Etwas
mehr als zwei Wochen sind nun vergangen, seitdem Ask Skógur
in seinem eigenen Wald, in seiner Heimat, nachgestellt und
aufgelauert wurde. Und das von niemand geringerem als Lionel
Jannek, einem ehemaligen GFCW-Champion. Wer genau die Männer
waren, die Ask da verfolgt haben, hat er bisher immer noch nicht
herausgefunden, aber er weiß, dass, wenn Jannek sie
geschickt hat, sie ihm sicherlich nichts Gutes wollen.
Und
genau diesen Gedanken scheint Ask auch seitdem nicht losgeworden
zu sein. Aktuell befinden wir uns in den Straßen Wiens, der
Stadt, in der kommende Ausgabe War Evening stattfinden wird.
Eine
Gestalt wankt durch diese Straße, eingehüllt in eine
dunkle Jacke mit der Kapuze komplett über den Kopf gezogen.
Wir können bisher nur erahnen, um wen es sich dabei handelt,
als die Kamera aber schließlich das Gesicht des Mannes
einfängt, können wir uns schließlich sicher sein.
Es ist Ask Skógur und er scheint alles andere, als gut
drauf zu sein. Ganz im Gegenteil. Er versucht so unaufmerksam wie
möglich, sich durch die Bewohner Wiens zu schlängeln,
um sich fortzubewegen. Anders als in seinem Wald allerdings, ist
es gerade dieses vermeintlich Aufmerksamkeits-vermeidende
Verhalten, dass die größte Aufmerksamkeit auf sich
zieht. Die Menschen drehen sich um, schauen nach Ask, vor allem
dann, wenn er es zu gut meint und den ein oder anderen
Österreicher aus Versehen anrempelt. Selbstverständlich
entschuldigt sich Ask sofort, aber vorher sucht er leicht
ängstlich nach den Augen des Menschen, den er angerempelt
hat, schließlich könnte es sich dabei um einen der
Schergen von Lionel Jannek handeln.
Ja,
LJ hat es angekündigt und er sollte damit Recht behalten:
Asks Freiheit ist zu seinem Gefängnis geworden und in den
letzten zwei Wochen konnte Ask nichts weiter tun, als ständig
unterwegs zu sein, um nicht etwa doch in die Hände des
Schlägertrupps von Jannek zu laufen. Bisher hat das auch gut
funktioniert. Jetzt hat er sich bereits einige Tage vor der Show
in Österreich eingefunden, in der Hoffnung, dass er LJ und
seine Männer hier, gerade weil das im Zuge der nächsten
Show der naheliegendste Ort ist, wo Ask sein könnte, sie
hier eher nicht nach ihm suchen werden, weil es ja eigentlich
blöd wäre sich dann auch wirklich hier zu verstecken.
Ask
erreicht schließlich ein kleines Café. Er entert es
direkt, um sich eine kleine Verschnaufpause zu gönnen. Aber
er bleibt vorsichtig und wählt einen Tisch, recht weit
abgelegen vom Rest der Besucher, wo er für sich ist. Er
setzt sich, nach wie vor mit der Kapuze bedeckt und mit den Augen
nach potentiellen Feinden suchend.
„Einen
schönen guten Tag, was kann ich ihnen bringen?“
Ask
wird direkt aus seiner Gedankenwelt gerissen. Er erschrickt und
sieht sich für einen kurzen Moment schon verloren, aber er
rappelt sich schließlich wieder auf und so versteht er
auch, was passiert ist. Die Kellnerin. Kein böser Schläger,
nur eine freundliche junge Dame, die Asks Bestellung aufnehmen
will.
Ask:
„Was?... Ähm, ja…, also gut. Einen Tee bitte.“
Ask
hofft darauf, dass seine Antwort ausreicht, um sich wieder ein
wenig Ruhe zu verschaffen, um sich wieder weiter auf die
Beobachtung seiner Umgebung konzentrieren zu können…
Kellnerin:
„Was für ein Tee darfs denn sein? Grüner Tee,
Schwarzer Tee, Pfefferminz; …“
Falsch
gedacht. Aber was gibt Ask auch die einzig mögliche Antwort,
die eine genauere Klassifikation bedarf? Leicht genervt, aber
vielmehr frustriert antwortet Ask abermals.
Ask:
„Irgendwas mit Zitrone.“
So.
Jetzt aber. Die Bedienung hat, was sie will und Ask kann sich
wieder darauf konzentrieren, nicht gekidnappt zu werden…
Kellnerin:
„Mit oder ohne Zucker?“
Asks
Geduld endet langsam. Aber er weiß natürlich, dass die
freundliche Mitarbeiterin des Cafés es gar nicht böse
meint. Sie macht nur ihren Job und weiß ja nicht, dass Ask
mental gerade mehr als erschöpft ist. Als Ask gerade
ausholen will, um die Frage nach dem Zucker zu verneinen, hört
er etwas.
