Es ist die vielleicht bekannteste Matchvorbereitung der GFCW mittlerweile. Mäc Müll sitzt abseits auf einer Holzbank. Die Kamera ist mittig in den Raum gehalten. Zeigt den Interviewer im Hintergrund. Und zeigt hauptsächlich den Mathematiker, wie er immer und immer wieder ins Bild hineintritt, für einen Moment verharrt und das Sichtfeld wieder verlässt. Alex Ricks dartet. Seine letzte Phase der Vorbereitung. Seine Meditation. Sein Mittel, um in den Tunnel zu kommen. Mäc Mülls Fragen helfen dabei vielleicht nur. So kann er seinen Gedanken freien Lauf lassen. So beginnt das übliche Frage-und-Antwort-Spiel dann auch. Der Hall of Famer kennt mittlerweile seine Rolle und vor allem...die ihm aufgestellten Regeln.


Mäc Müll: Alex, du triffst in wenigen Momenten auf Daniel, einem deiner Gegner bei Finest Hour. Zu Beginn der heutigen Show machte ja Johnboy Dog die Ankündigung, dass Daniels Intercontinental Championship beim PPV ebenfalls auf dem Spiel stehen wird, solltest du heute gewinnen. Wie sehr beeinflusst das deine Gedanken hinsichtlich des Matches?


Alex: „Es ändert nichts.“


In dem Moment fliegt sein dritter Pfeil durch die Luft und er verlässt das Bild wieder. Dabei spricht er allerdings ohne zu zögern weiter. Abgeklärt und emotionslos, so wie man ihn eben kennt.


Alex: „Ich bin in meiner Zeit bei German Fantasy Championship Wrestling bereits gegen viele Gegner angetreten. Gegen keinen so oft wie Daniel. Ich habe ihn besiegt, er hat mich besiegt, er ist ein guter Kämpfer. Doch ich bin besser. Und ich werde ihn heute besiegen. Dabei ist es egal, worum es geht. Denn dass in zwei Wochen auch der Intercontinental Titel auf dem Spiel stehen wird...ist mir egal. Ich werde den GFCW Titel holen.“


Mittlerweile hatte er wieder seine Ausgangsposition erreicht und drei weitere Pfeile geworfen. Zeit, sie wieder herauszuholen. Passenderweise dürfte auch seine Antwort als vollständig angesehen werden und so ist es wieder Mäc Müll, der das Wort ergreift.


Mäc Müll: Ich muss sagen, das klingt weitaus entschlossener als in unserem letzten Interview. Wenn ich mich recht erinnere, meintest du damals noch, es sei dir egal, ob du oder Antoine den Titel gewinnt. Ich glaube, du meintest sogar, es ginge dir nur ums Geld?


Tatsächlich gibt es dafür ein beiläufiges, aber dennoch anerkennendes, Nicken des Freiburgers. Der Mann im Anzug kann sich also Dinge merken, die länger als 5 Minuten her sind. Beeindruckend. Schnell wird der Fokus aber wieder auf die Dartscheibe vor ihn gerichtet. Oder was auch immer dort hängt, die Kamera zeigt es ja nicht. Es klingt halt nur so, wenn die Pfeile dort einschlagen.


Alex: „Das ist korrekt. Tatsächlich, für die Ziele von Antoine und mir ist es egal, wer von uns beiden den Titel trägt. Für mich persönlich bringt er mir mehr. Die Sache ist einfach Mäc Müll. Kampfsport ist ein gefährliches und anspruchsvolles Geschäft. Ich werde nicht ewig in den Ring steigen können. Mein Ziel muss es daher sein, in meiner aktiven Zeit genug Geld zu verdienen, um meine Lebensumstände verwalten zu können. Titel generieren Marktwert, generieren bessere Verträge. Selbstvermarktung generiert bessere Verträge. Es geht mir nicht um den Ruhm, es geht mir um meine Zukunft.“


Eine sehr ernüchternde Aussage für alle Fans des Mathematikers. Immer wieder sagt er, wie egal ihm verschiedenste Dinge sind. Doch mit solchen Aussagen bekommt man tatsächlich das Gefühl...er meint es auch so. Selbst Mäc Müll wirkt nach dieser Antwort leicht enttäuscht.


Mäc Müll: Eine sehr rationale Denkweise, wie man sie von dir wohl auch erwarten kann. Trotzdem, zuletzt fühlten sich einige deiner Fans nach deinen Aussagen vor den Kopf gestoßen. Hast du selber das Gefühl, dass du sie langsam...naja...vergraulst?


Der letzte Pfeil wurde mit mehr Wucht ins Board gefeuert. Das konnte man am Arm sehen. Diese Frage schmeckt Ricks nicht. Wenngleich sein Gesicht keine Veränderung der Mimik zeigt, diese Wurfbewegung sprach Bände.


Alex: „Die Zuschauer...“


Er geht zur Scheibe, wischt sich noch einmal über das Gesicht, wischt sich den Mund ab.


Alex: „Ich habe gerade die Ziele von Antoine und mir erwähnt. Die Rückkehr von Intelligenz und Kultur. Gerade deswegen ist es so immens wichtig, dass Johnboy Dog bei Finest Hour seinen Titel verliert.“

Mäc Müll: Was meinst...

Alex: „Ich bin noch nicht fertig.“


Ricks geht zurück, der Kopf gen Boden, der ausgestreckte linke Zeigefinger in Richtung Mäc Müll. Der Mathematiker wirkt nachdenklicher. Sortiert seine Gedanken ein wenig.


Alex: „Antoine Schwanenburg und ich sind intelligente Menschen. Man mag uns für diese Aussage arrogant nennen, doch wir benennen die Dinge nun einmal, wie sie sind. Und wir denken, dass man auch den Zuschauern ein gewisses Maß an Intelligenz zutrauen kann. Deswegen rede ich so deutlich mit dir. Deswegen informieren wir die Zuschauer seit Wochen über das falsche Spiel, das Johnboy Dog und Daniel treiben unter dem Vorwand, die Rechtschaffenen zu sein.“


Er spricht und wirft und läuft und hört nicht auf.


Alex: „Zu Beginn des Jahres erklärte Johnboy Dog unter tosendem Beifall der Masse, dass er ein fairer Kämpfer sein will, gerechte Chancen geben will und vor keiner Herausforderung zurückschrecken wird. Und tatsächlich. Oft wurde um seinen Titel gekämpft. Nach seinen Regeln. Stets mit einem unklaren Ende. Er beschwert sich über den Mangel an Herausforderern, doch die Tatsache ist deutlich. Jeder in dieser Liga weiß von den miesen Spielen, die Johnboy Dog treibt. Er bestimmt die Kämpfe. Natürlich setzt er seinen Titel gegen den Demon of Death auf's Spiel, wenn er weiß, dass Zereo Killer und Michael Payne zu 99 prozentiger Wahrscheinlichkeit eingreifen werden. Doch wenn es ganz eng wird...wie bei Doom's Night...dann greift plötzlich Daniel ein und sorgt für eine Disqualifikation.“


Der Anflug eines Schmunzelns im Gesicht des Mathematikers.


Alex: „Sag mir Mäc Müll, ist es nicht seltsam, dass Johnboy Dog ausgerechnet Daniel hilft, in den Hauptkampf von Finest Hour zu kommen? Ausgerechnet der Person, die ihn bei Doom's Night 'völlig überraschend' hinterrücks attackierte und somit den Titelkampf entschied?“


Der Hall of Famer runzelt die Stirn. Irgendwie gefällt ihm gar nicht, in welche Richtung sich dieses Interview entwickelt hat...oder Alex selbst, wenn man es denn so sehen möchte.


Mäc Müll: Worauf willst du hinaus, Alex?


Wieder fliegen die Pfeile. Immer beiläufiger werden seine Würfe, während er sich in seine Ausführungen reinsteigert. Gleichzeitig klingt er immer berechneter...hohler in der Stimme.


Alex: „Johnboy Dog und Daniel spielen ein Puppentheater und sämtliche Kämpfer von German Fantasy Championship Wrestling sind die Marionetten. Antoine und ich haben die Fäden erkannt. Wir decken diese Verschwörung auf. Rekursiv. Der eine Schritt definiert den Nächsten. Wir sind das größte Problem für die beiden. Und die Zuschauer? Du sagst, sie wenden sich von mir ab? Nun Mäc Müll, die Zuschauer haben die freie Wahl. Sie können sich entscheiden. Halten sie zu den beiden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Liga zu bilden und für Klarheit zu sorgen...oder sie halten zu jemandem, der den Namen ihrer Heimatstadt nennt und sie hinterrücks nach Strich und Faden belügt. Wofür sich die Zuschauer entscheiden...ist mir egal. Doch eines soll ihnen gesagt sein.“


Noch einmal betritt er das Bild, stellt sich ans Oche und zieht den ersten Pfeil zum Zielen heran.


Alex: „4 Männer behaupten, nach Finest Hour den GFCW Titel zu halten. Zwei Männer, die die Wahrheit verbreiten...und zwei Lügner. Was wird wohl passieren? Denkt selbst nach...es ist nur eine logische Konsequenz.“


Sagt er, wirft seinen letzten Pfeil, dreht sich für einen kurzen Moment zu Mäc Müll und verlässt das Bild schließlich in entgegengesetzter Richtung zu seinen vorigen Gängen. Zeit für sein Match. Zurück bleibt ein Interviewer auf der Bank. Und eine Kamera, die nun nach links schwenkt. Zur Wand, wo die Dartscheibe hängen sollte. Und tatsächlich ist eine zu sehen. Mit den letzten drei Pfeilen. Doch sie stecken nicht in der Treble 20. Nicht im Bullseye.


Drei Pfeile steigen in der GFCW Championship. Ein großer goldener Gürtel auf der Schulter eines glücklich lächelnden Johnboy Dogs. Drei Pfeile in den Überresten eines Fotos, das von Dartspitzen durchlöchert wurde. Eine letzte Warnung.



Wir befinden uns irgendwo im Nirgendwo. Wir schreiben den 04.06.2017... oder auch der Tag, an dem Madison ihre letzte Ruhe fand. Es ist fortgeschrittene Dämmerung und passend zur Beisetzung zieht sich der Himmel langsam aber sicher zu. Eine Kamerafahrt gibt Aufschluss, an welchem Ort wir uns befinden: ein alter und abgelegener Schrottplatz. Spärlich beleuchtet, aber der Anhang von Big Rig sorgt für Abhilfe. Ein dutzend Trucks stehen zur linken, ein weiteres zur rechten. Zusammen bilden sie eine Allee der Pferdestärken und in der Mitte offenbart sich ein Pfad. Wie auf Kommando gehen alle Lichter kurz nacheinander an und die Szenerie wird von gleißendem Licht erfüllt.



Aus einer Anlage spielt Tom Seelys: Truckers Lullaby und knapp 50 Trucker durchschreiten die Allee. Alle wirken traurig und bedrückt und alle nehmen ihre Truckercap als Zeichen des Respektes ab und halten diese an die Brust. Alle gehen die Allee entlang um Madison, dem ehemaligen Truck von Frank, die letzte Ehre zu erweisen. Am Ende der Allee steht ein verschrottetes Stück Altmetall, welches als Grabstein dienen soll. Eingeschweißt steht darauf:


† MADISON †

LASTKRAFTWAGEN

STÜTZE

FREUNDIN

MÖGEST DU IN FRIEDEN RUHEN



Direkt daneben eine riesige Leinwand mit dem Bild des Trucks und Frank, welcher zufrieden einen Daumen in die Höh' reckt. Ein Trucker nach den anderen geht am symbolischen Grab des komplett ausgebrannten Trucks entlang und jeder wirft ein Teil in die Grube. Mögen es Blumen sein, Hula-Puppen oder auch Truckercaps. Nachdem alle Trucker durch sind, geht ein weiterer, einzelner Gefährte vor das Grabmal. Jetzt erscheint auch das Brüderpaar von Jack und Frank. Sie wirken gefasst, aber bedrückt. Vor allem Frank hat natürlich zu kämpfen. In schwarzen Flanellhemden und Jeanshosen gekleidet, stellen sie sich jeweils daneben. Frank hat seine ikonischen gelben Hosenträger gar für schwarze aufgegeben. Der Trucker, welcher wohl eine Rede vorbereitet hat, ergreift das Wort.


Truckerpriester: "Wir haben uns heute hier versammelt, um eine langjährige Weggefährtin die letzte Fahrt antreten zu lassen. Madison, du hast stets für Zuverlässigkeit und erledigte Jobs gestanden. Selten hast du nicht das getan, was von dir verlangt wurde und warst dabei Frank in jeder Lebenssituation eine Stütze. Du warst eine Stütze für einen Mann, der dich behandelte, als würdest du zur Familie gehören. Als seist du mehr, als ein Truck, als seist du mehr, als ein seelenloser Gegenstand. Im Gegenzug hast du ihm immer das Gefühl gegeben, welches er immer ersucht hat. So wie er dich mit Seele erfüllt hat, so hast du ihm mit einer erfüllt. In seinem Herzen wird immer ein Parkplatz für dich frei sein, um die ewige Ruhepause anzutreten. Madison, im Namen aller Anwesenden verabschiede ich in die letzte Garage, in die du je fahren wirst. Mögest du in Frieden Ruhen und Frank weiterhin auf all' seinen Fahrten als Schutzengel begleiten."


Die Trucker klatschen Beifall und Franks Blick senkt sich gen Boden. Sein Bruder Jack bedankt sich beim Redner und geht zu seinem Bruder. Er hält eine Hand auf seine Schulter und signalisiert ihm etwas, das wohl heißen soll: Es ist Zeit. Frank stellt sich vor das Grabmal und schwelgt in Erinnerungen. Ihm überkommt ein Lächeln, doch seine Augen werden dennoch glasig. Er fasst sich ein Herz und dreht sich zu seinen Freunden und Kollegen um. Ein weiteres Mal gibt es Beifall, jeder der Anwesenden will Frank seelisch so gut es geht unterstützen.


Frank: "Danke, dass ihr alle heute hier seid. Ich weiß es echt zu schätzen, dass ihr mich in so 'ner harten Stunde unterstützt, ne? Das ist nicht selbstverständlich und lasst auch gesagt sein, für euch würde ich das selbe tun. Ich will noch ein paar Worte sagen, bevor wir endgültig Lebewohl sagen müssen."


Kurz bricht seine Stimme, aber er fängt sich wieder. Aus seiner Hosentasche zieht er ein zerknittertes Blatt Papier und entfaltet es.


Frank: "Madison, geliebte Madison."


Er muss kurz absetzten, aber dann geht es weiter.


Frank: "Wir haben viel zusammen durchgemacht, ne? Ich erinnere mich an tagelange Fahrten durch die Wüste in den USA. Tagelang waren wir unterwegs ohne eine Menschenseele zu begegnen. Wir haben immer den Job erledigt, ne? Egal wie schwer er war oder wie aufwendig, wir haben das immer zusammen durchgestanden. Auch hier auf den kurvenreichen Straßen von Deutschland haben wir immer Gas gegeben."


Ein weiteres kleines Lächeln scheint durch den Bart.


