War Evening, Krefeld (KÖNIGPalast), 06.05.2022
In Kooperation mit
Pete: „Meine Damen und Herren, Willkommen zur am längsten bestehenden Wrestling-Show in ganz Deutschland – GFCW War Evening!“ Sven: „Heute Abend sind wir im SELBSTVERSTÄNDLICH ausverkauften KÖNIGPalast in Krefeld vor neuntausend Zuschauern, denen wir nicht nur vier hervorragende Matches, sondern auch eine Menge spannender Segmente präsentieren werden. Alles kann, nichts muss… schließlich wissen wir selbst in vielen Fällen ja noch nicht, was heute Abend alles passieren wird.“ Pete: „Da hast du Recht. Lass uns deshalb über die Matches und Segmente sprechen, die bereits fix sind – kommen wir zur Cardvorstellung für diese Ausgabe von War Evening.“
Singles Match Hugo „Meathook“ Rodriguez vs Ellis „Brainpain” Diehl Referee: Mike Kontrak
Pete: “Ein Duell von zwei frischen, vielversprechenden Talenten. Der große Förderer des neuen Brainpain, nämlich Niander Cassady-Taylor, wurde in der letzten Ausgabe von War Evening von seinen inzwischen ehemaligen Stable-Kollegen Desmond Briggs und Alex Ricks hochkant aus der Liga katapultiert.“ Sven: „Jetzt wird er sich allein durchschlagen müssen. Und nachdem er bei der letzten Show mit dem Metzger der Liga aneinandergeraten ist, steht ihm sofort eine verdammt schwierige Aufgabe bevor.“ Pete: „Hugo Rodriguez alias „Meathook“ hat bei der letzten Show bewiesen, das mit ihm zu rechnen ist, als er den Opener von War Evening eindeutig für sich entscheiden konnte.“ Sven: „Ganz so viel Fleisch aus den Knochen wie sein letzter Gegner hat Diehl mit Sicherheit nicht und eine zähere Angelegenheit wird es mit Sicherheit auch… aber Rodriguez ist hungrig genug, um sich trotzdem durch jeden Gegner zu fressen. Die Frage ist: Kann Ellis Diehl das verhindern?“
Tag Team Match Die Wahrheit (Thor & Tha Bomb) vs X & X Referee: Mike Gard
Pete: „Open Challenge! Eine Menge ist seit ihrem letzten Match bei der Wahrheit passiert. Thor und Tha Bomb sind kein Teil des Protokolls mehr und haben sich mit einigen mysteriösen Entführern herumschlagen müssen.“ Sven: „Dafür ist nun Cipher Pol am Start, die neue Gruppe der Wahrheit, mitsamt den beiden neuesten Mitgliedern, über die wir im Prinzip noch überhaupt nichts wissen.“ Pete: „Apropros „nichts wissen“… wir haben noch keine Ahnung, wer hier in der Open Challenge antreten wird. Bei der vergangenen War Evening kam Lennie Taiwo heraus, um Thomas Camden herauszufordern – und verlor.“ Sven: „Mal schauen, ob die große Unbekannte dieses Mal den Sieg einfahren kann, oder ob unsere Dortmunder Urgesteine hier ihren ersten Schritt auf dem Weg zur Rehabilitation gehen können.“
Singles Match Viggo Constantine vs Ask Skogur Referee: Jack Bobo
Pete: „Re-Match! Bei der letzten Ausgabe von War Evening aus Essen gab es exakt dieses Duell schon einmal – und Ask konnte es gewinnen.“ Sven: „Allerdings „nur“ durch Count-Out. Einem Poseidon würde das wohl vollumfänglich genügen, Skogur hingegen sieht diese Geschichte noch nicht als beendet an und versucht dieses Mal, einen RICHTIGEN Sieg gegen Viggo einzufahren.“ Pete: „Ganz genau. Vorher fühlt er sich noch nicht bereit, um noch einmal gegen Timo Schiller anzutreten – das Mtiglied von Holly Hutchersons Entourage, mit dem er das größte Problem hat.“ ven: „Das heißt natürlich nicht, dass die Emotionen gegen Viggo, die rechte Hand des vielerorts als „falschen Propheten“ bezeichneten Hutcherson, nicht auch überkochen könnten. Speziell wenn wir uns Asks aktuelle Probleme mit der Impulskontrolle in den Sinn rufen… es wird sehr spannend sein, welche Version von Ask gegen Viggo antreten wird – und ob diese Version ihn auch RICHTIG besiegen kann.“
Pressekonferenz: GFCW Heavyweight Championship Angekündigter Sprecher: Eric Fletcher
Pete: „Wir tappen immer noch im Dunkeln, was nun mit der GFCW Heavyweight Championship passieren wird. Der wichtigste Titel Deutschlands wird offiziell noch immer von Keek Hathaway getragen.“ Sven: „Aber nach dem, was bei der letzten Show passiert ist… nun, wir wissen noch gar nicht, ob er medizinisch überhaupt fit genug sein wird, seinen Titel bei Ultra Violence gegen Antoine Schwanenburg zu verteidgen.“ Pete: „Wir hoffen natürlich alle das Beste für unseren größten Champion. Aber falls es tatsächlich so weit kommt, dass der Titel aufgrund seiner eigenen gefährlichen Attacke auf Huterchson den Besitzer wechselt, wird spannend zu sehen, wie dann weiter verfahren wird.“ Sven: „Wird der Titel vakantiert? Bekommt Antoine Schwanenburg als No. 1 Contender den Titel überreicht? Was das angeht hatte Eric Fletcher bei der letzten Show ja eine durchaus interessante Diskussion mit seiner Vorgängerin. Was auch immer es sein wird: Am heutigen Abend erfahren wir mehr.“
Singles Match Desmond Briggs vs SCARECROW (w/ Leviathan) Referee: Henry Phoenix Jr.
Pete: “In unserem Main Event ist der amtierende GFCW Intercontinental Champion Desmond Briggs in Action zu sehen – auch wenn es nicht um den Titel geht.“ Sven: „Sein Gegner wird SCARECROW sein, der hier seine bislang größte Prüfung im Singles Bereich vor der Nase haben dürfte. Ein Sieg des Leviathan Young Boys… ist er damit eine Young Snake?... wäre ein riesiger Upset. Genau deshalb wird er mit Sicherheit ABSOLUT ALLES geben, um diesem Duell die maximale Bedeutung zu verleihen… und sich bei seinem neuen Boss, dem er recht zugetan schien, beliebt zu machen.“ Pete: „Ganz Recht. James Corleone verkündete schließlich bei der vergangenen Ausgabe von War Evening auch, dass The End sich nach dem Duell mit SCARECROW persönlich um Desmond Briggs kümmern würde. Alles andere als ein Sieg kommt für eine Hälfte des neuen Protokolls also gar nicht in Frage.“ Sven: „Aber nicht nur das Protokoll ist neuaufgestellt, Leviathan ist es auch – wenn auch unfreiwillig. Die Schergen von The End werden mit Sicherheit während des Matches nicht auf ihren Händen sitzen und anerkennend nickend. Wie effektiv ist der neue Leviathan wirklich?“ Pete: „Das und vieles mehr werden wir heute Abend erfahren. Aber hey, wo wir schon bei Desmond Briggs sind… ich höre gerade, wir starten heute Abend mit ihm und seinem Mitstreiter Alex Ricks. Das Protokoll will die Show eröffnen.“ Sven: „Dann lassen wir unsere Herren und Gebieter mal besser nicht warten. Viel Spaß mit War Evening aus Krefeld!“
Desmond Briggs und Alex Ricks
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Das Protokoll ist vereint. In ihrer numerischen Stärke vielleicht geschwächt, dennoch muss das Ende der vergangenen Show einfach den Eindruck in manch einen Fangedanken gedrückt haben, dass diese neue Union aus dem Raw Black Diamond und dem Mathematiker vielleicht eine größere Gefahr ausstrahlt als die vierköpfige Gruppe zu Jahresbeginn. Im Moment geht von ihnen allerdings keine Bedrohung aus. Sie stehen in einer Kabine. Seite an Seite. Ein Zeichen? Die Haltungen sind altbekannt. Briggs hält den Titel auf seiner Schulter, hat eine Hand auf der goldenen Platte, während Ricks’s Hände hinter dessen Rücken verborgen bleiben. Sie beide schauen in die Kamera, der Blick des Freiburgers scharf und starr. Kein Blinzeln. Bis es für die Zusehenden unangenehm wird. Dann öffnet er den Mund.
Und wartet.
Bis die Ungeduld am Höhepunkt ist.
Dann ertönt diese kalte und emotionslose Stimme.
Alex: „Niander. Cassady. Taylor...gehört nicht zum Protokoll.“
Er schnauft. Dann geht sein Blick zur Seite.
Alex: „Desmond Briggs tut es.“
Endlich ein Blinzeln. Langsam, während sich Ricks wieder zur Kamera dreht.
Alex: „Vor zwei Wochen hatten wir eine Nachricht für alle Aktiven, Offiziellen und Zuschauenden von German Fantasy Championship Wrestling. Das Protokoll setzt seine Vorstellungen durch. Mit aller Konsequenz. Die Opfer…“
Die Augenbrauen ziehen sich leicht zusammen.
Alex: „…sind egal.“
Ruhig sieht der Intercontinental Champion auf seinen Titel herunter. Fast liebevoll lächelt er zu ihm für einige Sekunden runter, bis er mit Ernsthaftigkeit in die Kamera sieht.
Desmond Briggs: „Alex Ricks und ich haben Niander Cassady-Taylor zerstört, weil er schwach war! Das schwächste Glied einer Kette, die so stark sein könnte und es durch solche Leute, wie diejenigen die entfernt wurden, als schwach den Menschen erschien. Aber wie ihr sicherlich mitbekommen habt ist die Kette nicht schwach. Sie war noch nie so stark wie jetzt!“
Er nickt zu Alex Ricks, welcher lediglich mit einem knappen Nicken, die Wort zu untermauern scheint, was der Raw Black Diamond gerade gesagt hat.
Desmond Briggs: „Für uns zählt das Protokoll und damit die Umsetzung der Vorstellungen des Protokolls. Uns ist egal, wer sich uns in den Weg stellt. Diejenigen, die es tun, werden dafür bezahlen. Niander sollte als abschreckendes Beispiel dafür stehen wie gefährlich es sein kann das Protokoll in Frage zu stellen…“
Ricks schaut weiter stur und starr zur Kamera, verfolgt die Worte seines Nachbarn aber aufmerksam und zeigt mit minimalsten Zuckungen der Augenlider und Mundwinkel, wie treffend er die Worte findet. Dann schnauft er.
Alex: „Ein Sortierungsprozess fand statt. Das Protokoll musste sich finden…“
Wieder ein flüchtiger Blick nach links zu Desmond Briggs.
Alex: „und es hat sich gefunden.“
Ein flüchtiger Blick nach rechts, fernab der Kameraeinstellung. Dann wendet sich der Mathematiker wieder der Kamera zu.
Alex: „Niander Cassady-Taylor war es nicht wichtig, die Werte von German Fantasy Championship Wrestling zu übermitteln. Er wollte seinen Spaß. Was die Liga braucht…war ihm egal. Doch die Liga benötigt eine starke Führung mit dem Gold. Desmond Briggs.“
Wieder der Deut zur Seite.
Alex: „Mich.“
Er nickt noch einmal in die Kamera.
Alex: „Und eine zuverlässige Leitung des Nachwuchs.“
Wieder der Blick zur rechten Seite und ein weiteres Nicken. Diesmal schwenkt dann auch die Kamera weiter.
Robert Breads: "Eine späte, aber richtige Entscheidung."
Da steht er. Direkt neben Alex Ricks, die Arme vor der Brust verschränkt, und mit einem durchaus selbstzufriedenen Ausdruck im Gesicht. Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit sehen wir "Canada's Own" wieder in einem T-Shirt mit dem Logo des GFCW Performance Centers darauf. Ein Anblick, an den wir uns gewöhnen konnten, bevor… nun, bevor NCT passiert ist.
