst Dauerkarten Besitzter im Saunaclub bist...“
Pete:
„Möglich!“
Singles
Match: Zereo Killer vs Dr. Dick Referee: Peter Cleven
Sven: “Wenn
man von Saunaclubs spricht, kann Dr. Dick natürlich nicht
weit sein.“
Pete: „Ey,
was für ein famoses Team wäre das denn bitte?“
Sven: „Ob
famos das richtige Wort dafür ist, würde ich jetzt
nicht direkt bestätigen. Ich würde eher speziell
sagen... Um aber auf die wichtigen Dinge zu kommen: Ich freue
mich auf dieses Match. Dr. Dick und Zereo Killer sind beides Top
Talente und wir sehen sie selten gemeinsam in einem Ring.
Vielleicht sogar zum ersten Mal?“
Pete: „Wenn
du mich so fragst.... Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es
das schon mal gab.“
Sven:
„Ich bekomme soeben die Bestätigung von unserem
Statistik-Team: Es ist in der Tat das erste Mal, dass die Wege
dieser Beiden sich kreuzen!“
No Holds Barred
Tornado Tag Team Match: Deppn vs Fight Club Referee: Jack
Bobo
Sven: “Müssen
die Deppn einmal mehr als Sandsack für den Fight Club
herhalten oder gibt es diesmal ein anderes Ende?“
Pete: „Das
habe ich mich auch schon gefragt! Der Fight Club dürfte
ziemlich sauer auf die Deppn sein.“
Sven: „Genau.
Vor zwei Wochen griffen sie den Fight Club hinterrücks an.“
Pete: „So
nennst du das? Andere Leute würden jetzt sagen, sie haben
Tom und Eric aus der Patsche geholfen.“
Sven:
„Kann man so oder so sehen. Jedenfalls ist es
gerechtfertigt, dass wir hier so ein Match sehen. Ich bin
gespannt, ob wir Tom hier auch zu sehen kriegen.“
GFCW
Intercontinental Championship No 1 Contender Match: Damian
Rosario vs Finn Rosario Referee: Guido Sandmann
Pete:
"Zwei Brüder, ein Ziel."
Sven:
"Nein, das ist nicht das Motto der BIG RIG Comeback Tournee
2020, das ist die Realität im Hause Rosario."
Pete:
"Genau, denn nur einer der Brüder wird bei Title Nights
gegen Player um den IC Title antreten können!"
Sven:
"Der wird sich das Ganze natürlich sehr genau
mitansehen und das erste Scouting betreiben. Das Match selber
wird sicherlich ein ganz spannendes, denn dieser Titel ist ja
nicht der einzige Zwist, den die beiden miteinander haben."
Pete:
"Da hast du Recht, da liegt noch mehr im Argen! Bereits vor
zwei Wochen sollte es dieses Match ja bereits geben, wurde aber
aufgrund einer Verletzung nichts."
Sven:
"Freuen wir uns umso mehr, dass man sich dieses Match für
diese Arena heute aufgespart hat!"
Title Nights
2017 Rematch: Jason Crutch vs Don Sheen Referee: Mike
Kontrak
Sven: “Wer
hätte gedacht, dass wir dieses Match noch einmal sehen
werden! Ich muss sagen, ich bin sehr gehyped.“
Pete: „JA!
Wer sich nicht mehr erinnern kann, diese beiden Stars hatten im
Jahr 2017 eine unvergleichliche Saga, welche bei Title Nights
2017 mündete. Damals konnte Jason Crutch sich im vielleicht
besten Match aller Zeiten durchsetzen und das ebnete den Weg für
die World Title Siege, die er dann später einfuhr.“
Sven: „2017
gilt vor allem wegen dieser Saga bei vielen Fans als das beste
Jahr überhaupt in der GFCW und aus dem Grund bin ich einfach
happy, dass wir hier ein Rematch zu sehen bekommen. Wir dürfen
aber auch nicht vergessen, dass Don Sheen sich eben seit jenem
Match in der GFCW rar gemacht hat. Es war eine riesige
Überraschung, als er wieder auf der Matte stand.“
Pete: „Selbst
wir haben es nicht gewusst! Und schon gar nicht, dass er nach dem
großen Gold von Drake greifen will! Na ja, was man da eben
noch so Gold nennen kann.“
Sven:
„Die Halle ist förmlich explodiert. Dieses Match heute
wird zeigen, ob Don Sheen ein würdiger Contender ist.“
Pete:
„Auf jeden Fall! Und mit diesen Worten verabschieden wir
uns erst mal und wünschen eine Tip Top Show!“
Dynamite:
"Also..."
Wir wir sehen, befinden wir uns
inmitten des Büros vom Mann, der so ziemlich der wichtigste
Mensch ist, den man in den Hallen der GFCW so antreffen kann:
Claude "Dynamite" Booker. Der Chairman der GFCW hat
diesmal die beiden Herrschaften von Contrast Collision zu sich
gebeten. Um den Dortmunder war es in den vergangenen Wochen
relativ ruhig, Contrast Collision hat zwar etwas über die
Strenge geschlagen, aber um solche Lappalien kümmert sich
der Hall Of Famer ja eigentlich nicht. Er will gerade ausholen,
da öffnet sich die Tür, ohne dass jedoch angeklopft
wird. Auch die Jungs von Hell Or High Water betreten das Büro
nun, bzw. sind im Inbegriff dies zu tun. Dynamite schaut etwas
genervt aus der Wäsche, Manieren hat diese Generation Z
anscheinend nicht, mag er sich wohl denken.
Dynamite.
"Ja, herein."
Gino: "Ei
jóóó, wir sin scho dóó."
Sarkasmus versteht man im Saarland
nicht, aber das wundert die wenigsten, viel mehr wundern sich
alle Beteiligten, dass Worte den Mund Ginos verlassen.
Henry: "Halt
deine Fresse Gino."
Gut, hat sich das Thema dann auch
erst mal für die nächsten Wochen und Monate erledigt
und der zweite Dortmunder im Raum schaut sich argwöhnisch
um. Natürlich sind ihm die Herrschaften von CC ins Auge
gestochen.
Henry: "Alter
Claude, muss es wirklich sein dass diese Pfeifen auch noch hier
sind, ich hab echt kein Bock dein Büro zu demolieren."
Alle Beteiligten sind im
Kampfeshaltung. Claude zieht die Augenbrauen hoch, lächelt
aber dann kurz. Henry wirkt recht respektlos vor dem Big Boss,
warum lässt Dynamite das durchgehen?
Dynamite:
"Immer ruhig mit den jungen Pferden."
Noch immer sind alle in
Kampfeshaltung.
Dynamite:
"Henry."
Nun sieht Henry Dynamite an,
welcher aus seinem Stuhl aufsteht und nun hinter dem Schreibtisch
steht.
Dynamite:
"Ich kenne dich seitdem du im Kindergarten warst. Aber das
heißt nicht, dass du so mit mir reden kannst. Ich bin dein
Boss und wenn du es mit mir verscherzt..."
Er zeigt auf die Tür.
Dynamite:
"Dann such' dir wo anders 'nen Job."
Er setzt sich wieder und Henry
wirkt direkt viel nervöser. Wer die Geschichte von Henry
mitverfolgt hat der weiß, dass Henry lange und hart dafür
gearbeitet hat, überhaupt in den GFCW Ring als Wrestler zu
kommen und nicht bloß als Referee.
Henry:
"Ist gut Boss."
Bei Contrast Collision
wird ein bisschen gewitzelt, sie amüsieren sich scheinbar
prächtig, bis Dynamite sich räuspert.
Dynamite:
"AHÄM."
Dann sind auch sie
ruhig.
Dynamite:
"Nun, warum ich euch hier eingeladen habe... eure kleinen
Spielchen, die könnt ihr ja gerne treiben. Ich finde es gut,
wenn sich junge Leute austoben, an ihre Grenzen gehen und
manchmal auch darüber hinaus..."
Er atmet kurz durch,
dann wird er laut.
Dynamite:
"ABER DAS WAR MEIN AUTO VERDAMMT!"
Alle im Raum schrecken
zusammen, so laut sieht man den Boss nicht mal wenn es darum
geht, ob Robert Breads oder Jimmy Maxxx seine Liga übernehmen
wollen. Er regt sich aber schnell wieder ab. Der geneigte
Zuschauer weiß natürlich, dass es sich bei besagtem
Auto um eben jenes Auto von vor zwei Wochen handelt, durch dessen
Frontscheibe Henry krachte und er seinen Turban verdankt.
Dynamite:
"Aus diesem Grund könnt ihr Feierabend machen, ihr habt
richtig gehört."
Feierabend, so früh?
Klingt nach einem guten Deal, doch niemand sieht damit so richtig
glücklich aus. Natürlich wollen sie Teil der Show sein.
Dynamite:
"Unbezahlt natürlich. Denkt mal darüber nach,
bevor ihr das Eigentum von fremden Leuten zerstört und nutzt
eure Energien für sinnvolle Sachen."
Im Raum weiß man
nicht so recht, ob es das war. Giftige Blicke werden
ausgetauscht, vielleicht hören wir auch das ein oder andere
zischen.
Dynamite:
"Ist noch was?"
Der Boss blickt die
Beteiligten an, dann fällt es ihm aber selber ein.
Dynamite:
"Ach ja, wenn ihr die Arena verlasst dann wäre es
schön, wenn ihr mein Auto diesmal in Ruhe lassen könntet."
Er beginnt zu murmeln.
Dynamite:
"Da stehen so viele Autos, warum ausgerechnet meins..."
Aber im Raum wird sich
immer noch fleißig angegiftet, Dynamite ist im Papierkram
vertieft.
Henry:
"Also kommen diese PISSER damit davon, dass SIE deine
Scheibe zerstört haben? ICH war das Opfer in der Situation,
sieh ihn dir an!"
Er zeigt auf seinen
Dieter Hoeneß Gedächtnis Turban.
Ein breites grinsen
geht über die Lippen von Rexas -
Rexas:
„So kennst du es doch am besten, als das Opfer, hm?“
Henry beginnt zu
zischen und will losstürmen. Gino hält ihn zurück.
Dynamite:
"Hey, hey, hey, lasst es sein und hebt es euch für
Title Nights auf."
Alle Blicke gehen zu
Dynamite.
Dynamite:
"Wenn ihr euch im Zaum halten könnt, dann könnt
ihr auf der großen Bühne eure Wut rauslassen. Wenn ihr
aber meint euch wie im Kindergarten zu kloppen, wenn der Erzieher
mal kurz nicht hinguckt, dann seid ihr nicht nur heute, sondern
auch bei Title Nights suspendiert, ist das klar?"
Bestätigende
Blicke, jedoch kein Wort wird gesprochen. Der Chef steht aber ein
letztes Mal auf.
Dynamite:
"Aber Henry hat ausnahmsweise mal Recht. Ihr Beide..."
Er zeigt auf Contrast
Collision.
Dynamite:
"Ihr treibt es mir teilweise zu weit. Ich habe auch die
Attacke gegen Jim Boy Joe gesehen."
Dynamite wendet sich
dann aber zu Henry.
Dynamite:
"Also spiele ich dir den Ball zu, Henry. Du suchst die
Regeln aus für den Kampf."
Das finden Contrast
Collision gar nicht gut, Henry reagiert sofort.
Henry:
"Ich würde denen am liebsten sofort auf die Fresse
geben, hier und jetzt und sie durch die gesamte Arena
schleifen..."
Eine sehr ruhige, aber
mit einer guten Prise Diabolik in der Stimme gegebene Antwort.
Dynamite:
"FALLS COUNT ANYWHERE!"
Er klatscht in die
Hände, es ist also beschlossen. Doch mit dem Klatschen
öffnet sich auch die Tür. Es ist Jack Bobo, der
offenbar vor der Tür auf ein Zeichen oder ähnlichem
gewartet hat, um im Fall der Fälle dazwischen zu gehen.
Alles dreht sich zu ihm und Jack schnappt sich Hell Or High Water
am Schlafittchen.
Dynamite:
"Falls Count Anywehre, Dynamites Auto außen vor
genommen!"
Fade Out
Es ist eine
kurze Weile her, nachdem der alte Hund das Büro des
Commissioners verlassen hat. Wie im Tunnel hat er sich durch die
Katakomben bewegt, ziemlich zielstrebig, obgleich er nicht
wirklich wusste, wo er eigentlich genau hinwollte. Schließlich
und eher zufällig wirkend, erreicht er das, was man
gemeinhin Lockerroom nennt. In diesem Falle eine kleine
Umkleidekabine, die so gerade eben für eine Handvoll Leute
reicht. Erschöpft und mit den Gedanken ganz woanders lässt
er sich auf eine der kleinen Bänke fallen und reibt sich die
Stirn.
Doch da sitzt auch schon Jason
Crutch. Der Mann, mit dem er bei Title Nights den letzten Ritt
wagen wollte und erstmals mit ihm gemeinsam um die
GFCW-Tag-Team-Titel antreten wollte. Wenn, ja, wenn sie einfach
mehr Argumente hätten als Jason Crutch und Johnboy Dog zu
sein. Crutchs Gesichtszüge zeigen: er wirkt besorgt! Und man
sollte sich Sorgen machen, wenn sich Crutch Sorgen macht. Der
Begründer der Crutch-o-Mania nippt an seiner Capri-Sonne.
Jason Crutch:
„Ich konnte sehen, was du in Tylers Büro wolltest.
Manchmal isses schon ärgerlich, dass die GFCW-Kameras uns
wirklich überall hin begleiten dürfen. Aber wir wissen
ja, welche Knebelverträge wir unterschrieben haben, huh?“
Crutch steht auf, leert die
Capri-Sonne und wirft sie achtlos in die Tonne.
Jason Crutch:
„Umso erstaunter bin ich, dass ich sehen musste, wie du
doch tatsächlich den Rückzug vom Rückzug antreten
wolltest. Willst du wirklich ein weiterer Terry Funk sein? Willst
du wirklich immer und immer wieder das Kribbeln spüren,
Johnboy? Und zwar solange, bis du ÜBERHAUPT KEIN KRIBBELN
MEHR SPÜRST? Spring von dem Scheiß-Dampfer, solange es
geht!“
Schweigen. Erst
bei Jason’s letzten Worten hat Johnboy Dog den Kopf gehoben
und sieht ihn an – und doch irgendwie durch ihn hindurch.
Wahrscheinlich hat Jason da einen wunden Punkt getroffen. Einen
sehr wunden.
Johnboy Dog: „Du
kannst das nicht verstehen, Jason. Als ich das erste Mal im Ring
stand, ja? Da warst Du noch Quark im Schaufenster, vielleicht
nicht einmal in Planung. Und ich? Nicht einmal richtig erwachsen,
jedenfalls im Kopf. Und trotzdem bin ich durch den Ring gehüpft
und habe gestandene Männer zur Aufgabe gebracht. Und wurde
selbst ein gestandener Mann. Als Du zur Schule gingst, war ich in
Japan und habe da mein Ding gemacht. Dann in den Staaten.
Aber….das weißt du ja alles bereits.“
Langsam
füllt sich der Blick mit etwas Leben.
Johnboy
Dog: „Ich hatte auch schwere Zeiten, oh ja. Ich hab
gesoffen wie ein Loch, ich hab mich durch die Weltgeschichte
gevögelt…und nur Gott weiß, ob ich mir nicht
manche Nacht Teile des Hirns weggekokst habe. Das alles ist Teil
meines Lebens.“
Tiefes
Luftholen.
Johnboy Dog: „So
wie Wrestling Teil meines Lebens ist, Jason. Ich brauche das.
Wenn Du einmal damit angefangen hast….gut, dann kannst du
vielleicht aufhören. Ich war mal vier Jahre weg vom
Fenster….aber nicht, weil ich es wollte, sondern weil mein
Körper mich zwang. Ansonsten war ich immer da. Und ich bin
sauber seitdem. Aber langsam kristallisiert sich heraus, welchen
Preis ich dafür zahlen muss. Und du hast Recht. Ich bekomme
dieses verdammte Feuer nicht gelöscht, ja nicht einmal unter
Kontrolle. Ich…ich schaffe das nicht alleine,
Jason.“
Weinerlich
klingt er nicht, allerdings dürfte das Hund’sche
Selbstbewusstsein wenigstens in diesem Kleinen Moment am Boden
liegen.