Frank: "Oft mussten wir uns über andere Fahrer aufregen, manchmal war es auch langweilig, aber immer ein Abenteuer. Auch wenn du mich manchmal aufgeregt hast, wenn du mal wieder Öl verloren hast, oder einen Platten hattest, so konnte ich aber nie lange böse auf dich sein und habe dich schnell wieder zusammengeflickt, ne? Du warst immer meine Nummer Eins und du wirst es auch immer bleiben. Ich weiß noch wie es war, als ich dich mit 16 Jahren bekommen habe. Damals habe ich geschworen dich zu hüten und zu pflegen, doch leider konnte ich dich schlussendlich nicht beschützen."


Dem Trucker rollt dann doch die erste Träne die Wange hinunter.


Frank: "Der Fight Club hat mich dir genommen und dafür werden sie bezahlen. Ich weiß, dass du gerade auf mich herab blickst und mir beistehst, wenn wir dem Fight Club ihren wertvollsten Besitz nehmen. Den Sieg werde ich dir widmen und früher oder später wird der Tag kommen, an dem wir wieder zusammen fahren werden, ne?"


Er bedankt sich und ein letztes Mal gibt es Beifall für Frank und Madison. Jack umarmt ihn und alle Trucker steigen in ihre Fahrzeuge ein. Die Motoren gehen an und das laute Brummen übertönt alles andere. Dann startet das Hup-Konzert. Die Trucks bilden eine Kolonne und eine Fanfare aus Hupen ertönt. Frank streicht über das Grabmal und dann steigt auch er in einen der Trucks. Gemeinsam mit seinem Bruder steigt er in Mandy und sie schließen sich der Kolonne an.


Frank und Madison, das Ende einer langen Fahrt. Doch neue Straßen müssen befahren werden und wir dürfen gespannt sein, was diese neuen Straßen für die Trucker bereit halten. Ruhe in Frieden, Madison.


Singles Match:
Alex Ricks vs. Daniel

Referee: Peter Cleven


Dunkelheit.

Alle Lichter abgestellt.

Kein Bild auf der Leinwand.

Ein leises, tiefes Pfeifen aus der Ferne der Lautsprecher.

Erneut in einem höheren Ton.

Lauter.

Ein aufbrandender Synthesizer.

Pulsschläge.

Musik setzt sein.

Ein einzelner Scheinwerfer in Richtung Eingangsbereich.


(© Sergey Nivens - Fotolia)


Alex Ricks.

Mitten im Lichtkegel.

Die Fans jubeln.

Die Fans buhen.

Es ist ihm egal.

Er will nur kämpfen.

Er geht zum Ring.

Konzentriert.

Selbstbewusst.

Laura kündigt ihn an.

Es ist ihm egal.

Er betritt den Ring.

Er bleibt in seiner Ecke.

Er geht in die Knie.

Er stützt die Hand auf den Boden.

Er schaut in die gegnerische Ecke.

Er wartet auf Daniel.

Das Licht geht an.

Die Musik klingt aus.

Alex Ricks ist bereit.


Pete: Alex Ricks nun also gegen den Intercontinental Champion Daniel. Heute steht der Titel zwar nicht auf dem Spiel, aber wir haben alle noch Johnboy Dogs Ankündigung vom Beginn der Show in den Ohren. Wenn der Mathematiker heute gewinnt, dann stehen im Main Event von Finest Hour beide Titel auf dem Spiel!

Sven: Ein Paukenschlag von einer Ankündigung von unserem Commissioner. Nur ist Ricks' Gegner eben niemand anderes als Daniel und der wird natürlich den Teufel tun und dieses Match heute für sich entscheiden.

Pete: Gut, das werden wir in den nächsten Minuten sehen.


Werden wir wirklich, denn in diesem Moment läutet die Ringglocke. Und mittlerweile kennen sich Ricks und Daniel. Standen sich schon oft im Ring gegenüber. So fällt auch Ricks' Abtastphase kürzer als sonst aus. Er weiß, was er von seinem Gegner erwarten kann und muss. Beispielsweise die Impulsivität des Champions. Der taucht plötzlich ab, prescht nach vorn und versucht sich an einem Takedown, doch Ricks ist noch zu frisch auf den Beinen, kann seine Beine nach hinten wegstoßen und einen Sprawl zeigen. Er presst sich auf Daniels Nacken, will ihn so auf die Matte drücken, aber auch der Fight Clubber beherrscht die Grundtechniken des Ringens. Windet sich frei, wechselt schnell die Position und ehe sich alle versehen, hat Daniel den Rücken seines Gegners umklammert und steht hinter ihm. Er hebt ihn von der Matte, wirft ihn zu Boden und nun hat er ihn doch unter Kontrolle. Direkt in den Headlock.


Das schmeckt dem Mathematiker nicht. Hält ihn aber auch nicht lange unten. Eine Hand am Hals, um sich einen kleinen Luftschacht zu bauen, mit der anderen stützt er sich auf der Matte ab, richtet sich wieder auf. In der Bewegung punktet Daniel mit einigen Kniestößen zum Kopf seines Gegners. Das ist Fight Club Einmaleins. Und es setzt dem Mathematiker tatsächlich zu. Schlussendlich kommt der aber doch wieder auf die Beine und kann sich befreien, indem er seinen Gegner von sich stößt. Kurzer Augenkontakt, Ricks fasst sich an die Stirn, tastet ab, ob er bereits eine Beule hat. Das waren gute Treffer. Aber alles gut, es kann ganz normal weitergehen.


Sie gehen erneut aufeinander zu, diesmal soll es zum Lockup kommen. Doch was einmal funktioniert, kann man auch ein weiteres Mal versuchen. Daniel taucht durch, erwischt erneut den Rücken des Freiburgers, umklammert ihn und will ihn ein weiteres Mal aushebeln. Diesmal verhakt sich Ricks allerdings in den Beinen seines Gegners. Kann den Angriff stoppen, zeigt einen Ellbogenschlag nach hinten und befreit sich wieder aus Daniels Umklammerung.


Pete: Sehr verhaltener und ausgeglichener Start.

Sven: Du hast es ja gesagt. So oft, wie die beiden schon gegeneinander angetreten sind. Mittlerweile kennt man sich halt.


Irgendwie muss es ja aber dennoch zu einer Entscheidung kommen. Für's Erste jedoch wieder ein kurzer Augenkontakt. Diesmal umkreist man sich auch ein wenig. Dann die erneute Annäherung. Und erneutes Überraschungsmanöver von Daniel. Der nächste Takedownversuch.


Headkick von Ricks!


Perfekt ausgelotet. Daniel taucht ab und wirft sich mit dem Kopf voraus nach vorn und genau in diesem Moment erwischt Alex ihn an der Schläfe. Sofort folgt das Cover


1


2


aber ganz so perfekt war der Treffer dann vielleicht doch nicht.


Pete: Der Kick hat aber so richtig gesessen.

Sven: Aber nicht genug, denn Daniel kann sich aus dem Cover befreien.


Trotzdem war das ein deftiger Wirkungstreffer. Und der verschafft Ricks erstmals in diesem Match einen kleinen Vorteil. Darauf baut er auf, stützt sich mit den Händen auf der Matte ab und zeigt einige Kniestöße gegen den Kopf seines Gegners. Dann zerrt er ihn wieder auf die Beine, schleudert ihn in die Seile, nimmt selbst Anlauf und punktet mit einer harten Clothesline, die Daniel nicht nur zurück auf die Matte schickt, sondern ihm dabei auch noch eine kleine Drehung in der Luft mitgibt.


Ricks' Gesichtsausdruck wirkt etwas verärgerter im Vergleich zur normalen Gleichgültigkeit. Woran das liegt, mag jeder für sich entscheiden. Vielleicht sind es sogar die Fans, denn die sind hier tatsächlich gespalten am heutigen Abend. Vorbei ist die Zeit, in der Ricks die Fans kollektiv auf seiner Seite hatte. Er macht sich seit kurzem immer unbeliebter, während Daniel langsam aber sicher wieder in der Gunst der GFCW Galaxy aufsteigt. Etwas was ihm, zumindest in diesem Moment, aber nichts bringt. Denn für's Erste ist es immer noch Ricks, der hier gerade das Sagen hat. Der seinen Gegner wieder auf die Beine hievt, um ihn mit einem Neckbreaker zurück auf die Matte zu schleudern.


Daniel setzt sich auf, schüttelt den Kopf einmal kurz durch, doch da ist der Mathematiker schon längst wieder hinter ihm, nimmt diese Einladung NICHT dankend natürlich sofort an und steckt seinen Gegner in einen Headlock. Einen wirklich engen Headlock, wenn man sich Daniels Gesicht einmal anschaut. Der versucht das Gleiche wie Ricks zuvor. Seine Hand dazwischenzubringen. Sich Luft zu verschaffen. So recht klappen will es allerdings nicht. Der Fight Clubber versucht seinen Kopf zu drehen, sich irgendwie herauszuwinden, aber Ricks folgt den Bewegungen seines Gegners. Steht auch mit ihm zusammen wieder auf.


Nur die Ellbogenstöße in seine Rippen, die kann Ricks nicht kopieren. Und sie zeigen Wirkung. Mit jedem Treffer wird der Schwitzkasten lockerer, bis sich Daniel schließlich befreien kann. Er will Schwung nehmen, in die Seile rennen, doch Ricks packt ihn direkt noch am Arm und schleudert ihn stattdessen in die Ringecke. Alex nimmt Maß, nimmt Anlauf, stürmt hinterher


Shouldertackle


Gegen den Ringpfosten!


Pete: Oh, das hat geknallt! Da hat sich Ricks selbst ausgeknockt!

Sven: Nicht von selbst, Daniel hat einfach schnell und genial reagiert. Genau aus solchen Gründen ist er eben auch der Intercontinental Champion.


Das kann man gerne so sehen. Ob nun Champion oder nicht, er hat auf jeden Fall das Heft wieder in der Hand. Und gerade das schmeckt dem Oberlehrer der GFCW vermutlich gar nicht, nur kann der in seiner jetzigen Position nicht viel daran ändern. In Leichenstarre hängt er dort in den Seilen und muss erst von Daniel aus der Ecke gezogen werden. Dann sackt der Mathematiker in der Ecke zusammen, aber das scheint vom Silvesterkind auch durchaus so gewünscht zu sein. So nimmt der Anlauf und springt dem Freiburger mit einem Bronco Buster direkt auf den Oberkörper. Reitet noch ein wenig darauf herum, rennt dann wieder in die Seile und...


Facewash Kick von Daniel.


So schnell wendet sich das Blatt wieder. Jetzt also das Cover des Champions


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aber nichts da. Ricks versucht sich wieder aufzurichten, aber Daniel hat ihm genau im Blick. Weiß das zu verhindern. So wird also ein weiteres Mal Anlauf genommen und diesmal der Treffer mit dem Shining Wizard. Das nächste Cover


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doch auch hier befreit sich der Mathematiker.


Pete: Daniel hat hier vollends die Kontrolle über das Match an sich gerissen. Es sieht alles danach aus, als wird bei Finest Hour nur ein Titel auf dem Spiel stehen.

Sven: In der Form, die Daniel derzeit hat, würde ihm ohnehin niemand die Intercontinental Championship streitig machen.


Mutige Behauptung, wenn man sich einmal vor Augen führt, wer da noch so alles im Main Event von Finest Hour steht. Vorausgesetzt es wird der Main Event. Oder wollen wir das Tag Team Titelmatch würdigen? Kommentare gerne im Feedbackthread. Jep, das ist ein Test, ob mein Match gelesen wurde. Wie auch immer, zurück im Hier und Jetzt ist es noch immer Daniel, der im Ring steht und auf seinen, am Boden liegenden, Gegner herabschaut. Er plant seinen nächsten Schritt. Tritt in der Zwischenzeit, während er nachdenkt, immer wieder auf Ricks ein und malträtiert bestimmte Druckpunkte. Akupunktur mal anders. Dann kommt ihm die Idee. Er schnappt sich den Freiburger und hievt ihn wieder auf die Beine. Noch ein paar Schläge, aber Ricks zeigt Gegenwehr!


Auch der Mathematiker versucht sich an ein paar Treffern, die allerdings eher auf der Haut des Champions verpuffen. Da ist kein Druck dahinter. Doch Ricks stößt Daniel weg, nimmt Anlauf in den Seilen...


Snap Suplex von Daniel


Und alles wieder beim Alten. Ricks liegt erneut am Boden. In perfekter Position...für eine Aktion vom Seil. Dieser Gedanke geht Daniel offensichtlich durch den Kopf, denn er schaut auf Ricks, er schaut in die Ecke und dann macht er sich auf den Weg. Klettert auf das oberste Ringseil. Vom Inneren des Ringes aus.


Pete: Oooh, das sieht nicht gut aus für Alex.

Sven: Aber für alle anderen in der Halle...MOONSAULT!


Sehr hoch gesprungen! Herrliche Flugkurve! Aber ins Leere!


Ricks rollt sich im entscheidenden Moment zur Seite und Daniel klatscht mit voller Wucht auf die Matte auf. Springt vor Schock nahezu wieder auf, hält sich den Oberkörper, krümmt sich, während der Mathematiker seine Chance sieht. Mehr schlecht als recht steht er wieder auf den Beinen, stürmt los und streckt Daniel mit einem Big Boot nieder! Sofort fällt er nach hinten auf den Fight Clubber,


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aber Daniel reißt die Schulter hoch. Beide liegen sie erschöpft nebeneinander. Brauchen diesen Moment zum Verschnaufen. Peter Cleven ist zur Stelle, mustert sie beide, zählt sie schließlich an, aber ganz so ausgeknockt sind sie dann doch nicht. Bei fünf beginnen sie allmählich wieder, sich aufzurichten.


Der Offizielle zählt weiter, doch sie rappeln sich wieder auf. Bei 8 wird der Count letztlich gestoppt. Ricks und Daniel mustern sich kurz, dann fliegt eine Faust in Alex' Gesicht. Gemischte Fanreaktionen. Ricks schlägt zurück. Wieder...Buh- und Jubelrufe. Schwer auszumachen, wer vom Publikum aktuell besser aufgenommen wird. Noch schwerer vielleicht festzustellen, wer von beiden im Moment der Fittere ist. Schwerfällig werden die Treffer ausgetauscht, ohne dass Wert auf irgendeine Form der Verteidigung gelegt wird. Wieder der Schlag von Ricks.


Nein! Hazard!


Daniel duckt sich unter dem Schlag durch, hakt seinen Arm ein! Aber Ricks hämmert ihm den Ellbogen an die Schläfe. Daniel wankt zurück in die Ringmitte. Tritt in die Magengrube und Ricks' Ansatz zum DDT. Aber der Fight Clubber will sich nicht beugen, wirft seinen Arm über Alex' Kopf in den Nacken und drückt ihn stattdessen nach unten...


Snap Suplex von Daniel!


Wieder bleiben beide für einen Moment am Boden, doch diesmal ist Daniel der deutlich Mobilere. Richtet sich wieder auf, geht zu den Seilen...Springboard Big Splash!


Pete: Daniel steigt wieder in die Lüfte...und wieder kontert Ricks ihn aus!

Sven: Der Mathematiker zieht die Beine hoch und spießt ihn mit seinen Knien auf!


Der Champion hat heute kein Glück mit Luftakrobatik. Wieder liegt er am Boden mit schmerzverzerrtem Gesicht. Langsam richtet sich Ricks wieder auf, torkelt zu ihm. Packt sich den Kopf seines Gegners..


