Eckernförde. Die Kleinstadt an der Ostsee war in der Vergangenheit schon häufiger Begegnungsort in der GFCW-Galaxie. Vor allem das DoJo des legendären Wrestling-Trainers Dragan wurde immer wieder als Brutstätte zukünftiger Superstars gezeigt. Quasi das Performance Center des „kleinen Mannes“. Seit Jahreswechsel ist es allerdings sehr ruhig um seine Person geworden.

Dragan hat vermutlich nicht mehr viele Jahre bis zur Rente, ein Nachfolger für sein Lebenswerk ist aber längst nicht in Sicht. Die zwei Corona-Jahre haben der Anzahl an trainingswilligen Schülern massiv gesenkt. Nur noch wenige aus dem Norden steuern regelmäßig das Training des Kroaten an. Internationale Schüler hat er keine mehr. Wirklich talentierte sind auch nicht darunter. Auch die Corona-Hilfen des Landes reichen nicht mehr aus. Durch die Demission der Urban Ultras Berlin und Intimus Raymond „Morbeus“ Douglas wurden auch alle Verträge seitens der GFCW mit ihm gekündigt. So kennen die Gezeiten in Dragans Portemonnaie aktuell nur eines: Ebbe in der Kasse.

Gegenwärtig ist es weit nach Feierabend und ein weiterer ereignisarmer Tag nähert sich dem Ende entgegen. Die Halle, die er aus Kostengründen mittlerweile selbst wieder putzt, ist zwar blitzeblank, aber dennoch in traurigem Zustand - kaum noch Schweiß musste er wegwischen.

Der korpulente Trainer sitzt nun auf dem Ring-Apron und starrt in die leere Halle hinein. Plötzlich hört er Schritte im Dunkeln. Ein Déjà-vu? Auch in der Vergangenheit kündigten sich nach dieser Methode seinen „neuen“ Schützlinge an.


Dragan: „Wer ist da? Wir haben geschlossen.“


Die Schritte nähern sich hörbar dem Kroaten. Anders als beim ersten Treffen mit den Urban Ultras Berlin sind aber nur Schritte von einer Person zu vernehmen. Dennoch gerät Dragan sofort in eine Art „Halbacht-Stellung“. Bewaffnet aber lediglich mit einem Wischmopp.


Dragan: „Hey, Du. Was willst du hier? Soll ich dir auf den Kopp damit hauen?“

???: „Ich soll dich zurückholen. Zurück wo du hin gehörst.“

Dragan: „Wo gehörte ich denn hin?“


Die Silhouette der Person ist nun mehr als deutlich sichtbar. Gute 1 Meter 90 dürfte der Mann groß sein, graue Jogginghose und ein grauer Kapuzenpullover tragend. Die Kapuze hat er über seine Haare geworfen und so sind diese nicht zu sehen. Dicke Kopfhörer trägt er auf den Ohren, was das stereotypische Erscheinungsbild eines Anfang 20-jährigen gut komplettiert. In seiner rechten Hand trägt er eine Trainingstasche. Beim genaueren Hinsehen ist es nicht irgendeine Trainingstasche. Die rotfarbene Tasche trägt die Nationalfahne von Kanada. Ein rotes Ahornblatt auf weißem Grund. Und daneben steht in relativ großer Schrift: SUMMER OLYMPIC TEAM.


Verwundert schaut Dragan den Eindringling an.


???: „In die GFCW, Dragan.“


Der junge Mann macht zwar keine Anstalten seine Kapuze oder seine Kopfhörer abzunehmen, aber grinst nun sehr freundlich in Richtung des adipösen Kroaten.


Dragan: „Was GFCW? Die haben mich rausgeworfen und alle meine Schützlinge gleich mit!“

???: „Ja, das stimmt alles. Aber die Zeiten haben sich da wieder geändert. Niander Cassady-Taylor ist nicht mehr da. Das Performance-Center wird wieder von normalen Menschen geleitet…“

Dragan: „Ich wusste Niander hält nicht lange durch, aber Morbeus Karriere hat er trotzdem ruiniert. Deswegen war er da….aber was ist das alles mittlerweile mein Problem?“

???: „Du sollst mich trainieren. Hier….ein Brief“

Der Unbekannte holt einen Brief aus seiner Hosentasche und reicht ihm Dragan. Der Puls von Dragan geht nun merklich runter, den Wischmopp hat er schon mal zur Seite legen können. Als er den Brief aus dem Kuvert herausholt, segelt dabei ein weiteres kleineres Stück Papier zu Boden. Dragan erblickt einen Check. Ausgestellt von der GFCW. Im Betreff steht „Training The Next Prodigy“. Und als Betrag sind 25.000 € angegeben. Hastig greift Dragan nach dem Check, währenddessen der Jüngling nur mit den Augen rollt.

???: „Hast du denn kein Paypal, Opa?“


Dragan grinst verschmitzt fröhlich und schaut dann sein Gegenüber musternd an.

Dragan: „Päpoll? Ich bin kein Technik-Mann. Du musst der GFCW ja sehr wichtig sein, Junge. Das ist mal nen Batzen Kohle für nen armen Schlucker wie mich. Ich sehe du hast Muskeln und bist ein Athlet. Aber was für ein Athlet? Du hast olympische Tasche. Welche Sportart? Tontaubenschießen?“

???: „Wrestling.“

Dragan: „Warum soll ich dich dann trainieren, du kannst doch dann alles?!“

???: „Daher darf ich die ersten Module im GFCW Performance Center auch überspringen. Eigentlich brauche ich gar kein Training mehr. Ich dachte auch, ich bekomme direkt ein Match bei War Evening. Ziemlich unterwältigend das Ganze. Ich muss sagen, ich bin nicht nur kanadischer Meister im Freistil-Ringen und habe mich für Olympia qualifiziert. Ich habe mit ein paar GFCW-Shows angesehen und bin ganz ehrlich….ich klatsch da alles weg. Ich habe bei der Vertragsunterschrift aber wohl nicht auf das Kleingedruckte geachtet, my bad.“

Dragan: „Langsam verstehe ich, warum sie dich hier hingeschickt haben. Übermut tut selten gut. Sag mir Junge, wie heißt du? Und nimm doch bitte mal die Kapuze runter! Hast du keine Manieren?“


Etwas widerwillig zieht der Mann nun Kopfhörer aus und die Kapuze nach hinten. Glatte feuerrote Haare kommen zum Vorschein sowie ein paar Sommersprossen. Ein entschlossener und auch überheblicher Blick mustert Dragan, der relativ entgeistert nun dreinschaut.


Dragan: „Wie heißt du, Junge?“

???: „Mein Name ist Kyle.“

Dragan: „Kyle. Und weiter?“

Kyle: „Nachname?“

Dragan: „Was sonst, du Strohkopp,?!“

Kyle: „Kommt dir wahrscheinlich bekannt vor und ja es ist kein Zufall…..mein Name ist……………Kyle…. DOUGLAS.“


Eine Reaktion des Kroaten wird von der Kamera nicht weiter eingefangen, denn die schwenkt sofort aus.



Das flackernde Licht war dein Leuchtturm in der Dunkelheit.
Es hat dich zu ihm geführt.


Nun bist du einer von ihnen. Kauerst unter dem klaren Abendhimmel, über dir die Sterne und in deinem Gesicht die zuckende Helligkeit der Flammen. Tanzende rote Muster auf deiner Haut. Wärme und Rauch tasten nach deinem Leib. Neben dir hörst du die regelmäßige Atmung der anderen. Raschelnde Kleidung, wenn sie ihre Köpfe drehen und recken. Das leise Hecheln des Hundes.


ER spricht. Ihr alle hört zu.


Seine Worte sind eine Saat, die in deinem Inneren keimt; heranwächst zum Verständnis, dass er die Wahrheit verkündet. Alles, was er sagt, ist richtig, ist wahr, ist gut. Du musst ihm zuhören. Wie alle um dich herum es tun.


Holly Hutcherson: „Wir stehen vor entscheidenden Wochen.“


Du blickst hoch. Seine breitschultrige Gestalt zeichnet sich ab zwischen dem brennenden Wall des Feuers und der leeren Dunkelheit des Himmels. Seine Augen blitzen im Takt der Flammen, wenn er auf euch hinabblickt. Auf Timo Schiller. Auf Viggo Constantine. Auf Miri, auf Nina und auf all die anderen, die auf Hölzern um das brennende Zentrum eurer Existenz sitzen und zu ihm aufblicken.


Holly Hutcherson: „Betrachten wir dies alles – diese Liga – als Garten. Es ist nicht der paradiesische Garten Eden, aber doch eine fruchtbare Fläche, die sich zu bestellen lohnt. Ein Feld, welches sich danach sehnt, bepflanzt mit schönen Blumen und starken Bäumen zu sein. Auch wenn es das selbst nicht weiß.“


Ein mildes Lächeln schmückt sein Gesicht. Er schaut durch die Reihen. In Gesichter, die seine Worte - seine Wahrheit! - ersehnen wie Gläubige das Weihwasser.


Hinter ihm türmt sich auf, was auferstanden ist:

Ein neuer, weißer Wagen.


Holly Hutcherson: „WIR, meine Freunde, sind diese Blumen und Bäume, die das Feld in einen Garten verwandeln können. In ein Refugium, wo das Gute regiert. Wir müssen uns vor Augen führen, wie viel davon abhängt, dass wir erfolgreich sind.“


In der breiten Frontscheibe des neuen Wagens, größer und prächtiger als zuvor, siehst du das Spiegelbild Hutchersons vor dem Feuer auf- und abgehen. Der warme Frühlingsabend und das Feuer treiben dir salzigen Schweiß auf die Stirn.


Holly Hutcherson: „Aber wir sind nicht allein in diesem Garten. Wo wir sein wollen, ist auch Dornengestrüpp. Seine zähen Ranken greifen nach uns. Sie wollen verhindern, dass das Schöne zur Sonne hinaufwächst. Stachelige Fesseln greifen nach unseren Kehlen und werden uns letztendlich die Luft rauben, wenn wir nichts dagegen tun.“


Der Wahrheitskünder kniet sich hin, seine wachen Augen sind nun auf gleicher Höhe wie die euren. Er scheint deinen Blick und all die der anderen gleichzeitig zu finden. Du erwachst wie aus einem Traum als seine feste Stimme abermals in deinen Gehörgang tritt und einem Widerhaken gleich verkeilt.


Holly Hutcherson: „Diese Dornenranken kommen von Keek Hathaway, kommen von Ask Skógur, kommen von Flip Trip. Kommen ebenso von all den Feinden, die noch vor uns liegen, auch wenn wir sie jetzt noch nicht kennen.“


Die beschriebene Situation ruft ernste Erwartung in dir hervor. Deine vom Rauch tränenden Augen suchen in Hutchersons Blick nach einer Antwort auf die verfahrene Situation.


Holly Hutcherson: „Wir dürfen nicht passiv sein. Nicht mehr. Hasserfüllte, böse Menschen wie Keek Hathaway mögen sich für einige Zeit selbst aus dem Spiel nehmen. Doch auf lange Sicht kann ein Garten nur prächtig gedeihen, wenn es jemanden gibt, der sich um ihn kümmert. Wir müssen nicht nur Saat, sondern auch Gärtner sein.“


Als er aufsteht, tanzt der Flammenschein in seinem Gesicht wie ein wildes Schattenspiel. Sein Blick haftet sich in die unbestimmte Ferne. In die Zukunft. Eine bessere Zukunft.


Holly Hutcherson: „Gärtner zu sein heißt, nicht nur zu reagieren, sondern zu agieren. Es wird viel Arbeit sein, doch wir müssen Unkraut entfernen, bevor es dem Schönen das Licht raubt. Wir müssen das Gestrüpp nicht nur zurechtstutzen, sondern es dem Boden an der Wurzel entreißen. Ich muss bei jedem von euch die Bereitschaft zu sehen, diese Pflicht zu tun.“


Du rückst näher an ihn heran, um eben dies zu beweisen, und alle anderen tun es dir gleich. Neben dir siehst du Miri, die mit leidenschaftlichen Tränen zu Hutcherson hinaufblickt. In ihren Augen spiegeln sich das Gesicht Hollys und die Sterne des Himmels.


Holly Hutcherson: „Ich sehe, dass ihr bereit seid, mir zu folgen. Doch heute ist der Beginn einer neuen Zeit, in der Worte und Gesten nicht so viel zählen wie Taten. Ich muss darauf vertrauen können, dass ihr alle mit mir diesen Garten gedeihen lassen wollt. Dazu hat jeder eine Aufgabe. Ich erwarte, dass ihr sie erfüllt.“


Er tritt durch die Reihen zum blonden Schopf Timo Schillers. Legt einen Finger unter das Kinn des Neuesten in euren Reihen und zieht es zu sich hoch.


