Mittwoch, 06.10.2021.

Zwei Tage vor der Show.

Dortmund.


Garrison Gaeta: „Unter allen Pflichten, die ein Volkstribun zu erfüllen hat, ist dies zweifelsfrei die Leidigste. Ich komme nicht umhin, von ganzem Herzen angeekelt zu sein ob der Nutzlosigkeit dieses…“


Auch wenn der Italiener normalerweise mit einem großen Wortschatz protzen kann, fehlen ihm die Vokabeln. Sein ganzer Fundus bietet keine Phrase, jener Entrüstung, die sich in seinem Inneren zu einem Sturm auftürmt, verbale Gestalt zu verleihen.


Garrison Gaeta: „…Staatsbesuchs.“


Das Ziel der schlechten Laune läuft gemächlichen Schrittes neben ihm: Danny Rickson, gekleidet in ein unauffälliges, helles Shirt und Sporthose. Die Nörgeleien seines Partners jedoch prallen an seiner stoischen Aura des Hall of Famers schlicht ab, er zeigt keinerlei Tendenz zum Einlenken.


Garrison Gaeta: „Was ist das hier überhaupt?“


Rhetorische Frage. Dennoch kommt Ricksons Antwort prompt und präzise.


Danny Rickson: „Das GFCW-Performance-Center.”

Garrison Gaeta: “Ich weiß. Ich verachte es.“


Da sind sie: Schulter an Schulter in den grauen Hallen, die die Petrischale für künftige Title-Nights-Main-Eventer sein sollen. Wer später einmal zu einer GFCW-Legende heranwächst, befindet sich hier gerade im Training. Man sieht den ambitionierten Nachwuchs in verschiedenen Ringen miteinander rangeln, andere schlagen auf Sandsäcke ein und eine dritte Gruppe stählt an Freihanteln ihre Körper, um dereinst wie Steve Steel & Co. auszusehen. Rickson nimmt das Wimmeln und Beschäftigtsein der Jungspunde neutral hin, schenkt dem Geschehen kaum Aufmerksamkeit. Gaeta jedoch blickt umher, der Volkstribun ist wie festgetackert. Er würde gerne wegschauen, doch das Grauen zieht seinen Fokus wie bei einem Verkehrsunfall magisch an.


Garrison Gaeta: „Diese Leute sehen aus, als würden sie aus Leidenschaft kämpfen. Nicht für Ruhm und Geld. Es widert mich an.“


Nun bleibt Rickson doch stehen. Langsam wendet er sich Gaeta zu, stellt das Augenrollen gerade noch rechtzeitig ein, ehe er dem Italiener Gesicht an Gesicht gegenübersteht und einen internen Zwist riskiert.


Danny Rickson: „Wir sind nicht hier, um anderen Leuten zuzuschauen, wenn dich das beruhigt. Wir sind hier, um sicherzustellen, dass wir Tag-Team-Champions werden. Die Leistung von vor zwei Wochen wird dazu nicht langen. Also solltest auch du etwas von deren Leidenschaft…“


Er deutet auf die Gruppe im Ring. Neben Timo Schiller und Lennie Taiwo kann man weitere Youngsters erkennen, die schon manchmal in den vergangenen Wochen vor die Linse gelaufen sind, dem Publikum aber noch nicht mit Namen bekannt sind.


Danny Rickson: „…aufbringen und mit mir zusammen trainieren. Ich sage nicht, dass es schwer wird, das Turnier von Beermachine zu gewinnen. Doch wir sollten es auch nicht komplett auf die leichte Schulter nehmen. Also komme bitte für einige Minuten von deinem Thron runter und lass uns das Training hinter uns bringen.“

Garrison Gaeta: „An besagter Leistung bist du nicht unschuldig, Mr. Ich-Benötige-Low-Blows-Gegen-Einen-Einhändigen-um-zu-gewinnen.“


Erstmals ein Funke von guter Laune auf Gaetas Gesicht. Nun ist er in seinem Element, kann wie ein Geier in längst erlegte Beute picken. Auch wenn ein Geier zweifelsfrei nicht die ästhetische Kategorie darstellt, die einem wie ihnen gerecht wird. Ein gehässiges Lächeln umspielt die wohlgeformten Lippen des Volkstribuns.


Danny Rickson: „Ein unangenehmer Rückfall in alte Zeiten, der mir da unterlaufen ist. Geb ich zu, Punkt für dich. Das…das war nicht ich. Ich wollte dieses beschissene Match einfach hinter mir bringen. Was habe ich mich darauf gefreut, mit einem großen Namen wie Thor im Ring zu stehen und zu beweisen, dass ich besser bin. Dann nimmt irgendein Clown jeden Anspruch aus dem Match, indem er den Gegnern die Hände auf den Rücken bindet. Ich war frustriert, wollte den Mist einfach schnell hinter mich bringen und da…ist es über mich gekommen. Umso wichtiger, dass wir nun Automatismen einüben, damit wir nicht wieder in eine solche Bredouille geraten.“


Auf diese Ausführungen hat Gaeta Folgendes zu sagen: Nichts. Er zuckt mit den Schultern, stößt genervt Luft aus seiner Nase aus. Dann bleibt er stehen, wendet den Kopf - und starrt direkt auf eine Gruppe mehrerer Männer, die sich neben den etablierten Superstars aufgebaut hat. Geradezu angeschlichen hatte in den letzten Momenten.


Garrison Gaeta: „Ist was, Leute? Ich kann völlig verstehen, dass Pack wie ihr von der Herrlichkeit zweier Legenden angezogen wird wie die Motten vom Licht. Vor allem, wenn die eigene Zukunft kohlenschwarz ist. Doch ich bin nicht hier, um Autogramme zu verteilen. Nicht um Audienzen zu gewähren. Okay? Macht einen Termin mit meinem Sekretariat oder kauft euch ein Shirt. 59,99€ im GFCW-Shop. In anderen Worten ein halbes Monatsgehalt für Development-Typen wie euch.“


Ein Kameraschwung zeigt, wer dort vor Rickson und Gaeta steht und Ziel des volkstribun’schen Zorns wird: Die Gruppe, die eben noch im Ring war. Timo Schiller, Lennie Taiwo und zwei unbekannte Männer von athletischer Statur. Beide zweifelsfrei Cruiserweights, einer weiß und blond, beidseitig tätowierte Schultern, der andere dunkelhäutig und mit kurzen, schwarzen Haaren.


Lennie Taiwo: „Wir schauen nur.“

Garrison Gaeta: „Schaut woanders. Ich verrate euch auch, wie das am besten geht. Einfach durch die Tür da hinten, sie hinter euch schließen. Und warten, bis ihr nicht mehr stört. Danke.“

Timo Schiller: „…“


Einer der beiden Unbekannten, der Blonde, schiebt Timo Schiller zur Seite, als dieser gerade zu einer Entgegnung ansetzt. Er tritt bis zwei Armlängen Abstand vor Gaeta und starrt diesen an.


Garrison Gaeta: „Und du bist, Junge?“


Es antwortet nicht der Angesprochene, sondern der zweite Unbekannte. Er tritt selbstbewusst vor den Blonden, verkürzt den Abstand zu Gaeta.


Rosford Williams: „Ich bin Rosford Williams. Und das ist mein Kumpel…“


„Kumpel“ ist das Stichwort, um den sprichwörtlichen Ball zum Blonden zurückzuspielen. Er geht nun wieder nach vorne, spricht seinen Namen mit einem provozierenden Grinsen Richtung Gaeta aus.


Caracal Matthews: „Caracal Matthews. Zusammen sind wiiiiiiirrr…”


Die letzten Worte betont er im Tonfall eines Kirmes-Ansagers. Dann geschieht Unerwartetes: Einem stillen Signal folgend beginnen beide mit einer Pose, als würden sie in einem Fußballstadion eine Laola starten wollen. Dann gehen sie in die Knie, nicken sich zu und springen unerwartet und durchaus dank beeindruckender Athletik hoch in die Luft. Kaum sind sie gelandet, breiten sie die Arme aus. Lachen einander zu.


Beide: „FLIP TRIP!“




Jetzt neu im Performance-Center.



Danny Rickson: „Das ist der beschissenste Team-Name, den ich je gehört habe.“

Caracal Matthews: „Und du bist der verbittertste Typ, den ich je gesehen habe, Rickson.“


Mit einem heftigen Nicken stimmt Rosford seinem Partner zu. Und heftig heißt in diesem Fall, dass Matthews nicht nur seinen Kopf, sondern geradezu seinen ganzen Oberkörper schüttelt, sich völlig einer dramaturgischen Übertreibung verliert.


Rosford Williams: „Robert Breads redet über die Midlife-Crisis, aber du verkörperst sie, Mann.“

Caracal Matthews: „Uuuuuh. Volltreffer, Rosi.“


Man hört, wie selbst Gaeta im Hintergrund scharf Luft einsaugt. Schiller und Taiwo können sich ein Grinsen nicht verkneifen, wenden sich vorsichtshalber ab.


Danny Rickson: „Vorsicht. Lasst uns die Situation noch einmal Revue passieren lassen, bevor ihr etwas richtig, richtig, richtig, richtig, richtig Dummes macht. Sachverhalt wie folgt: Ihr seid zwei Nobodies, die ihren ersten Tag im Performance-Center haben. Und ihr wollt mir und Gaeta ans Bein pissen. Beeindruckend dumm, Jungs.“


Mit übersteigerter Dramatik schreien die angesprochenen „Jungs“ von Flip Trip auf, gönnen sich ein betont künstliches Lachen. Treten noch näher, bis sie fast Nase an Nase mit Rickson stehen. Dessen Gesicht verzieht sich in wütender Manier.


Caracal Matthews: „Noooooobodies, Alter? Ich sag dir was: Robert Breads hat uns neulich bei einem Kampf gesehen und wir haben an dem Abend nicht nur beeindruckend unsere Körper verdreht, sondern auch ihm mit unserer Akrobatik den Kopf. Quasi nur durch unseren freshen Stil hat er wieder genügend Vitalität, um das Performance Center weiterzuführen. Wir sind die Zukunft, alter Mann. Die Impfung gegen Stillstand.“


Ohne jeden ersichtlichen Grund springt Caracal ein Rückwartssalto aus dem Stand und feiert sich dafür, indem er die Muskeln flext. Währenddessen übernimmt Rosford das Reden, applaudiert zuvor jedoch artig in Richtung Matthews‘.


Rosford Williams: „Weißt du, warum du so verbittert bist, Mann? Weil das Wrestling sich weiterentwickelt hat. Ohne dich. Heutzutage geht’s um Flips. Um Spektakel. Drehungen, Kicks, Planchas aus dem Ring. Keiner will langweiliges Mat-Wrestling sehen. Lahmer Missssstttt ist das! Wer braucht Suplexes, wenn es Sentons gibt? Das verkörpern wir.

Caracal Matthews: „Flip Flip Hurra! Und ja, das ist unsere Catchphrase.“

Rosford Williams: „Wir mögen zwar heute noch im Performance Center stecken, aber wir sind die Zu-…“

Caracal Matthews: „FUCK! Was sollte das?“


Wegen besagtem „Das“ sackt mit einem lauten „Uff“ Rosford zusammen, greift sich an die nun blutende Nase. Dort hat ihn Sekunden zuvor ein Faustschlag Gaetas getroffen. Der Volkstribun lächelt Rickson zu und alles, was sich in dessen Gesicht abzeichnet, ist Zustimmung. Pure Dankbarkeit. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Fäuste fliegen.


Garrison Gaeta: „Ich glaube, ich habe die Art von Training gefunden, die mir Spaß macht.“


Obwohl nicht in Sportkleidung, zieht Gaeta betont langsam sein Shirt aus. Der muskulöse Oberkörper bietet einen erregenden Anblick im Performance Center. Seine Beine stecken zwar in unbequemen beigefarbenen Chinos, doch was macht das schon? Die Entkleidung des Models sagt Kampfbereitschaft aus. Der Italiener ist bereit für ein Gefecht.


Danny Rickson: „Timo, mach den Referee. Lennie, du bist Ansager. Ich glaube, wir legen einen spontanen Kampf hin.“


Auch Rickson zieht sein Shirt aus. Flip Trip haben sich unterdessen wieder gefangen. Caracal hilft seinem Partner auf die Beine, reicht ihm ein Tuch, um die blutende Nase zu stillen. Dann verständigt sich das Team wortlos und Beide nicken gleichzeitig.


Rosford Williams: „Wir akzeptieren! Jetzt sofort.“


Tag Team-Match:
The Beauty & The Best (Danny Rickson & Garrison Gaeta) vs. Flip Trip (Caracal Matthews & Rosford Williams)
Referee: Timo Schiller

Kaum hat hier jemand „spontanes Match“ gesagt, kommt Leben ins Performance Center. Die anwesenden Talente pilgern zu einem zentral gelegenen Ring wie Zebras und Giraffen ans Wasserloch. Unterdessen hat sich Lennie Taiwo ein Mikrofon besorgt, The Beauty & The Best sowie Flip Trip haben sich in den Ring begeben und sprechen sich ab, während Timo Schiller in Ermangelung einer Ringglocke mit Klatschen zum Matchstart animiert. Ein „Nicht so schnell“ seitens Taiwo lässt ihn innehalten.


Lennie Taiwo: „Das folgende Match ist ein Tag-Team-Match! Zu meiner linken stehen die Routiniers. Danny Rickson aus Newcastle, England und Garrison Gaeta aus Palermo, Sizilien. Mit einem kombinierten Gewicht von 204 Kilogramm…The Beauty & The Best!“


Rickson und Gaeta klatschen kurz miteinander ab, dann geht Rickson auf den Apron. Klares Ding: Gaeta wird beginnen.


Lennie Taiwo: „Und ihre Herausforderer...in ihrem GFCW-Debut. Bestehend aus Caracal Matthews, der heute bei einer Größe von 1,73m 83 Kilogramm wiegt sowie Rosford Williams mit 85 Kilogramm bei 1,76m…hier sind aus Calgary, Alberta, Kanadaaaaaa….FLIP TRIP!“


Kaum ist ihr Name verklungen, springen Caracal und Rosford auf die Ringseile, prallen von dort wie Flummies mit einem Backflip zurück und feiern sich für diese Aktion wie für ein Siegtor im Old Trafford. Rickson schüttelt auf dem Apron genervt den Kopf und ist sichtlich dankbar, als Schiller mit einem Klatschen das Match für eröffnet erklärt.