Limes!


Nein, Daniel zieht den Kopf im richtigen Moment aus der Schlinge. Gerade als sich Ricks auf den Rücken werfen wollte, so blieb ihm nur eine Rückwärtsrolle. Sein Gegner ist wieder auf den Beinen, will den Mathematiker mit einem Angriff überraschen, nachdem der sich ja wieder in den Stand rollte und nun erst seine Orientierung wiederfinden musste. Aber das gelingt offensichtlich. Er sieht Daniel heranstürmen, Kick


DDT vom Mathematiker!


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nein. Kickout vom Champion. Viel knapper geht es nicht.


Pete: Meine Güte war das knapp! Viel knapper kann es nicht gehen.

Sven: Ne, das stimmt. Knapper geht es kaum!


Das haben wir jetzt drei mal gehört, dann muss es ja stimmen. Glaubt gefälligst, dass das Match dramatisch ist...vor allem, weil es gleich endet. Die beiden Männer sind erschöpft. Klar, sie wissen, was der andere aushalten und austeilen kann, trotzdem ist es immer wieder frustrierend, einsehen zu müssen, dass auch die besten Aktionen nicht ausreichen. Aber es hilft alles nichts. Ricks packt seinen Gegner am Nacken, schleift ihn wieder auf die Beine.


Aber Daniel stößt ihn von sich, nimmt noch einmal seine letzte Kraft zusammen...für einen Spinning Back Kick!


Und der erwischt Ricks voll in den Rippen. Oder in der Leber. Alex krümmt sich, torkelt zurück, hängt in den Seilen. Zeit nachzusetzen. Der Fight Clubber geht hinterher, holt aus,


aber Ricks streckt ihn mit einer Clothesline nieder! Er sah ihn im Augenwinkel, nahm sich noch einmal zusammen und schickt Daniel auf die Matte. Doch der bleibt da nicht. Geht mit so viel Schwung zu Boden, dass er direkt wieder hochpoppt.


Er läuft noch einmal auf Ricks zu, aber wieder...Clothesline! Daniel geht zu Boden, richtet sich wieder auf, kommt angelaufen...Clothesline!


Hazard!


Der geht durch! Aus dem Nichts!


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3?





3!


Pete: Daniel hat gewonnen! Daniel besiegt Alex Ricks! Das heißt, er muss seinen Titel bei Finest Hour nicht auf's Spiel setzen!

Sven: Perfekt. So kann er sich also voll darauf konzentrieren, als Doppelchampion in die Geschichtsbücher der GFCW einzugehen!




Wir sind Backstage und sehen ein bekanntes Gesicht der GFCW, es ist der große Hüne aus Detroit Michael Payne, der sich Backstage in seinem Mantel und Cowboyhut durch die Gänge bewegt. Sein Gesicht wirkt etwas geknickt, während er langsam den Gang runter zu einer Tür geht. Er öffnet die Tür und diesesmal scheint es der Hüne zu sein, der Zereo Killer gesucht hat.


Auch wenn MacKenzie bei dieser Show kein Match bestreiten wird, so ist er dennoch in einem wichtigen Part dieser Show vertreten… dementsprechend bereitet er sich grade auf seinen Auftritt vor, welcher just in diesem Augenblick durch die plötzliche Anwesenheit von Payne unterbrochen wird. Überrascht reißt der Kalifornier die Augenbraue in die Höhe, allerdings muss er nicht mit einem Angriff rechnen, denn wie es nun auch er selbst erkennt, ist es die andere Hälfte des Tag Teams. In letzter Zeit scheint er ein wenig paranoid geworden zu sein, dem ist aber auch nicht verwunderlich, immerhin könnten der Demon of Death und Rider hinter jeder Ecke lauern.


Zereo Killer: „Hi… dein Besuch überrascht mich doch sehr. Was ist los, Payne?“


Er breitet die Arme aus und schaut seinem Gesprächs- und Tag Team Partner in die Augen. MP lässt nicht lange auf die Antwort warten.

Michael Payne: „Killer.... sorry das ich dich heute hier so stören muss aber. Wie du weißt steht heute Abend die Vertragsunterzeichnung für das Match gegen diese zwei Verrückten an. Und ich wollte einfach nochmal mit dir absprechen, so kurz vor der Unterzeichnung und Finest Hour.“


Ziemlich ernüchternd, ruhig und einsichtig scheint sich der Riese zu geben, das macht den Killer sehr nachdenklich.


Zereo Killer: „Hm… okay…?“


Er bricht nun seine Vorbereitungen für seinen Auftritt komplett ab und lehnt sich lässig an die Wand an, ehe er abermals den Blickkontakt mit Michael sucht.


Zereo Killer: „Was ist los? Spucks aus!


Etwas vehement, allerdings nicht bösartig, fordert ZK sein Gegenüber auf, endlich mit der Sprache rauszurücken.


Der Hüne betritt den Raum, setzt sich auf einen freien Platz und lässt die Tür hinter sich zufallen.


Michael Payne: „Seit einiger Zeit jetzt kommst du Show für Show zu mir, schüttest bei mir dein Herz aus und entschuldigst dich. Doch heute bin ich derjenige, der sich entschuldigen muss...“


Auch wenn der Ausdruck des Ausschüttens des Herzens ein wenig übertrieben zu sein scheint, im Grunde stimmt diese Aussage dennoch. Natürlich hatte MacKenzie Fehler begangen, wie jeder normale Mensch auf diesen gottverdammten Planeten!


Zereo Killer: „Du willst dich entschuldigen? Das sind ja ganz neue Töne von dir.“


Mit ruhiger Stimme und einer Brise Sarkasmus setzt er dieses Gespräch fort. Payne geht auf diese klitzekleine Provokation nicht ein, sondern macht sofort weiter mit dem, was seiner Meinung nach zu sagen ist.


Michael Payne: „Ich weiß, dass ich in der letzten Zeit nicht gerade sehr offen für deine Vorschläge und deine Bemühungen war. Aber du musst verstehen, wir sind hier in einem harten Business. Und ich bin selbst gerade aus einer etwas.... angespannten Situation rausgekommen. Du hattest selber auch deine Problemchen die letzten Monate.“


… „auch deine Problemchen?“…


MacKenzie macht den Eindruck, als würde er den restlichen Teil seines Monologs nicht hören, denn Zereo Killer – oder wie auch immer man ihn nennen will – hatte definitiv mehr als seine „Problemchen“. Dass Payne es auf diese Art und Weise formuliert, scheint ihn innerlich ein wenig zu zerfressen. Die Fans des Publikumslieblings erkennen es sofort, sein Kopf färbt errötet ein bisschen… Doch soll er nun MP einfach unterbrechen, verbal ihm eine aufs Maul hauen?! Nein… er bleibt in diesem Fall trotz seines „Hitzkopf-Syndroms“ ruhig und gelassen, lässt Payne gewähren und ihm seinen Text zu Ende sprechen.


Michael Payne: „Das grundlegende Vertrauen ist nicht gerade hoch angepriesen bei mir momentan. Und deine Anschuldigungen mir gegenüber, ich würde hinter den Maskenmännern stecken damals nach der ersten Attacke, hat dieses Misstrauen noch vergrößert. Vor allem da du direkt danach sofort wieder zu mir kamst und so getan hast, als wäre nichts gewesen.“


Mr. #ISGI hört jedes Wort, was sein Partner sagt, nimmt ihm komplett wahr, doch kurz geht er wieder in sich… Hat er tatsächlich so getan, als wäre nichts gewesen? Verdammt nochmal, Zereo Killer und Michael Payne sind doch keine Pussys, oder? Natürlich will Zereo Killer nicht ständig drüber sprechen, welche Fehler er begangen hat! Doch sie sind nunmal Männer, haben sich ausgesprochen – so dachte zumindest MacKenzie – und sie wollen weiter nach vorn blicken! MacKenzies metaphorisch gemaltes Bild von den Tag Team Titles scheint grade zu bröckeln… er schüttelt kurz mit dem Kopf, konzentriert sich dann nicht mehr auf seine Gedanken, sondern wieder auf Michael Payne… der immer noch nicht fertig zu sein scheint.


Aus seinem Mantel holt der Mann aus Detroit eine Flasche Bier hervor und öffnet sie in aller Ruhe. Er braucht erstmal eine kleine Erfrischung.


Michael Payne: „Was ich damit sagen will ist, ich habe dir geholfen gegen die Attacken des Demon of Death und Ryder, weil es meine Prinzipien sind. Weil ich der Meinung bin, wer ein Problem hat kann das mit mir im Ring klären aber nicht Backstage wie eine feige Ratte. Aber ich glaube einfach, um ein erfolgreiches Tag Team zu werden, ist es noch zu früh für uns. Ich muss selbst erstmal den Fuß in die Tür kriegen, meine eigene Markierung machen und zeigen, dass Michael Payne ein eigenständiger Wrestler ist und keine Witzfigur. Und du hast selber glaube auch einiges noch gradezubiegen. Das heißt ich glaube, dass dieses ganze „festes Tag Team Ding“ einfach noch nicht klappen wird. Ich kann momentan nur einer Person einhundert prozentig vertrauen und das bin ich selbst. Ich stehe dir gerne zur Seite, aber was dauerhaftes Zusammenarbeiten angeht sollten wir warten, bis wir beide wieder etwas klarer im Kopf sind.“


Dass er es aber nun so direkt zur Rede bringt, spricht dennoch sehr für Michael Payne… auch wenn er ab und an – genauso wie Zereo Killer selbst – lieber ein bis zwei Mal durchatmen sollte, bevor die Worte aus dem Mund schießen, so sind diese Worte zumindest mit Sicherheit ehrliche Worte! Mike entfernt sich von seiner gemütlichen Position, nähert sich Michael Payne. Auch dieser erhebt sich von seiner Sitzgelegenheit und beide schauen sich gegenseitig in die Augen.


Es dauert recht lange, bis Zereo Killer darauf antwortet, doch das tut er in erster Linie mit einem grinsen.


Zereo Killer: „Ganz ehrlich… das ist glaube ich das bisher beste Gespräch, was wir miteinander führen, doch auch so traurig es sich anhören mag… scheint es für einige Zeit wohl das letzte Gespräch von uns als Tag Team zu sein.“


Ja, MacKenzie hat, auch wenn er sehr in Gedanken versunken war, genau verstanden, was MP ihm zu sagen hatte.


Zereo Killer: „Das Witzige ist, dass ich so ziemlich genau dasselbe wie du gedacht habe… Im Moment haben wir noch ein gemeinsames Problemchen…“


Hier muss der Kalifornier räuspern und legt mit Absicht eine kurze Sprechpause ein um zu signalisieren, dass es ihm überhaupt nicht passte, seine großen Probleme als Problemchen zu bezeichnen.


Zereo Killer: „Dieses Problemchen beseitigen wir gemeinsam. Wir sind Profis, halten beim PPV zusammen und weisen Rider und den Dämon ein für allemal in ihre Schranken… und danach geht’s für Erste in getrennte Richtungen…“


Er legt die Schulter auf den Mann, der doch ein Stückchen größer ist als er selbst.


Zereo Killer: „Ich glaube, dass es eine gute Idee ist, dass wir danach in unterschiedliche Richtungen gehen, denn wie man in den letzten Wochen gemerkt hat, machte es bei uns einfach nicht Klick.“


Auch wenn er diese ganze Schulter an Schulter Sache immernoch nicht versteht, stimmt er seinem „Freund“ zu.


Zereo Killer: „Vielleicht haben wir uns einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort getroffen… nunja, es kommt so, wie es kommen muss. Wir einigen uns jetzt mal drauf, dass wir diese Penner zerstören und dann… machen wir wieder unsere eigenen Markierungen.“


Michael Payne: „Das stimmt, vielleicht brauchen wir erstmal nach dieser Sache, nach dem Match Abstand von allem. Um durchzuatmen und unsere Karrieren richtig zu sortieren. Danach können wir immernoch den Payne killen in der GFCW und uns die Tag Team Titel holen.“


Er steht auf und schiebt dabei respektvoll den Killer etwas zur Seite.


Michael Payne: „Doch heute müssen wir erstmal nochmal eine Einheit sein. Bei dieser Unterzeichnung heute. Sonst ziehen die beiden wieder irgendwelche Scheiße ab die dich oder mich verletzen könnten oder schlimmer. Wir müssen die beiden aufhalten und dürfen keinesfalls ihnen den Rücken zukehren, das wollen die beiden nur um uns wieder zu attackieren!“


Ja, heute müssen sie nochmal eine Einheit sein, genauso wie bei Finest Hour 2017! Das erste Mal eine Einheit, seit sie ein Team sind. So einig waren sie sich tatsächlich noch nie… Michael Payne macht noch ein Zeichen des Abschieds in Richtung seines Partners, eher er wieder aus dem Locker Room verschwindet… Die Kamera zeit nochmal Zereo Killer, der immer noch auf die verschlossene Tür starrt.


Zereo Killer: „Ja, wir müssen eine Einheit sein… wir sehen uns später nochmal.“



Es wird in den Backstagebereich geschaltet. Wir sehen einen provisorisch hergerichteten Interviewbereich. Vor einer roten Backsteinwand, an der notdürftig zwei große GFCW-Plakate aufgehängt wurden, sehen wir Mac Müll neben einigen Flight Cases stehen. Als die Wrestlinglegende bemerkt, dass er schon On-Air ist, räuspert er sich noch schnell.


Mac Müll: „Ähm … Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Action hier in Ulm, ich meine natürlich Neu-Ulm, ist in vollem Gange und wir haben bereits etliche spektakuläre Dinge gesehen, doch so gerade habe ich erfahren, dass wir hier und jetzt atemberaubende Neuigkeiten vermelden können. Scheinbar hat das GFCW-Office einen neuen Wrestler engagiert! Das wurde mir zumindest so eben mitgeteilt, ich bin auch völlig überrascht, scheinbar war das eine absolute Last-Minute Entscheidung, meine Damen und Herren!“


Mac Müll fasst sich an sein Headset, scheinbar bekommt er gerade einen Funkspruch rein.


Mac Müll: „ … Was? … Wie? OK, ich verstehe. … Verehrtes Publikum, ich erfahre gerade, dass dieser Mann heute Abend bereits hier in Neu-Ulm ist, ja er ist sogar schon in der Halle! … U-und da ist er auch schon … nehme ich an.“


Ein eingeölter Muskelprotz mit grimmigem Gesichtsausdruck, dunkler Sonnenbrille und blondierten Haaren tritt plötzlich neben Mac Müll. Kein Riese, aber dennoch ein beeindruckender, imposanter Berg von einem Menschen.


???: „ … “

Mac Müll: „Ähm – H-hallo, Sie, Sie sind wohl der gerade von mir angekündigte Neuling, oder? I-ich meine, Sie sehen zumindest aus wie ein Wrestler, und da ich Sie in der GFCW noch nie gesehen habe nehme ich einfach mal an, dass Sie der Gemeinte sind. W-wie heißen Sie denn, also, äh wollen Sie sich vielleicht mal vorstellen?“


Der Koloss rückt sich seine Sonnenbrille zurecht und geht einen Schritt auf Mac Müll zu.


