Wir befinden uns auf dem Parkplatz
der Trierarena und es ist noch nicht tiefste Nacht. Wir schreiben
in etwa 19:15 Uhr, denn wie jeder weiß: Die Show startet um
20:00 Uhr. Der Mann, der mit einer geschulterten Sporttasche gen
Mitarbeitereingang läuft ist dementsprechend pünktlich.
Die Kamera fährt etwas näher
heran und wir wissen nun auch, wer da so pünktlich ist: Es
ist Henry Phoenix Jr. Der ehemalige ehemals Referee und nun
einfach bloß noch Referee will seinen Arbeitstag beginnen
und kommt am Mitarbeitereingang an. Er trägt normale
Straßenkleidung. Eine lange Jeans, Sneaker, ein
Baseballshirt und die dazu passende Cap. Am Eingang angekommen,
grüßt er die Security, doch die grüßt nicht
so zurück, wie Henry das erwartet hatte.
Security-Typ:
„Henry, du weißt doch, dass du hier heute nichts zu
suchen hast.“
Dem Dortmunder entgleisen die
Gesichtszüge.
Henry: „Häh?
Was soll das heißen?“
Security-Typ:
„Stell dich nicht dumm. Claude hat dich suspendiert.“
Henry: „Also
ich glaube, du hast da was missverstanden. Er hat mir das zwar
gesagt, aber das war eher so ein Klopfen auf die Finger, das hat
er nicht ernst gemeint. So läuft das eben bei uns.“
Security-Typ:
„Ach so? Und warum hat er uns extra anweisen lassen, dass
wir besonders darauf achten, dich nicht herein zu lassen?“
Henry: „Ach
komm, lass' mich rein und ich klär das mit'm Boss.“
Security-Typ:
„Nein. Anweisung ist Anweisung.“
Henry: „Was
soll das denn heißen?“
Henry wird energischer. Anfangs war
er noch vergleichsweise ruhig.
Security-Typ:
„Dass du heute frei hast?“
Henry:
„Verarsch' mich nicht man. Lass mich einfach rein und gut.“
Der Mitarbeiter der Security macht
den Weg frei.
Henry: „Geht
doch.“
Security-Typ:
„Eine Sache noch.“
Henry dreht sich um, die Türklinke
in der Hand.
Security-Typ:
„Ich soll dir ausrichten, dass du deinen Job los bist, wenn
du dich den Anweisungen widersetzt. Ein für allemal.“
Der Dortmunder lässt die
Klinke los und kommt dem Security-Typen unangenehm nahe.
Henry: „WAS?“
Security-Typ:
„Ich bin nur der Bote. Gehst du da rein, kriegst du deine
Papiere.“
Henry: „Das
würde Claude nicht machen. Das würde er nie machen.“
Security-Typ:
„Keine Ahnung, is' mir ehrlich gesagt aber auch egal. Aber
könntest du einen Schritt zurück treten?“
Der Referee leistet folge.
Henry: „Ich
kenne Claude mein Leben lang, das würde er mir nie im Leben
antun.“
Der Mitarbeiter der Sicherheit hat
seine Security Pose wieder eingenommen und versucht Henry zu
ignorieren. Henry hadert mit sich selbst und stellt sich die
Frage: Stimmt es, oder stimmt es nicht? Langsam geht er wieder
zur Tür, die Klinke nimmt er zaghaft in die Hand.
Henry: „Nein,
das würde er nicht.“
Er drückt die Klinke runter.
Aber er zögert.
Henry:
„FUUUUUUCK.“
Der suspendierte Referee lässt
die Türklinke los und tritt gegen die Tür. Der
Security-Typ beäugt das kritisch, aber schreitet nicht ein,
denn Henry entfernt sich von der Tür.
Henry:
„Jack...“
Wut kocht hoch.
Henry:
„JACK!“
Er brüllt das Gebäude an.
Henry:
„DIESES ARSCHLOCH!“
Henry schmeißt seine
Sporttasche zu Boden und kramt sein Handy raus. Er tippt wie
wild.
SCHNITT
Wir befinden uns nun IM Gebäude,
das gerade angeschrien wurde. Jack sitzt gemütlich in seiner
Kabine, quatscht mit Frank über den heutigen Main Event. Sie
wirken sehr erfreut wieder wresteln zu dürfen und noch
erfreuter darüber, dass wieder Fans in die Arena dürfen.
Doch das Gespräch über die Fans dauert nicht lange an,
denn in der Hosentasche von Jack vibriert es ordentlich. Er wirkt
abgelenkt davon.
Frank: „Was
ist los, Bruder?“
Jack:
„Warte...“
Er zückt sein Smartphone aus
der Hosentasche.
Jack: „Ist
nichts.“
Frank: „Nix?“
Jack: „Nur
die Nervensäge.“
Frank lehnt sich interessiert nach
vorne.
Frank: „Da
ist die Auswahl ja klein.“
Er lacht herzhaft.
Jack: „Henry.
Wegen der Suspendierung.“
Frank: „Klar,
dass er sauer is'! War vielleicht ein bisschen hart sich deswegen
zu beschweren.“
Jack: „Ne,
der muss es halt lernen. Anders kriegt er es nicht auf die
Kette.“
Frank: „Na
wenn du das sagst!“
Der ältere Trucker beschließt
nun aber, eine Antwort zu verfassen. Nahezu sofort erhält er
Antwort.
Jack packt das Handy wieder weg.
Vibration ist ausgeschaltet.
Jack:
„Konzentrieren wir uns lieber auf den Main Event.“
Frank: „Jo!“
SCHNITT
Und wir sind wieder bei Henry. Der
ist wütend. Und damit meine ich SEHR wütend.
Henry:
„FUUUUUUUUUUUUUUUCK!“
Er nimmt das Handy und schmeißt
es mit voller Wucht gegen die Trierarena. Es zerschellt dort,
aber bleibt zumindest im großen und ganzen in einem Teil.
Henry: „Oh
nein, mein iPhone 11! DAS WAR TEUER.“
Er sammelt das Gerät auf.
Bildschirm ist nicht mehr als solcher zu erkennen, Überall
sind Macken drin. Man kann mit relativer Gewissheit sagen, dass
dieses Modell keinen Wurf eines professionellen Athleten mit
voller Wucht gegen eine Häuserfassade aushält.
Henry: „DAS
WIRST DU MIR BEZAHLEN, JACK!“
Sehr wütend zischt Henry nun
ab. Er geht auf das Auto zu, in dem er kam.
FADE
OUT.
Wir
befinden uns in den Katakomben der Trierarena und sehen Mac Müll.
Mac Müll:
„Schön guten Abend meine Damen und Herren, wir
befinden uns diese Woche in Trier und dürfen das erste Mal
seit geraumer Zeit wieder Zuschauer empfangen.“
Die Kamera
schwenkt zur Seite und fängt ein paar jubelnde Fans der GFCW
ein. Einige von Ihnen tragen sehr ausgefallene Masken sodass man
denke könnte das sie auch zu den Wrestlern gehören.
Mac Müll:
„Wir sind froh das all diejenigen die heute zu uns gekommen
sind und sich vernünftig Verhalten…Mundschutzpflicht
und Abstandsregeln werden befolgt wie wir gerade sehen konnten.“
Nach weiteren
Impressionen der feiernden Fans folgt die Kamera Mac Müll
der an den wartenden Fans vorbei Richtung des großen
Flimmerkasten der vor dem GFCW Banner aufgebaut ist. Sofort
bildet sich auch dieser Absperrung eine Traube von Menschen die
sich mit gebührendem Abstand vor Mac Müll „drängeln“.
Mac Müll:
„Stranded 2020 liegt nun fast 4 Wochen hinter uns, und wir
befinden uns auf dem Weg zum nächsten Großereignis der
GFCW…BRAINWASHED…es sind zwar noch 8 Wochen
hin…jedoch sind auch noch viele offene Fragen die Stranded
und das War Evening vor zwei Wochen hinterlassen haben…“
Der alte
Glotzkasten springt vom GFCW Logo um und zeigt uns nun die
Highlights von Stranded und der letzten War Evening Ausgabe. Wir
sehen spannende Szenen der Top Stars der Liga. Siege und
Niederlagen…Hoffnungsschimmer und Enttäuschungen. Das
Video endet mit dem Logo des folgenden Pay Per View…
Mac Müll:
Wir alle sind gespannt was die nächsten Wochen für uns
bereit halten. Und heute Abend…“
McMüll
wird durch einen kurzen Stromausfall unterbrochen. Ein
Mitarbeiter der GFCW schaltet das Tv Gerät wieder an. Der
Bildschirm baut sich wieder auf…
Mac Müll:
„ Ja liebe Fans anscheinend…“
Ein Raunen
der Zuschauer unterbricht Mac Müll.
Mac Müll:
„Was zum Teufel??...verloren???...2003??..was soll das? Wer
hat?..“
Die
Karla Kolumna der GFCW schaut irritiert auf die Flimmerkiste und
das Logo des Pay-Per-View das sich sichtlich verändert hat.
Auch die Zuschauer schauen gebannt auf den Bildschirm. Erneut
flackert das Bild auf und das Logo verschwindet. Weißes
Schneegestöber lässt die eisige Stimmung die von dem Tv
Gerät ausgeht in Bild erscheinen.
Mac Müll:
„Wer hat was verloren?..Techniker…ey…was soll
das hier?“
Der Hall of
Famer schaut fragend zu dem Techniker der an der Lösung des
Problems zu arbeiten scheint. Anscheinend mit Erfolg. Das
flackern wird weniger und das Logo baut sich erneut auf.
Wieder geht
ein Raunen durch die kleine Menschenmenge die nach dem erneuten
kleinen Stromausfall der dem technischen Problems des High End
Gerätes folgte. Mac Müll steht gebannt vor dem
Bildschirm….Jedoch nicht allein…Er wird flankiert
von den beiden Kapuzen Pullover Trägern. Mac Müll
bemerkt diese nicht direkt wird jedoch durch eine dunkle Stimme
aufgeschreckt.
„Er
wird kommen…Er ist fast da…nicht mehr lange…“
Erneut
erlischt der Bildschirm und ein Knall gefolgt von einem Zischen
und Qualm zeigt uns das das Gerät seinen Geist aufgegeben
hat. In der Schrecksekunde und folgendem Durcheinander sind auch
die beiden Kapuzen Pullover Träger verschwunden sodass ein
blass dreinblickender und schweratmender Mac Müll vor dem
schwarzen Bildschirm zurückbleibt.
War
Evening,
Trier (Trierarena), 17.07.2020
In
Kooperation mit
Zico Chain –
Mercury Gift erklingt aus den Boxen und tatsächlich haben
sich einige Zuschauer, ja sogar – gemessen an vorher –
eine richtige Menge eingefunden! So kann man auch als Aktiver
gleich motivierter ans Werk gehen und das schließt auch die
Kommentatoren mit ein! Auch wenn man hier natürlich
immernoch maskiert unterwegs zu sein hat. Unterwegs sind die
beiden, namentlich Sven und Pete, aber nicht – im
Gegenteil, zu ihnen hat sich auch noch Tyler gesellt,
bekanntermaßen eine Hälfte der aktuellen GFCW
Tagteam-Titelträger.
Pete:
„Hallo und herrrrrzlich willkommen, liebe GFCW Freunde! Und
das heute vor einigen Zuschauern, die – wie wir –
sicher heiß wie Frittenfett sind!“
Sven: „Sind
wir! Also ich. Bei Euch beiden bin ich mir nicht ganz so sicher!“
Tyler: „Ach
wo! Klar sind wir heiß! Mo hat schon gesagt, dass er die
Zuschauer vermisst hat, mir zumindest! Und klar, vor Publikum
möchte man sich bekanntlich noch ein wenig mehr beweisen als
ohnehin schon – auch wenn dieser Kelch heute an uns
vorbeigeht!“
Sven: „Macht
absolut nichts! Wir haben auch ohne Euch gute Ring-Action zu
bieten.“
No
DQ-Open Challenge: Chris Styker vs. ??? Referee: Guido
Sandmann
Tyler:
„Kommen wir zunächst zur Frage aller Fragen: Stryker
oder Styker? Oder doch Striker? Ihr wisst, an was mich das
erinnert, nicht?“
Sven: „Jaja.
