Ein Mädchen sitzt in einem großzügig eingerichteten Wohnzimmer auf der weißen Ledercouch und sieht sich ein Wrestlingmatch an. Es handelt sich hierbei nicht um irgendein Wrestlingmatch. GFCW 15th Anniversary Show: Zereo Killer vs. Johnboy Dog – Title vs. Title!


Alle kennen bereits das Ergebnis, auch das Mädchen, denn sie hatte es live gesehen. Dennoch wollte sie sich diese schockierende Szene, welche für die Entscheidung sorgte, sich nochmals zuhause ansehen.


Laras Gesicht wird in Großaufnahme gezeigt und man kann in ihrem Pokerface absolut nichts erkennen. Weder Freude noch Trauer, weder Hass noch Liebe, doch was ihr Vater gegen Johnboy Dog tat, veränderte alles! Es veränderte das Wrestling, wie man es ihr bisher gezeigt hat, von ihrem Vater und von ihrem Onkel! Es veränderte das gesamte strahlende Posterbild von Zereo Killer. Vierzehn Jahre lang war er der größte Publikumsliebling in jeder Liga, die er betreten hatte! Und all das wurde binnen weniger Sekunden mit einem Eselstritt und den baldigen Double Title Gewinn zunichte gemacht…


Im Hintergrund sieht man, wie Mike höchstpersönlich mit einem selbst zubereiteten Essen für seine kleine Lara auf sie zukommt.


Zereo Killer: „Du siehst es dir schon wieder an, Kleine?“


Besorgniserregend runzelt er seine Stirn, setzt sich neben die kleine L und drückt sie fest zu sich. Sie antwortet nicht, noch nicht. Das Mädchen blickt weiterhin starr auf das TV Gerät und als Zereo Killer letzten Endes nach dem Match nochmals Johnboy Dog attackierte, hält sie das Bild an…


Lara: „Danke…“


Ohne auch nur einen Blick in Richtung ihres Papas zu würdigen, schnappt sie sich die Tortellini Carbonara und beginnt es zu verspeisen.


Zereo Killer: „Und… schmeckts?“


Weiterhin erwidert sie den Blick des einstigen Publikumslieblings nicht, nickt aber mit dem Kopf und isst fleißig weiter. Wortlos übergibt der Teenager ihrem Papa das bereits ausgetrunkene Glas.


Zereo Killer: „Hast du noch Durst?“


Sie hält weiterhin stur das Glas vor sein Gesicht, nickt nicht mal mehr mit dem Kopf. Es ist doch offensichtlich, dass sie noch Durst hat! Double M stößt einen Seufzer aus und erhebt sich schwerfällig vom Sofa. Per Sodastream gibt es frisches Sprudelwasser kombiniert mit dem leckeren Himbeerverdünnungssaft, genauso wie es die Kleine nun will. Im Anschluss setzt er sich erneut neben dem Mädchen und übergibt ihr das gefüllte Glas.


Lara: „Danke…“


Und kurz danach ist der Teller auch schon leergegessen. Auch diesen überreicht die kleine Lara ihren großen Papa wortlos und er tut, was er schon immer tat. Nämlich genau das, was seine Tochter will! Ab in den Geschirrspüler mit dem Teller, dann wird abermals Platz genommen!


Zereo Killer: „Lara, Kleines…“


Er streift sanft mit seiner Hand durch ihre langen, glatten Haare und versucht ihr dabei ins Gesicht zu lächeln. Aus Versehen nimmt sie den Augenkontakt auf und MacKenzie ergreift sofort die Chance und versucht zu ihr durchzukommen.


Zereo Killer: „Sechs mal… so oft habe ich bereits mitbekommen, dass du dir dieses Match angesehen hast… sechs mal… wieso denn, mein Liebes?“


Lara nimmt einen großen Schluck ihres Getränks, wischt sich mit dem neu gekauften Pulli den Mund ab und lässt ihren Vater lange auf die Antwort warten… doch dann hat sie endlich ein Einsehen, dreht sich zu ihm und nimmt eine seiner Hände.


Lara: „Weißt du Papa… ich bin echt wahnsinnig stolz auf dich, was du schon alles erreicht hast… ich wünschte, ich könnte auch auf das stolz sein, was du im Moment bist… aber das kann ich nicht…“


MacKenzie muss sich kurz wegdrehen, denn er kann das traurige und enttäuschte Gesicht seiner kleinen Prinzessin nicht ertragen. Ein nasser Film bildet sich auf den Wimpern von Lara und einige Tränen gelangen auf die weiße Ledercouch…


Zereo Killer: „Ach Kleines…“


Er drückt seine Tochter zu sich, sie lässt es zu. Mike schaltet den Fernseher ab, sodass sie sich 100%ig aufeinander konzentrieren können.


Zereo Killer: „Zuerst einmal möchte ich dir erklären, dass ich nicht gelogen habe… Ich habe im Vorhinein angekündigt, dass ich alles tun werde was nötig ist, um dieses Match zu gewinnen. Ich sah die Möglichkeit und hab das Undenkbare getan… aber es ist tatsächlich so, dass ich es ankündigte! Ich hab vor nichts Halt gemacht, verstehst du?“


Eine eher wenig zufriedenstellende Erklärung für Lara, doch Mike versucht es weiter.


Zereo Killer: „Ich habe alles aufs Spiel gesetzt, nein, sogar über Bord geworfen, dass ich Rekorde Breche, der Mann dieser Liga werde und eine dicke Gehaltserhöhung bekomme, um unter Anderem auch dir das bestmögliche Leben zu ermöglichen!“


Sie schnieft und schaut mit ihren verheulten Kulleraugen, die sie definitiv von ihrer Mutter hat, ihrem Papa an und hält mit einem sehr guten Argument dagegen.


Lara: „Aber… haben wir es nicht schon gut genug? Mir geht’s hervorragend, bis vor kurzem…“


Stille, es herrscht abermals Stille, denn die kleine Lara bringt ihrem Papa mit ihrer vernünftigen Einstellung erneut in die Bredouille. Doch dann bricht der Doppelchampion sein Schweigen.


Zereo Killer: „Mh…“


Er hadert mit sich selbst…


Zereo Killer: „Wenn es um dich geht, mein Liebes, kann es nicht gut genug sein, denn du bist mein Ein- und Alles! Ich spiele sogar sehr mit dem Gedanken, dass ich parallel zur GFCW auch in der PCWA antreten werde…“

Lara: „Das musst du aber nicht, Papa.“


Das sind wahnsinnige Neuigkeiten! Zereo Killer, fixes Mitglied der PCWA!?


Zereo Killer: „Ich weiß es noch nicht, meine Kleine. Ich hab mich noch nicht entschieden…“


Sie entreißt sich aus der Umklammerung ihres Papas und die Blicke treffen sich. Man sieht es in ihren Augen an, dass sie ihm noch etwas vorzuwerfen hat.


Lara: „Okay… angenommen ich kann dir das alles glauben, was du bisher gesagt hast. Das ist irgendwie auch… naja… lieb und so… dennoch hast du etwas getan, was du mit dem bis jetzt Gesagten nicht erklären kannst! Du hast Johnboy Dog nach eurem Match abermals niedergeschlagen… wieso Papa… WIESO!??!“


Brüllt sie zum Schluss und rennt heulend davon in ihr Zimmer…

Ein sehr nachdenklicher Zereo Killer wird in Großaufnahme gezeigt, dann gibt’s das Fade-Out.




War Evening, Potsdam (Metropolis-Halle), 06.05.2016


In Kooperation mit



Per Bildschnitt wird direkt in die Halle geschaltet, wo sich aktuell ein beeindruckendes Feuerwerk auf der Entrance Rampe abspielt. Bunte Pyros und farbenfrohe Raketen werden per Zündung in Richtung Hallendecke geschossen und explodieren unter lauten „Ooooohs!“ und „Aaaaaahs“ über den Köpfen der GFCW-Galaxie. Diese sind auch heute wieder in überragender Stimmung und brüllen sich ihre volle Freude aus dem Leib. Unter den Klängen der Edge of Throns und „Masquarading of the Wicked“ beginnt ein Kamerarundflug durch den On-Air Bereich, wo man nochmals hautnah die Atmosphäre bei den Fans festhalten kann. Schilder und Plakate im Überfluss wurden angefertigt und werden stolz wie Oskar nach oben gehalten, völlig egal, ob der/die Hintermann/-frau dadurch vom Blickfeld behindert wird oder nicht. Im Gesamten kommt es aufgrund solcher Problematiken allerdings zu keinerlei Streitereien oder Schwierigkeiten, denn tolerant, wie jeder GFCW-Fan nun mal ist, beschwert sich schlussendlich Niemand und Jeder genießt stattdessen die traditionelle Eröffnungszeremonie einer „War Evening“-Ausgabe.


Auf dem großen Titan Thron prangert nun in bekannter Art und Weise auch das Logo unserer aller Lieblingsliga und während zarte, aber bestimmende „G-F-C-Dub“-Chants die Runde machen, wird von der Regie zum Kommentatorenpult geschaltet. Dort begrüßen uns – wie es schon in der letzten Show der Fall war - das noch etwas ungewohnte Duo mit einem freundlichen Nicken und verweisen nochmals auf die beeindruckend laute Crowd. Gekleidet im edelsten Anzug (der Herr) und im prächtigsten Kleid (die Dame) blicken die Zwei mit gekonnter Mimik in das vor ihnen stehende Aufnahmegerät und sortieren nochmals ein letztes Mal ihre Notizzettel und Infoblätter vor Ort. Schlussendlich ist es dann, man kann es sich als eingesessener GFCW-Fan schon denken, der „grüne Part“ am Pult, der seine Stimme erhebt und mit einer einladenden Geste in die Kamera deutet.


Pete: „Einen wunderschönen guten Abend, liebe GFCW-Galaxie, und herzlich Willkommen zu einer weiteren Ausgabe von „GFCW War Evening“! Der nächste Stopp auf unserem Weg zu „GFCW Finest Hour 2016“ ist heute Potsdam, wo wir uns in der Metropolis-Halle eingefunden haben und zusammen mit fünf Tausend begeisterten Fans eine hoffentlich wieder einmal spannende Show erleben werden. Das „Finest Hour“-Turnier 2016 ist im vollem Gange und neben den spannenden Wettkämpfen um das höchste Gold der Liga, gibt es auch noch viele weitere Geschichten rund um unsere Tag Team Division und natürlich dem aktuellen Doppelchampion der Liga, die uns heute wohl wieder im Atem halten werden. An meiner Seite begrüße ich erneut unsere bezaubernde Interviewerin aus dem Backstagebereich, die ein weiteres Mal Sven ersetzen wird und mit Sicherheit wieder einen fabelhaften Job machen wird.“

Tammy: „Du alter Charmeur, du... wie auch immer, „Hallöchen“ auch von mir an dieser Stelle und zuerst einmal meine besten Genesungswünsche an den armen Sven! Hoffentlich kommst du wieder schnell auf die Beine... nun aber wieder zurück zum heutigen Geschehen, was auch dieses Mal wieder mit spannenden und hochgeladenen Matches aufwarten kann! Insgesamt fünf Aufeinandertreffen können wir euch heute bieten, darunter das letzte Viertelfinalmatch im Turnier, ein intensives Tag Team Match und sogar ein Handicap-Match. Soweit aber erst einmal die Einleitung, kommen wir nun zum wichtigen Teil... meine Damen und Herren, wir präsentieren euch die heutige Matchcard für die „War Evening“-Ausgabe aus Potsdam!“


Singles Match:
??? vs. Don Sheen
Referee: Howard Eagle


Pete: „Aus dem im Vorfeld angekündigten Triumphzug des neuen Stars ist es im Turnier leider Nichts geworden, denn der „Rich Guy“ Don Sheen schied vor zwei Wochen bereits in der ersten Runde gegen zugegebenermaßen sehr starke Konkurrenz aus. Somit musste Sheen seine erste richtige Niederlage in der GFCW einstecken und dies dürfte dem Jungspund mit Sicherheit nicht schmecken. Gelegenheit, seinen Frust abzulassen, bekommt er heute in unserem Eröffnungskampf, wenn er gegen einen noch unbekannten Wrestler antreten muss. Kann der Erdinger den Spieß heute wieder umdrehen und auf die Gewinnerstraße zurückkommen oder wird ein Debütant oder überraschender Rückkehrer einen großen Sieg einfahren können?“

Singles Match:
Sid the Scum vs. Zeus
Referee: Mike Gard


Tammy: „Weiter geht es mit unserem Lieblingspunk Sid, der momentan äußerst erfolgreich im Ring unterwegs ist. Nachdem er zuletzt Dr. Dick beim PPV schlagen konnte, feierte der Oettitrinker auch letzte Show gegen Savior einen Sieg. Vielleicht macht er heute ja den Siegeshattrick perfekt, wenngleich der Gegner im wahrsten Sinne des Wortes gewaltig ist. Eindrucksvoll hat sich Zeus mit seinem Begleiter Aristides in der GFCW eingelebt und nicht nur dem armen Erick Ivans seine Open Challenge zerstört, sondern hat das Halbfinale des „Finest Hour“-Turniers erreicht. Können die Griechen auch heute beeindrucken oder wird Sid erneut – wie gegen den Doktor – über sich hinauswachsen und einen deutlich größeren Gegner besiegen können?“

2 on 1-Handicap Match:
Savior & Kid Daniel vs. Der Puppenspieler
Referee: Bob Taylor


Pete: „Es wahr in der letzten Show womöglich die schockierenste Szene des Abends, die wir während des Tag Team Titelmatches miterleben musste. Nachdem er zuvor vom Fight Club erst noch ausgeschaltet worden war, kam Kid Daniel während des Matches plötzlich doch noch zum Ring und schien die ungleichen Verhältnisse zwischen den Tag Team Champions und seinem Partner Ryder McKnight wieder auszugleichen. Stattdessen attackiert Johnboy Dogs Sprössling aber seinen eigentlichen Freund und sorgte somit für eine erfolgreiche Titelverteidigung. Neben Erklärungen zu diesen Taten sind wir auch gespannt, wie Daniel heute zusammen mit Savior – im Übrigen auch ein Erzrivale McKnights – agieren kann, um den Puppenspieler in diesem Handicap-Match zu besiegen. Gelingt die Zusammenarbeit dieses doch recht ungleichen Duos oder kann sich Püppi schlussendlich durchsetzen?“


Tag Team Match:
Ryder McKnight & Lex Streetman vs. Zereo Killer & ???
Referee: John Warden


Tammy: „Im vorletzten Match des Abends wird es wahrscheinlich heiß hergehen, wenn sich drei Akteure im Ring gegenüber stehen, die in den letzten Wochen des Öfteren aneinandergeraten sind. Dass der GFCW Heavyweight und Intercontinental Champion Zereo Killer mittlerweile mehr als polarisiert, ist definitiv nicht mehr von der Hand zu weisen und so zieht er sich natürlich den Groll Vieler im Backstagebereich auf sich. Zwei Leute, die ihrem Ärger bereits Luft gemacht haben, sind eben Ryder McKnight und Lex Streetman, welcher nebenbei mit Sicherheit auch ein Auge auf die Titel von Zereo geworfen haben. Noch nicht klar ist übrigens, wen Mike MacKenzie hier und heute als seinen Partner an der Seite hat und ob ihm dieser im Kampf gegen seine heutigen Gegner helfen wird. Wer sich hinter den Fragezeichen verbirgt und wer dieses Match schlussendlichen gewinnen wird, werden wir später am Abend noch sehen.“


Finest Hour Tournament 2016
First Round
Triple Threat Match #4:
??? vs. Alex Ricks vs. Cashew
Referee: Thorsten Baumgärtner


Pete: „Zeus...Lex Streetman...Zereo Killer... das sind bereits drei von vier Halbfinalisten im diesjährigen „Finest Hour“-Turnier und das vierte Ticket für die Vorschlussrunde wird im heutigen Main Event ausgefochten! Mit dabei ist unter Anderem unter mathematisches Genie Alex Ricks, welcher seit seinem Debüt beim PPV zwar erst einmal im Ring stand, aber auch außerhalb des Rings durchaus von sich überzeugen konnte. Neben Ricks wird auch Cashew natürlich alles dran setzen, die erste Runde zu überstehen und vielleicht der erste „Oetti-trinkende“ Heavyweight Champion der GFCW zu werden. Teilnehmer Nummer drei des Matches ist uns bis jetzt leider noch nicht bekannt und so wird es umso spannender zu sehen, wer dem großen Turniersieg heute einen Schritt näher kommen kann und wer sich bereits im ersten Match von seinem Traum wieder verabschieden muss.“

Tammy: „Soweit die heutigen Matches, sofern sie jetzt bereits schon feststehen. Neben den Kämpfen wird es heute mit Sicherheit auch wieder zahlreiche Auftritte der restlichen GFCW-Stars geben, die ebenfalls die Halle zum Kochen bringen werden. Freut euch somit auf potentielle Auftritte von: Jason Crutch, Rick Murk, den GFCW Tag Team Champions vom Fight Club und Vielen mehr.“

Pete: „Völlig richtig! Viel Spaß also bei der heutigen „War Evening“-Show aus Potsdam wünschen euch Pete...“

Tammy: „... und Tammy! Ich freu mich auf die Show!“



Ein einsamer Mann streift durch die Nacht.


Das Kopfsteinpflaster verleiht seinen schweren, bedächtigen Schritte in die Dunkelheit eine deutlich hörbare, monotone Geräuschabfolge. Sie vermischen sich mit den Rufen der Nachtvögel. Man glaubt, aus der Ferne hin und wieder Motoren zu hören.