Doch das ist nun vorbei.
Robert Breads: "Ich habe gerade noch einmal mit Dynamite gesprochen. Was meine Anstellung im GFCW Performance Center angeht ist alles in trockenen Tüchern. Ich bin ab sofort auch ganz offiziell wieder Head Coach der wichtigsten Institution für die Zukunft unserer Heimat-Promotion. Und außerdem… das neueste Mitglied des Protokolls."
Verschlagen wirft er seinen beiden neuen Mitstreitern ein Lächeln zu, ehe er den Körper in ihre Richtung dreht.
Robert Breads: "Und ich bin auch hier, um mich bei euch beiden zu bedanken. Denn ohne euer Zutun in den letzten Wochen weiß ich nicht, ob dieses "Happy End" möglich gewesen wäre. Wobei dieses Ende der Geschichte rund um die Terrorherrschaft von Niander selbstverständlich bloß der Anfang einer neuen, viel besseren und größeren Story ist."
Nun erneut der Blick in Richtung Kamera. So gut gelaunt und selbstgerecht hat man den Kanadier lange nicht mehr gesehen. Kein Wunder: Schließlich hat man sich seitens der wichtigsten und mächtigsten Gruppierung der GFCW dazu entschlossen, ihn aufzunehmen und ihm den Status zurück zu geben, den er seiner Meinung nach nie hätte verlieren dürfen… bloß jetzt noch mit sehr viel stärkeren und besseren Verbündeten als "bloß" seinen Rookies.
Robert Breads: "Und wo wir gerade bei Stories sind… der ehemalige "Head of Creative" des Protokoll… eine Position, die selbstverständlich mit sofortiger Wirkung wieder abgeschafft wird – ich bin der Head Coach, und sonst überhaupt nichts… hat seine Kreativität…"
Er betont dieses letzte Wort so herablassend als wäre es blasphemisch dieses Wort in ernste Verbindung mit dem hier angesprochenen NCT zu bringen.
Robert Breads: "…im Performance Center ja ordentlich ausgelebt. Meiner Meinung nach ein gescheitertes Experiment, bei dem ich nie einen Weg gesehen habe, wie am Ende so etwas wie ein Gewinn oder ein Erfolg heraus kommen soll. Deshalb verkünde ich hiermit offiziell, dass jeder im GFCW Performance Center sich so nennen darf, wie er möchte, sich so anziehen darf, wie er möchte und einfach nur er… oder sie… selbst sein darf. Das heißt nicht, dass sich niemand als Fisch verkleiden darf, wenn er das möchte. Aber wer das nicht möchte, wird dazu auch nicht gezwungen.
Die Fehler der Ära "NCT" werden so schnell wie möglich korrigiert, verlasst euch drauf. Jeder Rookie im Performance Center hat mein offenes Ohr. Ich höre mir jedes Anliegen an. Situationen, die aufgrund der… Zustände… im Performance Center aussichtslos erschienen, müssen es nun nicht mehr sein. Auf eine bessere Zukunft."
Ganz offensichtlich ist Breads nun mit seiner "Vorstellung" als neuestes Mitglied des Protokolls fertig – allerdings noch nicht damit, weiter an der Zukunft zu feilen, wie es scheint. Nun dreht er sich zu seinen beiden neuen Kameraden, und eine gewisse Ernsthaftigkeit ersetzt die vorherige Mischung aus Süffisanz und verhohlener Schadenfreude über das Scheitern seines einstigen Nachfolgers und jetzigen Vorgängers.
Robert Breads: "Und was diese bessere Zukunft angeht… nun, da habe ich für euch zwei noch einen kleinen Vorschlag. Ich habe darüber auch schon mit Dynamite gesprochen, und er meinte, insofern ihr beide…"
Bei diesen Worten nimmt er aus bislang nicht ersichtlichen Gründen Briggs ins Visier, dessen Augenbrauen seine Stirn nach oben wandern.
Robert Breads: "...zustimmt, wäre er mit einem vierten Mitglied einverstanden: Der bis hier hin größten Erfolgsstory meiner Ägide. Der Mann der seinen Status als Rookie mit sofortiger Wirkung verlieren und ein vollwertiges Rostermitglied werden wird. Der Mann von dem ich besser als jeder Andere weiß, wie sehr er uns weiter bringen wird."
Der Intercontinental Champion knirscht scheinbar kurz mit den Zähnen, als der die Worte vom kanadischen Brot vernommen hat.
Desmond Briggs: „Hör zu, Robert! Wenn du auf Aiden anspielst, dann muss ich dir sagen, dass der Kerl und ich keine Freunde sind und es auch niemals werden. Also hoffe ich, dass du ihn nicht meinst! Was genau versprichst du dir von dem Kerl?“
Robert Breads: "Ergebnisse."
Nun wandern die Augen von Breads in Richtung Ricks, als würde er seinen Vorschlag speziell in dessen Richtung pitchen.
Robert Breads: "Etwas, das die vorherige Version des Protokolls vermissen ließ. Desmond, du bist selbstverständlich die Ausnahme von dieser Regel…"
Mit dem Zeigefinger deutet Breads auf den Gürtel auf der Schulter von Briggs.
Robert Breads: "…aber die Regel war eben ein Versagen. Aiden Rotari liefert Ergebnisse um jeden Preis. Gebt ihm eine Aufgabe, und er wird sie erledigen. Er wird tun was nötig ist. Und darum geht es doch beim Protokoll, oder etwa nicht?" Desmond Briggs: „Du bist dir sicher, Robert? Er hat sich letzte Show förmlich hinrichten lassen und jetzt soll er die „Hired Gun“ werden? Wenn er es beweisen kann, dass er derjenige ist indem du ihn siehst, dann können wir darüber reden, aber erstmal soll er sich um Luna und diesen Haufen von Leviathan kümmern. Dann können wir gerne weiterreden!“
Der Mathematiker steht zwischen den Fronten. Er hört sich beide Seiten an, wirkt in dieser Situation tatsächlich ein klein wenig wie der Mediator, selbst wenn der Streit in keinster Weise zu eskalieren droht. Selbst über die Bezeichnung Streit mag man sich streiten. Differenzen trifft es. Allerdings…er nickt bei Desmonds Worten. Er spricht vor sich auf den Boden.
Alex: „Aiden Rotari ist ein talentierter Kämpfer. Sehr talentiert.“
Erneut ein Nicken, dann nimmt Ricks den Kopf wieder hoch, schaut zu Breads.
Alex: „Du hast von Ergebnissen gesprochen, Robert. Ich stimme dir zu. Diese ist das Protokoll bislang schuldig geblieben. Also sollte Aiden Rotari auch einmal Ergebnisse vorweisen, denke ich. Wir alle haben unsere Aufgaben hier, Robert. Ich sehe keinen Sinn darin, einen Kampf gegen Leviathan aktuell als weiteren Punkt auf unsere Aufgabenliste zu setzen.“
Breads scheint sich schon ein wenig darauf zu freuen, die Truppe gleich wieder verbal in den nächsten Container zu verfrachten, doch Ricks kann Roberts Blick deuten.
Alex: „Was du von ihnen hältst…ist egal. Streite nicht ab, dass sie gut sind. Du hast selbst erlebt, was Luna kann.“
Ricks schnauft.
Alex: „Sie kann noch mehr, Robert. Aiden Rotari wird keinen leichten Kampf gegen sie haben. Weniger wenn es nach ihren Regeln verläuft. Also sieh das als Möglichkeit für Aiden. Er besiegt sie…und ich bin überzeugt, dass er das Protokoll verstärkt.“
Kurz zögert der Kanadier, lässt sich das durch den Kopf gehen. Er sieht Ricks direkt ins Gesicht. Seine Einwände sind genauso berechtigt wie die Sorgen von Desmond Briggs, wenn man die Vergangenheit des Raw Black Diamond und dem selbsternannten Protagonisten der GFCW bedenkt.
Robert Breads: "Einverstanden. Gewinnt Aiden gegen Luna, ist er ein Teil des Protokolls. Verliert Aiden gegen Luna, war das seine letzte und einzige Chance."
Fragend sieht Breads zu Briggs, sucht dessen Zustimmung.
Er braucht einen sehr langen Moment und nickt dann.
Desmond Briggs: „Ich traue diesem Bastard kein Stück, aber wenn er dem Protokoll gute Ergebnisse liefert, dann soll er halt in das Protokoll kommen!“ Robert Breads: "Das ist die richtige Entscheidung, Desmond. Glaub' mir, du wirst sie nicht bereuen. Abgesehen davon… ist es deutlich angenehmer ihn auf seiner Seite zu haben als ihn gegen sich zu haben. Ich weiß, wie es sich anfühlt, ihn im Rücken zu haben, und ich verspreche euch, dass das mehr als nur hilfreich ist."
Ein Anflug von einem Lächeln auf Alex’s Lippen? Schwer zu sagen, doch es gibt eine minimale Regung. Er verfolgt die Worte des erneuten Chefs des Performance Centers, dann nimmt er die Kamera ins Visier.
Alex: „Desmond Briggs, Robert Breads, Alex Ricks. Wir sind nicht Leviathan. Wir sind nicht die 5 * Hautevolee. Wir gehören nicht zu Holly Hutcherson. Wir lauern dir nicht auf und müssen dich in Überzahl attackieren. Wir müssen nicht stur einem Anführer folgen. Wir kämpfen allein, wir stehen gemeinsam, wir tun, was getan werden muss für diese Liga. Wir…sind das Protokoll.
Drei Gesichter, sechs Augen, so fokussieren sie die Kamera.
Desmond Briggs und Alex Ricks und Robert Breads
BUHHHHHHHHHHHHHHHHHH
Rotari versucht, den Kopf zu heben und Luna eine Antwort entgegenzuschleudern. Den starken Mann zu spielen.
Aber diese Sorte Wrestler ist Rotari einfach nicht. Seine Stimme versagt, seine Körperspannung fällt von ihm ab, er lässt den Kopf hängen und winselt kaum hörbar und leise. Man kann sein Gesicht nicht mehr sehen, er dreht es von der Kamera weg. Er kann diese Fassade nicht länger aufrechterhalten.
Er
erträgt diesen Schmerz nicht länger. Er will nur noch,
dass es aufhört. Heiser flüstert er ein paar kaum
hörbare Silben, die Stimme eindeutig gebrochen.
Heroldin der Schönheit: „Lobet die Bescheidenheit des Volkstribuns.“
Sie steht, einem Meisterstück der Bildhauerei ähnelnd, vor einer weißen Wand und blickt mit elegantem Blick in die Kamera.
Heroldin der Schönheit: „Euer erwählter Vertreter Garrison Gaeta steht vor einem großen Kreuzzug in dieser Liga. Er wird den Auftrag vollfüllen, dieses verrohte Konstrukt in eine neue Zeit zu führen, in der nicht mehr Hässlichkeit regiert. Sondern Vollendung, Eleganz, Gewandtheit. Nun könnte unser geliebter Volkstribun diese kriegerische Reise allein vollführen und dafür jenen Ruhm einstreichen, der ihm zweifelsfrei zusteht. Doch, wie ich sagte, ist euer Volkstribun unendlich bescheiden und überaus gutmütig. Er liebt es, seinen Ruhm zu teilen.“
Sie wartet einen Moment für all jene, die dankbar eine Träne für Gaetas Herrlichkeit vergießen wollen.
Heroldin der Schönheit: „Drum hat er beschlossen, einen zweiten Mann mit auf diese Reise zu nehmen. Einen treuen Paladin, der als williger Streiter die Ideale unseres Volkstribuns im Ring durchsetzen wird. Der Name dieses Mannes, der sich am Feuer von Garrisons Herrlichkeit wärmen darf, ist Danny Rickson. Er und unser verehrter Volkstribun sind nun ein Team. Sie sind gemeinsam auf dem Weg zur Sonne.“
Sie geht einige Schritte zur Seite, die Kamera folgt mit einem sanften Schwung und fängt hierbei ein, dass die Heroldin nach einer farbigen Tasche greift.