Für Flip Trip beginnt Rosford Williams. Der Dunkelhäutige ist Gaeta um 25 Kilogramm körperlich unterlegen, entsprechend verpufft die zuvor so zur Schau gestellte Tatkraft zugunsten einer abwarten Haltung. Beide Wrestler umkreisen sich einige Momente im Ring, ein kurzer Vorstoß seitens Williams wird abgebrochen als Gaeta seinerseits einen Schritt nach vorne macht und den Youngster der Mut verlässt.


Da sieht Gaeta seine Chance.


Er beginnt nicht nur die Offensive, sondern geht volles Risiko. Seine erste Aktion in diesem Match ist ein Heranstürmen zu seinem Finisher, dem Beautiful Touch. WARUM AUCH NICHT? Der Spear kommt dermaßen aus dem Nichts, dass selbst Caracal Matthews draußen ein Stöhnen entfährt und Rosford so überrumpelt ist, dass er fast nicht reagiert.


Fast.


Denn als es schon aussieht, als müsse er sich treffen lassen, zeigt er seine Athletik: Er springt einfach über den heraneilenden und bereits zum Spear abgesenkten Gaeta. Einige Performace-Center-Wrestler bejubeln die Aktion, während Gaeta mit Wucht in die Ringseile läuft. Von dort prallt er ob der Elastizität der Ropes zurück. Und landet direkt in einem Dropkick Williams‘. Gaeta geht hier tatsächlich als Erster zu Boden.


Caracal Matthews: „FLIP FLIP HURRA! ZEIGS IHNEN!”


Das lässt sich der ambitionierte Youngster im Ring nicht zweimal sagen. Aber würde dieses Team Flip Trip heißen, wenn nun etwas Gewöhnliches folgen würde? Nein, Rosford Williams nimmt kurz Position, dann macht er einige Verrenkungen, die sich bestenfalls als capoeira-artiges Gezappel beschreiben lassen. Sie münden darin, dass er nach diversen Sprüngen und Drehungen direkt vor Gaeta steht als dieser wieder auf den Beinen ist und dem Italiener eine Lariat verpasst.


Gaeta geht wieder zu Boden.


Draußen schlägt Rickson wütend auf den Ringpfosten. Kann doch nicht sein, dass ein absoluter Rookie seinen Partner hier im Griff hat. Flip Trip hingegen verfällt in Euphorie: Die Beiden schreien sich freudig an und Rosford wartet, bis Gaeta sich in der Ringecke hochzieht. Dann nimmt Rosford Williams, gewinnt einiges an Fahrt und springt auf der Hälfte ab…kommt mit einem Crossbody gesegelt. Selbiger ist jedoch so weit daneben, es könnte glatt eine Tommy Dreamer-Aussage sein. Und warum geht’s daneben? Weil Gaeta clevererweise einfach zur Seite springt und Rosford mit der Ringecke kollidiert. Dort bleibt der Cruiserweight einen Moment hängen, dann fällt er mit Schmerzensschrei nach unten…


…oder sollte es zumindest, doch Gaeta packt sich den Youngster direkt von hinten. Hebt ihn mühelos ob seiner wundervollen Physis in die Luft.


ATOMIC DROP!


Ein „Uuuuuuh!“ geht durch die Halle, Rosford Williams kassiert den härtesten Move des Matches und bleibt wie ein Maikäufer auf dem Rücken liegen. Gaeta geht sofort ins Cover, Schiller führt es in seiner Rolle als Ersatz-Referee aus.


EINS…

ZWEI…KICKOUT!


Williams kriegt die Schulter hoch. Gaeta nimmt es jedoch mit einem Lächeln hin. Bleibt so nicht noch mehr Zeit, um zu…spielen? Vorerst will er jedoch seinem Partner etwas Spaß gönnen. Er hievt Rosford an den Schultern hoch und schubst ihn in die Ringecke zu Rickson. Wechselt den Hall of Famer ein. Rickson kommt in den Ring und zeigt direkt mal, wie es um seine Laune bestellt ist: Selbiges tut er, indem er mit kompromisslosen Tritten in Rosfords Magen startet, bis dieser gekrümmt in der Ringecke zusammensackt.


Dann geht Rickson in die Ringmitte, wendet sich zu Caracal und schreit diesem mit ausgestrecktem Finger irgendwas entgegen. Der blonde Teil von Flip Trip schreit zurück, deutet an, in den Ring kommen zu wollen um die Sache zu klären wie vor einer Discothek. Bei der Ansage bleibts jedoch, Rickson wartet vergebens auf weitere Beute.


STATTDESSEN WIRD ER EINGEROLLT!


EINS…

ZWEI…

DR….KICKOUT!


Ein Raunen im Performance Center. Fast hätte es hier die Sensation gegeben. Im ersten Moment ist sogar unklar, ob Rosfords Roll-Up nicht bis drei war, doch Schiller deutet an, dass es nicht ganz gereicht hat. Rickson bleibt am Leben und hat spätestens jetzt jegliche gute Laune verloren. Er packt sich das Greenhorn, dass die Chuzpe hatte, ihn hinterrücks einzurollen und verpasst diesem zwei Faustschläge ins Gesicht, wodurch die Nase Williams‘ wieder zu bluten beginn. Dann whippt Rickson das Cruiserweight in die Ringseile und empfängt ihn…


….mit einem BACK BODY DROP!


Klar, Rosfords Sprünge bis hierhin waren beeindruckend: Doch durch Ricksons Aktion fliegt er höher als je zuvor. Entsprechend laut knallt er auf die Matte und bleibt liegen. Danny Rickson langt das jedoch nicht, er greift in die kurzen, lockigen Haare seines Gegners und zieht diesen hoch…bis Rickson unerwartet wegstolpert und sich das Gesicht hält.


Garrison Gaeta: „AUGENSTECHER! Das muss man sehen, Mann.“


Hat Schiller, Aushilfsreferee wider Willen, jedoch nicht. Und so kann Rosford Williams einen Moment durchatmen. Das tut er aber nicht, stattdessen macht er das Sinnvollste in diesem Moment, hechtet in seine Ringecke und wechselt Caracal Matthews ein.


Der Blonde zeigt ebenfalls seine Athletik, springt in einer fließenden Bewegung erst übers Toprope in den Ring und geht dann erneut in die Luft, um Rickson mit einer eingesprungenen Clothesline abzuräumen. Der Engländer rollt in die Mitte des Ringes, Caracal feiert sich einen Moment selbst und sieht dann die Chance gekommen. Er geht auf den Apron, greift das oberste Ringseil.


SPRINGBOARD ELBOW DROP!


Der trifft! Applaus von draußen für die gelungene Einführung des zweiten Rookies. Der wird sogleich etwas größenwahnsinnig und geht ernsthaft ins Cover.


EINS…KICKOUT!


Man kann es ja mal probieren. Rickson jedoch reißt die Schulter fast noch vor Eins hoch und wirkt regelrecht entrüstet über den Pinversuch nach nur zwei richtigen Offensivaktionen. Der Hall of Famer setzt sich im Ring auf, starrt auf sein Gegenüber.


Und der räumt ihn mit einem Kick ans Kinn ab.


Das war ein Wirkungstreffer. Rickson geht abermals in die Horizontale, wirkt fast wie weggetreten. Und Caracal macht das Gleiche wie zuvor…nein, er covert nicht. Sondern geht auf den Apron. Will zu einer Springboard-Aktion ansetzen. Doch dann ein Blick nach Draußen zu Rosford…ein stummer Austausch. Rosford deutet auf die Ringecke. Sein Partner nickt, macht ein paar Schritte zur Seite und springt ohne Zwischenstopp aufs Toprope. Dort wartet er einen Moment ab, da Rickson nicht mehr – wie erhofft – auf der Matte liegt, sondern gerade beim Aufstehen ist. Kein Problem für Caracal. Er hat etwas Anderes im Repertoire.


FLYING CLOTHESLINE!


Doch er landet in einem Shoulderblock Ricksons! Der harte Aufprall sorgt für ein Keuchen des Blonden. Noch schlimmer ist jedoch, dass er vom richtig genervten Rickson mit einer Humorlosigkeit, die ihresgleichen sucht, gepackt wird.


BODY TO BODY-SUPLEX!


Und wie er fliegt. Caracal wird fast bis in die gegenüberliegende Ringecke geschleudert. Rickson kommt direkt wieder hoch und spuckt wörtlich wie sprichwörtlich Galle oder wasauchimmer, ehe er auf den überwältigten Rookie zugeht. Doch was ist das? Er beugt sich gerade, um Matthews aufzuheben, da federt dieser wie einst Shawn Michaels hoch, nimmt seine letzte Kraft zusammen und räumt Rickson mit einer Clothesline ab. Nun liegen beide Wrestler.


Von draußen wird es laut. Rosford Williams hat begonnen, ans Ringpolster zu hämmern, um seinen Partner zu motivieren, bis zum Wechsel zu kommen. Das scheint zu wirken, denn Caracal ist als Erster wieder auf den Beinen. Schleppt sich mit sichtbaren Rückenschmerzen in Richtung Tag.


Doch da ist Rickson. Packt sich das Bein Matthews‘.
ENZUGIRI GEGEN RICKSON!


Und der Tag gelingt. Nun ist – hochmotiviert – Rosford Williams dran. Der zweite Mann von Flip Trip legt los wie einst der legendäre Human Buffalo und geht mit animalischer Wildheit auf seinen Gegner drauf. Er versenkt eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben Punches in Rickson, der irgendwann die Hände hoch nehmen muss, um die Schläge abzuwehren. Dann federt Rosford Williams in die Seile, will einen Schlag mit besonders viel Schwung ausführen.


Und scheitert an seiner geringen Erfahrung.


Rickson braucht nur eine Körpertäuschung, um unter dem Schlag wegzutauchen. Rosford Williams puncht ins Leere. Ist davon so perplex, dass er gar nicht reagiert als Rickson ihn greift. Er realisiert erst, was überhaupt geschieht, als er durch die Luft geschleudert wird. Nicht nur einmal, sondern…


Drei German-Suplexes in Serie von Rickson!


Wahrscheinlich hätten einer oder zwei gelangt, doch der Engländer ist fuchsteufelswild. Er tritt sogar noch ärgerlich auf Williams ein, der nach seinem Urlaub in Suplex City nur noch halbherzig reagieren kann. Das frustierte Gesicht Ricksons wird nicht besser als er Gaetas Hand zum Tag ausgestreckt sieht, doch in letzter Sekunde besinnt sich der Engländer seines Teamgeists und wechselt den Italiener ein.


Gaeta zieht in den Ring ein wie ein römischer Feldherr in eine erfolgreich belagerte Stadt: Mit hochmütiger Siegesgewissheit. Er geht extra eng an Caracal Matthews auf dem Apron vorbei, verpasst diesem eine Ohrfeige und erfreut sich daran, dass Timo Schiller den Flip Tripper davon abhält, illegalerweise in den Ring zu kommen. Dann hockt sich Gaeta in die Ringecke. Wartet genüsslich, bis Rosford Williams wieder auf die Beine kommt. Das dauert angesichts der harten Attacke zuvor, doch irgendwann steht der Dunkelhäutiger wieder mehr schlecht als recht, schwankt hin und her…doch wendet sich schlussendlich Gaeta zu. Seinem Schicksal.


BEAUTIFUL TOUCH!


Der Spear knipst jegliche Hoffnungen, die die Rookies auf den Upset-Sieg hatten, aus. Rosford fällt wie ein Sack Mehl zu Boden, das Cover würde nun wahrscheinlich bis 10 statt nur bis 3 gehen. Doch was macht Gaeta. Er stürmt wieder los.


BEAUTIFUL TOUCH GEGEN MATTHEWS AUF DEM APRON!


Auch der zweite Gegner kassiert die harte Aktion des Sizilianers und segelt deshalb vom Apron auf den harten Hallenboden. Gaeta lächelt ob seiner völlig unnötigen und deshalb umso genüsslicheren Aktion. Dann hat er die Gnade, auch auf Timo Schillers Bitte hin, sich wieder Rosford Williams zuzuwenden. Er pinnt den Youngster ohne dessen Bein einzuhaken.


EINS…

ZWEI…

DREI!


Sieger des Matches nach 7:35 Minuten durch Pinfall: The Beauty & The Best


Glorreicher, siegreicher Volkstribun! Unter dem mehr pflichtschuldigen denn begeisterten Applaus des Performance Centers reißt Timo Schiller Gaetas Arm in die Luft. Der Italiener gestikuliert Richtung Rickson, dass dieser in den Ring kommen soll und zögernd folgt der Engländer dieser Aufforderung. Auf feiern scheint er gar keine Lust zu haben, doch alle diesbezüglichen Beschwerden finden keinerlei Gehör bei Gaeta.


Danny Rickson: „Das muss noch besser werden, Mann. So wird’s schwer mit dem Titel.“

Garrison Gaeta: „Wir haben gewonnen. Entspann dich.“


Mit diesen Worten packt der Volkstribun den Arms seines Partner, hebt ihn zu einer Siegesgeste, auch wenn Rickson dabei dreinschaut wie Uli Hoeneß bei einem 0 zu 5 gegen den VFL Wolfsburg. Rickson flucht geradezu ob des zurückliegenden Matches, das an ein, zwei Stellen fast in Richtung der Rookies gekippt wäre, die sich zwar letztendlich klar geschlagen geben mussten, aber dennoch ein wackeres Debüt zeigen konnten.


Mit diesen Bildern fadet das Segment aus.




Recht hektisch jagt eine Kamera durch den Backstagebereich. Die Interviewerin Tammy läuft zügig, bewaffnet mit einem Mikro, in Richtung des Eingangsbereichs, wo die zahlreichen GFCW Talente die Halle betreten. Und tatsächlich wird sie auch recht schnell fündig, James Corleone – wie gewohnt in Schwarz gekleidet, in Form von Anzug, Brille und Hut – und The End, der seine Lederjacke und dunkle Jeans trägt, die Haare zusammengebunden und mit grimmigem Blick, betreten die Halle.


Tammy: „The End? Hättest du vielleicht kurz Zeit für ein Interview?“


Corleone und End scheinen recht zielstrebig in die Halle zu laufen, anfangs lassen sie Tammy komplett an sich abprallen, doch schließlich bleiben die Beiden doch noch stehen. End schaut nur hinüber zu seinem Manager, der sich nun vor ihm positioniert.


Corleone: „Was? Will uns Müll nicht mehr?“


Tammy wirkt recht eingeschüchtert, kann man ihr wohl auch nicht übelnehmen, wenn ein James Corleone ihr solche Worte, eiskalt, an den Kopf wirft.


