Eckernförde.
Die Kleinstadt an der Ostsee war in der Vergangenheit schon
häufiger Begegnungsort in der GFCW-Galaxie. Vor allem das
DoJo des legendären Wrestling-Trainers Dragan wurde immer
wieder als Brutstätte zukünftiger Superstars gezeigt.
Quasi das Performance Center des „kleinen Mannes“.
Seit Jahreswechsel ist es allerdings sehr ruhig um seine Person
geworden.
Dragan
hat vermutlich nicht mehr viele Jahre bis zur Rente, ein
Nachfolger für sein Lebenswerk ist aber längst nicht in
Sicht. Die zwei Corona-Jahre haben der Anzahl an
trainingswilligen Schülern massiv gesenkt. Nur noch wenige
aus dem Norden steuern regelmäßig das Training des
Kroaten an. Internationale Schüler hat er keine mehr.
Wirklich talentierte sind auch nicht darunter. Auch die
Corona-Hilfen des Landes reichen nicht mehr aus. Durch die
Demission der Urban Ultras Berlin und Intimus Raymond „Morbeus“
Douglas wurden auch alle Verträge seitens der GFCW mit ihm
gekündigt. So kennen die Gezeiten in Dragans Portemonnaie
aktuell nur eines: Ebbe in der Kasse.
Gegenwärtig
ist es weit nach Feierabend und ein weiterer ereignisarmer Tag
nähert sich dem Ende entgegen. Die Halle, die er aus
Kostengründen mittlerweile selbst wieder putzt, ist zwar
blitzeblank, aber dennoch in traurigem Zustand - kaum noch
Schweiß musste er wegwischen.
Der
korpulente Trainer sitzt nun auf dem Ring-Apron und starrt in die
leere Halle hinein. Plötzlich hört er Schritte im
Dunkeln. Ein Déjà-vu? Auch in der Vergangenheit
kündigten sich nach dieser Methode seinen „neuen“
Schützlinge an.
Dragan:
„Wer ist da? Wir haben geschlossen.“
Die
Schritte nähern sich hörbar dem Kroaten. Anders als
beim ersten Treffen mit den Urban Ultras Berlin sind aber nur
Schritte von einer Person zu vernehmen. Dennoch gerät Dragan
sofort in eine Art „Halbacht-Stellung“. Bewaffnet
aber lediglich mit einem Wischmopp.
Dragan:
„Hey, Du. Was willst du hier? Soll ich dir auf den Kopp
damit hauen?“
???:
„Ich soll dich zurückholen. Zurück wo du hin
gehörst.“
Dragan:
„Wo gehörte ich denn hin?“
Die
Silhouette der Person ist nun mehr als deutlich sichtbar. Gute 1
Meter 90 dürfte der Mann groß sein, graue Jogginghose
und ein grauer Kapuzenpullover tragend. Die Kapuze hat er über
seine Haare geworfen und so sind diese nicht zu sehen. Dicke
Kopfhörer trägt er auf den Ohren, was das
stereotypische Erscheinungsbild eines Anfang 20-jährigen gut
komplettiert. In seiner rechten Hand trägt er eine
Trainingstasche. Beim genaueren Hinsehen ist es nicht irgendeine
Trainingstasche. Die rotfarbene Tasche trägt die
Nationalfahne von Kanada. Ein rotes Ahornblatt auf weißem
Grund. Und daneben steht in relativ großer Schrift: SUMMER
OLYMPIC TEAM.
Verwundert
schaut Dragan den Eindringling an.
???:
„In die GFCW, Dragan.“
Der
junge Mann macht zwar keine Anstalten seine Kapuze oder seine
Kopfhörer abzunehmen, aber grinst nun sehr freundlich in
Richtung des adipösen Kroaten.
Dragan:
„Was GFCW? Die haben mich rausgeworfen und alle meine
Schützlinge gleich mit!“
???:
„Ja, das stimmt alles. Aber die Zeiten haben sich da wieder
geändert. Niander Cassady-Taylor ist nicht mehr da. Das
Performance-Center wird wieder von normalen Menschen geleitet…“
Dragan:
„Ich wusste Niander hält nicht lange durch, aber
Morbeus Karriere hat er trotzdem ruiniert. Deswegen war er
da….aber was ist das alles mittlerweile mein Problem?“
???:
„Du sollst mich trainieren. Hier….ein Brief“
Der
Unbekannte holt einen Brief aus seiner Hosentasche und reicht ihm
Dragan. Der Puls von Dragan geht nun merklich runter, den
Wischmopp hat er schon mal zur Seite legen können. Als er
den Brief aus dem Kuvert herausholt, segelt dabei ein weiteres
kleineres Stück Papier zu Boden. Dragan erblickt einen
Check. Ausgestellt von der GFCW. Im Betreff steht „Training
The Next Prodigy“. Und als Betrag sind 25.000 €
angegeben. Hastig greift Dragan nach dem Check, währenddessen
der Jüngling nur mit den Augen rollt.
???:
„Hast du denn kein Paypal, Opa?“
Dragan
grinst verschmitzt fröhlich und schaut dann sein Gegenüber
musternd an.
Dragan:
„Päpoll? Ich bin kein Technik-Mann. Du musst der GFCW
ja sehr wichtig sein, Junge. Das ist mal nen Batzen Kohle für
nen armen Schlucker wie mich. Ich sehe du hast Muskeln und bist
ein Athlet. Aber was für ein Athlet? Du hast olympische
Tasche. Welche Sportart? Tontaubenschießen?“
???:
„Wrestling.“
Dragan:
„Warum soll ich dich dann trainieren, du kannst doch dann
alles?!“
???:
„Daher darf ich die ersten Module im GFCW Performance
Center auch überspringen. Eigentlich brauche ich gar kein
Training mehr. Ich dachte auch, ich bekomme direkt ein Match bei
War Evening. Ziemlich unterwältigend das Ganze. Ich muss
sagen, ich bin nicht nur kanadischer Meister im Freistil-Ringen
und habe mich für Olympia qualifiziert. Ich habe mit ein
paar GFCW-Shows angesehen und bin ganz ehrlich….ich
klatsch da alles weg. Ich habe bei der Vertragsunterschrift aber
wohl nicht auf das Kleingedruckte geachtet, my bad.“
Dragan:
„Langsam verstehe ich, warum sie dich hier hingeschickt
haben. Übermut tut selten gut. Sag mir Junge, wie heißt
du? Und nimm doch bitte mal die Kapuze runter! Hast du keine
Manieren?“
Etwas
widerwillig zieht der Mann nun Kopfhörer aus und die Kapuze
nach hinten. Glatte feuerrote Haare kommen zum Vorschein sowie
ein paar Sommersprossen. Ein entschlossener und auch
überheblicher Blick mustert Dragan, der relativ entgeistert
nun dreinschaut.
Dragan:
„Wie heißt du, Junge?“
???:
„Mein Name ist Kyle.“
Dragan:
„Kyle. Und weiter?“
Kyle:
„Nachname?“
Dragan:
„Was sonst, du Strohkopp,?!“
Kyle:
„Kommt dir wahrscheinlich bekannt vor und ja es ist kein
Zufall…..mein Name ist……………Kyle….
DOUGLAS.“
Eine
Reaktion des Kroaten wird von der Kamera nicht weiter
eingefangen, denn die schwenkt sofort aus.
Das
flackernde Licht war dein Leuchtturm in der Dunkelheit. Es
hat dich zu ihm geführt.
Nun
bist du einer von ihnen. Kauerst unter dem klaren Abendhimmel,
über dir die Sterne und in deinem Gesicht die zuckende
Helligkeit der Flammen. Tanzende rote Muster auf deiner Haut.
Wärme und Rauch tasten nach deinem Leib. Neben dir hörst
du die regelmäßige Atmung der anderen. Raschelnde
Kleidung, wenn sie ihre Köpfe drehen und recken. Das leise
Hecheln des Hundes.
ER
spricht. Ihr alle hört zu.
Seine
Worte sind eine Saat, die in deinem Inneren keimt; heranwächst
zum Verständnis, dass er die Wahrheit verkündet. Alles,
was er sagt, ist richtig, ist wahr, ist gut. Du musst ihm
zuhören. Wie alle um dich herum es tun.
Holly
Hutcherson: „Wir stehen vor entscheidenden Wochen.“
Du
blickst hoch. Seine breitschultrige Gestalt zeichnet sich ab
zwischen dem brennenden Wall des Feuers und der leeren Dunkelheit
des Himmels. Seine Augen blitzen im Takt der Flammen, wenn er auf
euch hinabblickt. Auf Timo Schiller. Auf Viggo Constantine. Auf
Miri, auf Nina und auf all die anderen, die auf Hölzern um
das brennende Zentrum eurer Existenz sitzen und zu ihm
aufblicken.
Holly
Hutcherson: „Betrachten wir dies alles – diese Liga –
als Garten. Es ist nicht der paradiesische Garten Eden, aber doch
eine fruchtbare Fläche, die sich zu bestellen lohnt. Ein
Feld, welches sich danach sehnt, bepflanzt mit schönen
Blumen und starken Bäumen zu sein. Auch wenn es das selbst
nicht weiß.“
Ein
mildes Lächeln schmückt sein Gesicht. Er schaut durch
die Reihen. In Gesichter, die seine Worte - seine Wahrheit! -
ersehnen wie Gläubige das Weihwasser.
Hinter
ihm türmt sich auf, was auferstanden ist:
Ein
neuer, weißer Wagen.
Holly
Hutcherson: „WIR, meine Freunde, sind diese Blumen und
Bäume, die das Feld in einen Garten verwandeln können.
In ein Refugium, wo das Gute regiert. Wir müssen uns vor
Augen führen, wie viel davon abhängt, dass wir
erfolgreich sind.“
In
der breiten Frontscheibe des neuen Wagens, größer und
prächtiger als zuvor, siehst du das Spiegelbild Hutchersons
vor dem Feuer auf- und abgehen. Der warme Frühlingsabend und
das Feuer treiben dir salzigen Schweiß auf die Stirn.
Holly
Hutcherson: „Aber wir sind nicht allein in diesem Garten.
Wo wir sein wollen, ist auch Dornengestrüpp. Seine zähen
Ranken greifen nach uns. Sie wollen verhindern, dass das Schöne
zur Sonne hinaufwächst. Stachelige Fesseln greifen nach
unseren Kehlen und werden uns letztendlich die Luft rauben, wenn
wir nichts dagegen tun.“
Der
Wahrheitskünder kniet sich hin, seine wachen Augen sind nun
auf gleicher Höhe wie die euren. Er scheint deinen Blick und
all die der anderen gleichzeitig zu finden. Du erwachst wie aus
einem Traum als seine feste Stimme abermals in deinen Gehörgang
tritt und einem Widerhaken gleich verkeilt.
Holly
Hutcherson: „Diese Dornenranken kommen von Keek Hathaway,
kommen von Ask Skógur, kommen von Flip Trip. Kommen ebenso
von all den Feinden, die noch vor uns liegen, auch wenn wir sie
jetzt noch nicht kennen.“
Die
beschriebene Situation ruft ernste Erwartung in dir hervor. Deine
vom Rauch tränenden Augen suchen in Hutchersons Blick nach
einer Antwort auf die verfahrene Situation.
Holly
Hutcherson: „Wir dürfen nicht passiv sein. Nicht mehr.
Hasserfüllte, böse Menschen wie Keek Hathaway mögen
sich für einige Zeit selbst aus dem Spiel nehmen. Doch auf
lange Sicht kann ein Garten nur prächtig gedeihen, wenn es
jemanden gibt, der sich um ihn kümmert. Wir müssen
nicht nur Saat, sondern auch Gärtner sein.“
Als
er aufsteht, tanzt der Flammenschein in seinem Gesicht wie ein
wildes Schattenspiel. Sein Blick haftet sich in die unbestimmte
Ferne. In die Zukunft. Eine bessere Zukunft.
Holly
Hutcherson: „Gärtner zu sein heißt, nicht nur zu
reagieren, sondern zu agieren. Es wird viel Arbeit sein, doch wir
müssen Unkraut entfernen, bevor es dem Schönen das
Licht raubt. Wir müssen das Gestrüpp nicht nur
zurechtstutzen, sondern es dem Boden an der Wurzel entreißen.
Ich muss bei jedem von euch die Bereitschaft zu sehen, diese
Pflicht zu tun.“
Du
rückst näher an ihn heran, um eben dies zu beweisen,
und alle anderen tun es dir gleich. Neben dir siehst du Miri, die
mit leidenschaftlichen Tränen zu Hutcherson hinaufblickt. In
ihren Augen spiegeln sich das Gesicht Hollys und die Sterne des
Himmels.
Holly
Hutcherson: „Ich sehe, dass ihr bereit seid, mir zu folgen.
Doch heute ist der Beginn einer neuen Zeit, in der Worte und
Gesten nicht so viel zählen wie Taten. Ich muss darauf
vertrauen können, dass ihr alle mit mir diesen Garten
gedeihen lassen wollt. Dazu hat jeder eine Aufgabe. Ich erwarte,
dass ihr sie erfüllt.“
Er
tritt durch die Reihen zum blonden Schopf Timo Schillers. Legt
einen Finger unter das Kinn des Neuesten in euren Reihen und
zieht es zu sich hoch.
Holly
Hutcherson: „Timo. Du
bist es, der zweimal die Gelegenheit haben wird, dem
Dornengestrüpp Einhalt zu gebieten. Heute Flip Trip. Ask
Skógur bei Ultra Violence. Ich weiß um deine
Vergangenheit. Um deine…Sympathie für diese Gegner.