Heroldin der Schönheit: „Jede Fraktion braucht einen Namen, den ihre Gefolgschaft euphorisch herausschreien kann. Den ein Stadion hymnisch singen kann. Eine Bezeichnung, die griffig genug für die Geschichtsbücher ist. Danken wir nun gemeinsam, dass unser Volkstribun nicht nur mit äußeren Werten und großen Idealen überzeigt, sondern auch ein kreatives Genie ist. Denn dank seines Einfallsreichtums darf ich nun den Namen des neuen Teams bekanntgeben, das heute Abend in einer Open Challenge seine Überlegenheit beweisen wird.“
Sie atmet einmal tief durch, wobei ihre perfekt geschwungenen Nasenflügel sanft zittern.
Heroldin die Schönheit: „The Beauty & the Best.”
Sie greift in die Tasche, holt ein Stück Stoff hervor und präsentiert es mit großer Geste, schwingt es umher wie ein Olympiasieger die Fahne des Heimatlandes.
Heroldin der Schönheit: „Dieses T-Shirt ist fortan das Erkennungszeichen jener Fans, die aus dem Alptraum auswachen wollen, den die geballte Hässlichkeit euch alle seit Jahren träumen lässt. Es ist für Menschen, die ihrem Volkstribun und dessen Paladin ewige Treue schwören. Die ihre Loyalität nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten beweisen mögen.“
Eine Einblendung des GFCW-Shops erscheint im Bild.
Herold der Schönheit: „Der Dress der Champions ist jetzt online erhältlich. Für euch alle. Für ein treues Volk, das seinem erwählten Vertreter Liebe zeigt.“
Sie schmiegt sich an das herrliche Shirt wie zwei Liebende. Liebkost und vergöttert es mit sanfter Anmut.
Herold der Schönheit: „Nur 59,99€. Jetzt im GFCW-Shop.“
Caracal Matthews: „Nenn mich Isaac.“
Voller Überzeugung streckt der Flip Tripper die Brust raus, baut sich vor der grauen Wand des Backstagebereiches auf. Mac Müll ist verwirrt. Zwar waren die Aufforderung und Ansage klar verständlich – nur versteht er ihren Sinn nicht. Er zieht eine Augenbraue hoch, blickt erst zu Caracal, dann zum danebenstehenden Rosford Williams und hofft, dass sich die Situation von selbst klärt.
Tut sie nicht.
Caracal Matthews: „Nenn mich Isaac.“
Der Kanadier wiederholt es im gleichen Ton der Selbstverständlichkeit. Dann blicken Flip Trip Müll erwartungsvoll an wie zwei Hauskatzen in Erwartung eines Napfes Sheba.
Mac Müll: „Warum soll ich das tun?“
Aufgeregt, dass seine im Subtext verborgene Aufforderung zur Nachfrage funktioniert hat, beginnt der überragende Rhetoriker Caracal Matthews zu trippeln wie ein dressierter Esel.
Caracal Matthews: „Denn ich habe einen weißen Wal zu jagen. Mit allen Konsequenzen.“
Endlich versteht der Interviewer. Eine literarische Anspielung also; so ziemlich das Letzte, was er erwartet hatte. Von Flip Trip. Naheliegender schon der Fehler im Namen.
Mac Müll: „Du meinst Ishmael.“
Mit einem lauten Klatschen schlägt sich Williams die Hand vor die Stirn und schüttelt energisch den Kopf.
Rosford Williams: „Hä? Nein, Junge, er meint MOBY DICK! Mann, Mann, Mann, Mann, Mann. Moby Dick, der weiße Walfisch.“ Mac Müll: „Schon klar, aber es beginnt mit Ishmael, nicht mit Isa…-„
Er wird dadurch abgewürgt, dass Caracal Matthews sich unnötig laut und aufgesetzt räuspert. Der blonde Flip Tripper starrt erwartungsvoll in die Kamera.
Caracal Matthews: „Aber mein Moby Dick, nein…UNSER Moby Dick…“
Er legt freundschaftlich einen Arm um seinen gleichsam hüpffreudigen Kollegen. Den schönen Augenblick zelebrieren mit einem gemeinsamen Rückwartssalto, bei dessen Landung fast die Kamera und Mac Müll abgeräumt werden. Kaum stehen sie wieder sicher, fährt Caracal fort.
Caracal Matthews: „…ist der Mann, der uns nicht nur einen Freund weggenommen hat...“ Rosford Williams: „Timo Schiller!“ Caracal Matthews: „…sondern der auch mit seinen Mindgames dafür gesorgt hat, dass Keek Hathaway im Krankenhaus ist. Unser Mentorenbuddy Keek Hathaway, der Champion.“
Die Erinnerung an diesen schaurigen Augenblick führt zum traurigen Vorschieben von Rosford Williams‘ Lippe.
Rosford Williams: „Mann, Mann, Mann, Mann, Mann. Ihm geht es gar nicht gut. Alles wegen diesem verdammten Holly Hutcherson und seiner Clique von Wohnwagenpennern. Die unserem Timo einen Floh ins Ohr gesetzt haben.“ Caracal Matthews: „Und einen ins Hirn auch.“ Rosford Williams: „Oh ja, auf jeden Fall einen ins Hirn. Sonst wäre er nicht so geworden. Oder zwei, oder drei oder…“
Der dunkelhäutige Flip Tripper beginnt mit den Fingern abzuzählen. Mac Müll grätscht verbal dazwischen.
Mac Müll: „Schon gut, alles klar. Ich verstehe schon, Jungs. Ihr wollt euch also an Holly Hutcherson rächen?“
Die Reaktion ist ein eifriges Nicken. So eifrig, dass das Duo unruhig wird und unnötige Bewegungen macht, die entfernt an Tanzschritte erinnern. Dann stemmt Williams die Hände in die Hüften.
Rosford Williams: „Wir werden ihn JAGEN!“ Caracal Matthews: „So wie Isaac diesen Walfisch Moby Dick gejagt hat.“ Mac Müll: „Du meinst Ishmael.“ Caracal Matthews: „Nein. Holly Hutcherson! Sagten wir bereits. Wir werden uns dafür rächen, was er mit Timo und Keek gemacht hat.“
Er ballt die Faust und hält sie drohend vor die Linse.
Rosford Williams: „Und willst du wissen, was genau wir machen werden, Mac?“
Schulterzucken bei Müll. Dem erfahrenen Reporter ist klar, dass er auf so eine rhetorische Frage nicht antworten muss. Oder?
Rosford Williams: „Willst du es wissen?“
Seufzend ringt sich Müll zu einem Nicken durch. Welches Flip Trip aber nicht beachten, da sie mit Gehampel beschäftigt sind. Irritiert blicken sie Müll an, der immer noch nichts gesagt hat.
Caracal Matthews: „WILLST DU ES WISSEN?“ Mac Müll: „Ja.“ Caracal Matthews: „Ja, was?“ Mac Müll: „Ich will wissen, was ihr mit Holly Hutcherson vorhabt.“ Rosford Williams: „Das ist eine gute Frage, Mann. Und ich sage dir, was wir vorhaben. Ich sage dir, dass wir Holly Hutcherson herausfordern werden.“
Das kanadische Team schiebt den Reporter zur Seite, um intensiv und böse in die Kamera zu gucken.
Caracal Matthews: „Holly Hutcherson! Du denkst, dass du machen kannst, was du willst, was? Du kennst, dass du Timo Schiller KLAUEN kannst? Aber wir sind anfällig für deine Manipulation. Wir sind immun. Deswegen drehen wir den Spieß um.“ Rosford Williams: „Du wolltest, dass wir gegen dich und Timo Schiller antreten. Hast uns damit überrascht und uns mit dem Eselschwanz geben wollen. Aber jetzt sind wir vorbereitet. Jetzt wissen wir, dass man manchmal Dinge tun muss, die wir eigentlich nicht wollen. Für das große anze.“
Der blonde Flip Tripper senkt seine Stimme etwas.
Caracal Matthews: „Timo Schiller, es ist nichts Persönliches, mein Bruder. Aber du bist im Bann von Holly und vielleicht kann dich nur befreien, wenn du Auge um Auge, Zahn um Zahn mitbekommst, dass du die falsche Entscheidung getroffen hast. Holly wollte, dass wir gegen dich und ihn antreten. Und weißt du was…wir akzeptieren!“ Rosford Williams: „Das letzte Match war eine Farce. Aber wir fordern euch heraus. Flip Trip gegen Holly Hutcherson und Timo Schiller. In zwei Wochen bei War Evening. Ohne übertriebenes Waffengelaber, aber wir werden dir, Holly Hutcherson, zeigen, wie sich eine Harpune in deinem Rücken anfühlt, Moby Dick.“ Caracal Matthews: „Grad deinen Wohnwagen, wie es sich anfühlt, umgerammt zu werden. Denn das wird dir in zwei Wochen widerfahren. Bloß sind nicht wir danach im Krankenhaus, sondern Timo zurück in unserer Mitte.“ Rosford Williams: „Das ist der Weg, Bruder, das ist der Weg.“
Mac Müll sieht aus als ob er noch etwas sagen will, doch Flip Trip nehmen eine Abschlusspose ein, die so powerful ist, dass der Regie nichts übrig bleibt als das Segment mit diesem starken Bild ausklingen zu lassen. Die Herausforderung steht. Timo Schiller und Holly Hutcherson gegen Flip Trip.
Buzzkill findet bei Betreten des Raumes die einzig angemessene verbale Reaktion auf die Ankündigung der Match-Art von Luna Rosario.
Liam Spencer: „Fuck.“
Eine große Ausnahme ist am heutigen Abend zu bewundern: Wir schalten – mit ein paar Minuten Verzögerung, die uns der geneigte Zuschauer hoffentlich verzeihen wird – LIVE ins GFCW Performance Center. Kein „vor ein paar Tagen“, wie sonst so üblich – was daran liegt, dass die hier zu sehenden Personen aktuell nicht in Krefeld sind, um bei War Evening anzutreten.
Das hängt allerdings viel weniger mit Liam Spencer als mit dem Mann neben ihm zusammen. Buzzkill schließt die Tür hinter sich. Wir befinden uns im Büro des Head Coaches des PC. Offenbar ist Liam besser über den Aufenthaltsort eines gewissen Mannes im Bilde als der Rest der Rookies, sonst wäre man hier nicht zu zweit – was selbstverständlich nur rein physisch gilt. Durch die fest installierten Kameras im Performance Center, die uns zu jeder Zeit Einblicke in besondere Ereignisse, die sich in diesem Gebäude abspielen, ermöglichen, können wir an dieser Begegnung Teil haben.
Aiden Rotari: „Ich habe nicht wirklich etwas anderes erwartet.“
Fernab, im Hintergrund – nur leise wahrzunehmen, eher aufgrund der Beschaffenheit der Wand als wegen der großen Entfernung – hört man aufgeregtes Stimmengewirr. Wie es zu Zeiten von Breads‘ erster „Regentschaft“ als Head Coach üblich war hat man wohl die Tradition des gemeinsamen Schauens von GFCW Shows im großen Trainingsraum mit den Ringen wieder einzuführen.
Man stelle sich „Public Viewing“ wie bei einem Fußballspiel vor, mitsamt Beamer und Leinwand. Doch statt Anfeuerungsrufen für ein Team gab es stets eine Mischung aus hoffnungsvoll geäußerten Träumereien jener, die von einem möglichen Debüt-Auftritt bei War Evening schwärmten, und missmutigem Gemurmel derer, die ihrer Meinung nach schon längst einen Auftritt vor den Kameras der Haupt-Shows verdient hatten.
Heute gab es selbstverständlich jedoch nur ein Thema: Die Rückkehr des alten Head Coachs. Neue Rekruten des PC fragten die „alten Hasen“, wie Breads denn wirklich so sei, und Fragen wurden laut, ob denn nun alles wie früher werden würde, ob „Protokoll-Breads“ so werden würde wie NCT oder das genaue Gegenteil… und wo war eigentlich Aiden Rotari?