Corleone: „Außerdem, solltest du dir eindeutig Gedanken machen, was es bedeutet Respekt zu zeigen. SO spricht man nicht mit einem König. Aber nun los, stell deine Frage.“


Tammy versucht den Druck zu ignorieren und gibt sich ganz mutig.


Tammy: „Entschuldigung… Mister Corleone und Mister… End. Ich wollte wissen, ob ihr schon eine Andeutung machen könnt, wie ihr euch entschieden habt im Bezug auf Drake Nova Vaughns Angebot aus der vergangenen Woche?“


Anfangs wirkten sowohl Corleone als auch The End selbst noch recht offen, um hier tatsächlich ein Interview zu geben. Doch ihre forsche Neugier lässt sie recht schnell wieder kalt werden. Sie geben ihre Antwort, wann SIE wollen, nicht, auf Nachfrage.

End tritt nun vor Mr. Purple und hypnotisiert die eingeschüchterte Interviewerin mit seinem strengen Blick. Anschließend setzt er seinen Weg fort und gemeinsam mit seinem Manager lässt er Tammy nun, ohne Antwort, zurück.




War Evening, Oldenburg (EWE Arena), 08.10.2021


In Kooperation mit




Einmal mehr begrüßt uns Zico Chains 'Mercury Gift' und Oldenburg ist absolut aus dem Häuschen. Als das allseits beliebte GFCW Intro auf dem Titantron gezeigt wird, stehen sie hier Kopf. Das Pyro Feuerwerk ist diesmal SO RICHTIG GEIL und noch dazu verwandeln die Hallenscheinwerfer die Arena in ein Blitzlichtgewitter und die Fans feiern sich selbst ab (wie immer). Trotz Corona-Regeln finden 3.250 Fans heute Abend in der EWE-Arena ein. Ausverkauft! Alle freuen sich wie bolle machen richtig Stimmung.


Pete: "GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS OLDENNNNBUUURG!!"

Sven: "Die Menschen hier haben nicht viel, da ist die GFCW doch eine willkommene Abwechslung."

Pete: „Na na na. Nicht so frech, Sven. Die Fans aus Niedersachsen gehören zu den treusten die wir haben.“

Sven: „An der Stimmung scheitert es sicherlich nicht und wenn wir uns die Card so anschauen, dann haben die Fans aber auch guten Grund Party zu machen."

Pete: „Absolut! Dann fangen wir doch direkt mal an. Ein Opener in dem ein zweimaliger World Champion endlich wieder in den Ring steigt!"

Sven: „Unser Mathematiker gibt sich mal wieder die Ehre.“


Singles Match:
Alex Ricks vs. Großmeister Duran
Referee: Henry Phoenix Jr.


Pete: “Sein Gegner ist Großmeister Duran. Duran ist schon lange in der GFCW!“

Sven: „Stimmt und kriegt immer auf die Schnauze. So auch heute. Ricks wird noch viel Wut in sich haben nach der Niederlage gegen The End beim PPV. Das muss heute alles raus.“


Double Debüt-Match:
Niander Cassady-Taylor vs. KYD Flawless
Referee: Thorsten Baumgärtner


Pete: „Beim nächsten Match erleben wir ein Double Debüt hier in Oldenburg. Auf der einen Seite ein heißer Neuzugang aus dem Performance Center – Kyd Flawless! Auf der anderen Seite ein Mann der die letzte Show Morbeus und die Foundation niedergestreckt hat – Niander Cassady-Taylor.“

Sven: „Nianders Auftritt gefiel mir ganz gut. Er steht für das traditionelle Wrestling. Seine Ankunft war brachial und den Mund hat er auch ziemlich voll genommen. Ich mag ja Big Mouth Charaktere, aber heute muss er auch liefern.“


Vorstellung der Tag Teams des No. 1 Contender-Tournaments


Pete: „Beermachine und der Commissioner Fletcher werden uns dann den Turnierbaum präsentieren. Der Nummer 1 Herausforderer wird dann bei Titles Night auf Beermachine treffen.“

Sven: “Na ja, da wurde der Bock zum Gärtner gemacht. Falls Beermachine das Turnier mit ausgestaltet haben sollten, wird es für alle teilnehmenden Teams äußerst unangenehm.“


One on Two-Handicap Match:
Desmond Briggs vs. Steven Smith & The Cringemaster
Referee: Karo Herzog


Pete: „Desmond arbeitet sich weiter durch das Performane Center. Dses mal versuchen Steven Smith und der Cringemaster ihr Glück.“

Sven: “Desmond ist hot. Die zwei Witzfiguren werden keine Gegner auf Augenhöhe für den Rohdiamanten sein.“

Pete: “Das wird man aber erst noch abwarten müssen. Schließlich sind sie zu zweit…“


Singles Match:
Morbeus vs. Thor
Referee: Howard Eagle


Sven: “Im Co- Main Event steht dann eigentlich ein klarer Main Eventer – Morbeus. Zuletzt life es aber nicht wie geschnitten Dinkelbrot für unseren Business-Öko.“

Pete: “Mit seinem Gegner Thor prallen quasi zwei GFCW-Jahrzehnte aufeinander und das obwohl beide fast gleich alt sind.“

Sven: „Ich bin gespannt, ob wenigstens dieses Match mal reibungslos von statten gehen kann. In den letzten Wochen waren ja beide von kuriosen Booking-Entscheidungen benachteiligt worden. Ob dieses Mal alles glatt geht?“


Non Title-Singles Match:
Drake "Nova" Vaughn vs. Aiden Rotari
Referee: Peter Cleven


Pete: “Drake sehen wir dann im Main Event. In seinem ersten Match nach dem erfolgreichen Intercontinental-Title-Gewinn bei Brainwashed. Das wird er vermutlich ausführlich auskosten. Den Gürtel wird er wohl geputzt haben.“

Sven: „Große Ehre für Aiden Rotari. Chişinăus-Finest ist wieder zurück und darf in seinem ersten Match nach der Rückkehr direkt im Main Event ran!“

Pete: „Er bleibt ein heißes Eisen, aber Drake ist ein harter Brocken. Ich hoffe, dass er dieser Herausforderung schon gewachsen ist.“

Sven: „Wir werden es erleben. Viel Spaß, liebe Zuschauer_Innen. Wir geben nun ab an die Regie!“



Das Bild wechselt zum Ring. Und in diesem sitzt schon jemand bereit in einem Stuhl.


Während der Cardvorstellung hat er sich in den Ring geschlichen, ohne groß Aufmerksamkeit zu erregen.


Die Rede ist von… PLAYER!


Auch die Zuschauer bekommen das langsam mit. Nach seiner Aktion vor zwei Wochen wird er allerdings mit gemischten Reaktionen empfangen.


Nach vorne gebeugt sitzt er da, mit einem Mikro in der Hand.


Player: "Ich hätte damit rechnen müssen, das Keek bei Brainwashed seinen frisch gewonnenen Schlüssel einlöst und mir den Havyweight Titel entreißt. Das habe ich vor zwei Wochen schon klar gestellt. Ich habe auch klar gestellt, daß ich mit Keek deswegen kein Problem habe! Und doch… doch denken viele das mein Angriff auf ihn hinterhältig und fies war und davon getrieben sei, daß ich es ihm übel nehme!"


Player lehnt sich nach hinten.


Player: "Das ist nicht der Fall! Es diente einfach nur dazu, ihn daran zu erinnern, auf was er sich eingelassen hat! Er hat den Zeitpunkt, Brainwashed, und mich, den zu diesem Zeitpunkt amtierenden Havyweight Champion, gewählt. Er hat diesen Pfad gewählt. Und dieser Pfad ist ein direkter Weg ins Main Event von Title Nights, gegen einen der besten Performer bei diesem Event! Er muss es gewusst haben, das es zu diesem Match, Player VS Keek bei Title Nights kommen wird!"


Player steht auf. Er klappt den Stuhl zusammen und wirft ihn aus dem Ring.


Player: "Und deswegen musste ich klar stellen, daß er ganz genau weiß, was auf ihn zukommt! Ich habe bei 7 Auftritten bei Title Nights nur ein Mal verloren! EIN MAL! Und Keek wird sicher nicht das zweite Mal sein!"


Er läuft im Ring auf und ab.


Player: "Keek… ich habe viel durchmachen müssen, auf dem zum Champion. Ich musste viel erdulden. Doch ich habe es ausgehalten und bin meinen Weg gegangen. Ich habe vor nichts halt gemacht. Weder vor Freund noch Feind! Keek… ich würde jeden aus dem Weg räumen um mir den Titel wieder zu holen! Nur damit du bescheid weißt."


Er bleibt im Rinf stehen.


Player: "Und noch dazu…"

???: "LADIES AND GENTLEMAN!"


Doch auf einmal wird Player unterbrochen! Und das von einem Mann, den er nur allzugut kennt: Bryan kommt auf die Stage gelaufen! Er bleibt auf der Stage stehen und wird mit mäßigem Applaus begrüßt.


Bryan: "Player… sieh dich nur an. Stehst hier und redest nur wirres Zeug. Wer soll dir abkaufen, das du Keek nichts von alldem Böse nimmst? Wer? Und dein Angriff auf ihn vor zwei Wochen… Davor, der exakte Augenblick davor… habe ich in einen Augen etwas gesehen… Verzweiflung und… Besessenheit!"

Player: "Ach komm hör auf…"

Bryan: "RUHE! Mach uns nichts vor: Du bist verzweifelt weil du nicht weißt wie du dein Kunststück von Brainwashed wiederholen kannst und du bist mittlerweile besessen von diesem Titel! Du weißt gar nicht mehr was um dich herum abgeht."

Player: "Bullshit!"

Bryan: "Ach wirklich? Genau so ein Bullshit wie das du selbst deine Freunde aus dem Weg räumen würdest?"

Player: "Bryan, fang jetzt nicht so an…"

Bryan: "DOCH! Ich will wissen ob du es ernst meinst! Ich will sehen, ob du wirklich alles tun würdest! Deswegen, in zwei Wochen… Du… gegen deinen BESTEN Kumpel… SAVIOR!"


Den Fans scheint der Vorschlag recht gut zu gefallen, immerhin haben Player und Savior bis jetzt immer eine Show abgeliefert wenn sie im Ring standen!


Player: "Dude…"

Bryan: "Nichts Dude… Das Match steht! Und als Sahnehäubchen oben drauf: KEEK HATHAWAY! Du bist herzlich dazu eingeladen das Match aus nächster Nähe zu beobachten! Player… Komm gut vorbereitet, denn Savior wird auch vor nichts halt machen!"


Bryan dreht sich um und verlässt die Halle. Player bleibt im Ring sprachlos zurück und weiß gar nicht so genau, was hier gerade passiert ist...



Es ist also Zeit für einen Neuanfang.


Alex Ricks schreitet durch den Backstagebereich, konzentrierter ausdrucksloser Blick, gerade gerichteter Körper, Handgelenke nahezu symmetrisch bandagiert, der Dreitagebart gepflegt, die Haare sortiert, die Atmung kontrolliert.


Schnurstracks, so lässt sich sein Gang einwandfrei beschreiben. Seine Begleitung ist daher eher ein locker im Wind wehendes Bändchen, das hinter dem Drachen im Wind flattert. Thomas Camden, selbstverständlich mit beiden Händen in den Hosentaschen wandert mit weiten Schritten hinter ihm her in einer Mischung aus seinem gemütlichen Schlendern und einem gewissen Grundtempo, das vonnöten ist um mit Ricks in diesem Moment mitzuhalten.


Der Mathematiker steht unter Strom, wollte direkt den ersten Kampf des Abends, wollte einfach direkt ein Zeichen setzen und diese Möglichkeit bekommt er hier auch.


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Bis er in die Gorilla Position einbiegt und Mäc Müll auf ihn wartet. Die Hall of Fame Legende, die bereits wartend vor dem Vorhang steht, die Augen weitet, als er Ricks in den Gang einbiegen sieht, direkt seinen Anzug zurechtzupft und einen Schritt auf den Freiburger zugeht, auch wenn dieser nur eine Sekunde später in der gleichen Position wäre. Schon im Gehen nimmt Mäc das Mikrofon hoch.


Mäc Müll: „Alex, hast du vor deinem Match noch Zeit für ein kleines Interview?“


Müll hält dem Mathematiker das Mikrofon hin, doch der lässt sich nicht aufhalten. Ohne Mäc auch nur eines Blickes zu würdigen geht der Schatten direkt auf den Vorhang zu. Aus dem Inneren hört man bereits wie sein Theme einsetzt und als Ricks den Vorhang berührt ertönt nur ein knappes aber klares


Alex: „Danach.“


Und weg ist er.

Camden hinter ihm, folgt seinem Mentor weiter, doch inmitten dessen Antwort und direkt vor dem Halleninneren scheint ihn fast ein unsichtbares Band zurückzuziehen, er lehnt sich zurück, hält das rechte Bein, mit dem er gerade den nächsten Schritt gehen wollte in der Luft, dreht sich in Zeitlupe und stapft wieder auf dem Boden auf.


Thomas: „Aaaaaaaber…Mister Müll, ich schätze mal, Alex kommt da auch gut ohne mich klar. Willste mich was fragen?“


Sagt er mit einem Schulterzucken und einem abschätzigen Blick. Ob ja oder nein scheint ihm herzlich egal zu sein, aber zumindest anbieten kann man ein Interview ja mal. Mäcs Gesichtsausdrücke sind auf Welttournee, die Enttäuschung weicht der Zufriedenheit und einem zustimmenden, dankenden Nicken.


Mäc Müll: „Gerne Thomas…nun, wir haben gerade gesehen, Alex scheint hochfokussiert neue Aufgaben anzugehen und sich wieder in die Rankings der Liga zurückkämpfen zu wollen. Aber wie steht es um dich? Welche Aufgaben wirst du dir nach deiner Zwangspause suchen?“


Der Dauerentspannte schmunzelt, wischt sich mit der Hand über die Nase und den Mund, zieht die Zunge einmal über die Zähne und schnalzt.


Thomas: „Meeeh, Pläne sind nicht so wirklich mein Ding. Pass auf, Mäc, ich glaube, wir müssen das hier kurz fassen, viel Zeit werden wir nich haben.“


Er deutet auf den Bildschirm hinter den beiden, wo das Halleninnere gezeigt wird. Alex hat den Ring erreicht, wo der Großmeister und Henry Phoenix Jr. bereits auf ihn warten. Ausgerechnet Henry Phoenix Jr., aber alle Differenzen der beiden sind unter dem Deckmantel der Professionalität verschwunden.