Johnboy Dog: „Hilfst
du mir?“
Crutch steht auf und schaut seinen
Kumpel an. Es ist einfach dieser Hundeblick, ihr kennt das. Dann
lächelt er.
Jason Crutch:
„Du redest davon, das Feuer zu löschen. Und oh ja, ich
werde es dir löschen helfen! Aber noch ist es nicht soweit!
Denn bevor es soweit ist, Johnboy, müssen wir eben dieses
Feuer lodern lassen! Wir müssen es hochbrennen lassen wie
ein Leuchtfeuer im Sturmwind! Denn noch ist es nicht vorbei! Die
Show geht weiter, bis der letzte Vorhang fällt! Aber dieser
Moment ist noch nicht gekommen! Der letzte Akt ist noch nicht
gespielt! Denn noch wartet dort im Ring Lionel Jannek auf dich!“
Crutch schnürt ein Tape an
seinem Handgelenk fest. Dann blickt er nochmal auf.
Jason Crutch:
„Und ich gebe nicht auf, JBD! Ja, wir sind nicht die
automatischen No 1 Contender auf die Tag-Team-Championtitel,
bloß, weil ich ich bin und du du bist! Und dort draußen
verstehen das auch einige wenige nicht! Nur: SIE hatten ihre
Chancen! Sie hatten ihre Chancen in dem Turnier! WIR hatten diese
Chance nicht! Und wir stellen, im Gegensatz zu den anderen Teams,
den Anspruch, an der Spitze der Tag-Team-Division stehen zu
wollen!“
Er beißt die Zähne
zusammen.
Jason Crutch:
„Du und ich, wir haben ein Ziel vor Augen! Für mich
lautet es heute: Don Sheen! Für dich lautet es heute: Lionel
Jannek! Aber das naheliegende Ziel: ‚Der letzte Ritt des
Johnboy Dog‘! Und dieser Ritt soll bei Title Nights enden!
Ich werde alles dafür tun, um an diesem letzten Abend das
Feuer so hoch lodern zu lassen wie es möglich ist, ehe wir
es in einem Rausch der Freude und Euphorie ersticken! Ja, ich
helfe dir! Doch noch haben wir einiges zu tun! Und ich werde
nicht nachgeben, bis wir dieses Match bei Title Nights um die
GFCW-Tag-Team-Championtitel bekommen haben!“
Der
Hund schaut etwas überrascht, denn die Sache mit Jannek
scheint ihm doch einigermaßen neu zu sein, aber er sagt
nichts darauf. Stattdessen bekommt er feuchtglänzende Augen,
als er diesen voller Elan steckenden Jason Crutch sieht, der sich
da SO für ihn einsetzt! Wobei…..ein wenig selbst dazu
tut der Hund ja auch. Und der fällt dem armen Jason hier
einfach mal so um den Hals!
Johnboy
Dog: „Wenn es jemals einen Menschen gab, der mir ein
größeres Geschenk gemacht hat als du mit deinem Elan
und deiner unbändigen Bestärkung, dann habe ich ihn
nicht kennengelernt. Und ich werde, nicht weil du es bist, aber
auch, alles raushauen, was in mir steckt. Du hast ja Recht: Es
ist mein Weg. Den muss ich gehen – und zwar mit dir. Und
das so lange, bis uns irgendetwas stoppt. Und Unrivaled…“
Jetzt
schaut der Hund schon deutlich selbstbewusster drein…
Johnboy
Dog: „….wird es nicht sein!“
Sekunden
später und beim Bildnis einer innigen Umarmung zwischen dem
Hund und Jason Crutch fadet das Bild aus.
Ein
Mann sitzt in seinem Büro, die Klimaanlage funktioniert
nicht.
Ein
Heuballen fliegt durch den stickigen, spärlich beleuchteten
Raum
Schnell
schnappt er sich ein Erfrischungsgetränk, doch das scheint
ihm nicht zu schmecken.
Der
sichtlich verärgerte Mann wirft die Flasche in den Mülleimer
und schaut sich um.
Er
sieht eine Coca Cola Zero Dose.
Mit
einem Zisch wird diese geöffnet.
„WOW,
DAS IST EINE TOLLE COLA! DOCH IRGENDETWAS IST DARAN ANDERS!“
Der
Bürohengst schaut sich die Dose genauer an.
„WHOA!
WAS STEHT DENN DA!?“
Er
hält die Dose in die Kamera und liest laut vor.
ZEREO
COLA? WAS IST DAS!?!?
Plötzlich
befindet sich Zereo Killer im Bild.
Mit
seinem zahnpastaweißen Lächeln präsentiert er das
neue Getränk.
DAS
IST ZEREO COLA!!!
0%
ZUCKER,
ZEREO
GESCHMACK!!!
Im
Anschluss steht der Bürohengst neben Zereo Killer, der ihn
in den Arm genommen hat. Beide erheben den Zeigefinger und der
Bürohengst sagt.
ZEREO
COLA?
WOW!
DAS
NENNE ICH GESCHMACK!
Erneut befindne wir
uns in den Katakomben der Spodek Arena in Polen. Für Hell Or
High Water, welche wir die Arena verlassen sehen, war das ein
sehr kurzer Trip in das Ausland.
Henry:
"So eine Scheiße, für Bühnen wie diese
könnte ich sterben, ausgerechnet hier muss ich aussetzen."
Jack, der die Jungs
nach draußen begleitet, will etwas sagen, doch Henry fährt
ihm direkt über den Mund.
Henry:
"DAS IST UNFAIR! Wir haben schließlich nichts gemacht!
Die Karre haben die zerdeppert!"
Jack:
"Nichts gemacht? Und die Kendo Sticks? Ich will es ja nicht
sagen aber... ich habe euch gesagt, dass ihr keine Scheiße
anstellen sollt."
Henry:
"Was? Die waren zur Selbstverteidigung, man!"
Jack zieht die
Augenbrauen hoch.
Jack:
"Ach so. Hat ja ausgezeichnet geklappt."
Henry:
"Halt deine Fresse Jack."
Der Schritt von Henry
wird immer schneller. Es scheint, als wolle er Jack entkommen.
Aber der hält Schritt.
Jack:
"Henry, wenn ihr ein mal auf mich hören würdet.
Ich bin auch schon durch so manches Tal gefahren, ich weiß,
wie man da heraus kommt."
Henry:
"Schön für dich."
Aber der Dortmunder
ist nicht in Stimmung belehrt zu werden.
Jack:
"Hey, pass' mal auf."
Er stellt sich
demonstrativ vor Henry. Dieser bleibt stehen, vermeidet aber den
Augenkontakt.
Jack:
"In zwei Wochen habt ihr die Chance, alles wieder gerade zu
bügeln. Wahrscheinlich kriegt ihr wieder auf die Fresse..."
Abwechselnd blickt er
Henry und Gino an. Während Henry absolut kein Bock auf das
alles hat, wirkt Gino zumindest so, als wolle er das "Mentoring"
Jacks annehmen.
Jack:
"Und wenn das passiert ist, denkt noch mal über meine
Worte nach. Meine Türen stehen offen. Ich kann euch helfen
den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Wir kennen uns jetzt auch
schon ein paar Jährchen, wir können das packen."
Henry:
"Ok, Boomer."
Mit dieser patzigen
Antwort lässt er Jack arg- und ratlos stehen. Er geht seines
Weges und will die Arena verlassen. Gino zögert noch.
Jack:
"Das gilt auch für dich Gino. Ich bin da, wenn du mich
brauchst."
Gino:
"Dange..."
Fade Out
Licht wird auf ein Minimum gedimmt und weißer Nebel hüllt
die Stage ein. Aus den Boxen spielt Berangers Slipping Under.
So
come now listen to the beat,
Let’s
talk while the children are asleep,
And
the things we’ll take and the things we’ll break,
And
the house and the debts over our heads,
And
I’m slipping under
Es vergehen ein paar Sekunden, ehe
Antoine durch den weißen Rauch schreitet, der den Entrance
verhüllt. Antoine lässt sich seine Zeit um in den Ring
zu schlendern.
Pete: "Und
da ist er auch schon. In der vergangenen Episode sahen wir, wie
Alex ihn rüde angegangen hat. Seiner Meinung nach spielte
Antoine ein teuflisches Spiel mit ihm."
Sven: "Dass
Alex das so sieht, nachdem es so kam, wie es nun mal eben kam,
war fast zu erwarten. Wir dürfen gespannt sein, was Antoine
dazu zu sagen hat."
Mittlerweile
am Ring angekommen, betritt er das Seilgeviert über die
dafür vorgesehenen Treppen. Auf der Antoine Schwanenburg
Skala für 'aufgebracht sein', sieht er momentan nach einer
soliden 6/10 aus. Es ist also noch Luft nach oben und er lässt
sich seine Lieblingswaffe heran reichen: Das Mikrofon. Er atmet
kurz durch und schon sind wir bei einer 4/10.
Antoine:
"Eines will ich klarstellen."
5/10
Antoine:
"Ich habe weder..."
6/10
Antoine:
"... noch werde ich jemals..."
7/10
Antoine:
"LÜGEN!"
10/10
Antoine:
"Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie mein bester und
einziger Freund ALEX RICKS. MICH!"
11/10
Antoine:
"MICH!"
12/10
Antoine:
"Des Lügens bezichtigt! Ich spiele keine abgekarteten
Spiele, meine Hand ist für jedermann offen einsehbar, das
war sie immer, sie wird es immer sein und dass sich dies nun auf
einmal und schlagartig geändert haben soll, ist ein Affront
sondergleichen."
Nachdem er
den ersten Schwall herüber gebracht hat, regt er sich ein
klein wenig ab. Die Fans sind im Booing-Business ganz gut dabei,
ihrer Meinung nach tat Alex das Ganze wohl zu Recht. Oder sie
hassen Schwanenburg einfach, das ist natürlich auch eine
Möglichkeit.
Antoine:
"Alex Ricks."
Der
Zeigefinger des Todes der Verdammnis zeigt zur Stage.
Antoine:
"Jetzt reden wir mal Klartext. Deine Fakten, das sind zum
großen Teil falsche Fakten. Du sagst, ich sei nicht mehr
Dreh- und Angelpunkt der Liga? Na und? Alex, ich will es nicht
mehr sein, denn ich bin es Leid. Jahrelang war ich der Atlas der
Liga, die Erde, sie ruhte auf meinen Schultern. Doch diese Erde
konnte ich nun mal bloß auf meinen Schultern tragen, was
darauf passierte, konnte ich nur zu einem bestimmten Teil
beeinflussen."
Antoine regt
sich doch schon ganz gut ab. Er wirkt nun relativ sachlich.
Antoine:
"Du wirst mir ernsthaft vor, dass es nach mir keinen
dominanten World Heavyweight Champion mehr gab? Dass ich der
einzige Champion war, dessen Türen eingerannt wurden und die
Leute Schlange standen, um gegen mich anzutreten? Du redest wirr,
mein Freund, das, ja DAS, ist mein VERDIENST! Du kannst dir
selber, du kannst Jason, du kannst Johnboy und du kannst Drake
einen Strick daraus drehen, aber mir, mir im Leben nicht!"
Okay, wir
nähern uns wieder den 7/10
Antoine:
"So gerne ich es würde, kein König kann für
immer regieren."
Nun hält
er eine halbe Sekunde inne.
Antoine:
"Ich erwarte nicht, dass du das verstehst, denn du und jetzt
kommen wir zu den tatsächlichen Fakten, hast diese Krone,
diese, die du mir so sehr andichten willst, beschmutzt und für
immer verunreinigt. Du, Alex, bist der schlechteste World
Heavyweight Champion aller Zeiten gewesen."
Uff
Antoine:
"Oder ist genau das der Grund, weswegen du in der letzten
Show diese Worte wähltest? Weil du erkannt hast, wie nutzlos
du an der Spitze einer Liga dieser Größenordnung bist?
Weil du erkannt hast, dass ICH der Einzige bin, der über
diese Strahlkraft verfügt?"
Er zieht die
Augenbrauen hoch.
Antoine:
"Das alles, Alex... das alles, ist mir bekannt. Und es
interessiert mich nicht mehr. Deine Worte waren so hohle Hülsen,
so wenig neue Informationen für mich. Ich habe dir ein
freundschaftliches Duell angeboten und am Ende warst DU es, der
mich hintergangen hat..."
Alex:
„Und hat es mich weiter gebracht?“
Der Vorhang
fliegt zur Seite und der Mathematiker tritt hervor. Die Halle
wird laut, die Stimmung besser, als der Freiburger mit
angesetztem Mikrofon und Blick klar gen Ring die Rampe betritt
und sich auf den Weg zu seinem besten und einzigen „Freund“
macht.
Alex:
„Was du sagst, Antoine…ist…“
Mittlerweile
rufen die Fans sogar mit, auch wenn Ricks keine dramatische Pause
macht. Er spricht einfach vor sich hin, während er sich
Schritt für Schritt nähert?
Alex:
egal. Meine Titelregentschaft war die Schlechteste aller Zeiten?
Woran machst du das fest, Antoine? Willst du mich einfach nur
kränken? Hast du so viel über mich vergessen, dass du
denkst, du triffst mich mit Theorien ohne Beweis? Wann nannte ich
dich ‚Lügner‘, Antoine? Vertraute ich deiner
Herausforderung vor zwei Wochen? Nein. Denn ICH kenne dich,
Antoine. Sei der Anker der Liga, der Fixpunkt oder Atlas. Such
dir ein Fachgebiet und gib dir einen passenden Namen, Antoine. Du
bist am Ende vor allem eines: Der Mann mit einem Plan.“
Er erreicht
den Ring, macht keine Anstalten, steigt die Stufen hinauf, durch
die Seile, stellt sich seinem Partner direkt gegenüber.
Viele Zentimeter trennen die beiden nicht. Unterkühlte
Atmosphäre, der Klimawandel ist eine Lüge.
Alex:
„Du kannst diese Liga nicht einfach hinter dir lassen.
Sonst wärst du nicht hier. Sonst wärst du nicht drei
Monate nach deinem Abgang zurückgekehrt. Vielleicht stimmt
es sogar. Vielleicht willst du sogar müde sein, willst nicht
mehr in Kampfeslust sein, willst nicht mehr wissen wollen, wer
einen Kampf zwischen uns beiden gewinnt. Aber dein Wille reicht
nicht, Antoine. Denn das ist es, was dich und mich zusammen
funktionieren lässt. Unsere Herzen besiegen nicht unseren
Verstand. Unser Verstand dominiert unser gesamtes Wesen.“
Er geht
einen Schritt näher auf Antoine zu. Kaum möglich,
dennoch praktiziert. Und er nimmt den Zeigefinger hoch und drückt
ihn Antoine auf die Brust.
Alex:
„Du musst WISSEN, dass du müde bist. Du musst WISSEN,
das du keine Kampfeslust mehr hast. Doch vor allem musst du
WISSEN, wer einen wahren Kampf zwischen Antoine Schwanenburg und
Alex Ricks gewinnt.“
Für
einen Moment herrscht Stille, dann tritt Ricks wieder einen
Schritt zurück.
Alex:
„Meine Worte waren hohle Hülsen…aber du hast
dir alles geduldig angehört. Warum, Antoine? Warum hast du
dich vor zwei Wochen nicht zur Seite gerollt und den Ring
verlassen? Kann es sein…“
Er tritt
neben Antoine, stellt sich Kopf an Kopf neben ihn, ist mit seinem
Mund auf Höhe Antoines Ohrs.
Alex:
„…dass dir dieser Moment als Anlass für eine
Herausforderung gelegen kam?“
Antoine:
"Du hast Recht, Alex."
Er dreht den
Kopf zu ihm hin.
Antoine:
"Ich weiß alles. Du bist der schlechteste World
Heavyweight Champion aller Zeiten, weil sich in fünf oder
zehn Jahren niemand, kein einziger Mensch, wirklich absolut
niemand mehr daran erinnert. Über Johnboy und Jason werden
sie wenigstens lachen, aber alles was du sein wirst, ist ein:
'Ach stimmt, der war ja auch mal da!'. Das ist mein Wissen, das
sind meine Fakten und ich bin gespannt, ob du etwas dagegen sagen
können wirst."