Nun, der hatte sich in eben dieses Büro verzogen und sah sich die Show auf einem der Überbleibsel der NCT-Ära – einem dekadenten, unnötig riesigen Bildschirm – an. Auf dem Schreibtisch des Büros steht eine gepackte Tasche, wahrscheinlich mit Rotaris Sachen aus dem PC. Aus dem Mülleimer in der Ecke des Raumes scheinen Überreste eines Fisch-Kostüms zu ragen, dass er wohl allerspätestens nach der Promo von Luna dort entsorgt haben dürfte – wenn nicht schon viel früher. Er scheint vor den anderen, die die Neuigkeiten über das Performance Center aus der Show erhalten hatten, von allem gewusst zu haben.
Immerhin hatte Robert Breads selbst einst gesagt, es wäre Aidens Job, alles zu wissen. Selbst wenn die Information dieses Mal wohl einfach und schnell seinen Weg zu Rotari gefunden hatte.
Liam Spencer: „Wirst‘e antreten?“
Rotari lehnt sich in dem Bürostuhl, in dem er sitzt, zurück. Sein Gesicht liegt zur Hälfte im Schatten, der dank der Tatsache entsteht, dass er lediglich die Schreibtischlampe eingeschaltet hat, nicht aber das Deckenlicht. Man könnte es schließlich unter dem Türspalt sehen und vermuten, dass jemand in diesem Büro wäre.
Aiden Rotari: „Selbstverständlich. Es ist schließlich auch nicht so, als ob ich eine Wahl hätte. Aber selbst… selbst, wenn ich sie hätte… ich würde es tun. Zu einhundert Prozent.“
Keine Spur des sonst beinahe in Rotaris Gesicht eingebrannten Lächelns ist zu sehen. Seine Stimme ist vollkommen tonlos. Dass er sich hier im Dunkeln und fern von allen anderen verkriecht, dürfte also wohl einen Grund haben.
Liam Spencer: „Du scheinst nicht so drauf zu sein, als dass du in so’nem abgefuckten Sado-Maso-Match gegen ‘ne Irre kämpfen kannst.“ Aiden Rotari: „Das wäre ich auch dann nicht, wenn man mir nicht vor zwei Wochen jedes bisschen Würde genommen hätte – das Einzige, was absolut unantastbar sein sollte.“ Liam Spencer: „Tut mir leid. Ehrlich. Dass wir da nix gerissen hab’n mit… du weißt schon. Ich hab’s versucht, ehrlich.“ Aiden Rotari: „Das weiß ich. Aber das Ergebnis zählt am Ende, nicht die Intention. Und das hat mich noch mehr gedemütigt als es Niander Cassady-Taylor je geschafft hat.“
In den Worten von Rotari liegt die gleiche ehrliche Emotion wie in seinen von wirklicher Abneigung getriebenen Interaktionen mit NCT. Jemand, der stets das gleiche Gesicht zur Schau trägt und jedem Menschen mit der gleichen Stimmung begegnet, ist mit Sicherheit jemand, der sehr auf seine Außenwirkung bedacht ist.
Kein Wunder, dass gerade die Taten von NCT und Luna ihn tatsächlich getroffen haben. Beide haben sein sorgfältig gepflegtes Bild von sich in der Öffentlichkeit durch den Dreck gezogen. Doch wo er bei NCT noch wütend war, ist er hier nun einfach… resigniert.
Aiden Rotari: „Die ganze Welt hat gesehen, wie ich gebrochen wurde. Wie ich um Gnade gewinselt habe. So sollte die Welt nicht funktionieren. Ich habe gewonnen. Luna hat verloren. Und dennoch fühle ich mich wie der größte Verlierer aller Zeiten. Es war ein Pyrrhussieg.“
Lakonisch rattert Aiden seine Worte herunter. Mit glasigen Augen dreht Rotari den Schädel vom Bildschirm und War Evening weg, hin zu dem Mann, der als Einziger zu wissen schien, wo man ihn finden würde.
Aiden Rotari: „Aber auch ein Pyrrhussieg ist ein Sieg. Ich bin noch immer der Leviathan-Killer. Dem Protagonisten der Geschichte werden oftmals die schwersten Aufgaben und die schrecklichsten Hindernisse dargeboten, die er beseitigen muss, um an sein Ziel zu kommen. Und nun, da Robert dort ist, wo er die ganze Zeit hätte sein sollen, ist mein Ziel so verdammt nah.“ Liam Spencer: „Protokoll?“ Aiden Rotari: „Ganz genau.“
Der Mann aus Atlanta senkt den Blick und starrt auf seine Hände.
Aiden Rotari: „Der Protagonist der GFCW kann einen großen Schritt in Richtung seines ultimativen Ziels machen…dem Happy End.“ Liam Spencer: „Wird’n bisschen schwer, wenn der Coach so ziemlich genau das gleiche vorhat, meinst’e nicht?“ Aiden Rotari: „Nein.“
Teilnahmslos schüttelt Aiden den Kopf.
Aiden Rotari: „Er ist auf der Suche nach einem Gefühl. Etwas undefinierbarem. Einer Idee. Einem Konzept. Mich interessieren lediglich Fakten. Ich will auf dem Papier als der größte Star der GFCW stehen. Ich will die beste Siegquote haben, die wichtigsten Titel halten, das meiste Merchandise verkaufen, die höchsten Ratings einbringen. Mein Erfolg ist messbar, wohingegen Robert an keinem von diesen Dingen direkt interessiert ist.
Er ist lediglich an der Wahrnehmung seiner Person von der GFCW-Galaxie interessiert. Er wird alles dafür tun, dass sie seinen Vorstellungen entsprechen wird.
Meine Ideologie hingegen bleibt es, keine festgelegte Ideologie zu haben. Ich bin nicht so, wie ich bin, weil ich ein bestimmtes Bild von mir vermitteln will – ich will gar kein Bild von mir als Menschen vermitteln.“
Das dürfte seine Reaktion auf die Taten von NCT und Luna wohl erklären. Er war furchtbar wütend auf Niander Cassady-Taylor, weil er aus dem irgendwo nichtssagenden und absolut immer gleichen Rotari über Nacht „den Typen im Fischkostüm“ gemacht hatte. Zuvor war nichts an Aiden besonders prägnant gewesen, niemand konnte mit Sicherheit irgendeinen echten Charakterzug von ihm benennen. Man war nicht auf ihn selbst fokussiert, weil es an der Person Aiden Rotari nichts zu fokussieren gab. Es gab nichts, an das man sich hätte klammern können – und falls doch, konnte man nicht wissen, ob es echt war.
Man konnte ihn einzig und allein an seinen Taten und ganz besonders an deren Ergebnissen messen.
Dann, mit einem Mal, war er „der Typ im Fischkostüm“ – etwas, das Rotari enorm wütend gemacht hatte, völlig uncharakteristisch. Niemand interessierte sich mehr für Siege und Niederlagen in Matches, die Duelle mit Findus McMorlock und den Lakaien der Wahrheit waren eine Farce gewesen, der ein Streit zu Grunde lag, in den niemand so wirklich verwickelt sein wollte. Er war der Protagonist und wollte seine Geschichte erzählen, nicht der Spielball in der Geschichte eines Krieges sein, der ihn nichts angehen sollte.
Und nun… nun war es noch schlimmer. Sicher, NCT hatte ihm ein Kostüm angezogen und ihn „Poseidon“ genannt, aber zumindest hatte Rotari noch eine gewisse Kontrolle über die eigenen Handlungen gehabt. Seine Handlungen waren eingeschränkt gewesen, aber er hatte sich noch immer aus Situationen heraus tricksen können. Er hatte seine Wut gezeigt, aber immer noch in Teilen selbst darüber verfügen können, welche Teile des „echten“ Aiden Rotari an die Oberfläche kamen.
Luna Rosario hingegen hatte ihm jegliche Kontrolle genommen. Sie hatte so lange die Hülle weggepeitscht, bis ein echter, verletzlicher Mensch zum Vorschein gekommen war. Oder eben: Ein Feigling und Weichei. Er war eingeknickt und hatte für das Ende der Qualen blind den Forderungen seiner Peinigerin zugestimmt.
Nun war das Bild von Aiden Rotari, nicht dem Wrestler, dem Menschen, da draußen in der Welt, und das konnte man nicht wieder rückgängig machen. In dem Moment, in dem er gezwungen wurde, einen Teil seines echten Charakters zu zeigen, hatte er nichts als Schwäche gezeigt.
Das ließ sich nie mehr rückgängig machen. Und das weiß Aiden Rotari. Es gibt jetzt ein Bild von ihm da draußen, und es ist keines, welches er selbst gewählt hat. Es ist das Bild, das Luna Rosario von ihm gezeichnet hatte, winselnd und um Gnade bettelnd.
Aiden Rotari: „Das ist nun nicht mehr möglich. Doch wenn es ein Bild von mir gibt, einen ersten, flüchtigen Schatten, der jedem durch den Kopf geht, wenn er meinen Namen hört, soll es zumindest ein Bild sein, das ich selbst kreiert habe – und keines, das mir aufgezwungen wurde. Ich muss also etwas Neues dahingehend schaffen. Ich habe keine Wahl, ich muss das Werk von Luna Rosario übertreffen.
Sie hat mich in ihre Welt gezogen und mir ihren Willen aufgezwungen, gegen meinen Willen. Das kann ich lediglich übertreffen, indem ich freiwillig diese Welt voller Gewalt, Perversion und Träume betrete und sie dort in ihrem eigenen Spiel besiege. Erst wenn das passiert ist, wenn das finale Kapitel dieser Geschichte lautet „Rosario hätte sich besser nie getraut, den Protagonisten zu provozieren“, kann ich zufrieden sein.“
Langsam und fast schon bedächtig erhebt sich Rotari, nur um sich dann an die Wand hinter sich zu lehnen, um noch mehr im Schatten zu verschwinden. Es wirkt so, als würde der Gepeinigte selbst das Licht bewusst meiden.
Aiden Rotari: „Am Ende meiner Karriere muss mich niemand als die größte Legende aller Zeiten bezeichnen, damit ich wirklich daran glauben kann – ich werde mir die Fakten ansehen und die Wahrheit kennen. So wie Robert seine Legacy betrachten und die Antwort kennen wird.
Wir können beide erreichen was wir wollen. Ich will der größte aller Zeiten in den Köpfen der GFCW-Galaxie werden. Robert will der größte aller Zeiten in ihren Herzen sein. Jeder von uns beiden glaubt, die eigene Definition von Erfolg wäre die einzig Wahre, die Richtige. Und statt uns darüber zu streiten haben wir uns zusammengeschlossen, um gemeinsam für die Erfüllung unserer beider Ziele zu kämpfen.“
Liam Spencer: „Is‘ mir ehrlich gesagt alles ‘n bisschen zu verworren, als dass ich‘s ernst nehmen könnte. Nix für ungut.“
Buzzkill zuckt mit den Schultern. Solche Ausführungen über „Wrestling-Philosophie“ und was wahren Erfolg ausmacht sind wahrscheinlich schlicht nichts, womit er sich jemals beschäftigt hat oder jemals beschäftigen wird. Er geht da raus, kämpft mit allem was er hat, und macht dann ein paar Wochen später das Gleiche nochmal. Immer und immer wieder, bis er nicht mehr kann. Mehr muss für ihn nicht hinter Wrestling stecken.
Liam Spencer: „Also… du wirst dieses durchgeknallte Match machen? Mit allem drum und dran, den Ketten, ohne Matte und alles was diese Freaks sich sons‘noch einfallen lassen? Keine komischen Moves, um sich da rauszuwinden?“ Aiden Rotari: „Ohne jeden Zweifel. Ich muss. Und ich muss es gewinnen, mehr als ich je etwas anderes in meinem Leben musste. Ich kann entweder als der Mann vor Dynamite treten, der sich selbst von der größten Widrigkeit nicht aufhalten ließ und das Biest in dessen eigenem Territorium erledigt hat, um zu meinem gewünschten Ergebnis zu kommen… einen Platz am Tisch der Großen. Oder aber ich trete vor ihn als gebrochener Versager, der sich erst demütigen ließ, nur um es dann freiwillig noch einmal mit sich machen zu lassen und die größte Chance seiner Karriere, diese einmalige Möglichkeit, für immer verspielt hat.“ Liam Spencer: „Du hätt’s auch einfach „Ja“ sagen könn‘.“
Einen Moment lang wartet Spencer, offenbar auf eine schnippische Antwort seines Gesprächspartners wartend, die aber nicht kommt. Er steht nur weiter an der Wand des Büros, versenkt die Hände in den Taschen und schaut, ohne jede Regung zu zeigen in Richtung von Buzzkill. Der junge Engländer kratzt sich am Kopf.
