Eine verschlossene Tür in einem scheinbar menschenleeren Gang. Komplette Stille herrscht vor, als unser Blick einfach nur stumpf auf das Holzkonstrukt gerichtet ist. Der Anfang eines (sehr) schlechten C-Horrorfilms? Mitnichten... stattdessen entfernen wir uns nun Schritt für Schritt vom Eingangsbereich des noch unbekannten Raums, ohne allerdings auch nur eine Millisekunde lang den Blick vom Türknauf und seiner Umgebung zu nehmen.
Zum Vorschein bei diesem „Zoom-Out“ kommen noch weitere Türen mitsamt diverser Beschilderungen an ihnen und das Gesamtbild ähnelt nunmehr einem Korridor eines Hotels oder auch eines Bürotrakts... und dem gewohnten Zuschauer könnte dieser Bürogang im Nachhinein durchaus bekannt vorkommen. Dass diese Annahme nicht ganz verkehrt ist, stellt sich spätestens beim Anblick einer Tür heraus, welche als Einzige in der kompletten Reihe offen steht. Aus diesem Raum sind nun nämlich Worte und damit verbunden eine Stimme zu hören, die – zumindest bei den etwas älteren GFCW-Kennern – durchaus auf vertraute Ohren stoßen sollte. Und gerade Jans Herz würde von nun an wieder Jubelsprünge durchführen, sofern er die Shows unserer aller Lieblingsliga noch lesen und seine „Herzdame“ erkennen würde.
???: „Nein, ich habe ihn seit Tagen quasi nicht gesehen... um genauer zu sein seit der letzten „War Evening“-Ausgabe nicht mehr.“
Das typische Auftreten von High Heels auf harten Boden durchdringt die Atmosphäre und das immer wieder kehrende „Aufklackern“ signalisiert uns, dass die Schuhe mitsamt ihrer Trägerin nun unmittelbar auf uns in Richtung Gang zukommen. Wenige Augenblicke später tritt die angesprochene Person auch in Erscheinung und entpuppt sich als Breanna Ouths, die ehemalige Managerin von Lex Streetman und mittlerweile Mitverantwortliche im „L.A. Gym“.
Natürlich führt sie in diesem Augenblick keine Selbstgespräche, sondern hat mit einer etwas besorgten Mimik ein Handy am Ohr. Als sie in den Gang schreitet, schwenken ihre rehbraunen Augen kurz hinüber zur bereits beobachteten Tür... immer noch zu. Und das offensichtlich nicht erst seit ein paar Minuten.
Ouths: „Ich weiß auch nicht, wie lange er da noch drin bleiben will...seit seiner Rückkehr aus Potsdam hat er sich in diesen Raum nahezu eingeschlossen. Wir bekommen ihn hier nur noch spät abends oder zu kurzen Essenspausen zu sehen. Sehr gesprächig ist er dann aber auch nicht.“
Die Blondine aus Houston, Texas hat sich – den sommerlichen Temperaturen auch in Los Angeles entsprechend – am heutigen Tag für eine knackige Hot Pants in Jeanslook, sowie einem schwarzen Merchandiseshirt des Gyms entschieden. Abgerundet wird ihr anbeißendes Outfit von schwarzen High Heels, womit sie sich aktuell mit Einem an die Wand des Flurs lehnt, während der andere Schuh fest auf dem Boden abgestellt wird. Zunächst scheint Ouths kurz ihrem Gesprächspartner zuzuhören, ehe sie mit einem leichten bestätigenden Nicken fortfährt.
Ouths: „Komisch, ich weiß... er lässt aktuell sämtliche Arbeit im Gym links liegen und konzentriert sich nur noch auf das Turnier. Das war die letzten Wochen auch schon so ähnlich, nur jetzt ist es seit ein paar Tagen noch extremer geworden.“
Ein Lex Streetman, der sein „Baby“ mit Namen „L.A. Gym“ vernachlässigt? Wann hat es das denn schon mal gegeben... sehr typisch klingt dies für den Los Angelino in der Tat nicht, müssen wir soweit aber wohl mal glauben. Oder würde hier Jemand etwa behaupten, die gute Breanna denkt sich hier tatsächlich Geschichten aus?
Ouths: „Ja... du hast ja Recht, dass ich daran wohl momentan nicht viel ändern kann. Aber klar mache ich mir Sorgen. Das ist so gar nicht der Lex, den ich vor Jahren kennen und auch schätzen gelernt habe. Seit seiner Rückkehr in den Ring wirkt er viel distanzierter und kühler, auch in der Zeit, wo er hier in Los Angeles ist.“
Halten wir also fest... den „veränderten Streetman“ scheint es offensichtlich nicht nur zwischen den Seilen in unserer aller Lieblingsliga, sondern auch im Privatleben in seiner Institution zu geben. Ob vielleicht dort Jemand weiß, was die Gründe dafür sind? Ist es wirklich nur der unbedingte Wille nach dem „Finest Hour“-Turniersieg, den sich der Blondschopf seit seiner Rückkehr auf die Fahnen geschrieben hat?
Ouths jedenfalls scheint dem Ganzen durchaus skeptisch gegenüberzustehen, wenngleich sich wahrscheinlich die Sorge mehr an die Privatperson Streetman, als an den Wrestler richtet. Doch augenscheinlich scheint sie zumindest temporär von der Person an der anderen Leitung ein wenig abgelenkt zu werden, legt sich doch just in diesem Moment ein kleines und fast schon amüsiertes Grinsen auf ihre zarten Lippen.
Ouths: „Vielleicht wird sich ja wirklich alles geben und ich sollte ihn zunächst in Ruhe lassen, wie du es sagst... ja klar, natürlich steht unser „Mädelsabend“ heute noch! Und keine Angst, Liebes, ich werde heute Abend definitiv nicht darüber nachdenken. Wir wollen doch schließlich ein bisschen Spaß haben und da will ich auf keinen Fall die Spaßbremse sein...hihihi... alles klar, Süße, wir sehen uns dann später. Und zieh ruhig etwas Knackiges an, wir wollen ja schließlich auffallen!“
Mit einem Lächeln beendet die Dame das Telefonat und lässt das Mobiltelefon in die Tasche ihrer knappen Hose gleiten. Augenblicke später allerdings kommen dann doch wieder die leisen Zweifel hoch, als ihr Blick erneut mit einem Seufzen in Richtung der Tür geht. Immer noch scheint sie nicht so richtig zu wissen, was sie von der aktuellen Situation halten geschweige denn selbst tun soll, um ihrem... tja, was stellt Lex jetzt eigentlich für sie da?!... zu helfen? Nachdenklich und ebenso unruhig verschränkt sie ihre Arme direkt unter ihrem nicht ganz zu vernachlässigen Vorbau und blickt eine ganze Zeit schweigend zu „der“ Tür.
Eine stille Minute später lässt sie ihre Gedankenspielerei dann allerdings doch sein und stößt sich mit einem leichten Kopfschütteln wieder von der Wand ab. Es nützt ja doch wahrscheinlich eh Nichts, nur durch ihre Überlegungen wird Lex nun wohl auch nicht eher aus dem Raum heraustreten. Mit langsamen und grazilen Schritten schreitet Ouths daraufhin zurück in das offene Büro und fokussiert sich daraufhin auf andere - vielleicht jetzt doch wichtigere – Angelegenheiten. Zum Beispiel der Abendplanung, denn wenn sich Mädels schon mal zum Ausgehen verabreden, dann soll dies ja auch gefälligst ein spaßiger Abend werden.
Ist ja schließlich klar... „Girls just wanna have fun!“.
<< 11.05.2016 – Mehr als eine Woche vor War Evening >>
Ursprünglich wollte er nicht hierher zurück. Sein kurzes Techtelmechtel in der GFCW hat ihm gereicht, um die Schnauze von dieser Liga gehörig voll zu haben. Und dennoch sitzt er nun auf diesem Stuhl – vor dem alles entscheidenden Schreibtisch. Ursprünglich wollte er keinen Vertrag abschließen. Sein Engagement in der PCWA war ihm Aufgabe und Zeitaufwand genug. Nach Jahren in bXq, GCW, XFWA und cWc führte ihn sein Weg fast unweigerlich zur Berliner Liga. Und dennoch sitzt er nun in Dortmund und hält ein weißes Blatt in der Hand, was er bereits selbstständig ausgefüllt hat.
S1margl: „Ich habe alles eingetragen… Das Gehalt dürfte absolut im Rahmen sein, ich stelle keine besonderen Wünsche oder Klauseln, meine medizinischen und persönlichen Daten sind angeheftet. Ich habe sogar die Zustimmung des PCWA Office dabei gelegt, damit es nicht zu Differenzen zwischen den beiden Ligen kommen kann. Ich sitze also vor ihnen, Dynamite, als williger und fähiger Performer, der ihre Liga, die GFCW, bereichern und weiterbringen wird.“
Mit diesen Worten wirft S1 die Blätter dem GFCW Chef entgegen. Der fliegende Hund hat für den Moment genug herbei gebracht und schon zu viel Aufwand betrieben, als dass er sich diese abfällige Geste nicht leisten könnte. Dynamite aber ignoriert das und greift die Blätter, die der Night Fighter mitgebracht hat. Kurz blättert er hindurch und legt sie dann beiseite.
Claude Booker: „Wieso jetzt? Sie sind schon sehr lange in diesem Geschäft und die GFCW befand sich bis jetzt nicht auf Ihrem Radar. Es ist tatsächlich das erste Mal, dass ich Sie sehe.“
MD schmunzelt selbstsicher. Der Hund deutet auf ein Bild des aktuellen Champions, welches trotz der Animositäten, die Dynamite mit ihm hat, in dessen Büro hängt.
Claude Booker: „Sehen Sie – und genau das ist es, was mich zögern lässt, diesen Vertrag direkt zu unterschreiben. Natürlich würde ich Sie gerne in unseren Reihen wissen, es wäre mir sogar eine Ehre. Aber Sie sind bei ihrem letzten Auftritt nicht umsonst der Halle verwiesen wurden. Sie haben Unruhe gestiftet, angekündigt Matches von Streetman und Zereo Killer zu sabotieren. Und einen Main Event hatten Sie zu diesem Zeitpunkt schon auf ihrem Gewissen…“
Der
Mann von Nicotine & Bacteria legt den Kopf schief. Er hört
mehr hinter den Worten des GFCW Chefs und da ist auch mehr.
Könnte seine Idee tatsächlich nach hinten
losgehen?
Claude Booker: „Normalerweise kommen die Wrestler hierher, um persönliche Erfolge zu feiern, um aufzusteigen und diesen Sport zu leben. Sie kommen jedoch hierher, weil sie sich rächen wollen.“
Die Augen des Kämpfers der Nacht verengen sich zu kleinen Schlitzen.
S1margl: „Ist das ihr Ernst? Verfluchte Scheiße, dieser verdammte MacKenzy wurde in der PCWA mit Kusshand empfangen, nur weil er mir eins auswischen wollte. Ich hatte ihn ja längst abgeschrieben, aber er musste ja kommen und sich in meine Angelegenheiten einmischen. Erst legt Lucifer ihm einen Vertrag hin, bei dem er alles selbst bestimmen kann. Dann macht er sich zum Tag-Team Partner von James Godd, bricht also sein eigenes Wort, nach dem ich bestimme, wann, wo und wie wir aufeinander treffen, und schließlich rollt er mich auch noch auf und hält mich bis drei auf der Matte.“
Immer noch wütend darüber knallt die Faust des PCWAlers auf den Schreibtisch. Die funkelnden Augen lassen Claude nichts Gutes ahnen. Sie bestätigen ferner seine Vorurteile gegenüber diesem Mann.
S1margl: „Es ist also nur recht und billig selbiges bei ihm zu tun! Er selbst sagte noch: ‚Was du kannst, kann ich schon lange.‘ ER will den Krieg – den soll er haben!“
Bei
diesen Worten erhebt sich der bedrohliche Mann aus dem Stuhl,
weil ihn die innere Unruhe sowie sein Zorn nicht mehr auf der
Sitzgelegenheit halten. Tiefes Luftholen. Er hat den Vorteil auf seiner Seite, schließlich will S1margl etwas von ihm.
Claude Booker: „Momentan läuft das Finest Hour Turnier. Ich möchte nicht, dass in den sportlichen Wettkampf eingegriffen wird.“ S1margl: „Ich will auch nur ein Match gegen dieses Arschloch. Schreiben sie es in den Vertrag und nichts wird passieren.“
Dynamite
versucht aus den Augen des Hundes zu lesen, in wie weit er ihm
trauen kann oder in wie weit er ein unkalkulierbares Risiko
darstellt. Wie viel von dem früheren Idol ist noch übrig?
Wie viel durch Drogen verwässert?
Claude Booker: „Ich bin ehrlich… Ich weiß nicht, ob ich Ihnen trauen kann.“
Der Höllenhund rollt mit den Augen. ZK bekam in der PCWA alles auf dem Servierwagen und er muss nun betteln? Die Hauptschlagader an seinem Hals pulsiert rot hervor. Dies springt Dynamite sofort ins Auge.
S1margl: „Sie haben mich am 08.04. der Halle verwiesen… Bin ich danach noch ein einziges mal aufgekreuzt? Habe ich irgendwann danach etwas zu ihrer Schnellschussaktion gesagt oder mich abfällig dazu geäußert, huh?! Antworten sie! Ich habe ihr verdammtes Wort ernst genommen, habe also mehr als deutlich gezeigt, dass sie mir vertrauen können.“
Der Hund tritt an den Schreibtisch heran. Seine Augen funkeln bösartig, was es Dye weiterhin schwer macht, die gesprochenen Worte vollends zu glauben. Oder sind es nur seine Vorurteile? Hat er diesen Mann vorschnell in eine Schublade gesteckt?
S1margl: „Der einzige, dem man nicht trauen kann, ist MacKenzy. Sie stehen mit ihm auf Kriegsfuß, verdammt. Er ist ihr Doppel-Champion und ich will ihm ans Leder – was wollen sie mehr? Wollen sie wirklich ein Money Match zwischen mir und ihm in der PCWA sehen? Wollen sie wirklich, dass alle Fans dort einschalten, anstatt ihre Shows und PPVs zu besuchen? Das kann nicht ihr verfluchter Ernst sein. Sind sie Geschäftsmann oder Pastor?“
Grübelnd
legt sich die Hand Dynamites an dessen Kinn. S1 hat unterdes
genug von Etikette und Verstellen. Entweder dieser Typ will ihn
jetzt oder er wird wirklich andere Seiten aufziehen.
Claude Booker: „War Evening in Magdeburg! Ein Backstage Ausweis für Sie. Schaffen Sie es sich still zu verhalten, reden wir nach der Show. Wenn Sie aber die Füße nicht ruhig lassen können, werde ich Ihren Vertrag erst am 20.06., sprich nach Finest Hour, unterzeichnen.“
Booker
hält dem ehemaligen PCWA Gerasy Champion den
Backstageausweis hin. Dieser streicht sich mit der Zunge über
die Zähne, als seine Augenbraue empor jagt.