An Ryder natürlich. Aber im Gegensatz dazu war Chris Stryker
schon vor Äonen in der GFCW tätig und auch wenn er
lange weg war, ist er doch ziemlich heiß!“
Pete: „Aber
ob es gleich ein
No-DQ-Barnhose-Barbed-Wire-Headseton-a-pole-against-hree-fucking-Question-Marks-Match-nobody-knows
hätte sein müssen?“
Sven: „Gut,
darüber lässt sich vielleicht streiten…“
Tyler: „Ach,
das ist Kunst!“
Pete:
„Aprospos Kunst…“
Singles
Match: Phoenix C. Miller (/w Kid Daniel) vs. Big Jack (/w
Bryan) Referee: Mike Kontrak
Sven:
„Nee, also das ist keine Kunst!“
Pete: „Was
genau davon?“
Sven:
„Alles!“
Tyler: „Da
muss ich eingrätschen. Mein Bruder ist echt ne geil
motivierte Sau und wie wir gesehen haben, kommen wir des Rätsels
Lösung ein wenig näher! Für Big Jack sind diese
Auftritte auch nicht verkehrt. Mal sehen, wie ihn das Publikum
annimmt, ist glaube ich die Premiere für ihn!“
Pete: „Das
könnte richtig sein! Und in der Tat scheinen wir manch einer
Lösung näherzukommen. Ob das dann jedem gefällt…nun.
Ich bin skeptisch.“
Sven: „Wie
Olaf, der skeptische Hamster?“
Pete:
„Sven….erzähl lieber was zum nächsten
Punkt!“
The
Spotlight's "Spot on"
Sven:
„Joa….ist halt da, ne?“
Tyler:
„Vielleicht! Vielleicht auch nicht! Es sind schon einige
Dinge passiert, die nicht angekündigt wurden – genauso
wie einige Dinge nicht passiert sind, die man ankündigte.
Man denke an die Rückkehr des Alex Hansen!“
Sven: „Wieso?
Der ist doch wieder da?“
Tyler: „Ja.
Aber war er das, als er angekündigt war?“
Pete: „Eben!
Also weiter zum ersten Main Event vor Publikum seit einiger
Zeit!“
Tag
Team-Match: Big Rig (Jack Bobo & Frank der Trucker) vs.
Nemesis (Drake Infinity & Damian Rosario) Referee:
Thorsten Baumgärtner
Tyler:
„Das ist jetzt nicht das, was ich als hochkarätig
bezeichnen würde – eigentlich sogar eher als kleinen
Cup der Verlierer. Ich meine, Nemesis hätte längst
Tagteam-Gold tragen müssen! Und Big Rig sind wieder da….ja.
Aber ich würde mir wünschen, dass das für länger
währt und wir Schlachten zwischen Big Rig, Nemesis,
Unrivaled, The Spotlight und uns sehen. Aber irgendwie scheinen
wir die einzigen zu sein, die sich mehr oder minder „nur“
auf die Titel konzentrieren. Das ist auch der Grund, warum wir
sie tragen. Verdient. Und wir haben ein Auge auf die zwei Teams,
wie schon auf alle anderen.“
Sven: „Woah!
Was ein selbstbeweihräuchernder Sermon! Stop this!“
Pete: „Wieso?
Er hat doch im Kern Recht! Dieses Team wollte die Gürtel am
meisten und es hat sie. Nun muss jemand gefunden werden, der
genauso denkt – und für den die Titel kostbar und eben
kein Beiwerk sind. Da sehe ich Big Rig im Moment übrigens
vor Nemesis, bei denen ja aufgrund Finns Anfälligkeit der
Chef selbst ran muss.“
Sven: „Mag
ja sein. Trotzdem finde ich’s irgendwie dramatisch, dass
kaum einer über DAS Team namens Nemesis spricht!“
Pete: „Die
ständigen Rochaden? Damals bei den Animals with Attitude hat
dich das angekotzt, mein Freund!“
Sven:
„Brmblmbl!“
Tyler:
„Wenn zwei sich streiten, redet der Dritte: Wir freuen uns,
dass Ihr wieder live in der Halle dabei sein könnt. Bitte
achtet auf Eure Masken und den vorgegebenen Abstand. Und dann
wünsche ich Euch eine feine Show, in der vielleicht ja auch
Mo, Johnboy Dog, Zane Levy und Luna Rosario auftauchen können.
Ganz zu schweigen von Zereo Killer, Dr. Dick, Player, Lionel
Jannek uuuund Antoine Schwanenburg. Und Alex Ricks. Und Rufus von
Greifenstein und Bartholomäus. Vielleicht. Alle faul, hehe.
Viel Spaß!“
[fadeout]
In den letzten
Wochen war ein Superstar noch mehr ins Rampenlicht gerückt,
als er wohl sowieso schon gestanden hatte – oder…
wohl eher wie ein Damoklesschwert über der gesamten
Situation rund um den World Heavyweight Titel hing. The Purifier.
Zane Levy. Doch im Gegensatz zu seiner blutigen Attacke gegen
Drake Infinity vor einem Monat und seiner martialischen Rede
gegen Antoine Schwanenburg wirkt der Mann, der gerade ins Bild
der Kamera tritt, fast schon regelrecht unbeeindruckend.
In seinem gewohnten, in sich gesunkenen Gang, schlurft er durch
die Flure des Backstage Bereichs. Die Entschlossenheit und das
Feuer sind aus den sonst so müden Augen verschwunden, und
der Purifier gibt wieder das Bild ab, das wir von ihm kennen.
Doch sein Ziel in diesen Gängen spricht Bände. Und
zeigt, dass hier wohl gar nichts zurück zum zurückhaltenden
Statisten geht. Denn das Schlurfen endet in just diesem Moment
vor einer Tür, deren Beschriftung zweifelsohne den Raum
dahinter als Johnboy Dogs Büro ausweist.
Ohne Elan,
fällt Zanes Faust zweimal gegen die Tür, gerade so,
dass ein vernehmbares Klopfen entsteht. Entgegen guter GFCW
Tradition stürmt Zane nicht einfach in das Zimmer, sondern
besinnt sich auf grundlegende Verhaltensregeln.
Von innen her
ertönt ein nicht eben freundliches „Come in!“,
das wir aber auch schon genervter erlebt haben. So wie es klingt,
scheint es aber keine weitere Aufforderung zu geben.
Zweimal
muss man Levy dann doch nicht bitten und er drückt kraftlos
die Klinke nach unten und öffnet die Tür ein wenig.
Sichtlich genervt, dass er noch nicht hindurchpasst öffnet
Zane die Tür ein Stück weiter, schiebt sich hindurch
und schließt sie höflich wieder mit einem tiefen
Atemzug. Ohne eine Änderung in seinem Ausdruck oder seiner
Haltung dreht er sich auf dem Fuß um und blickt auf den
Commissioner der GFCW.
Nun hat
auch der Zuschauer den vergleichsweise engen Raum von etwa 15
Quadratmeter vor Augen. Neben dem improvisierten Schreibtisch und
dem Drehstuhl, auf dem der Hund hockt – der geschäftig
in einem Playboy geblättert hat – ist hier nichts, was
auf übermäßig Arbeit hindeutet. Besagter
Commissioner hebt schließlich den Kopf zu Zane. Und
wartet.
Ruhig und ernst steht Levy im Raum. Wann hat das
letzte Mal jemand den Commissioner respektiert? Puh.
Geschichtsbücher raus, Kinder. Der Purifier jedenfalls
beginnt leise auf sein Gegenüber einzureden.
Zane:
„Ich will dich nicht lange stören – und vor
allem mich nicht lange mit dem Mist beschäftigen. Also
machen wir es schnell Johnboy: Antoine Schwanenburg hat letzte
Woche ein...nennen wir es Match gegen Alex Ricks gewonnen und
erhebt Anspruch auf den World Title. Ich geh davon aus, dass du
nicht daran denkst, diesen Scheiß von ihm durchgehen zu
lassen, nachdem du ihm schon letztes Mal ein Bein gestellt hast,
oder? Ich mein… Er hat absolut NICHTS gemacht, was ihn
irgendwie in diese Position bringen sollte.“
Nachdenklich
ruht der Blick des Lebenserfahrenen auf Zane. Der hat ja durchaus
recht. Auf eine Art zumindest. Aber der Hund wäre nicht der
Hund, wenn er das einfach so stehen ließe.
Johnboy
Dog: „Nun….Zane….wenn ich mir deine ersten
Wochen und Monate in der GFCW in Erinnerung rufe, warst du selbst
lange davon entfernt, in irgendeiner Weise mit irgendeinem Titel
oder einem Kampf darum in Verbindung gebracht zu werden, nicht?
Aber mich kekst es schon, wenn allein Titel-Rematches hier als
automatisch angesehen werden…“
Der
zerfledderte Playboy lernt fliegen und landet punktgenau in der
Bazura.
Johnboy
Dog: „Tatsächlich habe ich erst davon erfahren, als
ich es sah. Antoine ist sich immer eine gewissen Unantastbarkeit
sicher – ähnlich wie Drake – aber hier ist er,
finde ich, zu weit gegangen. Und Alex auch. Eigentlich müsste
ich Alex jetzt dauerhaft in Pre-Shows gegen Heinz Kasuschke
antreten lassen. Andererseits ist er dafür vielleicht zu
schade. Wie auch für diese Farce, die geschehen ist. Einfach
nur eine Farce.“
Da möchte
man am liebsten so als Hund die Hände vor dem Kopf
zusammenschlagen, aber das lässt er dann doch bleiben.
Metaphorisch bleibt die Ebene aber dieselbe.
Johnboy
Dog: „Ich schädige niemanden vorsätzlich aber
Antoine ist und bleibt ein Arschloch.“
Bestätigt
nickt Zane leicht. Eigentlich war es logisch. Aber die Gewissheit
in der Tatsache, dass Schwanenburg tatsächlich erneut nicht
No.1 Contender wurde scheint ihn doch zu beruhigen bzw.
zufriedenzustellen. Er beißt sich auf die
Unterlippe.
Zane: „Also.
Du bist nicht blöd und ich kein guter Schauspieler, Johnboy.
Du weißt, was ich dir vorschlagen will. Und du weißt,
dass es das beste ist. Das richtige. Antoine ist der historisch
vielleicht beste Athlet, der beste reine Catcher, den diese Liga
kennt. Und der größte aktive Name neben Zereo Killer.
Ich bin derjenige, der diese Arroganten Wichser stoppen will, der
beste Athlet aktuell in dieser Liga und das
Gesprächsthema.“
Sein
ernster Blick verweilt sicher auf dem Hund.
Zane:
„Und niemand anderes hat im entferntesten irgendeinen
Anspruch erhoben. Sie haben Angst. Sie meinen es geht sie nichts
an. Sie versuchen einfach irgendwie durchzukommen. Was auch
immer. Es gibt nur eine Option, die du aus geschäftlicher
Sicht ziehen kannst. Und es gibt nur eine Option, wie ich das tun
kann, was ich versprochen habe zu tun.“
Levy
tritt noch einen Schritt näher an JBDs Tisch, so dass er
sich darauf abstützen kann.
Zane:
„Du willst die beiden genauso loshaben wie ich, also gib
mir die Chance dazu es zu tun, Johnboy. Lass mich gegen Antoine
antreten und der Sieger… Der Sieger...bekommt Drake.“
Da ist sie
aus dem Sack, die Katze die das Mausen nicht lassen kann. Oder
so. Und wie geht es weiter? Mit einem gehobenen Kopf des
Commissioners, zuerst jedenfalls. Klar, dass er dazu etwas sagen
wird.
Johnboy
Dog: „Ich finde den Gedanken, um es ehrlich zu sagen, gar
nicht so schlecht, Mr. Levy. Ja, vielleicht sollten wir das
wirklich so machen um ein für allemal zu bremsen, was
scheinbar nicht zu bremsen ist. Am 14. August in Krefeld könnt
ihr das im Ring klären. Und noch etwas….lass das
nicht so eine Farce wie in der letzten Show werden.“
In
seinen Augen liegt etwas mahnendes. Der Hall of Famer mag die
Liga nicht mit eiserner Faust leiten, aber so langsam schien er
not amused mit der Situation. Sehr zufrieden hingegen sieht Zane
aus, der sich mit einem ruhigen Blick abwendet.
