Ein
Video folgt, das offensichtlich aus der letzten Show stammt.
Möglicherweise. Es kann aber - siehe Inhalt –
durchaus aus der aktuellen Pre-Show stammen, wo es auch gesendet
wird. Das bleibt etwas im Unklaren. Zu sehen ist Maurice the
Conquerer, der Backstage von scheinbaren Chefarzt der GFCW, Dr.
Dr. Breitenbach, verarztet wird. Neben einem Verband um den Kopf
trägt er den linken Arm in einer Art Schlinge und sieht
nicht sehr glücklich aus. Kid Daniel steht ihm bei und
versucht zu trösten, denn ganz offensichtlich wird hier mit
Jod gearbeitet. Und das war bekanntlich schon immer eine etwas
schmerzhaftere Angelegenheit.
Gerade
wird zwar nicht geredet, dennoch wirkt die Stimmung ziemlich
bedrückend. Daniel versucht Mo zu beruhigen, der zwar nicht
heult, soviel harter Kerl ist er dann doch, allerdings sichtlich
leidet. Auch wenn ihm das nicht helfen wird. Und die Situation
droht eher noch bedrückender zu werden, denn auch Lonewolf
Tyler erreicht sichtlich niedergeschlagen die Szenerie.
Recht
schnell heben sich die Blicke der Anwesenden und der Doktor macht
sich lieber auf den Weg. Hier kann er gerade eh wenig tun. Tyler
hockt sich auf den nunmehr freigewordenen Hocker und starrt
abwechselnd Mo und Daniel an, dann wieder den Boden. Es entsteht
ein weiteres, noch bedrückenderes Schweigen als zuvor. Wider
Erwarten ist es dann Tyler, der ebenjenes schließlich
bricht.
Während
Tyler so klingt, als habe er schon die Chance auf die
Tagteamtitel verloren, treffen ihn verständnislose Blicke.
Gerade Daniel guckt, als hätte er ein Reh gesehen. Mo
dagegen schüttelt den Kopf.
Maurice:
„Contrast
Collision hätte eh gewonnen, glaubt Maurice. Aber Maurice
konnte nicht da sein. Tumialeid."
Tyler
regt sich kaum, während es jetzt an Daniel ist, den Kopf zu
schütteln. Vielleicht fühlt er sich gerade von
Weicheiern umgeben, in jedem Fall aber scheint er ein wenig
genervt von dem, was er da zu hören bekommt. Wütend
tritt er vor einen Schrank, um die Lethargie zu durchbrechen,
auch wenn sich das eher schwierig gestaltet. Immerhin hat er nun
die ungeteilte Aufmerksamkeit der beiden - und auch die der
Zuschauer.
Kid
Daniel: „Was
soll das, Jungs? Seid ihr zu Jammerlappen geworden? Oder wart ihr
schon immer so und ich hab das nur nicht gemerkt?"
Kopfschüttelnd
wandert er durch den recht engen Raum, ähnlich wie ein Tiger
im viel zu kleinen Käfig. Und im Gegensatz zum Tiger, der
dann eher traurig guckt, sieht Daniel ziemlich entschlossen aus.
Wütend
folgt ein weiterer Kick gegen den Schrank.
Kid
Daniel: „Ja,
wir wissen nicht, wer Mo das angetan hat – und er muss
Kraft und List und Tücke haben, denn sonst hätte das
nicht passieren können! Aber Du hättest das Match
trotzdem gewinnen können, Tyler. Aber Rexas musste ja
unbedingt zeigen, dass er auch noch lebt. Und ich denke….”
Nun
ist es Tyler, der sich einmischt.
Tyler:
„Nun mach aber mal einen Punkt! Du warst nicht derjenige,
der verkackt hat sondern ich! Und das lag sicher nicht nur an
Rexas….und auch nicht nur daran, dass Mo nicht da war,
auch wenn das sicher mit ein Faktor gewesen sein mag.“
Daniel
sowie auch Mo schauen gespannt in Richtung Tyler.
Daniel:
„Woran hat es dann gelegen?“
Tyler
zögert einen Moment, ehe er den Kopf hebt und Daniel wie
auch Maurice fest ansieht.
Tyler:
„Ich war unkonzentriert. Wie du weißt, habe ich mir
die Aufnahmen die ganze Zeit angesehen, anstatt mich auf das
Match vorzubereiten und das geht eben nicht, wenn du gegen drei
ernstzunehmende Gegner kämpfst. Das habe ich bitterlich
erfahren müssen. Das Gute: Es ging um vergleichweise wenig,
eine gute Ausgangsbasis. Ich glaube, wir machen das Match gegen
Nemesis in der nächsten Show um ein solches um den
nachfolgenden Spot, was haltet Ihr davon? Damian und Luna sollten
wir schlagen können.“
Während
Daniel stumm nickt, bekommt Maurice grooooße Augen. Sehr
große.
Maurice:
„Die Tante catcht mit?! Darf die das überhaupt?“
Ja,
der gute Mo hängt ein wenig…unter anderem eben auch
dem Zeitgeist hinterher. Und so entgeistert Mo auch guckt,
scheint an den Tatsachen wenig zu rütteln zu sein.
Tyler:
„Ja, sie macht mit. Und ja, du darfst sie bitte anfassen.
Genau so wie mich auch, wie Daniel wie….alle anderen.
Stell dir einfach vor, sie wäre ein Kerl!“
Okay,
das übersteigt Mo’s Horizont dann doch ein wenig. Die
Frau ist kein Kerl, aber er soll sich vorstellen….äh…was
war nochmal das Thema? Daniel hat wohl Mo’s unverstandenen
Blick gesehen und muss gleichfalls schmunzeln. Scheint der
Familie im Blut zu liegen.
Kid
Daniel: „Was mein Bruder sagen will….sie hat mehr
Kraft als eine normale Frau und ist geschickter im Ring. Viel
geschickter. Du musst aufpassen, dass sie dir nicht wehtut, aber
du darfst ihr wehtun!“
Das
war jetzt mitnichten hilfreich, denn nun ist Maurice komplett
verdattert und verlässt den Raum, um sich zur nebenan
liegenden Dusche zu schleppen. Die Brüder bleiben also unter
sich.
Kid
Daniel: „Du musst ihm zeigen, dass er sie durchaus härter
anpacken darf, Bruder. Ansonsten kann das ein ganz böses
Erwachen geben, wenn ihr schon wieder ein Handicapmatch habt,
unnötigerweise….du weißt sicher, was ich
meine.“
Tyler
schiebt sich auf seinen Bruder zu, bis er ihm fest, ziemlich fest
sogar in die Augen gucken kann. Und der Blick bleibt starr.
Tyler:
„Glaube mir mal…Bruder….dass ich das besser
im Griff habe, als Du aktuell denkst. Ich weiß, wie viele
Chancen wir noch haben – und dass wir am Ball bleiben
müssen. Stranded ist nicht mehr fern und es liegt an uns,
die Grundlagen zu schaffen – und das schaffen wir am Besten
durch gegenseitiges Vertrauen. Wäre auch für dich mal
eine Maßnahme, anstatt Gespenstern hinterherzujagen!“
Bumms,
das hat dann doch durchaus gesessen. Noch ehe Daniel sich einer
großartigen Reaktion besinnen kann, ist auch Tyler schon
flugs zu den Duschen aufgebrochen – man will ja frisch sein
ehe es nach Hause geht. Daniel bleibt allein zurück und
zerdeppert noch wütend ein Glas an der Wand, ehe auch er den
Raum verlässt.
Ein kurzes
Klopfen. Einmal. Zweimal. Dreimal. In schneller Folge.
Damian:
„Hmmmm?“
„Herein“
buchstabiert man zwar eigentlich anders, doch mit Tape zwischen
den Zähnen spricht es sich nicht so leicht. Rosario sitzt
auf der Holzbank in seiner Kabine und ist gerade dabei die
letzten Vorbereitungen am Gear zu treffen für das erste
Match des Abends. Noch am Dienstag Abend stand offiziell nicht
fest, dass er heute tatsächlich in den Ring steigen konnte,
doch gerade bereitet er sich mit fokussierten Augen auf das Match
an der Seite seiner Schwester vor.
Luna:
„Meine Fresse, wer hat denn schon wieder nicht die Eier, ne
Tür aufzumachen?“
Genervt feuert sie ihr
T-Shirt in die Ecke, nachdem sie das Ringoberteil gerade gezogen
hat, wendet sich auf dem Absatz um und reißt die Tür
auf.
Leer.
Luna: „Drake,
du langweilst.“
Ein leichtes Augenrollen
begleitet ihren Tonfall perfekt, doch auch ein Blick nach Links
und Rechts zeigt keinen Drake Infinity. Doch dafür etwas
anderes. Ein Handy. Ein schlichtes, schwarzes Handy liegt auf dem
Boden vor der Tür.
Luna: „Oh
was zur Hölle...“
Noch immer ist der
genervte Tonfall nicht verschwunden, vielleicht wird er sogar
schlimmer. Sie hebt das Handy auf.
Luna:
„Jo, Damian… Ich glaub es gibt Ärger.“
Nachdenklich
blickt sie auf das Handy und reicht es Damian, der gerade das
letzte Stück Tape befestigt und ihr anschließend mit
fragendem Blick das Handy aus der Hand nimmt.
Damian:
„Dieser elende...“
Auf dem Handy klebt
ein graues Post-It auf dem in kleinen Buchstaben gekritzelt wurde
„Ob
du das Video ansiehst… Ist mir egal.“
Luna beißt
nachdenklich auf ihre Unterlippe, doch Damian legt das Handy ohne
weiteres Wort in seine Tasche, als wolle er sagen „Eins
nach dem anderen.“
Luna: „Mir
gefällt das nicht.“ Damian:
„Was auch immer. Machen wir uns fertig.“
War
Evening,
Nürnberg (Arena Nürnberger Versicherung), 22.05.2020
In
Kooperation mit
Zico
Chain mit Mercury Gift hat in den letzten Jahren jede GFCW-Show
eröffnet – und tut dies natürlich auch in Zeiten
Coronas. Und wie in nahezu jeder Show gibt es ein wenig Pyro,
viel Krach und faszinierende Effekte optischer Natur. Und den
Schwenk zu den Kommentatoren, die schon optisch heiß wie
das sagenumwobene Frittenfett sind!
Pete:
„Howdie, liebe Wrestlingfreunde! Wir haben eine Show voll
krachender Unterhaltung für Euch!“ Sven:
„Tatsächlich ist die Card ziemlich voll, voller als
unsere Ränge. Leider. Aber legen wir doch gleich mal los!“
Tag
Team-Match: Big & Quick (Maurice "The Conquerer"
& Lonewolf Tyler) vs. Nemesis (Luna & Damian
Rosario) Referee: Mike Gard
Pete:
„Schon der Opener hat es in sich und wir bekommen
knallharte Tagteamaction geboten! Luna Rosario tritt nun auch im
Team zusammen mit Zwillingsbruder Damian an – das sind mal
Zwillinge, die man auseinanderhalten kann!“ Sven:
„Ob das beim Können dann genauso sein wird? Luna hat
ja ziemlich aufhorchen lassen.“
Pete: „In
jedem Fall werden wir einen kleinen Vorgeschmack erleben, wie das
bei Stranded ausarten könnte.“
Sven:
„Ausarten…ein gutes Wort zur Überleitung für
das nächste Match!“
Singles
Match: Jim'Boy Joe vs. Alex Hansen Referee: Jack
Bobo Special Guest Commentator: Saunaclub Herbert
Pete:
„Ja.“
Sven: „Ja?“
Pete: „Na,
was soll ich dazu sagen? Ich…freue mich auf Herbert.