S1margl: „Verdammter Narr.“
Die
Beleidigung wird aus den tiefsten Tiefen der Hundeseele empor
gezogen und Claude förmlich vors Gesicht gespuckt. Dann
wirbelt die Töle herum und verschwindet aus dem Bürozimmer,
während Dynamite ihm nachdenklich hinterher schaut. Hat er
hier einen großen Deal liegen lassen oder hat er seine Liga
verteidigt? Durfte dieser Mann nicht wütend auf Zereo Killer
sein, nachdem dieser ihm in der PCWA in die Parade fuhr?
Zwei Stunden vor Showbeginn...
Warum schon jetzt ein Kameramann hier in der Tiefgarage der GETEC-Arena steht und ein mehr oder minder leeres Areal filmt, wird vermutlich für immer sein Geheimnis bleiben. Genauso wie die Frage, wie lange er denn schon hier steht. Bekam er einen geheimen Tipp? Das dürfte anzuzweifeln sein. Steht er einfach nur auf gut Glück hier? Welch sinnloses Unterfangen. Vielleicht hatte er einfach nur den Gedanken, dass nun langsam die Zeit eintritt, in der die vielen Gesichter von German Fantasy Championship Wrestling den Schauplatz der heutigen Veranstaltung erreichen.
Und so geschieht es auch in just diesem Moment. Ein Auto biegt um die Ecke. Schwarz, schlicht, unauffällig. Parkt zu weit von der Kamera entfernt, um als Laie klar feststellen zu können, um welches Modell es sich hier handelt. Doch diesen Fehler will der Kameramann schleunigst ausbügeln. Setzt sich in Bewegung, sobald in einer der zahlreichen Parklücken steht. Bisher sind erst höchstens 15 belegt.
Genaues Nachzählen ist an dieser Stelle aber nebensächlich. Vielmehr liegt der Fokus auf der geöffneten Fahrertür. Und auch wenn der Kameramann den Wagen noch nicht komplett erreicht hat, Alex Ricks kann man dennoch bereits jetzt erkennen. Steigt aus, schließt die Tür, geht zum Kofferraum, absolut nichts Besonderes in die....
Stimme: Oh, hallo Alex, das ist ja ein Zufall, dass wir hier gleichzeitig ankommen.
Der Mathematiker kennt die Stimme, schaute beim ersten „Oh“-Geräusch zwar erst überrascht auf, wendet sich der offensichtlich weiteren Person in der Tiefgarage allerdings nicht zu. Er vergräbt seinen Kopf lieber im Kofferraum und verdeckt der Kamera mit der Heckklappe die Sicht. Zum Glück gibt es noch Ton.
Alex: Sie und ich übernachteten im gleichen Hotel, haben ergo den gleichen Anfahrtsweg und sind beide angewiesen zu Beginn der heutigen Veranstaltung einsatzbereit zu sein. Unsere Vorbereitungszeit mag variabel sein, doch von Zufall kann keine Rede sein. Es ist nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit.
Mit einem Knall fällt nun die Heckklappe zu, der Wagen wird abgesperrt und mit einer Sporttasche bewaffnet, wendet sich der Freiburger der Stimme zu.
Alex: Ich nehme an, Sie möchten ein Interview mit mir führen? Ich werde nun in meine Kabine gehen, wenn Sie fragen haben, dürfen Sie mich auf den Weg dorthin begleiten.
Sprach er und macht den ersten Schritt in Richtung Halleninneres. Nun schwenkt auch die Kamera ein wenig um und präsentiert einen leicht überrumpelten Mac Müll. Bereit für die Show, schon im Anzug gekleidet und mit einem kleinen Aktenkoffer in der Hand, der nach kurzer Verarbeitungspause des Gesagten auch hastig geöffnet wird, um ein Mikrofon zu präsentieren. Ein gedachtes „Nichts wie hinterher“ später, hetzt der Hall of Famer auch bereits dem Neuling hinterher und hat ihn nach wenigen Schritten eingeholt. Folgt ihm im Gleichmarsch, die Kamera hinter den beiden.
Mäc Müll: Nun dann, danke für diese Gelegenheit. Ähehem...Alex Ricks, in der vergangenen Show mussten Sie sich im Finest Hour Turnier Jason Crutch geschlagen geben. Was ist Ihr Kommentar dazu?
Eigentlich schade, dass man die Mienen der beiden hier nicht sehen kann. Ricks' Stimme war noch nie ein wirklicher Indikator für seine Gefühlslage. Zu klar und monoton sind seine Worte.
Alex: Der bessere Mann hat gewonnen.
Und jetzt wäre Mac Mülls Ausdruck der Überraschung sehenswert gewesen. Bei ihm hört man jedoch wenigstens Verwunderung in der Stimme.
Mac Müll: Sie erkennen Jason Crutch als den besseren Mann an? Alex: Ja. Mac Müll: Möchten Sie das für die Zuschauer noch ein wenig genauer erklären? Alex: Nein. Mac Müll: Wieso nicht? Alex: Bis ich meine Kabine erreiche, vergehen höchstens noch 90 Sekunden. Mit dem Erreichen meiner Kabine endet dieses Interview, da ich mich auf meinen heutigen Kampf vorbereiten möchte. Ich denke, diese Zeit lässt sich wirkungsvoller nutzen.
Tatsächlich haben die beiden nun schon das Ende der Tiefgarage erreicht und betreten in eben diesem Moment die Gänge der Halle. Nun geht die Sucherei los. Mac Müll sollte hoffen, dass sich Ricks' Umkleideraum in einem der hinteren Gänge befindet. Keine Zeit verlieren.
Mac Müll: Nun denn, wo Sie es ansprechen...Sie treffen heute auf Michael Payne. Vor zwei Wochen sahen wir Ihre einzigartige Art, sich auf einen Kampf vorzubereiten. Ist dies Ihre typische Methodik? Alex: Ja.
Diesmal merkt er allerdings, dass derartige Minimalantworten die Person neben ihn auf Dauer wohl eher nicht zufriedenstellen werden.
Alex: Für viele Menschen stellt der Kampf und die Mathematik einen Widerspruch dar, die Wahrheit sieht jedoch anders aus. Ich kreiere Taktiken, plane Abläufe und Abweichungen ein. Ich habe Kampfsporterfahrung. Und man sieht, wie ich kämpfe. Mit Kopf und Technik statt roher Gewalt. Ja, ich bereite mich akribisch und methodisch auf jeden Gegner vor.
Der erste Gang ist passiert, es wird knapp für den Mann im Anzug, alle seine Fragen zu stellen. Welch ein Unglück, wo Ricks doch heute so ungewöhnlich gesprächig ist.
Mac Müll: In dem Fall...was haben Sie heute zu Ihrem Gegner zu sagen? Alex: Michael Payne, physisch stark, widerstandsfähig, unkontrolliert in Aggression und Taktik, mit Jimmy Maxxx ein mögliches Ass im Ärmel, sonst Sieg für ihn unwahrscheinlich. Mäc Müll: Aber nicht unmöglich? Alex: Siege in Kämpfen sind nie unmöglich.
Manch einer würde da sicherlich widersprechen, doch wer würde schon mit solch einem rationalen Menschen diskutieren? Außerdem wird die Zeit dafür immer knapper.
Mac Müll: Abgesehen von einem Sieg heute...nachdem Sie nun nicht mehr im Finest Hour Turnier sind, was sind Ihre nächsten Pläne in der GFCW? Alex: Ich habe bereits für...dieses Gespräch ist beendet. Auf Wiedersehen. Mac Müll: BITTE?!
Tatsächlich ist der Mathematiker in diesem Moment vor einer Tür stehen geblieben. Mittlerweile hat auch die Kamera die beiden eingeholt, kann sich vorbei drängen und endlich auch einmal die Frontansicht des Duos präsentieren. Und es zeigt sich ein Alex Ricks, der mit leerer Miene den Hall of Famer anschaut, während die linke Hand des Freiburgers an die, sich neben ihm befindliche, Tür anlehnt und das „ALEX RICKS“ lesende Namensschild unterstreicht. Das Ende des Interviews wie angekündigt. Ein Mann – ein (Minimum an) Wort(en).
Doch so leicht will der rasende Reporter noch nicht aufgeben, nimmt das Mikro schnell noch einmal zu sich, hastet sich noch schnell von Wort zu Wort.
Mac Müll: Aber...Alex, bitte, würden Sie diese Frage vielleicht noch beantworten?
Nein. Das sagt der Mathematiker zwar nicht mit Worten, aber auch Blicke können Informationen übermitteln. Und so begutachtet Ricks einmal mehr seinen Nebenmann, während er mit der Hand bereits die Türklinke herunterdrückt und den Weg in seine Kabine frei macht. Mit einem langsamen Blinzeln und Kopfdrehen wendet er sich schließlich vom GFCW Urgestein ab und verschwindet in der Kabine, wobei die Tür auch sofort wieder geschlossen wird. Dieses Gespräch ist definitiv
vorbei.
Am Abend des 15.05.2016 ist es regnerisch, kühl und windig. Noch einmal wurde der Frühling zurückgedrängt und ist in weiten Teilen Deutschlands einem betrüblichen Wetter gewichen, welches das herbeigesehnte Pfingstwochenende schlussendlich mit einem bitteren Beigeschmack überzieht. Die zahlreichen Menschen, die sich am Sonntagabend vor einem großen Hallengebäude, irgendwo in Norddeutschland, versammelt haben, sind daher froh, als ihnen um 20:00 endlich die Türen geöffnet werden und sie durch die Eingänge in die rettende Wärme strömen können.
Was die Besucher drinnen erwartet, kommt am ehesten den Gefühl einer Zeitreise nahe. Ein Sprung zurück in eine Welt, in der die vergangenen fünfzehn Jahre zu einer einzigen Epoche verschwommen sind. Denn obwohl diese Veranstaltung ganz offenbar unter dem Banner der GFCW veranstaltet wird – darauf weisen zahlreiche Plakate hin – sehen wir keine der aktuellen Superstars. Vergeblich könnte man den Blick nach einem Jason Crutch, Zereo Killer oder Lex Streetman schweifen lassen. Stattdessen schieben sich, und das ist durchaus so gewollt, einige Antlitze ins Gesichtfeld der Besucher, denen man seit gefühlt längerer Zeit nicht mehr begegnet ist.
So sitzen doch tatsächlich Wrestler wie Braden Hero oder Keek Hathaway nebst anderen Veteranen, deren letzte Auftritte teils mehr als ein Jahrzehnt zurückliegen, an einfachen Holztischen und unterschreiben freudestrahlend auf von den Fans mitgebrachten Fotos oder Programmheftchen mit ihrem Namen. Bei einem Kameraschwenk durch die gesamte Messehalle, die etwa die Größe eines Fußballfeldes haben dürfte, glaubt man sogar einen Strong Olli oder einen Raptor, the Dreamcatcher, entdeckt zu haben. Angesichts dieser illustren Belegschaft ist es kaum schwer zu erraten, welcher Anlass die Zuschauer am heute Abend in die Halle gelockt hat. Ein Plakat verrät es trotzdem:
GFCW Legendentreffen 15.05.2016 + Trefft die Stars der vergangenen fünfzehn Jahre für Selfies und Autogramme + + Ein Rückblick auf die besten Kämpfe auf der gigantischen Leinwand + + Mit Vorträgen von McMüll, Tammy und Pete +
Rund zweitausend Kinder und Erwachsene dürften es sein, die anlässlich dieser Versprechungen den Weg zum Legendentreffen gefunden haben. Sie sind in Gespräche mit Altstars vertieft, machen Fotos der Szenerie oder stehen einfach staunend im Raum und können sich gar nicht entscheiden, zu welchem Wrestler die zuerst gehen sollten. Auswahl gibt es ja genug. Darüber hinaus schallt aus der Ecke die markante Stimme Petes hervor, der gerade auf der Bühne ein paar Anekdoten aus der Ligengeschichte zum besten gibt. Die mit Abstand größte Schlange hat sich aber vor einem Stand gebildet, der ein Stück weit vom Eingang entfernt am linken Rand der Halle aufgebaut wurde. Nur mit Mühe gelingt es dem Kameramann, sich einen Weg durch die anstehenden Besucher zu bahnen und ein ordentliches Fernsehbild zu liefern. Dann bietet sich aber eine prächtige Szenerie dar. Hinter einem großen, schwarzen Pult ist eine Videoleinwand aufgebaut, auf dem gerade die Szenen eines Matches abgespielt werden, an welches sich jeder kundige GFCW-Fan noch erinnern sollte. Das Finest-Hour-Finale 2013. Natürlich weiß jeder der Anwesenden das Ergebnis noch aus dem Kopf und trotzdem ist der Jubel groß, als gerade die Wiederholung des erfolgreichen Pinfalls über den Bildschirm flimmert. Ein paar Zuschauer beginnen vor Freude, den Namen der Liga zu skandieren. Dann aber tritt Tammy vor das Pult und erregt die Aufmerksamkeit der Menge.
Tammy: „Guten Abend! Ich sehe, dass man sich hier noch gerne an die Vergangenheit erinnert. Besonders dann, wenn es um so spannende Kämpfe geht wie der da hinter mir. Finest Hour 2013. Das Finale. Besonders interessant, weil wir nun, ziemlich genau drei Jahre später, wieder mitten im Turnier stecken...“
Die Erwähnung der diesjährigen Ausgabe bringt eine Zuschauer dazu, die Namen ihrer persönlichen Turnierfavoriten zu skandieren. Dann aber übertönt Tammys Stimme die Leute wieder.
Tammy: „Damals war es der Pheasant Warrior, der Dean Welkey besiegen konnte und somit zum Pionier dieser schönen Tradition wurde. Mit dem erfolgreichen Pinfall hat er sich für immer in die Geschichtsbücher der GFCW gebracht. Und, da bin ich mir sicher, auch in die Herzen von euch...oder?“
Gejubelte Zustimmung. Zwar ist die aktive Zeit des Warriors schon länger her, doch angesichts des Legendentreffens ringt die Erwähnung des ersten Turniergewinners den Zuschauern noch ordentliche Pops ab.
Tammy: „Es wäre sicher spannend zu sehen, wie sich unsere heutige Generation im damaligen Turnierfeld gemacht hätte. Nun, das werden wir leider nicht erfahren, fürchte ich. Aber zumindest ist es uns gelungen, noch einen ganz speziellen Gast einzuladen, der heute unser Legendentreffen bereichtert. Ihr werdet es vielleicht kaum glauben. Doch wir haben keine Mühen gescheut und ihn direkt aus Mexiko einfliegen lassen, damit er eine Fragen beantwortet. Hier ist der erste Gewinner des Finest Hour Turniers...der Pheasant Warrior!“
„PHEASY!“ „PHEASY!“
Ungläubiger, unbändiger Jubel über den nicht angekündigten Spezialgast des Abends. Die Augen der GFCW-Fans richtet sich zum Rand der Bühne, wo in diesem Moment ein Spot angeht. Dann tritt eine Gestalt in das Licht – der Fasanenkrieger! Hinter seiner markanten Maske ist natürliche keine Emotion zu erkennen, doch ein freudig erhobener Arm lässt vermuten, wie sehr ihm der warme Empfang gefällt. Er macht sich auf den Weg zu Tammy, klatscht während des Weges mit einigen Besuchern ab. Auch in den anderen Bereichen der Halle hat man mittlerweile mitbekommen, dass ein ganz besonderer Gast anwesend ist und immer mehr Menschen stürmen in Richtung des Finest-Hour-Standes.