Immer wieder zeichnet sich der Mann in den Gelbtönen der Straßenbeleuchtung ab und verschwindet wieder in der Nacht. Unbeirrt und doch ohne jede Eile führt er seinen Weg fort. Er balanciert seinen Kopf gerade und erhoben. Es ist lediglich an kleinsten Gesten zu vermuten, dass er überhaupt die Umgebung links und rechts von ihm wahrnimmt. Jene nächtliche Szenerie zeichnet sich durch alte, knorrige Bäume aus, die linienförmig entlang einer breiten Straße angeordnet sind. Die andere Seite des Fußweges wird von einem hohen, schmucklosen Zaun gesäumt, durch dessen Stäbe ein weitläufiges, nicht näher erkennbares Areal zu sehen ist. Hin und wieder scheint der Mann es zu betrachten. Dann bleibt er kurz stehen und neigt leicht seinen Kopf.

Als er wieder an einer Laterne vorbeimarschiert, ist seine Gestalt für einen Moment deutlich zu erkennen. Es handelt sich um einen kleinen, eher dünnen Herren. Er trägt, obwohl es kühl scheint, lediglich ein leichtes Leinenhemd und eine einfache Jeanshose. Um seine langen Haare, die im Nachtwind flattern, hat er ein Tuch gebunden.


„Potsdam...“


Kaum ist der Klang seiner flüsternden, nachdenklichen Stimme verklungen, bleibt der Mann stehen. Er wendet sich der Kamera zu, richtet seinen Blick aber auf ein Objekt, dass sich außerhalb des Sichtbereiches befindet. Es ist zu erkennen, dass es sich bei dem Mann um den mittlerweile bekannten Manager Aristides handelt. Sogleich fährt er mit seinen Ausführungen fort, die er mit bedeutungsschwerer Stimme doziert.


„Eine Stadt mit Geschichte. Oder sollte man besser sagen – eine Stadt...ganz den Geschichten gewidmet? Denn obwohl diesem Ort sicher viel Interessantes innewohnt, ist Potsdam doch vor allem für seine Filme bekannt. Wer hat nicht von ihnen gehört? Seit über einhundert Jahren werden hier Geschichten für die große Leinwand produziert, auf dass sie Menschen auf dem gesamten Erdball unterhalten. Diese Stadt ist ein Quell großer Ideen. Hier wuchsen einst die Erzählungen eines Fritz Lang zu jenen Monumentalwerken, an die man sich noch heute erinnert. Bis heute werden hinter diesen Toren unvergessliche Momente geschaffen. Geschichten für die Ewigkeit...“


Mit ausschweifender Geste lädt er die Kamera dazu ein, einen Schweif über die Umgebung zu unternehmen. Es wird sichtbar, was sich hinter dem hohen Zaun verbirgt, an dem Aristides zuvor entlanggewandert war. Ein mächtiges Eingangstor trägt den Schriftzug „Studio Babelsberg“. Die sich darbietende Szene spielt also an jenem geschichtsträchtigen Ort, an dem Filmklassiker wie „Metropolis“ oder „Der Pianist“ gedreht wurden. Ein Filmpark erinnert noch heute an die große Historie der Potsdamer Institution.


„Doch trotz allem, ich kann mich dem nicht ganz verwähren, haftet all jenen Erzählungen ein kleines Gefühl der Unvollkommenheit an. Eine Nuance von der Ahnung, sie seien einfach nicht perfekt genug. Eine Spur fehlender Authentizität. Denn das Studio Babelsberg kann noch so viele Helden zum Leben erwecken, am Ende ist all dies Kulisse. Erdachte Unterhaltung. Und schlussendlich wird das Leben selbst immer die besten Geschichten schreiben. Deshalb sind alle Filme stets unperfekt.“


Aristides verliert sich in einem Seufzen. Dann fokussiert er seinen Blick erstmals genau in Richtung der Betrachter. Zeitgleich hebt er seinen Zeigefinger, mahnt die Zuschauer zur Aufmerksamkeit.


„Gerade einmal zwei Wochen ist es her, da wurde vom Leben selbst hingegen eine perfekte Geschichte geschrieben. Eine, in der es um den Aufstieg eines großen Mannes geht. Es ging um Stärke, Macht und Demonstration. Gesalzen mit einer Prise Göttlichkeit.“


Euphorisch breitet Aristides seine Arme aus, steht für einen Moment – gleich einer Statue – in der Nacht und verliert sich in seinen Worten, mit denen er den Mann namens Zeus preist.


„Denn vor zwei Wochen kam es zum Aufstieg des Mannes, der die GFCW verändert wird. Zur Renaissance der Götter, die im Körper eines jungen Griechen wiedergeboren wurden. Wir nennen ihn Zeus. Wie ein Orkan brach er über die GFCW herein und spülte die Zweifel derjenigen hinfort, die an schiere Übertreibung glaubten. Seine Dominanz brachte Menschen daran, wieder zu glauben. Daran zu glauben, dass es sie doch im realen Leben gibt – Helden, die größer als das Leben selbst scheinen und seit über einem Jahrhundert in den Werken hinter mir produziert wurden. Zeus strafte all diejenigen Lügen, die nicht an seine auserkorene Rolle als Gott des Rings glauben wollten. Gleich zwei Männer wurden zu den ersten Gläubigen.“


Der Grieche setzt seinen Weg durch die Nacht fort, tritt näher an die Mauer. Gedankenverloren starrt er durch die Lücken auf die Welt, die sich dahinter ausbreitet. Den Rücken zum Beobachter gewandt, fährt er fort.


„Zunächst Erick Ivans. Fast spürte ich Mitleid mit ihm. Er war ein junger Mann, der aus ganzem Herzen von einer Hoffnung beseelt war. Er glaubte an sich selbst. Daran, eine Schmach auszuwischen, der er seit einigen Wochen ausgesetzt war. Nun wollte er sich selbst und der ganzen, großen Welt beweisen, dass auch er ein Held sein kann. Jemand, zu den man aufschauen kann. Jemand zum idolisieren. Es war ein ehrgeiziger, doch auch ein ehrlicher Wunsch. Genau deswegen tat er mir leid, das er auserwählt werden musste um das erste Exempel zu statuieren. Doch ein großer Feldzug, eine Eroberung, benötigt nun einmal auch Opfer, mit denen der Weg zum Ruhm gepflastert werden kann. Diese Rolle, um in den Worten der Filmwelt zu bleiben, füllte Erick Ivans perfekt.“


Während er eben noch mit jedem Satz lauter und euphorischer geworden war, gönnt sich Aristides nun einen Moment der Ruhe. Dreht sich wieder in Richtung der Kamera und versenkt die Hände in den Hosentaschen.


„Der zweite Mann, der geopfert werden musste, war Michael Payne. Eine ungleich größere Herausforderung. Denn Payne war es vergönnt, den Krieg nach seinen eigenen Regeln zu führen. Oder, besser gesagt, wollte er, auf Anordnung seines Beherrschers Jimmy Maxxx, einen Krieg ganz ohne solche Regeln. Gewissermaßen fand der Kampf in seinem Hof statt. Doch Zeus wäre kein Gott, wenn er dies nicht kompensieren könnte. So stieg er herab um auch Michael Payne zu einem Opfer der Eroberung zu machen.“


Aristides gibt den Zuschauern einen Augenblick, sich selbst an die Geschehnisse des letzten War Evenings zu denken. Dann erst spricht er weiter, fällt immer stärker in einen belehrenden Tonfall, der sich mit einer Prise Überheblichkeit vermischt.


„Doch was wäre eine große, unvergessliche Geschichte nur für ein armseliges Werk, wenn es unvollendet bliebe? Aus diesem Grund darf das, was vor zwei Wochen, keine Nebelkerze bleiben. Schlussendlich dient alles nur einem größeren Zweck. Und dieser trägt einen Namen...Finest Hour. Nie wird sich wieder eine bessere Möglichkeit geben, in kürzester Zeit auf den Thron der GFCW zu steigen. Doch wer könnte so etwas als Neuling vollbringen, wenn es gegen Namen wie Zereo Killer oder Lex Streetman geht? Wohl kaum jemand, der nichts weiter als ein leidlich talentierter Mann ist. Lediglich jemand besonderes, ein Gott des Gevierts, kann innerhalb weniger Wochen so schnell über sich hinauszuwachsen und es direkt mit den Größten der Größten aufzunehmen. Aus diesem Grund habe ich meinen Klienten Zeus zu Finest Hour gebracht. Und er wird gewinnen. Es ist egal, ob ihr es als Tragödie oder epische Heldengeschichte begreifen werdet, denn schlussendlich ist es unabänderlich, was geschehen wird. Zeus wird im Namen der Renaissance der griechischen Götter die GFCW erobern. Ich schwöre bei meinem Leben, dass dies eine unvergessliche Geschichte sein wird Ganz so, wie all die Filme, die in den Studios hinter mir gedreht wurden.


Aristides wirft seinen Kopf in den Nacken und stößt ein leises, heiseres Lachen aus. Dann verharrt er in dieser Position, lässt die Luft der Nacht durch seine Lungen fließen. Als er den Kopf wieder senkt, wird sein Gesicht von einem entschlossenen Ausdruck geziert. Er hebt seinen Arm, streckt ihn in Richtung der Kamera aus.


„Ὁ μὲν βίος βραχύς, ἡ δὲ τέχνη μακρά.“



Pete: „Liebe GFCW-Galaxy. Es ist mir ein Vergnügen, euch darüber zu informieren, dass wir nicht bis zum Main Event warten müssen um zu erfahren, wer der dritte Teilnehmer des Matches ist. Wir haben vorhin gerade erfahren, dass die Nummer drei sich nun persönlich vorstellen wird. Und ich muss sagen: Ich bin verdammt gespannt, Tammy!“

Tammy: „Pete, oh Mann! Die Spannung ist unerträglich! Was ich aber nicht ganz verstehe: Ein Mitarbeiter des GFCW-Ringside-Teams stellt gerade...er stellt gerade zwei lebensgroße stabile Pappfiguren von Alex Ricks und Cashew im Ring auf. Was...soll das bedeuten?“

Pete: „Tammy, ich weiß es nicht. Du siehst mich aber gehyped! Aber, Laura steht im Ring, hören wir zu...“

Laura: „Sehr geehrte Damen und Herren, ich kündige an: Der dritte Teilnehmer des letzten Erstrundenmatches des Finest Hour Turniers...“


Stille...die Fans erheben sich von ihren Sitzen, alle blicken gebannt zur Entrance Stage, gucken auf den Titan Tron, ob sich endlich abzeichnet, welches Entrance Video dort erscheint...



Pete: “WAS?”

Tammy :”ER?”


Tatsächlich! Sofort bei Erklingen der ersten Töne von Clement Marfo and the Frontline mit ihrem Themesong “Us against the world” springen die Fans auf und ab wie Gummibälle, brechen in frenetische Jubelstürme aus. Der Liebling der Crutch-o-Maniacs himself, Jason Crutch, gibt sich die Ehre. Bei seinen Anhängern löst das nur eines aus: Pure Freude! Und ihr Favorit lässt sich Zeit, gibt den Fans die Gelegenheit, sich etwas zu fangen. Doch die wollen sich gar nicht beruhigen. Immerhin hat man es hier nun mit dem Publikumsliebling Nr. 1 zu tun, nachdem Zereo Killer dann doch eine Wandlung durchgemacht hat, die man noch während ihrer langen Fehde um den GFCW-Heavyweight-Championtitel im Jahr 2015 kaum für möglich gehalten hätte. Erst als der Refrain des Theme Songs einsetzt, schreitet der Oberpollinger durch den Vorhang auf die Entrance Stage.


Laura: „Hier ist JASON CRUUUUUUUUUTCH!“


Noch trägt der ehemalige GFCW-Heavyweight-Champion sein rotes T-Shirt mit den weißen „Us against the world“-Lettern, darüber die schwarze Lederweste und eine ausgewaschene Jeans. Wieso auch nicht, es ist noch genug Zeit, bis sein Match beginnt.


Pete: „Jason Crutch ist wieder da!“


Ja, der grüne Kommentator hat Recht. Und man merkt, dass nicht nur er ihn vermisst hat. Auch die anwesenden Crutch-o-Maniacs sind froh, ihren Liebling wiederzusehen. Noch freudiger empfinden sie die Tatsache, dass Crutch bester Laune zu sein scheint. Denn obwohl wie gewohnt die schwarze verspiegelte Sonnenbrille keinen Blick auf seine Augen zulässt, so ist doch ganz eindeutig das Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen. Er dreht sich mit ausgebreiteten Armen um die eigene Achse und lässt das hochsprühende Feuerwerk abbrennen. Dann macht er sich entschlossenen Schrittes auf den Weg zum Ring, wobei er wie immer vereinzelt mit den Fans in der Frontrow abklatscht. Der Oberpollinger entert das Geviert, erklimmt den obersten Turnbuckle, reißt die Fäuste nach oben und bringt die Fans ein weiteres Mal dazu, ihrer Freude freien Lauf zu lassen. Dann lässt er sich vom Timekeeper ein Mic reichen, denn es gibt wohl noch Geschäftliches zu tun.


Zunächst wendet er sich an die Fans. Er setzt das Mic an, doch bevor er überhaupt sprechen kann, unterbrechen ihn seine Anhänger mit den altbekannten Chants...


YOURE A CHAMPION – YOURE NO CHAMP

YOURE A CHAMPION – YOURE NO CHAMP

YOURE A CHAMPION – YOURE NO CHAMP


Crutch grinst.


Jason Crutch: “Wow. Crutch-o-Maniacs, wie geht es euuuuuuch?”


Cheappops, auf eine gewisse Weise. Und wie immer führen sie zum Erfolg. Doch verständlich. In der Welt der GFCW ist es eine gefühlte Ewigkeit, wenn man sich mal zwei Shows nicht zeigt. Umso einfacher ist es beim „Comeback“ so eine Stimmung zu erzeugen – noch dazu, wenn man einen Beliebtheitsgrad wie Jason Crutch genießt.


Jason Crutch: „Ich weiß, ich weiß, ich habe euch lange nicht mit meiner Anwesenheit gesegnet. Ich werds nie wieder tun, versprochen. Wie heißt es doch so schön: Ich bin gekommen, um zu bleiben. Und weil ich schon mal die Gelegenheit dazu habe, wieder live zu euch zu sprechen: Ja, ich nehme am Finest Hour Turnier teil!“


Euphorie – nichts als Euphorie, die beinahe greifbar zu sein scheint. Man merkt dass das Feuer der Fans auf Jason Crutch überspringt, denn er wirkt ebenso gehyped wie die Anhänger in der Halle. Dann wendet sich Jason Crutch an die beiden Pappkameraden von Cashew und Alex Ricks, die hier noch mit im Ring stehen. Und auch die Fans wollen langsam wissen, was es damit auf sich hat.


Jason Crutch: „Seht ihr...wie ihr wisst, bin ich bekannt, manches Mal für Klamauk zu sorgen. Manch einer erinnert sich sicherlich an meine und Dr. Reuths Parodie von Graf Einauge. Oder meine Aprilscherz-Scharade an Lionel Jannek. Oder meine Verletztenaffäre, die natürlich nur gefaked war. Oder, wohl das Highlight, meine „Zereo Killer Appreciation Night“...“


Ja, der ein oder andere erinnert sich wirklich daran. Und der Oberpollinger ist wirklich bekannt für ausgefallene Ideen, um die GFCW-Galaxy zu unterhalten. Er gibt den Fans einige Sekunden, um sich zu erinnern, dann zeigt er mit einer ausladenden Handbewegung auf die beiden aufgestellten Pappkameraden.


Jason Crutch: „Heute hingegen musste ich mein Köpfchen wieder anstrengen. Denn eigentlich wollte ich den Crutch-o-Maniacs ein besonderen Staredown bieten, und zwar gemeinsam mit Alex Ricks und Cashew, hier in diesem Ring, live vor diesem grandiosen Publikum. Leider gibt es da ein Problem: Cashew war nicht auffindbar. Ich bin da wirklich im Lockerroom herumgerannt, habe ihn gesucht und gesucht und gesucht, aber er ist nicht da. Leute, es geht das Gerücht um, dass er gar nicht da ist heute!“


Crutch zieht eine Schnute und versucht, möglichst traurig auszusehen. Doch dann geht es weiter im Text.


Jason Crutch: „Aber, um euch die Intensität einer Face-to-Face-Gegenüberstellung deutlich zu machen, habe ich einen Weg gefunden, Cashew doch hier in den Ring zu schaffen. Hier ist er also.“


Crutch legt einen Arm um den Papp-Cashew.


Jason Crutch: „Ich werde KEINEN Spruch darüber auslassen, dass ich Nüsse nicht mag. Ich werde KEINEN Spruch darüber ablassen, dass ich allergisch auf Nüsse reagiere. Ich werde KEINEN Spruch darüber ablassen, dass ich der wrestlerische Nussknacker in der GFCW bin. Ich werde NICHT darüber sprechen, dass Cashew nicht die Nüsse hat, mir hier im Ring gegenüberzustehen. All diese Sprüche wären nämlich äußerst billig.“


JC gibt der anwesenden GFCW-Galaxy einen Moment, über das Gesagte nachzudenken. Dann stößt er den Papp-Cashew mit einer flüchtigen Handbewegung um.


Jason Crutch: „Ob du heute auftrittst oder nicht, spielt keine Rolle, Cashew. Denn der Sieger dieses Triple Threat Matches ist ohnehin schon programmiert. Kommen wir zu dir, Alex Ricks.“


Und der Begründer der Crutch-o-Mania geht hinüber zu dem zweiten Pappkameraden. Er betrachtet das Mathe-Genie von oben bis unten.


Jason Crutch: „Also, wenn ihr mich fragt: Dieser Pappkamerad hier hat mehr Ausstrahlung und Charisma als der echte. Vielleicht sollten wir den hier heute in den Main Event schicken, was meint ihr?“


YES YES YES

YES YES YES


Dabei muss Crutch selbst schmunzeln. Dann setzt er das Mic wieder an.