Ein
Gespräch.
Schwedisch.
Ihm kommt diese schwedische Mafia wieder in den Sinn, von der er
gelesen hat, kurz bevor ihm LJs Männer aufgelauert haben.
Also
ja, Schwedisch. Hier, in Österreich.
Und
mit seinem Augenwinkel fängt er auch ein Bild zu dem
Gespräch ein. Zwei Männer, ebenfalls in dunkel
gekleidet und recht stämmig gebaut. Sie sitzen einander
gegenüber und einer der Beiden, der in Asks Richtung schaut,
scheint mit seinen Augen ab und an für länger auf Ask
zu verweilen, als es für einen flüchtigen Blick in
einem Restaurant üblich wäre. Da gehen Asks
Alarmglocken an.
Ask:
„Ist schon gut, ich hab noch was zu erledigen.“
Sagt
Ask hektisch zur Kellnerin, bevor er aufsteht und schließlich
wieder genauso schnell verschwindet, wie er hier überhaupt
erschienen ist. Er läuft los und verlässt das Café.
Sofort läuft er entlang der Straße in Richtung einer
kleinen Gasse, in der er sich abermals für einen kurzen
Moment verstecken kann.
Vielleicht
ist es paranoid, vielleicht ist es übervorsichtig,
vielleicht ist Ask auch nur auf einen miesen Trick von Lionel
Jannek hereingefallen. Was auch immer. Aber Ask steht unter Strom
und das mag er gar nicht. Er lehnt mit dem Rücken gegen eine
Wand und drückt sich vor Anspannung förmlich in sie
hinein, aber es scheint alles gut gegangen zu sein. Niemand ist
ihm gefolgt. Alles ist sicher.
Oder?
Plötzlich
kommen um dieselbe Ecke, in die er eingebogen ist, einige Männer
geschossen, die mit angespanntem Laufschritt zielsicher auf Ask
Skógur zulaufen. Und Ask entdeckt sie sofort. Nein. Im
Café war es vielleicht noch paranoid, noch übervorsichtig.
Aber JETZT… muss er handeln.
Und
er tut es auch. Er läuft sofort los und sprintet davon. Als
trainierter Athlet kann er auch direkt wieder einen guten
Vorsprung aufbauen, als ihm die Männer folgen. Es dauert
nicht wirklich lang, bis es Ask wieder schafft, durch erneutes
Abbiegen in Seitengassen und Hauptstraßen, zu entkommen.
Bis er schließlich in einer recht größeren Menge
an Menschen verschwindet und die Verfolger ihn aus den Augen
verlieren. Glück gehabt, schon wieder.
Für
einige Zeit bleibt Ask in der Anonymität der Menschenmasse
versteckt, bis er sich eine weitere Ecke sucht, in der er kurz
abbiegen kann, um durchzuatmen. Diesmal scheint es auch
tatsächlich sicher. Weit und breit ist niemand zu sehen, der
dubios aussieht oder anmuten könnte, ihm etwas Böses zu
wollen.
Ask
schnauft durch.
Und
dann, ganz langsam, entschwindet die Frustration aus seinem
Gesicht. Die Sorgen, die Ängste… all das scheint im
Millisekunden Takt immer und immer weiter abzunehmen. Man kann
wohl nur vermuten, was sich da gerade in Asks Kopf für
Gedanken abspielen, aber der neue Gesichtsausdruck, der sich
offenbart, gibt zumindest eine kleine Vorstellung.
Es
ist keine Wut, diese hat Ask mittlerweile zu bändigen
gelernt, aber es ist eine Entschlossenheit und ein
Selbstbewusstsein zu erkennen, bei der eindeutig mitschwingt:
Weglaufen, bringt hier gar nix. Kurzfristig vielleicht,
langfristig ist es aber zweifellos keine Lösung.
Ask:
„Also gut, Jannek. Du willst Krieg? Den sollst du haben.“
Und
damit ist klar: das war eine Kampfansage… oder zumindest
eine Antwort auf Selbige von LJ aus der letzten Show. Ask
erkennt, dass es nichts bringt abzuhauen, er muss zurückschlagen.
Ask
schnauft nun noch einmal kurz durch, bevor er schließlich
weiter in der Gasse verschwindet. Es scheint als hätte er
einen Plan. Schauen wir, wie dieser aussieht.
War Evening,
Stadthalle (Wien, Österreich), 04.11.2022
In
Kooperation mit
erklingt aus
den zahlreichen Boxen und lässt das Gebäude kurz beben.
Der Schwenk
durch die Halle folgt in einer rasanten Geschwindigkeit und wird
nach kurzer Zeit in einem viel langsameren Tempo wiederholt.
