Wecke nicht den Löwen.


Der König der Tiere ist ein stolzes Wesen. Diese anmutige Kreatur wird nicht ohne Grund mit den besten Eigenschaften assoziiert . Welche Eigenschaften muss also ein Mann haben der sich den Titel des Löwen geben lässt? Wie verdient man sich diesen Namen?


Dieser Mann muss Mut beweisen. Er muss bereit sein, seinen eigenen Körper auf das Spiel zu setzen. Körperliche Schäden müssen ignoriert werden. Was zählt ist nicht der Weg zum Ziel. So war es noch nie. Am Ende ist es wichtig wer steht und wer nicht mehr stehen kann. Und nur ein Mann wahren Mutes kann mit diesem Gedanken im Hinterkopf siegen. Denn dieser Mann ist nicht von Zweifel geprägt. Er tut alles um zu siegen und fürchtet sich nicht vor den Konsequenzen die durch die Mittel um diesen Sieg zu erreichen entstehen werden.


Dieser Mann muss Stolz beweisen. Denn wie kann ein Mann, der sich selbst als Löwe bezeichnet, nicht zufrieden auf sein eigenes Spiegelbild schauen? Es ist von höchster Priorität dass das Selbstvertrauen stimmt. Der Glaube an die eigenen Entscheidungen wird so bestärkt, das Ausmerzen von Fehlern leichter gemacht, Rückschläge als Chancen gesehen. Der Kampf muss zu der Beute gebracht werden und nicht zu sich selbst.


Dieser Mann muss psychisch Belastbar sein. Nicht nur sein Körper muss harte Belastung widerstehen können, auch sein Geist muss lebendig und gleichzeitig fähig sein, einen Kampf aufzunehmen und dieser Belastung souverän entgegenzustehen. Denn ein Löwe steht im Lichte aller, seine Untertanen blicken zu ihm. Die mentale Belastung die mit solch einem Spotlight kommt kann die Seele eines Mannes brechen. Doch nicht die des Löwen. Denn die Seele des Löwen bleibt standfest. Egal welcher Belastung sie ausgesetzt ist.



Eine neue Musik ertönt aus den Lautsprechern der Cottbuser Messer. Es beginnt mit seichten Trommeln die einen harmonischen Takt vorgeben. Diese verweilen für wenige Sekunden bis modernere Töne beginnen die Messe zu erfüllen.


It's amazing, I'm the reason everybody fired up this evening. I'm exhausted, barely breathing, holding on to what I believe in“


Kanye West's Song „Amazing“ wurde bisher mit keinem Star des GFCW Roosters in Verbindung gesetzt. Aus diesem Grund ist man sich in der Halle auch nicht sicher wie man nun reagieren soll.


Das Licht der Halle färbt sich nun blau. Der Chorus des Songs spielt zum ersten mal.



Der Löwe ist heute in einer schwarzen Lederjacke gekleidet die er geschlossen trägt. An seinen Händen befinden sich doppelfarbige Handschuhe, oberhalb definieren sich diese durch ein dichtes schwarz, unterhalb durch ein pures weiß. Als Hose wählte der persische Martial Artist diesmal eine dunkelblaue Jeans.


Der Blick seiner dunklen Augen schweift nun über die Fans in der Cottbuser Messe. Selten sieht man Cyrus lächeln, doch tatsächlich bewegen sich seine Lippen zu einem leichten schmunzeln. Jedoch sollte man dieses definitiv nicht mit einem freundlichen Gesichtsausdruck verwechseln. Ja, Cyrus lacht schon fast. Jedoch lacht er verächtlich. Er ist nicht freundlich. Er blickt respektlos auf die Menschen in der Messer. Ein dreckiger Cocktail aus Mitleid und Verachtung. Hiernach bewegt er sich leicht kopfschüttelnd in den Ring.


Musik abbrechen, gebt mir ein Mikrofon“ hört man den Mann aus Teheran sagen nachdem er im Ring angekommen ist. Seine Musik verstummt, ebenso verstummen die Buhrufe der Fans. Nun gehören ihm ihre Ohren.


Cyrus: „Ein passender Song für einen Mann wie ich es bin, oder Cottbus? Es drückt aus was ich darstelle. Dass ich für meine Überzeugungen einstehe. Furchtlos wie der Löwe der ich bin.“


Kaum eine Reaktion von der Crowd.


Cyrus: „Ich genieße diese Stille die ihr mir gebt. Sie lässt mich meine eigenen Gedanken besser fassen, meine Position die ich hier in der GFCW einnehme eher verstehen.“


Der Löwe geht für eine kurze Zeit im Ring auf und ab. Es scheint so als ob er seine Gedanken fassen möchte. Dieser Mann möchte seine Worte richtig wählen.


Cyrus: „Es gibt einiges klarzustellen. Meine Aktionen der letzten Tage haben scheinbar einen falschen Eindruck auf viele Menschen hinterlassen. Scheinbar verstehen viele nicht wieso ich und Alex Ricks überhaupt ein Problem haben. Oder wieso ich ein Problem mit Alex Ricks habe. So heißt es angeblich dass der Löwe grundlos angegriffen hätte. Ich hätte den sogenannten Mathematiker nur angegriffen weil ich ein Neuling sei der einen Impact auf das Wrestlingbusiness haben wollte.


Cyrus schüttelt verachtungsvoll den Kopf.


Cyrus: „Nichts könnte dem ferner liegen. Tatsache ist dass ich eigentlich sogar diese Art von Verhalten eigentlich ablehne. Aufmerksamkeit durch das Erstellen eines falschen Dramas ist nicht etwas wofür der Name Achaemid stehen soll. Also nein. Es geht nicht um einen Impact in diesem Business. Das was mich und Ricks verbindet geht viel tiefer. Es ist viel ernster.“


Die vorher lockere Miene des Persers wird nun dunkler. Er blickt nun in die Lichter der Halle. Fast schon so als sei er gerade an einem anderen Ort. Doch nun wacht er auf. Wo auch immer er für diese Sekunde war, sein Fokus ist wieder hier in Cottbus.


Cyrus: „Ricks und ich sind praktisch gleich. Und eigentlich vollkommen verschieden. Wir beide lieben die Kampfkunst auf unsere eigene Weise. Wir beide kommen aus einem MMA Hintergrund, wir beide standen im Hexagon und kämpften. Doch der springende Unterschied ist dass ich nur dafür einstehe und nur dafür existiere. Für den Kampf Mann gegen Mann, für die Ekstase wenn ich in den Ring trete, für das schwierige Taktieren über die Situation, die Moves meines Gegners und wie ich sie kontern kann. Wie ich das Match so kontrollieren kann sodass es mein Arm ist der am Ende , nachdem ich meinen Gegner aus-taktiert habe, gehoben wird. Ich brauche keinen Namen den ich mir selbst gebe um meinen Charakter zu definieren. Ich lasse die Menschenmassen die passenden Namen für mich finden. So habe ich mir den Namen des Löwen verdient.“


Es überrascht Cyrus wie gut die Crowd zuhören kann. Er hätte erwartet dass sich vollkommenes Desinteresse durch die Halle ziehen würde. Doch tatsächlich hören sie nur zu.


Cyrus: „Und da sind Ricks und ich anders. Ich BLUTE Kampfsport. Ich BLUTE Liebe für den Ring. Ich versuche kein Entertainer zu sein. Ich möchte nicht mit einer falschen Show unterhalten in der ich nicht ich selbst sein kann. Ich bin kein Gimmick, kein Schauspieler. What you see is what you get! Ein Kampfsportler der mit dem unterhält was er ist. Ein Kämpfer. Ein Kampfkünstler. Um mich zu unterhalten muss ich kein pragmatischer Mathematiker sein, kein verrückter Crutch der Werbungen dreht, kein reicher Don dessen ganzer Charakter sein Geld ist und erst recht kein Lex Streetman der tausende Masken trägt und der Mann des sogenannten „GFCW Universe“ ist. Ein Universum nennt ihr euch? Ein verdammtes Universum? Ihr seid gar nichts. Eine Show. Eine Zirkusnummer von zusammengewürfelten Charakteren die sich durch ihr Gimmick definieren. Die die uralten Traditionen nicht respektieren, die keine Liebe für die Kampfkunst haben sondern nur für die Show deren Teil sie sind. Was versteht ihr von Aufopferung für etwas?“


Cyrus redet sich in eine unendliche rage. Die ruhige Stimme des Persers hat sich lange in ein schreiendes rufen verwandelt. Seine ruhige, kontrollierte Art ist für einen hasserfüllten Gesichtsausdruck , in eine verachtenswerte Körperhaltung gewichen.


Cyrus: „Ich hasse dieses Business. Denn es hat lange vergessen was Kampfkunst eigentlich ist. Ihr seid alle falsche Propheten. Ohne Liebe für die Disziplinen. Und Ricks verbindet nun MMA mit der Show der GFCW. Mit dem Schauspiel eines jeden Charakters. Er lässt meine Kampfkunst in der GFCW bluten. Und deshalb werde ICH IHN bluten lassen. Und wenn ich nach dem Pay per View mit ihm fertig bin nehme ich mir jeden anderen vor der aus Kampfkunst Kampfshow macht. Doch zuerst werde ich die Rechnung sein die für Ricks einfach nicht aufgehen wird. Das hier ist keine Fehde. Das hier ist ein Krieg unter Feinden, unter Philosophien. Wie die Kreuzfahrer gegen die Araber, wie die Spanier gegen die Azteken, wie die Deutschen gegen die Franzosen. Das zwischen mir und Ricks beruht nicht auf Hass. Es beruht auf meiner Ideologie. Ich respektiere den Mann, und doch verabscheue ich ihn. Für all das was er repräsentiert.“


Den letzten Satz spricht der Löwe wieder ruhiger aus. Der Perser scheint sich einigermaßen gefangen zu haben.


Cyrus: „Später an diesem Abend werde ich das Match des „Mathematikers“ kommentieren, dies kündige ich nun an. Ich werde diesen Mann dann das erste mal als das kommentieren was er ist. Ein Kampfsportler. Vielleicht werden die Worte die ich ihm dann zu sagen habe leichter von den Lippen gehen. Vielleicht wird mein Herz nicht aus dem dunkelsten Hass erfüllt werden wenn ich ihn im Ring sehe und mich davon überzeugen kann dass er ebenfalls ein Kampfsportler ist. Doch das wird sich noch Zeugen. GFCW „Universe“. Ich wünsche euch eine schöne Show.“


Rückblick, War Evening 03.02.2017


Jason Crutch: „Das ist privat, verdammte Scheiße! Wer hat das gedreht? Jerry, hörst du mich? WOHER KOMMT DAS?“


Ein wütender Crutch? Das ist neu...


Jason Crutch: „Na warte...“


Er lässt das Mic fallen, stapft aus dem Ring und backstage.


Sven: „Wem zum Teufel hat Crutch da einen Antrag gemacht???“

Pete: „Hm...Wer hat dieses Video gedreht??? Fragen über Fragen...“


Soviel hatten wir schon in der letzten Show live gesehen. Nun sehen wir aber, wie Jason Crutch wütend durch den Vorhang schreitet, einen Gang entlangstampft. Scheinbar begleitet ihn ein fleißiger Kameramann dort weiter. Irgendetwas flucht er ständig vor sich hin, dann biegt er links einen Gang ab – CUT.


Wir steigen wieder ein, als Jason Crutch eine Tür, nun ja, nicht gerade eintritt, aber es kommt dem schon ziemlich nahe. Wir befinden uns in einem großen Raum mit allerlei Technik. Monitore und Mischpulte, Knöpfe und Kabel, Rechner und Laptops. Und ein junger Mann mit einem fetten Headset auf dem Kopf, der sich gerade rechtzeitig in seinem Ledersessel herumdreht. Geradeso, als ahnte er schon, dass er jetzt Besuch bekommen würde. Der Headset-Mann steht gleich auf und versucht mit den Händen zu beschwichtigen, doch Crutch fällt ihm sofort ins Wort:


Jason Crutch: „Von wem, Jerry? Von wem waren diese verdammten Videos? SAG SCHON!“

Jerry: „Mein Name ist Tom, ich…“

Jason Crutch: „Das interessiert mich im Moment gar nicht! Viel mehr interessiert mich, wer dir diese Videos gesandt hat! Das ist privat, seeehr privat, Jerry! Es wäre also besser, du sagst mir, wer zum Teufel dir diese Aufnahmen hat zukommen lassen!“

Tom: „Jason, ich…“


Wieder will der junge Mann auf Abstand gehen, doch Crutch rügt ihm bedrohlich auf die Pelle. Seine Augen blitzen, und wäre es nicht Jason Crutch möchte man jetzt meinen, er würde den Burschen am Kragen packen und gegen die Wand drücken.


Tom: „Es…kam per Mail. An meine Email-Adresse. Die Adresse lässt sich nicht zurückverfolgen, habe ich schon versucht. Aber ehrlich gesagt, Jason, es ist mir auch egal, von wem es kommt.“


Crutch prustet vor Wut. Er legt keine Hand an, aber er drängt Tom dennoch mit seinem Körper gegen die Wand. Das Kabel des Headset ist nicht lange genug, so dass es dem jungen Mann von der Regie vom Kopf fällt. Nun ja, eher nimmt er es freiwillig ab, weil er sich sonst am Kabel stranguliert hätte. Allmählich wird Tom etwas bleich.


Tom: „Jason…Du weißt doch, wie das läuft! Oft kriegen wir Videos von irgendwelchen freien Journalisten. Ihr alle habt doch in euren Verträgen diese Klauseln, dass derlei Dinge, wenn sie auftauchen, hier live eingespielt werden dürfen. Für die Show.“


Crutch zögert. Hadert. Schnaubt. Und dann, durch zusammengebissene Zähne hindurch, knurrt er…


Jason Crutch: „Ich weiß.“


und geht auf Abstand. Tom wirkt etwas erleichtert, als JC abdreht. Doch ruckartig dreht er sich wieder herum, und Tom weicht wieder an die Wand zurück.


Jason Crutch: „Ich weiß von diesen Klauseln, und das ist auch der Grund, weswegen ich dir nicht die Ohren abreiße.“


Nun geht er endgültig auf Abstand, stemmt die Linke in die Hüfte, fährt sich mit der Rechten durchs Haar und stemmt dann auch diese in die Hüfte. Er geht vier Schritte im Kreis, atmet aus, beruhigt sich. Dann ein musternder Blick zu Tom, der noch nicht recht weiß, ob er jetzt wirklich in Sicherheit ist. Erst als Crutch weiterredet, mit diesem Zögern, dieser Verzweiflung, dieser Hilflosigkeit in der Stimme, die Tom fast schon ein schlechtes Gewissen verschafft…


Jason Crutch: „Derlei Dinge sollten nicht an die Öffentlichkeit dringen, Jerry.“

Tom: „Mein Name ist…“

Jason Crutch: „…und wenn dann nur, wenn ich es wünsche. Sowas kann mich anfällig machen in diesem Business. Anfällig für Konkurrenten. Ich will nicht, dass mein Privatleben hier hineingezogen wird. Und schon gar nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Ich…mache dir keinen Vorwurf, Jerry. Du tust deinen Job. Für die Show. Ich…bin machtlos.“


Er macht eine Pause. Diesmal ist es keine künstlerische Crutch-Pause. Diesmal ist es, weil er gerade ratlos wirkt. Noch einmal ein prüfender Blick zu Tom.


Jason Crutch: „Und du weißt wirklich nicht, von wem das Video ist?“

Tom: „Nein. Aber, Jason, selbst wenn ich es wüsste: Ich würde meine Quellen nicht preisgeben.“


Tapfer, das zu sagen. Und dumm? Nein. Eher ehrlich. Zumindest sieht Jason Crutch es so. Denn nach einer Weile überkommt ihn plötzlich ein Schmunzeln. Aber es ist kein fröhliches Schmunzeln. Eher ein Schmunzeln das ausdrückt, dass er hier nicht weiterkommt. Ein fast schon respektvoller Schulterklopfer gegen Toms Schulter und ein Wort, das so leise geflüstert wird, dass man es nicht versteht, auf JCs Lippen.


Jason Crutch: „Machs gut, Jerry.“


Spricht er, und geht zur Tür hinaus. Zurück bleibt Tom, der ihm nachsieht mit einem Blick, der fast schon Mitleid ausdrückt.


Tom: „Mein Name ist…“


Plötzlich der bekannte Klingelton…eine eMail ist angekommen…Tom schrickt auf, sprintet die vier Schritte zu seinem Rechner. Er öffnet die eMail, kennt die Adresse, sieht den Anhang. Ein Video… Toms Augen weiten sich. Dann schließt er sich, und fast schon andächtig, murmelt er:


Tom: „Es tut mir leid, JC…“


FADE-OUT



Wolff steht vor der Arena wo heute die GFCW Show War Evening stattfindet. Sein Blick streift umher. Er beobachtet alles ganz genau. Die Werbeanzeigen für den heutigen Event, die Fans die vor Halle stehen und auf Einlass warten, die anderen Einwohner der Stadt die an ihm vorbeilaufen. Als er gerade Richtung Eingang laufen will hört er hinter ihm eine Familie. Sie unterhalten sich über die heutigen Matches und die Tochter, die nicht älter als 9 zu scheinen scheint, zählt alle Wrestler auf die sie heute sehen wird. Wolff wirft ihnen einen verächtlichen Blick zu und begibt sich nun zu dem Eingang um sich eine Karte für das Event zu holen. Als er diese in den Händen hält kommt er sich vor wie ein Außerirdischer. Noch nie Stande er auf dieser Seite bei einer Wrestling Veranstaltung. Aber es ist auch ein gutes Gefühl wieder Wrestling um sich zu haben. Er betritt nun die Ränge und wartet darauf, dass der Event los geht.