Holly Hutcherson: „Timo. Du bist es, der zweimal die Gelegenheit haben wird, dem Dornengestrüpp Einhalt zu gebieten. Heute Flip Trip. Ask Skógur bei Ultra Violence. Ich weiß um deine Vergangenheit. Um deine…Sympathie für diese Gegner. Deswegen frage ich dich heute – wirst du etwas anderes sein als ein Gärtner?“


Energisch schüttelt Timo den Kopf, seine geweiteten Augen suchen in der Runde nach dem Blick Miris, kehren dann zu Hutcherson zurück.


Timo Schiller: „Ich weiß, was meine Aufgabe ist. Ich weiß, wer Freund und wer Feind ist. Du kannst mir vertrauen. Immer.“

Holly Hutcherson: „Gut.“


Mit sanftem Druck auf die Stirn Timos bringt Hutcherson den jungen Mann dazu, sich wieder zu setzen. Sein Blick fährt abermals eure Reihen ab.


Holly Hutcherson: „Viggo. Du bist der Treueste von allen.“


Geschmeichelt blickt der Mann mit dem strubbeligen Haar zu Boden. Sein Atem beschleunigt sich.


Holly Hutcherson: „Sei mutig, sei stark. Tu, was getan werden muss. Ich erwarte von dir, dass du in den Dienst unserer Sache trittst bei jeder Gelegenheit, die sich bietet. Wir müssen nicht mehr reagieren, sondern agieren. Das sagte ich bereits. Hilf Timo, hilf mir, wann es erforderlich ist, um die Dornenranken zurückzudrängen.“


Eifriges Nicken bei Viggo, dann schaut er vertrauensvoll zu Hutcherson hinauf. Holly schreitet um das Feuer, lässt im Gang seine Hand über deine Schulter und die aller anderen streifen. Du erzitterst wohlig unter der Berührung. Dann hörst du, wie sich neben dir die Stimme Miris erhebt.


Miri: „Bitte…was…was soll ich tun? Was darf ich tun?“


Der Hund Nina vergräbt seine Schnauze in die flehend ausgebreiteten Hände Miris. Das langsame Schwanzwedeln erfolgt im Takt der Schrittes Hollys, als dieser zu Miri tritt. Sich zu ihr hinunterbeugt und mit beiden Händen den Kopf Miris umfasst wie einen fragilen Schatz. Die sanft zitternden Lippen ihres Mundes öffnen sich ein Stück.


Holly Hutcherson: „Unsere Feinde werden zahlreicher. Wir müssen stark und wachsam sein. Aber ist das genug? Genau wie unsere Feinde müssen wir wachsen. Du, Miri, musst die vom Wind verwehrte Spore sein, die die Idee unseres prächtigen Gartens in die Ferne trägt. Verschaffe dir Gehör. Versteh, wer die Bösen und wer die Guten sind. Wenn du sie gefunden hast, jene die unsere gute Vision teilen, bring sie zu mir. Ein Gärtner ist nur so gut wie die Werkzeuge, die ihm zur Verfügung stehen.“


Hutcherson stemmt sich wieder hoch. Seine Gestalt ist ein Gemälde vor dem Abendhimmel. Du bist bereit, alles für ihn zu tun.


Holly Hutcherson: „Ihr alle müsst erledigen, was ihr anbieten könnt. Dies ist eine neue Zeit. Sie kann wunderschön werden. Oder unser Ende. Schwärmt aus, meine Freunde. Schwärmt aus.“


Dann tritt er zurück.

Ein letztes Zucken des Feuers.

Eine neue Phase hat begonnen.



THE RECOUNT: A HISTORY OF VIOLENCE – PART I


The best revenge is not to be like your enemy.”

Marcus Aurelius, Meditations




BRAWLIN RUMBLE IX, 26.08.2012


So schnell er kann dreht Breads sich auf dem Absatz um, doch das wäre natürlich zu einfach, und so überrascht es ihn wenig, als er eine Hand auf der Schulter spürt. Halbherzig versucht "Canada's Own", sich los zu reißen, aber er weiß, dass irgendetwas Furchtbares bevor steht. Und so bleibt er stehen und versucht möglichst tapfer das durch zu stehen, was nun kommen wird.

Kriss Dalmi: „Robert Breads…“

Der Kanadier hält die Luft an. Er erwartet das Schlimmste, schlimmer noch als die Unlustigkeit von Kevin Smash.

Kriss Dalmi: „Wie schön es ist an diesem unheilvollen Ort auf ein bekanntes Gesicht zu treffen und dann gleich auf ein solch Prominentes. Wolltest du deiner kümmerlichen Existenz in der GFCW entfliehen oder weshalb hat es dich hierher gezogen?“

Robert Breads: "Ich bin schon seit einem halben Jahr hier und habe in der GFCW mehr Matches gewonnen als du überhaupt hattest, Kriss."

Dann blickt die Stimme des Wrestling hinter Dalmi. Seine J.W.O., die Junkie World Order, steht hinter ihm wie eine Wand, und er sollte womöglich versuchen, Dalmi nicht allzu sehr zu verärgern, da er sonst durchaus mit einer Spritze im Arm in den Brawlin' Rumble gehen müsste, die ihn in einen Zustand geistiger Umnachtung befördern könnte, womit er zu einer Art weißem Jamie Hudson werden würde. Das wollte er nun wirklich nicht, also versucht er, etwas Diplomatie zu betreiben.

Robert Breads: "Hör zu, Kriss... Ich möchte keinen Streit mit dir, wirklich nicht. Ich möchte mich nur auf den Brawlin' Rumble fokussieren, und auf Nichts anderes. Aber ich werde ständig davon abgehalten. Ich wäre dir also sehr dankbar, wenn du nun weiter gehst und wir diese Konversation auf später verschieben können, nachdem ich das Match gewonnen habe. Du kriegst dann auch dein Autogramm, versprochen."

Der Serbe schaut ihn entgeistert an, eine Reaktion die Robert Breads auf seine Reden gewöhnt ist und ihm in den meisten Fällen auch ein Fünkchen Genugtuung verschafft. Er wirkt sogar relativ zufrieden mit sich, doch zu einem Lächeln lässt er sich noch immer nicht hinreißen... Das hält allerdings nicht sehr lange an, denn mit einem Mal befindet er sich von dem drogenabhängigen Sektenguru gegen den verschwörerischen, unheiligen Automaten gedrückt, was Robert Breads dann doch irgendwo überrascht hat. Das verrät zumindest seine Miene. In einem Wrestlingring hätte er wohl nicht das geringste Problem, sich aus einer solchen Situation zu befreien, da kamen schon ganz andere. Aber das hier war kein Wrestlingring und hinter Dalmi befand sich immer seine Drogenzombiearmee. War da jemand sauer geworden? Nicht unbedingt, es ist eher diese von religiösem Fanatismus gezeichnete Eindringlichkeit, die man an anderer Stelle schon oftmals erblicken durfte.

Kriss Dalmi: „Ein Autogramm von dir? Ein AUTOGRAMM??? Du hast schon öfters bewiesen, dass sich dein Kosmos nur um deine eigene Person dreht. Offensichtlich interessiert dich wenig, was um dich herum passiert ansonsten hättest du nicht die Arroganz, mir ein Autogramm anzubieten. MIR, ihrem Sprachohr! Hast du denn nicht zugehört? Bist du genauso ignorant wie der Rest der Menschen? Alle Errungenschaften, alle Siege, alle Titel, es wird alles am Staub vergehen, wenn die allumfassende Umwälzung eintritt!!! Du trittst in dem Brawlin’ Rumble an, weil du nach Anerkennung suchst? Ich bin hier, um allen Schafen das Ende allen Lebens zu verkünden und einigen Auserwählten die Möglichkeit anzubieten, dieses Ende mit mir zu betrachten. Was ist denn ein Brawlin’ Rumble Sieg wert, wenn niemand mehr da ist, um diesen Sieg zu feiern?“


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PCWA Vendetta 89, 18.11.2012


Patricia schließt die Augen. Langsam merkt sie, wie ihre Kräfte sie verlassen. Sie spürt, wie ihr Handgelenk gegriffen und in die Höhe gestreckt wird.

Mike Garland: „PATRICIAS ARM FÄLLT EIN ERSTES MAL…“

Vincent Craven: „Erneut hebt der Referee ihren Arm.“

Mike Garland: „ZWEI! ROBERT BREADS STEHT DICHT VOR DEM GEWINN DER CRYPTION CROWN!“

Vincent Craven: „Und der Referee hebt den Arm ein drittes Mal… Patricia hat die Augen geschlossen, sie wirkt fast friedlich.“

Mike Garland: „UND DER ARM FÄLLT…“

Vincent Craven: „EIN DRITTES MAL! ROBERT BREADS GEWINNT DIESES MATCH! ROBERT BREADS IST NEUER CRYPTION CROWN CHAMPION!“

Mike Garland: “Ich kann es kaum glauben…”

Jane Nelson: „Gewinner dieses Matches und damit neuer Träger der PCWA Cryption Crown nach 18:25 Minuten: ROBERT BREADS!“

Kurz nachdem die Glocke läutet löst "Canada's Own" auch schon den Hold und starrt verächtlich auf seine Gegnerin - nie hat er daran gezweifelt, dass er hier gewinnen würde, dass er nun den Titel gewinnen würde. Der Referee stellt sich neben ihn und hebt seinen linken Arm in die Luft. Er wirft noch einmal einen letzten Blick auf Selladore und schüttelt den Kopf, als wolle er sagen "Warum hast du es überhaupt versucht?".

Der Ringrichter überreicht der Stimme des Wrestlings nun "seinen" neuesten Titel. Breads nimmt das Gold an und packt es am Leder... nur um es dann achtlos fallen zu lassen. Nunja, nicht ganz, mit der rechten Hand hält er den neugewonnen Titel fest.

Dann macht er sich auf Richtung Backstage-Bereich. Er schleift den Preis für seinen Sieg hinter sich her wie eine Hundeleine, das Leder kratzt über den Boden - Robert Breads feiert diesen Titelgewinn nicht. Er ist selbstverständlich, und dieser Titel ist nichts wert. Noch nicht. Das will er jetzt ändern. Doch fürs Erste hält er nur Müll in Händen, ein unwichtiges Nichts. Der erste Schritt in eine bessere Zeit ist getan.



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PCWA Out Of Ashes 2013, 27.01.2013


Denn auf einmal sind wir wieder mitten im Geschehen. Entweder hat sich der Kameramann zum Schlafen auf den Boden gelegt, oder er wurde nieder geschlagen - denn die Kamera liegt seitwärts auf dem Fußboden. Man sieht einen festen Bereich, in den Robert Breads gerade mit einem Schrei rückwärts hinein taumelt. Er lässt seinen Gürtel fallen und krümmt sich vor Schmerzen, offenbar hat er einen üblen Schlag in den Magen abbekommen.

Da hört man ein irres Lachen. Ein wirklich richtig, richtig irres Lachen, wie von einem waschechten Wahnsinnigen. Der Kanadier sinkt zusammen und starrt hasserfüllt nach oben, offenbar auf seinen Angreifer... da zuckt sein Bein nach oben, Superkick von Robert Breads!

Doch da bekommt Breads einen Baseballschläger ans Standbein gezimmert! Mit einem weiteren Schrei sinkt er zu Boden, diesmal noch lauter, und er hält sich sein Bein, zieht es an sich, krümmt sich. Da tritt eine Gestalt über Breads - sie trägt eine rote, zerfranste und zerfetzte Jogginghose, ein weißes Shirt mit vielen Flecken und einem großen Loch auf der linken Seite der Brust und eine dunkelblaue Skimaske mit zwei winzigen Löchern für die Augen - eindeutig eine Verkleidung, es sei denn, dieser Mann ist ein geisteskranker Junkie. Der Angreifer thront über dem Kanadier, und tritt dann heftig mit dem Fuß gegen den Kopf von "Canada's Own", sodass dieser mit einem Stöhnen liegen bleibt und sich nicht mehr rührt. Ein weiteres vollkommen wahnsinniges Lachen vom Maskierten, dann zieht er von dannen, den Baseball-Schläger im Schlepptau - er zieht los, mit wabernden, eigentümlichen Bewegungen, die an eine verrückte Art von Tanz erinnern. Was zur Hölle ist hier heute Abend eigentlich los?


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PCWA Vendetta 92, 07.04.2013


Robert Breads: "Du wirst gegen mich antreten, Kriss Dalmi. Du wirst verlieren. Und dann wirst nicht Du Dich, sondern ich Dich krönen - zum König des Abschaums, der vor dem glänzenden Ritter in weißer Rüstung im Dreck kriecht. Du musst nur noch annehmen, Kriss. Ich habe kein Problem damit. Ich weiß, dass ich heute gewinnen werde. Ich habe keine Zweifel, dass ich auch gegen Dich gewinnen werde, keine Bedenken. Du musst nur zustimmen. Robert Breads vs Kriss Dalmi."

Einmal mehr ziehen sich die Mundwinkel des einstigen Sektierers nach oben. Ein zufriedenes Schmunzeln umspielt seine Lippen.

Kriss Dalmi: "Das klingt in der Tat ganz gut. Eine Sache wäre da aber noch: Ich werde die Match-Art bestimmen!"