Vielleicht. Später. Eventuell.“
Sven: „Na
komm, so böse ist er nun auch wieder nicht. Und immerhin
steht Hansen wieder im Ring.“
Pete:
„Eh….ja. Danach geht’s übrigens weiter
mit….“
Dog´s
Inn Gast: Kid Daniel
Sven:
„Naja, das hätte man auch irgendwo anders stattfinden
lassen können…“
Pete: „Nun
sei nicht gleich so despektierlich. Kid Daniel wird sich sicher
in eine ganz bestimmte Richtung wenden, du weißt ja, wen er
jagt.“
Sven: „Weiß
ich das? Ich habe nichts erkennen können, Du etwa?“
Pete: „Nee,
erkannt habe ich auch nichts. Dafür weiß ich, welches
Match danach stattfindet.“
Singles
Match: Alex Ricks vs. Henry Phoenix Jr. Referee: Mike
Kontrak
Pete:
„Alex Ricks muss gegen Henry Phoenix Jr ran. Oder
umgekehrt. Irgendwie so.“
Sven: „Eine
Auseinandersetzung auf die man durchaus gespannt sein darf!“
Singles
Match: Zane "Purifier" Levy (/w Damian und Luna
Rosario) vs. Zereo Killer (/w "The Superior" Lionel
Jannek) Referee: Jo Dardano
Sven:
„Main Event Time, baybay!“
Pete:
„Tatsächlich darf sich Zane Levy gegen eine wahre
Legende ausprobieren – nichts anderes ist Zereo Killer ja.“
Sven: „Etwas
viel Lob, mh? Aber du hast nicht ganz Unrecht. Und es sind genug
Leute am Ring, um es im Chaos enden zu lassen.“
Pete: „Denkst
du denn, dass das passiert?“
Sven:
„Vielleicht. In jedem Fall wünschen wir Euch viel Spaß
bei dieser Show!“
Schönes
Gold. Die Farbe der Champions und Wohlbetuchten. Eine Farbe, die
den Hintergrund schmückt, ebenso wie zwei Goldstücke
der GFCW, um die es bei Stranded, dem nächsten PPV der GFCW,
in einem der sicherlich härtesten Matches der GFCW
Geschichte gehen wird: Die GFCW Tag-Team Championship!
Die
Träger dieser Gürtel betreten, jeweils von Links und
Rechts, das Bild. Lionel Jannek in einem eleganten Anzug, sein
Partner Zereo Killer in einem stylischen Trainingsanzug. Beiden
Männern ist die Entschlossenheit in ihren Gesichtern
abzusehen, als sie sich in Richtung der Kamera drehen.
Zereo
Killer: „Die Tage zu unserer größten Prüfung
in der GFCW verstreichen gnadenlos. Schritt für Schritt
nimmt das wahre Ausmaß seine Form an. Bei der letzten Show
hat sich für meine Jagd nach dem Intercontinental
Championship eine neue Hürde gebildet mit der ich nicht
gerechnet habe. Aber in der GFCW muss man nun einmal, manchmal,
auch mit dem Unberechenbaren rechnen.“
Kurzes
Schulterzucken, aber unterstrichen von einem genervten Blick des
Killers, bevor er weitermacht.
Zereo
Killer: „Das Ziel bleibt aber unverändert! Nur der Weg
dorthin hat nun eine andere Form angenommen… Aber trotzdem
werde ich alles dafür tun, um dafür zu sorgen, dass
GFCW Stranded die Sternstunde von UNRIVALED wird! Ganz egal was
jetzt noch kommt!“
Nun
ergreift sein Partner das Wort.
Lionel
Jannek: „Wir haben beide eine Einzelmission und eine
gemeinsame Mission zu erledigen! Nachdem einige Andere,
unberechtigt, Ansprüche auf ein GFCW World Heavyweight
Titelmatch erhoben haben, habe ich für klare Verhältnisse
gesorgt und klargemacht, dass es nur EINEN geben kann, der bei
Stranded im GFCW World Titelmatch steht: Lionel Jannek! Und heute
wird das mit einer Vertragsunterzeichnung unter Dach und Fach
gebracht!“
Ein
zufriedenes Grinsen schmückt dabei das Gesicht des
Österreichers.
Lionel
Jannek: „Eine weitere Fußnote auf dem Weg des
Unvermeidlichen! Genauso wie das Ergebnis des Fatal Four Ways bei
der letzten Show…“
Die
Teampartner sehen sich kurz an und seufzen dabei einmal simultan…
Lionel
Jannek: „Contrast Collision sind also das letzte Team, das
den Käfig betreten wird. Aber um von einem Vorteil zu reden,
das wäre dumm. Denn die Konkurrenz ist schließlich
nicht irgendwer… Außerdem gab es schon Teams die
eine ideale Ausgangslage hatten und verbockt haben! Ihr zwei habt
also keinerlei Grund euch sicher zu fühlen! Und wenn wir
schon davon reden…“
Zereo
Killer: „…wer wirklich etwas drauf hat, dem ist egal
wann und in welchem Zustand er in ein Match kommt! Genau zu
dieser Erkenntnis sind Lio und ich, nach dem Match bei der
letzten Show, gekommen! Wir haben das Match als einen Fingerzeig
des Schicksals gesehen und eine Entscheidung getroffen! Deswegen
trifft es sich gut, dass NEMESIS und Big & Quick heute ein
Match gegeneinander bestreiten!“
Lionel
Jannek: „Denn dann könnt ihr Nummer 2 und Nummer 3
unter euch ausmachen! Warum? Ganz einfach: Weil UNRIVALED,
freiwillig,
die Nummer wählt, die am besten zu uns passt: Die Nummer 1!
Gerade wenn alle denken, dass wir das alles nicht mehr toppen
können legen wir die Latte noch höher als zuvor!
Jawohl, wir werden, trotz unserer beiden Einzeltitel-Matches, als
erste in den Käfig gehen und ihn auch als Champions wieder
verlassen! Denn wir wissen es und auch unsere Gegner wissen es
ganz genau, selbst mit diesen Handicaps, sind wir immer noch…“
Zereo
Killer: „Unvergleichbar…“
Lionel
Jannek: „Unantastbar…“
Zereo
Killer: „Unbesiegbar…“
Beide
Männer hängen ihre Titelgürtel von der Wand ab und
halten sie in die Kamera.
Lionel
Jannek & Zereo
Killer: „UNRIVALED!!!“
Das
Bild fadet aus.
Die
beiden Kommentatoren Pete und Sven sind zu sehen:
Pete: Sven
wir schalten nun zu McMüll in die Katakomben der Arena.
Anscheinend gibt es eine neue Entwicklung bezüglich des
Unbekannten Angreifers der letzte Woche schon Maurice
hinterhältig attackiert hat.
Sven: Mal
schauen was McMüll uns zu berichten hat.
Auf dem Titantron sehen wir McMüll
wie dieser vor dem Erste Hilfe Raum der Arena steht. Ein
wartender Azrael beacht die Tür mit zwei seiner Mitarbeiter.
McMüll: Azrael. Ist es wahr
das der Unbekannte Angreifer erneut zugeschlagen hat?
Azrael schaut mit grimmigen Blick
zu McMüll: „ Ja McMüll. Er hat wieder
zugeschlagen. Wieder ein rücksichtloser und hinterhältiger
Angriff. Er hat wieder mit brutaler Gewalt zugeschlagen“
McMüll: Kannst du uns was
zum Opfer sagen? Letzte Woche hat es Maurice erwischt. Wer ist es
dies mal?
Azrael: Es ist ein alter
Bekannter der eigentlich heute einen Termin beim Chef haben
sollte. Ein alter Bekannter den du aus den Anfängen der Liga
kennst. Phoenix C. Miller. Der Name sollte dir noch geläufig
sein McMüll.
McMülls Augen weiten sich. Er
schluckt und räuspert sich. Nach einem kurzen Moment der
Stille wendet sich McMül wieder Azrael zu.
McMüll: Phoenix C. Miller
ist hier?
Azrael: Ja. Er wird im Raum
hinter mir von den Ärzten versorgt. Er wird heute nicht
auftreten können.
McMüll:
Er..Bleibt…tritt…wird …? Äh…Warum?
Die Tür hinter Azrael öffnet
sich und zwei Sanitäter schieben eine Trage heraus auf der
eine Person liegt. Azrael und McMüll treten zur Seite. Es
ist Phoenix C. Miller dem eine Halskrause angelegt ist und mit
blutverschmiertem Gesicht festgezurrt ist. Er scheint bewusstlos
zu sein. Die Sanitäter schieben ihn begleitet von Azrael in
Richtung Krankenwagen. Die Türen des Krankenwagens schließen
sich hinter dem bewusstlosen Phoenix C. Miller und fährt
davon.
McMüll: Pete…Sven…wie
ihr seht wissen wir nun das der Unbekannte Angreifer ein neues
Opfer gefunden hat. Ein uns nicht ganz Unbekanntes Opfer der
jetzt glücklicherwei…äh zum Glück unter
ärztlicher Aufsicht ins Krankenhaus gefahren wurde. Zurück
zu euch.
Pete: Dies
ist eine Überraschung Sven.
Sven:
Ja eine Überraschung die mir gefällt.
Tag Team-Match: Big
& Quick (Maurice "The Conquerer" & Lonewolf
Tyler) vs. Nemesis (Luna & Damian Rosario) Referee:
Mike Gard
Das
rasche Flackern der Lichter in der Arena und die harten Töne
von Arch Enemys „Nemesis“ wirken auch in einer
leeren Arena so bedrohlich wie eh und je. Und die zuckenden
Scheinwerfer kündigen das erste Match des Abends an,
genauer gesagt, das erste Team in diesem Match.
Unter
den Bildern der Straßenkämpfe auf dem Titantron,
gepaart mit den zerstörerischen Highlights des
Quartetts, das sich selbst als „Hydra“ bezeichnet
schiebt sich der Vorhang zur Seite und Damian Rosario tritt
heraus. Die kurzen, blonden Haare, blitzen nur wenig unter
der Kapuze der typischen Jacke hervor, die das Logo auf sich
trägt.
Hinter ihm
tritt Luna, seine Zwillingsschwester, auf die Bühne.
Auch sie ist in die Gang-Jacke gekleidet, unter der das
simple Gear zu sehen ist. Fast schon typisch blicken die
eisigen Augen aus dem kahlen Schädel des Serpents Child.
Laura: „Das
folgende Match ist ein Tag Team Match! Als erstes auf dem Weg
zum Ring. Damian und Luna Rosario. NEMESIS!“
Pete:
„Sven, die Stimmung in dieser Division ist aufgeheizt
wie lange nicht. Und ja, dieses Match IST eine Art
Aufwärmrunde für War Games, aber ich glaube, es ist
noch viel mehr.“ Sven:
„Sieh dir die Intensität in den Gesichtern der
Zwillinge an. Und denk an alles, was in den letzten Monaten
passiert ist. Contrast Collision hatte gleich mehrere Teams
mehrmals angegangen. Damian hatte Tyler bereits schwer
attackiert. War Games! Die unbekannten Angreifer letzte
Woche. Ich sage dir was: Du kriegst hier absolutes Minimum
bis zum nächsten PPV nicht den Hauch von Ruhe
rein.“ Pete:
„Allerdings die Spannungen sind enorm. Aber lass uns
auf das Match kommen? Denkst du Tyler und Maurice schieben
NEMESIS hier irgendwie den Angriff in die Schuhe? Oder
umgekehrt, denn auch NEMESIS fand sich ja als Ziel von
Angriffen?“ Sven:
„Ich...Glaube das ist egal.“
Die
Zwillinge sind am Ring angelangt. Fast schon ruhig scheinen
sie noch miteinander zu kommunizieren bezüglich des
Matches, während sie die Jacken ablegen.
Sven:
„So oder so wollen sich hier alle beweisen. Auf allen
Ebenen. Ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass
man sich den Krieg für War Games aufspart und hier
beweisen will, dass man besser ist, ohne ein Antreten beim
PPV zu riskieren.“ Pete:
„Und wie besiegen sie Maurice.“ Sven:
„Keine Ahnung.“
Die
Musik verstummt. Noch fehlen zwei für diesen Tanz.
[Hammerfall
– Hammer High] ist das nächste, was wir hier auf
die Ohren bekommen und zwei sehr fokussierte junge Männer
treten durch den Vorhang. Tyler, der so verbissen aussieht
wie eh und jeh – und Maurice, der wie immer guckt, als
wäre sein Marmeladenbrötchen mit der Marmelade nach
unten auf dem Boden gelandet. Tyler hat einen Schallwandler
in der Hand und sieht aus wie jemand, der gleich etwas sagt –
einige Dezimeter vor dem Ring bleibt er stehen, während
Mo, der alte NoSeller, sich die Hände knetet.
