Ein seltsames Bild bietet sich Christine Brooks. Sie steht inmitten des kleinen Studios, dass für die „Breadstime“ genutzt wird und starrt eben jenen Robert Breads entgeistert hat.


Dieser hat noch gar nicht bemerkt, dass sie im Raum ist. Während hinter ihm die letzten Vorbereitungen für die Show getroffen werden und Mitarbeiter hin- und herwuseln, macht er etwas sehr Seltsames.


Er steht vor einem Spiegel, hat einige Blätter Papier in der Hand und liest leise etwas davon ab. Zwischendurch hebt er immer mal wieder den Blick und sieht sich sein Spiegelbild an, nur um dann eine Grimasse zu ziehen, eine dümmlicher als die andere.


Christine Brooks: „...Was raucht der Kerl?“


Mit zögerlichen Schritten tritt die blonde Frau auf den Kanadier zu, der immer noch völlig in seiner eigenen Welt zu sein scheint. Sie steht nun quasi direkt hinter ihm, er müsste eigentlich ihren Atem auf dem Nacken spüren, aber entweder tut er das nicht oder er ignoriert es. Stattdessen flüstert er weiter unhörbar vor sich hin.


Kopfschüttelnd tippt sie ihm auf die Schulter. „Canada's Own“ zuckt erschrocken zusammen und fährt herum, die Fäuste erhoben, um einem potentiellen gefährlichen Feind sofort auf den linken Oberarm zu schlagen und ihm somit mindestens einen blauen Fleck zuzufügen, stattdessen erblickt er jedoch bloß Brooks, was ihn jedoch auch nicht sonderlich zu begeistern scheint.


Robert Breads: "Du hast meine Probe unterbrochen. Mit einem Tippen auf die Schulter. Meine Schulter. Das war nicht gut. Schlecht. Das war schlecht. Ich fand das schlecht."


Christine blinzelt verwirrt.


Christine Brooks: ""Was zur Hölle...? Sag mal, was nimmst du? Hat das einen Grund warum du redest wie ein Minderbemittelter?"


Breads blickt sie an, als würde sie vom Mond kommen. Scheinbar versteht er ihre Frage nicht.


Robert Breads: "Ich will werden wie er. Er. So schnell wie möglich. Ich will siegen. Siegen, wie er."

Christine Brooks: "Ich hatte dir doch verboten dir wieder Reden von Westerwelle im Fernsehen anzusehen. Siehst du, jetzt redest du schon Deutsch wie er Englisch!"


Der Kanadier schüttelt verneinend den Kopf.


Robert Breads: "Du hast keine Ahnung. Keine Ahnung von ihm. Dem Sieger. Alle finden ihn toll. Toll, und ich weiß nicht warum. Vielleicht weil er so redet. So redet, wie ich jetzt rede. So. Du verstehst das nicht. Verstehst das nicht, weil du eine Frau bist. Eine Frau. Titten. Niemals wirst du sein wie er. Nicht wie ich. Ich werde wie er. Er!"


Theatralisch wirft Breads die Hände gen Himmel, als wollte er die Lampe an der Decke anbeten und sie zum neuesten Gott seiner ganz persönlichen Religion ernennen, was wohl relativ unwahrscheinlich ist.


Christine Brooks: "Und wer ist "er"? Wieder irgendein' Philosoph aus der Mongolei?"


"Canada's Own" lässt die Hände sinken und blickt Brooks vorwurfsvoll an, als hätte sie etwas Beleidigendes gesagt.


Robert Breads: "Ich meine ihn. Ihn. Den 'Boxer'. Den Besten. Den Besten von allen. Allen, die Wrestling schauen. Sie glauben, er ist der Beste. Der Beste Wrestler. Er ist... Tom Nowak!"


Mit dramatischer Stimme untermalt Breads diesen Namen, als hätte er soeben das Geheimnis für das ewige Leben gelüftet.


Christine Brooks: "Wer?"


Jetzt scheint der GFCW-Champion doch leicht genervt zu sein. Er vergisst sogar, seine seltsame neue Form der deutschen Sprache zu gebrauchen und verfällt wieder in die sarkastische, schnelle Stimme, die ihn sonst auszeichnet.


Robert Breads: "Tom Nowak. Der Liebling der Massen in allen anderen Ligen. Ich war doch beim Brawlin' Rumble, und da habe ich erfahren, dass er der Favorit der Meisten ist."

Christine Brooks: "Lass uns das mal fest halten."


Sie atmet tief durch und startet dann eine Aufzählung, bei der sie mit jedem Punkt einen Finger erhebt.


Christine Brooks: "Du willst sein wie Tom Nowak. Er ist Boxer. Er beherrscht die deutsche Sprache nicht. Und warum genau finden ihn alle so toll?"


Breads zuckt mit den Schultern.


Robert Breads: "Das versuche ich heraus zu finden. Neben dem üben der alternativen Version der Sprache habe ich bereits einen Boxkurs besucht und einen Antrag auf die Änderung meines Namens in etwas Polnisches beantragt. Ich dachte an Artur Glotzkowski."


Entgeistert starrt die Blondine ihren Gegenüber an. Bevor sie aber irgendetwas sagen kann, wird der Kanadier von einem Mitarbeiter angesprochen, der ihn vor die Kameras drängt, da die Sendung gleich startet. Breads dreht noch einmal den Kopf und grinst die immer noch völlig fertige Christine selbstgefällig an, bevor er sich bereit macht, um seine kleine Show zu moderieren.



BREADSTIME


Mit seinem überaus freundlichen Lächeln sitzt Robert Breads in dem Sessel, der schon seit ungefähr einem Jahr die Show "Breadstime" begleitet. Der Kanadier wirkt relativ gut gelaunt.


Robert Breads: "Einen wunderschönen guten Tag, Freunde der Sonne. Willkommen zu meiner Show, dem Highlight einer jeden Episode von War Evening, wenn ich denn mal Lust habe sie zu moderieren und nichts besseres zu tun habe, wie zum Beispiel die Fusseln aus meinem Bauchnabel zu puhlen. Nun, um meinen Bauchnabel soll es heute nicht gehen, auch wenn der wohl interessanter als jedes Segment mit Team KO ist. Und damit sind wir schon beim ersten Thema des Abends: Team KO!"


Demonstrativ streckt der Kanadier den Bauch nach vorne und rülpst einmal laut.


Robert Breads: "Den Namen Team KO finde ich jedoch relativ unpassend, ich finde man könnte dem guten Ronny, der übrigens genauso heißt wie mein erster Hamster der auf tragische Weise ums Leben kam als ich noch nicht wusste das Hamster nicht braun werden wenn man sie in die Mikrowelle setzt, und Mark auch den Namen "FPW-Marketing-Abteilung" geben. Viel mehr als Werbung für diese Liga zu machen tun sie ja nicht. Obwohl, doch, sie führen die Tag Team Szene an und zeigen ihre ungemeine Dominanz - ja, eine Szene zu dominieren, in der es ziemlich genau KEINE Gegner gibt, ist wahrlich eine Leistung, die man würdigen sollte, also, Jungs, wenn ihr demnächst eine große Melone mit einer draufgemalten "eins" vor eurem Wohnwagen findet, wisst ihr, von wem sie stammt."


Breads kann sich das Grinsen nun nicht verkneifen, scheinbar findet er sich mal wieder selbst lustiger als die meisten anderen.


Robert Breads: "In etwa genauso dominant und konsequent wie Team KO war in letzter Zeit Rebel called Hate, wenn es darum ging, bei Shows NICHT aufzutauchen. Der unbestrittene König der No-Shows schafft es tatsächlich, von allen möglichen Ligen bezahlt zu werden, ohne wirklich etwas zu tun. Man will ihm ja nicht absprechen, dass er durchaus über gewisse Talente verfügt, aber ich bezweifle, dass er jemals im entscheidenden Moment anwesend war. Er ist wahrscheinlich einer dieser Leute die zehn Jahre lang mit einer Frau zusammen leben und jeden Tag etwas mit ihr unternehmen nur um dann die eigene Hochzeit zu verpassen. Ich gehe auch stark davon aus, dass sich Hate in den nächsten paar Monaten zum Topfavoriten auf die GFCW Heavyweight Championship mausert indem er zu einem überaus tiefgründigen philosophierenden Kämpfer für die Freiheit mutiert und damit alle Fans begeistert und dann den Titel NICHT gewinnt weil er eine No-Show liefert."


Gemütlich schlägt der Kanadier die Beine übereinander, das feiste Grinsen will einfach nicht verschwinden.


Robert Breads: "Wer ebenfalls in näherer Zukunft keinen Titel mehr gewinnen wird, ist Jimmy Maxxx. Vorneweg: Jimmy, fick dich hart. Wie der aufmerksame GFCW-Fan vielleicht bemerkt hat, haben wir vor ungefähr zwei Monaten ein Bündnis geschlossen. Was hat Maxxx seitdem getan? Sich vor einem Match mit Streetman gedrückt, ein Schwein in die Liga gebracht und vor zwei Wochen hat er wohl auch alles andere als überzeugt. Danke, Jimmy. Danke. Diese Partnerschaft hat sich wirklich gelohnt. Aber jetzt ist der STRAIGHT EDGE Superstar ja aufgrund von Drogenproblemen weg vom Fenster. Fühle dich trotzdem einmal mittel- bis sehr hart geschlagen."


Leicht wütend fächelt sich Breads nun demonstrativ Luft zu, als müsse er sich von seiner Schimpftirade erholen.


Robert Breads: "Geschlagen wird ja auch The H. von seinen Gegnern relativ häufig, auch wenn er in letzter Zeit zumindest mal ein paar Pluspunkte sammeln konnte. Trotzdem geht mir der Kerl mehr als nur ein wenig auf die Nerven. Ich bin mir übrigens relativ sicher, dass unter seiner Maske ein türkischer Jungendlicher steckt, zumindest deutet alles darauf hin. Eine große Klappe haben sie alle, alleine reißen sie aber nicht allzuviel, außer es ist dunkel und sie haben ein Messer dabei. Fällt was auf? Wie dem auch sei, ich denke, wir werden unsere Bestätigung erhalten sobald er mit einem Döner in der Hand von Thilo Sarrazin über die Grenze gejagt wird, und bis dahin werden wir ihm einfach aus dem Weg gehen. Yallah, lan."


Nach dieser unglaublich beeindruckenden Demonstration seiner Türkisch-Kentnisse ist Breads mehr als zufrieden mit sich selbst, wie es aussieht.


Robert Breads: "Doch ich will mich ja nicht beklagen. Schließlich steht ja heute auch die Lösung eines meiner größten Probleme an. Dynamite, so heißt es. Er bekämpft mich ja nun schon ein gutes halbes Jahr, auch wenn seine Schlachtenführung mich eher an das Demonstrationsverhalten einiger Neo-Nazis erinnert, getreu dem Motto: Möglichst oft gegen irgend' eine Wand laufen und sich selbst mehr Schaden zufügen als dem Feind den es zu bekämpfen gilt. Nun, einmal abgesehen davon, dass Dye ungefähr so viel Ahnung davon hat eine Liga zu führen wie ein Frettchen von Wahrscheinlichkeitsrechnung, denke ich, könnte ich ganz gut mit ihm auskommen wenn er denn beschließt, Frieden mit mir zu schließen. Diese ganze Situation ist nämlich relativ unangenehm dahingehend, dass er mich jederzeit feuern könnte, aber es irgendwie doch nicht tut, was in etwa so ist, als würde man auf dem elektrischen Stuhl sitzen und dann fällt für vier bis sechs Jahre der Strom aus. Sehr schön."


Bestätigend nickt Breads zu diesen Worten und versucht ernst zu bleiben, was ihm allerdings nicht wirklich gelingt.


Robert Breads: "Was allerdings gar nicht schön ist, ist die Vergewaltigung der Rechtschreibung und Grammatik. Bitte, liebe GFCW-Kollegen, bitte... Ich weiß, englische Sprüche sind relativ cool, aber dann nehmt euch einen Duden, wenn ihr sie euch zurechtlegt, damit sie zumindest richtig sind. Or I let burning down the house because the world will destroy soon you know and you prey better. Autsch. Und ja, "Autsch" ist die perfekte Überleitung zu meinem letzten Thema..."


"Canada's Own" legt eine dramatische Kunstpause ein, scheinbar will er nun etwas sehr großes ankündigen.


Robert Breads: "Fireball Hikari. Und ich habe nur eine Frage: Warum? WARUM? Warum darf dieser Kerl Commissioner sein? Weil er der Meinung ist das Danny Rickson noch nie ein Match bestritten hat? Weil er J. T. K. für einen zweifachen GFCW-Champion hält? Darf ich auch Commissioner werden, sobald ich keine Ahnung mehr habe, was in der GFCW abgeht? Ich meine, Hikari ist der wohl zerstreuteste Mensch den ich kenne. Wahrscheinlich könnte man einfach die gesamte Einrichtung seines Büro's inklusive Wertsachen, Schreibtisch und Masturbationsvorlagen entführen, und wenn er dann in sein Büro kommt denkt er sich dann wohl... "Irgendwas ist anders... Ich weiß nicht genau, was es ist... Aber irgendwas ist anders...". Und ja, etwas anders war diese Ausgabe der Breadstime auch, die nun leider schon an ihrem Ende ist. Denn dies war die erste Show, in der weder gegen Cashew, der einen Haarschnitt hat der wohl eindeutig verhindern soll das er mehr sieht als unbedingt nötig, noch gegen Sid, der seinen stinkenden Hintern wohl so schnell auch nicht mehr in die Shows schleppen wird und lieber weiter auf Kuba gegen den Kapitalismus protestiert, geshootet wurde! Mein Benehmen scheint sich dahingehend wirklich zu verbessern. Und deswegen sagt "Everybody's Darling" Robert Breads jetzt auch Tschüss, bis zum nächsten Mal!"



Finsternis, nur der aufgehende Mond sorgt für ein wenig Licht durch die Kronen eines düsteren Waldes indem sich Nebel am Boden bildet. Der Wind rauscht durch die Blätter. Plötzlich hört man einen Ast knarren, vorsichtig dreht sich die Kamera nach links und 2 Stiefel sind zu sehen die langsam aber bedacht vorwärts schreiten, ohne Furcht setzt sich ein Stiefel vor dem anderen ehe das Bild langsam ausfadet und folgendes zu sehen ist.


03/27/11



- Was vor zwei Wochen geschah -


Der Schweiß rinnt ihm mittlerweile von der Stirn, das Kostüm ist vom Regen durchnässt, sein Herz schlägt bis zum Hals. Doch The Cock läuft, er flüchtet vor etwas, von dem er nicht weiß, was es ist. Es ist in ihm, es hat für einen Moment Überhand genommen und...den Metzger getötet!


Die Erinnerungen quälen ihn, verlangsamen für einen Moment die Schritte, doch dann sprintet er weiter, auch wenn er eigentlich gar kein Ziel hat, doch das Adrenalin in seinem Körper treibt ihn voran. In seiner Hand ist der Regenbogenstab, der beinahe als letzter Ast im Baum des normalen Lebens fungiert.

Vor sich sieht der Cock eine Häuserwand auf sich zukommen, erst bemerkt er sie nichtmal, doch dann schwenkt er noch zur Seite und biegt in eine kleine Gasse ein, doch auch hier läuft er in für seine Gewichtsverhältnisse irrer Geschwindigkeit hindurch und landet in einem Hinterhof auf der anderen Seite.

Endstation, hier geht es nicht weiter.


Das bemerkt nun auch der Hahn, er bleibt stehen. Blickt sich suchend um, zumindest kommt er so zu etwas Ruhe.


The Cock: Gack, was habe ich getan...?


Er sinkt auf die Knie, die Erschöpfung holt ihn ein. Speichel rinnt über die Lippen und das Gesicht, ehe er zu Boden tropft. Der Hahn ist völlig dahin, er zittert am ganzen Körper. Die Erinnerungen an die Szenen im Bordell kommen in ihm hoch, er denkt daran, wie er den Metzger durch das Loch geworfen hat.


Was hat er bloß getan?


The Cock: Das...war nicht ich.


Er beginnt zu weinen, sein Körper erbebt unter den Schlägen des Schicksals, während die Tränen beinahe eine kleine Pfütze im matschigen Untergrund bilden. Sein Kopf versinkt in den Händen, die er vor das Gesicht schlägt.

Es kommt ihm eine Erkenntnis.


Er hat seine warme Armee verraten, indem seine Gefühle von ihm Besitz nahmen.

Er hat seine Liebe getötet.

Dann ist er geflohen.

Es gibt nur eine Konsequenz.


Der Cock zergeht nun in einem völligen Nervenzusammenbruch. Er schüttelt sich und schlägt mit den Händen um sich, so als wolle er damit die Schatten der Erkenntnis entfernen.


The Cock: ICH BIN ES NICHT MEHR WERT, EIN HAHN ZU SEIN!


Schluchzen, bibbern. Dann durchfährt es seinen Körper, er beginnt wie ein Bilder mit den Händen nach seinem Gesicht zu greifen. Er gelangt an den Schnabel seines Kostüms, reißt an ihm herum.


Der Schnabel reißt.


Roter Plüsch strömt aus der Wunde hervor, doch The Cock macht unbarmherzig weiter. Weiter, immer weiter, er ist es nicht mehr wert, ein Hahn der Wärme zu sein.


Er setzt den Plüschkopf ab.


Es kommt sein Hinterkopf zum Vorschein. Seine Haare sind ihm größtenteils ausgefallen, nur an einigen Stellen hängen sie noch herunter, doch größtenteils ist der glänzende Kopf haarlos, abgesehen von seinem Bart natürlich.


Jetzt beginnt er, an seinem Kostüm herumzureißen.


Er zieht seine Handschuhe aus, dicht mit Haaren bewachsene Unterarme befreien sich aus dem Kostüm. Dann zieht er auch seine Plüschfüße aus...


Seine nackten Füße berühren den Erdboden.


The Cock will weitermachen, sich weiter entkleiden, doch im Moment geht es nicht. Er bricht völlig zusammen, seine Tränen laufen in Flüssen über das vom Schreck geweitete Gesicht.

Doch mit einem Aufbäumen des Willens greift er an seine Brust.


Löst einen Reißverschluss.


Er beginnt, sein Kostüm zu öffnen. Eine haarige Männerbrust pellt sich aus der plüschigen Schale...dann ploppt ein imposanter Bauch hervor, kurze Zeit später schiebt er sich aus dem gesamten Kostüm.


Er trägt keine Kleidung mehr. Er ist nicht mehr der Cock.


Nun liegt der ehemalige Hahn unbekleidet, umrahnt von den Fetzen seines einst prächtigen Hahnenkostümes, auf dem Boden des Hinterhofes. Er weint.

Das war es, das Ende einer einst fröhlichen Identität des Hahnes.

Doch da ist noch eine Sache, auch der ehemalige Hahn scheint sie nun zu bemerken. Er rollt sich rum, liegt nun auf dem Rücken. Seine geröteten Augen suchen panisch nach etwas. Dann sieht er IHN.


Der Regenbogenstab.


Der dicke, unbekleidete Mann steht auf, die Tränen tropfen von seinem Körper. Er geht zu dem Zeichen, dass ER der König der Warme ist. Er greift den Regenbogenstab.