???: „Wie ich heiße?! WIE ICH HEISSE?! IST DAS DEINE ERSTE FRAGE?! … Wow, du bist wirklich einer vom Fach, das muss ich schon sagen. Ich sag dir wie ich heiße, Mann. Mein Name ist Steele, Steve Steele! Kannst du dir das merken, hä?!“

Mac Müll: „Mr. Steele. Steve Steele. Aha ok, das kann ich mir in der Tat gut merken, sehr eingängig, diese Alliteration. Das ist wahrlich ein passender Name für einen Wrestler.“

Steve Steele: „SCHNAUZE!!! WAS FÄLLT DIR EIN, DU OPFER?! PAH!“


Steele spuckt vor Mac Müll aus, so dass dieser einen Schritt zur Seite machen muss, um nicht getroffen zu werden.


Mac Müll: „I-ich bitte um Entschuldigung, ich wollte Sie nicht beleidigen.

Steve Steele: „ALLITERATION?! BIST DU ETWA DEUTSCHLEHRER ODER WAS?! WILLST DU DAMIT VIELLEICHT UNTERSTELLEN, DER NAME WÄRE AUSGEDACHT, HÄ?!“

Mac Müll: „N-nein nein, oh Gott nein! W-wie gesagt, bitte verzeihen Sie vielmals. Ich wollte Sie keinesfalls aufregen.“

Steve Steele: „Ja ja, schon gut. Du laberst ja eh nur Müll, das ist bekannt. HAHAHAHAHA! Was soll’s.“

Mac Müll: „Also ich darf doch sehr bitten … Aber gut, dann kommen wir mal zu was Anderem, etwas viel Wichtigerem: Was zur Hölle machen Sie hier in der GFCW?“

Steve Steele: „DAS ist deine ZWEITE Frage?! Meine Fresse, ich verpack’s nicht, echt! Was bist du nur für ein Trottel?! Was ich hier mache?! Also, dann überlegen wir mal: Ich hab‘ gigantöse Muskeln, Adern wie Stahlseile, eine braungebrannte Haut wie die eines jungen Adonis, die Ausstrahlung und das Charisma eines Felsbrocken – na, wer von euch Vollpfosten versteht die Anspielung, hä?! – und du hast auch selbst schon gesagt, dass ich aussehe wie ein Wrestler! ICH BIN EIN WRESTLER, DU SCHMONK! UND ICH BIN HIER UM ZU WRESTLEN! ICH BIN HIER, UM DEM GESAMTEN GFCW-ROSTER MIT ANLAUF IN DEN ARSCH ZU TRETEN! KAPIERT, DU VERFILZTE GEHIRNMADE?!“


Steve Steele spuckt Mac Müll fasst ins Gesicht, so sehr ereifert er sich in diesem Moment.


Mac Müll: „Verdammt, beruhigen Sie sich! Ihre Halsschlagader platzt ja gleich, wenn Sie sich so aufregen. Das wäre dann aber eine kurze Wrestlingkarriere gewesen.“


Steele piekst mit seinem Finger immer wieder auf Mac Mülls Brust ein, dabei jedes Mal fester, so dass Mac Müll an die Wand zurückweichen muss, um nicht von dem Finger durchbohrt zu werden.


Steve Steele: „Du verarscht mich, hä?! Du bist wohl von Sinnen, du lebensmüder Hampelmann! Glaubst du, ich traue mich nicht, dich anzufassen? Hä?! HÄ?! GLAUBST DU, ICH WÜRDE DICH NICHT ZERQUETSCHEN WIE EINE LÄSTIGE AMEISE?! GLAUBST DU DAS, HÄ?!“


Steve packt Mac Müll jetzt am Kragen und beginnt damit, ihn durchzuschütteln, als sofort einige Securitymember dazu stoßen und das Kraftpaket irgendwie von dem Interviewer wegziehen.


Steve Steele: „WAS ZUM … LASST MICH LOS, IHR KANALRATTEN!!! ARGH!!!“


Dieser Aufforderung kommen die Sicherheitsleute nur allzu gerne nach, aber erst, als sie die Beiden bereits getrennt hatten.


Steve Steele: „Da hast du noch einmal Glück gehabt, du Müllschlucker! Verdammtes Glück! PAH!“


Steele spuckt Mac Müll vor die Füße, um ihm noch einmal ganz deutlich seine tiefe Abneigung zu demonstrieren, und verschwindet dann einfach.


Mac Müll: „Ähm … ja. Meine sehr verehrten Damen und Herren, das war also Steve Steele, ich bin mir nicht sicher, was ich von diesem netten Burschen halten soll. Mal sehen, ob JBD und Dynamite tatsächlich so verrückt sind, diesem Freak einen Vertrag anzubieten. Denn ich hoffe inbrünstig, dass das noch nicht passiert ist, und er erst einmal nur als Tryout-Wrestler hier ist.“


Im Hintergrund hören wir etwas laut scheppern, so als hätte jemand einen Stahlstuhl geworfen.


???: „Was laberst du da?! HÄÄ!?!“

Mac Müll: „Ach du Scheiße …“


Der Interviewer lässt schnell das Mikro fallen und nimmt die Beine in die Hand. Keine Sekunde zu früh, denn schon taucht Steele wieder auf, dieses Mal so in Fahrt, dass er auch von den Securityleuten nicht mehr zu stoppen ist. Er nimmt die Verfolgung von Mac Müll auf, der jetzt leicht panisch durch die Katakomben flüchtet.


Steve Steele: „KOMM HER DU WICHT, WENN ICH DICH IN DIE FINGER KRIEGE WIRST DU DIR WÜNSCHEN, DU WÄRST ZUR UNI GEGANGEN UND HÄTTEST EINEN VERNÜNFTIGEN BERUF ANGENOMMEN! AAARRRGGGHHH!!!“


Mit den Bildern von Steve Steele, der wutentbrannt einen Stahlstuhl auf eine Tür pfeffert, durch die Mac Müll gerade noch entfleucht ist, fadet die Szene aus und War Evening schaltet zurück an den Ring.



Ein letztes Mal heute öffnet sich der Vorhang und die Kiste mit der „Don Sheener Puppenkiste“ Aufschrift kommt zum Vorschein. Ohne den Moderator zu präsentieren, öffnet sich das gute Stück und die Kamera fährt hinein. Als wieder Licht zum Vorschein kommt wird eine Einblendung gezeigt. Diese sagt 7.7.2017. Dies ist das Datum der ersten War Evening nach Finest Hour. Und es ist eine Backstage Kulisse aufgebaut. Dort sehen wir die Don und Jason Puppen. Jason hat bereits einen Mopp in der Hand und die Don Puppe sitzt auf einem Stuhl und hat gemütlich die Füße auf einem kleinen Tisch angebracht.


Don-Puppe: „Auf geht’s. Putz schneller du Bitch. Du wirst ned für dummes Rumschauen bezahlt. Ich hab dir bei Finest Hour ein für alle Mal gezeigt was du für ein Nichtsnutz bist. Und trotzdem. Obwohl ich gewonnen hab, helfe ich dir sogar noch aus der Patsche.

Jason-Puppe: „Sie sind so großzügig Mister Sheen. Ich bin einfach, wie immer zu schlecht gewesen. Aber jetzt habe ich ja Sie als Arbeitgeber und ich weiß dass Sie mich unterstützen wo es nur geht und dafür bin ich der dankbarste Mensch. Dass ich gewinnen würde hätte ich eh nicht erwartet, also....

Don-Puppe: „Ja reicht jetzt auch schon wieder. Ich weiß was ich für ein toller Mensch bin, aber jetzt mach deine Arbeit, bevor ich dir dein Gehalt kürzen muss. Das verstehst du doch sicher, oder?“

Jason-Puppe: „Natürlich. Wie konnte ich nur so sein? Verzeihen Sie mir.“


Der Don tätschelt den, im wahrsten Sinne des Wortes, Holzkopf von Jason.


Don-Puppe: „Ganz ruhig. Du machst einen souveränen Job. Aber wer hätte gedacht, dass du bei Finest Hour so heftig abstinken würdest. Außer du und Anna natürlich. Ach apropos. ANNA! Bring mal Kuchen jetzt!“


Direkt danach kommt Anna, mit einer Schürze um die Hüfte und einem Kuchen in der Hand zur Sheen-Puppe.


Jason-Puppe: „Was machst du denn hier Schatz? Du musst doch gar nicht für ihn arbeiten.“

Anna-Puppe: „Aber ich will, weil ich ihm da noch viel näher sein kann. Er ist wirklich so viel toller als du Jason.“

Jason-Puppe: „Das ist wahr Anna. Das ist wahr“


Mit einem Don Sheen der Kuchen schlemmt wird das Bild wieder schwarz.

Dann tritt er wieder als Moderator vor die Kiste.


Don-Puppe: „Jetzt haben jetzt drei aufregende Geschichten aus dem Leben von Jason gesehen. Sein Selbstvertrauen scheint nicht das größte zu sein und seine Bindung zu Anna anscheinend auch nicht. Aber gut dass es immer einen Helden in solchen traurigen Geschichten gibt. Wir hoffen natürlich sie schalten auch das nächste Mal wieder ein wenn die „Don Sheener Puppenkiste“ ausgestrahlt wird. Vielen Dank fürs Zusehen!“


Er winkt noch kurz den Zuschauern und verschwindet dann aus dem Bild. Noch einmal wird das Logo eingeblendet und dann geht es in die Werbung.



Nach der kurzen Werbeschalte sind wir recht schnell wieder da und landen ad hoc im Ring, wo sich neben zwei Tischen, vier Stühlen und einigen Mikrofonen mittlerweile auch der GFCW-Commissioner – namentlich immernoch Johnboy Dog – eingefunden hat. Der ist vorerst auch der einzige mit einem Schwallwandler in der Hand – ein Bild, das man heute nicht zum ersten, wohl aber auch nicht zum letzten Mal zu Gesicht bekommt….wenn denn alles glatt läuft. Und das tut es, wir sind ja immerhin in der GFCW, nun nicht ganz so oft. Aber lasst uns wenigstens EIN Mal guter Dinge sein!

Johnboy Dog: „Liebe GFCW-Galaxie! Wie ihr seht, ist heute ein großer Tag – dem ein noch größerer, nämlich Finest Hour 2017 folgen wird! Auf der einen Seite haben wir die Demon Knights, namentlich Rider und den Demon of Death, die sich mal wieder zusammengerauft haben und nach einigen hinterhältigen Eishockeymaskenattacken auf verschiedene Akteure ein anderes Team auf den Plan gerufen haben….“

Der Mittfünfziger gibt dem Publikum eine kurze Möglichkeit, durchzuschnaufen und wartet geduldig, bis sich die durchaus aufkommende Empörung über die geschehenen Aktionen gelegt hat.

Johnboy Dog: „….nämlich das Team, das viele schon als „Paynekillers“ bezeichnen. Michael Payne und Zereo Killer waren zwei der Akteure, die von den Demon Knights attackiert wurden und haben sich daraufhin zusammengetan, um diesen fiesen Attacken anheim zu kommen. Während die Demon Knights allerdings wie ein Team wirken….“

JBD hebt verschwörerisch die Hände.

Johnboy Dog: „….scheint es, als würden sich Michael Payne und Zereo Killer mühsam zusammenraufen. Aber das scheint bis hierhin gut zu funktionieren…und wird, wenn alles gut geht, bei Finest Hour 2017 seinen Höhepunkt finden – in einem Tornado Tagteam-Match!“

Der Schallwandler wandert von der Linken in die Rechte.

Johnboy Dog: „Allerdings hat sich ausgerechnet Michael Payne bisher sehr zurückgehalten. Der Demon und Ryder hatten sogar Titelchancen, Zereo Killer hat einem die Chance genommen, mich an den Rand einer Niederlage zu bringen. Verdient war das nicht und dieser Hilfe hätte ich nicht bedurft….“

Leise Buhrufe mischen sich in das Gemurmel, allerdings scheinen erstere zumindest am Hund vollkommen abzuprallen, respektive zu verpuffen.

Johnboy Dog: „Im Endeffekt möchte ich bis Finest Hour ruhe haben, weshalb bis zum Ende dieser Vertragsunterzeichnung JEDER suspendiert wird, der Hand an jemand anderes legt! Das bisherige Chaos spricht schließlich Bände, oder?“

Ein wenig Zustimmung im Publikum tut sich durchaus auf, dann aber wandert der Schallwandler auf einen der Tische und der Hund tritt einen Schritt zurück.


DONG!!!


DONG!!!


DONG!!!


Die ersten Klänge von Hells Bells setzten ein, und dass bedeutet natürlich, dass der DoD im Hause ist! Und tatsächlich, da biegt der Hüne auch schon langsam stolzierend um die Ecke, gerade noch von der Kamera eingefangen, bevor sie dann einen Rundflug durch die Arena macht. Als die Kamera wieder auf der Stage ist sehen wir, dass auch Percy Addams und ja, Rider McKnight auf der Rampe stehen, direkt neben dem Riesen aus New Orleans. Dann macht sich der Tross auf den Weg zum Ring, wo jetzt hin geschaltet wird und wir den Commisioner mit einem erwartungsvollen Blick sehen. Der dämonische Tross entert den Ring, doch Addams hält sich erstmal im Hintergrund. Scheinbar will das Sprachrohr hier den beiden Hauptprotagonisten das reden überlassen, die auch schon Mikros in den Händen halten.


Rider McKnight: „Uuulmer! Uuulmer! Uuulmer! … Das ist doch euer bescheuerter Schlachtruf oder? Tja, viel geholfen hat’s ja nicht, hier in dieser Halle sind eure Ratiopharm Riesen doch vor einer Woche sang und klanglos ausgeschieden! Na macht nichts, ein Glück, dass die Demon Knights heute hier sind! Da bekommt ihr wenigstens was geboten!“


BUUUH!!! BUUUH!!! BUUUH!!!


Rider McKnight: „Na ist doch wahr!“

Ricky Murk: „Ruhe! Schweigt! … Chaos, ja … das ist in der Tat ausgebrochen zwischen uns … und diesem sogenannten Team, das sich PayneKiller nennt. Doch wessen Schuld war das?! Unsere etwa?! … Nein … wer hat sich denn ständig eingemischt, hat Matches unterbrochen?“

Rider McKnight: „Richtig, verdammt! Das waren Payne und Zereo! Ich habe Zereo Killer vernichtend besiegt bei Doom’s Night, und dann kommt Payne raus und meint, sich einmischen zu müssen! Das soll ich einfach so hinnehmen, hä?! Und dann diese Unverschämtheit im Cage Match! Der Demon dominiert den sehr verehrten – ähm NICHT – Commisioner oder besser General Manager JBD – ja verdammt dich! – und dann kommt einfach Zereo Killer und vermasselt alles! Das wäre der Heavyweight Titel für die Demon Knights gewesen, verdammt!“


Im Hintergrund nickt Percy Addams eifrig, während er sich den Schweiß von der Stirn tupft, heute mit einem lila Stofftuch.