Deswegen frage ich dich heute – wirst du etwas anderes sein
als ein Gärtner?“
Energisch
schüttelt Timo den Kopf, seine geweiteten Augen suchen in
der Runde nach dem Blick Miris, kehren dann zu Hutcherson zurück.
Timo
Schiller: „Ich weiß, was meine Aufgabe ist. Ich weiß,
wer Freund und wer Feind ist. Du kannst mir vertrauen. Immer.“
Holly
Hutcherson: „Gut.“
Mit
sanftem Druck auf die Stirn Timos bringt Hutcherson den jungen
Mann dazu, sich wieder zu setzen. Sein Blick fährt abermals
eure Reihen ab.
Holly
Hutcherson: „Viggo. Du bist der Treueste von allen.“
Geschmeichelt
blickt der Mann mit dem strubbeligen Haar zu Boden. Sein Atem
beschleunigt sich.
Holly
Hutcherson: „Sei mutig, sei stark. Tu, was getan werden
muss. Ich erwarte von dir, dass du in den Dienst unserer Sache
trittst bei jeder Gelegenheit, die sich bietet. Wir müssen
nicht mehr reagieren, sondern agieren. Das sagte ich bereits.
Hilf Timo, hilf mir, wann es erforderlich ist, um die
Dornenranken zurückzudrängen.“
Eifriges
Nicken bei Viggo, dann schaut er vertrauensvoll zu Hutcherson
hinauf. Holly schreitet um das Feuer, lässt im Gang seine
Hand über deine Schulter und die aller anderen streifen. Du
erzitterst wohlig unter der Berührung. Dann hörst du,
wie sich neben dir die Stimme Miris erhebt.
Miri:
„Bitte…was…was soll ich tun? Was darf
ich
tun?“
Der
Hund Nina vergräbt seine Schnauze in die flehend
ausgebreiteten Hände Miris. Das langsame Schwanzwedeln
erfolgt im Takt der Schrittes Hollys, als dieser zu Miri tritt.
Sich zu ihr hinunterbeugt und mit beiden Händen den Kopf
Miris umfasst wie einen fragilen Schatz. Die sanft zitternden
Lippen ihres Mundes öffnen sich ein Stück.
Holly
Hutcherson: „Unsere Feinde werden zahlreicher. Wir müssen
stark und wachsam sein. Aber ist das genug? Genau wie unsere
Feinde müssen wir wachsen. Du, Miri, musst die vom Wind
verwehrte Spore sein, die die Idee unseres prächtigen
Gartens in die Ferne trägt. Verschaffe dir Gehör.
Versteh, wer die Bösen und wer die Guten sind. Wenn du sie
gefunden hast, jene die unsere gute Vision teilen, bring sie zu
mir. Ein Gärtner ist nur so gut wie die Werkzeuge, die ihm
zur Verfügung stehen.“
Hutcherson
stemmt sich wieder hoch. Seine Gestalt ist ein Gemälde vor
dem Abendhimmel. Du bist bereit, alles für ihn zu tun.
Holly
Hutcherson: „Ihr alle müsst erledigen, was ihr
anbieten könnt. Dies ist eine neue Zeit. Sie kann
wunderschön werden. Oder unser Ende. Schwärmt aus,
meine Freunde. Schwärmt aus.“
Dann
tritt er zurück.
Ein
letztes Zucken des Feuers.
Eine
neue Phase hat begonnen.
THE RECOUNT: A
HISTORY OF VIOLENCE – PART I
“The
best revenge is not to be like your enemy.”
― Marcus
Aurelius, Meditations
BRAWLIN
RUMBLE IX, 26.08.2012
So
schnell er kann dreht Breads sich auf dem Absatz um, doch das
wäre natürlich zu einfach, und so überrascht es
ihn wenig, als er eine Hand auf der Schulter spürt.
Halbherzig versucht "Canada's Own", sich los zu reißen,
aber er weiß, dass irgendetwas Furchtbares bevor steht. Und
so bleibt er stehen und versucht möglichst tapfer das durch
zu stehen, was nun kommen wird.
Kriss
Dalmi: „Robert Breads…“
Der
Kanadier hält die Luft an. Er erwartet das Schlimmste,
schlimmer noch als die Unlustigkeit von Kevin Smash.
Kriss
Dalmi: „Wie schön es ist an diesem unheilvollen Ort
auf ein bekanntes Gesicht zu treffen und dann gleich auf ein
solch Prominentes. Wolltest du deiner kümmerlichen Existenz
in der GFCW entfliehen oder weshalb hat es dich hierher gezogen?“
Robert
Breads: "Ich bin schon seit einem halben Jahr hier und habe
in der GFCW mehr Matches gewonnen als du überhaupt hattest,
Kriss."
Dann
blickt die Stimme des Wrestling hinter Dalmi. Seine J.W.O., die
Junkie World Order, steht hinter ihm wie eine Wand, und er sollte
womöglich versuchen, Dalmi nicht allzu sehr zu verärgern,
da er sonst durchaus mit einer Spritze im Arm in den Brawlin'
Rumble gehen müsste, die ihn in einen Zustand geistiger
Umnachtung befördern könnte, womit er zu einer Art
weißem Jamie Hudson werden würde. Das wollte er nun
wirklich nicht, also versucht er, etwas Diplomatie zu betreiben.
Robert
Breads: "Hör zu, Kriss... Ich möchte keinen Streit
mit dir, wirklich nicht. Ich möchte mich nur auf den
Brawlin' Rumble fokussieren, und auf Nichts anderes. Aber ich
werde ständig davon abgehalten. Ich wäre dir also sehr
dankbar, wenn du nun weiter gehst und wir diese Konversation auf
später verschieben können, nachdem ich das Match
gewonnen habe. Du kriegst dann auch dein Autogramm, versprochen."
Der
Serbe schaut ihn entgeistert an, eine Reaktion die Robert Breads
auf seine Reden gewöhnt ist und ihm in den meisten Fällen
auch ein Fünkchen Genugtuung verschafft. Er wirkt sogar
relativ zufrieden mit sich, doch zu einem Lächeln lässt
er sich noch immer nicht hinreißen... Das hält
allerdings nicht sehr lange an, denn mit einem Mal befindet er
sich von dem drogenabhängigen Sektenguru gegen den
verschwörerischen, unheiligen Automaten gedrückt, was
Robert Breads dann doch irgendwo überrascht hat. Das verrät
zumindest seine Miene. In einem Wrestlingring hätte er wohl
nicht das geringste Problem, sich aus einer solchen Situation zu
befreien, da kamen schon ganz andere. Aber das hier war kein
Wrestlingring und hinter Dalmi befand sich immer seine
Drogenzombiearmee. War da jemand sauer geworden? Nicht unbedingt,
es ist eher diese von religiösem Fanatismus gezeichnete
Eindringlichkeit, die man an anderer Stelle schon oftmals
erblicken durfte.
Kriss
Dalmi: „Ein Autogramm von dir? Ein AUTOGRAMM??? Du hast
schon öfters bewiesen, dass sich dein Kosmos nur um deine
eigene Person dreht. Offensichtlich interessiert dich wenig, was
um dich herum passiert ansonsten hättest du nicht die
Arroganz, mir ein Autogramm anzubieten. MIR, ihrem Sprachohr!
Hast du denn nicht zugehört? Bist du genauso ignorant wie
der Rest der Menschen? Alle Errungenschaften, alle Siege, alle
Titel, es wird alles am Staub vergehen, wenn die allumfassende
Umwälzung eintritt!!! Du trittst in dem Brawlin’
Rumble an, weil du nach Anerkennung suchst? Ich bin hier, um
allen Schafen das Ende allen Lebens zu verkünden und einigen
Auserwählten die Möglichkeit anzubieten, dieses Ende
mit mir zu betrachten. Was ist denn ein Brawlin’ Rumble
Sieg wert, wenn niemand mehr da ist, um diesen Sieg zu feiern?“
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
PCWA
Vendetta 89, 18.11.2012
Patricia
schließt die Augen. Langsam merkt sie, wie ihre Kräfte
sie verlassen. Sie spürt, wie ihr Handgelenk gegriffen und
in die Höhe gestreckt wird.
Mike
Garland: „PATRICIAS ARM FÄLLT EIN ERSTES MAL…“
Vincent
Craven: „Erneut hebt der Referee ihren Arm.“
Mike
Garland: „ZWEI! ROBERT BREADS STEHT DICHT VOR DEM GEWINN
DER CRYPTION CROWN!“
Vincent
Craven: „Und der Referee hebt den Arm ein drittes Mal…
Patricia hat die Augen geschlossen, sie wirkt fast friedlich.“
Mike
Garland: „UND DER ARM FÄLLT…“
Vincent
Craven: „EIN DRITTES MAL! ROBERT BREADS GEWINNT DIESES
MATCH! ROBERT BREADS IST NEUER CRYPTION CROWN CHAMPION!“
Mike
Garland: “Ich kann es kaum glauben…”
Jane
Nelson: „Gewinner dieses Matches und damit neuer Träger
der PCWA Cryption Crown nach 18:25 Minuten: ROBERT BREADS!“
Kurz
nachdem die Glocke läutet löst "Canada's Own"
auch schon den Hold und starrt verächtlich auf seine
Gegnerin - nie hat er daran gezweifelt, dass er hier gewinnen
würde, dass er nun den Titel gewinnen würde. Der
Referee stellt sich neben ihn und hebt seinen linken Arm in die
Luft. Er wirft noch einmal einen letzten Blick auf Selladore und
schüttelt den Kopf, als wolle er sagen "Warum hast du
es überhaupt versucht?".
Der Ringrichter
überreicht der Stimme des Wrestlings nun "seinen"
neuesten Titel. Breads nimmt das Gold an und packt es am Leder...
nur um es dann achtlos fallen zu lassen. Nunja, nicht ganz, mit
der rechten Hand hält er den neugewonnen Titel fest.
Dann
macht er sich auf Richtung Backstage-Bereich. Er schleift den
Preis für seinen Sieg hinter sich her wie eine Hundeleine,
das Leder kratzt über den Boden - Robert Breads feiert
diesen Titelgewinn nicht. Er ist selbstverständlich, und
dieser Titel ist nichts wert. Noch nicht. Das will er jetzt
ändern. Doch fürs Erste hält er nur Müll in
Händen, ein unwichtiges Nichts. Der erste Schritt in eine
bessere Zeit ist getan.
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
PCWA
Out Of Ashes 2013, 27.01.2013
Denn
auf einmal sind wir wieder mitten im Geschehen. Entweder hat sich
der Kameramann zum Schlafen auf den Boden gelegt, oder er wurde
nieder geschlagen - denn die Kamera liegt seitwärts auf dem
Fußboden. Man sieht einen festen Bereich, in den Robert
Breads gerade mit einem Schrei rückwärts hinein
taumelt. Er lässt seinen Gürtel fallen und krümmt
sich vor Schmerzen, offenbar hat er einen üblen Schlag in
den Magen abbekommen.
Da
hört man ein irres Lachen. Ein wirklich richtig, richtig
irres Lachen, wie von einem waschechten Wahnsinnigen. Der
Kanadier sinkt zusammen und starrt hasserfüllt nach oben,
offenbar auf seinen Angreifer... da zuckt sein Bein nach oben,
Superkick von Robert Breads!
Doch
da bekommt Breads einen Baseballschläger ans Standbein
gezimmert! Mit einem weiteren Schrei sinkt er zu Boden, diesmal
noch lauter, und er hält sich sein Bein, zieht es an sich,
krümmt sich. Da tritt eine Gestalt über Breads - sie
trägt eine rote, zerfranste und zerfetzte Jogginghose, ein
weißes Shirt mit vielen Flecken und einem großen Loch
auf der linken Seite der Brust und eine dunkelblaue Skimaske mit
zwei winzigen Löchern für die Augen - eindeutig eine
Verkleidung, es sei denn, dieser Mann ist ein geisteskranker
Junkie. Der Angreifer thront über dem Kanadier, und tritt
dann heftig mit dem Fuß gegen den Kopf von "Canada's
Own", sodass dieser mit einem Stöhnen liegen bleibt und
sich nicht mehr rührt. Ein weiteres vollkommen wahnsinniges
Lachen vom Maskierten, dann zieht er von dannen, den
Baseball-Schläger im Schlepptau - er zieht los, mit
wabernden, eigentümlichen Bewegungen, die an eine verrückte
Art von Tanz erinnern. Was zur Hölle ist hier heute Abend
eigentlich los?
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
PCWA
Vendetta 92, 07.04.2013
Robert
Breads: "Du wirst gegen mich antreten, Kriss Dalmi. Du wirst
verlieren. Und dann wirst nicht Du Dich, sondern ich Dich krönen
- zum König des Abschaums, der vor dem glänzenden
Ritter in weißer Rüstung im Dreck kriecht. Du musst
nur noch annehmen, Kriss. Ich habe kein Problem damit. Ich weiß,
dass ich heute gewinnen werde. Ich habe keine Zweifel, dass ich
auch gegen Dich gewinnen werde, keine Bedenken. Du musst nur
zustimmen. Robert Breads vs Kriss Dalmi."
Einmal
mehr ziehen sich die Mundwinkel des einstigen Sektierers nach
oben. Ein zufriedenes Schmunzeln umspielt seine Lippen.