Zane:
„Keine Sorge, Johnboy. Das wird keine Farce, das wird das
Ende von Antoine Schwanenburg, wie wir ihn kennen.“
Er
öffnet die Tür wieder und tritt auf den Flur.
Luna:
„Und?“
Zane nickt
nur bestätigend.
Luna:
„Sehr gut.“
Einen Fist
Bump später gehen die beiden den Gang hinab. Und Zane Levy
damit der größten Chance seiner Karriere entgegen –
zu Drake Infinity.
Im
Zweiwochenrhythmus hält die GFCW ihre War Evening Show ab,
das bedeutet natürlich auch, dass zwei Stars absolut nicht
fehlen dürfen: Lionel Jannek, Zereo Killer –
UNRIVALED!
Sie
haben sich in Trier in der Interviewzone versammelt und sind
bereit ein paar Worte an die GFCW Galaxy zu richten. Der Blick
der ehemaligen Tag Team Champions sieht allerdings ziemlich
nachdenklich aus. Was können sie den Fans zuhause, und seit
heute auch einen Teil der Fans in der Halle, sagen wollen?
Lionel
Jannek: „Ich erzähle euch nichts Neues, wenn ich euch
sage, dass Stranded für UNRIVALED nicht nach Wunsch gelaufen
ist… Es ist am Ende anders gekommen, als wir es uns
gedacht haben. Obwohl es gut begonnen hat. Doch mein Titelmatch
gegen Drake verlief dann nicht ganz so wie ich es geplant hatte,
nicht zuletzt deswegen, weil ich mir 2 Wochen zuvor eine
Nackenverletzung zugezogen hatte.“
Auch
jetzt noch ist die Krause an seinem Nacken zu sehen, die er kurz
berührt. Fast wie ein Realitätscheck, als müsste
er sich selbst beweisen, dass die Verletzung tatsächlich
real ist.
Lionel
Jannek: „Ich dachte ich könnte die Verletzung einfach
beiseite wischen und es trotzdem schaffen… doch dann kam
ein entscheidender Treffer, der das Ganze erheblich verschlimmert
hat. Dass ich danach auch noch den Großteil des War Games
Matches bestreiten musste, hat da natürlich nicht geholfen…“
Ein
vorwurfsvoller Blick zu seinem Partner, aber nur kurz, denn das
Ganze wurde ja bereits bei der letzten Show zwischen den beiden
geklärt.
Lionel
Jannek: „Der Punkt ist: Die Verletzung ist letzten Endes
doch schlimmer, als zunächst gedacht… und die Ärzte
haben mir gesagt, wenn ich die Verletzung nicht zuerst voll
auskuriere, dann könnte jede falsche Aktion im Ring es noch
viel schlimmer machen. Bis hin zum absoluten Ernstfall…“
Zereo
Killer kneift verärgert den Mund zusammen und ballt die
Fäuste. Es ärgert ihn natürlich, nicht nur weil er
weiß, dass er daran auch Mitschuld trägt.
Lionel
Jannek: „Was unterm Strich bedeutet, ich muss fürs
Erste eine Pause von der In-Ring Action machen. Wie lange? Das
weiß noch niemand genau. Das wird alles von den
Behandlungen, Therapien und dem Heilprozess selbst abhängen…“
Wütend
springt nun sein Tag Team Partner in den Vordergrund und will das
Wort ergreifen.
Zereo
Killer: „Jetzt haben die ganzen Scheiß Kritiker ja
endlich was sie wollen!! UNRIVALED kann nicht sofort ein
Rückmatch um die Titel antreten!! Da freut ihr euch jetzt,
richtig?? Dann lasst mich euch was sagen: Das alles heißt
aber noch lange nicht, dass wir nicht unser Rückmatch haben
wollen! UNRIVALED ist das beste Tag Team, welches es jemals in
der GFCW gegeben hat. Unter normalen Umständen kann niemand
Lionel Jannek und Zereo Killer aufhalten! Spotlight hat absolutes
Glück! Sie sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen,
denn wir können unter diesen Umständen unser verdientes
Rückmatch nicht beanspruchen.“
Kurz
hält der Kalifornier inne, ehe er weiter mit strengem Blick
in die auf ihm gerichtete Kamera fortfährt.
Zereo
Killer: „Wir überlassen Spotlight im Augenblick
sozusagen das Spotlight! Meinet wegen sollen sie doch Big &
Quick herausfordern… Habe auch keine Ahnung, was sie heute
bei Spot On zu sagen haben… Ist mir auch ziemlich egal,
denn ich habe definitiv was zu sagen! Wenn wir wieder da sind,
wird das Spotlight längst wieder erloschen sein und wir
werden Big & Quick herausfordern! Dann wird der Schnelle ganz
langsam und den Riesen zermalmen mir, dass er ganz winzig wird!“
Sein
Blick ist wild entschlossen, ehe er weiterspricht.
Zereo
Killer: „Ich habe mir ein spezielles Ziel gesetzt, wenn wir
eines Tages wieder die Chance auf die Tag Team Titel holen. Wir
werden uns den Titel holen, in dem wir nicht den Schnellen,
sondern den Großen pinnen oder zur Aufgabe zwingen!
UNRIVALED ist die wahre
Größe dieser Division, das werden wir erneut unter
Beweis stellen!“
Man
sieht die Wut, welche ihm überkommt. Er würde
wahnsinnig gerne wieder in das Tag Team Titelgeschehen
eingreifen.
Zereo
Killer: „Lionel Jannek wird sich von seiner Verletzung
erholen und besser als jemals zuvor zurückkommen! Und ich
werde ihm dabei helfen! UNRIVALED wird abermals das Maß
aller Dinge sein! Wir schrieben Geschichte, wir schreiben
Geschichte und wir werden wieder Geschichte schreiben! Und ob es
so manchen Besserwissern gefällt oder nicht: Wir werden
wieder ganz an der Spitze stehen!“
Ein
leichtes, zustimmendes Nicken ist bei Lionel Jannek zu sehen.
Mehr geht aktuell nicht. Außer Reden… das kann er
nach wie vor unvergleichlich gut.
Lionel
Jannek: „Ganz genau so ist es! Alle Tag-Teams der GFCW
können sich darauf verlassen, dass ich sicher früher
als später wieder zurück sein werde, denn das
„Superior“ bei meinem Namen, steht nicht nur für
meine Wrestling-Fähigkeiten, sondern auch für meine
Regenerations-Fähigkeiten, ihr werdet schon sehen!“
Beide
Männer werfen der Kamera einen verbissenen Blick zu. Ihr
Wille ist ungebrochen. Vielleicht sogar stärker als jemals
vorher.
Lionel
Jannek: „Big & Quick… Spotlight… fühlt
euch bloß nicht zu sicher! Aktuell steht Mike’s
Intercontinental-Titel im Scheinwerfer-Licht! Aber im Schatten,
da lauert nach wie vor eure größte Bedrohung namens
UNRIVALED! Und alle unsere möglichen, zukünftigen
Gegner, sollten sich besser jetzt schon einmal bereit machen für
den Tag an dem UNRIVALED, als Duo, zurückkommt! Noch besser…
und wütender als zuvor!“
Nach
dieser klaren Kampfansage, verlassen UNRIVALED die Szene.
„
Hast du sie wenigstens gekriegt??? Wieso kannst du darauf keine
eindeutige Antwort geben??“
Ein
sichtlich aufgebrachter Kid Daniel steht in der Familienbox. Dem
Zuschauer kommt es vor wie ein immer wiederkehrender Fehler in
der Matrix…ein Déjà-vu…jede Woche
aufs Neue. Doch langsam scheint sich der Ton den Kid Daniel von
sich gibt zu ändern. Die Aussprache wird rauer…sie
wird ungeduldiger und sie wird feuchter. Phoenix C. Miller sitzt
auf der Couch. Die seit Wochen anhaltende Lethargische Stimmung
ist spürbar. Die Spuke Spritzer die Kid Daniel in seiner
Schimpf Tirade abgeschossen hat landen auf Miller. Dieser scheint
diese nicht zu bemerken oder sie sind ihm egal. Wenn es einen
Champion für Löcher in die Luft starren geben
würde…Miller wäre es.
„Du
hast mir meinen Sieg zunichte gemacht. Ich hatte den Riesen kurz
vor der Niederlage. Und das weswegen du mich abgelenkt hast, hast
du noch nicht mal geschafft. Manchmal habe ich das Gefühl du
willst die gar nicht kriegen…“
Daniel nimmt
sich einen Stuhl, stellt diesen mit der Lehne zu Miller zeigend
hin und setzt sich direkt vor diesen. Dieser regt sich und starrt
Daniel an. Ein leichtes Grinsen ist auf seinen Lippen zu
erkennen. Ein Hoffnungsschimmer das Miller noch in dieser Welt
verweilt?!
Kid Daniel:
„Was grinst du denn jetzt so?? Ich finde hier gar nix
lustig im Moment. Ich hab dich unterstützt. Ich versuche dir
in den Arsch zu treten das du diesen hochkriegst und wir die
Kapuzenheinis fertig machen…und du…du sitzt hier
und starrst Löcher in die Luft…und fängst dann
an zu Grinsen als ob nix weiter wäre. Lange mache ich das
nicht mehr mit.“
Miller steht
ruckartig auf sodass Kid Daniel rücklings vom Stuhl fällt.
Eine Slapstick Situation wie sie im Buche steht. Miller scheint
dies erst gar nicht realisiert zu haben da er ein paar Schritte
weiter geht. Doch dann dreht er sich um.
„Weißt
du was Daniel…das ich dich letzte Woche davon abgehalten
habe den beiden Heinis hinterherzulaufen…das war nur zu
deinem Vorteil…bzw es sollte zu deinem Vorteil sein…Du
warst drauf und dran diesen Riesen zu besiegen. Ich wollte dass
du diesen Sieg holst. Für dein Selbstvertrauen. Diese Last
in so einer berühmten Ahnenreihe von Wrestlern aufzuwachsen
muss enorm sein. Und so hättest du deinem Vater beweisen
können dass du es drauf hast. Ich…äh…Daniel??!?“
Miller stoppt
seine Ansprache an die Nation welche er voller Inbrunst und
Überzeugung in bester amerikanischer
Führungspersönlichkeiten Manier vorgetragen hat. Er
erblickt den auf dem Boden sitzenden und total konfus wirkenden
Kid Daniel der ihn ungläubig anstarrt. Eine leichte
Zornesröte ist Daniel im Gesicht abzulesen. Seine Arteria
temporalis pulsiert leicht. Er ringt nach Worten doch will ihm
anscheinend nichts einfallen was er zu der Situation sagen kann.
Phoenix tritt zu ihm heran und hilft ihm wiederwillig auf. Er
klopft Daniel dann noch den Staub von den Klamotten und richtet
ihm sein Oberteil.
„Wieso
sitzt du da auf dem Boden? Ich…Daniel…ich hab heute
das Match was du letzte Woche gewinnen solltest…Und ich
schaffe das nur mit dir an meiner Seite. Ich zähle auf
dich!! Wir sehen uns später am Ring.“
Miller klopft
den mehr als verdutzten Kid Daniel auf die Schulter während
er diese Worte spricht. Dann macht er in Windeseile auf den
Hacken kehrt und verlässt schnurstracks die Kabine und
hinterlässt einen total ratlosen Kid Daniel.
Zurück in der Halle wechselt
die Stimmung sofort, denn die paar Zuschauer, die wir erstmals
wieder bei einer GFCW-Veranstaltung begrüßen dürfen,
zeigen Antipathie und buhen, was das Zeug hält. Und das
nicht nur, weil die GFCW-Galaxy einfach wieder total heiß
darauf war, ihren Emotionen nach den letzten Corona-Monaten
wieder Luft zu lassen. Sondern auch, weil die Person, die dort in
Begleitung von Justus im Rollstuhl zum Ring kommt, sich nach
expliziten Anweisungen an seinen Schützling Bartholomäus
äußerst unbeliebt gemacht hat. Denn wir erinnern uns,
dass besagter Bartholomäus in der letzten War Evening
Ausgabe Azrael, den Security- Chef der GFCW und seines Zeichens
Institution der gesamten Company, hinterrücks attackiert und
in einer Art gequirltem Brei zurückgelassen hat.