Wir befinden uns in einem Kaminzimmer. Das Licht ist gedimmt, der Kamin sorgt für wunderschönes Ambiente und auf dem Sessel daneben sitzt Antoine Schwanenburg. Er sieht für seine Verhältnisse gut gelaunt aus und streicht sich nachdenklich durch den Bart. Dann gesellt sich auch Tammy dazu und setzt sich auf den Sessel auf der anderen Seite des Kamins. Sie ist mit einem Laptop bewaffnet und freut sich sichtlich auf das Folgende.


Tammy: "Antoine, schön, dass du dich für diese Frage und Antwort Stunde zur Verfügung gestellt hast! Die GFCW Galaxy konnte es kaum erwarten, dich mit 140 Zeichen zu löchern und unter dem Hashtag #AskAntoine hatten sie die letzte Woche die Gelegenheit dazu und haben es live in diesem Moment noch immer! Wir haben die häufigsten Fragen ausgewählt und werfen ab und an einige Live-Eindrücke aus Twitter rein. So viel zum Ablauf."

Antoine: "Vielen Dank Tammy. Es war mir ein großes Bedürfnis, dieses Brimborium anzuleiern. Ich hatte das Gefühl, dass ich den Fans dort draußen ein paar Unklarheiten aufdecken kann. Um ehrlich zu sein Tammy, eigentlich hatte ich nicht gedacht, dass ich Fragen offen lassen würde. Meine Vergangenheit spricht für sich selbst, schließlich bin ich der Mann, der die Zukunft war. Aber ich verurteile niemanden, der mich vielleicht noch nicht kennt. Das scheinen zwar überraschend viele zu sein, aber wie gesagt, ich urteile nicht. Ich hoffe, nachher ist alles geklärt."


Tammy: "Wunderbar! Dann starten wir direkt, oder?"


Antoine macht eine ausladende Handbewegung und signalisiert, dass Tammy starten darf.


Tammy: "@TheGuy117 fragt: Du stehst heute im Match zwischen ZK und Daniel. Auf einer Skala von 1-10, wie vernichtet wirst du?"


Antoine kann es kaum glauben. Er blickt Tammy mehrmals äußerst fragend an, bevor er schließlich ruhig und sachlich antwortet.


Antoine: "Nun... Zwei Männer werden heute definitiv vernichtet werden, Antoine Schwanenburg ist niemand davon. Antoine Schwanenburg wird triumphierend den Abend beenden, so viel ist sicher. Nächste Frage bitte."

Tammy: "@GermanPainChamp007 möchte wissen: ZK ist eine absolute Legende in der GFCW. Glaubst du wirklich, dass du mit ihm zusammen im Ring stehen kannst?"


Antoine ist jetzt schon genervt von den Fragen. Das ging schneller als erwartet.


Antoine: "Zereo Killer ist niemand, der von mir nicht geschlagen werden kann. Schön, dass du das Wort Legende benutzt hast. Ich bin die Legende, der tot geglaubte Mythos! Daniel und ZK mögen ihre Stärken haben. Ich weiß, ihr wollt mit solch süffisanten Fragen aus der Reserve locken, doch mein Herz glüht heißer, als es dieser Kamin hinter mir je könnte. Und jede dieser unnötig dämlichen Fragen sind nur weitere Scheitel, um das Feuer anzuheizen. Wenn ich mit ZK abgerechnet habe, stellt sich die Frage nicht mehr, ob ich zusammen mit ihm im Ring stehen kann, sondern eine andere äußert sich. Kann ein Zereo Killer mit einem Antoine Schwanenburg zusammen im Ring stehen? Und hier ein kleiner Einblick in die Zukunft: Kann er nicht."

Tammy: "@PaukeFetry sagt: Dieser verdammte Franzose soll sein Baguette nehmen und sich verpissen!"


Antoine steht wutentbrannt auf und blickt verärgert auf Tammy. Diese nimmt eine Verteidigungshaltung ein, jedoch gleitet Antoine in Zeitlupe wieder zurück auf den Sessel.


Antoine: "Erstens hatte ich mir mehr Professionalität seitens der Journalistin erhofft, zweitens bin ich alles andere als ein Franzose. Aber da ihm meine Familiengeschichte anscheinend interessiert, bitte. Meine Vorfahren flohen aus dem Elsass in die Staaten. Dort lebte ich bis zu meinem 18. Lebensjahr. Zehn Jahre ist es her, als ich nach Deutschland zurückkehrte und mir hier mein Vermächtnis aufbaute. Ich bin verheiratet, habe ein fast fünf Jahre altes Kind und Köln ist meine Wahlheimat. Vielen Dank für die netten Worte übrigens. Einfach fantastisch, dieses Twitter."

Tammy: "@59Minute_Man fragt: Warum steht ein Newcomer direkt in einem Match mit zwei gestandenen Männern?"

Antoine: "Ich bin zu allererst mal absolut kein Newcomer. Du beliebt zu scherzen, tust du das nicht, 59 Minute Untersterstrich Man? Außerdem habe ich explizit um dieses Match gebeten. Keine große Geschichte, kein Bla Bla, ich habe schlicht und einfach danach gefragt. Der Wunsch wurde mir gewährt. Punkt."

Tammy: "@DerekderHenker fragt: Was ist dein Geheimnis für diesen prachtvollen Bart?"

Antoine: "Nicht rasieren. Und Jojoba-Öl."


Tammy sucht weiter nach Fragen, Antoine säubert seine Brille.


Tammy: "Hmmmmm..."

Antoine: "Na los, mehr Fragen. Ich warte."

Tammy: "Ehm, Antoine, da gibt es ein kleines Problem. Die meisten Fragen wiederholen sich immer und immer wieder. Alle reden nur, wie wenig du in diesem Match verloren hast und schließen Wetten ab, in welcher Minute du von wem gepinnt wirst."

Antoine: "Nein, das kann nicht sein..."


Antoine schnappt sich den Laptop und liest das ganze Dilemma nun selbst. Man sieht, wie seine Welt zusammenbricht und für wenige Sekunden scheint die Zeit zu stehen. Er murmelt einige Tweets.


Antoine: "Keiner will dich hier sehen... wer bist du eigentlich... was glaubst du, wer du bist... verzieh dich in das Loch, aus dem du herausgekommen bist.. du hast keine Chance gegen ZK und Daniel... du verdienst keinen Vertrag... JBD soll dich feuern... dein Bart nervt... blöder Franzose..."


Er zieht die Brille ab und wischt sich ungläubig ins Gesicht. Den Laptop hat er wieder sanft an Tammy übergeben. Die schiere Fassungslosigkeit steht ihm ins Gesicht geschrieben. Er hatte sich das alles ganz anders vorgestellt.


Antoine: "Tammy, danke, aber wir beenden hier. Ich werde den Leuten auf Twitter jedes einzelne der 140 Zeichen in den Rachen stopfen. Ich zeige euch, wer Antoine Schwanenburg ist, wer Antoine Schwanenburg wirklich ist! Ich zeige es jedem Fan, ich zeige es JBD, ich zeige es ZK, ich zeige es Daniel, ich zeige es PaukeFetry, ich zeige es verdammt nochmal jedem und deren Großeltern! Ich bin wirklich und wahrhaftig ein ausgeglichener Mensch, doch das Maß ist voll."


Zornentbrannt pfeffert er seine Brille in das offene Feuer. Dort liegt sie einen Moment in der heißen Glut, ehe sie in fauchender Flamme vergeht.


Antoine: "Niemand kennt mich? Niemand glaubt an mich? Ich bin mir immernoch nicht sicher, ob das alles nur eine perfide Nummer ist, versteckte Kamera, oder ob ihr echt alle so verflucht ahnungslos seid! ICH BIN DER MANN, DER DIE ZUKUNFT WAR! Denkt an meine, nein, wartet... denkt an EURE Worte! Diese Liga ist mein Garten, sie war schon immer meiner! Ich bin gekommen, um die Früchte zu ernten, welche zu lange schon von den falschen Personen gepflückt werden. Ich werde euch zeigen, wer Antoine Schwanenburg ist, ja, das werde ich... Daniel, Zereo Killer, in seichtem Nebel vor eurem inneren Auge erkennt ihr, dass ihr scheitern werdet, weil ihr schon zuvor gescheitert seit. Ergebt euch dem Gefühl, denn die Antwort auf die Frage, welche ihr noch gar nicht stelltet... wisst ihr bereits."


Der perplexen Tammy gibt er noch die Hand, für Höflichkeitsfloskeln muss immer Zeit sein, eher er von Dannen zieht.



Sein linkes Auge ist leicht angeschwollen. Die Frage ist warum? Er selbst ist vermutlich der Einzige, der es in diesem Moment weiß, doch es ist ihm egal. Was geschehen ist, ist geschehen. Es wird ihn heute nicht in seiner Aufgabe behindern. Ist auch gar nicht nötig. Seine Aufgabe ist ohnehin bereits schwer genug. Im Main Event geht es gegen Jasper Randall.


Alex Ricks geht durch die Gänge. Er ist noch in seiner Straßenkleidung. Graues Hemd, schwarze Stoffhose, seine Tasche in der Hand. Mitarbeiter der GFCW wuseln umher, klären letzte Feinheiten, ihn betrifft all das nicht. Sein Weg, sein Ziel, seine Rolle in der heutigen Show...alles ist klar. Er muss nur noch seine Kabine erreichen.


Und auch das ist in diesem Moment geschafft. „Der Mathematiker“ Alex Ricks, eindeutige Beschriftung neben der Tür. Der Spitzname hat sich einfach in der GFCW für ihn eingebürgert. Damit bringt man ihn in Verbindung, egal, welches Image er versucht, sich aufzubauen. Wie auch immer. Er steht vor seiner Tür. Endstation bis zu seinem Match? Dieses Match, in dem es für ihn um mehr geht, als „einfach nur“ gegen einen der besten Wrestler in dieser Liga anzutreten. Ricks muss sich beweisen. Will sich beweisen. Cyrus, Johnboy Dog, den Fans, sich selbst. Die Türklinke in der Hand atmet er noch einmal tief durch. Dann öffnet sich die Tür.


Schlagartig.


Von innen!


Ricks' Arm wird heruntergerissen, er wird überrascht, stolpert nach vorn, direkt in die Arme von zwei Männern in schwarz! Kapuzenpulli und Sporthose! Der linke riss die Tür auf, der Rechte packt Alex am Kragen und zerrt ihn in die Kabine. Sofort hämmert der Linke die Tür wieder zu!


Die Kamera bleibt ihm Gang zurück, schwenkt sofort nach links und rechts in den Gang hinein. Die meisten Mitarbeiter sind mit sich beschäftigt. Haben gar nicht mitbekommen, was da soeben passierte, auch wenn die knallende Tür den ein oder anderen zumindest mal kurz zum Aufschauen trieb. Doch ein Mann hat gesehen, was mit dem Mathematiker passierte. Dort am Ende des Ganges.


Dschungle-Kid!


Die Neuverpflichtung!


Er zögert nicht lange, ist ohnehin bereits in Ringklamotten, auch wenn er für die heutige Show bisher noch nicht eingeplant ist. Aber er ist immer einsatzbereit und das ist vielleicht Ricks' Rettung. Dschungle-Kid rennt zur Kabine, erreicht sie, das Anklopfen kann er sich ohnehin sparen, er reißt die Tür auf...


und verharrt mit geschocktem Gesicht im Gang. Tritt einen Schritt zurück. Sein Mund steht weit offen, die Augen tun es ihm gleich. Er greift nicht an, er tritt eher zurück...findet keine Worte. Die Kamera nähert sich ihm, nachdem sie sich gerade zurückgezogen hatte. Doch jetzt will auch sie sehen, was das Dschungle-Kid hier so überrascht. Die Tür steht weit offen. Die Kamera schaut hinein.


Er liegt am Boden.

Bewusstlos.

Ausgeknockt.


Neben ihm sein Partner.

Das gleiche Bild. Sie lehnen an der Wand am hinteren Ende des Raums.


Der Mathematiker steht im Türrahmen. Gerötete Wangen und Schweißperlen. Kratzer? Kampfspuren? Fehlanzeige. Mit leerem Blick starrt er durch die Linse der Kamera hindurch. Hält die Türklinke bereits wieder in der Hand. Er schließt die Tür. Was auch immer hier geschehen ist...Alex Ricks scheint es überstanden zu haben.





War Evening, Cottbus (Messe Cottbus), 19.02.2017


In Kooperation mit



Nach dem üblichen Eröffnungstrailer schalten wir in die recht überschaubare Halle, was allerdings nicht heißen soll, dass die Stimmung hier schlecht ist. Das übliche Eröffnungsfeuerwerk wird von der anwesenden GFCW-Galaxie nämlich abgefeiert wie eh und je und das Lichterspektakel der Pyros ist wieder einmal einmalig. Die Edge of Throns prasseln mit ihrem Evergreen „Masquarading of the Wicked“ wieder jede Show aus den Boxen, während die Hallenscheinwerfer ihre Fahrt durch die Zuschauerränge aufnehmen. Überall, wo das Auge hinblickt wird gejubelt und die Fans haben wie üblich unzählige an Schildern und Plakaten angefertigt, um ihren jeweiligen Liebling anzufeuern oder die bösen Buben der Liga niederzumachen.


Ersteres, nämlich Pops der richtig guten Sorte, bekämen mit Sicherheit die beiden Herren der Headsets, welche erwartungsgemäß am Kommentatorenpult sitzen und wieder einmal auf ihren Einsatz warten. In feinster Garderobe lächeln die zwei Mitarbeiter schnurstracks in die vor ihren stehenden Kamera und lassen noch kurz die Atmosphäre der Halle auf sich wirken. Das Erscheinen des GFCW-Logos auf dem Titan Thron ist in der Regel genau ihr Zeichen, gleich starten zu können und nachdem die übergroße Leinwand genau eben jenes Bild unserer aller Lieblingsliga zeigt, werden noch kurz die Notizzettel sortiert und der grüne Part der GFCW-Veteranen beginnt schlussendlich mit seinen routinemäßigen Start.


Pete: „Hallo und herzlich Willkommen, liebe Fans der GFCW, zu weiteren Ausgabe von „GFCW War Evening“! Mit Riesenschritten nähern wir uns nicht nur der „fünften Jahreszeit“, sondern auch unserem ersten großen Highlights des Jahres. In knapp eineinhalb Monaten steht mit „GFCW Doom's Night 2017“ die erste Großveranstaltung auf dem Programm und hier und heute in der Messe Cottbus werden wir wieder etwas näher an diese Show heranrücken. Drei Tausend begeisterte Fans haben sich mit uns hier versammelt und können sich mit Sicherheit auf eine höchst spannende Zeit freuen.“

Sven: „Davon ist auf jeden Fall auszugehen und damit auch ein fröhliches „Hallo“ von meiner Seite aus! In der GFCW geht es wieder einmal hoch her und der verrückte Hund in der Commissioner-Rolle hat zurzeit fast überall seine Pfoten mit im Spiel. Genauso hat aber glücklicherweise auch die wohl dominanteste Gruppe seit immer überall ein Wort mitzureden und so natürlich auch bei den heutigen Matches. Ganze fünf Kämpfe sind für heute Abend bereits bestätigt und diese haben es alle auf ihre spezielle Art und Weise in sich. Meine Damen und Herren, wir präsentieren ihnen die heutige Matchcard für die „War Evening“-Ausgabe aus Cottbus.“


Singles Match:
Ilay Callas (/w Tony Beck) vs. Jason Crutch
Referee: Bob Taylor


Pete: „Beginnen werden wir den Abend mit dem Duo „The Dying Breed“, wo zunächst Ilay Callas zu seinem zweiten GFCW-Match in den Ring steigen wird. Sein erster Kampf vor zwei Wochen endete bereits nach wenigen Sekunden mit einem DQ-Sieg, sodass wir noch nicht wirklich viel von Callas sehen konnten. Heute dürfte er allerdings deutlich mehr gefordert werden, denn mit dem ehemaligen GFCW Heavyweigth Champion Jason Crutch steht ihm einer der aktuell größten noch aktiven Namen im Ring gegenüber. Ob sich der Newcomer heute beweisen kann oder der Veteran siegreich sein wird, erfahren wir im ersten Match des Abends.“


Singles Match:
Michael Payne vs. ???
Referee: Howard Eagle


Sven: „Die Reinkarnation des Micheal Paynes geht weiter und nachdem er sich von all seinen vergangenen Taten 2016 losgesagt hat, startet er mit einer neuen Attitüde nochmals durch. In der letzten Show musste sich bereits das Dschungle-Kid dem Hünen geschlagen geben und wir können gespannt sein, welche „arme Sau“ heute dran glauben muss. Noch haben wir keinerlei Informationen, wer gegen ihn antreten wird, doch Payne wird es wahrscheinlich auch relativ egal sein.“