Kriss
Dalmi: "Das klingt in der Tat ganz gut. Eine Sache wäre
da aber noch: Ich werde die Match-Art bestimmen!"
Ein
lautes Lachen von Robert Breads - meint Dalmi das ernst?
Robert
Breads: "Du glaubst nicht wirklich, dass ich dem zustimme,
oder? Ich werde in keinem Match gegen Dich antreten, das sich
Dein wahnsinniger Verstand ausgedacht hat. Nein, nein, nein, wenn
wir es machen, machen wie es nach meinen Regeln - nach den Regeln
des Wrestlings, und nicht indem wir uns Spritzen in die Arme
rammen. Entweder so wie ich es will... oder gar nicht."
Gespannt
wartet Breads auf die Reaktion von Kriss Dalmi. Die folgt auch
prompt.
*Klatsch*
Die
Fans ziehen zischend die Luft ein - Dalmi hat dem Kanadier
einfach spontan, scheinbar ohne groß darüber
nachzudenken, eine Ohrfeige verpasst. Das macht er nunmal. Er
schlägt Leute. Er tut Leuten weh. Und nun lacht er dreckig,
während Breads einen Schritt zurück taumelt, sein Blick
ist glasig - was ist da gerade passiert? Hat er ihm einfach ins
Gesicht geschlagen? Einfach so? Wütend stürmt Breads
auf den Serben zu, holt aus und...
...tut
nichts. Seine Hand verharrt in der Luft. Der PCA Wrestling
Champion lässt seinen Blick langsam auf den goldenen Gürtel
wandern. Er steht für alles, an das er glaubt. Keine Gewalt.
Keine Schläge ins Gesicht, wenn es nicht in einem
Wrestling-Match ist. Langsam, ganz langsam, senkt Breads die
Hand, doch er hält sie auf halber Höhe, sollte Dalmi
nochmal zuschlagen. Doch das scheint dieser nicht vor zu haben.
Er fordert Breads sogar auf, ihn doch zu schlagen, wenn er wolle
- natürlich weiß er, dass das nicht passieren wird. Er
hat die Stimme des Wrestling provoziert, und sie wehrt sich
nicht. Hasserfüllt starrt der Träger der Krone den
Irren an, der nur schief grinst und sich über das alles hier
zu freuen scheint.
Kriss
Dalmi: "Was denn? Das war's doch wohl nicht schon, Breads?!
Wo bleibt Dein Killerinstinkt?"
Dieses
ätzende Grinsen. Einfach zum Reinschlagen, doch "Canada's
Own" bleibt friedlich. Dalmi kommentiert die Reaktion mit
einem Schulterzucken.
Kriss
Dalmi: "Na gut. Wie Du meinst. Ich kriege mein Match schon
noch.
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PCWA
Vendetta 93, 12.05.2013
Robert
Breads: "Du kranker Irrer... ja, ich will dich im Ring! Mehr
als alles Andere... und ich mache dir ein Angebot!"
Mit
dem Zeigefinger deutet Breads auf Dalmis Begleiter.
Robert
Breads: "Ich gegen deinen Laufburschen... jetzt und hier,
einer gegen einen! Aber ich werde nicht meinen Titel aufs Spiel
setzen, nein, das hat diese Ratte nicht verdient... stattdessen
kämpfen wir um das Recht, wessen Wunsch die Realität
wird. Gewinnt er, trete ich beim Imperial Impact gegen dich an,
und du kannst dir eine Stipulation aussuchen, egal, wie krank und
wahnsinnig sie ist. Aber wenn ich gewinne... trittst du gegen
mich an, in einem Singles Match, One on One, und ich zerlege dich
in deine Einzelteile, so, wie ich es will!"
Aus
Breads' Sicht birgt diese Situation keinerlei Risiko - er ist
sich hundertprozentig sicher, dass er das Match gewinnen wird.
Das ist nur ein Vorwand, dieses Match zu bekommen. Die Chance,
die er Dalmi hier anbietet, ist eigentlich nicht vorhanden -
zumindest aus der Sicht von "Canada's Own". Es braucht
einen kleinen Moment. Sich den schmerzenden Nacken reibend,
schaut der Serbe mit fragendem Blick zu dem anderen Serben, der
ihm etwas ins Ohr flüstert. Kurz darauf erhebt nun auch
Dalmi wieder seine Stimme.
Kriss
Dalmi: "Gar nicht so schlecht Deine Idee, ich hätte da
aber noch einen kleinen Änderungsantrag einzureichen. Wie
wäre es, wenn wir statt eines One on Ones ein Tag Team Match
draus machen?! Die beiden Serben gegen Robert Breads... und NEON
LOVE! Dein Retter hat eben gerade offensichtlich bewiesen, dass
er fähig ist uns zu besiegen. Es spricht doch also nichts
dagegen, dass er die Chance bekommt sich in einem Match zusammen
mit dem PCA Wrestling Champion noch mal richtig zu beweisen,
oder?"
Dalmi
hat irgendetwas vor, das ist klar. Das weiß Breads. Er
schüttelt den Kopf - nein, sicherlich nicht. Ein Singles
Match würde er völlig problemlos gewinnen... aber NEON?
Der Junge mag motiviert sein, mag immer alles geben, aber er
würde seinen Sieg nur gefährden. Breads hebt das
Mikrofon und...
...NEON
reißt dem Wrestling-Champion das Mikro aus der Hand.
Zumindest versucht er das, aber eigentlich zieht er es nur an
seinen Mund heran. 3 Hände und 1 Mic.
NEON
LOVE: "Ich werde kämpfen. Kämpfen dafür dass
Breadsy sein Match bekommt und nicht auch so ein doofes
Deaf-Match machen muss!"
Ein
Schmunzeln huscht über die Lippen des Junkies.
Kriss
Dalmi: "Wunderbar! Ich sehe, dass keine der Parteien
Einwände vorzubringen hat, besonders Breads nicht, der sich
seiner Wrestling-Ehre Willen ganz bestimmt nicht vor einer
Herausforderung drücken wird..."
Vorsichtig
steigen die Serben an zwei angrenzenden Seiten auf den Apron.
Nein, von "Canada's Own" gibt es in der Tat keine
Einwände. Er kann jetzt keinen Rückzieher machen.
Kriss
Dalmi: "Machen wir es also offiziell. Robert Breads und NEON
LOVE gegen Kriss Dalmi und Marko Obradovic!"
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
Der
arme NEON wird aufs Übelste auf die Matte geklatscht und
schreit vor Schmerz auf. Obradovic kennt aber kein Erbarmen, er
will NEON nun richtig fertig machen und packt ihn sogleich am
Kopf, zieht ihn nach oben und umfasst seinen Schädel, stemmt
ihn in die Luft...
Brainbuster!
NEON
LOVE kontert! Small Package! NEON LOVE rollt seinen Gegner ein!
Eins...
Zwei...
Drei!
Jane
Nelson: „Sieger dieses Matches durch Pinfall... der PCWA
Cryption Crown Träger Robert Breads... und NEEEEEEEEEEEEEON
LOOOOOOOOOOVE!“
NEON
kann es nicht fassen, er hat gewonnen, er hat wirklich gewonnen.
Wie in Trance bewegt er sich durch den Ring. Er geht nicht. Er
tanzt nicht. NEIN - NEON fliegt förmlich durch die Gegend!
Vincenct
Craven: "NEON holt den Sieg! NEON holt den Sieg für
sein Team! Was für ein Upset!"
Mike
Garland: "Erst wollte Breads ihn gar nicht dabei haben, und
nun sichert er ihm das Match, dass er unbedingt haben will... das
sind Geschichten, die nur das Wrestling schreibt."
Robert
Breads begibt sich jetzt wieder in den Ring und freut sich gar
nicht so richtig - er kann selbst noch gar nicht so richtig
glauben, dass NEON dieses Match gewonnen hat. Einfach so. Der
Jungstar springt ihm in die Arme, und fast ein wenig hilflos
umarmt Robert den Sieger des Matches. Man hätte Breads
wahrscheinlich Eleven als Träger des Friedens-Nobelpreises
präsentieren können und er hätte das eher geglaubt
als die Tatsache ,dass NEON LOVE gerade ein Match gewonnen hat.
Der
Referee hebt auf jeden Fall nun die Arme der Sieger, und dann
fällt Breads ein, dass er ja nun das Match bekommt, dass er
unbedingt haben wollte... und er beginnt zu lächeln. Der
Kanadier wendet den Kopf und sieht sich nach Dalmi um.
CHAIRSHOT!
Den
selben Stuhl, den Kriss Dalmi vor dem Match in der Nackengegend
traf, bekommt nun der Kanadier über den Schädel
gezimmert, der einfach nur stumpf wegkippt.
CHAIRSHOT!
DER ZWEITE!
Und
auch der junge Lawrence geht zu Boden. Dann beginnt der Beatdown
gegen den PCA Wrestling Champion. Die Serben stürzen sich
wie wildgewordene Hunde auf den Kanadier und treten wüst auf
Breads ein, bis von diesem kaum mehr Gegenwehr ausgeht.
Anschließend schieben sie ihn aus dem Ring, von wo er
ungelenk und mit einem Ächzen auf den Boden plumpst. Während
Marko - mit dem Stuhl in der Hand - offenbar die Stellung hält,
wandern die Augen des Junkies über den Ringboden und er muss
auch nicht lange suchen, bis er es gefunden hat: Die
AstroHappy-Spritze! Mit Mikro und Spritze bewaffnet, marschiert
der ehemalige Führer der J.W.O. zu NEON LOVE hinüber,
der, durch den Chairshot immer noch orientierungslos, auf allen
Vieren kauert. Mit einem halbherzigen Tritt in die Magengegend,
lässt er NEON auf den Rücken fallen, beugt sich zu dann
zu ihm runter, setzt die Spritze an und schaut zu Robert Breads,
der außerhalb des Ringes verharrt und im Angesichte dieser
Situation wahrlich machtlos ist.
Kriss
Dalmi: "Sieht so aus, als würde ich mein Wunschmatch
doch bekommen, oder?"
Er
brüllt ihn an, beschimpft ihn, verflucht ihn aber es täuscht
nicht darüber hinweg, dass er nichts ausrichten kann.
Kriss
Dalmi: "Du hättest es verhindern können! Hättest
Du Dich einfach hingelegt und verloren. Nun hast du aber - ob du
es wolltest oder nicht - für noch mehr Gewalt gesorgt. Ich
werde dem rosa Küken nun AstroHappy einflößen und
meine Herrin stolz machen!"
Robert
Breads: "Das war so nicht abgemacht!"
Lapidares
Schulterzucken beim Serben.
Kriss
Dalmi: "Pläne ändern sich eben..."
Die
Nadel sticht in die Haut von NEONs Armbeuge. Erwartungsvoller
Blick von Dalmi zu Breads. Und er nickt. Er gibt seine Zustimmung
und erkennt gleichzeitig seine Niederlage an.
Kriss
Dalmi: "Damit ist es besiegelt! Robert Breads gegen Kriss
Dalmi in einem Match um die PCWA Cryption Crown beim Imperial
Impact. Ich werde die Stipulation bestimmen, oder sollte ich
besser sagen, die Stipulations? Denn die letztendliche
Entscheidung, wie ich Dein Blut im Theatre verteile, sollen Deine
Fans bestimmen!"
Er
hat gewonnen, er hat seinen Willen bekommen. Vor
überschwänglicher Freude muss er lachen. Er lacht...
...und
drückt den Kolben durch.
"Canada's
Own" glaubt seinen Augen nicht zu trauen. Mit wütender
Fratze will er auf den Apron klettern und diesem verdammten
Lügner alle Lebenslichter ausblasen, doch da ist immer noch
Marko mit dem Stuhl, mit welchem er bereits ausholt. Er kann den
Ring nicht betreten, er kann nichts gegen die Serben unternehmen.
Und Dalmi lacht sich über die Ohnmacht seines Gegners
kaputt. Er lässt sich auf den Rücken fallen und
kringelt sich auf dem Boden. Neben NEON, dessen Augen mit jeder
vergehenden Sekunde glasiger werden.
Robert
Breads: "Was sollte das? Ich habe dem Match zugestimmt, du
hast deinen Willen bekommen!"
Kriss
Dalmi: "Ich... HAHAHAHAHAA... HUHUHIHI..... bin nun mal
wahnsinnig... HEHEHEHE.... und... HEHEHAHAHAA bringe den Wahnsinn
zurück in die PCWA! BUAHAHAHAHAHAAAAA!!!!!!!!"
Die
Kamera fokussiert den PCA Wrestling Champion ein letztes Mal. Das
schwere Atmen, die hasserfüllten Augen. Man merkt deutlich,
wie es unter der Oberfläche brodelt. Und zum ersten Mal wird
Robert Breads mit der Frage konfrontiert, ob sein Weg in der PCWA
wirklich der richtige ist.
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
PCWA
Imperial Impact 9, 16.06.2013
Kriss
Dalmi: "Ist es nicht so, dass du schon längst verloren
hast? Ist es nicht so, dass du von dem Moment an verloren hast,
an dem du unserem blutigen Spektakel von Match zugestimmt hast?"
Verunsicherung
blitzt für den Bruchteil einer Sekunde auf dem Gesicht von
"Canada's Own" auf, die jedoch schnell wieder dem
allseits bekannten Pokerface des selbsternannten besten Wrestlers
der Welt weicht. Nur keine Schwäche zeigen. Begeistert nickt
Kriss Dalmi mehrere Male.