Schließlich zoomt die Kamera ganz nah an das
Kommentatorenpult, wo wir einen tollen Blick auf Sven und Pete
erhaschen, die in ihrem Ornat auch als die FBI-Agenten Cotton und
Decker durchgehen könnten. Die Sonnenbrillen nehmen sie aber
schnell wieder ab.
Pete:
„Willkommen hier in Wien, in der schönen Stadthalle!
Wir dürfen auf den Punkt genau Zehntausend Zuschauer
begrüßen und freuen uns, dass dank des 365€-Tickets
auch ein paar Bahnnutzer gekommen sind….respektive noch
kommen: Die leeren Plätze dürften auf eben jene
verweisen, denn die GFCW brachte und bringt halb Wien zum
erliegen!“ Sven: „Aber
es lohnt sich, hierzusein! Wir haben wie immer ein picke packe
volles Programm für Euch!“ Pete:
„Als da wäre…“
Singles
Match: "Schlüsselmatchsiegerbesieger"
Ellis Diehl vs. Gisbert "Gino" Rieß Referee:
Henry Phoenix Jr.
Pete: „Die
Namenstitel des Ellis Diehl werden immer länger und heute
dürfte er einen neuen Rekord setzen. Ob das aber auch gegen
Gino Rieß gelingt?“
Sven: „Das
wird abzuwarten bleiben. In jedem Falle ist kaum jemand derzeit
so sehr in aller Munde wie Diehl!“
Pete: „Da
sagst du was. Wer weiß, vielleicht tritt er demnächst
als Chairman auf? In einem GFCW-on-a-Pole-Match gegen Dynamite?“
Sven: „Nun
lass mal den Teufel im Dorf und mal nicht die Kirche an die
Wand!“
Pete:
„Pff….Banause. Dann machen wir halt mit folgendem
weiter….“
Tag
Team-Match: Birds of Decay
(Mykru & Scarecrow) vs. Children of Wrath (Kyle Douglas &
Niander Cassady-Taylor) Referee:
Peter Cleven
Pete:
„Tagteam-Action ist angesagt! BoD gegen CoW. Hier wird es
sicher ziemlich rundgehen, zumal NCT ja nochmals gezeigt hat,
dass er noch viel besser als sein Ruf ist. Gleichzeitig machen
sich beide Teams berechtigte Hoffnungen auf einen Titleshot bei
Title Nights 2022!“
Sven: „Damit
ist eigentlich fast alles gesagt. Und sollte es doch gegen die
CoW laufen, so gibt es da ja noch einen gewissen
Problemlöser…theoretisch zumindest.“
Pete: „Du
meinst….?“
Sven: „Jap!“
Pete:
„Puh….starker Tobak. Aber ebenso starker, aber
gleichzeitig faszinierender Tobak bringt uns zu unserem nächsten
Punkt….“
Die
Rückkehr von Morbeus
Sven: „Was
soll ich sagen? Ich bin gehyped!“
Pete:
„Tatsächlich hat der alte Mann alle überrascht
und führt nun – sehr zur Freude einiger – die
GFCW als Champion an. Doch wie kam es dazu? Vielleicht erfahren
wir von niemandem selbst als eben ihm genau das!“
Sven: „Hype!“
Pete: „Ihr
seht, Sven ist gehyped…dabei sind wir noch nicht einmal
durch für den Moment!“
Singles
Match: Daniel vs. Ask
Skogur Referee: Mike
Kontrak
Sven: „Wie
viel hat Daniel eigentlich gezahlt, um eine Show ohne Miller
bestreiten zu dürfen? Und wie viel zahlt er eigentlich,
damit Mike Kontrak immer sein Referee ist?“ Pete:
„Du meinst, weil Mike voreingenommen sein könnte?“
Sven: „So
drastisch würde ich das nicht formulieren. Aber sowohl
Daniel als auch Mike waren mal ein Dschungle Kid, das verbindet
so wie andere Dinge. Aber gut. Gegen Ask Skogur wird das eine
ganz, ganz harte Nuss!“
Pete: „Du
meinst im Wortsinn?“
Sven: „So
ungefähr. Wobei ich niemandem hier unterstellen würde,
nur eine Nuss zu haben.“
Pete: „Ah,
die sprichwörtlichen Balls of Steel. Ob wir die an den
Rabbits auch finden würden? Immerhin stehen die
gewissermaßen vor ihrem vorläufigen Höhepunkt
ihrer Zeit in der GFCW!“
GFCW
Tag Team-Championship-2 out of 3 Falls-Match: TSEizn
Ra(re)BBits (El Metztli & Tsuki Nosagi) vs. 5* Hautevolee
(Matthäus Meister & David Hott) Referee:
Jack Bobo
Sven: „In
jedem Fall wird’s im Main Event ziemlich hasig und
sternig!“
Pete: „Die
Five-Stars haben hier eine große Aufgabe vor sich –
genauso wie die Rabbits. Ich würde mich hier nie im Leben
festlegen wollen, wer hier das Rennen macht, denn bei beiden
Teams gab es in den letzten Wochen durchaus Licht, aber auch jede
Menge Schatten. Und zumindest gefühlt habe ich den Eindruck,
dass der Schatten bei einem Team überwiegt.“
Sven: „Und
bei welchem?“
Pete: „Du
weißt genau, dass ich das nicht sage. Sagen kann. Sagen
werde. Immerhin habe ich meinen Job sehr gerne! Und jetzt: Viel
Spaß bei der Show – und beim lauschen usnerer
zärtlichen säuselnden Stimmen!“
Sven: „Da
bin ich dabei!“
Mit
diesen entzückenden Worten geht es in die erste Werbung.