Mit Blick in Richtung Leinwand spricht der Amerikaner weiter, nimmt gleich die Hand aus der Tasche um Mäc in die Warteschleife zu setzen.


Thomas: „Tut mir Leid, wenn ich das Match mit anschauen möchte, Mister Müll, ich bin trotzdem hier. Also wie gesagt…ich bin nicht gerade der große Planer. Alex hat wieder Blut geleckt. Gut für ihn, schlecht für alle anderen. Ich…oh, es geht los…ok passt schon, siehst ja, was ich meine.“


Tatsächlich startete in diesem Moment im TV das Match, was sich wie folgt zusammenfassen lässt.


Unruhe! Unruhe im Backstage-Bereich! Und das heftig! Lautes Gebrüll ist zu hören und es hört sich so an, als würde gekämpft werden! Das Kamerateam eilt so schnell es kann zum Ort des Geschehens und obwohl das Bild zunächst noch etwas verwackelt ist, kann man schon erkennen, dass da ein gewaltiger Menschenauflauf ist. Azrael, der Security-Chef der GFCW, ist im Bild zu sehen und bei ihm sind etwa ein Dutzend Securities, die versuchen jemanden abzudrängen oder zurückzuhalten.


Auch wenn er angeschlagen ist – immerhin musste er eine der heftigsten Attacken in der Geschichte von War Evening in der vergangenen Show über sich ergehen lassen – lässt er es sich nicht nehmen die Kabine von Lionel Jannek & Co zu stürmen! Die Rede ist selbstverständlich von Zereo Killer!


Zereo Killer: „Verdammt, lasst mich durch, dass ich diese feigen Schweine in die Finger kriege!!!“


Brüllt er aus sich heraus, doch Azrael und seine Mannen wollen das nicht zulassen!


Zereo Killer: „Komm raus, du feiges Arschloch!!!“


Schreit er noch aus Leibeskräften hinterher und das bleibt nicht ungehört.


Der Struggle des Zereo Killer verschärft sich noch, als plötzlich die Tür zur Umkleide aufgeht. Doch ist es nicht Zereo Killers Hauptziel das sich blicken lässt, sondern der „Dauntless Daredevil“ David Hott, der ZK erblickt, seelenruhig stehen bleibt und über dessen Situation schmunzelt.


David Hott: „Well, well, well. Look who it is. Der Anwärter für den Award zum ‚Besten Freund des Jahres‘. Da macht dein bester Freund Lio mal was anders als du es tun würdest und schon fällst du ihm in den Rücken. Pathetic, man.“


Hott kann sich ein Grinsen nicht verkneifen als er sieht, dass sich MacKenzie von den Securities tatsächlich nicht befreien kann. Liegt vermutlich auch an der dicken Bandage, welche seine Rippenpartie zieren. Um Worte ist sich der Amerikaner allerdings nicht verlegen.


Zereo Killer: „Bester Freund des Jahres? Jannek hat wohl eher einen Award für den größten Feigling des Jahres verdient! Er versteckt sich da drin, oder? Was ist das für ein BULLSHIT! Er soll rauskommen und sich mir stellen! Ich nehme es zu jeder Zeit mit ihm auf!!! Aber das kenn ich doch noch von früher, er versucht sich immer hinter einem Haufen Security zu verstecken, weil er einfach Angst davor hat, gegen mich zu verlieren!“


Zu diesen energischen Worten wird ein intensiver Gesichtsausdruck nachgerückt, welcher Hott sinnbildlich getroffen hat.


David Hott: „Du bist wirklich nur noch simply delusional, man, weißt du das? Du liegst nämlich völlig falsch. Die Security ist nicht hier um Lio zu beschützen, sondern um DICH zu beschützen. Vor dir selbst. Nach dem was wir in der letzten Show mit dir gemacht haben, was denkst du wird wohl passieren, wenn du da jetzt reinstürmst? Willst du wirklich Karriere-Selbstmord begehen? Wäre doch schade…“


Das leuchtet ZK zwar ein, ändert aber nichts daran, dass er diesen Typen von der 5*Hautevolee an den Kragen will. Zusätzlich kichert Hott jetzt auch noch provokant.


David Hott: „Ja, es wäre wirklich schade. Denn ich will unbedingt sehen wie Lio deine Karriere beendet!“


Noch einmal versucht Zereo nach dieser Aussage einen Angriff auf Hott zu starten. So nah. Er ist so nah dran an David Hott, aber die Security lässt keinen Angriff zu.


David Hott: „God, so pathetic… Wenn ich bedenke, dass du mal mein Idol warst…“


Zereo stockt.


Zereo Killer: „Was…?“


Idol? Hat er das gerade wirklich gehört? Das überrascht den Killer dann doch sehr. Sichtlich ärgerlich enttäuscht blickt David Hott zu Zereo Killer.


David Hott: „That’s right! Du warst meine Inspiration. Mein Vorbild. Mein Idol! Als ich dich damals das erste Mal im Ring gesehen habe wollte ich sofort selbst Wrestler werden. Und zwar genau so wie du! High Risk, spektakuläre Aktionen, Dinge tun bei denen den Leuten der Mund offen stehen bleibt. Genau das habe ich auch geschafft. Und als Hommage an mein Vorbild, habe ich deinen ‚Triple S‘ zu meinem Finisher gemacht.“


Mr. ISGI kann immer noch nicht recht glauben was er da hört. Aber bei allem was Hott ihm da erzählt, hat ZK vor allem eine Frage die ihm im Kopf herumschwirrt.


Zereo Killer: „Dann beantworte mir eine Frage, David: Was zum Fick ist bei dir falsch gelaufen? Warum stellst du dich gegen die Fans? Warum gibst du dich mit Typen wie Lio ab?“


Amüsiert lacht Hott kurz auf.


David Hott: „Was bei MIR falsch gelaufen ist? No, Mike. Die Frage ist was bei DIR falsch gelaufen ist. Du hast komplett den Zugriff auf die Realität verloren! Du opferst Erfolge, du opferst deine Familie, du opferst Freunde und Partner und es ist nur noch eine Frage der Zeit bis du am Ende auch deine Karriere geopfert hast. Und wofür? Für die Fans. Für den Support den sie dir geben, für die Chants die sie dir zurufen, für den kleinen Jungen in der ersten Reihe, der sich das Gesicht angemalt hat… Du willst das alles ausschlachten solange du es kannst. Du hättest so viel mehr sein können als du bist, ZK. Aber stattdessen bist du mit Abstand die größte personifizierte Verschwendung von Talent und Potential die ich jemals gesehen habe!“


Man sieht ZK an, dass er David Hott für diese Worte nur allzu gerne die Nase einschlagen würde. Aber er weiß auch, dass es mit der Security, die ihn nach wie vor festhält, sinnlos ist. So bleibt ihm im Moment nichts anderes übrig als zu lauschen.


David Hott: „Und als ich das erkannt habe, habe ich mich von dir distanziert und mein Ding so gemacht wie ICH es wollte und nicht wie du es getan hättest. And you know what? Es hat mir Erfolg gebracht. Ich bin der gefragteste Highflyer im ganzen Business. Meine Fähigkeiten haben deine bei weitem übertroffen. Sogar deinen ‚Triple S‘ beherrsche ich inzwischen viel besser als du.“


Auch wenn er innerlich immer noch platzen könnte vor Wut, wird er in diesem einen Moment ruhiger und sucht den Blickkontakt zu seinem ungewollten Gesprächspartner. In aller Ruhe sagt er folgende Worte.


Zereo Killer: „Dann beweise es mir doch, du Großmaul!“


Das erste Mal in dieser Situation ziehen sich seine Lippen in die Horizontale. Auch wenn er weiß, dass er angeschlagen ist, es liegt in seiner Natur eine Herausforderung auszusprechen.


Zereo Killer: „Du glaubst ich bin das größte verschwendete Talent? Du glaubst, ich hätte so viel mehr sein können? Blick in den Spiegel, Hott, du sprichst von dir selbst! Und wenn du einmal in deinem Scheißleben ehrlich bist und nicht auf Jannek hörst, dann weißt du, dass ich Recht habe! Ich bin schon lange kein Talent mehr, ich bin einer der größten Wrestler, die es jemals auf diesem gottverdammten Planeten gegeben hat, und ich bin es immer noch! Schon fast 20 Jahre in diesem business, da kann man nicht mehr nur von einem Talent sprechen! Und glaub mir wenn ich sage, dass du viel mehr aus dir machen könntest! Jannek hält dich klein, ob du es glauben willst oder nicht!!“


Hott vermeidet just in diesem Augenblick den Blickkontakt, doch ZK spricht einfach weiter.


Zereo Killer: „Worte alleine werden hier nicht reichen! Ich will dich heute Abend im Ring und dann werde ich dir zeigen, dass ich viel mehr bin als du nur ansatzweise glaubst! Eventuell bist du nicht so feige wie Jannek und nimmst meine Herausforderung an!“


David Hott nickt selbstgefällig.


David Hott: „Ich habe gehofft, dass du das sagen würdest. An Mut hat es dir ja nie gemangelt. An Hirn hingegen schon öfter. Was du jetzt wieder bewiesen hast. In deinem Zustand, willst du also ein Match gegen mich? I accept!“


Pete: „Oha! Damit haben wir also noch eine späte Ergänzung für die Card!“

Sven: „Und was für eine!“


David Hott: „Du weißt ja gar nicht was für einen Gefallen du mir damit getan hast! Ich werde Lio die Arbeit abnehmen. Ich werde den Job, den wir bei der letzten Show begonnen haben heute beenden und dem ganzen Zereo Killer-Theater endgültig ein Ende setzen! It’s on! Ein Traummatch für die Wrestling-Welt. Das Match auf das ich so lange hingearbeitet habe. Und jetzt endlich ist es Zeit für die Wachablöse. Aber keine Sorge, du und deine Army bekommt zum Abschluss eine Performance wie ihr sie noch nie gesehen habt. Eine Performance die deine überschatten und mich als dein Replacement etablieren wird. Eine Performance… OFF. THE. CHARTS.“


Nach diesen Worten, die fast schon aus einem Shakespeare-Drama stammen könnten, verbeugt sich David Hott vor Zereo Killer und erhebt sich dann wieder.


*KLATSCH!*


Pete: „Woah! Was sollte das denn?!“

Sven: „Ooooooh boy! Nice!“


Wie aus dem Nichts hat David Hott Zereo Killer eine Ohrfeige ins Gesicht geschlagen! Sollte das etwa die Duellerklärung des Briten sein? Auf jeden Fall muss wohl nicht erwähnt werden, dass Zereo Killer über diese Schelle nicht sehr erfreut ist, doch er schafft es, sich in dieser Situation nun nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Hott grinst ihn nur spöttisch an und zieht sich wieder in die Umkleide der 5*Hautevolee zurück.


Noch ne Zeit lang blickt MacKenzie sehr konzentriert auf die zugedonnerte Kabinentür des gefährlichen Dreiergespanns. Er wird ruhiger, fasst sich jedoch sofort an die Rippen. Azrael und die Securities glauben nun auch, dass sich der Kalifornier allmählich beruhigt und lassen ihn endlich los. Er fasst sich an die Wange, welche die Backpfeife abbekommen hat, sein Gesicht verzieht sich zu einer grimmigen Fratze, ehe er konzentriert und nachdenklich die Szenerie verlässt.


Singles Match:

Alex Ricks vs. Großmeister Duran

Referee: Henry Phoenix Jr.


Ding

Ding

Ding

Limes

Ding

Ding

Ding




Camden zuckt mit den Schultern, lacht auf, deutet mit der nichtbehosentaschten Hand auf den Fernseher.


Thomas: „Das meine ich. Was mich angeht…schauen wir doch mal, was sich ergibt. The End war auch erst nicht derjenige, den ICH unbedingt wollte. Das kam erst später. Silas könnte ich eigentlich ein paar reinhauen für die ganze Chose gegen Alex, aber Alex meint die ganze Zeit, dass er mit Drake abgeschlossen hat und ich mich nicht allein auf die ganze Truppe stürzen sollte. Und hey…ich glaube, The End hat langsam echt die Faxen dicke mit mir.“


Im Ring wurde Alex’s Arm für einen Moment gehoben, der beinahe länger als das Match ging. Duran rollt sich im Hintergrund keuchend aus dem Ring, während Alex wieder zu den Seilen geht. Eine lange Feier mit den Fans muss heute ausnahmsweise ausbleiben, auch wenn Ricks sonst so ein Sonnenschein ist.


Camden nickt in Richtung Ring.


Thomas: „Ah, siehste, Mister Müll, kannst gleich noch mit Alex selbst reden. Aber zurück zum Thema. Irgendjemand wird sich finden. Title Nights steht an, da wollen doch alle unbedingt die Welt verändern und das größte, tollste, wichtigste Match aller Zeiten haben. Da wird sich schon was ergeben. Wer weiß…Aiden Rotari ist wieder da und Timo Schiller will auch wieder aktiver werden, glaube ich. Wir sind doch ungefähr gleich lang hier…wer weiß, vielleicht wollen sie ja mal schauen, wo sie nach ihrer Pause wieder stehen.“


Der Interviewer schaut Camden skeptisch an. Es ist diese ungewöhnliche Gleichgültigkeit, die man einfach nicht hören möchte von einem Wrestler in der GFCW. Strebe gefälligst nach Titeln und Erfolg möchte man ihm fast ins Gesicht brüllen. Er würde die Zeit aber womöglich nur dafür nutzen, dir ein Stückchen Kuchen in den offenen Mund zu schieben. Mit geschlossenem und kerzengeradem Mund geht Ricks indessen die Rampe hinauf.


Mäc Müll: „Nun, Thomas…wenn du Title Nights schon ansprichst…du scheinst nicht sonderlich besorgt zu sein, dass du bei der größten Show des Jahres nicht dabei bist.“


Der Hobbybäcker legt den Kopf leicht schief, zieht eine Augenbraue hoch.


Thomas: „War die größte Show aller Zeiten nicht die Anniversary Show? Da habe ich immerhin gegrillt, das ist doch was.“


Der Interviewer weiß nicht, wie er reagieren soll, es herrscht eine Sekunde Stille, dann bricht Camden die unangenehme Pause, lockert die Mimik wieder, lacht auf, klatscht Mäc Müll auf die Schulter.