Rufus von Greifenstein hält am
Ring und – wie praktisch – hier wurde doch
tatsächlich eine Art behindertengerechte Rampe improvisiert!
Von Greifenstein fährt mit dem elektrischen Rollstuhl auf
ein Podest, welches durch Hydraulik und Hebelmechanik nach Art
eines Gabelstaplers über die Ringseile in den Ring gewuchtet
wird, wo von Greifenstein mit einem überlegenen Lächeln
von dem Podest fährt und sich unter Buhrufen im Ring
präsentiert.
Pete: „Mir
wird gerade nicht ganz klar, wer von Greifenstein ein solches
Konstrukt hier in der Halle gebaut hat. Dieser Mann ist, wie wir
vor zwei Wochen von Johnboy Dog höchstselbst erfahren
durften, KEIN TEL DER GFCW. Und wird es, ebenfalls gemäß
den Aussagen von JBD, niemals sein. Aufgrund der psychischen
Instabilität von Bartholomäus ist dies wohl auch nur
nachzuvollziehen.“
Sven:
„Nachzuvollziehen? Aus welchem Grund wird Bartholomäus
hier hinausgehalten. Huh? Weil er ‚psychisch labil‘
ist, wie du das andeutest? Ich dachte immer, die GFCW sei eine
offene Company, in der JEDER seine Chance erhält.“
Pete: „Ich
bitte dich, Sven. Du verdrehst hier aber die Fakten dann doch ein
bisschen...“
Sven: „PST!
Von Greifenstein will wieder sprechen. Und dieses Mal, hähähä,
denke ich, wird Azrael ihn nicht unterbrechen!“
Rufus von
Greifenstein: „Liebes Publikum, sehr vereehrte Zuschauer
und Zuschauerinnen, Personen A und Personen B. Ich denke, ich
bedarf keiner gesonderten Vorstellung mehr, werde dies aber heute
noch einmal und bis auf weiteres ein letztes Mal tun. Mein Name
ist Rufus von Greifenstein, und ich bin der Vater der
gewaltigsten Kraft, die demnächst ihren Fuß in einen
GFCW-Ring setzen wird, nämlich Bartholomäus!“
Buhrufe der anwesenden Fans. Wie
angedeutet haben sie nicht vergessen, was Bartholomäus mit
Azrael angestellt hat. Dass aber Rufus von Greifenstein
tatsächlich noch die Frechheit besitzt, hier so mir nichts
dir nichts aufzutauchen mit seinem überheblichen
Podest-Gabelstabler-Konstrukt und zu reden, als wäre nichts
passiert, bringt das Fass zum Überlaufen.
Rufus von
Greifenstein: „Der Anlass, wieso ich diese Woche erneut zu
Ihnen allen spreche, ist klarzustellen - und das ein für
alle Mal! – dass sich sowohl Johnboy Dog als auch Azrael,
der so geschätzte Security-Chef dieses Unternehmens, bei
Stranded sowie in der letzten War Evening Ausgabe lächerlich
gemacht haben! Denn sowohl ich als auch Bartholomäus haben
SEHR WOHL ein Recht dazu, hier sein zu dürfen.“
Einige kratzen sich an den Köpfen,
anderen will es ebenso wenig in den Schädel. JBD hatte doch
klipp und klar gesagt, dass die GFCW die beiden nicht
verpflichtet hat und wohl auch nicht tun wird. Wie kann sich
Rufus von Greifenstein dann also hier hinstellen, äh,
hinsetzen und erneut das Gegenteil behaupten?
Gerade, als bereits wieder Buhrufe
laut werden wollen, schreitet zur Freude der Fans erneut Azrael
durch den Vorhang auf die Bühne! Das GFCW-Urgestein lässt
sich von den Anwesenden so frenetisch feiern wie es unter diesen
Umständen nur möglich ist, während Rufus von
Greifenstein etwas die Gesichtszüge entgleisen. Azrael
seinerseits scheint diesen Beifall sogar etwas zu genießen.
Bewaffnet ist der gute Mann mit einem Mikrofon. Er macht aber
noch keinerlei Anstalten, die Rampe hinabzuschreiten. Von der
heftigen Attacke Bartholomäus‘ ist nach diesen zwei
Wochen nun auch nichts mehr zu sehen.
Azrael: „Herr
von Greifenstein, so nenne ich dich nun erst mal. Ich bin –
wieder – im Namen der GFCW hier. Du dachtest wohl, du
hättest mich durch den Angriff deines Sohns vor zwei Wochen
aufs Abstellgleis befördert, mich in irgendeiner Form
eingeschüchtert oder sowas. Aber, eh-eh, ich stehe wieder
hier!“
Beifall. Der Security-Chef lässt
seine brummende Stimme vor Coolness überschäumen. Doch
scheint diese Coolness nicht nur gespielt zu sein. Rufus von
Greifenstein sieht ebenso erbost aus wie die letzten beiden Male.
Rufus von
Greifenstein: „Richtig, richtig. Ja, ja. Sie haben Recht,
Azrael, Sie haben Recht. Tatsächlich habe ich geglaubt, Sie
hätten spätestens nach der letzten War Evening endlich
verstanden, dass Sie so mit mir und Bartholomäus nicht
umspringen können. Das, was vor zwei Wochen geschehen ist,
ist IHRE Schuld, Azrael. Ihre und die von Johnboy Dog und Claude
‚Dynamite‘ Booker. Wenn Sie an dem Angriff jemandem
die Schuld geben wollen, dann suchen Sie sie dort.“
Der Security-Chef lässt
keinerlei Regung in seinem Gesicht erkennen. Vielmehr scheint ihm
ein Essensrest zwischen den Zähnen mehr zu schaffen zu
machen, weswegen er permanent mit der Zunge hinter geschlossenem
Mund was zu suchen scheint. Nein. Er nimmt Rufus von Greifenstein
nicht ernst. Er hat Backstage schon oft genug mit Störenfrieden
zu tun gehabt.
Azrael:
„Siehst du, Rufus...“
...das mit der „von
Greifenstein“-Anrede hat ja lange angehalten...
Azrael:
„...ich gebe hier niemandem die Schuld. Ich bin lange genug
im Business, kenne Typen wie dich oder deinen Ziehsohn...oder
Sohn. Ich bin nur hier, um meinen Job zu machen. Ich bin nur
hier, um Typen, die hier nichts zu suchen haben, rauszuschmeißen.
Ich bin der Typ, der sagt ‚Du kommst hier nicht rein‘.
Und so ein Typ bist du. JBD oder Dye sagen zu mir ‚Schmeiß
den Typ raus, er hat keinen Vertrag‘, und dann mach ich
das. Ohne Wenn und Aber. Ich bin der Typ fürs Grobe. Fürs
Dreckige. Für Typen wie dich.“
Autsch, das saß! Und Rufus
von Greifenstein ist nun richtig sauer und plustert die Backen
auf.
Azrael:
„TROTZDEM gebe ich dir die letzte Chance und versuche dich
vor einer erneuten Blamage des Rausschmisses zu bewahren: Pack
dein Zeug, deinen Chauffeur, verlass den Ring, den Ringbereich
und hau ab. Ich gebe dir 10 Sekunden. Wenn du bis dahin nicht
verschwunden bist, komm ich da runter und...helfe dir...“
Die Fans feiern Azrael gerade wie
in seiner Prime, die lange her ist. Und während Azrael unter
lauter Mithilfe der anwesenden Fans beginnt, von „10“
runterzuzählen, wird Rufus immer wütender. Bei „2“
hebt er dann die Hand, nachdem er zuvor noch versucht hatte, die
Fans zu beschwichtigen und vom Mitzählen abzuhalten.
Rufus von
Greifenstein: „GENUG! GENUG! Aufhören! Jetzt reicht es
endgültig! Diese Scharade hat ein Ende! JUSTUS! ZU MIR!“
Der hagere Chauffeur dackelt
herbei.
Rufus von
Greifenstein: „GIB SCHON HER!“
...und aus den Händen entreißt
Rufus von Greifenstein ein Klemmbrett, welches Rufus gen
Hallendecke streckt.
Rufus von
Greifenstein: „Bevor Sie, Azrael, mich erneut rüde
unterbrachen, wollte ich eigentlich dieses hier schon lüften.
Denn dieses hier ist ein gültiger GFCW-Vertrag! Für
mich – und für Bartholomäus!“
Ups! Nanu!? Wie das?
Pete: „Ups!
Nanu!?“
Sven: „Haha.
Da siehst dus!“
Azrael hat einfach nur zu zählen
aufgehört und starrt in den Ring. Er weiß nicht so
recht, wie er jetzt mit der Situation umgehen soll. Er hat
allerdings seinen berüchtigten Knopf im Ohr...und mit dem
Männlein darin scheint er gerade in Verbindung zu stehen.
Rufus von Greifenstein hält den Vertrag genau in die Kamera.
Rufus von
Greifenstein: „Man beachte hier, dort unten...die
gepunktete Linie...ja, genau dort...Seht ihr Armleuchter, wer das
Papier unterzeichnet hat??? Zoom da hin...ja, hier hin! GENAU!“
Es ist verschwommen.
Verschwommen...und dann wird das Bild plötzlich klar: Zu
lesen sind eindeutig die Unterschriften von Rufus von
Greifenstein (der gleichzeitig für sich und seinen Sohn
unterschrieben hat) für Partei 1 und für Partei 2...
Pete:
„Al ‚The Spawn‘ Simmons!!!“
Shocking! Die Fans sehen die
Unterschrift auf dem Titan Tron, die Fans an den Fernsehschirmen
natürlich ebenso. Und Sven und Pete auch. Während Pete
es kaum glauben mag, wirkt Sven äußerst schadenfroh
und grinst wie ein Honigkuchenpferd.
Sven. „HA!
Damit hat wohl keiner gerechnet! Ja, Al Simmons ist immer noch
Co-Chef der Firma und natürlich kann er signen wen er will!“
Pete: „Naja,
jetzt wo das Geheimnis gelüftet ist, ist es gar nicht mehr
sooo überraschend. Nur hatte Simmons niemand auf dem Schirm.
Also da hat Rufus von Greifenstein also doch tatsächlich
Dynamite und JBD ein Schnippchen geschlagen.“
Sven: „Und
Azrael! Guck mal, wie bedröppelt er schaut.“
Der Security-Chef guckt natürlich
keineswegs bedröppelt, sondern lässt sich nichts
anmerken. Er scheint aber sein Mikrofon ausgeschaltet zu haben,
denn er spricht tatsächlich mit dem Männlein im Ohr.
Und wir hören nichts...
Pete: „Leute,
wir müssen kurz in die Werbung. Dieses Segment war, wie
immer mit Rufus von Greifenstein, so nicht geplant. Wir sind
gleich wieder da...“
Das Licht ist
gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem
prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene
Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin
erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu
bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast
schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur
eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist,
sondern auch eine Flasche Rotwein.
Antoine nimmt
die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der
Kamera.
Antoine:
"Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte
präsentieren zu dürfen."
Der
Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem
PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu
nippen.
Antoine:
"Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich
im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des
Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."