Schwanenburgunder.
Jetzt noch überlegener im
Geschmack.
Noch siegreicher im Abgang.
Schwanenburgunder.
Der edle Tropfen des Erfolges.
Schwanenburgunder.
Jetzt in der kaiserlichen Edition
aus Bio-Reben.
Schwanenburgunder, der kaiserliche.
Probieren Sie ihn jetzt.
Schwanenburgunder.
So genießt bloß ein
Kaiser.
Schwanenburgunder.
Ein
Park in Vancouver, Kanada. Anfang November hat der Herbst auch in
der westkanadischen Metropole seine Spuren hinterlassen. Die
Menschen gehen aktuell nur vereinzelt spazieren, die Kamera fängt
kaum eine Menschenseele ein. Nun fährt die Kamera weiter und
bleibt hinter einer Parkbank stehen, die von hinten einen Mann
mit feuerroten Haaren zeigt, wie er geradeaus auf eine verwaiste
Bank schaut……
Jubel
entbrennt in der Halle, denn die Zuschauer wissen genau, dass der
Feuerkopf auf der Bank niemand anderes als Raymond „Morbeus“
Douglas sein kann. Der neue GFCW Heavyweight Champion!
Von
hinten ist zu erkennen, dass Raymond Douglas der Jahreszeit
entsprechende Kleidung trägt. Eine Lederjacke hat er
ebenfalls umgelegt. Die Kamera zoomt noch etwas näher heran,
ohne aber die Blickrichtung zu wechseln. Aus seiner
Jackeninnentasche zieht er nun sein Mobiltelefon hervor und legt
es neben sich auf die Bank. Dann spielt er eine Sprachnachricht
ab. Die Stimme von Clark Douglas, dem Vater von Ray und Großvater
von Kyle Douglas ist zu hören.
Clark:
„Mein Sohn. All die Entbehrungen die du geleistet hast. All
der Schmerz, den du jahrelang aushalten musstest. Aber du hast
all das überwinden können. Du bist am Ziel deiner
Träume. Der größte von allen. World Champion. Und
das mit Anfang 40 noch einmal geschafft zu haben, ist wahrlich
eine Meisterleistung. Dein Gegner Schwanenburg ist einer der
besten Wrestler der letzten 20 Jahre und du hast ihn in
Windeseile bezwungen, wie er es in seiner gesamten Karriere noch
nicht wurde. Du hast deine ganze Klasse abgerufen.“
Zufrieden
schaltet Douglas sein Mobiltelefon wieder aus. Dann schaut er in
den blauen Himmel….
Morbeus:
„Ja, Vater. Es ist geschafft. Ich bin GFCW World
Heavyweight Champion. Keiner hat mehr mit mir gerechnet. Am
wenigsten von allen….ich selbst. Ich habe Menschen um
Titel betrogen und dann haben mich wiederum Menschen um Titel
betrogen. Oder um völlig triviale andere Dinge. Betrogen.
Beschissen. Beklaut. Es ist mir mein ganzes Leben so häufig
widerfahren, dass ich irgendwann nicht mehr wusste, wie ich
überhaupt anders an ein Ziel gelange. Nur mit eigener
Leistung. Nur mit dem eigentlichen Können.“
Nun
senkt der Kanadier seinen Kopf und schüttelt diesen. Dann
drückt wieder auf sein Smartphone und hört die nächste
Sprachnachricht ab. Die Stimme ähnelt der Vorherigen, ist
aber nun viel fahriger und hört sich nervöser an.