Pheasant Warrior: „Danke! Danke! Vielen Dank für die Einladung, Tammy. Doch ganz besonders für den tollen Applaus, den ihr mir schenkt. Es zeigt mir, warum ich es nie bereut habe, in dieser Liga gewesen zu sein. Es war eine wirklich schöne Zeit.“
Noch einmal reißt der Warrior seinen Arm in die Luft und lässt damit den Jubelpegel anschwellen. Dann nimmt er, auf Geheiß Tammys, das Angebot an, sich neben die Interviewerin ans Pult zu setzen. Erwartungsvoll blickt er die Interviewerin an.
Tammy: „Schön, dass du da bist. Ich bin mir sicher, dass es die Zuschauer brennend interessiert, was du zu sagen hast. Vielleicht zu Beginn die offensichtlichste Frage. Wir haben ja gerade eben die Wiederholung deines Triumphs gesehen. Was bedeutet dir das heute noch.“
Nachdenklich legt der Warrior seinen Kopf schräg, setzt dann aber recht schnell zu einer Antwort an.
Pheasant Warrior: „Ich bekomme noch immer Gänsehaut dabei. Es war wirklich der goldene Moment meiner Karriere und ich glaube, nicht einmal ein Sieg über Streetman und der Titelgewinn hätten das noch übertreffen können. Denn in dem Moment, wo ich Welkey gepinnt, hatte, wusste ich, dass mir etwas ganz Besonderes gelungen ist. Du gewinnst nicht nur ein Match, sondern holst den Erfolg, nach dem die ganze Liga getrachtet hat. Und wenn du noch dazu der allererste bist, dem dies gelingt, dann...“
Lediglich der Mundbereich schaut unter seiner Maske der Kriegers hervor. Doch das reicht um zu sehen, wie sich ein breites Grinsen auf seinen Lippen abzeichnet.
Pheasant Warrior: „Es ist wirklich unglaublich. Deine Träume werden wahr. Niemand kann mir das heute mehr nehmen und wahrscheinlich ist das der Grund, warum die Leute mich noch Jahre später so warm empfangen und mich danach fragen, ob ich nicht irgendwann wiederkommen will. Es war eine fantastische Erfahrung. Ich bin wirklich gespannt, wer mein Nachfolger wird.“
Tammy: „Dies ist ein Fest für die Fans. Also lass' uns sie auch einbeziehen. Nun, wer von euch Leuten hat eine Frage...?“
Über einhundert enthusiastische Menschen heben einen oder beide Arme und probieren mit lautem Gegröhle auf sich aufmerksam zu machen. Schlussendlich entscheidet sich Tammy für eine Frau in der ersten Reihe. Ein Mitarbeiter reicht ihr ein Mikrofon.
Fan: „In einer Woche stehen die Halbfinals der diesjährigen Ausgabe an. Zereo Killer, Crutch, Streetman und ein Neuling namens Zeus sind noch dabei. Was hältst du von den Kandidaten und wer wir gewinnen?“ Pheasant Warrior: „Es ist wirklich schwer, einen Favoriten zu nennen. Ich meine, wir haben Zereo Killer. Er ist wirklich unglaublich gut. Noch dazu hat er jetzt bewiesen, dass er wirklich alle Mittel nutzt, damit er seinen Titel verteidigt. Außerdem steht er mit dem Rücken zur Wand, denn in jedem Match muss er sein Gold aufs Spiel setzen. Jeder Andere würde an diesem Druck wohl zerbrechen, doch für einen Typ wie Zereo, dem der Titel alles bedeutet, der verrückt danach ist, wird das nur noch zusätzliche Motivation sein...“
Für einen Moment setzt der Warrior ab, scheint mit seiner Antwort dann aber zufrieden und fährt mit dem nächsten Teilnehmer fort.
Pheasant Warrior: „Aber vergesst mir auch Lex nicht. Er ist fast schon die Mensch gewordene GFCW. Schaut euch an, wie lange er dabei ist. Und zu jedem Zeitpunkt dabei war er auf einem unglaublichen Niveau. Damals, als ich durch meinen Turniersieg Herausforderer wurde, war er gerade das heißeste Eisen im Feuer der Liga und völlig zurecht Champion. Er war so gut, dass er bis heute zurecht einen Rekord hält. Und seitdem hat er wirklich nichts verlernt, glaube ich. Streetman hat, für sein Niveau, den Titel nun viel zu lange nicht mehr gehabt. Das wird ihn wurmen und noch mehr motivieren. Damit kann er Zereo wirklich gefährlich werden.“
Dann rückt der Warrior auf seinem Stuhl nach vorne und hebt mahnend einen Zeigefinger, so als hätte er etwas Wichtiges vergessen.
Pheasant Warrior: „Doch wir dürfen es uns nicht zu leicht machen und einen von den beiden schon als sicheren Sieger ausrufen, denn da gibt es noch mehr. Ich spreche natürlich von...-“ „EINEM GOTT?“
Abrupt senkt der Warrior sein Mikrofon und schafft es trotz Maske, wirklich überrascht auszusehen. Fragend blickt er Tammy an, die von der Störung ebenso überrascht ist. Die Blicke aller Zuschauer richten sich zur Seite, von wo sich ein kleiner Mann rüpelhaft durch die Menge drückt. Dabei schiebt er alle Besucher rücksichtslos zur Seite, was ärgerliche Rufe zur Folge hat. Doch der Mann nimmt das nicht einmal war, forciert stattdessen völlig den Warrior und Tammy im Ring. Dann wird den Anwesenden gewahr, um wen es sich beim Störenfried handelt – der Grieche Aristides.
Tammy: „Was machst du hier? Dies ist das Q&A mit dem Warrior und nicht...-“ Aristides: „Nicht was? Nicht etwa ein Moment, in dem die Wahrheit ausgesprochen werden darf? Ist dies lediglich ein nostalgisches Ereignis voller Unwahrheit, in dem die Realität nach Gutdünken so lange verzerrt wird, bis ein möglichst romantisch-nostalgisches Bild entsteht? Scheinbar...denn ansonsten würdest du diesem maskierten Herren kaum erlauben, so fernab jeglicher Wahrheit vor sich her zu schwadronieren.“ Pheasant Warrior: „Was? Was willst du von mir und wer bist du überhaupt?“
Der Grieche hat das Pult mit dem Warrior fast erreicht, bleibt dann aber stehen und schüttelt ärgerlich den Kopf.
Aristides: „Wer ich bin? Nun, ganz offensichtlich jemand, der einen weitaus geschulteren Blick für Wahrheiten hat als du, Krieger. Denn im Gegensatz zu dir würde ich auf eine wirklich simple Frage wie die, wer wohl das Turnier gewinnt, nicht mit einem Roman antworten, sondern einfach das Unumstößliche aussprechen. Und das ist, soviel kann ich dir verraten...“
Er dreht sich zu den Zuschauern um, die ihn angesichts der Unterbrechung erbarmungslos ausbuhen, und lässt seine Stimme überlaut durch die Halle schallen.
Aristides: „Die Feststellung ist, dass Zeus gewinnen wird. Der Gott wird den Olymp besteigen, mein maskierter Freund.“ Pheasant Warrior: „Ach, ich kenne dich doch. Bist du nicht sein Manager? Ist dann ja klar, dass du diese Meinung vertrittst...“
Sofort reißt Aristides seine Hand in die Luft um den Warrior innehalten zu lassen.
Aristides: „Falsch. Ich vertrete keine Meinungen. Ich verkünde Wahrheiten.“
Ein stolzes Lächeln umspielt die schmalen Lippen des Griechen, während er sich wieder dem Publikum zuwendet.
Aristides: „Hört mir zu. Denn die Wahrheit besagt, dass weder Zereo Killer, noch Lex Streetman oder Jason Crutch sich krönen werden. Der Sieg in diesem jämmerlichen Turnier, welches lediglich das Zustandekommen des Unumstößlichen verhindert, ist bereits in Stein gemeißelt und unumkehrbar wie die Glorie der Vergangenheit. Schon bald wird nämlich jeder im diesem Raum erkennen, dass keiner der drei anderen Männer auch nur den Hauch einer Chance gegen meinen Schützling Zeus hat. Sie werden gegenüber seiner Stärke erstarren wie Männer beim Blick auf die Medusa.“
Während seiner Rede hat Aristides nicht einmal gemerkt, dass im Hintergrund der Pheasant Warrior aufgestanden ist. Er tritt hinter den Griechen und blickt diesem nun ins Gesicht.
Pheasant Warrior: „Das ist die Wahrheit? Ich sage, es ist lediglich eine Theorie. Ein Gedankenspiel eines offensichtlich Größenwahnsinnigen. Wie ihr es in eurer griechischen Mythologie haltet, weiß ich nicht. Doch bei mir in Guatemala sagt man, dass die beste Prophezeiung die ist, die bereits geschah. Denn dann kann sie nicht mehr falsch sein.“ Aristides: „Vielleicht ist dies der Grund, warum ihr bis vor einigen Jahren noch in Hütten lebtet, während wir die größte Zivilisation der Menschheitsgeschichte wurden, Maskenmann.“ Pheasant Warrior: „Vorsicht. Sprich nicht über Dinge, die du nicht verstehst...“
Nach dem bedrohlichen Ton des Kriegers winkt Aristides beschwichtigend ab, tritt aber vorsichtshalber einen Schritt zurück.
Aristides: „Das will ich auch nicht. Ich spreche von Dingen, die ich wirklich weiß. Nämlich, dass Zeus das Turnier gewinnen wird. Du kannst es ja selbst erleben. Ich lade dich ein...zu Finest Hour. Wir werden dir eine Karte in der ersten Reihe organisieren. Wie wäre das?“
Kurzes, bejahendes Nicken seitens des Warriors.
Aristides: „Der alte Gewinner kann sich dann höchstpersönlich davon überzeugen, dass im Jahre 2016 lediglich eine Prophezeiung zutreffen wird. Und wenn du es dann immer noch nicht glaubst, kannst du ja selber in den Ring kommen und dich überzeugen...“ Pheasant Warrior: „Das werde ich. Falls ihr es soweit schafft.“
Sekundenlang stehen die Kontrahenten da und starren sich in die Augen. Dann fadet das Bild langsam aus...
Wir sehen Ettore Boye und Jhon,
wie sie im Stadtpark "Rotehorn" in Magdeburg auf einer
Bank sitzen.
Dunkelheit ist nunmehr das Erste, was wir als Beobachter zu Gesicht bekommen. Der hier und jetzt beobachtbare Raum ist nur spärlich beleuchtet und die Deckenlampen sind größtenteils ausgeschaltet. Lediglich auf einen kleinen Teil des Raumes fällt künstliches Licht herab, was die komplette Atmosphäre allerdings doch ziemlich düster erscheinen lässt. Bis auf den beleuchteten Bereich von gut fünf Quadratmeteren kann man Nichts in der Umgebung erkennen und beinahe fühlt man sich an unbehagliche Szenen in den Kampfkellern des Fight Clubs erinnert. In solch einem „Schnuppen" befinden wir uns hier allerdings nicht, soviel sei schonmal verraten. Viel mehr ackert und trainiert hier ein anderer GFCW'ler abgeschottet und alleingelassen von seinem Umfeld, dem an der einzig erhellten Wand des Raumes lediglich ein Poster „entgegen starrt“ und als Motivator dient.
Die offensichtlich selbst erstellte Zeichnung stellt den Turnierbaum des aktuellen „Finest Hour“-Turniers dar, auf dem bereits einige selbst eingearbeitete Verbesserungen vorgenommen wurden. So wurden schon die zwei zusammengelegten Namen von Don Sheen und Johnboy Dog zunächst dick umkreist und augenscheinlich nachträglich durchgestrichen. Ausgehend von diesen zwei bereits Besiegten zeichnet sich ein großer roter Pfeil in Richtung der Postermitte ab, in die recht plump ein Bilderrahmen mitsamt Inhalt eingehängt wurde. Das Poster umschließt damit sozusagen den Rahmen, dessen Inhalt uns bereits aus einer früheren Show möglicherweise bekannt vorkommen könnte... ein zerrissenes Shirt des „L.A. Gyms“, sowie eine Bleigießfigur in Form einer Axt!
Eingebettet hinter Vitrinenglas und neben dem soliden Holzrahmen können wir diese zwei „Souvenirs“ klar und deutlich erkennen und Jedem, der die letzten Monate aufmerksam die GFCW verfolgt hat, dürfte nun womöglich ein kleines Lichtlein angehen, mit oder bei wem wir hier im offensichtlichen Trainingsraum sind. Für alle Andere gibt es nun noch „hörbare Hilfe“, als wir den Los Angelino hören, über den in letzter Zeit durchaus viel gesprochen wird.
„Schade… das finde ich einfach nur sehr schade. Was vielleicht niemand weiß: Eines Tages wollte ich mal ein Tag Team mit Lex Streetman bilden. Hatte auch schon konkrete Pläne wegen Finisher, Auftrittsmusik, Teamname und so weiter… das wollte ich mal vorschlagen… aber mit seinen Aktionen hat er alles zerschlagen… hm… naja… das Leben geht dennoch weiter, ne?“
Ähm, Moment mal... das ist doch ein Zitat von Zereo Killer?! Haben wir uns hier irgendwie vertan? In der Tat schallt aus einem nahestehenden Rekorder nämlich die Stimme des (noch?) amtierenden Champions und breitet sich in all ihrer Nachhaltigkeit im Raum aus. Letzten Endes ist der einzige Abnehmer dieser aufgespielten Worte im Raum dann allerdings doch der andere Mann aus Los Angeles und bei diesen gerade gehörten Worten muss der Institutionelle beinahe ein Grinsen über sich ergehen lassen, so absurd klingen diese Sätze aus der heutigen Sicht.
Im Schein der raren eingeschalteten Deckenlampe steht LS in Trainingskleidung vor einem Sandsack und bearbeitet diesen mit gezielten Schlag- und vor allen Dingen Kickkombinationen. Offensichtlich ist dies der Raum, den Breanna Ouths in ihrem Telefonat meinte und den Lex nur für das Aller-, Allernötigste – Essen, Schlafen, Stuhlgang – verlässt. Dass der „L.A. Boy“ momentan wohl in der Tat nur am Trainieren ist, merkt man auch seinem sonst so gepflegten Äußerlichkeiten an. Das eigentlich so glattrasierte Gesicht ist von einem Drei-Tage-Bart durchzogen, die Haare stehen hier und da unsauber vom Kopf ab. Auch die Ringe unter den Augen zeugen von weniger Schlaf als sonst und wären da nicht die präzisen und harten Einschläge auf den Sandsack, so würde man ein wenig Angst um den Zustand des Blondschopfs haben. Geistig und größtenteils auch körperlich scheint er jedoch offenkundig fit zu sein und malträtiert seinen „Sparringspartner“ weiter, während das Aufnahmegerät weitere Aussagen seines kommenden Kontrahenten abspielt.