Singles Match:
Azreal (/w Savior) vs. Tony Beck (/w Ilay Callas)
Referee: Peter Cleven


Pete: „Mit Tony Beck wird auch der zweite Teil der „Dying Breed“ heute in Action sein und diese Begegnung könnte man als Art Rematch der letzten Show ansehen. Wie bereits vorhin erwähnt endete das Match Ilay Callas gegen Savior noch bevor es so richtig begonnen hatte, sodass heute die jeweiligen Partner das Duell „Domination VS Dying Breed“ theoretisch beenden können. Ob Beck und Azreal dies auch wirklich schaffen oder die ebenfalls anwesenden Savior und Callas etwas dagegen haben, werden wir im dritten Match des Abends sehen.“


3 Way Dance:
Antoine Schwanenburg vs. Zereo Killer vs. Daniel
Referee: Jo Dardano


Sven: „Der heutige Co-Main Event ist derweil ein höchstinteressantes Triple Threat Match, in dem quasi sämtliche Typen an Wrestlern vorhanden sind. Mit Antoine Schwanenburg dürfen wir einen neuen Mann in der GFCW begrüßen, der vor zwei Wochen recht überraschend sein Debüt gefeiert hat... ironischerweise übrigens gegen Jo Dardano, den Referee dieses Matches. Darüber hinaus werden wir auch den wieder erstarkten und fokussierten Zereo Killer erleben, zu dem mittlerweile wohl sämtliche Worte an Erklärungen unnötig sind. „Last but not Least“ wird dieses Match auch noch vergoldet, wenn der amtierende Intercontinental Champion und „Fight Club“-Member Daniel das Seilgeviert betreten wird. Wie schon erwähnt hat dieses Match das Potenzial des klaren „Showstealers“ und wir dürfen gespannt sein, ob die drei Herren diesen Erwartungen auch gerecht werden können.“


Singles Match:
Alex Ricks vs. Jasper Randall (/w Drake Ackley)
Referee: Guido Sandmann


Pete. „Der Main Event des Abends bietet die aktuelle „Creme de la Creme“ der GFCW, wenn der Mathematiker Alex Ricks auf den einen Teil der GFCW Tag Team Champions, Jaspar Randall, treffen wird. Die Wege beider Seiten haben sich in der Vergangenheit des Öfteren gekreuzt, allen Voran natürlich im letztjährigen „Jason Crutch Invitational Match“. Damals gewann die noch existierende „Blood Brothers Connection“ und seitdem scheinen Randall und Drake Ackley nahezu unaufhaltsam zu sein. Wahrscheinlich kann sich der Fight Club nur selbst stoppen und genau dies scheint in den letzten Wochen durchaus hier und dort der Fall zu sein. Ob der interne Zusammenhalt des Clubs heute weiter bröckelt und Ricks daraus vielleicht sogar Profit schlagen kann, werden wir im Main Event der Show sehen.“

Sven: „Soweit die heutige Card, aber natürlich ist dies noch längst nicht alles. Wir erwarten weitere Auftritte anderer GFCW-Superstars, unter Anderem vom GFCW Heavyweight Champion Johnboy Dog, Ryder, Frank der Trucker und Jack Bobo alias BIG RIG und Vielen mehr.“

Pete: „Viel Spaß also mit der heutigen „War Evening“-Show aus Cottbus wünschen euch Pete...“

Sven: „... und Sven! Auf geht es!“



Sven und Pete haben uns eben gut eingeführt in das, was uns heute alles erwartet. Bevor die Action im Ring aber los geht, schalten wir noch einmal in den Backstage-Bereich. Und wie es dort nun mal so aussieht, stehen Kisten, Kästen, Leitern und diverse Utensilien herum. Und eben dort finden wir die Dying Breed vor, namentlich Ilay Callas und seinen Tag-Team-Partner Tony Beck. Ganz offensichtlich stoßen wir mitten in eine Team- oder Taktikbesprechung der beiden GFCW-Neuankömmlinge herein. Auffällig ist dabei auch, dass Tony Beck aus einer Tüte JASON CRUTCHS CRUTCHIPS nascht, während sich sein Partner Callas mit der ein oder anderen Dehnübung nochmal auflockert, schließlich ist sein Match das erste auf der Card...


Tony Beck: „Ilay heute ist für uns ein wichtiger Abend! Du kannst in deinem ersten RICHTIGEN Match dich direkt gegen einen etablierten Mann wie Jason Crutch beweisen und auch ich werde heute meinen ersten Impact hinterlassen und mit Azreal die „Schulden“ seines Partners abrechnen.“

Tonys Gesicht schmückt ein kleines Grinsen.

Tony Beck: „Und damit ich heute Abend auch eine Extraportion Impact hinterlassen kann … Crutchchips von Jason Crutch! Hier Ilay, probier mal, die sind echt nicht schlecht.“

Der Frankfurter hält seinem kanadischen Partner die Chipstüte hin.

Ilay Callas: „Verschwinde bloß mit diesem Dreck!“

Mit einer lässigen Handbewegung schlägt er seinem Partner die Tüte aus der Hand.


Die Kamera zoomt nun auf die am Boden liegende Chips-Tüte. Drama pur – erst recht, als neben der Tüte ein fremdes Paar Stiefel zu sehen ist. Als die Kamera herauszoomt, geht ein Raunen durch die Halle. Die Fans am Ring können dieses Segment natürlich am Titan Tron verfolgen. Und das Raunen ist völlig angemessen und verständlich – denn das Kamerabild zeigt uns jetzt, wem das Paar Stiefel gehört: Jason Crutch himself.


Der Oberpollinger sieht das Produkt, das er mit aller Hingabe so fleißig bewirbt. Dann hebt er den Kopf zähneknirschend und blickt Callas an.


Jason Crutch: „Du stehst also nicht auf Extra IMPACT, Ilay? Wenn ich mir deine Handlungen von der letzten Show und das hier eben aber ansehe, erzeugst du genau DAS: Impact! Denn es braucht einiges an Mut für die Art und Weise, wie du Savior und Azreal in der letzten Show gegenübergetreten bist. Und noch mehr Mut erfordert es für DIESE Aktion hier!“


Und er deutet wütend auf die am Boden liegende Tüte CRUTCHIPS. Und die folgenden Worte spricht er ruhig, aber deutlich. Sie wirken allerdings nicht ruhig – stattdessen liegt Gefährlichkeit in ihnen:


Jason Crutch: „Du erwischst mich zu keinem guten Zeitpunkt, Ilay. Überhaupt sind die letzten Wochen nicht einfach für mich. Hinzu kommen diese vermaledeiten Papparazzi, die sich in mein Privatleben einmischen und Dinge ans Licht bringen, die nur für mich und meine Liebsten bestimmt sind. Es ist also kein guter Zeitpunkt...“


Und plötzlich tickt er völlig aus und schmettert wutentbrannt die rechte Faust gegen einen der Kästen, die neben ihm stehen. Der Schlag bringt ein ohrenbetäubendes Donnern mit sich.


Jason Crutch. „...MICH ZUR WEISSGLUT ZU BRINGEN!!!!“


Und er schreit es hinaus. Dann aber wieder, während er mit der linken Hand die schmerzende rechte Faust streichelt, wieder ruhig und deutlich.


Jason Crutch: „Mein Geduldsfaden ist so dünn wie noch nie zuvor...“

Callas scheint sich wenig für die Worte seines heutigen Gegners zu interessieren und will ihn stattdessen noch weiter auf die Palme bringen, damit er nachher während des Matches eventuell einen Vorteil hat. Und so fackelt er nicht lange und trampelt auf den Crutchips herum!

Ilay Callas: „ Hör zu Pappgürtelträger mich interessiert es herzlich wenig, ob du gestresst bist und was in deinem Privatleben vorgeht. Und noch weniger interessieren mich deine pappigen Chips! Ich meine welche Geschmacksrichtung soll das sein huh? Schwitziger Wrestlerkörper?“

Doch nun treibt es der Kanadier eventuell auf die Spitze, denn nun legt er seinen Arm um den Oberpollinger, zückt sein Smartphone und schießt ein Foto. Woraufhin er sich ein Lachen verkneifen muss.

Ilay Callas: „ Sollte es mal zu einer schwerwiegenden Verletzung kommen, dann werde ich einfach Papparazzi! Dieses Foto kommt nachdem ich dich besiegt habe auf unsere Facebook Seite, sodass ich ne schöne Erinnerung an den Sieg habe!“

Doch Jason Crutch weicht keineswegs zurück. Stattdessen geht auch er auf Konfrontationskurs und die Atmosphäre ist zum Zerreißen gespannt. Crutch, durch zusammengebissene Zähne hindurchmurmelnd:


Jason Crutch: „Nimm deine Hände da weg, oder es passiert etwas. Und zwar hier und an Ort und Stelle...“

Tony Beck: „JUNGS! Sowas muss doch nicht sein oder? Crutch es tut mir leid was mein Partner gemacht hat, aber deswegen musst du doch nicht gleich deinen ganzen aufgestauten Frust an ihm auslassen oder? Und du Ilay … du musst UNS nicht gleich bei jedem Kollegen unbeliebt machen oder?“


Die Worte scheinen gefruchtet zu haben, denn sowohl Callas als auch Crutch gehen auf Abstand. Ein bestätigendes Kopfnicken von JC hinüber zu Tony Beck, dann ein drohender Zeigefinger zu Callas und Crutch verschwindet in Richtung Ring.


Ilay Callas: „ Tony wo ist dein Sinn für Humor geblieben? Und außerdem glaubst du wirklich ich habe vor so einem Dummkopf wie dem da angst?“
Tony Beck: „ Wo ist daran denn bitte der Witz, wenn du meine teuren Chips auf den Boden schmeißt und drauf herum trampelst? Und außerdem geht es nicht um Angst, aber trotzdem müssen wir es uns doch nicht gleich mit jedem verscherzen oder? Ich meine Domination ist eigentlich ein Stable, was ist, wenn Player seine Jungs plötzlich unterstützt? Dann wäre es schon schön jemand hinter uns zu haben, der die zahlenmäßige Unterlegenheit ausgleichen könnte!“

Callas geht genervt an seinem Partner vorbei und fügt nur noch ein
„Ich regle das schon!“ hinzu.

„Hat man letzte Woche ja gesehen“ murmelt Beck vor sich her, eher er seinem Partner nach geht.



Längst wurde das Tür zum Büro des alten Hundes anvisiert. Die Person nähert sich seinem Ziel, bleibt kurz stehen und atmet einmal tief ein und aus… Seine Rückenpartie schmerzt aufgrund der Szenen der vergangenen Show. Dieser Mann wurde hinterrücks während eines harmlosen Interviews mit einem Stahlstuhl niedergeschlagen… doch er ist heute hier, denn er hat ein Match zu bestreiten.


All diese Gedanken und noch viele mehr scheinen Zereo Killer grade durch den Kopf zu gehen, als er vorsichtig anklopft… doch es reagiert Niemand! Was macht er nun??? Energischeres klopfen? Vielleicht hilft das!




KLOPF KLOPF KLOPF!!!




Dreimal laut und deutlich, sodass man tatsächlich aus dem Inneren eine unverkennbare Stimme zu hören ist.


Johnboy Dog: „Herein!“


Wenig überraschend ist es die des Commissioners, der gleichzeitig auch das höchste Titelgold der Liga sein Eigen nennen darf. MacKenzie zögert keine Sekunde, drückt die Türklinke nach unten und tritt schnellstens über die Türschwelle. Wie es sich gehört wird die Tür hinter seinem Rücken wieder verschlossen… Johnboy Dog und Zereo Killer, sie schauen sich lange in die Augen. Was da wohl alles für Erinnerungen hochgehen… Denn vor ungefähr einem Jahr passierte das Unfassbare…


Johnboy Dog: „Welch eine erfreuliche Überraschung…“


Einen etwas sarkastischer Unterton mag man hier wohl rausgehört haben, und das nicht ganz ohne Grund… Eine einladende Geste in Richtung seines gewonnenen Gesprächspartners verdeutlicht, dass sich Mike setzen darf.


Zereo Killer: „Danke…“


Ruhig und behäbig begibt er sich auf die edle Sitzgelegenheit und schaut seinem alten Rivalen direkt in die Augen. Lediglich der dunkelbraune Mahagonischreibtisch steht zwischen den beiden Wrestlinggiganten. Der Los Angelino holt tief Luft und beginnt zu sprechen.


Zereo Killer: „John… wir haben uns eine Weile nicht gesehen…“


Der alte Hund mustert sein Gegenüber haargenau. Scheint Maß zu nehmen, ob der Zereo Killer, der ihm da gegenübersitzt, noch der Alte ist. Gewissermaßen das Kapital der GFCW – und somit Kapital, das der erfahrene Recke zu verwalten hat, ganz gleich ob er das nun will oder nicht.


Johnboy Dog: „Es ist einige Zeit her, das stimmt wohl, Mister #ISGI. Und was soll ich sagen….mein Herz springt vor Freude, dass du heute schon hergefunden hast, nachdem ich nunmehr zwei Monate die Geschicke der Liga leite.“


Das war zynisch, sarkastisch und, wenn man es ganz genau nimmt, auch unfair gegenüber dem Meister des Slacklinens, aber der kann ja auch austeilen – demzufolge wird er wohl auch einstecken können.


Johnboy Dog: „Im Ernst….mich hätte es auch nicht gestört, wenn du erst Ende des Jahres gekommen wärst. Denn Zereo Killer beim Commissioner bedeutet immer Drama. Ich hörte, Chris McFly war sehr zufrieden mit dem Ausgang eures Matches in der PCWA…..aber mal im Ernst: Was willst du hier?“


Der Meister des Slacklinens weicht den Blicken seines Gegenübers aus und verschließt sogar kurz die Augen… Er muss das nun alles schlucken, denn er selbst hat sich in diese Situation gebracht… All diese provokanten Sprüche muss er einfach hinnehmen und seinen Ruf neu aufbauen… alles nur, weil er in ein paar Sekunden vergangenen Jahres sein ganzes Image über den Haufen geworfen hat… ja, vielleicht hat er diese Schmach sogar verdient… er überhört diese Spitzen in seine Richtung und konzentriert sich aufs Wesentliche… JBD fragte ja bereits, warum er hier sei…


Zereo Killer: „Ob du es glaubst oder nicht… Ich bin absolut glücklich, dass du es letztes Jahr doch noch geschafft hast Champion zu werden… Ob du es mir glauben kannst oder nicht, ich bin seit meiner Verletzung in einer Art Selbstfindungsphase und habe mich gefunden, habe mein altes Ich wieder gefunden und den gierigen Egomanen von der Klippe gestoßen. Ich gönne dir, dass du GFCW Heavyweight Champion und die rechte Hand von Claude Booker geworden bist, ehrlich! Du hast es…“


Der skeptische Blick – in dem ein wenig Langeweile steckt – den ihm der alte Hund zuwirft, hält MacKenzie davon ab, weiterzuschwadronieren.


Johnboy Dog: „Denkst du nicht, dass langsam gut ist, Mike? Halten wir uns doch an die Fakten: Du hast mich damals beschissen. Punkt. Und deshalb wirst du kaum mit der Erwartung hergekommen sein, dass ich mich über deine Anwesenheit freue oder dir frei Haus jedes einzelne Wort glaube, das du mir vor die Füße wirfst! So naiv bist nicht einmal du!“


JBD strafft sich und richtet sich den wunderbar steifen Kragen seines bunten Hemdes, das einen ebensolch wunderbaren Kontrast zu seinem – bisher – eher blassen Gesicht bildet.


Johnboy Dog: „Du bist schon sehr ambivalent, Mike. Denkst du wirklich, die GFCW-Galaxie hätten dir wegen ein paar warmer Worte verziehen, dass du einem alten Sack in die Eier getreten hast, um deine Titel- und Geltungssucht auszuleben? Jeder hat das damals in der Jubiläumsshow gesehen und wenn ich das richtig erfasst habe, ist das auf Youtube die Szene, die bis heute am häufigsten angesehen wurde! Und weißt du warum? Weil die Menschen immer noch nicht verstehen, wie auch nur ein Individuum like du ein derartig großes Arschloch sein kann, MacKenzie! Du hast alles verraten, wofür die GFCW stand, Zereo Killer stand, Wrestling stand! Und wozu? Nur um ein dreiviertel Jahr später reumütig angekrochen zu kommen, das wäre ja alles nicht so gemeint gewesen?!“


Nun redet sich der Hund richtig in Rage und auch die Gesichtsfarbe nimmt langsam zu. Mike MacKenzie hat das unfassbare Talent, jeden – wirklich JEDEN – aus der Reserve locken zu können! Da macht der Commissioner keine Ausnahme!


Johnboy Dog: „Halten wir fest: Du hast alle beschissen, bist angekrochen gekommen und möchtest gerne als vollwertiges Mitglied des Rosters behandelt werden. Das inkludiert, dass ich dich für Titelmatches einplane. Moment…habe ich Titelmatch gesagt? Du? DU?! Das allerletzte was du binnen der nächsten Wochen von mir bekommst, ist eine Ansetzung für ein Titelmatch, denn wenn überhaupt, dann…“

Zereo Killer: „Aufhören!!!“


Schreit er laut und deutlich, während sich Double M die Ohren zuhält! Er kann und will es nicht hören.