Thomas: „Freilich hätte ich Bock auf n Match, Mister Müll. Sonst wäre ich ja nicht hier. Aber was, soll ich Wohnungen anzünden? Leute angreifen? Frauen entführen? Ist halt nicht mein Stil und Mister Fletcher hat aktuell genug um die Ohren, da falle ich gerade ein wenig ab…aber hey, wir haben Zeit. Es findet sich schon noch wer…apropos wer findet sich. Schau mal.“


Camden deutet mit dem Kopf zur Seite, dorthin wo sich der Vorhang lichtet und der Mathematiker wieder in die Interviewzone tritt. Schweiß sucht man vergebens (keine Ahnung, warum man so etwas überhaupt suchen sollte), Spuren eines Kampfes genauso. Alex tritt einfach nur an die beiden heran als hätte es die Minuten seit Mäc Mülls Begrüßung nicht gegeben.

Er stellt sich neben seinem Schützling auf, mustert diesen kurz, der gibt ihm ein Lächeln, ein Nicken und einen Daumen nach oben und Ricks gibt ihm im Gegenzug nichts….nein, halt stopp, doch auch ein Nicken. Immerhin. Dann legt er die Hände hinter seinem Rücken ineinander und schaut zum Mann im Anzug.


Alex: „Nun?“


Mäc Müll muss sich kurz neu sortieren, kratzt sich sogar kurz in der Stirn, sucht nach einem passenden Anfang. Es gibt nicht viele Interviewpartner die zusammengehören und trotzdem komplett unterschiedliche Gespräche erwarten lassen. Dann nimmt er das Mikro hoch.


Mäc Müll: „Also, Alex, zunächst einmal Gratulation zu diesem klaren und deutlichen Sieg. Großmeister Duran ist aber natürlich nicht dein Standard. Hast du denn bereits ein festes neues Ziel vor Augen?“


Im Moment nur eines. Einen Interviewer direkt vor sich. Einen Interviewer, den er mit eisig blauen Augen durchschaut, sodass sich Mäc noch Tage später fragen wird, in welcher Sprache er denn hier Alex gerade beleidigt haben könnte. Ricks lässt einen Moment verstreichen. Camden schaut ihn schmunzelnd an, ihm gefällt das Schauspiel offensichtlich. Nach einem schier endlos erscheinenden Moment lehnt sich Ricks leicht nach vorn, ein stückweit näher zu Mäc.


Alex: „Ja.“



Nach dieser großartigen Meisterleistung von unserem Großmeister Duran geht es erst einmal zurück in den GFCW Backstage-Bereich. Denn dort wurde ein schwarzes Ledersofa in Mitten zweier Softboxen parat gestellt und nun heißt es Licht, Kamera, Action!
Platz genommen haben dort unsere Rückkehrer aus der vergangenen War Evening Ausgabe, unser holländischer Jungspund Cornelius van Leeuween und sein eher stiller Begleiter aus Japan Yokomizo. Beide tragen wie bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt ihre #SLT Hoodies.
Cornelius beugt sich vor und stützt sich mit seinem Armen auf seinen Beinen ab.

Cornelius van Leeuween: „Was war das bitte für eine äußerst gelungene Rückkehr von mir vor zwei Wochen? Ich hoffe so langsam erkennen die mein außerordentliches Talent an, denn ich bin ein absolutes Multitalent! Ich kann krasse Debüts, glorreich Wiederkehren und innerhalb des Ringes stecke ich JEDEN locker in die Tasche!“

Selbstsicher schenkt uns der junge Mann aus Eindhoven ein Grinsen in die Kamera.

Cornelius van Leeuween: „Allerdings soll es heute eigentlich weniger ums Selbstbenicen gehen, denn mir ist es bewusst, dass viele offene Fragen im Raum stehen und diese nehmen wir uns heute an!
Zuallererst, wo war ich denn nun während meiner Abstinenz? Und dieser Punkt ist der wohl mit Abstand Einfachste zu erklären, ich habe den Fall rund um den Dutch Devil aufgeklärt!
Es handelte sich dabei um ein tiefgehendes persönliches Problem von William meinem ehemaligen Assistenten. Was ihr nämlich bis dato nicht wusstet ist, dass William der Kopf hinter der Primadonna of Pro Wrestling Persona war und eigentlich wollte er immer derjenige sein, welche diese verkörpert! Jedoch haben die Promoter aus den Staaten damals ihr Veto dagegen eingelegt und wollten stattdessen, dass ein junger Holländer mit marokkanischen Wurzeln seine Haare blondiert und auf flamboyant macht. Allerdings wollte man den armen jungen Mann aus den New Yorker Ghettos als meinen größten Widersacher! Also bekriegten wir uns quasi über den gesamten Zeitraum meines Aufenthaltes in den Staaten und ein neuer Höhepunkt wurde mit dem Workclass Ladder Match erreicht. Dabei ging es darum, dass bei einer Niederlage meinerseits eine gewisse Summe X an Organisationen aus seiner Heimat spenden müsste und sollte er wiederum verlieren, dann müsste er für eine bestimmt Zeit meinen Assistenten mimen. Doch dann kam Covid und ich entschied mich dazu, dass es das Beste für mich sei in die orangene Heimat zurückzukehren.
Und eigentlich war ich mir ziemlich sicher, dass es das für die Primadonna dann war und ich meiner teuflischen inneren Stimme wieder Gehör schenken sollte.
Doch Pustekuchen!
William kam auf die geniale Idee unsere Geschichte weltweit fortzuführen und dass er mich zumindest für ein Jahr begleiten würde, danach könnte er ja entweder dort bleiben wo wir grade unter Vertrag stehen würden oder er würde einfach in die Heimat zurück gehen. Und was soll ich sagen ich habe mich halt darauf eingelassen. Damals war mir jedoch noch nicht so ganz klar, dass er sich lediglich an einem Megatalent hochziehen will um irgendwie relevant zu bleiben.
Und eigentlich war seine Vorgehensweise wirklich nicht schlecht, jedoch sollte man vielleicht vor einer spektakulären Vorgehensweise seine Umgebung checken, denn als er sich über die Feuerwehrleiter aus unserem Hotel schlich, war ihm nicht bewusst, dass eine Kamera von der Tankstelle gegenüber genau diese Gasse filmt! Und da Geld nun mal die Welt regiert, habe ich Einblicke in diese Aufnahmen bekommen und konnte ihn somit entlarven.
Damit ich ihm keine weitere Plattform biete habe ich den Rest außerhalb des GFCW Kosmos geklärt und kann nun uneingeschränkt mein bestes ICH sein!“

Zum Abschied seines ehemaligen Assistenten gibt es einen hübschen Fickfinger in die Kamera. Ehe er sich dem stämmigen Mann neben sich auf der Couch widmet indem er zu eben diesem hinüberblickt und mit seiner anderen Hand auf ihn deutet.

Cornelius van Leeuween: „Kommen wir doch nun zu eurem neuen gewaltigen Problem! Wie die Kommentatoren schon richtig angemerkt haben, ist der Mann zu meiner Linken kein komplett unbekanntes Gesicht, allerdings gehörte er bis dato zu der Kategorie „Blink and you miss it“.
Denn ja bei ihm handelt es sich tatsächlich um den ehemaligen Yokomizo, den Mann, den man in jungen Jahren nach Deutschland holte, versuchte überhastet in die Show zu bekommen um den asiatischen Markt zu bedienen, merkte, dass das gar nicht wie gewünscht klappen kann und seitdem in der GFCW Talentschmiede herum dümpelte und man auf seine Chance warten lies!“

Nun beugt sich der Japaner nach vorne.

???: „Yokomizo hat vergebens gewartet, jedoch war das einmal und gehört nun der Vergangenheit an, denn Ishimura ist hier um sich endlich zu nehmen was schon längst überfällig ist!“

Ein fettes Grinsen ziert seine breiten Backen.

Cornelius van Leeuween: „Und zu guter Letzt kommen wir doch auf den guten Morbeus zu sprechen, meinen ehemaligen Geschäftspartner. Du dachtest wirklich, dass … “


…: „Tja mein Lieber, ein mieser Geschlechtspartner, sowas ist mir noch nie passiert.“


Wo zum Teufel kommt das denn her?!

Die Stimme kennen wir doch alle, oder? Alle Blicke wenden sich nach rechts und dort taucht tatsächlich Dr. Dick auf. Was hat denn er hier verloren?


Dr. Dick: „Nun gut, ich muss ehrlich gestehen, dass ich schon mal Probleme mit einer Kleinen hatte, aber… Tjaja, das gehört auch zum neuen Dick! Ehrlichkeit! Nicht immer den Großen raushängen lassen, auch wenns offensichtlich so ist! Nungut… worauf ich eigentlich hinaus wollte… ich wollte auch jemanden auf dem japanischen Markt ganz groß rausbringen.


Hinter ihm kommt die kleine, hübsche Japanerin zum Vorschein, die wir bereits kennen, ihr unglaublicher Name lautet.


Dr. Dick: „Ecchi-ren!“


Tausende Fragezeichen sind auf den Köpfen von Conny & Co zu sehen. Was zum Teufel will der Doc denn hier? Sie sehen definitiv angefressen aus, der Kopf von van Leeuween wird leicht rötlich.

Cornelius van Leeuween: „Dickerchen hast du schon mal darüber nachgedacht einen richtigen Arzt aufzusuchen? Denn anscheinend sind sowohl die Funktionen deiner Ohren, als auch deiner Augen stark eingeschränkt! Ich sagte ehemaliger Geschäftspartner und nicht japanisches Betthäschen und falls es dir nicht aufgefallen ist, der Bereich hier ist nur für geschlossene Gesellschaft und auf deine können wir definitiv verzichten!“


Die #SLT Jungs stehen von ihrer Couch auf und auch wenn der Doktor Conny deutlich überragt, legt dieser seine rechte Hand auf die linke Schulter vom Doc.

Cornelius van Leeuween: „Aber heute Abend hast du Witzfigur Glück gehabt, denn die wichtigen Themen waren abgehakt und wir haben gute Laune. Besser du begegnest uns niemals bei schlechter Laune!“


Cornelius & Co ziehen von dannen und lassen den Frauenklemptner alleine zurück. Dieser blickt ihnen verdutzt hinterher.


Dr. Dick: „Ge-geschlossene Gesellschaft? Da ist doch nirgends was abgeriegelt? Das müssen die schon klarer ausdrücken.“


Er breitet die Arme aus und versteht nicht, was da gerade passiert ist. Aber… nun ja, das scheinen wir alle (noch) nicht sonderlich zu verstehen.


Dr. Dick: „Ich wollte eigentlich keinen Ärger machen, sondern…“


Er neigt seinen Kopf nach unten und blickt der zierlichen Japanerin in die Augen.


Dr. Dick: „Betthäschen… du bist viel mehr als das… du bist eine Stripperin! Soll er nur aufpassen, dass ich nicht angesäuert bin, wenn wir uns das nächste Mal sehen! Er weiß nicht, wo er da reingeritten ist!“


Ein nicht ganz so gut gelaunter Dr. Dick verlässt nun ebenfalls die Szenerie.

Was zum Teufel haben wir hier gerade gesehen?



Aiden Rotari: „Hallo Freunde. Ich bin Aiden Rotari und heute möchte ich euch mit euch über den Patient Zero alias Drake Infinity alias Drake „Nova“ Vaughn alias den SEMTEX-Leader… äh… NEMESIS-Leader alias den Leviathan-Leader alias… naja, du weißt schon… Welcome to my TED-Talk.“


Mit stolzgeschwellter Brust steht der Mann aus Atlanta in einem Büro-artigen Raum. Ganz offensichtlich – zumindest wenn man von der Beschriftung an der Wand ausgeht – befinden wir uns im GFCW Performance Center.


Vor Rotari sind einige Reihen mit Stühlen aufgebaut. Diese sind jedoch beinahe komplett leer, mit einer Ausnahme: Robert Breads sitzt genau in der Mitte (auch wenn Aiden ihm nach Drake’s „Du Edgelord!“-Vorwurf aus der letzten Show nahegelegt hatte er solle sich möglichst unnötig so hinsetzen dass er nicht richtig sehen kann), hat die Arme vor der Brust verschränkt und schließt in diesem Moment die Augen. Er atmet tief und langsam ein und dann aus.


Robert Breads: „Du weißt dass ich die Tape Study-Session für die Jungs…“

Aiden Rotari: „Wir haben jetzt auch Frauen hier, Robert. Geh’ mit der Zeit.“

Robert Breads: „Stimmt. Hast Recht. Trotzdem, mein Punkt ist dass ich die Session für heute extra verschoben habe weil du meintest du willst ganz privat mit mir deinen Plan für dein Main Event-Debüt durchgehen und bräuchtest dafür den Beamer. Ich hatte jetzt mit ausgewählten Match-Szenen gerechnet und nicht mit einem Power Point-Ted Talk mit… was ist das überhaupt?“


Die Kamera schwenkt um, und tatsächlich: Aus diesem neuen Winkel können wir die Wand hinter Rotari besser sehen, inklusive des Bildes das dieser aktuell auf selbige projizieren lässt.




Aiden Rotari: „Nicht so wichtig.“

Robert Breads: „Ich hoffe diese Präsentation ist auch nicht bloß „nicht so wichtig“.“

Aiden Rotari: „Du wirst schon sehen.“


Eifrig nickend fährt Rotari fort.


Aiden Rotari: „Wusstest du zum Beispiel dass der Leviathan eine Mischung aus einem Krokodil, einem Drachen, einer Schlange und einem Wal sein soll? Was denkst du wer von den Vieren wer ist?“

Robert Breads: „Egal was ich sage, ich kann nur verlieren.“

Aiden Rotari: „Richtig. Das sollte der Drizzler allerdings auch mal als Motto für seine Promos in Betracht ziehen.“

Robert Breads: „Ist „Mission Freunde finden“ jetzt etwa auf Eis gelegt?“


Energisch schüttelt Rotari den Kopf.


Aiden Rotari: „Ganz und gar nicht, im Gegenteil. Aber was noch vor das Finden von neuen Freunden geht ist das Unterstützen der Freunde die man bereits hat. Der Infinity-Mann hat in der letzten Show ja wohl mehr als deutlich klar gemacht dass er dich nicht leiden kann. Du bist mein Freund, Robert, und ehrlich gesagt finde ich auch dass es kein Zufall sein kann dass sich ein Typ der darauf beharrt dass sein Name „SCARECROW“ ist neben einem Typen der darauf beharrt dass sein Name „The End“ ist als Einziges mit diesem Typen, der sich selbst „geduldige Null“ nennt, abgeben will.“


Mit dem Finger deutet Aiden auf Breads und lächelt ihm ehrlich aufmunternd zu.


Aiden Rotari: „Ich bin auf deiner Seite, das weißt du doch.“


Der Kanadier lehnt sich etwas zurück.