Jason Crutch: „Wisst ihr, es ist schon komisch: Da ist man mal eine zeitlang nicht da, und schon füllt sich der Lockerroom dort hinten im Backstage-Bereich mit Neuankömmlingen und neuen vielversprechenden Talenten, die nach Höherem streben. Du, Alex Ricks, scheinst einer davon zu sein. Nur leider hast du auch die dämliche Angewohnheit, dass du wohl kein Interesse hast, vor diesem Live-Publikum aufzutreten. Ich hätte dir gerne persönlich etwas zu unserem heutigen Match gesagt, aber du ziehst es vor, dich an irgendwelchen Formeln zu vergreifen und irgendwelche Variablen auszurechnen. Also muss ich mit dem hier vorlieb nehmen...“


Der Papp-Ricks schweigt. Steht nur da.


Jason Crutch: „Es ist gerade für dich, Ricks, eine großartige Chance, hier in der GFCW deinen Fuß in die Tür zu kriegen. Finest Hour – der große Moment. Noch dazu steht in allen Matches mit Zereo Killer Beteiligung der GFCW-Heavyweight-Championtitel auf dem Spiel. Die traurige Wahrheit dabei ist aber, dass du leider nicht die Chance dazu bekommen wirst, denn deine Finest Hour ist bereits heute Abend vorbei.“


Diesen Satz unterstreicht er, indem er die Sonnenbrille abnimmt und „Alex“ mit einem eindringlichen Blick anstiert. Die Fans haben stets ein gutes Näschen. Und sie wittern, dass die Situation hier im Ring durchaus eskalieren könnte – vielleicht entsteht ein Brawl?! Doch die Fans kennen Ricks noch nicht so gut, ebensowenig kennt Crutch seinen Gegenüber sonderlich gut. Es ist also schwierig, das Mathe-Genie richtig einzuschätzen – es vergehen wenigstens einige Sekunden, bis sich diese Situation aufklärt. „Ricks“ schlägt nicht zu, aber auch Crutch hält sich zurück...Stattdessen umkurvt er den Pappkameraden, während er folgendes spricht:


Jason Crutch: „Ich bin nun schon lange genug in der GFCW dabei und konnte schon den ein oder anderen Erfolg einfahren. Womit ich aber noch nie gesegnet war, ist der Triumph beim Finest Hour Turnier, und weiß du wieso? Weil ich noch nie daran teilgenommen habe. Ich bin motiviert, ich bin heiß, ich bin fit – all das sind Dinge, die ich mir in den letzten Wochen zurückholen musste, denn es sah schon einmal anders aus. Dieses Finest Hour Turnier wird MEIN Turnier, Ricks. Dein Typ wird an anderer Stelle gefragt, denn ich werde nicht zulassen, dass du mir die Chance nimmst.“


Der Oberpollinger stemmt die Hände in die Hüften, guckt in die Menschenmenge in der Halle, sieht die „Us against the world“, „Jason Crutch“ und „Youre a Champion“-Plakate – und scheint für einen Moment etwas bewegt. So, als hätte er einen Kloß im Hals.


Jason Crutch: „Weißt du, Ricks, was ich hier sehe? Ich sehe eine Verbindung, eine Kraft. Diese Kraft hat mich schon Zeit meiner Karriere in der GFCW begleitet und unterstützt. Sie hat mich zu den Höhepunkten in meiner Karriere gepusht, aber auch in Tiefpunkten meiner Karriere begleitet. Diese Leute dort draußen...“


...und er deutet zu den Crutch-o-Maniacs...


Jason Crutch: „...haben mich oft genug zu Siegen getrieben, die kaum jemand für möglich gehalten hat. Und sie werden auch heute Abend im Triple Threat Match wieder für mich da sein. Und so lass doch mich bitte einmal eine Gleichung für DICH aufstellen: Was erhältst du, wenn du das Talent von Jason Crutch und die unbändige Kraft der Crutch-o-Maniacs zusammenzählst?“


Ricks“ macht verständlicherweise keinerlei Anstalten, diese Gleichung zu berechnen...


Jason Crutch: „Die Lösung ist unendlich. Und heute Abend, Ricks, wird dich in unserem Triple Threat Match diese unendliche Kraft erwischen und du wirst ihr unterliegen. Denn vertrau mir: Ich BIN besser als du!“


Mit diesen Worten senkt der ehemalige GFCW-Heavyweight-Champion das Mic. Clement Marfo and the frontline setzt ein weiteres Mal ein. Der Staredown, den beide Männer hier an den Tag legen, wird begleitet von frenetischen Fans, die einfach nur für den Main Event gehyped sind. Erst dann lässt Crutch das Mikrofon fallen, reißt – an die Fans zugewandt – ein weiteres Mal triumphierend die Arme hoch. Zum Schluss kickt er den Papp-Ricks beiläufig mit dem Fuss um und verlässt den Ring.


Pete: „Es ist also amtlich: Cashew vs Alex Ricks vs den zurückkehrenden Jason Crutch. Ich denke, Tammy, da erwartet uns ein episches Match.“



Aus den Boxen dröhnt der krachende Gitarrensound von Korn mit Prey for Me als der Commissioner der GFCW Jimmy Maxxx zusammen mit seinem Handlanger Michael Payne auf dem Titantron erscheinen. Der Berliner grinst trotz der Niederlage seines Schützlings bis über beide Wangen breit.


Jimmy Maxxx: „Guten Abend meine sehr geschätzten GFCW Zuschauer oder zumindest diejenigen die in der Ära der Einfaltigkeit mit Dynamite übrig geblieben sind. Ich, der wahre Mann hinter der GFCW und Commissioner der Liga, begrüße sie zur heutigen Ausgabe von War Evening.“


Statt Jubel aber eine Begleitung von Buh´s und Schimpftiraden der Fans in der Halle.


Jimmy Maxxx: „Wie viele bereits wissen, hat mein Bodyguard Michael Payne sein Turniermatch verloren. Aber keine Sorge meine Anhänger der neuen GFCW, es verlief alles nach Plan! Denn wie ich bereits sagte, ist nicht der Sieg einer Schlacht unser Ziel sondern das Gewinnen des kalten Krieges gegen die Eintönigkeit der GFCW und des Verfalls einer prestigträchtigen Liga! Und mit den Ergebnissen des bisherigen Turniers sind wir dem ganzen einen großen Schritt näher gekommen!“


Wieder dieses breite diabolische Grinsen, während er seine Sonnebrille abnimmt.


Jimmy Maxxx: „Es ist vieles gekommen und eingetreten, wie ich es vorhersagte! Die neue Generation der GFCW unter der Führung von Dynamite hat eindrucksvoll seine fehlende Kompetenz bewiesen, als man einen Haufen unwichtiger Rookies gegen eine Handvoll Veterane stellte in einem Turnier das einmal die wichtigste Auszeichnung in der GFCW war neben dem World Title. Und die Veteranen haben um einen altbekannten GFCW´ler zu zittieren „wegrasiert““


Mit der Hand macht er die Kehlenschnitt Geste.


Jimmy Maxxx: „Eindrucksvoll hat die Entscheidungsgewalt von Dynamite bewiesen, wie Unnötig und Fehl am Platz ein Event wie das Finest Hour Turnier momentan im aktuellen Zustand der GFCW eigentlich ist. Vorallem in anbetracht der gähnenden Leere auf der Rosterliste. Was die GFCW aktuell braucht ist eine Richtung, ein Kurs der alle von unten bis oben in der Hackordnung mit einbezieht. Und kein überzogenes gehyptes Turnier das nur die schlechten Facetten und Fehler der Liga unterstreicht.“


Erneutes breites Grinsen im Gesicht des Berliners der sichtlicht überzeugt wirkt.


Jimmy Maxxx: „Was wir im Jahr 2016 innerhalb der GFCW brauchen, sind Matches und Shows die das Talent jedes einzelnen GFCW Wrestlers und die Wichtigkeit unserer Champions porträtiert. Mein Ziel war es von Anfang an, das GFCW Roster zu mehr Mut und mehr Einsatz für ihre Arbeit zu motivieren und gleichzeitig die absolute Inkompetens des GFCW Office unter der Schriftführung von Dynamite darzulegen. Und das diesjährige Turnier beweist dies mehr als deutlich. Warum denn Dinge verändern? Warum sich anpassen und auf den Fluss der Zeit eingehen? Man kann doch stattdessen einfach die angestaubten alten Kamellen Jahr für Jahr, wieder und wieder auspacken und bis zum erbrechen durchspielen....“


Mit einem Kopfschütteln und einem leicht zitternden Lachen zeigt der Commish deutlich seine Meinung zu den Vorfällen.


Jimmy Maxxx: „Und das während eindrucksvolle Kampfgeist und Willensbeweise sich in den Shows abspielen, wie in der Schlacht um das große Gold. Welches beeindruckend vom Champ mit einer Submission gegen einen jungen aufstrebenden Superstar gewonnen wurde. Und genau darum möchte ich als Katalysator der neuen GFCW solche Darstellungen weiter vorranführen. Deswegen habe ich entschieden, das kommende nächstrunden Match von Zereo Killer zu einem Submission Match zu machen! Denn genau dies sind die Dinge, die wir hier brauchen. Fighter die bis zum letzten gehen und beweisen das sie jeden Schmerz und jede Konsequenz über sich ergehen lassen nur um DER World Champion zu sein. Ich möchte wissen, ob Zereo Killer bereit ist einen weiteren Mann bis zur Schmerzgrenze und darüber hinaus zu treiben.“


Die Adern treten aus der Stirn und das Gesicht ist knallrot vom Adrenalin das durch seine Adern schießt.


Jimmy Maxxx: „Doch vergessen wir auch nicht den geschlagenen Helden.... Ettore Boye! Auch an dich möchte ich im Namen meines Freundes Payne ein paar Worte richten. Denn siehst du, wir beide wissen wie motiviert und auch angetrieben von Erfolg du trotz deiner kurzen Zeit in der GFCW bist. Trotz allem hast du bei der letzten Show noch ein Zeichen von Schwäche gezeigt, als du beim Arzt Backstage warst und deine Niederlage mit einem „gebrochenen Arm“ vertuschen wolltest anstatt einfach zuzugeben, das Zereo Killer der bessere Mann war. Du bist noch lange nicht mal in der kürzesten Nähe zum World Championship! Ich gebe es zu, du bist ein beeindruckender Mann mit tollen körperlichen Vorteilen. Aber das ändert nichts daran, das der beste Körper keinen guten professionellen Wrestler ausmacht.“


Wieder lächelt der Commissioner.


Jimmy Maxxx: „Aber ich kann einen guten Wrestler aus dir machen mein großer dunkler Freund! Und ich gebe dir die Chance dazu beim kommenden Pay Per View Finest Hour! Zeig mir, beweise mir das du mehr bist als ein großer dummer Afro-Amerikaner mit einem angeblich gebrochenen Arm und stelle dich meinem Mann in einem Kampf der Titanen. Denn dem Evolutionist durstet es immernoch nach frischem Blut! Kannst du es dir denken? Kannst du es fühlen Boye? Diesesmal brauchst du dir keine Sorge machen abklopfen zu müssen. Du musst keine Angst haben geschultert zu werden! Nein denn der Sieger, falls du denn den Mut hast dich mir und Payne zu stellen, wird der sein der seinen Gegner als erstes das Blut aus dem Körper treibt.... in einem First Blood Match!“


Mit einem deutenden Finger geht der Berliner auf die Kamera symbolisch auf Boye zu.


Jimmy Maxxx: „Boye, komm zu mir. Ich bin nicht schwer zu finden. Stelle dich der Herausforderung und ich werde dir genau wie einem Aristides zeigen, das keine Ausflüchte oder schönen Worte einen zum Worlds Champion machen! Auch du Aristides, kannst deinen aufgepumpten aber Charakterschwachen Zeus so viel zu einem Gott ernennen in eurer Ölverschmierten selbstgemachten Vision einer Welt. Aber der wahre Gott der GFCW bin ich! Ich habe das Zepter in der Hand und sitze im Thron. Kein Dynamite oder irgendwelche Papyrusrollen mit alten Mythen können dich und deinen Babyölfanatiker von meiner Macht retten. Mir egal ob jemand ein 2 Meter Afrikaner oder Insolventer Grieche ist. Wenn ich die Entscheidungen hier treffe, kann ich jeden Mann zu einem kleinen Mann machen. Am Ende dreht sich alles um den Sport des Wrestlings und die Leistungen im Ring. Und auch wenn dein Zeus nach einem beeindruckenden Match meinen Mann hat bluten und schultern lassen, werden erst die nächsten Wochen zeigen wo für Zeus und Boye der Weg hinführen wird!“


Dann blendet der Titantron aus.



Eine wackeliges Kamerabild wird auf dem großen Hallenmultimediagerät der GFCW abgebildet. Es zeigt die langen, steril anmutenden, weißen Wände der Hallenflure. Im Zentrum des Kamerabildes ist in ausgeblichener Hose, mit gestelltem Irokesen und wankendem Gang der wohl bekannteste Punk der GFCW fokussiert, wie er mit einer Fluppe auf dem Zahn und einer Flasche seines Lieblingsgerstensaftes in Richtung der berühmt-berüchtigten Tür am Ende des Ganges entgegen läuft. Der abgegebene Qualm steht sichtbar, angestrahlt vom Halogenlampenlicht im Raum und verwirbelt nur aufgrund Sids Bewegung. Als die Tür schlussendlich Sid nahe genug gekommen ist, oder anders herum, stoppt auch der Kameradude mit ihm. Eher etwas benommen denn grazil klopft Scum mit der Flasche an der Tür und torkelt darauf hin ungefragt in den Raum, die Klinke mit seinem Fuß bedienend.... Ebenso ungeachtet der Umstände latscht Sid zum Stuhl gegenüber des Schreibtisches, setzt sich, legt seine Füße hoch, parkt sich zwischen Dokumenten auf dem Schreibtisch und spricht in saloppem Ton.


Sid: Hey Cheffe, was macht dein.... ähm.... Kram so?.....


Alle Blicke und der Fokus der Kamera sind auf Dynamite gerichtet der mit einer Mischung aus besorgten und leicht stressigen Ausdruck auf seine Papiere blickt. Leicht seufzend wirft er einen Blick in Richtung Sid.


Dynamite: Oh, hallo Sid. Naja. es geht so und bei, dir alles okay? Alles fit im Schritt?


Leider misslingt der Versuch seine Laune durch den letzten lässigen Spruch zu verbessern. Sid gelingt es nur knapp seinen Zeigefinger, den er in mehrfach kreisend, gar wirbelnder Drehung um die Silhouette Dynamites bewegt, in einem Moment des angestrengten Fokus, auf diesen zu zeigen.


Sid: Du!....


Dann zeigt er etwas gekonnter mit seinem Daumen auf sich selbst.


Sid: und... IIIIICH... meine natürlich WIR.... müssen reden.


Dieser Aussage folgt eine tiefe Inhalation seines Rauchgerätes mit anschließendem Wegschnippen eben genannter Fluppe.


Erneut seufzt Dynamite leicht vor sich hin.


Dynamite: Wenn es sein muss... um was geht es denn?


Nach einem kurzen Aufstoßen, wahrscheinlich durch den gereizten Magen des Punks verursacht, mit hochgezogener Augenbraue, beginnt der Punk, besorgt wie ein betrunkener Nihilist nur klingen kann, Worte an Dynamite zu richten.


Sid: Du bist mir doch grad' nich' mehr sauer wegen i' so' 'n scheiß... wa'? Ich mein' wegen weil Kacken in die Tonne oda' weg'n der Nummer letze Wo...Woche?... RIGHT?!

Dynamite: Weißt du, Sid. Zur Zeit habe ich andere Sachen um die Ohren. Nun aber wieder zurück zur Sache. Was gibt es?


Sid nickt kurz aber ruckartig.


Sid: Iiiiich wusste... auch DICH ist verlass!


Mit einem räuspern, bei dem förmlich spürbar wird das Schnodder aus einer seeeeeeeeehr „geölten“ Lunge hoch kommt, leitet der sich selbst Abschaum nennende Punk seine weiteren Worte ein.


Sid: Ich hab' daaa jemand' den ich an dich verkaufen will..... ähhhhhhh... ich meine natürlich der bei dir anfangen will! Jemand' mit gewiss'n Qualität'n!


Doch gespannt, aber auch mit einem leicht hochgezogenen Augenbraun mustert Dynamite den Punk.


Dynamite: Aha, und der wäre?


Sid grinst breit und verzichtet sogar auf's SchnappennachLuftbevorerweitermacht!


Sid: Letztens ist meine EX.... 'ne ziemliche Schlampe bei mir eingezogen.... Zusammen verballern wir Kohle als wär's Koks.... Weißt' dies Zeuxs dasse aus Steinkohle mach'n.... Aber sie zieht sich für ihr Leben gern' aus und ist ziemlich attraktiv.... genau das richt'ge um meine Matches aufzuwerten.... Außerdem ist sie billig...... Sehr sogar..... AUF ALLEN EBENEN..... ach... verdammt! Den hattest' bestimmt schon beim ersten mal... RIGHT?!


So einen richtigen Kopf hat der Ligenleiter gerade nicht. Theoretisch spricht dagegen nichts, dass Sid eine Ringbegleiterin bekommt. Aber... Egal...


Dynamite: Hmm... stell sie mir mal in den nächsten Tagen vor. Vielleicht können wir sie für die nächsten beiden Matches an deiner Seite stellen um zu sehen wie gut sie ist.


Freudig grinst der asoziale No-Future-Punk sich einen ab.


Sid: Wird gemacht Cheffe! Ich meine D ist bestimmt Argument genug.... wenn du aber mehr möchtest als nur gucken.... Sachse mir kurz bescheid... Ich regel die Nummer für dich..... Cheffe!