Ein lautes Lachen von Robert Breads - meint Dalmi das ernst?

Robert Breads: "Du glaubst nicht wirklich, dass ich dem zustimme, oder? Ich werde in keinem Match gegen Dich antreten, das sich Dein wahnsinniger Verstand ausgedacht hat. Nein, nein, nein, wenn wir es machen, machen wie es nach meinen Regeln - nach den Regeln des Wrestlings, und nicht indem wir uns Spritzen in die Arme rammen. Entweder so wie ich es will... oder gar nicht."

Gespannt wartet Breads auf die Reaktion von Kriss Dalmi. Die folgt auch prompt.

*Klatsch*


Die Fans ziehen zischend die Luft ein - Dalmi hat dem Kanadier einfach spontan, scheinbar ohne groß darüber nachzudenken, eine Ohrfeige verpasst. Das macht er nunmal. Er schlägt Leute. Er tut Leuten weh. Und nun lacht er dreckig, während Breads einen Schritt zurück taumelt, sein Blick ist glasig - was ist da gerade passiert? Hat er ihm einfach ins Gesicht geschlagen? Einfach so? Wütend stürmt Breads auf den Serben zu, holt aus und...

...tut nichts. Seine Hand verharrt in der Luft. Der PCA Wrestling Champion lässt seinen Blick langsam auf den goldenen Gürtel wandern. Er steht für alles, an das er glaubt. Keine Gewalt. Keine Schläge ins Gesicht, wenn es nicht in einem Wrestling-Match ist. Langsam, ganz langsam, senkt Breads die Hand, doch er hält sie auf halber Höhe, sollte Dalmi nochmal zuschlagen. Doch das scheint dieser nicht vor zu haben. Er fordert Breads sogar auf, ihn doch zu schlagen, wenn er wolle - natürlich weiß er, dass das nicht passieren wird. Er hat die Stimme des Wrestling provoziert, und sie wehrt sich nicht. Hasserfüllt starrt der Träger der Krone den Irren an, der nur schief grinst und sich über das alles hier zu freuen scheint.

Kriss Dalmi: "Was denn? Das war's doch wohl nicht schon, Breads?! Wo bleibt Dein Killerinstinkt?"

Dieses ätzende Grinsen. Einfach zum Reinschlagen, doch "Canada's Own" bleibt friedlich. Dalmi kommentiert die Reaktion mit einem Schulterzucken.

Kriss Dalmi: "Na gut. Wie Du meinst. Ich kriege mein Match schon noch.


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PCWA Vendetta 93, 12.05.2013


Robert Breads: "Du kranker Irrer... ja, ich will dich im Ring! Mehr als alles Andere... und ich mache dir ein Angebot!"

Mit dem Zeigefinger deutet Breads auf Dalmis Begleiter.

Robert Breads: "Ich gegen deinen Laufburschen... jetzt und hier, einer gegen einen! Aber ich werde nicht meinen Titel aufs Spiel setzen, nein, das hat diese Ratte nicht verdient... stattdessen kämpfen wir um das Recht, wessen Wunsch die Realität wird. Gewinnt er, trete ich beim Imperial Impact gegen dich an, und du kannst dir eine Stipulation aussuchen, egal, wie krank und wahnsinnig sie ist. Aber wenn ich gewinne... trittst du gegen mich an, in einem Singles Match, One on One, und ich zerlege dich in deine Einzelteile, so, wie ich es will!"

Aus Breads' Sicht birgt diese Situation keinerlei Risiko - er ist sich hundertprozentig sicher, dass er das Match gewinnen wird. Das ist nur ein Vorwand, dieses Match zu bekommen. Die Chance, die er Dalmi hier anbietet, ist eigentlich nicht vorhanden - zumindest aus der Sicht von "Canada's Own". Es braucht einen kleinen Moment. Sich den schmerzenden Nacken reibend, schaut der Serbe mit fragendem Blick zu dem anderen Serben, der ihm etwas ins Ohr flüstert. Kurz darauf erhebt nun auch Dalmi wieder seine Stimme.

Kriss Dalmi: "Gar nicht so schlecht Deine Idee, ich hätte da aber noch einen kleinen Änderungsantrag einzureichen. Wie wäre es, wenn wir statt eines One on Ones ein Tag Team Match draus machen?! Die beiden Serben gegen Robert Breads... und NEON LOVE! Dein Retter hat eben gerade offensichtlich bewiesen, dass er fähig ist uns zu besiegen. Es spricht doch also nichts dagegen, dass er die Chance bekommt sich in einem Match zusammen mit dem PCA Wrestling Champion noch mal richtig zu beweisen, oder?"

Dalmi hat irgendetwas vor, das ist klar. Das weiß Breads. Er schüttelt den Kopf - nein, sicherlich nicht. Ein Singles Match würde er völlig problemlos gewinnen... aber NEON? Der Junge mag motiviert sein, mag immer alles geben, aber er würde seinen Sieg nur gefährden. Breads hebt das Mikrofon und...

...NEON reißt dem Wrestling-Champion das Mikro aus der Hand. Zumindest versucht er das, aber eigentlich zieht er es nur an seinen Mund heran. 3 Hände und 1 Mic. 

NEON LOVE: "Ich werde kämpfen. Kämpfen dafür dass Breadsy sein Match bekommt und nicht auch so ein doofes Deaf-Match machen muss!"

Ein Schmunzeln huscht über die Lippen des Junkies.

Kriss Dalmi: "Wunderbar! Ich sehe, dass keine der Parteien Einwände vorzubringen hat, besonders Breads nicht, der sich seiner Wrestling-Ehre Willen ganz bestimmt nicht vor einer Herausforderung drücken wird..."

Vorsichtig steigen die Serben an zwei angrenzenden Seiten auf den Apron. Nein, von "Canada's Own" gibt es in der Tat keine Einwände. Er kann jetzt keinen Rückzieher machen.

Kriss Dalmi: "Machen wir es also offiziell. Robert Breads und NEON LOVE gegen Kriss Dalmi und Marko Obradovic!"


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Der arme NEON wird aufs Übelste auf die Matte geklatscht und schreit vor Schmerz auf. Obradovic kennt aber kein Erbarmen, er will NEON nun richtig fertig machen und packt ihn sogleich am Kopf, zieht ihn nach oben und umfasst seinen Schädel, stemmt ihn in die Luft...

Brainbuster!

 

NEON LOVE kontert! Small Package! NEON LOVE rollt seinen Gegner ein!

 

Eins...

 

 

Zwei...

 

 

Drei!

 

Jane Nelson: „Sieger dieses Matches durch Pinfall... der PCWA Cryption Crown Träger Robert Breads... und NEEEEEEEEEEEEEON LOOOOOOOOOOVE!“


NEON kann es nicht fassen, er hat gewonnen, er hat wirklich gewonnen. Wie in Trance bewegt er sich durch den Ring. Er geht nicht. Er tanzt nicht. NEIN - NEON fliegt förmlich durch die Gegend!

Vincenct Craven: "NEON holt den Sieg! NEON holt den Sieg für sein Team! Was für ein Upset!"

Mike Garland: "Erst wollte Breads ihn gar nicht dabei haben, und nun sichert er ihm das Match, dass er unbedingt haben will... das sind Geschichten, die nur das Wrestling schreibt."

Robert Breads begibt sich jetzt wieder in den Ring und freut sich gar nicht so richtig - er kann selbst noch gar nicht so richtig glauben, dass NEON dieses Match gewonnen hat. Einfach so. Der Jungstar springt ihm in die Arme, und fast ein wenig hilflos umarmt Robert den Sieger des Matches. Man hätte Breads wahrscheinlich Eleven als Träger des Friedens-Nobelpreises präsentieren können und er hätte das eher geglaubt als die Tatsache ,dass NEON LOVE gerade ein Match gewonnen hat.

Der Referee hebt auf jeden Fall nun die Arme der Sieger, und dann fällt Breads ein, dass er ja nun das Match bekommt, dass er unbedingt haben wollte... und er beginnt zu lächeln. Der Kanadier wendet den Kopf und sieht sich nach Dalmi um.

CHAIRSHOT!


Den selben Stuhl, den Kriss Dalmi vor dem Match in der Nackengegend traf, bekommt nun der Kanadier über den Schädel gezimmert, der einfach nur stumpf wegkippt.

CHAIRSHOT! DER ZWEITE!


Und auch der junge Lawrence geht zu Boden. Dann beginnt der Beatdown gegen den PCA Wrestling Champion. Die Serben stürzen sich wie wildgewordene Hunde auf den Kanadier und treten wüst auf Breads ein, bis von diesem kaum mehr Gegenwehr ausgeht. Anschließend schieben sie ihn aus dem Ring, von wo er ungelenk und mit einem Ächzen auf den Boden plumpst. Während Marko - mit dem Stuhl in der Hand - offenbar die Stellung hält, wandern die Augen des Junkies über den Ringboden und er muss auch nicht lange suchen, bis er es gefunden hat: Die AstroHappy-Spritze! Mit Mikro und Spritze bewaffnet, marschiert der ehemalige Führer der J.W.O. zu NEON LOVE hinüber, der, durch den Chairshot immer noch orientierungslos, auf allen Vieren kauert. Mit einem halbherzigen Tritt in die Magengegend, lässt er NEON auf den Rücken fallen, beugt sich zu dann zu ihm runter, setzt die Spritze an und schaut zu Robert Breads, der außerhalb des Ringes verharrt und im Angesichte dieser Situation wahrlich machtlos ist.

Kriss Dalmi: "Sieht so aus, als würde ich mein Wunschmatch doch bekommen, oder?"

Er brüllt ihn an, beschimpft ihn, verflucht ihn aber es täuscht nicht darüber hinweg, dass er nichts ausrichten kann.

Kriss Dalmi: "Du hättest es verhindern können! Hättest Du Dich einfach hingelegt und verloren. Nun hast du aber - ob du es wolltest oder nicht - für noch mehr Gewalt gesorgt. Ich werde dem rosa Küken nun AstroHappy einflößen und meine Herrin stolz machen!"

Robert Breads: "Das war so nicht abgemacht!"

Lapidares Schulterzucken beim Serben.

Kriss Dalmi: "Pläne ändern sich eben..."

Die Nadel sticht in die Haut von NEONs Armbeuge. Erwartungsvoller Blick von Dalmi zu Breads. Und er nickt. Er gibt seine Zustimmung und erkennt gleichzeitig seine Niederlage an.

Kriss Dalmi: "Damit ist es besiegelt! Robert Breads gegen Kriss Dalmi in einem Match um die PCWA Cryption Crown beim Imperial Impact. Ich werde die Stipulation bestimmen, oder sollte ich besser sagen, die Stipulations? Denn die letztendliche Entscheidung, wie ich Dein Blut im Theatre verteile, sollen Deine Fans bestimmen!"

Er hat gewonnen, er hat seinen Willen bekommen. Vor überschwänglicher Freude muss er lachen. Er lacht...

...und drückt den Kolben durch.

"Canada's Own" glaubt seinen Augen nicht zu trauen. Mit wütender Fratze will er auf den Apron klettern und diesem verdammten Lügner alle Lebenslichter ausblasen, doch da ist immer noch Marko mit dem Stuhl, mit welchem er bereits ausholt. Er kann den Ring nicht betreten, er kann nichts gegen die Serben unternehmen. Und Dalmi lacht sich über die Ohnmacht seines Gegners kaputt. Er lässt sich auf den Rücken fallen und kringelt sich auf dem Boden. Neben NEON, dessen Augen mit jeder vergehenden Sekunde glasiger werden.

Robert Breads: "Was sollte das? Ich habe dem Match zugestimmt, du hast deinen Willen bekommen!"

Kriss Dalmi: "Ich... HAHAHAHAHAA... HUHUHIHI..... bin nun mal wahnsinnig... HEHEHEHE.... und... HEHEHAHAHAA bringe den Wahnsinn zurück in die PCWA! BUAHAHAHAHAHAAAAA!!!!!!!!"

Die Kamera fokussiert den PCA Wrestling Champion ein letztes Mal. Das schwere Atmen, die hasserfüllten Augen. Man merkt deutlich, wie es unter der Oberfläche brodelt. Und zum ersten Mal wird Robert Breads mit der Frage konfrontiert, ob sein Weg in der PCWA wirklich der richtige ist.


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PCWA Imperial Impact 9, 16.06.2013


Kriss Dalmi: "Ist es nicht so, dass du schon längst verloren hast? Ist es nicht so, dass du von dem Moment an verloren hast, an dem du unserem blutigen Spektakel von Match zugestimmt hast?"

Verunsicherung blitzt für den Bruchteil einer Sekunde auf dem Gesicht von "Canada's Own" auf, die jedoch schnell wieder dem allseits bekannten Pokerface des selbsternannten besten Wrestlers der Welt weicht. Nur keine Schwäche zeigen. Begeistert nickt Kriss Dalmi mehrere Male.