„Ich bin immer noch hier, weil ich Jeden den Respekt einbläuen werde, den ich verdient habe! Ich bin immer noch hier, weil ich allen zeigen werde, dass ich mich nicht mehr herumschuppsen lasse! Ich bin immer noch hier, weil ich Derjenige sein werde, der die Leute herumschuppst! Die GFCW ist mein!“
Vor zwei Shows kamen Mike MacKenzie diese Worte über die Lippen, die wohl recht prägnant sein neudefiniertes Verhalten auf den Punkt bringen. Streetman seinerseits reagiert äußerlich betrachtet nur bedingt auf diese Sprüche und schlägt stattdessen immer härter und in schnelleren Rhythmen auf den Sack – und damit ist noch nicht Zereo Killer gemeint ;) - ein.
Wahrscheinlich sollen ihn die Zitate des mittlerweile ungeschminkten Stadtvetters bei seinem Training unterstützen und diese Taktik scheint Erfolg zu versprechen. Immer intensiver und weitreichender bricht der Sandsack nach den Schlägen und Tritten zur Seite aus und die Halterung ächzt bereits bedrohlich unter dieser Anstrengung. Richtig realisieren tut dies der Leiter des „L.A. Gyms“ aber nicht mehr, er hat mittlerweile nur noch eine Sache oder besser gesagt eine Person im Kopf und genau diese wird nun auch wieder eingespielt.
„Ich hab das letztjährige Finest Hour Turnier gewonnen, ich hab Robert Breads bei seinem PPV besiegt und ihn in die PCWA geschickt, so ganz nebenbei hab ich dann auch diesen Crutch besiegt und bei der Jubiläumsshow wurde ich erster Singles Titles Doppelchampion!!! Und was habe ich als Nächstes vor!? Ich gewinne erneut das Finest Hour Turnier und verteidige meinen Intercontinental Title, und der nächste und letzte Schritt wird sein, dass ich der neue, am längsten amtierende GFCW World Heavyweight Champion sein werde! Ich bin schon längst an dir vorbeigerast, aber spätestens dann wirst es auch du realisiert haben, wenn du wieder nur der Zweite bist!“
**RUMMS!**KRACH!**SCHEPPER!**
Noch immer begleitet vom intensiven Ein- und Ausatmen hebt sich der Kopf des „L.A. Boys“ nun wieder auf normale Höhe und fällt schlussendlich auf das schon vorhin beschriebene Bild und den Rahmen. Wenn wir nämlich schon Respektlosigkeit sprechen, darf das zerstörte Shirt des Gyms nicht unerwähnt bleiben. Nochmals erinnert sich Streetman an die Momente, wo der Killer kurz nach Lexs Comeback mitten im Ring ein Shirt dieser Institution trug und es vor den Augen der gesamten GFCW-Galaxie zerriss. Hatte er seitdem Rache für diesen für Lex höchsten aller vorstellbaren Affronts bekommen? Nein.... wird er in der kommenden Show dafür Revanche an seinem Stadtvetter nehmen? Worauf Zereo seinen selbstverliebten Hintern verwetten kann!
„Was wäre, wenn Breanna Ouths meine Tag Team Partnerin ist!? Die könnte dir mit Sicherheit sehr gut den Hintern versohlen, oder?“
Sofort mit Ertönen dieser Worte scheint die kurze Pause bei Streetman vorbei zu sein und neue Wutgefühle überkommen ihn. Mit aller Entschlossenheit packt sich Streetman den nunmehr am Boden liegenden Sandsack und seift ihn ordentlich mit Kneestrikes und Ellbogenschlägen ein. Ihn selbst zu beleidigen ist eine Sache... aber seine „Familie“ - so nannte er zumindest in der letzten Show unter anderem die bereits zu sehende Breanna Ouths – ebenfalls mit in die Geschichte miteinzubeziehen war dann doch der bekannte Schritt zu viel gewesen.
Immer heftiger und stärker schlagen die Tritte auf der Oberfläche des Sackes ein und man kann sich langsam schon fragen, ob dies aktuell hier mehr eine Trainingseinheit oder bereits blindes „Wutablassen“ ist. Zumindest mit folgender Aktion kommen wir Erstgenanntem wieder ein Stückchen näher, denn nach gefühlten Zweihundert Trillionen Einschlägen schnappt sich Streetman auf einmal das Trainingsutensil und wuchtet es tatsächlich hoch. Zugegebenermaßen sieht es weder elegant, noch souverän aus, wie Lex den schlappen Sack in die Höhe stemmt, doch da er noch nie als großartiger Suplexmeister bekannt war und es hier nur seinen Zweck erfüllen soll, genügt ihm dieses kurzes Ausheben des Sackes bereits. Flucks packt er sich das eine Ende des Sacke und dreht sich daraufhin zwei- bis dreimal um die eigene Achse. In bester Manier eines Hammerwerfers – und mit dem ebenso dazugehörigen Kampfschrei beim Loslassen - lässt LS den Sack dadurch zunächst kreisen und im Anschluss mit Schwung durch den Raum und damit irgendwo in der schwarzen Weite des unbeleuchteten Raumes fliegen.
Unter lautem Scheppern und ohrenbetäubendem Krachen landet der Sack offensichtlich irgendwo in einem Mix aus gläsernen und metallischen Gegenstand, doch auch dies stört den GFCW Triple Crown Champion momentan mal so gar nicht. Stattdessen blickt er nun abermals in Richtung des Rekorders, wo nun erneut Worte den ehemaligen Mr.#ISGI abgespielt werden.
„Allerdings wird kein Streetman, kein Ricks, und schon gar kein Johnboy Dog mir einen Strich durch die Rechnung machen. Keine Ahnung wer noch so alles dabei ist! Spielt eigentlich auch keine Rolle! Das Einzige was zählt ist, dass ich das Turnier abermals gewinnen werde, denn…“
Und noch bevor Zereo seinen Satz vollenden kann, fliegt auch der Rekorder querwegs durch den den Raum und verstummt daraufhin. Zurückbleiben tun daraufhin lediglich der Bilderrahmen samt des Turnierbaums und ein Lex Streetman, welcher inzwischen schweißüberströmt, aber noch immer grimmig aus der Wäsche schaut. Ein weiteres Mal bleiben seine stahlblauen Augen am zerfetzten T-Shirt des Gyms hängen... im Lauf der letzten Wochen waren es bestimmt schon hunderte von Male, bei denen dieses Stück an Stoff betrachtet wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen Malen reagiert der Institutionelle hier und jetzt allerdings mit seinem ihm bekannten Lächeln und scheint an neuer Zuversicht dazugewonnen zu haben. Die Motivation ist da, das Trainingspensum stimmt ebenfalls... endlich konnte er dem neuerlichen Großmaul aus L.A. das geben, was er verdient und gleichzeitig über die Stufe „Zereo Killer“ hinweg den vorletzten Schritt zu seinem großen Ziel tätigen. MacKenzie hin oder her, von Anfang an gab es für Streetman nämlich nur ein einziges Vorhaben in diesem Turnier.
Lex Streetman: „Scheiß auf den Titel... der Turniersieg wird MEIN sein! MacKenzie, ich werde deinen Rücken zu meinem Sprungbrett in Richtung Finale nutzen. Und dieses Mal ist es sogar fast schon...personal!“
So so, aus „nothing personal“ scheint „almost personal“ zu werden? Wir werden es sehen... zumindest schreitet Streetman nunmehr aus der beleuchteten Umgebung heraus und lässt sich jetzt ebenfalls von der Dunkelheit umhüllen. Genauso wie der Sandsack vorhin...genauso auch wie der Rekorder vor wenigen Augenblicken... hoffen wir mal – aus Sicht von Streetmans-Fans - , dass es ihm im Kampf gegen Zereo Killer nicht ähnlich ergehen wird...
War Evening, Magdeburg (GETEC-Arena, 7.782 Plätze), 20.05.2016
In Kooperation mit
Per Bildschnitt wird direkt in die Halle geschaltet, wo sich aktuell ein beeindruckendes Feuerwerk auf der Entrance Rampe abspielt. Bunte Pyros und farbenfrohe Raketen werden per Zündung in Richtung Hallendecke geschossen und explodieren unter lauten „Ooooohs!“ und „Aaaaaahs“ über den Köpfen der GFCW-Galaxie. Diese sind auch heute wieder in überragender Stimmung und brüllen sich ihre volle Freude aus dem Leib. Unter den Klängen der Edge of Throns und „Masquarading of the Wicked“ beginnt ein Kamerarundflug durch den On-Air Bereich, wo man nochmals hautnah die Atmosphäre bei den Fans festhalten kann. Schilder und Plakate im Überfluss wurden angefertigt und werden stolz wie Oskar nach oben gehalten, völlig egal, ob der/die Hintermann/-frau dadurch vom Blickfeld behindert wird oder nicht. Im Gesamten kommt es aufgrund solcher Problematiken allerdings zu keinerlei Streitereien oder Schwierigkeiten, denn tolerant, wie jeder GFCW-Fan nun mal ist, beschwert sich schlussendlich Niemand und Jeder genießt stattdessen die traditionelle Eröffnungszeremonie einer „War Evening“-Ausgabe.
Auf dem großen Titan Thron prangert nun in bekannter Art und Weise auch das Logo unserer aller Lieblingsliga und während zarte, aber bestimmende „G-F-C-Dub“-Chants die Runde machen, wird von der Regie zum Kommentatorenpult geschaltet. Dort begrüßen uns – wie es schon in der letzten Show der Fall war - das noch etwas ungewohnte Duo mit einem freundlichen Nicken und verweisen nochmals auf die beeindruckend laute Crowd. Gekleidet im edelsten Anzug (der Herr) und im prächtigsten Kleid (die Dame) blicken die Zwei mit gekonnter Mimik in das vor ihnen stehende Aufnahmegerät und sortieren nochmals ein letztes Mal ihre Notizzettel und Infoblätter vor Ort. Schlussendlich ist es dann, man kann es sich als eingesessener GFCW-Fan schon denken, der „grüne Part“ am Pult, der seine Stimme erhebt und mit einer einladenden Geste in die Kamera deutet.
Pete: „Hallo liebe GFCW Galaxie und herzlich willkommen zu War Evening aus Magdeburg. Hallo Tammy.“ Tammy: „Hallo Pete, hallo liebe Fans der GFCW. Ich freue mich schon auf den heutigen Main Event. Das wird sicherlich der Knüller überhaupt!“ Pete: „Das stimmt, Tammy. Aber die anderen Matches heute abend sind aber auch nicht ohne. Deswegen kommen wir nun zur heutigen Card des Abends zu sprechen, heute Abend...“
Doch weiter kommt Pete nicht, denn er wird von Korn mit Prey for Me unterbrochen was nur eine Sache bedeuten kann. Das der Commissioner der GFCW Jimmy Maxxx auf dem Weg in die Arena ist um ein paar Worte an das GFCW Universum zu richten.
Und kurz darauf erscheint nicht nur Jimmy Maxxx, mit einem neuen ärmellosen Shirt auf der Bühne auf dem steht „Don´t use Dynamite“. Sondern auch sein Bodyguard und Mann fürs Grobe Michael Payne steht neben ihm auf der Entrance Rampe.
Mit einem sehr strengen und ernsten Gesichtsausdruck hinter seiner gewohnten dunklen Brille, geht Jimmy sehr langsam immer mal wieder in die Zuschauer der ersten Reihen blickend auf den Ring zu. Sein Handlanger Michael Payne geht die Treppe rauf und hält dem Commissioner die Ringseile auf, damit dieser in Ruhe den Ring betreten kann. Er lässt sich ein Mikrofon reichen und wartet darauf, das Michael Payne neben ihm seinen Standplatz einnimmt.
Jimmy Maxxx: „Es gibt heute Abend viele Themen die ich ansprechen möchte oder auch ansprechen muss weil sie einfach unausweichliche Themen sind.“
Er nimmt nun langsam seine Sonnenbrille ab und starrt in die Kamera.
Jimmy Maxxx: „Als erstes muss ich wohl mal etwas klarstellen und mal ein paar Hirne waschen sowie einige Verwirrungen aus dem Weg räumen die mir als Commissioner der GFCW im Weg stehen. Denn seid einiger Zeit schon, in der ich dieses Amt betrage, kommt mir nichts weiter als Respektlosigkeit und vorallem Ignoranz aus dem GFCW Locker Room entgegen. Egal ob Lex Streetman, Zereo Killer, Dynamite oder alle anderen dennen ich bisher so begegnet bin in meiner Zeit als Commissioner der GFCW.“
Wie schon beim letzten mal wird seine Mimik immer finsterer bei jedem Wort.
Jimmy Maxxx: „Ich habe meine Stiefel nicht an den Nagel gehängt, weil ich das hier nicht mehr kann ist das klar? Ich kann immernoch jedem in der GFCW mächtig in den Arsch treten und mit den besten Wrestlern der Welt auf einem Level mithalten! Meine Karriere habe ich selbst aus eigenem Antrieb auf Eis gelegt und nicht wegen irgendeiner Verletzung oder weil ich meine Männlichkeit verloren habe, so wie alle anderen Rentner der letzten Zeit die Stück für Stück aufgehört haben. Sondern wegen Typen wie Lex, Zereo, Player und jedem einzelnen von euch, die hier heute Abend in dieser Arena und vor dem Fernseher sitzen...“
er geht unter lauten Buhrufen einen Kreis im Ring und deutet mit seinem Finger auf etliche Zuschauer in den Sitzreihen.
Jimmy Maxxx: „Ihr alle habt genau wie diese Jungs mir nichts weiter als Respektlosigkeit entgegengebracht. Und damit meine ich nicht euren Hass, mit Hass kann ich leben. Ich bin mein ganzes Leben nur gehasst worden. Nein, es war der Fakt das ihr die Fans und die Jungs Backstage egal wie viel ich gegeben habe mich niemals als einen der ganz großen akzeptiert habt. Das egal ob der Fakt das ich genau so viel Blut, Schweiß und Tränen für die GFCW gegeben habe wie jeder große Star der hier war. Das ich genauso hart gearbeitet habe, wie jeder Main Event Wrestler der in der GFCW aktiv war.“
Sein Gesicht rot vom Blutdruck und seine Augen wässrig von der Aufregung, redet sich der Berliner mal wieder in seine Wut.
Jimmy Maxxx: „Jedesmal hörte ich „Jimmy du nervst...“ „Jimmy du bist ein Arschloch...“ „Jimmy du redest nur Scheiße“ und das gleiche schallt auch heute wieder durch die Reihen der GFCW Wrestler und Fans. Bin ich ein selbstverherrlichendes, arrogantes und überhebliches Arschloch? Ja das bin ich! Aber im Gegensatz zu manch anderen hier stehe ich dazu, das ich zu allem bereit bin und war um meine Aufgabe egal ob als Wrestler oder Person außerhalb des Ringes erfolgreich zu erledigen. Trotzdem werde ich immernoch nur als lächerlicher kleiner Möchtegern angesehen hier in der GFCW. Darum hier mal eine kleine Erinnerung meine Freunde: Dieser kleine Möchtegern ist euer verdammter Boss!!!“
Er schreit mit dem Finger zeigend direkt auf die Rampe symbolisch zu dem ganzen GFCW Roster
Jimmy Maxxx: „Merkt euch das gefälligst, das ich kein dämlicher Wichser bin den ihr einfach so herumschieben könnt. Das ich kein einfacher Gegner oder Wrestler bin zurzeit dem ihr ins Gesicht spucken oder eine Ohrfeige verpassen könnt. Denn wenn ihr das tut, könnt ihr euch eure Papiere schneller abholen als Nightmare beim Sex mit Tammy gebraucht hat!“
Ein kleiner aufgeregter Schmunzler des Berliners.