Clark:
„Immer, wenn du oben warst, dann habe ich dir geholfen. Dir
mitgeteilt was du zu tun hast. Der Erfolg deiner Karriere hast du
deinem Instinkt zu verdanken, immer auf die Ratschläge
deines Vaters zu hören. Viele Jahre hast du das nicht
gemacht und daher musstest du dich über deinen Niedergang
auch nicht weiter wundern, mein Junge. Nun bist du hoffentlich
alt genug, um zu wissen, von wem du deine Befehle annehmen
solltest. “
Morbeus
reißt nun zusammengekauert auf der Parkbank sitzend an
seiner roten Haarpracht. Wie ein kleiner Junge. Die Worte aus dem
Telefon gefallen dem Kanadier überhaupt nicht. Hastig bricht
er die restliche Sprachnachricht ab und steckt das Telefon wieder
ein. Dann schnauft der frischgebackene World Champion einmal ganz
lange durch und schaut wieder in den Himmel….
Morbeus:
„Ich wusste, dass du eines Tages zurückkommen würdest.
Alle haben mich gewarnt, ich sollte mich in Acht nehmen vor dir.
Du wirst mich nie in Frieden lassen. Der eigene Vater. Selbst nur
mit begrenztem wrestlerischen Talent gesegnet, projizierst Du
deine Wünsche und Träume allein in mich. Du hast nie
einen Weltmeistergürtel errungen. Meine größten
Erfolge habe ich dir zu verdanken? Ich war es, der die Leute
geschlagen hat. Nicht du. Niemals.“
Nun
haut sich Ray Douglas mit der eigenen Faust gegen die rechte
Schläfe, wodurch sein gesamter Körper dann beginnt zu
zucken.
Ein
lauter Schrei ist zu vernehmen, Raymond Douglas scheint mit sich
selbst zu kämpfen.
Morbeus:
„Dämonen. Hast du mir gebracht, Vater. Nichts als
Dämonen!“
Douglas
steht nun von der Parkbank auf und geht ein paar Schritte den Weg
entlang. Die Kamera folgt ihm und filmt ihn dabei von der Seite.
Morbeus:
„Nun aber komme ich dich besuchen. Ich werde gleich bei dir
sein. Aber dann wirst du wie immer verstummen. Wie so oft. Nur
wenn es dir passt, bist du für mich da. Dein ganzes Leben
hast du das so gemacht. Peitschenhiebe, wann es dir beliebt.
Meine Gefühle waren dir immer egal. Nur funktionieren sollte
ich. FUNKTIONIEREN!“
Morbeus
biegt ab in eine Allee. Die Kamera zeigt nun deutlicher die
Umgebung. Ein klassischer Besucherpark ist es nicht, wo sich der
GFCW-Superstar befindet….
Plötzlich
macht Douglas halt, die Kamera dicht bei ihm. Und dann schaut er
auf den Boden…..
Mit
verstellter Stimme, die sich haargenau wie die Sprachnachricht
angehört hatte, spricht Morbeus nun…
Clark:
„Wann wusstest du es, mein Sohn?“
Dann
wechselt Ray wieder in seine normale Stimmlage.
Morbeus:
„Schon länger. Du hast dich langsam wieder
herangepirscht. Naiv war ich, die Zeichen falsch zu deuten. Immer
wieder gelingt es dir. Aber dieses mal bin ich besser
vorbereitet. Du bist nicht real. Du bist nur in meinem Kopf,
Vater.“
Clark:
„NUR in deinem Kopf? Ich werde dich immer kontrollieren,
mein Sohn.“
Fies
lachend schaut Ray Douglas auf das Grab seines Vaters herab. Die
Kamera schwenkt aus.
MacMüll
steht Backstage in der Wiener Stadthalle und im Hintergrund sind
die Children of Wrath bei der Arbeit zu sehen. Zumindest 3/4.
Sowohl Niander, als auch Kyle Douglas und Maurice schlagen und
treten auf am Boden liegende Männer ein. Wer die Männer
sind, ist aus dieser Kameraeinstellung aber nicht genau zu sehen.
MacMüll:
„Die Children of Wrath hauen, wie zu sehen ist, gerade
alles zu kleinholz. Mal sehen, was der Rädelsführer zu
sagen hat…..“
Cassady-Taylor,
der bereits in seinem Ringattire zu sehen ist, sieht MacMüll
auf sich zukommen und lässt kurz von seinem Gegner ab,
dieser scheint eh schon kampfunfähig zu sein.
MacMüll:
„NCT! Eine kurze Frage. WAS machen Sie da?“
Niander
grinst breit in die Kamera und sein nicht ganz so akkurates
Gebiss ist zu sehen. Eine durchweg fiese Gestalt.
NCT:
„Wir kümmern uns um die neue Klasse des Performance
Centers – so wie es sich gehört. Leider, und dass kann
ich jetzt schon sagen, ist keiner von Format dabei. Wie auch? Ich
bin schließlich nicht mehr der Leiter der Anstalt und
Breads ist wohl auch nicht mehr da. Ein Trauerspiel…“
Im
Hintergrund ist zu sehen wie Maurice The Conquerer einen der
Kadetten mit dem HOCH UND RUNTER durch deinen Tisch auf den
Hallenboden klatscht!