Unbekleideter Ex-Hahn: Der König der Wärme, dieser Titel war all dies, was ich in meiner warmen Existenz jemals erreichen wollte. Ich wollte die Armeen der Wärme ins Glück führen und habe jahrelang dafür gearbeitet. Ich war der erste Hahn in dieser Aufgabe...


Traurig bricht er ab.


Unbekleideter Ex-Hahn: Ich habe versagt. ICH WAR UNWÜRDIG!


Mit einem wütenden Schrei schmettert er den Regenbogenstab zu Boden, so dass dieser wie ein Speer in den Boden gerammt wird.


Der Regenbogenstab zerbricht.


Auch die Fassade des Cocks zerbricht, er beginnt erneut zu weinen. Fällt auf die Knie. Schreit voller Pein: „Ich war unwürdig“.

Dann kippt er nach vorne über, bleibt auf dem Bauch liegen. Nicht mehr als Hahn. Nicht mehr als König der Wärme. Nicht mehr als Besitzer des Regenbogenstabs.


Er liegt dort als einfacher Mann. Er hat versagt.



Eine Kamera blendet in einen langgezogenen Korridor ein. Das immer wiederkehrende Geräusch von Stöckelabsätzen, die wie ein Staccato auf den grauen und kahlen Betonboden niederknallen, hallen von den Wänden wider. Die Schritte nähern sich unaufhaltsam und in der Ferne vernimmt man ein fiebsen von einer Maus oder gar einer Ratte. Aber wer will das schon mit Gewissheit sagen können. Die Röhrenleuchten- jedenfalls diejenigen, die noch funktionieren -spenden eher dürftiges Licht und hüllen den Betrachter in eine Art gespenstige Atmosphäre ein. Die Kamera schwenkt in die Richtung, aus der die Schritte kommen. Nach kurzer Zeit schält sich aus dem diffusen Licht eine uns allen bekannte Frau. Es ist Beulah, bekleidet mit einem braunen langen Pullover, der fast zur Hälfte ihre schwarzen Leggins bedeckt. Ein breiter dunkelbrauner, aber schlichter Gürtel ziert ihre Hüfte und ihre langen und schlanken Beine stecken in fast knielangen, schwarzen Wildlederstiefeln, die mit Pailletten besetzt sind. Abgerundet wird ihre bezaubernde Erscheinung mit ihren langen schwarzen Haaren, die sie zu einem kunstvollen Zopf zusammengebunden hat und einem dezenten Make-up. Mit selbstsicheren Schritten durchläuft Beulah den Korridor und die Kamera folgt ihr. Nach kurzer Zeit hat sie ihr Ziel erreicht und bleibt am Ende des Korridors an einer Tür stehen. Beulah schaut nach oben zu einer Neonröhre, die immer wieder kurz aufflackert und dann gänzlich erlöscht. Genervt verdreht sie die Augen. Offensichtlich hat die GFCW ein neues Sparprogramm gestartet, denn die angemietete Halle in Bremen hat schon ihre Mängel und diese wurde wohl auch nicht von Dynamite beseitigt. Nun, Beulah kann dies ja vom Prinzip egal sein, solange die Technik in der Show funktioniert und das Spektakel über die Mängel hinter der Kulisse hinweg täuscht. Sie schüttelt ihre Gedanken ab und schaut auf das Namensschild auf der Tür.


-D A N N Y R I C K S O N -


Angewidert verzieht sie dabei Ihr Gesicht. Ein unangenehmer und schmieriger Typ, jedoch muss sie als neue Mitarbeiterin auch ihm ihre Aufwartung machen. Sie hatte bereits Tag um Tag diese Woche diese Pflicht aufgeschoben, doch nun gibt es keinen Weg daran vorbei zu kommen. Beulah atmet noch einmal tief durch und klopft an die Tür. Ein barsches „HEREIN!“ ertönt hinter der Tür. Schnell setzt Beulah ihr reizendes, dennoch in diesem Fall ein gekünsteltes Lächeln auf, drückt die Klinge herunter und betritt das Büro des Commishioner. Sofort verengen sich ihre Augen zu schlitzen als sie das Büro betritt und statt Rickson nunmehr Keek Hathaway vorfindet, der sich breitgrinsend auf dem Bürostuhl fläzt und seine Füße eine Ruhepause auf dem Schreibtisch gönnt. Dieser Hathaway ist in den Augen von Beulah noch schmieriger und unangenehmer als Rickson und von daher macht sie aus ihrer Ablehnung auch keinen Hehl.


Beulah: Ach nee, Mr. Keek Hathaway! Hätte nicht gedacht, dass die Ratte um Danny Rickson schon ihr Loch verlassen hat und sich des Speckes erfreut. Ich hätte es aber wissen müssen, dass du für das Fiebsen auf dem Korridor verantwortlich bist.


Der Assistent von Danny Rickson, dessen Vorgesetzter derzeit nicht in der Nähe zu sein scheint, hat es sich in dessen Sessel bequem gemacht, verlässt diesen gemütlichen Platz aber, als die Frau in das Büro tritt.


Keek Hathaway: Wie bitte? Ich hoffe doch, dass ich mich da verhört habe, denn solche Beleidigungen scheinen eigentlich eher in die Gosse, als in dieses ehrenwerte Büro zu gehören. Erst recht, wenn sie von jemanden gesagt werden, den ich nicht mal kenne ... wobei, irgendwoher kenne ich dein Gesicht. Du bist doch diese Beulah, für die sich niemand interessieren würde, hätte sie sich nicht einem Star, den schon jeder wieder vergessen hat, an den Hals geworfen hätte.

Doch eines sage ich dir, ich würde aufpassen, mit wem du dich anlegst. Wenn mein Chef von deinem Verhalten erfährt, bist du wahrscheinlich schneller wieder aus der Liga, als du BH sagen kannst.


Zorn wallt in Beulah auf, doch sie verbeißt diesen recht schnell und findet ihre Gelassenheit wieder. Mit zuckersüßer Stimme kontert Beulah.


Beulah: Aber Keek, hier geht es nicht darum was du willst oder was sich dein Gehirn so ausdenkt. Und offen gestanden interessiert dies auch niemand. Fakt ist, dass Dynamite das Potential der Liga erkennt und ständig ausbaut. Und es spricht für sich, wenn die Wege der GFCW und die meinen sich nicht nur überschneiden sondern ineinander verweben. Wenn du das nicht akzeptieren kannst, dann geh halt heulen in deinem Loch.


Der Assistent wirft nach diesen Aussagen arrogant den Kopf in den Nacken und sein Lachen schallt für einen Moment durch das Büro.


Keek Hathaway: Hach, Dynamite erkennt das Potential der Liga. Das ist schön. Aber wieso sollte er ausgerechnet DICH dafür nutzen, der Liga etwas zu bringen? Ich schätze deinen Namen hätte keiner gewusst, wenn du dein Gesicht nicht in jede Kamera drückst. Denn im Grunde bist du doch nur ein Sidekick vom German Dragon, ohne den wärest du nicht einmal existenzberechtigt, so unwichtig bist du! Und wenn wir schon beim Dragon sind, dann frage ich mich zudem auch, warum ihm alle hinter weinen. Ich hielt ihn in seiner Abwesenheit für einen abgehalfterten Ex-Star...und dann kam er wieder vor die Kamera und was ist er?

Ein abgehalfterter Ex-Star!

Beulah: Du bist so erbärmlich Keek. Es ist eine Sache, wenn du mit mir ein Problem hast, aber eine andere mit Marc. Lass ihn aus dem Spiel. Du bist nicht in der Lage ihm auch nur ansatzweise das Wasser zu reichen oder spielt etwa Neid hierbei mit und …


Weiter kann Beulah ihren Satz nicht formulieren. Völlig aufgebracht und mit weit aufgerissenen Augen speit er sein Gift ihr ins Gesicht.


Keek Hathaway: Neid? Worauf sollte ich denn neidisch sein, Beulah? Etwa darauf, dass ich nicht jahrelang in Vergessenheit geraten bin? Etwa darauf, dass ich nicht nach langer Pause wieder in die Liga kriechen muss, damit sich jemand an mich erinnert? Darauf, dass ich jung und spritzig bin und nicht abgehalftert? Oder denkst du etwa, dass ich neidisch wäre, weil ich keine Schlange von einem Weib wie dich an meiner Seite habe?

Um es zusammenzufassen: Sieh es endlich ein, dass Millberg ein hoffnungsloser Fall ist. Der typische Fall von Legende, die es nicht akzeptieren kann, dass nun andere die Hallen füllen. Jemand, der sich sein Vermächtnis zerstört!


Ein Glos bildet sich in Beulahs Hals und vor Wut und Hilfslosigkeit würde sie am liebsten anfangen zu heulen, doch damit würde sie nicht nur Schwäche ihrem Gegenüber signalisieren, sondern auch ihm den Triumph eines Sieges suggerieren. Beulah ballt ihre Hände zu Fäusten und ihre Nägel schneiden ihr ins Fleisch. Doch diesen Schmerz spürt die Schwarzhaarige nicht. Wieder verengen sich ihre braunen Augen zu schlitzen. Doch Keek merkt davon nichts. Er wähnt sich schon auf der Seite des Siegers. Trocken entgegnet Beulah Keek nunmehr.


Beulah: Einbildung ist auch eine Bildung und darüber verfügst du reichlich. … Und glaub mir, du kannst Marc nicht ansatzweise das Wasser reichen. Wenn er eine Halle betritt, dann pulsiert dort das Leben und bei dir hört man … die Grillen zirpen. Auch wenn Marc zur Zeit nicht zum Business zurückkehren möchte, so respektiert jeder seine Leistungen innerhalb und außerhalb des Ringes.

Keek Hathaway: Natürlich, jeder respektiert ihn ... vielleicht als abschreckendes Beispiel für Leute, die kein Durchhaltevermögen haben! Ich gebe ja zu, dass er früher vielleicht ganz nett war, doch ein paar Jahre nach seinem Rücktritt muss er sich in seinem Wahn nach Aufmerksamkeit wieder zeigen, wobei er vor allem einer Fraktion mächtig in den Arsch tritt: Seinen eigenen Fans, denn die müssen nun ansehen, wie er sich selbst demontiert.

Sieh es ein, Beulah. Deine Zeit und die des Drachen sind vorbei. Und das nicht erst seit gestern. Willst du zum ersten Mal seit Monaten eine richtige Entscheidung treffen, so würde ich dir vorschlagen, dass du zuerst das Büro verlässt und dann gleich die ganze GFCW!

Denn es ist an der Zeit, dass einige junge, neue Superstars hier die Liga erobern. So wie ich, denn stolz darf ich verkünden, dass mein Vertrag von Dynamite so erweitert wurde, dass ich von nun an aktiv in den Ring steigen kann!


Ein breites Lächeln ziert nun das Antlitz von Beulah und ihre Augen funkeln gefährlich, als ihr eiserner Blick Keek fixiert. Mit ruhiger und fast gefühlsloser Stimme, aber mit einem sarkastischen Unterton fährt sie fort.


Beulah: Sieh einer an, dass Schoßhündchen um Rickson begehrt nun Ruhm und versucht aus dem Schatten seines Herrn zu treten. Hoffentlich verstaucht es sich hierbei nicht sein Beinchen.

Keek Hathaway: Beulah, vergiss nicht, wer mein Vorgesetzter ist! Ich bin zwar Ricksons Assistent, doch wie ich gesagt habe, auch aktiver Wrestler. Und es wird mir ein leichtes sein, dich für diese Frechheiten zurück in die Vergangenheit zu schicken ... ich würde dir daher empfehlen, dass du nun das einzig richtige tust und dich aus der Tür schiebst!


Mit einem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen dreht Beulah sich um und geht zur Tür. Sie ist mit sich sehr zufrieden. Sie hatte es tatsächlich geschafft Keek aus der Reserve zu locken und er konnte ihr kein Paroli bieten. Nur wie soll das in der Zukunft weitergehen? Marc wird ihr nicht helfen können und Keek wird auf Rache sinnen. Doch das wird erst die Zukunft zeigen, obwohl, einen Konter könnte sie jetzt noch drauf setzen. Kurz entschlossen dreht sie sich noch einmal zu Keek um und setzt mit honigsüßer Stimme nach.


Beulah: Tja, schon Scheiße, wenn einem die eigene Alte nicht mehr ran lässt und man auf Handbetrieb umschalten muss. Schlägt sich wohl aufs Gemüt nieder oder?


Nach diesen Worten dreht Beulah sich wieder zur Tür um und verlässt den geschockten und wortlosen Keek Hathaway. Sie schließt die Tür und beginnt danach zu kichern. Leise und eher zu sich sprechend, kommentiert sie das soeben stattgefundene kurz.


Beulah: Treffer und versenkt. Ich würde behaupten, es steht 1-0 für mich.


Damit blendet die Kamera ab.




War Evening, Bremen, 11.02.2011


In Kooperation mit



Der "War Evening"-Trailer wird eingespielt mit der Musik „Masquerading of the Wicked“ von Edge of Thorns. Ein Schwenk geht durch das Innere der Halle. Die Fans werden eingefangen. Sie sind in super Stimmung. Die Fans stehen entweder auf ihren Plätzen und jubeln in die Kamera oder sie jubeln im Sitzen. Eine Pyroexplosionsreihe geht vor dem Titantron hoch. Nun schaltet die Kamera zu Sven und Pete, welche am Kommentatorenpult sitzen.


Die Halle verfinstert sich bis zur völligen Dunkelheit. Es folgt ein leises Rauschen, das stetig lauter wird und sich wie ein drohendes Unheil ankündigt. Dann Stille ...

Ein gewaltiges Fauchen, wie von einem Drachen zerreißt die Stille und eine gewaltige Explosion taucht die Halle in ein diffuses blaues Licht. Sofort entbrennt ein Jubelsturm, da einige Fans diese Sequenz noch aus der Vergangenheit kennen. So kündigte sich Marc Millberg, besser bekannt als German Dragon stets an. Die Kamera geht in die Totale und fängt dabei Fans ein, die ihre Schilder hoch halten. Vereinzelt wurde wohl auf eine Rückkehr des Dragon spekuliert. Jedenfalls drücken das diverse Plakate aus. Auf den Motion Screen erscheint jedoch das Logo von Beulah und ihre Musik "Ring Frei" von LaFee wird eingespielt.



Ich bin jung, na und
Vielleicht weiss ich nicht viel
Aber eins ist mal klar
Ich gewinne das Spiel

Pisst du mir ans Bein
Dann piss ich zurück
Du kriegst mich nicht klein
Pass auf, die Bombe tickt



Ein riesiges Feuerwerk beginnt am Eingang abzubrennen. Als sich die Rauchschwaden etwas lichten, betritt Isabelle DuMont, besser bekannt als Beulah die Rampe. Zwischenzeitlich hat sich die Französin umgezogen, denn sie trägt nunmehr einen schwarzen Hosenanzug mit weißer Bluse. Nur die Wildlederstiefel wurden nicht getauscht.


Willst du ins Feuer gehn
Willst du mich siegen sehn
Willst du jetzt untergehn


Blaues Laserlicht wird auf sie gerichtet und bricht sich an den Rauchschwaden. Trotz der Enttäuschung einiger Fans über das Fernbleiben des Dragons verebbt der Jubelsturm nicht. Beulah genießt offensichtlich diese Stimmung. Allzu lange musste sie auf diesen Augenblick warten. Doch nun ist der Schmerz vergessen und ihre Augen füllen sich mit Tränen, Tränen der Freude.



1 – 2 – 3 – Ring frei
Ich werde nie aufgeben
Es ist noch nicht vorbei
Jetzt kannst du was erleben
1 – 2 – 3 – Ring frei
Ring frei

Du glaubst du gewinnst
Weil du zu eitel bist
Doch heute kriegst du das
Was du nie mehr vergisst



Langsam läuft Beulah die Rampe runter und die Fans an der Absperrung strecken ihr die Hände zum abklatschen hin. Diese Geste nimmt sie gerne auf. In diesem Moment würde Beulah am liebsten die ganze Welt umarmen.



Du denkst ich bin schwach
Doch du verarschst mich nicht
Pass lieber mal auf
Sonst knallt es fürchterlich

Willst du ins Feuer gehn
Willst du mich siegen sehn
Willst du jetzt untergehn

1 – 2 – 3 – Ring frei…



Die Kamera fährt noch einmal in die Totale. Viele Schilder bekunden den Zuspruch, den Beulah noch bei den Fans der GFCW als auch bei den Bremern genießt. Dann faded die Kamera zurück auf Beulah. Offensichtlich hat sie sich einen Fan ausgedeutet, denn sie Zeigt mit ihren Finger auf einen jungen Fan, wohl im Teenager Alter. Auf seinem Schild prangt in großen Lettern „Married me“. Mit einem zuckersüßen Lächeln geht sie zur Absperrung und deutet dem Fan an, zu ihr zu kommen. Als dieser bei Beulah ankommt, haucht sie ihm einen Kuss auf die Wange. Sofort errötet er und Beulah setzt ihren Weg zum Kommentatorenpult fort.



Das was du tust haben schon viele versucht
Mach dich schon mal warm oder fehlt dir der Mut
Komm in den Ring und dann zeig was du kannst
Erst spiel ich mit dir aber dann bist du dran

1 – 2 – 3 – Ring frei…


Dort angekommen, nimmt sie das Headset und setzt sich zu Sven und Pete.


Pete: Hallo liebe Fans der GFCW. Ein herzliches Willkommen aus Bremen zu einer neuen Folge von War Evening. Es wird bestimmt wieder eine grandiose Show mit vielen tollen Matches werden.

Sven: Hallo GFCW-Fans. Und nicht nur Matches. So langsam sind wir on the road to Anniversary Show! Weitere Weichen werden heute mit Sicherheit gestellt werden, aber warten wir es einfach mal ab und lassen uns überraschen.

Pete: Aber heute ist noch etwas besonders.

Sven: Genau! Wir dürfen heute unsere neue Mitarbeiterin und Kollegin vorstelle. Obwohl, eigentlich kenn sie jeder.

Pete: So ist es! Herzlich willkommen Beulah, oder soll ich lieber Isabelle sagen?

Sven: *lol*

Beulah: Auch ich darf die Fans der GFCW und natürlich auch euch beiden recht herzlich begrüßen. Pete, um auf deine Frage zurück zukommen, sag einfach Beulah.

Pete: Mach ich.

Sven: Grandioser Einzug. Der Fan, der dich heiraten wollte, muss bestimmt jetzt künstlich beatmet werden. Für ihn ist bestimmt ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Der Glückliche.

Beulah: Naja, es tut einfach gut wieder im Business zu sein und da ich doch sehr glücklich darüber bin, wollte ich andere an meinem Glück teilhaben lassen.

Sven: Mit einem Kuss?

Beulah: Ja! Warum nicht.

Pete: Lässt du mich auch an deinem Glück teilhaben, Beulah?

Sven: *lol*

Beulah: Nachher Pete. Jetzt sollten wir lieber mit unserer Arbeit anfangen.

Pete: Okay, dann will ich noch schnell zwei Namen einwerfen, zu denen du uns noch etwas sagen solltest. … GD

Beulah: Keine Chance. Er hat dem Business den Rücken gekehrt und …das war es auch.