Tyler:
„Reizende Luna! Sehr reizender Damian! Wir haben uns da
etwas überlegt…“
meint Tyler und macht ein,
zwei Schritte in Richtung Ring. Damit kann er auf den Apron
flippen, während auch Maurice den Ring auf die übliche
Art und Weise – niedermachen des dritten Ringseils –
betritt. Und Tyler wird jetzt sicher erzählen, was man
sich denn so ausgedacht hat, nicht?
Tyler:
„Ihr werdet ja sicher alles geben, gerade Luna. Und
damit das nicht umsonst ist, haben wir mit Dad etwas
gedealt.“
Misstrauische Blicke und
ein hämisches Abwinken sind das, was Tyler hierfür
erntet.“
Tyler:
„Den Nummer 4-Spot für Stranded haben wir ja beide
nicht bekommen. Ihr nicht. Wir nicht. Also bleibt noch
gewissermaßen Silber: Wer heute gewinnt, kommt als
vorletztes in den Ring und hat mehr Ruhe vorher. Ist das ein
Deal?“
Tyler sieht ziemlich
selbstsicher aus, als er den Schallwandler wortlos an Nemesis
weiterreicht – ohne ihn zu desinfizieren!
Damian
blickt Luna an. Sie mussten nicht lange nachdenken. Der
Vorschlag war vielleicht nicht wirklich fair, wenn man sich
ansah, dass Maurice im Ring stand, aber bei War Games fragte
auch keiner nach Fairness. Die Zwillinge nicken sich erst
gegenseitig an und dann in Richtung ihrer Gegner.
Luna:
„Deal.“
Mit
einem letzten Blick vergewissert sich Mike Gard, dass auch
alle vier Personen in diesem Match bereit sind und gibt dann
das Zeichen.
Ding
Ding Ding
Die
Ringglocke ertönt, hallt durch die leere Arena. In der
Ecke von Big and Quick hat sich Maurice auf dem Apron
positioniert, Tyler hingegen steht konzentriert vor der
Ringecke, offensichtlich soll er das Match für sein Team
beginnen.
Und auf der
anderen Seite? Kurz gibt es noch ein paar Worte von Damian an
Luna, dann geht er zwischen den Seilen hindurch und platziert
sich nun seinerseits regelkonform an der Außenseite des
Rings.
Sven: „Im
Prinzip, Pete, musst du dieses Match wie zwei Einzelmatches
sehen oder? Oder willst du mir erklären, wie Luna gegen
Maurice ankommen soll?“ Pete:
„Ich kann dir nichtmal erklären, wie Damian das
soll. Mich wundert es, dass der Conqueror hier nicht einfach
anfängt und aufräumt.“ Sven:
„Stolz seitens Tyler? Ich weiß es nicht.“
Der
jedenfalls beginnt jetzt die Initiative zu ergreifen und nach
einer Chance zum ersten Schlag zu suchen, aber scheint
vorsichtig. Fast schon zögerlich, will hier auf keinen
Fall in eine von Lunas schnellen Attacken rennen. Doch die
nimmt ihm die Entscheidung ab. Sobald Tyler nur Ansatzweise
in ihrer Reichweite ist, überbrückt sie die Distanz
und wirbelt auf dem Absatz herum, um ihre Ferse in Richtung
von Tylers Schläfe zu schicken.
Um
Haaresbreite verfehlt der Kick den Legendensohn, doch Luna
springt sofort weiter nach vorne, rammt mit einem tiefen
Dropkick beide Beine gegen Tylers Knie, der seinen Stand
verliert und zu Boden geht. In Sekundenbruchteilen steht Luna
wieder, doch Tyler rappelt sich noch hoch und Rosario trifft
krachend mit dem Knie gegen den Kopf ihres Gegners, den sie
sofort ein wenig Richtung Mitte des Rings zieht.
1…
2…
Kick
Out.
Sven:
„Holy Shit, was ein schneller Start von Luna.“ Pete:
„Tyler wirft einen kurzen Blick zu Maurice, aber der
ist weit, weit weg. Er muss hier irgendwie alleine
rauskommen.“
Luna
geht zwei Schritte zurück, Tyler noch immer festhaltend
und lässt sich von Damian auf die Schulter
klatschen.
Tag
Made
Tyler
beginnt sich in Lunas Griff zu wehren, trifft sie mit einem
Schlag nach oben, doch während sie ihn tatsächlich
loslassen muss, rauscht sofort Damians Faust in seine
Magengegend. Und noch weitere Schläge setzt es
nach.
Sven: „Damian
weiß genau, wo seine Sträken liegen. Und er
wrestlet danach.“ Pete:
„Leuten ins Gesicht schlagen?“ Sven:
„Das ist ein sehr respektloser Weg zu sagen, er ist
einer der besten Brawler der Liga!“
Whip
in von Damian, Clothesline, doch Tyler duckt sich. Rosario
dreht sich um, erwartet Tyler nochmal anlaufen zu sehen, doch
der war längst gestoppt und hatte sich neu positioniert.
Mit einer Hurricarana schickt er Damian auf den Boden und
sprintet sofort hinterher.
Suplex
gegen Damian und Tyler kann endlich mal durchatmen.
Offensichtlich stecken ihm die Prügel seines Gegners
doch gut in den Knochen. Aber an pausieren ist nicht zu
denken und schnell flitzt er auf das oberste Seil der Ecke am
nähesten zu Damian.
Pete:
„Tyler auf dem obersten Seil, was hat er vor,
Sven?“ Sven: „Missile
Dropkick! Right on the money!“
1…
Aber
die Schulter ist gleich oben. Nicht genug um jemand zähes
wie Damian wirklich anzuschlagen. Wobei? Wenn man in Rosarios
Gesicht schaut, scheint das schon gut gezogen zu haben. Auf
die Beine kommt er jedenfalls nur langsam wieder. Sofort
schnappt sich Tyler den Arm, verdreht ihn einmal und zwingt
Damian seinen Bewegungen zu folgen, war ihm seine Schulter
lieb. Und es geht in die Ecke von Big and Quick.
Fast
jedenfalls. Irgendwie findet Damian einen Winkel, in dem er
sich bewegen konnte und feuert die freie Hand in Tylers
Seite. Nur minimal muss der auf diesen Hieb reagieren, doch
minimal ist genug, als das Rosario den verdrehten Arm aus den
Klauen seines Gegenübers reißen kann. Energisch
packt er Tyler und wirft ihn in die Seile. Mit Schwung kommt
er auf ihn zu und Damian räumt ihn mit einem Shoulder
Tackle einfach ab.
Frustriert
geht der Griff einmal an die Schulter, dann gibt es den
energischen Tag zu Luna.
Tag
Made.
Und
Damian drischt noch mit ein paar weiteren Schlägen auf
Tyler ein, bevor er ihn wieder aufhebt.
SPINEBUSTER
Platt
liegt Tyler im Ring auf dem Rücken und
LUNAR
ECLIPSE
Lunas
Springboard Moonsault trifft genau sein Ziel.
1…
2…
Kick
Out
Sven:
„Schöne kombinierte Attacke der Zwillinge, aber
Tyler denkt hier nicht daran sich geschlagen zu geben.“ Pete:
„Aber er muss seinen Tag Partner finden!“
Damit
is aber erstmal nichts, denn mit einem kalten Grinsen um
schließt Luna ihre Finger um Tylers Arm, steigt mit dem
Bein über Tylers Hals und fischt nach dem Kopf.
Sven:
„Was hat sie denn...“
Luna
wirft sich auf den Rücken und justiert nochmal
nach.
Pete:
„Gogoplata!“ Sven:
„Ach du...WAS? Und jetzt sollte Tyler sich GANZ schnell
was überlegen“
Sichtlich
ringt Tyler mehr und mehr um Luft, während der Hold ihn
zwingt in die eisigen Augen Rosarios zu blicken, die einen
Kopf erbarmungslos herabzieht. Ihr Gegner versucht mit dem
freien Arm sich zu befreien, doch sichtlich regungslos nimmt
sie die Schläge hin, die sichtlich schwächer
werden, während Tylers Körper versucht Sauerstoff
zu finden.
Pete: „Was
macht Maurice überhaupt?“ Sven:
„...zögert er Luna zu attackieren.“ Pete:
„Tyler bekommt den gefangenen Arm frei!“
Und
hat jetzt genug Freiheiten um den Hold irgendwie von sich zu
lösen. Hustend fällt er zu Boden und versucht in
seine Ecke zu kriechen.
ABSOLUTE
ZERO
Der Elbow
gegen den Hinterkopf schlägt ihn wieder zu
Boden.
1…
2…
Kick
out!
Pete:
„Pfffff das war knapp!“
Luna
tritt wieder an ihren Bruder heran.
Tag
Made.
Ruhig
und kontrolliert zieht Damian Tyler auf die Beine und whipt
ihn in die Ecke. Gerade so kann der sich auf den Beinen
halten, während Rosario Anlauf nimmt. Doch als Damian in
die Ecke krachen will, weicht Tyler aus. Der Einschlag bringt
Damian erstmal ins Straucheln, doch Tyler beschließt
nochmal ganz Tief in seine letzten Reserven zu
graben.
DRAGON
SUPLEX
Sven:
„Aber woher hat er den denn?“ Pete:
„Woher auch immer, Damian braucht hier grade um sich
wieder zu finden. Und Tyler kriecht in seine Ecke.“
Das
letzte bisschen Energie benutzt, um sich abzudrücken
fliegt Tyler zu seinem Partner.
TAG
MADE
Sven:
„Und jetzt gehts los!“
Maurice
rollt in den Ring wie ein absoluter Panzer.
BIG
BOOT
Damian
ist irgendwo in der nächsten Dimension zu landen, seinen
Augen nach zu urteilen. Wie durch puren Instinkt steht
Rosario dennoch wieder auf, aber der Riese hebt ihn einfach
aus.
GORILLA
PRESS
Pete:
„Und Runde 3!“
BODYSLAM
Ein
lauter Schrei entweicht Maurice, doch er stockt in seiner
Bewegung. Hinter ihm war Luna in den Ring getreten.
Sven:
„Warte mal. Damian ist die legale Person im
Match!“ Pete: „Luna
hat genauso mitbekommen, dass Maurice hier zögert, sie
zu attackieren!“ Sven:
„Großer Fehler!“ Pete:
„Sven, was MACHT ER?“ Sven:
„Naja er lässt sich ablenken, aber anhaben kann
Luna ihm ja eh nich...“
Mit
aller Wucht, die sie irgendwie aufbauen kann tritt Luna dem
Riesen in die Seite. Der scheint es nicht mehr zu bemerken,
als einen Mückenstich. Doch nach ein, zwei Sekunden
atmet er schwer aus und sinkt auf ein Knie.
Pete:
„Was…“ Sven:
„Tja, ich will nicht sagen, dass man jemandem mit der
Finesse an Martial Arts, die Luna besitzt, jetzt nicht die
Chance geben sollte so frei einen Kick anzusetzen, aber
vermutlich sollte man das nicht tun.“ Pete:
„Auch 300 Kilo schützen dich nicht davor, wie ein
menschlicher Körper funktioniert.“
Mittlerweile
ermahnt Mike Gard Luna energisch, die sichtlich zufrieden
wieder auf den Apron steigen will.
Sven:
„Oh WARTE! NEIN, MAURICE!!“
Mit
einem zornigen Schrei hält Maurice sie
fest.
CHOKESLAM
Angesäuert
tritt er sie aus dem Ring. Keine Regung kommt mehr von
Damians Schwester, die flach atmend vor dem Pult liegt.
Damian selbst beginnt wild auf Maurice einzuschlagen, doch
den scheint das nicht zu sehr zu interessieren. Aber bevor
der wilde Schwinger des Giganten Damian irgendwie treffen
kann, wirft der sich zu Boden und rollt sich aus dem Ring.
Verwirrt blickt Maurice
ihm hinterher, doch bleibt erstmal im Ring stehen. Rosario
macht keine Anzeichen wieder in den Ring zu gehen.
Pete:
„Was hat er vor? Einfach weglaufen ist nicht mit dem
Einsatz in diesem Match?“ Sven:
„Er macht das einzig schlaue! Wenn sie Mo schlagen
wollen, müssen sie zumindest beide auf den Beinen sein.