Kriss Dalmi: "So ist es doch! Du tust jetzt so als würde dich das alles gar nicht betreffen, als hätte sich nichts geändert und glaubst immer noch, dass du einfach so weitermachst wie bisher. Da rausgehen, deinen Titel gegen mich verteidigen und an das anschließen, was du dir hier in mühevoller Kleinstarbeit aufgebaut hast. Nur leider ist da nichts mehr, auf das du bauen kannst, denn das Fundament deiner Prinzipien hast du selbst wieder eingerissen, indem du unserem Match zugestimmt hast. Mit dieser Entscheidung hast du selbst dafür gesorgt, dass aus dem PCA Wrestling Championship wieder die PCWA Cryption Crown wurde.“

Der Blick wandert hinunter an sein Hosenbein, wo sich immer noch NEON Friedrich KATZE ängstlich festgeklammert hat und den Kanadier anstarrt.

Kriss Dalmi: „Darüber hinaus hast du mit deiner Sturköpfigkeit dafür gesorgt, dass der PCWA noch eine weitere zerstörte Seele anheim gefallen ist. Du hast versagt, Breads. Ihr alle habt versagt. Nur ich habe es geschafft NEONs Potential komplett auszuschöpfen und ihn zu einem Kunstwerk zu machen und gleich werde ich dir auch noch deine CRYPTION CROWN nehmen. Über deinem geschundenen Körper werde ich thronen, aus deinem Blut werde ich Bilder des Wahnsinns malen. Ich werde mich zum unbestrittenen König der Gewalt krönen und dann wird eine neue Zeit anbrechen.“


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Robert Breads: „Ich dachte, wenn ich nur lange genug Erfolg habe... wenn ich alles besiege, was mir in die Quere kommt... kommt auch der Respekt. Kommt die Anerkennung. Die Aufmerksamkeit. Leute sollen sagen „Hey, der hat damit Erfolg... vielleicht sollten wir das auch so machen?“. Aber das tut niemand. Ich weiß nicht, warum. Ich habe alles richtig gemacht. Ich habe mich richtig verhalten. Mein Verhalten war perfekt. Ich war perfekt. Ich BIN perfekt.

Und doch... habe ich nichts ändern können. Viel mehr noch, ich bin Schuld daran, dass es NEON LOVE nun so geht, wie es ihm geht... und ich konnte nichts verhindern, nichts ändern. Ich bin nun achtzehn Monate hier, anderthalb Jahre. Ich bin Brawlin' Rumble Rekordhalter, noch vor Keevan, Heritage und Barker und wie sie nicht alle heißen. Keiner war je besser als ich. Ich habe diesen Titel hier...“

Blick auf den Wrestling Title.

Robert Breads: „...so wertvoll gemacht wie seit Ewigkeiten niemand mehr. Ich habe Rekorde gebrochen. Nichts hat sich geändert. Ich kann das nicht mehr steigern. Was soll ich noch tun, um etwas zu beweisen? Ich habe es mit Worten versucht, doch niemand hört zu. Ich habe es mit Taten versucht, doch niemand sieht hin. Es gibt nur noch diesen einen Ausweg.“

Zitternd fährt sich Robert Breads mit der Hand durch die Haare. Er starrt auf den Boden, die Pupillen wackeln hin und her, unruhig.

Robert Breads: „Ein direkter Vergleich. In gewisser Weise bin ich dankbar für Kriss Dalmi als Gegner. Er symbolisiert alles, was in dieser Liga falsch läuft. Ich trete gegen den Prototy-PCA'ler an. Das ist das Letzte, was ich noch versuchen kann. Ich werde versuchen, ihn in seinem eigenen Spiel zu schlagen. Ihn im Krieg mit der bloßen Faust zu besiegen, während er mit der Kanone auf mich zielt. Ich werde beweisen, dass Wrestling besser ist als das hier. Als die PCA. Wrestling ist größer als ich, ihr oder irgendwer.“


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BEIDE KNALLEN DURCH DEN TISCH!


Beide Wrestler landen krachend auf der Matte, das Holz splittert und bricht, und die Fans johlen. Irgendwie liegen beide Wrestler verdammt schief nebeneinander, die Arme sind ein Wirrwarr aus Haut und Fleisch... doch der Referee geht noch unten und zählt! Offenbar liegt einer von beiden auf dem Anderen!

Eins...

 

Zwei...

 

Drei!

Die Glocke läutet, und die Fans sind nun endgültig hin und weg - kann ein Match noch chaotischer enden? Wer hat denn nun wen gepinnt? Immer noch liegen beide auf der Matte, beide haben irgendwie den Arm so, dass man es eventuell als Pin am Gegner werten könnte, doch für wen hat der Referee durchgezählt? Wer hat den Titel? Wer hat dieses Match gewonnen? Wrestling oder Gewalt? Leidenschaft oder Wahnsinn? Dalmi oder Breads?

Jane Nelson: "Sieger des Matches durch und Pinfall und somit..."

Luft anhalten ist angesagt - welcher von beiden Wrestlern darf sich die Krone aufsetzen?

Jane Nelson: "...NEUER PCWA Cryption Crown Champion..."

Sofort verfällt die Halle in Buhrufe. Das darf nicht wahr sein. Das kann einfach nicht wahr sein. Hat er es wirklich...?

Jane Nelson: "...Kriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiss Daaaaaaaaaaaaaaaaalmi!"

Kriss Dalmi rührt sich nicht. Bloß ein flaches, kaum wahrzunehmendes Atmen erinnert daran, dass er noch unter den Lebenden weilt. Nelson Friders behandschuhte Finger packen die Schulter des Serben und schubsen ihn leicht. Ein Geräusch zwischen Stöhnen und Gurgeln ertönt von dem Leib, dessen Arm über die Brust von Robert Breads weilt. Nur sehr träge dreht sich der Körper auf den Rücken und fördert ein müdes Lächeln zu Tage. Er würde nun gerne laut loslachen, sie alle auslachen, alle die nicht wollten, dass das passiert, was gerade passiert ist, doch er kann nicht. Es kommt nur ein Röcheln hervor. Frider kniet sich zum neuen PCWA Cryption Crown Holder hinunter, legt seinen Arm um die Schulter von Kriss Dalmi und hilft diesem zurück auf die Beine, der nachdem er für einen kurzen Augenblick auf den eigenen Füßen steht, einbricht und in die Ringseile stolpert. Er schaut in die enttäuschten und wütenden Gesichter, die nach unten zeigenden Daumen, die Mittelfinger, hört ihre Beschimpfungen. Aber es ist alles egal, denn es ist geschehen und sie können es nicht rückgängig machen. Niemand kann das. Nelson Frider schließt wieder zu ihm auf, in seinen Händen die Cryption Crown, SEINE Cryption Crown, die er mit seiner tauben Hand zu ergreift und die ihm aufgrund seiner momentanen Schwäche fast aus den Händen gleitet. Dann rollt er sich mit ihr aus dem Ring und stolpert dahin, wo er zurückgekommen ist. Jetzt noch ein paar Painkiller, danach ist der Abend gelaufen.

Robert Breads hingegen liegt auf der Matte, vollkommen reglos - jetzt ohne den Titel, den er "gemacht" hat, der ihm so viel bedeutet hat. Nur noch eine blutige Masse... ein blutiger Verlierer, nicht besser als irgendjemand anders. Er hatte angekündigt, dass die heutige Nacht das "W" zurück bringen würde. Stattdessen liegt er hier, ohne zu wissen, was überhaupt los ist und regt sich nicht mehr. Er sagte, er wolle nicht mehr weiter machen, wenn er es heute nicht schaffen würde... und jetzt... Alles, wofür er gekämpft hat, alles, was er je wollte, verloren - in den Händen von Kriss Dalmi. Und dieser Kriss Dalmi ist es, den wir zuletzt sehen. Er steht im Eingangsbereich, ebenfalls völlig fertig mit der Welt, aber mit dem Preis für dieses Match in Händen. Der PCWA Cryption Crown. Meine Damen und Herren - Tod dem PCA Wrestling Title. Lang lebe die PCWA Cryption Crown. Die Reise von Robert Breads ist zu Ende. Der Weg von Kriss Dalmi hat begonnen. Der Wahnsinn besteigt seinen Thron. Willkommen in einem neuen Zeitalter.




Kriss Dalmi: “Was hast du dir da nur eingebrockt, Mike?”


Abbildungen aus der Vergangenheit. Abbildungen, die vor fast 10 Jahren über unzählige Fernseher flimmerten und die Welt in Ekel versetzten.


Sven: „Das ist Serbien, ohne Frage! Schau sie dir an, Pete. Was für eine Barbarenhorde! Und der ganze Unrat auf dem Boden.”


Kriss Dalmi: „Du hattest die Chance, es nicht so weit kommen zu lassen. Genau genommen, hattest du sogar mehrere Chancen, die Straße in Richtung ewiger Verdammnis zu verlassen.”


Pete: „Kriss Dalmi hat nicht zuviel versprochen als er sagte, dass er das Match im Dreck der Straße stattfinden lassen will!”


Die Schande Belgrads. Ein inoffizieller Bezirk der serbischen Millionenmetropole, der treffend “Deponie” in Serbisch genannt wird. Aufnahmen aus der Luft zerren die Erinnerungen der GFCW-Zuschauerinnen und -Zuschauer an das Elend wieder aus dem Unterbewusstsein hervor – ein sich kilometerweit streckender Ozean aus Müll, auf dem die Abgehängten und Ausgegrenzten der serbischen Gesellschaft eine räudige Heimat voller Armut und Gewalt gefunden haben.


Kriss Dalmi: „Nach deinem Entzug – da hättest du einfach zurück zu deinem alten Leben zurückkehren können. Du hättest vor deinem Vater auf die Knie fallen und um Vergebung bitten können. Sodass er den verlorenen Sohn wieder aufnehmen und ihm das zurückgibt, was er auf seiner starrköpfigen Jagd nach Glorie und Pussy achtlos weggeworfen hat: Sicherheit, ein geregeltes Leben, eine Zukunft. Der fette Lerbitz hätte vielleicht sogar ein gutes Wort für dich einlegen können, um den alten Mann gnädig zu stimmen, aber du gingst bestrebt weiter.”


Sven: „DEPONIJA, WENN NICHT SOGAR GANZ SERBIEN IST EIN EINZIGER HEXENKESSEL!!!!!“


Bewegtbilder, die wie im Takt zu einem Herzschlag ein- und dann wieder ausblenden. Unübersichtliche Menschenmassen wie auf einem Musikfestival. Tollwütig. Blutdürstige, verzerrte Fratzen, die den roten Tribut fordern. Immer wieder brüllen sie einem ekstatischen Kult gleich seinen Namen.


далми!“

далми!“

далми!“


Kriss Dalmi: „Vielleicht hättest du aber auch einfach weiterhin der minderbemittelte, wandelnde Inbegriff des Dunning-Kruger-Effekts sein können. Eine Lachnummer, an der die anderen Rookies im Performance Center bemessen, wieviel weiter sie in ihrem Training tatsächlich gekommen sind. Um sie als warnendes Beispiel tagtäglich damit zu konfrontieren, was mit ihnen geschieht, wenn sie die Ausbildung im Nachwuchs-Fleischwolf der GFCW nicht ernst genug nehmen. Es wäre eine bescheidene Existenz gewesen, fernab von den ruhmreichen Fantasien, die du dir ausgemalt hast. Wenige hätten deinen Negativbeitrag für den erbarmungslosen Veredelungsprozess deinesgleichen wirklich zu schätzen gewusst, aber du hättest gewissermaßen eine tragende Rolle einnehmen können. Du hättest einen Platz in dieser unsteten Welt haben können. Und doch bist du weiter nach vorn marschiert.”


Szenen der Gewalt. Szenen aus dem Belgrade Ruins Match, das zwischen Kriss Dalmi und seinem einstigen Erzfeind Strong Olli bei Title Night 2012 in brutaler Manier ausgetragen wurde und in denen der einst drogenabhängige Lokalmatador den Sondershausener Superstar und späteren Outlaw in einem kampfähnlichen, widerwärtigen Spektakel misshandelte.


Drop Kick gegen das Knie von Strong Olli.

Running Knee Lift gegen den Schädel von Strong Olli.

Punt Kick gegen den Schädel von Strong Olli.


Kriss Dalmi: „Du musstest den Weg bis zum Ende gehen. Selbst kurz bevor du während der letzten War Evening-Ausgabe herausgekommen bist, hättest du auf die Stimme in deinem Kopf hören können, die auf dich eingeredet hat. Die dich angefleht hat, stehenzubleiben. Aber selbst diese allerletzte Instanz der Vernunft ignoriertest du und hast die Schwelle am Ende doch überschritten. Bist mit einer anmaßenden Selbstverständlichkeit ins Rund getreten, um Rache zu üben. An mir. Einem Unbescholtenen! Und abermals muss ich die Frage in den Raum werfen: Für was eigentlich? Diese Rechnung, die du glaubst begleichen zu müssen, existiert nicht für mich.”


Ankle Lock gegen das Fußgelenk von Strong Olli.