Jimmy Maxxx: „Seht ihr das?...“
Er deutet auf sein DON´T USE DYNAMITE Shirt Logo
Jimmy Maxxx: „Heute beginnt endgültig die Kampagne DON´T USE DYNAMITE um endgültig meine Position als der Boss und der Mann für und hinter der GFCW. Ich BIN die GFCW! Wisst ihr auch warum?“
Wieder dieses diabolische Lachen
Jimmy Maxxx: „Weil ich die Wahrheit sage und weil ich das richtige tue.... weil ich der beste Mann für den Job und für diese Liga bin. Denn seht ihr, ich habe es euch gesagt was passieren wird. Ich habe euch gesagt, das Dynamite mit seinen lächerlichen Handlungen einen weiteren Top Star vertreiben wird. Das er Zereo Killer in die Arme der PCWA und auf die Suche nach neuen Erfolgen bringen wird. Und ihr alle...“
Er deutet wieder in die Zuschauer.
Jimmy Maxxx: „Habt mich ausgelacht! Habt mich verspottet und geschimpft warum ich denn wieder und wieder die PCWA ins Spiel bringe... Und was ist passiert? Das was ich gesagt habe! Ihr habt alle falsch gelegen und über den falschen Mann geschimpft und am falschen Mann gezweifelt. Genau das was ich vorhin meinte, anstatt einfach mal in dieses Gesicht zu sehen und zu akzeptieren das ich der König der GFCW bin, zweifelt ihr lieber an meinen Fähigkeiten, meinen Worten und meinen Handlungen. Und am Ende steht ihr dann dumm da, weil ihr genau wisst das ich immer Recht habe. Das ich größer bin als Dynamite selbst, der wahre Star der GFCW!“
Dann wieder dieses zufriedene Grinsen in seinem Gesicht.
Jimmy Maxxx: „Und auch heute Abend wird wieder jemand der an mir und meiner Bewegung in eine bessere Zukunft für die GFCW nicht glaubt dumm dastehen. Alex Ricks! Du kannst so viel Rechnen und Wurzeln ziehen wie du willst. Du kannst von mir aus so viel Rechnen bis dir der Schädel platzt, das erspart vorallem meinem guten Freund Michael Payne einiges an unnötiger Arbeit. Aber ich sage dir eins, etwas womit du nicht gerechnet hast ist die Macht die wir beide gemeinsam besitzen. Wir schicken dich zurück in deine Formelsammlung, als schlechtes Beispiel eines Lösungsvorschlags! Du magst vielleicht alle Rechenformeln dieser Welt auswendig kennen, aber wenn mein Evolutionist hier dir mit seiner blanken Faust in die Fresse schlägt, ist das einzige was du zählen wirst deine Zahnlücken!“
Da muss sogar der sonst so kühle Michael Payne kurz schmunzeln bei dem Gedanken
Jimmy Maxxx: „Denn siehst du Alex Ricks, es ist ganz einfach... entweder man ist auf meiner Seite und die der neuen verbesserten GFCW. Oder man steht uns im Weg und wird mit Dynamite in die ewigen Jagdgründe geschickt. Und da du bisher nichts gemacht hast außer zu enttäuschen und mit kryptischen Zahlen um dich zu werfen, wirst auch du heute Abend das Ende der Zahlenskala finden!“
Er will gerade den Ring verlassen, als ihm etwas einfällt.
Jimmy Maxxx: „Ach ja, bevor ich gehe gibt es da noch etwas wichtiges was ich verkünden möchte....“
Dann ertönt das GFCW War Evening Theme und auf der Rampe erscheint nun....
Pete: „SVEN????“
Der ehemalige Kommentator steht auf der Rampe, die er nun herunterläuft. Auf seiner Brust, auf dem Shirt prangert ebenfalls das DON´T USE DYNAMITE Logo und ein breites Grinsen im Gesicht. Er betritt den Ring und umarmt erfreut den Commissioner, was von lauten Buhrufen begleitet wird.
Jimmy Maxxx: „Jeder von euch kennt doch noch Sven nicht wahr? Der Mann, der sich einen sehr großen Fehler geleistet hat als er sich zu weit aus dem Fenster und aus seinem Aufgabenfeld löste.... aber Sven hat seinen Fehler eingesehen und mit mir ein sehr langes Gespräch geführt nach der Attacke von Zereo Killer! Und nun wird er als MEIN Kommentator ab der nächsten Show wieder im GFCW TV zu sehen sein!“
Er grinst diabolisch und blick in Sven´s Gesicht
Jimmy Maxxx: „Sven.... wer ist der Boss hier?“ Sven: „Jimmy Maxxx!“ Jimmy Maxxx: „Wer ist der beste Mann Sven?“ Sven: „Jimmy Maxxx!“ Jimmy Maxxx: „Und wer ist der unangefochtene wichtigste Mann der GFCW Geschichte?“ Sven: „Jimmy Maxxx!“
Ein lautes Lachen von Jimmy und ein Jubel von Sven, während die Fans laute Buhkonzerte geben.
Jimmy Maxxx: „Ihr seht also, die DON´T USE DYNAMITE Bewegung wird immer stärker und größer! Und heute Abend wird sie sogar noch mehr wachsen, lasst euch überraschen!“
Wieder das grinsen während Prey for Me von Korn ertönt und den Abgang der Truppe ankündigt.
Kaum haben sich Jimmy Maxxx und Sven aus dem Ring verabschiedet, wird auch schon wieder zu dem Platz umgeschaltet, wo sich – wie gerade gehört – ab der nächsten Show wieder das altbekannte Kommentatoren-Duo einfinden wird und die Freude über diese Ankündigung ist zumindest dem Herren am Headset merklich anzusehen. Ein wenig enttäuscht scheint dagegen sein weiblicher Part am Pult zu sein, immerhin hat sie sich innerhalb der letzten Ausgaben so langsam in die Kommentatoren-Materie eingearbeitet und es von Mal zu Mal besser gefunden. Viel lamentieren und oder auch freuen ist aktuell aber nicht drin, immerhin muss nun noch das nachgeholt werden, wobei die Zwei soeben vom GFCW-Commissioner unterbrochen wurden. Auf eine lange Einleitung wird dank der besonderen Umstände heute daher verzichtet und schön ertönt die Stimme des „grünen Parts“ deutlich hörbar über die Tonkanäle.
Pete: „Nun denn... nachdem wir gerade eben etwas abrupt unterbrochen wurden, folgt nun also der zweite Versuch. Hallo und herzlich Willkommen, liebe GFCW-Galaxie zu einer weiteren Ausgabe von „GFCW War Evening“ auf dem Weg zu „GFCW Finest Hour 2016“! Knapp einen Monat ist es noch bis zu unserer zweiten Großveranstaltung des Jahres und so langsam aber sicher kristallisieren sich bereits die ersten Ansetzungen für die große Show in München heraus. Heute sind wir aber zunächst einmal in Magdeburg zu Gast, wo wir gemeinsam mit knapp Siebentausend Achthundert Fans die nächste Runde im „Finest Hour“-Turnier erleben werden und uns auch so noch reichlich Spannung erwartet. An meiner Seite ist auch heute wieder unsere bezaubernde Kollegin aus dem Backstagebereich, welche mich hier am Ring unterstützen wird!“ Tammy: „*seufz* Leider, wie soeben gehört zum letzten Mal... schade, es hat gerade angefangen so richtig Spaß zu machen. Na ja... vielleicht kann mich ja die Superstimmung in der Halle ablenken, die sich natürlich genauso wie wir heute wieder auf atemberaubende Action im und am Ring freuen und auch heute ist Card wieder einmal pickepackevoll mit spannenden Auseinandersetzungen! Wie schon erwähnt können wir uns auf die beiden Halbfinalmatches im „Finest Hour“-Turnier freuen, einem bestimmt intensiven 6 Man Tag Team Match, sowie einer Vertragsunterzeichnung und weiteren tollen Kämpfen. Meine Damen und Herren... wir präsentieren euch die heutige Matchcard für die „War Evening“-Show aus Magdeburg!“
Singles Match:
Pete: „Los geht es mit einem Match zweier Akteure, die es leider nicht geschafft haben, die erste Hürde des Turniers zu überspringen. Sowohl Michael Payne, als auch Alex Ricks sind allerdings erst vor Kurzem in die GFCW zurückgekehrt respektive debütiert und so können wir gespannt sein, wohin der Weg für die Zwei in den nächsten Wochen gehen wird. Speziell „The Evolutionist“ Payne hat mit Jimmy Maxxx ja eine machtvolle Person an seiner Seite, der für seinen Bodyguard ja noch eine Herausforderung für „Finest Hour“ an Ettore Boye ausgesprochen hat. Ob diese Aufforderung zu einem „First Blood“-Match vom Afrikaner noch beantwortet wird und wer sich den heutigen Sieg im Eröffnungskampf der Show sichern kann, werden wir bereits in Kürze zusehen bekommen.“
Singles Match:
Tammy: „Wo wir gerade von Boye sprechen... nach seiner im Turnier erlittenen Verletzung hat er im Laufe der letzten Show einen temporären Ersatz für sich gefunden, den man nun wohl öfters an der Seite des Ghanaers beobachten kann. Sein Name... Jhon und dass dieser bereits direkt in Boyes Angelegenheiten involviert ist, zeigte die Auseinandersetzung zwischen dem gebürtigen Niederländer und Rick Murk vor vierzehn Tagen. Heute steht dem Neuling niemand Geringeres als der Puppenspieler gegenüber, welcher ja noch immer große Probleme mit unserem Co-Eigentümer Al Simmons hat. Erst verweigerte „Spawn“ Püppis Teilnahme am „Finest Hour“-Turnier, dann steckte er ihn zu allem Überfluss noch in ein Handicap-Match, was der arme Spieler nicht gewinnen konnte. Schafft er es heute, am neuen Duo Jhon/Boye ein bisschen Frust abzubauen oder wird sich abermals Murk oder vielleicht ja auch Don Sheen in dieses Match einmischen? Spannung ist auf jeden Fall gegeben, wir werden sehen, was letzten Endes eintreten wird.“
Vertragsunterzeichung für das PPV-Titelmatch "Fight Club vs. The Real Deal"
Pete: „Seit Monaten bereits dominieren die Kämpfer vom Fight Club die Tag Team Szene der Liga und auch die letzten Herausforderer vom „New Breed“ konnten Nichts gegen Drake Ackley und Jaspar Randall ausüben. Schlimmer noch, dem Club gelang es im Vorfeld sogar, das eigentlich so beliebte Team aus Ryder McKnight und Kid Daniel zu spalten und Letztgenannten im Vorfeld des Titelmatch auf ihre Seite zu ziehen. Das zurückgekehrte Team aus Frazier Malone und dem Dutch Dragon, auch „The Real Deal“ genannt, kam dem unterlegenen McKnight allerdings zur Hilfe und als Belohnung gab es von Claude „Dynamite“ Booker direkt ein Titelmatch bei „Finest Hour 2016“! Hier und heute findet zwischen den zwei Teams die Vertragsunterzeichnung statt und wenn die Tinte so gerade eben getrocknet ist...“
Six Man Tag Team Match:
Tammy: „...können alle sechs Beteiligten ihre Fäuste im Ring fliegen lassen! Der erweiterte Fight Club mit Ackley, Randall und Daniel müssen sich hierbei dem Real Deal und McKnight gegenüberstellen und bei dieser Konstellation wird so Einiges an Brisanz vorhanden sein. Ryder wird noch immer seine Rache an Daniel haben wollen, während der Drache und Malone selbstverständlich erste Zeichen in Richtung der Champions planen. Welcher der beiden Parteien sich hier durchsetzen wird und ob wir überhaupt ein sauberes Ende erleben werden, werden wir im insgesamt dritten Match es des Abend bewundern dürfen.“
Finest Hour Tournament 2016
Pete: „Es folgen dann die zwei Halbfinalmatches im diesjährigen „Finest Hour“-Turnier, wo es schlussendlich noch vier verbliebene Teilnehmer gibt. Den Anfang machen im ersten Match Jason Crutch und der griechische Modellathlet Zeus! Crutch hat sich in der letzten Show zunächst als letzter Teilnehmer im Turnier entpuppt und konnte sich wenig später auch gegen Cashew und Alex Ricks durchsetzen. Der Grieche Zeus hingegen ist gemeinsam mit seinem Manager Aristides erst vor Kurzem in der Liga debütiert, hat seitdem aber einen wahren Pfad der Zerstörung hinter sich gebracht. Weder Michael Payne, noch Sid konnten ihn bis jetzt aufhalten und ein Finaleinzug des beeindruckenden Neulings, ist durchaus möglich. Der Anführer der „Crutch-O-Mania“ hat aber natürlich etwas dagegen und so wird es hier auf einen knallharten und spannenden Kampf hinauslaufen. Wer wird sich als Erste das Ticket fürs Finale und damit auch ein Titelmatch um die GFCW Heavyweight Championship sichern?“
Finest Hour Tournament 2016
Tammy: „Die Losfee hat es bei der Auslosung gut mit uns gemeint, denn dieses Match im zweiten Halbfinale ist absolut PPV-würdig und stellt wohl fast den ganzen Abend in den Schatten. Der GFCW Heavyweight Champion, das selbsternannten „Gesicht der GFCW“ Zereo Killer muss seinen Titel gegen den GFCW Rekord-Heavyweight Champion Lex Streetman verteidigen! Seit einigen Wochen schwellt bereits die Anspannung zwischen den beiden Los Angelinos wegen Zereos neuer Einstellung und dass auch Streetman seit seiner Rückkehr ein Auge auf das große Gold geworfen ist, dürfte Jedem klar sein. Es ist ein Match zweier absoluter Topathleten und zwei der erfolgreichsten GFCW-Akteure der letzten Jahre! Zusätzlich Prise hat in der letzten Show noch GFCW-Commissioner Jimmy Maxxx hineingebracht, der dieses Match kurzerhand zu einem Submission Match geändert hat! Gelingt es Mike MacKenzie erneut nach der ersten Runde, seinen Titel zu verteidigen und bricht er etwa auch heute seinem Gegner die Arme? Oder wird sich Streetman zum zweiten Mal den Titel sichern und das „Battle of L.A“ für sich entscheiden? Wir sind bis zum Zerreißen gespannt und freuen uns einfach nur auf dieses Match!“ Pete: „Wohl wahr, das könnte ein wahrer Klassiker in diesem Jahr werden! Neben den Matches gibt es natürlich auch noch weitere Action neben dem Ring. Wir blicken weiter auf Jimmy Maxxx und seinem Feldzug gegen Claude „Dynamite „Booker“, warten auf einen möglichen Auftritt von Sids neuer In-Ring Begleitung Jenny und freuen uns auch noch auf potentielle Auftritte von Rick Murk und dem „Rich Guy“ Don Sheen! Viel Spaß also mit der heutigen „War Evening“-Ausgabe aus Magdeburg wünschen euch Pete...“ Tammy „... und Tammy! *seufz* Dies wird mir fehlen...“
It’s always sunny in… California!!!