Antoine
zieht gespannt die Augenbrauen hoch. Er gibt Alex immerhin eine
ganze Sekunde, ehe er die Initiative ergreift, der schaut aber
nur.
Antoine:
"Allein dass du überlegen musst, sagt schon alles. Und
warum ich solche Dinge sage, Alex, solche Sachen, die man
eigentlich niemals zu einem Freund sagen würde?"
Nun hält
er kurz inne.
Antoine:
"Vielleicht will ich, dass du mich hasst."
Der Blick
wird starr und kalt.
Antoine:
"Vielleicht hoffte ich, dass du mich meine Wege gehen lässt,
aber ich konnte ahnen, dass dies nicht ist, nicht wahr, Alex?"
Ein kurzes
Lächeln.
Antoine:
"Nein, du lässt niemals locker. Dafür liebe ich
dich. Dafür hasse ich dich. Ich verstehe nicht, warum du
diese Energie unbedingt gegen mich einsetzen willst, wenn wir
noch so viel gemeinsam erreichen könnten. Musst du unbedingt
wissen, wer von uns beiden nun am Ende der Bessere ist, Alex?
Wäre es dir nicht vielleicht lieber... wenn du es nicht
wüsstest? Wäre es dir nicht vielleicht lieber wenn du
nicht weißt, dass du mir am Ende vielleicht unterlegen
bist? Überlege es dir gut, Alex, denn..."
Alex' Blick
folgt Antoine auf Schritt und Tritt, der begonnen hat durch den
Ring zu wandern.
Antoine:
"Schaue dir deine Historie in wichtigen Matches an. Schaue
dir meine Historie in wichtigen Matches an. An irgendeinem Tag im
Jahr, an irgendeiner Uhrzeit mit irgendeinem Wetter, ja... da
bist du mir vielleicht überlegen. Es kann so ausgehen, es
kann so ausgehen. Man könnte es einen Münzwurf nennen.
Aber bei Title Nights, Alex? Niemand gewinnt gegen mich auf der
größten Bühne. Ich bin einer von genau ZWEIEN!"
Er drückt
Alex zwei Finger quasi ins Gesicht.
Antoine:
"Denen es gelang die World Heavyweight Championship an drei
aufeinanderfolgenden PPVs zu verteidigen. EINER VON ZWEIEN IN DER
GESAMTEN 18 JÄHRIGEN HISTORIE DER GFCW!"
Alex lässt
das bis dato kalt.
Antoine:
"Also, Alex, ich frage dich... willst du das wirklich?"
Kurze
Antwort Alex.
Antoine:
"Ich biete es dir also hiermit an, höchst offiziell:
Alex Ricks gegen Antoine Schwanenburg bei Title Nights 2019. Aber
ich habe eine Kondition."
Ein Raunen
geht durch die Menge. Kann Antoine nicht einfach sagen: Ja, so
isses? Muss da immer noch ein aber mitschwingen?
Antoine:
"Gewinne ich, dann werde ich über dich bestimmen.
Blanko Scheck, du erinnerst dich? Lass uns diese guten Zeiten
doch wieder aufleben. Wenn du gewinnst? Dann bekommst du rein gar
nichts, denn wenn dir dieses Match tatsächlich so wichtig
ist, brauchst du keinen weiteren Anreiz. Das war doch so, oder
habe ich da etwa etwas falsch verstanden? Ich meine, wenn du da
noch verhandeln willst, dann sprich je..."
Alex
Antwort, kurz und knackig. Eine ausgestreckte Hand, die nach vorn
schnellt. Kein Hauch von Emotion in seiner Miene. Antoines
Mundwinkel zucken einmal kurz.
Antoine:
"Das dachte ich mir. Wenn ich gewinne und will, dass du die
Biege machst, dann machst du die Biege. Wenn ich gewinne und
will, dass Ricksenburg wieder gemeinsam antritt, dann werden wir
das tun. Was ich sage, das wird gemacht, genau ein Jahr lang.
Also Alex, bist du bereit dazu?"
Er deutet
auf das scheinbar frei in der Luft schwebende Title Nights
Zeichen auf. War das schon immer da? Wo kommt es her?
Auf den
Handschlag muss Ricks wohl länger warten. In der einen Hand
hält Antoine das Mikro, mit der zweiten deutet er auf das
Schild. Den Mathematiker behält er im Blick. Sieht also, wie
Alex den Arm allmählich hebt und ihn in Richtung Antoines
Kopf bewegt. Soll der Kölner eingeschüchtert werden?
Keine Chance. Dafür ist er zu souverän. Das weiß
aber auch Ricks.
Er hält
einfach nur die Hand vor Schwanenburg, dreht sie dann in
Zeitlupe, rollt die Finger ein. Nur der kleine Finger bleibt
stehen.
Alex:
„ICH bin bereit. DU hast noch 16 Tage.“
Was das mit
dem Finger zu tun hat, soll der Mathematiker gerne zu anderer
Gelegenheit erklären, denn in diesem Moment dominieren vier
entschlossene Augen und eine Halle voller feiernder Fans. Zu
denen sich auch Pete und Sven an ihrem Pult gesellen.
Pete:
„Es ist also tatsächlich offiziell. Nach all dem Hin
und Her. Quasi nach einem Jahr der Wartezeit. Alex Ricks wird
tatsächlich auf Antoine Schwanenburg treffen.“
Sven:
„Und das mit so viel auf dem Spiel. War das nun wirklich
durchdacht von Alex? Oder hat da vielleicht doch sein Herz seinen
Verstand besiegt? Egal wie selbstsicher er ist, er darf, und ich
kann mir auch nicht vorstellen, dass er das tut…Antoine
nicht unterschätzen!“
Pete:
„Beide kennen sich in- und auswendig. Beide wissen genau,
welche Knöpfe sie wann beim anderen drücken müssen.
Ich bin wahnsinnig auf dieses Match gespannt. Das wohl
körperlichste Schachduell aller Zeiten?“
Sven:
„Da würde Dumbledore wohl 1000 Punkte vergeben.“
Pete:
„Willst du echt die Stimmung mit so einem schlechten Witz
zerstören?“
Sven:
„Ich kann nicht anders.“
Saunaclub
Herbert ist ein simpler Mensch, ein Mann des Volkes, ein
Kneipen-Philosoph und ein unermütlicher „Buckler“,
der sein ganzes Leben lang als Teamassistent mit auf dem Bau
schaffte. Die Autobahnen von Nürnberg bis Frankfurt kennt er
auswendig, die Rotlicht-Etablissment in den fränkischen und
hessischen Regionen ebenso. Mehr als 35 Jahre zahlte er als
geradliniger und zugleich eiskalt abgewichster „Deutsche
Michel“ in seine Rente ein.
Sein Herz schlägt
für die Arbeiterstadt Nürnberg und noch viel mehr für
den Arbeiter-Fussballverein, den 1. FC Nürnberg. Seine
großen Leidenschaften sind also der „Club“ und
auch der andere Club („SaunaClub“).
Die zwei
größten Saunaclubs im Frankfurter Raum werden zur Zeit
renoviert, da entschließt sich Herbert Freitag Nachmittag
nach Schichtende mit seinem besten Kollegen vom Bau, mal sich
nach neuen Alternativen jenseits der polnischen Grenze
umzuschauen. Zwar haben die Beiden schon ordentlich einen Sitzen,
aber das hält sie nicht davon ab, sich nochmal hinters
Steuer zu setzen. Autonomes Fahren gibt es ja noch nicht und das
wäre ihnen sowieso viel zu Schiggy Miggy.
Zahlreiche
Kilometer sind vergangen nach Grenzübertritt in Polen.
Herbert wird langsam ungeduldig. Seine Frau hat ihn schon Jahre
nicht mehr rangelassen und sein Glied diktiert ihm eine
schnellstmögliche Druckablassung. Gerade in diesem Moment
erkennen die beiden Bauarbeiter einen rot angestrahlten großen
Komplex in der Nähe der nächsten Autobahnabfahrt.
Herbert befiehlt seinem Kollegen schleunigst die nächste
Ausfahrt zu nehmen.
„Ist das hier ein Saunaclub oder
vielleicht doch eher eine Fussball-Arena?“, fragte sich
Herbert als sie sich dem rot angestrahlten Komplex weiter
näherten. Auf dem Parkplatz des Gebäudes sah Herbert
ein paar leicht bekleidete Polinnen, die eine Art RingGirl-Montur
tragen. „Heute muss irgendein Fetisch-Abend in dieser Halle
sein. Lass uns da reingehen!“, flüsterte Herbert
seinem Berufskollegen zu.
Die Security vor dem Gebäude
war ebenfalls abgelenkt von den leicht bekleideten Damen und so
konnte Herbert mit seinem Kumpel heimlich über den
Hintereingang in das Gebäude gelangen. „Den Fuffi für
den Eintritt haben wir gespart, da können wir heute eine
Nutte mehr ficken“, wispert Herbert seinem Kollegen zu.
Seinen Bademantel und ein Notbier hat Herbert auch mit in den rot
beleuchteten Komplex eingeführt.
Singles Match: Saunaclub Herbert vs.
Joe Jobber
Referee:
Joe Dardano
Die
Thailand-Hymne „30 Okay 10 Der Hammer“ von King
Orgasmus One ertönt und ein verdutzt blickender Herbert
läuft in Bademantel die Rampe hinunter. „Wo bin
ich denn hier gelandet? Das schaut garnicht wie ein Saunaclub
aus, sondern mehr wie ein Sportevent vor einem Publikum“,
fragte sich Herbert. Als er den Ring erblickt realisiert er,
dass es sich hier wohl um eine Wrestlingveranstaltung
handelt, die er immer über Livestreams aus dem Internet
schaute.
Schnell erfasste er den Ernst der Situation.
Er war nur in einem Bademantel bekleidet und in seinen Händen
hielt er nur ein Bier im Plastikglas – das ist so in
Saunaclubs üblich, damit es keine gefährlichen
Glassplitter auf dem Boden gibt. Doch was nützt ihm ein
lächerliches Plastikglas als Foreign Object in einem
Wrestlingmatch?
Der
moppelige Referee Joe Dardano lässt den Ringgong
erklingen und das Match zwischen Herbert und Joe Jobber
startet offiziell. Saunaclub Herbert will sich seinen
Bademantel erstmal gemütlich ausziehen, doch Jobber
lässt ihn nicht. Er geht auf Herbert zu und entfernt mit
aller Gewalt den dort angebrachten FCN-Sticker.
Danach
würgt Jobber Herbert mit seinem eigenen Bademantel in
einer Art BJJ-Chokehold bevor er ihn schließlich mit
einer Clothesline zu Boden bringt. Herbert ist außer
sich vor Wut. Erst die Demütigung seines
Lieblingsfussballvereins und jetzt wird er auch noch mit dem
Objekt gewürgt, das er am Meisten mit sexueller Lust
verbindet.
Joe zieht ihm den Bademantel komplett aus
und wirft ihn in die Ringecke, dann will er Herbert weiter
bearbeiten. Doch dieser ist aufeinmal hellwach und will ein
Squash-Mach hieraus machen. Herbert tritt Jobber in die
Weichteile und befördert ihn mit einem German Suplex
gekonnt übers Paket.
Während Referee Dardano
versucht den Bademantel aus dem Ring zu entfernen, zieht
Herbert ein richtiges Bierglas unter dem Ring hervor und
zerschlägt es auf dem Kopf von Jobber. Herbert schnappt
sich den Bademantel vom Referee, zieht ihn wieder an und
steigt auf das Tope Rope. Dort wartet er bis Jobber mit
blutverströmten Gesicht langsam wieder zu sich kommt und
auf beiden Beinen steht. Herbert verpasst ihm das Happy
Ending Finish! (ein Top Rope Tornado DDT, nicht zu
verwechseln mit dem in einem thailändischen Massageraum)
Es folgt das Cover 1-2-3!
Sieger
des Matches durch Pinfall: Saunaclub Herbert!!!
Ein
bisschen anders ist alles an diesem Abend. Die letzte War Evening
des Jahres. Am Ende eines langen Jahres. Aber vorbei ist es lange
nicht. Denn das Ende dieser Reise 2019 bedeutet für viele
die größten Aufgaben des Jahres. Die größten
Gegner. Und die härtesten Kämpfe mit sich selbst. Und
die Anspannung all der Schicksale und Geschichten, die
zusammenlaufen, beginnen und enden, hat bereits heute, zwei
Wochen vor dem großen Finale des GFCW-Jahres, Einzug
gehalten. Ganz besonders bei einem gewissen entzweiten
Brüderpaar… Das wird deutlich, wenn man sich die
beiden Rosarios ansieht, die durch die Gänge ziehen.
Aus
seiner Kabine tritt Damian Rosario. Die blonden Haare sind
zusammengeknotet, das Gear sitzt akkurat. In seinen Augen liegt
Leere, in deren Tiefe man Entschlossenheit lodern sehen kann.
Kein Muskel bewegt sich in seinem Gesicht, keinen Millimeter, als
er in Richtung der Trainingsräume abbiegt.
Und
kein Zucken seiner Augen wandert in Richtung seines Bruders, von
dem eine massive Unruhe ausgeht. In den letzten Wochen war Finns
Dominanz wieder zu Tage getreten, das enorme Potenzial, das in
ihm steckte und das er so gerne betonte. Und das, während
Damian verlor, seine Schwester vor seinen Augen attackiert wurde,
er verletzt war und nun in diesem Match stand. Eigentlich hätten
die Zeichen umgekehrt stehen müssen. Schienen sie aber
nicht.
Finn:
„...hey… Damian.“
Doch
sofort setzt Damian die nächsten Schritte. Ein Fuß vor
den anderen. Als wäre seine Umgebung nicht da. Mit einem
leisen Geräusch schließt sich Finns Hand um Damians
Unterarm.
Finn:
„DAMIAN.“
Finns
jüngerer Bruder bleibt abrupt stehen, wendet sich um, und
zieht langsam seinen Arm aus dem Griff des Älteren. Leicht
drehen sich die Augen nach oben, suchen die seines Bruders, der
ihn um ein ganzes Stück überragt.
Damian:
„Was ist noch Finn? Was ziehst du jetzt wieder ran, hm?
Dass ich aufgeben sollte? Oder dass du um meine Gesundheit
besorgt bist? Dass ich Luna nicht beschützen konnte? Oh
bitte lass den Unsinn.“
Seine
Körpersprache zeigt, dass er sich zum Gehen wenden möchte,
aber dennoch abwartet, ob sein Bruder etwas zu sagen
hätte.
Finn:
„Nein verdammte scheiße. Ich hab nachgedacht Damian,
nichts anderes.“ Damian:
„Na herzlichen Glückwunsch. Hättest du das mal
vor zwei Monaten versucht.“
Mit
verschränkten Armen schießt er Finn die Leere in
seinen Augen entgegen. Zu sehen, wie weit die Brüder sich
scheinbar distanziert hatten, lässt die gesamte Umgebung mit
einem wahnsinnig unangenehmen Gefühl zurück.
Finn:
„Damian, alles, worum ich dich bitte, ist eine Minute, in
der wir als Brüder miteinander reden. Und was zur Hölle
wir eigentlich tun. Ich verstehe, dass ich dich hängen ließ
am Ende des Turniers. Du bist durch all die Belastung nur weiter
und weiter und weiter geklettert und ich hab mich ausgeruht. Auf
den Lobpreisungen, die auf mich anfangs gesungen wurden. Und auf
dem Bewusstsein der bessere von uns zu sein. Und ich war
frustriert, als das nicht mehr so war.“
Großartige
Reaktionen sind in Damians Gesicht nicht zu erkennen. Doch
irgendwo meint man zwischen all den leeren Ausdrücken
Überraschung in seinen Augen zu sehen. Über die Ruhe
Finns. Über die Zugeständnisse.
Finn:
„Du hattest Recht mit vielem, was du mir entgegengeworfen
hast. Aber in keiner Welt, unter keinen Umständen, ist es
das Richtige, in den schwersten Situationen seinen eigenen Bruder
zu verraten.“
Die
letzten Sätze schnellen aus Finns Mund hervor, wie eine
Schlange aus ihrer Tarnung. Schnell, direkt, schmerzhaft.