Er gibt Luna Zeit zur Erholung.“ Pete:
„Das könnte n ganzer Haufen sein...“
3…
Aber
Recht hat Sven. Damian war ruhig zu Luna gegangen und hatte
sich neben sie gekniet. Leise reden die beiden miteinander.
4…
5…
Maurice
und Tyler diskutieren kurz in der Ecke, doch dann schiebt der
Conqueror seinen massiven Körper tatsächlich über
das oberste Seil, um Damian einzufangen.
1…
Setzt
somit aber natürlich den Count zurück. Langsam
bewegt Luna sich zwar, aber an kämpfen ist hier noch
nicht zu denken. Damian? Seelenruhig rollt der sich in den
Ring.
2…
3…
Lachend
springt er auf und ab. Nach den harten Angriffen, die er
einstecken musste sicherlich nicht mehr als gespielte
Lockerheit, aber genug, um Maurice ratlos zurückzulassen.
Der Riese scheint zu verstehen. Er zieht sich auf den Apron,
ist aber wenig überrascht, als Damian wieder aus dem
Ring eilt. Tyler reicht es nun.
Sven:
„Er springt vom Apron. Oh die beiden wollen ihn
einkesseln.“ Pete:
„Aber auch das wird schwer wer er zwischen innen und
außen hin und her rennt.“ Sven:
„Wie beendest du ein Match gegen jemanden, der um jeden
Preis vor dem Kampf davon rennt?“
Mike
Gard versucht irgndwie Ordnung reinzukriegen, aber zwischen
angefangenen 1-Counts und der Tatsache, dass er ständig
dem rennenden Damian ausweichen muss, kann er nicht viel
tun.
Pete: „Ich
befürchte auch irgendwann geht Maurice die Ausdauer
aus?“ Sven: „Der
Riese pumpt richtig schwer!“ Pete:
„Tut mir weh das zu sagen, aber diese komplette
Lachnummer, die wir hier sehen, ist vielleicht das genialste,
das Damian jemals abgeliefert hat.“ Sven:
„ACHTUNG!“
In
der wilden Verfolgungsjagd war Mike Gard nun doch zwischen
die Fronten geraten. Tyler sprintet gerade in einem neuen
Versuch in den Ring, Damian wirbelt herum und tacklet den Ref
mit voller Wucht aus dem Weg.
Pete:
„Das war doch Absicht!“ Sven:
„Er stand in seinem Rücken!“ Pete:
„Red keinen Schwachsinn!“
SPEAR!!!!
Damian
speart Tyler komplett aus dem Socken. Der hatte nicht damit
gerechnet, dass Rosario IRGENDWANN mal aufhören würde
und war ahnungslos in die Attacke gelaufen. Zeit genug aber
für Maurice seinen massiven Körper in Damians Nähe
zu befördern und nach ihm zu greifen.
Mit
einem Lauten Geräusch schlägt ein Stuhl auf dem
Rücken des Riesen ein. Luna. Na klar. Mit einem Gesicht,
das zeigt dass ehm… Nichts. Er hat es vielleicht
nichtmal gespürt.
POWERBOMB
GEGEN DAMIAN.
Und
nun dreht er sich zu Luna:
Sven:
„Das wird unschön.“ Pete:
„Luna aber ohne jede Angst. Wahnsinn.“ Sven:
„Hey warte mal!“
Eine
wohlbekannte Gestalt war die Rampe hinabgesprintet und stürmt
gerade den Apron entlang.
Pete:
„ZANE!“
Levy
springt vom Apron ab und rammt Maurice das Knie gegen den
Kopf. Der strauchelt nur kurz, aber das reicht.
LOW
BLOW
Luna
tritt dem Riesen genüsslich zwischen die Beine. In Zanes
Händen liegt ein Baseballbat.
Zane:
„Ich hab mir den mal ausgeliehen.“
Grinsend
zuckt Luna mit den Schultern.
Luna:
„Help yourself!“
Wie
wild dreschen die beiden auf den Hühnen ein, der langsam
zu Boden sinkt, mit jedem Schlag ein Stück weiter. Und
immer weiter. Bis schließlich selbst dieses Monster
geschlagen am Boden liegt. Ausgelaugt blickt Luna auf das
Werk. In ihrem Blick liegt Dankbarkeit, als sie Levy ansieht.
Und auch Damian rappelt sich
wieder auf… Und wirkt verwirrt.
Sven:
„Warte mal… Wenn selbst Damian wieder
steht...“ Pete: „VOM
TOP ROPE!“ Sven: „TYLER
ERWISCHT ALLE DREI!“
Alle
5 Personen liegen neben dem Ring am Boden. Mike Gard kommt
wieder zu sich. Und erblickt Chaos.
Pete:
„Da liegt Zane! Da liegen Waffen! Zähl doch 1 und
1 zusammen!“ Sven: „Er
hat keinerlei Anhaltpunkt zu glauben, dass das hier NEMESIS
Schuld war.“ Pete: „Oh
komm...“ Sven:
„Vielleicht hat Zane Luna nur verteidigt, nachdem
Maurice sie mit einem Stuhl attackiert hat?“ Pete:
„KOMM SCHON!“
2…
Der
Count läuft.
3…
4…
5…
Luna,
Damian und Tyler sind alle dabei sich wieder zu bewegen.
6…
7…
Tyler
versucht zu Damian zu hechten, doch Luna umklammert sein
Bein. Der Legendensohn stürzt.
8….
Damian
rollt sich mühselig wieder in den Ring. 9….
Sven:
„MAURICE IST DER LEGALE PARTNER!“
10!!!!!!!!!
DING
DING DING
Laura: „Die
Sieger des Matches durch Count-Out: Damian und Luna Rosario.
NEMESIS.“
Tyler
blickt ungläubig in den Ring, was ihm nichts einfängt
außer, dass Luna ihm nochmal genüsslich auf den
Hinterkopf spuckt. Rasend will Tyler sie attackieren, doch
Rosario schafft es gerade noch in den Ring zu hechten, bevor
er sie zu fassen bekommt.
Sven:
„Eine strategische Meisterleistung.“ Pete:
„Eine Schande für diesen Sport!“ Sven:
„Es geht ums gewinnen. Und die Rosarios haben sich
gerade eine bessere Ausgangslage für War Games
verschafft. UND nebenbei ein Zeichen gesetzt. Den Mist von
Big and Quick geben sie sich nicht.“ Pete:
„Welchen Mist denn???“
Im
Ring feiern die beiden Rosarios kurz, aber nur kurz…
Denn als Luna bemerkt, dass Maurice sich wieder bewegt,
bedeutet sie ihrem Bruder GANZ schnell die Biege zu machen.
Was die beiden dann auch tun.
FADE
OUT
Wir
hören das leise Summen eines Elektromotors. Das Kamerabild
zeigt uns einen düsteren, kalten Gang, in den vereinzelt
durch die kleinen Verglasungen von Türen zur linken und
rechten Seite seichtes Licht fällt.
Das
Bild wechselt. Wir hören dumpfe, grässliche Schreie.
Das
Bild wechselt erneut. Wir sind an anderer Stelle des Ganges. Ein
Wimmern mischt sich in die Kakophonie der gedämpften
Schreie.
Das
Surren des Elektromotors.
Das
Kamerabild wechselt abermals und vermittelt uns den Eindruck, als
würde der Kameramann auf dem Boden liegen und direkt nach
vorne filmen: den langen kalten Gang entlang. Der Gang, der immer
wieder erfüllt wird durch grässliche Schreie und
erbarmungswürdiges Wimmern.
Doch
die Kamera bewegt sich. Vorwärts. Rechts im Bild bewegt sich
mit der Kamera ein Rad. Durch die Einstellung und das
Vorwärtsfahren des Bildes wird der Eindruck erweckt, die
Kamera sei am hinteren Ende eines elektrischen Rollstuhls
befestigt.
???:
„Das hier…das ist sein
Zuhause. Seit nun mehr 20 langen Jahren. Hier ist er
zuhause.“
Die
Stimme, die dort spricht, scheint die Person zu sein, die im
Rollstuhl sitzt. In der Stimme liegt etwas, das sich nicht genau
definieren lässt. Aber es löst…Unbehagen aus. Es
ist keine freundliche Stimme. Sie klingt dumpf. Tief. Und
keinesfalls klar oder warm.
Das
Kamerabild wechselt erneut. Das Licht flackert plötzlich
immens. Ein grauenvoller Schrei ertönt von irgendwoher im
Gebäude. Wir sehen nun, wie der Rollstuhl an den einzelnen
Türen des langen Ganges vorbeifährt. Und hinter jeder
Tür hört man lautes Klagen, Schreien oder Winseln.
Unheimlich. Düster. Wie von einer anderen Welt.
Und
hinter mancher Tür erkennt man geisterhafte Schemen.
Unförmig und skurril anzusehen durch das milchige Glas. Es
lässt einen schaudern, vermittelt ein Gefühl der Angst.
Eine ruckartige Bewegung hier, ein Hämmern gegen die Tür
dort…
„Tri-Tra-Trullala…Tri-Tra-Trullala”
Weiter.
Immer fort. Ein Kamerawechsel.
„ER
KOMMT?“
„ER
KOMMT?“
„ER
KOMMT?“
Cut.
Der Rollstuhl. Er fährt. Weiter. Den Gang entlang. Die
andere Seite. Weitere Türen. Die morbiden gruseligen Schemen
hinter den Türen, immer nur eine pro Tür, bewegen sich
ruckartig. Ein Schemen wirft sich immer und immer wieder gegen
die Wand. Ein abscheuliches Lachen dringt hinter der Tür
hervor.
???:
„Das da…“
Der
Rollstuhl hält. Und mit ihm das Kamerabild, nun auf
Augenhöhe des milchigen Fenster an der Tür.
???:
„Das da drin ist sein bester Freund.“
„RUFUS???
BIST DU ES???“
Ein
Schemen drängt sich gegen das Fenster der Tür, beim
bloßen Erklingen der unbehaglichen Stimme. Ganz so, als
hätte er die Ankunft des Rollstuhlfahrers sehnsüchtig
herbeigesehnt. Eine Hand mit vier Fingern ist erkennbar. Sie
kratzt am Fenster…
???:
„Ja. Ja, ich bin es. Rufus von Greifenstein. Ich bin da.“
…sagt
der Rollstuhlfahrer und fährt an die Tür heran. Ganz
nah.
„JA,
RUFUS!!! DU BIST EEEEEEEEES! HAST DU IHN MITGEBRACHT? JA? HAST DU
IHN ZUM SPIELEN MITGEBRACHT, JA???“
Eine
Hand, leicht faltig, von der Zeit etwas gezeichnet, die ganz klar
dem Rollstuhlfahrer gehört, legt sich gegen die Tür.
Ein wehmütiges Seufzen, der Kopf gesenkt.
???:
„Nein. Nein, noch nicht. Er
kann noch nicht zum Spielen kommen.“
Er
tätschelt die Tür.
Ein
kurzes Schweigen setzt ein, währenddessen der
Rollstuhlfahrer - den wir immer noch nicht klar erkennen können,
da er auch teils mit dem Rücken zur Kamera sitzt – den
Kopf von der Tür weg den Gang entlang dreht. Das Schemen
hinter der fest verschlossenen Tür stößt ebenso
ein trauriges, verzweifeltes Seufzen aus. Sein ungeduldiges
Warten wurde wohl nicht belohnt. Die geisterhaften Umrisse der
Gestalt bewegen sich von dem Fenster weg. Ein Wimmern, ein
Schluchzen setzt ein. Und dann ein Heulen. Ein mitleiderregendes
Heulen.
Der
Rollstuhlfahrer fährt weiter den Gang der Schreie entlang.
Ein Lächeln auf seinen Lippen, man erkennt es alleine an dem
Ausdruck seiner Stimme:
Rufus
von Greifenstein: „Noch ist es nicht so weit. Noch muss er
hier bleiben. Doch schon bald…“
ER
KOMMT?
ER
KOMMT?
ER
KOMMT?
Von
Greifenstein fährt weiter den Gang der Klage entlang.
Langsam. Sehr, sehr langsam. Und die Kamera folgt ihm im selben
Tempo. An jeder der Türen, die sich links und rechts
gegenüberliegen, drängt sich plötzlich die
dahinter eingesperrte Person, sobald Rufus von Greifenstein an
dem Türpaar vorbeifährt.