Dynamite winkt ab.


Dynamite: Nein, danke. Ich bin vergeben. Es geht rein um die Ringbegleitung. Alles klar. Sonst noch etwas? Habe noch etwas zu tun und suche immer noch nach einer Lösung. Ich würde sagen wir sehen uns die Tage, wenn nichts mehr ist.

Sid: Bis dann!


-fade out-



Backstage in der Halle, die Show läuft gerade wenige Minuten und noch kein Match hat bisher stattgefunden. Dafür ist ein hektischer JBD-Sproß zu sehen, denn Kid Daniel scheint unruhig und tänzelt auf der Stelle. Aber das liegt vermutlich nicht an Mac Müll, der ihm gegenübersteht und mit ihm das kommende Interview führen wird. Daniel wirkt wie ein Gehetzter, ein Getriebener.


Mac Müll: „Tja, liebe GFCW Galaxie...ich stehe hier mit Kid Daniel, der bei der letzten Show für Furore und Verwirrung gesorgt hat.“


Kid Daniel schaut reichlich sauertöpfisch drein, nimmt sich aber vor, die Frage so gut es geht zu beantworten.


Kid Daniel: „Mac, Mac, Mac! Ich habe nicht für Verwirrung gesorgt! Ich denke, es war ziemlich klar, was passieren würde. Außer für Ryder, der ziemlich erstaunt dreingeschaut hat. Aber ich denke, ich habe allen gezeigt, wozu ich in der Lage bin, wenn man mich nur lässt.“

Mac Müll: „Aber du hast einen fairen Sportskameraden hintergangen?!“

Kid Daniel: „Hintergangen...fairer Sportsmann. Ist das dein Ernst, Mac? Ryder hat mir nie eine Chance auf seinen Spot um den IC-Title offeriert, ja nichtmal ein Match. Er hat mich für nichts vorgeschlagen, mir keine Chance eröffnet. Und ich....“

Mac Müll: „Entschuldige, wenn ich kurz dazwischengrätsche – aber das hast du doch auch nicht?“
Kid Daniel: „....ich war einfach nicht in der Position, dies tun zu können. Ryder sehr wohl und er hat es einfach sein gelassen. Er hätte nur fragen brauchen und ich hätte, wenn er mir etwas offeriert, jederzeit hinter ihm gestanden. Nur ohne Gegenleistung funktioniert das eben nicht.“


Mac Müll schaut skeptisch drein.


Mac Müll: „Du knüpfst gute Kameradschaft also an Gegenleistungen?“
Kid Daniel: „Gegenleistung....Gegenleistung. Ist ja niedlich, was du mir da unterstellst. Ich denke doch schon, dass ich gezeigt habe, was ich kann. Ich habe Lugosi besiegt, den Puppenspieler besiegt. Und ich bin eigentlich besser als mein Vater...“
Mac Müll: „Dein Vater, der Titelsammler? Der immer ehrlich agiert und von einem Heel um seine große Chance betrogen wurde?“


Kid Daniel fährt nun doch einigermaßen wütend auf den Interviewpartner los. Was mag sich dieser Interviewer eigentlich alles einbilden? Dass Mac Müll gut mit seinem Vater kann, ist ja nun nichts wirklich unbekanntes.


Kid Daniel: „Titelsammler? Johnboy Dog hat doch vor dem GFCW-Comeback nichts gerissen – und für den ganz großen Wurf hat es, wie du weißt, nicht gelangt. Worauf willst du also hinaus? Ich meine...er hatte seine Chancen und hat die ganze Zeit, ja...die GANZE! Zeit meinen Platz blockiert! Nun ist er erst einmal weg und ich werde die Lücke, die er aufreißt – und die eigentlich gar keine Lücke ist – nicht nur schließen, sondern sie so groß machen, dass er sie selbst im Falle eines unerwarteten Comebacks nicht füllen können wird!“

Mac Müll: „Starke Worte für jemanden, der bisher kaum ein Titelmatch hatte, geschweige denn einen Titel gewonnen hat...“

Kid Daniel: „Und? Meine Zeit wird noch kommen. Vielleicht sogar schneller, als man im Moment glauben mag.“

Mac Müll: „Wie stehst du zum Fight Club?“

Kid Daniel: „Fight Club? Können was. Waren Intercontinental Champion, sind Tagteam Champions. Und haben Ryder besiegt.“
Mac Müll: „Das ist alles?“
Kid Daniel: „Ich finde, das reicht, oder?“

Der Blick, der Mac Müll trifft, ist ziemlich deutlich – und warnend. Vielleicht auch ein Helfer bei der folgenden Entscheidung – er gibt Kid Daniel nämlich nur die Hand und zieht seines Weges, sich dabei noch einige Male umschauend...man weiß ja nie, wer so in der Umgebung lauert!



Das größte Merkmal seines Wrestlingoutfits seit einigen Wochen sind die beiden Championgürtel, die er jeweils um eine Schulter legt, so auch dieses Mal in Potsdam. Er ist der Champion, den alle respektieren sollten, den alle verehren sollten, er sollte das Gesicht der GFCW sein… doch davon ist er noch weit entfernt. Hat er sich mit dem Tritt zwischen die Beine von Johnboy Dog den Respekt komplett verspielt? Es ist wie es ist, alle müssen damit leben was sie zu sehen bekommen. Zereo Killer hat erreicht, was er wollte: Er ist längst mit den Geschichtsbüchern der GFCW verwurzelt, aber das hatte einen hohen Preis!


MacKenzie ist gerade angekommen, als er das Haupttor der Metropolis Arena hinter sich zufallen lässt. Die Buhrufe der Fans außerhalb waren noch deutlich zu hören, doch das kümmert ihn offenbar mittlerweile nicht mehr… außer er hat ein ebenso gutes Pokerface wie seine Tochter, was wir heute per Video schon mitgekriegt haben. Der Wrestler des Jahres 2014 und 2015 schaut sich in der Halle um, fragt einen Angestellten, in welche Richtung er gehen müsse, damit er seine Kabine erreicht… Ein Fingerzeig deutet in „diese Richtung“, und genau dorthin begeben wir uns auch…


aus genau „dieser Richtung“ kündigt sich nun nämlich bereits Besuch für den momentan wohl am kontroversesten diskutieren GFCW-Akteur an und wie es der Zufall – oder vielleicht aber auch gewisse Leute „hinter den Kulissen ;) - so will, kann diese Person bei Weitem nicht einfach am Mann aus Los Angeles vorbeigehen, als sei Nichts. Dafür stehen einfach noch zu viele ungeklärte Angelegenheiten zwischen Zereo und seinem Stadtvetter aus Kalifornien im Raum, die vielleicht heute schon zum Teil im Seilgeviert geklärt werden. Fast schon provokant deutlich scheint er das Antlitz des Killers zu begutachten, ehe sich Lex Streetman dann eine kleine verbale Spitze zum Erscheinungsbild seines Gegenübers nicht verkneifen kann.


Lex Streetman: „Auch wenn du nicht mehr viel auf meine Meinung gibst... aber mit Gesichtsbemalung konnte man deine Visage manchmal besser ertragen. Beißen sich die Farben zu sehr mit deinem Spiegelbild im Titelgold oder sind dem „Mann der 1000 Facepaintings“ die Farbkombinationen ausgegangen?“


Erwartet man nun ein schadenfrohes Grinsen auf den Lippen des wahren Los Angelinos, hat man sich getäuscht, denn Streetmans Mimik wirkt eisig und kalt, als würde er Gast auf einer Trauerfeier sein. Liegt wahrscheinlich daran, dass seine Gesichtszüge beim Anblick des „neuen“ Zereo Killers nicht anders können, als sich direkt erzürnt und wütend zu zeigen. Eine Reaktion, die momentan wohl viele Anhänger der GFCW-Galaxie bezüglich des Doppelchampions teilen können.


Sein verfinsterter Blick wird in der Totale eingeblendet und er verharrt für den Augenblick… Dann dreht er sich um und schaut dem anderen Los Angelino direkt in die Augen. Zereo Killer und Lex Streetman, zwei Männer, die sich heute mit Sicherheit, und vielleicht auch im Finest Hour Turnier gegenüberstehen werden.


Zereo Killer: „Ich kann dir nachher ne schöne Gesichtsfarbe verpassen, wenn du willst!“


Mike versucht seinen Ärger loszuwerden, indem er sich sein goldenes Spiegelbild auf seinen beiden Championships ansieht. Doch auch für diese eher ruppige Aussage bekommt Mr. #ISGI – sofern er überhaupt noch so genannt werden will – vom Leiter des „L.A. Gyms“ nur einen kurzen Kommentar serviert.


Lex Streetman: „Warum so angespannt, MacKenzie? Eigentlich läuft bei dir doch alles Bestens! Du hast gleich zwei Titelgürtel auf einmal in deinem Besitz... bist zeitgleich noch im „Finest Hour“-Turnier vertreten, wo nebenbei unschuldige Rookies aufs Krankenlager verfrachtest... kurz um, du hast dein geliebtes Spotlight, von dem du nicht genug bekommen kannst, bereits seit Wochen und Monaten auf dich gerichtet. Bei den ganzen Gründen müsstest du dich doch eigentlich wie der glücklichste Mensch auf der Welt fühlen.“


Ironiegehalt der letzten Sätze... zwanzig von zehn möglichen Punkten! Richtig interessieren tut es dem momentan „Enfant terrible“ der GFCW aber allen Anschein nach nicht, viel lieber gönnt sich der Killer aber weiterhin einen Blick auf seine zwei Schätzchen. Mit einem leichten Ruck wird er jedoch flucks wieder in die Realität geholt, denn mit seiner rechten Hand schlägt Streetman die Titel unmittelbar aus dem Blickfeld des Champions, was diesen natürlich ordentlich missfällt.


Wütend, fast schon animalisch bohrt sich sein Blick in das Gesicht des Blondschopfs. Zwar sind die Titel nicht zu Boden gefallen und baumeln nunmehr in den Händen ihres Trägers, doch alleine die Unterbrechung seines Tête-á-Tête mit dem Gold ist für Zereo schon ein Affront genug! Großartig stören tut dies dem Institutionellen wiederum natürlich nicht. Im Gegenteil, jetzt hat er wieder die uneingeschränkte Aufmerksamkeit seines Gegenübers und dies wird auch sofort wieder ausgenutzt.


Lex Streetman: „Aber mal ernsthaft... anstatt dich zum gefühlt tausendsten Mal im nicht vorhandenen Licht deiner Titelregenschaften zu sonnen, solltest du dir vielleicht mal Gedanken über den heutigen Abend machen. Nicht, dass ich dir in irgendeiner Art helfen wollen würde, aber man stelle sich nur mal vor, dass der symbolische Pin von Ryder vor vier Wochen heute tatsächlich Realität wird und du dadurch unser Tag Team Match verlierst.“


Staredown-Time zwischen den zwei Größen aus Kalifornien! Innerhalb von wenigen Momente verwandelt sich die Atmosphäre zwischen den Beiden in einen Ort, der fast noch feuriger als die Hölle und elektrisierender als jedes Gewitter ist. Und genau so schnell ist es auch schon wieder vorbei, als LS erneut seine Stimme erhebt und weiterhin ruhig, aber doch gleichzeitig bestimmt bleibt.


Lex Streetman: „Das wäre durchaus ein Schock, MacKenzie. Größer, als es bei meiner Rückkehr war und selbst noch größer, als die bislang größte Überraschung in diesem Jahr... und zwar die Wandlung, die du vollzogen hast! Über das, was du dir in den letzten Wochen geleistet hast, sollte man eigentlich mehr enttäuscht, als überrascht sein, doch für Viele war deine Änderung bisher der große Knalleffekt 2016. Wahrlich ein Jammer, wenn dies heute durch Ryder mit meiner Mithilfe getoppt werden würde.“


Ein lautes Auflachen ist von Mr. #ISGI zu hören und er nähert sich bedrohlich schnell seinen kommenden Gegner… Es folgt der obligatorische Schulterklopfer… doch im Gegensatz zu früher kann man hier nicht mehr so richtig einschätzen, ob das eher gut gemeint ist, oder ob da tatsächlich mehr dahintersteckt…


Zereo Killer: „Ja, ich habe die Wrestlingwelt geschockt, verändert, endlich gibst du es auch zu, dass mein Auftritt viel mehr Impact erzeugte als deiner! Gut, du hast Jason Crutch besiegt, aber was zur Hölle hat dir das gebracht?! Einen verdammten Dreck! Ich hab das letztjährige Finest Hour Turnier gewonnen, ich hab Robert Breads bei seinem PPV besiegt und ihn in die PCWA geschickt, so ganz nebenbei hab ich dann auch diesen Crutch besiegt und bei der Jubiläumsshow wurde ich erster Singles Titles Doppelchampion!!! Und was habe ich als Nächstes vor!? Ich gewinne erneut das Finest Hour Turnier und verteidige meinen Intercontinental Title, und der nächste und letzte Schritt wird sein, dass ich der neue, am längsten amtierende GFCW World Heavyweight Champion sein werde! Ich bin schon längst an dir vorbeigerast, aber spätestens dann wirst es auch du realisiert haben, wenn du wieder nur der Zweite bist!“


Mike geht an Lex vorbei und stößt absichtlich seine Schulter.


Zereo Killer: „Ich war es immerhin, der dich als jüngsten Triple Crown Champion ablöste.“


Er kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen und die Lippen ziehen sich in die Horizontale. Streetman hingegen scheint von dieser Selbstbeweihräucherung zunehmend genervt zu sein und winkt nun gar symbolisch die vom Killer genannten Fakten einfach so weg.


Lex Streetman: „Bist du wirklich schon so tief gesunken, dass du dich an solchen Schwanzvergleichen mittlerweile entlanghangelst?“


Untermalend zur Frage reißt der ehemalige Straßenjunge kurz seine Augenbrauen skeptisch in die Höhe und dreht sich hierbei wieder zum gerade an ihm vorbei gestampften Zereo um. Dass der Killer ihn gerade mal wieder angerempelt und somit zum gefühlten unendlichsten Mal in diesem Jahr disrespektiert, nimmt der „L.A Boy“ mittlerweile fast schon beiläufig hin. Lieber schreitet er nun seinerseits zwei drei Schritte auf MacKenzie zu, sodass sie sich von nun an beinahe Stirn an Stirn gegenüber stehen... quasi die optimale Position, um nun so richtig die (verbalen) Fäuste fliegen zu lassen.


Lex Streetman: „Was bringt dir das Vergangene heute, MacKenzie? Hast du mit deinen Taten gegen Johnboy nicht quasi deine ganze Vergangenheit und somit auch deine ganzen aufgezählten Erfolge über Bord geworfen und somit null und nichtig gemacht?“


Tief bohren sich Streetmans stahlblauen Augen förmlich in die hintere Schädelwand des Killers und seine Hände verschränken sich nun auch vor der Brust.


Lex Streetman: „Du bist viel zu sehr auf das fokussiert, was in Zukunft sein könnte und du dort eventuell erreichen wirst. Das „Finest Hour“-Finale, der Titelrekord... warum denkst du nicht gleich bereits an „Title Nights 2016“ und malst dir wieder einmal das perfekte Szenario mit einem erneut absurd kitschigen Ablauf des Matches aus, wo noch in Jahren Jeder drüber sprechen wird.“


Oh oh, war das etwa eine Kritik zu der vielfach bejubelten Versöhnung von Zereo und Jason Crutch in ihrem großen Titelmatch? Möglich, doch Lex ist noch nicht fertig mit seiner Meinung. Kurz neigt sich sein Kopf ein wenig nach links und beinahe scheint es so, als würde er kurz über eine Sache nachdenken. Schlussendlich hebt sich der Kopf wieder zurück in die Ausgangssituation und es geht weiter im Plan.


Lex Streetman: „Heute wird es für schon schwer genug werden und das weißt du trotz deiner Megalomanie tief im Inneren selbst. Ryder und meine Wenigkeit sind nicht nur deine heutigen Gegner, sondern auch zwei Gefahren für deine zwei Babies und wenn du und dein Partner nicht aufpassen, wird es kein schöner Abend werden. Sofern du überhaupt Jemanden gefunden hast, der zusammen mit dir antreten will... oder wer wird heute an deiner Seite stehen?“


Eine interessante Frage von Lex Streetman an Zereo Killer, das würde auch die GFCW Galaxy interessieren. Der Meister des Killer Instincts war gerade dabei die Szenerie zu verlassen, doch er fühlt sich dazu gezwungen sich nochmals umzudrehen und etwas zu antworten…


Zereo Killer: „Hm… weißt du was?! Ob mit Partner oder ohne Partner… Lex Streetman und speziell diesen Ryder oder wie auch immer der heißt schaff ich auch alleine!“


Ein verschmitztes Grinsen ist auf den Lippen von Lex zu erkennen… hat er sichs doch gedacht! Zereo Killer hat keinen Partner.


Zereo Killer: „Obwohl…“


Nun beginnt der Doppelchampion fies zu grinsen und provoziert Lex Streetman mit folgenden Aussagen.


Zereo Killer: „Was wäre, wenn Breanna Ouths meine Tag Team Partnerin ist!? Die könnte dir mit Sicherheit sehr gut den Hintern versohlen, oder?“


Der Leiter des L.A. Gyms schäumt schon fast vor Wut. MacKenzie macht eine abwartende Geste und scheint sich schon fast zu entschuldigen.


Zereo Killer: „Stört es dich, wenn ich ihren Namen in den Mund nehme? Vielleicht sollte ich mich tatsächlich mal mit ihr unterhalten! Wo ist sie denn? In L.A.??? Kümmert sie sich um das lächerliche L.A. Gym!?!? Da wollte ich sowieso unlängst mal vorbeischauen und mich anmelden. Vielleicht kann ich deinen Schülern mal was Vernünftiges beibringen!“


Lex Streetman kann sich tatsächlich kaum noch zurückhalten.