Pete: Keek Hathaway!

Beulah: Pestbeule!

Sven: Okay, dass war kurz und knapp! Dann lasst mal die Spiele beginnen!

Pete: Genau. Fangen wir mal mit der Card an.

Sven: Ja, betrachten wir gleich mal die heutigen Card:


Hellfire's Open Challenge:
Chris „Hellfire“ Johnsen vs ???
Referee: Howard Eagle


Pete: Hellfire hat eine Open Challenge geäußert und wir schauen mal wer der Gegner ist.


Tag Team-Last Man Standing-Cage Match:

Gen. Davey Bulldog III & Lt. Shawn Bulldog vs. Marc The Shark & Sidney Youngblood

Zusatzklausel: Shawn Bulldog muss mind. fünf Aktionen zeigen, sonst ist Davey Bulldog gefeuert!

Referee: Mike Gard


Sven: Als nächstes folgt ein Tag Team-Last Man Standing-Cage Match. Beteiligt sind die beiden Bulldogs und Marc the Shark sowie Sidney. Shawn muss mindestens fünf Aktionen zeigen, ansonsten ist Davey gefeuert.


GFCW Tag Team Championship-Match:
The Rising (Lionel Luca & Nick Mjöd) vs Team K.O. (Ronny Jones & Mark Johnson)
Referee: Thorsten Baumgärtner


Beulah: Wechselt heute der Tag Team-Titel? The Rising tritt heute abend gegen Team K.O. an.


Two on one-Handicap Match:
Gordon Schelo & Fireball Hikari vs. Pavus Maximus
Referee: Bob Taylor


Pete: Unserer Commishioner Fireball Hikari und Gordon Schelo treffen auf Pavus Maximus in einem Handicap Match an.


Single Match:
The H. vs Lex Streetman
Referee: Peter Cleven


Sven: The H. fightet heute abend gegen Lex Streetman


Main Event:
Non Title Match:
Cashew choses the Stipulation
Cashew vs Robert Breads
Referee: Phönix


Beulah: Im Main Event stehen Cashew und Robert Breads. Cashew darf die Stipulation auswählen.

Pete: Nun aber geht die Show los mit der ersten Sequenz.



Sidney Youngblood betritt die Halle. Er ist alleine und trägt wie immer sein, im Outback bewährtes, Crocodile Dundee Outfit. Als er die Halle betritt bleibt er einen Moment stehen und holt kurz Luft. Dann geht er schnurstracks zum Übetragungswagen für die Aufzeichung der Show, er öffnet die Tür und geht hinein. Drinnen sitzt Mäc Müll und trinkt einen Becher Kaffee. Als er Sidney sieht blickt er auf.


Mäc Müll: Sidney? Was machen Sie den hier?

Sidney Youngblood: Ich bin hier weil ich etwas zu sagen habe! Zeit um eine Interview aufzuzeichnen?

Mäc Müll: Klar doch, wir können es gleich machen.


Mäc Müll dreht sich um und ruft den anderen Mitarbeitern etwas zu.


Mäc Müll: Schickt ihr mal einen Kameramann raus! Es wartet Arbeit!


Sidney und Mäc gehen nach draussen vor den Übertragungswagen. Ein Kameramann folgt ihnen und schultert seine Ausrüstung.


Mäc Müll: Willkommen Wrestlingfreunde! Wieder mal ist es Zeit für War Evening und wieder einmal habe ich einen auskunftsfreudigen Gast. Sidney Youngblood! Sidney, Sie haben um dieses Interview gebeten weil Sie uns etwas mitteilen möchten.

Sidney Youngblood: Das ist richtig! Ich hatte in den letzten Wochen viel Zeit die Geschehnisse in der GFCW zu verfolgen und ich muss sagen, dass der Shark dieser Liga gefehlt hat. Deshalb kann ich es gar nicht verstehen, dass z.B. im Forum so viel herumkritisiert wurde. Ich musste immer wieder lesen und auch hören - "Puh, warum schon wieder Shark gegen Bulldog", "Sidney gegen Shawn", "Gimmick-Matches", "Sonderregeln"...

Mäc Müll: Nun davon hatten Sie ja auch jede Menge!

Sidney Youngblood: Drauf geschissen! Es ist mir völlig egal ob die Fans oder anderen Wrestler mich oder meine Art mögen! Ob sie den Shark oder diese Fehde schon nicht mehr sehen können! Euch allen möchte ich etwas sagen, es geht hier schon lange nicht mehr um eine Fehde! Die Fehde haben wir verloren! Ich habe mich durch diese ganzen Matches dazu hinreisen lassen einen Fehler zu machen. Einen Fehler, der mir so nie wieder unterlaufen wird. Ich habe mich zu Sonderregeln drängen lassen, die es den Bulldogs ermöglicht hat mich zu hintergehen und diese Fehde, wenn sie denn jemals eine war, zu gewinnen!

Mäc Müll: Moment, geben Sie gerade ihre Niederlage zu?

Sidney Youngblood: Ich gebe zu dass ich mich vom General und seinem schleimigen Bruder habe übervorteilen lassen. Aber gerade der General weiß, dass eine gewonnene Schlacht noch keinen Krieg ausmacht. Es geht hier nicht mehr um eine Fehde, oder ein Match. Um Rache oder Wiedergutmachung. Dies ist eine perönliche Vendetta, die ich führe. Und das Ziel ist es Davey Bulldog, seinen Bruder und ihre Armee für immer los zu werden.

Mäc Müll: Wie meinen Sie dass? Soll das etwa ewig so weitergehen?

Sidney Youngblood: Natürlich nicht. Es endet hier und heute! Shawn kann kaum alleine Essen, dafür habe ich gesorgt, geschweige denn kann er irgendwelche Aktionen im Ring ausführen! Es ist völlig egal wie dieses Match ausgeht. Es ist völlig egal ob es jemand sehen will. Alles was zählt ist, dass nach diesem Match die Bulldogs Geschichte sind. Sie fliegen aus der Liga und ich kann mich endlich wieder wichtigeren Aufgaben widmen.

Mäc Müll: Sie sind sich des Sieges ja ganz schön gewiss!

Sidney Youngblood: Das bin ich. Merkt euch was ich sage: ES ENDET HEUTE!



Energische Schritte schwarzer Schuhe sind zu sehen. Ein Mantel weht hinter der Person hinterher. Düster wirkt die Stimmung und der Mann hinter der Kamera scheint zu verängstigt, um die Person in einer Großaufnahme zu zeigen, doch ein nervöses Klacken verrät die Person. Ein Klacken, was die ganze GFCW Galaxy mittlerweile kennt. Es ist das Klacken eines Messers.

Er ist ein Jäger und befindet sich auf der Jagd. Eine Jagd, die sich ausweitet, denn sein jetziges Opfer solle nicht Robert Breads ein. Vor einer Tür hält er an, kurz, nur um auszuholen und diese mit einem starken Tritt einzutreten.

Der verängstigte Schrei eines Mannes ist aus dem Raum zu hören.


The H.: Wo ist er? Sag mir: Wo ist Danny Rickson?


Der Maskierte ist in das Büro des neuen Commissioner gestürmt, doch findet er lediglich einen verängstigten Keek Hathaway.


Keek Hathaway: Ich weiß es nicht! Bitte! Bitte, nichts tun!


Sofort hat er Keek am Kragen gepackt, der jegliche Kraft verloren zu haben scheint. Drohend hält er ihm das Messer vor die Augen.


The H.: Ich zähle jetzt bis 3 und wenn ich dann keine zufriedenstellende Antwort habe, dann sorge ich dafür, dass sich ausgehungerte Meerschweinchen über deinen Augapfel her machen, während du zugucken darfst, damit du weißt, wie es aussieht, wenn auch dein 2. Auge vernascht wird.

Keek Hathaway: Nein! Bitte nicht!

The H.: 1...

Keek Hathaway: Aber ich weiß es nicht!

The H.: 2...


Gerade als The H. Die letzte Zahl auf seinen Lippen formt, wird die Tür zum Büro ein weiteres Mal aufgerissen. Diesmal tritt die Person ein, die man hier auch erwartet, denn der Commissioner Danny Rickson, gekleidet in Anzug und Sonnenbrille, kommt mit überraschten Blick in den Raum.

The H. lässt seinen Assistenten Keek beim Anblick Ricksons los und dieser verzieht sich schleunigst in die Ecke des Büros, wo er seinen Kragen richtet und dann mit wütenden Augen auf H. blickt.


Keek Hathaway: So ein Verrückter, entlassen sollte man diese Schweine...


Beschwichtigend hebt Rickson eine Hand zwischen den beiden Streithähnen, dann blickt er auf seinen „Gast“.


Danny Rickson: Wen haben wir da? Den Buchstaben zwischen „G“ und „I“. Was verschafft mir die Ehre dieses...erfreuenden Besuchs?

The H.: Ich will dir gratulieren, dass du das Alphabet beherrscht. Warum ich hier bin? Was meinst du denn? Was haben wir gemeinsam am Hut. Haben wir eine gemeinsame Vergangenheit? Lass es mal Bittenachdenken, so kommt es zu der Antwort: Bis vor 2 Wochen: NEIN!


Er atmet schwer und man sieht, wie hinter seinen Augen in seinem Kopf ein Krieg des Wahnsinnes tobt.


The H.: Vor 2 Wochen hatte ich ein Match. Ein Match um den Titel, den ich gewinnen sollte. Doch wieder einmal wurde ich betrogen und es wurde ihm wieder genommen. Verstehst du, was ich sage? Verstehst du was es meint? Ich wollte einen fairen Kampf. Ich wollte meine Dominanz über das Stück Kanadische Kacke zeigen. Und was passiert? Weißt du, was es meint?


Vorsichtshalber geht Danny Rickson ein Stück vom ungehaltenen Besucher zurück, dann täuscht er vor, dass er überlegen würde und kommt ganz offensichtlich bereits schon nach kurzer Zeit zu einem Ergebnis.


Danny Rickson: Soweit mich meine Erinnerung nicht trübt, hast du das Match nicht gewonnen. Zumindest sehe ich keinen Titel um deine Hüften, auf deiner Schulter oder aufs Messer gespießt...


Er winkt ab.


Danny Rickson: Zumindest irgendwo da, wo du deine Titel tragen würdest. Also hast du wohl nicht gewonnen.


Das Klacken des Messers wird schneller.


The H.: Zum ersten Griff Ironman vor dem Match ein. Er fügte Breads einen Schaden zu, dem er durch mich erleiden sollte. Zum anderen hatte ich mit dem Ringrichter geredet. Er hätte das Match nicht anläuten sollen. Der Sieg war auf meiner Seite, denn lediglich der Winkel der Kamera ließ es zu, dass mir mein Titel wieder abgenommen wurde. Ich fordere Gerechtigkeit von dir.


Beschwichtigend hebt Danny Rickson die Hände, aber The H. lässt sich nicht beruhigen.


Danny Rickson: Ich verstehe ja, dass du über den Ausgang dieses Kampfes nicht ganz glücklich bist, aber sehe es doch von der positiven Seite. Du konntest dich beweisen, dich für ein paar Minuten als Champion fühlen. Das ist eine Sache, die dich noch in Jahren bekannt macht.


Anscheinend ist The H. eher weniger begeistert.


Danny Rickson: Ich wüsste zumindest nicht, wie ich dir in dieser Sache ansonsten helfen kann. Du weißt, ich bin nicht der einzige Commissioner, denn auch Hikari ist hier noch angestellt und der wird ein weiteres Match sicher nicht erlauben.


Erbost schreit The H. Auf, während das Messer nun in seiner Hand zu vibrieren scheint.


The H.: Was bist du nur für eine Memme, Rickson. Hast du Angst vor dem bösen Hikari? Du solltest wissen, dass ich mir den Titel hole. Mit Erlaubnis oder ohne. Die Frage ist nur: Wie wird Breads bei der Sache aussehen. Ich kann dafür sorgen, dass er verschwindet. Ich kann dafür sorgen, dass niemand ihn findet. Dann wäre der Titel vakant und so gut wie mein.


Kurz denkt er nach.


The H.: Aber nein. Es meint, dass es nicht meine Schuld sei, dass mir der Titel genommen wurde. Es meint, dass du Schuld seist. Hat es Recht? Hast du schon einmal Stahl in dir gespürt? Es ist nämlich verdammt böse.


Der Commissioner ist offenbar nicht von den Worten The H.'s geschockt. Er kommt sogar ein Stück auf ihn zu, bleibt aber vom Stahl weg. Seine Worte knurrt er nun mehr drohend, als dass er sie spricht.


Danny Rickson: Lass mich dir mal eine Sache sagen...die GFCW ist nicht dein kleiner, kranker Spielplatz. Du kannst hier nicht mit deinem Messer rumrennen und tun und lassen, was du willst. Ich warne dich, übertrete nur einmal die Grenze des guten Willens und ich werde alles daran setzen, dass du nie mehr irgendetwas übertreten kannst.


Wie um dies zu beweisen, fuchtelt er mit den Händen vor sich, um The H. eine Art Grenze aufzuzeigen. Dann deutet er auf die Tür.


Danny Rickson: So, und da ist die Tür, welche du gerne benutzen kannst. Einen schönen Tag noch, der Herr H.


Ein silberner Blitz saust am Kopfe von Rickson vorbei und kerzengerade bleibt dieser Blitz in der Tür stecken. Es ist ein Messer.


The H.: Das halte ich von deiner Tür und ich will dir eines sagen: Wer mit mir spielen will, spielt nach meinen Regeln. Ich würde dir raten, Nachts nicht zu fest zu schlafen, denn sonst merkst du nicht, wenn der schwarze Mann unter deinem Bett hervor steigt und dich mit in die schwarze Tiefe reizt.


Er geht an Rickson vobei, stößt ihn dabei grob zur Seite und holt sein Messer aus der Tür, was er langsam vor Rickson hin und her schwingt.


The H.: Glaub mir. Der schwarze Mann steckt unter jedem Bett.


Damit verlässt er das Büro und hinterlässt einen wütenen Rickson und einen verängstigten Hathaway. Danny Rickson murmelt noch etwas von einem Irren und Verrückten, doch dann kommt er zur Ruhe und setzt sich auf seinen Bürostuhl, womit die Kamera wegschaltet.



Wir befinden uns auf einer Pressekonferenz. Verschiedene Journalisten sitzen im Raum, und vorne am Tisch sitzen, in dieser Reihenfolge, Günther Wagner, Herbert Schmidt, der Pressesprecher Harald Töpfer, der Trainer Klaus Baumgartner und zwei Typen, die einfach nur da sitzen.


Wagner ist der imposanteste Mann am Tisch, in seiner Trainingsjacke wirkt er fast noch klobiger, als er eigentlich ist. Sein kantiges Gesicht mit den engen Augen wird von einem akkurat eingerahmten Vollbart und Bürstenschnitt geziert, seine riesigen Hände spielen mit einer Wasserflasche herum. Er erinnert ein wenig an den jungen John Goodman, nur eben mit Vollbart.


Sein Partner Schmidt ist, verglichen mit ihm, zierlicher. Seine Züge sind runder, weicher eben, mit großen Augen und engen Lippen. Hätte er nicht diese Härte im Blick und die Blumenkohlohren, könnte er glatt als Unterwäschemodel arbeiten.


Pressesprecher Töpfer ist ein leicht übergewichtiger Mitt-Fünfziger mit Halbglatze und einem dicken Schnauzer in einem rundlichen Gesicht mit einer gigantischen Knollennase, Trainer „Baumi“ Baumgartner ein drahtiger Mann Ende 50, Anfang 60, mit harten Gesichtszügen und einer Glatze.


Harald Töpfer: „Wir begrüßen sie zur Pressekonferenz der deutschen Nationalmannschaft. Herbert Schmidt und Günther Wagner haben einen Vertrag mit der GFCW unterschrieben, und werden nun in Zukunft hier antreten. Der Vertrag läuft über ein Jahr. Über Zahlen werden wir schweigen. Sie können nun ihre Fragen Stellen.


Sofort geht es los.


Reporter: „Uh Uh... Hier... Hier... Reggie Winter von allwrestling.com, was genau werden die Ziele der deutschen Nationalmannschaft sein?“


Der rechte Herr von den beiden Namenlosen übersetzt die Frage ins Deutsche.


Günther Wagner: „Wir...“

Harald Töpfer: „Die Ziele der Nationalmannschaft sind klar der Gewinn der Tag – Team – Titel.“


Die zwei nicht näher genannten Herren schauen sich kurz an, dann beginnt der Linke auf Englisch zu übersetzen.


Reporter: „Uh, hier... Herr Wagner, in Japan war das auch ihr erklärtes Ziel, aber sie sind letztlich immer kurz vor dem Ziel gescheitert, woran lag das?“

Günther Wagner: „Wir...“

Herbert Schmidt: „Nun, bei SHOGUN sind wir knapp gescheitert. Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu. Dumm gelaufen damals.“

Klaus Baumgartner: „Es kam zu Abstimmungsproblemen, und es wurde nicht druckvoll genug in die Offensive gegangen. Wir haben die High Impact – Moves erst ausgepackt, als es zu spät war. Wir hätten Minoru Kawazaki und speziell Ryu Ishi nicht ins Match kommen lassen dürfen. Die hatten dann einen Lauf.“

Günther Wagner: „Und als...“

Klaus Baumgartner: „Bei NWGP gegen Grizzly Kobayashi und Toshiro Akira sah es dann ähnlich aus. Wir wollten keinen Pinfall kassieren, und dann kriegen wir ihn doch. Wir sind ziemlich früh in der Offensive gestört worden und dann selbst nicht richtig nach Vorne gekommen. Diese Fehler versuchen wir nun zu vermeiden.“

Günther Wagner: „Und wir...“

Herbert Schmidt: „Wir gehen ja nun mit genug internationaler Erfahrung in diese Liga. Wir sind bereit für den nächsten Schritt und schielen schon ein wenig nach oben. Es kann ja nicht unser Ziel sein, einfach nur ein weiteres Team zu sein, wir haben Ansprüche, unsere Fans haben Ansprüche und unsere Sponsoren haben auch Ansprüche.“


Wieder gehen viele Finger nach oben, Töpfer deutet sich einen Reporter, diesmal einen Asiaten, heraus. Er wartet aber geduldig, bis der Dolmetscher mit der Übersetzung fertig ist.