Kriss
Dalmi: "So ist es doch! Du tust jetzt so als würde dich
das alles gar nicht betreffen, als hätte sich nichts
geändert und glaubst immer noch, dass du einfach so
weitermachst wie bisher. Da rausgehen, deinen Titel gegen mich
verteidigen und an das anschließen, was du dir hier in
mühevoller Kleinstarbeit aufgebaut hast. Nur leider ist da
nichts mehr, auf das du bauen kannst, denn das Fundament deiner
Prinzipien hast du selbst wieder eingerissen, indem du unserem
Match zugestimmt hast. Mit dieser Entscheidung hast du selbst
dafür gesorgt, dass aus dem PCA Wrestling Championship
wieder die PCWA Cryption Crown wurde.“
Der
Blick wandert hinunter an sein Hosenbein, wo sich immer noch NEON
Friedrich KATZE ängstlich festgeklammert hat und den
Kanadier anstarrt.
Kriss
Dalmi: „Darüber hinaus hast du mit deiner
Sturköpfigkeit dafür gesorgt, dass der PCWA noch eine
weitere zerstörte Seele anheim gefallen ist. Du hast
versagt, Breads. Ihr alle habt versagt. Nur ich habe es geschafft
NEONs Potential komplett auszuschöpfen und ihn zu einem
Kunstwerk zu machen und gleich werde ich dir auch noch deine
CRYPTION CROWN nehmen. Über deinem geschundenen Körper
werde ich thronen, aus deinem Blut werde ich Bilder des Wahnsinns
malen. Ich werde mich zum unbestrittenen König der Gewalt
krönen und dann wird eine neue Zeit anbrechen.“
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
Robert
Breads: „Ich dachte, wenn ich nur lange genug Erfolg
habe... wenn ich alles besiege, was mir in die Quere kommt...
kommt auch der Respekt. Kommt die Anerkennung. Die
Aufmerksamkeit. Leute sollen sagen „Hey, der hat damit
Erfolg... vielleicht sollten wir das auch so machen?“. Aber
das tut niemand. Ich weiß nicht, warum. Ich habe alles
richtig gemacht. Ich habe mich richtig verhalten. Mein Verhalten
war perfekt. Ich war perfekt. Ich BIN perfekt.
Und
doch... habe ich nichts ändern können. Viel mehr noch,
ich bin Schuld daran, dass es NEON LOVE nun so geht, wie es ihm
geht... und ich konnte nichts verhindern, nichts ändern. Ich
bin nun achtzehn Monate hier, anderthalb Jahre. Ich bin Brawlin'
Rumble Rekordhalter, noch vor Keevan, Heritage und Barker und wie
sie nicht alle heißen. Keiner war je besser als ich. Ich
habe diesen Titel hier...“
Blick
auf den Wrestling Title.
Robert
Breads: „...so wertvoll gemacht wie seit Ewigkeiten niemand
mehr. Ich habe Rekorde gebrochen. Nichts hat sich geändert.
Ich kann das nicht mehr steigern. Was soll ich noch tun, um etwas
zu beweisen? Ich habe es mit Worten versucht, doch niemand hört
zu. Ich habe es mit Taten versucht, doch niemand sieht hin. Es
gibt nur noch diesen einen Ausweg.“
Zitternd
fährt sich Robert Breads mit der Hand durch die Haare. Er
starrt auf den Boden, die Pupillen wackeln hin und her, unruhig.
Robert
Breads: „Ein direkter Vergleich. In gewisser Weise bin ich
dankbar für Kriss Dalmi als Gegner. Er symbolisiert alles,
was in dieser Liga falsch läuft. Ich trete gegen den
Prototy-PCA'ler an. Das ist das Letzte, was ich noch versuchen
kann. Ich werde versuchen, ihn in seinem eigenen Spiel zu
schlagen. Ihn im Krieg mit der bloßen Faust zu besiegen,
während er mit der Kanone auf mich zielt. Ich werde
beweisen, dass Wrestling besser ist als das hier. Als die PCA.
Wrestling ist größer als ich, ihr oder irgendwer.“
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
BEIDE
KNALLEN DURCH DEN TISCH!
Beide
Wrestler landen krachend auf der Matte, das Holz splittert und
bricht, und die Fans johlen. Irgendwie liegen beide Wrestler
verdammt schief nebeneinander, die Arme sind ein Wirrwarr aus
Haut und Fleisch... doch der Referee geht noch unten und zählt!
Offenbar liegt einer von beiden auf dem Anderen!
Eins...
Zwei...
Drei!
Die
Glocke läutet, und die Fans sind nun endgültig hin und
weg - kann ein Match noch chaotischer enden? Wer hat denn nun wen
gepinnt? Immer noch liegen beide auf der Matte, beide haben
irgendwie den Arm so, dass man es eventuell als Pin am Gegner
werten könnte, doch für wen hat der Referee
durchgezählt? Wer hat den Titel? Wer hat dieses Match
gewonnen? Wrestling oder Gewalt? Leidenschaft oder Wahnsinn?
Dalmi oder Breads?
Jane
Nelson: "Sieger des Matches durch und Pinfall und somit..."
Luft
anhalten ist angesagt - welcher von beiden Wrestlern darf sich
die Krone aufsetzen?
Jane
Nelson: "...NEUER PCWA Cryption Crown Champion..."
Sofort
verfällt die Halle in Buhrufe. Das darf nicht wahr sein. Das
kann einfach nicht wahr sein. Hat er es wirklich...?
Jane
Nelson: "...Kriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiss Daaaaaaaaaaaaaaaaalmi!"
Kriss
Dalmi rührt sich nicht. Bloß ein flaches, kaum
wahrzunehmendes Atmen erinnert daran, dass er noch unter den
Lebenden weilt. Nelson Friders behandschuhte Finger packen die
Schulter des Serben und schubsen ihn leicht. Ein Geräusch
zwischen Stöhnen und Gurgeln ertönt von dem Leib,
dessen Arm über die Brust von Robert Breads weilt. Nur sehr
träge dreht sich der Körper auf den Rücken und
fördert ein müdes Lächeln zu Tage. Er würde
nun gerne laut loslachen, sie alle auslachen, alle die nicht
wollten, dass das passiert, was gerade passiert ist, doch er kann
nicht. Es kommt nur ein Röcheln hervor. Frider kniet sich
zum neuen PCWA Cryption Crown Holder hinunter, legt seinen Arm um
die Schulter von Kriss Dalmi und hilft diesem zurück auf die
Beine, der nachdem er für einen kurzen Augenblick auf den
eigenen Füßen steht, einbricht und in die Ringseile
stolpert. Er schaut in die enttäuschten und wütenden
Gesichter, die nach unten zeigenden Daumen, die Mittelfinger,
hört ihre Beschimpfungen. Aber es ist alles egal, denn es
ist geschehen und sie können es nicht rückgängig
machen. Niemand kann das. Nelson Frider schließt wieder zu
ihm auf, in seinen Händen die Cryption Crown, SEINE Cryption
Crown, die er mit seiner tauben Hand zu ergreift und die ihm
aufgrund seiner momentanen Schwäche fast aus den Händen
gleitet. Dann rollt er sich mit ihr aus dem Ring und stolpert
dahin, wo er zurückgekommen ist. Jetzt noch ein paar
Painkiller, danach ist der Abend gelaufen.
Robert
Breads hingegen liegt auf der Matte, vollkommen reglos - jetzt
ohne den Titel, den er "gemacht" hat, der ihm so viel
bedeutet hat. Nur noch eine blutige Masse... ein blutiger
Verlierer, nicht besser als irgendjemand anders. Er hatte
angekündigt, dass die heutige Nacht das "W" zurück
bringen würde. Stattdessen liegt er hier, ohne zu wissen,
was überhaupt los ist und regt sich nicht mehr. Er sagte, er
wolle nicht mehr weiter machen, wenn er es heute nicht schaffen
würde... und jetzt... Alles, wofür er gekämpft
hat, alles, was er je wollte, verloren - in den Händen von
Kriss Dalmi. Und dieser Kriss Dalmi ist es, den wir zuletzt
sehen. Er steht im Eingangsbereich, ebenfalls völlig fertig
mit der Welt, aber mit dem Preis für dieses Match in Händen.
Der PCWA Cryption Crown. Meine Damen und Herren - Tod dem PCA
Wrestling Title. Lang lebe die PCWA Cryption Crown. Die Reise von
Robert Breads ist zu Ende. Der Weg von Kriss Dalmi hat begonnen.
Der Wahnsinn besteigt seinen Thron. Willkommen in einem neuen
Zeitalter.
Kriss
Dalmi: “Was hast du dir da nur eingebrockt, Mike?”
Abbildungen
aus der Vergangenheit. Abbildungen, die vor fast 10 Jahren über
unzählige Fernseher flimmerten und die Welt in Ekel
versetzten.
Sven:
„Das ist Serbien, ohne Frage! Schau sie dir an, Pete. Was
für eine Barbarenhorde! Und der ganze Unrat auf dem Boden.”
Kriss
Dalmi: „Du hattest die Chance, es nicht so weit kommen zu
lassen. Genau genommen, hattest du sogar mehrere Chancen, die
Straße in Richtung ewiger Verdammnis zu verlassen.”
Pete:
„Kriss Dalmi hat nicht zuviel versprochen als er sagte,
dass er das Match im Dreck der Straße stattfinden lassen
will!”
Die
Schande Belgrads. Ein inoffizieller Bezirk der serbischen
Millionenmetropole, der treffend “Deponie” in
Serbisch genannt wird. Aufnahmen aus der Luft zerren die
Erinnerungen der GFCW-Zuschauerinnen und -Zuschauer an das Elend
wieder aus dem Unterbewusstsein hervor – ein sich
kilometerweit streckender Ozean aus Müll, auf dem die
Abgehängten und Ausgegrenzten der serbischen Gesellschaft
eine räudige Heimat voller Armut und Gewalt gefunden haben.
Kriss
Dalmi: „Nach deinem Entzug – da hättest du
einfach zurück zu deinem alten Leben zurückkehren
können. Du hättest vor deinem Vater auf die Knie fallen
und um Vergebung bitten können. Sodass er den verlorenen
Sohn wieder aufnehmen und ihm das zurückgibt, was er auf
seiner starrköpfigen Jagd nach Glorie und Pussy achtlos
weggeworfen hat: Sicherheit, ein geregeltes Leben, eine Zukunft.
Der fette Lerbitz hätte vielleicht sogar ein gutes Wort für
dich einlegen können, um den alten Mann gnädig zu
stimmen, aber du gingst bestrebt weiter.”
Sven:
„DEPONIJA, WENN NICHT SOGAR GANZ SERBIEN IST EIN EINZIGER
HEXENKESSEL!!!!!“
Bewegtbilder,
die wie im Takt zu einem Herzschlag ein- und dann wieder
ausblenden. Unübersichtliche Menschenmassen wie auf einem
Musikfestival. Tollwütig. Blutdürstige, verzerrte
Fratzen, die den roten Tribut fordern. Immer wieder brüllen
sie einem ekstatischen Kult gleich seinen Namen.
„далми!“
„далми!“
„далми!“
Kriss
Dalmi: „Vielleicht hättest du aber auch einfach
weiterhin der minderbemittelte, wandelnde Inbegriff des
Dunning-Kruger-Effekts sein können. Eine Lachnummer, an der
die anderen Rookies im Performance Center bemessen, wieviel
weiter sie in ihrem Training tatsächlich gekommen sind. Um
sie als warnendes Beispiel tagtäglich damit zu
konfrontieren, was mit ihnen geschieht, wenn sie die Ausbildung
im Nachwuchs-Fleischwolf der GFCW nicht ernst genug nehmen. Es
wäre eine bescheidene Existenz gewesen, fernab von den
ruhmreichen Fantasien, die du dir ausgemalt hast. Wenige hätten
deinen Negativbeitrag für den erbarmungslosen
Veredelungsprozess deinesgleichen wirklich zu schätzen
gewusst, aber du hättest gewissermaßen eine tragende
Rolle einnehmen können. Du hättest einen Platz in
dieser unsteten Welt haben können. Und doch bist du weiter
nach vorn marschiert.”
Szenen der
Gewalt. Szenen aus dem Belgrade Ruins Match, das zwischen Kriss
Dalmi und seinem einstigen Erzfeind Strong Olli bei Title Night
2012 in brutaler Manier ausgetragen wurde und in denen der einst
drogenabhängige Lokalmatador den Sondershausener Superstar
und späteren Outlaw in einem kampfähnlichen,
widerwärtigen Spektakel misshandelte.
Drop
Kick gegen das Knie von Strong Olli.
Running
Knee Lift gegen den Schädel von Strong Olli.
Punt
Kick gegen den Schädel von Strong Olli.
Kriss
Dalmi: „Du musstest den Weg bis zum Ende gehen. Selbst kurz
bevor du während der letzten War Evening-Ausgabe
herausgekommen bist, hättest du auf die Stimme in deinem
Kopf hören können, die auf dich eingeredet hat. Die
dich angefleht hat, stehenzubleiben. Aber selbst diese
allerletzte Instanz der Vernunft ignoriertest du und hast die
Schwelle am Ende doch überschritten. Bist mit einer
anmaßenden Selbstverständlichkeit ins Rund getreten,
um Rache zu üben. An mir. Einem Unbescholtenen! Und abermals
muss ich die Frage in den Raum werfen: Für was eigentlich?
Diese Rechnung, die du glaubst begleichen zu müssen,
existiert nicht für mich.”