Zereo Killer: „Was ist eigentlich mit dir und Bre? Seid ihr ein Paar?! Liebst du sie und hast es ihr noch nie gesagt? Oder… seid ihr längst ein Paar und das ist niemals für die Öffentlichkeit bestimmt?“


Ruckartig schnellt der Blondschopf plötzlich ein zwei Schritte in Richtung Zereo nach vorne, kann sich dann aber wieder im Zaum halten. Dies ist mit Sicherheit nicht der richtige Moment, um solchen Provokationen stattzugeben... dafür wird es gleich im Ring noch genügend Gelegenheiten geben.


Provokant nähert sich Mike seinem Gegenüber und grinst ihn schäbig ins Gesicht.


Zereo Killer: „Wenns um Mrs. Ouths geht, rastest du aus, kann das sein!? Nunja, ich werde ihr mal einen Besuch abstatten, glaube mir…“


Nun dreht sich der Killer um und verlässt die Szenerie. Starr, ohne mit der Wimper zu zucken, blickt der Blondschopf dem Doppelchampion hinterher.


Zereo Killer: „Glaube mir wenn ich dir folgendes sage: Bre kann nicht die Erste sein, aber definitiv die Nächste!“


Dann sind noch kurze, obszöne Geräusche zu hören und MacKenzie nimmt die Beine in die Hand und läuft davon! Verfolgt wird er dann allerdings doch nicht, denn Streetman bleibt lediglich wie angewurzelt stehen und blickt seinem Stadtvettern mit finsterem Blick hinterher.


Die Fingerkuppen graben sich in den Fäusten förmlich in die Innenflächen der Hände und der wütend zischende Atem des verbliebenen Los Angelino ist klar und deutlich zu hören. Die Halsschlagader wird immer dicker und dicker und bevor sie eine ungesunde Größe annehmen kann, muss sich die Wut mit einem Mal entladen.



*BÄNG!!**SCHEPPER!!*KRACH!!*



Mit Wucht fliegt der nächstbeste Mülleimer gegen die Wand und landet samt vollem Inhalt in allen verschiedenen Bereichen das Backstageganges. Was bleibt sind manch verdutzte Blicke von Backstagemitarbeiter, die sich nach der Quelle dieses Lärms erkundigen wollen und ein Lex Streetman, der noch bedrohlich und erzürnt in Richtung des schon längst verschwundenen Doppelchampions blickt.


Lex Streetman: „Das wirst du noch büßen, MacKenzie. Niemand beleidigt folgenlos... meine Familie!!!“


Und während das Facility Managment bereits mit den Aufräumarbeiten beginnt, fahndet diese Szene aus...



Wütend stürmt der Puppenspieler durch die Gänge des heutigen Austragungsortes. Er stürmt einige Mitarbeiter zur Seite ehe er mit einem kraftvollen tritt sich Einlass in des Büro des zweiten Geschäftsführers der GFCW.


Puppenspieler: „WARUM BIN ICH NICHT GESETZT?! Herr Booker verwies in solchen Fragen auf Sie, also reden sie sich nicht heraus!“


Während der Puppenspieler sich wütend vor Simmons aufgebaut hat, bleibt dieser ganz gelassen und streicht sich die Hände.


Spawn: „Sie meinen?“

Puppenspieler: „Ich habe ihnen fristgerecht meine Anmeldung zukommen lassen und trotzdem wurde ich nicht Berücksichtigen! Ich will wissen was der Grund ist verdammt!“


Langsam zieht Simmons an einem Dokument vor sich und hebt es langsam empor, während er dabei betont die Unschuldsmine unterlegt.


Spawn: „Ich weiß nicht wovon sie reden.....“


Es kommt eine Schrift auf dem Papier zu lesen.


Anmeldeformular Finest Hour 2016: Der Puppenspieler.....


Dann wird das Papier unter den kräftigen Armen von Al Simmons regelrecht zerquetscht!


Spawn: „Mir wurde keine Anmeldung vorgelegt.“


Starr vor Empörung sieht der Puppenspieler wie Al Simmons das Dokument zerreißt und mit Schwung lässig und nichts beachtend, hinter sich in einen Mülleimer wirft.


Dem Puppenspieler stockt der Atem.


Trocken fährt Simmons fort.


Spawn: „Wenn Sie dann nichts dagegen haben werde ich mich weiter um meine Geschäfte kümmern.“


Und so geht Simmons nächster Handgriff ans Telefon, während er dem Puppenspieler bedeutet durch die Tür das Büro zu verlassen.


Spawn: „Ja Mindy... schicken Sie mir Herrn Jacobs herein.“


So muss der Puppenspieler sehen dass seine Bewerbung nie eine Bedeutung hatte, denn er sollte nicht teilnehmen zu Gunsten von Simmons nur was er vor hatte konnte der Puppenspieler zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen…..


Wochen später…… nach diesem Ereignis hatte sich der Puppenspieler sofort aufgemacht die damalige Veranstaltung zu verlassen und war nicht mehr gesehen.


Nun haben wir Freitagabend am 6 .5.2016 und eine weitere War Evening Ausgabe der GFCW steht an. Ein Bus fährt vor den im abendrot liegenden Veranstaltungsort vor. Zischend öffnet sich die Vordertür und langsam bewegt sich der Puppenspieler aus dem Bus.

Mit dem rechten Fuß kommt er zuerst auf dem grauen brüchigen Asphalt auf. Dort liegt eine silbern leuchtende Münze.


Ein Lächeln legt sich über seine schwarzen Lippen als er die Münze aufhebt und seine Brusttasche schiebt. Doch sofort verschwindet es wieder als links von sich an einer Gebäudewand zwei Jugendliche in Baggy Jeans und großen Caps herumlungern sieht, die ihn misstrauisch beobachten. Abschätzig wendet er sich von ihnen ab und macht sich daran den Eingang der Halle zu betreten.


Hektisch kommt bereits nach wenigen Metern ein Mitarbeiter auf ihn zugerannt.


Mitarbeiter: „Mensch Puppenspieler! Wo warst du denn?! Dein nicht Erscheinen bei der letzten Show hat uns mächtig kopfzerbrechen bereitet. Wir mussten den gesamten Showablauf neu strukturieren! Ich meine Jimmy hat dass zwar erstklassig überbrückt aber trotzdem…. Dem Chef hat dass ganz und gar nicht gefallen, du solltest dich lieber bei ihm melden…“


Der Puppenspieler bleibt ob des nervösen Mannes vor sich recht gelassen, er hatte nichts anderes erwartet.


Puppenspieler: „Nicht nötig Bob….“


Zunächst scheint Bob verwirrt, doch dann dreht er sich um und beginnt zu verstehen, denn da ist er auch schon.


Al „The Spawn“ Simmons persönlich kommt gerade um die Ecke gebogen. Mit der Zigarette bereits im Mundwinkel erblickt er dann auch sofort auch schon den Puppenspieler.


Spawn: „Ach Püppi, schön dass Sie uns auch mal wieder mit ihrer Anwesenheit beehren. Ich hatte schon befürchtet wir müssen Sie verklagen. Hatte sogar schon meinen Anwalt kontaktiert…. Zu schade, jetzt muss ich dem Herrn wohl melden, dass er das Verfahren wohl abblasen kann.“


Mit gedämpften Zorn antwortet der Puppenspieler wenig erfreut über die konfrontation mit Simmons.


Puppenspieler: „Ich freue mich auch sie wieder zu sehen Simmons.“

Spawn: „Keine Sorge ich habe auch schon einen Platz für dich auf der heutigen Card! Wie wärs mit dir gegen Savior und Kid Daniel! Mit denen weiß ich sowieso momentan nichts anzufangen. Daniel kennst du doch noch nicht wahr? Ihr seid doch alte Freunde!

Puppenspieler: „Und wen bekomme ich zur Seite gestellt?“


Simmons lacht.


Spawn: „Na du bist dir doch selbst genug mein Dicker! Dass ist doch genau das Richtige für einen alten Veteranen wie dich.“


Er tätschelt dem Puppenspieler, sehr zu dessen Missfallen, die Wange eh er sich vor die Tür begibt und den Puppenspieler wütend zurücklässt.


Singles Match:
??? vs. Don Sheen

Referee: Howard Eagle

Don Sheen steht bereits im Ring.

Pete: „Heute sollte es eigentlich Ettore Boye gegen Don Sheen heißen, aber der fiese Fettsack Ettore Boye hat im Main Event der letzten War Evening Ausgabe komplett versagt und dazu hat ihm unser Champion, das Gesicht von GFCW Zereo Killer noch einen Bruch im rechten Arm verpasst! Endlich hat er das bekommen was er verdient hat und vielleicht hat er ja daraus gelernt und versucht künftig nicht mehr Kommentatoren mit ihrem Pult zu zerquetschen.“
Tammy: „Pete wie lange möchtest du die GFCW Galaxy und unser Alphatier noch mit dieser Story nerven? Viel wichtiger ist doch wer den Ghanaer ersetzt! Vielleicht „Das Scheusal“ Raphaellus Krueger? Oder doch..“
Pete: „Mir ist egal wer diesen Fettsack ersetzt, Hauptsache ich muss ihn die nächsten Wochen nicht mehr sehen!
Tammy: „Warum muss ich eigentlich Ersatzfrau für Sven spielen? Hätte man nicht genauso gut Mac Müll hier ans Pult setzen können?“

When you come to it and you can't go through it and you can't knock it down, you know that you found...

THE WALL!

Nothin on earth can make you fall!

When you come to it and you can't go
through it and you can't knock it down, you know that you found...

THE WALL, THE WALL, THE WALL!

Nothin on earth can make you fall!


Die Musik von Ettore Boye fängt an zu spielen und dieser kommt in Straßenklamotten und mit Mikrofon bewaffnet heraus und bleibt auf der Entrance Stage stehen. Und wird von den Fans direkt mit einem „netten“ Chant begrüßt.


BIIIIIG PUSSY!

* clap, clap, clap clap*
BIIIIIG PUSSY!
* clap, clap, clap clap*
BIIIIIG PUSSY!


* clap, clap, clap clap*


Pete: „Nichts anderes als so einen Empfängt hat dieser fiese Fettsack verdient, immerhin hat er aufgegeben!“
Tammy: „Ein Tap Out hat nichts mit Pussy sein zu tun, sondern dient als Schutz vor verletzungen, allerdings konnte unser Alphatier dieser diesmal nicht entgehen...“



BIIIIIG PUSSY!

* clap, clap, clap clap*
BIIIIIG PUSSY!
* clap, clap, clap clap*
BIIIIIG PUSSY!

* clap, clap, clap clap*




Ettore Boye: „Jaja, ruft ruhig was ihr wollt, denn selbst in meinem aktuellen Zustand könnte ich euch noch problemlos in der Luft zerreißen. Und Pete du solltest schleunigst andere Töne von dir geben, denn dein ach so geliebter Champion Zereo Killer hat uns in der letzten War Evening Ausgabe auch gezeigt, wie man Kommentatoren eine Zwangspause verpasst und was Mike kann, kann ich schon lange!“
Tammy: „Unser afrikanisches Alphatier hat seinen Kampfgeist nicht verloren und will nach wie vor Beute reißen..., YES!“
Pete. „...“


GO PETE, GO!

GO PETE, GO!

GO PETE, GO!

GO PETE, GO!

GO PETE, GO!


Pete: „...“


Ettore Boye: „Allerdings bin ich gar nicht hier, um mich mit meinen Opfern zu beschäftigen, sondern ich wollte ein Statement zu meiner Zukunft abgeben. Wobei eigentlich betrifft es ja die gesamte GFCW Galaxie, die Opfer Fans, die Opfer aus dem Roster und die Opfer Mitarbeiter, aber dazu später mehr.
Wie ihr sicherlich wisst, scheiterte ich vor zwei Wochen in der ersten Runde des Finest Hour Turniers. Ich ließ meine vielleicht einzige Chance den GFCW World Heavyweight Championship zu gewinnen liegen. Aber nicht nur das, aufgrund der Tatsache, dass ich einfach nicht nochmal aufgeben wollte, zog ich mir einen Bruch des Ellenbogengelenkes zu. Deswegen ist ein Match mit meiner Beteiligung bei Finist Hour fragwürdig...
Aber als wäre das nicht genug, habe ich eine weitere unerfreuliche Nachricht und zwar für alle aktuellen und zukünftigen Wrestler des Rosters, denn ich werde es nächstes Jahr erneut versuchen, Alpha's Finest Hour Turnier 2.0!“

Das Alphatier aus der afrikanischen Savanne begibt sich die Rampe herunter und setzt sich auf eine der Ringtreppen.

Ettore Boye: „Natürlich liegt das noch in weiter Ferne, weswegen ich lieber auf das hier und jetzt und auf die nächsten Woche blicke. Und Tatsache ist nun mal, dass ich erst mal nicht in den Ring steigen darf und Tatsache ist auch, dass wenn ich dann wieder in den Ring steigen darf, ich NIE wieder abklopfen möchte! Und genau für diese beiden Probleme habe ich eine Lösung gesucht und gefunden.

Boye setzt kurz das Mikro ab und krault seinen blond gefärbten Vollbart.

Ettore Boye: „In meinem Fall ist die Lösung meiner Probleme in Marokko geboren und in den Niederlanden aufgewachsen. Die Lösung ist 1,78 groß, 115 kg schwer und 20 Jahre jung. Hier ist die Lösung meiner Probleme und der heutige gegner von Don Sheen, hier ist Jhon!


Ich will einen Lambo Gallardo, ich schwöre ich kann's mir bald leisten...

Ich stoße auf meine Grenzen, es ist sicher ich sterbe im Leichtsinn...

Wenn du nichts dafür tust, kommt auch nichts dabei raus...

Deshalb werd ich erst aufhören, bis meine ganzen Jungs reich sind.

Denn bald geht’s uns gut Dikkah, bald geht’s uns guuuuut.

Bald geht’s uns gut Dikkah, bald geht’s uns guuuuut

Bald geht’s uns gut, wallah, bald geht’s uns guuut

Bald geht’s uns gut, wallah, bald geht’s uns guuuuut

Der Song Gut von Lü Rique und Christ Parker dröhnt aus den Lautsprecher und heraus kommt der junge Mann, der anscheinend von nun an mit dem Alpha zusammenarbeitet.

Und promt hat die GFCW-Galaxy eine Frage an ihn...

Why? Why? Why? Why? Why?

Why? Why? Why? Why? Why?



Tammy: „Ist doch egal warum, denn er sieht verdammt gut aus! Mit dem würde ich wohl ein privates Interview führen, wenn ihr versteht was ich meine.“
Pete: „...“

Jhon beachtet die Fans gar nicht und begibt sich die Rampe herunter zu Boye, es kommt zum Handschlag zwischen den Beiden und sie nicken sich kurz zu, danach begibt sich der junge Jhon in den Ring und Boye stellt sich in seine Ecke.

Pete: „Dann kann das Match ja endlich los gehen...“


Ding! Ding! Ding!

Don Sheen zeigt seinem Gegner an, dass er ihm den ersten Move überlässt. Der junge halb Marokkaner lässt sich nicht zwei mal bitten, täuscht einen Low Kick an und nimmt den Rich Guy dann in einen Headlock. Sheen versucht Jhon sofort wegzustoßen, allerdings gelingt ihm das erst nicht, dank der 115 kg. Auch der zweite und dritte Versuch zu entkommen ist nicht von Erfolg gekrönt, also nimmt er Jhon einfach seinen festen Stand, indem er ihn hebt und anschließend in die Ringecke drückt, woraufhin er den Griff löst und Sheen erst mal ein paar Schritte Abstand nehmen kann. Sie drehen 2-3 Kreise durch den Ring und lassen ihr Gegenüber nicht aus den Augen, was dazu führt, dass es in der Mitte des Ringes zum Kräftemessen kommt, welches der Don für sich gewinnen kann und nun seinerseits Jhon im Headlock hat. Dieser hat allerdings kein Problem damit den Rich Guy wegzustoßen und verpasst dem aus den Seilen kommenden Sheen einen Shoulder Block, der den Don kuzzeitig auf die Matte schickt. Daraufhin nimmt Jhon Schwung in den Seilen um Sheen einen harten Clothesline zu verpassen, dieser kann sich allerdings rechtzeitig ducken und kontert...





Back Suplex Lift Side Slam





Sheen kann direkt nachsetzten, mit ein paar Elbow Drops, nach denen er sich über seinen Kontrahenten kniet und ihm einige Slaps verpasst. Das ultimative Zeichen von Respektlosigkeit! Danach stolziert Sheen erst mal durch den Ring, genießt die Buh-Rufe des Publikums und provoziert unsern Alpha Boye. Das gab Jhon allerdings genug Zeit um wieder auf die Beine zu kommen und er versucht es erneut mit einem Clothesline, doch der Rich Guy hat den Braten gerochen und zeigt einen...





Superkick, outta nowhere





Dieser bringt Jhon allerdings nicht zu Fall und weswegen es Don Sheen diesmal mit einem Clothesline versucht, doch obwohl er grad diesen überraschenden Superkick einstecken musste, schaff Jhon diesmal zu kontern...





Drop 'nd Sault



Das ist ein Samon Drop, kommt mit einem Kip-Up wieder auf die Beine und zeigt einen Standing Moonsault. Was für eine Aktion des Hünen! Mit sowas hat im Publikum wohl niemand gerechnet, dass ein Mann der Statur Jhons so eine Agilität besitzt! Ein Pin folgt..





ONEEEEEEEEEEEEEEE







TWOOOOOOOOOOOOOOOOOO





Der Don war zwar kurz überrascht, kann sich aber befreien! Doch Jhon setzt direkt nach, er schickt den Rich Guy in ein der vier Ring Ecken um seinen Body 'nd Ball zu zeigen, einen Avalance, followed by a Cannonball, doch Sheen fängt den heranstürmenden halben Käskopp ab und verpasst ihm einen...