Der regelrechte Versuch, Strong Olli zu verkrüppeln, indem er dessen Knie mit einem massiven Betonziegel zertrümmern will.


Kriss Dalmi: „Dass du an einer Überdosis AstroHappy beinahe elendig verreckt wärst, war nicht meine Schuld. Und das ändert sich auch nicht, wenn du die Anschuldigungen, die gegen mich ausgesprochen wurden, ad nauseam wiederkäust. Einmal mehr versuchst du doch nur, die Verantwortung wie eine heiße Ofenkartoffel jemand anderem zuzuwerfen – egal ob Vivien Tolnai, Aiden Rotari oder Markus Lerbitz. Aber diese Kartoffel werde ich nicht für dich fangen. Oh nein! Denn der Einzige, der für dieses Schicksal am Ende die Verantwortung trägt, bist du, Mike Müller! Du hast entschieden, von wem auch immer Drogen zu kaufen. Du hast entschieden, diese Drogen auszuprobieren. Du hast entschieden, mehr von dem Zeug zu kaufen und es zu konsumieren. Wenn du deswegen gegen irgendjemanden einen Groll hegen solltest, dann doch wohl gegen dich selbst.”


Weitere Szenen davon, wie sich Kriss Dalmi und Strong Olli blutüberströmt durch eine windschiefe Wellblechhütte prügeln, die ein verstecktes Drogenlabor beherbergt. Und davon, wie Kriss Dalmi zwei Spritzen in Strong Ollis Fuß jagt.


Kriss Dalmi: „Ist es vielleicht dein Unterbewusstsein, dass sich da in dir regt? Ist es womöglich dein Innerstes, das dich dazu drängt, Realität und Selbstbild wieder in Einklang zu bringen? Spricht aus dir die Sehnsucht, dich deiner lasterhaften Vergangenheit in den reinigenden Flammen zu stellen und endlich Verantwortung für dein eigenes Handeln zu übernehmen? So wird es denn Zeit, dir eine Lektion zu erteilen, die du nie wieder vergessen wirst. Und diese Lektion wird dich nicht Onkel Broti im Performance Center lehren, sondern ich: Kriss Dalmi – der Gott von Deponija!”

Sven: „SPEAR, SPEAR, SPEAR!!!!!!!

DALMI LANDET DIE INJECTION!!!!!!!!“


Kriss Dalmi: „Du hast einen folgenschweren Fehler begangen, indem du mich so vollmundig und siegessicher zu dem Lerbitz Ruins Match herausgefordert hast. Und das obwohl du dir bewusst bist, was es bedeuten würde, mir in einem solchen Match entgegen zu stehen. Ich weiß nicht, welche wohlig klingende Lügen dir Breadsy ins Ohr geflüstert hat, um dich als nützlichen Bauern gegen mich aufs Schachbrett setzen zu können. Hat er dir vielleicht Hoffnung auf einen möglichen Sieg gemacht, weil ich das Belgrade Ruins Match damals gegen Strong Olli verloren habe? Hat er dir einen Platz im Hauptkader dafür in Aussicht gestellt? Oder hat er dir biblische Erlösung aus deinem Martyrium der Idiotie versprochen? Egal welche Märchen es auch sind, sie werden sich allesamt in Luft auflösen, da es in diesem Match für dich nichts zu gewinnen gibt – selbst wenn du so wie Olli nur durch einen dummen Zufall, den Pinfall erzielen solltest.”


Szenen von der finalen Konfrontation zwischen Kriss Dalmi und Strong Olli auf dem wackligen Dach der Wellblechhütte und angestrahlt von einer Batterie kaltweißer Baustrahler. Sie sind inzwischen gänzlich von dem Scharlachfilm überzogen und scheinen kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen. Dann scheint der Hass einmal mehr in ihren verzerrten Antlitzen aufzulodern und bei beiden Männern die allerletzten Kraftreserven freizusetzen.

Sie stürmen aufeinander zu.


Kriss Dalmi: „Aber du bist nicht Olli. Du bist nicht mal ein 100stel von ihm. Nein, in den Augen einer Gottheit bist du ein unbedeutendes Insekt. Unter normalen Umständen würde ich es nicht mal bemerken, wenn ich deine Existenz unter meiner Stiefelsohle beende. Aber weil ich ein barmherziger und liebender himmlischer Vater bin, werde ich dir das geben, wofür du alles andere aufgegeben hast. Der Gott von Deponija wird die Pforten seines Himmelsreiches nun auch in Oer-Erkenschwick aufstoßen und dich teilhaben lassen an seiner göttlichen Gnade.


Heute Abend.

In den Trümmern der Lerbitz-Residenz.

Mache ich dich berühmt, Mike.”




War Evening, Halle/Westfalen (Garry Weber Stadion), 20.05.2022


In Kooperation mit




Zum Klang von "Mercury Gift" by "Zico Chain" wechselt die "Preshow-" zur abgedimmteren "Show-Belechtung". Begeisterung und Vorfreude beherrschen das Stimmungsbild im "Garry Weber Stadion", dabei scheint die relativ kurz Card der "Go Home Show" der Vorfreude keinen Abbruch zu tun. Bestätigung kommt von der Kamera die, beim Tribühne abfahren, Schilder mit Besserungswünschen an Keek, ein T-Shirt mit dem Motiv eines Angelhaken an einer Peitsche und viele in Angriff genommene Flaschen Schwanenburgunder offenbart.

Aber nicht nur die Stimmung ist an einem Hochpunkt angekommen, auch die Kapazität der hallenser "Location" scheint ausgereizt.

Die Show letzte vor Ultra Violence 2022 wird uns, wie seit der Gründerzeit der GFCW, von den Kommentatorurgesteinen Sven und Pete Vorgestellt. Ein letztes richten des Mikrofons, ein Blick auf das Pult und die Musik blended ab, die Mikrofone blenden auf.


Pete: Meine Damen und Herren, Willkommen zur heutigen "War Evening"-Ausgabe! Nur jetzt Live oder On-Demand! Was ist dein Eindruck so weit Sven?

Sven: Wir haben eine kurze Card und die meisten Weichen auf dem Weg nach Ultra Violence scheinen gestellt. Wenn ein "War Evening" sich so ruhig anmeldet traue ich dem Braten nicht! Meine Meinung nach sovielen Jahren Erfahrung? Die Shows der GFCW sind unberechenbar!

Pete: Dem kann ich mich nur anschließen, Sven! Direkt das erste Match könnte auch schon ein Kracher sein!


Lerbitz Ruins Match:

Mike Müller vs Kriss Dalmi

Referee: Peter Cleven


Sven: Ein Match zu qualvoll für Ultra Violence, die Match gewordene Inkarnation von Lerbitz ganz persönlicher Hölle!

Pete: Er fühlt sich wohl zwischen Scherben und Ruinen, fühlt er sich auch wohl zwischen den zerstörten Träumen und unerfüllten Hoffnungen der Lerbitz?

Sven: Meiner Meinung nach haben Breads und Müller Dalmi mit der Festlegung dieses Matches ziemlich Vorgeführt, Pete!

Pete: Es kann sein das Müller hier einen Heimvorteil hat, aber es steht auch viel auf dem Spiel! Ein Sieg ist sein Rückfahrschein in das "GFCW-Performance-Center", eine Niederlage kostet ihn seine Karriere!


Tag-Team Match:

Flip Trip (Caracal Matthews & Rosford Williams)

vs Timo Schiller & Holly Hutcherson

Referee: Mike Kontrak


Sven: Ein Match geschmiedet zwischen Freundschaft, Intrigen und Verrat. Wird Flip Trips jagt auf den Meister der Manipulation, Holly Huterson, erfolgreich sein?

Pete: Oder zieht er auch hier wieder Fäden hinter dem Vorhang und nutzt Flip Trips Wunsch nach Revanche für seinen großen "Masterplan"?

Sven: Bisher sieht es aus als hätte Holly alles fest im Griff, egal ob charakterliche Schwäche oder Stärke Hutcherson findet und nutzt sie für seine Ziele.

Pete: Carcal und Rosford bringen das richtige Maß an Naivität mit um für Holly nicht greifbar zu sein. Ich sehe Potenzial das Flip Trip Hollys Pläne gefährden könnten!


Singles Match:

Thomas Camden vs Rob Gossler (mit Sid the Scum)

Referee: Henry Phoenix Jr.


Pete: Der Main-Event des Abends! Zwei Kontrahenten mit zwei gemeinsamen Gegnern! Wird Thomas Camden den amtierenden Tag-Team-Champion siegen und der GFCW-Galaxie damit beweisen das er eine Chance verdient hat?

Sven: Oder wird der bleiche Hamburger Camdens Chancen auf diesen Sieg zu Staub zerfallen lassen?

Pete: Ich sehe persönlich sehe ja schlechte Karten für Lionel und die 5 Sterne Hautevolee wenn sich Camden und Beermachine gegen den gemeinsamen Feind aushelfen würden.

Sven: Da wäre ich mir nicht so sicher. Die Punks sind haben immer wieder gezeigt das sie kein Gespür für das große Ganze haben und Lionel weiß was er tut.

Pete: Okay, Pete! Stichwort "wissen was wer tut", liegt dir noch etwas auf dem Herzen oder wars das?

Sven: Nein, Pete! Ich bin soweit durch!

Pete: Dann wars das wohl erstmal von unserer Seite, hier für Sie die War Evening Ausgabe 20.05.2022!



Vor elf Tagen…

 

Robert Breads: „Mein Name ist Robert Breads, und ich bin ab sofort der Head Coach des GFCW Performance Centers.“

 

Niemand sagt etwas, auch wenn ein gewisser Brite mit vor der Brust verschränkten Armen demonstrativ und für die Kamera gut sichtbar mit den Augen rollt. Als ob irgendjemand nicht mitbekommen hätte, was passiert ist, speziell hier, im GFCW Performance Center.

 

Canada’s Own“ steht direkt vor einem der Trainings-Ringe dieser Institution und lässt den Blick über die Menge an jungen Menschen vor ihm gleiten. Einige sind schon lange genug hier, um sich an seinen ersten „Run“ als Head Coach zu erinnern, einige andere wurden längst von NCT gefeuert und wieder andere sind in dieser Zeit neu dazugekommen.

 

Robert Breads: „Ich bin hier, um offen und ehrlich mit euch zu sein, und zu kommunizieren, was in den nächsten Wochen und Monaten passieren wird. Ich bin hier, um Sorgen zu zerstreuen und Ängste aus der Welt zu schaffen.“

 

Die Stimme ist laut, klar und deutlich. Die Worte werden ein wenig langsamer gesprochen als üblich und nötig, um auch wirklich jeden sorgfältig gewählten Begriff bei dieser Rede zur Lage des PC wirken zu lassen.“

 

Robert Breads: „Ja, das Protokoll wird weiterhin die Kontrolle über diese Einrichtung innehaben. Abgesehen von dieser Tatsache enden die Gemeinsamkeiten allerdings. Ich war erklärter Gegner des NCT-Regimes, während es noch an der Macht war, und habe seine Methoden stets verurteilt.

 

Ich weiß, dass das hier nicht passiert ist. Niemand hat sich gewehrt. Mit den wenigen Ausnahmen, die ich mit Sicherheit nicht vergessen werden, selbstverständlich.“

 

Einige der Rekruten sehen sich unsicher an, doch niemand sagt etwas. Der Großteil der Blicke wandert in einem Versuch, unauffällig zu sein, in Richtung Buzzkill. Der hatte schließlich seine Loyalität in Richtung Breads erklärt, egal, was er vorhatte.

 

Und er macht keine Anstalten, dieses Versprechen zu brechen, obwohl der Hall of Famer dem Protokoll beigetreten ist. Seine Augen verengen sich jedoch sichtbar zu Schlitzen, als er von knapp der Hälfte der Anwesenden ins Visier genommen wird. Nur weil er bereit ist ihm zu folgen muss Liam Spencer noch lange nicht der gleichen Meinung wie der neue alte Head Coach sein.

 

Und „vergeben und vergessen“ klingt nicht nach etwas, in dem Buzzkill besonders gut sein dürfte.

 

Robert Breads: „Dafür werde ich niemanden bestrafen oder abmahnen. Ihr seid junge Talente und wart in einer schwierigen Situation. Es wäre nicht klug gewesen, sich gegen den Mann zu stellen, der das Sagen hat, und sich dem Mann anzuschließen, der offensichtlich unten durch war.

 

Nun, Zeiten ändern sich. Nichtsdestotrotz will ich euch allen versichern, dass niemand von mir dafür sanktioniert werden wird, dass er zuerst an sich selbst gedacht hat.“

 

Man kann die Erleichterung bei den Anwesenden förmlich spüren. Beinahe kollektiv fällt die Körperspannung bei vielen ab, und sogar das eine oder andere verschmitzte Grinsen ist zu sehen. Spencer starrt abwechselnd vereinzelte Rookies an, als wolle er sich deren Gesichter aus irgendeinem Grund für einen späteren Moment besonders einprägen.