NCT:
„Hehe, Maurice. Das macht dir Spaß, oder?“
Maurice:
„Ja. Aber die Kleinen können sich alle gar nicht
wehren, Boss….“
NCT:
„HAHAHAHAH.“
Maurice:
„HAHAHHAAH.“
NCT:
„Mac! Wie bereits angekündigt. Die CoW rollen an und
wir zermalmen alles was sich uns in den Weg…..“
Ein
langsames Klatschen, das vor Sarkasmus nur so trieft, dringt
zunehmend lauter an das Mikrofon im Raum, was die Children of
Wrath dazu bringt, sich fragen in die Richtung zu drehen, aus
der das Geräusch kommt.
???:
„Die starken Männer haben sich eingeloggt.“
Die
knallig gefärbten Haare und zahllosen Tattoos, die ins Bild
laufen sind unverkennbar, und ebenso, vielleicht sogar noch mehr,
unverkennbar sind die glubschenden Augen, die ihm folgen.
Scarecrow: „Vielleicht
solltet ihr als nächstes irgendwelche Omis vom Zebrastreifen
rammen, dürfte eure Größenordnung sein, wenn ich
mir das hier so anschaue.“
Er
wirkt keineswegs eingeschüchtert oder beeindruckt. Ebenso
scheint Scarecrow keinerlei Hemmungen zu haben hier die
Konfrontation in zahlmäßiger Unterlegenheit zu suchen.
Wobei: Wer weiß das schon bei Leviathan.
Maurice:
„Was redet die Vogelscheuche da?“
Kyle:
„Neunmal klug war er und ist er noch immer.“
NCT:
„AH JAA. Das personifizierte Furunkel am Arsch.“
Der
Israeli hat nur einen müden Blick für die plumpen
Beleidigungen übrig. Vermutlich hat er davon im Performence
Center sowieso mehr bekommen, als andere ihr gesamtes
Leben.
Scarecrow: „Ihr
reißt die Klappe ganz schön weit dafür auf, dass
ihr kein Stück anders seid als ich. Ihr seid eine
Resterampe. Genauso wie mich niemand im Performance Center haben
wollte. Niander, Teil einer gescheiterten Organisation, und
nichtmal für die war er gut genug. Maurice, Teil einer
gescheiterten Organisation. Kid und Kyle. Talente, die nie in
Fahrt kamen. Oder nicht kommen durften. Und anstatt euch mit den
Leuten anzulegen, die daran Schuld sind, dass es so kam…“
Er
gestikuliert vage in Richtung der geschlagenen Rookies.
Scarecrow: „Is halt
einfacher neue Trainees zu vermöbeln, als sich mit Morbeus
oder Ricks anzulegen, hm?“
NCT:
„Ja, ist denn heute Abend wieder Sonntagspredigt? Was
denkst du Marionette von Drakes Gnaden wer sie ist? Die ganze
Kirche voller Kerzen solltest du anzünden, um den Herrgott
zu danken, dass dich Leviathan in deine Obhut genommen haben.
Ansonsten würdest du längst wieder da sein, wo du
hingehörst. In einem umgedeuteten Supermarkt in Haifa leere
Kartons auspacken, Muahahha.“ Scarecrow:
„Ich bin dankbar und im Gegensatz zu dir konnte ich meinen
Wert beweisen und wurde nicht einfach weggeworfen.“
Kyle:
„NCT hat sich selbst aus der Scheiße gezogen und
alles neu aufgebaut. Er hat sich nicht ins gemachte Nest gesetzt!
Außerdem hat er einen Desmond Briggs zum IC-Gold
gemanaged!“ Scarecrow: „Das
jetzt wo ist?“
So
locker, wie viele seiner Stable-Kollegen steht Silas hier nicht,
doch er ist weit entfernt davon, sich von den Children of Wrath
hier zurückdrängen zu lassen. Mit einem tiefen Atemzug
ballt er die Fäuste. Gehorchend tut Mykru es ihm gleich,
schaut für einen Moment auf Scarecrows Hände, wandert
mit seinem Blick dann weiter auf seine eigenen, hält sich
diese vor das Gesicht, schwenkt mit seinem Blick anschließend
knapp über die Fingerspitzen hin zu den Children of Wrath
und ballt nun seinerseits ebenso die Hände zu Fäusten
und geht direkt in Kampfstellung über, was mit offenen Mund
und Augen nur halbbedrohlich wirkt.