Reporter: „Shinya Hashimoto von purolove.co.jp... Wir wollen natürlich wissen, ob ihr Vertrag mit der GFCW gelegentliche Gastauftritte oder Tour – Teilnahmen in Japan ermöglicht.“

Günther Wager: „Also, es ist...“

Harald Töpfer: „Es ist kein Exklusiv – Vertrag. Wenn entsprechende Angebote kommen, werden wir sie natürlich prüfen. Grundsätzlich steht einer Verpflichtung in Japan nichts entgegen, sofern es sich mit dem Terminkalender der GFCW vereinbaren lässt. Bei Überschneidungen hat die GFCW definitiv Vorrang.“

Günther Wager: „Wir würden uns freuen, wenn...“

Reporter: „In der GFCW werden sie wieder mit den Cold Heart Outlaws in Konkurrenz treten. In der NWA waren sie schon einmal Rivalen, bislang konnten sie aber nie einen Sieg über die Walker – Brüder einfahren. Wie schätzen sie ihre Chancen gegen die Walkers ein?“

Günther Wagner: „Also, genau genommen...“

Klaus Baumgartner: „Als wir in der NWA waren, da war das Team, damals noch als RWG Mömbris – Königshofen, der Eingespieltheit der Walkers natürlich klar unterlegen. Mittlerweile können wir auf mehr als 100 Kämpfe als Team in den letzten fünf Jahren zurückblicken. Wir sind erfahrener geworden und natürlich besser, die Zeit und das harte Training in Japan haben uns vorangebracht. Ich würde nicht sagen, das wir gegen die Walkers chancenlos sind.“

Herbert Schmidt: „Die Walkers sind immer brandgefährlich. Randy Walker ist ein Veteran, der die Nachteile, die sein Alter nun mal mit sich bringt, mit Tricks und Erfahrung wettmacht. Sein Bruder ist ein exzellenter Wrestler, und zusammen sind sie fast unschlagbar. Aber eben nur fast. Wir werden definitiv nicht in ein Match mit den Beiden gehen und es abschreiben. Wir wollen gewinnen, und wir wissen, wir können gewinnen.“

Reporter: „Welches Team sehen sie momentan als das Stärkste der GFCW?“

Herbert Schmidt: „Nun, neben den Outlaws gibt es da IronBreads, aber die treten ja eben nicht so häufig an. Ich schätze Team LuchaFly als stark ein. Nick Mjod und Lionel Luca. Und natürlich Team KO. Starke Teams, die wir aber besiegen können.“

Günther Wagner: „Nun, wir...“

Klaus Baumgärtner: „Team LuchaFly ist definitiv ein Team, welches uns nicht liegt. Wir hatten in der Vergangenheit immer Probleme mit Highflyern, aber mittlerweile doch genug Erfahrung, um damit umgehen zu können. Gerade bei NGPW haben wir einige reine Highflyer – Teams klar besiegt. Mjod und Luca harmonieren sehr gut. Sie haben in den letzten beiden Shows dominiert. Erschreckend, wie gut sie im Four Way letzte Show waren. Sie sind für mich eben das klar beste Team der GFCW.“

Günther Wagner: „Wenn wir von...“

Klaus Baumgartner: „Team KO scheinen momentan ein wenig eine Krise zu haben. Aber das ist okay. Jedes Team hat eben auch mal eine Phase, wo es nicht so läuft. Man hat uns ja auch schon oft in eine Krise geredet, aber wird sind immer irgendwie raus gekommen. Man sollte ein Team niemals abschreiben.“

Herbert Schmidt: „Jedes Team kann jedes Team schlagen. Ich schätze, an einem extrem guten Tag könnten sogar die Underdogs mal einen Sieg einfahren.“


Gelächter im Raum.


Reporter: „Welches Team wünschen sie sich für ihr Debüt?“

Günther Wagner: „Wir...“

Harald Töpfer: „Nun, wir wollen natürlich ein gutes Team. Wir wollen große Kämpfe liefern. Es gibt viele Teams, gegen die wir gerne catchen würden, aber wir haben da keine Vorlieben oder Wünsche. Wir kämpfen gegen die Teams, die man uns vorsetzt. Wir sind auch schon mehr als gespannt, wen Mr. Booker für uns als Gegner aussucht.“

Reporter: „In der Vergangenheit haben sie wiederholt die Teilnahme an Matches ohne Regeln abgelehnt, werden sie dies auch weiterhin tun?“

Harald Töpfer: „Nun, wir haben einen Vertrag, der uns grundsätzlich dazu zwingt, an allen Match – Arten teilzunehmen. Allerdings behalten wir uns das Recht vor, eine Kampfansetzung anzufechten, wenn das Regelwerk zu sehr vom Sport des Wrestling abweicht. Wir sind nicht in die GFCW gekommen, um die härtestes Straßenschläger zu werden, sondern um in unserem Sport, dem Catchen, Erfolge zu feiern. Wir können nicht jedem Hardcore – Match aus dem Weg gehen, wissen aber selbst, das dies nicht unsere Disziplin ist. Leider können wir nicht jeden Kampf zu einem Submission – Match machen.“

Herbert Schmidt: „Sehen sie, wir sind Ringer. Ausgebildete Ringer. Aber eben auch Kämpfer. Wir wollen zwar keine Kämpfe ohne Regeln bestreiten, aber wir wissen selbst, das wir da nicht immer Nein sagen können. Grudge Matches gehören nun mal dazu, das ist leider so. Wir werden uns aber weigern, an ultrabrutalen Matches wie Death Matches teilzunehmen.“

Reporter: „Wie gehen sie eben mit ihrem Image des ewigen Zweiten um?“

Harald Töpfer: „Wie meinen sie das?“

Reporter: „Nun, sie haben bisher alle ihre Titelkämpfe verloren. In der NWA, bei SHOGUN, der NWGP und zuletzt in der RSW gegen The Haunting... Die Medien bezeichnen sie generell als die ewigen Zweiten.“

Klaus Baumgartner: „Wir haben uns vorgenommen, jeden Kampf zu gewinnen. Aber man kann eben nicht alles gewinnen. Wenn man in einen Titelkampf geht, dann geht man dort rein in dem Bewusstsein gegen das aktuell beste Team der Liga anzutreten, und das beste Team der Liga kann ein anderes Team nun mal besiegen. Die haben ja genug Teams besiegt, sonst wären sie ja nicht Teamkampf – Meister ihrer Liga. Viele andere Teams bekommen nie einen Titelkampf... Wir hingegen hatten bisher in jeder Liga die Ehre, mindestens einmal um die Gürtel kämpfen zu dürfen, und wir sind der Meinung, nach all den Jahren der harten Arbeit ist jetzt unsere Zeit gekommen.“

Günther Wagner: „Wenn man es genau nimmt, dann...“

Herbert Schmidt: „In der NWA haben wir gegen die Price – Brüder verloren, bei NWGP gegen Grizzly Kobayashi und Toshiro Akira, bei SHOGUN gegen Minoru Kawazaki und Ryu Ishi, und in der RSW gegen The Haunting. Das sind alles die Top – Teams der Liga, und wir haben ihnen immer einen großen Kampf geliefert. Gerade The Haunting haben wir doch stark bekämpft? So dominant, wie die sind, waren wir doch gut? Aber warum sprechen wir hier immer über Niederlagen? Warum spricht Niemand über die 17 Kämpfe, die wir bei NWGP am Stück gewonnen haben? Warum redet hier Niemand über die insgesamt 46 Siege bei zwei Niederlagen, die wir bei SHOGUN hatten? Warum spricht hier Niemand davon, das noch nie ein Wrestler nach der Doppelgehirnchirurgie aus dem Cover auskicken konnte?“

Reporter: „Weil das langweilig ist. Was genau war für sie der Reiz, bei GFCW zu unterschreiben?“

Günther Wagner: „Das...“

Harald Töpfer: „Wir haben verschiedene Ligen und Angebote geprüft, und sind zu dem Schluss gekommen, das wir hier einfach die besten Optionen haben. Es gibt genug Teams, um anzutreten. Sowohl die GFCW als auch wir sind positiv gestimmt, was das angeht.“

Reporter: „Werden Schmidt und Wagner nur als Team antreten, oder auch für Einzelmatches zur Verfügung stehen?“

Günther Wagner: „Also...“

Klaus Baumgärtner: „Natürlich stehen wir auch für Einzelkämpfe zur Verfügung. Wir trainieren das auch. Aber das Hauptaugenmerk liegt auf Teamkampf.“

Reporter: „Wer rückt nach, wenn sich Wagner oder Schmidt verletzen? Wo sind ihre Ersatzleute, eine Nationalmannschaft hat doch Ersatzleute?“

Harald Töpfer: „Selbstverständlich. Aber momentan sind Wagner und Schmidt gesund und absolut bei 100%, da erübrigt sich diese Frage. Wir müssen die Pressekonferenz an dieser Stelle beenden, da wir uns nun wieder dem Trainingsbetrieb widmen müssen. Wir haben noch einige Arbeit vor uns, bevor wir zum ersten Mal für die GFCW antreten. Vielen Dank.“



Der Titan Thron springt an und zeigt den in der Halle anwesenden Personen und den Zuschauern an den Fernsehempfangsgeräten nun einen fast leeren Raum. Kahle Wände, kein Bild an der Wand, keinerlei Dekorationsgegenstände – nur die kalte, weiße Raufasertapete. In der Ecke des Raumes steht ein kleines Tischchen, auf dem eine weiße, anscheinend selbstgehäkelte, Tischdecke liegt. Darauf steht ein Telefon, kein modernes mit Ladestation und Mobilteil. Es ist ein uraltes Telefon, dass noch nicht mal Tasten besitzt, sondern nur eine schon recht abgenutzte Wählscheibe.


Einsam und verlassen steht dieses arme, alte Telefon dort in der Ecke und findet wohl nur Beachtung weil sich ansonsten nichts weiter in dem Raum befindet.


Doch plötzlich klingelt das Telefon – ein eklig schriller, in den Ohren schmerzender Ton. Man hört schwere Schritte und durch die Tür zu einem Nebenraum tritt plötzlich der Hamburger Jung, Pavus Maximus, in den Raum hinein und greift zum Hörer.


Pavus: „Ja?“


Der Blick des Hamburgers während des kurzen Telefonats sieht etwas einschläfernd aus, s als würde ihn es nicht interessieren.


Pavus: „Ja, die Wohnung ist geräumt, ich schmeiß den Schlüssel in den Briefkasten wenn ich geh. Tschüss.“


Der Hörer wieder aufgelegt und während sich in der Halle wohl einige Zuschauer fragen was das hier alles zu bedeuten hat, schlendert Pavus zum Fenster, öffnet es und zündet sich eine Zigarette an. Genüsslich wird inhaliert und der Rauch zum Fenster hinausgepustet, während der Blick des Hamburgers auf den gegenüberliegenden, grauen, widerlichen Plattenbau fällt.


Pavus: „Erinnert mich irgendwie an nen rasierten Bauch… na ja egal.“


Die Kippe im Mundwinkel widmet sich der Hamburger nun zur Kamera und scheint das ungewöhnliche Ambiente auflösen zu wollen, dich fällt es ihm fast schwer einen Anfang zu finden. Man merkt wie die Worte in seinem Kopf sortiert werden, bevor er es dann doch endlich schafft die Lippen zubewegen.


Pavus: „Ja, also… ich weiß nicht genau wie ich anfangen soll.“


Erneut ein fast schwer nachdenklicher Gesichtsausdruck.


Pavus: „Jede Show, jedes Mal wenn ich vor die Kamera getreten bin habe ich betont wie stolz ich darauf bin, wo ich herkomme. Der Hamburger Jung ist stolz auf seine Stadt… doch guckt hinaus. Dieses ist nicht Hamburg.“


Der Kopf des Hünen senkt sich ein wenig gen Boden und die Kamera fängt auch jetzt den leicht vergilbten PVC-Boden ein, der diesem sowieso schon abartigen Raum ein ganz besonderes Flair gibt.


Pavus: „Vor 4 Jahren habe ich die Hammaburg verlassen um mein großes Glück zu finden. Habe gedacht es ist an der Zeit sich andere Orte anzuschauen und bin letzten Endes hier gelandet. Im Osten unserer Republik – in der Nähe von Leipzig.“


Der Kopf wird wieder richtung Fenster gedreht und die mittlerweile totgerauchte Kippe achtlos aus dem Fenster geschnippt.


Pavus: „Wie es genau dazu gekommen ist, ist hier zweitrangig. An erster Stelle steht für mich, dass ich wieder dahin zurückgehe wo mein Herz wohnt. Dahin wo ich mich wohl fühle, denn dieses Gefühl hatte ich hier nicht.“


Der „Hamburger“ schließt das Fenster und während er das Telefonkabel aus der Wand zieht und das Telefon samt der Tischdecke in einen bis jetzt unbemerkten Umzugskarton wirft, folgen weitere Worte.


Pavus: „Nun zieht es mich endlich wieder zurück in meine Stadt, in MEINE Heimat. Ab heute kann ich wieder mit Stolz sagen und behaupten DER Hamburger Jung zu sein, der ich vorgab zu sein. Versteht mich nicht falsch, angelogen habe ich euch nicht, denn im Herzen war ich es immer, nur dass ich meinen Wohnsitz verlagert habe. Trotzdem war ich so oft es meine Zeit zugelassen hat in meiner Heimat und nachdem mich hier jetzt nichts mehr hält, kehre ich endlich komplett wieder zurück.“


Nun kramt Pavus etwas in seiner Hosentasche herum und holt eine zerknautschte Deutschlandkarte heraus. Der Finger zeigt direkt auf die Hansestadt Hamburg… und wird dann leicht verschoben… nur wenige Kilometer und schon ist man in Bremen. Da kehrt das von Pavus gewohnte, selbstsichere Grinsen zurück ins Gesicht.


Pavus: „Es wird also ein Katzensprung für mich sein zur nächsten War Evening Show.“


Ein leises, doch gut zu vernehmendes Lachen bahnt sich den Weg aus der Kehle hinaus in den Raum.


Pavus: „Ich bin endlich wieder frei. Endlich ist mein Kopf wieder frei und nicht mehr besetzt von fremden Stimmen, die mir vorgeben was ich zu tun habe. Ich treffe meine Entscheidungen alleine und trage für mein Handeln alleine die Verantwortung. Ich muss auf niemanden mehr Rücksicht nehmen… auf Gefühle… oder rasierte Bäuche…“


Wie auf Kommando stellt sich Pavus gerade in den Raum und man merkt deutlich dass es in seinem Kopf rattert. Ein kleines Grinsen im Gesicht ist wieder zu sehen, als er mit erhobenem Haupt die Worte an die Kamera richtet.


Pavus: „Apropos rasierte Bäuche… Fireball Hikari… Gordon Schelo… es ist mir eine Ehre euch bei War Evening gegenüberzutreten. Alleine… 2 on 1 Handicap Match.“


Das Grinsen wird größer und breiter.


Pavus: „Aber ich bin nicht alleine… denn wir treffen in Bremen aufeinander. Im Norden Deutschlands – da wo meine treuesten Supporter sitzen, da wo ich die Unterstützung von jedem haben werde, der sich in der Halle befindet. Ohja… es wird ein Handicap-Match… Fireball Hikari & Gordon Schelo vs. Pavus & Friends.“


Das vorhin noch leise gehaltene Lachen dröhnt jetzt regelrecht durch den Raum und schallt beachtlich. Ein letzter Blick in die Kamera, bevor Pavus sich den Karton und das kleine Tischchen schnappt und mit diesen Utensilien den Raum verlässt. Eine zuschlagende Tür ist zu hören und die Kamera schwenkt aus dem Fenster hinaus.


Unten aus dem Eingang des Hauses tritt der Hamburger hinaus, wirft Karton und Möbelstück in den bereitstehenden Wagen, knallt die Türen zu und setzt sich hinters Steuer. Der Motor springt an und beim wegfahren des Wagens ist in blauen Lettern auf den Hecktüren zu lesen:


I´m on my way HOME“



Man ist mal wieder in Arena und die Kamera schweift durch die Halle, zeigt einige hocherfreute Fans, lustige Schilder und auch die ein oder andere hübsche Kirche, die dem Kameramann ins Auge fällt. Währenddessen machen Pete und Sven sich alle Mühe die Fans anzuheizen.


Pete: Wir können euch wirklich nur sagen: Freut euch auf die heutige Nacht. Es gibt einige ziehmlich geile Matches und der Jubiläums-PPV rückt auch immer näher.

Beulah: Auch sehen wir heute ein Tag Team Title Match zwischen The Rising und Team KO. Ich bin mir sicher, dass dies sehr spannend wird.
Pete: Auch freue ich mich auf die Begegnung von Robert Breads mit unserem Rückkehrer: Cashew. Ich glaube wir werden heute alle viel Spaß haben, denn er ist ja nicht der einzige der zurückkehrt.

Sven: Ich freue mich ja auf einen anderen Rückkehrer: Den Hai.

Pete: Spannung pur also...
The H.: Spannung..?

Das Licht geht aus und lediglich ein Spotlight richtet sich auf die Decke, wo The H. Seelenruhig mehrere Meter über dem Ring auf einem Gerüst sitzt.


The H.: Freude...?

Das erwartete Schwarzlicht geht an und taucht die Zuschauer in ein mystisches Licht.


The H.: Erwartungen...?


Er schüttelt den Kopf.

The H.: Merkt ihr denn nicht was passiert ist? Die Geschichte wiederholt sich und es ist verdammt nochmal stinksauer darüber. Habt ihr gesehen, was passiert ist? Habt ihr es gesehen? Ich trug den Titel schon in meinen Armen und dann...


Er hält an und denkt nach, kann es immer noch nicht fassen.


The H.: ...und dann... wurde mir mein Titel wieder genommen. Es ist verdammt böse, wollte mich strafen, will jeden Strafen. Es meint, dass er ihn bestochen hat. Robert Breads! Du hast gegen mich doch keine Chance! Ehrelos bist du. Kein Funken Ehre im Körper hast du. Ich wollte ein faires Match. Ich wollte nicht, dass Ironman das tut. Ich wollte dich auf fairem Wege fertig machen. Dich in den Abgrund reißen. Dich besiegen, dich meucheln und das obwohl ich schon ein Match an diesem Abend bestritten hatte. Ich wollte jedem zeigen, wie gut ich bin. Und dann kommst du und machst alles kaputt.


Irgendwie wirkt der Maskierte verändert. Der Wahnsinn ist zwar immer noch da, aber er ist anders. Irgendwie.


The H.: Du zerstörst die Existenz von Menschen Robert Breads. Verstehst du nicht? Deine Existenz macht andere Existenzen zu nichte. Wer bist du, dass du dich erdreist soetwas zu tun? Wer gibt dir die Erlaubnis für dein Handeln? Was bist du? Viele sagen, dass ich wahnsinnig sei, doch bin ich es nicht. Ich bin ein ganz normaler Mensch, so sagt es mir jeden Tag aufs neue. Es meint, dass ich eine höhere Form Mensch sei. Im Gegensatz zu dir. Du bist von uns beiden doch der Wahnsinnige. Du bist derjenige, der es nicht verdient hat, hier zu sein. Ohne dein Angriff auf Dynamite wärst du doch niemals Champion. Ohne die GFCW wärst du doch nichts. Du würdest immer noch in Kanada sitzen und Biberkacke von den Bürgersteigen kratzen.


Langsam wird er wieder er selbst, läuft zu Hochtouren auf, als sein Blut in Wallung gerät. Das Blitzen aus seinen Augen wird immer Stärker, das Lächeln immer breiter und die Haltung immer Gerader. Er ist die Selbstbewusstheit in Person und gleichzeitig strahlt er eine Dunkelheit aus, die erschaudernd wirkt. Wenn Dunkelheit strahlen kann, ist er er die alles vernichtende Sonne.