 

Robert Breads: „Ich möchte allerdings jedem, der sich dem NCT-Regime persönlich verbunden gefühlt hat und den Weg in die Zukunft der GFCW nicht mit mir an der Spitze gehen möchte die Möglichkeit geben, innerhalb der nächsten Woche genau das mitzuteilen. In diesem Fall werden wir jedem Rookie, der dies als Grund anführt, gewähren, aus seinem Vertrag auszusteigen und das GFCW Performance Center mit sofortiger Wirkung zu verlassen.“

 

Niemand hebt direkt die Hand. Niemand stürmt los. Niemand verlässt die Räumlichkeiten. Einen Moment lang wartet Breads noch, dann fährt er fort, nun ein wenig lauter als zuvor, ein wenig… pompöser vielleicht, sogar. Er wirkt ein wenig wie ein General, der seine Armee auf den kommenden Kampf einschwört.

 

Robert Breads: „Das Protokoll plant die Zukunft der GFCW anders als NCT sie sich vorgestellt hat. ICH plane die Zukunft der GFCW anders als NCT sie sich vorgestellt hat.

 

Matches, Segmente, Interviews… wir werden verstärkt daraufsetzen, junge Talente wie euch zu featuren. Und um das zu untermauern, wird es schon bald eine Ankündigung meinerseits geben, die genau in diese Richtung geht.

 

Ich werde kein halbgares Versprechen abgeben, dass ich nicht halten kann, weshalb es noch keine Details gibt – denn die sind noch nichts ausnahmslos geklärt. Wir planen ab sofort alles, was mit dem Performance Center zu tun hat, mit Sorgfalt.“

 

Im Gegensatz zu den willkürlichen und sprunghaften, oftmals persönlich motivierten Taten von NCT ist das selbstverständlich ein nicht zu verachtender Kontrast. Die klare Abgrenzung zur vorherigen Herrschaftsperiode von NCT – und der Wahrheit, die von Breads jedoch konsequent weiterhin ignoriert und totgeschwiegen werden, als wären sie nicht einmal seine Verachtung wert – schreitet voran.

 

Robert Breads: „Es wird Mühe und Zeit investiert werden.“

 

Wieder eine kurze Pause. Der zweifache GFCW Heavyweight Champion tritt einen kleinen Schritt nach vorne. Diese ganze Inszenierung scheint Eindruck zu schinden. Die Signifikanz der Persönlichkeit „Robert Breads“, die seit seiner Niederlage gegen Zereo Killer bei der Anniversary Show im letzten Jahr kaum noch zu spüren gewesen ist, scheint seit dem Beitritt zum Protokoll wieder aufzublühen.

 

Offenbar will Breads wirklich noch einmal das „Ace“ sein, und tritt auch so auf.

 

Robert Breads: „Ich bitte jeden von euch um nichts weiter, als das ebenso zu tun wie das Protokoll. Nicht nur um der GFCW Willen, sondern auch für euch selbst. Sowohl Alex Ricks als auch Desmond Briggs stehen hinter mir, bei allem, was ich in Bezug auf dieses Performance Center vorhabe. Sie werden mich unterstützen, und damit auch euch unterstützen. Wir werden alle möglichen Entscheidungen begutachten und neu beurteilen, wie beispielsweise die neue Rolle von Steve Steel.“

 

Er nickt einem der Rookies in der vorderen Reihe versöhnlich zu. Dieser trägt einen Turban aus Verbänden um den Kopf, über etwas, das wie das Tattoo eines Capybaras auf seiner Stirn aussieht. Es ist einer der Jünglinge, die unter der Aufsicht von Steel im PC attackiert wurden.

 

Auch deshalb ist die Anwesenheit von Breads in vielerlei Hinsicht vielleicht nicht unbedingt unerwünscht. Solche Dinge hatte es unter ihm zumindest nie gegeben.

 

Robert Breads: „Aber wir werden nichts überstürzen. Heute bin ich lediglich hier, um euch zu sagen, dass jetzt die beste Zeit ist, um alles aus euch herauszuholen, was ihr aus euch herausholen könnt. Denn schon bald werde ich eine fantastische Möglichkeit für die Rookies aus der Taufe heben, um sich auf der großen Bühne zu präsentieren.“

 

Nun wird doch für einen Augenblick ein wenig geflüstert, um was es denn da gehen könnte, doch bevor er die Aufmerksamkeit der Jünglinge vor sich verlieren kann, fährt Breads unentwegt und mit einer Spur der Missbilligung in seinem Tonfall fort, der die Plappermäuler verstummen lässt.

 

Robert Breads: „Und zwar so, wie ihr es für richtig haltet. Unter welchem Namen auch immer. In welchem Outfit auch immer. Mit welcher Musik auch immer. Das Protokoll und damit auch euer Head Coach befindet zweifellos, dass ihr euch selbst finden müsst. Das können wir euch nicht abnehmen. Gleichzeitig bietet das gewisse Freiheiten, die es im vergangenen Regime nicht gab.“

 

Nun lässt sich die an der Oberfläche köchelnde Begeisterung kaum noch unterdrücken. Spencer sieht mit finsterer Miene vom Rand des Geschehens zu seinen Mit-Streitern, wie sie einander vielsagende Blicke zuwerfen oder fistbumpen.

 

Breads hingegen legt eine unmissverständliche Finalität in seine Worte, als der Herrscher über die Rookies diese letzten Worte an seine neuen und alten Untertanen richtet.

 

Robert Breads: „Trainees, ich hoffe, ihr seid genauso bereit wie ich, alles zu geben, um die Zukunft der GFCW so hell erstrahlen zu lassen wir nur möglich. Das Protokoll glaubt an euch. An jeden von euch. Sonst wärt ihr nicht hier.

 

Vollkommen egal, ob ihr eine herausragende Persönlichkeit, einen grandiosen athletischen Background oder eine einzigartige, nützliche Fähigkeit besitzt, ihr alle habt etwas Besonderes an euch.

 

Bald schon soll jeder von euch die Chance bekommen, der GFCW-Galaxie zu zeigen, warum sie gerade euch dabei unterstützen sollte, der nächste Superstar zu werden.

 

Wir suchen die „Class of ‘22“ und damit fangen wir heute an. Und jetzt ab in die Kabinen und umziehen, wir haben einen langen Tag vor uns.“

 


Tha Bomb:Diese elendigen Scheißkerle…wie konnten diese undankbaren Mistmaden uns nur so hintergehen.“


Wütend, wie so oft in den letzten Monaten, stampfen Tha Bomb und Thor durch die Katakomben des Gerry-Weber-Stadions.

Wütend auf wen?

Auf ihre ehemaligen Schützlinge?

Ganz sicher…

Wütend auf das Protokoll?

Möglicherweise…

Wütend auf sich selbst?

Wenn sie ehrlich zu sich selbst sind sollten sie das sein.

Aber insgesamt ist es nix neues diese beiden alten Legenden mit mieser Stimmung bei den Events zu sehen. Sie suchen nach jemanden. Finden ihn. Verlangen Antworten und ziehen von dannen. Jetzt haben sie ihr Ziel anscheinend erreicht. Vor einer großen massiven Holztür bleiben sie stehen.


GFCW

Commishioner

ERIC FLETCHER


Tha Bomb: „Ich bin mal gespannt ob er uns das gibt was uns zusteht. Wir sind nicht irgendwer. WIR sind die GFCW. Wir haben ein Recht darauf diese hinterhältigen Pissfletschen in den Ring zu kriegen. Das lassen wir uns nicht bieten.“


Sein Partner steht mit finsterer Miene hinter ihm. Die Tür öffnet sich kurz bevor Tha Bomb klopfen kann. Der Commishioner tritt heraus.


Tha Bomb: „Zu dir wollten wir Fletcher…wir wollen…nein wir kriegen von dir ein Match gegen Cipher Pol!!!! SOFORT!!!“


Der ehemalige Tag Team Champion wird mit jedem Wort lauter. Sein Kopf ist Zinnoberrot angelaufen und er nähert sich bedrohlich dem Haupte von Eric Fletcher. Dieser streckt jedoch abweisend seine Hand aus und weicht gekonnt aus um eine Kollision zu vermeiden. Wäre doch schade um die senfgelbe Krawatte.


Eric Fletcher: „Jungs, bleibt ruhig, bitte. Ich habe heute genug zu tun. Ich bin kurz weg, dann können wir reden. In fünf Minuten, ok?


Dabei deutet er auf seine Uhr.


Eric Fletcher: „Wartet ruhig hier, ich brauche aber auch mal eine Pause.


Der Commishioner der GFCW eilt schnellen Schrittes davon, bleibt aber nochmal kurz abrupt stehen und dreht sich…


Eric Fletcher: „Achja…Sie. So viel Zeit muss sein.“


Tha Bomb schaut Thor verdutzt an. DIE beiden Legenden wurden einfach so stehen gelassen. Thor schnauft. Tha Bomb‘s Auge zuckt wild. Er sprintet los und holt Eric Fletcher nach kurzer Zeit ein. Erpackt ihn sich und stellt ihn an die Wand. Fletcher ist kurz geschockt, schaut dann aber angesäuert in das wütende Gesicht Tha Bombs.


Tha Bomb: „Du rennst uns nicht einfach weg!!!“

Eric Fletcher: „Ich hab doch gesagt, ich komme gleich wieder. Jetzt lass mich los, oder aus 5 Minuten wird eine halbe Stunde …und vorher kriegt ihr gar nichts.“


Wiederwillig lässt Tha Bomb Fletcher los. Dieser richtet seine Kleidung und geht los. Der stehengelassene platzt fast vor Wut. Er will wieder losstampfen, doch schon beim ersten Schritt, dreht sich Fletcher schnell um und konfrontiert Fletcherdirekt.


Eric Fletcher: „ALSO…Ich habe keine Zeit. Ihr habt keine Zeit. Also kommt mir. Was wollt ihr? Außer dem neuesten Knigge zum Thema Anreden?“


Hastigen Schrittes gehen die drei durch die Gänge der Arena. Thor gefällt es überhaupt nicht das er wie ein Diener hinter her laufen muss.


Tha Bomb: „Wir wollen ein Match!!!“

Eric Fletcher: „gegen Cipher Pol, sagtet ihr bereits.

Tha Bomb: „DU bist derjenige der Matches ansetzt!!!“

Eric Fletcher: „Ich bin auch derjenige der gesiezt wird und jetzt?“


Tha Bomb unterbricht Eric Fletcher indem er ihm ins Wort fällt.


Tha Bomb: „WIR WOLLEN CHIPHER POL...BEIM PPV!!!...UND WENN NICHT...“


Dieses mal unterbricht Eric Fletcher den ehemaligen Tag Team Champion. Er bleibt stehen, dreht sich zu Tha Bomb und nickt.


Eric Fletcher: „Könnt ihr haben. Nur Jungs…seid nicht IHR quasi die Chefs der beiden? Ich gebe euch das Match…Wenn ihr sie dazu bekommt. So...und jetzt...hab ich wichtigeres zu tun als euch ein Match zu geben.“


Eric Fletcher dreht sich um und öffnet die Tür zur Toilette in der er dann auch direkt verschwindet.


Eric Fletcher: „Endlich mal meine Ruhe heute.“


Pete: Oha...da wurde Die Wahrheit aber mehr als hart abgeschmettert.

Sven: Immerhin haben sie das bekommen was sie wollten.

Pete: Das stimmt Sven. Ein Match beim PPV gegen ihre alten Schützlinge.

Sven: WENN sie die beiden dazu kriegen. Bin gespannt was da noch folgt.




Zeit für Leviathan.


Die letzten Bilder der vergangenen Show waren The End und Co. die Desmond Briggs davonkommen ließen. Nach einem gelungenen Match, indem sich der Intercontinental Champion gegen Scarecrow durchsetzen konnte, stattete auch der neue Kopf der Schlange, The End, seinem auserkorenen Ziel einen Besuch ab, allerdings ohne einen Angriff der, aufgrund der eindeutigen Überzahl, wohl nix gutes für Desmond Briggs bedeutet hätte.

Gemeinsam mit Scarecrow, Luna und James Corleone, erscheint The End auf der Bühne und läuft konsequent auf den Ring zu – er scheint ein klares Anliegen zu haben. Seine Mitstreiter wirken ebenso energisch und entschlossen.

ach, Zane Levy ist natürlich auch mit von der Partie. In Sachen Energie und Entschlossenheit scheint er dann aber nicht so ganz auf demselben Level zu rangieren, wie die anderen Leviathanmitglieder. Aber dabei ist er trotzdem.

Ohne großes Drama erreicht diese illustre Runde schließlich das Seilgeviert und entert es genauso schnell, wie sie es erreicht hat. Naja. Jedenfalls fast. Denn unter einem Augenrollen von Zane kann es sich Luna dann doch nicht nehmen lassen sich mit einer Gruppe von Fans in den vorderen Reihen verbal anzulegen. Im Ring wird auch Scarecrow auf die Szene aufmerksam, beschließt jedoch, dass Luna das schon regelt und schiebt sich stattdessen auf der anderen Seite des Rings auf eines der Turnbuckle und posiert dort noch kurz. Das sichtbare Auge hinter der Maske schweift durch das Publikum, der lange Mantel fällt hinter ihm fast bis über die Füße.