Ankle
Lock gegen das Fußgelenk von Strong Olli.
Der
regelrechte Versuch, Strong Olli zu verkrüppeln, indem er
dessen Knie mit einem massiven Betonziegel zertrümmern will.
Kriss
Dalmi: „Dass du an einer Überdosis AstroHappy beinahe
elendig verreckt wärst, war nicht meine Schuld. Und das
ändert sich auch nicht, wenn du die Anschuldigungen, die
gegen mich ausgesprochen wurden, ad nauseam wiederkäust.
Einmal mehr versuchst du doch nur, die Verantwortung wie eine
heiße Ofenkartoffel jemand anderem zuzuwerfen – egal
ob Vivien Tolnai, Aiden Rotari oder Markus Lerbitz. Aber diese
Kartoffel werde ich nicht für dich fangen. Oh nein! Denn der
Einzige, der für dieses Schicksal am Ende die Verantwortung
trägt, bist du, Mike Müller! Du hast entschieden, von
wem auch immer Drogen zu kaufen. Du hast entschieden, diese
Drogen auszuprobieren. Du hast entschieden, mehr von dem Zeug zu
kaufen und es zu konsumieren. Wenn du deswegen gegen
irgendjemanden einen Groll hegen solltest, dann doch wohl gegen
dich selbst.”
Weitere
Szenen davon, wie sich Kriss Dalmi und Strong Olli blutüberströmt
durch eine windschiefe Wellblechhütte prügeln, die ein
verstecktes Drogenlabor beherbergt. Und davon, wie Kriss Dalmi
zwei Spritzen in Strong Ollis Fuß jagt.
Kriss
Dalmi: „Ist es vielleicht dein Unterbewusstsein, dass sich
da in dir regt? Ist es womöglich dein Innerstes, das dich
dazu drängt, Realität und Selbstbild wieder in Einklang
zu bringen? Spricht aus dir die Sehnsucht, dich deiner
lasterhaften Vergangenheit in den reinigenden Flammen zu stellen
und endlich Verantwortung für dein eigenes Handeln zu
übernehmen? So wird es denn Zeit, dir eine Lektion zu
erteilen, die du nie wieder vergessen wirst. Und diese Lektion
wird dich nicht Onkel Broti im Performance Center lehren, sondern
ich: Kriss Dalmi – der Gott von Deponija!”
Sven:
„SPEAR, SPEAR, SPEAR!!!!!!!
DALMI
LANDET DIE INJECTION!!!!!!!!“
Kriss
Dalmi: „Du hast einen folgenschweren Fehler begangen, indem
du mich so vollmundig und siegessicher zu dem Lerbitz Ruins Match
herausgefordert hast. Und das obwohl du dir bewusst bist, was es
bedeuten würde, mir in einem solchen Match entgegen zu
stehen. Ich weiß nicht, welche wohlig klingende Lügen
dir Breadsy ins Ohr geflüstert hat, um dich als nützlichen
Bauern gegen mich aufs Schachbrett setzen zu können. Hat er
dir vielleicht Hoffnung auf einen möglichen Sieg gemacht,
weil ich das Belgrade Ruins Match damals gegen Strong Olli
verloren habe? Hat er dir einen Platz im Hauptkader dafür in
Aussicht gestellt? Oder hat er dir biblische Erlösung aus
deinem Martyrium der Idiotie versprochen? Egal welche Märchen
es auch sind, sie werden sich allesamt in Luft auflösen, da
es in diesem Match für dich nichts zu gewinnen gibt –
selbst wenn du so wie Olli nur durch einen dummen Zufall, den
Pinfall erzielen solltest.”
Szenen von
der finalen Konfrontation zwischen Kriss Dalmi und Strong Olli
auf dem wackligen Dach der Wellblechhütte und angestrahlt
von einer Batterie kaltweißer Baustrahler. Sie sind
inzwischen gänzlich von dem Scharlachfilm überzogen und
scheinen kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen. Dann scheint der
Hass einmal mehr in ihren verzerrten Antlitzen aufzulodern und
bei beiden Männern die allerletzten Kraftreserven
freizusetzen.
Sie stürmen
aufeinander zu.
Kriss
Dalmi: „Aber du bist nicht Olli. Du bist nicht mal ein
100stel von ihm. Nein, in den Augen einer Gottheit bist du ein
unbedeutendes Insekt. Unter normalen Umständen würde
ich es nicht mal bemerken, wenn ich deine Existenz unter meiner
Stiefelsohle beende. Aber weil ich ein barmherziger und liebender
himmlischer Vater bin, werde ich dir das geben, wofür du
alles andere aufgegeben hast. Der Gott von Deponija wird die
Pforten seines Himmelsreiches nun auch in Oer-Erkenschwick
aufstoßen und dich teilhaben lassen an seiner göttlichen
Gnade.
Heute
Abend.
In
den Trümmern der Lerbitz-Residenz.
Mache
ich dich berühmt, Mike.”
War Evening,
Halle/Westfalen (Garry Weber Stadion),
20.05.2022
In
Kooperation mit
Zum Klang von "Mercury
Gift" by "Zico Chain" wechselt die "Preshow-"
zur abgedimmteren "Show-Belechtung". Begeisterung und
Vorfreude beherrschen das Stimmungsbild im "Garry Weber
Stadion", dabei scheint die relativ kurz Card der "Go
Home Show" der Vorfreude keinen Abbruch zu tun. Bestätigung
kommt von der Kamera die, beim Tribühne abfahren, Schilder
mit Besserungswünschen an Keek, ein T-Shirt mit dem Motiv
eines Angelhaken an einer Peitsche und viele in Angriff genommene
Flaschen Schwanenburgunder offenbart.
Aber nicht nur die Stimmung
ist an einem Hochpunkt angekommen, auch die Kapazität der
hallenser "Location" scheint ausgereizt.
Die Show letzte vor Ultra
Violence 2022 wird uns, wie seit der Gründerzeit der GFCW,
von den Kommentatorurgesteinen Sven und Pete Vorgestellt. Ein
letztes richten des Mikrofons, ein Blick auf das Pult und die
Musik blended ab, die Mikrofone blenden auf.
Pete:
Meine Damen und Herren, Willkommen zur heutigen "War
Evening"-Ausgabe! Nur jetzt Live oder On-Demand! Was ist
dein Eindruck so weit Sven?
Sven:
Wir haben eine kurze Card und die meisten Weichen auf dem Weg
nach Ultra Violence scheinen gestellt. Wenn ein "War
Evening" sich so ruhig anmeldet traue ich dem Braten nicht!
Meine Meinung nach sovielen Jahren Erfahrung? Die Shows der GFCW
sind unberechenbar!
Pete:
Dem kann ich mich nur anschließen, Sven! Direkt das erste
Match könnte auch schon ein Kracher sein!
Lerbitz
Ruins Match:
Mike Müller
vs Kriss Dalmi
Referee:
Peter Cleven
Sven:
Ein Match zu qualvoll für Ultra Violence, die Match
gewordene Inkarnation von Lerbitz ganz persönlicher Hölle!
Pete:
Er fühlt sich wohl zwischen Scherben und Ruinen, fühlt
er sich auch wohl zwischen den zerstörten Träumen und
unerfüllten Hoffnungen der Lerbitz?
Sven:
Meiner Meinung nach haben Breads und Müller Dalmi mit der
Festlegung dieses Matches ziemlich Vorgeführt, Pete!
Pete:
Es kann sein das Müller hier einen Heimvorteil hat, aber es
steht auch viel auf dem Spiel! Ein Sieg ist sein Rückfahrschein
in das "GFCW-Performance-Center", eine Niederlage
kostet ihn seine Karriere!
Tag-Team
Match:
Flip Trip
(Caracal Matthews & Rosford Williams)
vs Timo
Schiller & Holly Hutcherson
Referee:
Mike Kontrak
Sven:
Ein Match geschmiedet zwischen Freundschaft, Intrigen und Verrat.
Wird Flip Trips jagt auf den Meister der Manipulation, Holly
Huterson, erfolgreich sein?
Pete:
Oder zieht er auch hier wieder Fäden hinter dem Vorhang und
nutzt Flip Trips Wunsch nach Revanche für seinen großen
"Masterplan"?
Sven:
Bisher sieht es aus als hätte Holly alles fest im Griff,
egal ob charakterliche Schwäche oder Stärke Hutcherson
findet und nutzt sie für seine Ziele.
Pete:
Carcal und Rosford bringen das richtige Maß an Naivität
mit um für Holly nicht greifbar zu sein. Ich sehe Potenzial
das Flip Trip Hollys Pläne gefährden könnten!
Singles
Match:
Thomas Camden
vs Rob Gossler (mit Sid the Scum)
Referee:
Henry Phoenix Jr.
Pete:
Der Main-Event des Abends! Zwei Kontrahenten mit zwei gemeinsamen
Gegnern! Wird Thomas Camden den amtierenden Tag-Team-Champion
siegen und der GFCW-Galaxie damit beweisen das er eine Chance
verdient hat?
Sven:
Oder wird der bleiche Hamburger Camdens Chancen auf diesen Sieg
zu Staub zerfallen lassen?
Pete:
Ich sehe persönlich sehe ja schlechte Karten für Lionel
und die 5 Sterne Hautevolee wenn sich Camden und Beermachine
gegen den gemeinsamen Feind aushelfen würden.
Sven:
Da wäre ich mir nicht so sicher. Die Punks sind haben immer
wieder gezeigt das sie kein Gespür für das große
Ganze haben und Lionel weiß was er tut.
Pete:
Okay, Pete! Stichwort "wissen was wer tut", liegt dir
noch etwas auf dem Herzen oder wars das?
Sven:
Nein, Pete! Ich bin soweit durch!
Pete:
Dann wars das wohl erstmal von unserer Seite, hier für Sie
die War Evening Ausgabe 20.05.2022!
Vor
elf Tagen…
Robert
Breads: „Mein Name ist Robert Breads, und ich bin ab sofort
der Head Coach des GFCW Performance Centers.“
Niemand
sagt etwas, auch wenn ein gewisser Brite mit vor der Brust
verschränkten Armen demonstrativ und für die Kamera gut
sichtbar mit den Augen rollt. Als ob irgendjemand nicht
mitbekommen hätte, was passiert ist, speziell hier, im GFCW
Performance Center.
„Canada’s
Own“ steht direkt vor einem der Trainings-Ringe dieser
Institution und lässt den Blick über die Menge an
jungen Menschen vor ihm gleiten. Einige sind schon lange genug
hier, um sich an seinen ersten „Run“ als Head Coach
zu erinnern, einige andere wurden längst von NCT gefeuert
und wieder andere sind in dieser Zeit neu dazugekommen.
Robert
Breads: „Ich bin hier, um offen und ehrlich mit euch zu
sein, und zu kommunizieren, was in den nächsten Wochen und
Monaten passieren wird. Ich bin hier, um Sorgen zu zerstreuen und
Ängste aus der Welt zu schaffen.“
Die
Stimme ist laut, klar und deutlich. Die Worte werden ein wenig
langsamer gesprochen als üblich und nötig, um auch
wirklich jeden sorgfältig gewählten Begriff bei dieser
Rede zur Lage des PC wirken zu lassen.“
Robert
Breads: „Ja, das Protokoll wird weiterhin die Kontrolle
über diese Einrichtung innehaben. Abgesehen von dieser
Tatsache enden die Gemeinsamkeiten allerdings. Ich war erklärter
Gegner des NCT-Regimes, während es noch an der Macht war,
und habe seine Methoden stets verurteilt.
Ich
weiß, dass das hier nicht passiert ist. Niemand hat sich
gewehrt. Mit den wenigen Ausnahmen, die ich mit Sicherheit nicht
vergessen werden, selbstverständlich.“
Einige
der Rekruten sehen sich unsicher an, doch niemand sagt etwas. Der
Großteil der Blicke wandert in einem Versuch, unauffällig
zu sein, in Richtung Buzzkill. Der hatte schließlich seine
Loyalität in Richtung Breads erklärt, egal, was er
vorhatte.
Und
er macht keine Anstalten, dieses Versprechen zu brechen, obwohl
der Hall of Famer dem Protokoll beigetreten ist. Seine Augen
verengen sich jedoch sichtbar zu Schlitzen, als er von knapp der
Hälfte der Anwesenden ins Visier genommen wird. Nur weil er
bereit ist ihm zu folgen muss Liam Spencer noch lange nicht der
gleichen Meinung wie der neue alte Head Coach sein.
Und
„vergeben und vergessen“ klingt nicht nach etwas, in
dem Buzzkill besonders gut sein dürfte.
Robert
Breads: „Dafür werde ich niemanden bestrafen oder
abmahnen. Ihr seid junge Talente und wart in einer schwierigen
Situation. Es wäre nicht klug gewesen, sich gegen den Mann
zu stellen, der das Sagen hat, und sich dem Mann anzuschließen,
der offensichtlich unten durch war.
Nun,
Zeiten ändern sich. Nichtsdestotrotz will ich euch allen
versichern, dass niemand von mir dafür sanktioniert werden
wird, dass er zuerst an sich selbst gedacht hat.“
Man
kann die Erleichterung bei den Anwesenden förmlich spüren.
Beinahe kollektiv fällt die Körperspannung bei vielen
ab, und sogar das eine oder andere verschmitzte Grinsen ist zu
sehen. Spencer starrt abwechselnd vereinzelte Rookies an, als
wolle er sich deren Gesichter aus irgendeinem Grund für
einen späteren Moment besonders einprägen.