Rider McKnight: „WIR halten uns immer an die Regeln, haben wir immer gemacht! Oder, Demon? Aber Zereo Killer, also das ist echt das Letzte …“


Noch bevor der Commissioner darauf antworten kann, ertönt die Musik vom Angesprochenen höchstpersönlich. Bring me to life dröhnt aus allen Röhren und er wird vom Publikum frenetisch gefeiert. Ja, es ist schon mehr als ein halbes Jahr her, als er noch für die „dunkle Seite der Macht“ aufgelaufen ist. Er zeigte sich reumütig, entschuldigte sich ausführlich bei der GFCW, bei seinen Kollegen, bei seinen Fans, seiner Zereo Army… und zumindest die Letztgenannten scheinen es ihm komplett verziehen zu haben! Anders kann man sich die YOU STILL GOT IT Chants nicht erklären. Dennoch kommt er mit grimmiger Mine und einem Schallwandler bewaffnet zum Ring, in Zivilklamotten. Über die Treppe findet MacKenzie den Weg in den Ring, sein erster Blick gilt dem GFCW Chef.


Zereo Killer: „Darauf brauchst du echt nicht zu antworten, okay?“


JBD hält sich zurück, fürs Erste, dann widmet er seine ganze Aufmerksamkeit seinen PPV-Kontrahenten.


Zereo Killer: „Rider, Demon… ihr glaubt also tatsächlich, dass ich und Payne für dieses ganze Chaos verantwortlich sind? Ich geb euch mal einen kurzen Reminder!“


Mehr als das sagt er im Augenblick nicht… denn oftmals sagen bewegte Bilder mehr als tausend Worte. Der Titantron springt an und das Logo von Dooms Night 2017 ist zu sehen.


Das Match ist vorbei und es herrscht Totenstille… was haben wir hier zu Gesicht bekommen!??! Rider hat Zereo Killer besiegt… ist das die Sensationsmeldung des Abends? Verdammt nochmal, nein!!! Eine Sensation ist, WIE das Match zu Ende ging!!!


Eselstritt von Rider, Finishing Move von Zereo Killer GEGEN Zereo Killer… das war der große Sieg von Rider gegen einen der Besten, den dieses Business zu bieten hat!!! Die Musik des Siegers erklingt…


Rider rollt sich aus dem Ring… Er geht Rückwärts Richtung Backstagebereich und achtet auf Zereo Killer… der kommt langsam wieder zu sich… kein Blickkontakt mit den Fans, lediglich Augen für MacKenzie… Der Sieger des Matches scheint aber damit nicht zufrieden… er macht sich wieder auf den Weg zurück zum Ring… die Musik wird rüde abgewürgt… Rider bleibt außerhalb des Vierecks stehen, beobachtet ZK genau…


Er scheint etwas unter dem Ring zu suchen…


Pete: „… ich… glaubs nicht…“

Sven: „Ist das tatsächlich die Möglichkeit…?“


Rider zieht unter dem Ring eine Eishockeymaske raus… und… er setzt sich diese auf! Desweiteren hat er sich einen Stuhl geschnappt und rollt sich zurück in den Ring!


Hat Zereo Killer mitgekriegt… dass Rider der Maskierte ist?! Mike versucht sich irgendwie aus dieser Situation zu bringen… Er krabbelt so schnell er kann zu den Ringseilen, um sich hochzuziehen, um sich gegen diesen Feind zu stellen… doch dann ist es schon zu spät!!!




RUMMS!!!!




Ein harter Stuhlschlag trifft Mike am Rücken… Die Crowd ist nicht mehr so still wie grade eben… Zereo Killer liegt am Boden, kann sich nicht wehren! Die Fans buhen was das Zeug hält!




BÄMM!!!!




Ein zweiter Stuhlschlag… erneut auf den Rücken!!! Rider nimmt die Maske ab… hält sie hoch und präsentiert diese und sich selbst dem Publikum… was für ein Bild!


Pete: „Mir schauderts über den ganzen Rücken… ich kann es einfach nicht glauben!“

Sven: „Damit habe ich echt nicht gerechnet… und weißt du was?“

Pete: „Hm?“

Sven: „Michael Payne hatte Recht! Rider ist der Maskierte!“

Pete: „Verdammt, daran hab ich noch gar nicht gedacht!“


Rider wirft die Maske in die Ringecke, konzentriert sich auf den ausgeknockten Zereo Killer… Er verankert den linken Knöchel mit seinem mitgebrachten Stuhl… Es sieht so aus, als wolle er noch größeren Schaden anrichten… doch plötzlich beginnt das Publikum aufzuschreien!!!


Ein Blick auf die Auftrittsrampe zeigt, dass Michael Payne angerannt kommt! Obwohl er ein hammerhartes Match direkt vor diesem hatte, rennt er in den Ring, slidet hinein und… er stellt sich dem neuen Rider gegenüber… Sein Blick wandert zu Zereo Killer!


Pete: „Verdammt… ist Payne der zweite Maskierte?“

Sven: „Ach du Kacke! Daran hatte ich nicht gedacht!“


Doch diese Vermutung wird im Keim erstickt! Michael Payne geht auf Rider los! Sie prügeln sich in der Mitte des Ringes und somit hat er im Augenblick Zereo Killer retten können! Rider will Payne mit einer Clothesline niederstrecken, doch dieser duckt sich weg… blitzschnell bückt er sich, zieht am Stuhl, indem sich ZK’s Bein befindet, befreit diesen und nimmt den Stuhl auf! Er droht Rider, dass nun er Derjenige sei, der ihn mit dieser Sitzgelegenheit verprügelt!


Rider geht einige Schritte zurück, zeigt an, dass er sich nicht mit ihm anlegen will… Er deutet an den Ring zu verlassen… Payne hat den Stuhl immer noch in der Hand… geht einige Schritte auf Rider zu… der Mann aus Atlantic City befindet sich schon am Mattenrand!!!


Abermals stockt den Fans der Atem! Hinter Payne taucht der zweite Maskierte auf! Dieser nimmt Payne den Stuhl ab! Verdutzt dreht sich der Überraschte um! Der zweite Maskenträger rammt ihn den Stuhl in den Magen… Mit einem diabolischen Grinsen kommt Rider wieder zurück in den Ring! Payne wird vom Maskenmann in die Klauen von Rider geschuppst.


Auch wenn Rider angeschlagen ist – denn das Match war sehr anstrengend – schafft er es Payne hochzuhieven…


Rider nickt seinem unbekannten Partner zu, dieser lässt den Stuhl auf den Boden fallen… Schwer angestrengt geht Rider, mit Payne auf seiner Rückenpartie, zum Stuhl… dann geht’s für Michael Payne hart abwärts!




DIAMOND DEATH DRIVER AUF DEN STUHL GEGEN MICHAEL PAYNE!!!




Was für ein Aufprall!!!






Totenstille…







Erneut...







Zereo Killer und Michael Payne ausgeknockt!


Rider geht zu seiner Maske, hebt diese erneut wie eine Trophäe in die Höhe… Er und der Unbekannte blicken sich an… Rider nickt… Der Unbekannte nimmt ebenfalls seine Maske ab, streckt seine mit Rider gemeinsam in die Höhe…


Abermals ist die Welt schockiert…


The Demon of Death ist der zweite Maskenmann!!!


Sven: „What the Hell?!?!? Damit konnte man doch nicht rechnen, oder?“

Pete: „Ich kann… ich bin… Rider und Demon of Death!?“

Sven: „Was geht denn da ab?!“

Pete: „Ich bin absolut schockiert.“


Lange wirkt dieses Bild nach… Rider und der Dämon haben ein Bild der Zerstörung hinterlassen…


Nun verlassen sie gemeinsam den Ring, setzen ihre Maske nicht wieder auf, sondern strecken diese Hoch in Richtung Hallendecke… sie achten auf das Bild, das sie dem Publikum hinterlassen haben… viele können diese Bilder nicht glauben, doch es gibt auch viele Buhrufe…


Michael Payne konnte dank seiner Heldentat zumindest verhindern, dass Zereo Killer absichtlich verletzt wird. Doch er musste sehr teuer dafür bezahlen…


Mit einem Bild eines schockierten Publikums fadet diese unfassbare Szene nun schlussendlich aus.

========================FADE OUT========================


Die Blicke wandern wieder zu den Protagonisten. Während die Demon Knights sich gerne an diesen Moment zurück erinnern, ist MacKenzie beinahe außer sich vor Wut.


Zereo Killer: „Das, mein Freund, was der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, der dieses Chaos ausgelöst hat! Wenn ich vorher schon gewusst hätte, wer hinter diesen Maskenträgern steckt, dann hätte ich das Chaos bis zum jetzigen Zeitpunkt bereits beseitigt!“


Ein drohender Blick an seine beiden Kontrahenten, der nur von dem Sound von Rob Zombie unterbrochen wird. The Great American Nightmare kündigt den Real American Nightmare an, der auch mit einem flotten Schritt in seinem Mantel und seinem Hut die Rampe runtergeht und den Ring betritt, um sich neben seinen „Tag Team Partner“ zu stellen und den Demon of Death und Ryder genau zu begutachten. Als ihm auch ein Mikrofon gereicht wird, scheint er sein Schweigen nun genauso wie die gereizte Stimmung brechen zu wollen.


Michael Payne: „Ryder.... Demon.... wiedermal beweist ihr eine Sache in dieser ganzen Angelegenheit sehr eindrucksvoll. Dass ihr beide nur dann gefährlich seid, wenn wir beide euch den Rücken zukehren! Zwei Wrestler von eurem Kaliber und alles was ihr seit einer halben Ewigkeit beweist, ist eure Feigheit. Schaut euch doch an, ihr steht hier und wir direkt vor euch. Und ihr werft keinen einzigen Schlag nach uns! Ihr versucht es nicht mal!“


Er schaut kurz zu JBD und geht dabei etwas auf und ab.


Michael Payne: „Ich weiß zwar, dass dieser Mann hier uns verboten hat zu kämpfen, aber wenn ihr beide wirklich so böse wärt wie ihr tut, würdet ihr einen Scheißdreck auf dieses Verbot geben und uns ein paar reinhauen. Doch ihr tut es nicht. Weil ihr feige Schweine seid, die genauso wie Zereo und Ich einfach nur ihr Feuer verloren haben. Nur Zereo Killer und Ich, wir gehen damit um wie wahre Männer.“


Etwas skeptisch schaut MacKenzie aufgrund dieser Aussage drein. So ganz scheint er mit den Worten Paynes nicht einverstanden zu sein, er selbst habe definitiv nicht das Gefühl, dieses metaphorische Feuer verloren zu haben. Nein, er kehrt zurück zu seinen Wurzeln, zurück zu seinen Stärken, zurück zu seinen Fans, das ist seine Assoziation, das ist sein Antrieb! Er grummelt ein wenig vor sich hin, während MP mit seinem Monolog weiter fortfährt.


Michael Payne: „Wir kämpfen uns zurück an die Spitze und treten dabei unseren Gegnern im Ring in den Arsch während ihr zwei Ratten euch nur irgendwo versteckt und eure Gegner angreift ,wenn dieser verletzt ist und euch nicht bemerkt. Das endet bei Finest Hour, doch die feinste Stunde wird die von Zereo Killer und Michael Payne sein. Wir werden euch tiefer in eure persönlichen Abgründe schicken und uns wichtigen Matches zuwenden!“


Noch ehe die angesprochenen Herrschaften adäquat reagieren können, ist es ausgerechnet der Commissioner, der für Ruhe sorgen möchte und gebieterisch…nun gut, eher hilfesuchend die Hand hebt.

Johnboy Dog: „Rrrrrrichtig! Und ehe das nun eskaliert und ihr Euch erzählt, wie toll Eure Mamas sind….machen wir das Match doch fix! Wir haben hier vier Menschen, die alle in der Lage sind, einen Vertrag zu unterschreiben, also – gebt Euch einen Ruck und setzt Euren Klaus-Uwe unter dieses Papier!“

Dafür erntet er Blicke des Unverständnisses, vor allem die Demon Knights scheinen sehr sauertöpfisch zu sein. Aber der Hund fährt fort.

Johnboy Dog: „Hier….los!“

und deutet auf den Stift, den Vertrag….und begibt sich aus der Frontlinie bis in eine Ringecke, vorerst.

Noch bevor Johnboy Dog richtig aussprechen kann schnappt sich Rider das Schriftstück und präsentiert es triumphierend seinem Partner. Dann zückt er demonstrativ einen Stift und kritzelt seine Unterschrift darauf, bevor er es dem Demon rüberreicht.


Rider McKnight: „So, damit ist es offiziell, zumindest von unserer Seite. Jetzt unterschreibt schon, wenn ihr überhaupt schreiben könnt, und dann Gnade euch Gott bei GFCW Finest Hour …“

DoD“ Ricky Murk: „ … werden wir euch … … ZERSTÖREN!“



Der Mann aus Detroit nimmt einfach das Schriftstück an sich, hebt es hoch und schaut es sehr genau an und dann nochmal zu JBD.


Michael Payne: „Hey Comissioner.... bevor ich dieses Dokument unterschreibe, möchte ich noch etwas klarstellen! Dieses Match bei Finest Hour, es stellt das Ende dieser Geschichte dar ok? Egal was hier geschieht, ich möchte keine Ansagen oder Strafen von Johnboy Dog mehr hören. Egal was diese beiden Spinner da drüber sich einfallen lassen um uns zu überrumpeln oder auf unfaire Art zu gewinnen. Ich möchte, dass der Boss sich raushält! Zereo und Ich, wir sind beide erwachsene Männer und wir können einen Arschtritt genauso ab wie wir ihn austeilen können. Also egal wer gewinnt, das hier endet! Ein für alle mal!“

Er schaut dann nochmal zu den Demon Knights.


Michael Payne: „Seien wir doch mal ehrlich, was genau habt ihr mit dieser ganzen Sache hier nun bewiesen? Was haben wir viel erreicht mit dieser Angelegenheit? Richtig, nichts! Wir haben uns nur im Kreis gedreht und nichts vorangebracht. Lasst uns diese Sache endlich klären und uns den Big Matches zuwenden...“


Dann unterschreibt er den Vertrag.


last but not least wird der Vertrag in die Hände des Triple Crown Champions gelegt… Er sucht den Blickkontakt mit allen Beteiligten im Ring.


Zereo Killer: „Johnboy Dog… auch wenn ich es in erster Linie gehasst hatte, dass du uns quasi ein Kontaktverbot aufgebraten hast, so kann ich deine Entscheidung im Nachhinein durchaus nachvollziehen… es ist im Prinzip scheißegal, wer an diesem Tohuwabohu die Schuld hat, es ist scheißegal, wer damit angefangen hat… das Wichtigste ist, dass dieses Durcheinander mit diesem Match geklärt wird… du weißt, dass ich ein Hitzkopf bin. Verdammt nochmal, das weiß einfach Jeder, oder?!“


Hierbei nicken nicht nur alle Beteiligten im Ring mit dem Kopf, gefühlt 6.200 Zuschauer stimmen ebenfalls zu.


Zereo Killer: „Demnach möchte ich mich für das Einmischen ins Titelmatch entschuldigen… doch ich konnte zu diesem Zeitpunkt, in diesem Augenblick damals, nicht anders. Ich musste sie überraschen, ihnen zeigen, dass ich Jemand bin, und dass sie einfach Nichts sind!“


Rider und der Demon sind drauf und dran ihre Gegner zu attackieren… doch noch ist der Kontaktverbot bestand dieser Szene, denn MacKenzie hat seine Unterschrift noch nicht druntergesetzt!