Robert Breads: „Ja, das weiß ich. Gut, also… gibt’s noch mehr als lustige Bilder?“

Aiden Rotari: „Klar. So ist es zum Beispiel so dass der Leviathan in der Mythologie das Wesen ist welches am Ende der Welt von Gott besiegt werden soll. Man könnte an dieser Stelle rätseln ob das eine tiefere Bedeutung hat und Drake glaubt selbst Gott werden zu können um somit das einzige lebendige Wesen zu sein dass ihn aufhalten kann, sodass er lediglich von sich selbst gestoppt werden kann. Vielleicht hat das alles eine total deepe Bedeutung.


Vielleicht dachten die aber alle auch bloß dass es cool klingt und am Ende des Tages braucht es keinen Gott sie zu besiegen, sondern bloß diesen einen Rookie aus diesem einen Performance Center der die wahre Form des Leviathan offen legen wird.“


Rotari schaltet zum nächsten Bild.



Robert Breads: „Aiden… du nimmst das aber alles schon irgendwo auch ernst, oder?“

Aiden Rotari: „Selbstverständlich. Siehst du, Robert… ich habe meinen Plan schon längst. Ich bin mir meiner Rolle bewusst.“


Der Tonfall von Rotari ändert sich. Ein gleichermaßen selbstbewusstes wie beruhigendes Lächeln liegt auf seinem Gesicht.


Aiden Rotari: „Und ich habe ein Ziel. Du kennst mich, ich will gewinnen. Das ist am Ende des Tages das was zählt. Ich weiß dass es sicherlich Männer und Frauen in diesem Performance Center gibt die ich diesem Moment lieber die Fans beeindrucken wollen, vielleicht auch ihre Mit-Wrestler, vielleicht sogar Leute wie SCARECROW die Drake und seine Freunde beeindrucken möchten.“

Robert Breads: „Ich weiß nicht ob Drake so etwas wie Freunde hat. Er wirkt auf mich wie jemand der Menschen lediglich in seine Feinde und seine Jünger einteilt, egal wie er es nennt.“

Aiden Rotari: „Gut möglich. Aber wie dem auch sei, ich will kein Statement im Match setzen, ich will ein Statement mit dem Ergebnis setzen. Mir ist egal ob am Ende des Matches Leute darüber reden wie stark ich bin, wie schnell ich bin, wie tough ich kämpfe, wie viel ich einstecken kann…“


Bei diesen Worten schleicht sich ein wissendes Schmunzeln auf das Gesicht des Coaches aus Toronto.


Aiden Rotari: „…mir ist nur wichtig was am Ende auf dem Papier steht. Da soll stehen: Aiden Rotari besiegt Drake Vaughn. Mich kümmert nicht ob das bedeutet dass ich zu 99% einstecke und ihn am Ende einrolle nachdem er auf einer Bananenschale ausgerutscht ist. Das „Wie“ war mir schon immer gleichgültig, das wird dir ja nach all’ der Zeit bewusst geworden sein – ich wähle die Strategie die am ehesten zum Erfolg führt, welche auch immer das sein mag.“

Robert Breads: „Und wie sieht die aus?“

Aiden Rotari: „Das wirst du nachher sehen.“


Kurz überlegt der Kanadier.


Robert Breads: „Wenn du bereits eine Taktik hast und dir sicher genug bist als dass du sie nicht mit mir durchgehen willst... Nun, dann bin ich gespannt wie du dich da draußen schlägst. Das ist ein spannender Test für dich, und ich denke so selbstbewusst wie du hier auftrittst kann ich dich auch allein kämpfen lassen. Ich werde nicht mit zum Ring kommen, Aiden. Die Stützräder kommen für dieses Match ab, Mr. „Ich habe einen Plan“.“

Aiden Rotari: „Was für ein fürchterlicher Spitzname.“

Robert Breads: „Ja. Denke nicht dass der hängen bleiben wird.“

Aiden Rotari: „Fast so schlimm wie Drake „Infinite Patience“ Nova Zero Vaughn.“

Robert Breads: „Meinst du mit „schlimm“ den Spitznamen oder das Hängengeblieben sein?“

Aiden Rotari: „Das weiß nur die fiktive Seeschlange, mein Freund.“


Breads fährt sich durch die Haare.


Robert Breads: „Mein Freund… nichtsdestotrotz stehe ich aber zu 100% hinter dir, das ist hoffentlich klar. Ich werde jede Sekunde aufmerksam am Monitor im Backstage-Bereich verfolgen. Ich will lediglich sehen wie du dich da draußen gegen einen gestandenen Wrestler ohne Hilfe schlägst. Sobald das Match vorbei ist bin ich uneingeschränkt für dich da und werde es auch so lange bleiben wie du das willst.“


Plötzlich Timo Schiller. Der Dortmunder, einst Wrestling-Klassenkamerad Aidens quasi und Rotari genau wie Breads durch die Fäden der Vergangenheit verbunden, tritt zur Türe herein. Die zwei Kanadier blicken Schiller an und noch mit dem Türgriff in der Hand blickt Schiller zurück. Viele Wochen sind vergangen, seit sich das Trio gesehen hat. Das Wiedersehen könnte mit großen Worten oder Pathos eingeleitet werden. Stattdessen einfach nur ein Lächeln.


Timo Schiller: „Lange nicht gesehen.“


Er lässt den Türgriff los, tritt ganz in den Raum und klopft Rotari und Breads auf seinem Weg kumpelhaft auf die Schulter.


Timo Schiller: „Ich werde zwar nicht wie Robert jede Sekunde deines Matches analysieren und gehe auch nicht so weit, dass ich zwischen uns Dreierpack auf eine dicke Freundschaft poche…schließlich ist eine lange Zeit ohne Kontakt vergangen, dass wir zusammen rumgehangen haben. Aber für dein Match gegen Drake und dessen ganze Bagage bin ich definitiv…“


Er ballt die Faust und knufft Rotari scherzhaft.


Timo Schiller: „Team Aiden.“


Der gebürtige Moldawe strahlt Timo an.


Aiden Rotari: „Das freut mich unheimlich, ganz im Ernst. Ich mochte dich immer schon und hatte befürchtet du würdest mich hassen, wegen… nunja… allem.“


Für einen Moment schwindet das Lächeln auf Schillers Gesicht. Nicht, weil er verärgert ist oder eine andere Emotion übernimmt; sondern weil er nachdenkt. Als er sich die passenden Worte zurechtgelegt hat, blickt er Rotari ernst und offen ins Gesicht.


Timo Schiller: „Wir sind verschieden, Aiden, das ist klar. Ich hätte einige Dinge sicher anders getan als du. Aber ich kann akzeptieren, dass es in einem Business wie dem Wrestling die unterschiedlichsten Charaktere gibt. Deswegen habe ich Verständnis für dein Handeln. Dafür wie, naja, du halt so bist. Wie sagt man?“


Er schenkt seinem Gegenüber wieder ein Lächeln.


Timo Schiller: „Hate the Sin, not the Sinner:”


Rotari küsst Timos Auge für diese nicen Worte oder macht an dieser Stelle eine andere Reaktion.

Dann wendet sich der Dortmunder seinem ehemaligen Mentor zu. Robert Breads wartet gespannt auf das, was Schiller zu sagen hat.


Timo Schiller: „Auch dein Handeln respektiere ich, Robert. Seien wir ehrlich: Du warst eine Dekade lang der Typ, gegen den Aiden Rotari wie ein Ministrant wirkt. Noch gegen Zereo und das ist kein Jahr her. Jetzt aber veränderst du dich. Du gestehst Verfehlungen ein. Schwächen. Das ist…“


Er zuckt mit den Schultern, ein Vergleich fällt ihm an dieser Stelle nicht ein. So belässt er es bei einfachen Worten.


Timo Schiller: „…nicht einfach, glaub ich. Also ich respektiere das. Wirklich. Vielleicht wäre es anders, schwerer für mich, wenn ich nicht Keek hätte. Einen Mentor, der vielleicht einfach ein bisschen mehr wie ich ist und gerade durch die Decke geht. Der Menschlichkeit nicht gerade erst lernt.“


Der Dortmunder gönnt sich ein Grinsen.


Timo Schiller: „Auf eure Art und Weise standet ihr ja doch immer hinter mir und habt beigetragen, dass ich jetzt da bin, wo ich sein will. Also bin ich heute Team Aiden, wie gesagt.“

Robert Breads: „Das hätte man auch alles sagen können ohne mich so runter zu machen.“

Aiden Rotari: „Das waren Komplimente, Robert.“

Robert Breads: „Schon klar.“


Der Kanadier schielt verstohlen zu Schiller hinüber.


Robert Breads: „Wir können Aidens Match auch gerne zusammen gucken, wenn du magst. Du bist ja ohnehin auch in der Arena und nicht im Performance Center, nehme ich an.“


Ein bisschen verlegen schaut Schiller drein.


Timo Schiller: „Sehen wir dann. Ich weiß noch nicht, was bei War Evening sein wird. Player hat Keek neulich überwältigt und ich bin erstmal an seiner Seite, denke ich. Was darüber hinaus passiert, werden wir sehen.“


Sein Mit-Rookie aus der Class Of ’21 streckt Timo Schiller die Hand entgegen. Echte Zuneigung liegt im Blick von Rotari.


Aiden Rotari: „Darauf dass du „Team Aiden“ repräsentiert so wie ich immer weiter „Team Timo“ repräsentieren werde.“


Schiller schlägt mit der einen Hand ein und nutzt die zweite, um Breads daneben freundschaftlich zu boxen. Team Aiden scheint bereit.



Double Debüt-Match:

Niander Cassady-Taylor vs. KYD Flawless

Referee: Thorsten Baumgärtner

Der Entrance ist Gold und Schwarz gehüllt. Auf dem Titantron ist eine Sternenklare Nacht zu sehen. Sternschnuppen huschen durch das Standbild. Plötzlich setzt musikalisch folgender Sound ein:



Aus dem Entrance stürmt ein sehr bunt gekleideter junger Mann mit Wasserstoffblonden Haaren. Seine Wrestlingstiefel sind in dunkelblau gehalten und tragen ein Abbild der Milchstraße drauf. Seine Tights sind in Batikfarben, ein Mix aus rot, orange und blau. Nichts für Epileptiker. Seine Oberkörper ist nicht bedeckt, sodass die etwas magere aber athletische Figur ins Auge sticht. Auf dem Titantron erscheint nun das Logo des Catchers:



Leichter Jubel in Oldenburg für den Jungen US-Amerikaner. Kyd hat sich, wie auch in seiner Promo von vor zwei Wochen, sein Gesicht mit einem überdimensionierten roten Blitz verziert. Etwas nervös wirkend rennt er zum Ring und klatscht dabei auch flüchtig mit dem ein- oder anderen Fan ab.


Laura: „Begrüßen Sie mit mir unseren ersten Neuling…..aus Seattle, Washington……..KYYYYYYDDDDD FLAWLESS!“


Sven: „Da ist er also. In der letzten Show haben wir noch gesehen wie er sich schminkt und nun versucht es der junge Mann aus dem Performance Center sogar schon bei War Evening. Im PC hält man große Stücke auf ihn, aber das hier ist nationales Fernsehen und alles nochmal eine Nummer größer.“

Pete: „Ich finde gut, dass er direkt ins kalte Wasser geworfen wird. Hoffentlich hält Kyd seine Nerven im Griff.“


Kyd springt mit einem Satz auf den Apron und dann locker leicht über das dritte Seil in den Ring und streckt beide Arme nach oben. Die Oldenburger jubeln kurz, doch dann setzt schon die Musik seines Kontrahenten ein….



Der Titantron gleich nun dem Antlitz eines Sonnenuntergangs im mittleren Westen der USA. Canyons, Wolken, ein alter Wasserturm und dann sind rauchende Colts zu sehen. Aus den Boxen erklingen nun auch schon die Klänge der legendären Musik aus dem Western-Klassiker „Zwei Glorreiche Halunken“ unterlegt mit neumodischen HipHop-Beats. Die Fans in Oldenburg wissen natürlich, dass da nun ein Mann sein Debüt feiern wird, der in den letzten Wochen schon außerhalb des Ringes für Furore sorgen konnte. Nun erscheint auf dem Titantron auch das Logo des Wrestler:



Ohne große Schnörkel kommt Niander Cassady-Taylor nun auch aus dem Entrance geschritten. Er trägt braune Cowboy-Stiefel, eine lange schwarze Jeans der Marke Wrangler, einen schwarzen gefütterten „Mountain Riding Coat“, eine schwarze Weste, unter der die gut trainierte Brustmuskulatur hervor scheint. Der ein Meter vierundneunzig große Niander hebt auf circa der Hälfte der Strecke das erste Mal seinen Kopf und zeigt sein Gesicht welche unter einem überdimensionierten schwarzen Cowboy-Hut erscheint. Entschlossenheit und Angriffslust ist auf seinem vernarbten Gesicht zu erkennen. Seine dunklen Lederhandschuhe zieht er nochmal an die richtige Stelle, währenddessen er auf die Stahlstufen des Gevierts tritt.


Laura: „UND SEIN GEGNER…..AUS LOUISVILLE, KENTUCKY……………NIANDER CASSSADY TAAAYYYLOOOR!“


Die Zuschauer jubeln Niander zu, sein Auftreten wird aber gerade von den kleineren Fans als etwas gespenstig wahrgenommen.


Sven: „Eine beachtliche Erscheinung ist er ja, dieser Niander. Muskulös, groß gewachsen und er hat den Look. Wo zum Henker ist er all die Jahre gewesen?“

Pete: „Ja, er sieht gefährlich aus. Aber ich glaube an Kyd Flawless und seine besondere Akrobatik!


Cassady-Taylor nimmt nun seinen Mantel, seine Weste und seinen Hut ab. Wieder zieht er an seinen Handschuhen bis sie perfekt sitzen. Er ist nun kampfbereit. Seine Entrance-Musik verstummt.


DING DING DING


Niander streckt seine Fäuste von sich weg wie ein Schwergewichtsboxer und bewegt sich langsam nach vorne. Flawless dagegen rennt schonmal sehr flink in die nächste Ringecke. Dort hält er sich aber nicht lange auf, sondern rollt wieder in die Ringecke. Die flinken Bewegungen bewirken auch bei Niander eine Veränderung er versucht sich nun mit Trippelschritten seinem Kontrahenten zu nähern.