Auf einen kurzen Zuruf von The End winkt Rosario ihren Gesprächspartnern dann aber doch nur noch spöttisch zu, macht zwei Schritte zurück und rollt sich in den Ring. Nach einem kurzen Blick zu Boden tut Zane es ihr gleich. Schrecklich nette Familie oder so.

Im Ring positionieren sie sich dann auch sogleich. Wie eine Leibgarde stehen die drei an den Seiten des Rings und blicken durch die Halle. Unbemerkt an ihren Leader heranzukommen? Ein Ding der Unmöglichkeit. James Corleone steht schon mit einem Mikrofon parat, um für die einleitenden Worte anzusetzen…

allerdings kommt ihm da sein Schützling Nummer 1 zuvor. The End entreißt der Hand of the King das Mikro und spricht schließlich selbst.


The End: „Desmond? Ich denke dieser Eiertanz hat jetzt lange genug angehalten. Wenn du so freundlich wärst, dann schließ dich uns hier im Ring an. Ich denke du solltest vor zwei Wochen mehr als deutlich gesehen haben, dass wir dir nix tun.“


Man kann den Spott bei diesen Worten deutlich heraushören, davon ganz abgesehen: Ist das so? Zumindest war das der Anschein bei dem Aufeinandertreffen zwischen End und Briggs vor zwei Wochen, man sollte also meinen, Ends Worte entsprechen der Wahrheit, aber… so richtig weiß man das natürlich nie, bei ihm. Außerdem ist es halt immer noch Leviathan. Andererseits ist auch psychologische Kriegsführung immer noch im Kurs hier, von daher.

The End senkt das Mikrofon und läuft weiterhin energisch im Ring herum, während seine Gefolgschaft viel gefasster im Ring steht.


Desmond Briggs: „Ihr habt mir nichts getan? Ihr Klatschpappen solltet froh sein, dass ich euch nichts getan habe!“


Dann erscheint der schwarze Diamant auf der Stage. Schwarzer Anzug, weißes Hemd, schwarze Krawatte. Komplett ungewohnter Look des Intercontinental Champions, der ohne seine Musik die Halle betritt.


Desmond Briggs: „Endlich scheinst du deine Stimme gefunden zu haben, End! Endlich scheinst du deine Eier wiedergefunden zu haben!“


Desmond entert den Ring und gibt Scarecrow einen kleinen Schubser mit der Schulter, als er sich direkt zu The End begibt. Silas schnellt impulsiv herum, doch über die Schulter von Briggs schießt ihm Ends Blick entgegen und die Vogelscheuche lässt die Aggression sofort fallen. Fast wirkt er ein wenig kleinlaut. Nachbeben seiner Niederlage? Der IC-Champion würdigt die restlichen Leviathan Mitglieder keines Blickes. Er hat nur Augen für seinen Herausforderer. Levy scheint fast ein wenig beleidigt, während Luna ihren Wachdienst ebenfalls kurz aufgibt, um demonstrativ zu winken. Doch Briggs ignoriert auch das.


Desmond Briggs: „Deine Schergen hängen dir auch nur am Rockzipfel, oder? Kaum ist Drake weg, da sehen sie in dir den neuen Messias, oder?“


Verächtlich wirft Desmond nun doch einen kurzen Blick auf die gesamte Crew. Doch keiner der drei wendet auch nur den Kopf. Eine geballte Faust von Zane ist die gesamte Reaktion, die Desmond hier erhält. The End hingegen mustert Briggs dabei aufmerksam, aber komplett wertungsfrei.


The End: „Weißt du Desmond, du bist einer der wenigen Leute hier, in der GFCW, die ich noch nicht so wirklich verstehe. Das gebe ich dir. Denn einerseits, ist das schon durchaus beachtlich was du hier bisher erreicht hast. Du bist der GFCW Intercontinental Champion und ja, die Art und Weise wie du das geworden bist, kann man durchaus anzweifeln, aber im Endeffekt hast du getan, was getan werden musste. Du hast eine Chance ergriffen und gewonnen. Das verdient Respekt.“


End hat Desmond Briggs bei diesen Worten umkreist. Während Briggs zentriert im Ring steht und The End von seinem Vorgänger offenbar auch den Halbmarathon während Promos geklaut hat, befinden sich die Leviathan-Mitglieder weiterhin starr am Ringrand. Doch die Wanderung des Königs endet abrupt und seine Augen fixieren sich auf die von Briggs, der sich nicht einschüchtern lässt. Leviathan? Starr.


The End: „Andererseits jedoch, kann ich deiner Fassade keinen Respekt entgegenbringen. Denn du bist vielmehr Schein, als Sein. Du meinst du wärst ein krasser Typ, mit deinen ganzen Siegen bei PPVs? Mal ganz ehrlich? Was waren das denn für Siege? Gegen irgendwelche Performance Center Leute zu gewinnen, sollte wohl keine große Kunst sein. Ebenso wenig wie ein Countout-Sieg gegen Aiden Rotari. Und ja, wie ich schon gesagt habe, man KANN respektieren, dass du den richtigen opportunistischen Geist hattest und so Intercontinental Champion geworden bist, man KANN aber auch sagen, dass du nur deshalb Champion bist, weil dir der Titel geschenkt wurde, nachdem dir bereits unnötigerweise zugestanden wurde, überhaupt um ihn anzutreten, ohne, dass du es verdient hättest.“


Ends Miene ist finster, anfangs wirkte er noch recht locker – für seine Verhältnisse – nun ist er aber wieder verbissen und fokussiert, ernst und schonungslos.


The End: „Oh Nein, Desmond. Ich respektiere dich nicht. Aber ja, wie du schon sagst, wir haben ungefähr zu selben Zeit hier angefangen. Und den Titel habe ich vielleicht NOCH nicht gewonnen, aber während du deine bedeutungslosen Matches gewrestelt hast, habe ich Siege gegen Alex Ricks und Robert Breads eingefahren. Ganz nebenbei bemerkt, deine neuen Freunde. Während du rumläufst und dich als solcher Bezeichnest, habe ich mir den Titel Raw Diamond VERDIENT. Ebenso, wie den Spot als Anführer von Leviathan, einer Gruppe mit Geschichte und Biss, nicht wie dieses inkonsistente Protokoll, dass sich auf dich verlässt.

Und dennoch, hast du Recht.

Mir fehlt der GFCW Intercontinental Championship. Und du hast ihn.

Und ich WILL ihn. Seit Title Nights schon.

Also, werde ich ihn mir holen. Bei Ultra Violence. DU gegen MICH.“


Bei dieser Ansage beginnen die Leviathan-Mitglieder aus dem Hintergrund erneut sich langsam in Angriffsstellung zu begeben. Erneut verdeutlicht End hier also eindeutig, dass in diesem Moment ER derjenige ist, der am längeren Hebel sitzt…

aber Desmond Briggs bleibt nach wie vor recht unbeeindruckt und denkt gar nicht daran sich einschüchtern zu lassen.


The End: „Dann werden wir sehen, ob du wirklich dieser krasse Typ bist oder nichts weiter als ein Großmaul, ein Übergangschampion, ein kleiner, unbedeutender Boi, ohne RICHTIGE Erfolge.“

Desmond Briggs: „Erstmal klingt Boi aus deinem Mund lächerlich Weißbrot! Zweitens haben wir nicht mehr 2021, also lass mal das Boi sein. Alles klar?“


Er dreht eine Runde um The End und stellt sich dann direkt vor ihn.


Desmond Briggs: „Ich denke, dass ein Match zwischen uns echt ne Bereicherung für die Liga wäre und deshalb lautet meine Antwort Ja. Ich werde der Welt zeigen, dass du eine Bitch bist, die mit seinem Haufen Emos im Schatten des Protokolls steht.“

Luna: „Ein Protokoll, dass dich hier abermals alleine rein rennen lässt?“


Sie wendet sich um und zieht die Augenbrauen nach oben.

Luna: „Du bist das geringste Übel für sie gewesen. Nicht eine Wahl die sie treffen wollten.“


Zischend fährt Scarecrow sie an. Ein wenig überrascht und beleidigt nimmt Luna das ganze zur Kenntnis, doch sie deutet ein beschwichtigendes Händeheben an und dreht sich wieder brav auf Wachdienst. Ein leichtes Grinsen meint man bei James Corleone zu erkennen. Er und the End mussten nichtmal selbst Luna zurechtweisen. Und Briggs? Der hält kurz inne, man meint die Hand fester um das Mikro schließen zu sehen, doch er entspannt sich schnell, schüttelt grinsend den Kopf und legt den Blick wieder auf The End.


Desmond Briggs: „Also hoffentlich bist du bereit für mich…“


The End hört Desmonds Worten zu. Ein wenig „überrascht“ ist er schon, dass Desmond ihn nach seiner langen Ansprache so „abblitzen“ lässt, aber aus der Fassung bringen lässt auch er sich dennoch nicht.

Er hat gesagt, was er sagen wollte. Und nun hat er gehört, was er hören wollte.

Während Desmond Briggs das Mikrofon fallen lässt und den Ring verlässt, zieht sich Ends Mundwinkel leicht nach oben. Nun sieht man ihm auch deutlich an, dass er mehr als glücklich über den Ausgang dieses Treffens ist.

Und er scheint auf etwas zu warten. Kurz hält er inne, noch einen Moment länger, doch dann ist klar, was die Erwartung war, denn Zane Levy verlässt seinen Posten und tritt auf The End zu. Er scheint nach dem Mikrofon greifen zu wollen, doch sein Anführer macht keine Anstalten es ihm zu übergeben. Also, nach einigen Sekunden des starren Blicks, geht Zane in die Knie und hebt Briggs Mikrofon auf.



……

Fordernd dreht sich Scarecrow um. Wütend funkelt er Zane an. Der saugt hörbar die Luft ein. Doch plötzlich schießt seine Stimme, die man sonst so dünn und monoton gewohnt ist, mit Lautstärke aus den Boxen.

Zane Levy: „GFCW-Galaxy. VERNEIGT EUCH VOR DEM, VOR EUREM, NÄCHSTEN INTERCONTINENTAL CHAMPION. VOR LEVIATHANS NEUER ÄRA. VOR DEM KING OF ANARCHY. THE. END!“

Schallende Buhrufe. Donnernd. Tosend. Doch James Corleone und The End sind zufrieden. Fast scheinen sie sich anzulachen.

Abschließend hat The End dann doch noch etwas zu sagen.


The End: „Schein oder Sein, Desmond. Wir werden sehen.“


Auf der Rampe bleibt Desmond Briggs schließlich nochmal stehen.


Desmond Briggs: „We will see…End…We will see…“


Fade Out



Was nach dem Opener vor zwei Wochen geschah.


Das Bild ist verwackelt und dunkel. Hugo schleift in den Backstage Bereich, Mitarbeiter der Aufbaucrew gucken verdutzt und verängstigt, als sie Hugo sehen, wie er einen bewusstlosen Diehl, an dessen Hose an einen Fleischerhaken gehakt ist, hinter sich herzieht wie ein Stück Fleisch. Diehl kommt langsam wieder zu Sinnen und weiß nicht, wie ihm hier geschieht. Diehl bemerkt, dass er von Hugo über den Boden im Backstage-Bereich der Arena geschleift wird und versucht sich zu wehren und den Fleischerhaken von seiner Hose zu entfernen.


Durch den plötzlichen Widerstand am Fleischerhaken wirft Hugo einen Blick nach hinten und sieht wie sein Opfer versucht aufzustehen, doch bevor Ellis es schafft sich aus der Lage zu befreien, verpasst Hugo ihn ein kräftigen Tritt in die Rippen und Diehl geht wieder zu Boden. Der Riesen-Fleischer schnappt Diehl an den Haaren und packt sich sein Kopf zwischen die Beine und verpasst ihm einen Alley oop Facebuster gegen eine Betonmauer von der Arena.


Die Geräusche, die wir hören, hören sich alles andere als gut an. Das hat richtig gesessen und die Lichter gehen bei Ellis Diehl wieder aus. Das nutzt der Metzger und er packt sich Diehl und wirft ihn auf seine Schulter, um ihn jetzt zu tragen. Sein Weg führt in den Lockerroom. Dort angekommen wirft Hugo den bewusstlosen Diehl auf den Boden und befestigt seinen Fleischerhaken wieder an der Hose von Diehl und hängt ihn an seinen Spind daran auf. Der Metzger grinst diabolisch und schaut sich seine Beute an. Dann aber wird es unruhig. Wir hören Bewegungen auf dem Gang. Viel Bewegung. Es dauert nicht lange, bis sich der Raum füllt. Die Security ist da und auch ein paar Referees. Sie versuchen ihr bestes, Hugo von Diehl zu trennen, aber der wehrt sich nicht und lässt sich abführen. Unschuldig hebt er die Arme, aber grunzt den bewusstlosen Diehl ein letztes Mal an.