The H.: Ich habe gedient. Ich habe mein Leben aus dem Leib gekämpft. Ich stand öfters an der Schwelle des Todes, als du es je ohne mein Zutun sein wirst. Ich konnte mit meinen Messern besser töten, als andere meiner Truppe mit ihren Handfeuerwaffen. Ich zog in einen Krieg, wohlwissend, dass ich wohl niemals zurückkehren würde und dann...


Er kichert verlegen.


The H.: ...und dann starb ich einfach. Ermordet, links liegen gelassen, ausgeweidet und ausgenommen. Habt ihr euch nie gefragt, woher ich komme? Habt ihr euch nie gefragt, wer ich bin oder wer ich zu sein scheine? Habt ihr euch nie gefragt, wer es ist und warum es in mir drin ist? Habt ihr euch nie gefragt, wie es in mich rein kam, wie es die Kontrolle übernahm und mich zu dem Mann machte, der ich nun bin? Oh wenn ihr wüsstet, ihr eitlen Narren. Oh wenn ihr wüsstet, ihr dummes Volk. Warum bin ich hier? Habt ihr euch das noch nie gefragt? Fragt ihr euch denn nie etwas? Doch lass ich eure Fragen unbeantwortet, denn es verbietet es mir.


Gelassen setzt er sich wieder auf einen der Stahlträger.


The H.: Robert Breads. Du weißt nicht, wer ich bin, oder was ich bin. Deine Biografie findet man zu Hauf im Netz. Wie oft wurdest du bis jetzt schon bei wikipedia gesperrt, weil du dein eigenes Profil zu deinem Gunsten bearbeitet hast? Wie viele Accounts hast du bei Facebook, myspace und so weiter? Und nun vergleich dich mit mir: Was steht auf meiner Wikipediaseite über mich? NICHTS! Wie viele Accounts habe ich in diesen sozialen Netzwerken? KEINEN! Du Robert Breads und all ihr anderen, wisst nicht, wofür das H. In meinem Namen steht. Ihr wisst nicht, wer ich bin, woher ich kam und wohin ich gehe. Ich bin der Große Unbekannte, ich bin das große Rätsel. Erstarrt vor mir und kniet vor mir nieder, denn sonst reiße ich euch mit in den Abgrund meiner schwarzen Seele. Schlaft nicht zu sicher und nicht zu fest, denn der schwarze Mann ist geduldig und kann warten, um euch in die Tiefe eurer schlimmsten Albträume zu reißen.

Er holt eines seiner Messer vor und lässt es spielerisch zwischen seinen Fingern hin und her gleiten, wie es Schlagzeuger mit ihren Sticks für gewöhnlich tun.


The H.: Ein schwarfes Messer schneidet sich durch alles. Auch durch dich Robert Breads. Doch diese Strafe ist zu sanft für dich. Diese Strafe ist nicht genug. Ein stumpfes Messer hättest du verdient. Ein Messer, was nicht schneidet, sondern reißt. Ein Messer, was nicht genießt, sondern hasst. Ein Messer, was ich mir zu holen gedenke, wenn die Zeit zu kommen scheint. Dieses Messer Robert Breads, wird dein Ende sein. Es ist die Glocke der Hölle und der Bote des Todes, denn tausende tötete es schon vorher und du wirst der nächste sein. Fliehe nicht, denn du wirst mir eh nicht entkommen. Laufe nicht, denn du bist nicht schnell genug. Winsle nicht um Gnade, denn du hast keine zu erwarten.


Das Spotlight geht aus und The H. Verschwindet in der Dunkelheit. Als nach wenigen Sekunden das Hallenlicht wieder angeht, ist vom Maskierten nichts mehr zu sehen.


Pete: Der Typ ist verdammt unheimlich.
Sven: Er ist Teil seiner eigenen Sickness.

Pete: Das ist geplant, oder?
Sven: Keine Ahnung. Wo waren wir stehen geblieben?
Pete: Keinen Plan.

Beulah: Das gleich das erste Match des heutigen Tages ansteht. Ihr solltet etwas für euer Kurzzeitgedächnis tun.


Hellfire's Open Challenge:
Chris „Hellfire“ Johnsen vs ???
Referee: Howard Eagle

MEIN HIMMEL IST DEINE HÖLLE.


Die Halle wird erschüttert durch diese markanten Worte. Dann steigt auch schon die Feuersäule in die Luft. Als sie verglimmt steht Hellfire in der Mitte. Er ist mit einem schwarzen Mantel umhüllt, die Kapuze tief in sein Gesicht gezogen. Das Ende des Mantels schleift auf dem Boden. Hellfires Blick ist auf dem Boden festgebunden. Langsam geht er nun zum Ring. Wie er es immer tut, steigt er langsam die Ringtreppe hinauf um sich dann in den Ring zu ducken. Doch diesmal hat er Flamy nicht dabei und somit kann er sie auch nicht in die Luft reißen. Er nimmt die Hände aus den Ärmeln. Ein Micro hat er schon in der Hand. Dann nimmt er sich die Kapuze aus dem Gesicht und lässt sie nach hinten hängen.


Hellfire: So es ist so weit Clown! Komm raus und stell dich mir, von Mann zu Mann. Ich habe lange genug gewartet dich in meine Finger zu bekommen. Ich will Flamy zurück. Ich will eine Erklärung und vor allem, will ich dich bluten sehen.


Hellfire lässt das Micro fallen und reißt sich den Mantel vom Leib. Nun steht er in Ringkleidung im Ring. Doch er hat auch noch ein T-shirt an. Nicht welches er sonst trägt nein ein neues. Im groben und ganzen ist dort ein Steckbrief abgebildet mit der Überschrift "Wanted Flamy". Hellfire ist kampfbereit. Doch auch sehr ungeduldig. Er habt das Micro wieder auf.


Hellfire: Komm schon du Made.


Und tatsächlich es wird Musik eingespielt. Nur würde man solch ein Lied wohl kaum in einem Zirkus erwarten. Und bei den bisherigen Auftritten, des dazugehörigen Wrestlers, unterschied sich dieser im Aussehen deutlich von einem Clown. Denn die Melodie, die im Moment durch die Lautsprecher klingt, ist A Country Boy can survive von Hank Williams Jr. Und dieses Lied nutzt nun einmal der Neuling dieser Liga, mit Namen Gordon Schelo. Der betritt auch zur Freude und Verwunderung der Fans zugleich den Eingangsbereich der Halle, immerhin hat er ja am späteren Abend noch ein hartes Match vor sich. Trotzdem steht er nun mit einem Strohhut auf dem Kopf und einem freundlichen Lächeln im Gesicht auf der Rampe und hält ebenfalls ein Mikrofon in der Hand.


Gordon Schelo: „Guten Abend meine Damen und Herren. Mein Name ist Gordon Schelo, nett sie alle kennenzulernen...Und vor allem freut es mich, dich kennenzulernen Chris Johnson. Denn nachdem der Clown ja hier anscheinend nicht auftaucht, nehme ich die offene Herausforderung an und bin dein heutiger Gegner.“


Hellfire rast vor Wut und zugleich explodieren zwei Pyros hinter Schelo. Dieser sieht sich erschrocken um. Als er wieder zu Hellfire blickt sieht er Hellfire mit rotem Kopf. Doch langsam kühlt er sich wieder ab. Hellfire wird ganz ruhig.


Hellfire: Was willst du hier? Wie kannst du es glauben du seist meiner würdig? Bist du wirklich so lebensmüde dich in einem Match mir gegenüber zu stellen? Weißt du denn gar nicht wer ich bin?


Schelo macht sich nun langsam auf dem Weg zum Ring, vielleicht aus Vorsorge damit er nicht wieder fast verbrannt wird. Während er die Rampe hinunter läuft, spricht er aber schon weiter und man kann die Begeisterung in seiner Stimme raushören.


Gordon Schelo: „Die Leutz wissen es anscheinend. Chris, ich bin ehrlich, vor dem Angriff vom Clown auf dich, habe ich noch nie etwas von dir gehört. Aber dann habe ich diese Matchansetzung von dir und Danny Rickson in der letzten Show gesehen. Und dann habe ich die Abstimmung im Internet gesehen. Und ich habe gesehen, wie viele Leutz sich wirklich dafür interessiert haben, in welchem Match du kämpfst. Und ich war beeindruckt. Genau so jemand wie du will ich auch werden! Ich will auch jemand werden, für den sich all die Leutz daheim vor dem Fernseher oder hier in der Halle interessieren! Und der erste Schritt in diese Richtung ist es, gegen eben so einen interessanten Gegner anzutreten. Und deswegen nehme ich deine Herausforderung an, egal wie stark du bist.“


Hellfire lässt ungläubig die Arme hängen und zuckt ungläubig mit den Schultern. Er weiß anscheinend nicht was er dazu sagen soll. Doch dann scheint es als hätte ihm ein Gedanke geschlagen.


Hellfire: Du Wurm willst nie etwas von mir gehört haben? Du willst hier in der GFCW sein und nicht den Namen Chris "Hellfire" Johnsen kennen? Der Mann der Eric Fletcher aus der Liga warf. Derjenige der Steve Fog ins Krankenhaus schickte und somit in seinen Ruhestand. Derjenige der den German Pain Titel erfunden hat. Derjenige der noch gegen den großen Schloty gekämpft hat. Derjenige der alles und jeden in seinem Weg vernichtet und du willst mich nicht kennen? Ich glaube viel mehr, dass du genau weißt wer ich bin. Meine schwache Stelle kennst. Dass du der Clown bist! Warum sonst sollte man blind in sein Verderben rennen? Gib es zu DU BIST DER CLOWN!!!


Gespannt schauen die Fans auf den Dörfler, der mittlerweile an der Ringtreppe angelangt ist. Doch der schüttelt nur ruhig den Kopf, bevor er wieder zu Hellfire schaut.


Gordon Schelo: „Es tut mir Leid, Chris...aber ich kenne all diese Wrestler nicht. Ich habe mich noch nicht so stark mit der Vergangenheit der GFCW befasst, denn mir ist die Zukunft wichtiger...weil ich diese Zukunft sein möchte. Und genau deswegen versuche ich auch, mir hier einen Namen zu machen und mich in die Gedanken der Leutz einzuprägen. Also selbst wenn ich dich damals angegriffen hätte....dann hätte ich es deutlich gezeigt und mich nicht mit einer Maske getarnt. Wie soll ich so jemals bekannt werden?“


Sagt er und betritt nun den Ring, um sich seinem heutigen Gegner gegenüberzustellen. Hellfire blickt nun wieder nachdenklich drein. Er scheint auch irgendwie bedrückt zu sein. Doch dann nickt er zustimmend.


Hellfire: Nungut. Ich glaube dir kein Wort, ich vertraue dir nicht und mir ist egal wer du bist oder was du willst. Ich habe Rickson um das Match gebeten der Clown ist nicht hier. Noch schlimmer ist das Flamy nicht hier ist. Aber sei es drum. Du hast es so gewollt, auf ein gutes Match.


Hellfire reicht Schelo die Hand. Dieser überlegt auch gar nicht lange und nimmt diese an.


Hellfire: Oh man du bist so ein Grünschnabel.


Hellfire täuscht eine Ohrfeige an, doch nur um Schelo dann kräftig von sich weg zu stoßen. dieser stolpert rückwärts. Als er sich wieder gefangen hat, reißt Hellfire sich sein Shirt vom Leib.


Hellfire: Na dann lass uns anfangen.


Hellfire wirft das Micro weg und hat ein fieses Lächeln aufgesetzt.


Beide stehen sich nun gegenüber und während Gordon eher überrascht zu seinem Gegner schaut, hat eben dieser ein fieses Grinsen im Gesicht und lacht seinen Gegenüber wohl innerlich gerade aus. Ringrichter Howard Eagle stürmt nun in bester Baywatch-Manier die Rampe hinunter in den Ring, rutscht unter die Seile durch und lässt das Match anschließend nun auch offiziell anläuten. Und es geht sofort richtig los, wenn auch sehr ungewöhnlich. Denn Gordon Schelo rutscht schnell aus dem Ring und geht zum Zeitnehmer, um sich ein Mikrofon zu nehmen.


Gordon Schelo: „Die Leutz wollten doch einen Backstage Brawl!“


Damit gibt er das Mikro wieder ab und geht nun langsam rückwärts die Rampe hinauf, während Hellfire und auch die Fans ihn irritiert anschauen. Die Verwirrung im Gesicht des Monsters weicht aber mit der Zeit einem Ausdruck simpler Wut auf den Neuling und so steigt Johnsen aus dem Ring und geht mit großen Schritten auf seinen Überraschungsgegner zu, der sich immer wieder kurzzeitig umdreht, um zu sehen, ob er nicht vielleicht stolpern könnte. So gehen beide nun die Rampe hinauf, wobei Hellfire allerdings von Schritt zu Schritt schneller zu werden scheint und schließlich seinem Gegner wirklich hinterrennt, was diesen dazu bringt, sich umzudrehen und ebenfalls die Rampe hinaufzueilen, was nun auch Howard Eagle tun muss. Im Eingangsbereich angekommen, verschwindet Schelo sofort hinter dem Vorhang, doch Hellfire ist kurze Zeit später ebenfalls an diesem Punkt. Sofort wechselt die Kamera ins Halleninnere und zeigt, wie Schelo schon auf seinen Gegner gewartet hat und direkt den Shotgun zeigt, doch der Veteran hat natürlich mit solch einem Angriff gerechnet und so duckt er sich einfach, während Gordons Tritt ins Leere geht und er eine ganze Umdrehung zeigt. Wieder mit dem Gesicht in Richtung Johnsen bekommt der Neuling nun aber dessen Kraft zu spüren, denn Chris packt sich seinen Gegner und rammt ihn gegen die Betonwand. Dann schnappt er sich Gordons Arm und zeigt einen Whip in gegen die gegenüberliegende Wand. Schelo knallt mit dem Kopf dagegen und geht auch gleich zu Boden, während der ehemalige Achsenanführer anscheinend nicht lange rumspielen will und gleich das Cover ansetzt,


1


2


aber ganz so schnell geht es dann doch nicht.


Pete: Das Match geht nun langsam richtig los.

Sven: Die Anfangsphase war ja auch lang und seltsam genug.

Beulah: Abwarten, was diese beiden hier noch zeigen werden


Ohne das Cover wirklich zu beachten, steht Hellfire nun wieder auf und schleift seinen Gegner an dessen Arm über den Backstageboden, bis man sich in einem etwas größeren Raum befindet, der voller Cateringtische ist. Und obwohl das Essen teilweise wirklich gut aussieht, räumt Johnsen einen Tisch einfach rustikal mit einem Arm ab und wirft alles auf den Boden. Dann packt er Gordon am Kragen, zieht ihn wieder hoch und nimmt ihn in den Ansatz zum Chokeslam, doch Schelo kontert mit einem Tritt in den Magen, gefolgt von einem DDT. Und damit das Ganze sogar noch etwas peinlich für den ehemaligen German Pain Champion wird, landet er sogar mit dem Gesicht in einer Torte. Das hat für ihn aber gleich zwei positive Effekte. Denn erstens wird der Aufprall dadurch gelindert und zweitens macht ihn diese Tatsache noch wütender. Und so springt er wie von der Tarantel gestochen wieder auf und rennt mit einer Clothesline auf seinen Gegner zu. Die Creme verdeckt ihm allerdings leicht die Sicht, sodass der Strohhutjunge zur Seite treten kann, sich schnell eine Deko-Ananas von der Früchteplatte nimmt und diese dem Monster nun an den Kopf wirft....Böser Fehler. Mittlerweile nur noch genervt, dreht sich Hellfire wieder zu seinem Kontrahenten und diesmal bekommt er ihn wieder zu fassen. So packt der frühere German Pain Champion Gordon an beiden Schultern, lässt dann allerdings mit der rechten Hand wieder los, um nun doch noch die Clothesline zu zeigen. Wieder geht Schelo zu Boden, wird aber wieder angehoben und mit einem Bodyslam durch den bereits zuvor „gesäuberten“ Tisch geworfen. Wieder folgt ein Cover,


1


2


aber der Neuling hält durch.


Pete: Eine Essensschlacht. Auch nicht schlecht.

Sven: Und sieh einer an, da könnte sich vielleicht sogar noch jemand beteiligen.

Beulah: Wow. Diese Begegnung bekommt einen prominenten Gaststar.


Denn da betritt ein unerwarteter Gast das ganze Geschehen. Der Triple Crown Champion Ironman steht plötzlich an der Seite, nimmt sich ein Würstchen und schaut sich das ganze Treiben vor seinen Augen an. Und so sieht er, wie Hellfire seinen Gegner nun wieder aus den Tischtrümmern zieht und ihn mit einem Whip in gegen den Kühlschrank schleudern will. Doch Schelo lässt nicht los und statt zu rennen, dreht er sich eine Runde um den verdutzten Hellfire und schleudert diesen somit in die andere Richtung, mitten durch eine geschlossene Tür, die in geschätzte 1000 Teile zerfliegt. Sofort geht Gordon hinterher und setzt mit einigen Tritten auf den am Boden kriechenden Hellfire nach, während Ironman anscheinend einen Moment lang überlegt, ob er weiter zuschauen sollte, sich dann aber dazu entscheidet, sich zu setzen und bei seiner Wurst zu bleiben, als wäre er gerade bei Imbiss Bronko. Aber zurück zum eigentlichen Match. Denn nachdem Hellfire nun wieder einigermaßen auf die Beine gekommen ist, dreht er sich wieder zu Gordon, bekommt dabei aber einen heftigen Tritt gegen den Brustkorb ab und stürzt daraufhin rückwärtig durch eine weitere Tür, die zufälligerweise in das Krankenzimmer der Halle führt. Der Dorfjunge geht auch gleich hinterher, doch zieht Hellfire erst einmal ein Krankenbett vor sich, um seinem Gegner den Weg zu ihm ein wenig zu erschweren. So kommt er nun auch wieder auf die Beine und schaut seinem Gegenüber in die Augen. Nun folgt ein kleiner Schlagabtausch der beiden, der nur dadurch gestört wird, dass zwischen den beiden ein Bett steht und sich somit keiner wirklich länger durchsetzen kann, beziehungsweise eine eine Serie von Schlägen anbringen kann. Dafür hat Hellfire aber eine Idee und so tritt er zurück, nur um dann gegen das Bett zu kicken und es Gordon somit in den Magen zu rammen. Und dann nimmt das Monster Anlauf und springt tatsächlich mit einer Launching Clothesline über die Liege, um seinen Gegner so zu Boden zu bringen.


Pete: Der fliegende Hellfire!

Sven: Das Match steckt wirklich voller Überraschungen.

Beulah: Das ist wirklich spannend, was wir hier zu sehen bekommen.