Nicht nur in Philadelphia scheint immer die Sonne, wie wir gerade lernen! Schönstes Wetter in L.A. und ein Mann ist im Bilde, der soeben in seine Heimatstadt zurückkehrt. Er sieht sehr glücklich aus endlich wieder den Weg zur amerikanischen Westküste gefunden zu haben. Obwohl man ihn die anstrengenden Reisestrapazen, die er seit kurzem auf sich nimmt, weil er zwischen GFCW und PCWA hin- und her pendelt, ansieht, ziehen sich seine Lippen in die Horizontale.
Wenn man den GFCW Doppelchampion ansieht könnte man durchaus meinen, dass er sich im Urlaub befindet: Ein hellrosanes Hawaiihemd, eine Dreivierteljeans und dazu passende Sandalen. Der Bart im Gesicht wird auch immer voller, die lässige Sonnenbrille von Ray Ban darf natürlich auch nicht fehlen!
Zereo Killer: „Good to be back in L.A.!“
Er atmet tief durch, blickt durch die Straßen und der Lärm des kalifornischen Frühverkehrs kann ihn auch nicht aus seiner persönlichen Idylle wecken. Er ist so aufgewachsen und kennt es eigentlich nicht anders. Leicht grinsend schüttelt er den Kopf.
Zereo Killer: „Ganz anders als in Deutschland… einfach größer…“
In diesen Worten merkt man ihn tatsächlich an, dass er ziemliches Heimweh hatte. Doch was treibt ihn in seine Heimatstadt? Gerade zu solch stressigen Zeiten würde man doch denken, dass er mit seiner Zweigleisigkeit genug Stress um die Ohren hat. Wenn man nur bedenkt, dass Zereo Killer am 6. Mai noch in Deutschland für eine Show der GFCW angetreten ist, dann nur zwei Tage später in Dalm1s Heimatstadt sein Debütmatch in der PCWA feierte, und nun weitere vier Tage später wechselt er sogar den Kontinent? Es muss doch einen wichtigen Grund geben, dass es Mike MacKenzie grade jetzt nach Amerika zieht.
Er geht gut gelaunt weiter in die Stadt rein, viele Menschen kennen den Profiwrestler, vor allem weil er mit der WWCA vor vielen, vielen Jahren sehr erfolgreich durch die Staaten tourte und er auch eine Zeit lang das Aushängeschild dieser Liga damals war. Egal wie er sich verhält in der GFCW, egal ob er nun der Fanliebling oder der Buhmann ist, in seiner Heimatstadt wird er weiterhin geliebt und verehrt. Viele Autogramme verteilt der ehemalige Mann der 1.000 Gesichtsbemalungen und lässt sogar einige Fotos mit sich machen. Plötzlich unterbricht er das spontane Fotoshooting und fragt seine Fans.
Zereo Killer: „Ey Leute, eine Frage… wisst ihr, wo sich die „Champions–Sportsbar“ befindet?“
Ein kleiner Junge drängt sich durch die Menge und lässt sich von Nichts und Niemanden aufhalten, denn er will unbedingt sein Idol umarmen! Grade so schafft er es seine Arme um den GFCW Superstar zu legen und das zaubert Mr. #ISGI – denn das wird er in Kalifornien trotz allem noch sein – ein Lächeln auf seine Lippen. Kommen Erinnerungen an frühere Zeiten hoch? Es war doch schön, so geliebt zu sein… oder?!
Kleiner Junge: „Diese Bar ist gleich um die Ecke!“
Abermals muss der lockere Zereo Killer lachen und ein leichtes Stirnrunzeln folgt… Er muss dem Kleinen folgende Frage stellen.
Zereo Killer: „Kleiner Mann, woher weißt du, wo sich diese Bar befindet?“
Die Blicke treffen sich und… bevor der Junge antworten kann, fragt Double M noch was.
Zereo Killer: „Wie ist dein Name, Kleiner?!“
Nun ist es Derjenige, der zu Grinsen beginnt.
Kleiner Junge: „Mein Name ist Mike, genau wie deiner!“
Euphorisch und vehement nickt der kleine Mike mit dem Kopf und Zereo Killer freut sich das zu hören.
Kleiner Mike: „Mein Papa sagt zu mir immer, dass ich gezeugt wurde, als du deinen WWCA World Heavyweight Title gewonnen hast und er mich aufgrund dessen Mike nannte! Ich hörte meinen Papa zu meiner Mama sogar sagen, dass wenn sie eine Tochter bekommen hätten, sie ebenfalls Mike heißen würde! Ich finde das ziemlich verrückt!“
Und ob! Das ist verrückt! Aber das ist Amerika! Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Vorsichtig streichelt der große Mike dem Kleinen über den Kopf.
Zereo Killer: „Dein Papa ist aber ein ganz Verrückter, huh?“
Lediglich ein schüchternes Nicken kommt bei dieser Frage raus, aber MacKenzie muss trotzdem noch wissen, weshalb der Junge sich mit Bars in Los Angeles auskennt.
Zereo Killer: „Mike… warum weißt du, was das für eine Bar ist?“
Abermals treffen sich die Blicke und wild entschlossen antwortet das junge Bürschchen und lässt sich dieses Mal nicht unterbrechen.
Kleiner Mike: „Das ist doch ganz einfach. In dieser Bar wurden damals immer die WWCA und WFWL im TV übertragen… und nun ist es eine der wenigen Bars, die die GFCW zeigen! Ja, auch hier in L.A. kennen wir die GFCW! Und Los Angeles ist stolz drauf zwei Wrestler aus dieser Stadt in der GFCW zu haben!“
Tja, das macht Sinn, dass auch die Kinder diese Bar kennen. Der GFCW Wrestler des Jahres 2014 und 2015 duckt sich zum kleinen Mike und bedankt sich mit einer innigen Umarmung. Viele Fotos werden davon gemacht. Nach einer gefühlten Ewigkeit ist dieser schöne Moment beendet und ZK verabschiedet sich von der Menschenmenge und versucht einigermaßen normal weitergehen zu können…
Kleiner Mike: „Ähäm…“
Ein äußerst gekünsteltes Räuspern des kleinen Jungen, das Zereo Killer dazu verleitet nochmal stehen zu bleiben und sich umzudrehen…
Zereo Killer: „… Ja?“
Der Zwölfjährige – ja, wir können wissen, dass dieser Junge 12 ist, denn Zereo Killers erster WWCA World Heavyweight Title Gewinn war 2004 – nimmt all seinen Mut zusammen und baut sich vor seinem Idol auf…
Kleiner Mike: „Du bist mein Held, weißt du das? Du bist für viele Kinder ein Held…“
Er traut sich fast nicht weiter zu sprechen. Double M kommt auf ihn zu und sogar ein Blinder könnte erkennen, dass der kleine Frechdachs etwas auf dem Herzen hat.
Zereo Killer: „Was ist los?“
Eine Träne bahnt sich den Weg über die Wange…
Kleiner Mike: „Doch du hast dich verändert… Bitte, bitte werde wieder so, dass dich alle lieben können.“
ZK schließt die Augen, weiß nicht was er sagen soll. Die Euphorie, die Freude über das Hiersein in seiner Heimatstadt wird von einem kleinen Jungen getrübt… und das obwohl er ihn nur das Herz ausschüttet… Das kann doch auch an dem veränderten, laut eigenen Aussagen verbesserten Zereo Killer, auch nicht spurlos vorbeigehen, oder?
Ein letztes Mal nimmt er den kleinen Mike in den Arm.
Zereo Killer: „Dinge im Leben laufen nun mal nicht immer so wie man es sich wünscht… verstehst du? Egal was du von mir in Zukunft sehen wirst… denk immer daran, dass du für mich etwas Besonderes bist!“
Er drückt ihn ein Küsschen auf die Stirn und mit diesen Trost spendenden Worten verlässt er endgültig den Ort des Geschehens…
FADE OUT!
Und nach wenigen Augenblicken erfolgt bereits wieder ein „FADE IN“, dieses Mal allerdings an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit. Eine typisch amerikanische Sportsbar ist nun in unserem Fokus zu sehen, welche auch jetzt schon, zur frühen Nachmittagsstunde, durchaus gut gefüllt ist. Auf den Monitoren im gesamten Laden laufen Live- oder aufgezeichnete Sendungen von Basketball, Eishockey und Co und zum sportlichen Treiben auf der Mattscheibe gesellt sich zusätzlich die rege Geselligkeit der unzähligen Gäste an den Sportbänken und „normalen“ Restauranttische dazu. Lautes Gerede und Lachen drängt genauso durch die Atmosphäre, wie das Zusammenstoßen der Bier-Pitchers oder aber das genussvolle Schmatzen beim Essen eines saftigen Steaks.
Die Stimmung ist also bereits jetzt – ähnlich wie zu Beginn einer jeden GFCW-Show! - richtig gut und wird sich im Laufe des Abends wohl noch steigern. Gut für Diejenigen wiederum, die es etwas ruhiger angehen lassen wollen und dabei einen Platz an der etwas abgelegenen Theke ergattern konnten. Hier geht es nämlich deutlich ruhiger vonstatten, als im eigentlichen Zentrum des Geschehens und hier kann man doch tatsächlich ein Gespräch mit normaler Lautstärke führen... vorausgesagt man führt überhaupt eine Konversation und tippt nicht auf seinem Smartphone eine Nachricht an Wenauchimmer, so wie es unsere momentane Hauptakteurin tut.
„Hallo Süße, freue ich mich schon auf heute Abend! :) Bin gerade noch auf einem Treffen mit einem Bekannten, aber 20:00 Uhr sollte ich auf jeden Fall schaffen! Wir Beide heute Abend im „kurzen Schwarzen“ klingt supiiii, das wird ein Megaspaß! Hole dich dann um Acht ab, bring ganz viel gute Laune mit!!! #Frauenpower :-* :-*“
Breanna Ouths: „Der hat Nerven... hoffentlich hat er eine gute Entschuldigung parat, wenn er gleich hier auftaucht.“
Die Betonung könnte fast schon auf dem „wenn“ liegen, denn typisch ist solch eine Verspätung für die betroffenen Person eigentlich nicht. Hier und jetzt lässt er die schlanke und attraktive Blondine jedoch ziemlich alleine auf dem Barhocker sitzen und ungeduldig wippt die Mitarbeiterin des „L.A. Gyms“ immer wieder mit ihrem übergeschlagenem Oberschenkel in der Luft umher. Ihre grazilen Beine sind hierbei trotz der hellblauen Jeans noch sehr gut und definiert zu erkennen und auch das weiße enganliegende Damenhemd versteckt die guten Rundungen in dieser Situation nur unweigerlich. Mag vielleicht auch dran liegen, dass die obersten Knöpfe der Bluse offen sind und deswegen einen durchaus interessanten Träumerblick in die Mitte andeuten... Miss Ouths zeigt nun mal gerne, was sie hat und ist sich in mancherlei Situation auch bewusst, wie man diese Reize zur eigenen Belustigung und Verschämtheit der Herrenwelt einsetzen kann.
Zu Späßen oder Ähnlichem ist die Texanerin gerade aber nicht aufgelegt, immerhin könnte sie ihre aktuelle Zeit besser vor dem Spiegel – Stichwort „Aufbrezeln“ für die Ladies Night – oder auch dem Gym – Stichwort Erledigung von Papierkram für die Institution – nutzen, als hier nutzlos auf Mr. X zu warten. Ungeduldig und immer wieder mit dem Blick in Richtung Eingangsbereich der Bar schweifend nippt sie kurz an ihrem cocktailähnlichen Getränk und scheint für sich schon fast einen Entschluss gefasst zu haben. Erneut fallen ihre Augen auf die aktuelle Uhrzeit... jetzt sind es schon achtzehn Minuten. Man man man man man!
Breanna Ouths: „Wenn er nicht in den kommenden fünf Minuten auftaucht, dann kann er sich das Treffen in die kurz geschorenen Haare schmieren! Wozu fragt man den Tage vorher nach einer Verabredung, wenn er am Ende dann doch nicht auftau.... na endlich! Naja, besser spät, als nie!“
Frei nach dem Motto „Besser spät als nie!“ erblicken die rehbraunen betörenden Augen der Blondine endlich die gesuchte Person außerhalb des Lokals, wie er auf der anderen Straßenseite flucks in Richtung Bar stiefelt. Da ist er endlich, der Mann auf den sie jetzt so lange gewartet hat... und dieser Mann ist nicht etwa Lex Streetman! Oh nein, die langjährige Wegbegleiterin des GFCW Rekord Heavyweight Champions trifft sich offensichtlich stattdessen mit einer anderen Person, die wahrscheinlich mit LS zusammen aktuell die Fahne dieser Stadt im Wrestling-Business mit Würde hochhält oder es zumindest bis vor Kurzem getan hat. Unglaublich aber wahr... die ehemalige Begleitung des Los Angelinos trifft sich doch tatsächlich mit dem anderen Mann aus Los Angeles und aktuellen Doppelchampion der GFCW... Mike MacKenzie!!!
Zereo Killer: „Oh Mann…“
Er zwingt sich zu einem Lächeln und blickt auf die andere Straßenseite direkt ins Lokal. Er winkt schon der hübschen Mrs. Ouths zu und er sieht ihren verärgerten Blick… MacKenzie weiß selbst, dass er zu spät ist… Schnell rennt er über die Straße und findet den Weg in die besagte Bar.
Sofort springen einige Gäste auf, auch der Kellner, der Barkeeper, alle kommen angerannt und wollen ein Stückchen von Zereo Killer haben.
Zereo Killer: „Leute… später, okay? Ich habe eine hübsche Dame schon lange genug warten lassen!“
Abermals zwängt er sich durch die Menschenmenge und genau dahinter sitzt sie… Eine Schönheit wie es im Buche steht… Breanna Ouhts! Mit einem fragenden Blick deutet er an, ob er sich setzen darf… sie nickt.
Zereo Killer: „Danke.“
Die Blicke kreuzen sich. Kein Händeschütteln, Geschweige denn eine Umarmung…
Zereo Killer: „Und sorry fürs Zuspätkommen!“
Kennt ihr diesen angesäuerten Blick bei Frauen, der bei Männern in der Regel Unbehagen auslöst und man selbst nicht so genau weiß, wie sie nun reagiert? MacKenzie ist zurzeit genau solch einem Blick ausgesetzt... fast schon ein wenig beleidigt blickt die Dame nun zu ihrer kleinen Handtasche herunter und kramt – wahrscheinlich eher alibimäßig, um den Blick vom Killer nehmen zu können – nebenher in dieser herum.
Breanna Ouths: „Schön, dass du überhaupt noch gekommen bist... habe ich fast nicht mehr mit gerechnet. Ich hab eigentlich gedacht, dass du das Stadtleben von „Southland“ besser kennst als ich, daher wundert mich deine Verspätung doch sehr. Sieht einer pflichtbewussten Person wie dir eigentlich nicht ähnlich.“
„Southland“... einer der vielen Spitznamen, die diese Stadt im Laufe der Zeit bekommen hat. Als Randnotiz der Situation soweit ganz okay, doch noch immer zeigt sich Ouths „not amused“ über Zereos Zeitmanagment.