Scarecrow:
„Du musst dich schon entscheiden, Niander. Ich dachte,
Breads sei schuld, dass seine Rookies schwach sind. Aber ich bin
selbst schuld? Und was ist eigentlich mit Kid und Kyle. Nützliche
Werkzeuge für dich? Ich bin auch nicht dumm Niander. Wer
auch immer von uns heute gewinnt, fährt wahrscheinlich
direkt zu Title Nights. Und überraschenderweise stehst du im
Match. Und nicht euer eingespieltes Tag Team. Das ist alles ein
gigantischer Ego-Trip von einem Mann, der nicht mehr in der
Position sein darf offiziell Rookies zu misshandeln.“
Und
Scarecrow tritt tatsächlich einen Schritt auf Niander zu.
Folgend tut der Schweigsame es ihm gleich.
NCT
schaut den jungen Mann aus Israel abschätzig an, schließlich
ist er sich seiner Überlegenheit mit Kyle und Maurice im
Schlepptau gewiss.
NCT:
„Gut kleiner, dass du die Antwort bereits kennst. Die
Children of Wrath werden bei Title Night die GFCW Tag Team Belts
gewinnen! Ihr seid noch nicht mal ein „BUMP IN THE F´N
ROAD“ für uns. Und nun geh bei Seite. Wir sehen uns im
RING!“
Abwartend
schaut Mykru zur Seite und scheint auf ein Startsignal zu warten,
der gesamten Gegnerschaft an die Kehle zu springen, wenn Silas
doch nur eine, ja wirklich IRGENDEINE Form eines Okays dazu geben
würde, doch als die Children of Wrath so an ihnen
vorbeigehen und Maurice extrem versehentlich noch einmal heftig
Silas mit der Schulter stößt, pfeift Scarecrow ihn mit
einer einzigen, energischen Handbewegung zurück, woraufhin
sich der schweigsame sofort entspannt.
Scarecrow:
„Bleib ruhig. Dem König würde nicht gefallen,
wenn wir uns hier schwächen.“
Fest
nickt er seinem Partner zu.
Scarecrow:
„Du kannst sie dir nachher schnappen.“
Singles
Match:
„Schlüsselmatchsieger“
Ellis Diehl vs. Gisbert „Gino“ Rieß
Referee: Henry Phoenix Jr.
Der
Mann, das Talent, das Chamäleon der GFCW erscheint
freudig auf der Stage. Noch vor zwei Wochen konnte er noch
sehr überraschend den Sieger des Schlüsselmatches
besiegen: Zane Levy. Die Gute Laune steht im ins Gesicht
geschrieben, grinsend flaniert er zur Stage, klatscht mit den
Fans ab.
Am Ring
angekommen, slidet er lässig in ihn hinein, als wären
es die Twitter DM's von Zereo Killer. Auch dort lässt er
sich dann noch mal ordentlich feiern, besteigt das Top Rope
und genießt seine Zeit, die er derzeit hat. Bevor sein
Gegner aber erscheint, hat Ellis wohl noch was zu sagen und
er lässt sich ein Mikrophon reichen.
Ellis:
„Was geht ab, WIIIIIIIIIIIEN!“
Er
blickt in die Arena hinein, die Reaktionen sind natürlich
außerordentlich, denn das sind sie immer, wenn jemand
die Stadt nennt, in der man sich befindet.
Ellis:
„Vor zwei Wochen hatte ich die größte
Revanche in meiner GFCW Karriere. Nachdem Zane Levy mich
letztes Jahr bei Title Night noch besiegen konnte, habe ich
mich gerächt und ihn 1,2,3 auf die Bretter geschickt!“
Er
grinst schlitzohrig in die Kamera
Ellis:
„ICH, Ellis Diehl, ich habe den Schlüsselmatch-Sieger
geschlagen! Eigentlich qualifiziert mich das direkt dazu, den
Schlüssel von ihm zu erhalten oder? Schließlich
bin ich der eindeutig bessere Wrestler, haha!“
Die
Crowd reagier so gemischt auf Ellis Diehl, er ist definitiv
noch nicht das größte Babyface aller Zeiten, aber
immerhin reagieren sie mittlerweile auf ihn.
Ellis:
„Ellis Diehl. Schlüsselmatch-Sieger-BESIEGER!
DIEHL WITH IT!“
Die Fans
freunden sich aber langsam mit ihm an.
Ellis:
„Aber ich weiß natürlich, dass wir uns in
einer mega schnelllebigen Welt befinden. Das ist natürlich
kein Titel, den ich ewig mit mir herum tragen kann. Letzte
Show war ich der „Ex-Interims-Commissioner, heute der
„Schlüsselmatch-Sieger-Besieger“ und für
die nächste Show.... fordere ich meinen heutigen Gegner
heraus! Denn wir alle wissen, dass das Performance Center
etwas heruntergefahren wurde, seitdem der Boss Robert Breads
weg ist. Er hat natürlich viele Talente angezogen, klar,
er ist ja auch Hall of Famer, aber nun sind noch genau zwei
Männer da geblieben. Wir treten also an um den Titel:
„Das letzte Performance-Center-Talent!“
Dann
geht das Mic zu Boden und die Musik seines Herausforderers
heute wird eingespielt.