Und kaum dass der selbsternannte interessanteste Mann der Welt am Boden ist, plant Hellfire auch schon seine nächste Aktion. Und zwar den Firelock. Und tatsächlich packt sich Johnsen das Bein seines Gegners, doch der macht es wie einer seiner Esel auf dem Bauernhof und schlägt aus, sodass der Achsenanführer nach hinten getreten wird und auf das Bett fällt. Diese kurze Pause nutzt Gordon Schelo auch gleich, um wieder aufzustehen und nicht nur das, er schnappt sich das Bett und fährt damit direkt gegen die Wand. Das dürfte Hellfire zwar ein wenig durchgerüttelt haben, Schmerzen hat er deswegen aber keine. Und so steht er danach auch einfach vom Bett auf, als wäre nichts gewesen und zeigt einen Uppercut gegen Schelo, der diesen erst einmal durch den Raum torkeln lässt. Hellfire geht hinterher und setzt gleich noch einen Schlag nach, wodurch der Neuling nun wieder durch die zerbrochene Tür nach draußen geht. Chris lässt ihn aber nicht aus den Augen, tritt ebenfalls durch die Türsplitter und geht wieder in den Gang. Dort sieht er, wie Gordon benommen durch die Gegend torkelt und so nimmt er Anlauf und stürmt dann mit einem Big Boot heran. Doch der Dörfler reagiert schnell, greift zur Türklinke neben sich und reißt die Tür einfach auf, sodass das Monster nur das Holz erwischt und auch in einem Loch darin stecken bleibt, was Schelo nun dazu nutzen kann, die ungeschützte Kniekehle des anderen Beines zu attackieren, bis Hellfire sein Bein endlich befreien kann. Das dauert einige Zeit und kaum, dass Johnsen wieder frei ist, wird er von Gordon angehoben und per Powerslam auf den Betonboden geworfen. Dann schnappt sich Schelo das Bein seines Gegners und nun ist er derjenige, der seinen Kontrahenten durch den Backstagebereich zieht, während die Kamera noch kurz in den geöffneten Raum schwenkt und einen entsetzten Hunk zeigt, der immer noch nicht so kapiert hat, dass da gerade seine Tür zerstört wurde. Währenddessen zieht Gordon seinen Gegner nun um eine Ecke und trifft dort...The Rising. Nick Mjod und Lionel Luca stehen an einer Wand gelehnt und unterhalten sich über irgendein Thema, welches aufgrund fehlender Mikrofone nicht genauer genannt werden kann. Mit einer Hand an Hellfires Bein und einer Hand, die er nun leicht anhebt, grüßt der Bauernjunge freundlich, doch dieser dumme Fehler wird ihm zum Verhängnis. Denn Hellfire nutzt diese kleine Unachtsamkeit und reißt sich von seinem Widersacher los. Der dreht sich überrascht um, doch da steht Johnsen bereits wieder und nun sitzt der Big Boot in Schelos Gesicht. Aber das reicht Hellfire nicht und so hebt er Gordon erneut an, packt ihn an den Haaren, deutet The Rising an, dass die zur Seite gehen sollen, was sie auch tun und stürmt dann mit Schelos Kopf voran durch eine weitere Tür, die ausgerechnet in eine der Hallentoiletten führt.


Pete: Ich glaube, da werden für Lionel Luca Erinnerungen wach.

Sven: Sollte mich wundern, wenn er daran erinnert werden will.

Beulah: Sein Debut auf der Toilette? Ich habe davon gelesen.


The Rising schaut kurz hinein, sieht dann wovor sie eigentlich die ganze Zeit standen und entscheidet sich dann, den Ort wieder zu verlassen, womit Chris Johnsen und Gordon Schelo wieder unter sich sind, Howard Eagle einmal ignoriert. Schnell wird der Dörfler vor Hellfire postiert, sodass dieser nun einen Shoulder Tackle gegen den Neuling zeigen kann und diesen somit mit dem Rücken voran gegen den Heizkörper rammt, was diesen zum „interessantesten“ Schrei der Welt führt. Kurz nach dieser Aktion nimmt Johnsen seinen Gegner aber wieder am Arm und schleudert ihn aus dem Bad erneut gegen die Wand. Und wieder torkelt Schelo durch die Gegend und wieder baut sich Hellfire hinter ihm auf und stürmt los. Tja und wieder, geht das schief, denn der Dörfler fängt seinen Gegner ab und schleudert ihn gegen einen an der Wand hängenden Spiegel, der daraufhin gänzlich zu Bruch geht und die Frage offen lässt, wer von beiden nun 7 Jahre Pech hat. Hat sich Hellfire gerade noch am Boden abgestützt, bekommt er nun noch einen Bycicle Kick gegen die Schläfe ab und liegt gänzlich flach. Somit zeigt Schelo nun ein Cover,


1


2


aber das bringt ihm noch nicht den gewünschten Erfolg. Also lässt er Hellfire erst einmal links liegen und geht den Gang etwas weiter, um sich irgendwelche Ideen zu besorgen, wie er dieses Monster denn bezwingen könnte. Nachdem er kurz um die Ecke biegt, hat er diese anscheinend bekommen und so ist er nun wieder gleichzeitig mit Hellfire im Bild, der auch wieder einigermaßen auf den Beinen ist. Und so geht er mit Johnsen im Griff um die Ecke und zeigt dort einen Whip In in Richtung eines großen Rolltores. Hellfire lässt sich aber nicht auf das Spielchen ein, zeigt einen Reversal und so ist es letztendlich Schelo, der gegen die Tür kracht. Und damit nicht genug. Anscheinend ist die Qualität dieses Tores eher Mangelhaft und so gibt es nun tatsächlich ein kleines Loch in diesem Billigaluminium. Während Schelo zu Boden geht, reagiert Hellfire also schnell und vergrößert eben dieses Loch noch mit einigen Tritten, nur um Gordon anschließend mit dem Kopf so weit es geht, hineinzustopfen und dann das Tor à la Scary Movie hochfahren zu lassen.


Pete: Was soll das denn?
Sven: Wir sind nicht die einzigen, die das nicht kapieren.

Beulah: Ich glaube nicht, dass das wirklich funktionieren könnte.


Die Kamera schwenkt nun ein weiteres Mal zur Seite und zu sehen ist der German Pain Champion Lex Streetman, der einfach nur kopfschüttelnd an einer Wand gelehnt steht, während er mit ansehen muss, wie Hellfire gerade dabei ist, eine lächerliche Filmszene nachzustellen. Johnsen selbst schaut sich nun nervös um, während das Tor langsam hochfährt und sieht dabei auch den German Pain Titel....SEINEN Titel. Und so ist er einen Moment abgelenkt, was Gordon dazu nutzt, sich aus dieser Falle zu befreien und sich unter dem Tor hindurch zu rollen. Nachdem diese Vorstellung anscheinend beendet ist, verlässt nun auch auch Lex Streetman wieder das Geschehen, woraufhin Hellfire sofort wieder zu seinem soeben verschwundenen Gegner schaut und diesem nun unter das Tor hindurch folgt. Und somit befinden wir uns nun auf dem Parkplatz der Halle. Und dort entbrennt sofort eine heftige Schlägerei zwischen den beiden und keiner denkt daran, zurückzuweichen. So fliegen die Fäuste hin und her, bis Hellfire Gordon schließlich in die Ecke getrieben hat. Der Dörfler steht nun nämlich mit dem Rücken zu einem der geparkten Wagen und kann nicht weiter zurücktreten. Johnsen holt nun kräftig aus und schlägt zu, doch Schelo kann sich zur Seite drehen und so schlägt der Achsenanführer nur eine Beule auf eine Motorhaube. Wütend dreht er sich wieder um, doch da kommt Schelo erneut mit dem Shotgun. Und wieder kann Chris ausweichen, während Gordon ein Auto um seinen Rückspiegel erleichtert. Nun dreht sich der Neuling um und der Veteran zeigt seinen Finisher. Doch kann Schelo der Firewall nicht ausweichen und so wird er heftigst zu Boden gerissen! Johnsen will das Cover nachsetzen, doch da springt plötzlich jemand hinter einem alten VW Bus hervor. Es ist der Clown und dieser hält Flamy in einem Sack in der Hand! Sofort springt Hellfire wieder auf und will sich den Clown krallen, doch da wird er von Schelo eingerollt,


1


2


3


und das war's!


Sieger des Matches durch Pinfall: Gordon Schelo!!!


Pete: Was für ein chaotisches Match!

Sven: Und am Ende kommt der Clown und entscheidet es?

Beulah: Damit wird keiner der beiden glücklich sein.




Wieder einmal ist die wohl luxuriöseste Umkleidekabiene der GFCW zu sehen: die von The Rising. Mitten drin mal wieder, wie solle es auch anders sein, Nick Mjod und Lionel Luca, zurückgelehnt und das Leben genießend, während aus den Lautsprechern der 5.1 Surroundanlage die sanften Kläge der Band Iron Maiden klingen. Und wo auch Nick ist, ist natürlich einer nicht weit: Der Schrecken aller GFCW'ler, der Schlag-den-Lukas des Wrestlingbusinesses und Nicks wohl schlimmster Groopie: Mac Müll.


Lionel Luca: Kannst du mir mal bitte verraten, warum du ihn eingeladen hast?
Nick Mjod: Der läuft uns noch solange hinterher, bis er entlich sein scheiß Interview bekommt und ich habe keine Lust, dass der nachher innen Ring steigt.
Lionel Luca: Hattest du nie einen Hund? Du musst doch wissen, dass man die nicht verhätscheln darfst. Du musst ihn mit Stränge und Härte erziehen, sonst will der dir jede Show aufs neue dein Bein rammeln.

Mac Müll: Ihr wisst, dass ich schon im Raum bin, oder?
Nick Mjod: Willst du aber wirklich es ertragen, dass er hinter uns her rennt und die ganze Zeit sowas sagt, wie: Nick. Warte. Interview. Bitte langsam!

Lionel Luca: Ich könnte natürlich aber auch...

Nick Mjod: NEIN! Sowas machen wir nicht! Schon vergessen?

Mac Müll: Wollt ihr mich denn die ganze Zeit jetzt ignorieren?

Lionel Luca: Ja. Schon klar, aber vielleicht nicht doch zumindest ein kleines bisschen?
Nick Mjod: Tob dich nachher im Ring aus, aber bitte nicht hier.
Mac Müll: Jungs, ich hau gleich ab. Wirklich jetzt.

Lionel Luca: Wir sollten runter kommen. Wir haben schließlich noch ein Match heut Abend vor uns, was wir gewinnen wollen.

Nick Mjod: Deswegen. Team KO sind gut, aber wir sind besser. Our star will rise, 'cause we are The Rising. Heute Abend holen wir uns das Gold. Die beiden sind im Zoff und unkonzentriert. Das müssen wir ausnutzen.

Lionel Luca: Die sind gut, wir sind besser. Ich versteh schon. Wann kommt eigentlich Mac?
Mac Müll: OK. Ich bin weg. Ihr könnt mich mal.


Niedergeschlagen verlässt er den Raum.


Nick Mjod: Der Müllmann? Keine Ahnung. Er sollte schon hier sein.

Lionel Luca: Komm schon. Das ist albern.

Nick Mjod: Du bist nicht wirklich weg Mac, oder?

Der Reporter springt hinter der Tür hervor.

Mac Müll: Nein. Froh mich zu sehen?
Nick Mjod: Du warst doch die ganze Zeit im Raum.
Mac Müll: Du hast es bemerkt?
Lionel Luca: War er das echt?
Mac Müll: Du bist gemein.

Lionel Luca: Warum hast du nichts gesagt?

Mac Müll: Ich habe GFCWmon gespielt. Ich bin süchtig dannach.
Lionel Luca: Dann ist klar.

Mac Müll: Du hast mich gar nicht bemerkt *schnief* Aber nun zum Interview...
Lionel Luca: Sind wir denn noch nicht fertig?
Mac Müll: Wir haben nicht mal angefangen! Aber nun zu meiner ersten Frage: Was bewegte euch dazu ein Tag Team zu gründen?
Lionel Luca: Hättest du vor 2 Wochen in unserer Promo besser zugehört, wüsstest du jetzt, dass wir uns in und auswendig kennen. Wir sind zusammen aufgewachsen, haben zusammen trainiert. Wir kennen uns so gut, dass keiner den anderen mehr überraschen kann. Wir wissen, was der andere im Ring tun wird und können uns darauf vorbereiten, so wie bei der Aktion vor 2 Wochen. Zusammen sind wir unschlagbar.

Nick Mjod: Außerdem sehen wir verdammt gut aus und die Girls stehen auf uns.

Mac Müll: Wie seht ihr eure Chancen auf den Titel heute?
Lionel Luca: Chancen? Du willst mich wohl verarschen.

Mac Müll: Du denkst also, dass ihr den Titel nicht gewinnen werdet?
Nick Mjod: Ganz im Gegenteil. Er meint damit, dass Team KO keine Chance hat, den Titel zu halten. Unsere Chancen sind so hoch, dass wir sie nutzen werden. Wir werden gewinnen. Komme was wolle. Play fair, but play hard.

Mac Müll: Und was habt ihr vor, wenn ihr den Titel gewonnen habt?
Lionel Luca: Ganz klar Japan!

Mac Müll: Das heißt ihr werdet die GFCW verlassen?
Lionel Luca: Kann der mich nicht verstehen, oder will er es nicht?
Nick Mjod: Nein. Wir bleiben. Unser Traum lebt hier in Deutschland. Aber so für ne kleine Partynacht nach Japan. Warum nicht? Neue Orte sehen, neue Leute kennen lernen.
Lionel Luca: Und neue Chicks...

Nick Mjod: Japan ist Faszination pur. Eine ganz andere Kultur und das Tag Team Business wird da größer geschrieben, als kaum wo sonst.

Mac Müll: Was mir aufgefallen ist. Ihr seid offen vor den Fans, aber vor den anderen Wrestlern haltet ihr euch zurück. Hat das besondere Gründe?
Nick Mjod: Das halbe Roster besteht aus kranken Leuten. Einer reitet nen Emu, ein anderer Christine Brooks und wieder ein anderer spielt mit Messern rum, während ein Hai versucht einen Hund tot zubeißen und umgekehrt. Wir haben das Gefühl, manchmal nicht hier rein zu passen. Wir sind zu normal, für viele von denen zu langweilig. Unsere Action spielt im Ring ab, nicht außerhalb. Es muss nicht jeder ein Psychopat sein, um einen Titel zu halten. Heute zeigen wir, dass es auch anders geht.

Mac Müll: Vorletzte Frage: Was haltet ihr zu dem überraschenden Weggang von Jimmy Maxxx?
Lionel Luca: So überraschend war das gar nicht. Der Typ dreht doch die ganze Zeit schon am Rad. Erst ist er Hardcore, dann Teamplayer, dann Straight Edge und zwischendurch springt er zwischen Super Saubermann und bösen Jungen hin und her. War klar, dass er irgendwann durch dreht. Zum Glück hat er sich nicht den Schuss gegeben. Können wir nun zu deiner letzten Frage kommen?
Mac Müll: Kann ich ein Autogramm haben Nick?
Lionel Luca: Darf ich?
Nick Mjod: Ich bitte drum.

Lionel Luca steht auf und geht mit langsamen Schritten bedrohlich auf Mac Müll zu. Die Muskeln Lucas sind bis zum äußersten angespannt, scheinbar jeder Zeit dazu bereit dem Reporter den Kopf abzureißen.

Mac Müll: Hey. Wir werden doch jetzt nicht aggressiv, oder?

Luca knöpft sein Jacket auf, wirft es nach hinten. Lockert gekonnt seine Krawatte und wirft sie auch hinter sich, während Nick sich genüsslich einen Kirschsaft einschenkt. Langsam steht auch Mac auf und weicht vor Luca zurück.


Lionel Luca: Headbang oder Headshot?

Mac Müll geht weiter zurück.


Lionel Luca: Oder warte. Ich weiß was viel besseres.

BANG! Vor Mac Mülls Augen, knallt er ihm die Tür vor der Nase zu und schließt ab.

Lionel Luca: Man. Der Kerl hat echt Nerven, wie so ein Paris Hilton Handtaschenhund.


Nick nippt währenddessen an seinem Kirschsaft und lehnt sich genüsslich in seinem Sessel zurück, das Leben genießend.


Ein kurzes Knacken gefolgt von längerem Rauschen ist in der Halle zu hören und in seiner typischen Art und Weise schaltet sich plötzlich der Titan Thron an. Ein aufgezeichnetes Video wird eingespielt und startet mit den Informationsworten „Unseen Footage“. Im Anschluss unterbreitet die Kameraperspektive dem Zuschauer eine komplett leerstehende Halle, offenbar am heutigen Mittag und somit einige Stunden vor Beginn der Show. Der Ring, sowie die Zuschauerreihen sind allesamt schon einsatzbereit aufgebaut und auch die Lichter und Boxen in den Höhen der Hallenluft hängen sicher an ihren Plätzen.


Genau in die Nähe dieser Hallenbeleuchtung, besser gesagt auf die Quertrasse unmittelbar unter dem Hallendach erfolgt nun ein Umschnitt. Düster ist es hier oben, auch wenn der schmale Weg zwischen den Absperrungen nicht komplett von der Dunkelheit verhüllt wird. Dennoch würde sich bestimmt niemand freiwillig hier oben niederlassen und die letzten Stunden vor „War Evening“ in dieser Abgeschiedenheit verbringen. Niemand... bis auf The H. vielleicht... und etwa auch ein Lex Streetman?


Zur Überraschung Vieler kraxelt der Mann aus Los Angeles in diesem Moment nämlich eine Wendeltreppe und danach eine Stufenleiter nach oben, um sich Stück für Stück der Trasse zu nähern. In kompletten Straßenklamotten, dazu gehört eine graue Röhrenhose und eine halboffene schwarze Lederjacke, wandert der Blondschopf immer weiter gen oben. Der Grund für seinen wortwörtlichen Aufstieg bleibt uns zwar noch verborgen, doch mit ein wenig Nachdenken und einem Blick auf die Card könnte man fast schon erahnen, was oder besser wen er da oben suchen will.


Nach der letzten Treppenstufe, welche passenderweise zum Schluss noch ein heftiges Knarren von sich gibt, betritt Streetman die Hallentrasse und starrt mit einem Mix aus Gespanntheit und Neugier in die vor ihm liegende Düsterheit. Plötzlich und ohne Vorwarnung ertönt aus der Dunkelheit ein Klacken und ein Wurfgeräusch. Noch bevor „The Alternative“ in irgendeiner Weise reagieren kann, saust knapp an seinem rechten Ohr ein Klappmesser vorbei und bleibt unmittelbar neben dem Blondschopf in der Wand hängen.


Streetman: „...“


Äußerlich bleibt der Mann aus Los Angeles so ruhig es geht, doch seine Augen zeigen deutlich den Schock und den Respekt, welche sich blitzartig in seinem Körper ausbreiten und das Adrenalin doch noch ein wenig nach oben steigen lassen. Für wenige Sekunden bleibt Streetman regungslos stehen, scheinbar nach einer weiteren Reaktion oder Messerattacke aus dem Dunkeln wartend. Nichts passiert jedoch, weshalb der Leiter des „L.A. Gyms“ letzten Endes das Wurfgeschoss aus der Wand entfernt, es einklappt und mit dem verpackten Messer nun einige Schritte in Richtung Schatten zugeht. Der erste Schock ist überwunden und dennoch schreitet Streetman verständlicherweise nur langsam voran. Jede Zeit könnte ihm ein weiterer Gegenstand oder gar eine Person entgegenspringen und bei einem Blick nach unten möchte man lieber nicht von der Trasse in Richtung Ring fallen...