Zereo Killer: „Ja, ich habe Fehler gemacht, wie jeder Mensch! Ich gestehe meine Fehler, man kann sie nicht mehr rückgängig machen, aber ich will diese Fehler durch gute Taten in der Zukunft vergessen machen! Mein Vermächtnis soll nicht darauf aufgebaut werden, dass ich Doppelchampion geworden bin, weil ich der GFCW sinnbildlich zwischen die Beine getreten habe! Mein Vermächtnis soll wie in alten Zeiten, durch harte, ehrliche Arbeit aufgebaut werden! Verdammt nochmal, ich will kein Titelmatch gegen dich, okay? Ich will kein Titelmatch gegen deinen Sohn! Denn ich habe es nicht verdient! Und ob du es mir glaubst oder nicht, ich will dir sagen, dass du dir die ganze Scheiße schon Anfang 2016 verdient gehabt hattest, denn du warst der eigentliche Sieger unseres Double Title Matches verdammt nochmal! Doch darum geht es jetzt nicht!“


Mr. #ISGI steht ruckartig auf, schleudert dabei seine lederne Sitzgelegenheit einige Meter zurück und rammt beide flache Hände auf den Schreibtisch vor ihm. JBD bleibt ganz lässig sitzen, während sich Mike über den Tisch beugt und nun endlich mit der Sprache rausrückt, was er will…


Zereo Killer: „Ich… brauche deine Hilfe!“


Ein blinzeln, während die Uhr im Hintergrund langsam tickt. Quarzuhren haben es ja so an sich, dass sie – mitunter recht lautstark – vor sich hin ticken. Und so kann man die Sekunden, die es braucht, bis die Worte Zereo Killer’s im Oberstübchen des alten Hundes ankommen, förmlich zählen. Es sind einige.


Johnboy Dog: „Du…‘brauchst‘ Hilfe. Von mir? Von mir, der dich gerade zur persönlichen Persona Non Grata erklärt hat und kurz davor ist, dich aus seinem tollen Büro zu schmeißen, weil du ziemlich beschissen mit der Einrichtung umgehst?“

Zereo Killer: „Ja!“


Antwortet der Mann aus Kalifornien direkt und schaut dem ältesten Heavyweight Champion aller Zeiten mit einer noch größeren Vehemenz in die Augen.


Zereo Killer: „Ich brauche und suche die Hilfe bei dir, weil du einen neuen Job hier hast! Du bist nicht nur Champion, sondern hast auch eine verantwortungsbewusste Position in der GFCW eingenommen! Es ist deine Aufgabe, sich um gewisse Dinge zu kümmern… und wenn du es nicht als Freund tust…“


Im Inneren denkt er sich die Worte „was ich durchaus verstehen kann“… doch er spricht es nicht aus… Er dreht der Töle den Rücken zu, seine Stimme wird wieder sanfter… ja schon fast flehend.


Zereo Killer: „… dann tu es für einen deiner Angestellten, denn du bist mein Boss! Und der Boss muss sich um seine Angestellten kümmern…“


JBD reagiert nicht, was MacKenzie veranlasst, sich umzudrehen und langsam einige Schritte zur Tür zu machen, als sehe er ein, dass er hier nicht viel bewegt bekommt. Kurz ehe die Hand auf die Klinke wandern kann, erhebt sich der Commissioner. In der Zwischenzeit hat der ehemalige Doppelchampion die Klinke schon halb heruntergedrückt…


Johnboy Dog: „Warte!“


Immer noch mit dem Rücken zum „Boss“ gedreht, schaut Mike dennoch aus dem Augenwinkel in seine Richtung. Langsam löst sich der Arm von der Klinke und er dreht sich um… Erneut dieser energische Augenkontakt… Ja, sie haben eine Vergangenheit, über die noch viel geredet werden wird! JBD für seinen Teil zögert weitere Momente, will nun aber doch wissen, warum MacKenzie wirklich hier ist – und deutet auf den Stuhl, der stehengeblieben ist.


Johnboy Dog: „Setzt dich.“


Der Hund seufzt, aber es bleibt vorerst offen, ob es ein Seufzen der Erleichterung ist. Zu wichtig können die nächsten Minuten werden, je nachdem was genau Mike Mackenzie nun von ihm will.


Johnboy Dog: „Ein weiser Mann hat mal gesagt, dass jeder eine zweite Chance verdient hat. Damals dachte ich, er inkludiert einige Ausnahmen, aber ganz offensichtlich meinte er es wortwörtlich. Ich habe mir mit dieser Position wohl nicht nur die Sonne aufgehalst, sondern mit ihr verbunden auch den ganzen Schatten, der dazugehört.“


Nach dieser kurzen Klärung scheint der Hund – endlich? – bereit, seinem Gegenüber sein Gehör zu schenken. Vorerst zumindest wird es wohl beim Gehör bleiben….ob daraus mehr wird, wird sicher auch davon abhängen, was genau er zu hören bekommt.


Johnboy Dog: „Schieß los. Was hast du auf dem Herzen? Wobei glaubst du meine Hilfe brauchen zu müssen?“


Wieder vergehen einige kurze Momente des Schweigens. Es sind sehr emotionale Augenblicke. Kann JBD jemals wieder diesen Zereo Killer trauen, oder ist das nur ein verdammt guter Schauspieler?! Wie dem auch sei, sie werden aus den Gedanken gerissen, denn Mr. I STILL GOT IT erklärt nun, warum er eigentlich hier ist…


Zereo Killer: „Ich wurde letzte Woche hinterrücks attackiert und ich habe keine Ahnung wer dieser Mann mit der Maske war… ich hatte keine Chance auch nur ansatzweise das Gesicht zu erkennen oder sonst irgendwelche auffälligen Merkmale… ich habe immer noch große Schmerzen und geh heute in diesen Three Way, wo ich noch nicht mal ansatzweise weiß, wie ich diesen überleben soll… du musst mir helfen herauszufinden, wer dieser Mann mit der Maske war… bitte…“


Mit den Händen zusammengefaltet, ja schon ein Hauch von Verzweiflung ist zu spüren, schaut er zu seinem Gegenüber hoch und wartet auf eine Antwort.


Johnboy Dog schweigt. Und er schweigt, man hört die Uhr, wieder einige Sekunden. Sehr lange Sekunden, in denen man sich fast einbilden mag, das Atmen der beiden Männer zu hören – aber keine Worte. Johnboy Dog, mittlerweile wieder etwas blasser im Gesicht, hat die Hände kurz wie zum Gebet gefaltet, löst jene aber, als MacKenzie auf das zu sprechen kommt, was ihm auf dem Herzen zu liegen scheint. Und das ist, wenn man die hochgezogene Augenbraue JBD’s sieht, auch etwas, das dem Commissioner missfällt.


Johnboy Dog: „Ich bin zwar ein sehr gefragter Mann, Mike, und trage einen Haufen an Verantwortung und bin viel gefordert – aber ja, das habe selbst ich gesehen. Ich habe die Bänder nun nicht hier, kann sie aber binnen Wochenfrist besorgen, denke ich. In ner ruhigen Minute kann ich ein Auge drauf werfen – wenn mir etwas auffällt, insbesondere etwas, das dir nicht aufgefallen sein sollte, hörst du von mir. Ich denke, das ist das Mindeste, was ich tun kann.“


Sehr professionell und seriös war die Antwort des alten Hundes. MacKenzie nickt zufrieden und zwingt sich zu einem Lächeln…


Zereo Killer: „Gut… danke.“


und er streckt ihm die Hand entgegen als Zeichen der Anerkennung…JBD aber hat sich schon in seinen Sessel gefläzt – der Blick zur Türe ist selbst für einen Mike MacKenzie eindeutig genug, so dass er kurz die Hand zur Faust ballt, dann aber den Raum schließlich verlässt.



Der Wind pfeift durch das kleine Büro, dessen Einrichtung durch zahlreiche Dekorationen an die vergangenen Tage einer glorreichen Epoche, genannt der Wilde Westen, erinnern. Die große Wanduhr zählt unaufhaltsam die Sekunden und gibt ein lautes Geräusch von sich, das dem Zuschauer implizieren soll, Zeit ist der alles entscheidende Faktor. Zeit ist das wichtigste Gut, dass der Mensch nicht hat, ob im Wilden Westen oder dem modernen Zeitalter.


E.S. Garret: „Zeit ist wie ein wildes Tier, das dich unaufhaltsam hetzt, nur um dich zu erlegen und deinen erschöpften, wehrlosen Körper in Besitz zu nehmen.“


Eine einfache Aussage, die Elliot Sam Garret, Gründer der neuen GFCW Gruppierung genannt die Regulatoren, hier aufstellt. Und während er die Feststellung macht, sind seine alten grauen Augen auf den dunkelhäutigen Mann mit Maske und Wrestlinghose gerichtet. Die hölzerne Pfeife einer Erinnerung an seinem Vater, hält der alternde Kopfgeldjäger, auf den Tisch klopfend, in der linken Hand.


E.S. Garret: „Die Zeit ist der entscheidende Faktor, der gegen dich spielt, Dragon.“


Noch immer sind die Augen auf den L.A. Dragon gerichtet. Er sucht den direkten Blickkontakt, Auge zu Auge, während Garret über den Schreibtisch gebeugt sitzt, einen Stapel Steckbriefe neben einer Akte liegend. Der L.A. Dragon selbst steht regungslos mit verschränkten Armen neben der Tür. An seiner Körperhaltung lässt sich kein Gefühl ablesen. Er wirkt weder nervös, noch geschockt. Und aus der Reserve locken lässt sich dieser Mann schon gar nicht.


E.S. Garret: „Ich kenne deine Akte, Dragon. Ich habe sie studiert. Ich bin beeindruckt. Ein Stuntman, der von hohen Häusern fliegt, um den Zuschauern Action zu bieten. Ein Mann, der scheinbar ohne Angst lebt. Ein Luchadore amerikanischer Abstammung und trotzdem erfolglos im Ring. Bisher.“


Auch wenn die aufgeführten Fakten stimmig sind, sieht es der L.A. Dragon nicht als notwendig an, auf eine der Aussage zu antworten. Er verharrt in seiner Position und wartet, bis Garret etwas von Bedeutung sagt, auf das er antworten muss.


E.S. Garret: „Ich stelle mir eine einfache Frage, Dragon. Warum bist du hier? Warum willst du ein Regulator sein? Du hast Möglichkeiten. Bist nicht so verschlagen, wie meine anderen Jungs und spielst nach fairen Regeln. Was macht dich so einzigartig für uns?“


Es vergehen Sekunden, bevor der L.A. Dragon sich dazu entschließt sich zu bewegen und einen Schritt auf Elliot Sam Garret zuzugehen. Dabei behält der L.A. Dragon den Blickkontakt bei, hebt arrogant den Kopf an, so dass er aus den Augenwinkeln zu Garret hinabsehen muss.


L.A. Dragon: „Mein Urgroßvater war ein Regulator, ein stolzer Mann. Er ritt mit Billy, The Kid und war stolz darauf. Er war ein Outlaw, so wie dein Urgroßvater. Ich bin ein Mexikaner aus New Mexiko. Man verweigert mir in meiner Heimat den Respekt, der mir zusteht. Deswegen ziehe ich in die Welt, um zu beweisen, was ich wert bin. Ich fühle mich als ein Urgestein der legendären Regulatoren und verlange von der Welt Respekt. Respekt für mich und meine Berufung. Ich brauche keine brutale Bande, um meinen Weg zu gehen, ich kann sehr wohl alleine als Wrestler bestehen. Ich habe meinem Vater geschworen, den Regulatoren zu beizustehen, wenn sie sich einst wie der Phoenix aus der Asche erheben und nach Gerechtigkeit streben. Ich bin ein Wrestler. Ich werde für den Ruhm und die Ehre der Regulatoren einstehen. Und ich will ganz nach oben.“


Für einige Sekunden scheint die Zeit still zu stehen. Die Augen sind aufeinander gerichtet, suchen nach wertvollen Hinweisen. Spricht der Mexikaner die Wahrheit? Oder wurde der L.A. Dragon geschickt, um das skrupellose Unternehmen von Garret zu unterwandern?


E.S. Garret: „Ich respektiere deine Meinung und habe eine wichtige Aufgabe für dich. Du wirst unsere Firma im Ring repräsentieren und dein feuriger Atem soll zu Bedrohung für die ehrlosen Kämpfer dieser Liga werden. Wenn du deine Kämpfe gewinnst und mir beweisen kannst, dass du ein Regulator sein willst, werden wir dich zu einem Mitglied machen. Du bist ein Wrestler, nicht wahr? Dann halte uns den rücken frei und kümmer dich um das Gold, denn das wirst du brauchen, wenn du wirklich bis ganz nach oben willst.“


Noch immer sind die Blicke fest fixiert, keiner der Protagonisten will den Blick zuerst lösen, sie sind wie an einer Kette miteinander gefangen.


Vor der Tür sind Schritte zu hören. Ein leises Klopfen, dann geht die Tür auf. Einen Moment später betritt ein farbiger in schwarzen Trainingshosen, schwarzen Shirt und kahl geschoren das Zimmer. Er trägt ein Kopftuch, das Zeichen der Latino Gangs auf den Straßen von El Paso. Er bringt eine Tasse Kaffee ins Büro und stellt es neben Garret ab.


D.J.: „Boss, ich muss mit ihnen reden, Mann. Es ist wichtig.“


Langsam zieht Elliot Sam Garret die Tasse Kaffee zu sich heran, die Augen noch immer auf L.A. Dragon gerichtet. Er nimmt einen Schluck, ohne D.J. wirklich zu beachten.


E.S. Garret: „Zeig mir, was du drauf hast, Dragon!“


Der Kopfgeldjäger wendet seinen Blick ab und sieht zur Uhr. Dann prüft er ein paar Steckbriefe und sieht erneut zum L.A. Dragon, ehe er sich in seinen Stuhl zurücklehnt und die Beine auf den Tisch packt.


E.S. Garret: „Was kann ich für dich tun, Dee Jay?“





Die Theme ertönt und die Crutch-o-Maniacs in der Halle springen auf. Ja, sie lieben ihr Idol immer noch, wieso auch nicht? Auch in dieser schweren Zeit stehen sie ihm bei. Und wie auch schon in der letzten Show ist ganz klar ersichtlich, dass wir hier momentan nicht den lockeren Jason Crutch mit den lockeren Sprüchen vorfinden. Dieser Jason Crutch ist verändert. Wegen der Stalking-Geschichte. Etwas, worauf er keinen Einfluss hat. Und wir sehen, dass Crutch keine Lust hat, sich während seines Feuerwerks auf der Rampe mit ausgebreiteten Armen um sich selbst zu drehen. Er lächelt nicht, er klatscht nicht ab. Er schreitet einfach zum Ring. Fokussiert, selbstsicher. Aber wütend. Sehr wütend. Ob all sein Frust und sein Zorn heute an Ilay Callas abgeladen werden wird?


Der Oberpollinger entert das Geviert, ebenso fokussiert, ohne Lächeln. Er klettert nicht auf jeden einzelnen Turnbuckle. Er nimmt die Sonnenbrille ab, reißt sich die Weste vom Leib und feuert beides über das oberste Ringseil nach draußen.


Es kann losgehen…


Singles Match:
Ilay Callas (/w Tony Beck) vs. Jason Crutch

Referee: Bob Taylor



DING DING DING



Das Match startet mit einem Lock-up. Doch der führt zu keinem Ergebnis. Also setzen beide Männer erneut an. Wieder kann sich keiner einen Vorteil verschaffen, doch ist es Jason Crutch, der schneller ist und seinen Kontrahenten in einen Side Headlock nimmt. Man merkt ganz deutlich die Aggressivität des Oberpollingers, der all seine Anspannungen, die ihn im Privatleben (aber eben auch in seinem Beruf) beschäftigen, mit in den Ring nimmt. Zähnefletschend zieht er den Side Headlock wie einen Schraubstock an. Callas hat keine andere Möglichkeit, als mit einem Whip-in zu reagieren. Er federt mit Crutch in die Seile und stößt ihn dann von sich. Der zurückfedernde Crutch will eine Aktion starten, doch Callas wirft sich auf den Boden, zwingt Crutch dazu, über ihn hinwegzuspringen. JC federt auf der anderen Seite in die Ringseile, kommt zurück. Dort reagiert Callas schnell mit einem Toehold Takedown. Sofort schleudert sich der Kanadier auf den am Bauch liegenden Crutch und nimmt ihn nun seinerseits in einen Headlock.


Es dauert einige Momente, bis der ehemalige Heavyweight- und Intercontinental-Champion sich auf die Beine rappelt. Callas hängt immer noch mit dem Headlock an ihm dran. Dann ein lauter Aufschrei und mit aller Gewalt befreit sich JC mit einem Side Suplex. Er greift sofort nochmal zu, hakt ein und Inverted DDT.