Pete: „Liebe
GFCW-Galaxy, wir sind wieder drauf. Ihr habt nichts versäumt,
denn Azrael redet immer noch mit dem Mann im Ohr.“
Sven: „Ist
es JBD? Ist es Claude Booker selbst? Ist es gar Al Simmons?“
Pete: „In
der Regel liegt der Commissioner dem Security-Chef im Ohr. Es
könnte also durchaus JBD sein...“
Rufus von
Greifenstein: „Na, was ist, werter Azrael? Hat es Ihnen die
Sprache verschlagen? Ich würde Sie nun also bitten, den
Ringbereich zu verlassen, denn ICH habe hier sehr wohl etwas zu
suchen. Und ICH möchte nun gerne an die Fans...“
Azrael: „Also
schön, von Greifenstein. Ich habe gerade gehört, dass
im Backstage gerade ein, zwei schnelle Telefonate geführt
wurden. Und ich habe eben die Bestätigung auf mein Ohr
bekommen. Es ist also wahr. Tatsächlich besteht ein
Vertragsverhältnis zwischen der GFCW und Rufus von
Greifenstein.“
Sven: „Nun
haben wir es also! HA! Rufus von Greifenstein hatte die ganze
Zeit Recht!“
Pete: „Also
das erklärt dann auch, wieso die ganzen Vignetten
ausgestrahlt wurden. Das erklärt das
Podest-Gabelstaplereffekt-Konstrukt. Das erklärt einfach
alles.“
Sven: „Und
das erklärt auch, dass Claude Booker und Johnboy Dog nicht
über jeden einzelnen Furz informiert sind. ANYTHING CAN
HAPPEN IN THE GFCW!“
Rufus von Greifenstein ist es nun,
der selbstherrlich über beide Backen grinst. Er grinst so
breit, dass ihm gar sein Monokel aus dem Gesicht fällt und
er es fieselig wieder suchen muss.
Rufus von
Greifenstein: „Sie sehen, verehrtes Publikum: ich war die
ganze Zeit über im Recht! Ich, Rufus von Greifenstein! Und
nachdem das geklärt ist, Azrael, möchte ich Sie bitten,
sich endgültig und ein für alle Mal aus meinem
Blickfeld zu scheren. Denn Sie haben...“
Azrael:
„Nein.“
Die Fans jubeln enorm. Hat er
tatsächlich einfach „nein“ gesagt? Von
Greifenstein hebt die Augenbrauen, als hätte ihm jemand das
Ferrero Roche geklaut.
Rufus von
Greifenstein: „Ähm, wie meinen?“
Azrael. „Du
hast mich schon verstanden, Rufus. Die Faktenlage ist nun eine
andere! Da du und dein Ziehsohn, Sohn-whatever nun wirklich ein
Bestandteil der GFCW sind, hatte ich folglich gleich die
Gelegenheit genutzt, hier am Headset um einen Gefallen zu bitten.
Siehst du,
die letzten beiden Wochen haben an mir genagt. An mir und meinem
Ego. Und natürlich habe ich
mich die letzten zwei Wochen permanent selbst damit gelöchert,
was ich wohl mit Bartholomäus anstellen würde, wenn wir
uns 1 gg 1 gegenüberstehen würden.“
Und wohl nicht nur Azrael, sondern
auch die GFCW-Galaxy. Denn auch sie haben sich diese Frage
gestellt.
Rufus von
Greifenstein: „Sie amüsieren mich, Azrael. Sie würden
diesen Tag nicht überleben. Sie haben Bartholomäus vor
zwei Wochen bis aufs Blut gereizt und sich ihren verdienten
‚Lohn‘ abgeholt. Und dabei fragen Sie sich, was in
einer 1 gg 1 Situation geschehen würde? Sie amüsieren
mich köstlich!“
Azrael: „Na,
dann wird dich das hier noch mehr amüsieren. In zwei Wochen,
Rufus von Greifenstein, wird dein Sohn nämlich sein
GFCW-Debüt geben. In zwei Wochen – bei War Evening –
sieht die GFCW-Galaxy erstmals Bartholomäus live im Ring.
Und zwar gegen MICH!“
Und nun sind die anwesenden Fans
völlig abgedreht und aus dem Häuschen. Azrael nochmal
live im Ring! Unglaublich! Sie können es gar nicht fassen.
Und noch dazu endlich das lang erwartete Debüt von
Bartholomäus? Es scheint einfach perfekt zu sein?
Und Rufus von Greifenstein?
Der lächelt böse.
Rufus von
Greifenstein: „Also schön, Azrael. Sie wollen es? Sie
wollen es wirklich so sehr? Nun gut. Sie haben, was Sie wollen.
In zwei Wochen werden Sie der erste Spielkamerad von Bartholomäus
sein. In zwei Wochen, Azrael, hat Ihre Stunde geschlagen.
Gnnnnnihihi....“
Die
geöffnete Tür des Büros von Claude „The
Dynamite“ Booker ist zu sehen. Stimmen dringen nach außen.
Es sind die Stimmen von Claude Booker und Johnboy Dog alias JBD.
„Es
ist doch eindeutig das er nicht in der Verfassung ist aus diesem
Match unversehrt herauszukommen oder JBD?“
„Wir
werden sehen wozu er in der Lage ist. Er kam zu mir und bat um
dieses Match…ich will Ihn nicht bloßstellen.“
Plötzlich
wird der Kameramann leicht angerempelt und eine Figur schiebt
sich an ihm vorbei durch die Tür. Die Kamera folgt dem
vorbeihastenden McMüll.
Mac Müll:
„Chef…Commishionar…habt ihr gesehen was
vorhin passiert ist?? Ich war bei der Ankündigung des
Pay-Per-View…und…“
Claude
Booker: „Komm erstmal zur Ruhe Mac…atme mal durch…“
Der Boss der
GFCW hat sich in seinen Ledersessel nach vorne gebeugt und schaut
mit ruhigem Blick zu Mac Müll. JBD zeigt auf der Couch
sitzend wenig Regung und nimmt einen Schluck Wasser zu sich. Mac
Müll, der sich mit den Händen auf dem Tisch des Chefs
abgestützt hat ringt nach Luft. Nach ein paar Augenblicken
kommt er etwas zur Ruh und beginnt erneut zu sprechen.
Mac Müll:
„Puh…also..ich habe vorhin die Fans begrüßt…und
den Pay-Per-View Braindead gehypt…als plötzlich…ach
wartet…seht selbst…“
Der Hall of
Famer durchquert den Raum und zieht dreht den Smart Tv an der
Wand so das Claude und JBD eine gute Sicht auf das Gerät
haben. Er nimmt die Fernbedienung zur Hand und startet über
das Smart Menü ein bekanntes Videoportal und startet die
Suche:
Suche:
BRAINDEAD GFWC 2020 2003
Claude und
JBD haben ihre Sitzposition verändert und schauend gespannt
auf das TV Gerät. Das Video startet und zeigt uns die zum
Beginn der War Evening aufgezeichnete Sequenz. Als das veränderte
Logo des GFCW Braindead Pay Per View eingeblendet wird stoppt Mac
Müll das Video.
Mac Müll:
„Seht ihr…das kann doch nicht wahr sein. Wer kann
sowas…?“
Claude Booker
der sich in seinem Sessel zurückgelehnt hat: „Mmh…da
wird jemand der Techniker wohl eine kleine Auffrischung in Sachen
Video Technik bekommen müssen. Aber Mac…natürlich
wir müssen dem ganzen auf dem Grund gehen. Jedoch sind JBD
und ich in einer Diskussion über das Match zwischen Phoenix
C. Miller und Big Jack das heute Abend stattfinden soll. Von dem
ich noch nicht so überzeugt bin…Miller ist nicht
gerade in Hochform….“
JBD hat sich
von der Couch erhoben und tritt näher an das Tv Gerät
heran: „Mac starte das Video nochmal neu…ich glaube
ich habe da was gesehen…“
Mac Müll
betätigt die Fernbedienung und das Video startet erneut. Das
Video läuft normal ab. Das Video stoppt jedoch bei dem
zweiten Logo.
Ein Flackern
des Bildes und das Logo verschwindet…ein kurzes
Rauschen…Claude, Johnboy Dog und auch Mac Müll stehen
nun gebannt am TV…sie versperren dem Betrachter das Bild,
doch ein Fade und wir sehen das Bild und die verdutzten
Gesichter. Ein Match ist zu sehen…
…Der
Drak Emperor kommt zum Ring und kann den Titanbreaker im letzten
Moment verhindern. Titan kommt vom Tisch herunter und es gibt
einen heftigen Schlagabtausch welcher der Dark Emperor für
sich entscheiden kann. Er zeigt ein Bulldog und einen DDT gegen
Titan. Danach folgt auch noch eine heftige Powerbomb vom Emperor.
Odin ist inzwischen auch wieder wach und kann vom Tisch aus einen
Flying Elbow auf Titan springen. In den Zuschauern herrscht ein
sehr grosser Unmut über das ganze und alle fragen sich ob
niemand Titan zur Hilfe kommt. Der Drak Emperor gibt Titan zu
Odin hoch und nun soll es wohl einen Double Chockeslam durch den
Tisch geben
Sven: So
Feierabend
Pete: Nein
schau mal wer da durchs Publikum kommt
Tha Bomb
kämpft sich durchs Publikum und kommt am Ring an. Er geht
sofort hinain und kann im letzten Moment den Double Chockeslam
verhindern. Er greift sich Odin und verpasst ihm einen T- Bone
Suplex vom Tisch herunter. Titan geht auch vom Tisch herunter um
sich um Odin zu kümmern. Der Dark Emperor stürmt auf
Tha Bomb los der kann einen Back Body Drop zeigen.......... durch
den Tisch
Pete: So der
war aber der Flasche
Sven: Tische
1 Wrestler 0
Der Emperor
aber lenkt nun Titan ab und Odin steht wieder. Titan dreht sich
um, stürmt auf Odin los, doch Odin nimmt sich den
heranstürmenden Titan und Facebuster durch den Tisch.
Sieger
des Matches: Odin !!!
Der
Bildschirm wird schwarz und JBD und Mac schauen einen verdutzten
Claude Booker an.
Claude
Booker: „Was zur Hölle war das? Dark
Emperor??? Odin??`Titan???
Das war zu unserer Anfangszeit…das ist 17 Jahre her.“
Claude
Booker: „Azrael…kommst du bitte…wir haben da
glaube ich ein Problem…wir haben eindeutig ein Problem.“
Der Chef der
GFCW deutet seinem Security Chef Azrael an hineinzutreten und
vorher die Kamera nach draußen zu bitten. Mit dem Blick auf
eine verschlossene Tür des Chefs der GFCW geht die Kamera
off.
No
DQ-Open Challenge:
Chris
Styker vs. ???
Referee: Guido Sandmann
Match
folgt...
Die
Glocke läutet, Strykers Arm wird gehoben, das Match ist
gewonnen, doch seine Musik bleibt aus. Stattdessen übertönt
die Fans ein deutlich überraschenderer Klang: Die Stimme des
Mathematikers.
Alex:
„Beeindruckend.“
Das
sagt er zwar, aus seiner Stimmlage herauslesen kann man dieses
Gefühl aber nicht. Die Kamera schwenkt zur Bühne, zeigt
Alex Ricks auf der Bühne, in hochgekrempeltem grauen Hemd
und Stoffhose mit Mikro im Anschlag. Stryker dreht sich in seine
Richtung wirkt direkt kampfbereit, doch Ricks macht sich nur
behäbig auf dem Weg zum Ring, schaut dabei vor sich auf den
Boden, spricht weiter, auch wenn die Fans ihn nicht gerade
herzlich begrüßen.
Alex:
„Chris Stryker, mein Name ist Alex Ricks, ich handle für
Antoine Schwanenburg und ich denke, Teil meines Handelns ist es
einen exponentiellen Aufstieg von dir bei German Fantasy
Championship Wrestling zu verhindern.“
Man
mag mit Mathe noch so wenig zu tun haben, am Begriff
„exponentielles Wachstum“ gab es in den letzten
Monaten trotzdem eigentlich keinen Weg vorbei.
Alex:
„Ich sammelte Informationen, Chris Stryker. Ich weiß,
dass du bereits 2010 nah dran an einer Möglichkeit warst, um
den GFCW Titel zu kämpfen. Und es ist nicht schwer zu
erkennen, dass du auch bei deiner Rückkehr irgendwann nach
diesem Titel greifen willst. Und ich weiß, dass Johnboy Dog
nach Wegen suchen wird, Antoine eine Möglichkeit auf den
Titel zu verweigern. Doch was Johnboy Dog auch denkt, Chris
Stryker…“
Der
Kopf geht auch mal hoch, Ricks hat die Ringkante erreicht, er
schaut durch die Seile.