Spinebuster


Voll durchgezogen!!!




Tolle Aktion vom Don, der hier schneller schaltet als sein Gegenüber und mit einem seiner Signature Moves das Match weiterhin dominiert.





ONEEEEEEEEEEEEEEE







TWOOOOOOOOOOOOOOOOOO




Auch dieses Mal kann sich Jhon nach einer harten Aktion des Rich Guys befreien. Don Sheen greift sich den Kopf vom Rookie und zieht ihn nach oben. Er wird doch nicht??? Ansatz zum Eternal Abyss. Er hebt ihn kurz an, doch dieser verlagert geschickt sein Gewicht, so dass der Don den Move abbrechen muss. Nach der Aktion ist es John der Don Sheen die Beine wegzieht und direkt zu einem Move seinerseits ansetzt....





Giant Swing

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10!!!





Jhon schafft 10 Umdrehungen, allerdings scheint er keine Probleme mit dem Schwindel zu haben, denn er lässt sofort den nächsten Move folgen...





Boston Crab in der Mitte des Ringes!!!





Do the Boye, Tap Out!

Do the Boye, Tap Out!

Do the Boye, Tap Out!

Macht der Rich Guy wirklich den Boye und gibt auf? Wir werden es nie erfahren, denn plötzlich kommt "The Demon of Death" Rick Murk hinter unserem Alphatier Ettore Boye über die Absperrung gesprungen, greift sich den linken Arm, dreht ihn zu sich und zeigt einen...





Belly to Belly Suplex



Jhon löst sofort seinen Bosten Crab und verlässt den Ring um seinem Alpha zu helfen! Rick Murk ist allerdings schon wieder über die Absperrung gesprungen und möchte sich vom Acker machen, doch Jhon entschließt sich den Dämon zu verfolgen und vergisst dabei sein Match.




1

2

3

4

5

6

7

8

9

10!!!


Tammy: „Das gibt es doch nicht! So ein Match darf nicht durch Count Out enden!
Pete: „So ist es aber grade geendet.“


Ding! Ding! Ding!

Sieger des Matches durch Count Out: Don Sheen!


Sheens Musik wird eingespielt und er steht langsam wieder auf. Der Boston Crab hat ihm wohl doch etwas mehr zugesetzt als erwartet. Dennoch regeneriert er sich schnell und blickt in die Zuschauerreihen um seinen Gegner und den Demon of Death zu finden. Doch die Beiden haben die Halle anscheinend inzwischen verlassen. Sheen zuckt kurz mit den Schultern und steigt dann aus dem Ring. Er blickt einmal auf Ettore Boye hinab, der mit einem schmerzverzerrten Gesicht seinen Arm hält, grinst noch einmal kurz und schlendert dann lässig aus der Halle.




Show gut angelaufen. Check.

Guter Opener. Check.

Fans guter Dinge. Check.


Eigentlich läuft für die GFCW in diesem Moment alles perfekt. Und damit auch für die Männer und Frauen, die diese Liga verkörpern und mit jeder Faser des Körpers, Tag ein und Tag aus, atmen scheinen. Darunter natürlich auch McMüll, der allseits beliebte Veteran am Mikrofon. Er streift durch die Gänge des Backstagebereichs, wirkt dabei aber etwas betrübt. Irgendwie kann er sich aber nicht so ganz darüber freuen, wie gut diese Show etwas läuft. Denn er verspürt ein leicht unwohles Gefühl. Eine Leere, die sich tief in seinen Körper gefressen hat und ihn von dort mit hämischen Stichen malträtiert. Ein Zustand, der ihm schonungslos vor Augen führt, dass etwas ganz Bestimmtes fehlt, um ihn vollkommen glücklich zu machen. Eine einzige Essenz, die so unfassbar zentral für sein gesamtes Lebenswerk ist.

Er braucht einen Interviewpartner.


Angetrieben von dieser klaren und doch schmerzhaften Erkenntnis streunert der Interviewer umher, untersucht mit wachem Blick jede auch noch so kleine Lücke des Backstagebereichs und zögert nicht einmal, einen Blick hinter manch Tür zu werfen, die er besser nicht geöffnet hätte. Doch der Zwang, die Sucht nach Gesprächen, lässt ihn Dinge tun, die er unter normalen Umständen wohl nie getan hätte. Doch wann herrschen in der GFCW schon mal normale Umstände?


McMüll: „He!“


Doch dann: Ein Hoffnungsschweif. Mülls jauchzendes „He“, der Ruf nach Hilfe, entpuppt sich als Ansprache eines potentiellen Interviewpartners. Und plötzlich ist er in seinem Element, fühlt sich seltsam belebt und euphorisch. Als er sieht, dass der Angesprochene stehen bleibt, eilt der Interviewer auf ihn zu und trägt dabei sein Mikrofon im Anschlag wie eine Pistole, die er sogleich auf sein Opfer richtet um schonungslos Informationen zu vergießen.


McMüll: „Ein paar Fragen, bitte...“


Fast schon flehentlich stiert Müll zu seinem Gegenüber. Dieser entpuppt sich, sobald die Kamera dreht, als Mann, der noch nicht ganz so vertraut ist wie die meisten der anderen GFCW-Superstars, die schon seit Monaten oder Jahren im Fernsehen zu sehen sind. Stattdessen nutzen wir Zuschauer die Gelegenheit, uns das Erscheinungsbild des neuen Wrestler noch einmal genauer zu Gemüte zu führen. Wir sehen einen jungen, glatzköpfigen Mann mit unauffälliger, fast schon weichen Gesichtszügen. Im krassen Gegensatz dazu steht sein austrainierter Körper, an dem die Muskeln des Oberkörpers fast schon bis zu Abnormalität trainiert scheinen. Ohne jede Frage ist dieser Mann eine beeindruckende Erscheinung. Sein Name: Zeus.


McMüll: „Also?“


Die Stimme Mülls ist von Zweifeln getränkt. Natürlich hat er im Hinterkopf die Szenen von vor zwei Wochen, als sein erster Versuch, ein normales Interview mit dem griechischen Neuzugang zu führen, im Sande verlief und schlussendlich nur sein Mikrofon zweckentfremdet wurde. Doch nun sieht Müll seine Chance gekommen. In Abwesenheit des umtriebigen Managers Aristides könnte sich doch vielleicht die Möglichkeit ergeb...-


Aristides: „Nicht so schnell.“


Müll schnellt herum. Er sieht, wie aus einer anderen Ecke des Backstagebereichs der Mann herantritt, auf den er nun gerne verzichten könnte: Aristides. Der Grieche, gekleidet in ein viel zu weites, unmodisch gemustertes Hemd, trägt ein Lächeln auf den Lippen und bleibt direkt neben seinem Mandanten Zeus stehen. Erwartungsvoll blickt er auf McMüll. Im Hintergrund verschränkt Zeus grimmig seine mächtigen Arme vor der Brust.


Aristides: „Ein Interview, also?“


Die Art und Weise, die Aristides diese Frage stellt, lässt nichts Gutes für Müll hoffen. Es wirkt wie in Worte gegossenes Herablassen mit einer kleinen Prise Drohung. Müll muss einmal tief schlucken. Doch nun gibt es keinen Weg zurück.


McMüll: „Ja.“

Aristides: „So? Und was sind das für Fragen, mit denen du meinen Klienten Zeus so kurz vor der nächsten Stufe in seinem Eroberungsfeldzug behelligen möchtest?“


Unsicher wandert der Blick Mülls zwischen Aristiden und dem griechischen Wrestler hin und her. Dann setzt er an, seine Frage zu stellen, wird aber sofort unterbrochen.


Aristides: „Lass mich raten. Deine erste Frage ist, warum Sid the Scum heute nicht den Hauch einer Chance gegen Zeus haben wird. Warum er untergeht wie Erick Ivans und Michael Payne zuletzt. Richtig?“

McMüll: „So hätte ich...-“

Aristides: „Lag ich nicht richtig?“


Grimmiges Knurren von Zeus. Auf ein Kopfnicken von Aristides hin tritt er einen Schritt vor. Bedrohlich fällt sein Schatten auf Müll.


McMüll: „Ja. Das ist...meine...Frage.“


Sofort wandelt sich der Ausdruck des Managers in ein freudiges und auskunftbereites Antlitz.


Aristides: „Das will ich dir gerne beantworten. Und eigentlich ist es eine leichte Antwort, die sich einem jeden Zuschauer selbst erschließen sollte. Denn wer ist schon Sid the Scum? Ich würde diese Frage ja einen Moment im Raum stehen lassen, doch in Anbetracht der fehlenden Zeit nehme ich es mir heraus, sie kurz selbst zu beantworten. Sid the Scum ist...niemand. Ich möchte das nicht einmal sonderlich despektierlich klingen lassen, doch es ist schlicht und ergreifend die Wahrheit. Er ist nichts weiter als ein ganz normaler Mann. Auch wenn manch außergewöhnlicher Charakterzug seinem Wesen innewohnt, hat er bislang nicht das Gegenteil beweisen können. Ein ganz normaler Mann mit Stärken, doch auch mit Schwächen. Mit Makeln und Fehlern. Ganz so, wie ein Großteil von uns es auch ist. Vielleicht empfinden wir daher auch die Sympathie, die viele Leute einem wie Sid entgegenbringen...“


Dem verächtlichen Tonfall des Griechen ist zu entnehmen, dass er diesem Kreis selbst nicht angehört.


Aristides: „Doch haben normale, fehlerbehaftete Männer je für die großen Taten gesorgt? Sind ihre Geschichte nicht eher Tragödien. Epen, die von einem kurzen Aufstieg und einem langen Fall erzählen? Die Geschichte lehrt uns doch, dass normale Menschen nicht dafür gemacht sind, auf ewig den Weg nach oben anzutreten. Erinnerst du dich an die Geschichte des Ikarus? Er mag ein listiger Mann mit gewissen Fähigkeiten gewesen sein. So soll er einst die Flucht von einer Insel vollbracht haben, indem er Federn mit Wachs an seinem Körper befestigte und in die Lüfte emporflog. Wahrscheinlich glaubte er, in diesem Moment das Gefüge der Normalität, das Vorherbestimmte, überwunden zu haben. Seine Hoffnung, sein Übermut, konzentrierte sich wohl auf den Irrglauben, sich selbst zu einem Übermenschen, zu einer Art Gott, erhoben zu haben. Doch was passierte dann...?“


Mit offenem Blick beäugt Aristides McMüll. Er wirkt in diesem Moment wie ein Lehrer, der seinen Schüler zu einer Matheaufgabe an die Tafel gebeten hat. Stotternd bringt Müll seine Antwort hervor.


McMüll: „Er...stürzte ab?“


Aristides: „Ganz recht. In all seinem Übermut flog er nah an die Sonne heran, bis die Wärme den Wachs seiner Flügel schmolz und er abertausende von Metern auf die Erde zurückfiel und jämmerlich starb. Eine schaurige Geschichte. Ein Märchen. Und doch voller Wahrheit und Weisheit. Ganz so, wie es den Geschichten meiner stolzen Vorfahren so eigen ist. Denn was ist der Kern der Ikarus-Sage?“


Diesmal gibt Aristides seinem Gegenüber keine Chance, die Frage zu beantworten. Stattdessen fährt er ohne Umschweife fort, gibt selbst Auskunft.


Aristides: „Sie erzählt davon, dass Übermut selten in Erfolg münden wird. Ein Mann hat nur begrenzte Fähigkeiten, innerhalb derer er sich bewegen. Nur Götter mögen diese übertreffen. Eine Wahrheit, die auch tausende von Jahren später noch allgemeingültig ist und am heutigen Tage wieder einmal zutrifft, wenn Sid the Scum es mit meinem Mandanten Zeus aufnehmen will. Er mag ein guter Mann sein. Ein passabler Wrestler. Doch seine Grenzen sind erreicht, wenn er mit einem Gott in den Ring tritt. Er wird an der Macht des Zeus abprallen. Sein Übermut und seine Hoffnung werden im Ring dahinschmelzen wie die Flügel des Ikarus.“


Aristides tritt zur Seite und präsentiert mit ausladender Geste Zeus, der mit noch immer regungsloser Miene die Kamera mustert. Da er keine Anstalten macht, selbst etwas zu sagen, fährt Aristides für ihn fort.


Aristides: „Es gibt eben Männer und Götter. Und für Männer, wie Sid the Scum es ist, geht jeder Weg ein mal zu Ende. Doch für die Götter unter uns, für die verschwindend kleine Gruppe der Auserwählten und Besonderen, die größer als das Leben selbst sind, hat das Schicksal eine größere Geschichte auserkoren, die es in Realität zu überführen geht. So wie für Zeus bei Finest Hour, dem Platz seines Eroberungsfeldzuges. Ich...nehme an, dass sich deine zweite Frage darauf bezog?“


McMüll: „Nein...-“


Auf ein Nicken hin tritt Zeus abermals einen Schritt nach vorne. Müll kann den warmen Atem des Wrestlers in seinem Gesicht spüren.


McMüll: „Ich meine ja. Das ist meine Frage.“

Aristides: „Sehr gut. Lass' mich dich belehren und deine unerträgliche Neugier stillen mit dem Wissen, welches ich zu geben vermag. Der heutige Abend ist nichts weiter als ein bedeutungsloses Vorspiel den großen Triumphmarsch, den Zeus sich in der GFCW gönnen wird. In zwei Wochen schon, wenn er im Halbfinale des Turniers antreten wird, können wir die nächste Stufe erreichen. Es wird die Zeit sein, in der hunderte und tausende Menschen zu Gläubigern werden und die Göttlichkeit des Zeus anerkennen...

Mit Trauer musste ich vernehmen, dass es noch immer Zweifler gibt, die selbst nach den Taten gegen Ivans und Payne nicht glauben wollen, welch gewichtige Rolle Zeus für die Zukunft dieser Liga spielen wird. Darüber war ich zunächst wütend und vor allem wirklich enttäuscht. Doch schlussendlich kam ich zr Lösung dieses Paradoxons und konnte den Menschen verziehen, die noch ungläubig und auf der Irrspur sind. Denn was Zeus vor zwei Wochen tat und auch sogleich gegen Sid the Scum machen wird, richtete sich lediglich gegen die normalen Männer, die Ikarusse, von denen ich bereits sprach. Menschen, deren versagen man erwartet hat. Siege über diese Männer sind nicht von einem sonderlich beeindruckenden Charakter für Ungläubige, die einen Schleier vor den Augen tragen.“


Der Grieche lässt seinen Tonfall ins Euphorische wandeln, fährt nach kurzer Pause fort.


Aristides: „Doch was Zeus im Halbfinale tun wird, richtet sich nicht gegen normale Männern, sondern gegen die Titanen der GFCW. Gegen einen Lex Streetman oder gegen Zereo Killer. Zwei, von denen man erwartet, dass sie selbst über dem Rest der Liga stehen. Männer, deren Status fast dem eines Halbgottes entspricht. Und von diesen Titaten erwarten nicht wenige, dass sie über sich herauswachsen und Kräfte entwickeln, mit denen sie selbst die Götter angreifen können.

Doch egal gegen wen der neue Gott, Zeus, antreten wird...die Hoffnungen und falschen Vermutungen der Ungläubigen werden sich im Halbfinale in Staub verwandeln wie die einst prächtigen Tempel alter Zivilisationen, die der Macht meiner Vorfahren zum Opfer fielen. Titanen mögen über Menschen stehen. Doch nur Götter stehen über allen. Das ist, was sie ausmacht. Und in zwei Wochen wird das, was ich sage, Realität werden.“


Mit einer hektischen Handbewegung weist Aristides den Interviewer an, dass Mikrofon zur Seite zu nehmen. Dann deutet eine weitere Geste darauf hin, dass das Gespräch beendet ist. Doch plötzlich greift Zeus selbst nach dem Mikrofon.


Zeus: „Θνάτοισι μὴ φυναι φέριστον.“



Cashew – 1,80m – 89 kg – Cashew Driver, NEW Cashionication – !ACHTUNG! ungewöhnliches Auftreten bedingt durch übermäßigem Alkoholkonsum, Wahnvorstellungen einer göttlichen Macht, sehr erfahren im Ring, Tag-Team-Spezialist, Möglichkeit Sid the Scum als Gegner zu haben – 100%, BESTÄTIGT


Don Sheen – 0%


Ettore Boye – 0%


Dr. Dick – 2,00m – 120 kg – Dick Explosion – zuletzt schwere Niederlage gegen Sid the Scum, leicht ablenkbar, narzisstisch – 10%


Der Puppenspieler – 2,03m – 137kg – Puppetbomb – stark abgelenkt, bestreitet Handicap Match, geheimnisvoll – 4%


Drake Ackley- 1,85m – 100kg – LRLU, Club Soda – Tag Team-Spezialist, Handlanger, rücksichtslos, unkalkuliert und durch Emotionen getrieben – 5%


Kid Daniel – 1,79m – 90kg – Brusko-Teh, Hazard – womöglich noch eingeschränkt nach Fight Club-Angriff, bestreitet Handicap-Match – 8%


Jason Crutch – 1,87m – 105kg – Equalizer, Camel Clutch – seit PPV abwesend (mögliche Vorbereitungszeit), ehemaliger Champion, Therapiebehandlung (mögliche Ablenkung durch psychische Probleme) – 35%


Jasper Randall – 1,80m – 90kg – Squeeze'em, Crush'em – siehe Drake Ackley – 5%


Johny Dog – 0%


Lex Streetman – 0%


Michael Payne – 0%


Rick Murk – 0%


Ryder McKnight – 1,88m – 115kg – Skyliner – keinen Druck da weiterer Titelkampf bereits sicher, bestreitet Tag Team Match, zuletzt schwere Niederlage + mögliche emotionale Probleme – 10%


Savior – 1,86m – 98kg – Snapshot, Saving Grace – schwere Niederlage beim PPV, Orientierung an anderen Titel (mögliche Finte), bestreitet Handicap Match - 8%


Sid the Scum – 1,79m – 106kg – Chaos Chord, Crowd Surfing – !ACHTUNG! Bierzelt, Verstand durch Drogenkonsum eingeschränkt, anscheinendes Desinteresse an Titel, mögliche Unterstützung für/durch Cashew – 1%


Zereo Killer – 0%


Zeus – 0%


!ACHTUNG! Nicht erwähnt - 14%


Ein Vorlesungssaal.