Sein Blick wandert zu Michael Payne…


Zereo Killer: „Ich habe mich oftmals bei dir entschuldigt dafür dass ich dachte, dass du der Maskenmann bist… oder zumindest einer von ihnen… Ich lag komplett falsch, du hast mir über all diese Wochen die Wahrheit gesagt. Ausgerechnet ich war es, der dir nicht glaubte, obwohl ich vor kurzem noch die komplette GFCW betrogen hatte… darauf hätte ich eigentlich kein Recht gehabt und dafür fühle ich mich echt verantwortlich. Das Gespräch von vorhin war wirklich sehr gut und ich glaube, dass wir uns noch nie so einig waren… Ich habe es auch satt, mich immer wieder und wieder zu entschuldigen. Deshalb sag ichs mal so: Wir vernichten bei Finest Hour die Demon Knights, dann wird uns das Schicksal zeigen, wohin es gehen wird!“


Damit scheint der Mann aus Detroit absolut einverstanden zu sein. Sein letzter Blick wandert von Demon of Death und Rider… zu seinen Fans.


Zereo Killer: „Bei den Fans möchte ich mich vor allem entschuldigen…“


Mike legt den Vertrag kurzerhand auf den Tisch und widmet sich vollkommen seinen Fans. Er stellt sich sogar mit dem Rücken zu seinen Feindbildern! Wie mutig! Wie provokant!!! Er weiß, dass ihm nichts geschehen kann, solange er keine Unterschrift druntergesetzt hat.


Zereo Killer: „Ich möchte mich für Rider entschuldigen…“


das kommt jetzt aber doch etwas überraschend, oder?


Zereo Killer: „Anfang des Jahres sprach ich eine offene Herausfoderung aus und somit startete die Matchserie Zereo Killer gegen Rider McKnight, Rider, Ryder, FloRida oder wie auch immer er sich nennen mag… Er war ein Publikumsliebling, genau wie ich… er hat euch alle betrogen, genau wie ich… ich bereue es und es war der schlimmste Fehler meines Lebens mich von euch allen abzuwenden… Genau das versuchte ich diesen jungen Mann auch zu sagen… irgendwann holt es ihn ein und er wird alles bereuen… doch er glaubt mir nicht… Ich dachte er sei ein guter Junge… doch er ist… ganz anders als ich!“


Nun dreht er sich zu den genannten Gegnern um.


Zereo Killer: „Der Demon of Death und Rider McKnight… bei Finest Hour wird tatsächlich eure Finest Hour schlagen, denn PayneKiller wird euch in Grund und Boden stampfen! Wir werden euch Verstand und Vernunft einprügeln! Es wird keine Überraschungen während des Matches geben können, keine hinterhältigen Angriffe… und auch der Ausgang des Matches wird keine Überraschung sein! PayneKiller triumphiert über die Demon Knights! Wir werden dieses Chaos beseitigen, indem wir euch ein für allemal besiegen!“


MacKenzie geht auf den Tisch zurück, schiebt den Stuhl zurück und beugt sich über den Vertrag… nun platziert auch der Letzte der vier Beteiligten seine Unterschrift und großer Jubel bei den Fans bricht aus.


Zereo Killer: „Nach dem Match werdet ihr eure Eishockeymasken wieder benötigen, denn wir werden sowas von auf eure Fressen einschlagen, dass euch nicht mal mehr eure eigene Mama erkennt!!!“


Das war sie! Die Kampfansage! Rider und der Demon stoßen den Tisch beiseite, die Stühle werden aus dem Ring gekickt. Gott sei Dank konnte Johnboy Dog das Schriftstück noch vom Tisch entfernen, ehe dieser umgekippt wurde! Die Demon Knights stürzen sich auf PayneKiller und es folgt eine wilde Schlägerei in der Mitte des Ringes. Die Fans rasten aus und können sich auf diese Art und Weise einen Vorgeschmack abholen, was denn nun bei Finest Hour auf sie warten wird.


JBD hatte nicht mehr die Gelegenheit dazu zu sagen, dass dieses Match nun offiziell unterzeichnet sei… was hat er nun vor?! Er ruft wieder Sicherheitsleute zum Ring, doch es dauert, bis sie eingetroffen sind.


Währenddessen prügelt der Demon of Death auf Michael Payne ein. Dieser wehrt sich mit Tritten, sodass der DoD zurückweichen muss. Dasselbe geschieht mit Rider! Er wird auch von Zereo Killer weggestoßen! Rider stolpert zurück und kracht leicht mit Johnboy Dog zusammen. Der Mitfünfziger kann das aber leicht ab, immerhin ist er nicht nur der Commissioner, sondern der GFCW Heavyweight Champion! Zereo Killer steht blitzschnell wieder auf, rennt auf Rider zu und zeigt einen Spear!!!



Ein Raunen geht durch das ausverkaufte Haus! Rider kann ausweichen! Zereo Killer zeigt mit voller Wucht einen Spear gegen Johnboy Dog!!!


Rider rollt sich grinsend aus dem Ring, der Demon of Death konnte sich auch von Michael Paynes Schlagsalven befreien und folgt Rider raus aus dem Geviert! MP schaut sich im Ring um, sieht Zereo Killer, der sich durch seine Haare fährt… Wieder solch ein Fehler aufgrund einer seiner berühmten Fehlentscheidung… Das wollte er absolut nicht, nein…


Rider und der Dämon ziehen sich lächelnd zurück. Nun kommen die Securities angerannt, doch es scheint nicht mehr nötig zu sein. Tatsächlich verschwinden die Demon Knights wieder hinter dem Vorhang. MacKenzie bleibt im Ring wie angewurzelt stehen, sieht das Werk seiner Zerstörung. Soll er JBD aufhelfen, soll er ihn liegen lassen? Doch dann verschwendet er keine Gedanken an den Commissioner, der damit zu kämpfen hat nach diesem Spear überhaupt wieder auf die Beine zu kommen… JBD wurde vollkommen unvorbereitet getroffen, somit sitzt dieser bulldozer-ähnliche Spear noch heftiger! MacKenzies Blick bleibt auf der Auftrittsrampe haften, obwohl ihre beiden Kontrahenten für den PPV längst verschwunden sind.


Michael Payne schaut zu Zereo Killer, der noch nicht so ganz zu verstehen scheint, was hier grade passiert ist… Seine Blicke wandern zwischen Zereo Killer und Johnboy Dog hin und her…


Langsam rollt sich JBD wieder aus dem Ring und kommt sehr schwer atmend, mithilfe der Ringabsperrung wieder auf die Beine. Er torkelt ein wenig, hält sich die Magengegend, ist aber auch nicht verwunderlich! Er schaut schmerzverzerrt, aber auch sehr angepisst, in den Ring. Natürlich sucht er den Blickkontakt mit Zereo Killer… Dieser steht immer noch wie angewurzelt da… die Blicke zwischen dem Commissioner und dem Kalifornier kreuzen sich, es sind keine netten! Michael Payne steht neben ihn, scheint zu fragen, was passiert ist… doch es kommt keine Antwort, stattdessen starrt MacKenzie weiterhin den Heavyweight Champion an.


Mit diesen Bildern endet diese Szene.



Ein Ziffernblatt. Schnörkelig geschwungene Zeiger lassen uns wissen, dass es 15:34 Uhr ist. Der Sekundenzeiger eilt unentwegt weiter. TICK – TICK – TICK – TICK...Die Kamera zoomt langsam heraus. Das Ziffernblatt gehört zu einer goldenen Tischuhr. Wahrscheinlich ein äußerst seltenes Exemplar. 15. Jahrhundert, würde der Experte sagen. Das Herauszoomen zeigt uns weiters einen nicht gut beleuchteten Raum. Die dunkelbraunen Holzvertäfelungen an den Wänden fördern es geradezu, dass es nicht sehr hell wirkt. An der Wand: Ein mächtiges Ölgemälde. Es zeigt uns einen Strom, der irgendwo in der Ferne in den Bergen im Hintergrund entspringt, sich herabschlängelt, im Tal unter einer Steinbrücke hindurch- und letztlich auf den Zuschauer zufließt. An den beiden Ufern ragen gewaltige Weiden und Linden heran. Ein nochmaliges Herauszoomen zeigt uns, dass ein Mann, angelehnt an einen Karmin, auf dieses Gemälde starrt. Sein rechter Unterarm ruht auf dem Karminsims, das Kinn hat er darauf abgelegt. TICK – TICK – TICK – TICK...Hinter ihm eine olivgrüne Couch, daneben ein ebenholzfarbiges Schränkchen. Ein Tablett mit einem bauchigen, durchsichtigen Krug und ein Glas gefüllt mit Wasser ruht darauf. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass das Zimmer warm und gemütlich wirkt.


Fleißige GFCW-Zuschauer haben gleich erkannt, wer dieser Mann ist, nämlich Jason Crutch. Der Begründer der Crutch-o-Mania ist in Zivil hier. In seinem Fall heißt das eine tiefblaue Jeans und ein schwarzes ärmelloses Shirt mit roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern darauf. Er wirkt nachdenklich, wie er so auf das Gemälde starrt. Dann aber zerreißt eine wohlbekannte, warme Stimme seine Gedanken wie ein Teppichmesser, das plötzlich durch ein Blatt Papier fährt.


???: „Jason, mein Junge?“

Jason Crutch: „Hm?“


Er schreckt hoch, blinzelt einige Male, weil er wahrlich versunken war in dem Gemälde und in seinen Gedanken. Müsste er aber beschreiben, was er gerade gedacht hat...er könnte es wohl nicht. Es ist Dr. Sigmund F. Reuth, dem die warme Stimme gehört. Er sitzt, die Beine überschränkt, in einem olivgrünen Ohrensessel, passend zu der Couch. Ein Klemmbrett ruht in seinem Schoß, in der rechten Hand hält er einen teuren Kuli. Er blickt unter der auf der Nasenspitze ruhenden Brille hervor auf seinen Schützling.


Dr. Reuth: „Du warst mitten in deinen Ausführungen, dann hattest du dich unterbrochen.“


Der Oberpollinger fasst sich mit der Linken an die Schläfe, massiert sie ein paar Mal.


Jason Crutch: „Ach ja...“


...murmelt er, eher zu sich selbst. Ja, richtig. Da ist die Erinnerung wieder. Er dreht sich herum, sieht den Blick des Doc auf sich haften. Ja, er ist wieder in Behandlung. Die Gespräche mit dem Doc tun ihm gut. Diesmal geht es aber nicht um eine Krankheit – wie damals. Diesmal ist es eher eine Art...Motivationsunterricht. Er würde es nicht zugeben, aber er hat ein Problem. Ein Problem, das sich über die Jahre aufgestaut hatte und jetzt eskaliert ist: Er hat Angst vor PPV-Matches. Ja, fast schon panische Angst davor, zu versagen. Es ist in seinem Kopf tief verankert. Die Sprüche der Kollegen, die Artikel in den Magazinen, Blogs und Foren haben nicht gerade positiv dazu beigetragen, im Gegenteil. Und gerade bei Finest Hour steht er enorm unter Druck...

Er wendet sich ab vom Doc, geht einen Schritt, noch einen. Langsam geht er so auf und ab, während er spricht. Es sieht fast so aus, als würde er einen Text, den er auswendig gelernt hat, aufsagen.


Jason Crutch: „Bei Finest Hour, Doc, steht verdammt viel auf dem Spiel. Mehr, als jemals zuvor in einem meiner Matches. Es geht nicht um Champion-Titel. Es geht nicht um eine Liebschaft. Es geht nicht einmal um meinen Job, was schon schlimm genug wäre. Es geht im Grunde um alles, was ich mir aufgebaut habe. Es geht...um mein Leben!“


Er hält inne, während der Doc sich eine Notiz macht. Kaum merklich, aber dennoch. Sofort aber wandern die Augen wieder auf seinen Schützling, der sich ihm jetzt zugewendet hat.


Jason Crutch: „Es geht nicht nur um mein Leben, Doc. Es geht auch um Annas. Das Auto, das Haus, die Einrichtung. Mein Werbevertrag könnte auf Don Sheen übergehen. Zur Hölle, selbst mein GFCW-Vertrag. Mein Kaufvertrag des Hauses.“


Der ehemalige GFCW-Heavyweight-Champion unterbricht sich. Für einen Moment starrt er nochmal das Gemälde an. Ist ihm das Ding vorher noch nie aufgefallen? Eigenartig. Er dreht sich herum, setzt sich wieder auf die Couch. Die Couch, auf der er schon unzählige Male gesessen hatte. Er beugt sich nach vorne, legt die Ellenbogen auf seine Oberschenkel und verschränkt die Finger ineinander.


Jason Crutch: „Ich müsste mir keine Sorgen machen, freilich. Der Don würde damit auch meine Darlehensverträge übernehmen. Die Schulden, die ich durch die Aktienspekulationen angehäuft habe und die alleine durch meinen Werbevertrag und mein Arbeitspapier mit der GFCW nicht zu tilgen wären, würde er auch bezahlen. Aber zu welchem Preis, Doc? Ich wäre im Grunde einer seiner Angestellten. Mir bliebe gar keine andere Wahl, weil ich dann alles verlieren würde. Ich habe Fehler gemacht, Doc. Finanzielle Fehler. Ich habe mich leichtsinnigerweise auf Dinge eingelassen, von denen ich eigentlich gar nichts verstehe. Nur, weil ich meiner jungen Familie ALLES bieten wollte. Und der Don ist mit seinen Spielchen genau dort hineingefahren. Hat den wunden Punkt getroffen. Ich weiß nicht, ob es so klug war, worauf ich mich da eingelassen habe. Ob ich Anna je wieder in die Augen schauen könnte...“


Der Doc überschlägt die Beine, diesmal anders herum. Er sieht, dass es nicht einfach sein wird, Crutchs Versagensängste, ja gar Existenzängste zu nehmen. Doch dafür ist er hier, das ist diesmal seine Aufgabe. Er lässt die Worte von JC etwas auf sich wirken, sieht, wie er vor sich ins Leere starrt.


Dr. Reuth: „Du vergisst, mein Junge, dass Anna hinter dir steht. Es war ihr ausdrücklicher Wunsch, dass du dich auf Don Sheens Bedingungen einlässt. Du hast ihre volle Unterstützung. Ich kenne Anna lange genug, sie arbeitet schon ein paar Jahre für mich. Und ich kenne eure Beziehung gut genug, um zu wissen, dass sie hinter dir steht. Hat sie dir das nicht selbst gesagt?“

Jason Crutch: „Doch. Ja. Sicher steht sie hinter mir. Aber...Ich weiß nicht, ob ich damit leben kann, für diesen Mistkerl zu arbeiten.“

Dr. Reuth: „Du machst einen Fehler, mein Junge. Einen Fehler, den viele Menschen in deiner Situation machen.“


Er nimmt das auf dem rechten Bein ruhende Bein herab, beugt sich nun ebenfalls nach vorne, in Richtung seines Schützlings. Er sucht seinen Blick – und findet ihn. Eindringlich versucht er nur mit seinen Augen zu unterstreichen, was er jetzt sagt:


Dr. Reuth: „Du gehst bereits jetzt davon aus, dass du verlierst. In deinem Kopf ist dieser Gedanke verankert, dass du verlieren wirst – weil es ein PPV-Match ist. Und deine Bilanz dort grausam ist. Solange du aber diesen Gedanken nicht aus deinem Schädel bekommst, mein Junge, bist du gehemmt. Wirst letztlich auch versagen. Und wirst als Angestellter von Don Sheen enden. Du selbst hast es also in der Hand. Einen Schritt nach dem anderen.“


Crutch hört zu. Mittlerweile hat er sein Wasserglas gegriffen, dreht es in den Händen. Er grübelt nach, nimmt einen Schluck, setzt ab, dreht es wieder in den Händen.