Alex:
„Es ist egal. Du kennst Johnboy Dog vielleicht noch aus der
Vergangenheit. Und du kennst auch Antoine…Nun…mich
kennst du noch nicht. Aber Chris Stryker, ich bin hier, um dir
eine Sache so früh wie möglich zu erklären…Egal
was du tust, egal was du in dieser Liga erreichen willst…“
In
der Zwischenzeit stieg Ricks die Treppe hinauf, und stieg durch
die Seile. Er steht Stryker mit einigem Abstand gegenüber.
Tatsächlich anscheinend unbewaffnet. Seine Stimme klingt
jedoch gefährlich genug.
Alex:
„Warte…und versuche nicht Antoine zu stören.“
Noch
bevor Stryker reagieren kann, erlischt das Licht in der Halle.
Noch bevor das geschieht, möchte manch einer meinen, die
Stimme zwei weiterer Personen, einer männlichen und einer
weiblichen, aus den Lautsprechern gehört zu haben. Das
geschah aber zu schnell, zu unerwartet und noch unerwarteter
ertönt der Lärm aus Richtung Ring. Die verstreuten Fans
sind unruhig, wollen wissen, was vor sich geht, genauso wie Pete
und Sven, die nur dumpfe Geräusche und das Aufschlagen auf
der Ringmatte hören.
Pete:
„Was ist hier los? Was soll das?“
Sven:
„Keine Ahnung, Pete. Hey, macht doch mal jemand das Licht
wieder an!“
Tatsächlich
wurden Svens Bitten gehört. Es dauert nicht lange und die
Halle strahlt wieder im alten Licht. Chris Stryker bereits aus
dem Ring gerollt, einen Schritt vom Ring entfernt, schwingt Betsy
zufrieden in den Händen...Zurück bleibt ein
niedergeschlagener Alex Ricks. Liegt im Ring, hält sich die
Magengrube, kauert auf der Matte. Was auch immer der Mathematiker
hier eigentlich vor hatte…er hätte besser auf den
Kaiser hören sollen.
Pete:
„Da hat Chris Stryker dem Mathematiker aber ein
ordentlichen Denkzettel verpasst, so wie aussieht.“
Sven:
„Geschieht Alex auch ganz recht. Er handelte offensichtlich
über Antoines Wunsch hinweg. Dafür muss er eben büßen.
Ich hoffe, er lernt daraus.“
Wir befinden uns Backstage und
Antoine Schwanenburg, der Kaiser, er ist im Stress. Er befindet
sich auf einem langen, grauen Gang und geht mit großen
Schritten voran, während er seine Gedanken relativ laut und
mit Wut aufgeladen gegen die schon lange nicht mehr renovierten
Wände der Trierarena brüllt.
Antoine:
„Dieser verfluchte Alex, ich schwöre bei Gott, dass
ich ihn nächstes Mal wortwörtlich ankette!“
Die Schritte hallen laut durch den
Gang, werden bloß noch von den wütenden Wortfetzen
übertönt, während er weiterhin durch diesen viel
zu langen Gang stapft.
Antoine:
„Alles muss ich alleine erledigen!“
Stapf, stapf, stapf.
Antoine: „Wie
kann man eigentlich so dumm sein!“
Und schließlich und
schlussendlich scheint Antoine bei seiner Destination angekommen
zu sein. Eine metallische Tür steht offen und der Kaiser
tritt ungefragt ein. Da er sich zuvor durch seine Lautstärke
ankündigte, hat man ihn hier auch offenbar erwartet. Luna
und Zane haben jedenfalls beide die Köpfe zu ihm gedreht,
als er durch den Türrahmen schießt. Planmäßig
scheinen beide nicht mehr so viel zu tun zu haben –
jedenfalls stehen die Taschen geschlossen auf den Bänken und
auf einem Monitor ist das Live-Bild aus dem Ringbereich zu sehen.
Zane hat Wachdienst.
Antoine: „Was
erlaubst du dir eigentlich?“
Antoine geht einen großen
Schritt auf Zane zu, der Zeigefinger des Richtens wird auf ihn
gerichtet. Levy zuckt kurz zusammen, wohl mehr aus Schreck, als
aus Furcht, während Lunas Hand vorsichtig in Richtung ihres
Baseballbats wandert, der brav auf der Bank liegt.
Antoine: „Was
für eine armselige Figur stellst du eigentlich dar, hm? In
was für einer Welt bist du aufgewachsen, dass du Dinge
regeln kannst, indem du dich an der Schulter der nächst
höheren Instanz ausweinst, hm?“
Der Zeigefinger des Richtens wird
wieder herunter genommen, während Luna ungläubig ein
Loch in Schwanenburgs Rücken starrt.
Antoine: „Ich
sage dir was und das kannst du dir hinter die Ohren schreiben:
Diese nächsthöhere Instanz, die gibt es nicht. ICH bin
die höchste Instanz hier. Du kannst links und rechts mit
Leuten sprechen, die MEINEN, sie hätten etwas zu sagen, aber
dem IST – NICHT – SO! Du verschwendest nur deine Zeit
und noch viel schlimmer: Meine!“
Zane wirkt nun doch recht zufrieden
mit der Standpauke, auch wenn er in diesem Moment nicht wirkt als
würde er wirklich Energie für ein Grinsen aufwenden
wollen oder können. Noch vor zwei Wochen wollte der Kaiser
nicht mal ein Wort an ihn verschwenden und jetzt sprudelt es nur
so aus ihm heraus.
Antoine: „Was
auch immer du glaubst geleistet zu haben, in der realen Welt, in
der Welt, in der ich lebe, hast du rein GAR NICHTS geleistet!
NICHTS befähigt dich auch nur in irgendeiner Form auch nur
im selben Satz mit der World Heavyweight Championship genannt zu
werden! Deine einzige Referenz ist ein hinterhältiger
Angriff und dann sagst du, du seist der beste Athlet hier? Dass
ich nicht lache! Du kannst nichts, rein gar nichts, hörst du
mich?! Und jetzt tue einmal in deinem Leben das, was
rechtschaffen und richtig ist und sei einmal im Leben kein
Abschaum. Du und ich, wir wissen beide, dass ich und nur ich
allein' der rechtmäßige Anwärter für den
Titel bin. Tritt jetzt zurück und erspare dir selbst die
Schmach gnadenlos gegen mich unterzugehen.“
Kaum hat Antoine das letzte Wort
ausgesprochen schießt Zane nach vorne. Ein technisch
Lehrbuch-reifer Schlag von Zane treibt dem Kaiser jegliche Wut
aus den Augen. Starr wie ein Brett schlägt er auf dem Boden
auf, ein Arm angewinkelt, der andere scheint in der Luft nach
etwas zu suchen. Göttlichem Beistand? Er kann ihn
gebrauchen. In den Augen des Purifiers flackert kurz etwas auf,
doch Zeit Levys Emotionen zu deuten bleibt nicht, denn er wendet
sich sofort ab und reißt Luna den Schläger aus der
Hand. Perplex reagiert sie erstmal gar nicht, sieht aber nicht
gerade traurig aus, dass Schwanenburg hier gleich seinem Schöpfer
einen Schritt nähertreten soll.
Mit einem gigantischen Hieb, als
würde er eine Axt schwingen lässt Zane den Bat auf den
bewusstlosen Schwanenburg niederkrachen.
Zane: „Höhere
Instanz? Wie können Leute wie du so viel Arroganz in sich
tragen, um sowas zu sagen?“
Erneut kracht das Eisen auf den
Kaiser nieder.
Zane: „ICH
weine mich bei einer höheren Instanz aus? Mein ganzes
verficktes Leben haben diese beschissenen höheren Instanzen
versaut. Eltern, Lehrer, Bullen, Politiker, Soldaten.“
Noch einmal wird der leblose Körper
durchgeschüttelt, bevor die Waffe klappern zu Boden fällt
und Zane sich neben Antoine kniet – dessen Kopf in beide
Hände nimmt.
Zane: „Und
Leute wie du. Leute, denen alles egal ist. Jeder Mensch ist egal,
jede Ungerechtigkeit, jedes Leben, solange DU kriegst, was du
willst. Das ganze System muss gut für dich sein und NUR für
dich.“
Mit grober Gewalt schnappt er sich
den starren Arm Schwanenburgs und legt an.
Zane: „Was
ich in der realen Welt geleistet habe? Was weißt du von der
realen Welt? Für dich war diese verdammte Welt, die mich
immer nur im Dreck sehen wollte doch immer da. Diese Welt, in der
du lebst ist dieselbe, in der ich lebe. Und sie sollte nicht
existieren. Nicht so. Und du auch nicht.“
Mit einer Aggression und
Feinseligkeit so pur, dass es verstörend ist, reißt
Levy mit einem Kimura-artigen Griff an Schwanenburgs Arm. Doch
nach kaum einer Sekunde wirft Luna sich mit ihrem gesamten
Gewicht auf Zane und zerrt ihn von Schwanenburg herunter.
Luna: „ZANE,
HÖR AUF!“
Energisch, mit aufgerissenen Augen
packt sie ihn an beiden Schultern. Levy sieht sie nicht an,
richtet sich langsam auf, starrt weiterhin zitternd vor Wut auf
Schwanenburg.
Luna: „Werd
nicht wieder wie…“
Zane:
„Drake hat Recht. Drake hatte die ganze Zeit Recht.“
Und dann reißt ihn noch eine
weitere Hand zurück, sodass er einen Schritt zurücktaumelt
und sich hektisch umdreht. Es liegt nicht an der Kraft des Rucks,
es ist nur die Überraschung des Ricks(schen Auftritts).
Wortlos hinkt der Mathematiker an Zane vorbei, geht gekrümmt,
hält sich die Magengrube, sackt vor Antoine auf die Knie,
breitet die Hände über Antoine aus, hebt dessen
Oberkörper. Als hätte ein Regisseur ihm die Anweisung
gegeben, eine klassische „Stell dir vor, du hast gerade
deinen toten Ehemann gefunden“-Szene darzustellen, aber der
Mathematiker hätte ja nicht einmal ein Headset um diese
Order zu hören.
Mit Kopfschütteln und leerem
Blick starrt Alex in Antoines Gesicht. Murmelt vor sich hin.
Alex: „Mein
Fehler. Es war mein Fehler.“
Dass der Feind noch immer hinter ihm steht,
scheint ihm egal zu sein. Er muss sich um seinen Herrn kümmern.
Zane und Luna sehen ihn eindringlich an, scheinen zu überlegen
ob sie gleich nochmal einen draufsetzen. Doch Levy wendet sich
von der Szene ab, während Alex weiter murmelnd sich dran
macht den Kaiser aus dem Raum zu tragen.
Luna:
„Komm schon, beeil dich n bisschen, meinst du ich will
seine Überreste den ganzen Tag hier liegen haben?“
Keine
Reaktion. Er trägt Schwanenburg nur aus dem Raum. Der Rest
ist ihm….egal. Besorgt dreht sich Luna zu Zane um und
schließt mit einem Seufzen die Tür.
Ein
vor sich hin murmelnder Kid Daniel geht energischen Schrittes
durch die recht belebten Gänge der Trierarena. Immer wieder
mit dem Kopfschüttelnd scheint er auf der Suche nach oder
jemanden zu sein. Immer wieder lässt er seine Wut an
Gegenständen aus. Hier eine fliegende Mülltonne…dort
eine zerbrochene Tür. Daniels Nerven scheinen im Moment
nicht die stabilsten zu sein. Nachdem er weiterhin ziellos durch
die Halle streift passiert er einen Gang. Er bleibt abrupt
stehen. Ein Schritt zurück sodass er die Szenerie genau
überblicken kann.
Kid Daniel:
„Das darf doch nicht wahr sein…Jetzt sind sie
dran…Was Miller nicht schafft bringe ich nun zu Ende.“
Daniel schaut
suchend umher und greift sich das nächst liegende was er
ergreifen kann. Mit dem Stahlrohr des abgebauten Gerüstes in
der Hand stürmt er los. Nun sehen wir auch wen er entdeckt
hat. Einen herrenlosen Kapuzenpullover Träger. Dieser
schlendert mit gesenktem Kopf geradewegs in die nächstgelegene
Kabine. Daniel erreicht die Kabine Sekunden später. Er
stoppt ab und tritt praktisch die halb offene Tür in zwei
Teile. Holz zerbarst und verteilt sich auf dem Boden. Der Träger
des Kapuzenpullis schreckt herum. Er weicht ein paar Schritte
zurück sodass er rücklings auf dem Sofa landet. Gerade
aber noch rechtzeitig um den heranspringendem Daniel
auszuweichen. Dieser setzt sofort nach und steht wieder mit
erhobenem Rohr vor dem Unbekannten. Doch bevor das Metallrohr zum
Einsatz kommt weicht nun auch Daniel erschrocken zurück.