Pete: „Da ist wirklich kein Lächeln in Crutchs Gesicht zu sehen. Er ist total fokussiert.“

Sven: „Zumindest scheint es so.“


Whip-in in die Ringseile. JC will seinen Gegner eigentlich einfach nur über die Klinge springen lassen, doch Callas weicht geschickt aus, fängt das Bein ab. Im Moment hopst JC etwas unbeholfen auf einem Bein und der Kanadier fühlt sich etwas überlegen. Doch zu früh gefreut. Denn JC springt hoch und bämst Callas mit einem Enzuigiri um. Cover für ONE...TWO...Kickout.


Back Breaker. Cover für ONE...TWO...Kickout.


Der Oberpollinger hadert mit sich selbst, doch er weiß insgeheim, dass das gegen Callas nicht reichen wird. Also erprobt er sich daran, eine Highflying Aktion zu starten. Er klettert über außen aufs Toprope. Sein Moonsault kann das nicht werden – und es wird auch rein gar nichts! Denn sein Opponent ist mittlerweile auch auf dem obersten Ringseil. Beide beharken sich dort- und Callas hat das bessere Ende für sich. Superplex vom Toprope! ONE...TWO...Kickout.


Nun startet Callas seine Offensive, denn auch er merkt, dass er Jason Crutch noch viel mehr zusetzen muss. Einem Arm Trap Swinging Neckbreaker folgt ein Inverted Atomic Drop. Crutch stolpert in die Seile und läuft genau in den Discus Elbow Smash. ONE...TWO...Kickout.


Tony Beck applaudiert. Es gefällt ihm, was sein Tag-Team-Partner hier für einen Auftritt hinlegt. Jason Crutch hingegen ist absolut unzufrieden, sauer auf sich selbst. E rappelt sich langsam auf die Beine, doch an seinem Blick – nach einem kurzen Kopfschütteln – liest man ganz deutlich die Unzufriedenheit ab. Es bleibt aber nicht viel Zeit sich groß darüber Gedanken zu machen, denn der Kanadier setzt sofort zum nächsten Angriff an. Punches treffen JC unvermittelt, dann ein Whip-in, Crutch federt zurück, Tornado DDT von Callas...


Nein!


JC spielt nicht mit, sondern fängt Callas ab und schleudert ihn, dessen eigenen Schwung ausnutzend, über das oberste Ringseil nach draußen! Die Fans springen begeistert auf, und Callas hatte bei dem Sturz ordentlich Glück, dass nicht mehr passiert ist, denn er prallt ungebremst auf dem Hallenboden auf. Beck ist gleich mal zur Stelle und sieht nach dem Befinden seines Tag-Team-Partners. Auch Bob Taylor wirkt besorgt und das Publikum ist etwas erschrocken. Und während sich alle noch etwas Sorgen um Callas machen...


SUICIDE DIVE von Jason Crutch!!


Sven: “Heilige…! Er sollte doch wenigstens erst mal abwarten, ob sich Callas da nicht schwerer verletzt hat!“

Pete: „Mit Besorgnis verfolge ich Crutchs Veränderungen, Sven. Er ist so fokussiert, so innerlich zerrissen, dass er momentan gar keine Rücksicht nimmt. Zum Glück konnte wenigstens Beck noch rechtzeitig ausweichen.“


Die Fans feuern ihren Liebling zwar an und feiern den tollen Suicide Dive. Doch man kann nicht verleugnen, dass es einige ernste Gesichter im Publikum gibt, die schon gerne gesehen hätten, dass man erst noch checkt, ob Callas nicht schwerer verletzt ist.


Crutch rappelt sich als erster hoch – aber auch Callas kommt langsam auf die Beine, so dass man davon ausgehen kann, dass doch alles gut gegangen ist.


Sven: „Was für ein harter Hund, der gute Callas.“


Jason Crutch rollt den Kanadier zurück ins Geviert, so dass Bob Taylor seinen Count bei „Vier“ nun unterbrechen kann. Der Oberpollinger greift sich Callas, bearbeitet ihn mit drei, vier Chops. Dann aber aus dem Nichts ein Chop von Callas...noch einer...dann wieder einer von Crutch. Wieder einer von Callas. Jason Crutch, wieder zähnefletschend, nun mit der geschlossenen Faust, doch Callas weicht aus, greift sofort zu und


HALF NELSON SUPLEX von Callas!!


Cover für ONE…TWO…Kickout!


Tony Beck will es nicht ganz wahrhaben. Hätte das nicht reichen müssen? JC ist knallhart auf der Matte aufgeschlagen. Auch Callas will es nicht ganz fassen. Doch er muss weitermachen. Immer weiter. Immer weiter...Punch, Punch, Kick. Crutch in der Ecke. Whip-in von Callas in die gegenüberliegende Ecke. Stinger Splash – aber JC weicht aus, geht auf Distanz. Aber rechtzeitig federt sich auch Callas ab, dreht blitzschnell herum und stürmt los – und rennt in sein Unheil.


SPINEBUSTER von Jason Crutch!!!


Pete: „Sein liebster Lieblingsmove aller Lieblingsmoves!“

Sven: „Hm, der läutet wohl das Ende ein.“


Crutch starrt mit bösem Blick auf den daliegenden Ilay Callas, kniet vor ihm. Wutschnaubend packt er ihn sich...hakt den linken Arm ein...hakt den rechten Arm ein...


EQUALIZER!!!


Und ohne großes Aufhebens legt er sich rücklings auf Callas, hakt wütend das Bein ein...


ONE


TWO


THREE!!!!


DING DING DING


Sieger des Matches durch Pinfall: Jason Crutch!!!




Pete: „Das ging jetzt plötzlich.“

Sven: „Hm. Crutch ist sauer...“


In der Tat. Seine Theme ertönt. Doch kein Feiern mit den Fans, das man sonst von ihm gewohnt ist. Es ist vorbei, aus und vorbei. Crutch will den Ring verlassen. Ihm ist gerade zu gar nichts sonst zumute, er will einfach nur zurück backstage gehen, so wie es Callas und Beck schon getan haben.


Doch dann dröhnt plötzlich ein Knistern, Rauschen und Surren über die Boxen. Und der Titan Tron flimmert und zuckt und formt sich dann zu einem klaren Bild. Crutchs Blick haftet ebenso auf dem Titan Tron wie der Blick all der Anwesenden in der Halle…


Wir sehen, wie Jason Crutch und eine junge Frau, die Arme eingehakt, sich mit einem unbekannten Mann treffen. Hände werden geschüttelt. Dann begeben sich beide in ein nobles Haus in einer netten, ruhigen Nachbarschaft. Der Kameramann, der sich sehr gut versteckt hat, zoomt an ein Schild heran, das auf dem Rasen vor dem Haus steht:


ZU VERKAUFEN

1200 m² - RUFEN SIE AN

RICHARD KLAMER


CUT


Wieder zeigt uns der Kameramann Bilder des Paares mit dem Herrn, offensichtlich Richard Klamer. Die drei steigen aus einem fetten Mercedes aus. Wir befinden uns in einer anderen Siedlung, aber wieder friedliche und ruhige Umgebung. Auf dem Schild auf dem Rasen ist wieder zu sehen, dass ein interessierter Käufer bitte bei Richard Klamer anrufen soll. Die drei verschwinden in dem Haus. Nun wagt sich der Kameramann aber näher an das Geschehen heran, klettert über einen Zaun.


CUT


Durch ein Fenster im Erdgeschoss späht der Paparazzi. Das Innere des Hauses ist durch die zahlreichen Fenster hell und freundlich, das Mobilar ist schlicht aber gemütlich. Wir sehen Jason Crutch, der sich intensiv mit Klamer unterhält, während die junge Frau sich in den Räumlichkeiten umsieht. Schließlich tritt sie an die beiden Männer heran, bringt sich in die Diskussion mit ein. Und gerade rechtzeitig kann sich der Kameramann in Sicherheit bringen, denn alle drei Personen drehen sich plötzlich zu ihm um…


CUT


Er scheint nicht entdeckt worden zu sein, denn das nächste Video zeigt uns erneut die drei Personen. Allerdings scheint es ein anderer Tag zu sein, denn alle drei tragen völlig andere Klamotten am Körper. Wieder hat der Kameramann es geschafft, sich hinter einer fast mannhohen Hecke zu verstecken und filmt dort hindurch die drei, die sich gerade den Garten eines großen Anwesens ansehen. Die Frau stapft in ihren Wildlederstiefeln durch den Schnee, sieht sich um…und nun zeigt sie uns ihr Gesicht!


Pete: „Verdammt! Ich kenne die Frau!“

Sven: „Ich…kann mich nicht erinnern…!“


Ein Raunen geht durch die Halle. Jason Crutch ballt die Fäuste, beißt sich auf die Lippe, schüttelt etwas den Kopf. Das hatte er so nicht gewollt. Nicht so, nicht auf diese Art und Weise…


Pete: „Wo habe ich sie das letzte Mal gesehen…?“


Dann treffen sich die drei Parteien neben einem zugeschneiten Strauch. Hände werden geschüttelt. Ein Nicken von Crutch. Richard Klamer geht, steigt in den Benz und fährt davon. Am Straßenrand bleibt der Fiat Panda von Crutch zurück…


Die Frau fällt Jason Crutch um den Hals, er wirbelt sie einmal herum, stellt sie zurück auf die Erde, küsst sie zärtlich. Sie umarmen sich…


CUT


Das Video endet. Jason Crutch steht gestützt an den Ringseilen, blickt dann, als das Video endet, auf den Ringboden, schließt die Augen.


JA-SON

JA-SON

JA-SON


Pete: „Die Crutch-o-Maniacs sind da für ihn. Es ist einerlei, ob Crutchs Privatleben auf diese Weise an die Öffentlichkeit dringt. Und es ist nun mal seine Sache, was und wieviel davon er preisgeben will. Aber das hier ist eine Frechheit. Crutch leidet darunter…“

Sven: „Wen interessiert das, Pete? Wenn man einen Vertrag mit der GFCW oder überhaupt irgendwo im Wrestling unterschreibt und eine Person des öffentlichen Lebens ist, muss man mit sowas rechnen. Kein Mitleid mit Crutch hier!“

Pete: „Aha. Dann hast du also nichts dagegen, wenn ich der Öffentlichkeit hiermit bestätige, dass du Spongebob-Unterwäsche trägst und einmal im Monat zur Pediküre gehst?“

Sven: „WOHER WEISST DU DAS?“

Pete: „Öhm…“


Jason Crutch blickt durch die Halle. Dann verlässt er den Ring. Und wütend stapft er die Rampe hoch…Der Stalker hat wieder zugeschlagen…


Sven: „Wer war nochmal schnell diese Frau…? Wem hat Crutch einen Antrag gemacht? Haben er und seine Zukünftige, wie diese Videos hier belegen, also gerade ein Haus gekauft? Wie lange ist all das her? Ich erwarte Antworten, verdammt!“



Wir befinden uns im Backstagebereich. Wir sehen die Vorzimmerdame von JBD am Kopierer, wie sie fleißig.. na kopiert. Mit gelangweilter Mine bedient sie das Gerät und eine Kopie nach der nächsten verlässt die Maschine. Piep.... Piep... die typische Tristesse am Arbeitsplatz, wer kennt sie nicht. Lange jedoch sollte es nicht dauern, bis ein interessanter Mensch die Bühne betritt, es ist Antoine Schwanenburg, welcher freudig durch die Tür tritt. Sein verwunderter Blick verrät, dass er nicht mit Konkurrenz am Kopierer gerechnet hat.


Antoine Schwanenburg: "Oh, Entschuldigung, aber sind Sie bald fertig?"


Genervt stöhnt die Vorzimmerdame, als würde es einen Unterschied machen, bei dieser schwierigen Arbeit 'gestört' zu werden.


Vorzimmerdame: "Ja."


Eine schnippische Antwort, aber sie packt tatsächlich ihre Kopien unter den Arm und will verschwinden.


Antoine: "Ehm... wie auch immer Sie heißen, sagen sie dem Chef, dass ich nachher mal eben vorbei schaue? Ich danke im Voraus."


Gestresst verdreht sie die Augen und geht.


Antoine: "Moment, warten Sie!.. Verdammt, wie heißt sie bloß... Hey!"


Aber sie ist schon über allen Bergen.


Antoine: "Verflucht, wie bedient man dieses Gerät denn."


Kopflos tippt er ein bisschen auf den wenigen vorhandenen Tasten herum. Doch außer ein paar Geräuschen tut sich rein gar nichts. Das Ganze scheint schwerer zu sein, als es ausschaut.


Antoine: "Das kann doch nicht so schwer sein..."


Doch, ist es. Antoine bekommt es nicht ans Laufen. Was er genau kopieren will, kann man noch nicht erahnen, seinem Gesicht nach zu urteilen muss es aber wichtig sein.


Antoine: "Mein Gott, was soll der Käse denn... wie hat diese Frau... Frau Vorzimmerdame das bloß geschafft. Das Gerät ist doch kaputt, das ist die einzig logische Erklärung."


Verzweifelt holt er aus und will gegen das Gerät treten. In letzter Sekunde aber fängt er sich. Er atmet ein und aus. Er atmet ein weiteres Mal ein und aus. Er ist die Ruhe selbst.


Antoine: "Okay, ruhig..."


Und plötzlich macht das Gerät einen Ton! Er hatte doch gar keinen Knopf mehr gedrückt. Es hört sich gut an! Hat Gott ihn dann etwa doch erhört? Nein, falscher Alarm. Da tut sich rein gar nichts.


Antoine: "Das kann echt nicht wahr sein..."


Verzweifelt holt er aus und will gegen das Gerät treten. Diesmal tut er es wirklich! Aber es ändert sich natürlich nichts, wahrscheinlich wollte er nur seinem Ärger Mut machen. Deprimiert, fast schon gebrochen beugt er sich über das Gerät. Keine Kopien für ihn an diesem Tag. Doch dann...


MacMüll: "Hey Andy, na, was gibt's?"


Antoine schreckt auf und mustert den Reporter.


Antoine: "Mac, weißt du, wie man das Teufelsding hier bedient?"

MacMüll: "Sicherlich."


Er verschränkt die Arme und kommt weiter in den Raum hinein. Sein Blick geht auf den Kopierer, dann auf Antoine. In seinem Kopf rattert es spürbar.


MacMüll: "Du etwa nicht?"


Antoine entfernt sich etwas von dem Gerät und scheint geknickt zu sein.


Antoine: "Nein... ich meine ja, doch, klar, natürlich. Aber das verfluchte Mistding ist hinüber."


MacMüll schaut sich das Gerät an.


MacMüll: "Bist du dir sicher? Sieht eigentlich ganz gut aus."

Antoine: "Ja, bin ich. Ich hatte wichtige Kopien zu erledigen. Das kann ich jetzt vergessen."

MacMüll: "Andy, das Gerät ist nicht kaputt, guck!"


Er drückt ein paar Knöpfe und auf wundersame Art und Weise ist das Gerät dann doch lauffähig. Antoines Gesicht blitzt auf.


Antoine: "Mac, du hast es geschafft! Es geht wieder!"

MacMüll: "Tja, MacMüll ist eben immer zur Stelle. Ich bin quasi der Batman der kleinen Leute. Hehe."


Lässig lehnt sich der Reporter an den Kopierer.


Antoine: "Mac, kannst du das schnell für mich kopieren?"


Er händigt MacMüll ein paar Visitenkarten aus. Dieser schaut sie sich fragend an, dann sucht er den Blick von Antoine.


MacMüll: "Wieso brauchst du Visitenkarten?"

Antoine: "Anscheinend brauche ich die. Ich weiß, ich kann es auch nicht verstehen, aber es ist nun einmal, wie es ist, nicht wahr? Jeder wird den wahren Antoine Schwanenburg kennenlernen."

MacMüll: "Eh... da steht aber nur Antoine Schwanenburg drauf..."

Antoine: "Ja und?"

MacMüll: "Steht auf Visitenkarten nicht normalerweise mehr? Auf meinen zum Beispiel, dass ich Reporter für die GFCW bin, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und so weiter!"

Antoine: "JA VERFLUCHT DAS IST DER WITZ. ICH BIN ANTOINE SCHWANENBURG, ICH BRAUCHE KEINE BESCHEUERTEN VISITENKARTEN! JEDER VERFLIXTE MENSCH HIER SOLLTE MICH BEREITS KENNEN!"


Er wird ein wenig Laut, doch dann schlägt sein Ton wieder in den normalen über. MacMüll hatte sich ein wenig erschreckt, lässt sich jedoch wenig anmerken.


Antoine: "Also?"

MacMüll: "Joa, kein Problem, freue mich immer, wenn ich dir helfen kann!"


Antoine händigt dem Reporter seinen Vordruck aus.


Antoine: "Hey Mac, warum schreibst du nicht noch Batman der kleinen Leute auf deine Visitenkarte?"


Der Reporter lächelt, aber ihm scheint das ironische Necken von Schwanenburg zu gefallen.


MacMüll: "Schau zu und lerne."


MacMüll haut den Vordruck in den Kopierer, tippt ein wenig herum und tritt zwei mal sanft gegen den Kopierer.


....


Nichts geschieht. Spöttisch blickt Antoine den Reporter an, welcher langsam nervös wird. Er wiederholt die Prozedur, diesmal tritt er aber nicht so sanft gegen das Gerät.


....


Nichts geschieht. MacMüll laufen die Schweißperlen die Stirn hinunter, verstehen kann er die Situation gerade gar nicht.