Liam Spencer: „Na gut… dann schätz‘ ich mal, der Name vom PPV is‘ beim Coach und dir Programm.“ Aiden Rotari: „Es sieht ganz danach aus.“
Angefangen draußen in der puren Natur, dann im Wildgehege bei den Bären und vor zwei Wochen im Café, neben einer älteren Frau. Asks Reise in die Zivilisation hat für ihn schon die verschiedensten Überraschungen parat gehabt und doch hat es für ihn bisher vor allem eines bedeutet: er wurde mit einer Wut konfrontiert. Jetzt steht Ask mitten im Interviewbereich. Die Kamera ist auf ihn gerichtet und die Bühne gehört ihm allein. Denn heute wird er sich einmal mehr Viggo Constantine stellen. Und vielmehr noch. Er wird sich, einmal mehr, seiner eigenen Wut stellen. Aufgeregt läuft Ask, mit düsterer Miene hin und her. Wobei es „düster“ nicht so wirklich trifft, denn Ask erfüllt ebenso eine… Erleichterung. Bisher wusste er oft nicht, was er tun soll und das hat man ihm angesehen. Doch jetzt, jetzt scheint er einen Weg vor Augen zu haben. Aufgeregt schaut er also in die Kamera.
Ask: „Die letzten zwei Wochen waren hart. … Ach, was rede ich da, ich bin seit Anfang des Jahres hier in der GFCW und habe wohl kaum einen Tag gehabt, der nicht hart war. Nicht auf einer physischen Ebene, sondern, was meinen Geist angeht. Ich habe nachgedacht und überlegt und gegrübelt und und und… Und ich wusste nicht was ich tun soll. Nie. Nicht mal damals, als ich in den Wald geflüchtet bin, weil ich mich vor meinen Problemen der Zivilisation verstecken wollte. Und… ich will euch jetzt auch gar nicht wirklich nerven, wovor ich mich denn da versteckt habe, was meine Geschichte ist und ihr wisst das ja auch eigentlich bereits… Aber ich war damals schon ein wütender Mensch, bin in den Wald gegangen und machte mein Ding. Ich bin damit gut klargekommen, dachte das wäre alles geklärt und habe einen neuen Versuch gewagt… und wie das ausgegangen ist wisst ihr ja. Und jetzt bin ich hier.“
Ask wirkt nach wie vor noch aufgeregt. Aber gleichermaßen scheint es, als würde er sich selbst beruhigen wollen.
Ask: „Dieses Wort… Wut. Was heißt das eigentlich? Ich war aggressiv und engstirnig, meine Emotionen waren geblendet vor Hass und Rache. Deshalb habe ich gegen Timo verloren und deshalb habe ich Viggo nur durch Countout besiegen können. Wut ist nix gutes. Andererseits… gibt sie mir Kraft. … sie motiviert mich… in gewisser Weise.“
Ein wenig wirr ist es schon, was Ask Skógur da sagt, das merkt er selbst. Aber in diesen Worten scheinen viele Gedanken zu stecken, die er sich in den vergangen Tagen, Wochen und Monaten gemacht hat.
Ask: „Was ist… wenn ich diese… Wut, akzeptiere? Wenn ich sie nicht länger als Feind betrachte, sondern vielmehr als Freund. Ich meine, es ist schon klar, ich MUSS sie kontrollieren, bewusst einsetzen, aber was, wenn das die Lösung ist? Wenn ich diesen Teil in mir als solchen akzeptiere und mich ihm nicht länger verwehre. Wenn ich akzeptiere wer ich bin.“
Asks Gedanken manifestieren sich in Worten und sie steigern sich immer weiter hoch, so leicht scheint er nun auch den Kopf zu schütteln und wieder konkretere Worte zu fassen.
Ask: „Ich war noch nie gut mit Worten und bin kein Philosoph, also was solls. Ich weiß nur, dass ich mir HEUTE klar werden muss, wie es das alles hier für mich weitergeht. Ich kann gegen Viggo nicht verlieren, aber ich kann auch nicht wieder so gewinnen, wie vor zwei Wochen. Heute… muss es klappen. Es muss einfach. Denn nur so, kann ich endlich frei sein.“
Ask nickt noch einmal in die Kamera. Viel hat er nicht gesagt und dennoch scheint hierbei etwas wichtiges mitzuschwingen. Die Wut war bisher immer sein Gegner. Er hat sie stets bekämpft. Was? Wenn er sie… entfacht?
Ask: „Viggo? Wir sehen uns im Ring. Und Holly, Timo. Wir sehen uns danach.“
Ask schaut noch einmal abschließend in die Kamera und dann geht er davon. Auf zu einem Match, dass für ihn so vieles entscheiden wird.
Kid Daniel wirkt, so nach der Rückgabe des Schlüssels, schon ziemlich gelöst und trägt das gute Stück um den Hals wie eine Trophäe. Selbstsicher schreitet er zum Ring und scheint, obgleich er heute nicht auf der Card steht, durchaus in der Laune zu sein, sich mehr als geplant zu bewegen. Sich und andere.
Sven: „Was Kiddo hier wohl will? Ein Match hat er ja offenkundig keines, vielleicht möchte er uns also etwas erzählen?“ Pete: „Ich weiß es nicht, Sven. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht einfach so hierhergekommen ist. Dafür sieht er zu fokussiert aus. Vielleicht will er nochmal mit dem Schlüssel prahlen?“ Sven: „Als ob!“
Kid Daniel: „Es ist Zeit, nach vorne zu schauen. Ich habe Phoenix Miller in Rente geschickt. Nun auch Steve Steel. Es wird Zeit, dass sich der nächste auftut, den ich in Rente schicken kann! Aber….ich habe da ein Problem!“
Kid Daniel: „Die aktuellen Catcher in der GFCW sind meist ziemlich jung. Die Zeit, als Opas wie Zereo Killer, Jason Crutch oder mein Dad das Roster angeführt haben, scheinen erst einmal vorbei. Also….muss ich mir etwas Neues ausdenken!“
Pete:
„Er kann doch nicht den besten Kumpel seines Vaters
fordern!“
Die Fans werden unruhig. Kid Daniel schaut weiterhin voller Erwartung zum Titantron.
Pete: Ich weiß nicht was er erwartet. Sven: Dschungel-Kid erwartet er. Pete: Ja ach ne. Aber der wird jetzt nicht einfach so herbeigeflogen kommen. Sven: Ne der nicht…aber schau mal da.
Die Geräuschkulisse wird lauter. Der Legendensohn schaut immer noch zum Titantron. Hinter Daniel steigt ein maskierter in den Ring…DER Maskierte?!?!
Pete: Langsam pirscht er sich von hinten an Daniel heran. Sven: Wie ein Tiger Pete…wie ein Tiger Pete: Übrigens die größte Dschungelkatze.
Das Opfer hat seinen Jäger noch nicht bemerkt. Der Lärm des Publikums übertönt jedes Geräusch was der Maskierte von sich geben könnte. Auf allen Vieren schleicht er sich jetzt an Kid Daniel heran.
LOW BLOW GEGEN KID DANIEL
Wie vom Blitz getroffen sackt Kid Daniel zusammen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht liegt der Sohn von JBD am Boden und hält sich sein bestes Stück. Der Maskierte schaut JBD aus nächster Nähe an. Er scheint an ihm zu schnuppern. Er umkreist seine Beute. Richtet sich langsam auf und zieht Kid Daniel auf die mehr als wackeligen Beine. Der Unbekannte umarmt sein Opfer. Ein dezentes Nicken des Unbekannten gefolgt von einem Kniefall. Ein Raunen geht durchs Publikum.
LOW BLOW FROM HELL GEGEN KID DANIEL
Wieder muss der Spross der Legende JBD auf den Boden. Jetzt setzt der Unbekannte jedoch direkt nach.
Pete: Wie ausgewechselt, ja wie wild geworden reißt der Unbekannte Kid Daniel aus seiner sicheren Umgebung. Sven: Du hättest Tier Doku Moderator werden sollen Pete
Unsanft landet Kid Daniel auf dem Hallenboden. Mit dem Hinterkopf schlägt er auf. Ohne Rücksicht zu nehmen geht es erneut für Kid Daniel auf die Beine. Mit ein paar Schritten Anlauf wird Kid Daniel mit voller Wucht gegen die Ringtreppe geschleudert. Bedächtig steht der Unbekannte für eine Sekunde vor Kid Daniel der sichtlich benommen zwischen den Einzelteilen der Stahltreppe liegt.
Pete: Sieht nicht gut aus für Kid Daniel.
Der Maskierte schüttelt sich kurz und geht dann erneut auf den wehrlosen Kid Daniel los. Am Schlafittchen geht es auf die Beine.
POWERBOMB AUF DIE STAHLTREPPE
Ausgeknockt bleibt Kid Daniel liegen. Der Angreifer stürmt über den Ringapron auf das oberste Seil.
Pete: Was hat er vor??? Sven: Ich will es nicht wissen aber trotzdem gerne sehen.
Mittlerweile eilen immer mehr Referees und Security Mitarbeiter der GFCW herbei und stellen sich dem Unbekannten in den Weg. Eine Traube von Menschen hat sich um Kid Daniel gebildet. Der Unbekannte breitet die Arme aus und setzt zum Sprung an…doch wedelnde Arme und menschliche Hindernisse lassen den Maskierten den Rückzug antreten. Elegant rutscht er auf der gegenüberliegenden Seite aus dem Ring und verschwindet durchs Publikum.
Pete: Puh…das war hart. Ich hoffe Daniel geht es gut. Sven: Sieht nicht so aus.
Im Hintergrund sehen wir das die Ärzte sich um Kid Daniel kümmern. Auf einer Trage wird dieser abtransportiert.
Pete: Ich bin gespannt was das hier noch gibt. Wieder mal ein Maskierter der was gegen die Familie von Kid Daniel hat. Sven: Das werden noch spannende Wochen.
Aus einer kreativ malträtierten Boombox wird ein Schallangriff auf die leere Hauptstraße gefahren, einfache, schiefe, übersteuerte Akkorde "scheißen" ihren Stempel in die Nacht. Ist es die schlechte Abmischung oder die mit hoher Wahrscheinlichkeit seit den Neunzigern wieder und wieder notdürftig reparierte Anlage? Wahrscheinlich beides. Neben dem Punkrock stören auch Sid und Rob den ansonsten idyllischen Anblick in der norddeutschen Provinz, auf dem Bordstein vor der, von einem bekannten Agrikulturverband betriebenen, Tankstelle sitzend.
Sids räudiger BW-Parka hat eine Schwarz-Rosa-Gelbe-Flagge als Patch auf dem Arm. Scums Stahlkappe ist unter dem Aufgeplatzten Kunstleder seiner in rot geschnürten Stiefel zu sehen. Wie eine Eins steht der grün-rot gefärbte Iro und anders als üblich hängt der Nietengürtel nicht nur in 2 Schlaufen von der orange gebleichten, schwarzen Hose.
Rob sitzt neben ihm auf dem Boardstein und sieht trübselig in die Ferne, während er sein Bier vor sich hin schlürft. Das verwaschene schwarze T-Shirt mit dem ausgebleichten grünen Stern. Die ergraute Jeansjacke hängt schwer darüber, risse und Abreibungen zeugen von der langen Zeit im Wahnsinn dieser Welt. Der graue Iro fällt ihm halb ins ausrasierte Gesicht. Die blassen Beine hat er von sich gestreckt. Bereit dazu jemandem das Bein zustellen, der nicht aufpasst und drüber fällt.