Nur hier findet sich eine Tafel, die genug Platz für derartige Auflistungen bietet. Tafeln, die daneben sogar noch mehr Platz bieten. Perfekt also um neben dieser Übersicht noch weitere Notizen zu machen. So wie es auch hier getan wird. Von wem, das ist wenig überraschend. Die schlichten Jeans, das dunkelgraue Hemd, die kurzen schwarzen Haare...mittlerweile mag man fast meinen, dass dem GFCW Zuschauer Alex Ricks' Rückenansicht bekannter ist als seine Vorderseite.


Doch den Mathematiker interessiert es bekanntermaßen nicht im Geringsten, dass er in diesem Moment gefilmt wird und die GFCW-Galaxy offensichtlich etwas Interessantes von ihm erwartet. Der Mathematiker lebt in seiner eigenen Galaxie, in der nur er und Mathematik existieren. Und so nimmt er sich keine Sekunde Auszeit um die Anwesenheit des Kameramannes wenigstens anzuerkennen.


Er ist mit dem Erstellen von Verknüpfungen und Folgerungen beschäftigt. Solange ein Name nicht bereits durchgestrichen, ergo ausgeschlossen, wurde, gehen von ihm mindestens drei Linien ab, die zu weiteren Notizen und Gedankengängen führen.


C + StS = B => P(V) ≤ 33%


Ricks scheint bei seiner Arbeit wie im Wahn, seine Notizen wirken weniger wie normales Schreiben, vielmehr hämmert er mit der Kreide auf die Tafel ein. Immer und immer wieder muss er allerdings auch einen Schritt zurücktreten. Die Kreide wandert von der Hand an sein Kinn, gehalten von seiner rechten Hand am Ende seines Arms, der vor seiner Brust von seinem Linken gestützt wird. Offensichtlich begutachtet er seine Übersicht. Wischt anschließend Verknüpfungen wieder weg, zieht andere, neue Linien. Auch wenn sein Gesicht dem Zuschauer abgewandt bleibt, allein an seinen geraden, zielgesteuerten und dennoch stets hin und her eilenden Bewegungen wird deutlich, wie fokussiert der Mathematiker in diesem Moment ist. Das hier ist seine Art der Vorbereitung auf den vorerst größten Kampf seiner noch arg jungen Karriere.


DP + KD + S = H


1. Fall: DP ≤ KD + S

2. Fall: DP ≥ KD + S


Sei x Element aus H => C + A + x = V => aus H folgt P(V) ≥ 33%


Wieder einmal tritt er zurück, ist gute 2m von der Tafel entfernt, nimmt die Kreide in seiner Hand als Lesehilfe, um sicherzugehen, dass er auch ja kein Wort überliest. Er geht seine Folgerungen durch.


Rechnungen voller unbekannter Variablen. Nur zwei von Ihnen existieren in jeder. C und A.


C + A + x = ME, x ist Element der Schnittmenge aus GFCW ohne Ausgeschlossene sowie Gastauftritte.


Ein zusätzliches Problem für seine Berechnungen, da sich noch nicht einmal der Definitionsbereich mit Sicherheit eingrenzen lässt.


Davon lässt sich der Neuling allerdings nicht beeindrucken. Die Gleichung, die er nicht lösen kann, muss erst noch geschrieben werden. Und sie steht noch nicht dort an der Tafel, auf die er seit einiger Zeit konzentriert ist. Noch immer wird das Stückchen Kreide in seiner Hand vor seinen Augen über die Worte und Zeichen vor ihm dirigiert, schließlich erreicht er allerdings das vermeintliche Ende seiner Ausführungen. Zumindest verharrt er in seiner aktuellen Position. Senkt die Kreide schließlich.


DA = JR => FC => C + A + FC + y, y ist Element der Menge der Fight Club Anhänger


Und dann geschieht es tatsächlich noch. Er dreht sich. Nicht zur Kamera, nur zum Pult neben ihm. Zwei Schritte werden genommen und schon ist er angekommen und nimmt etwas auf. Nicht irgendetwas. DAS Etwas, was ihn definiert. Sein schwarzes Notizbuch. Er blättert ein wenig darin, nutzt den kleinen Finger seiner rechten Hand, der ist zumindest noch nicht mit Kreide beschmutzt. Er liest. Er nickt. Er legt das Buch wieder ab.


Bilanz JC: 17-12-3 => P(V) = 53%

Bilanz JC 2016: 1-1-1 => P(V) = 33%

Mögliche Passierung des Höhepunktes


Zurück geht es an die Tafel, wo sofort wieder einige Änderungen vorgenommen wurden. Wieder werden Verbindungen gelöscht, Gleichungen und Variablen eliminiert und abgeändert.


Dieser Prozess wird so bald kein Ende nehmen. Es scheint nicht einmal wirklich merkliche Fortschritte zu geben. Zumindest sieht es für den Zuschauer so aus, der mit diesen Gleichungen nicht wirklich etwas anfangen kann. Für Alex Ricks steht dort vermutlich die absolute Wahrheit....


1. Fall: A > C = V

2. Fall: A > x = V

3. Fall: C > A = L

4. Fall: C > x = L

5. Fall: x > C = L

6. Fall: x > A = L


=> Wahrscheinlichkeit für Sieg P(V) = 33%

Und um diese Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, wird der Mathematiker noch einige Zeit in diesem Raum verbringen. Doch für den Zuschauer muss dieser Einblick reichen. Nur eine Notiz darf man noch erkennen, bevor das Bild ausfadet.


!ACHTUNG! - Informationen für AR sind Teilmenge von Informationen für x

=> Vorteil für x

Möglichkeit zum Ausgleich von P(V): Eliminierung unbekannter Variablen.

=> Wer ist x?



Eine Musik ist es nicht, die gespielt wird, als Daniel zum Ring kommt – ja, richtig: Kid Daniel, der junge Pimpf, der beim letzten War Evening Ryder darum gebracht hat, den Fight Club zu besiegen. Schlimmer noch: Im Prinzip hat Daniel ihn besiegt.


Das Bild, das sich bietet, verwundert ein wenig: Daniel, langsam zum Ring kommend, trägt zwar noch seine abgewetzte Lederjacke, darunter aber sichtlich nur ein Tanktop. Unten herum Wrestlinghosen, dazu die passenden Stiefel. Am Markantesten aber fällt die Frisur des ehemaligen Dschungle-Kid auf: Er hat keine! Da sind keine Haare mehr, die man zu einer Frisur formen könnte. Der Blick ist starr, ja geradezu auf den Ring fokussiert, auf dessen Apron er schließlich springt und mit Schwung und einem Flip ins Seilgeviert hopst. Gestanden! Genau so, wie man es von einem agilen Top-Athleten eben erwartet. Es dauert nur kurz, dann hat er auch schon das für eine Ansage erforderliche Mikrofon in der Hand – und testet mit einem Klopfen gleich mal, ob es auch funktioniert. Tut es. Wunderbar!


Kid Daniel: „Jetzt seid Ihr platt, was?“


Ein Grinsen, gefolgt von knallenden Buhrufen der Masse – offenbar hat es Daniel binnen kürzester Zeit geschafft, sich reichlich unbeliebt bei der GFCW-Galaxy zu machen....kein Wunder, wenn man deren Held Ryder McDingens einfach mal über den Haufen haut. Aber Daniel wirkt selbstbewusst genug, als dass diese Buhrufe und Pfiffe nicht etwa an ihm abprallen, nein....er scheint sogar Kraft daraus zu ziehen und sieht, jedenfalls für den Moment, ziemlich zufrieden mit sich und der Welt aus.


Kid Daniel: „Ich sehe, eigentlich wolltest ihr für Ryder chanten, nicht wahr? Euren großen Helden der letzten Zeit, der mehr Namenswechsel als Titel hinter sich gebracht hat – nicht wahr? Dazu einen Contender auf den Intercontinental-Title, dessen aber nicht würdiger als.....ich.“


Oh, Daniel als Neidhammel? So hat man ihn bisher gar nicht wahrgenommen. Aber es scheint, als habe der Einfluss seiner „neuen Freunde“ da durchaus schon erste Wirkungen gezeitigt. Deshalb macht Daniel auch ruckzuck weiter!


Kid Daniel: „Ja, ihr habt richtig gehört! Ich habe immerhin schon gegen diverse Granaten gekämpft und, in den meisten Fällen, auch gewonnen! So wie mein Vater, der aber mehr Stolperstein gespielt hat, als dass er hilfreich für meine Karriere gewesen wäre. Gut, dass er erstmal weg ist – so bleibt mehr für die wahren Stars der GFCW....wie mich.“


Wahre Stars? Vielleicht wird Daniel nun wirklich ein wenig...größenwahnsinnig oder etwas in der Art. In jedem Fall aber scheint er in den letzten Wochen ziemliches Selbstvertrauen getankt zu haben. Und scheint ebenso endlich auf den Punkt zu kommen...


Kid Daniel: „Ich habe Ryder sehr deutlich gezeigt, finde ich, wo hier die Grenze für ihn ist. Er wird auch gegen Zereo Killer gnadenlos abkacken, während ich....ja, ich, mich zu neuen Erfolgen aufschwingen und mich langsam dem Wrestlingolymp nähern werde! Vorerst aber habe ich mir andere Ziele gesteckt...“

Spricht's – und schaut stumm zur Rampe, auf der sich dann wohl hoffentlich was tun wird.



Pete: “Verdammt…ich…ich habs mir schon gedacht…”


Ja, Pete resigniert. Ähnlich wie er in der letzten Show nach dem Ende des Käfigmatches resigniert hat, weil er jegliche Hoffnung in die Menschheit verloren hatten, als Kid Daniel nicht seinem Tag-Team-Partner Ryder zu Hilfe geeilt war, sondern ihn stattdessen attackiert und so dem Fight Club zur erfolgreichen Titelverteidigung verholfen hatte. Die GFCW-Tag-Team-Champions machen sich alsdann auch auf den Weg zum Ring. Gekleidet in ihren gewohnten mausgrauen Kapuzenpullis, die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen, schreiten sie unter Buhrufen die Rampe hinab. Auffällig ist nur, dass beide Männer jeweils einen Gegenstand in den Händen halten. Während Jasper Randall, als Wortführer kaum überraschend, das Mic in den Händen hält, hält Drake Ackley ein Säckchen in den seinigen. Beide Männer entern im Blitzlichtgewitter der verdunkelten Halle das Geviert, postieren sich wie immer zentral im Ring, werfen völlig synchron ruckartig ihre Kapuzen in den Nacken. Jetzt erst geht das Licht an, die Musik verstummt und Randall setzt das Mic an den Mund, gleichwohl es eine Weile dauert, bis er sprechen kann, denn die Buhrufe hätten ihn ohnehin übertönt.


Jasper Randall: „Es war eine lange Reise für Daniel. Sie war mühselig, voller Hindernisse, voller Steine, die die BOSSE auf diesen Weg gelegt haben. Und diese Reise hat alles von Daniel abverlangt. Mehrere Male war er kurz davor aufzugeben. Wollte abbrechen. Einfach keinen Fuß mehr vor den anderen setzen. Und es wäre so einfach gewesen, auf diesem langen Weg einfach umzukehren. Doch eines Tages – hm, ich glaube, es war ein Dienstag - begegneten ihm auf diesem seinem langen Weg zwei Männer, die ihn bei der Hand genommen haben.“


Wieder werden Buhrufe laut in der Halle. Kid Daniel lauscht den Worten des Fight Clubberer, nickt kaum merklich. Doch er scheint einverstanden mit dem, was der New Yorker hier von sich gibt.


Jasper Randall: „Ja, WIR sind diese Männer. Denn an diesem Dienstag sind wir Daniel in aller Ruhe begegnet. Wir haben das Gespräch gesucht. Und Daniel hat etwas getan, was ihr...“


Und er deutet durch das Rund der Halle...


Jasper Randall: „...und so viele andere im Backstage-Bereich nicht getan haben: Er hat zugehört! Und es war weise von ihm, dass er uns zugehört hat. Denn es war der Fight Club, der Daniel die Augen geöffnet hat, dass dieser lange steinige Weg, so wie er ihn bisher beschreiten wollte, nicht zum Ziel führt. Wir haben ihm einen alternativen Weg, eine alternative Route aufgezeigt. Und was hat Daniel gemacht? Er hat auf unseren Rat gehört, hat unsere Route eingeschlagen, den Weg des Fight Club. Und siehe da: Der Weg ist viel weniger mühselig. Es liegen zwar immer noch Steine auf diesem Weg, doch nun beschreiten wir diese Reise gemeinsam. Und gemeinsam sind wir stark genug, um all diese Steine, die die BOSSE für ihn abgelegt haben, beiseitezuschaffen. Wir wiederstehen den Widrigkeiten – gemeinsam, wie eine große Familie.“


Eine schöne Metapher hier von Jasper Randall, die er mal so stehen lässt. Für die Gurken in der Halle übersetzt er das Ganze aber dennoch einmal.


Jasper Randall: „Ryder McKnight war nicht der Mann, an dessen Seite Daniel an die Spitze der GFCW schießen kann. Es musste eine Entscheidung getroffen werden. Und die Auswirkungen dieser Entscheidung habt ihr vor zwei Wochen sehen können. Es ist Zeit für Daniel, aus den Schatten hervorzutreten. Es ist Zeit, aus dem Schatten seines Vaters hervorzutreten. Denn sind wir ehrlich: Wenn man Daniel in der Vergangenheit nannte, kamen sofort die Aussagen: „Das ist der Sohn von Johnboy Dog!“ Du, Johnboy Dog, trägst die eigentliche Verantwortung dafür, dass Daniel nie nach oben kommen konnte. Du warst ein Hindernis. Jetzt ist es Zeit für Daniel, seine eigene Dynastie zu prägen. Es sind nicht mehr die BOSSE, die ihn unten halten werden. Denn Daniel empfängt die Unterstützung des Fight Club, und gemeinsam werden wir die Leitsätze des Fight Club weiter verbreiten.“


Dabei legt Jasper Randall eine Hand auf die Schulter von Daniel. Er lächelt. Das soll wohl freundlich wirken, aber wenn Jasper Randall lächelt, sieht das nie freundlich aus...Dann weist er mit einer einladenden Geste hinüber zu Drake Ackley, der nun den grauen Stoff ausbreitet. Es ist einer der mausgrauen Kapuzenpullis, die Randall und Ackley selbst tragen. Stolz präsentiert Ackley den Pulli den Fans.


Jasper Randall: „Und um das Ganze noch eindeutig zu unterstreichen und denjenigen unter euch, die einfach nicht verstanden haben, wovon ich hier rede, klarzumachen, was hier gerade passiert, überreiche ich dir, Daniel, die Klamotten des Fight Club.“


Ackley übergibt Daniel den Kapuzenpulli, den dieser, begleitet von lauten Buhrufen, auch anzieht.


Jasper Randall: „Heute Abend, Daniel, wirst du an der Seite von Savior stehen. Und gemeinsam werdet ihr ein Zeichen setzen. Ein Zeichen gegen den Puppenspieler. Denn du, Puppenspieler, bist ein Opfer, das erbracht werden muss. Bedanke dich bei den BOSSEN, die dich auserkoren haben, der gemeinsamen Kraft von Savior und Daniel zu erliegen. Du, Daniel, wirst diesem Match deinen dir eigenen Stempel aufdrücken. Dieser Kampf heute Abend ist nur ein kleiner weiterer Schritt auf dieser deiner langen Reise zu dem großen Ziel. Doch bedenke: Du bist nun nicht mehr allein, denn wir gehen diesen Weg gemeinsam!“


Daniel nickt und behält den mittlerweile aufgelegten ernsten Gesichtsausdruck von nun an bei – Lächeln ist bekanntlich nicht die Kernaufgabe des Fight Clubs. Kurz klopft er Ackley auf die Schulter, auch Jasper bekommt einen sachten aber spürbaren Klaps auf die Schulter, ehe Daniel den Satz sagt, den man als Fight Clubberer über kurz oder lang einfach nur verinnerlichen kann...


Daniel: „Fuck the System! Fight against!“


Ein mehr als deutliches Statement, ebenso wie die nunmehr kaum zu stoppenden Buhrufe der zahlreichen Fans, darunter vermutlich auch viele JBD-Fans, die nicht wahrhaben wollen, was sie hier zu sehen bekommen.


Die drei Herrschaften im Ring ficht das aber nicht an – die verlassen den Ring nämlich unter besagtem Pfeifkonzert und den Buhrufen und bewegen sich mit einer geradezu beängstigenden Gelassenheit in Richtung Backstagebereich....



Die Aufmerksamkeit der Potsdamer Zuschauer wird jetzt wieder auf den Titantron gelenkt, denn dort erscheint jetzt Mac Müll, der im Backstagebereich der Metropolis Arena steht, genauer gesagt im Interviewbereich. Im Hintergrund hängen zwei große Plakate mit dem GFCW Logo drauf.