Finn:
„Du hast dich nur isoliert. Niemanden an dich gelassen. Und
wir haben dir Raum gegeben. Wir haben alles an Last von dir
genommen, was ging. Ich hab mich durch meine eigenen Erkenntnisse
quälen müssen und alles, was DU getan hast, ist nach
WOCHEN anzukommen und unser Team, unseren Weg zu crashen und zu
verlassen. Nachdem du ihn gewählt hast und ich ihn gerne mit
dir gegangen bin. Und das wegen… dass ich das mal jemand
anderem vorwerfe… wegen deinem verfickten Ego. Und dann
suche ich mir ein Ziel um weiterzugehen und du grätschst mir
auch da dazwischen. Weil du irgendwo aus deinem Kleiderschrank
von Depressiven Phasen diese Idee rausziehst, dass ich dein
ultimatives Feindbild wäre.“
Noch
immer sagt Damian kein Wort. Er steht einfach da. Die Arme
verschränkt. Die Ohren offen. Die Augen geradeaus.
Finn:
„Und irgendwo am Ende sieht Luna mich dann als den der hier
Kamikaze fährt und alle da draußen sehen dich
irgendwie als den harten, armen, arbeitenden Kämpfer, der
von seinem Bruder wie Dreck behandelt wird. Ich hab nichts von
all dem getan, verdammt. Ich hab keine Ahnung wie ich in diese
verdammte Situation geraten bin.“
Das
war ein Novum. Finn Rosario, der sonst immer so selbstbewusst, so
brutal, so einschüchternd, so direkt, so laut war… Er
wusste nicht mehr wie ihm geschieht.
Finn:
„Luna hatte mir gesagt, sie würde es nie verzeihen,
wenn ich alles kaputt mache. Ich war erst unsicher, was ich damit
machen soll und ich weiß jetzt warum: Weil das so weit weg
von meiner Absicht ist, dass es surreal erschien, das vorgeworfen
zu bekommen. Ich möchte dir nur eines sagen Damian…
Ich… Ich glaube wir haben uns in was verrannt. Ich glaube
immer noch, dass du scheiße gebaut hast. Dass ich das Match
haben sollte. Aber das scheiß Gold is mir nicht so wichtig,
wie mein eigener Bruder. Also. Ich cancel das Match. Wir klären
die Scheiße vernünftig. Und bei TN reißt du
Player den Arsch auf. Ich kämpfe nicht gegen dich, bro.“
Er
atmet einmal durch, blickt seinem Bruder entgegen, schluckt
einmal. Und Damian? Auf dessen Lippen schleicht sich ein ganz
kleines Lächeln ein. Das immer breiter wird.
Damian:
„Hm. Ja, damit war zu rechnen.“
Fast
schon bedauernd schüttelt er den Kopf.
Damian:
„Aber so läuft der Mist nicht. Nicht noch einmal.
Dieser ganze Scheiß, auf den ich genausowenig Lust hab, wie
du, fing an, weil DU dein Ego nicht im Griff hattest. Und weil
bei dir ICH immer über WIR stand. Und zwar über wir,
als Nemesis. Und über wir, als Brüder. Und diese
beschissene IC-Idee, war aus deinem Gefühl geboren, besser
zu sein als ich und mich endlich als Ballast loszuhaben. Ich
schätze alles, was du nach dem Turnier getan hast, um mir
die Zeit so leicht wie möglich zu machen. Aber am Ende
DEINES Denkens stand keine Notlösung, um weiterzumachen,
weil dein Bruder dich verriet. Da stand die Erkenntnis, endlich
tun zu können, was du willst. Und zwar, ohne mit mir zu
reden. Sondern durch schweigendes, erniedrigendes Gehabe.“
Seine
Mine ändert sich kaum. Ein starres Gesicht, doch in den
Augen stehen Tränen. Die Tränen eines Mannes, der auf
einen Weg gedrängt wurde, den er nie gehen wollte.
Enttäuscht von der Person, der er mehr vertraute, als jedem
anderen.
Damian:
„Für uns gibts nichts zu reden, Finn. Wir habens
verkackt. Vermutlich beide. Aber ich lass dich nicht so einfach
zurück in deine beschissenen Muster. Diesmal nicht. Dieses
eine Mal wird es nicht um dich gehen. Du wirst nicht der
missverstandene sein. Oder der der nachgegeben hat, in all seiner
Güte. Der große Bruder, der dem kleinen Damian zum
Titel geholfen hat, nach einer schweren Zeit. Der Märtyrer.
Diesmal wird es NICHT um dich gehen. Wenn du den kleinsten Funken
Mut, den kleinsten Rest Anstand und Achtung gegenüber mir
hast. Dann gehst du da raus später. Und versuchst mich
verdammte scheiße zu töten. Und dann. Dann sehen wir
weiter.“
Seine
Stimme zittert und er dreht sich ohne weiteren Kommentar um und
entfernt sich mit schnellen Schritten.
Schockiert
starrt Finn ihm hinterher.
Finn:
„HATTEST DU DAS ALLES GEPLANT? VON BEGINN AN?“
Auch
er ringt sichtlich mit einen Emotionen.
Finn:
„DU BIST GENAUSO MANIPULATIV WIE DRAKE UND LUNA. FICK DICH
DAMIAN. FICK DICH.“
Er
atmet geräuschvoll aus, während er sich mit einer Hand
über das Gesicht fährt.
Würde
dieser Albtraum jemals enden?
Singles Match:
Zereo Killer vs. Dr. Dick
Referee:
Peter Cleven
Come
on please help me Dr. Dick I need your love I feel so sick
I
need a kick and you're so big oh doctor please deep deep
deeper
help
me Dr. Dick my fever's rising please come quick
I
know you know a little trick oh doctor please deep deep
deeper
Come
on help me Dr. Dick come on doctor help me quick
d-d-d-d-d-deeper
come
on help me Dr. Dick come on doctor help me quick
d-d-d-d-d-deeper
Die
Halle wird verdunkelt, doch der Frauen-Arzt kommt ohne großen
Tamtam zum Ring und ist mit einem Mikrofon bewaffnet. Den
Kittel hat er zwar angezogen, der pinke Wrestlingslip blitzt
unter dem Kittel auch ab und zu durch, doch er scheint alles
Andere als scharf auf dieses Match zu sein.
Dr.
Dick steigt sofort in den Ring und macht ein Zeichen, dass er
die Musik unterbrechen will. Ja, die Regie erfüllt ihn
seinen Wunsch und er hält das Mikrofon an seine Lippen.
Dr.
Dick: „Meine Ehefrau ist nicht dabei, tut mir Leid…
ich muss sie vor diesem Irren beschützen!“
Ja,
die Crowd hätte sich sicherlich auf die sexy Blondine
gefreut, doch im Augenblick ist nicht der richtige Zeitpunkt…
in der „Familie Dick“ sind grade alle psychisch
angeschlagen, der Grund ist natürlich ONSLAUGHT. Man
hört ein Seufzen durch den Schallwandler, bevor der
ehemalige Besitzer von Continella weitersprechen kann.
Dr.
Dick: „Eva, Stacy, Tracy und Casey vermisse ich immer
noch. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit ich
meine Familie wieder komplett habe!“
…
Keine
Beleidigungen an die Fans, der Fokus ist absolut auf seine
Familie gelegt. Nichts geht über die Familie.
Dr.
Dick: „Warum sage ich das vor dem Match gegen Zereo
Killer? Ich werde meine ganze Kraft brauchen um gegen diesen
Psychopathen bestehen zu können. Wenn das Match
angeläutet wird, werde ich mich auf den Boden legen und
du kannst mich sofort pinnen.“
…
Kurz
ist es still in der Halle, doch das gefällt dem Publikum
nicht. Sie sind hier um Action zu bekommen!
Dr.
Dick: „Haltet doch alle den Rand! Ihr versteht das
nicht, das Einzige was ihr könnt, ist Dinge zu klauen!“
Die
Crowd buht was das Zeug hält, nun also doch… doch
bevor es zu weiteren Ausschreitungen kommt, wird das Dr. Dick
Logo ersetzt!
Und
zwar durch das Logo von UNRIVALED!
Auch
in der letzten War Evening Show lässt es sich Zereo
Killer tatsächlich nicht nehmen und tritt gegen einen
weiteren harten Gegner an. Dieses Match gab es noch nie, doch
heute ist es so weit: Zereo Killer trifft auf Dr. Dick!
Okay,
es ist nur eine „Halbwahrheit“. Dieses Match gab
es schon mal… in den Träumen von Dr. Dick. In
dessen Träumen er seine Verlustängste auslebte,
denn in seinen Träumen verlor er eindeutig gegen Zereo
Killer seine Continella! Genug der Flashbacks, jetzt geht’s
aufs Ganze!
Die
Halle wird verdunkelt, goldene Scheinwerfer beleuchten
spärlich die polnische ausverkaufte Arena. Was ist neu
am heutigen Auftritt? Goldener Glitter wird von der
Hallendecke herabgelassen, während sich zwei große
Spotlights auf der On Stage bilden! Ja, Zereo Killer kommt in
Begleitung seines Tag Team Partners! Die Spotlights sind
nicht das einzige Gold, welches zu erkennen ist. Natürlich
stechen die Tag Team Gürtel auch heraus und mit breiter
Brust marschieren die GFCW Tag Team Champions die Rampe
hinunter! Auch wenn man sich an dieses Bild mittlerweile
gewöhnt, ist es immer noch ein wenig merkwürdig,
wie unterschiedlich die beiden Charakteren sind. Während
MacKenzie vorprescht, um mit den Fans in den ersten Reihen
abzuklatschen, sogar einige Selfies macht, aber auch Pete und
Sven begrüßt, macht Lionel Jannek genau das
Gegenteil. Er gibt niemanden auch nur einen Funken Hoffnung,
dass er irgendwo abklatscht oder ähnliches! Nein! Sein
Weg führt schnurstracks über den Mattenrand in den
Ring, wo er sich in der Mitte positioniert. Zereo Killer ist
bereits auf dem Top Rope angekommen, wirft unter großem
Jubel sein Kapuzenshirt ins Publikum und springt im Anschluss
mit einer Shooting Star Press in den Ring! Natürlich
landet Mr. I STILL GOT IT auf den Beinen. Dadurch wird um den
Ring herum ein gewaltiges Pyro gezündet und Beide
posieren in der Mitte des Vierecks mit den GFCW Tag Team
Gürteln! Langsam wird das Licht wieder normal beleuchtet
und UNRIVALED schaut echt ein wenig verwirrt, als der Doc
offensichtlich seinen Taten folgeleisten will.
Noch
ist das Match nicht angeläutet, allerdings liegt Dr.
Dick bereits mit dem Rücken auf dem Boden.
Pete:
„Hm…“
Sven:
„Ja, das Bild ist tatsächlich… wie soll man
sagen? So einen Matchbeginn gab es wahrscheinlich noch nie.“
Pete:
„Stimmt. Aber kannst du den Gedanken des
Frauenklemptners nachvollziehen?“
Sven:
„Nun ja, wer weiß, was da zwischen Dr. Dick und
ONSLAUGHT noch kommen wird. Das ist nicht nur einen
physische, sondern auch psychische Auseinandersetzung…
Von demher sollte Zereo Killer wohl so schlau sein und dieses
Geschenk annehmen!“
…
Nun
ist der Ringgong tatsächlich ertönt und Dr. Dick
liegt immer noch da. Ein energischer Blick durchdringt
förmlich Zereo Killer, der sich allerdings unsicher ist.
Dieser sucht sofort den Augenkontakt zu Lionel Jannek. Aber
es dürfte doch klar sein, wofür sich LJ entscheiden
würde, oder? Natürlich würde er dieses
Geschenk annehmen!
Langsam
und unsicher bewegt er sich auf Dr. Dick zu, schaut ihn sich
an. Auch ein kurzer Blickkontakt zu Peter Cleven ist
entstanden. Er zuckt mit den Achseln. Ihm wird’s wohl
egal sein! Wenn das Match schnell vorbei ist, kriegt er
seinen Paycheck für wenig Arbeit.
MacKenzie
geht zu Boden, beugt sich über Dr. Dick drüber,
Peter Cleven ist auch schon auf der Matte. Das Publikum buht,
denn alle wollten eine harte Auseinandersetzung zwischen
Zereo Killer und Dr. Dick sehen, doch der Kalifornier bekommt
den Sieg einfach so gesche… what the fuck?!?!!?
ZK
wird plötzlich von Dick per Inside Cradle eingerollt!
Ein Raunen geht durch das Publikum!!!
ONEEEEEEEEEEEE
TWOOOOOOOOOOOOOOOO
THREEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE
DING
DING DING!!!!!!!!!!!
Was
für eine unglaubliche Finte des Busendorfers gegen den
Mann, der einer der erfolgreichsten GFCW Wrestler aller
Zeiten ist! Und dann hat es zum Sieg gereicht!!! Nun ja,
zumindest fast! Dass erneut der Ringgong ertönt, hat
sich Dr. Dick nur eingebildet, er hat sich schon gefreut, das
sein Plan funktioniert hat, aber MacKenzie schaffte den Kick
Out!
Sven:
„Was für ein genialer Plan, welcher beinahe
aufgegangen wäre!“
Pete:
„Beinahe Sven, beinahe! Du sagst es!“
Sichtlich
überrascht zeigt sich auch Mr. #ISGI von diesem Manöver,
kommt schnell wieder auf die Beine und hält sich an den
Seilen fest! Der Doc ist auch schon aufgestanden. Zereo
Killer dreht sich um. Das Publikum klatscht sich bereits
kollektiv auf die Stirn!
SUPERDICK!!!
VOLL DURCHGEZOGEN!!!
Wie
vom Blitz getroffen fällt er zu Boden! Dadurch, dass
MacKenzie in der Vorwärtsbewegung war, kann er sich
geistesgegenwärtig nach draußen rollen und…
nein! Dr. Dick verhindert dies! Er hält seinen
Opponenten am Hosenbund fest, zieht ihn zurück in den
Ring! Sofort ein Pinfall, das Bein wird eingehakt!!
ONEEEEEEEEEEEE
TWOOOOOOOOOOOOOOOO
THREEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE
DING
DING DING!!!!!!!!!!!
Dr.
Dick springt hoch und freut sich darüber, dass sein Plan
absolut funktioniert hat! Auch Zereo Killers Partner
außerhalb des Ringes, der auf beide Tag Team Gürtel
aufpasst, kann es einfach nicht glauben, was sich hier im
Ring abspielt! Immerhin ist das die letzte War Evening Show
des Jahres 2019 und das kann und darf so einfach nicht
enden!!!
Und
es endet auch nicht so!
Wieder
war es ein Hirngespinst des Doktors, dass er Zereo Killer bis
drei auf der Matte halten konnte! Ja, Dr. Dick hat ordentlich
das Bein eingehakt. Ein Kick Out konnte er auch nicht spüren…
aber… der verdammte kleine Finger… berührt
vor dem THREE COUNT das unterste Seil und der Kontakt bleibt
bestehen!
Pete:
„Ich fass es nicht! Hatten wir schon jemals so einen
Rope Break!!!“
Sven:
„Das ist wirklich unfassbar! Ich sag es immer wieder…
ich bin kein Fan von Zereo Killer, aber er beweist eine
Ringübersicht, die seinesgleichen sucht!“
Pete:
„Aber nicht nur MacKenzies Übersicht ist schier
unglaublich. Dass Peter Cleven dieses Mini-Rope-Break erkannt
hat, ist auch sehr erwähnenswert!“
Sven:
„Absolut! Bisher machen alle Beteiligten einen sehr
guten Job! Der Ringrichter sieht alles, Zereo Killer zeigt
Nehmerqualitäten und Dr. Dick überrascht nicht nur
das Publikum hier in der Halle, sondern auch uns und die
Fünfhundertzwölfmilliarden Zuschauer vor den Smart
TVs!“
Pete:
„Fünfhundert-was?“
Sven:
„Ja… bin ein bissl übermotiviert grad. Ich
geh grad voll ab in dem Match!