Breanna Ouths: „Was hat dich genau aufgehalten? Versteht mich nicht falsch, normalerweise würde ich nicht so direkt fragen und es macht mir Nichts aus, mal ein bisschen länger auf Jemanden zu warten. Aber du weißt genau, dass wir hier nicht zum Kaffeekränzchen hergekommen sind, sondern ich mit dir über eine ernste Sache sprechen wollte...“
Das dachte sich auch Zereo Killer, als er vor einigen Tagen einen Anruf von Breanna Ouhts erhalten hatte! Der Meister des Slacklinens entschuldigt sich abermals und erklärt sich.
Zereo Killer: „Glaube mir, Breanna… ich war eigentlich rechtzeitig in L.A…. Aber du musst dir vorstellen, dass ich ne Zeit lang nicht mehr hier war. Ich bin eine Person des öffentlichen Lebens und somit kann ich nicht einfach so durch die Stadt marschieren und Keiner erkennt mich. Es war durchaus schwer mich durch die Menschen zu kämpfen um rechtzeitig anzukommen… und außerdem wusste ich nicht, wo sich diese Bar befindet…“
Während sich die Beiden an der Bar mitten in ihre Konversation zu vertiefen scheinen, wird das TV-Programm und damit auch die Sportart auf einigen der Fernsehschirme derweil gewechselt. Wie der Zufall es so will – und der kleine Mike es bereits zu Beginn der Szene angesprochen hat – flackern nun sogar auch Szenen aus der letzten GFCW-Show aus Potsdam über die Mattscheibe. Sofort wird Ouths beim Hören der aktuell gezeigten Szenen hellhörig und scheint den anfänglichen Ärger über Zereo schon fast zur Seite zu schieben.
Breanna Ouths: „Wie auch immer... schau dir nun lieber diese Momente aus der letzten Show an. Die dürften dir mit Sicherheit bekannt vorkommen.“
Mit einer beiläufigen Handbewegung deutet sie auf den Bildschirm an der Wand und ja, in der Tat... MacKenzie kommen diese Szenen mehr als bekannt und vertraulich vor. Ist auch kein Wunder, immerhin wird gerade seine letztwöchige Konfrontation mit Streetman zu Beginn der Show gezeigt. Die Szene, wo der Champion Fersengeld zahlte und Lex stattdessen einen Mülleimer – anstatt des anderen Los Angelinos? - verbeulte.
Breanna Ouths: „Weißt du noch, was deine letzten Worte in Richtung Lex waren, bevor du wegranntest? Du meintest, ich könnte für dich „nicht die Erste, aber definitiv die Nächste“ sein. Genau wegen diesen Aussagen habe ich dich hier her gebeten, denn ich möchte von dir hier und jetzt wissen, was das sollte? Was um alles in der Welt meinst du damit und warum willst du mich in eure Angelegenheit mit reinziehen? Und versuch mich nicht zu verschaukeln, sondern sag mir die Wahrheit!“
Nun befindet sich der Doppelchampion in einer wahrlichen Bredouille! Kein gestandener Wrestler bringt Mr. #ISGI zum Schwitzen, nein, eine kleine, zierliche Schönheit will die Wahrheit wissen und Zereo Killer soll nun endlich damit rausrücken!
Zereo Killer: „Um ehrlich zu sein… ich kann mich nur bei dir entschuldigen.“
Fast schon reumütig will sich der Kopf MacKenzies nach unten senken, doch Ouths fährt mit einer schnippischen Fingerbewegung dazwischen!
Breanna Ouths: „Erzähl mir jetzt nicht, dass dies im Eifer des Gefechts passiert ist! Du hast schon mehrfach von Anderen den Tipp bekommen, vorher zu denken und danach zu reden. Das solltest selbst du Hitzkopf irgendwann einmal gefälligst begreifen.“ Zereo Killer: „Moment mal… lass mich doch bitte erklären, okay?“
Die Blicke treffen sich und auch Mike will nun ernst machen. Wenn sie schon Antworten will, wird auch sie lernen müssen, ihr Gegenüber aussprechen zu lassen.
Zereo Killer: „Auch wenn ich deinen Namen in den Mund nahm… so hat das nichts mit dir zu tun… Ganz ehrlich? Ich wollte lediglich Lex ein wenig aus der Reserve locken… ihn ein bisschen ärgern und ein paar Kopfspielchen spielen… Ich wollte mich eigentlich nicht respektlos dir gegenüber verhalten, glaube mir…auch wenn ich mich in den Augen Vieler sehr verändert habe… diese Entschuldigung meine ich todernst und ich würde dich niemals, in keinster Weise anfassen, okay?“
Lange und innig blickt Zereo Killer Breanna Ouhts in die Augen ohne mit der Wimper zu zucken. Das kann man ihn durchaus abkaufen…
Und augenscheinlich nimmt sie dem Los Angelino zumindest einen Großteil seiner Erklärung auch ab. Ein wenig unruhig und nachdenklich rutscht sie zwar noch auf ihrem Barhocker hin und her, doch der unverständliche Blick und die angespannte Haltung verschwinden nach und nach aus ihrem Verhaltensbild.
Breanna Ouths: „Das... klang soweit durchaus glaubwürdig. Ich glaube dir und hoffe, dass es in Zukunft auch so bleibt.“
Zereo will bereits zu einem zufriedenen Nicken ansetzen, doch da kommt ihr die Blondine zuvor. Wieder hebt sie nämlich fast schon mahnend ihren Zeigefinger in Richtung des Champions und blickt ihm mit einer Prise Restskepsis in die Augen.
Breana Ouths: „Aber ich kann solche Kopfspielchen überhaupt nicht gut heißen... schon gar nicht, wenn dritte unschuldige Personen mit hineingezogen werden. Das haben weder du, noch Lex nötig, denn ihr Beide seid definitiv zwei der besten Athleten, die ich bisher gesehen habe.“
Und dass sie durchaus ein wenig Ahnung vom Wrestling hat, dürfte ihre Mitarbeit im „L.A. Gym“ zum Teil zeigen. Im Laufe der Jahre sah sie viele Schüler und viele Gasttrainer, auch die GFCW verfolgt sie bereits seit Lexs Debüt 2010. Und mit dieser Aussage könnte sie durchaus die Meinung vieler weiterer Fans getroffen haben... Streetman und Zereo sind definitiv Ausnahmeathleten, die ihrem Sport nachhaltig einen Stempel aufgedrückt haben.
Breanna Ouths: „Was dein Match gegen Lex in Magdeburg angeht...“
Nun hört auch MacKenzie wirklich GANZ genau zu, denn sämtliche Äußerungen zu seinem anstehenden Halbfinalmatch im „Battle of L.A.“ saugt auch er natürlich auf, wie ein Schwamm das Wasser anzieht. Die Stimme Ouths klingt nunmehr in keinster Weise wütend oder erzürnt, sondern viel mehr nachdenklich und fast schon... tja, ein wenig besorgt sogar!
Breanna Ouths: „Es ist einfach nur schade, dass sich im Vorfeld solche dunklen Schatten über dieses Riesenmatch gelegt haben und du weißt ganz genau, wer dafür verantwortlich ist. Du selbst hast diese Vorzeichen hervorgerufen... durch dein neues Erscheinen sind Wolken aufgezogen, die das sonst so sonnige Gemüt, unter dem das Match stehen könnte, beeinträchtigen und vielleicht sogar das Ganze in einen ganz anderen Kampf verwandeln können.“
Zum ersten Mal in diesem Gespräch sucht Ouths nun ihrerseits den Blickkontakt zu MacKenzie und ihre Augen spiegeln deutlich eine Art von Sorge und Furcht wieder, die wohl auch in Teilen der GFCW-Galaxie vorhanden ist.
Breanna Ouths: „Euer Match... das große Submission Match im Halbfinale des „Finest Hour“-Turniers... es könnte solch ein schönes und faires Match werden, ohne dass böses Blut fließen muss. Ihr zwei könnt den Ring und die Halle auch so zum Beben bringen, ohne jegliche Art von Wut und Hass. Ich will kein böses Blut zwischen euch sehen, nicht zwischen den beiden Los Angelinos! Du musst dies verhindern, Mike, ihr könnt alles bis nächsten Freitag noch wieder ins Lot bringen.“
Mike überlegt relativ lange, was er der schönen Frau darauf antworten soll… Er beugt sich vor und hält mit seinen Händen die ihren fest… Wie paralysiert kann sie just in diesem Augenblick nichts dagegen tun.
Zereo Killer: „Bre… ich darf dich doch Bre nennen, oder?“
Sie nickt… etwas Anderes scheint im Augenblick nicht möglich zu sein.
Zereo Killer: „Ich respektiere Lex Streetman und ich verspreche dir, dass kein böses Blut fließen wird. Wir werden im Ring ohne unfaire Mittel ausmachen, wer an diesem Abend der Bessere sein wird!“
Er hält kurz inne, sucht den Blickkontakt… Seine Augen wandern zu den Händen herab… Immer noch hält er ihre Hände fest… sie könnte sie rausziehen, doch in diesem Moment lauscht sie nur seinen Worten.
Zereo Killer: „Ich bin ein Mann der zu seinem Wort steht! Bei der Anniversary Show sagte ich, dass ich alles tun werde was nötig ist um Doppelchampion zu werden… Und ich habe alles getan! Ich habe nicht gelogen! Vielleicht hab ich die GFCW Galaxy geschockt, doch ich habe Niemanden angelogen, denn ich bin kein Lügner… Und somit lüge ich auch dich nicht an… Bre… ich werde mein Bestes geben, damit ich Lex Streetman zur Aufgabe zwingen kann… aber ich werde keine unfairen Mittel verwenden! Mir zuliebe, dir zuliebe, der GFCW zuliebe!“
Skepsis macht sich im Blick Breannas breit und nun ist sie dazu in der Lage ihre eigenen Hände zu befreien… Sie will sofort Kontra geben, doch Mike lässt sie nicht, denn er hat noch was zu sagen.
Zereo Killer: „ Ich will mit fairen Mitteln gewinnen, da ich wissen will, ob ich ihn nochmals besiegen kann! Ich will es einfach wissen, verstehst du! Ich schwöre dir, dass ich nichts Unerlaubtes machen werde! Ich werde hart an die Sache rangehen, ja… aber alles im Bereich des Erlaubten!“
Die Worte des Titelträgers dringen nachhaltig in die Ohren der zierlichen Schönheit ein und zunächst kann sie sich zu keiner Antworten durchringen. Zu sehr schwirren ihr die unterschiedlichsten Gedanken und Überlegungen im Kopf umher, zu viel muss sie erst einmal über das Gesagte nachdenken.
Kann sie Zereo Killer glauben? Sagt er tatsächlich die Wahrheit oder versucht er sie hier nur um den Finger zu wickeln? Geht es auch dem „neuen Zereo Killer“ nur um ein ehrliches und faires Kräftemessen?
Eine gefühlte Ewigkeit blickt Zereo Killer bereits auf Ouths und wartet in Seelenruhe auf eine Antwort von ihr. Noch immer kreisen ihre Pupillen nachdenklich von links nach rechts, doch immer mehr und mehr scheint sie eine Entscheidung getroffen zu haben. Mit immer noch leichtem Zweifel erwidert sie nun seinen Blick, doch das Nicken ist letzten Endes überzeugter und bestimmter Natur.
Breanna Ouths: „Ich glaube dir, Mike. Wenn es so sein wird, wie du es mir gerade gesagt hast, dann werde ich deinen Worten Glauben schenken. Ich hoffe, dass dieses Vertrauen halten wird und ich keine Enttäuschung erleben muss... ansonsten weiß ich nicht, ob ich dir überhaupt jemals wieder glauben kann.“
Für einen kurzen Moment blicken sich die beiden Gesprächspartner nochmals tief in die Augen und MacKenzie lässt ihre Aussagen einfach so im Raum stehen. Im Anschluss greift sich Breanna ihre Handtasche und zieht bereits ihren Stuhl zurück, während sie nochmals ihre Stimme in Richtung MMK erhebt.
Breanna Ouths: „Ich danke dir vielmals für dieses Gespräch, das war sehr lieb... aber ich muss nun los und hoffe, dass du und Lex in eurem Match genau das abrufen könnt, was du gerade beschrieben hast. Ansonsten würde es mir vor der Zukunft grauen...“ Zereo Killer: „Jetzt schon? Sehr schade…“
Double M ruft den Kellner zu sich. Sein Blick wandert zu Bre.
Zereo Killer: „Ich zahle, das ist schon okay…“
Durchaus überrascht blickt Ouths ihrerseits hinüber zum charmanten Gentleman, welcher bereits sein Portmonee zückt und ihr mit einer weiteren Geste zu verstehen gibt, dass dies doch eine Selbstverständlichkeit sei.
Breanna Ouths: „Das ist doch nicht nötig... aber danke! Viel Erfolg für dein Match gegen Lex und halte bitte dein Wort.“
Fast schon ein Anflug einen kleines Lächelns ist in ihrem Engelsgesicht zu erkennen, als sich Breanna von MacKenzie und auch ihrem Gesprächsort entfernt. Sehr weit kommt die Dame dann allerdings doch nicht, denn keine drei Schritte später wird sie von einer anderen (Männer-)Stimme unterbrochen, woraufhin sie ihren Gang in Richtung Ausgang unterbricht.
Barkeeper: „Mrs. Ouths!“
Verwundert dreht sich die besagte Dame um und schaut dem Barkeeper direkt in die Augen.
Barkeeper: „Ich hätte eine Bitte… Diese Gelegenheit bietet sich wohl nur einmal im Leben, deswegen pack ich sie beim Schopf und frage…“
Immer noch weiß sie nicht, was der Barkeeper von ihr will… Im Hintergrund erkennt man Zereo Killer, wie er bereits die Getränke gezahlt und einige Autogramme verteilt hat.
Barkeeper: „Würden Sie und Zereo Killer mit mir gemeinsam ein Foto machen?“
Sofort blickt sie – fast schon ein wenig erschrocken – zu MacKenzie, welcher im Hintergrund ebenfalls die Bitte des Barmanns mitbekommen hat. Wieder hadert sie ein wenig mit sich, denn obwohl dies eine nette und höfliche Frage darstellt, scheinen doch einige Zweifel an dieser Idee da zu sein.
Breanna Ouths: „Ich weiß nicht so recht... wissen Sie, ich glaube nicht, dass Lex diese Idee gefallen würde. Wenn er mitbekommt, dass ich mit seinem momentanen Hauptrivalen ein gemeinsamen Foto mache, dann...“
Doch schon steht der GFCW-Doppelchampion neben ihr und hat bereits sanft seinen Arm um ihre Schulter gelegt. Mit einem kleinen Augenzwinkern in ihre Richtung lädt er die Aufmerksamkeit direkt auf sich und hat sozusagen die Entscheidung bereits für Beide getroffen.
Zereo Killer: „Komm schon Bre! Ein Foto tut Niemanden weh, und es ist eine tolle Erinnerung für ihn!!“
Er grinst bereits über beide Ohren und wartet gar nicht auf eine Antwort von Mrs. Ouths. Der Barkeeper verlässt seinen Arbeitsplatz und stellt sich zwischen die Beiden und ein weiterer Mitarbeiter macht ein schönes Foto des Trios…
Artig bedankt sich der Barkeeper und nun kommt es sogar so, dass Breanna Ouths und Zereo Killer gleichzeitig die Bar verlassen. Draußen sehen sich die Beiden direkt wieder mit dem typischen Allstagstress und Verkehrschaos der amerikanischen Großstadt konfrontiert und der Bürgersteig ist gesäumt von unzähligen an Menschen.