Kid Daniel:
„DU??? Sag das das nicht wahr ist…sag mir das ich
träume!!! Du kannst es nicht sein…nicht du!!!!“
Daniel geht
einen Schritt zur Seite und das Bild zeigt einen sehr verdutzt
und verängstigt drein blickenden Maurice The Conquere. Er
blickt erschrocken auf das Rohr was Daniel immer noch auf Maurice
richtend in der Hand hält.
Maurice:
„Daniel…was? Wieso sagst du sowas? Maurice hat doch
nur ein wenig auf dem Handy dieses Video geguckt. Ich…“
Maurice senkt
den Blick. Er scheint sich zu schämen.
Maurice:
„Verlaufen ich habe mich. Und jetzt wollte ich Pause
machen. Alle wollen immer was von Maurice. Erst kämpfen.
Dann nicht kämpfen. Dann soll Maurice schuld sein und dann
wieder nicht. Dann war ich traurig und das einzige was Maurice
lustig findet ist kaputt machen oder Rauf-und Runter mit jemanden
machen. Und dann hat Maurice dieses Video bekommen. Das ist
lustig…“
Daniel der
mittlerweile mitten im Raum steht schaut Maurice fragend an.
Kid Daniel
schreit: „ VIDEO???? WAS IST MIT DEM PULLOVER???? WARST DU
EINER DER ANGREIFER???“
Maurice zuckt
zusammen. Dieser riesige starke Kerl hat enormen Respekt vor
Daniel, vor seiner Familie. Er schaut an sich herunter.
Maurice:
„Dieser Pulli? Ist er nicht schön? Maurice greift nur
an wenn ihr mir das sagt.“
Maurice
erhebt sich mit freudigem Blick in eine sitzende Position. Er
zeigt Stolz seinen Pullover.
Maurice:
„Maurice hat ein Geschenk bekommen. Eine Kiste mit dem
Pullover. Der ist so warm und kuschelig…und ein Handy…aber
ich glaube es ist kaputt… es spielt immer wieder nur
dieses lustige kaputt mache Video. Maurice gefällt das
aber.“
Maurice
schaut wieder auf das Smartphone und startet das Video erneut.
Daniel lässt das Rohr sinken und entspannt sich sichtlich.
Er tritt näher zu Maurice und setzt sich neben ihn auf die
Couch. Er scheint verwirrter als vorher. Noch verwirrter als er
eh schon war.
Kid Daniel:
„Ein Geschenk? Smartphone? Video? Wer hat dir das
geschenkt? Und was für ein Video ist das? Zeig her…“
Daniel
entreißt Maurice das Handy. Sein Blick wandert zum Display.
Maurice schaut Daniel über die Schulter. Ein Schwenk der
Kamera und wir sehen was die beiden Brüder sehen.
Tha Bomb
zieht der Dark Emperor hoch und Whip-In in die Ringecke. Tha Bomb
stürmt jedoch hinterher, aber der Dark Emperor kontert. Er
hält sich mit den Armen an der Ringecke fest und umklammert
mit den Beinen Tha Bomb’s Kopf. Eine schöne
Headscissor schickt Tha Bomb zu Boden. Nun ist der Dark Emperor
wie der Blitz auf den Beinen und zeigt einen Splash.
Sven: Das war
aber cool.
Pete: Nicht
schlecht die Aktion.
Der Dark
Emperor will den Sieg und setzt zum Endspurt an. Er baut endlich
einen Tisch auf und zieht Tha Bomb auf den Tisch. Dann tritt er
noch einmal in Tha Bomb hinein, wofür die Zuschauer ihn
ausbuhen und will wohl mit dem Emperor’s Tombstone durch
den Tisch.
Pete: Wenn
der gelingt, dann ist es vorbei.
Tha Bomb
macht sich schwer und kann den Emperor mit einem Back Bodydrop
nach hinten befördern. Doch auch Tha Bomb fliegt dabei
herunter. Beide liegen nun auf dem Boden und schnaufen erst
einmal durch. Tha Bomb kommt als erstes wieder hoch. Er stellt
eine Tisch in die Ringecke auf. Der Dark Emperor folgt langsam
hinterher. Der Emperor will eine Aktion zeigen, doch da weicht
Tha Bomb locker aus und Main Event !!! NEIN !!! Auch der Emperor
kann ausweichen und befördert ihn mit einem Bodyslam durch
den Tisch in der Ringecke.
Sieger
des Matches durch Pinfall: Dark Emperor !!!
Dark
Emperor’s Musik ertönt. Die Fans buhen der Dark
Emperor aus, doch er geht gefühllos zurück über
die Rampe in den Backstagebereich.
Maurice:
„Maurice mag es wenn Tische kaputt gehen…“
Daniel schaut
gespannt das Video doch ihm scheint nichts Besonderes
aufzufallen. Er schaut es ein zweites Mal und gibt es
anschließend Maurice zurück.
Kid Daniel:
„Woher hast du das? Wer hat dir das Geschenk gemacht??“
Maurice
schaut wieder aufs Smartphone und lacht erheitert auf sobald die
Tische zu Bruch gehen.
Maurice: „Das
Paket lag bei Papa auf dem Tisch und ich…ich hab es
aufgemacht weil „Für Maurice“ auf einem Zettel
stand. Der Pulli ist so schön und Maurice war kalt. Da hab
ich ihn angezogen. Darf ich ihn behalten??“
Daniel
verschränkt die Arme hinter dem Kopf und lehnt sich auf der
Couch zurück. Er fängt leicht an zu Grinsen. Schüttelt
mit dem Kopf. Das Grinsen verwandelt sich in ein Lachen. Maurice
schaut weiterhin aufs Smartphone und mit einem lachendem Daniel
und einem Maurice in bester Forrest Gump Manier zoomt das Bild
aus und der Bildschirm wird schwarz.
BOOOOOOOOO
BOOOOOOOOOOOO
FUCK
YOU DRAKE
FUCK YOU DRAKE
FUCK YOU DRAKE
Die
dunkelblauen Scheinwerfer sind zurück, ebenso die gedimmte
Beleuchtung der Halle. Die Nebelschwaden, die nur die Schemen des
Champions freigeben, bevor er sich aus ihnen schiebt. Die
langsamen Blicke nach links und rechts. Das breite Grinsen. Die
Selbstsicherheit. Die fast schon greifbare Aura aus Arroganz und
Unheil, die sich von dem Mann auf der Bühne ausbreitet.
Und
mit all diesen Dingen… Die bestialische Abneigung der
GFCW-Fans gegen ihren Champion. Und mit den abgespeckten
Zuschauerzahlen scheint auch der Block der NEMESIS Anhänger
nicht präsent zu sein, abgesehen von ein paar
zurückhaltenden kleinen Grüppchen hauptsächlich
jüngerer Fans. Hinter Drake…. Niemand.
Sven:
„Pete vor einem Monat hat Drake seinen Titel erfolgreich
gegen Lionel Jannek verteidigt in einem absolut spektakulären
Aufeinandertreffen zweier Top-Stars dieses Sports, aber das war
am Ende des Abends fast schon Nebensache oder?“
Pete:
„So würde ich es nicht sagen, dazu war das Match viel
zu…. Man Sven, wir haben nur 2000 Fans in der Halle.
Sobald wir wieder voll sind werden wir unser Wort nicht
verstehen.“
Lautstarke
Ablehnung des Champions ist noch immer aus allen Ecken der Halle
zu hören.
Pete:
„Jedenfalls: Vor zwei Wochen kam weiterhin mächtig
Bewegung in die Situation um Drakes Titel. Aber nicht um Drake
selbst, denn der war wohl seine Wunden lecken.“
In
der Zwischenzeit hat der Champion sich die Rampe herab begeben
und keine Chance ausgelassen in Wortgefechte mit den Fans zu
gelangen. Und mit jedem Satz, den er seinen Gegnern entgegen
spuckt rückt er zufrieden seinen umgestalteten Titel auf der
Schulter zurecht.
Doch eines kann er nicht verbergen: Die
Wunden an seinem Hals, die noch nicht wieder spurlos verschwunden
sind. Einige der Schnitte scheinen tief zu sitzen. Doch ob sie
tiefer sitzen, als das, was emotional im Champion vorgeht?
Sven:
„Tja… Generell war es sehr sehr still seit Stranded.
Ich bin gespannt, was er uns heute zu sagen hat. Und hey: Später
am Abend sehen wir ihm sogar noch im Ring. Unser Main Event: Big
Rig vs NEMESIS. Und auch da steckt einiges an Geschichte drinnen.
Also dranbleiben.“
Der
Lord of Madness lässt sich tatsächlich ein Mikrofon
reichen und begibt sich in den Ring, woraufhin die Musik langsam
verstummt und die Fans… nicht.
Lachend hebt der
Patient Zero das Mikrofon.
Drake:
„Ich hab euch auch vermisst. Danke, danke.“
Fast
schon wirkt er… Fröhlich?
Pete:
„Er geilt sich an dem ganzen Hass wirklich auf
oder?“
Sven:
„Pete! Wortwahl!“
Pete:
„Ja ist doch wahr… Arschloch.“
Drake:
„Wisst ihr was? Ich könnte hier jetzt sehr viel reden,
aber irgendwie… Is mir nich so danach, denn der
Champion...“
BOOOOOOOOOOOOOOOO
Drake:
„… redet dann, wenn die Leute, die ihm wichtig sind,
etwas von ihm hören müssen. Der Ehrlichkeit halber.
Oder weil ich für etwas einstehen muss. Aber da gibt es im
Moment nichts. Aber der Champion...“
Die
Betonung auf dem Wort ist immer wieder schön.
Drake:
„...der gerade aus einem triumphalen Sieg kommt schuldet
EUCH und allen, die so sind wie ihr nicht ein EINZIGES Wort.“ WE
ALL HATE YOU
WE ALL HATE YOU
Pete:
„Sven… Hat er das wirklich so gut weggesteckt, oder
will er sich keine Blöße geben?“
Sven:
„Ehrliche Antwort? Keine Ahnung.“
Im
Ring dreht sich Infinty in Richtung der Leinwand und stützt
sich auf die Ringseile.
Drake:
„ABER. Es gibt ja einen Grund, warum ich hier draußen
bin. Denn es gibt eine Person… Der habe ich etwas zu
sagen. Und zwar vor allen Leuten, allen Fans, so wie es ihm wohl
am liebsten ist. Und ich habe genug Respekt vor ihm, um es dann
auch vor den Fans zu tun. Schwing deinen geilen Truckerarsch hier
raus Frank, wenn du dich traust.“
Das ging fix.
I
LOVE MY BOOTS BROKE IN, I LOVE MY CAMO HAT,
DONT
MIND A LITTLE PAINT ON MY JEANS, YEAH I ROLL LIKE THAT
Der dickliche
Trucker erscheint auch prompt auf der Stage, sein Bruder Frank
direkt hinter ihm. Die Fans feiern die Jungs wie zu ihren besten
Zeiten.
I
LOVE DRIVING MY TRUCK ACROSS THE RAILROAD TRACKS, IF YOU HIT IT
TO QUICK, IT'LL HIT YOU RIGHT BACK
Aus dem Ring
gibt es das Signal gen Stage, dass bloß nach Frank gerufen
wurde, nicht nach Jack. Dem älteren Trucker gefällt das
ganz und gar nicht, aber Frank gibt ihm den Daumen nach oben.
Unbeschwert wie immer, beginnt er seinen Weg in den Ring und
klatscht imaginär mit den Fans ab, die ihn anfeuern.
LET'S GO
BIG RIG!
LET'S GO
BIG RIG!