Der
Doc fackelt nicht lange, scheint in sich zu kehren, sein
Blick wandert nach draußen. In ihm kommt die Wut auf,
dass er nur Lionel Jannek sieht, seine Ehefrau nicht. Ja,
Dirty Mary könnte ihn mit Sicherheit ein bisschen
unterstützen… Egal, der Doc macht weiter! Er
dreht Zereo Killer auf den Bauch und zieht ihn zum untersten
Seil, mit dem er das sensationelle Rope Break erzwungen
hatte! Er zieht seinen Kopf hoch und lehnt den Kopf am
untersten Seil an, danach steigt er auf das oberste Seil. Die
Fans tuscheln und befürchten das Schlimmste! Dann
springt er los!
TOP
ROPE DICK SPLASH VON DR. DICK!!!
Eine
unglaublich harte Aktion, die voll durchgezogen wird!
MacKenzie windet sich vor Schmerzen im Geviert, auch Lionel
Jannek scheinen bei diesem Anblick graue Haare vor Sorgen zu
wachsen… doch der Deutsche lässt nicht locker!
Während ZK immer noch nach Luft ringt, denn dieser Big
Splash war auch gleichzeitig ein mörderischer Sling
Shot, wird er vom Ex-Freund von Continella hochgezogen!
Pete:
„Ich hab Dr. Dick niemals so fokussiert gesehen.“
Sven:
„Vielleicht will er mit diesem Match auch zeigen, dass
sich ONSLAUGHT warm anziehen kann! Der Doc wird mit allen
Tricks nach Title Nights reisen!“
Pete:
„… und wohin die Reise für UNRIVALED gehen
wird, steht noch in den Sternen.“
Der
Mann, der alle Frauen rumkriegen kann – auch deine –
whipped seinen Gegner mit voller Wucht in eine Ringecke!
MacKenzies Aufschrei lässt nur erahnen, wie hart dieser
Whip gerade war. Er torkelt auf Dr. Dick zu… und
kassiert dafür einen Kick in den Magen! Er hievt ZK
hoch, setzt zu einem Vertical Suplex an.
Sven:
„Der Doc hat das Match eindeutig in der Hand! Er hält
den Vertical Suplex sehr lange, spaziert sogar mit MacKenzie
im Ring hin und her…“
Pete:
„… naja, um genau zu sein, geht er auf eine
Ringecke zu… was hat er vor?“
Der
Doc stellt sich, während er Zereo Killer in der Vertical
Suplex Position hat, mit dem Rücken in die Ringecke! Er
lässt sich nach hinten fallen!
Sven:
„Verdammte Scheiße! Ein Vertical Suplex auf das
oberste Ringpolster!! Zereo Killers Körper erstreckt
sich vom Ringpolster über die Ringpfosten!“
Die
Crowd hält es nicht mehr auf den Sesseln! Doch sie
erkennen, dass MacKenzie mit seinen Beinen Halt am Mattenrand
sucht! Er findet diesen, so halbegs zumindest! Nach dem
Vertical Suplex steht der Doc immer noch im Ring, in der
Ecke, mit dem Rücken zu seinem Gegner! Er greift mit den
Armen nach hinten, erfasst den Schädel, greift runter
zum Hinterkopf, fasst ihn an den Nacken! Der Doc zeigt eine
Art Stunner, nur eben absolut nicht in der herkömmlichen
Variante!
Sven:
„Heilige Scheiße!“
Pete:
„Lass dir den Scheiß auf der Zunge zergehen! Ich
beschreibe es gerne noch mal für die Zuschauer, denn ich
kann diese harte Aktion absolut nicht fassen!“
Sven:
„Lass mal, ich will!!! Der Doc im Ring in der Ringecke,
Zereo Killer am Mattenrand, Beide stehen mit den Rücken
zueinander! Der Doc greift nach hinten, nach Zereo Killer und
zieht ruckartig den Schädel nach unten, indem er sich
selbst schnellstens in eine Sitzposition befördert! Das
ist mehr oder weniger ein…“
Pete:
„Reverse Stunner! Ist irgendwie aber ein
Neckbreaker-Slingshot, denn MacKenzie kracht natürlich
auf das oberste Seil und fliegt im Anschluss nach draußen!
Hoffentlich hat er sich nichts gebrochen! Das hat wirklich
übel ausgesehen!“
In
der Halle ist es wirklich still geworden. Dr. Dick steht auf
und blickt durch die Crowd. Ja, sie sind geschockt, und er
scheint zufrieden zu sein! Er will wahrscheinlich genau
diesen Blick von ONSLAUGHT auch bei Title Nights 2019 sehen!
Dr.
Dick sieht nach draußen, sieht Lionel Jannek…
doch das stört ihn nicht! Dr. Dick steigt erneut auf das
oberste Seil… und ohne großartig nachzudenken
springt er sofort los!
TOP
ROPE DICK SPLASH NACH DRAUSSEN!!! VOLLTREFFER!!!
Hätte
sich das Publikum wieder hingesessen könnte man sagen,
dass es sie aus den Sesseln gerissen hat, aber… die
GFCW Crowd steht immer noch und feiern den Doc für diese
absolut riskante Aktion, die selbst ihn die Luft geraubt hat.
Sven:
„Ohne Rücksicht auf Verluste! ONSLAUGHT, zieh dich
warm an!”
Pete:
“Zereo Killer ist am Ende! Der macht keinen Mucks mehr!
Beinahe die gesamte Gesichtsbemalung ist bereits ab! Kein
Wunder, er ist nur am Einstecken!“
Nach
einigen Momenten kann sich Dr. Dick wieder hochkämpfen
und rollt MacKenzie zurück in den Ring… Er holt
einmal tief Luft, fasst sich an den Abdomenbereich. Ja, diese
Aktion hat auch ihn einiges gekostet! Doch kurze Zeit später
befindet sich auch schon der ehemalige IC Champ wieder im
Kampfviereck. Sofort folgt ein weiterer Pinversuch.
ONEEEEEEEEEEEE
TWOOOOOOOOOOOOOOOO
THREEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE
NO!!!
KICK OUT!!!
…
erneut der
Kick Out! Das kanns doch nicht sein… oder?
Der
Doc deutet nun an, dass er Schluss machen will. Er zieht
sofort ZK wieder zu sich hoch. Lionel Jannek dreht förmlich
durch, denn sein Partner ist nicht dazu in der Lage
irgendetwas zu zeigen. Sind das die ganzen Nachwirkungen der
vergangenen harten Matches!? Die Aktionen, die er gegen Drake
Infinity einstecken musste, waren schier unglaublich, danach
kam Johnboy Dog, der fast das ganze Match dominierte, Zereo
Killer aber einen Überraschungssieg einfahren konnte…
und nun das? Der Start dieses Matches konnte nicht übler
laufen! MacKenzie lies sich überrumpeln und rannte
direkt in den Finishing Move von Dr. Dick… der aber
nicht zum Sieg führte… Doch nun ist sich der
Frauen-Arzt sicher, dass die finale Aktion des Matches folgen
wird… Er setzt Zereo Killer auf das oberste Seil…
steigt hinterher und… setzt ihn sogar auf den
Ringpfosten!
Pete:
„Ich habe wirklich Schiss was hier passieren wird!“
Sven:
„Sieh dir nur mal Jannek an! Der flippt auch aus und
will seinen Partner nahezu wachbrüllen!“
Pete:
„Ja, mit solch einem sorgenvollen Gesicht hab ich
unseren Österreicher selten gesehen.“
Der
Doc steht nun auch auf dem obersten Seil und… er
deutet an, dass er seinen alten Finisher vom Top Rope bringen
will!
Sven:
„Soll das der Incurability-Brainbuster vom obersten
Seil werden?“
Pete:
„Holy Shit, wenn hier nur einer der Beiden ansatzweise
das Gleichgewicht verliert, kanns für Beide ganz übel
enden!“
…
Der
erste Versuch MacKenzie hochzuhieven… scheitert…
Einige Fans kreischen und wollen gar nicht hinschauen…
doch der Doc hat ZK wieder richtig abgesetzt… sein Fuß
hat Kontakt mit dem Ringpfosten… Gott sei Dank! Für
den Kalifornier hagelt es nun Faustschläge in die
Magengegend! Beinahe verlieren Beide das Gleichgewicht, doch
irgendwie können sie sich gegenseitig stützen, dass
sie nicht in das Unglück stürzen… der Doc
wischt sich den Schweiß von der Stirn als wolle er
sagen „da haben wir nochmal Glück gehabt“!
Doch
genau in diesem Moment ist Zereo Killer da! Er platziert ein
Bein hinter Dr. Dick und schafft es irgendwie mit letzter
Kraft den Frauen-Arzt zu schultern! Er hat ihn in der Reverse
Attitude Adjustment Position auf dem obersten Seil!
Pete:
„Was zum Teufel ist denn das für ein Bild!?!?!?
Zereo Killers Beine! Eins auf dem Ringpfosten, das Andere
halb auf dem Ringpolster, halb auf dem Ringseil, doch er hält
das Gleichgewicht! Er hat Dr. Dick geschultert! Zum Reverse
Attitu…“
Sven:
„THE BIG HIT VOM TOP ROPE!!!!!! ICH FASS ES
NICHT!!!!!!!!!!!!!
Und
das kann wirklich keiner glauben, was hier gerade passiert
ist!!! Sven hat vollkommen euphorisch, vollkommen zurecht
Pete rüde unterbrochen! Zereo Killer zeigt seinen THE
BIG HIT 2.0 VOM TOP ROPE GEGEN DR. DICK!!!
…
Und
noch besser!!! In einer schnellen Bewegung nach dem extremen
Aufprall kann Zereo Killer sogar pinnen, indem er die linke
Handfläche auf den Brustkorb des Frauen-Arztes legt!
ONEEEEEEEEEEEE
TWOOOOOOOOOOOOOOOO
THREEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE
DING
DING DING!!!!!!!!!!!
Die
Zereo Army rastet aus, aber auch Lionel Jannek kann es nicht
glauben! Zereo Killer hat das Match durch eine einzige Aktion
gewonnen, als man allerdings schon längst dachte, dass
es nur noch eine Frage der Zeit sei, bis er diese
Auseinandersetzung verliert!!! Was für ein Kampf! Die
Musik von UNRIVALED wird gespielt, aber keine Regung beim
Sieger! Lionel Jannek ergreift die Initiative und greift nach
dem linken Bein seines Partners… und zieht ihn zu sich
nach draußen!
LJ
stützt ZK und deutet auf ihn, dass er gewonnen hat! Das
Publikum jubelt den Anführer der Zereo Army zu. Der
Österreicher deutet auf sich, auf Zereo Killer, auf die
beiden Tag Team Gürtel! Im Ring liegt immer noch ein
geschlagener, regungsloser Dr. Dick!
…
Sven:
„Was für ein Match, was für eine Intensität!“
Pete:
„Dieses Match hatte alles! Überraschungsmomente!
Aktionen, die wir in dieser Form noch nie gesehen haben, ein
Rope Break, welches es in dieser Form auch noch nie gegeben
hat und…“
Sven:
„Der wahrscheinlich härteste The Big Hit in der
Geschichte des Wrestlings!“
Pete:
„Ich bin sprachlos… hoffentlich kommt jetzt
Werbung, ich muss mir meinen Schweiß von der Stirn
wischen.“
Sven:
„Und ich muss aufs Klo!“
Ein cremiger Teig wird vom
Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben
die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine
Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder
durchfahren wird.
Von oben rieseln plötzlich
kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie
vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse
vergraben.
Aus dem Off ertönt die Stimme
einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in
das Mikrofon.
Schokoladig...
Die Schokosplitter hören auf
zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße
Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.
Cremig...
Und wieder beginnt das Rieseln.
Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an
Haselnüssen regnen in den Teig.
Nussig...
Fließend geht das Bild über.
Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen
Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener
Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft
einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht
und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...
Das
Ergebnis...
Wieder verschwimmt das Bild und
statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer
Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das
Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem
ganz anderen Tonfall...
Alex: Pi-Pie.
Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine
logische Konsequenz.
Und wie man es aus sämtlichen
Pharmazie-Werbungen kennt, so gibt auch hier eine weitere
unbekannte Stimme noch eine abschließende Erklärung.
Stimme:
Pi-Pie passt auch bestens begleitet von Schwanenburgunder.
Im
Ring befindet sich die schon übliche Dekoration für das
vielleicht letzte Dog’s Inn in der GFCW-Geschichte –
aber so genau weiß man das ja nicht. Doch die Musik, die zu
dieser Deko erklingt, scheint die Zuschauer eher zu überraschen.
Denn es ist
Skillet, das die Boxen für sich erobert und damit weiß
man, dass entweder mit Daniel oder aber auch Tyler zu rechnen ist
– und tatsächlich steht nach einem ganz kurzen Moment
auch Daniel im Ring. Der junge Mann scheint sich, mitsamt dem
beim Fight Club abgeguckten mausgrauen Hoodie aber im Ring
ziemlich wohl zu fühlen und wirkt ziemlich gelassen,
wenngleich ein wenig ehrfürchtig vor der Kulisse, über
deren Bestandteile er vorsichtig mit der Rechten streicht,
während er in der Linken den allfälligen Schallwandler
beherbergt, der sicher gleich zum Einsatz kommen wird.
Ein
wenig verloren steht er da, hebt aber schließlich das
schwarze Gerät ans Gesicht und tut das, was er eigentlich
verdammt gut kann: Sprechen!
Daniel:
„Ihr seid eine verdammt geile Kulisse hier! Und weil
verdammt geile Kulissen besonders geile Jungs brauchen, bin ich
heute Euer Gastgeber im Dog’s Inn – und bringe Euch
den besten Gast, den man im Dog’s Inn nur haben kann: Den
Hund himself, den Showstopper, den Meister aller Chops: JOHNBOY!
DOOOG!“
Das wirkt und
tatsächlich brandet Jubel auf, als sich schon so kurz nach
Ankündigung Mark Crozer mit A Night Like This, vielleicht
zum vorletzten Mal, aus den Boxen schält und sachte durch
die Halle flirrt. Und da steht er auch schon auf der Rampe. Nicht
Mark Crozer sondern der, den man Johnboy Dog nennt. Seit vielen
Jahren schon. Und ohne den die Welt eine andere sein wird,
irgendwann, wenn es ihn nicht mehr gibt.
Es ist ein
Cordsakko das er trägt und das wohl endlich mal ein
Kleidungsstück ist, das zu seinem Alter passt. Die passende
Hose lässt ihn fast wirken wie aus der Zeit gefallen, doch
der Blick, mit dem er die Rampe hinunterblickt, ist voller
Energie. Selten hat man ihn so von sich überzeugt gesehen.
So schreitet er dynamisch die Rampe herab und nimmt Anlauf, um –
das passt so gar nicht zu seiner Kleidung! – in den Ring zu
sliden, was glücklicherweise ohne große Blessuren
gelingt.
Im Ring lässt er sich von Daniel den
Schallwandler geben und in der Ringecke feiern, was tatsächlich
passiert. Die ersten Schweißtropfen auf der Stirn zeigen
die Anspannung unter der dieser Mann steht – und die wird
nicht weniger, als er zu sprechen beginnt.
Johnboy
Dog: „Witam
Katowice!” Dafür
gibt es einen kleinen Ehrenapplaus, den er mit glühenden
Wangen nur zu gern mitnimmt. Johnboy
Dog: „Ich freue mich verdammt, hier zu sein – ich war
seit mindestens zehn Jahren nicht mehr hier und weiß doch,
wie freundlich und cool Ihr seid!” So,
jetzt aber mal genug geschleimt, mein Herr! Und das sieht der
Hund auch ein, denn er kommt auch gleich zur Sache. Johnboy
Dog: „Jeder von Euch hat sicher die letzten Wochen
verfolgt. Meine Worte. Die Worte der anderen. Die letzte Show.