Nach wenigen weiteren Schritten bleibt Streetman erneut stehen und horcht in die Dunkelheit hinein. Da war etwas... ein Geräusch... rhythmisch und sich wiederholend... ein Atmen war zu hören... er war also logischerweise nicht alleine hier oben. Langsam wandert der Blick Streetmans herunter zu dem Messer, welchem er gerade um Haaresbreite entgangen war. Mit einer kurzen Bewegung nach vorne wirft er nun das Messer auf den Weg und somit in die Dunkelheit, wo es nach stilledurchschneidenden Klirren und Klappern am Ende liegen bleibt.


Streetman: „Ich glaube, das Spielzeug gehört dir. Und anscheinend bist du nicht gerade erfreut über meinen Besuch. Letzten Endes wirst du mich heute allerdings stellen müssen. Ob du es willst, oder nicht.“


Ein düsteres Lachen ist zu vernehmen.

The H.: Es soll sich dir also stellen? Du scheinst nicht zu wissen, wer ich bin. Entweder bist du verrückt oder mutig dich hier hoch zutrauen, nach dem was mir vor 2 Wochen angetan wurde. Eine Fliege fliegt ja schließlich auch nicht in das Netz der Spinne.

In der Dunkelheit scheint die Stimme zu wandern, der Sprecher bewegt sich.


The H.: Doch weißt du? Eigentlich kommst du mir sehr gelegen. Es meint nämlich, dass ich dich kopfüber von der Decke hängen könnte. Quasi als Warnung an diejenigen, die mir dies antaten. Als Drohung. Kein Gift wirkt stärker, als die Angst.


Ein leises klappern ist zu hören und plötzlich ein zischen. Ein Streichholz geht an und gar nicht so unweit von Streetman sieht man die Dämonentotenkopfmaske von The H., verzerrt von seinem wahnsinnigen Lächeln. Mit weit geöffneten Augen lässt er es fallen geradewegs in die Arena, wo es irgendwann zu klein wird, um es zu erkennen.

The H.: Du könntest auch das Streichholz sein. Was meinst du dazu?


Man könnte die Situation schon fast mit einem schlechten Horrorfilm vergleichen. Die Dämonenmaske, das verrückte Grinsen, der Abgrund unter ihnen... verständlich, dass sich Streetman zurzeit nicht hundertprozentig wohl in seiner Haut fühlt. Äußerlich bleibt der Amerikaner jedoch weiterhin unbeeindruckt. Man möchte seine Schwächen ja schließlich nicht dem „Feind“ offenbaren.


Streetman: „Dein Psychogequatsche mag zwar bei manchen Leuten wirken, aber glaubst du ernsthaft, dass ich mich freiwillig nach hier oben begeben hätte, wenn ich bei solch kleinen Spielchen schon die Flucht ergreifen würde?“


Um seiner Aussage mehr Ausdruck zu verleihen, setzt der Mann aus Los Angeles gar noch einen Schritt in die Dunkelheit hinein, natürlich immer vorbereitet auf eine Reaktion seines Gegenübers. Sein Puls beginnt derweil immer schneller in seiner Brust zu schlagen.


Streetman: „Du magst zwar verrückt und mysteriös sein. Doch genauso wie ich bestehst du nur aus Fleisch und Blut mit sämtlichen Stärken und Schwächen, die ein Individuum auszeichnet. Dein spektakuläres Auftreten ist nichts weiter als eine Fassade, die du versuchst um dich herum aufzubauen. Manche mögen dich als etwas Besonderes ansehen... doch in Wirklichkeit bist du nichts anderes, als ein ganz gewöhnlicher Mensch!“


Urplötzlich tritt der Maskierte aus der Dunkelheit.

The H.: Das heißt ich mache das alles nur, weil ich Angst davor verspüre Zurückweisung zu erhalten, wenn ich mich in die Gesellschaft integriere? Das ich nichts weiter bin, als ein kleiner verängstigter Psychopat, nur auf der Suche nach Liebe, Zärtlichkeit und Zuneigung?

Man sieht deutlich, wie Verwirrung in dem Gesicht von Streetman über den plötzlichen Sinneswandel, bevor The H. In Lachen ausbricht.


The H.: Es belustigt mich! Du kommst zu mir hoch, in mein Reich, ohne Sicherheiten oder eine Waffe gegen mich? Du weißt gar nicht, wozu ich in der Lage bin. Du weißt gar nicht, was ich der Menschheit antun kann, wenn es mir es nur befielt. Du bist entweder sehr mutig oder sehr dumm. Wie dem auch sei, egal was du bist, Gnade hast du von mir trotzdem nicht zu erwarten, wenn die Dunkelheit dich einhüllt. Also sage mir: Warum bist du hier? Wozu gekommen?


Nun stehen sie sich gegenüber, The H. und Lex Streetman. Vielleicht ein Meter sind die beiden Kontrahenten voneinander entfernt und während der Maskierte weiterhin sein diabolisches Grinsen auf den Lippen präsentiert, verweilt der Mann aus Los Angeles in einer Art Starre. Äußerlich immer noch recht neutral wirkend, arbeitet es in seinem Inneren gewaltig. War es wirklich die richtige Entscheidung gewesen nach hier oben zu gehen und sich mit dem vielleicht verrücktesten Mann in der GFCW anzulegen? So ruhig, wie es nur irgend möglich geht erhebt er nun wieder seine Stimme und größtenteils gelingt dies auch mit Erfolg.


Streetman: „Die Dunkelheit mag zwar dein zweites Zuhause sein, doch im Squared Circle dort unten herrscht eine ganz andere Welt vor. Dort kannst du dich nicht mehr verstecken und deine Gegner im Unklaren lassen. Jeder wird dich sehen können und mögliche Angriffe aus dem Hinterhalt wird es nicht geben. Verstehe meinen Besuch hier oben also als Art Botschaft für dich. Im Schatten magst du zwar Vorteile haben, doch heute Abend werden wir ebenbürtig sein. Und dann werden wir ja sehen, was du WIRKLICH im Stande bist zu leisten.“


Belustigt lächelt der Maskierte den Amerikaner an, jedoch ohne, dass etwas Wahnsinn aus seiner Mimik weicht.

The H.: Du? Mich warnen? Dann wird es sich in Acht nehmen bei unserem Kampf. Aber du darfst dich geehrt fühlen. Es lässt dich unverletzt wieder fliehen, da du mich belustigt hast. Vielleicht bist du gut im Ring, vielleicht bist du schon sehr lange der Champ. Doch warne ich auch dich: Wenn das Licht aus geht, dann erlischt auch dein Licht. Wenn die Dämmerung über den Tag herreinbricht, verstecken sich die Tiere nicht ohne Grund. Denn genau dann ist die Zeit des Jägers gekommen. Und der Jäger bin ich.


Mit einer fließenden Bewegung dreht sich der Maskierte um, wobei sein Umhang sich mit dreht und ihm in die Dunkelheit zurück folgt, während er Lex Streetman unbeobachtet, oder vielleicht doch nicht, einfach stehen lässt. Dieser starrt seinem heutigen Kontrahenten in die Dunkelheit hinterher und verharrt auf seiner aktuellen Position. Nicht hörbar, aber doch ein wenig sichtbar fällt die ganze Anspannung von den Schultern „The Alternatives“ ab.


Solch ein Treffen mit H. schlaucht eben selbst ganz ausgebuffte Leute und immer noch könnte es theoretisch zu einem weiteren Messerwurf kommen. Dennoch wandert der Blick Streetmans nun runter in die Tiefen der Halle und genau auf den Ring, welcher sich mehr oder minder genau über seiner aktuellen Position befindet. Und alleine der Anblick des Seilgevierts verändert die Stimmungslage Streetmans deutlich. Er fühlte sich prompt mental stärker... sicherer... und vor allen Dingen zuversichtlicher. Denn eins wusste er ganz genau.


Streetman (zu sich): „Die Dunkelheit mag dein Revier sein. Aber im Ring werde ich der Herr im Hause sein.“



Das Bild wechselt in den Backstagebereich zu MacMüll. Dieser steht vor der Tür zur Umkleide von General Davey Bulldog III.


MacMüll: Willkommen liebe Fans von GFCW. Ich befinde mich hier vor der Kabine von General Davey Bulldog III und Leutnant Shawn Bulldog und der General hat mir versprochen mit mir kurz ein paar Sätze zu sprechen.


MacMüll klopft an die Tür. Nach einer kurze Weile öffnet sich die Tür und der General tritt heraus. Allerdings schließt er sofort die Tür hinter sich, so dass niemand in die Umkleide reinblicken kann. Der General wirkt sehr ruhig und gelassen.


MacMüll: Hallo General Bulldog. Vielen Dank für das Interview.

Davey Bulldog: Kein Problem.

MacMüll: Kommen wir zur ersten Frage: Wie geht es Shawn, und wo ist er?

DB: Mein Bruder ist in Sicherheit, mehr möchte ich nicht verraten aus Sicherheitsgründen. Was sein Zustand angeht so ist er sehr schwach. Er kann sich kaum schmerzfrei bewegen. Aber er ist ein Soldat und wir die Zähne zusammen beißen.

MacMüll: Wie soll er dann heute Abend kämpfen?

DB: Tja, das werden wir noch schauen müssen. Ein paar leichte Aktionen wird er schon hinbekommen. Ich werde Ihn auf jeden Fall so gut wie ich auch nur kann schützen und nur einwechseln wenn ich mir 100%ig sicher bin.

MacMüll: Kommen wir nochmal zu dem Interview von letzter Show. Haben Sie schon eine Idee was da passiert ist?

DB: Als erstes muss ich dazu sagen, dass ich diesem Interview eigentlich nicht zugestimmt hatte. Ich wusste, dass da irgendwas passiert. Aber Shawn meinte das das kein Problem wäre, da ja 2 unserer besten Männer dabei wären. Leider hat das ja nichts gebracht, weil jemand trotzdem angegriffen hat.

MacMüll: Danke das Sie das ansprechen, man hat in den Kameras leider nichts gesehen, aber wir vermuten das es wohl Ihr heutiger Gegner Marc The Shark war..

DB: Nein, das kann ich nicht. Marc the Shark ist nicht mehr. Das haben wir doch alle schon gesehen.

MacMüll: Aber Sidney Youngblood hat doch auch schon in Interviews gesagt das er Marc wieder gefunden hat oder so was.

DB: Sidney Youngblood ist ein Psychopat und ein verrückter Mensch. Er sieht Dinge die nihct da sind. Hast du mal genauer hingehört wenn er redet? Da spricht der blanke Wahnsinn!

MacMüll: Aber er sagte doch eindeutig er habe den Shark gefunden. Das hat er schon mehrmals gesagt, und man sieht bei dem Angriff kurz Marc’s Arme.

DB: Hey, Mac, Es gibt wieviel Tausend Haie auf der Welt? Der Typ hat einfach verrückt und hat sich einen anderen Fisch geangelt. Und meint nun das es Marc ist. Ich sage es nochmal Marc the Shark ist Geschichte!!

MacMüll: Ok, ok. Das Match heute Abend ist ein Last-Man-Standing-Cage-Match. Wie wollen Sie da rann gehen?

DB: Naja ich werde die beiden lange bearbeiten müssen. Sie werden die gesamte Härte der Solaris Devils spüren. Und zwar so lange bis sie sich wünschen mich NIEMALS angegriffen zu haben.

MacMüll: Aber hat man da nicht im Hinterkopf dass man auch noch Shawn einwechseln muss, und dieser 5 Aktionen zeigen muss? Da Sie sonst entlassen werden?

DB: Also zum einen werde ich nicht verlieren, zum andere wird Shawn seine 5 Aktionen zeigen, und ich werde somit NICHT entlassen.

MacMüll: Ok Danke General. Ich lasse Sie nun sich wieder auf das Match vorbereiten. Haben Sie noch einen letzten Satz für Ihre Gegner?


Davey nikmt sich nun das Mikrofon und schaut ernst in die Kamera:


DB: Sidney, du kannst noch tausend Fischchen anschleppen, du kannst einen Killerwal bringen oder sogar einen Blauwal, ich werde Dich IMMER besiegen. Ich werde dich fertig machen.


By any means neccessary




Die Kameras schalten in den Backstagebereich wo ein fröhlich grinsender Mäc Müll in die Kamera schaut. Allerdings verschwindet sein fröhliches Grinsen als ihm bewusst wird, dass er niemanden da hat, dem er eine Bulette an die Backe labern kann, er ist alleine. Die Mundwinkel fallen fast unaufhaltsam und wie ein geprügelter Hund schleicht der Interviewer der GFCW von dannen – ganz im Gegenteil zum Kameramann.


Denn dieser denkt nicht daran „off“ zu gehen, sondern schlendert lieber in aller Seelenruhe durch die Katakomben und fängt die Umstände hinter den Kulissen ein. Ein fast schon achtlos in die Ecke gestelltes Topfpflänzchen wird gezeigt, dass den Kopf hängen lässt – erinnert irgendwie an Mäc Müll… aber was solls.


„Ich hab zwar gesagt nicht so ruckartig, aber ihr sollt dabei auch nicht einpennen. Ruhephasen sind wichtig, aber eine gewisse Anspannung sollte schon da sein“


Dieser Satz wird regelrecht hinausgeschleudert aus einem Raum aus dem helles Licht die ansonsten eher abgedunkelten Katakomben etwas erhellt. Neben eben diesen Worten ist ein Ächzen und Stöhnen zu vernehmen und der Kameramann scheint ganz vernarrt darauf zu sein, wer denn da so vor sich hinpumpt, als dreht er sich fast geräuschlos mit dem Objektiv in den Raum hinein.


Es ist der Kraftraum, der extra für jede Show aufgebaut wird. Hier können die Worker sich für ihre Auftritte den letzten Feinschliff holen und noch etwas an ihrem Körper arbeiten – und genau das geschieht hier… allerdings liegen dort auf den Hantelbänken 6 eher unbekannte Gesichter, anscheinend sogenannte Jobber, und pumpen sich die Seele aus dem Leib.


Mit dem Rücken zur Kamera steht auch der Ausgangspunkt der kräftigen Stimme im Raum und schaut sich das traurige Spiel an – auf seinem Kapu steht in großen Lettern: Nemo Me Impune Laccesit!


Alles klar, ein Jubelaufschrei dröhnt durch die Arena, denn sie haben den Publikumsliebling, Pavus Maximus, erkannt.


Pavus: „Und jetzt wieder hoch… halten… halten… halten… und runter.“


Fast wie in einem Drillcamp, nur mit wesentlich angenehmerer Stimmlage, steht der Hamburger da und scheint den Jünglingen zu helfen.


Pavus: „Joe, versuch die Stange gerade zu halten. Du zitterst zu sehr und bekommst dadurch ne Unwucht, die sich negativ auf dein Training auswirkt.“


Der Kameramann tritt nun einen Schritt in den Raum hinein und Pavus bemerkt diesen. Zuerst ein freundliches Lächeln des Hünen, doch dann scheint er direkt an der Kamera vorbei zu gucken und das Gesicht des Hamburgers spannt sich merklich an, als er sieht wer da hinter dem Kameramann steht. Es ist der amtierende German Pain Champion, Lex Streetman, welcher offenbar die Stimme des Hamburger Original von außen gehört und sich entschieden hat, dem Spektakel ein wenig zuzuschauen. In einer grauen Röhrenhose und einem hellblauen Shirt mitsamt der Aufschrift „Alternative Champion“ und seinen goldenen Initialen darunter gekleidet, betritt der Amerikaner mit einem durchaus zu sehenden Interesse den Raum.


Das stahlblaue Augenpaar wechselt immer wieder von Pavus auf die Trainierenden und wieder zurück zu seinem Titelvorgänger, welcher leicht argwöhnisch den Blick erwidert. Ein als Begrüßung aufzunehmendes Nicken folgt, woraufhin „The Alternative“ zu einem kleinen Bänkchen in der Raumecke läuft und seine beiden treuen Begleiter, den Titelgürtel und den GFCW-Award, zur Seite legt.


Streetman: „Ihr solltet lieber auf Pavus hören, schließlich kann er euch gute Tipps geben, wie ihr euren Muskelaufbau voranbringen könnt.“


Fast schon mit einer Selbstverständlichkeit stellt sich Streetman im Anschluss neben Pavus und vor die Gruppe der Jobber. Diese haben in der Zwischenzeit die Gewichte in die entsprechenden Halterungen zurückhieven können und starren in völliger Gemeinsamkeit auf die beiden vor ihnen stehenden GFCW-Worker.


Streetman: „Eine nette Idee dein Wissen an eine weitere Schar von Workern weiterzugeben, Pavus. Allerdings, bezweifle ich, dass dieses Krafttraining in dem Umfang für Jedermann in diesem Raum optimal geeignet ist. Schau dir die Trainierenden nämlich mal genauer an. Jeder von ihnen hat eine unterschiedliche Statur und verschiedene anatomische Vorraussetzungen. Es wäre meiner Meinung nach also geschickter jedem einen leicht abweichenden Trainingsplan zu entwickeln.“


Nachdem der Blick des Blondschopfs einmal über sämtliche Rookie hinüber geflogen ist, wendet sich sein Antlitz im Anschluss in Richtung Pavus zu und es folgt ein kurzes Augenzwinkern.


Streetman: „Aber ich wollte mich natürlich nicht in dein Konzept einmischen. Im Gegenteil, ich finde es sogar gut, dass ein gestandener Worker wie du die Erfahrung an andere weitergeben will. Ich persönlich würde die Sache jedoch ein bisschen anders aufziehen.“


Ohne eine Reaktion des Hünen aus Hamburg abzuwarten schlendert Streetman nun durch den Raum und kommt wenige Schritte später vor einem nicht unerheblichen Medizinball zu stehen. Kurzerhand macht es sich der Mann aus Los Angeles auf dem Trainingsgerät gemütlich und streckt die Beine nach vorne aus, wobei sie sich auf Fußgelenkhöhe wieder mal überkreuzen. Mit einer kurzen Handbewegung in Richtung Pavus signalisiert er, dass er die Trainingsstunde nicht weiter stören möchte und der Hamburger ruhig mit seinem Plan fortfahren kann, was dieser auch erst einmal ohne weiteren Kommentar zu Lex tut.


Erneut werden die Gewichte gestemmt und unter einigen Anweisungen vom Hamburger wird die Intensität noch mal ein wenig angezogen. Lex blickt sich das Geschehen weiter an, aber der Kamera entgeht nicht dass es ein gelegentliches Kopfschütteln gibt. Natürlich registriert auch der Hamburger dieses, denn die überall im Raum aufgestellten Spiegel reflektieren Lex´ Reaktion.


Pavus: „Nun erstmal genug mit dem Krafttraining. Wie schon gesagt sind die Entspannungsphasen sehr wichtig. Allerdings können wir gleich zum Ausdauertraining übergehen.“


Der Kopf des Hünen wird kurz zu Lex Streetman gedreht.


Pavus: „Oder siehst du das anders?“


Die Frage auf die der Hamburger eigentlich keine Antwort haben wollte, wird aber prompt vom Inhaber des LA Gym aufgegriffen.