Am Ring
angekommen schlittert er grazil in das Seilgeviert hinein, wo
Drake auch schon auf ihn wartet. Jack hingegen hat sich von der
Stage nicht weg bewegt. Er hat zwar akzeptiert, dass Frank in den
Ring gerufen wurde und er warten muss, aber er traut dem Braten
nicht so ganz und beäugt die Szenerie kritisch aus der
Entfernung. Frank feiert sich selbst im Ring noch ein bisschen
und lässt sich feiern, ehe er sich ein Mikrofon greift.
Frank:
„Na, hast du mich vermisst?“
Und das
schwarze Kautabak-Grinsen vom ehemaligen Tag Team Champion kommt
vom Vorschein, welches auf eine seltsame Art und Weise
faszinierend wirkt. Auch Drake bekommt den Daumen nach oben von
Frank. Seltsamerweise erwidert der World Champ das Ganze mit
einem herzhaften Lachen.
Drake:
„Weißt du was, Frank? Eigentlich schon irgendwie.“
Die Fans und
auch die Kommentatoren wirken einigermaßen irritiert. Doch
der Champ streicht sich nur die Haare hinter das Ohr und fährt
unbeirrt fort.
Drake:
„Denn ich bleibe bei dem, was ich vor zwei Jahren gesagt
habe, als du mich in diesem Ring eins, zwei, drei, geschlagen
hast. Ich mag dich nicht Frank. Ich verstehe dich nicht. Du
nervst mich. Aber… Im Vergleich zu Antoine, zu Jason, zu
Zereo, zu Lionel, zu Johnboy, zu Daniel, zu Sheen… Du hast
Ihnen eines voraus: Du bist gradraus, du bist ehrlich, du bist du
selbst. Du bist einfach nur ein dummer, fröhlicher Haufen,
blind und naiv aber es gibt nichts, das ich gegen dich persönlich
groß haben sollte. Irgendwie erfrischend, wenn du
überlegst, womit ich mich sonst rumschlagen muss.“
Amüsiert
grinst der Patient Zero dem Trucker ins Gesicht, der nicht so
wirklich zu verstehen scheint, was Drake eigentlich will, aber
hey! Wenn’s jemanden nicht stört, dann Frank.
Drake:
„Tja.Warum wollte ich dich wohl sprechen Frank? Ideen? Ich
sags dir: Seit Unserem Fight vor zwei Jahren, haben wir kein Wort
mehr gewechselt. Geschweige denn ein Match gehabt. Und sieh dir
an, was aus mir geworden ist… Und was aus dir.“
Nun
fällt doch ein verächtlicher Blick auf Bobo und die
Fans machen diesen Stimmungsumschwung nur zu gerne mit und
beginnen wieder Drake auszubuhen. Der hingegen mustert Frank noch
einmal, bevor er demonstrativ den Titel geraderückt und das
Mikro wieder hebt.
Drake:
„Ich bin das größte, das diese Liga jemals sehen
wird und der eine Mann, den ich nicht geschlagen habe ist…
so was.“
Mit einem
schallenden Lachen fliegt der Kopf in den Nacken und er deutet
ungläubig auf den Trucker.
Drake:
„Is die Welt nicht witzig? Und jetzt steht da dieses Match
und ehrlich Frank: Ich hab da keinen Bock drauf. Dieses
weichgespülte Tag Match, nene du. Nichts gegen deinen Bruder
oder Damian oder Tag Team Matches. Ihr seid… Ganz ehrlich
verdammt gute Fighter. Auch wenn manche das glaube ich vergessen
und ich hätte Bock euch mit Damian zusammen die Fresse zu
zerschießen.“
Nanu?
So etwas wie Respekt oder Anerkennung seitens des Champions. Und
dann ausgerechnet gegenüber von Big Rig? Die Wege des Herren
– in diesem Fall Drake – sind unergründlich.
Drake:
„Aber…“
Aha.
Drake:
„Ich bin in den letzten zwei Jahren nahezu ein Gott
geworden. Du bist du geblieben. Was sagst du, wenn wir endlich
unser Rematch haben, hm? Frank Bobo gegen den World Heavyweight
Champion der GFCW. Drake. Infinity. One. On. One.“
Die
Fans jubeln, aber wohl nicht für Infinity.
Sven:
„Warte, was?“
Pete:
„Drake fordert ihn heraus!“
NE?
NE?
NE?
Der
truckende Kugelblitz blickt in das Rund der Halle, die Fans sind
sich einig: Mach et. Und er zuckt mit den Schultern.
Frank:
„Klar, warum nicht.“
Jubel
bricht erneut unter den Fans aus.
Sven:
„Und Frank nimmt an!“
Pete:
„Zur Überraschung von absolut niemandem!“
Verschmitzt
lächelt der Lord of Madness und wiegt das Mikrofon in seiner
Hand.
Drake: „Aber
Frank...“
BOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
Auch
der Trucker sieht… nicht überrascht aus, aber Drake
fragend an.
Drake: „Eine
Sache hätte ich da noch. Es gibt etwas, das mich seit Dooms
Night stört. Schau: Lionel hatte mich und Antoine
unterbrochen. Und JBD hatte einfach seinen Segen gesprochen, was
passieren wird. Und jetzt...“
Als
wolle er sagen „Achtung, hört zu hier kommts!“
hebt er den Zeigefinger.
Drake:
„Jetzt schlagen Zane und Antoine sich die Köpfe ein
und JBD macht alle möglichen Sachen mit den beiden aus und
ich frage mich: Was sind das nur für Manieren dauernd über
den Titel, über den Champion am Champion vorbei zu reden
aber nie MIT dem Champion?“
Sarkasmus
füllt seine Stimme, ein gespieltes Bedauern. Und ein wenig
Verwirrung lässt er zurück. In typischer Manier wandert
er ein paar Schritte. Blickt sich in der Halle um.
Drake:
„Niemand kam auf die Idee einfach zu… Fragen. Also
gut. Antoine und Zane wollen scheinbar den harten Weg gehen.
Bitte. Ich nehme mir ne Packung Popcorn. N kaltes Bier. Und schau
mir ihr Match an, aber weil du nett bist, Frank, mach ich dir ein
Angebot. Was sagst du, wenn ich heute Abend. Im Main Event…
Meinen World Title aufs Spiel setze.“
Er
reckt den Titel in die Höhe.
Pete:
„WAS?“
Ein Raunen
geht durch die Zuschauer. Gegenüber des Champs sieht Bobo
schief den Titel an. NE? NE? NE?
Drake:
„Komm schon Frank schau nicht so. Du bist der eine Mann,
der mein Resumee zerstört, also. Was sagst du?“
Sven:
„Kannst du dir einen ehrlicheren Champ vorstellen, als
Drake?“
Pete:
„Jeden anderen. Er ist sich sicher, dass er rank schlägt.
Er will ein Exempel statuieren. Und Antoine ärgern. Nichts
weiter.“ NE? NE? NE?
Infinity
streckt seine Hand aus.
Frank zögert
jedoch, sehr zur Verwunderung der Fans, aber auch Drakes.
Frank:
„Pass' auf...“
Der Trucker
versucht die Zuschauer etwas zu zügeln.
Frank:
„Das kann ich nicht machen.“
Drake lässt
die Hand vorerst zurück schnellen und kneift die Augen
zusammen.
Pete:
„WAS?“
Frank:
„Also nimm's mir nicht übel, aber du willst, dass ich
dich ansehe und dann mich? Ich will eigentlich nicht mit dir
tauschen.“
Der Trucker
wird relativ schnell relativ ernst.
Frank:
„Ich bin halt ich, ne?“
Schulterzucken.
Frank:
„Aber du bist nicht mehr du. Ich war nur kurz Champ und ich
glaub', dass das echt gut war. Ich glaub', dass die Titel mehr
Unglück bringen, als sie Freude bereiten. Ich will nicht so
werden, wie du. Nicht persönlich nehmen, ne?“
Der Champion
hatte mit vielem gerechnet, nicht aber damit und das zeigt sich
in seinen Gesichtszügen.
Frank:
„Ich trete an, weil es mir Spaß macht. Ich komme
zurück, wenn man mich braucht. Ich hab' kein Ziel oder
irgendeinen Plan. Ich steig' ein, fahr raus und guck dann wo ich
ankomm'. Wenn ich da bin, liefer ich ab. Es ist nicht viel, aber
es ist ehrliche Arbeit. Ich bin glücklich mit dem, was ich
mache und dem, was ich bin, ne? Können wir nicht einfach so
fighten oder so?“
Nachdenklich zieht Infinity
die Mundwinkel zur Seite, beißt sich sichtlich auf der
Innenseite seiner Wange herum, bevor er noch einmal den Titel
gerade rückt und sich ganz gezielt erneut von Frank
abwendet.
Drake: „Tja Frank.
Können wir natürlich, ich kann dich zu nichts zwingen.
Ich muss aber sagen, dass du über deine Worte nochmal
nachdenken solltest. Wie gesagt ich schätze deine Art
wirklich. Du bist nicht von irgendwelchen Ambitionen getrieben,
außer ne Gute Zeit zu haben und dein Leben zu nutzen –
nicht so wie ich. Und dass du nicht so werden willst wie ich…
Sind wir ehrlich. Gute Wahl. Aber bislang dachte ich...“
Mit
einer ausladenden Geste weißt Infinity über die
Fans.
Drake: „… dass
dir zumindest all das hier IRGENDETWAS bedeutet. Ich schätze
Leute, die so graderaus sind, aber nicht, wenn sie meinen sie
können blind durchs Leben gehen. Und nur an sich selbst
denken.“
Sven: „Wirft
er gerade Frank vor Egozentrisch zu sein?“
Pete:
„Frank von allen Leuten?“
Drake:
„Ich sag dir was: Egal, wie sehr ich Zane vertraue, egal
wie sehr ich mir WÜNSCHE, es würde anders kommen…
Vermutlich schlägt Antoine ihn. Und was dann? Schlage ich
den letzten Mann, der mich bedroht? Oder schwingt Antoine sich an
die Spitze der Liga? Seine gesamte Marke? Ich sag dir was Frank,
falls du es nicht begreifst: Vom Commissioner, über die
Kameraleute bis zu jedem Fan hier, JEDER will mich loshaben,
damit diese Liga der beschissene Ort bleibt, wo Leute wie du dumm
grinsend zum Spaß in den Ring steigen. Was du machst ist,
du lässt alle hängen, aus Angst vor Verantwortung und
dir selbst, dem was in dir stecken könnte.“
Einen
Schritt macht er auf Frank zu und starrt ihm in die
Augen.
Drake: „Also Frank.
Natürlich kann ich dir hier auch ohne meinen Titel auf dem
Spiel ein neues Kapitel an schlechten Erinnerungen schreiben.
Aber dann will ich das dir klar ist, wie feige und erbärmlich
du am Ende doch warst. Obwohl ich das von dir nicht dachte. 2018
bist du so weit gekommen in deiner Entwicklung und jetzt sieh.
Dich. An.“
Erneut streckt er die Hand
aus.
Drake: „Was darf es sein,
Franky-Boy?“
Frank:
„Na gut, wollen wir mal nicht so sein.“
Herzhaft lacht
der Trucker, ehe er die Hand von Drake schüttelt.
Zustimmende Reaktionen schallen von den Rängen.
Frank:
„Vielleicht bin ich ja dein Nemesis, ne?“
Drake zieht
höchstens eine Augenbraue hoch, aber Frank findet sich
selbst schon verdammt witzig.
Sven:
„Bei Frank beißen Drakes Spielchen auf
Granit.“
Pete: „Eine
Seele zu rein für all das, oder? Jedenfalls hat Drake ihn
dazu gekriegt zu tun, was er wollte.“
Sven:
„Hm. Auch wieder wahr.“
Frank:
„Du brauchst jemanden der dir in den Arsch tritt, ich hab's
schon mal gemacht, ich mach's einfach noch mal! Und alles andere
kläre ich dann später irgendwie, oder so ähnlich.
Mach dich auf keine Bremsen gefasst!“
Langsam
verlässt der Trucker den Ring wieder und macht sich auf den
Weg Backstage, während der Champion im Ring zurückbleibt. Anschließend erscheint ein Werbeblock.
FADE OUT