ER
KOMMT?
ER
KOMMT?
ER
KOMMT?
Gitterstäbe
am Ende des Ganges bedeuten gleichsam das Ende dieses Flügels.
Und noch vor der darin eingelassenen Gitterstabtür mit dem
schweren Schloss daran bleibt Rufus von Greifenstein mit seinem
Rollstuhl stehen.
Die
Insassen dieses Etablissements beginnen nun langsam, rhythmisch
gegen ihre Türen zu klopfen.
WHAM!
WHAM! WHAM!
Rufus
von Greifenstein dreht sich in seinem elektrischen Rollstuhl
herum zur Kamera ins Licht! Und wir sehen vor uns eine korpulente
Gestalt fortgeschrittenen Alters in einer unscheinbaren
Stoffhose, grauem langärmeligem Hemd – dessen Ärmel
er hochgekrempelt hat - und darüber eine Weste, die ziemlich
spannt und aufgrund der Körperfülle nur von zwei
Knöpfen zusammengehalten wird. Das angedeutete Doppelkinn
liegt auf der Brust. Schütteres Haar lugt unter einer
Schiebermütze hervor, ein auffälliger schwarzer
Schnauzbart erregt die Aufmerksamkeit ebenso wie das Monokel im
Gesicht. Die blauen Augen mit den Tränensäcken strahlen
freudig. Rufus von Greifenstein lächelt. Ein Goldzahn wird
sichtbar. Das Lächeln wird breiter und verstärkt die
insgesamt breite Erscheinung dieses Mannes noch mehr. Nun lacht
er so voller Inbrunst, dass sein Bauch wie Wackelpudding bebt.
WHAM!
WHAM! WHAM!
Das
rhythmische Klopfen der Insassen wird lauter. WHAM!
Noch
lauter. WHAM!
Immer
lauter, während der Rollstuhlfahrer zu Lachen beginnt.
WHAM!
WHAM! WHAM!
Und
je lauter die Insassen klopfen, desto lauter lacht Rufus von
Greifenstein! Er breitet die Arme aus, während die Kamera
von ihm wegzoomt.
Rufus
von Greifenstein: „Bald! JAHAHAHAHA! Bald wird er
kommen! Zur
GFCW, um mit euch allen zu spielen! HAHAHAHAHAHAHA!“
ER
KOMMT!
ER
KOMMT!
ER
KOMMT!
ER
KOMMT!
ER
KOMMT!
ER
KOMMT!
WHAM!
WHAM! WHAM!
Und mit dem
Fadeout kehrt unvermittelt totale Stille ein…
Als wir wieder in den Innenraum der Arena schalten, hat sich der
Ring merklich verändert. Naja. So gravierend ist es
nichtmal, aber doch wirkt es schon alles offizieller. Die
Matte wurde mit einem dunklen Bezug überdeckt. Und das
Ringinnere ist nicht leer – wie so ein Ring normalerweise
abgesehen von Personen ist – sondern darin sind ein Tisch
und zwei Stühle aufgebaut. Zwei Mikrofone und Stifte liegen
auf ersterem bereit. Ein Bildschirm, der für die Kamera gut
sichtbar platziert ist, zeigt das Logo von GFCW Stranded im
Hintergrund, während im Vordergrund die Bilder von Lionel
Jannek und Drake Infinity zu sehen sind.
Pete:
„Sven, das haben wir auch nicht erwartet, als wir vor zwei
Wochen zum ersten Mal die Card zugesendet bekamen.“ Sven:
„Tja. Irgendjemand scheint darauf bestanden zu haben, diese
Unterzeichnung öffentlich zu machen.“ Pete:
„Ich tippe ja auf Drake. Mir ist das zu viel Zufall, dass
hier offen ein Matchvertrag unterzeichnet wird einen Tag, nachdem
Infos über seine GFCW Vertragssituation an die Oberfläche
drangen.“ Sven: „Mag
sein. Aber wie sagt man so schön? Abwarten und Tee
tri...“
Weiter kommt Sven nicht, denn der
monströse Sound des Themes des alten Hundes schiebt sich in
unsere Gehörgänge und sorgt dafür, dass die
Konzentration sich schlagartig zum Ring verschiebt, zu dem JBD
gerade watschelt. Ein wenig hektisch wirkt er, aber das ist ja
nach den aktuellen Ereignissen auch kein Wunder. Und so schnell,
aber auch umständlich wie heute, hat er den Ring wohl selten
betreten.
Noch schneller hat er indes selten einen Schallwandler in der
Hand gehabt und kurz draufgeklopft….jaaa, geht. Die
wichtige Ledermappe mit den Dingen die gleich entscheidend sein
werden, hat er unter dem Arm, parkt die aber jetzt solange auf
einem der Möbel im Ring.
Johnboy Dog: „Wir sind uns ja
alle einig, dass Stranded einen würdigen Kampf um den GFCW
Heavyweight Titel verdient. Und den wird es dort geben: Drake
Infinity gegen Lionel Jannek. Ein Kampf, der nie so wichtig war,
wie dann.“
Zufrieden wirkt der Hund, wenngleich das ja irgendwie
Dauerzustand zu sein scheint.
Johnboy Dog: „Her
mit euch!“
Nicht zum Theme von UNRIVALED, sondern zu seiner eigenen
Einmarsch-Musik, Breaking Benjamin’s „Had Enough“,
betritt der „Superior One“ Lionel Jannek die
Auftrittsrampe. Er wirkt zufrieden und selbstbewusst, lächelt
etwas verschmitzt. Scheinbar ist er sich seiner Sache sehr
sicher, oder weiß er etwas was wir nicht wissen? Auf jeden
Fall marschiert der Österreicher zum Ring, wobei er sich
noch einmal den Knoten seiner Krawatte zurechtrückt. Für
solch einen Moment scheint ein Anzug für LJ die einzig
richtige Wahl zu sein.
Lionel Jannek betritt den Ring, begutachtet die Ausstattung einen
Moment und macht es sich dann auf einem der beiden Stühle
bequem. Gemütlich verschränkt er, immer noch lächelnd,
die Hände hinter dem Kopf und lehnt sich entspannt zurück.
Doch kaum hat Jannek Platz genommen, natürlich ohne
Handshake mit JBD - die wenigen Leute, von denen man Abstand
halten kann solange man aktiver Wrestler ist, meidet man ja brav
auch – wird das Licht leicht gedimmt und durch dunkelblauen
Schimmer ersetzt. Einen kleinen Auftritt scheint der Champ sich
hier nicht nehmen zu lassen.
Und durch den Vorhang
tritt ein Heavyweight Champion, den man so auch schon ne Zeit
lang nicht mehr gesehen hat. Elegante Stiefel ziehen sich über
den Unterschenkel, gepaart mit einer edlen Stoffhose, in der
nicht eine Falte auch nur mit dem Mikroskop zu erkennen wäre.
Das Hemd darüber fällt an den Armen in weitem Schnitt
aus, am Torso liegt eine Weste mit viktorianischem Flair darüber.
Abschließend befindet sich über der rechten Schulter
der Titel des GFCW Champions, die säuberlich geglätteten
Haare tangieren die Hydra-förmigen Verzierungen.
Sven:
„Schick schick!“ Pete:
„Einen Fable für seine Inszenierung hat der Mann
ja.“ Sven: „Glaubst
du der Champ lässt sich lumpen, wenn selbst jemand wie
Jannek mal ein BISSCHEN Etikette zeigt?“ Pete:
„Jetzt bin ich mal gespannt.“
So
glücklich sieht Drake aber gar nicht aus. Kontrolliert, ja.
Gefasst, sicherlich. Selbstbewusst, immer doch. Aber auch
irgendwie fragend und wachsam. Langsam schiebt er sich durch die
Seile, stolziert aufrecht an Jannek vorbei, platziert den Titel
feinsäuberlich und sichtbar am Ende des Tisches, bevor er
Platz nimmt. Die letzten Töne der Musik verstummen und der
Patient Zero blickt aus den kühlen Augen in Richtung seines
Gegenübers. Die Spannung ist spürbar. Nicht nur ging es
um den Titel. Drake hatte mehrmals deutlich gemacht, was er von
beiden anderen Männern im Ring hielt.
Pete:
„Es fühlt sich an, als wäre die Temperatur hier
um 20 Grad gesunken, Sven.“ Sven:
„Die letzte Show, die letzten Monate liegen hier drüber…
Die Luft ist fast so dick, als wären hier 10.000 Zuschauer
drinnen, wie normal.“
Kein Wort fällt
zwischen den beiden. Der Commissioner blickt einmal hin und her.
Abwartend? Besorgt? Gespannt?
Schließlich ist es der
Hund der das schmerzliche Schweigen kurzzeitig unterbricht.
Johnboy Dog: „Wir haben hier mit
dir, Drake, und dir, Lionel, unbestritten zwei Akteure, die in
den letzten Jahren für die GFCW kaum wichtiger hätten
sein können. Kaum jemand war erfolgreicher als ihr zwei.“
Netterweise verschweigt der Hund, wer
erfolgreicher war. Brav!
Johnboy Dog: „Bei Stranded dürft
ihr euch ganz legal angehen und beide unter Beweis stellen, wer
am ehesten würdig ist, die GFCW als oberster Repräsentant
zu vertreten. Ja, Lionel guck nicht so….ich sülze dir
wieder zu viel, aber ich bin nur eins: Ehrlich!“
Schwupps landet die Mappe mit dem Schriftstück nach oben
auf einem der Möbel und JBD schaut gerade auffordernd zum
Drake.
Johnboy Dog: „Hier,
Mister Champion!“
Minimal wendet sich der Blick des Champions zu JBD. Nicht
einmal weit genug, um diesen wirklich anzusehen, doch man merkt
Abneigung und Tadel in jedem Millimeter der Bewegung. Ebenso, als
die beringte Hand sich langsam um den Griff des Mikrofons
legt.
Drake: „Was denn
Johnnyboy. Hat man dir denn keine Manieren beigebracht.
Offensichtlich sollte der Champion nicht als erstes
unterschreiben, hm? Aber ich will mal nicht so sein. Du wirst
eben alt und senil. Lass mich nur eines kurz sagen...“
Er
lehnt sich in seinem Stuhl zurück.
Drake:
„Ich möchte eine Sache noch einmal unverständlich
klarstellen Lionel. Leute wie du… Die ihr Potenzial
verschwenden. Leute, die nicht wissen, was sie wollen oder wo ihr
Platz ist…“
Er bemerkt den kurzen
Blick von Jannek und hebt ehrlich überrascht die
Augenbrauen.
Drake: „Oh.
Neinnein, ich meinte nicht, dass du deinen Platz unter Leuten wie
mir kennen solltest. Auch wenn das natürlich auch stimmt.
Aber ich meinte… In dieser Welt. Weißt du, du bist
nicht wie Alex oder so, der aktiv versucht zu verdrängen was
er ist und dann so verkümmert, wie er jetzt eben tut. Du
hast einfach keine Ahnung. Du bist wie ein Teenager, der versucht
sich zu finden. Und du fliehst davor, indem du nach immer und
immer höheren Zielen strebst.“
Mit der
anderen Hand beginnt er den Stift durch die Hand zu zwirbeln und
dabei verloren auf das drehende Objekt zu starren.
Drake:
„Aber lass dir eines gesagt sein. Du hast Grenzen. Mental.
Physisch. Jemand, der so sehr mit sich selbst, seiner Familie und
seinem Partner kämpft. Nach einem harten, auslaugenden
Match… Mit der Enttäuschung der Niederlage im Rücken.
Wie kann jemand, wie du, danach in War games bestehen. Und dann
noch so einen Abend voller Niederlagen wegstecken? Er kann es
nicht. Stranded ist der eine Schritt zu weit. Der eine
Flügelschlag zu viel. Die werden die Flügel wegbrennen
wie Ikarus. Und dann ist die Frage… Nach Stranded.
Schaffst du es dich zu finden und aufzustehen? Von Leuten wie
Zereo loszusagen? Oder dich endlich wirklich zu ändern? Wenn
die Antwort auf alles „nein“ ist, Lionel... Dann bin
ich dein Ende.“
Das war es? Scheinbar. Leise
legt er das Mikrofon wieder ab und unterzeichnet den Vertrag,
bevor er die Mappe leicht zu Jannek schiebt.