Das Match gegen Zereo Killer. Den Ausgang.” Etwas
leiser wird er nun, bleibt aber hochkonzentriert. Johnboy
Dog: „Ich hatte ihn am Boden. Am Boden deshalb, weil ich
fix war. Und er sich verzettelt hatte. Zu arrogant, zu
überheblich, zu selbstsicher war. Und dann....” Ein
Seufzer verlässt den Hund, während eine kurze
Darstellung auf dem Tron noch einmal zeigt, wie Zereo Killer den
Hund klassich ausgekontert und bis drei auf der Matte gehalten
hat. Der Hund sieht schon ein wenig nachdenklich aus, aber er
klingt anders. Eindrücklicher, zielstrebiger. Johnboy
Dog: „Ich lasse das nicht auf mir sitzen, Mike. Du hast
mich vorgeführt wie einen Schuljungen und-” Weiter
kommt er nicht, denn Daniel – der sich auf eine der
Ringecken gesetzt hatte – steht neben ihm und legt ihm die
Hand auf die Schulter. Daniel:
„Stop! Du vergisst gerade, dass das hier das Dog’s
Inn ist und keine Beichtstube.” Der
Hund wirft einen Ja-und?-Blick auf den Spross. Daniel:
„Ich bin heute der Gastgeber wie du weißt – und
ich habe weitere Gäste, die dir nur zu gut bekannt sein
dürften!” Tatsächlich
bringt der Blick auf den Tron Klarheit....
Auf
der einen Seite Klarheit, auf der anderen Seite auch ein wenig
Verwirrung. Es erscheint das Logo von Zereo Killer, nicht von
UNRIVALED!
WAKE
ME UP
Dröhnt
es durch die Hallen und auch die Crowd in Polen weiß ganz
genau was nun passiert! Die Halle wird verdunkelt und zahlreihe
blaue Scheinwerfer irren durch das ausverkaufte Haus, ehe sie
sich zu einem riesengroßen Spotlight auf der Entrance Stage
zusammenschließen. Längst hat sich ein dichter Nebel
aufgetan. Plötzlich ist eine Silhouette zwischen all den
Lichtern und dem Nebel zu erkennen. Die GFCW Crowd beginnt schon
ziemlich frenetisch auszurasten... Ja, es ist Zereo Killer, der
am heutigen Abend bereits ein Match bestritten hat! Und das auch
erfolgreich! Mr. #ISGI trägt zwar noch seine Wrestlinghose,
hat aber ein UNRIVALED-T-Shirt angezogen und sich den Rest der
schwarz-goldenen Gesichtsfarbe abgemacht.
Unter
tosendem Jubel marschiert er die Rampe runter, klatscht dieses
Mal nicht mehr mit den Fans ab, denn dieses Ritual hat er bereits
hinter sich. Schnell entert er den Ring, blickt Daniel, aber vor
allem seinem alten Herren, mit einem überlegenen Grinsen ins
Gesicht.
Er
lässt sich vom Zeitnehmer ein Mikrofon zuwerfern, welches er
gekonnt aufgefangen hat und stellt sich in die Mitte des Ringes.
Langsam geht das Licht wieder an, das Zereo Killer – Theme
wird ausgefadet und Mike hebt das Sprechgerät zu seinen
Lippen...
Doch
bevor er etwas sagt, staunt er nicht schlecht, nickt mit dem
Kopf, dreht sich im Ring umher und begutachtet die Dekoration des
Dog’s Inn.
Zereo
Killer: „Ich muss schon sagen... diese Dog’s Inn –
Showeinlagen waren und sind immer wieder etwas Besonderes.”
MacKenzie,
aber auch das polnische Publikum, beginnen zu klatschen.
Zereo
Killer: „Gefällt mir wesentlich besser, als diese
obszöne Show, die der Dr. Dick während seiner E.f.A. –
Show veranstaltet...”
Auch
wenn es der Doc im Augenblick alles Andere als leicht hat...
irgendwie stimmts schon...
Zereo
Killer: „Dennoch... wir werden alle gemeinsam dieses Dog’s
Inn zu einem besonderen Dog’s Inn machen, denn es wird
vermutlich das letzte sein, welches dieser liebenswerte bissige
Hund als aktiver Wrestler machen wird...”
Er
stellt sich zwischen Daniel und dem Mann, der schon bald seine
Karriere an den Nagel hängen wird...
Zereo
Killer: „Sorry, dass ich mich jetzt hier so dazwischen
dränge... aber ich glaube, dass das Bild ganz gut passt...
Zu meiner Linken steht die Vergangenheit... in der Mitte –
ich – steht die Gegenwart, zu meiner Rechten eventuell die
Zukunft!”
Wieder
schaut er zwischen den Beiden hin und her, die regelrecht
versteinert bleiben und (noch) nichts dazu sagen wollen.
Zereo
Killer: „Doch heute geht es nicht um die Zukunft...”
Und
genau deshalb dreht er Daniel den Rücken zu und wendet sich
Johnboy Dog.
Zereo
Killer: „Sondern widmen uns dem Mann, der dem aktiven
Wrestling schon bald den Rücken kehren wird... und somit zur
Vergangenheit wird!”
Hört
sich ein wenig hart an... ist das... respektlos?
Zereo
Killer: „Du bist und bleibst einer der besten Wrestler,
gegen die ich jemals angetreten bin, aber du klingst ziemlich
sauer, wenn ich das richtig interpretiere... Ja... ich habe gegen
dich letzte Woche gewinnen können... aber es war einfach nur
Glück... du hattest mich mit deinem Superkick... irgendwie
war es mir möglich dich einzurollen und dich zu
überraschen... hättest du dort rausgekickt... hätte
ich niemals ne Chance gehabt ins Match zurückgekommen... das
du absolut im Griff hattest, zum größten Teil! Ich
will dir sagen, dass ich dich respektiere, für immer! Es mag
zwar sein, dass du als aktiver Wrestler schon bald aufhörst,
doch die Menschen werden niemals aufhören an dich zu denken.
Auch ich werde niemals aufhören an dich zu denken! Du bist
ein tolles Beispiel, dass man, solange man kann, solange man das
Herz dazu hat, immer weitermachen soll!”
Zereo
Killer und die Fans... aber auch Daniel beginnen zu klatschen!
Auch JBD zieht es ein wenig die Lippen in die Horizontale und
will sich dazu äußern. Er hebt das Mikro zu seinen
Lippen und...
...und
plötzlich wird er je unterbrochen. Denn „Had Enough”
von Breaking Benjamin ertönt. Die Einmarschmusik von Lionel
Jannek, Zereo Killers Co-Champ und Partner. Dieses Theme haben
wir schon lange nicht mehr gehört, denn in den letzten
Monaten kam dieser Mann, wie selbstverständlich, zur Musik
seines Tag-Teams heraus. Der Österreicher geht, Titelgürtel
auf der Schulter und im Anzug, ohne große Umwege zum Ring,
lässt sich ein Mikrofon geben und stellt sich ebenfalls
dazwischen...
Lionel
Jannek: „Ok, Ok, genug! Wir habens verstanden! JBD hat ne
tolle Karriere gehabt, blablabla... Aber darum geht es hier doch
nicht oder? Denn wenn es so ist, zieht sich das schon viel zu
lange! Vielleicht bist du ja aber auch so freundlich uns endlich
zu erklären, worum es hier genau geht, bei deinem immerhin
allerletzten ‘Dog’s Inn’...”
Nachdem
er den Namen des Segments ausgesprochen hat, schüttelt er
einmal kurz angewidert den Kopf.
Lionel
Jannek: „Mal ganz nebenbei bemerkt... Ich bin froh, dass es
zum allerletzten Mal ist! ‘Dog’s Inn’... Nen
noch unkreativeren Namen, hättest du nicht finden können?”
Nun
dreht er sich zu seinem Co-Champ, Zereo Killer. Die Fans haben
aber jetzt schon genug gehört, wollen sie doch eigentlich
hören was JBD zum Abschied zu sagen hat. Deswegen buhen sie
auch lautstark.
Lionel
Jannek: „Mike, du musst dich nicht bei ihm entschuldigen...
Was soll diese Lobhudelei? Du hast ihn besiegt, Ende, Aus! Warum
willst du ihn jetzt stärker reden, als er ist? Ich verstehe
nicht was du damit bezweckst...”
Er
setzt das Mikro kurz ab und stellt Zereo, achselzuckend,
scheinbar nochmal unter 4 Augen weitere Fragen... Dann hebt er
das Mikro wieder...
Lionel
Jannek: „Moment! Ich glaube ich verstehe... Vielleicht...
siehst du ja nun auch endlich ein, dass weder JBD noch Crutch
würdige Gegner für Title Nights sind! Deshalb willst du
den armen JBD trösten und ihn aufmuntern! Ihn besser
dastehen lassen in seinen letzten Talkshow-Minuten, als er es
wirklich ist! Mike... Come on! Lass das! Du hast ihn klar
geschlagen! Jeder hat gesehen wer besser ist!”
Grinsend
tippt er mit dem Zeigefinger, bestätigend, auf Zereos
Titelgürtel. Dieser steht gerade zwischen den Fronten und
weiß nicht so genau was er davon halten soll. Auf der einen
Seite findet er LJs Worte überhaupt nicht in Ordnung, auf
der anderen Seite ist es immerhin sein Team-Partner... LJ deutet
auf ZK.
Lionel
Jannek: „Ich meine... überlegt einmal: Dieser Mann
hier ist in diesem Jahr bei JEDER VERDAMMTEN WAR EVENING im Ring
gestanden! Der MVP der GFCW! Vor kurzem sogar noch in einem
heftigen Match mit dem World Champion! Und auch heute hat er sich
wieder gegen einen Ex-Champ durchgesetzt! Tja, mein Einfluss
macht es möglich!”
LJ
lächelt selbstzufrieden, während fast alle Daumen der
Fans in der Arena kollektiv nach unten gerichtet sind.
Lionel
Jannek: „DAS sind die Dinge über die gesprochen werden
sollten!”
Er
wendet sich wieder JBD zu.
Lionel
Jannek: „Es ist an der Zeit, dass du und Crutch einsehen
solltet, dass ihr einfach kein Titelmatch verdient habt! Warum
auch? Ihr habt euch verkalkuliert... ihr wart auf dem Weg zu
Title Nights und habt euch auf ein Ziel fokussiert, das für
euch utopisch weit weg war! Und was kam dabei heraus? Ihr steht
jetzt überhaupt ohne Match da...”
LJ
rückt seinen Titelgürtel auf der Schulter zurecht, als
würde er andeuten wollen, dass er und ZK zwar auch kein
Match haben aber immerhin die Titel.
Lionel
Jannek: „Aber genug davon... Sonst nimmt das hier gar kein
Ende mehr! Ich schließe mich den Worten meines
Team-Partners an! Aus Respekt!”
Pete:
„Ja, bitte! Das wäre das Mindeste!”
Lionel
Jannek: „Ja, aus Respekt! Aus Respekt vor meinem Partner,
nicht vor dir!”
Pete:
„...Ich fass’ es nicht...”
Lionel
Jannek: „Johnboy Dog... Du hattest eine schöne, lange
Karriere... Blöd nur, dass dein letztes Match nicht bei
einem PPV stattfinden wird... Noch blöder, dass du dieses
letzte Match auch noch verloren hast... Am Blödesten, dass
du verloren hast, obwohl du es eigentlich dominiert hast!”
Sven:
„Shit happens...”
Pete:
„Hörst du wohl auf!”
Lionel
Jannek: „Ich gratuliere dir trotz allem zu deinen Erfolgen!
Immerhin hast du ja alles... na ja, FAST alles erreicht...”
???:
„Wer hätte das gedacht?”
...tönt
es aus dem Mikrofon. Die Stimme ist bekannt. Als die Person, zu
der die Stimme gehört, die Bühne betritt, bricht Jubel
aus, immerhin handelt es sich um Jason Crutch, der mit den
„Crutch-o-Maniacs” doch immerhin keine kleine
Fangemeinde aufgebaut hat. Der Oberpollinger schreitet
entschlossen die Rampe hinab und entert das Geviert. Dabei baut
er sich vor dem genervt drein blickenden Lionel Jannek auf.
Jason
Crutch: „Wer hätte gedacht, dass du doch so verändert
hast? Ich meine, mit Verlaub, Lionel Jannek, du bist immer noch
dasselbe arrogante Arschloch wie beim letzten Mal, das ist
gleichgeblieben. ABER...aber damals warst du wenigstens ein
Arschloch mit Arsch in der Hose, du verstehst?”
Jason
Crutch lässt die Worte wirken und genießt die Reaktion
in Lionel Janneks Gesicht. Der Begründer der Crutch-o-Mania
kann die Augen gut hinter der schwarz verspiegelten Sonnenbrille
verbergen, sonst würden wir das Feuer darin sehen können.
Jason
Crutch: „Du willst uns allen ernstes ein Titelmatch bei
Title Nights verweigern mit der Erklärung, Johnboy Dog und
ich hätten keine Chance auf die Tag-Team-Titel verdient? DAS
ist also das große Argument? Und das aus dem Munde von dem
Superior One?”
Wieder
setzt er das Mikrofon ab und eine verständnislose Miene auf.
Bei den Fans in der Halle wird es unruhig, während sich
Johnboy Dog bereits partnerschaftlich an Jason Crutchs Seite
gestellt hat. Crutch ist aber – wohl noch lange –
nicht fertig.
Jason
Crutch: „Du bist der Mann mit den tausendundeinen
Spitznamen! Du bist ein gottverdammter Triple Crown Sieger! Du
bist der Mann, der innerhalb eines Jahres seit seinem Debüt
hier in der GFCW soviel erreicht hat wie sonst niemand! Früher
hast du deinen Worten Taten folgen lassen! Und nun...nun stehst
du hier in diesem Ring, inmitten dreier weiterer ehemaliger
Heavyweight-Champions – mehr Gold innerhalb eines Ringes
geht derzeit wohl nicht! – und verwehrst uns, diesem Mann
hier...”
...er
deutet auf Johnboy Dog...
Jason
Crutch: „...und vor allem der gesamten GFCW-Galaxy den
Titleshot ‘weil wir sie nicht verdient hätten’??
Ihr habt während des Tag-Team-Titelturniers JEDES VERDAMMTE
TEAM in dieser Liga besiegt! Ihr habt bewiesen, dass ihr die
Nummer 1 der Tag-Team-Division seid – deswegen tragt ihr
die beiden silbernen Burschen bei euch! Es wäre also an der
Zeit, nach vorne zu blicken. Sich der nächsten
Herausforderung zu stellen – Johnboy Dog und mir!”
Crutchs
Blick bleibt zunächst auf Lionel Jannek haften. Dann dreht
er ab, tut zwei Schritte und spricht dann, auf das oberste
Ringseil gestützt, zu den Fans.
Jason
Crutch: „Weißt du, manch einer hier könnte
behaupten, du hättest einfach SCHISS!”
Ein
Raunen im Publikum, Beifall bei den Crutch-o-Maniacs und den
Hundefans. Dann dreht sich Crutch wieder zu LJ um.
Jason
Crutch: „Ich hätte eher gedacht, du hättest das
Format, um mir und Johnboy Dog das Maul zu stopfen! Wenn wir die
Chance nicht verdient hätten, so wie du es nennst, dann
könntest du JBD und mich innerhalb 5 Minuten bei Title
Nights abspeisen, richtig? Ihr könntet uns vernichtend
schlagen! Uns demütigen! Doch du versteckst dich hinter
Worten!”
Crutch
gerät in Fahrt, sieht in das Gesicht von Lionel Jannek. Doch
er lässt ihn NOCH nicht antworten. JC setzt das Mic nochmal
an – und spricht lauter und intensiver, während er,
ohne den Blick von LJ zu nehmen, auf ZK deutet.
Jason
Crutch: „Er würde ohne mit der Wimper zu zucken dem
Titelmatch zustimmen! Er scheut keinerlei Herausforderung! Ihm
ist es egal, ob jemand das Titelmatch ‘verdient’ hat
oder nicht! DU hingegen bist nichts weiter, als ein Heuchler!”
Er
wird lauter.
Jason
Crutch: „Ein Lügner!”
Noch
lauter!
Jason
Crutch: „Eine kleine...”
Lauter...
Jason
Crutch: „...ängstliche...”
LAUTER!
Jason
Crutch: „BITCH!!!”
Hier
ist es nun Zereo Killer, der sich zwischen die Fronten stellt,
bevor es zur Eskalation kommt, die in wenigen Sekunden wohl
ausgebrochen wäre... doch er scheint es alleine mit den
Beiden nicht ganz aufnehmen zu können. Ironischerweise kommt
ihn genau hier Johnboy Dog zu Hilfe und versucht ebenfalls die
beiden Streithähne zu trennen. Ja, Beide kümmern sich
um ihre jeweiligen Tag Team Partner und verschanzen sich jeweils
in der gegenüberliegenden Ringecke... dann ist es endlich
der alte Hund, der die Initiative ergreift und das Wort erhebt.