Nun hat Niander Kyd in eine Ringecke eingepfercht aus dem er zwar direkt entfliehen möchte, doch der Mann aus Kentucky wirft Kyd spielend in die Ringecke und bearbeitet ihn dann mit einem Elbow. Sofort der harte Whip-In in die diagonale Ringecke. NCT rennt dann wie ein Berserker Flawless hinterher. Doch der kann sich im Ringeck gekonnt drehen und erwartet seinen Widersacher mit einem Kick im Gesicht!


NCT wirkt benommen und kassiert von Kyd direkt einen Dropkick in den Rücken, der ihn dann auf die Knie zwingt. Kyd springt über NCT in die Seile, kommt zurückgefedert….und wird mit einer krachenden Clothesline auf den Boden geschickt!


Pete: „Niander ist zu stark für Kyd.“


NCT packt Flawless an seiner Hose und hat keinerlei Probleme den schmächtigen Kerl in die Position für einen Suplex zu hieven. Einmal hoch gestemmt hält er seinen Gegner länger oben, um ihn dann aber mit voller Wucht auf das oberste Ringseil zu werfen. Flawless steht dann mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Apron und sieht Niander mit einem BigBoot heranfliegen!


Doch der junge Mann aus Seattle weicht dem mächtigen Stiefel aus, sodass Niander im Ringseil festhängt. Blitzschnell springt Kyd auf das dritte Ringseil und Drokickt Niander aus dem Ring. Der Hüne stoppt erst an der Barrikade zu den Zuschauern, jedoch verfinstert sich nun sein Blick merklich. NCT rutscht wieder in den Ring, doch Flawless ist an der anderen Seite des Ringes schon entkommen. NCT ihm wieder hinterher, kriegt den Mann aus dem Performance Center aber nicht zu packen, da dieser sich blitzschnell wegrollt und dann Niander mit einem weiteren Dropkick durchs zweite Seil wieder nach draußen schickt. Schnell ist er wieder auf dem dritten Seil und springt einen Moonsault auf den verdutzten Niander, der unschön auf dem Hallenboden landet.


Sven: „Flawless spielt seine Geschwindigkeit aus!“


Flawless rennt dann wieder direkt in den Ring und zeigt zur Verzückung der Fans an, dass nun ein weiteres High-Flying-Highlight folgen wird. Niander schaut derweil, noch auf dem Boden liegend, angepisst in die Zuschauerränge. Und da kommt der Highflyer auch schon wieder durch das zweite Seil mit einem Dive geflogen…….und wird von NIANDER gefangen! NCT rennt mit Kyd dann gegen den Ringpfosten und wirft ihn anschließend wieder in den Ring.


Pete: „Die Power ist da bei Niander, der kann auch ganz andere Wrestler hin und herwerfen. Flawless Problem ist, dass er noch zu leichtgewichtig ist.“

Sven: „Aber würde er 30 Kilo zunehmen, hätte er nicht mehr die Explosivität. Schuster bleib bei deinen Leisten!“


Im Ring will Niander Flawless packen, doch der sitzt schon wieder in der Hocke und tritt seinen Widersacher. Niander antwortet mit Punches von oben, um seinen Gegner zu „beruhigen“. Die Schminke in Kyds Gesicht ist mittlerweile auch noch etwas verschmiert. Niander hat Flawless nun am Schopf gepackt und ihn sich für eine Powerbomb parat gestellt. Der Cowboy wuchtet ihn nach oben, doch Kyd kann der Powerbomb entkommen, da er Niander ein paar Punches einschenkt. NTC lässt Kyd fallen, der geht sofort in die Ringseile, rutscht zwischen den Beinen von Niander hindurch. Niander dreht sich blitzschnell um, muss aber einen explosiven Enzuigiri vom Leichtgewicht einstecken und fällt mit dem Oberkörper auf das zweite Ringseil.


Pete: „Klasse, Kyd. Niander hängt da wie ein nasser Sack in den Ringseilen!“


Die Fans jubeln dem Youngster zu. Dieser nutzt das Momentum und holt nochmal mächtig Schwung aus dein Ringseilen und stürmt auf Niander zu….. doch der steht schon wieder und empfängt Flawless mit einem mächtigen Big Boot.


Sven: „Oh wow. Was ein Huf. Der Absatz des Cowboystiefels hat sich bestimmt tief ind Kyds Gesicht gebohrt. Das sieht der Starman nun wirklich nur noch Sterne…HAHA.“


Cassady-Taylor nimmt Kyd nun in einen Sleeperhold. Die Kamera fängt den schnell verzweifelten Gesichtsausdruck von Flawless super ein, genauso wie der entschlossene Blick und die stark angespannten Muskeln des Mannes aus Kentucky. Der Referee fragt Kyd, ob er denn aufgeben möchte. Von „Mögen“ kann aber natürlich keine Rede sein. Flawless versucht sich zu befreien, doch Niander drückt immer weiter die Luftzufuhr zu.


Der Referee testet die weitere Tauglichkeit beim Mann aus dem Performance Center. Er hebt einmal dessen linken Arm, der aber schlapp nach unten fällt. Dann hebt er ein zweites mal den Arm….aber wieder keine Gegenwehr.


Pete: „Wenn Flawless nun seinen Arm nicht oben halten kann, könnte NCT seinen ersten Sieg in der GFCW verbuchen!“


Thorsten Baumgärtner hebt das dritte Mal den Arm des Neulings…..doch dieses Mal ballt er seine Hand zu einer Faust – sehr zur Freude der Fans.


Sven: „Oh, the Boy is Kyding-Up!”


Kyd kann den Sleeperhold tatsächlich lösen, trifft Niander mit einem Elbow empfindlich und sucht, obwohl er noch geschwächt sein müsste, wieder das Heil in der Offensive. Wieder geht es in die Ringseile und er fliegt wieder heran……und wieder in die Arme von Niander……………..


BOUND FOR GLORY


Pete: „Uff, diese Flatliner-Variante haben wir schon in der letzten Show gesehen. Game Over, Kyd!“


Niander covert danach seinen Kontrahenten.


1………………………………….




2…………………………………



3.


Laura: „Sieger des Matches via Pinfall…….NIAAAANDER CASSADY-TAYLOR.“


NCT erhebt sich und grinst ins Publikum. Baumgärtner reckt seinen Arm hoch, er hat sein erstes Match in der GFCW gewonnen. Schnell lässt er sich ein Mikrofon geben.


NCT: „Oldenburg! There is a new Sheriff in town…..NIANDER CASSSSSSAAAADDDDDYYYY TAYLOR!”


Gerade als der Mann aus Louisville weiterreden möchte, wird er von einer bekannten Entrance-Theme am Reden gehindert.



Aus den Boxen ertönen wohlklingende Regen- und Tiergeräusche, aufgenommen aus den Regenwäldern Brasiliens. Auf dem Titantron erscheint:



Das Publikum in Oldenburg jault nun natürlich groß auf. Der Heat zwischen Niander und Morbeus ist schon enorm, nachdem Niander Morbeus den Sieg von vor zwei Wochen nicht nur gekostet hat, sondern ihn und die gesamte Foundation niedergemetzelt hat.


Ray Douglas ist bereits in seiner Ringgear gekleidet. Schließlich hat er später auch ein Match gegen Thor zu bestreiten. Überraschenderweise kommt er alleine ohne die Foundation. Dabei hat der gebürtiger Kanadier aber ein Mikrofon und jede Menge Hass. Auf der Rampe zum Ring kommt er allerdings zum Stehen.


Im Ring fletscht Niander seine Zähne, offenkundig wird auch er nur sehr ungern unterbrochen….


Morbeus: „Niander, Niander. Eine halbe Ewigkeit ist es hier, dass wir uns gesehen haben. Und dann das? Out the middle of nowwhere oder aus deinem scheiß fucking Kentucky kommst du zurück und greifst mich an? Aus Rache? WHAT. THE. FUCK. Du warst schon immer ein Soziopath erster Klasse, hast dich aber in den letzten Wochen dann selbst mal wieder übertroffen. Und jetzt wunderst du dich dann doch wieder….konntest deine Premiere im GFCW-Ring feiern, ohne dass ich eingegriffen habe. Und das war doch dein größter Wunsch. Ich hau dir auf die Schnauze für all deine Taten. Aber so plump bin ich nicht, Niander! Ich war die früher zwei Schritte voraus und nun habe ich die 7-Meilen-Stiefel angezogen, Primat.“


Niander im Ring kann über diese Ausführung nur müde lächeln.


Morbeus: „Ja, ja. Ich soll Schuld für dein jämmerliches Leben haben? Das ist es doch, Niander! Oder sollte ich sagen…DETEST?!“


Pete: „Detest? Da klingelt es doch bei mir. Das war doch ein Kandidat für die von Danny Rickson ausgerufene Tag Team Challenge!“
Sven: Ja, Pete. Ich kann mich an die Vignette noch erinnern, war alles etwas spooky. Ausgewählt wurde dann aber ja bekanntlich Garrison Gaeta und von Detest haben wir nichts mehr gehört.“


Morbeus: „Ja, genau liebe GFCW-Galaxy. Dieser „COWBOY“ da im Ring ist früher unter dem Namen D E T E S T angetreten und hat auch im letzten halben Jahr versucht hier in die Liga zu kommen. Ich habe damals laut gelacht, als ich dein kleines Video gesehen habe. Ein Mann voller Hass, noch immer, nach all den Jahren. Ausgelutscht und langweilig war deine Präsentation. Sahen auch die Zuschauer so. DAUMEN RUNTER! Und jetzt bleibt dir also nur noch dein alberner Kuhjungen-Auftritt und dein peinlicher, realer Name, um auch nur irgendein Fünkchen Relevanz für die Wrestling-Welt vorzugaukeln. Und da du gestern, heute und morgen alleine nichts zu Stande bringst, musst du dich wieder bei mir bedienen!“

NTC: „Ach, Ray. Ich spiele nun kein Gimmick mehr. Ich bin der, der ich bin. Ich besitze eine Ranch in Louisville und trete unter meinem realen Namen an. Credibility, Authentizität. Das sind wichtige Werte, Ray. Werte die dir noch immer völlig unbekannt sind. Du spielst immer neue Gimmicks. Jetzt ist es halt ein Business-Öko, indem du Leuten Kohle aus der Tasche ziehst und junge Leute mit deiner Rattenfänger von Hameln Panflöte ins Verderben lockst.“

Morbeus: „Niander. Leider kennen wir uns schon lange. Es gab Zeiten da verband uns einiges. Als Tag Team haben wir vielen anderen in Übersee das Fürchten gelehrt. Als „Children of Wrath“ die Fans begeistert. Hardcore und Death Matches bestritten, also die ganze Klaviatur des stumpfen Wrestlings mitgemacht. Um zu zeigen, dass wir die härtesten Wrestler der Welt sind. Aber im Inneren stets leer. Also du. Irgendwann waren die Zuschauer dann nicht mehr so zahlreich bei unseren Matches. Immer die gleiche Scheiße wollte doch keiner sehen. Ich habe das lange nicht verstanden, dachte oft daran was ich falsch mache. Jahre später viel mir auf…es lag an dir. Doch da hatte ich schon alle tiefen Täler des Lebens durchschritten. Hast du wirklich gedacht, ich rufe dich nochmal an?“


Nianders Blick wechselt sich derweil ab zwischen Verzweiflung, hämische Freude und eben purer Hass.


NTC: „Mir kommen gleich die Tränen. Du hast mich hängen lassen. Ich habe leider auch Jahre gebraucht zu verstehen, dass du mit jedem Menschen deine Spielchen spielst. Du bist ein abartiger Narzisst, der nur auf seinen Vorteil bedacht ist und….“


Ray Douglas scheint nun allerdings genug zu haben und übertönt seinen alten Kameraden mit lauter Stimme.


Morbeus: „WHATEVER THE FUCK! DU. WIRST. FÜR. DEINE. TATEN. ZAHLEN. MÜSSEN. IN DEN NÄCHSTEN WOCHEN WERDE ICH DICH ZERMALMEN UND DICH NACH FUCKIN KENTUCKY ZURÜCKSCHICKEN, SODASS NUR WIEDER EINEN WRESTLING-RING BETRETEN WERDEN KANNST!“


Morbeus dann anschließend mit dem Micdrop. Doch der ehemalige Intercontinental Champion rennt nicht zum Ring und will Niander verprügeln. Er tippt sich mit seinem rechten Zeigefinger auf die Stirn und suggeriert, dass er ihm einen Schritt voraus sei. Dann verlässt er den Innenraum in Richtung Backstage und lässt Niander in der Mitte des Ringes zurück.


Sven: „Holy, moly. Das wird kein schönes Ende zwischen den beiden geben, soviel ist sicher. Ich bin aber etwas überrascht, dass Morbeus Niander nicht schon jetzt den Kopf eingeschlagen hat.“

Pete: „Er wird seine Gründe haben. NCT scheint allerdings auch bereit zu sein für diese Herausforderung….es scheint gar die Herausforderung seines Lebens zu sein. Ich muss erstmal alles sascken lassen. Wir geben ab an die Regie!“




Wieder einmal sind wir im Backstage Bereich des GFCW Events. Wieder einmal sehen wir McMüll der samt Mikrofon auf dem Weg zu...okay...das wissen wir jetzt noch nicht...aber wir werden es gleich erfahren. Elendig lange verfolgt die Kamera den Chef Interviewer der GFCW durch die Gänge. Immer wieder kriegen die Fans das gleiche zu sehen. Mitarbeiter der GFCW. Akteure die sich warm machen. Fans die in den Genuss von Backstage Karten gekommen sind. Noch mehr GFCW Mitarbeiter und Akteure. Nachdem McMüll gefühlt einmal die Arena umrundet hat und wir von immer den gleichen Sachen gelangweilt wurden scheint McMüll endlich am Ziel angekommen zu sein. Er schaut missmutig in die Kamera. Der Grund könnte das ewig sinnlos vorkommende Vorspiel sein. Wieder einmal nix sagen. Ohne Sinn. Ohne neuen Inhalt. Trotzdem klopft McMüll an die Tür vor der er nun steht. Das Türschild zeigt zu wem McMüll will.




DIE WAHRHEIT


McMüll klopft. Es tut sich nichts. Er klopft erneut. Nix. Er klopft fester. Dann...nach einer gefühlten Ewigkeit öffnet sich die Tür und Thor baut sich vor McMüll auf.


Thor: Was willst du du Made?

McMüll: Ja...ähm..Thor...nach den ganze Vorgängen...mysteriösen Vorfällen der letzten Wochen und Monaten, nach all den Schikanen die man euch in euren Weg gebaut hat…


Thor schaut ihn mit großen Augen an.