Robert
Breads: „Ich möchte allerdings jedem, der sich dem
NCT-Regime persönlich verbunden gefühlt hat und den Weg
in die Zukunft der GFCW nicht mit mir an der Spitze gehen möchte
die Möglichkeit geben, innerhalb der nächsten Woche
genau das mitzuteilen. In diesem Fall werden wir jedem Rookie,
der dies als Grund anführt, gewähren, aus seinem
Vertrag auszusteigen und das GFCW Performance Center mit
sofortiger Wirkung zu verlassen.“
Niemand
hebt direkt die Hand. Niemand stürmt los. Niemand verlässt
die Räumlichkeiten. Einen Moment lang wartet Breads noch,
dann fährt er fort, nun ein wenig lauter als zuvor, ein
wenig… pompöser vielleicht, sogar. Er wirkt ein wenig
wie ein General, der seine Armee auf den kommenden Kampf
einschwört.
Robert
Breads: „Das Protokoll plant die Zukunft der GFCW anders
als NCT sie sich vorgestellt hat. ICH plane die Zukunft der GFCW
anders als NCT sie sich vorgestellt hat.
Matches,
Segmente, Interviews… wir werden verstärkt
daraufsetzen, junge Talente wie euch zu featuren. Und um das zu
untermauern, wird es schon bald eine Ankündigung meinerseits
geben, die genau in diese Richtung geht.
Ich
werde kein halbgares Versprechen abgeben, dass ich nicht halten
kann, weshalb es noch keine Details gibt – denn die sind
noch nichts ausnahmslos geklärt. Wir planen ab sofort alles,
was mit dem Performance Center zu tun hat, mit Sorgfalt.“
Im
Gegensatz zu den willkürlichen und sprunghaften, oftmals
persönlich motivierten Taten von NCT ist das
selbstverständlich ein nicht zu verachtender Kontrast. Die
klare Abgrenzung zur vorherigen Herrschaftsperiode von NCT –
und der Wahrheit, die von Breads jedoch konsequent weiterhin
ignoriert und totgeschwiegen werden, als wären sie nicht
einmal seine Verachtung wert – schreitet voran.
Robert
Breads: „Es wird Mühe und Zeit investiert werden.“
Wieder
eine kurze Pause. Der zweifache GFCW Heavyweight Champion tritt
einen kleinen Schritt nach vorne. Diese ganze Inszenierung
scheint Eindruck zu schinden. Die Signifikanz der Persönlichkeit
„Robert Breads“, die seit seiner Niederlage gegen
Zereo Killer bei der Anniversary Show im letzten Jahr kaum noch
zu spüren gewesen ist, scheint seit dem Beitritt zum
Protokoll wieder aufzublühen.
Offenbar
will Breads wirklich noch einmal das „Ace“ sein, und
tritt auch so auf.
Robert
Breads: „Ich bitte jeden von euch um nichts weiter, als das
ebenso zu tun wie das Protokoll. Nicht nur um der GFCW Willen,
sondern auch für euch selbst. Sowohl Alex Ricks als auch
Desmond Briggs stehen hinter mir, bei allem, was ich in Bezug auf
dieses Performance Center vorhabe. Sie werden mich unterstützen,
und damit auch euch unterstützen. Wir werden alle möglichen
Entscheidungen begutachten und neu beurteilen, wie beispielsweise
die neue Rolle von Steve Steel.“
Er
nickt einem der Rookies in der vorderen Reihe versöhnlich
zu. Dieser trägt einen Turban aus Verbänden um den
Kopf, über etwas, das wie das Tattoo eines Capybaras auf
seiner Stirn aussieht. Es ist einer der Jünglinge, die unter
der Aufsicht von Steel im PC attackiert wurden.
Auch
deshalb ist die Anwesenheit von Breads in vielerlei Hinsicht
vielleicht nicht unbedingt unerwünscht. Solche Dinge hatte
es unter ihm zumindest nie gegeben.
Robert
Breads: „Aber wir werden nichts überstürzen.
Heute bin ich lediglich hier, um euch zu sagen, dass jetzt die
beste Zeit ist, um alles aus euch herauszuholen, was ihr aus euch
herausholen könnt. Denn schon bald werde ich eine
fantastische Möglichkeit für die Rookies aus der Taufe
heben, um sich auf der großen Bühne zu präsentieren.“
Nun
wird doch für einen Augenblick ein wenig geflüstert, um
was es denn da gehen könnte, doch bevor er die
Aufmerksamkeit der Jünglinge vor sich verlieren kann, fährt
Breads unentwegt und mit einer Spur der Missbilligung in seinem
Tonfall fort, der die Plappermäuler verstummen lässt.
Robert
Breads: „Und zwar so, wie ihr es für richtig haltet.
Unter welchem Namen auch immer. In welchem Outfit auch immer. Mit
welcher Musik auch immer. Das Protokoll und damit auch euer Head
Coach befindet zweifellos, dass ihr euch selbst finden müsst.
Das können wir euch nicht abnehmen. Gleichzeitig bietet das
gewisse Freiheiten, die es im vergangenen Regime nicht gab.“
Nun
lässt sich die an der Oberfläche köchelnde
Begeisterung kaum noch unterdrücken. Spencer sieht mit
finsterer Miene vom Rand des Geschehens zu seinen Mit-Streitern,
wie sie einander vielsagende Blicke zuwerfen oder fistbumpen.
Breads
hingegen legt eine unmissverständliche Finalität in
seine Worte, als der Herrscher über die Rookies diese
letzten Worte an seine neuen und alten Untertanen richtet.
Robert
Breads: „Trainees, ich hoffe, ihr seid genauso bereit wie
ich, alles zu geben, um die Zukunft der GFCW so hell erstrahlen
zu lassen wir nur möglich. Das Protokoll glaubt an euch. An
jeden von euch. Sonst wärt ihr nicht hier.
Vollkommen
egal, ob ihr eine herausragende Persönlichkeit, einen
grandiosen athletischen Background oder eine einzigartige,
nützliche Fähigkeit besitzt, ihr alle habt etwas
Besonderes an euch.
Bald
schon soll jeder von euch die Chance bekommen, der GFCW-Galaxie
zu zeigen, warum sie gerade euch dabei unterstützen sollte,
der nächste Superstar zu werden.
Wir
suchen die „Class of ‘22“ und damit fangen wir
heute an. Und jetzt ab in die Kabinen und umziehen, wir haben
einen langen Tag vor uns.“
Tha Bomb:
„Diese elendigen Scheißkerle…wie
konnten diese undankbaren Mistmaden uns nur so hintergehen.“
Wütend, wie so
oft in den letzten Monaten, stampfen Tha Bomb und Thor durch die
Katakomben des Gerry-Weber-Stadions.
Wütend auf wen?
Auf ihre ehemaligen
Schützlinge?
Ganz sicher…
Wütend auf das
Protokoll?
Möglicherweise…
Wütend auf sich
selbst?
Wenn sie ehrlich zu
sich selbst sind sollten sie das sein.
Aber insgesamt ist es
nix neues diese beiden alten Legenden mit mieser Stimmung bei den
Events zu sehen. Sie suchen nach jemanden. Finden ihn. Verlangen
Antworten und ziehen von dannen. Jetzt haben sie ihr Ziel
anscheinend erreicht. Vor einer großen massiven Holztür
bleiben sie stehen.
GFCW
Commishioner
ERIC
FLETCHER
Tha
Bomb: „Ich bin mal gespannt ob er uns das gibt was uns
zusteht. Wir sind nicht irgendwer. WIR sind die GFCW. Wir haben
ein Recht darauf diese hinterhältigen Pissfletschen in den
Ring zu kriegen. Das lassen wir uns nicht bieten.“
Sein Partner steht mit
finsterer Miene hinter ihm. Die Tür öffnet sich kurz
bevor Tha Bomb klopfen kann. Der Commishioner tritt heraus.
Tha
Bomb: „Zu dir wollten wir Fletcher…wir wollen…nein
wir kriegen von dir ein Match gegen Cipher Pol!!!! SOFORT!!!“
Der
ehemalige Tag Team Champion wird mit jedem Wort lauter. Sein Kopf
ist Zinnoberrot angelaufen und er
nähert sich bedrohlich dem Haupte von Eric Fletcher. Dieser
streckt jedoch abweisend seine Hand aus und weicht gekonnt aus um
eine Kollision zu vermeiden. Wäre doch schade um die
senfgelbe Krawatte.
Eric
Fletcher: „Jungs, bleibt ruhig, bitte. Ich habe heute genug
zu tun. Ich bin kurz weg, dann können wir reden. In fünf
Minuten, ok?
Dabei deutet er auf
seine Uhr.
Eric
Fletcher: „Wartet ruhig hier, ich brauche aber auch mal
eine Pause.
Der
Commishioner der GFCW eilt schnellen Schrittes davon, bleibt aber
nochmal kurz abrupt stehen und dreht sich…
Eric
Fletcher: „Achja…Sie. So viel Zeit muss sein.“
Tha Bomb schaut Thor
verdutzt an. DIE beiden Legenden wurden einfach so stehen
gelassen. Thor schnauft. Tha Bomb‘s Auge zuckt wild. Er
sprintet los und holt Eric Fletcher nach kurzer Zeit ein. Erpackt
ihn sich und stellt ihn an die Wand. Fletcher ist kurz geschockt,
schaut dann aber angesäuert in das wütende Gesicht Tha
Bombs.
Tha
Bomb: „Du rennst uns nicht einfach weg!!!“
Eric
Fletcher: „Ich hab doch gesagt, ich komme gleich wieder.
Jetzt lass mich los, oder aus 5 Minuten wird eine halbe Stunde
…und vorher kriegt ihr gar nichts.“
Wiederwillig
lässt Tha Bomb Fletcher los. Dieser richtet seine Kleidung
und geht los. Der stehengelassene platzt fast vor Wut. Er will
wieder losstampfen, doch schon beim ersten Schritt, dreht sich
Fletcher schnell um und konfrontiert Fletcherdirekt.
Eric
Fletcher: „ALSO…Ich habe keine Zeit. Ihr habt keine
Zeit. Also kommt mir. Was wollt ihr? Außer dem neuesten
Knigge zum Thema Anreden?“
Hastigen Schrittes
gehen die drei durch die Gänge der Arena. Thor gefällt
es überhaupt nicht das er wie ein Diener hinter her laufen
muss.
Tha
Bomb: „Wir wollen ein Match!!!“
Eric
Fletcher: „gegen Cipher Pol, sagtet ihr bereits.
Tha
Bomb: „DU bist derjenige der Matches ansetzt!!!“
Eric
Fletcher: „Ich bin auch derjenige der gesiezt wird und
jetzt?“
Tha Bomb unterbricht
Eric Fletcher indem er ihm ins Wort fällt.
Tha
Bomb: „WIR WOLLEN CHIPHER POL...BEIM PPV!!!...UND WENN
NICHT...“
Dieses mal unterbricht
Eric Fletcher den ehemaligen Tag Team Champion. Er bleibt stehen,
dreht sich zu Tha Bomb und nickt.
Eric
Fletcher: „Könnt ihr haben. Nur Jungs…seid
nicht IHR quasi die Chefs der beiden? Ich gebe euch das
Match…Wenn ihr sie dazu bekommt. So...und jetzt...hab ich
wichtigeres zu tun als euch ein Match zu geben.“
Eric Fletcher dreht
sich um und öffnet die Tür zur Toilette in der er dann
auch direkt verschwindet.
Eric
Fletcher: „Endlich mal meine Ruhe heute.“
Pete:
Oha...da wurde Die Wahrheit aber mehr als hart abgeschmettert.
Sven:
Immerhin haben sie das bekommen was sie wollten.
Pete:
Das stimmt Sven. Ein Match beim PPV gegen ihre alten Schützlinge.
Sven:
WENN sie die beiden dazu kriegen. Bin gespannt was da noch folgt.
Zeit
für Leviathan.
Die
letzten Bilder der vergangenen Show waren The End und Co. die
Desmond Briggs davonkommen ließen. Nach einem gelungenen
Match, indem sich der Intercontinental Champion gegen Scarecrow
durchsetzen konnte, stattete auch der neue Kopf der Schlange, The
End, seinem auserkorenen Ziel einen Besuch ab, allerdings ohne
einen Angriff der, aufgrund der eindeutigen Überzahl, wohl
nix gutes für Desmond Briggs bedeutet hätte.
Gemeinsam
mit Scarecrow, Luna und James Corleone, erscheint The End auf der
Bühne und läuft konsequent auf den Ring zu – er
scheint ein klares Anliegen zu haben. Seine Mitstreiter wirken
ebenso energisch und entschlossen.
… ach,
Zane Levy ist natürlich auch mit von der Partie. In Sachen
Energie und Entschlossenheit scheint er dann aber nicht so ganz
auf demselben Level zu rangieren, wie die anderen
Leviathanmitglieder. Aber dabei ist er trotzdem.
Ohne
großes Drama erreicht diese illustre Runde schließlich
das Seilgeviert und entert es genauso schnell, wie sie es
erreicht hat. Naja. Jedenfalls fast. Denn unter einem Augenrollen
von Zane kann es sich Luna dann doch nicht nehmen lassen sich mit
einer Gruppe von Fans in den vorderen Reihen verbal anzulegen. Im
Ring wird auch Scarecrow auf die Szene aufmerksam, beschließt
jedoch, dass Luna das schon regelt und schiebt sich stattdessen
auf der anderen Seite des Rings auf eines der Turnbuckle und
posiert dort noch kurz. Das sichtbare Auge hinter der Maske
schweift durch das Publikum, der lange Mantel fällt hinter
ihm fast bis über die Füße.