Sid: GENUG!
Mit der geballten Faust deaktiviert Scum den Musikspieler und schickt die Antiquität damit wahrscheinlich in den Ruhestand. Daraufhin beißt er auf den Kronkoren einer "Billigbier"-Flasche, spühlt das Gebräu in einem runter und entsorgt das Altglas, in hohem Bogen, auf dem Asphalt.
Sid: Wenn Sandmann und Taylor wüsten wie sie ihre Augen auf machen würden wir nicht hier sitzen! Rob: „Völlig egal Sid. Wir sitzen doch immer hier, weil uns hier kaum jemand anspricht.“ Sid: Anders... Wenn Sandmann und Taylor ihren Job gemacht hätten würden wir unter anderen Umständen hier sitzen! Diese Bud Spence und Terrence Hill für Konservendosentreter haben was von "Starpower" gefaselt. "Starpower" vielleicht wenn "Starpower" bedeutet sich die Handvoll Regeln für ein Wrestlingmatch nicht merken zu können! Wie konnte es uns, sogar uns beiden, passieren nicht drauf zu Achten das diese Aushilfsjobber dreckig spielen könnten? Da haben wir vorher noch drüber gesprochen!
Rob zuckt mit den Achseln.
Rob: „Der Gegner kommt immer blöder als man denkt.“ Sid: Wir haben uns wie Vieh von "Lionel Janneks" Kleinvieh durch den Ring treiben lassen! Ich habe die Schnauze voll von diesen zweitklassigen "LJ"-Klonen. Der Engländer klingt als würde er die ganze Zeit von einer "Deutsche-Teenager-Anglizismen-Bullshitbingo-Karte" aus den frühen Zweitausendern vorlesen und Meisters rhetorisches Meisterstück ist es Dinge kaputt zu machen.
Scum schaut kurz auf den kaputten "Soundblaster", dann wieder auf die Straße.
Sid: Ich meine letzte Show, so viel wie der Fette auf die Mütze bekommen hat, wenn er hinter dem Brett mehr als nur heiße Luft gehabt hätte, hätte er nicht gerade laufen, geschweige denn Sprechen können, nach dem Match.
Scum finsterer Blick wendet sich kurz, musterend, zu seinem Freund dann wieder auf den Spurstreifen.
Sid: Sowas hat uns in die Suppe gespuckt! Wir haben schon gegen viele Oppurtunisten und Trickser im Ring gestanden, aber dieses mal haben uns "Dumm und Dümmer" geschlagen... Es wird Zeit endlich kurzen Prozess mit diesen Clowns zu machen!
Angepisst, sauer aber doch erwartungsvoll schaut er zu Rob, während seine Hand im Rucksack nach der nächsten Flasche sucht und darauf verzehrtfertig macht.
Rob: „Im Tag Team sind die beiden genau vor unserer Fresse. Da können sie sich nicht vor uns verstecken und bis dahin warten wir ab mit was sie uns noch so belustigen wollen.“
Scums Gesichtausdruck gleicht noch immer dem eines Gartenbauers nach 3 Wochen Dauerregen aber seine Kiefermuskel entspannen sich. Er transferiert eine Zigarette von hinter seinem Ohr auf die Zähne und bringt sie mit einem Steichholz zum glühen.
Sid: Es geht mir langsam auf den Sack, der Scheiß wird alt Rob, es fühlt sich langsam wie Akkordarbeit an... Mit jedem Packet oberflächlicher, sich uns überlegen fühlender Torffköpfe die wir in die Versenkung schicken wachsen der Liga mindestens genauso viele Neue. Ich bete zum ranzigen Punk in den ewigen Schnorrgründen das diese Snobs die Letzten sind. Wenn nach unseren Sternschnuppen neue Schneeflocken nach dem Titel greifen wollen bin ich bereit die Gürtel auf "Kleinanzeigen" anzumelden... "Ledergrütel mit viel Gold und anderem Bling-Bling suchen ein liebevolles Zuhause, gebraucht, Zustand wie Dokumentiert"... Meiner Meinung nach werde ich für diesen Müll nicht genug bezahlt. Rob: „Bei der Wirtschaftslage, wird ne Gehaltserhöhung schwierig Sid. Ich gebe dir aber recht unser Job ist echt mühsam. Ich komme mir vor wie Syphillis mit seinem Stein oder wie der Typ hieß. Wird Zeit die beiden Schießbudenfiguren in den Beton zu stampfen. Vielleicht bekommen wir dann auch wieder vernünftige Gegner oder müssen wir Die noch selbst am Busbahnhof rekrutieren?“
Kurz schaut Scum zu Rob, dann zu seinem "Billigbier", es folgt ein Schluck aus der Pulle den man gemeinhin als kräft oder ordentlich bezeichnen könnte.
Sid: Du hast Recht, Robby! Es wird Zeit Stoppi aus dem Ruhestand zu holen und diesen Kaviarkobolden den Weg zu weisen... Wer die Einbahnstraße wählt muss sie auch zuende fahren!
Rob schiebt seine Zigarette von rechts nach links durch den Mundwinkel, als sein Blick an etwas hängen bleibt.
Rob: „Sag mal Sid, ich glaub ne Ratte hat sich mein Wurstbrötchen geschnappt und bewegt es fort. Strammes Kerlchen.“ Sid: Ratte? Siehst du nicht wie die graue Sauce sich vor und zurück bewegt? Ich glaube das ist keine Ratte, Rob.
Mit angewiedertem Blick der beiden Punks endet die Szene.
The End.
Der „King of Anarchy“ schaut, in Gedanken versunken, in die Leere. Man kann nur mutmaßen, über was er da wohl gerade nachdenkt. Ein nuanciert angedeutetes Grinsen lässt aber dennoch den Eindruck zu, dass sich The End durchaus dessen bewusst ist, was er macht und dass er meint, die Situation unter Kontrolle zu haben. Nachdem die Kamera langsam wegzuzoomen beginnt, sehen wir wer sich da noch mit ihm im Raum befindet. Selbstverständlich James Corleone und… Scarecrow. Der wiederum, wirkt weniger so, als ob er alles unter Kontrolle hat.
Scarecrow:
„Schau man… Ich weiß, dass das scheiße
ist, was Zane abzieht, aber… Ich kann ihn ja auch
verstehen. Du weißt, was bei ihm alles abging und dann
denkt er er hat in Drake wieder Halt gefunden nur damit der,
WIEDER, abhaut. Und wahrscheinlich gibt er dir die Schuld. Weil
du der Fremde bist. Aber du kannst ihm vertrauen, okay? Und mir
auch? Ich enttäusch dich nicht. Und ich lass dich nicht
hängen…“ The End hört Scarecrow zu. Er vernimmt, was er sagt. Er versteht, in welcher Situation sich Silas befindet. Doch er enthält sich einer Reaktion. James Corleone hingegen, steht direkt bei Scarecrow und scheint die Motivationsansprache für seinen Klienten zu übernehmen. Die Kamera fokussiert in dieser Szene The End im Vordergrund, während sich das Gespräch der anderen Beiden im Hintergrund abspielt.
Corleone: „Silas. Heute ist ein großer Tag für dich. Für DICH. Dementsprechend geht es uns jetzt auch in erster Linie um DICH, nicht um Zane. DU wirst heute das wahrscheinlich bisher wichtigste Match deiner Karriere bestreiten und das gegen einen wirklich harten Brocken. Das… ist eine Chance. Eine Chance DICH zu beweisen. Du kannst es dir selbst beweisen und du kannst es The End beweisen, dass du aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt bist.“
Corleone steht Scarecrow gegenüber. Seine Worte klingen aufrichtig, Mr. Purple scheint hier keinen Hintergedanken zu haben, er will Scarecrow allem Anschein nach tatsächlich motivieren. … Oder?
Corleone: „Du weißt, was wir vorhaben. Wir WOLLEN diesen Intercontinental Championship. Wir BRAUCHEN diesen Intercontinental Championship. Also gib dein bestes und zeig diesem Desmond Briggs, was es heißt sich mit Leviathan anzulegen.“
The End schnauft relativ laut durch, aus dem Hintergrund. Corleone schaut zu ihm und dreht sich leicht.
Scarecrow: „Nichts für ungut, James, ich geb alles. Main Event isn riesen Ding. Aber ich kann echt nicht sagen, wie das laufen wird. Es gibt ja nen Grund, dass Drake End gesagt hat, er soll diesen Titel zurückholen. Wenn Briggs einfach wäre, könnten ich oder Zane das machen und End sich auf Keek stürzen. Aber das machen wir nicht und das hat ja wohl nen Grund… oder?“
Corleone schnauft nun selbst durch und scheint weiterhin wirklich ehrlich zu agieren. Vielleicht sogar viel ehrlicher als wir es sonst von ihm kennen.
Corleone:
„Hör zu, machen wir uns nichts vor. Desmond Briggs ist
der Intercontinental Champion. Er IST ein harter Brocken und hat
das schon oft unter Beweis gestellt. Nur ein Narr würde das
leugnen. Du hingegen bist noch nicht all zu sehr erfahren und ja,
man sollte meinen, dass dieses Match nur einen klaren Ausgang
haben wird. Deine Niederlage.“
Corleone: „ABER! Gerade DAS sollte wohl der größte Anreiz sein, dich zu behaupten. Zeig es jedem, der denkt du würdest hier klar verlieren, BEWEIS ihnen, dass sie sich irren. Zeig Desmond Briggs, dass er einen Fehler macht, wenn er dich so leichtherzig unterschätzt. So wie Luna auch aufsteigen konnte. … und selbst, wenn du verlierst… dann verliere erhobenen Hauptes und mach es ihm zumindest so schwer wie möglich, dich zu besiegen. Zeig ihnen die Stärke die Leviathan in allen Mitgliedern hat.“
Silas
Blick bleibt am Boden. Doch ein wenig scheint er sich zu
straffen.
Corleone betrachtet Scarecrow leicht stolz. Ob Corleone tatsächlich an Scarecrow glaubt oder hier nur versucht den Anschein zu wahren, wird nicht so recht deutlich, aber zumindest konnte er ein wenig Kampfgeist wecken, selbst wenn seine Absichten nicht vollkommen ehrlich sein sollten. … anders, The End. Der dreht sich nun zu den Gesprächspartnern um und steuert auf sie zu.
The End: „Ich habe es vor zwei Wochen gesagt. Ich glaube an dich. Und das meine ich auch so. Geh heute Abend da raus und zeig es dieser hohlen Marionette. Über seiner Titelregentschaft fegt ein Sturm, ein Sturm namens Leviathan. Und du wirst heute der erste Blitz sein, der ihn trifft.“
End blickt Scarecrow überzeugt in die Augen und verdeutlicht ihm die Worte ehrlich zu sein scheinen. Silas
hält dem Blick stand. Sein Atmen stottert ein wenig, als
würde er mit sich ringen etwas zu sagen. Oder es eben genau
nicht zu tun.
End
scheint von Scarecrows Ansage tatsächlich beeindruckt zu
sein. Selbst Corleones Augen weiten sich anerkennend, kurz bevor
Scarecrow schließlich den Raum verlässt. Als Scarecrow den Raum verlassen hat, bleiben End und Corleone zurück, die ihm kurz hinterherschauen.
Corleone: „Was denkst du?“ The End: „Es gibt nur einen Menschen, der Desmond Briggs mag und von ihm überzeugt ist. Und das ist Desmond Briggs selbst. Lassen wir ihn noch ein Wenig in dem Glauben, er sei der Geilste. Und wenn er sich am sichersten fühlt, dann hohlen wir ihn uns.“ Corleone: „Und der Junge?“
Corleone schaut End an, der erwidert den Blick zwar kurz, schaut dann aber wieder weg. Er lächelt verhalten und nickt ganz leicht mit dem Kopf, bevor er schließlich davon geht, ohne etwas darauf zu sagen. So richtig schlau wird man aus dieser Reaktion nicht. Wirft The End Scarecrow hier dem Wolf zum Fraß vor oder ist dies eine wahrhaftige Bewährungsprobe, derer End Silas unterzieht? Die Wahrheit mag wohl, wie so oft, irgendwo dazwischen liegen. … oder uns zumindest, Stand jetzt, noch verborgen bleiben. An Corleones Reaktionen zumindest kann man sie nicht vernehmen. Der rümpft sich ebenfalls die Nase, bis schließlich weggeschalten wird.