Dieser sitzt zunächst unverändert gemütlich da und
lässt seinen Blick ein wenig auf dem ihm zugeschobenen
Vertrag ruhen. Er strahlt Ruhe aus, wie man es von ihm noch nie
zuvor gesehen hat. Eine trügerische Ruhe? Hat er Drake noch
etwas zu sagen? Oder macht er es kurz und schmerzlos?
Langsam, ja geradezu provokant langsam, setzt sich der
Herausforderer in eine aufrechtere Haltung um und beginnt sich
den Vertrag näher anzusehen. Ob Jannek ein Schnellleser oder
auch des sinnerfassenden Lesens mächtig ist, wissen wir
nicht, aber nach einigen Sekunden der Vertragsmusterung, wobei
sein Blick in einen kalten Status verändert wurde, greift LJ
seelenruhig zu seinem Schreibgerät und drückt die Miene
heraus. Er setzt an…
Plötzlich aber hebt er den Blick wieder auf Drake Infinity.
Der Blick des Österreichers, der ziemlich unerwartet kam,
lässt Drake kurz zusammenzucken. Eine ungewohnte Regung.
Irgendetwas passt nicht, das spürt auch er.
Pete: „Oh oh…“
Sven: „Was hat Jannek vor?
Unterschreibt er jetzt oder nicht?“
Pete: „Spielt er Kopfspielchen mit
Drake?“
Der Lord of Madness scheint fast schon unruhig mit dem Bein zu
wackeln. Er wird aus Janneks Verhalten sichtlich nicht schlau.
Noch aber bleibt zumindest die Miene ruhig. Große Blößen
gibt der Champ sich nicht. Auch JBD scheint sich langsam Sorgen
zu machen, dass hier vielleicht gleich etwas Ungewolltes
passieren könnte.
Jannek verharrt immer noch unverändert in seiner Position.
Sitzend nach vorne gebeugt, sein Blick auf Infinity fixiert, die
Spitze des Kugelschreibers berührt seine Linie auf dem
Vertrag. Doch plötzlich hebt er den Kugelschreiber noch
einmal an, drückt die Miene wieder zurück in den
Kugelschreiber und legt diesen wieder zur Seite.
Pete: „Was macht er denn jetzt? Will
er das Titelmatch jetzt etwa doch nicht?“
Sven: „Das kann ich mir nicht
vorstellen… aber Erklärung hab ich auch keine…“
Rasch wandern die Augen Infinitys einmal auf und nieder. Sein
Körper spannt sich an. Die Kontrolle strahlte hier gerade
sein Gegenpart aus. Man kann die Zahnräder förmlich
ineinander greifen hören, während der Champion versucht
die Situation mental in den Griff zu bekommen. Was genau war los?
Doch scheinbar will Jannek selbst die Antworten geben, denn mit
einem ruhigen Griff zur Seite umgreift er mit einer Hand das
Mikrofon neben ihm und bevor er es zum Mund führt, streckt
er den Arm noch einmal ausgiebig und atmet tief aus. Bereit in
seiner bekannten Manier wieder ein paar harte Worte folgen zu
lassen. Wären Fans in der Halle würde man ihre Neugier
und Spannung mit Händen greifen können… Jannek
grinst Infinity an.
Lionel Jannek: „Drake… kennst
du das, wenn du dieses unangenehme Gefühl hast, dass
irgendetwas nicht ganz so ist wie du es dir vorgestellt hast?“
Fragender Blick von JBD. Und Infinitys Augen weiten sich, als
hätte ihn gerade eine düstere Vorahnung erfasst und
seine Nägel krallen sich in seine Handinnenflächen.
Lionel Jannek: „Ich denke du kennst
das… Schließlich musst du dir das doch gerade
gedacht haben, als du diesen Vertrag angesehen hast, hab ich
nicht recht?“
Durchbohrender Blick des Herausforderers. Drake zuckt einmal kurz
zusammen, als hätte man ihn mit einer Nadel gestochen.
Lionel Jannek: „Was ist denn? Soll
das alles etwa geheim bleiben, Champ? Dein Vertrag läuft
aus, das wissen wir alle… Aber ich weiß noch viele
andere Dinge, die nicht alle wissen!“
Kratzend schleifen Infinitys Finger nun über die
Tischplatte. Gegenüber nur ein weiteres Grinsen. Mit der
anderen Hand hebt der Herausforderer seinen Zeigefinger.
Lionel Jannek: „Ein Euro, Drake. Das
ist der Grund für die stockenden Vertragsgespräche…
Du willst einen Euro mehr! Aber nicht einen Euro mehr, als du
jetzt verdienst… sondern einen Euro mehr, als der
Blankoscheck von Schwanenburg damals! Du willst ihn unbedingt
übertrumpfen und der Größte sein, nicht wahr?“
Drakes Augen werden vor Erstaunen immer größer und
auch sein Mund hat sich leicht geöffnet. Lodernder Hass
steigt aus ihm empor. Spricht Jannek da etwa die Wahrheit?
Lionel Jannek: „Nicht zu vergessen,
dein sehnlicher Wunsch auf das Booking Einfluss zu nehmen!
Natürlich, was auch sonst? Du willst unser Match nämlich
unbedingt NACH dem War Games Match haben! Und als dein
größenwahnsinniger Wunsch abgelehnt wurde, hast du ein
paar Wochen später vor JBD gebuckelt und den nächsten
Deal vorgeschlagen. Unser Match im Main Event und hätte ich
verloren, würde ich keine Titelmatches mehr gegen dich
bekommen! Im Austausch dafür nimmst du weniger Geld,
verteidigst deinen Titel öfter und schuldest JBD einen
Gefallen… Hast du ernsthaft so viel Schiss vor mir, Drake?
Ich würde sagen, du hast allen Grund dazu! Immerhin bin ich
derjenige der deine Siegesserie beendet hat und die größte
Bedrohung auch deine Regentschaft zu beenden!“
Jannek blickt kurz zu einem verdutzten JBD, während Drake
gleichzeitig heiß und kalt wird.
Lionel Jannek: „Johnnyboy…
auch wenn ich nicht immer die beste Meinung von dir und deinem
Sprössling habe… ich muss dir und der GFCW
zugutehalten, dass ihr die Eier hattet Drake ‚Nein‘
dazu zu sagen! Das konntet ihr, denn die Situation ist eine
andere als damals und das musstet ihr, weil die GFCW hat keine
Rückversicherung Drake dann noch zu stoppen… das war
doch der Grund JBD, hab ich nicht Recht?“
JBDs erstaunter Blick wechselt zwischen Jannek und Drake. Auch
wenn er es emotional anders verarbeitet, so scheint er sich genau
dasselbe zu fragen wie Drake Infinity selbst: ‚Verdammt,
woher weiß er das alles???‘.
Jetzt beugt sich Jannek nochmal weiter nach vorne, stützt
beide Ellbogen am Tisch ab und blickt Drake mit einem
Killer-Blick in die Augen…
Lionel Jannek: „Der große Drake
Infinity… auch in deiner Fassade sind Risse! Und was
dahinter steckt, das wird jetzt so richtig klar… und bei
Stranded wird das alles ein Ende haben! Du sitzt hier und redest,
wieder einmal, dein wirres Zeug, das dir, mal eben so, über
mich eingefallen ist… aber du weißt selbst am
besten, sobald du diese Worte ausgesprochen hast, dass es nur
dein Wunschdenken ist! Du redest davon, dass ich bei Stranded
einen Flügelschlag zu viel machen werde, dass meine Flügel
verbrennen werden… du hast offensichtlich noch nie einen
Phönix gesehen, Drake!“
Es wirkt fast wie eine schonungslose Abrechnung Janneks mit dem
Champion, welcher sich inzwischen fühlen muss wie am Tag des
jüngsten Gerichts. Lionel Jannek deutet auf sein eigenes
Gesicht, welches von Intensität geziert ist!
Lionel Jannek: „Sie mir in die Augen,
Drake, und dann siehst du ihn! Den Phönix der unerbittlich
auf dich zustürzt und alles was du tun kannst ist warten,
dass das Unvermeidliche passiert! Und was du in diesen Augen auch
siehst, Drake, ist ein Mann, den du auch so noch nie zuvor
gesehen hast! Der Mann, der dir bei Stranded gegenüberstehen,
den Titel abnehmen und NEUER GFCW World Heavyweight Champion
werden wird!!!“
Verächtlich wirft LJ das Mikrofon zur Seite, schnappt sich
den Kugelschreiber und unterschreibt, diesmal ohne Zögern,
auf dem Vertrag! Damit ist es hochamtlich! Jannek knallt die
Mappe zu und drückt sie JBD an die Brust, der sie daraufhin
entgegennimmt. Doch kommt da noch mehr? Jannek sitzt weiterhin
auf dem Stuhl und unverändert fixiert sein
hochselbstbewusster und aggressiver Blick Drake Infinity. Auch
JBD macht sicherheitshalber schon einmal zwei Schritte rückwärts.
Er hat in all seinen Jahren schon viele Vertragsunterzeichnungen
im Ring miterlebt und ahnt schon was jetzt passieren könnte…
Doch keiner der beiden Kontrahenten zuckt nach vorne.
Ruhig, aber rasch schiebt Infinity seinen Stuhl zurück, in
dem er zusammengesunken war und rückt die Weste gerade. Die
rechte Hand sammelt Rasch den Titel ein.
Pete:
„Er geht?“
Förmlich geht es durch
die Seile, die Stufen hinab. Und der Champion macht sich auf in
Richtung Backstage, ohne ein weiteres Wort. Im Ring bleiben ein
nicht wirklich unzufriedener aber irritierter JBD zurück und
ein Superior One, der den Moment sichtlich genießt.
Sven:
„Wow.“ Pete: „Kein
Wort mehr. Von Drake Infinity. Wie gut muss sich das für
Lionel Jannek anfühlen.“ Sven:
„Pete...ich… was haben wir gesehen?“ Pete:
„Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht nur Drake
braucht Zeit um das hier zu verarbeiten. Da ist noch einiges an
Klärungsbedarf.“
Mit den Taschen über der Schulter trotten im Laufschritt
Damian und Luna Rosario aus der Halle. Mittlerweile ist es wieder
echt lange hell draußen und so ist die angenehm warme
Abenddämmerung eigentlich ein Grund zur Freude und
Entspannung. Aber das übliche Sonnenbad auf der Haube des
Pick-Ups bleibt heute wohl für Luna aus, als sie ihrem
Bruder nachläuft.
An ihrem Ohr hält sie ein
Handy.
Luna: „Finn? Okay pass
auf. Ich hab Drake nicht erreicht. Ich schreib ihm gleich noch,
aber damit du bescheid weißt. Alex hat irgendne Scheiße
mit Henry abgezogen.“
…
Luna:
„Hab ich mir fast schon ged….“
…
Luna:
„Nein, verdammt. Das Video war alles, was wir haben. Du
erreichst auch ihn nicht. Wir fahren nach Dortmund, hoffen dass
wir ihn zuhause finden und nicht in nem Krankenhaus und gabeln
ihn auf.“
…
Luna:
„Soll er sich aufregen, Henry hat für ihn aufs Maul
bekommen, also ich reiß ihm gerne den Haussegen ein. Wir
sind jedenfalls weg.“
…
Luna:
„Dir auch. Tschau.“
Ihre Tasche fliegt
auf den Pick-Up, dessen Motor Damian bereits gestartet hat.
Erschöpft wirft sie sich auf den Beifahrersitz und stützt
das Gesicht in die Hände, während die Reifen auf dem
Asphalt zu quietschen beginnen.
Schnell
hallt das wiederholte aufschlagen zweier Paar Beine durch die
Backstage Gänge der Halle in Nürnberg. Dumpf schlagen
die Schritte von den Wänden der kahlen Flure wieder, nur
untermalt von hektischem Schnaufen. Langsam aber sicher werden
die Töne lauter und als die beiden Personen um eine weitere
Ecke biegen.