Antoine: "Wie sieht es aus, Batman?"


MacMüll murmelt ein paar unverständliche Wortfetzen und tippt wild auf der Maschine herum. Der Kopierer piept wie wild ob der Frequenz der Eingaben des Reporters. Dann steigt hellgrauer Rauch aus dem Gerät empor. Das war's dann wohl. Antoine lacht auffällig laut, was dem Reporter nicht gerade hilft. MacMüll schaut nun in jede Richtung, meidet aber die Augen seines Gegenüber. Abfällig haut Schwanenburg MacMüll auf die Schulter.


Antoine: "Nun, Mac, du hast es versucht und bist kläglich gescheitert. Welche Lektion ziehen wir daraus? Versuche es einfach nie wieder."


Laut lacht er und Mac ist geknickt. Er hatte doch eigentlich nur gutes im Sinn. Er bläst ein wenig Trübsal, währen Schwanenburg den Raum verlässt.



Der Ring ist sauber und als die Kamera wieder heranzoomt, steht dort niemand geringeres als... Daniel! Der Intercontinental-Champion, immernoch nicht Eigner eines eigenen Themes, schaut in die Menge und wirft böse Blicke in die Zuschauer – die ebenso böse zurückgucken. Manche steigern das dann noch, indem sie Buhrufe anfügen, die den Mittzwanziger aber kaltzulassen scheinen. Für's erste zumindest. Denn eben jener ist hier – und er hat eine Mission! Das sieht jeder, der in sein Gesicht blickt.


Daniel steht dort und führt das Mikrofon dahin, wo es seiner Meinung nach hingehört: Direkt unter sein Kinn, pulsierend vor Emotionen die den jungen Mann geradezu zittern lassen vor Erregung!


Daniel: „Immer und immer wieder gibt es Säcke hier in der GFCW, die predigen wie toll sie doch sind! Wie sehr sie Euch, die Fans lieben! Jason Crutch zum Beispiel...“


Ja-Son! Ja-Son! Ja-Son!


Ja, das scheint zu stimmen. Aber weil es gerade um dieses durchaus heikle Thema geht, wird auch ein anderer Tenor angestimmt – You still got it!


Daniel: „Hör ich richtig? Ihr verlangt nach Zereo Killer? Demjenigen, der den sackigsten Move der letzten zwanzig Jahre hingelegt hat? Oh hell! Ich hab das damals gefeiert, oh ja!“


Buhrufe aus dem Publikum – der Großteil scheint diesen Moment, der bald ein gutes Jahr her ist, immernoch nicht so wirklich verdaut zu haben. Aber Daniel scheint nicht nur hier, um die Menschen an Vergangenes zu erinnern.


Daniel: „Seht, ich bin Intercontinental Champion. Und genauso wie Zereo Killer damals eine ziemlich abgewichste Sau! Mir ist ziemlich egal, was ich tun muss – solange es Erfolg verspricht. Ich kann aus Scheiße Gold machen! Man sehe sich den Fight Club an! Man sehe sich die New Breed an, die schließlich von Ryder vor die Wand gefahren wurde!“


Man muss im Publikum schon sehr genau zuhören, um so etwas wie Zustimmung zu hören – aber tatsächlich scheint es den einen oder anderen zu geben, der Daniel hier tatsächlich zustimmt.


Daniel: „Und Ende letzten Jahres habe ich endlich das getan, was schon längst überfällig war! Ich habe dem GFCW-Intercontinental Titel neues Leben verliehen und lasse ihn, wie auch mich, erneut Geschichte schreiben! Er ist nun dort wo er hingehört und lässt unwürdige Titelträger wie Lionel Jannek, meinen Vater, Zereo Killer oder auch Jason Crutch in einem anderen, viel schlechteren Licht erscheinen – Zurecht! Denn diese Männer wurden von den Leuten zu ihren Erfolgen getragen, während ich mir alles – gegen alle Widerstände! - erarbeiten musste! Und eben weil dem so ist, bin ich der Meinung, dass es keine fähigen Contender gibt. Und deshalb auch die Anweisung meinerseits, diesen Titel nur dann zu verteidigen, wann ICH es will, denn...“




WAKE ME UP!!!!!!!!!!!




Schreit eine Stimme laut aus der Soundanlage hier in Cottbus! Natürlich weiß Jeder, wer hier nun zum Ring kommen wird. Die Fans hatten ihn schon gefordert, vor allem zur Überraschung von Daniel so wie es aussieht. Der junge Champion ist auch absolut sauer darüber, dass er in diesem Augenblick so schlimm abgewürgt wird.


Und es kommt noch dicker! Er will grade das Mikrofon zu seinen Lippen führen, doch die Crowd wird extrem laut, als sie Mike MacKenzie tatsächlich auf der Auftrittsrampe sehen können… immer noch nicht die Wrestlingklamotten angezogen.


Daniel: „Hast du doch ein bisschen Angst heute Abend in den Ring zu steigen, oder hat Leighton vergessen dir deine albernen Kostüme vorzubereiten für dein Match?“


Brüllt der junge, sichtlich selbstbewusste Sohn des alten Hundes in den Schallwandler, obwohl die Musik noch nicht abgeklungen ist.



Doch schon einige Momente später macht ZK deutlich, dass die Musik abgeschaltet werden soll. Er bleibt auf der Auftrittsrampe stehen und blickt, wie immer, durch das Publikum. Immer mehr Leute scheinen sich darauf zu freuen, dass der alte Zereo Killer wieder da zu sein scheint. Ein grinsen verrät, dass er sich auch viel wohler in dieser Position fühlt als dass er das Arschloch vergangenen Jahres mimt.


In seiner rechten Hand ist der Amerikaner ebenfalls mit einem Mikrofon bewaffnet. Er schüttelt den Kopf, ehe er kurz danach zu sprechen beginnt.


Zereo Killer: „Nun habt ihrs alle gehört, nicht wahr?!“


Theatralisch blickt er durch die GFCW Galaxy, nur um letzten Endes seinen Blick auf den Intercontinental Champion haften zu lassen.


Zereo Killer: „Vielleicht kam Crybaby Daniel bei Papa Bär im Büro angekrochen und hat ihn angefleht, dass das heutige Match ein Non-Title-Match wird, denn genauso wirkt es auf mich.“


Das Gespräch mit „Papa Bär“ hat Mr. #ISGI offensichtlich gut getan. Er scheint viel gelöster zu sein als zuvor, auch wenn man von Freundschaft zwischen Zereo Killer und Johnboy Dog noch lange nicht sprechen kann. Immerhin scheint eine Art Geschäftsbeziehung wieder hergestellt worden zu sein.


Daniel platzt im Ring gleich der Kragen, deutet an, dass MacKenzie in den Ring kommen soll, wenn er was von ihm wolle. Double M lehnt dankend ab.


Zereo Killer: „Wir sehen uns später im Ring, mein Freund… in einem Non-Title-Match.“


Beide Augenbrauen werden in die Höhe gezogen und der Mitdreißiger scheint den jungen Champion ein wenig veralbern zu wollen.


Wieder will der Los Angelino das Wort ergreifen, doch da fährt ihn Daniel schlussendlich in die Parade und greift schneller zu den Waffen in Form des Mikrofons.

Daniel: „Natürlich wird das ein Non-Title-Match, Zero! Was denkst du denn? Woher sollte Schwanenburg, der bisher gerade mal die Putzfrau besiegt hat ein Titelmatch bekommen? Und woher solltest DU eines bekommen? Das muss man sich, auch in der GFCW, erarbeiten…und sich mit dem Champ gutstellen! Schau auf Ricks, dem mein Dad ein schleimiges Titelmatch schenkte! Warum sollte ich von dir nicht den gleichen Schleim erwarten können; freilich OHNE dass ich dann einfach nachgebe?“

Daniel wirkt von Sekunde zu Sekunde aufgebrachter. Kurz scheint es, als sei nun der Moment gekommen, Zereo Killer an die Gurgel zu gehen, dann aber schnauft er nur aus.


Daniel: „Und ich kenne ihn! Er wird mir sicher bald die nächsten Gegner andrehen, die um dieses wunderschöne Gold antreten dürfen, ohne auch nur einen Finger gerührt zu haben! Ohne sich das verdient zu haben, außer durch Niederlagen – wie Crutch, Ricks, Sheen! Ich dagegen habe die Attitüde und den Anspruch, jederzeit das Beste aus mir herauszuholen! Wenn die jeder hätte, wäre die GFCW kein einfacherer Ort – aber ein Schönerer! Deshalb……finde dich damit ab, dass es nur um den Vergleich geht – und nicht um den Titel!“


MacKenzie hört sich all das genau an und entschließt sich nun doch, unter großem Jubel der Fans, in Richtung Geviert zu marschieren.


Zereo Killer: „Du bist ein absolut toller Fighting Champion, so wie man es sich in der GFCW wünscht, huh?! Nun gut, ich akzeptiere natürlich die Tatsache, dass das heute ein Non-Title-Match sein wird… dennoch lebe ich nach einer ganz einfachen Devise.“


Ob der IC Champ nun will oder nicht, wird er zuhören müssen. Mike macht eine kurze Pause, um Spannung aufzubauen, doch dann folgt die Antwort prompt.


Zereo Killer: „Mein nächster Kampf wird immer mein Bester sein! Sei drauf gefasst, Daniel, dass ich dir heute das Leben zur Hölle machen werde… Egal was du auch versuchst, ich werde immer eine Antwort drauf haben. Egal wie sehr du mich attackierst, ich werde aus jedem Pinversuch rauskicken… Ich werde dir einen Kampf liefern, den du so schnell nicht vergessen wirst.“


Nun entert der Meister des Slacklinens den Ring und stellt sich dem Champion genau gegenüber, der mittlerweile demonstrativ seinen Intercontinental Title geschultert hat. MacKenzie klopft mit ziemlich viel Nachdruck genau auf die große Titelplatte, lässt seinen Blick von Daniels Gesicht zum Titelgold wandern und dann wieder zurück.


Zereo Killer: „Ich werde dir den Kampf deines Lebens liefern, Junge!“


Daniel nutzt den kurzen Moment, den Zereo Killer gebraucht hat, um in den Ring zu kommen, um sich möglichst formatfüllend vor jenem zu platzieren. Daniel ist kein Zwerg, allerdings ist MacKenzie klar größer als er. Und hat, das muss man ihm lassen, auch eine ganz andere Ausstrahlung als der Third-Generation-Wrestler, der nicht begeistert wirkt, dass Zereo da den Titel einfach beklopft. Angewidert geht er einen halben Schritt zurück und verzieht seine Miene zu einer des Hasses. Passend dazu haucht er auf die berührte Titelstelle und putzt die mit dem Pulli ein wenig, während er einen gelassenen Zereo Killer anfunkelt.


Daniel: „Wie lange stehst du schon im Ring? Dreißig Jahre? Seit dem Kindergarten? Und wie oft hat man dir schon gesagt, dass du dich in die Richtung eines senilen alten Sackes bewegst, dem langsam die Zeit davonläuft? Denn genau das tust du! Du benimmst dich, als wärst du seit hundert Jahren im Business und alle Welt läge dir zu Füßen, Zero! Aber das tut sie nicht! Ich liege dir nicht zu Füßen und auch der Rest der GFCW wird das auf keinen Fall tun! Denn deine Zeit ist, wie man so schön sagt, vorbei! Finde dich damit ab!“


Daniel fährt sich nochmal kurz durch’s stoppelige Gesicht – er ist mit dem Meister des Slacklinens noch nicht fertig!


Daniel: „Du kannst sagen was du willst, Zero! Ich werde dir die Grenzen genauso aufzeigen wie ich es mit Antoine Schwanenburg tun werde! Ihr seid ungefähr auf einem Niveau, aber ich – mithin die Zukunft der GFCW und das Beste, das das W in der GFCW gerade zu bieten hat – stehe mindestens eine Stufe darüber! Und du kannst mir auch glauben, mein Freund, dass ich ALLES dafür tun werde, euch beiden die Grenzen aufzuzeigen! ALLES!“


Daniel grinst nun – man mag meinen diabolisch, denn was er zu sagen hat, hat auch die GFCW-Galaxie nicht vergessen!

Daniel: „Das gleiche ALLES, das Du schon bei der Anniversary-Show gegen meinen alten Herrn eingesetzt hast, Zero! Genau DAS!“


Das ist ein Spruch, der noch lange sehr tief sitzen wird… Jeder weiß, dass er diesen Fehler gemacht hat…


Zereo Killer: „Ich bin echt kurz davor dir eine reinzuhauen, doch das erledige ich nachher im Match…“


Metaphorisch spuckt er auf den Ringboden, blickt danach angewidert in das Gesicht seines Gegenübers.


Zereo Killer: „Du bist es verdammt nochmal nicht wert diesen Titel zu tragen.“


Daniel lacht auf, hält sich gerade noch vom Prusten ab und schüttelt den Kopf. Ein unverständlicher Blick geht durch’s weite Rund, ehe der Schallwandler wieder an den Mund wandert.

Daniel: „Habt ihr das gehört? Habt ihr es gehört?! ICH bin NICHT wert, diesen verfickten Titel zu tragen! Aber du?“

Der Blick wendet sich wieder Zereo Killer zu.

Daniel: „Du? Ein astreiner Betrüger wie er im Buche steht? Der meinen Dad verarscht hat, sich verraten und die ganze GFCW verarscht hat? DU hast diesen Titel verdient? Ich LACHE! Denn dass du damals beschissen hast – und danach so weitergemacht – wird noch auf deinem Grabstein zu lesen sein, wenn du irgendwann ins Gras beißt!“


All diese Worte scheinen Double M ziemlich zuzusetzen, Daniel hat einen wunden Punkt erwischt. Nunja, man muss kein Hellseher sein um die richtigen Worte bei diesem Mann zu finden. Er versucht sein Image wieder aufzupolieren, und da sind solche Sätze nur noch mehr Salz, welches in die offenen Wunden gestreut wird.


Der Rekord Intercontinental Champion versucht die richtigen Worte zu finden, setzt das Mikrofon an, senkt es allerdings danach wieder… Sein Blick wandert durch die Crowd, die ihm Mut zuspricht, doch es gibt natürlich auch einige Anti-Zereos, die in diesem Falle sogar auf der Seite Daniels sind… Mike hat verdammt nochmal letztes Jahr die GFCW verraten! Wie es Jeder, mit dem ZK gesprochen hat, gesagt hat, kann man diese Taten nicht durch ein paar Worte wieder gut machen!!!


Ja, das weiß Zereo Killer auch! Ja, er ist wütend, ohne Ende! Er kann es nicht mehr hören! Am Liebsten würde er sich sofort auf Daniel stürzen und ihm die Tracht Prügel seines Lebens vor dem Match seines Lebens verpassen!!!


Doch er beginnt zu lächeln…


Daniel runzelt mit der Stirn. Das ist nicht die Reaktion, die er erwartet hatte. Ist das ein verzweifeltes Lachen… Mike klopft ihn sogar auf die Schulter, führt dann den Schallwandler zu seinem Mund.


Zereo Killer: „… und weißt du, was das Allerwitzigste an unserer verbalen Auseinandersetzung ist?!“


Das Lachen hört in diesem Augenblick nicht auf. Ist er verrückt geworden? Sicherheitshalber weicht der Sohn des Commissioners einen Schritt zurück, sodass kein Körperkontakt mehr herrscht.


Zereo Killer: „Ich komm hier raus, weil ich mir dein Gelabere nicht mehr anhören will. Du sagst natürlich, dass du mich besiegst, ich werf dir alles entgegen und verspreche dir das Match deines Lebens… Im Endeffekt kommt Antoine Schwanenburg und überrascht uns Beide!!! Stell dir vor, er ist der lachende Dritte in dieser seltsamen Konstellation heute Abend!“


Mit allen Mitteln scheint der Killer versuchen zu wollen von diesem ewigen Leidensthema abzulenken. Nun wählt er die Option Galgenhumor.


Zereo Killer: „Ich verpass dir meine Shooting Star Stomp, will dich pinnen, Schwanenburg schafft es irgendwie mich aus dem Ring zu schmeißen und staubt ab… One… Two… Three… Er hat dann den Intercontinental Champion gepinnt, erhebt auch Ansprüche auf ein Titelmatch… Stell dir vor, du hast dann Jason Crutch, Don Sheen und Antoine Schwanenburg auf dem Hals!!! Und wer weiß!? Vielleicht komm ich auch noch dazu!“


Augenzwinkern…


Verdammt nochmal, hat er Daniel tatsächlich zugezwinkert? Daniel für seinen Teil weicht noch einen Schritt zurück und presst das schwer erarbeitete Titelgold an sich. Der Kopf schüttelt sich in einer atemberaubenden Frequenz und hätte Daniel eine Poppermatte, würde er nun wie ein Metaller aussehen! Aber mit den kurzen Haaren bleibt zumindest dieser Effekt aus.


Daniel: „Nein! Nein nein nein! Das WIRD NICHT passieren! Schmink es dir ab! Niemand wird mich überlisten und NIEMAND mich pinnen! Nicht heute, nicht in diesem Ring! Wage es nicht einmal daran zu denken, dass du, Schwanenburg, Crutch oder sonstwer auch nur einen HAUCH eines Titelmatches verdient hätten! Das hier….“

Daniel schnauft heftig, während er den Gürtel langsam wieder auf der Schulter drapiert.