Lionel
Jannek: „Crutch...”
Ohne,
dass eigentlich jemand damit gerechnet hat, hat der Österreicher
das Wort wieder ergriffen. Seine ernste Miene formt sich langsam
zu seinem bekanntwn fiesen Grinsen.
Lionel
Jannek: „Diese Hilflosigkeit, die da aus dir spricht...
Herrlich! Ich genieße es! Diese Beleidigungen, diese
Provokationen... das ist deine hilflose Art, um mich um eine
letzte Chance anzubetteln!”
Er
blickt Crutch, enttäuscht kopfschüttelnd, an.
Lionel
Jannek: „Willst du JBD das wirklich antun? Dass er
tatsächlich ZWEI Niederlagen hintereinander, vorm
Karriereende, einstecken muss? Nur weil du dich mit der Wahrheit
nicht anfreunden kannst?”
Crutch
verzieht keine Miene, als ihn LJ, zufrieden grinsend,
konfrontiert.
Lionel
Jannek: „Du brauchst wirklich einen Denkstempel, oder?
Damit du es nicht nur einmal, sondern zweimal vor Augen geführt
bekommst, dass ihr es nicht wert seid... und wäre es nicht
die letzte War Evening vor Title Nights, dann würdest du
nach DIESER Niederlage bestimmt noch ein DRITTES Mal den Beweis
brauchen!”
Die
polnischen Fans zeigen wieder ihre Unzufriedenheit. LJ wartet
aber einfach bis er weiterreden kann. Er hat Zeit.
Lionel
Jannek: „Weißt du was? Na schön! Wenn der alte
Hund alle seine Knochen mitgebracht hat und die medizinische
Freigabe bekommt, dann steig ich heute noch einmal gegen ihn in
den Ring! Letzte Chance! Um ein Titelmatch bei Title Nights!
Einfach nur um dir, noch einmal, zu beweisen, dass ich Recht
hatte!”
Jubel
in Polen! Also bekommt JBD doch noch eine Chance, um sich ein
Match um die Tag-Team-Titel bei Tiutle Nights zu sichern! LJ hebt
noch einmal mahnend den Zeigefinger vor Crutch und JBD. Lionel
Jannek: „Aber! Danach will ich kein Gewinsel mehr von euch
beiden hören! Wenn JBD heute verliert, dann ist es vorbei
mit eurem Team! Ende, Schluss und Aus!”
Damit
lässt er das Mikrofon fallen und verlässt den Ring in
Richtung Backstage. Schließlich muss er sich jetzt auf ein
spontan angesetztes Match vorbereiten. Der Hund schaut ihm
hinterher und hebt noch einmal den Schallwandler, sich so
äußernd, dass auch LJ kurz innehalten muss. Johnboy
Dog: „Es freut mich, dass du denkst, es würde ein
Spaziergang. Das wird es nicht. Es wird ein Ritt, Lionel. Und ein
kleiner Vorgeschmack auf das, was kommt! Aber sonne und suhle
dich ruhig in deinem Selbstbewusstsein – denn du wirst es
brauchen! Nach heute Abend wirst Du nicht mehr derselbe Lionel
Jannek sein....” Ein
irres Lachen des Hundes folgt, doch da ist Jannek tatsächlich
schon verschwunden, während Zereo Killer und Jason Crutch
bedeutungsschwangere Blicke austauschen.
Werbung.
Auf
der Leinwand erscheinen nun Bilder von Matches gepaart mit
Einblendungen von Rob Gossler
Moshdrop
von Rob Gossler!
Rob:
Aus dem Abfall in die Massen!
Pogosplash
von Rob Gossler gegen Zwei Wow!
Alkohol…..
Rob
Gossler liftet an einem Kneipentresen ein Bier.
Da
ist Rob Gossler und schlägt seinen Gegner mit einem Stuhl
nieder.
Kampf!
Und
wie aus dem nichts steht Rob Gossler wieder auf den Seilen und
zeigt seinen Pogosplash!
…und
Alkohol!
Rob
spritzt wild mit einer Bierdose am Entrancebereich einer Halle um
sich.
Perfekte
Körperhaltung für den Moshdrop und da kommt er auch
schon
Kampf
und Alkohol
Pete: „Und nun erwartet uns das schon
vor zwei Wochen geplante Announcement vom Macho Jim Boy Joe“
Sven:
„Ja, wir erinnern uns – Contrast Collision griff ein
und beendete vorzeitig den Monolog von Double J“
„SHOOOOOOW
TIIIMEEEE BOOOOOOAAAAAY!“
Pete:
„Erfreut sieht er jedenfalls nicht mehr aus.“
Die Miene von
Double J ist versteinert. Seine Brille kaschiert hier nur das
Blaue Auge vom Sturz des White Outs letzte Show.
Mit einem
Klappstuhl in der einen und einem Mikrofon in der anderen Hand
stampft er zum Ring.
Aufgeklappt
lässt er sich in der Ringmitte auf den Stuhl fallen und
wartet bis sein Theme leiser wird.
Jim
Boy Joe: „Ich hoffe ihr seid zufrieden Contrast Collision!
- Mir ist die Lust auf Title Nights vergangen. Ich werde NICHT
bei Title Nights aufkreuzen. Toll!“
Atmet kurz ein.
Und aus.
„Wie dem auch sei. Ich bin hier um
das Anzukündigen was ich schon vor Zwei Wochen tun wollte
bis man mich so dreckig angriff und unterbrach. Ich weiß
auch nicht ob ich auch noch lust hab es hier anzukündigen.
Ich will Sicherheit darüber das Contrast Collision NICHT
mehr hier im Gebäude ist. Solange ich diese nicht hab
verlass ich weder den Ring...NOCH halte ich meine hoch wichtige
Ankündigung...“
Den Fans scheint
es nicht zu gefallen.
„Buht
so laut ihr wollt. Ich habe nie einen Zloty auf euch
Gesellschaftlichen, mir unter-kategoriesierten, meine Stiefel
Putzenden....
Die Fans werden
Laut – endlich erlöst man sie
Pete:
„Rob Gossler? Dass habe ich wirklich nicht kommen sehn.“
Sven:
„Hat man auch schon länger nicht gesehen den Kerl.
Tatsächlich
erscheint Rob Gossler auf der Bildfläche und marschiert,
ebenfalls mit einem Mikro bewaffnet, auf den Ring zu. Seine miene
ist angesäuert. Sein Bildschirmcomeback ist wirklich nicht
von guter Laune gekennzeichnet.
Rob:
„Muss ich mir das wirklich anhören? Ich habe sowieso
keine Lust zu arbeiten und wenn ich dann auf der Arbeit so einem
Kerl zu hören muss ist dass wirklich….eine Zumutung.
Der Macho sieht
beleidigt um sich
Rob steigt durch
die Seile und steht nun direkt vor seinem Kollegen.
Die Leute wollen
dich nicht hören, geschweige denn sehen, Sideways zieht es
vor sich in den USA zu vergnügen und Contrast Collision tun
bereits ihr Bestes um deine Redezeit zu begrenzen. Ich weiß
eigentlich gar nicht wer dich eigentlich noch vor der Kamera
reden lässt. Wer genehmigt so einen misst eigentlich? Du
stehst mit deinem Gelaber sogar auf der Card als wäre es
irgendwie von Bedeutung. NEWSFLASH: Ist es nicht!“
Mit einer
gespielt traurigen Mine kommentiert er JBJs Auftreten.
Du
trittst nicht bei Title Nights an? Buhuuu was sol denn nun aus
dem PPV werden ohne den „Macho“? Die Welt ist ein
Jammertal! Buhuu!“
„Also...
hör mir zu PUNK.... was machst du hier? Lässt dich ewig
nicht blicken und nun kreuzt du hier auf um den Mann zu
unterbrechen der aus Wrestling Kunst macht? Mich? Wieso gehst du
nicht in deine Gruft von Skaterpark... und lässt mich das
machen was du so vermeidest... Arrrrbeit! - HaaaaHAhaahaa!“
Ernst tritt Rob
Gossler einen weiteren Schritt auf JBJ zu.
Rob:
„Sideways mag gegen dich nicht kämpfen wollen…..ich
schon nur, um es endlich zu beenden.“
Jim
Boy sieht lächelnd umher... „Oh
Boy... bringt den Ref!“
Pete:
„warte sagte nicht Joe noch er sei nicht in der Verfassung
zum Wrestlen im Moment?“
Sven:
„und das hast du ihm geglaubt? Mich wunderts das er
überhaupt zusaaaa....“
Ein gewaltiger
Tritt unter der Gürtellinie von dem Macho an Gossler
unterbricht den Kommentator.
Sven:
„soviel dazu...“
Fade out
Singles
Match:
Rob
Gossler vs. Jim Boy Joe
Referee: Guido Sandmann
Pete:
„GFCW Galaxie wir sind hier wieder zurück aus der
Pause! Wie wir sehen sind wir mitten im Match und Gossler
schnürt Joe die Luft mit einem Chinlock ab!“
Der Macho wedelt um sich...
Kein Seil in der nähe aber der Schwung löst den
Griff leicht und Jim Boy kann sich raus winden – doch
Gossler legt nach und stürzt sich auf Joe um ihn mit
kräftigen Schlägen zu bearbeiten.
Der Ref zählt -
1....2...3...4...Gossler wendet
sich ab. Joe, so gewitzt wie er ist, sucht den Abstand und
verkriecht sich vorerst unter das unterste Seil.
Pete:
„Uuund Gossler hat nicht genug, er packt sich den Macho
an seinen schönen gelockten Haaren und zerrt ihn auf
seine Beine.... Hot Shot Konter von Jim Boy, der Macho hat
Zeit!“
Rob taumelt ein paar Schritte
in die Ringmitte und hält sich die Kehle, das gibt Joe
Zeit um auf das Oberste Seil zu klettern...
Sven:
„Sehen wir hier den Diving Elbow Drop? - Ja er
Spriiiingt....
Aber RB fängt ihn mit
einem Mid Air Drop Kick ab! Wunderschön für den
Hardcore Wrestler!“
Nun sind beide am Boden und
winden sich. Rob ist schneller und kriecht zum Seil –
zieht sich am mittlerem hoch.. der Macho folgt ihm nun auch..
Beide stehen – wackelig,
aber sie stehen. Blick in die Augen uuund nun folgt der
klassische Schlagabtausch!
Sven:
„Gossler mit dem Schlag! Der Macho feuert mit einem
Elbow zurück! Gossler! Joe! Schlag! Elbow!... Es wird
immer schneller.... Beide prallen förmlich von einander
ab... der Hamburger im Seil... rebound... MOSH DROOOOOP
VOOON GOSSLERR!“
Pete: „Er
kann den Sack jetzt zu machen fürs Cover... aber... was
macht er? Er pinnt ihn ja gar nicht?? Oh Sven...“
Sven: „Er
klettert auf das oberste Seil! Das sieht nach dem Pogo Splash
aus!“
Gossler macht eine Handgeste
die wohl definitiv nicht Freundlich gemeint ist in Richtung
Joe...
ER SPINGT!
POGO
SPLAAAASH!
Nein!
Jim Boy Joe rollt sich aus den
Ring und klatscht auf den Hallenboden – Gossler
parallel auf den Ringboden.
Sven:
„Wie zu erwarten... der „Macho“ flüchtet!
Er kriecht davon!“
Pete:
„Und Gossler kann nichts tun, er liegt noch nichts
wissend im Ring. Der Referee zählt zum Count Out an...
wir sind bei 4!“
Am Rampen ende angekommen setzt
sich die Rampensau auf und grinst in den Ring zu Gossler und
den Zuschauern. Er hat das Match nicht mehr vor wohl weiter
zu bestreiten.
Aufgerappelt verneigt er sich
und verschwindet hinter dem Minitron. Gossler sitzt im
Schneidersitz in der Ringmitte und Schüttelt fast schon
angewiedert im Ring und lauscht weiter dem Count des Refs
welcher bei 8 ist.... 9.... 10 DING DING DING!
Sven:
„Ja... so wollte wohl Rob Gossler sein Jahr nicht
beenden. Aber es ist immerhin ein Sieg.“
„Sieger
per Count Out, Rob Gossler!“
Fade out
Wir
sehen ein Football-Feld. Kleinkinder zwischen acht bis zehn
Jahren trainieren hier. Flashige Musik aus den 80er Jahren
unterstreicht das ganze Bild.
Dann
sehen wir einen der kleinen Racker, der gegen die Offense der
Gegner keine Chance hat. Die Offense rennt gegen ihn an –
und drückt ihn zu Boden.
Ein
weiterer Versuch der Offense. Die rennt an – und der kleine
Racker wird wieder zur Seite gestoßen, die Offense bricht
durch.
Beim
nächsten Snap dasselbe Bild: Die Offense rennt an –
der kleine Racker stemmt sich dagegen an. Aber wieder vergeblich:
Er wird wie eine Feder zur Seite gewischt, die Offense bricht
durch und erzielt einen Touchdown.
Während
die Offense den Touchdown feiert, geht der kleine Racker auf die
Auswechselbank, nimmt seinen Helm ab und pfeffert ihn zu Boden.
Dann setzt er sich enttäuscht auf die Bank, beugt sich nach
vorne, legt die Ellenbogen auf die Knie und stützt mit
seinen Händen den Kopf.
Plötzlich
zoomt die Kamera heraus. Und neben dem kleinen Jungen sehen wir
plötzlich Jason Crutch sitzen. Der Oberpollinger trägt
Blue Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit roten „US AGAINST
THE WORLD“-Lettern. Die schwarz-verspiegelte Sonnenbrille
auf der Nase, eine Tüte „JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS“ in der Hand guckt er
starr nach vorne. Er stopft sich gerade einige der Chips in den
Mund und blickt knuspernd stur gerade aus. So sitzen sie da.
Jason Crutch, chips-kauend. Neben ihm der kleine enttäuschte
Junge.
Dann
dreht sich Crutchs Kopf wortlos zu dem kleinen Jungen hinüber.
Der Junge sieht auch ihn an. Stumm hält Crutch dem Jungen
die Chipstüte hin. Der Junge guckt ihn zunächst
entgeistert an. Aber Crutch bedeutet ihm mit einer Mimik, dass er
ruhig zugreifen solle. Der Junge greift einmal in die Tüte,
stopft sich Chips in den Mund. Ruckartig kehrt Zuversicht und
Euphorie in sein Gesicht zurück. Noch einmal fasst er in die
Tüte, stopft sich noch eine Handvoll JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS in den Mund.
Man
hört den Schiri pfeifen. Schnitt
Der
Junge steht wieder auf dem Feld. Die Offense der Gegner hat
wieder den Ball. Wie zuvor wird der kleine Racker angerannt. Doch
nun gelingt es ihm: Unterstrichen von einem lauten Knall (der vom
Off eingespielt wird) wird der Gegner zu Boden gerissen.
Beim
nächsten Versuch prallt der Racker wieder auf seinen Gegner
– und kann ihn, erneut unterstrichen von einem gewaltigen
Knall aus dem Off – zu Boden ringen.
Beim
dritten Versuch geschieht sogar das schier unmögliche: Der
kleine Racker geht auf den ballführenden Spieler los (anhand
der Nr. ist es der Quarterback, der selbst einen Run versucht),
macht seine Brust breit, schlägt den Quarterback zu Boden,
schnappt sich sogar selbst den Ball, rennt die restlichen zehn
Meter und erzielt selbst einen Touchdown!
Der
Schiri pfeift.
Schnitt.
Man
sieht, wie seine Teamkameraden den kleinen Racker feiern und
hochleben lassen. Freude pur.
Schnitt.
Wir
sehen Jason Crutch auf der Reservebank sitzen, die Tüte
JASON CRUTCHs
CRUTCHIPS in der Hand, in der anderen einige
der Chips. Er blickt weiter ungerührt starr nach vorne und
kaut JASON CRUTCHS
CRUTCHIPS.
Sprecher
aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
– für den Extra-IMPACT“
CUT
Laura:
“Auf dem Weg zum Ring, mit einem Gesamtgewicht von 190
Kilogramm: Jasper Randall. Drake Ackley. Der Fiiiiight
Cluuuuuub!“
Das
Licht wird dunkel, Nebelschwaden wabern über die Entrance
Stage und der Fight Club tritt auf die Bühne. Und in
gewohnter Manier wandeln die Rekord-Tag-Team-Champions die Rampe
hinab und entern das Geviert.