Thor: Komm zum Punkt…

McMüll: Ja...da wollte ich und auch die Fans wissen ob…

Stimme: WER ZUM TEUFEL STÖRT UNS DA? SCHICK IHN WEG!!!


McMüll´s Augen weiten sich.

McMüll: War das…

Thor: NEIN!

McMüll: Ich könnte schwören…

Thor: NEIN! Stell deine Frage und verschwinde...oder verschwinde einfach so du Made.


McMüll versucht einen Blick in die Kabine zu werfen, ohne Erfolg.


McMüll: Ja...die Fans wollen wissen ob ihr irgendwas neues erzählen könnt, ob ihr der Wahrheit schon näher gekommen seid.


Thor schüttelt mit dem Kopf und schließt die Tür vor McMüll. Dieser schaut verdutzt drein und zuckt verzweifelt mit den Schultern.


McMüll: Ja...liebe Fans der GFCW...wieder mal nix...wieder mal das gleiche...Ich bin mal gespannt wie das mit der Wahrheit weitergeht. Ob wir die Wahrheit finden werden. Und ich gehe mal nach wer da gerade mit im Raum war…


Mit diesen Worten verschwindet McMüll aus dem Sichtfeld der Kamera die den Blick auf die verschlossene Tür der Kabine zeigt.


Das Bild schaltet ins Halleninnere und in einem weiten Shot fährt die Kamera einmal quer durch die Reihen des Publikums. Schilder, Banner, T-Shirts, Replika-Belts, Getränke, dumme Gesichter, die GFCW Galaxy ist wieder irgendwo zwischen die Show feiern und sich selbst feiern gefangen und scheint dabei den Spaß ihres Lebens zu haben.

Pete: „Wir sind zurück, Live, aus Oldenburg zu GFCW War Evening.“

Mit einem gottgleich smoothen Cut wechselt das Bild zu den beiden Topmodels der GFCW. Sven. Und Pete.

Pete: „Für alle, die erst jetzt zuschalten: Schaltet nur nicht wieder weg. Denn heute Abend in unserem Main Event steht der neue Intercontinental Champion, Drake Vaughn, zum ersten Mal als Champion im Ring.“
Sven: „Und zwar nicht gegen den Mann den er forderte, Robert Breads, sondern dessen…. Ja was eigentlich? Freund? Schüler? Weggefährten? Aiden Rotari.“
Pete: „Und Mac Müll hat vor der Show die Chance genutzt den Champion nach einigen Kommentaren zu dieser Ansetzung auszuhorchen.“


Die Kamera fokussiert die Beschriftung des Raumes, vor dem wir uns befinden – es ist das Office von Eric Fletcher! Langsam zoomt sie nun weg vom Schild, sodass wir auch die Tür im Blick haben und jemanden, der sich davor befindet – „die Hand des Königs“ James Corleone.

Strengen Blickes, in Anzug, Hut und mit Brille, klopft er an der Tür. Auf eine Antwort muss er nicht lange warten, das herzerwärmende „Jaja, herein.“ folgt sofort in der dumpfen Tonlage einer Aussage hinter einer geschlossenen Tür.


Corleone betritt sogleich das Büro und nähert sich recht langsam dem Schreibtisch von Fletcher. Der wurstet sich gerade durch einige Blätter auf seinem Schreibtisch um beschäftigt auszusehen. Als er aber sieht, wer da sein Büro betritt, schaut er interessiert auf, lässt die Blätter langsam durch seine Finger wieder auf den Tisch gleiten und hält sie anschließend mit zwei aufeinander abgelegten flachen Händen auf der Tischplatte fest. Corleone schaut sich im Raum um und mustert den Commissioner ebenso, bis er schließlich das Wort ergreift.


Corleone: „Mr. Fletcher… ich bin hier, weil ich ein Anliegen verfolge, das längst überfällig ist, spätestens aber seit Ends triumphalen Sieg bei Brainwashed hätte eigentlich von selbst erfolgen sollen. Für einen Wrestler mit der Größe von The End, der die GFCW aktuell im Sturm erobert, gehört es sich, dass sein Manager mit ebensolchem Respekt behandelt wird. Dementsprechend… verlange ich ein eigenes Büro. Nur so kann ich am Erreichen der Ziele von meinem Schützling adäquat arbeiten und ihn gebührend unterstützen, wie er es verdient.“


Fletcher nickt registrierend. Er will die „Argumente“ innerlich erst einmal verarbeiten, schaut Mister Purple stirnrunzelnd an. Nach einem Moment räuspert er sich…


Eric: „Nun…“


Er faltet die Hände ineinander, fährt die beiden Zeigefinger aus und presst sie aneinander, richtet sie gen Corleone. Dann atmet er tief ein.


Eric: „Zunächst einmal ein kleines Lob zur Ansprache. Bis zum „Sie“ reicht es vielleicht nicht, aber kein „du“ ist ja schon einmal ein Anfang. Aber ich vermute, The End kümmert es recht wenig, ob sein Manager ein Bienchen im Deutschunterricht bekommt, oder?“


Er legt den Kopf leicht schief, schmunzelt kurz, stößt ein kleines „He“ aus und fährt mit normaler Kopfhaltung fort.


Eric: „Passen Sie auf Mister Corleone. The End legt hier einen Raketenstart hin, das gefällt mir. Thomas Camden, Alex Ricks, das ist eine Leistung. Weswegen er auch seine eigene Kabine hat…und genau da hört es auch auf. Mit EINER eigenen Kabine. Wenn Sie nicht gerade selber in den Ring steigen wollen, dann machen Sie es sich bei Ihrem Schützling gemütlich, in Ordnung?“


Corleone scheint nicht sonderlich zufrieden mit dieser Antwort. Professionell, wie er aber ist, lässt er sich das nicht anmerken. Er bleibt eisern.


Corleone: „Mr. Fletcher, ich halte SIE für einen klugen Mann. SIE haben eingesehen, wie wichtig The End für die GFCW ist. SIE wissen das und ich weiß es und ich habe einen Plan: Ends Eroberung. Und für diesen Plan, brauche ich MEINEN Bereich. Außerdem wäre es doch, ganz in ihrem Interesse, nicht so verkehrt, ein positives Signal in meine Richtung zu schicken. Denn meine Richtung, ist Ends Richtung und die Richtung der Anarchie. Also gestatten sie mir zumindest, Ends Kabine zu meinen Bedingungen auszubauen.“


Corleone versucht seine Worte so wenig wie möglich wie eine Drohung klingen zu lassen, gleichermaßen wirkt sein Vorgehen manipulativ und bedacht.


Fletchers Mundwinkel wandern im Pärchenmarsch zur linken Gesichtshälfte, ein nachdenkliches „Hmm“ ist zu hören. Eine hochgezogene Augenbraue unterstützt das Stirnrunzeln. Es klingt ja nicht so schlimm…aber Anarchisten konnte man in der GFCW noch nie so recht über den Weg trauen.


Eric: „Werde ich eine Zusage bereuen, wenn ich in der nächsten Show einen Auftritt aus Ends Kabine sehe?“

Corleone: „Die Frage ist, werden SIE es bereuen, nicht zu zusagen?“


Wieder drückt sich Corleone vorsichtig aus. Allerdings setzt er diesmal ein Lächeln nach. Ein Lächeln, das falscher wohl nicht sein könnte. Alles an diesem Auftritt Corleones wirkt undurchsichtig und fragwürdig, dennoch hält Corleone die Fassade konstant aufrecht. Fletchers Zähne blitzen auf, die Lippen öffnen sich, er stößt ebenfalls einen Schmunzler aus.


Eric: „Ich schätze, wir können es herausfinden. The End hat sich ein wenig Deko verdient…Also ja, Corleone…Sie dürfen.“


Corleones Gesicht verändert sich nicht wirklich, wenn er auch bekommen hat, was er wollte. Man merkt ihm an, dass er Erics Zusage zu schätzen weiß, mehr allerdings nicht. Damit verlässt Mister Corleone das Büro des Commissioners.



Für eine Sekunde zeigt sich uns ein schwarzes Bild, doch dann finden wir uns auch schon mitgenommen, wenn man den unbeschreiblichen Kommentatoren Glauben schenkt in eine Zeit vor der Show, und vor eine Wand auf der GFCW Logos und Sponsoren prangen. Und vor dieser? Ein Hall of Fame Kaliber Individuum, prägend für die GFCW, quasi Gott. Und auf der anderen Seite der Intercontinental Champion. Spaß.

Mac Müll: „Bei mir ist Drake Nova Vaughn, der Intercontinental Champion – NEUE Intercontinental Champion, muss man ja fast noch sagen. Drake, danke, dass du dir die Zeit genommen hast.“

Mit all seiner Routine lässt er Vaughn keine Zeit darauf zu antworten, wohlwissend, dass der Kommentar wohl in etwa dem Augenrollen entsprechen würde, dass der Mann mit dem glänzenden Titel auf der Schulter hier an den Tag legt.

Mac Müll: „Heute Abend geht es für dich wieder zurück in den Ring. Eines deiner seltenen Matches bei War Evening möchte man als Kritiker sagen, und dann gegen Aiden Rotari. Was denkst du über die Ansetzung?“

Nun wandert die Spitze des Mikrofons in Richtung des Champions. Der trägt bereits MMA-Shorts, auf die nackte Brust fällt die Halskette mit der Seeschlange. Über den Schultern liegt eine offene, schwarze Kapuzenjacke, die Kopfbedeckung selbiger liegt locker auf dem Schädel auf. Alles wie gewohnt. Die Seitenplatten des Titels wurden abmontiert und von Leviathan mit dem roten Schriftzug „Eternal Champion“ und „Just let it Burn!“ versehen. Ein hörbares und demonstrativ genervtes Zungeschnalzen entweicht dem Mund des Champions, bevor er den Blick in die Luft, auf den Interviewer und schließlich in die Kamera richtet.

Drake: „Weißt du. Ich könnte mich ja aufregen. Aber das würde implizieren, dass ich das in den letzten zwei Wochen nicht schon zur Genüge getan habe. Es war doch klar, dass das passiert. Breads schickt den Schoßhund vor. Und Rotari macht wie der Knecht, der er ist, mit ja und Amen, was Robert verlangt. Ist ja auch logisch, schließlich würde er ohne Breads – und über Breads auch Fletcher – niemals hier stehen. Das Performance Center ist ein reiner PR-Gag. Die Wahrheit des GFCW Nachwuchs ist genau die Backstage Politik, die wir hier live sehen.“

Fast schon überraschend ruhig, mit dezenten Gesten, entspannter Stimme, gleichgültiger Mine, führt Vaughn seine Gedanken aus.

Drake: „Und am Ende vom Lied ist das große Ziel immer noch sich selbst aus der Schlinge zu ziehen. Gewinnt Rotari, findet Breads einen Weg sich den Sieg zu eigen zu machen. Als größter Coach und Motivator und bester Freund aller Zeiten. Verliert Aiden? Dann ist er noch nicht reif gewesen für so eine große Aufgabe aber hat sich phänomenal präsentiert und ist ein Zeichen der Effizienz des GFCW Performance Centers.“
Mac Müll: „Was sagst du entsprechend zu Breads Aussage in der letzten Show, er wolle der GFCW etwas gutes tun und er selbst müsse sich neu erfinden? Ist das nicht genau das, was du ihm auch sagst? Dass er nicht mehr der ist, der er vor einem Jahrzehnt war?“

Mit einem kurzen, hörbaren Ausatmen und einem schnellen Grinsen kommentiert Vaughn die Frage, während er den Titel auf seiner Schulter richtet.

Drake: „Um einen alten Freund zu zitieren: Das ist egal. Breads muss sich nicht „neu erfinden“, Mac. Er muss gehen. All diese Relationen, all diese „Einsicht“ aber, weißt du, was am Ende bleibt? Es geht immer nur um ihn. Um ihn, um ihn, um ihn. Und das sagt er sogar selbst. Aber ihr fresst ihm alle den sentimentalen Teil ab. Du, Mülli, bist doch das beste Beispiel. Du fragst mich nach seinen vorgeschobenen Einsichten. Weißt du wonach du mich nicht fragst?“

Eine rethorische Frage. Meint auch der Hall of Famer. Doch Vaughn blickt ihn eindringlich an.

Mac Müll: „Was...willst du sagen?“
Drake: „Danach, dass Breads mysteriöser Weise genau nach der Niederlage gegen Morbeus erkrankt ist. Danach, dass er Keek seinen Triumph gönnt, aber im selben Atemzug dessen dunkelstes Kapitel in der GFCW aufschlagen muss. Danach, dass Breads Krankheit so schlimm war, dass er sich bei niemandem melden konnte, nichtmal seinen ach so wertvollen Trainees, aber jetzt mit Leuten wie MIR mithalten will.“

Ah. Da ist er wieder. Das scheinbare Double wurde ohne sichtbaren Wechsel wieder durch den Patient Zero ersetzt, der sich in Rage redet und sichtbar mit seinem Blick einen Amoklauf begehen könnte.

Drake: „Tjaja. „Trainees für die ich die Verantwortung habe.“ Hmmm. Komischerweise hatte er nur Kontakt zu Rotari, der jetzt ebenfalls Komischerweise ein riesen Main Event kriegt. Ein Schelm wer böses dabei denkt. Oh aber ja. Trainees für die ich die verantwortung habe, Robert. Aber im selben Atemzug mit deinem Golden Boy zusammen Silas runtermachen. Glaubst du jemand kauft dir den scheiß ab, Robert? Du schaffst es nicht einzusehen, nicht loszulassen, nicht weiterzugehen. Eigentlich müsste ich nach und nach immer mehr von deinen Jungs trainieren, und ihnen die Chance geben, die DU ihnen nie geben wirst. Aber leider, Robert, habe ich diese Zeit nicht, denn ICH… Bin ein GFCW Champion.“

Mit einem kurzen Grinsen kratzt er sich am Kinn.

Drake: „Aber hey. Wenn du dich neu erfinden willst dann bitte. Ich halte mein Wort. Und es ist mir scheißegal ob bei Title Nights, in zwei Wochen bei War Evening, oder morgen nachts um Drei in deinem Wäschekeller, wenn du um diesen Titel antreten willst, dann musst du nur bescheid geben. Ich bin besser als du. Im Ring. Als Mensch. Und btw auch als Trainer. Silas und End, wenn er denn möchte, werden höher rauskommen, als Rotari es jemals tun wird. Vor allem, nach dem, was ich heute mit ihm anrichten werde. Ich warte nur, dass du dich mir stellst du feiges Schwein. Aber wir haben es ja schon mit Zereo gesehen, wie du spielst. Bitte. Ich steige ein.“