Daniel: „….das hier…ist MEINS! Mein Gold! Und NIEMAND wird auch nur in die Versuchung kommen, es mir abzunehmen! Niemand wird die Gelegenheit bekommen!“

Falls Zereo Killer tatsächlich auch nur ansatzweise im Kopf hatte, Daniel hier auf eine sehr hohe Palme zu scheuchen, so ist der Plan wohl zweifellos aufgegangen!


Zereo Killer: „Was ist los; Daniel?! Hab ich dir einen Floh ins Ohr gesetzt!? Bist du nervös!?“


Mike macht kehrt, verlässt den Ring und geht die Rampe in Richtung Vorhang, der zum Backstagebereich führt. Ohne, dass er sich umdreht, spricht er abermals ins Mikro.


Zereo Killer: „An deiner Stelle wäre ich verdammt nervös…“


dann ist er hinter den Kulissen verschwunden und Daniel bleibt wie versteinert in der Ringmitte stehen, noch immer hat sich sein Atem nicht wirklich beruhigt. Es wird eine Weile dauern, bis sich der hammerharte Griff um den Gürtel löst.



Das kratzende Geräusch, der metallener Fingernägel, welche unnachgiebig an der kahlen Wand entlangfahren, hinterlässt ein schmerzendes Geräusch in den Ohren derer, die es hören müssen. Schritt für Schritt schalt das Echo durch einen leeren, kaum einsehbaren Gang, bis eine dunkle Gestalt in das spärliche Licht des Scheinwerfers tritt, das auf dem Ende des Gangs gerichtet ist.


I hate you for the sacrifices you made for me

I hate you for every time you ever bled for me


Der Mann, mit Stetson, Trench Coat und Brille bekleidet, hebt eine Hand, im Lederhandschuh verborgen, an. Der Daumen geht nach oben. Musik wird eingespielt. Der Song Blood, von der Band In This Moment, schalt durch den Gang, der eigentlich der Zugang zu einer Bühne darstellt.


I hate you for the way you smile when you look at me

I hate you for never taking control of me


Der Fremde hebt langsam den Kopf an. Er ist unrasiert, wirkt ungepflegt und stellt praktisch den Archetypen eines verlausten Kopfgeldjägers dar, wie er in jedem verdammten Western vorkommt. Seine Kulisse? Die rote Backsteinmauer, die typisch ist, für jede Art von Hardcore Underground Wrestling Promotion. Verschiedene Plakate kleben an der Wand, überwiegend von Metall Bands. Hier und da ziert auch der Steckbrief einer verlausten Kreatur das Bild. Eine Existenz, die womöglich von der Hand des Lawmakers persönlich beendet wurde?


I hate you for always saving me from myself

I hate you for always choosing me and not someone else


Baron Rhodes: „Mein Name ist Baron Rhodes. Ich ein Lawmaker, ein Tier, das die Gesetze macht und sie niemals befolgt. Mein Revier sind die blutigen Böden der Wrestling Ringe. Meine Waffen sind Recht und Gesetz. Ich habe es in meiner Hand, die Regeln auszulegen, wie immer es mir beliebt. Doch kümmern mich die Regeln nicht, denn ich benutzte jeden Gegenstand, den ich packen kann, um auf meine wehrlosen Opfer einzuschlagen. Man nennt mich ... The Lawmaker. Ich bin eine Waffe. Ich bin das Alpha Tier. Ich existiere in einer brutalen Welt. Ich reagiere auf brutale Weise. Mein Name ist Baron Rhodes. Ich bin gekommen, um das Gesetz der Liga zu werden, und ich werde meinen Willen bekommen.“


I hate you for always pulling me back from the edge

I hate you for every good word you ever said


Das Bild wechselt von farbig zu Schwarzweiß. Ein Greyhound-Wolf wandert über eine leere Straße, an der Straße ein Schild mit der Aufschrift Route 66. Am Horizont erkennt man eine Bergkette, die das Landschaftsbild prägt. Dann folgt ein kratzendes Geäusch, ein schneller Schnitt und plötzlich kniet Baron Rhodes neben dem Wolf. Er reicht ihm seine Hand, das Tier schnuppert kurz, zieht den Schwanz ein und läuft davon. Baron Rhodes grinst den Zuschauer an.



Unterschwellig klingt die Musik, die der Lawmaker als seine Einzugsmusik gewählt hat.



Blood, blood, blood, pour mud through my veins

Shut your dirty, dirty mouth, I’m not that easy

Blood, blood, blood, pour mud through my veins

I’m a dirty, dirty girl, I want it filthy



Baron Rhodes: „Ich bin der Lawmaker. Ich lebe mit den Wölfen und die Wölfe fürchten mich. Aus meinen Poren strömt der saure Geruch de Gefahr, die Tiere wissen das. Mein Name ist Baron Rhodes. Ich lebe auf den Straßen, ich beherrsche die Gewalt der Straße und wenn ich in den Ring steige mit meiner Blut und Hardcore Attitude wird nichts bleiben, als Hass, Wut und Zerstörung. Ich empfinde kein Mitleid mit den gebrochenen Körpern meiner geschundenen Feinde, denn ich weiß, dass sie ein Match ohne Regeln gegen mich wollen. Das ist ein Fehler, denn ihr seid mir nicht gewachsen. Ich bin der Mann, der die Coyoten erlegt.“


Blood, blood, blood, pour mud through my veins

Shut your dirty, dirty mouth, I’m not that easy

Blood, blood, blood, pour mud through my veins

I’m a dirty, dirty girl, I want it filthy


Kurz bevor die Szene ausgeblendet wird, kann man den letzten Satz des Lawmakers vernehmen.


Baron Rhodes: „Ich hasse, deine Art, mich zu sehen, und du weißt das!“


Eine Blutlache läuft über das Bild, von oben nach unten, färbt die letzten Szenenbilder rot. Baron Rhodes schneidet eine Grimasse, die an das Zähnefletschen einer Raubkatze, eines Coyoten oder gar Wolfs erinnert.


Baron Rhodes: „Ich warte in deinem Nest auf dich, Scum!“


An dieser Stelle wird das Video ausgeblendet.


Singles Match:
Michael Payne vs. ???

Referee: Howard Eagle

Michael Payne steht im Ring und wartet angespannt darauf, ob denn nun jemand von Domination gegen ihn antreten wird. Es vergehen einige Sekunden ehe nun dieser Song in der Halle abgespielt wird:


https://www.youtube.com/watch?v=FasyqBRZcF4


Pete: "Wir wissen alle wen dieser Song ankündigt: Den Manager der gesamten Domination: Bryan!"


Bryan kommt in die Halle gelaufen. Er ist mit einem Mikro bewaffnet und bleibt auf der Stage stehen. Die Musik geht aus und Bryan setzt das Mikro an…


Bryan: Ladies und Gentleman. Mein Name ist Bryan und ich bin der Manager der gefürchtetsten Gruppierung die die GFCW je gesehen hat … DOMINATION!


*BOOOOOH*


Bryan: Buht so viel ihr wollt. Ihr wisst dass es wahr ist! Mr. Payne. Heute ist es soweit. Heute werden Sie gegen ein Mitglied der Domination antreten. Ja Sie hören richtig. Sie bekommen Ihr gewünschtes Match.


*YEEEAAAH*


Bryan: Da Azreal nachher noch ein Match gegen Tony Beck hat und Savior ihn dabei zum Ring begleiten wird gibt es nur einen der als Ihr Gegner in Frage kommt! Er ist der einzig wahre … Bei Title Nights Ungeschlagene … „THE MAN“ … PLAYER!!!


*BOOOOOH*


Bryan zeigt hinter sich und das Publikum wartet gespannt auf Player. Auch Michael Payne wartet angespannt auf ihn, schaut aber etwas überrascht.


Sven: Werden wir hier wirklich gleich schon das eigentliche PPV Match Michael Payne gegen Player sehen?

Pete: Das wäre doch Mal ein Hammer! Aber Michael Payne sieht so aus, als ob er darauf heute nicht vorbereitet gewesen wäre!


Es vergehen einige Augenblicke und es ist immer noch nichts passiert. Bryan setzt wieder das Mikro an.


Bryan: Hahahaha. Sie sollten Ihren Gesichtsausdruck sehen, Mr. Payne. Haben Sie wirklich erwartet das Player hier und heute auftaucht. Ausgerechnet hier in diesem Kaff, Cottbus?


*BOOOOOH*


Bryan: Nein Nein Nein. Auf Player müssen Sie noch warten. Und außerdem nutzt Player die Gelegenheit um sich ganz genau anzusehen, wie Sie im Ring auftreten um sich ganz genau zu überlegen, wie er Sie am besten auseinander nehmen wird! Doch jetzt genug. Hier ist Ihr Gegner für den heutigen Abend: SAVIOR!


In der Halle ertönt nun dieser Song:


https://www.youtube.com/watch?v=WFxALC9irRQ


Und die Halle betritt nun tatsächlich Savior. Auf der Stage schüttelt er kurz die Hand seines Managers ehe er sich dann, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, auf den Weg zum Ring macht.


*BOOOOOH*


Pete: Michael Payne VS Savior heißt es dann also! Diese Ansetzung verspricht relativ viel!


Savior ist im Ring angekommen, stellt sich in eine Ecke und wartet darauf dass das Match startet.



DING DING DING



Howard Eagle läutet das Match an und Payne und Savior stehen sich auch schon erwartungsvoll gegenüber.


Sven: "Payne geht direkt ran!"


Mit vollem Elan stürmt Payne auf seinen heutigen Überraschungsgegner und eine fliegende Faust trifft Savior auch nahezu sofort. Payne brawlt seinen Gegner in die Ringecke und Savior hat deutliche Probleme mit diesem Blitzstart von Payne. In der Ringecke angekommen fliegen weitere Fäuste in die Magengegend von Savior, woraufhin einige Kicks in die selbe Gegend prasseln.


Pete: "Schnellstart mit Erfolg!"


Savior will dies aber nicht mit sich machen lassen und nachdem er sich unter einen Schlag wegducken konnte, whippt er Payne in die gegenüberliegende Ringecke. Savior nimmt Anlauf und will einen Splash zeigen! Payne kennt diesen Move jedoch sehr gut und antizipiert ihn. Er duckt sich weg und Savior fliegt ins Leere. Noch bevor Savior anfangen kann aus der Ecke zu taumeln, nagelt ihn Payne genau dort erneut fest. Wie zu Beginn setzt es ein, nein zwei Schläge in die Magengegend, bis er auf Elbows zum Kopf herübergeht. Er will Savior hier zermürben und einen schnellen Sieg. Voller Elan steigt er auf das zweite Ringseil, um über seinen Gegner zu thronen und setzt zu gefährlichen Fäusten an, welche die Fans natürlich frenetisch feiern und mitzählen.


1!


2!



3!



4!



Aber Schluss! Savior kämpft sich mit allem, was er hat zurück und schubst Payne vom Seil. Dieser landet recht unsanft auf seinem Rücken, rollt sich aber gut ab, um Schaden zu vermeiden. Savior rennt nun auf Payne los, welcher gerade erst wieder auf beiden Beinen steht und kann ihn mit einer Lou Thezz Press auch zu Boden ringen! Ein, zwei, drei, vier Fäuste gegen den Kopf von Payne, doch er nutzt seinen Kraftvorteil, um Savior von ihm herunterzureißen. Beide versuchen wieder so schnell wie möglich auf die Beine zu gelangen und es gelingt ihnen auch nahezu simultan. Die Kontrahenten mustern sich und fangen sich langsam an, zu umkreisen. Beide neutralisierten die Aktionen des Gegners recht schnell bislang, jetzt beäugen sie sich und suchen erst eine Schwachstelle. Plötzlich jedoch fängt Savior an zu lachen und blickt an Payne vorbei um seinem Partner Azreal zu winken. Erschrocken dreht sich Payne um, doch dort ist niemand!


Pete: "Payne war nur eine Zehntelsekunde kurz abgelenkt, das nutzt Savior natürlich sofort aus!"

Sven: "Gutes Ablenkungsmanöver, aber mit einem Eingriff von Azreal muss man aber auch rechnen!"


Savior stürmt auf Payne und kriegt ihn auch zu fassen. Er zeigt einen Headlock und will den Hünen zu Boden ringen. Payne jedoch will seinen Stärkevorteil erneut nutzen und versucht sich zu befreien. Er drückt Savior gegen die Ringseile, doch Savior nutzt diese, um wieder in die Ringmitte zu federn. Er ist wieder in der Kontrolle, doch Payne gibt nicht auf. Erneut versucht er sich zu befreien, doch Savior hat sich wie ein Pitbull festgebissen. Payne, noch immer auf beiden Beinen, aber mittlerweile taumelnt, kämpft noch an, doch sackt langsam zusammen.


Sven: "Er hat ihn zu Boden gerungen!"


Savior hat es geschafft, doch reicht es, damit das Match zu gewinnen? Payne scheint das Bewusstsein zu verlieren, doch immer mal wieder gibt es ein Lebenszeichen, die Fans jedoch versuchen ihn wach zu halten. Payne-Rufe schallen durch die Halle, welche Savior natürlich versucht zu ersticken. Ohne Erfolg jedoch. Payne scheint dies auch die nötige Kraft zu geben und er versucht sich wieder auf die Beine zu powern! Die Rufe lassen nicht nach und langsam aber sicher scheint auch wieder Energie durch den Mann aus Detroit zu fließen. Savior will das nicht wahrhaben und versucht die Schlinge noch fester und enger zu ziehen, doch Payne schnuppert die Morgenluft. Mit vollem Krafteinsatz kann er nicht nur wieder auf die Beine kommen, nein, er kann Savior sogar hochheben und mit voller Wucht auf den Boden slammen!


Pete: "Das hat gesessen!"


Die Matten krachen aufgrund des Aufpralles und beide Kontrahenten sehen schon nicht mehr allzu frisch aus. Savior hält sich den Nacken und versucht sich an den Seilen wieder auf die Beine zu hieven und Payne mit lautem Gebrüll recht fix wieder auf die Beine kommt. Hat Payne die Oberhand? Er klopft sich angestachelt einmal fest auf die Brust, dann rast er los. Sein Ziel ist Savior in den Seilen. Eine saftige Clothesline soll folgen, doch Savior zieht das obere Seil weg! Der Riese aus Detroit klatscht auf den kalten Ringboden und Savior guckt grinsend hinterher. In seinem Blick erkennt man aber, dass er richtig froh ist, dass dieser Kelch an ihm vorrüber ging. Howard Eagle schaut Michael Payne nur hinterher und der rollt sich vor Schmerz auf dem Boden. Der Count beginnt.



1....



2.....



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Savior feiert ausgelassen und macht sich über Payne lustig. Payne jedoch findet das gar nicht lustig und er lässt sich ein wenig von ihm aufwiegeln. Wütend versucht er aufzustehen und Savior imitiert das im Ring. Howard Eagle schaut bei Payne nach dem Rechten und Savior pöbelt ihn dafür an. Eagle soll den Count fortführen! Eagle aber signalisiert deutlich, dass er erst sichergehen will, dass es Payne gut geht. Unschuldig hebt Azreal die Arme, ein Auge auf seinen Payne gerichtet. Er diskutiert ein wenig mit Payne und mit dem Ref, während er einen Schritt zurück geht. Payne will die Hilfe vom Ref allerdings nicht, das macht ihn alles nur wütender. Die Fans geben ihm Kraft, doch plötzlich kommt Savior aus dem Nichts angeflogen mit einem Suicide Dive!


Sven: "SUICIDE DIVE AUS DEM NICHTS!"


Doch er trifft Payne nicht! Gedankenschnell kann er einen Uppercut und das klatschen schallt durch die ganze Arena. Die Fans schlagen die Hände über den Kopf zusammen, diesen Impact hat jeder hier in der Arena gespürt. Großer Jubel nun für Payne! Der Ref beginnt nun auch mit dem Double Count.


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3...


Savior windet sich vor Schmerz, doch Payne will ihm keine Zeit geben, sich zu erholen. Er zerrt ihn an seinen langen Haaren wieder auf die Beine, was Savior natürlich gar nicht schmeckt. Die Versuche sich zu wehren quittieren die Fans mit lauten Buh-Rufen.


4....


Bei den Versuchen bleibt es aber auch, wehren kann er sich nicht wirklich. In den Augen von Payne sieht man, wie sehr es nun in ihm glüht und auch die Fans sind angestachelt.



PAYNE! PAYNE! PAYNE!



Payne schiebt Savior in den Ring und rollt sich schnurstracks hinterher. Savior liegt auf dem Boden, Payne hebt aus Jubel einen Arm in die Höh'. Mit der anderen klopft er auf seinen Elbow, die Fans wissen, was nun kommt. Der Big Man springt...


Pete: "Jumping Elbow Drop und er sitzt!"


Savior krümmt sich vor Schmerz, Payne will covern. Kann das schon reichen? Eagle geht zu Boden.


1...


2...


2 ½...



Aber Kickout! So schnell geht es dann doch nicht für Payne.