Damian: „Dieser
verdammte…“ Luna:
„Halt die Fresse. Spar dir die Puste für
Antoine.“
Beide hatten sich nach ihrem hart
erkämpften Sieg sichtlich kaum erholt. Von Duschen oder
umziehen ganz zu schweigen. Verschwitzt und schwer atmend hatten
die beiden nur ihre Jacken über ihr Gear geworfen und
sprinteten durch die Arena.
In Damians rechter Hand
umklammert er ein Handy, Luna trägt konträr dazu einen
Baseballschläger. Die gesamte Szenerie mutet nicht wie ein
Friedensgipfel an. Schließlich stoppt Damian, der voraus
gelaufen war, abrupt vor einer Tür ab und reißt sie
ansatzlos auf.
Hinter der befindet sich natürlich
Antoine Schwanenburg, wie er in einem schweren Sessel sitzt und
in einem Buch blättert. Als die Tür aufsprang, richtet
er seine Lesebrille und wirkt ansonsten nicht überrascht
Damian:
„Du mieser...“
Hinter ihm schlittert
nun auch Luna durch die Tür. Antoine widmet sich seinem
Buch.
Luna: „Fang an zu Singen
du widerliches Arschloch. Was hast du ihm gesagt hm?“
Mit
brennendem Hass in ihren sonst so eisigen Augen brüllt sie
förmlich in das Gesicht des Kaisers. Doch der blickt nach
kurzer Pause amüsiert auf die kochende Luna und ihren
Bruder, der zwar ihren Zorn teilen zu scheint, aber ihr dennoch
bedeutet eventuell nicht direkt die Enthauptung des Kaisers
durchzuführen, als wäre es 1793 (und ja ich weiß,
das war ein König aber whatever).
Antoine:
"Wärt ihr so freundlich und würdet die Tür
von außen schließen? Es wäre mir ein
Fest."
Während Luna noch immer wirkt, als
würde sie Antoine am liebsten jetzt und hier an den Boden
angleichen tritt Damian noch einen Schritt nach vorne.
Damian:
„Nochmal. Was hast du Alex befohlen mit Henry anzustellen
du kranker Wichser?“
Mit einem lauten Knall
schließt sich das Buch des Kaisers, die Lesebrille wandert
in seine Hemdtasche.
Antoine:
"Wie wagt ihr es mit mir zu reden?"
Er
erhebt sich aus dem Sessel.
Antoine:
"Selbst wenn ich wüsste, was ihr mit eurem
degenerierten Hirn versucht durch eure Lippen nach draußen
zu kanalisieren, würde ich euch nicht den Hauch einer
Antwort würdigen, weil ihr sie so oder so nicht verstehen
würdet. Ich sage es jetzt also noch einmal: Schließt
die Tür von außen und geht spielen, die Spielplätze
sind wieder geöffnet."
Angespannt beißt
sich Damian auf die Lippe, scheint nicht so recht zu wissen, ob
er Antoine glauben soll, dass er nicht weiß, wovon sie
reden. Doch die Stimmung in der Kabine wechselt, denn jetzt ist
es Luna, die den Schläger senkt und ruhiger auf Schwanenburg
blickt, unbeeindruckt von dessen Drohgebärden.
Luna:
„Damian. Alex hat schon öfter bewiesen, dass er sehr
wohl fähig ist, sowas in Eigenregie zu tun. Zeigs
ihm.“
Noch immer angespannt tippt Damian kurz
auf dem Handy herum, bevor er es dem Kaiser in die Hand
drückt.
Damian: „Das
hier…. Hat Alex uns zugespielt.“
Antoine
bekommt ein Handy gereicht, welches er widerwillig annimmt und
es wird ein Video angespielt…
[VIDEO]
Das
Bild ist schwarz und man hört das Geräusch, das aktuell
in vielen Haushalten weltweit deutlich häufiger zu hören
ist als noch vor einigen Monaten. Der Verbindungsversuch einer
Videokonferenz. Die Programme dafür schießen ja
aktuell schneller als Spargel aus dem Boden und theoretisch
braucht man ja nicht einmal ein Headset, was halt auch nicht
jeder hat, um an einer solchen Konferenz teilzunehmen.
So
auch nicht der Mann, der den Anruf annimmt, der Konferenz
beitritt. Von der Couch seines Wohnzimmers aus. Henry Phoenix Jr.
Der junge Dortmunder hat diverse Schals und Wimpel des Vereins
aus selbiger Stadt an der Wand hängen und trägt selbst
einen einfachen Jogginanzug.
Der
Ringrichter ist allerdings nur die linke Hälfte des
Bildschirms. Denn Konferenzen mit lediglich einer Person gibt es
nur, wenn der Englischlehrer einer 7ten Klasse am Donnerstag vorm
Feiertag eine Fragestunde für Montag um 17:30 anbietet. So
ist auf der anderen Seite aber das raudreitagebärtige und
mit zerfransten Haaren bedeckte Gesicht des Mathematikers, von
einem Kopfhörer umrandet wird, während sein Hintergrund
verschwommen ausgeblendet ist. Er scheint sein Handy in der Hand
zu halten, zumindest wackelt das Bild stetig leicht und bringt so
auf Umwegen ein wenig Bewegung in sein Gesicht. Das…und
die Worte, die seinen Mund öffnen.
Alex:
„Henry…”
Henry:
“Willst du den Schwanz vor dem Match einziehen oder was
willst du Bastard von mir, dass du mich anrufst?”
Das
Bild wackelt munter weiter. Der ausgeblendete Hintergrund ändert
sich schemenhaft.
Alex:
„Dir die Antwortmöglichkeiten deiner Problemstellung
anbieten. Ohne dass du dich einmal mehr direkt angreifen
möchtest, ohne dass du einen Einspruch von Nemesis
erwartest, erhoffst oder fürchtest. Nur wir zwei, einmal
ungestört.“
Henry
wirkt verwirrt.
Henry:
"Genau deswegen haben wir doch ein Match später? Hast
du so früh schon gesoffen oder was ist los mit dir?"
Ricks
bleibt reserviert, schaut stur und starr in die Kamera.
Augenkontakt ist für ihn wohl einfacher, wenn er nur digital
existiert.
Alex:
„Nun…Du, Drake, Antoine, ich, wir wissen was du tun
sollst und möchtest. Ich erledige, was Antoine mich
beauftragt zu erledigen. Du möchtest das Gleiche bei Drake
erreichen. So ergibt sich diese Konstellation. Du bist eine
Variable, die umständlich aus Antoines Gleich zum
Titelgewinn zu eliminieren ist. Das ist allerdings meine Aufgabe.
Antoines Titelgewinn sicherzustellen. Und so bin ich bei dir.
Deine Aufgabe ist also Drakes Titelregentschaft zu sichern. Ich
präsentiere dir deine Problemstellung: Wie sicherst du
Drakes Titelregentschaft, wenn es gegen Antoine und seinen
Schatten geht? Das sind deine Antwortmöglichkeiten:“
Die
eigenwillige Zählweise beginnt mal wieder. Er zeigt den
Daumen für die eins, soweit so normal.
Alex:
„Du sicherst dich selbst, hältst dich heraus und
überlasst Drake an Nemesis.“
Zeige-
und Mittelfinger, bei ihm definitiv kein Zeichen des Friedens.
Alex:
„Du gehst zurück zu deinen Anfängen und zurück
zu Antoine.“
Kleiner,
Ring- und Mittelfinger.
Alex:
„Du wirst nicht einmal die Gelegenheit bekommen, Antoine
aufzuhalten.“
Wie
emotionslos klingend man doch jemandem nach der Gesundheit
trachten kann.
Henry:
„No Deal, du Mistkerl. Du und vor allem Antoine seid weit
von dem entfernt, was ihr mal wart. Eure Zeit ist abgelaufen, ihr
Wichser macht mir keine Angst mehr. Erst zerreiße ich dich
in tausend Stücke, dann nehme ich es mit Antoine auf.“
Auf
der Linse von Henrys Webcam landet der ein oder andere
Speichelpartikel.
Henry:
"Und wage es ja nicht noch mal hier anzurufen, wir klären
das im Ring."
Das
Wackeln stoppt und beginnt. Zwar hält Ricks sein Handy nun
ruhig in der Hand, nickt aber registrierend. Er schnauft kurz
durch, schaut mit leeren Augen in die Linse.
Alex:
„Dann ist der…“
Türklingel:
„DingDong“
Alex:
„...Rest nur eine logische Konsequenz.“
.
.
.
Antoine
zieht nur seine Augenbrauen hoch und seine Augen sagen sehr
deutlich: Dafür wurde nun meine Zeit verschwendet? Doch
bevor es das auch aussprechen kann, öffnet sich die Tür
und mit dem Windzug wird auch die Intensität weggeweht und
der Blickkontakt unterbrochen. Der sonstige Mathematiker und
heutige Wasser- und Weintraubenbringer betritt den Raum. Aber
erst nachdem er die Türklinke mit dem Ellbogen
herunterdrücken musste, sind seine Hände doch voller
Verpflegung für den Kaiser. Mit einem Impuls aus der
Schulter schubst er die Tür hinter sich wieder zu, die leise
ins Schloss fällt. Ricks will auf den Kaiser zugehen, da
hebt er seinen Kopf und bemerkt nun auch endlich, dass hier noch
weitere Gäste anwesend sind.
Direkt
bleibt er stehen, senkt Flasche und Traubenrebe, schaut auf Luna
auf Damian, dann wieder auf Luna. Schnauft durch.
Alex:
„Gut gekämpft.“
Sofort
schießt die Anspannung in der Luft wieder nach oben. Die
Zwillinge versuchen sichtlich im Schnelldurchlauf abzuwägen,
wie sie am besten weiter vorgehen. Doch unter den fast schon
amüsierten Augen Schwanenburgs, vielleicht auch gelangweilt,
wer weiß das schon, greift Luna ihren Bruder an der
Schulter.
Dessen Fäuste ballen sich verkrampft, doch
er scheint zu verstehen.
Damian:
„Tu nichtmal so, als hättest du ihm nichts getan du
kranker…“ Luna:
„Damian. Nicht die Zeit. Nicht der Ort.“
Ruhig
tritt sie in Richtung der Kabinentür. Ricks lässt es
stoisch geschehen. Damian hinter ihr. Doch bevor sie vollständig
aus der Tür sind, dreht Luna sich noch einmal um.
Luna:
„Ihr verliert diesen Krieg. Ihr habt es beide schon einmal
getan. Ihr kommt nicht davon. Glaub mir Alex. Deine Geschichte
wiederholt sich. Sklave von Antoine. Geschlagen von uns. Alle
Jahre wieder.“
Nachdem
Luna und Damian die Tür dann schließlich von außen
schlossen, setzt sich Antoine wieder in den Sessel und lässt
sich eine Traube reichen.
Antoine:
"Ist es geklärt?"
Ricks
steht hinter dem Sessel, hält die Trauben bereit, schaut nur
über die Lehne auf Antoine.
Alex:
„Für’s Erste. Und nun?“
Antoine:
"Warten."
Kleines
Schulterzucken, während er eine weitere Traube isst.
Antoine:
"Alles wird exakt so kommen, wie es vorhergesehen ist. Ich
verschwende keine Energie. Ich muss keinen abermaligen Streit mit
Johnboy anfangen, Drake nicht sagen, wann er den Titel an mich
verliert."
Dann
klopft er ein, zwei mal auf die Lehne des schweren Sessels.
Antoine:
"Ich sitze hier, ich schaue mir alles in Ruhe an. Du trittst
die kleinen Feuerchen aus und ich, ich warte einfach bis die Zeit
gekommen ist, die Bühne erneut zu betreten."
Nun
scheinen bereits die Vorbereitungen für das nächste
Match getroffen zu werden. Jack Bobo, der Offizielle des Matches
zwischen Alex Hansen und Jimboy Joe, macht sich bereits auf dem
Weg zum Ring... doch plötzlich gehen die Lichter aus.
Pete:
„Nanu?“
Sven:
„Was ist denn hier los?“
Dieser
Moment dauert gefühlt eine Ewigkeit. Normalerweise würde
man wahrscheinlich das Tuscheln des Publikums hören, alle
würden unruhig werden, Keiner weiß, was als nächstes
passiert, doch dann ist dieser unendliche Augenblick vorbei und
der Titantron füllt sich mit pinker Farbe! Wenige Sekunden
später wird das Pink durch das Logo von E.F.A. ersetzt.