The End.
Pete: „Nun… hier sind drei Männer, die hier definitiv nicht freundlich empfangen werden.“ Sven: „Von mir schon!“
Zu den Klängen von The Score’s „Can’t Stop Me Now“ marschiert die 5*Hautevolee zum Ring. Lionel Jannek, Matthäus Meister und David Hott, in feinen Zwirn gepackt zeigen sich der GFCW-Galaxie Seite an Seite. Der „Einzig Wahre“ LJ lässt sich ein Mikrofon geben und die Hautevolee betritt den Ring.
Pete: „Anscheinend haben die Herren uns etwas zu sagen…“ Sven: „Dann lasst sie reden!“
Darauf haben die Fans aber anscheinend keine Lust, denn die lautstarken Unmutsäußerungen hallen durch das Gebäude. Routiniert geduldig wartet Lionel Jannek auf ein Abklingen des Lärms, während Meister und Hott doch eher sichtlich genervt wegen der Fans sind. Schließlich zahlt sich die Geduld des Österreichers aus und er beginnt seine Ansprache.
Lionel Jannek: „In der GFCW läuft aktuell einiges falsch, aber auch einiges richtig. Richtig ist, dass David Hott und Matthäus Meister endlich ihre überfällige Chance auf die Tag-Team Championship bekommen…“
BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!!!
Pete: „Scheint auch nicht jeder so zu sehen…“ Sven: „ICH stimme ihm zu!“
Lionel Jannek: „Nicht, dass die beiden mich als ihr Sprachrohr brauchen würden, aber Beermachine stellt euch schon mal auf eine traurige und vor allem titellose Zeit vor. Es gibt ja Menschen die versuchen ihr Versagen, ihren Kummer und ihre Probleme mit Alkohol runterspülen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass ihr tatsächlich noch mehr saufen könntet als ihr es jetzt schon tut.“
Wieder flammen die Buhrufe auf, gefolgt von einem Chant der Fans.
„WIR WOLL’N BIER! WIR WOLL’N BIER! …“
Sven: „Äh… Bezieht sich das auf Beermachine, oder sind heute lauter Säufer in der Halle?“ Pete: „Hm, irgendwie hätt ich jetzt auch Lust auf ein Helles…“ Sven: „Bin ich hier beim Wrestling oder auf’m Oktoberfest???“
LJ hebt aufgrund des ungewöhnlichen Chants verwundert und etwas irritiert eine Augenbraue und schüttelt dazu verächtlich den Kopf. Dann aber gilt seine ganze Aufmerksamkeit wieder seinen Worten.
Lionel Jannek: „So viel zu dem was richtig ist… Was allerdings FALSCH läuft ist, dass der Vorstand der GFCW offenbar aktuell eher mit sich selbst beschäftigt ist und weniger mit seinen Stars! Anders kann ich mir nicht erklären, warum ich, der einzig Wahre, Lionel Jannek, seit Wochen nichts mehr vom Vorstand höre! Ich und Schwanenburg hatten bei der letzten Großveranstaltung ein Match des Jahres! Und was habe ich seitdem bekommen? Keine Anrufe der Entscheidungsträger, keine Ideen der Veranstalter für weitere Matches… Es ist fast so als hätten sie den Wrestler des Jahres 2021 vergessen!“
„YOU DESERVE IT! *Clap clap clapclapclap* …“
Sven: „Ignoranten… Er ist der Grund warum sie ihre Tickets gekauft haben!“ Pete: „Ich denke darüber lässt sich streiten…“
Lionel Jannek: „Und deswegen bin ich nun hier. Denn ich will jetzt wissen, liebe Vorstandsmitglieder der GFCW, was steht für euren Star, Lionel Jannek, denn nun als nächstes auf dem Programm? Wenn euch selbst nichts einfällt, dann kann ich euch ja gerne ein paar Denkanstöße geben! Also da wäre zum Beispiel-“
Welch ein Zufall! Gerade vor seinem Auftritt hatten einige Fans damit begonnen seinen Namen zu rufen und dann ist er auch schon da. Thomas Camden steht auf der Rampe. Mit breitem Grinsen stellt er sich breitbeinig in die Mitte des Eingangsbereichs und schaut mit weitem Blick durch die Halle, die ihm zujubelt. Eine Hand hat er in der Hosentasche, die rechte allerdings hält ein Mikro, ist halbhoch vor seiner Brust und deutet mit ihrem Zeigefinger auf den Oregono. Er zuckt mit den Augenbrauen.
Sven: „Was will der denn jetzt schon wieder hier?? Langsam nervt’s!“
Nicht nur Sven, auch Lionel Jannek ist sichtlich genervt, ja fast schon sauer, dass er Show für Show (und nun erneut) mit Camden kollidiert. LJ blickt zum Himmel, verdreht die Augen, kneift irritiert den Mund zusammen und die Zähne dahinter knirschen bestimmt vor Wut. Hott und Meister sehen bereit zum Angriff aus und Hott lässt zusätzlich einige böse Worte in Camdens Richtung vom Stapel. Die Fans aber freuen sich und spenden fleißig Zuspruch. Der Hobbybäcker ist angekommen.
„CAMDEN! CAMDEN! CAMDEN! CAMDEN! …“
Sven: „Was finden die nur an diesem Typen???“ Pete: „Das Erste was mit da einfallen würde, wäre seine Hartnäckigkeit.“
Lionel Jannek: „War ich in der letzten Show nicht deutlich genug? Was willst du jetzt schon wieder??“
Camden legt den Kopf schief und zieht eine Augenbraue hoch. Es scheint als wäre er sich nicht sicher, ob der Österreicher diese Frage tatsächlich ernst meint. Langsam nimmt er das Mikro…
Thomas: „Najaaaaaa…eigentlich das Gleiche wie schon die ganze Zeit…“
Der Kopf geht wieder in die Gerade. Er zupft auch die zweite Hand aus der Hosentasche und in einer Schnippbewegung formt er eine Fingerpistole und deutet auf den Mann am Mikro im Ring.
Thomas: „Dich.“
Dabei lacht Camden selber kurz auf, während die Fans die erneute Herausforderung befürworten. Thomas zuckt allerdings mit den Schultern.
Thomas: „Da hat sich nix geändert…tjoa und da wird sich auch nix ändern, bis du oder halt Fletcher mir endlich das Match gegen dich gibt. Er hat gerade halt zu tun, also bin ich bei dir. Den direkten Weg nehmen.“
Er deutet mit der freien Hand wedelnd auf die Rampe vor sich. Das ist der Weg, der die beiden bzw. Vier voneinander trennt.
Thomas: „Ich find’s schön für euch, dass David und Matthäus ihre gerechte Chance auf’s Gold kriegen, habt ihr euch verdient Jungs…aber tjoa…ich denk halt, dass ich auch ne kleine Chance verdient hätte. Wie gesagt, Lionel…ich will mein Glück gegen dich versuchen. Haste gerade Zeit?“
So entnervt hat man LJ selten gesehen. Camden scheint für ihn wie eine lästige Fliege zu sein, die er einfach nicht los wird. Aber LJ will sich nicht mit der Fliege rumärgern, sondern gegen große Gegner antreten. Für einen Moment sieht es so aus, als ob LJ Camden tatsächlich ein Match zusagen will, doch dann besinnt er sich scheinbar im letzten Moment… Einmal kräftig durchgeatmet und überlegt… Dann holt er Meister und Hott zu sich und scheint etwas mit ihnen zu besprechen.
Sven: „Nanu? Was wird das denn jetzt?“ Pete: „Das kann doch nur auf eine hinterhältige Attacke hinauslaufen…“
Fies grinsend drehen sich alle drei Mitglieder der Hautevolee zu Camden um, dessen Gesicht aussieht als hätte er erneut seine Zweifel ob das alles eine gute Idee war.
Lionel Jannek: „Du willst also ein Match, Thomas…?“
Dieser muss, bis auf ein Nicken, eigentlich gar nicht antworten, da die Fans mit ihrem Jubel das quasi für ihn tun. Ein „Jep“ kommt da aber trotzdem.
Lionel Jannek: „…OK.“
Pete: „Wie??? So einfach? Wow, Camden gegen Jannek also-“
Lionel Jannek: „Unter einer Bedingung…“
Pete: „… War ja klar.“
Camden scheint damit einverstanden, auch wenn man ihm, angesichts der unklaren Lage bzw. Bedingung, die Verunsicherung ansieht. Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen, die Stirn wird gerunzelt. Plötzlich verlassen Hott und Meister den Ring… Doch was zunächst wie ein Angriff aussieht, ist offenbar keiner. Denn beide Männer bleiben auf halber Strecke auf der Rampe stehen.
Lionel Jannek: „Regie! Gebt mir einen Timer auf der Videowall! 5 Minuten!“
Gewünscht, getan. Der Timer taucht auf und Camden kommt aus der Verwirrung nicht heraus.
Lionel Jannek: „Ich hätte natürlich sagen können, dass du zuerst Hott und Meister in einem Handicap-Match besiegen musst… Aber dann ist mir eingefallen, dass du nur Thomas Camden bist.“
Pete: „Wow… Ein Mann mit Klasse hier…“
Lionel Jannek: „Deswegen machen wir das Ganze etwas einfacher und fairer… Sieh es als eine CHALLENGE an! Du hast 5 Minuten Zeit. Wenn es dir gelingt in diesen 5 Minuten an David und Matthäus vorbei, zu mir in den Ring zu kommen und mir eine Ohrfeige zu verpassen… dann hast du dein Match!“
Verhaltener, aber vorhandener, Jubel bei den Fans. Alleine von LJ Letztgenanntes würden sie natürlich gerne sehen. Camden nickt eifrig und scheint die Challenge anzunehmen. Jetzt hat er seine große Chance!
Lionel Jannek: „5 Minuten… ab JETZT!“
Camden dreht sich kurz um, schaut hoch zur Leinwand und tatsächlich, eine Uhr erscheint. So dreht er sich wieder zum Ring, nickt entschlossen, setzt schlagartig einen ernsteren Blick, ein vorfreudiges Lächeln auf. Er wirft das Mikro zur Seite und zieht sich das T-Shirt aus, bevor es los geht.
4:59
Der Countdown läuft! Und Camden hat nun die Chance sich das größte Match seiner Karriere zu holen. Doch wie an den beiden Männern vorbeikommen, die ja nicht irgendwer sind, sondern die #1 Herausforderer auf die Tag-Team Championship? Camden überlegt… dann grinst er frech und läuft auf die beiden Männer zu, die damit sichtlich nicht gerechnet haben!
Sven: „Was macht er denn da???“ Pete: „Er versucht mit Gewalt durchzubrechen!“
Doch das klappt genauso gut wie man es erwarten konnte. Meister und Hott blocken ihn wie zwei Footballer ab und werfen ihn förmlich an seinen Ausgangspunkt zurück! Zurück zum Start. Doch Camden eilt sofort wieder nach vorne und… misst sich in einem Kräfteduell mit Matthäus Meister…
Pete: „Ach, Thomas, Junge, was machst du…?“
Mit großem Schwung landet Camden wieder an seiner Startposition. Die Fans spornen Camden an sich davon nicht einschüchtern zu lassen und der Hobbybäcker zuckt kurz lächelnd mit den Schultern. „Man kanns ja mal versuchen“, soll das wohl bedeuten. Ein neuer Versuch! Wieder läuft er auf sie zu. Er wird doch nicht etwa schon wieder…? NEIN! Diesmal taucht er ab! Durch die Beine von Meister durch! Er ist durchgebrochen! Aber der reaktionsschnelle und wieselflinke David Hott hat ihn schnell an den Beinen gepackt! Ein guter Versuch, aber wieder geht es für Camden in die andere Richtung zurück!