Streetman: „Wenn du so fragst... eigentlich schon! Nach einer Reizsetzung wie durch das Krafttraining hervorgerufen sollte man vom trainingstechnischen Aspekt her lieber eine kurze Regenerationsphase einbauen. Nach einer solchen Erholung kann der Körper im Anschluss nämlich kurzzeitig eine überdurchschnittliche Leistung abrufen, welche mit Sicherheit im Interesse einiger Trainierender wäre.“


Im Gesicht des Hamburgers sieht man deutlich, dass die Aussage von Lex ihn nicht zufrieden stellt, wohingegen allerdings ungefähr die Hälfte der Rookies anfangen mit dem Kopf zu nicken.


Pavus: „Kommt schon Jungs… ab auf die Laufbändern. Kondition ist ebenso wichtig wie Kraft.“


Doch schon wieder kann sich der Alternative Champion nicht mit einem Kommentar zurückhalten.


Streetman: „Wobei Kraft ja nicht immer die Lösung für alles und jedermann ist. Jeder sollte sich seinen eigenen Stil aneignen, der seinen körperlichen Gegebenheiten am Besten zusagt. Daraufhin können auch Faktoren wie Beweglichkeit, Technik oder auch taktisches Verhalten von immenser Bedeutung sein.“


Im Hamburger Jung steigt langsam eine gewisse Angespanntheit auf, was man ihm regelrecht ansieht. Er scheint fast genervt zu sein und winkt die Rookies nur mit einer Handbewegung zu den Laufbändern, ehe er sich Lex Streetman zuwendet.


Pavus: „Weißt du Lex… du hast sicherlich einiges an Erfahrung was ein ausgewogenes Training angeht, schließlich hast du mit deinem eigenen Gym alles was man haben muss um sich auf diesem Gebiet auszukennen.

Jedoch habe ich mir meinen Körper und meine Fähigkeiten selber antrainiert, ohne jegliche Anweisungen oder einen speziellen Trainingsplan. Du siehst also, dass es durchaus auch auf meinem Weg funktioniert.

Welche Methode hierbei nun die erfolgreichere ist, kann ich dir allerdings nicht sagen.“


Mit einem Satz steht der Mann aus Los Angeles nun wieder auf und geht mit einem durchaus freundschaftlichen Gesichtsausdruck auf Pavus zu.


Streetman: „Verstehe meine Korrekturen nicht falsch denn ich bin der Überzeugung, dass du den Job als Trainer ebenfalls gut hinbekommen würdest. Ich denke jedoch, dass es einige Sachen in deinem Trainingsplan gibt, die man meiner Meinung nach optimieren könnte. Du meinst, man kann nicht herausfinden, welche Methode die Bessere ist? Nun vielleicht hast du Recht... aber ich habe eine Idee wie man möglicherweise herausfinden kann, welche Trainingsmethode die ERFOLGREICHERE ist.“


Das typische Streetman-Grinsen legt sich nun auf die Lippen des Amerikaners, während Pavus leicht skeptisch aber dennoch interessiert seinen Gegenüber anschaut.


Pavus: „Falls du darauf anspielst dass deine Methode die erfolgreichere ist, da du ja schließlich den Titel trägst, kann ich dem nichts entgegnen. Allerdings denke ich nicht dass du es nötig hast zusätzliche Seitehiebe zu verpassen, deshalb bin ich ganz Ohr wie deine Idee denn aussieht…“


Auf die Frage hat „The Alternative“ natürlich nur gewartet und parallel zu dem Schwitzen und Ächzen der Rookies präsentiert Streetman prompt seine Vision.


Streetman: „Wie wäre es mit einer kleinen „Training Challenge“ zwischen uns Beiden? Du schnappst dir einen der Jungs, ebenso wie ich. Diesen werden wir dann bis zum nächsten War Evening trainieren und in einem „Rookie Match“ gegeneinander antreten lassen. So sehen wir dann, wer von uns das bessere Händchen bei Rookies zu haben scheint. Was hältst du davon?“


Ohne zu antworten gibt der Hamburger den Rookies mit einem Handzeichen zu verstehen, dass sie eine kurze Pause einlegen sollen und winkt sie zu sich heran.


Pavus: „Also Jungs, ich denke ihr habt die Aussage von Streetman gehört und wenn ich vorhin richtig geschaut habe waren einige von euch sehr angetan von seinen Ratschlägen.“


Von den gerangeeilten Rookies nicken drei, also genau die Hälfte, vorsichtig mit dem Kopf. Sie halten ihre Euphorie zurück, denn beim Hamburger weiß man ja nie so genau wer in die ausgestreckte Faust läuft. Doch Pavus ist die Ruhe selbst und grinst Lex Streetman wieder an.


Pavus: „Nun gut Lex. Three vs. Three… jeder hat nun also seine eigene kleine Trainingsgruppe. Jeder gibt sein Wissen und seine Tipps an seine Jungs weiter und beim nächsten War Evening entscheiden wir welchen von Ihnen wir in den Ring schicken. Das ist in meinen Augen auch für die Jungs eine optimale Chance sich etwas ins Rampenlicht zu rücken.“


Streetman: „Dein Wort in allen Ehren! Ich bin mir sicher, dass es so etwas nicht alle Tage in der GFCW gibt und wir damit wieder einmal die Fans begeistern können. Wenn wir euch Rookies dann auch noch die ein oder andere Verbesserung beibringen können, dürfte jeder von uns etwas Positives aus der ganzen Sache mitnehmen.“


Die Konversation zwischen Pavus und Lex wird von einem der Rookies unterbrochen, ziemlich forsch der Kleene.


Rookie: „Dann müsst ihr aber auch die Trainingsmethode des andere akzeptieren und sie zumindest mal ausprobieren“


Leicht erstaunt über die mutige Aussage des junge Manns, dennoch nicht abgeneigt blicken sich der ehemalige German Pain Champion und der aktuelle Titelträger ins Gesicht und der Alternative Champion ergreift zuerst das Wort.


Streetman: „Warum nicht? So steht auch für uns Trainer eine Kleinigkeit auf dem Spiel. Ich denke, Pavus, ich spreche für uns Beide, wenn wir diesen Deal zusätzlich zu dem Match hinzufügen.“


Ein verschmitzes Grinsen huscht über das Gesicht des Hamburgers ehe er antwortet.


Pavus: „Dann denke ich wird das sicherlich eine aufregende Zeit für uns alle. Euch Jungs kann eigentlich nichts besseres passieren, also haltet Augen und Ohren offen und lernt. Lex… wir sehen uns spätestens nächste Woche.“


Ein Nicken entfährt dem Gesicht des Amerikaners.


Streetman: „Das werden wir mit Sicherheit. Ich wünsche dir viel Glück und Spaß mit deinen Lehrlingen und möge der Bessere gewinnen.“


Nach dieser kurzen Formalie dreht sich „The Alternative“ zu seiner Gruppe herum und setzt prompt das Streetman-Grinsen wieder auf.


Streetman: „Also Jungs, packt schon mal die Koffer denn Morgen wird es für uns allesamt nach Los Angeles gehen, wo ich euch in meiner kleinen aber feinen Institution alles versuche beizubringen, was ihr für das Match braucht. Pünktlich um 8 Uhr am Flughafen. Das Organisatorische übernehme natürlich alles ich, also genießt euren letzten „freien“ Tag denn ab morgen wird ein ganz anderer Wind wehen.“


Deutlich ironisch betont Streetman den letzten Satz und unterstreicht diese Nichternsthaftigkeit mit einem kleinen Augenzwinkern. Die Rookies geben mit einem Kopfnicken ihr Einverständnis und wenden sich nun ihren Sporttaschen zu. Auch der selbsternannte Alternative Champion schnappt sich seine Utensilien, sprich den Titel und den Award, und wendet sich vor dem Verlassen des Raumes nochmals Pavus zu.


Streetman: „Und ebenso viel Glück für dein heutiges Handicap-Match. Hikari und Schelo sind ein interessantes Team, das habe ich vor zwei Wochen selbst erfahren dürfen. Aber ich bin mir sicher, dass du eine gute Figur abgeben wirst.“


Mit diesen Worten verlässt der Blondschopf den Raum, während die Kamera zurück bleibt und Pavus Maximus einfängt der mit einem breiten zuversichtlichem Grinsen seine Rookies erneut dazu bewegt sich noch etwas „abzustrampeln“.



Der Nachthimmel ist schwarz, nur der Mond erhebt sich wie ein glühendes Auge aus der Dunkelheit. Das Bild zeigt einen unheimlichen Ort, ganz offensichtlich eine Art Park oder Wald, es sind viele große Bäume zu sehen, die mit ihren mächtigen Stämmen einen Wall bilden, welcher sich in der Schwärze abzeichnet und eine unüberwindbare Barriere zu sein scheint.

Das Knirschen und Knurren der alten Bäume im Wind wirkt wie der quälende Schrei in der Dunkelheit, er begleitet uns, während die Kamera wie von einer Fledermaus getragen über die Wälder zieht. Das Bild ist grobkörnig, wackelt leicht auf dem Kameraflug, doch man kann erahnen, dass wir einen Ortswechsel durchleben. Kurz wird das Bild abgedunkelt, dann wird eine Schrift, blutrot, eingeblendet.


Nur wer dunkel ist mit der Nacht, wird mit dem Morgenrot erwachen. (Khalil Gibran)


Das Auge der Kamea öffnet sich wieder und wir stehen nun in einer noch schaurigeren Szenerie, denn ganz offensichtlich befindet man sich auf einem Friedhof. Schiefe, abgearbeitete Grabsteine schlen sich aus der trockenen Erde, die Grabhügel wirken wie die Auswüche eines bizarren Gebirges. Inmitten dieser unheimlichen, bedrückenden Atmosphäre beginnt nun auch noch eine langsame Geigenmusik, wie das erdrückte Kreischen eines Geistes in dieser Schwärze, eingespielt, die dem Zuschauer einen Schauer über den Rücken jagt.


Plötzlich Schritte. Dann wieder Stille. Dann erneut Schritte, jemand kommt genau auf die Kamera zu!

Schwere Stiefel, offenbar aus Leder, schleifen über den erdigen Boden. Von der unteren linken Kante wird sogar etwas Staub in die Bildecke gewirbelt.


Welche verrückte Seele hält sich in so einer angsteinflößenden Umgebung auf?


Dann tritt ein Mann ins Bild. Groß. Schwarz gekleidet. Es ist ein Berg von einem Mann, die Kamera betrachtet ihn von unten nach oben. Unten trägt er klobige, schwarze Stiefel, welche mit silbernen Symbolen verziert sind, wahrscheinlich irgendwelche Runen.

Seine Hose ist eine schwarze Lederhose, darüber zeichnet sich schon ein zerrissener, dunkler Mantel

ab, der wie ein Fledermausflügel über den Rücken der Gestalt hängt und im Wind flattert.

Dann der Schwenk zu seinem Gesicht im Halbdunkel. Ein Dreitagebart, lange schwarze Haare und ein fast schon grauenhaft ausgemergeltes, weißes Gesicht, fast wie das einer Leiche.


Mann: Es ist soweit...es ist an der Zeit für mich, für die Dunkelheit...ich bin...


Plötzlich verändert sich das Bild. Es gibt ein kurzes Flackern, ein Zappen. Fast so...als hätte man einen Fernseher ausgeschaltet.



Dann Seufzen. Schlussendlich geht das Bild wieder an, wir sehen nun eine andere Person, welche den Satz des Unbekannten vollendet.


Danny Rickson: ...ein langweiliger Poser, das bist du. So ein Mist, immer diese Gothictypen, welche die Emo-Fraktion unterhalten wollen.


Gelangweilt steht er aus dem Sessel auf, denn wir befinden uns mittlerweile in seinem Büro und holt eine DVD aus dem Player. Auf dieser steht mit einem Edding geschrieben „Mystery-Gimmick Nr. 3 – Bewerbungvideo.“ Das Video landet mit einem genervten Schnaufen im nächsten Mülleimer – muss bei den nächsten GFCW-Awards eben doch erneut ein schwuler Hahn, der schlecht von einem gewissen Pigster parodiert wurde, den Awards für das „Beste Gimmick“ gewinnen.


Anscheinend ist Rickson derzeit nicht wirklich beschäftigt, denn er nimmt abermals in seinem Sessel Platz, schließt für einen Moment die Augen.


Doch diese Ruhe scheint nun die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm zu sein, denn nur Augenblicke später hört man Schritte auf dem Flur, welche dem Büro eindeutig näher kommen. Die Tür zu selbigem öffnet sich - ohne das vorher angeklopft wird - und herein tritt der Liebling der Massen, Robert Breads.


Der Kanadier kennt nun inzwischen immerhin die Einrichtung von Rickson's Büro und muss sich diese nicht erneut eine gefühlte halbe Stunde lang ansehen, nein, stattdessen blickt er den Commissioner direkt an, in seinem Blick schwingt eine Mischung aus Wut und Neugier mit, seine Stimme jedoch hält er ruhig.


Robert Breads: "Entschuldigen sie... Sir..."


Er spricht dieses Wort aus wie einen Fremdkörpe auf seiner Zunge, als hätte er noch nie so etwas Kompliziertes gesagt. Wahrscheinlich war er auch wirklich noch nie höflich zu irgendwem.


Robert Breads: "...aber könnten sie mir bitte verraten..."


"Canada's Own" hebt seine Stimme nun ein klein wenig an, scheinbar ist er doch einen Tick wütender, als es zuerst den Anschein gemacht hat.


Robert Breads: "...warum ich, nachdem ich in der letzten Woche meinen Titel gegen einen irren Mörder verteidigen musste, nachdem mich mein nutzloser ehemaliger Tag Team Partner angriff, und dies auch noch geschafft, heute gegen einen Typen antreten muss, den ich schon öfter besiegt habe als so mancher überhaupt Siege eingefahren hat, und das in einem Match, in dem er die Stipulation wählen darf? Weil er sich das durch seine monatelange Abwesenheit verdient hat? Oder einfach nur weil... irgendjemand..."


Breads' Blick deutet darauf hin, dass er ziemlich genau weiß, von wem er da redet.


Robert Breads: "... im Führungsabteil ein kleines Problem mit der Tatsache hat, dass ich, obwohl er ungefähr fünf Mal so lange in der Liga ist wie ich, nie das erreicht hat, was ich erreicht habe? Klingt verrückt, nicht wahr?"


Mit einem dackelmäßigen Unschuldsblick sieht Breads den Engländer an. Das scheint nicht zu wirken. Vielleicht weil ihm das inzwischen wohl nicht mal er selbst abkauft.


Während der Kanadier diese Worte spricht, springt an anderer Stelle Danny Rickson aus seinem Sessel auf und klopft mit der Faust und einem wütenden Blick auf den Schreibtisch.


Danny Rickson: Was zur Hölle gibt dir eigentlich das Recht, dass du Show für Show hier reinplatzt um deine Verschwörungstheorien kund zu geben? Mein Gott, du bist Champion, und ich nicht dein Kummerkasten!


Er geht einige Schritte auf den Kanadier zu und verschränkt seine Arme vor der Brust, während sich sein Blick in der Wut nur noch verstärkt.


Danny Rickson: Und spare dir endlich deine Provokationen um die Erfolge. Du weißt genau, dass ich quasi an diesen Schreibtisch wie an einen Rollstuhl gefesselt bin. Wenn ich dürfte, dann würde ich noch heute ein Match zwischen uns ansetzen und dir deinen größenwahnsinnigen Arsch versohlen...


Breads zieht die Augenbrauen ob dieses plötzlichen Wutanfalls hoch, bleibt aber stehen und geht nicht zurück. Stattdessen presst er die Lippen aufeinander und zieht die Mundwinkel ein Stück nach oben.


Robert Breads: "Zu schade, dass die Wahrscheinlichkeit, dass du in den Ring steigst genauso hoch ist wie die, dass ich diesen Titel in nächster Zeit verliere. Und nach letzter Woche solltest du wissen, wie hoch diese ist."


Mit dem Zeigefinger tippt er Rickson auf die Brust und blickt ihm ununterbrochen in die Augen.


Robert Breads: "Hör einfach auf, mir diese Steine in den Weg zu werfen. Es bringt nichts. Du KANNST mich nicht aufhalten. Du kannst mich nicht aufhalten, keiner deiner kleinen Handlanger wird mich aufhalten können, egal wie viele mir du zum Fraß vorwirfst. Wenn du dich mit mir anlegen willst, versteck dich nicht, um deine Eifersucht zu verarbeiten. Tritt mir selbst gegenüber. Ach, ich vergaß..."


Gespielt thearalisch klatscht sich Breads die flache Hand an die Stirn, als hätte er etwas Wichtiges vergessen.


Robert Breads: "Du kannst ja gar nicht. Schließlich darfst du nicht wrestlen."


Ein feistes Grinsen zeichnet sich auf Breads' Gesicht ab. Nun stellt sich ihm der Engländer direkt gegenüber. Lockert die Krawatte ein wenig. Dann krempelt er die Ärmel nach oben, so als bereite er sich auf einen Kampf vor. Doch nichts dergleichen, stattdessen redet er weiter.


Danny Rickson: Breads, ich würde dir raten, endlich deine Provokationen mal um 100% abzuschwächen .Es mag sein, dass ich nicht wrestlen kann. Doch ich kann dir immer noch den Tag versauen...sei es körperlich oder durch eine Entscheidung, welche dir garantiert nicht sonderlich gefallen wird. Also pass auf, was du sagst und finde dich endlich mit dem ab, was die GFCW für dich bereithält. Niemand will ein weinendes Kind an der Spitze einer Wrestlingliga.


Er schüttelt mit dem Kopf.


Danny Rickson: Verdammt, du bist eigentlich so ein guter Wrestler, aber dank deiner Art gibt es nichts, was ich mir sehnsüchtiger wünsche als ein Titelverlust von dir...


"Canada's Own" schaut Rickson an. Scheinbar weiß er nicht so genau, was er dazu sagen soll. Dann nimmt er sich doch noch ein Herz und spricht Rickson an, und er klingt beinahe mitleidig.


Robert Breads: "Nun, Danny Rickson. Das wird nicht passieren. Das weißt du. Denn der Grund, warum ich eigentlich hier in dein Büro gekommen bin, ist simpel... Ich wollte dich eines wissen lassen."


Zur Verdeutlichung dieser Worte hebt er einen Finger.


Robert Breads: "Egal, was du tust oder tun willst... Was du mir antust... Ich werde NIEMALS aufgeben. Dieser Titel ist mein Leben. Er ist der Grund, warum ich hier bin. Nur um diesen Titel zu halten bin ich hier. Und du wirst ihn mir nicht wegnehmen. Niemand wird ihn mir wegnehmen. Und es ist mir egal, was du versuchst. Ich werde dir deinen Spaß lassen. Aber nicht nur werde ich heute Cashew schlagen. Ich werde sie alle schlagen. Und ich wünsche dir viel Spaß dabei, zuzusehen, wie alles, was du versuchst, nach hinten los gehst, wie du dich am Liebsten zu mir in den Ring stellen würdest und mich zusammenschlagen würdest, aber es nicht kannst."


Mit einem letzten, triumphierenden Blick dreht sich Breads auf dem Absatz um, und bevor Rickson ihm noch etwas erwidern kann, ist er schon aus dem Büro verschwunden, und nichts bis auf die offene Tür deutet darauf hin, dass er überhaupt hier war.