Entsprechend nah aneinander stehen sie sich gegenüber, als sie sich verabschieden. MacKenzie steuert direkt das Gesicht der Dame an und plant ein typisches „Bussi links, Bussi rechts“ zum Abschied, doch dies wird der blonden Schönheit dann wohl doch etwas zu viel. Mit schon fast einer entschuldigenden Geste lehnt sie die Küsschen ab, doch schnell zeigt Zereo dafür sein Verständnis. So bleibt es letzten Endes bei einem finalen Augenkontakt, ehe sich die Wege der Beiden in genau der entgegengesetzten Richtung trennen. Schon bald verschwinden sowohl Ouths, als auch Zereo in der Masse der Menschen, weswegen diese Riesenszene schlussendlich auch zu einem Ende kommt. Bleibt nur noch abzuwarten, wie womöglich ein Lex Streetman reagiert, wenn er von diesem Treffen Wind bekommen würde... wäre da nicht etwa doch wieder böses Blut vorprogrammiert?
Ruhig schlendert der Mann der Puppen durch die Gänge der Arena. Ein Fuß vor den anderen setzt er langsam seinen Weg fort. Die Schultern breit, die Augen konzentriert. Sein faltiges Gesicht ist von Müdigkeit gezeichnet. Doch sein Blick ist wach. Seine gelben Zähne werden schmatzend entblößt und von der dicken klebrigen Zunge umspielt. Blut läuft ihm aus dem Mundwinkel. Doch stört ihn dass? Nein. Er bleibt ruhig, denn er ist die Ruhe. Nichts und niemand kann ihm etwas anhaben. Sie können es versuchen, doch sie können ihn nicht niederringen. Die zu brechende Kraft liegt nicht in seinen Muskeln oder seinem Geiste. Die zu brechende Kraft liegt in seine Herzen. In dem was er sich selbst erbaut und was ihn selbst zu dem gemacht hat was er wollte. Was er ist.
Da stellt sich ihm ein tollkühner Interviewer in den Weg. Besser bekannt als Mac Müll.
Müll: „Guten Abend Herr Puppenspieler. Auf ein Wort bitte....“
Der Puppenspieler hält an. Er blickt sich langsam um dann treffen seine Blicke auf die GFCW Legende.
Gelangweielt bläst er Luft aus seinen Wangen, während er zu Müll hinunter blickt und monoton auf seine Frage antwortet.
„Was möchtest du?“
Dass sieht Müll als Einverständniserklärung des Puppenspielers und so beginnt er auch gleich mit seinem Interview.
Müll: „Sie machen gerade ja eine sehr schwere Zeit durch. Ihre Freundin hat sich umgebracht. Ihre äh.... „Sammlung“ wurde zerstört. Herr Simmons hat sie beim GFCW Turnier nicht berücksichtigt und nun mussten Sie letzte Woche auch noch ein Handicapmatch gegen Kid Daniel und Savior bestreiten, welches sie verloren. Wie denken Sie darüber?“
Der Puppenspieler leckt sich die Lippen. Aus seiner großen Nase holt er noch einmal tief Luft während er sich neu positioniert. Diese Fragen scheinen ihn zu nerven als wohl möglich zu verunsichern, doch er ist vorbereitet und dieser Medienvertreter soll seine Antwort erhalten.
Selbstgefällig legt er den Kopf schief und zieht die Augenbrauen hoch.
„Was glaubst du denn wie sich so etwas anfühlt? Aber glaub nicht ich könnte damit nicht umgehen.“
Er lächelt amüsiert. Putzig dieser Mac Müll.
„Ich bin der Puppenspieler. Etwas so abnormales wie ich muss ja gehasst werden nicht wahr? Töte meine Freundin. Verbrenne mein Eigentum, entziehe mir meine Hoffnung und treiben das Ungeheuer so aus seinem Winkel auf dass es einen Fehler begeht.“
Müll: „Dass klingt ja so als gehen sie davon aus als sei Minnas Tot nicht ganz freiwillig?“
„Müll, was geschieht schon freiwillig? Wir werden vom Schicksal jeden Tag aufs neue herausgefordert. Sie, ich, wir alle. Die Frage ist eher wie begegnen wir dem Ganzen.“
Er schürzt die Lippen und deutet um sich.
„Um uns herum gibt es tausende von Einflüsse und den Ursprung der Wenigsten können wir sehen. Manche versuchen uns zu schützen. Manche versuchen uns zu ängstigen. Doch letztlich sprechen sie zu uns hinter Gitterstäben unfähig uns zu greifen so gern sie es auch gerne tun würden. Es sei denn wir sind so dumm und halten unsere Hände in die Mäuler dieser Untiere.“
Er breitet sich zu voller Größe aus.
„DOCH SIEH MICH AN! Ich stelle mich ihnen entgegen! Sie wollen mich kleinkriegen? Ja? Sie schicken mir Al Simmons, der mich vernichten will wo er nur kann! Denkt er er kommt damit durch?! Nein, dass tut er nicht! Er mag mich vor Aufgaben stellen so viel er mag, ich werde sie bewältigen! Egal ob ich gewinne oder verliere. Ich werde jedes mal wieder vor ihm stehen und ihn nach mehr fragen! Letzte Woche waren es Kid Daniel und Savior. Heute ist es Boyes Kumpel Jhon und der Angriff eines Unbekannten, doch ich werde auch an diesem Abend das Schlachtfeld aufrecht verlassen und nach mehr schreien!“
Ah, endlich, mag er denken. Zumindest steht es so in seinem Gesicht geschrieben. Er ist im Lockerroom angekommen. Er bläst Luft durch die Backen, wirft die geschulterte Sporttasche eher unsanft auf die Holzbank und setzt sich zunächst, fährt sich durchs kurze, schwarze Haar. Jason Crutch wirkt erschöpft. Liegt es an der langen Anreise, die hinter ihm liegt? Oder mag es daran liegen, dass es stressige Tage waren, nachdem er nach einer kleineren Pause seit der Anniversary Show vor zwei Wochen in die Shows der GFCW zurückgekehrt ist.
Crutch öffnet die Sporttasche, holt eine Plastikflasche gesunden H2O’s hervor, dreht den Verschluss und nimmt einen tiefen Schluck. Seine Gedanken kreisen um die letzte Show. Obwohl er schon seit drei Jahren in der GFCW ist, hat er noch nie an einem Finest Hour Turnier teilgenommen. Es ist sein jungfräuliches erstes Mal, sozusagen. Und er hat die Strapazen unterschätzt. Es sind weniger die körperlichen Anstrengungen, denn Match bleibt Match. Es ist eher die Tatsache, dass es mit jedem Kampf zu Ende sein kann. Der große psychische Druck ist entscheidend. Wenn er nicht zu stolz wäre, um sich die Blöße zu geben, würde er sagen, er hätte eben diesen Druck unterschätzt. Vor zwei Wochen konnte er sich gegen Cashew und Alex Ricks durchsetzen. Cashew ist ein alter Haudegen, ein Mann der alten Schule, der schon seine Erfolge in der GFCW vorweisen kann. Ricks hingegen ein unbeschriebenes Blatt, talentiert, verschroben, sogar eigenartig, wenn er es...
Stimme: Darf ich stören?
Wer? Wer reißt ihn da jäh aus seinen Gedanken? Crutch schrickt richtiggehend hoch, sein Blick wandert sofort zur Tür hinüber. Innerlich fällt er beinahe aus allen Wolken, denn mit demjenigen, der dort in der Tür steht, hätte er niemals gerechnet...
Kein Lex Streetman. Kein Zereo Killer, für den die Ausgangsfrage derzeit wohl ohnehin viel zu freundlich wäre. Nein, hier steht kein üblicher Kandidat für Zweisamkeit mit Jason Crutch. Genau genommen steht hier jemand, der IMMER die komplette Isolation bevorzugt.
Mit erhobenem, gekrümmtem und noch immer an die offene Tür lehnenden Zeigefinger steht dort tatsächlich der Mathematiker Alex Ricks im Türrahmen. Bereits geduscht, bereits wieder in seiner Alltagskleidung, als hätte er heute nie ein Match bestritten. Und ohne dem heutigen Halbfinalisten noch länger Gelegenheit zu bieten, diese Situation einzuschätzen, geht der nicht mehr ganz so neue Neuling auf ihn zu.
Und noch bevor Jason in Kampfstellung gehen kann oder sich irgendwie auf einen möglichen Angriff gefasst macht, ist es schon geschehen.
Ricks streckt seine Hand aus. Schaut Crutch ins Gesicht, emotionslos wie immer. Spricht mit seiner immer leeren Stimme.
Alex: Ich möchte Ihnen zu Ihrem Sieg gratulieren. Und mich für den Kampf bedanken. Es war ein guter Test für mich.
Der ehemalige GFCW-Heavyweight-Champion legt den Kopf schief. War er ob der bloßen Anwesenheit eines seiner letzten Kontrahenten zumindest überrascht, so lässt ihn diese Geste wahrlich aus den Wolken fallen. Doch er würde den Teufel tun, um das auch nach außen kenntlich zu machen. Dennoch vergehen hier einige Sekunden, die sich für beide Beteiligten wie Stunden anfühlen mögen, ehe Crutch sich entscheidet, wie er mit dieser Respektsbekundung umgehen soll. Letztlich aber nimmt er die ihm entgegengestreckte Hand und drückt sie.
Jason Crutch: „Um ehrlich zu sein, Ricks, hätte ich nicht mit so etwas gerechnet. Aber: Das Rechnen ist ohnehin nicht mein Metier, ich verrechne mich schon mal gerne. Das überlasse ich anderen...“
Und ein Augenzwinkern zu seinem Gegenüber wäre hier durchaus angebracht, aber er lässt es...
Jason Crutch: „Aber auf der anderen Seite: Ich kenne dich einfach zu wenig, als dass ich dich richtig einschätzen könnte. Und ich war noch nie ein Mann, der Neulingen gegenüber abweisend reagiert hat. Hier im Lockerroom rennen schon genügend Typen rum, die mit Respekt nicht mehr viel am Hut haben. Jeder hat seine Chance verdient. Und das Match bei der letzten War Evening Ausgabe hat ihr Übriges getan. Deine Leistung war beachtlich – ebenso wie die Leistung vorhin.“
Ricks hört seinem Gegenüber aufmerksam zu, scheint gleichzeitig allerdings innerlich auch die Sekunden zu zählen, die dieser Händedruck nun schon andauert. Mehr als 5 sind es definitiv schon. Das genügt an Körperkontakt. So löst er seinen Griff also wieder und nimmt seine Hand nicht nur zurück, sondern umfasst damit sein linkes Handgelenk hinter seinem Rücken. Unbedrohlicher kann man kaum dastehen. Außer man ist ein Schüler, so erinnert diese Körperhaltung durchaus an den einen Mathelehrer aus der achten Klasse, den jeder hasste.
Doch der Mathematiker zeigt sich in dieser Szene weiterhin von seiner besten Seite, nickt seinem Gegenüber noch einmal zu und man könnte sogar meinen, dass sich ein Anflug von einem Lächeln in seinem Gesicht abzeichnet. Welch seltener Anblick.
Alex: Vielen Dank.
Sprach er, verbeugte sich noch minimal und dreht sich dann bereits um zur Tür. Das war alles? Einfach so? Das kann auch sein Gesprächspartner nicht so wirklich glauben, doch Ricks dreht ihm hier tatsächlich schon wieder den Rücken zu und macht sich auf den Weg, den Raum zu verlassen.
Nur im Türrahmen verharrt er dann einmal mehr wie so oft.
Alex: Ich möchte Sie allerdings darauf hinweisen, dass dies erst der Anfang war...Sie werden noch lange zu den Besten dieser Liga gehören...doch ich werde schon bald kein uninformierter Neuling mehr sein. Die Wahrscheinlichkeit für ein erneutes Aufeinandertreffen steht bei nahezu 100%. Dann jedoch mit einem anderen Ergebnis.
Und so dreht sich der Neuling doch noch einmal um und starrt zum Kabineninhaber. Verschwunden ist das Lächeln, zurück ist die Kälte.
Alex: Das ist nur eine logische Konsequenz.
Jason Crutch: „Whoa-whoa-whoa, Momentchen mal...“
Crutch tut einen Schritt in Richtung seines Besuchers, der sich dann doch noch einmal dazu hinreißen lässt, innezuhalten.
Jason Crutch: „Hör zu. Hier im Backstage-Bereich munkelt man, du seist ein komischer Kauz. Und wenn ich mir dich so betrachte, kann ich mich dem Tenor nur anschließen. Entgegen der Mehrheit hier aber kann ich schon behaupten, gegen dich angetreten zu sein. Und wieder einmal hat sich bestätigt, dass stille Wasser tief sind. Denn was du im Ring gezeigt hast – und darum geht es hier ja schließlich – hat nichts mit dem Nerd zu tun, der mir hier gegenübersteht.“
Crutch schluckt fix den Frosch im Hals hinunter – denn er tritt noch näher an Ricks heran, versucht so bedrohlich und einschüchternd wie nur möglich zu wirken. Er ist schon lange im Business – es gab ja auch eine Zeit vor der GFCW – und er hat schon unzählige Konfrontationen erlebt. Doch es ist immer wieder aufs Neue anspannend, wenn das Adrenalin fließt...alles kann passieren. Dabei spielt es keine Rolle ob er einem mehrfachen Titelträger wie Streetman oder ZK gegenübersteht, oder einem relativen Neuling wie Alex Ricks.
Jason Crutch: „Was das Match vor zwei Wochen gezeigt hat, ist, dass du mit einem ehemaligen World Champion mithalten kannst. Wie ich vor zwei Wochen schon sagte, kann es durchaus sein, dass deine Zeit kommen wird. Aber eben noch nicht JETZT! Denn diese Finest Hour schlägt mir, mir allein!“
Dann geht der Oberpollinger wieder auf Abstand, blickt aber weiter in dieses eiskalte, emotionslose Gesicht des GFCW-Mathematikers, das beinahe schon angsteinflößend wirkt, wie Crutch zugeben würde – wenn er nicht zu stolz dazu wäre...
Jason Crutch: „Oh ja, ich stimme zu. Wir WERDEN uns nochmal gegenüberstehen. Mit einem anderen Ergebnis? Wer weiß...Fürs erste aber, Ricks, musst du nun mal mit dem Fakt leben, dass...“
Und nun lächelt er dann doch etwas – und es ist dieses selbstsichere Crutch-Lächeln Nummer 12...
Jason Crutch: „...ich besser bin als du...“
Und dieses Hinschmettern seiner Catchphrase musst wohl doch noch sein – oder? Der Mathematiker sieht das mit Sicherheit anders. Eine wirkliche Reaktion ist allerdings Fehlanzeige. Stattdessen starrt er einfach nur den Halbfinalisten an.
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Dann dreht er sich weg und verlässt den Raum.
Der
Puppenspieler steht bereits im Ring.
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