Jason Crutch: „Es ist kompliziert, Doc. Ich kann nicht einfach einen Hebel umlegen und all die Gedanken sind verschwunden. Es ist tiefgründiger verwurzelt, fürchte ich.“

Dr. Reuth: „Das zu beurteilen lass mal meine Sorge sein. Es ist nämlich gar nicht so kompliziert, wie du zu glauben magst. Du musst die Lockerheit zurückgewinnen. Der Don hat dich gebrochen, wie du glaubst. Das glaube ich hingegen nicht. Was ist das wichtigste für dich im Leben, mein Junge? Ich kenne die Antwort, aber ich will sie von dir hören.“


Und die Antwort folgt wie aus der Pistole geschossen, verstärkt durch einen intensiven Gesichtsausdruck.


Jason Crutch: „Dass es Anna und unserem Kleinen gut geht.“


Ja, der Doc hatte recht.


Dr. Reuth: „Und geht es Anna im Moment gut?“


Jetzt senkt er den Kopf etwas. Knickt ein. Hängende Schultern. Das Wasserglas in den Händen hält still.


Jason Crutch: „Nein. Weil sie es hasst, mich so zu sehen. Weil sie nicht mehr sehen kann, wie schlecht es mir geht. Weil ich manches Mal aufbrausend werde. Weil ich kaum mehr schlafe. Weil ich kaum mehr esse. Lediglich im Gym – da geht es mir halbwegs gut.“

Dr. Reuth: „Ändere es, JC. Ich gebe dir eine Aufgabe mit auf den Weg für diese Sitzung. Du holst dir aus dem GFCW-Archiv soviele Bänder von deinen Matches, wie du kriegen kannst. Zunächst wirst du dir ein halbes Dutzend oder Dutzend deiner Niederlagen ansehen. Ich möchte, dass du dich hinterher daran erinnerst, wie du dich dabei gefühlt hast. War bestimmt kein schönes Gefühl.


Wenn du damit fertig bist, möchte ich, dass du dir die Bänder mit deinen Siegen ansiehst. Soviele waren das ja nicht...“


Er lächelt, will das Gespräch etwas auflockern. Und er sieht an JCs schiefem, gespielt vorwurfsvollem Blick – der verstanden hat, dass das als Spaß gemeint war - dass er Erfolg hatte.


Dr. Reuth: „Und ich möchte, dass du dich dann daran erinnerst, wie du dich da gefühlt hast. Was da in dir vorging. Und ich will dann von dir hören, was sich besser anfühlte. Und aus deinem Mund hören, welches Gefühl du wieder haben willst. Dass es sich lohnt, um dieses Gefühl zu kämpfen. Verdränge zunächst einmal deine Ängste, was bei Sieg oder Niederlage passieren KÖNNTE. Deine Priorität liegt darin, dass es Anna und deinem ungeborenen Kind gut geht. Na schön: Was soll’s. Selbst wenn du verlierst, deine Schulden werden getilgt, deine Rechnungen übernommen. Du bist zwar ein Angestellter des Don, aber hey: Für deine Familie ist gesorgt! Und darum geht es dir doch in allererster Linie...?“


Crutch blickt auf, schweigt aber. Irgendwas Wahres ist daran – aber dennoch...Das Wissen, Don Sheen habe ihm all sein Hab und Gut erst ermöglicht...Ist das so erbaulich? Der Doc überschlägt die Beine wieder, lehnt sich in seinem Ohrensessel zurück.


Dr. Reuth: „Was wir als erstes erreichen müssen, mein Junge, ist, dass wir deinen Kopf soweit frei bekommen, dass du bestens für Finest Hour vorbereitet bist. Und dazu werden wir uns so oft treffen, so oft es nur geht und es dein Training ermöglicht. Du sagtest, du hast bei War Evening kein Match? Gut. Dann nutzen wir die Zeit. Du wirst bei War Evening nicht anwesend sein. Fokussiere dich schon jetzt auf Finest Hour. Wir werden jeden Tag benötigen, um dich fit zu bekommen. Vertraue mir, mein Junge. Das bekommen wir hin. Okay?“


TICK – TICK – TICK – TICK. Sonst ist nichts zu hören in der Zeit, in der der Doc mit einer enthusiastischen Antwort gerechnet hat. Verdammt, mag er denken. Das wird schwieriger, als er gedacht hat. Nach einigen Sitzungen, die sie bereits hatten, dachte er, er sei schon weiter. Das wird eng, scheint der Doc zu denken. In seinem Gesicht liest man aber etwas völlig anderes: Zuversicht. Selbstvertrauen. Elan. Gut, dass er geübt darin ist, im Gesicht etwas anderes zu zeigen als hinter der Fassade.


Jason Crutch: „Okay. Versuchen wir es...“


Na ja. Das klang auch so, wie es im Gesicht geschrieben stand. Und was soll man in diesem müden, von Selbstzweifeln geplagten Gesichtsausdruck schon anderes deuten? Das, mag der Doktor der Bosse denken, wird ein echt hartes Stück Arbeit...


FADE OUT



Laura: „Liebe GFCW-Galaxy, die amtierenden GFCW-Tag-Team-Champions: Drake Ackley, Jasper Randall: DER FIGHT CLUUUUUB!“



Es wird finster. Die Scheinwerfer leuchten auf die Entrance Stage, wo die Angekündigten auch erscheinen. Beide begeben sich unter zahlreichen Buhrufen die Rampe hinab, entern das Geviert. Dort postieren sie sich, wie gewohnt, zentral im Ring und reißen zeitgleich ihre Kapuzen in den Nacken. Die Beleuchtung setzt wieder ein. Jasper Randall lässt sich ein Mikrofon reichen. Erst als die lauten „You suck“-Chants etwas abebben, führt er das Sprechgerät zum Mund.


Jasper Randall: „Vorhin gerade wurden wir Zeuge der wohl langweiligsten, unbedeutendsten Vertragsunterzeichnung aller Zeiten. Als würde es irgendjemanden hier interessieren, dass Michael Payne und Zereo Killer gegen den Demon of Death und Rider antreten.“


Laute „ZK! ZK! ZK!“-Chants setzen ein, die ein Zeichen von Abscheu in Randalls und Ackleys Gesicht zaubern. Wieder wartet der New Yorker, bis die Sprechchöre etwas nachlassen, ehe er in seinen Ausführungen weitermacht.


Jasper Randall: „Dass diesen Männern geboten wird, ist an Komik nicht mehr zu überbieten. Michael Payne hat während seiner Zeit bei der Blood Brothers Connection bewiesen, dass er wertlos ist. Zereo Killers beste Zeiten sind längst vorbei, ich erinnere mich gar nicht mehr an seinen letzten großen Sieg. Rider ist das ewige Talent, wozu er imstande ist, haben wir während seiner Zeit bei der New Breed sehen dürfen. Und der Demon of Death hätte damals besser unser Angebot, dem Fight Club beizutreten, nicht achtlos zerstört. Wäre er uns nicht in den Rücken gefallen, wäre er jetzt schon an der Spitze der GFCW. Und nun darf er sich mit räudigen Kötern wie Zereo Killer und Michael Payne herumschlagen. Aber ich schweife ab...Wieso wir wirklich hier sind: Big Rig!“


Und die Fans nehmen das Angebot gerne an: „Big Rig! Big Rig!“-Chants werden so laut. Unzählige Fäuste in der Menge gehen rhythmisch und abwechselnd nach oben und senken sich wieder. Die ganze Halle ist voller Truck-Anhänger. Und Randall wird wütend.


Jasper Randall: „Ihr könnt schreien, soviel ihr wollt! Das ändert nichts daran, dass Big Rig nicht in unserer Liga spielt! Diese geistig zurückgebliebenen Hinterwäldler haben es eigentlich nicht verdient, in einem Ring mit uns zu stehen! WIR sind das Alphatier in der GFCW, niemand sonst! Big Rig, ihr habt unseren Fight Club vor zwei Wochen der Lächerlichkeit preisgegeben! Ihr mögt einen Teil unserer Bruderschaft auf eure Seite gezogen haben – aber seid sicher: Diese unnützen Tunichtgute werden niewieder auch nur einen Fuß in einen unserer Clubs setzen, soviel ist sicher! Diese bemitleidenswerten Individuen hatten Zugang zum Paradies – und sie haben den Schlüssel nun achtlos weggeworfen! Wir brauchen Loyalität im Fight Club! Bedingungslose Hingabe für unsere Belange. Und dazu waren diese Verräter nicht fähig!“


Er muss durchatmen, hat sich nämlich ziemlich in Rage geredet, der gute Wortführer des Fight Club. Hätte er überhaupt erwähnen müssen, dass diejenigen FC-Anhänger, die während Match 2 der Matchserie plötzlich für Big Rig chanteten, rausgeschmissen wurden? Das hätte sich doch von selbst verstehen müssen. Aber das scheint Randall egal zu sein – es musste einfach von der Seele. Öffentlich.


Jasper Randall: „Und wären sie nicht gewesen, Big Rig, dann hätten wir euch besiegt. Wir hatten euch schon am Boden. Doch durch diesen Verrat unserer eigenen Leute, durch die Unverschämtheit, waren wir so abgelenkt, dass ihr das ausnutzen konntet. Nur so konntet ihr gewinnen, jawohl!“


Wer glaubt das? Hat der Fight Club es wirklich nötig, sich an dieser Stelle Ausreden einfallen zu lassen? Anscheinend. Aber eigentlich schade. Ob Randall auch noch Worte darüber verliert, dass Big Rig den ganzen Fight Club zerlegt haben und die GFCW-Tag-Team-Champions unter einem Käfig begraben haben? Zunächst aber ist es der schweigsame Drake Ackley, der das Mikrofon von seinem Freund entgegen nimmt.


Drake Ackley: „Big Rig. Ich habe noch niemanden gesehen, der so unfassbares Glück wie ihr hatte. Ja, ihr habt gekämpft. Ja, ihr habt euch gewehrt. Aber letzten Endes wart ihr uns unterlegen. Ihr wart nur wenige Sekunden davon entfernt, die größte Niederlage eurer Karriere einzustecken. Stattdessen habt ihr es, aus welchen Gründen auch immer, in ein drittes Match geschafft. Bei Finest Hour wird es also tatsächlich so weit sein: Ihr gegen uns – und diesmal stehen die Tag-Team-Championtitel auf dem Spiel. Keine Ausflüchte mehr, Big Rig. Beim PPV gilt es. Die Frage ist nur: Unter welchen Bedingungen werden wir uns dort gegenüberstehen?“


Ackley means business. Während sein Freund Ausflüchte sucht, sagt der Chicagoer, wie es war. Und lenkt den Blick gleich auf den nächsten Fight. Das ist ihm ohnehin das Liebste – jedenfalls lieber als Worte. Und so reicht er das Mic auch wieder weiter an Randall. Der wedelt kurz etwas mit dem Finger, geht einige Schritte vor sich hin, bleibt stehen. Und guckt dann traurig in die Kamera.


Jasper Randall: „Noch nicht so schnell, Drake. Vorher wollte ich Big Rig noch etwas sagen: Ihr wisst gar nicht, Big Rig, wie traurig mich die Beerdigung eurer Madison gemacht hat. Ich habe in meinem Leben noch nie so etwas Herzzerreißendes miterleben müssen.“


Er lächelt widerwärtig. Und Drake Ackley mit verschränkten Armen kaut Kaugummi, kann sich aber ein Schmunzeln nicht verkneifen.


Jasper Randall: „Eure warmherzigen Worte...diese Theatralik für diesen verschrotteten Blechhaufen...Ich war so unfassbar berührt. Wirklich, Big Rig: Das rührselige letzte Geleit für diesen Haufen Schrott hat mich hier berührt...“


Und er fasst sich an die Brust.


Jasper Randall: „Tief, tief, tief in mir drin hat eure Beerdigung mich getroffen, und ich weiß nicht, ob ich je wieder derselbe sein werde, nicht, nachdem ich das mitansehen musste.“


BUUUUUUUUUUUUUUUUUUH


Die Fans hassen es...sie hassen es umso mehr, als sie zuvor WIRKLICH berührt waren, als sie speziell Frank the trucker leiden sehen mussten. Und nun zieht Jasper Randall all diese Gefühle in den Dreck mit seinen vorgespielten Emotionen. Der New Yorker greift in die Tasche seines Hoodies und holt etwas hervor...




Die Kamera fängt die Plüschwürfel in Großaufnahme ein, wie sie an dem dünnen Bändchen mit dem Saugnapf in Jaspers Fingern tanzen. Dahinter das fiese Lächeln des New Yorkers...Und ein Raunen geht durch das Rund der Halle. Die Fans sind entsetzt.


Jasper Randall: „Sieh mal, Frank, das sind die letzten Überbleibsel deiner so heiß geliebten ‚Madison‘!“


Pete: „Gib sie zurück, du Mistkerl!“

Sven: „Dieses beliebte Truck-Accessoire...ich kann nicht fassen, dass Frank sowas in seinem Truck hatte!“


BUUUUUUUUUUUUUUUUUH


Randall spielt mit den Würfeln etwas in seinen Fingern, dann hält er sie demonstrativ nach oben.


Jasper Randall: „Deine ‚Madison‘ liegt geschrottet und zerstört auf dem Schrottplatz, Frank. Und hier ist alles, was davon übrig geblieben ist. Siehst du es, Frank? In meinen Händen! Ich könnte sie dir zurückgeben, Frank. Als kleines Zeichen der Wiedergutmachung für all die schrecklichen Dinge, die ich dir und ‚Madison‘ angetan habe. Hm. Ja, das könnte ich tun!“


Er geht Richtung Ringseile, als wolle er den Ring verlassen und die Würfel zurückgeben. Doch dann hält er inne, geht wieder zurück in die Ringmitte – und grinst böse.


Jasper Randall: „Aber nein. Ich pfeife auf Wiedergutmachung, Big Rig! Ich werde euch bestrafen dafür, dass ihr uns der Lächerlichkeit preisgegeben habt! Drake!“


Der Chicagoer verlässt den Ring und holt unter diesem eine Tonne, etwas Benzin und eine Schachtel Zündhölzer hervor, die er, Utensil für Utensil, der Kamera und den Fans präsentiert. Im Ring wird die Tonne platziert – und mit einer theatralischen Geste wirft Jasper die Plüschwürfel in die Tonne.