Die Szene endet und wir sehen, wie zwei Referees sich um Ellis Diehl kümmern und ihm vom Fleischerhaken befreien.



Pete: Wir warten immer noch darauf ob Die Wahrheit ihre Peiniger der letzten Wochen und Monate dazu kriegen gegen sie beim PPV anzutreten.

Sven: Das okay vom Commishioner haben sie ja schon

Pete: Wie man hört sind die beiden aber immer noch auf der Suche nach Ihnen.

Sven: Bisher ohne Erfolg anscheinend.

Pete: Wenn man vom Teufel spricht.


Die Fans erkennen wer sich da auf dem Weg zum Ring macht und beginnen mit spöttischen Rufen.


WE WANT ANSWERS!!!

WE WANT ANSWERS!!!

WE WANT ANSWERS!!!

WE WANT ANSWERS!!!

WE WANT ANSWERS!!!

WE WANT ANSWERS!!!


Tha Bomb und Thor betreten den Innenraum und marschieren die Rampe herunter. Ohne zu Zögern geht es in den Ring und Tha Bomb ergreift das Mic.


Tha Bomb: Ihr könnt euch eure dummen Witze sparen.


WE WANT ANSWERS!!!

WE WANT ANSWERS!!!

WE WANT ANSWERS!!!

WE WANT ANSWERS!!!

WE WANT ANSWERS!!!

WE WANT ANSWERS!!!


Die Fans werden lauter. Thor schaut grimmig ins Publikum.


Tha Bomb: Keine Sorge ihr werdet sie bekommen. Genauso wie wir das Match bekommen was Fletcher uns zugesichert hat.


Er schaut in Richtung Titantron. In der Hoffnung das dort ihre ehemaligen Schützlinge auftauchen. Jedoch kommt niemand.


Tha Bomb: Wir wissen das ihr beiden in der Halle seid. Es war schwer euch damals zu finden. Doch wir haben es geschafft. Und wir haben auch jetzt Wege gefunden um zumindest zu wissen dass ihr hier seid. Ihr seid mysteriös. Doch auch ihr hinterlasst eure Spuren. Und nach dem Angriff…nach dem Hinterhalt der letzten WE werden wir Spuren auf euch hinterlassen.


Die Fans hören still und leise zu.


Tha Bomb: Zeigt euch!!! VERDAMMT NOCHMAL…STELLT EUCH!!!! IHR FEIGEN SCHWEINE!!!


Pete: Wir haben die GFCW Legende schon lange nicht mehr so sauer gesehen.

Sven: Er scheint wirklich tief getroffen worden zu sein durch diese Attacke.

Pete: Ja irgendwie sieht man das er sehr enttäuscht wurde.


Tha Bomb: CIPHER POL!!!!! ZEIGT EUCH!!!!!


Eine hohe kühle Stimme erklingt. Tha Bomb und Thor schauen sich suchend um.


„Wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen uns so einen Namen zu geben? Aus einem Comic...!!“


Die Halle wird in rosafarbenes Licht getaucht.


Tha Bomb: WO SEID IHR?!?!?


Eine tiefere Stimme Antwortet. Sie scheint von überall und nirgends herzukommen.


Wir sind hier. Da wo wir sein wollen. Wir sind überall.


Und nirgends. Aus eurer Phantasie haben wir uns entwickelt.“


In der Welt der Fabeln und Mythen sind wir groß geworden.

Und in das Reich der Legenden werden wir euch schicken. Eure Zeit läuft ab“


Ihr wollt uns? Ich glaube eher wir haben das bekommen was WIR wollten.“


Dieses Match was ihr euch gewünscht habt wird kein Vergnügen für euch werden. Ihr seid zwei alte Männer an denen die Zeit vorbeigelaufen ist. Ihr seid in eurer Epoche stehengeblieben. Ihr wart früher eine große Nummer.“


Ihr habt uns in diese Welt geholt. Aus der Wunderwelt in die Realität. Unsere Jagd wird ein Ende finden. Und ihr seid die Opfer.“


Wir sind zwei Figuren die vieler Gedanken entsprungen sind. Geführt werden wir von dem einen und keinem. Von allem und nix. Das was ihr euch vorstellen könnt sind wir. Ein Ergebnisse eurer aller Phantasie. Unser Ursprung ist eure Vorstellungskraft.“


Wir sind hier. Lauft. Wir sind auf der Jagd“


Das Licht in der Halle geht aus. Und nach kurzer Zeit wieder an.


Pete: Was war das? WO sind sie?

Sven: Schau mal da...da im Ring.

Pete: OHHHH...wie süß...aber wie??


Tha Bomb und Thor stehen in der Mitte des Ringes. Zwei weiße Kaninchen hopsen vergnügt durch den Ring. Voller Zorn schaut die Wahrheit auf die flauschigen Tiere die sich nicht an den beiden GFCW Legenden zu stören scheinen. Thors Kopf platzt fast vor Wut.


Pete: Immerhin haben Tha Bomb und Thor jetzt das was sie wollen.
Sven: Mmh...da gebe ich dir Recht..aber ich bezweifle ob das schon alles war.


Tha Bomb: „Ihr wollt uns jetzt doch nicht weiß machen das ihr diese zwei Hasen hier seid?!“

Er lacht. Er lacht laut. Sein Lachen wirkt zwanghaft. Er packt sich eines der Kaninchen und nimmt es am Hals so wie eine Mutter es tun würde. Der Hase hängt in der Luft. Er scheint zu Grinsen.


Tha Bomb: Wir haben euch in diese Liga gebracht. Wir haben euch aus euren Dreckslöchern in Mexiko gefunden. Wir haben euch aus Japan geholt. Wir haben euch eine Zukunft gegeben. WIR HABEN EUCH GEMACHT! UND WIR WERDEN EUCH AUCH WIEDER ZERSTÖREN.“


Tha Bomb zuckt zusammen. Der Hase scheint ihn gebissen zu haben denn das weiße Fell unter seinem Mund ist rot getränkt.


Pete: Das Karnickel hat ihn gebissen.

Sven: Es ist kein gewöhnliches Karnickel...

Pete: Es ist das bösartigste und jähzornigste Nagetier, das euch je unter die Augen gekommen ist“


Tha Bomb will nach dem Karnickel treten. Das Licht in der Halle flackert auf und die Kaninchen sind verschwunden.


Tha Bomb: „Es wird das letzte Match für euch in dieser Liga werden...Ihr werdet das nicht überleben.“


Dann allerdings…erscheint nicht die Cipher Pol. Die Buhrufe werden dennoch laut.


Claude „Dynamite“ Booker höchstselbst erscheint auf der Leinwand. Sein Anzug ist weiterhin strahlend weiß, nur an seinem Inneren hat sich in den letzten Monaten so einiges verändert. Verächtlich kopfschüttelnd und missbilligend dreinblickend schaut er zu seinen ehemaligen Protokollmitgliedern.


Dynamite: „Es reicht mit euch beiden. Thor, Tha Bomb, seht ein, dass eure Zeit abgelaufen ist. Eric schleift euch vielleicht noch irgendwie durch, aber auch er hat genug von euch. Ihr habt mich enttäuscht und ihr enttäuscht euch nur noch selbst.“


Er atmet einmal kurz durch, die Augenbrauen sind zusammengezogen.


Dynamite: „Es ist vorbei,ihr beiden. Aber ich vergesse unsere Vergangenheit nicht. Ich tu euch den Gefallen. Die Wahrheit trifft bei Ultra Violence auf Cipher Pol…nur ist das mein letzter Dienst für euch. Denn in diesem Match heißt es Karriere vs Karriere!“


Ein Raunen geht durch die Halle. Thor und Tha Bomb schauen sich ihrer sicher an. Sie können und werden den Sieg holen. Booker allerdings ist noch nicht fertig. Er räuspert sich.


Dynamite: „Zeigt doch, dass ich mich in euch geirrt habe. Dass ihr noch nicht am Ende seid. Aber eines solltet ihr wissen. Dieses Match wird ein 30 Minutes Time Limit Match. Habt ihr nach 30 Minuten nicht gewonnen habt ihr automatisch verloren.“


Tha Bomb ist außer sich. Thor dagegen scheint sich trotz der widrigen Umstände weiterhin sicher zu sein und grinst diabolisch. Claude Booker verlässt das Bild was auf dem Titantron zu sehen ist. Zu sehen ist die leere dunkle Wand hinter ihm.

Leer?

Nicht gänzlich.
Die beiden goldenen Taschenuhren ohne Ziffern hängen an der Wand und drehen sich wie wild.


Pete: Oh man. Das wird ein Hammer...Da steht eine Epoche auf dem Spiel.

Sven: Ich glaube nicht das die beiden sich das so vorgestellt haben.



Fliegende Untertassen.


Halle liegt heute nicht in Sachsen-Anhalt und generell auch nicht im Area 51. So sollte es auch nicht überraschen, dass die Tellerchen hier nicht durch die Gegend schwirren, sondern lediglich über den Hallenboden verteilt sind. Stets im Abstand von einigen Metern von der Tür zur Tiefgarage den Gang entlang. Teller um Teller um Teller, mit einem kleinen Papierförmchen darauf und mit einem Muffin darin.

Hänsel und Gretel wären wahnsinnig stolz auf Thomas Camden, der hier mit penibler Genauigkeit einen Korb in seiner rechten Hand hält und just in diesem Moment erneut mit der linken hineingreift, eine weitere bemuffinte Untertasse hervorzaubert und nach einem entfernungsprüfenden Blick zum letzten Süßgebäck zufrieden nickt und ein weiteres Element der Brotkrumenspur aus dem Schlaraffenland hinzufügt.

Diesmal – ein Muffin mit einem Zuckerdekor-C darauf. So ergibt sich bislang ein

K-R-I-E-G-E-I-C und man kann Vermutungen aufstellen, wie viele Muffins noch in diesem Körbchen sind und wo die Spur womöglich enden wird.

Korrektur.

Die Spur schreibt K-R-I-E-E-I-C, denn in diesem Moment, als Lionel Jannek sieht, wie Camden bereits melodisch summend zur nächsten Ablagestation geht, scheppert es wortwörtlich. Er tritt gegen den Teller der gerade vor ihm ist, sodass der an die Wand fliegt und in einen Scherbenhaufen zerspringt, während der Muffin mit Karacho an den Absender retourniert wird.

Camden schreckt dabei kurz auf, lässt vor Überraschung in der Hocke den Teller fallen, dessen Muffin erwartungsgemäß mit einem H gekrönt wird und schaut mit rascher Kopfdrehung zur Herkunft der Backgranate. Schnell kehrt sich aber seine Überraschung in ein festes Schmunzeln um.


Thomas: „Dann kannste den Rest ja gleich so haben…Lionel…neue Show, neues Spiel. Kriege ich mein Match?“


Aus den Gesichtszügen des Österreichers ist abzulesen, dass Camden die Spiele für seinen Geschmack langsam ein wenig zu weit treibt. Anders ist das wutschnaubende Gesicht Lionel Janneks wohl nicht zu deuten. Einmal kurz durchgeschnauft und die Gesichtsmuskeln entspannen sich wieder einigermaßen. Sein Blick in die Richtung des Hobbybäckers spricht jedoch Bände. Kein bisschen Sympathie ist da zu sehen, im Gegenteil.


Lionel Jannek: „Ich war bis jetzt sehr gnädig mit dir Camden. Ich habe dir bei der letzten Show sogar eine faire Chance gegeben, dass du dir ein Match gegen mich erarbeitest. Du hast deine Zeit verplempert und versagt. Spiegelt doch irgendwie auch dein Leben wider, nicht wahr?“


Sowohl am Fernsehbildschirm als auch in der Halle wissen natürlich alle Anwesenden, dass von „fair“ wohl kaum die Rede gewesen sein kann, dementsprechend auch die Reaktionen der zahlenden Zuschauer. Ein böses Grinsen auf Seiten des „Superior One“ für Camden nach dieser ungefragten Lebensanalyse. Das weicht aber schnell wieder und Jannek richtet sich seinen Anzug zurecht.


Lionel Jannek: „Ich bewundere deine Hartnäckigkeit, Camden. Aber das mit dem Match kannst du vergessen. Du hattest deine Chance und du hast sie verspielt. Ende der Geschichte. Jetzt wo das geklärt ist, ich hab heute noch einige wichtige Dinge zu erledigen.“


Sprach er und ging in seiner arroganten Weise seiner Wege. Camden blickt auf seinen Korb. Soll das ganze Backen etwa schon wieder umsonst gewesen sein? LJ hat wichtige Dinge zu erledigen…? „Ich auch“ scheint sich Thomas zu denken und folgt dem Österreicher scheinbar, lässig pfeifend, mit einigem Sicherheitsabstand. Zu sich selbst murmelt er nur noch…


Thomas: „N Match gewinnste gegen mich vielleicht…aber n Geduldsspiel? Keine Chance, Kollege…“