Payne steht auf und man sieht, dass er jetzt absolut fokussiert ist. Wieder zerrt er an den Haaren von Savior, um ihn auf die Beine zu stellen. Relativ wehrlos lässt er das auch mit sich machen und Payne setzt zum Overhead Belly to Belly Suplex an! Mit vollem Elan katapultiert er Savior über seinen eigenen Kopf!


Pete: "Moment, WAS WAR DAS?!"


Payne hat Savior mit so viel Schwung in die Luft katapultiert, dass Savior auf seinen Beinen landen konnte! WAHNSINN! Verwundert dreht sich Payne um, da kommt Savior auch schon herangerauscht. CLOTHESLINE! Aber Payne bleibt auf beiden Beinen! Er taumelt ein wenig und die Fans rasten nahezu aus. Savior signalisiert, dass er einen weiteren Anlauf nimmt um Payne niederzustrecken.



*BOOOOOH*



Er federt sich in die Seile, rennt los und die nächste Clothesline!


Sven: "OH MEIN GOTT!"



*YEEEAAAH*


Aber nicht von Savior, nein, Payne mit der Clothesline, die sich gewaschen hat! Savior haut es voll aus den Socken und er landet unsanft auf den Matten. Eine wahre Kraftaktion von Payne. Payne hat das allerdings viel Kraft gekostet, er geht auf ein Knie hinunter. Die Fans jedoch jubeln weiter für ihn und wollen ihm Kraft geben.



PAYNE PAYNE PAYE!



Und er richtet sich langsam aber sicher wieder auf. Er wischt sich den Schweiß von der Stirn, fährt sich durchs nasse Haar und der Blick geht auf die Ränge. Er will das Match nun beenden.


Pete: "Hey! Was ist denn jetzt los? Wieso ist das Licht in der Halle ausgegangen?"


Das Licht ist aus und in der Arena ertönt nun dieser Song:



https://www.youtube.com/watch?v=ZB7Xjd34pjo




I came in the world cryin' and fussin'
Nigga, we ain't have nothin'
Every ghetto I know the same
We trying to make a little change
Preacher man come around talkin'
I don't wanna hear it, keep walkin'
I'mma put the powder in the pot
Whip it 'till I'm pullin' off a lot
Imagine when I pull it off the lot
New shit come without a top
Once I'm on I ain't never gon' stop
Bitch, I'm on, I ain't never gon' stop


I'm the man, I'm the man, I'm the man
I'm the man, I'm the man, I'm the man



Sven: "Dieses Lied kann nur einen Ankündigen: PLAYER!"


Michael Payne hat seinen Blick zur Stage gerichtet und wartet darauf, dass Player hier nun die Halle betritt.


Pete: "Wo bleibt er denn?"


Payne schaut fragwürdig immer weiter zur Stage. Doch Player taucht einfach nicht auf.


Sven: Jetzt achte Mal auf Savior! Er schleicht sich von hinten an Payne heran und setzt einen School-Boy Pin an!


Der Referee geht zu Boden und fängt an mit dem Count…



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3???

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3!!!


Sieger des Matches durch Pinfall: Savior!!!


Sven: "Savior gewinnt!"

Pete: "Ja dank dieser Ablenkung! Wer hat hier Player seinen Theme Song einfach einspielen lassen?"

Sven: Schau einfach zur Stage! Das wird deine Frage denke ich beantworten!


Sven meint natürlich Bryan, der jetzt lachend auf die Stage gelaufen kommt, während sich Savior nach dem Roll-Up schnell aus dem Ring gerollt und Micheal Payne sprachlos im Ring zurück gelassen hat. Savior läuft die Rampe hinauf zu seinem Manager, der wie immer mit einem Mikro bewaffnet ist…


Bryan: Hahahahahahaha Und wieder einmal sollten Sie Ihren Gesichtsausdruck sehen, Mr. Payne. So beeinflussbar. Also ich kann Ihnen eines sagen: Wenn Sie so in das Match gegen meinen Klienten Player bei Dooms Night gehen sehe ich wirklich Null Chance für Sie. Und das ist schon nett ausgedrückt.


Bryan dreht sich nun um und will die Halle verlassen, genau wie Savior. Doch Bryan bleibt noch einmal kurz stehen…


Bryan: Ach und noch etwas. Was Player angeht … Sie werden ihn schon noch zu Gesicht bekommen vor dem PPV. Keine Angst. Denn wie ich schon einmal gesagt habe: Player taucht auf wann und wo er will … und dann macht er auch was er will!


Und nach dieser Aussage verlässt Bryan nun zusammen mit Savior die Halle.





Bilder sagen mehr als 1000 Worte. Und dieses Tafelbild sagt mehr, als der Mathematiker es in einer 10minütigen Promo könnte. Aus diesem Grund verliert er auch kein Wort in diesem Moment. Er steht einfach nur mit dem Rücken zur Kamera oder, was viel wichtiger erscheint, mit dem Gesicht zur Tafel vor ihm.


Die Arme hinter dem Rücken ineinandergelegt, der rechte Handballen weiß, ein mittlerweile stark abgenutztes Stück Kreide steckt zwischen Zeigefinger und Daumen. In der geschlossenen Hand lässt sich noch weiteres, rotes, Stück Kreide erkennen. Beides wurde zur Genüge bereits genutzt, wie man bestens sehen kann.


Abgesehen von ihm ist der Vorlesungssaal leer. So wie es ihm am Liebsten ist. Nur er, seine Gedanken und genug Schreibfläche um eben diesen freien Lauf zu lassen. Auf dem Tisch neben der Tafel liegt sein schwarzes Notizbuch. Für Anhaltspunkte und schnelle Einfälle ein perfekter Gefährte, doch für die Aufgabe, die in dieser Show auf ihn wartet, benötigt er ein größeres DIN-Format. Zu viele Dinge, auf die er zeitgleich Acht geben müssen wird. Minutiös und in Feinstarbeit scheint der Mathematiker seine Übersicht abzuarbeiten. Richtet seinen Kopf mittig aus, folgt den Linien, geht nach links, geht nach oben, folgt den Verweisen, geht nach rechts, geht wieder nach unten, weiter nach rechts, wieder nach links, hier ein Quergedanke, dort ein Hinweis, hier eine Markierung, dort ein Fragezeichen...Jasper Randall, diese Aufgabe hat keine triviale Lösung.


Und dann wird er auch noch gestört. Es lärmt. Die Tür zum Saal wurde aufgeschwungen, man hört 2 Menschen reden, es klingt aber nach mehr Schritten. Doch Ricks lässt sich nicht aus der Konzentration reißen, egal ob jemand Zuflucht zum Lernen sucht oder die Putzkolonne ihre Arbeit verrichten will. Keine Körperbewegung bei ihm, der Blick bleibt auf der Tafel, seine Stimme muss reichen.


Alex: „Tut mir Leid, den Raum habe ich für 2 Stunden gebucht. Um 16:00 Uhr bin ich weg. Danke.“


Und damit ist die Sache ge...


???: „Oh, wir wissen, dass sie bis 16:00 Uhr hier sind...nur deswegen hat Jasper uns doch geschickt.“


Alex Ricks hat sich in seinem Leben noch nie schneller umgedreht. Die Kamera tut es ihm gleich, schwenkt um 180°, fängt den Eingang am Ende des Raumes, der Platz für gut 50 Studenten bietet, ein. Drei Männer sind soeben durch diesen hindurch getreten und haben dem Wortklang her mehr vor, als einfach nur Alex' Überlegungen zu stören.


Sie grinsen hämisch in Richtung Kamera, oder eher in Richtung Ricks dahinter. Man kann nicht sehen, wie er sich in diesem Moment verhält, doch man kann sich denken, dass er solch eine Situation definitiv nicht erwartet hat. Und sie wird nicht besser. Die drei Männer, konsequent in schwarzen Kapuzenpullis und ebenso schwarzer Sporthose gekleidet, schauen sich für einen Moment an, letzte Absprachen, dann teilen sie sich auf. Einer kommt von rechts. Zwei von links. In bedrohlicher Ruhe und fast schon mit Vorfreude machen sie sich auf den Weg. Der Mann in rechts streicht mit dem Finger sogar über die von ihm passierten Pulte, prüft die Staubspur, mustert seinen Finger, bläst die Überreste in Richtung Ricks. Nur ein ganz normaler Alltag für ihn. Einer der Männer in links beginnt erneut zu sprechen. Die gleiche Stimme von zuvor.


???: „Einen schönen Gruß vom Fight Club, Alex...Weißt du, Jasper Randall mag es nicht besonders, wenn man ihn nur als Test ansieht. Wir sind nur hier, um dir das klarzumachen. Das verstehst du doch sicher, oder?“


Dieser erzieherische, fast schon väterliche Ton des Mannes in schwarz, er trieft nur vor Verachtung. Sein Gefolgsmann knackt die Finger. Wirft den Kopf ruckartig nach links und rechts, lockert den Nacken, dann die Schultern. Nur noch 3 Reihen, dann trennt sie kein Stuhl mehr von Ricks. Die Kamera hat die beiden Männer im Fokus. Doch dann rennen sie plötzlich!


Sofort schlägt die Kamera um, wieder eine beinahe 180°-Drehung. Der Mann von rechts wurde außer Acht gelassen. Vom Kameramann, nicht von Ricks! Der sah seine einzige Chance. In einer 3 gegen 1 Situation will er wenigstens die wenigen Sekunden ausnutzen, in denen es 1 gegen 1 heißt!


Das Erste, was die Kamera zeigt, ist der Mann in schwarz. Von Ricks gegen die Wand gepresst Alex hat ihn an den Oberschenkeln gepackt, die Schulter in die Magengrube des Mannes gerammt. Er versucht ihn von der Wand wegzuziehen, doch der Mann revanchiert sich mit Schlägen in Ricks' Rücken. Dann gelingt es dem Mathematiker doch noch. Er hebelt den Fight Clubber aus. Hievt ihn über seine Schulter wie einen Sack Kartoffeln. Und mit Wucht schleudert er ihn auf den Boden. Der Mann liegt regungslos da, sein Hinterkopf schlug auf den Boden auf, für's Erste ist er ausgeknockt.


Doch keine Zeit sich darüber zu freuen. Die anderen beiden sind da und packen Ricks am Kragen. Wortwörtlich. Das Sprachrohr reißt Alex' Kopf nach oben und begrüßt ihn sofort mit einem saftigen Schlag genau aufs Auge. Ricks wankt zurück, torkelt in Richtung Wand, während der Zweite auf ihn zustürmt. Er holt aus. Zu ungestüm, Ricks weicht zur Seite, packt seinen Angreifer am Arm und gibt ihm nochmal extra Schwung mit, sodass dieser mit dem Gesicht voran gegen die Wand kracht. Der Mann in schwarz wankt zurück, Ricks nahm Maß und trifft punktgenau mit einem harten Tritt gegen die Schläfe.


Alles ging so schnell, doch jetzt heißt es Eins gegen Eins. Eine Wendung mit der auch der letzte Angreifer so nicht gerechnet an. Für einen kurzen Moment zögert er, wirft einen Blick auf seine beiden Partner, doch es ist zu spät, sich jetzt noch einmal neu zu formieren. Lieber nutzt er den kurzen Moment, in dem Ricks noch abgelenkt ist und sich noch nicht wieder in Kampfstellung befindet. Erneut packt er den Mathematiker am Kragen, zerrt ihn nach hinten, schleudert ihn vor die Tafel. Ricks rollt über den Boden, rollt sich ab, so gut es geht, bremst in einer hockenden Position. Der Angreifer stürmt hinterher,zeigt einen Tritt gegen Ricks' Kopf!


Im letzten Moment reißt Alex aber den Kopf aus der Bahn, rettet sich gerade noch einmal. Der Angreifer dreht sich um, Ricks steht wieder. Sofort der Schwinger vom Fight Clubber, erneut kann sich Ricks ducken. Der Mathematiker taucht durch, steht hinter seinem letzten Angreifer, legt seinen linken Arm um dessen Hals, fixiert ihn in der Armbeuge seines rechten Arms. Panisch schlägt der Angreifer über seinen Kopf nach hinten und versucht Ricks zu treffen. Gelingt auch, richtet aber keinen großen Schaden an. Trotzdem wehrt sich der Unbekannte mit Händen und Füßen...und Ricks lässt den Griff zwar fest genug, damit sich der Mann nicht befreien kann, doch gleichzeitig ist der Rear Naked Choke zu locker, um wirklich Probleme zu bereiten. Der Mann schlägt weiter zu, während Ricks kurz durchatmet. Dann erhebt er aber das Wort.


Alex: „Du verstehst was von Kampfsport.“


Keine Reaktion außer mehr wirkungslose Schläge.


Alex: „Dann weißt du, in welcher Situation du dich befindest.“


Mehr Schläge, die Ricks hier und da im Gesicht erwischen, doch das Adrenalin in seinem Körper ist zu stark, als dass es ihn von seinem Unterfangen abhalten würde.


Alex: „Wenn du also nicht willst, dass du gleich genauso hier liegst wie deine beiden Kollegen, dann hörst du jetzt mit deinen albernen Schlägen auf und hörst mir zu.“


Tatsächlich...der Mann lässt weitere Angriffe sein. Er weiß selbst, wie zwecklos die Schläge waren und sind. Wenn Ricks will, ist die Blutzufuhr zu seinem Gehirn unterbrochen und er landet im Land der Träume. Oder im Jenseits. Je nachdem, wonach dem Mathematiker der Sinn steht. Und auf Mitgefühl sollte man sich bei dem kalkulierten Wahnsinnigen niemals verlassen. Die Hände des Mannes sinken, gleichzeitig nähert sich Ricks' Mund an das Ohr seines Angreifers.


Alex: „Ich lasse dich gleich los...Dann packst du deine beiden Kollegen und ihr geht zurück, wo ihr hergekommen seid...und dann richtest du Jasper Randall eine Nachricht aus, verstanden?“


Der Mann nickt. Nicht weil er es will, sondern weil Ricks es mit seinem Griff so veranlasst. Der Mathematiker spielt mit ihm. Nichts verlief hier wie erwartet. Der Fight Clubber hasst sich selbst dafür. Ricks? Eiskalt. Innerlich tot. In der Brust genauso hohl wie auch seine Stimme.


Alex: „Gut...Du gehst zu Jasper Randall und sagst ihm, dass Alex Ricks seit Brainwashed noch eine Rechnung zu begleichen hat. Sag Jasper Randall, dass dieser Kampf kein Test ist. Sag Jasper Randall, dass nie geklärt wurde, wer von uns der Bessere ist. Und dann sag Jasper Randall, dass Alex Ricks weiß, wie gut und gefährlich er ist und dass Alex Ricks einen harten Kampf erwartet...aber wenn Jasper Randall vor hat, irgendwelche hinterhältigen Taktiken zu zeigen, dann sag Jasper Randall, wozu Alex Ricks fähig ist...“


Dabei dreht er sich, mit dem Mann noch immer fest (aber nicht zu fest) im Griff zur Seite, wo sich die beiden anderen Fight Clubber langsam wieder regen und unter dumpfem Gestöhne erste Bewegungen zeigen. Falls sie wieder auf ihn losstürmen sollten, hat Ricks vermutlich gute Karten. Gehirnerschütterungen sind nicht zu unterschätzen. Darauf ankommen lassen, will der Freiburger es aber mit Sicherheit nicht. Also erhebt er noch ein letztes Mal das Wort.


Alex: „Und jetzt geht ihr.“


Mit diesen Worten stößt er den Angreifer von sich. Der stolpert zwei Schritte nach vorn, fängt sich dann wieder. Dreht sich sofort um, doch Ricks steht bereits kampfbereit da. Kein einladendes Herwinken oder dergleichen vom Mathematiker, doch sein Blick spricht eine deutliche Sprache. Wenn dieser Typ ihn wirklich noch einmal angreifen will, dann wird dieser Unbekannte es bereuen. Das versteht auch das Sprachrohr, doch er verharrt. Schaut Ricks hasserfüllt an. So einfach will er sich nicht abspeisen lassen. Doch ein Angriff ist zu riskant. Auch wenn sich seine beiden Partner hinter ihm irgendwie wieder aufrappeln, mit einer Hand im Nacken jeweils. Sie schauen auf ihren Anführer, wissen nichts mit diesem Szenario anzufangen, können sich vermutlich ohnehin nicht mehr an alle Details erinnern. Dann geschieht es.


Der Anführer spuckt vor Ricks auf den Boden. Dann dreht er ab.


???: „Wir gehen!“


Klare Aufforderung an seine beiden Begleiter, durch die er in diesem Moment hindurchschreitet. Verwundert schauen sie ihm hinterher, können das Ganze nicht so recht einordnen, doch es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als dem Mann zu folgen. Ohne Ricks noch eines weiteren Blickes zu würdigen. Sie verlassen den Raum. Und die Kamera schwenkt wieder zu Ricks. Um keinen Millimeter hat sich seine Position verändert, lediglich die Augen verfolgten seine drei Angreifer, bis sie durch die Tür verschwunden sind.


Sein Hemd ist zerrissen, unter seinem Auge ist eine leichte Schwellung zu erkennen. Aber es ging für ihn glimpflich aus. Es hätte auch komplett anders laufen können. Er atmet schwer, langsam weicht das Adrenalin aus seinem Körper. Sein Blick ist leer, seine Miene ausdruckslos. Dann dreht er sich wieder zur Tafel...