Jasper Randall: „Seht her, ihr armseligen Penner! Big Rig! Wir haben nicht nur eure ‚Madison‘ von euch genommen! Eure lächerliche Schrottplatzbeerdigung hat in mir einen unfassbaren Lachanfall ausgelöst! Ich habe in meinem Leben noch nie soviel gelacht! Und da dies scheinbar die Nacht der Superlative ist, werde ich vor den Augen aller auch noch den letzten Rest von ‚Madison‘ vernichten.“


Pete: „Nein, tu das nicht! Wieso diese Grausamkeit?“

Sven: „Es geht nur um verschissene Plüschwürfel, verdammte Axt!“

Pete: „Nein, Sven! Hier geht es um viel mehr!“


Randall hat bereits den Benzinkanister in der Hand, als



I LOVE MY BOOTS BROKE IN, I LOVE MY CAMO HAT,

DONT MIND A LITTLE PAINT ON MY JEANS, YEAH I ROLL LIKE THAT


So schnell das Theme von BIG RIG erklang, so schnell ist es auch wieder erloschen. Volle Fahrt voraus geht es in den Ring, nach diesen emotionalen letzten Wochen reicht diese Provokation schon aus, um die Trucker zur Weißglut zu bringen. Randall ist entsetzt, sein Partner Ackley geht bereits in Kampfposition. Big Rig sliden unter dem untersten Seil hindurch und werden mit Tritten empfangen. Doch sie sind so geladen, so voller Adrenalin, Wut, Verzweiflung, Zorn...dass sie die Tritte kaum wahrnehmen und sich hocharbeiten. Randall nimmt Anlauf, will den Ansturm von Big Rig sofort unterbinden – doch Frank the trucker duckt sich unter der Clothesline von Randall hindurch, der New Yorker federt in die Seile und


Discus Lariat gegen Randall!


Zeitgleich versucht Ackley sich an Jack Bobo, doch auch der reagiert blitzschnell, weicht aus und


Yakuza Kick gegen Ackley!


Die beiden Fight Club Mitglieder rollen sich sofort aus dem Ring, versuchen sich dort zu sammeln. Die Fans sind aus dem Häuschen.


BIG RIG! BIG RIG!


Tausende Fäuste gehen wieder rhythmisch in die Höhe, während der Fight Club außer sich ist vor Zorn. Die Flammenbeerdigung – um im Bild zu bleiben – der Plüschwürfel konnte verhindert werden. Jack muss seinen Bruder zurückhalten. Der Fight Club wurde vorerst vertrieben – und zur Freude aller fasst Frank in die Tonne und holt sich „Madisons“ Würfel zurück, die er demonstrativ in die Höhe streckt und präsentiert. Es fallen einige böse Worte zwischen den vier Männern, als – entgegen vieler Erwartungen – doch noch einmal Johnboy Dog zum Ring eilt, auch wenn „eilt“ hier vielleicht etwas übertrieben ist, der Commissioner hält sich nach dem Spear von Zereo Killer nämlich die lädierten Rippen. Trotzdem ist er bemüht, so schnell wie möglich die Ringumgebung zu erreichen.

Johnboy Dog: „STOP!“

Pete: „Endlich mal!“
Sven: „Mal sehen, ob nicht Johnboy angezündet wird...“

Der kann Sven glücklicherweise nicht hören, fährt also ohne Kommentar hierzu fort.


Johnboy Dog: „Ich sehe ja, dass ihr heiß aufeinander seid. Dass hier HASS im Spiel ist, von beiden Seiten...und dass man sich fragt, wohin das noch führen soll! Aber ich werde es NICHT zulassen, dass hier etwas angezündet wird! Ihr habt hier dennoch eine Dramatik aufgebaut, die ihresgleichen sucht! Nichts in der GFCW ist so heiß – im Wortsinne! - wie die Auseinandersetzung zwischen Big Rig und dem Fight Club. Nirgendwo hat es mehr Scherben gegeben und ist mehr zu Bruch gegangen als in dieser Fehde, die uns nun schon beinahe ein Dreivierteljahr beschäftigt! Und das muss ein Ende haben!“

Johnboy Dog schnauft aus und schaut zwischen den Vier Männern in seiner Umgebung hin und her.

Johnboy Dog: „Ich darf Entscheidungen nicht nach Sympathie treffen, auch wenn ich das gerne täte [Daniel lacht darüber!]. Ich will, dass ihr euch im Ring begegnet – und die GFCW-Galaxie will das auch! Keine Raststättenkloppereien, keine Besuche im ach so heimeligen Fight Club – und auch kein Verschrotten von LKWs. Wir sind hier beim Wrestling und als guter Commissioner finde ich, sollten wir auch wieder dorthin zurückkommen!“

Zustimmung von den Rängen, auch wenn die meisten das für „Fight Club sucks!“-Rufe nutzen.

Johnboy Dog: „Beim National Wrestling Day wurde schon ein Teil der Geschichte geschrieben, als Big Rig zum ersten Mal Champions wurden und die längste Regentschaft in der Geschichte der GFCW unterbrachen – aber nicht beendeten! Für uns wird es back to the roots gehen....und somit...“

Ein wenig Spannung hat noch keinem geschadet und in der Tat ist es in der Halle nahezu mucksmäuschenstill, als der Commish zu seinen finalen Sätzen ausholt.

Johnboy Dog: „....wird es bei Finest Hour ein NORMALES Tagteam-Match um die GFCW-Tagteam-Titel geben!“


Buh? Buh!


Pete: „Was, Sven? Ein stinknormales Tag-Team-Match? Ich habe mit allem Möglichen gerechnet. Aber sowas?“


Den Fans gefällt’s. Sie lieben diese Festsetzung. Big Rig im Ring und der Fight Club außerhalb des Gevierts scheint auch nichts dagegen zu haben. Sofort gibt es wieder Drohgebärden untereinander.


Sven: „Klingt doch alles sehr vernünftig. Und gerade Jasper Randall scheint sehr mit dieser Ansetzung einverstanden. Er wird mit Sicherheit einen Plan haben, die Tag-Team-Titel ja nicht abgeben zu müssen.“


Doch noch steht der Commissioner im Ring – und so ganz fertig scheint er mit seiner Ankündigung nicht zu sein. Vielleicht hat er auch Sven gehört, oder aber in die grinsende Visage Jasper Randalls geschaut. Jedenfalls führt er nochmal den Schallwandler nach oben und beginnt, zu sprechen.


Johnboy Dog: „Ich war NOCH NICHT FERTIG! Wir alle kennen den Fight Club ja als fairen Verlierer....nicht. Und wir wissen auch, gerade ich weiß das zur Genüge, wie der Fight Club – jaja, Jasper, guck nur – sich üblicherweise aus solchen Affären herauszieht. Und deshalb wird der Titel AUCH dann wechseln, wenn der Fight Club disqualifiziert oder ausgezählt wird!“

Selbst JBD kann sich ein leichtes Grinsen in Richtung Randall nicht verkneifen. Dann erst senkt er den Schallwandler und sieht, das sieht jeder in der Halle, ziemlich zufrieden mit sich aus.


Sven: „Was für eine Unverschämtheit!“

Pete: „Seeeehr gut! HA! Sieh dir Randalls Gesicht an!“


Der New Yorker ist entsetzt. Ein offensichtliches „WHAT?!“ ist an seinen Lippen abzulesen. Er kann nicht fassen, was er da hört. Big Rig ist einverstanden, nickt freudig zur Begeisterung der Fans. Und selbst Drake Ackley ballt einfach nur die Fäuste und ist einverstanden. Ihm ist es egal. Er will nur kämpfen – und die Angelegenheit über die Bühne bringen, egal, zu welchen Bedingungen.


Pete: „Es ist also fix: Bei Finest Hour geht es um die Tag-Team-Championtitel zwischen dem Fight Club und Big Rig! Match 3 der Best-of-three-Matches-Serie!“


Noch einmal hebt der altehrwürdige Commish der GFCW das Mikrofon nach oben, um ein paar alles andere als unwichtige Worte zu verlieren.

Johnboy Dog: „Ich höre keine Einwände, also steht das Match! Wenn ich dann Big Rig backstage bitten dürfte..... nein nein, Randall, Ackley! Ihr bleibt noch etwas hier...und könnt dann hinterher. 'Bitte'.“

Das letzte Wort entbehrt nicht einer gewissen Süffisanz.


Eine kurze Werbepause erfolgt.


Singles Match:
Antoine „Brainpain“ Schwanenburg vs. Johnboy Dog

Referee: Thorsten Baumgärtner


Sven: „Das ist etwas, worauf die Fans lange warten – aber ob Antoine Schwanenburg die Chance nutzen kann, die sich hier bietet?“
Pete: „Er wird sie nutzen wollen, immerhin geht es hier um die Stipulation für den Main Event von Finest Hour!“
Sven: „Davon ist auszugehen. Antoine hat ja deutlich gesagt, was er will“

Pete: „Beliebt hat sich JBD damit bei seinem Sohn sicher nicht gemacht.“
Sven: „Und Johnny?“
Pete: „Soweit ich verstand, gilt das mit der Stipulation doch nur wenn Schwanenburg gewinnt?“
Sven: „Stimmt....“

DING DING DING!

Das Match ist angeläutet und gleich geht es hier mit Volldampf los! Denn Antoine Schwanenburg stürzt gleich nach vorn und bringt Johnboy Dog, der sich nichtmal seiner Sportjacke hat entledigen können, in die Ringecke, wo er ihn gleich mit Kicks in die Rippen bearbeitet. Dem Referee wird das schon schnell zu bunt, was zu einer kleinen Diskussion mit Schwanenburg führt, die dem alten Hund ein wenig Luft zum erholen bringt.

Sven: „Antoine Schwanenburg gibt hier gleich Gas! Wenigstens einer der beiden ist fokussiert...“
Pete: „Johnboy Dog kann aber gerade nicht anders! Der fiese Spear von Zereo Killer zeigt eben immernoch Nachwirkungen!“


Schwanenburg widmet sich gleich wieder dem Hund, aber der kann sich zunächst mit einem leichten Schlag wehren – was Schwani aber umso saurer macht, der daraufhin wie ein wilder auf den Hund eintritt. Erst der Ref geht wieder dazwischen und wieder bekommt Johnboy Dog eine kurze Phase der Erholung. Schwanenburg aber setzt nach einem kurzen Disput mit dem Einmal-Rückkehrer Baumgärtner auf Schnelligkeit: Snapmare gegen den Hund, ein kräftiger Tritt in den Rücken und als der Hund liegt und sich vor Schmerzen krümmt, schließt AS diese wunderbare Stafette mit einem Elbow ab, nach welchem er den Hund aber nicht covert, spürend dass das eh nichts bringen würde.


Schwanenburg bleibt dabei, methodisch vorzugehen und hievt den alten Mann auf die Beine. Bodyslam, dann wieder ein fieser stomp auf die angeschlagene Rippe, die sich JBD auch sofort zu halten beginnt. Man kann Schwanenburg viel vorwerfen – aber nicht, dass er nicht sukzessive auf ein Ziel hinarbeiten würde. Das Match sprüht nicht vor Tempo, aber dennoch vor Intensität, die ihresgleichen sucht. Schwanenburg, der erfahrene Recke, beugt sich zu Johnboy Dog, hebt den wieder auf die Beine. WhipIn in die Seile und JBD muss laufen. Schwanenburg legt sich flach ab, so dass JBD noch einige Meter zu machen hat – den folgenden Hip Toss kann der Hund aber abblocken, kickt den Schwani – und sorgt mit einem schnellen DDT für etwas Luft!


Selbst wenn JBD aber einen Pinversuch ins Auge gefasst hätte, die Kraft reicht dazu im Moment mal so gar nicht. Dafür kann er, wie aber auch Schwanenburg, für einen ziemlich langen Moment ausschnaufen, wer weiß wozu das noch gut sein wird. Nach einer gefühlten Minute regen sich aber beide wieder, wobei Johnboy Dog mithilfe der Seile der erste ist, der auf die Beine kommt. Aber auch Schwanenburg kommt recht flott auf die Beine, doch JBD kann ihn in die Ecke drängen. Es folgt der WhipIn in die gegenüberliegende Ecke und egal, was JBD auch vorhaben wird – es wird scheitern. Letztlich soll es wohl eine Art Stinger Splash werden, aber der geht fürchterlich ins Leere, weil Schwani ausweicht – und aus der Bewegung heraus beim zurücktorkeln des Hundes einen wunderbaren Backstabber zeigt! Sofort macht er sich daran, den Hund zu covern, was auch den Referee auf den Plan ruft!




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kickout!


Der Hund schüttelt sich, wird aber von Schwanenburg gleich mit einigen Kicks daran erinnert, wer hier im Ring die Hosen anhat. JBD versucht sich jetzt schon im Schattenboxen, trifft aber nichtmal den Schatten. Schwanenburg wirkt einen Moment belustigt, hilft dem Oldtimer dann aber wieder auf die Beine. Ein Back Suplex folgt, bei dem er den Hund ziemlich lange neben sich her balanciert, ehe dieser mit Wucht auf den lädierten Rücken kracht und schließlich die Gelegenheit nutzt, um aus dem Ring zu ploppen. Das wiederum gefällt dem guten Antoine so gar nicht, weshalb er kurz flucht und sich dann erhebt, um ebenso den Ring zu verlassen. Draußen begibt er sich gleich auf die Suche nach dem alten Haudegen und wird schneller fündig, als er erhofft hat – JBD mäht ihn nämlich mit einer Clothesline um! Und als Schwanenburg auf die Beine kommt, geht er gleich nochmal zu Boden! JBD scheint nun am Drücker und bugsiert den Schwanenburg recht schnell in den Boden und eilt zur Ringtreppe, um über dieses Hilfsmittel den Ring zu betreten. Durch die Seile geht’s in den Ring und gleich wieder auf Schwanenburg zu, der in die Seile geworfen wird. Doch der Routinier hat damit gerechnet – und somit muss Johnboy Dog laufen. Unter der Clothesline von Schwani kann JBD noch abtauchen, doch den Powerslam kann er nicht mehr verhindern. Schwanenburg covert!





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kickout!


Schwanenburg bleibt ruhig am Ball und scheint zu überlegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass JBD ihn jetzt überrascht ist doch ziemlich gering und doch....er will das Risiko offenbar nicht eingehen. Stattdessen erhebt er sich langsam und bedeutet, ganz wie ein Schwanenburg das sehr subtil macht, dass nun Schluss sein soll. Der Hund wird aufgerichtet und mit einem Uppercut in die Ringecke befördert, ganz so als gehöre er da auch hin. Dann nimmt der vormalige-und-bald-wieder-Brainpain Anlauf....

CULTURE SHOCK! IN DIE FRESSE!


Tatsächlich trifft AS seinen Gegner geradezu vorzüglich und JBD sackt nach unten weg. Antoine kann ihn dort natürlich nicht covern, hebt ihn also leicht hoch....

SMALL PACKAGE!



JBD OBEN!





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kickout!


Wie eine Sprungfeder springen beide nach oben – mit dem besseren Ende für den Hund! Der kann einen Neckbreaker zeigen und ist nun obenauf! Ungeduldig wartet er darauf, dass AS auf die Beine kommt, denn der TGO soll folgen, das Spiel also zuende sein! Antoine Schwanenburg wirkt für einen Moment orientierungslos, als er sich langsam auf die Beine schiebt und zunächst nicht weiß, wo er ist – der JBD-Fuß fliegt in Richtung Antoine Schwanenburg!


KONTER!

Jump-swinging-DDT von Schwanenburg!

COVER!






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3!



Sieger des Matches durch Pinfall: Antoine „Brainpain“ Schwanenburg!!!



Mit diesen Bildern geht War Evening off.


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Danke an alle Schreiber!!!