Pete: „Schade! Ich dachte schon er hat es geschafft!“ Sven: „Macht euch keine Hoffnung! Der kommt an den beiden nicht vorbei!“ Pete: „Was macht er denn jetzt??“
Camden blickt zu den Fans die an der Rampe sitzen und scheint eine Idee zu haben. Die Fans machen auch eindeutige Andeutungen was sie von ihm gerne hätten. Was haben sie bloß vor? Camden grinst zu Hott und Meister und…
Sven: „Was??? Was macht er denn da???“ Pete: „Hahahaha! Wie geil! Haben wir das jemals zuvor gesehen??“
Thomas Camden springt ins Publikum! Die Fans fangen ihn auf und tragen ihn wie beim Stage Diving in Richtung des Rings! Meister und Hott überreißen das aber nach dem ersten überraschten Schock sehr schnell und versuchen ihn Ringside abzufangen! Doch die Fans der GFCW sind natürlich schlau und werfen ihn nicht einfach in die Fänge der Hautevolee! Als sie Hott und Meister dort stehen sehen tragen sie Camden weiter zu einer anderen Stelle! Dieser genießt das Ganze sichtlich und liegt in Seitlage und fröhlich LJ zuwinkend auf den Händen der Fans, als er rund um den Ring getragen wird. Jannek kocht innerlich vor Ärger sicher mehr als er nach außen zeigt ob der Frechheit dieses Rookies. Immer noch geht es munter um den Ring herum, wobei Hott und Meister ständig rund um den Ring mitlaufen um ihn auch ja abzufangen. Nach einiegr Zeit blickt Camden auf den Countdown…
3:21
Auch wenn er die Situation gerne noch länger auskosten würde, so deutet er den Fans nun an sie mögen ihn doch bitte runterlassen, damit er einen Weg zu LJ finden kann. Den Gefallen tun ihm die Fans auch. Und da hat Camden den nächsten Geistesblitz…
Pete: „Camden sollte sich schnell etwas einfallen lassen damit er vielleicht doch zu LJ durchkommen kann!“ Sven: „Wenn er weiter so seine Zeit verschwendet dann- MOMENT! Wo ist er hin???“
Das fragt sich auch die Hautevolee! Denn Camden ist plötzlich in den Fanmassen untergetaucht! Man sieht ihn in der Menschenmenge nicht mehr! Panisch versuchen Hott und Meister ihn irgendwie ausfindig zu machen! Meister stellt sich auf den Apron und blickt in die Fanrunde, während Hott sich auf die Fanbarriere stellt und Ausschau hält. Da!!!
Pete: „Da ist er!“
Und zwar direkt vor Hott und er zieht dem Briten die Beine weg, sodass dieser unsanft auf der Barriere landet! Meister hat das Ganze durch das Geräusch mitbekommen und eilt sofort zum Ort des Geschehens! Sofort packt sich der Riese den körperlich unterlegenen Camden und zerrt ihn wieder in Richtung Rampe. Doch Camden kann am Weg dorthin ein Bier eines Fans ergattern und schüttet Meister dieses ins Gesicht, der daraufhin völlig überrascht loslässt! Sofort prescht Camden zum Ring vor, wird dort aber vom wiederauferstandenen David Hott abgefangen!
Sven: „Boah! War das knapp!“
Wie ein Bodyguard hält Hott Camden zurück. Dieser schnappt sich, über Hotts Rücken, die Unterseite von dessen Sakko und zieht sie nach vorne, sodass Hotts Sakko nun wie eine Art Stoffhandschellen fungiert! So ist Hott in seiner Bewegungsfreiheit natürlich eingeschränkt und korrigieren kann er das so schnell auch nicht! Die Fans jubeln über diese frechen Aktionen von Camden! Aber auch mit der Einschränkung kann Hott Camden den Weg gut genug verstellen, sodass dieser nicht in den Ring kommt. Und im Augenwinkel sieht Camden einen wütenden Meister nahen… Schließlich stehen ihm wieder beide Männer gegenüber und drängen ihn förmlich mit ihrer Präsenz zurück.
Sven: „Wie dumm, dass man keine Freunde hat! Der gute Camden könnte Beermachine jetzt sehr gut gebrauchen, damit sie ihm gegen ihre Herausforderer helfen!“ Pete: „Das hat damit nichts zu tun! Beermachine halten sich bestimmt mit Absicht zurück, aber nicht weil sie Camden nicht leiden können, sondern weil sie sicher nicht wollen, dass es am Ende vielleicht heißt Camden habe es nur dank Beermachine geschafft!“
2:03
Aber die Zeit drängt! Viel bleibt nicht mehr! Und das realisiert auch Camden, der wohl schon an der nächsten frechen Idee grübelt. Doch bei all dem Spaß den er den Fans damit beschert, können diese ihm gar nicht böse sein, dass er hier versucht sich irgendwie durchzuschummeln oder gar zu betrügen. Er ist ja kein unfairer Spieler, sondern einfach auch mit einem gewissen Spaß an der Sache, auch wenn es eine Challenge mit einer großen Chance ist. Wieder startet Camden einen Versuch und wieder sind Hott und Meister bereit… aber nicht darauf! Camden springt plötzlich auf die Ringabsperrung und mit einem hohen Satz von dort auf den Ringapron! Ein wenig unbeholfen, aber athletisch absolut meisterhaft! Sofort stolpert Camden in seiner Hektik irgendwie durch die Seile, aber Hott ist hinterhergeflitzt und hat ihn wieder! Camden versucht sich irgendwie loszurangeln und ringt so mit Hott ein wenig im Ring herum, wobei er dabei auch Lionel Jannek einmal ins Blickfeld bekommt und ihm deutlich macht „Ich bin gleich da!“. Wie angewurzelt bleibt Jannek stehen und vertraut auf seine beiden Kumpanen. Sein angewiderter Blick in Richtung Camden lässt erahnen, dass er ihn am Liebsten auf der Stelle selbst niederstrecken würde… Meister steht inzwischen auf dem Apron… aber nicht lange! Denn Camden ringt Hott plötzlich in dessen Richtung und wie eine Kanonenkugel treffen sie Meister und fallen mitsamt dem Koloss nach draußen. Camden überreißt die Situation am schnellsten und will wieder in den Ring zurück, aber Hott klammert weiterhin an ihm fest.
Sven: „Inspirierend, wie die beiden sich für ihren Freund LJ einsetzen!“
Doch plötzlich packt ihn Camden an der Krawatte! Der Hobbybäcker werkelt an der Ringtreppe herum und klemmt dann Hotts Krawatte zwischen den beiden Stahltreppen-Teilen ein! Die Fans johlen vor Erheiterung und Schadenfreude! Panisch versucht Hott seine Krawatte irgendwie loszubekommen!
Pete: „Hahahaha! Ich fass es nicht mehr! Los, Thomas! Jetzt hast du es!“ Sven: „Nix da! Da kommt Meister!“
Da kommt er wirklich! Doch Camden sieht das und tritt gegen die Beine von Meister, sodass dieser stolpert und zwar direkt in Hott und die Stahltreppe rein! Jetzt sind beide Männer wohl erstmal außer Gefecht! Aber das alles hat Camden jetzt doch aus der Puste gebracht. Doch zum verschnaufen bleibt keine Zeit!
0:19
„GO! GO! GO! GO! GO! …“
Die Fans sind inzwischen nicht mehr zu überhören! Man hört sie jetzt wohl auch am anderen Ende der Stadt! Camden nimmt all seine Kraft zusammen und slidet in den Ring, wo LJ steht und ungläubig beobachtet hat was sich da draußen abgespielt hat! Aber es geht nicht weiter! Meister hat irgendwie noch seine Pranke an Camdens Schuh bekommen! Dieser versucht ihn abzuschütteln, doch der Griff sitzt zu fest! Doch mit einem Mal ist er doch frei! Camden hat einfach seinen Schuh geopfert! Der Weg ist frei!
Pete: „Los! LOS!!!“ Sven: „Nein! NEIN!!!“
Camden rappelt sich auf! Springt auf LJ zu… aber der ist nicht mehr in der Ringmitte! Sondern raus auf den Apron gegangen!!! Camden blickt geschockt zu LJ hinüber, der ihn nur hämisch angrinst.
0:00 *BEEP!*
Pete: „Verdammt nochmal!!! Das gibt es doch nicht! Camden hätte gewonnen! LJ hat betrogen!“ Sven: „Hahaha! Na, wer lacht jetzt??“
Noch bevor Camden richtig begreifen kann was gerade passiert ist, sind Meister und Hott im Ring und beginnen auf ihn einzuprügeln! Jetzt ist der Spaß endgültig zu Ende! LJ nimmt sich das Mikrofon zurück und betritt den Ring wieder. Die Fans sind außer sich! Sie buhen und pfeifen was das Zeug hält, sodass man sich fast schon die Ohren zuhalten muss. LJ zuckt „verständnislos“ mit den Schultern, als wisse er gar nicht wo das Problem liegt.
Lionel Jannek: „Was ist denn? Ich habe nie gesagt, dass ich im Ring stehenbleiben werde!“
Pete: „Was für ein erbärmlicher-“ Sven: „Spar dir das! Er kümmert sich ja doch nicht darum was du über ihn denkst!“
LJ deutet Meister und Hott, dass sie Camden hochheben sollen. So steht LJ nun Camden gegenüber, der von Meister und Hott festgehalten wird. Fies grinsend blickt er ihn an.
Lionel Jannek: „Du hast versagt, Camden… Einmal mehr in deinem Leben. Und damit sollte jetzt ein für allemal klar sein-“
*WOOSH!*
LJ schreckt zurück! Camden hat zur Ohrfeige durchgezogen! Für ihn ist die Challenge wohl noch nicht vorbei. Er hat LJ nur knapp verfehlt… vielleicht sogar noch leicht an der Nasenspitze erwischt. Denn LJ fasst sich kurz prüfend an selbige. Jetzt hat der Österreicher genug. Angepisst deutet er mit dem Daumen nach unten. Meister und Hott lassen sich nicht zweimal bitten.
CLASS DIVIDE!
Pete: „Warum hab ich auch irgendetwas anderes erwartet?“ Sven: „Du meinst was anderes als, dass Camden wieder mal wie ein Verlierer dasteht?“ Pete: „NEIN! Dass die Hautevolee vielleicht mal zur Abwechslung sportlich fair spielt, verdammt!“
Die 5*Hautevolee steht über dem niedergestreckten Thomas Camden. Wirklich Grund zum Grinsen hat eigentlich nur Lionel Jannek. Die Anzüge von Hott und Meister haben einiges abbekommen. Krawatten durchlöchert, zerrissene Taschen, Risse im Stoff, mit Bier beschüttet… Grund genug, dass die beiden Camden gerne noch mehr zusetzen würden. Doch LJ winkt ab und deutet den beiden Kollegen, dass sie genug Zeit verschwendet haben und jetzt gehen. Und das tun sie einmal mehr unter ohrenbetäubenden Unmutsäußerungen des Publikums.
Pete: „Aber eines ist klar: Die Fans werden jetzt mehr hinter Camden stehen als je zuvor! Und er wird das Match mit LJ jetzt noch mehr wollen als je zuvor!“ Sven: „Aber er wird es nicht bekommen! Wann geht das endlich in eure Schädel hinein??“
Die Hautevolee verschwindet hinter dem Vorhang, während sich Camden langsam, unter großem Zuspruch der Fans, wieder aufrappelt. Der Mann scheint gespalten zu sein. Auf der einen Seite hatte er sicher großen Spaß an dieser Challenge und hat die Hautevolee ziemlich vorgeführt… aber auf der anderen Seite ist ihm natürlich klar, dass er nicht nur kräftig was abbekommen hat, sondern wohl nun auch das Match mit LJ in weite Ferne gerückt ist… So verlässt Camden den Ring zwar dankend lächelnd, aufgrund des Zuspruchs der Fans, aber doch auch enttäuscht. Die Nachdenklichkeit steht ihm im Gesicht. So geht er die Rampe hinauf. So soll es nicht ewig weiter gehen.
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