Auf
einen kurzen Zuruf von The End winkt Rosario ihren
Gesprächspartnern dann aber doch nur noch spöttisch zu,
macht zwei Schritte zurück und rollt sich in den Ring. Nach
einem kurzen Blick zu Boden tut Zane es ihr gleich. Schrecklich
nette Familie oder so.
Im
Ring positionieren sie sich dann auch sogleich. Wie eine
Leibgarde stehen die drei an den Seiten des Rings und blicken
durch die Halle. Unbemerkt an ihren Leader heranzukommen? Ein
Ding der Unmöglichkeit. James Corleone steht schon mit einem
Mikrofon parat, um für die einleitenden Worte anzusetzen…
…
allerdings kommt
ihm da sein Schützling Nummer 1 zuvor. The End entreißt
der Hand of the King das Mikro und spricht schließlich
selbst.
The
End: „Desmond? Ich denke dieser Eiertanz hat jetzt lange
genug angehalten. Wenn du so freundlich wärst, dann schließ
dich uns hier im Ring an. Ich denke du solltest vor zwei Wochen
mehr als deutlich gesehen haben, dass wir dir nix tun.“
Man
kann den Spott bei diesen Worten deutlich heraushören, davon
ganz abgesehen: Ist das so? Zumindest war das der Anschein bei
dem Aufeinandertreffen zwischen End und Briggs vor zwei Wochen,
man sollte also meinen, Ends Worte entsprechen der Wahrheit,
aber… so richtig weiß man das natürlich nie,
bei ihm. Außerdem ist es halt immer noch Leviathan.
Andererseits ist auch psychologische Kriegsführung immer
noch im Kurs hier, von daher.
The
End senkt das Mikrofon und läuft weiterhin energisch im Ring
herum, während seine Gefolgschaft viel gefasster im Ring
steht.
Desmond
Briggs: „Ihr habt mir nichts getan? Ihr Klatschpappen
solltet froh sein, dass ich euch nichts getan habe!“
Dann
erscheint der schwarze Diamant auf der Stage. Schwarzer Anzug,
weißes Hemd, schwarze Krawatte. Komplett ungewohnter Look
des Intercontinental Champions, der ohne seine Musik die Halle
betritt.
Desmond
Briggs: „Endlich scheinst du deine Stimme gefunden zu
haben, End! Endlich scheinst du deine Eier wiedergefunden zu
haben!“
Desmond
entert den Ring und gibt Scarecrow einen kleinen Schubser mit der
Schulter, als er sich direkt zu The End begibt. Silas schnellt
impulsiv herum, doch über die Schulter von Briggs schießt
ihm Ends Blick entgegen und die Vogelscheuche lässt die
Aggression sofort fallen. Fast wirkt er ein wenig kleinlaut.
Nachbeben seiner Niederlage? Der IC-Champion würdigt die
restlichen Leviathan Mitglieder keines Blickes. Er hat nur Augen
für seinen Herausforderer. Levy scheint fast ein wenig
beleidigt, während Luna ihren Wachdienst ebenfalls kurz
aufgibt, um demonstrativ zu winken. Doch Briggs ignoriert auch
das.
Desmond
Briggs: „Deine Schergen hängen dir auch nur am
Rockzipfel, oder? Kaum ist Drake weg, da sehen sie in dir den
neuen Messias, oder?“
Verächtlich
wirft Desmond nun doch einen kurzen Blick auf die gesamte Crew.
Doch keiner der drei wendet auch nur den Kopf. Eine geballte
Faust von Zane ist die gesamte Reaktion, die Desmond hier erhält.
The End hingegen mustert Briggs dabei aufmerksam, aber komplett
wertungsfrei.
The
End: „Weißt du Desmond, du bist einer der wenigen
Leute hier, in der GFCW, die ich noch nicht so wirklich verstehe.
Das gebe ich dir. Denn einerseits, ist das schon durchaus
beachtlich was du hier bisher erreicht hast. Du bist der GFCW
Intercontinental Champion und ja, die Art und Weise wie du das
geworden bist, kann man durchaus anzweifeln, aber im Endeffekt
hast du getan, was getan werden musste. Du hast eine Chance
ergriffen und gewonnen. Das verdient Respekt.“
End
hat Desmond Briggs bei diesen Worten umkreist. Während
Briggs zentriert im Ring steht und The End von seinem Vorgänger
offenbar auch den Halbmarathon während Promos geklaut hat,
befinden sich die Leviathan-Mitglieder weiterhin starr am
Ringrand. Doch die Wanderung des Königs endet abrupt und
seine Augen fixieren sich auf die von Briggs, der sich nicht
einschüchtern lässt. Leviathan? Starr.
The
End: „Andererseits jedoch, kann ich deiner Fassade keinen
Respekt entgegenbringen. Denn du bist vielmehr Schein, als Sein.
Du meinst du wärst ein krasser Typ, mit deinen ganzen Siegen
bei PPVs? Mal ganz ehrlich? Was waren das denn für Siege?
Gegen irgendwelche Performance Center Leute zu gewinnen, sollte
wohl keine große Kunst sein. Ebenso wenig wie ein
Countout-Sieg gegen Aiden Rotari. Und ja, wie ich schon gesagt
habe, man KANN respektieren, dass du den richtigen
opportunistischen Geist hattest und so Intercontinental Champion
geworden bist, man KANN aber auch sagen, dass du nur deshalb
Champion bist, weil dir der Titel geschenkt wurde, nachdem dir
bereits unnötigerweise zugestanden wurde, überhaupt um
ihn anzutreten, ohne, dass du es verdient hättest.“
Ends
Miene ist finster, anfangs wirkte er noch recht locker –
für seine Verhältnisse – nun ist er aber wieder
verbissen und fokussiert, ernst und schonungslos.
The
End: „Oh Nein, Desmond. Ich
respektiere dich nicht. Aber ja, wie du schon sagst, wir haben
ungefähr zu selben Zeit hier angefangen. Und den Titel habe
ich vielleicht NOCH nicht gewonnen, aber während du deine
bedeutungslosen Matches gewrestelt hast, habe ich Siege gegen
Alex Ricks und Robert Breads eingefahren. Ganz nebenbei bemerkt,
deine neuen Freunde. Während du rumläufst und dich als
solcher Bezeichnest, habe ich mir den Titel Raw Diamond VERDIENT.
Ebenso, wie den Spot als Anführer von Leviathan, einer
Gruppe mit Geschichte und Biss, nicht wie dieses inkonsistente
Protokoll, dass sich auf dich verlässt.
Und
dennoch, hast du Recht.
Mir
fehlt der GFCW Intercontinental Championship. Und du hast ihn.
Und
ich WILL ihn. Seit Title Nights schon.
Also,
werde ich ihn mir holen. Bei Ultra Violence. DU gegen MICH.“
Bei
dieser Ansage beginnen die Leviathan-Mitglieder aus dem
Hintergrund erneut sich langsam in Angriffsstellung zu begeben.
Erneut verdeutlicht End hier also eindeutig, dass in diesem
Moment ER derjenige ist, der am längeren Hebel sitzt…
… aber
Desmond Briggs bleibt nach wie vor recht unbeeindruckt und denkt
gar nicht daran sich einschüchtern zu lassen.
The
End: „Dann werden wir sehen, ob du wirklich dieser krasse
Typ bist oder nichts weiter als ein Großmaul, ein
Übergangschampion, ein kleiner, unbedeutender Boi, ohne
RICHTIGE Erfolge.“
Desmond
Briggs: „Erstmal klingt Boi aus deinem Mund lächerlich
Weißbrot! Zweitens haben wir nicht mehr 2021, also lass mal
das Boi sein. Alles klar?“
Er
dreht eine Runde um The End und stellt sich dann direkt vor ihn.
Desmond
Briggs: „Ich denke, dass ein Match zwischen uns echt ne
Bereicherung für die Liga wäre und deshalb lautet meine
Antwort Ja. Ich werde der Welt zeigen, dass du eine Bitch bist,
die mit seinem Haufen Emos im Schatten des Protokolls
steht.“
Luna:
„Ein Protokoll, dass dich hier abermals alleine rein rennen
lässt?“
Sie
wendet sich um und zieht die Augenbrauen nach oben.
Luna:
„Du bist das geringste Übel für sie gewesen.
Nicht eine Wahl die sie treffen wollten.“
Zischend
fährt Scarecrow sie an. Ein wenig überrascht und
beleidigt nimmt Luna das ganze zur Kenntnis, doch sie deutet ein
beschwichtigendes Händeheben an und dreht sich wieder brav
auf Wachdienst. Ein leichtes Grinsen meint man bei James Corleone
zu erkennen. Er und the End mussten nichtmal selbst Luna
zurechtweisen. Und Briggs? Der hält kurz inne, man meint die
Hand fester um das Mikro schließen zu sehen, doch er
entspannt sich schnell, schüttelt grinsend den Kopf und legt
den Blick wieder auf The End.
Desmond
Briggs: „Also hoffentlich bist du bereit für mich…“
The
End hört Desmonds Worten zu. Ein wenig „überrascht“
ist er schon, dass Desmond ihn nach seiner langen Ansprache so
„abblitzen“ lässt, aber aus der Fassung bringen
lässt auch er sich dennoch nicht.
Er
hat gesagt, was er sagen wollte. Und nun hat er gehört, was
er hören wollte.
Während
Desmond Briggs das Mikrofon fallen lässt und den Ring
verlässt, zieht sich Ends Mundwinkel leicht nach oben. Nun
sieht man ihm auch deutlich an, dass er mehr als glücklich
über den Ausgang dieses Treffens ist.
Und
er scheint auf etwas zu warten. Kurz hält er inne, noch
einen Moment länger, doch dann ist klar, was die Erwartung
war, denn Zane Levy verlässt seinen Posten und tritt auf The
End zu. Er scheint nach dem Mikrofon greifen zu wollen, doch sein
Anführer macht keine Anstalten es ihm zu übergeben.
Also, nach einigen Sekunden des starren Blicks, geht Zane in die
Knie und hebt Briggs Mikrofon auf.
…
……
Fordernd
dreht sich Scarecrow um. Wütend funkelt er Zane an. Der
saugt hörbar die Luft ein. Doch plötzlich schießt
seine Stimme, die man sonst so dünn und monoton gewohnt ist,
mit Lautstärke aus den Boxen.
Zane
Levy: „GFCW-Galaxy. VERNEIGT EUCH VOR DEM, VOR EUREM,
NÄCHSTEN INTERCONTINENTAL CHAMPION. VOR LEVIATHANS NEUER
ÄRA. VOR DEM KING OF ANARCHY. THE. END!“
Schallende
Buhrufe. Donnernd. Tosend. Doch James Corleone und The End sind
zufrieden. Fast scheinen sie sich anzulachen.
Abschließend
hat The End dann doch noch etwas zu sagen.
The
End: „Schein oder Sein, Desmond. Wir werden sehen.“
Auf
der Rampe bleibt Desmond Briggs schließlich nochmal stehen.
Desmond
Briggs: „We will see…End…We will see…“
Fade
Out
Was
nach dem Opener vor zwei Wochen geschah.
Das
Bild ist verwackelt und dunkel. Hugo schleift in den Backstage
Bereich, Mitarbeiter der Aufbaucrew gucken verdutzt und
verängstigt, als sie Hugo sehen, wie er einen bewusstlosen
Diehl, an dessen Hose an einen Fleischerhaken gehakt ist, hinter
sich herzieht wie ein Stück Fleisch. Diehl kommt langsam
wieder zu Sinnen und weiß nicht, wie ihm hier geschieht.
Diehl bemerkt, dass er von Hugo über den Boden im
Backstage-Bereich der Arena geschleift wird und versucht sich zu
wehren und den Fleischerhaken von seiner Hose zu entfernen.
Durch
den plötzlichen Widerstand am Fleischerhaken wirft Hugo
einen Blick nach hinten und sieht wie sein Opfer versucht
aufzustehen, doch bevor Ellis es schafft sich aus der Lage zu
befreien, verpasst Hugo ihn ein kräftigen Tritt in die
Rippen und Diehl geht wieder zu Boden. Der Riesen-Fleischer
schnappt Diehl an den Haaren und packt sich sein Kopf zwischen
die Beine und verpasst ihm einen Alley oop Facebuster gegen eine
Betonmauer von der Arena.
Die
Geräusche, die wir hören, hören sich alles andere
als gut an. Das hat richtig gesessen und die Lichter gehen bei
Ellis Diehl wieder aus. Das nutzt der Metzger und er packt sich
Diehl und wirft ihn auf seine Schulter, um ihn jetzt zu tragen.
Sein Weg führt in den Lockerroom. Dort angekommen wirft Hugo
den bewusstlosen Diehl auf den Boden und befestigt seinen
Fleischerhaken wieder an der Hose von Diehl und hängt ihn an
seinen Spind daran auf. Der Metzger grinst diabolisch und schaut
sich seine Beute an. Dann aber wird es unruhig. Wir hören
Bewegungen auf dem Gang. Viel Bewegung. Es dauert nicht lange,
bis sich der Raum füllt. Die Security ist da und auch ein
paar Referees. Sie versuchen ihr bestes, Hugo von Diehl zu
trennen, aber der wehrt sich nicht und lässt sich abführen.