Mac Müll: „Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin immer noch geschockt! Vor zwei Wochen haben wir in der altehrwürdigen Max-Schmeling-Halle den vielleicht größten Verrat in der Geschichte des professionellen Wrestlings erlebt: Kid Daniel, der hündische Spross, hat seinen Partner Ryder McKnight hinterhältig verraten, in dem er zunächst vorgetäuscht hatte, backstage attackiert worden zu sein, so dass Ryder ganz alleine zu dem Tag Team Championship Match gegen den Fight Club antreten musste, nur um dann doch noch als der vermeintliche Retter in der Not aufzutauchen! Aber dann attackierte er nicht etwa den Fight Club, sondern seinen eigenen Partner Ryder McKnight!!! Damit hat sich also nach Player jetzt auch Daniel gegen The New Breed gestellt und Ryder hintergangen! Das alles wirft natürlich drängende Fragen auf, ja Fragen, die uns regelrecht unter den Nägeln brennen: Wie geht es jetzt mit The New Breed weiter?! Da McKnight ja nun das letzte verbliebene Mitglied ist. Und wie geht es mit Kid Daniel weiter? Hat er sich etwa dem Fight Club angeschlossen?! Und was zur Hölle hat das Eingreifen von Frazier Malone und dem Dutch Dragon eigentlich zu bedeuten?! Sind die beiden am Ende vielleicht gar neue New Breed Member?! Auf all das werden wir nun hoffentlich Antworten bekommen, denn wir sprechen hier und jetzt exklusiv mit dem Mann, der vielleicht am intensivsten in all diese Ereignisse verwickelt ist: der Modellathlet höchst selbst, Ryder McKnight! Hier ist er, Folks!“


Mac Müll, im schwarzen Anzug und mit Fliege, winkt in die Richtung, in der scheinbar Ryder McKnight schon bereit steht. Und tatsächlich, sofort tritt der Wrestler mit einem großen Ausfallschritt neben die Interviewlegende. Direkt springt Ryder’s schwarze, weite Lederjacke ins Auge! Die scheinen jetzt irgendwie wieder groß in Mode zu kommen. Dazu trägt er noch seine Straßenklamotten, eine graue Jeans und unter der Lederjacke ein Footballtrikot der Chicago Bears. Die nassen, braunen Haare fallen ihm in den Nacken und er trägt eine verspiegelte *CHIPS*-Cop/Motorrad Sonnenbrille.


Mac Müll: „Ryder, schön, dass du uns Rede und Antwort stehst! Alle GFCW Fans da draußen sind gespannt wie Flitzebögen, was du zu den neuesten Entwicklungen zu sagen hast. Wirst du jetzt …“

Ryder McKnight: „Mac Müll, ich kann zu Alledem nur eines sagen: JETZT REICHT ES ENDGÜLTIG! Was Daniel da abgezogen hat, war das allerletzte! Dabei ist es mir fast schon egal, ob er vom Fight Club irgendwie überredet worden ist oder sowas. Er hätte das nicht tun dürfen, von ihm hätte ich das auch nicht erwartet, wirklich nicht! Dass Player mich damals hintergangen hatte, ok. Damit konnte man, musste man vielleicht sogar irgendwie rechnen, wenn man sich Players Vergangenheit anschaut. Er ist nun einmal, wie er ist. Aber von Daniel hatte ich das nicht gedacht. Vor allem verstehe ich auch nicht, was er sich davon erhofft. Glaubt er wirklich, dass er an der Seite des Fight Clubs nach ganz oben kommen wird?! Die benutzen ihn doch nur! Aber gut, das ist jetzt nicht mehr meine Sache, soll Daniel halt mit denen glücklich werden. Aber eines ist auch klar: Das wird noch ein Nachspiel haben! Und zwar ein ganz gewaltiges!“

Mac Müll: „Du meinst, es wird zwischen Kid Daniel und dir zu einem Showdown kommen, werdet ihr etwa gegeneinander antreten?!“

McKnight: „Davon gehe ich aus, Mac Müll. Wann das allerdings sein wird, das weiß ich noch nicht. Ich werde mich jetzt wieder voll auf den Intercontinental Championtitel fokussieren, und auf das Match heute gegen Zereo Killer! Um Daniel werde ich mich kümmern, wenn die Zeit reif dafür ist. Genauso wie … um den Fight Club. Diesen Hinterhalt werde ich ihnen nicht vergessen. Die werden schon sehen, was passiert, wenn man sich mit Ryder McKnight anlegt.“

Mac Müll: „Du sprichst dein heutiges Match an, oder man sollte besser sagen, euer heutiges Match. Denn du kämpfst ja an der Seite von Lex Streetman, und …“

Ryder: „Du meinst wohl: Lex Streetman kämpft heute an meiner Seite! Nein, Spaß beiseite, Mac Müll. Ich respektiere Lex und wir haben heute dieses Match zusammen, das es zu gewinnen gilt. Auch wenn er mir bereits einmal hinterhältig seinen Finisher verpasst hat, vertraue ich ihm doch soweit, dass er Profi genug ist, zu wissen worauf es heute ankommt. Schließlich ist er der Rekordchampion der GFCW, verdammt! Wir haben heute ein gemeinsames Ziel! Wir sind beide erfahren und gut genug, um Zereo Killer und seinen Partner heute in Grund und Boden zu wrestlen!“

???: „HA – HA – HA! Gut gesprochen, Mann!“

Mac Müll: „Das ist doch … meine Damen und Herren, bitte begrüßen Sie Frazier Malone und den Durch Dragon, den Real Deal! Kommt dazu, Jungs, schön, dass ihr hier seid!“


Frazier Malone und der holländische Drache tauchen im Bild auf, so dass die vier Männer unterschiedlicher Größe und Statur jetzt den gesamten Kamerabereich ausfüllen. Die beiden Neuankömmlinge tragen ihre Ringmontur, Malone also oberkörperfrei in einer lila Wrestlingbadehose und der Dragon in seinem orangenen Anzug mit grüner Drachenmaske.


The Dutch Dragon: „Danke, Mac Müll, danke.“

Ryder: „Hey, schön, dass Ihr hier seid, und danke noch einmal für eure Hilfe vor 14 Tagen, auch wenn es leider letztendlich nicht von Erfolg gekrönt war. Aber dafür war alleine Daniel verantwortlich, diese Fight Club Penner habt Ihr toll in Schach gehalten!“

Frazier Malone: „Es war verdammt noch mal Zeit, dass jemand denen Einhalt gebietet! Und es war einfach niemand da, der das hätte machen können, deshalb sind wir zurückgekommen!“

Mac Müll: „Ihr wollt also die GFCW Galaxy vom Fight Club befreien?! Und selbst GFCW Tag Team Champions werden?“

Malone: „Verdammt so ist es, ja! Wir werden uns die Titel holen! Ich meine, unser Freund Ryder McKnight hat ja wirklich alles versucht, aber jetzt hat er seinen Partner verloren, und wer wäre sonst noch da in der Tag Team Division, hä?! Da ist sonst keiner mehr! Deshalb nehmen wir das jetzt in die Hand!“

Mac Müll: „Hehe, ok ok, da sind wir mal gespannt.“

Ryder: „Das kannst du auch sein, Mac Müll! Die gesamte GFCW Galaxy kann gespannt sein, denn diese beiden Jungs hier sind Spitze! Die werden das rocken und die neuen Champions werden!“

Malone: „Komm schon, Junge! Lass uns ein bisschen quatschen. Ist ja noch ein bisschen hin bis zu deinem Match!“


Und mit diesen Worten ziehen die drei Wrestler von dannen und lassen den verdutzten Mac Müll alleine stehen.


Mac Müll: „Halt! Aber ich wollte doch … ich meine … ich habe noch ein paar Fragen an Euch! … HEY!?!“


Mac Müll macht sich an die Verfolgung der Ausreißer und die Szene fadet damit aus.



Wir sehen Backstage einen ziemlich irritierten Lex Streetman, der zu einem Interview gerufen wurde. Jedoch steht keiner bereit, da Tammy ja am Pult sitzt und Mac Müll irgendwo im Gebäude herumwuselt.


Plötzlich tut sich aber Bewegung auf in der Sache und mit großer Überraschung kommt der Commissioner Jimmy Maxxx ins Bild gelaufen. Mit einem Mikrofon in der einen Hand und die Sonnenbrille absetzend mit der anderen geht er auf seinen Freund und Ex-Partner zu.


Jimmy Maxxx: „Überrascht?.... Danke das du meinem Ruf zu einem Interview gefolgt bist.“


Fast schon süffisant grinsend stellt der gebürtige Berliner nun genau auf den Spot im Interviewbereich, wo normalerweise die oben genannten Tammy und Müll zum bekannten „Frage-Antwort-Spiel“ stehen und blickt beinahe so zu seinem Gegenüber, als sei hier nichts Ungewöhnliches an der Situation zu beobachten.


Ganz anders allerdings beim Mann aus Los Angeles. Nach seiner anfänglichen Ungewissheit über die ungewöhnliche Szenerie überwiegt nun merklich das Unverständnis beim Blondschopf, weswegen er sich ein skeptisches Hochziehen der Augenbrauen auch nicht verkneifen kann. Die Hände des Kaliforniers verschränken sich derweil vor der Brust und es scheint beinahe so, als wäre dem aktuellen Halbfinalisten im „Finest Hour Turnier“ bereits jetzt die Lust an diesem Interview vergangen.


Lex Streetman: „Dein Ernst?“


Zwei Wörter, die Streetmans ganzen Argwohn über das hier und jetzt Gebotene klipp und klar ausdrücken. Hatte sich der „L.A. Boy“ so Beginn – und ich professioneller Erwartung eines „normalen“ Interviews – noch frontal zur Kamera gerichtet, wendet er sich nun voll und ganz seinem früheren Weggefährten zu und schaut noch immer ziemlich misstrauisch rein. Diese Gegebenheit hier, diese Konstellation im Interview... das kann alles doch kein Zufall sein!


Lex Streetman: „Was soll das hier jetzt schon wieder, Jimmy? Gibt es nichts Wichtigeres, was du zu erledigen hast? Solltest du nicht lieber irgendwelchen anderen Leuten weiterhin Flöhe in die Ohren setzen, dass diese Liga ohne Dynamite besser dran wäre?“

Jimmy Maxxx: „Tue ich das nicht Lex? Was könnte es momentan wichtigeres geben, als einen der möglichen World Champions zu interviewen? Außerdem, du wirst auch noch irgendwann einsehen und verstehen, das ich der Mann an der Spitze der GFCW sein sollte. Mit dir als mein Champion!“

Lex Streetman: „Spar dir den Atem, du brauchst nicht schon wieder damit anfangen!“


Noch ehe Maxxx mit seiner Erklärung fertig ist, schneidet ihm der Leiter des „L.A. Gyms“ das Wort ab und lässt die Stimme des Deutschen verstummen. Stattdessen macht der Amerikaner noch einen Schritt auf den neuen GFCW-Offiziellen zu und blickt ihm unweigerlich direkt in die Augen.


Lex Streetman: „Meine Worte vor vier Wochen sind offensichtlich wirkungslos an dir abgeprallt, also sage ich es dir hier ein allerletztes Mal... lass mich mit diesem Schwachsinn rund um deine Person und Dynamite in Ruhe! Ich werde nicht mit dir zusammen eine Revolte starten und die Liga aus dem angeblichen Dreck ziehen. Krieg es entweder selbst hin oder – noch besser – mach endlich mal etwas Sinnvolles in deiner offiziellen Rolle in der GFCW! Bisher stiftest du nämlich nur mehr Chaos, als dass du hier eine angeblich bessere Liga auf die Beine stellst.“

Jimmy Maxxx: „Ja weil das genau das ist was die GFCW braucht, jemanden der sie wachrüttelt und schüttelt. Raus aus dem Winterschlaf, in den Dynamite seine Kreation gelegt hat. Man muss die Prinzessin aus dem Turm lassen, damit jeder sehen kann wie schön sie ist. In diesem Fall die GFCW! Aber bevor wir das tun und du weiter dich aufregst, solltest du meine Aufgaben lieber mir überlassen und dich erstmal auf das Turnier fokussieren....“


Mit Nachdruck deutet Jimmy hierbei auf den Interviewbereich und hält als zusätzliche Symbolik das Mikrofon nun unmittelbar zwischen die beiden alteingesessenen Veteran. Das Augenpaar des Institutionellen haftet zwar noch einige Momente auf der ehemaligen Hardcore Ikone, doch schlussendlich scheint sich LS mit dem eigentlichen Plan dieses zufälligen – oder eben nicht zufälligen – Treffens abgefunden zu haben.


Jimmy Maxxx: „Zurzeit hast du Lex ka schon genug Stress mit dem Finest Hour Turnier und dem Fakt das diesesmal sogar der Titel direkt auf dem Spiel steht.... heute hast du auch noch ein Match gegen einen unbekanten Gegner. Wie geht ein GFCW Main Event Wrestler wie du es bist, mit so einem enormen Druck um?“


In absoluter Körperstarre lässt Lex diesen Redeschwall nahezu über sich ergehen und egal, wie viele Worte Jimmy zum Besten gehen würde, scheinen sie äußerlich wenig Einfluss auf den GFCW Triple Crown Champion zu haben. Die Stimmungslage beim Blondschopf ist aktuell allerdings alles anders als gut und so kassiert Maxxx zunächst einen durchdringenden und wenig gut gelaunten Blick, ehe die Antwort dann auch ziemlich nüchtern und gleichgültig daherkommt.


Lex Streetman: „Es ist, wie es ist und ich werde das heutige Match so nehmen, wie es nun mal kommt. Dass sich die Wege von MacKenzie und mir in naher Zukunft im Ring kreuzen würden, war uns Allen klar und so wollen wir mal schauen, wie er sich heute im Seilgeviert präsentieren wird. Wen er dort als seinen vermeintlichen Partner auserkoren hat und ob er überhaupt einen gefunden hat, wird sich ebenfalls zeigen. Ich selbst habe durchaus einen Verdacht, wer sein Partner sein könnte. Mal schauen, ob sich diese Vorahnung auch bewahrheitet... auf jeden Fall wird MacKenzie heute für seine Worte gegen mein Gym und Bre büßen! Niemand vergreift sich verbal an meiner Institution oder den Menschen dort, ohne dass er von mir die passende Gegenantwort erhält. Ab heute Abend... wird zurückgeschossen!“


Innerlich kann sich der neue Commissioner ein Grinsen nicht verkneifen, als er diese Aggressivität beim ehemaligen Straßenjungen aus der Stadt der Engel sieht. So etwas in der Art hat er sich erhofft. Wut gegen Zereo Killer, Wut gegen die obersten der Liga! Wut vielleicht ja auch... gegen Claude Booker selbst, dass dieser solche Äußerungen zulässt?


Jimmy Maxxx: „Und bist du der Meinung das solche Situationen vorallem von Dynamites nachlässigkeit geschürt werden? Immerhin hatten wir jetzt schon öfter viele „Unberraschungsteilnehmer....“


Erneut streckt Jimmy das elektronische Sprachrohr in Richtung seines ehemaligen Partners aus, doch dieser ist schneller und schlägt ihm stattdessen das Mikrofon aus der Hand! Mehr noch, wie schon zu Beginn bei Jimmys Ankunft dreht sich Lex wieder in Richtung des Deutschen und nähert sich mit seinem Antlitz wieder gefährlich nah dem Gesicht von Maxxx. Die gedachte Frage des Ersatzinterviewers scheint wohl nicht mehr beantwortet zu werden...


Lex Streetman: „Ich habe endgültig genug von deiner Antikampagne gegen Dynamite. Mach deinen Scheiß hier alleine, das Interview ist für mich beendet.“


Sprach er und drängelte sich an Maxxx vorbei aus dem Interviewbereich weg. Der Commissioner selbst weiß allerdings natürlich, wie er sich zu wehren hat und lässt mit vollkommener Ruhe und Abgeklärtheit seine Stimme in Richtung des Hinweglaufenden erklingen.


Mit augenscheinlichem Erfolg, denn bei diesen Worten bleibt Streetman doch tatsächlich noch einmal stehen.


Jimmy Maxxx: „Lex mein Freund... du weisst genau das ich meine Macht niemals missbrauchen möchte und du mein Freund bist. Aber egal wie lange wir uns kennen und was für ein Veteran du hier auch bist, so ein Verhalten lasse ich mir nicht bieten... Ich bin und bleibe momentan dein Boss Lex!!!“


Zunächst erfolgt keine Reaktion von dem Mann, von dem wir aktuell lediglich die Rückseite zu Gesicht bekommen. Bekanntlich kann ein schöner Rücken aber natürlich auch entzücken und so dreht sich Streetman nicht – wie vielleicht gedacht um – um, sondern dreht seinen Kopf lediglich soweit zur Seite, dass er aus dem Augenwinkel heraus so gerade eben Jimmy erblicken kann. Mit einer eindeutigen Ansage und einem funkelnden Blick lässt der Los Angelino hierbei seinen Standpunkt klar und deutlich herüberkommen.


Lex Streetman: „Was willst du sonst tun, Jimmy? Mich feuern? Damit schneidest du dir ins eigene Fleisch, das würdest du noch sehen. Ich lasse mir von dir zumindest nicht auf der Nase herumtanzen, nur weil du auf dem Papier eine offizielle Position hier inne hast. Soweit du hier nichts Gescheites für die Liga machst, bist du für mich in keinster Weise ein Commissionier und solange werde ich dich auch als Keinen ansehen! Respekt und Anerkennung muss man sich immerhin verdienen, aber wem sag ich hier... diesen Spruch hast du ja schon selbst oft genug gepredigt.“


Mit diesen Worten verlässt der Mann von der amerikanischen Westküste und lässt einen Jimmy Maxxx zurück, der seinem eigentlichen Interviewpartner zunächst schweigend hinterherschaut.


Jimmy Maxxx: „Irgendwann da wird auch er einsehen, das die GFCW einen neuen Kopf zum Denken braucht und keinen weiteren Arsch zum sitzenbleiben!“