Die
Kamera wird auf den Ring gerichtet und dieser wurde in kürzester
Zeit zum E.F.A. – Studio umfunktioniert! Die acht
Sanitäter, welche in der vergangenen Show schon tatkräftig
mitgewirkt haben, scheinen für den raschen Umbau
verantworltich zu sein. Der Ring wurde mit einem knallpinken
Flauschteppich überzogen. Die pinke Ledercouch und der
dazugehörige Tisch darf natürlich auch nicht fehlen.
Eva selbst hat sich auch schon, mit einem breiten Grinsen in der
Mitte des Vierecks positioniert und schnappt sich einen
Schallwandler.
Eva:
„Herzlich willkommen bei einer weiteren Ausgabe von
ENTERTAINMENT FOR ADULTS! Ich bin Eva, der einzig wahre Host von
der E.F.A. – Show und mir ist es ein Privileg, Ihnen den
großartigsten GFCW Intercontinental Champion aller Zeiten
ankündigen zu dürfen! DOKTOR DICK!!!!!!!!!!!“
Sie
richtet ihren Blick in Richtung der On Stage, macht eine
einladende Geste in diese Richtung. Gleichzeitig ragt ein Bein
durch den Schlitz ihres schwarzen Glitzercocktailkleides... dann
setzt die Musik aller Musiken ein!
Come
on please help me Dr. Dick I need your love I feel so sick
I
need a kick and you're so big oh doctor please deep deep deeper
help
me Dr. Dick my fever's rising please come quick
I
know you know a little trick oh doctor please deep deep deeper
Come
on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper
come
on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper
...
und tatsächlich... nachdem man einen Teil des Songs bereits
genießen durfte, taucht Dr. Dick mitsamt seiner
superhübschen Ehefrau und den Vintage B!tches auf der
Auftrittsrampe auf. Er trägt natürlich seinen
Doktorkittel, feiert sich selbst schon extrem, bevor er zum Ring
kommt. Auf der On Stage tänzelt er die vier Frauen an,
bleibt anschließend in der Mitte stehen und breitet die
Arme aus. Seine Ehefrau kniet sich vor ihm hin und macht
irgendwas... bevor irgendjemand etwas Unanständiges denkt...
sie öffnet lediglich die Knöpfe des Doktorkittels und
Stacy, Tracy und Casey sorgen dafür, dass er sich des
Kittels entledigt.
Zum
Vorschein kommt sein pinker Wrestlingslip, seine weiß-pinken
Wrestlingboots und um seine Hüften glitzert das Titelgold
des GFCW Intercontinental Titles!
Bestens
gelaunt und in noch besserer Begleitung macht er sich, wie man es
von ihm kennt, tänzelnd auf dem Weg zum Ring, ehe er diesen
entert, nachdem die Ringseile von den Girls auseinandergedrückt
wurden. In der Mitte des Vierecks positioniert sich der
Überraschungsrückkehrer und lässt sich von Eva
direkt ein Mikrofon geben.
Dr.
Dick: „Ob ihr es wollt oder nicht... ICH BIN WIEDER DA!!!!“
Er
breitet die Arme aus, dreht sich im Ring umher und zeigt stolz
auf den GFCW Intercontinental Gürtel.
Dr.
Dick: „Wisst ihr, was da Allerbeste ist?“
Für
einen Moment hält er inne und lässt uns raten, doch wir
kommen nicht drauf. Er wird es uns sowieso bald von selbst sagen.
Dr.
Dick: „Ich wette... ja... ich verwette mein bestes Stück
darauf, dass ich beim Ende der 500. War Evening Show komplett
ausgebuht worden wäre, weil im Publikum lauter Neidhammel
sitzen, die es einfach nicht ab haben können, dass ich alles
habe und sie nichts!“
...
Er
lässt wieder einige Sekunden vergehen und scheint die
Totenstille zu genießen.
Dr.
Dick: „Doch es kam nichts dergleichen! Corona macht es
möglich, wisst ihr! Ich konnte meine überraschende
Rückkehr voll und ganz auskosten und habe die Wrestlingwelt
geschockt!“
Ein
sehr zufriedenes Gesicht ist nun in Großaufnahme zu sehen
und im Anschluss nimmt er den GFCW Intercontinental Title von
seiner Hüfte und legt sie auf seine Schulter.
Dr.
Dick: „Continella und ich, wir sind wieder vereint, und das
ist einfach alles was zählt!“
...
ach ja... Continella, da war was, die objektophilste
Liebesbeziehung, die es jemals in der GFCW gegeben hat!
Dr.
Dick: „Auch wenn wir in einer leeren Halle sind, war es
wohl das „lauteste“ Comeback des Jahres! Keiner hat
damit gerechnet, dass ich an diesem Abend zurückkommen werde
und schon garnicht, dass Dr. Dick die 500. Show als GFCW
Intercontinental Champion beenden wird!“
Metaphorisch
spuckt er auf die Ringmatte und seine Stimme wird etwas
grimmiger.
Dr.
Dick: „Scheiß verf*ckte Kommentare musste ich
lesen... dass das alles Bullshit sei, dass das alles lächerlich
sei, dass Dr. Dick auf diese Art und Weise Champion geworden ist.
Das sei alles unlogisch...“
Sein
finsterer Blick wird von der Kamera festgehalten.
Dr.
Dick: „Ihr kleinen Wichser, die an den Bildschirmen sitzen
und diese Kommentare in den GFCW Foren posten... kommt doch mal
in die Halle und sagt es mir persönlich...“
...
Dr.
Dick: „Ach, da war ja was! Könnt ihr doch gar nicht!
Wir müssen vor leeren Hallen auftreten! Man ist das
herrlich!“
Ein
lautes, verstörtes Lachen ist zu hören und er hält
den Gürtel in die Höhe wie Rafiki damals Simba.
Dr.
Dick: „Offenbar kennen diese pickeligen Nerds die Regeln
eines Leitermatches nicht: Derjenige, der den Titel abhängt,
ist neuer oder alter GFCW Intercontinental Champion. Muss ich die
Szenen nochmal einspielen? Der Referee hat das Match auch
offiziell beendet und mich zum Sieger erklärt. Ich hab alles
richtig gemacht und ihr werdet alle vom Frust zerfressen!“
...
Nun
hält er den Titel wie ein Baby in den Armen und schaut das
Gold verliebt an.
Dr.
Dick: „... und nun können wir wieder vereint sein. Für
immer... du und ich... meine Continella.“
CLAP
CLAP CLAP
Ein
lautes, langsames, wohl sarkastisches Klatschen ist in der Halle
zu hören. Dr. Dick ist verwirrt: Wo? Wer? Warum? Die Kamera
klärt schon mal zwei Fragen: Es ist PLAYER der sich in die
leere Halle geschlichen und auf einen Stuhl gesetzt hat. Mit
finsterer Miene schaut er in den Ring. Hat sich die Ansprache vom
Doc ganz genau angehört. Ein Mikro hat er bei sich…
Player:
„WOW… einfach… WOW! Da fehlen einem die
Worte! Du stehst hier, mit MEINER Intercontinental Championship
und rühmst dich damit, dass du uns alle verarscht hättest
und du alles richtig gemacht hättest! BULLSHIT! Dickie, DU
BIST KEIN INTERCONTINENTAL CHAMPION! DU WARST KEIN OFFIZIELLER
TEILNEHMER IN DIESEM LADDER MATCH! Deswegen bin ich IMMER NOCH
der rechtmäßige INTERCONTINENTAL CHAMPION! Du bist
einfach nur ein Dieb, der es nicht ertragen kann im Hintergrund
zu stehen - Während Zereo und ich uns den ARSCH aufgerissen
haben, um der GFCW Galaxy ein Ladder Match für die Ewigkeit
zu kreieren! Ich bin ehrlich mit dir: Ich hätte dir ein
Titelmatch gegeben, wenn du gefragt und mir gezeigt hättest
da du es verdienst! Aber du scheinst ja in dich selber keinerlei
Vertrauen zu haben, wenn du den Mittelweg wählst!“
Player
steht langsam von seinem Stuhl auf, sein Blick bleibt auf Dr.
Dick gerichtet!
Player:
„Ich werde das folgende nur einmal sagen: GIB MIR MEINEN
TITEL WIEDER! Ansonsten wird das hier sehr schnell sehr schmutzig
enden… FÜR DICH!“
Er
geht langsamen Schrittes auf den Ring zu. Dr. Dick sammelt seine
Sanitäter, sie sollen sich um den Ring verteilen und Player
aufhalten.
Player
bleibt stehen, muss leicht grinsen. Er dreht sich um, greift sich
seinen Stuhl und klappt ihn zusammen…
Player:
„Du kennst mich doch mittlerweile eigentlich gut genug,
oder Dickie? Denkst du echt das DIE MICH davon abhalten können
dir eins auf die Fresse zu geben?“
Plötzlich
ist ein flüsterndes „WAKE ME UP“ aus den Boxen
zu hören und wenige Sekunden später taucht Zereo Killer
auf der anderen Seite der Publikumsränge auf. Leicht
angeschlagen, aber ebenfalls bereits bewaffnet mit einer
Sitzgelegenheit.
Zereo
Killer: „Auch ich habe hier noch ein Wörtchen
mitzureden! Ich wollte mir meinen Traum erfüllen und zum
fünften Mal GFCW Intercontinental Champion werden! All die
Schmerzen, all die Strapazen waren umsonst! Du Drecksack hast
alles ruiniert!“
Sein
Blick wandert kurzerhand am Doc vorbei. Er scheint Player zu
fixieren.
Zereo
Killer: „Hey, Player! Du oder ich, einer von uns sollte
Champion sein! Das siehst du doch genauso, oder?“
Ein
kurzes Nicken ist zu vernehmen.
Zereo
Killer: „Komm schon, schnappen wir uns dieses Arschloch!
Gleichzeitig
laufen Player und Zereo Killer die Zuschauerreihen runter, bis
sie an der Guarding Rail angekommen sind. Der Frauenklemptner
gibt bereits weitere Instruktionen, wie die 8 Männer den
Ring bewachen sollen. Jeweils zu viert stellen sie sich der
aufkommenden Bedrohung, doch...
BÄMMM!!!!
BÄMMMM!!!!
Die
ersten Beiden wurden bereits mit einem Chairshot niedergestreckt.
Das Publikum würde ausrasten, nungut, zumindest die Fans
zuhause vor den TV Geräten werden in Ekstase geraten. Sie
springen über die Zuschauerabsperrung drüber und gehen
offensiv auf die restliche Security los. Im Ring reißt der
Doc die Augen weit auf und kann nicht glauben, was er zu Gesicht
bekommt. Seine Frauen umkreisen den GFCW Intercontinental
Champion, sodass weder Player, noch Zereo Killer, direkt auf ihn
losgehen können.
Laute
Schläge sind zu hören, wie ein Dominostein nach dem
Anderen fallen die Aushilfssanitäter... bis schließlich
auch der Letzte schwer getroffen wurde. Von zwei Seiten rollen
sie in den Ring.
Ja,
genauso siehts aus! Nur noch die fünf übrig gebliebenen
Frauen stehen zwischen dem Champion und seinen offensichtlich
beiden Herausforderer.
Player
tritt die Dekoration um und hämmert mit dem Stuhl auf den
pinken Glastisch ein. In tausend Scherben zerspringt der besagte
Tisch und die darauf platzierten Mikrofone fliegen durch das
Geviert.
Player:
„Mir reichts!“
Immer
noch mit dem Steelchair in den Händen geht er auf den Doc
los, als plötzlich... das Licht ausgeht!?!?
Das
Lachen des Frauenklemptners ist zu hören und als die Halle
dann wieder normal beleuchtet wird... stehen nur noch Player und
Zereo Killer im Ring! Von den Frauen und vom Doc fehlt jede
Spur... nur der pinke Wrestlingslip und seine Wrestlingboots sind
im Squared Circle übrig geblieben....
Player:
„Ich werde dich noch in die Finger kriegen!“
Zereo
Killer: „Das ist noch nicht vorbei!“
Zumindest
in dieser Hinsicht sind sich die Beiden einig, als diese Szene
letztendlich mit einem Staredown zwischen ihnen endet.