Und
hier geht die Lasershow des Wahnsinns ab! Unter spastischen
Tanzeinlagen und begleitet von Walter, der Konfetti verteilt,
begeben sich die Gegner zum Ring.
Laura:
„Und die Gegner, mit einem Gesamtgewicht von 180 Kilogramm:
Anthony ‚The Mac‘ Monroe. Derek
‚Flamingo Boy‘ Jones. Die D.E.P.P.N.!”
Dieses
Mal soll es aber nicht ablaufen wie beim letzten Mal. Dieses Mal
soll es keine hinterhältige Attacke geben. Dieses Mal sind
die DEPPN vorbereitet. Dennoch versucht es der Fight Club erneut
und will auf Monroe und Jones noch während derer Entrance
Theme losgehen – aber diese reagieren sehr zur Freude der
Fans rechtzeitig und fangen den FC mit Punches ab! Die DEPPN
drängen ihre Gegner in die Ringseile und befördern sie
mit Clothesline aus dem Ring!
No Holds Barred-Tornado Tag Match:
D.E.P.P.N. (Anthony „Mac“
Monroe & Derek „Flamingo Boy“ Jones) vs.
Fight Club (Jasper Randall & Drake Ackley)
Referee:
Jack Bobo
DING
DING DING
Pete:
„JA! JA! JA! Kann ich nur sagen! Diesmal hat es nicht
hingehauen! Und wir bekommen jetzt hier ein Tornado Tag Match
nach meinem Gusto!“
Die
DEPPN nehmen gleichzeitig Anlauf und befördern sich mit
einem Corkscrew Plancha nach außen auf den Fight Club!
Monroe schleudert Ackley in die Barrikade, Jones schleudert
Randall gegen die Ringtreppe. Und dann setzt es hier Saures:
Headbutts gegen die Barrikade, ein Slam gegen die Treppe.
Whip-in gegen den Ringpfosten, Snake Eyes auf die Barrikade.
Die DEPPN kontrollieren den Fight Club, und die Fans lieben
es.
Da
ist Walter – und er reicht VON IRGENDWOHER – eine
Nagelfeile an Monroe weiter! Der DEPP präsentiert das
Utensil den Fans, die sich gerade fragen, was er damit wohl
will…? Die Frage klärt sich schnell auf, denn
Monroe nimmt die Nagelfeile und schiebt sie Jasper Randall
unter den Fingernagel des rechten Zeigefingers! Und Randall
hüpft auf und ab, er brüllt und schreit vor
Schmerzen und rennt rum mit der Nagelfeile unterm
Fingernagel! Und er rennt genau in einen Drop Kick von Derek
Jones!
Und
Walter reicht ein weiteres Utensil VON IRGENDWOHER an
„Flamingo Boy“ weiter: Es ist ein Haarspray –
und ein Feuerzeug! Woher hat der schräge Vogel nur
dieses Zeug? In jedem Fall entzündet Derek Jones das
Haarspray – und verbrennt mal eben Drake Ackley! Der
Chicagoer bekommt ordentlich schwarze Russflecken und rennt
natürlich davon! Doch Jones ist ihm auf den Fersen!
Immer wieder erwischt er ihn mit seinem selbstgebastelten
Flammenwerfer! Ackley kann gar nicht soweit rennen –
und rennt doch glatt in einen Spinning Wheel Kick von Monroe!
Und immer weiter geht Jones auf Ackley mit dem Flammenwerfer
los. Bis – endlich mag man fast denken – doch
Jasper Randall ankommt und Jones mit einem Bulldog
niederstreckt. Sofort will sich Monroe auf ihn stürzen
und tut das auch mit ordentlichen Hieben – doch Randall
blockt schlussendlich und lässt den Gegner mit einem
Chin-to-Knee-Breaker auf die Außenmatte krachen.
Atempause!
Der
Fight Club bekommt aber nicht viel davon – denn wieder
ist Jones da! Und – Gottlob! – der DEPP hat doch
tatsächlich einen Stahlstuhl in der Hand! Und lässt
die Sitzgelegenheit sogleich auf Randalls Rücken
zerschmettern! Die Wucht des Schlages war im wahrsten Sinne
des Wortes so krass, dass der Stuhl doch wirklich in drei
Teile zerspringt! Randall drückt den Rücken durch –
und schreit wie am Spieß gebraten! „Flamingo Boy“
führt ein verrücktes Tänzchen auf und deutet
in die Fans. Auch Monroe hat sich berappelt und feiert mit
seinem Tag-Team-Partner. Monroe klettert auf die Barrikade
und befördert Randall via Hurricanrana gegen den
Ringpfosten! AUTSCH!
Aber
da ist Drake Ackley! Mr. Chewing-Gum hat sich von den
Brandwunden des Flammenwerfers erholt und befördert
Jones via Irish-Whip gegen die Barrikade. Dann schleudert er
„The Mac“ mit einem German Suplex auf die
Außenmatte! DOPPELAUTSCH!
Erneute
Atempause, aber diesmal wirklich! Drake Ackley packt sich nun
die Ringglocke und drischt sie Monroe über den Schädel!
Selbiges tut er mit Derek Jones! Das war wohl endgültig
die Wende! Die Fans buhen, weil sie nicht sehen wollen, wie
Ackley triumphierend über den DEPPN thront. Er tut es
aber dennoch und guckt sicherheitshalber mal nach seinem
Tag-Team-Partner – und hilft diesem auf die Beine. Der
Fight Club obenauf.
Pete:
„Der FC hat es geschafft und das Blatt gewendet!“
Sven:
„Und Rache ist wohl süß, was?“
Randall
whippt Monroe gegen den von Ackley bereit gehaltenen
Ringgong. Selbiges mit Jones. Die DEPPN werden in den Ring
befördert. Und der Fight Club holt gleich mal zwei
schöne Tischchen unter dem Ring hervor. Ein versuchtes
Aufbäumen der DEPPN wird durch harte Hiebe und heftige
Tritte gegen die Schläfen gestoppt, so dass die
Rekord-Tag-Team-Champions genug Zeit haben, die Tische im
Ring aufzubauen.
Unter
zahlreichen Buhrufen hebt der Fight Club die Herren DEPPN
hoch und will sie via Spinebuster durch die Tische schmettern
– doch die DEPPN kontern wunderschön synchron per
Headscissor! Der Fight Club geht down und fängt sich
beim Wiederaufstehen (ebenfalls wunderschön synchron)
den Superkick-Doppelpack!
Pete:
„Damit hätte ich nicht gerechnet! Die DEPPN kommen
schneller zurück als erwartet!“
Sven:
„Das stimmt!“
Anthony
Monroe klettert auf das Toprope!
Derek
Jones klettert auf das Toprope!
Ackley
kommt langsam auf die Beine!
Toprope
Spinning DDT gegen Ackley von „The Mac”!
360°
Splash gegen Randall von “Flamingo Boy”!
Die
DEPPN feuern ein High Risk Maneuver Feuerwerk ab, das die
polnischen Fans zu begeisterten Jubelstürmen hinreißen
lässt! Und zur Überraschung aller führen sie
sich heute gar nicht einmal wie die Deppen auf, die sie
normalerweise sind.
Pete:
„Sie nehmen das Match ernst! Sehr ernst! Der Fight Club
hat ihnen übel mitgespielt!“
Sven:
„Und die DEPPN scheinen auch nicht einverstanden zu
sein, wie der Fight Club mit Eric umgegangen ist!“
Die
DEPPN klettern auf den Apron. Das ist ihr Metier…und
los geht’s erneut!
Springboard
Whirling DDT von Jones gegen Ackley!
Springboard
Senton Splash von Monroe gegen Randall!
Und
das soll’s nun sein! Der Referee ist unten! Double Pin!
ONE
TWO
Double
Kickout!
Pete:
„Extrem knapp! Aber immerhin noch nicht die eigentliche
Finishing Sequenz der DEPPN! Aber die soll nun folgen! Derek
Jones gibt das Zeichen!“
Sven:
„Ja, das soll der Flamingo Spinner werden! DURCH DEN
TISCH!“
Pete:
„Und ‚The Mac‘ legt sich Jasper Randall auf
den anderen Tisch parat zum ‚Macinator‘!“
FLAMINGO
SPINNER gegen Ackley durch den Tisch!
MACINATOR
gegen Randall auf den Tisch!
Pete:
„NEIIIIIIIIIIIN!!!!!!“
Ackley
stößt Jones in der Luft von sich weg, so dass
dieser durch den Tisch kracht!
Randall
rollt sich vom Tisch und Monroe kracht durch den Tisch!
HOLY
SHIT!
HOLY
SHIT!
HOLY
SHIT!
Die
Tische im Arsch – und die DEPPN wohl auch! Der Fight
Club atmet schwer, pustet durch – verdammt, war das
knapp! Die verflixten DEPPN haben ihnen mehr zugesetzt, als
sie je für möglich gehalten hätten!
Dann
aber ein kurzer Blickkontakt zwischen dem Fight Club, ein
Kopfnicken – und los geht’s an die Schlachtung
der DEPPN! Randall und Ackley zerstören die beiden armen
Würstchen nach ihrem Wunsch. Es setzt harte Schläge
und Tritte, Kicks und Kniestöße, Shouldertackles
und Kneelifts. Die DEPPN werden nach allen Regeln der Kunst
zerlegt – und die Fans hassen das! Der Fight Club holt
einen Vorschlaghammer und einen Stahlstuhl in den Ring. Die
Utensilien werden gegen die DEPPN einmal, zweimal eingesetzt!
BUUUUUUUUUUUUH
Randall
reißt den Vorschlaghammer hoch und will ihn ein letztes
Mal in Derek Jones‘ Genick niederlassen, was wohl nicht
nur das Match beendet.
Doch
da ist Walter!
Walter
stellt sich zwischen Randall und Jones! Er wedelt mit den
Flügeln, er fleht um Gnade! Und die Fans flehen ebenso
um Gnade! Doch nicht mit dem Fight Club! Der FC drischt den
Vorschlaghammer in Walters Bauch! Und Ackley haut dem rosa
Plüschvogel den Stahlstuhl ins Kreuz! Walter geht zu
Boden!
Und
dann kommt, was nicht kommen soll: Randall und Ackley lassen
synchron ihre „Waffen“ nochmal auf die DEPPN
nieder. Die fallen endgültig auf die Bretter.
Selbstgefällig und triumphierend stellt Randall ein Bein
auf Monroe; und Ackley stellt ein Bein auf Jones;
ONE
TWO
THREE!!!!
DING
DING DING
Der
Fight Club gewinnt dieses vor allem hinten raus brutale Match und
beendet damit ihre Mini-Fehde gegen die DEPPN. Diese wollten sich
tapfer für Recht und Gerechtigkeit und damit für Eric
einsetzen; doch am Ende wurden sie verprügelt und geschlagen
zurückgelassen. Randall kann aber nicht umhin, schnappt sich
ein Mikrofon und wird dabei gnadenlos ausgebuht.
Jasper
Randall: „Würde bitte – BITTE – jemand
diese Stücke Scheiße aus unserem Ring räumen?“
Die
Fans buhen und buhen, während tatsächlich ein Ringarzt
kommt, um sich um Monroe und Jones im Ring zu kümmern. Doch
Randall ficht es nicht an, er spricht unbeirrt weiter.
Jasper
Randall: „Title Nights 2019, Eric! Du
wirst sehen, was wir mit dir und deinem Tag-Team-Partner
anstellen! Das alles hier um uns herum ist ein Schlachtfeld. Aber
das ist genau das was mit Leuten geschieht, die sich uns in den
Weg stellen. Du hast uns ein Weiterkommen im
Tag-Team-Titelturnier gekostet. Hast du gesehen, was wir mit Tom
angestellt haben? Hast du gesehen, dass uns seine Gesundheit am
Arsch vorbeigeht? Drake und ich, Eric, wir sind der Fight Club!
Uns ist nichts lieb, uns ist nichts teuer! Nur, wer uns
bedingungslos folgt und sich und sein Leben uns unterordnet, der
wird wertgeschätzt! Tom war ein treuer Gefolgsmann! Aber
letzten Endes war auch er nur ein Mittel zum Zweck. Und der Zweck
wurde erfüllt! Bei Title Nights 2019 werden wir dich und
deinen Tag-Team-Partner vernichten. Wieso? Weil wir der Fight
Club sind – und wir immer bekommen, was wir wollen!“
Er
droppt das Mic. Und er und Ackley verlassen unter Buhrufen und
Pfiffen den Ring- in den Backstagebereich.
Zurück
bleiben die geschlagenen DEPPN. Monroe und Jones – und auch
der arme Walter! - liegen verprügelt und zerschmettert im
Ring – wieder einmal! Doch dieses Mal nach
aufopferungsvollem Kampf. Es gibt Standing Ovations aus Polen!
Denn die Fans haben erkannt, dass sich die DEPPN für etwas
eingesetzt haben! Und sie können einem nur leidtun, diese
armen, kleinen Deppen mit ihrem Maskottchen Walter. Man möchte
fast ein Tränchen ver…
Da
ist jemand auf dem Titan Tron! Eine schemenhafte Gestalt, die
dort sitzt. Mehr ein Schatten. Und plötzlich vernehmen wir
eine metallisch verzerrte Stimme…Eine Person Der
Agentur!!!!
Die
Agentur: „DEREK! ANTHONY!“
Ja!
Der Agentur-Sprecher klingt verdammt sauer!
Die
Agentur: „DEREK! ANTHONY! HIER OBEN!“
Die
Blicke der todtraurigen und enttäuschten DEPPN wandern zum
Titan Tron. Sie sind immer noch nicht ganz bei Sinnen, kümmern
sich rührend um ihr Maskottchen.
Die
Agentur: „DEREK! ANTHONY! Wieder einmal, oder? Wieder
einmal habt ihr es verkackt! Wir gaben euch Chancen über
Chancen über Chancen! Immer und immer und immer wieder! Und
ihr habt uns enttäuscht! Und nun habt ihr euch nach eurem
eigenen Gutdünken mit dem Fight Club eingelassen! Zum
wiederholten Male habt ihr nicht nur versagt, nein, ihr habt euch
auch unseren Anordnungen widersetzt! Ihr habt auf eigene Faust
gehandelt! Wir haben euch nicht erlaubt, die Initiative zu
ergreifen und diesen dummen Eric zu verteidigen!“
Die
Fans buhen. Monroe und Jones gucken total traurig und dann diese
harten Worte Der Agentur! Aber dieser Vertreter, der seinen Namen
diesmal nicht genannt hat, ist immer noch nicht fertig. Das hört
sich alles nicht gut an!
Die
Agentur: „In einem jahrelangen Prozess haben wir, Die
Agentur, weltweit zwei Nichtsnutze gesucht, weil wir beweisen
wollten, dass auch komplette Vollidioten in der GFCW
Tag-Team-Champions werden können! Und ihr seid gescheitert!“
Pete:
„Was? Was soll das heißen?“
Die
Fans sind neugierig. Die DEPPN verstehen – mal wieder –
nicht.
Die
Agentur: „Das war‘s! Ihr seid erledigt! Fertig! Am
Ende! Habt ihr gehört? Das Maß ist voll!
IHR…SEID…GEFEUERT!“
Die
DEPPN gucken sich traurig an. Sie verstehen – mal wieder –
immer noch nicht so recht! In ihren Armen liegt der arme Walter.
Pete:
„Was…soll das heißen?“
Sven:
„HAHAHA! Hast du nicht verstanden? Die Agentur wirft die
DEPPN raus! Und was bin ich froh! Gottseidank! Endlich, endlich,
endlich ist Schluss mit diesem unsäglichen Getanze und
Rumgespacke!“
Pete:
„Aber…doch nicht jetzt?! Wieso ausgerechnet jetzt in
diesem traurigen emotionalen Moment, währen die DEPPN
Standing Ovations kassiert haben?“
Und
dann fallen sich, immer noch am Boden kauernd, Monroe, Jones und
Walter in die Arme und fangen bitterlich an zu weinen. Die Reise
ist zuende.