Unschuldig hebt er die Arme, aber grunzt den bewusstlosen Diehl
ein letztes Mal an.
Die
Szene endet und wir sehen, wie zwei Referees sich um Ellis Diehl
kümmern und ihm vom Fleischerhaken befreien.
Pete:
Wir warten immer noch darauf ob Die Wahrheit ihre Peiniger der
letzten Wochen und Monate dazu kriegen gegen sie beim PPV
anzutreten.
Sven: Das
okay vom Commishioner haben sie ja schon
Pete: Wie man
hört sind die beiden aber immer noch auf der Suche nach
Ihnen.
Sven: Bisher
ohne Erfolg anscheinend.
Pete: Wenn
man vom Teufel spricht.
Die Fans erkennen wer sich da auf
dem Weg zum Ring macht und beginnen mit spöttischen Rufen.
WE
WANT ANSWERS!!!
WE
WANT ANSWERS!!!
WE
WANT ANSWERS!!!
WE
WANT ANSWERS!!!
WE
WANT ANSWERS!!!
WE
WANT ANSWERS!!!
Tha Bomb und Thor betreten den
Innenraum und marschieren die Rampe herunter. Ohne zu Zögern
geht es in den Ring und Tha Bomb ergreift das Mic.
Tha Bomb: Ihr
könnt euch eure dummen Witze sparen.
WE
WANT ANSWERS!!!
WE
WANT ANSWERS!!!
WE
WANT ANSWERS!!!
WE
WANT ANSWERS!!!
WE
WANT ANSWERS!!!
WE
WANT ANSWERS!!!
Die Fans werden lauter. Thor schaut
grimmig ins Publikum.
Tha Bomb:
Keine Sorge ihr werdet sie bekommen. Genauso wie wir das Match
bekommen was Fletcher uns zugesichert hat.
Er
schaut in Richtung Titantron. In der
Hoffnung das dort ihre ehemaligen Schützlinge auftauchen.
Jedoch kommt niemand.
Tha Bomb: Wir
wissen das ihr beiden in der Halle seid. Es war schwer euch
damals zu finden. Doch wir haben es geschafft. Und wir haben auch
jetzt Wege gefunden um zumindest zu wissen dass ihr hier seid.
Ihr seid mysteriös. Doch auch ihr hinterlasst eure Spuren.
Und nach dem Angriff…nach dem Hinterhalt der letzten WE
werden wir Spuren auf euch hinterlassen.
Die Fans
hören still und leise zu.
Tha Bomb:
Zeigt euch!!! VERDAMMT NOCHMAL…STELLT EUCH!!!! IHR FEIGEN
SCHWEINE!!!
Pete: Wir
haben die GFCW Legende schon lange nicht mehr so sauer gesehen.
Sven: Er
scheint wirklich tief getroffen worden zu sein durch diese
Attacke.
Pete: Ja
irgendwie sieht man das er sehr enttäuscht wurde.
Tha Bomb:
CIPHER POL!!!!! ZEIGT EUCH!!!!!
Eine hohe kühle Stimme
erklingt. Tha Bomb und Thor schauen sich suchend um.
„Wie
seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen uns so einen Namen zu
geben? Aus einem Comic...!!“
Die Halle wird in rosafarbenes
Licht getaucht.
Tha Bomb: WO
SEID IHR?!?!?
Eine tiefere Stimme Antwortet. Sie
scheint von überall und nirgends herzukommen.
„Wir
sind hier. Da wo wir sein wollen. Wir sind überall.
Und
nirgends. Aus eurer Phantasie haben wir uns entwickelt.“
„In
der Welt der Fabeln und Mythen sind wir groß geworden.
Und in
das Reich der Legenden werden wir euch schicken. Eure Zeit läuft
ab“
„Ihr
wollt uns? Ich glaube eher wir haben das bekommen was WIR
wollten.“
„Dieses
Match was ihr euch gewünscht habt wird kein Vergnügen
für euch werden. Ihr seid zwei alte Männer an denen die
Zeit vorbeigelaufen ist. Ihr seid in eurer Epoche
stehengeblieben. Ihr wart früher eine große Nummer.“
„Ihr
habt uns in diese Welt geholt. Aus der Wunderwelt in die
Realität. Unsere Jagd wird ein Ende finden. Und ihr seid die
Opfer.“
„Wir
sind zwei Figuren die vieler Gedanken entsprungen sind. Geführt
werden wir von dem einen und keinem. Von allem und nix. Das was
ihr euch vorstellen könnt sind wir. Ein Ergebnisse eurer
aller Phantasie. Unser Ursprung ist eure Vorstellungskraft.“
„Wir
sind hier. Lauft. Wir sind auf der Jagd“
Das Licht in der Halle geht aus.
Und nach kurzer Zeit wieder an.
Pete: Was war
das? WO sind sie?
Sven: Schau
mal da...da im Ring.
Pete:
OHHHH...wie süß...aber wie??
Tha Bomb und Thor stehen in der
Mitte des Ringes. Zwei weiße Kaninchen hopsen vergnügt
durch den Ring. Voller Zorn schaut die Wahrheit auf die
flauschigen Tiere die sich nicht an den beiden GFCW Legenden zu
stören scheinen. Thors Kopf platzt fast vor Wut.
Pete:
Immerhin haben Tha Bomb und Thor jetzt das was sie wollen. Sven:
Mmh...da gebe ich dir Recht..aber ich bezweifle ob das schon
alles war.
Tha Bomb:
„Ihr wollt uns jetzt doch nicht weiß machen das ihr
diese zwei Hasen hier seid?!“
Er lacht. Er lacht laut. Sein
Lachen wirkt zwanghaft. Er packt sich eines der Kaninchen und
nimmt es am Hals so wie eine Mutter es tun würde. Der Hase
hängt in der Luft. Er scheint zu Grinsen.
Tha Bomb: Wir
haben euch in diese Liga gebracht. Wir haben euch aus euren
Dreckslöchern in Mexiko gefunden. Wir haben euch aus Japan
geholt. Wir haben euch eine Zukunft gegeben. WIR HABEN EUCH
GEMACHT! UND WIR WERDEN EUCH AUCH WIEDER ZERSTÖREN.“
Tha Bomb zuckt zusammen. Der Hase
scheint ihn gebissen zu haben denn das weiße Fell unter
seinem Mund ist rot getränkt.
Pete: Das
Karnickel hat ihn gebissen.
Sven: Es ist
kein gewöhnliches Karnickel...
Pete: Es ist
das bösartigste und jähzornigste Nagetier, das euch je
unter die Augen gekommen ist“
Tha Bomb will nach dem Karnickel
treten. Das Licht in der Halle flackert auf und die Kaninchen
sind verschwunden.
Tha Bomb: „Es
wird das letzte Match für euch in dieser Liga werden...Ihr
werdet das nicht überleben.“
Dann allerdings…erscheint
nicht die Cipher Pol. Die Buhrufe werden dennoch laut.
Claude „Dynamite“
Booker höchstselbst erscheint auf der Leinwand. Sein Anzug
ist weiterhin strahlend weiß, nur an seinem Inneren hat
sich in den letzten Monaten so einiges verändert.
Verächtlich kopfschüttelnd und missbilligend
dreinblickend schaut er zu seinen ehemaligen
Protokollmitgliedern.
Dynamite: „Es
reicht mit euch beiden. Thor, Tha Bomb, seht ein, dass eure Zeit
abgelaufen ist. Eric schleift euch vielleicht noch irgendwie
durch, aber auch er hat genug von euch. Ihr habt mich enttäuscht
und ihr enttäuscht euch nur noch selbst.“
Er atmet einmal kurz durch, die
Augenbrauen sind zusammengezogen.
Dynamite: „Es
ist vorbei,ihr beiden. Aber ich vergesse unsere Vergangenheit
nicht. Ich tu euch den Gefallen. Die Wahrheit trifft bei Ultra
Violence auf Cipher Pol…nur ist das mein letzter Dienst
für euch. Denn in diesem Match heißt es Karriere vs
Karriere!“
Ein Raunen geht durch die Halle.
Thor und Tha Bomb schauen sich ihrer sicher an. Sie können
und werden den Sieg holen. Booker allerdings ist noch nicht
fertig. Er räuspert sich.
Dynamite:
„Zeigt doch, dass ich mich in euch geirrt habe. Dass ihr
noch nicht am Ende seid. Aber eines solltet ihr wissen. Dieses
Match wird ein 30 Minutes Time Limit Match. Habt ihr nach 30
Minuten nicht gewonnen habt ihr automatisch verloren.“
Tha Bomb ist
außer sich. Thor dagegen scheint sich trotz der widrigen
Umstände weiterhin sicher zu sein und grinst diabolisch.
Claude Booker verlässt das Bild was auf dem Titantron
zu sehen ist. Zu sehen ist die leere dunkle
Wand hinter ihm.
Leer?
Nicht gänzlich. Die beiden
goldenen Taschenuhren ohne Ziffern hängen an der Wand und
drehen sich wie wild.
Pete: Oh
man. Das wird ein Hammer...Da steht eine Epoche auf dem Spiel.
Sven:
Ich glaube nicht das die beiden sich das so vorgestellt haben.
Fliegende
Untertassen.
Halle
liegt heute nicht in Sachsen-Anhalt und generell auch nicht im
Area 51. So sollte es auch nicht überraschen, dass die
Tellerchen hier nicht durch die Gegend schwirren, sondern
lediglich über den Hallenboden verteilt sind. Stets im
Abstand von einigen Metern von der Tür zur Tiefgarage den
Gang entlang. Teller um Teller um Teller, mit einem kleinen
Papierförmchen darauf und mit einem Muffin darin.
Hänsel
und Gretel wären wahnsinnig stolz auf Thomas Camden, der
hier mit penibler Genauigkeit einen Korb in seiner rechten Hand
hält und just in diesem Moment erneut mit der linken
hineingreift, eine weitere bemuffinte Untertasse hervorzaubert
und nach einem entfernungsprüfenden Blick zum letzten
Süßgebäck zufrieden nickt und ein weiteres
Element der Brotkrumenspur aus dem Schlaraffenland hinzufügt.
Diesmal
– ein Muffin mit einem Zuckerdekor-C darauf. So ergibt sich
bislang ein
K-R-I-E-G-E-I-C
und man kann Vermutungen aufstellen, wie viele Muffins noch in
diesem Körbchen sind und wo die Spur womöglich enden
wird.
Korrektur.
Die
Spur schreibt K-R-I-E-E-I-C, denn in diesem Moment, als Lionel
Jannek sieht, wie Camden bereits melodisch summend zur nächsten
Ablagestation geht, scheppert es wortwörtlich. Er tritt
gegen den Teller der gerade vor ihm ist, sodass der an die Wand
fliegt und in einen Scherbenhaufen zerspringt, während der
Muffin mit Karacho an den Absender retourniert wird.
Camden
schreckt dabei kurz auf, lässt vor Überraschung in der
Hocke den Teller fallen, dessen Muffin erwartungsgemäß
mit einem H gekrönt wird und schaut mit rascher Kopfdrehung
zur Herkunft der Backgranate. Schnell kehrt sich aber seine
Überraschung in ein festes Schmunzeln um.
Thomas:
„Dann kannste den Rest ja gleich so haben…Lionel…neue
Show, neues Spiel. Kriege ich mein Match?“
Aus
den Gesichtszügen des Österreichers ist abzulesen, dass
Camden die Spiele für seinen Geschmack langsam ein wenig zu
weit treibt. Anders ist das wutschnaubende Gesicht Lionel Janneks
wohl nicht zu deuten. Einmal kurz durchgeschnauft und die
Gesichtsmuskeln entspannen sich wieder einigermaßen. Sein
Blick in die Richtung des Hobbybäckers spricht jedoch Bände.
Kein bisschen Sympathie ist da zu sehen, im Gegenteil.
Lionel
Jannek: „Ich war bis jetzt sehr gnädig mit dir Camden.
Ich habe dir bei der letzten Show sogar eine faire Chance
gegeben, dass du dir ein Match gegen mich erarbeitest. Du hast
deine Zeit verplempert und versagt. Spiegelt doch irgendwie auch
dein Leben wider, nicht wahr?“
Sowohl
am Fernsehbildschirm als auch in der Halle wissen natürlich
alle Anwesenden, dass von „fair“ wohl kaum die Rede
gewesen sein kann, dementsprechend auch die Reaktionen der
zahlenden Zuschauer. Ein böses Grinsen auf Seiten des
„Superior One“ für Camden nach dieser
ungefragten Lebensanalyse. Das weicht aber schnell wieder und
Jannek richtet sich seinen Anzug zurecht.
Lionel
Jannek: „Ich bewundere deine Hartnäckigkeit, Camden.
Aber das mit dem Match kannst du vergessen. Du hattest deine
Chance und du hast sie verspielt. Ende der Geschichte. Jetzt wo
das geklärt ist, ich hab heute noch einige wichtige Dinge zu
erledigen.“
Sprach
er und ging in seiner arroganten Weise seiner Wege. Camden blickt
auf seinen Korb. Soll das ganze Backen etwa schon wieder umsonst
gewesen sein? LJ hat wichtige Dinge zu erledigen…? „Ich
auch“ scheint sich Thomas zu denken und folgt dem
Österreicher scheinbar, lässig pfeifend, mit einigem
Sicherheitsabstand. Zu sich selbst murmelt er nur noch…
Thomas:
„N Match gewinnste gegen mich vielleicht…aber n
Geduldsspiel? Keine Chance, Kollege…“