Gisbert
„Gino“ Rieß, auch bekannt als die
„Zwergenwalze“ kommt auf die Stage. Die wahren
GFCW Fans erinnern sich vielleicht noch an ihn, bzw. das
Tag-Team, indem er unterwegs war, namens Hell or High Water
mit seinem Partner Henry Phoenix Jr. In Tylers Turbulentem
Tag Team Tournament im Jahr 2019 schafften sie es immerhin
ins Halbfinale, welches sie dann gegen UNRIVALED, die
späteren Turniersieger verloren und sich daraufhin
auflösten. Henry Phoenix Jr ist übrigens nicht nur
der Ex-Tag Team Partner von Gino, nein, er ist auf der
Referee heute. Aber wir machen uns mal keine Sorgen, dass das
Auswirkungen auf das Match hat, schließlich trennten
sie sich ja voneinander.
Der
kleine, beleibte Mann macht sich auf dem Weg zum Ring,
bekommt wenige Reaktionen von den Fans und betritt diesen
dann auch über die Ringtreppen.
Jetzt
sind beide Kontrahenten im Ring und Henry Phoenix Jr. prüft,
ob sie beide bereit sind. Gino kann es gar nicht abwarten und
muss ein bisschen zurückgehalten werden. Dann gibt es
endlich das Zeichen.
DING
DING DING!
Pete:
„Gino gegen Ellis!“
Und die
Zwergenwalze will hier direkt zeigen, wo der Zwerg den Bart
hat und stürmt los. Der Ring bebt und Ellis weiß
nicht so recht, wie er auf dieses kleinen, dicken, aber sehr
schnellen Mann reagieren soll. In letzter Sekunde hechtet er
einfach zur Seite und Gino rasselt in die Ringecke.
Pete:
„Der smarteste war Gino leider nie!“
Der Ring
wackelt ein wenig, denn die Zwergenwalze ist wirklich
ungebremst in die Ecke hinein gewalzt. An Ellis ist hier ein
Kelch vorüber gegangen, der schaut ganz ungläubig
in die Ecke des Saarländers, wo er gerade einschlug.
Aber mit der Kraft von Maggi und Lyoner schüttelt Gino
den Schmerz ab und will weitermachen. Seine Karriere verlief
eher schlecht als recht, mit der Ausnahme des kurzen Tag
Teams mit Henry. Jetzt will er endlich durchstarten.
Sven:
„Er nimmt wieder Fahrt auf.“
Wieder
nimmt er Ellis ins Visier. Seine Augen füllen sich mit
Angst und erneut versucht nicht von der Zwergenwalze zerwalzt
zu werden. Aber diesmal hat Gino dazu gelernt. Er zieht nicht
voll durch, sondern stoppt rechtzeitig. Diehl will erneut zur
Seite ausweichen, aber er greift sich den Brandenburger. Der
Brawler aus dem Saarland tut jetzt genau das: Brawlen. Neben
Walzen ist das auch die einzige Sache, die er bislang
zuverlässig gezeigt hat und so brawlt er Ellis langsam
aber sicher in die Ringecke. Die Tritte und Schläge sind
eher Straßenkampf vor dem McDonalds Niveau, aber hey,
sie tun ihren Job. Dort angekommen, prügelt er weiter
auf den Schlüsselmatch-Sieger-Besieger ein, ehe Henry
dazwischen geht.
1!
2!
3!
4!
Gino
lässt locker, er hatte sich von seinem Ex-Partner ein
bisschen mehr Spielraum erhofft. Aber den gibt’s hier
nicht, denn wir wollen hier ein schönes, faires
Quidditch sehen. Dementsprechend krallt sich Gino seinen
Gegner aber dennoch und whiiiiiiippt ihn in die andere
Ringecke. Mit Wucht schlägt der Brandenburger ein.
Pete:
„Ellis muss langsam aufwachen!“
Gino
rennt los und will einen Big Splash zeigen. Oder Zwergen
Splash. Oder was auch immer, jedenfalls spring er in die Luft
und will mit seinem Bauch, bzw. Körpergewicht allgemein
Ellis in der Ringecke ein bisschen einquetschen.
Big
Splash!
Nein,
Ellis Diehl reißt in allerletzter Sekunde die Beine
nach oben, sodass Gino dagegen knallt und zurück in den
Ring taumelt.
Sven:
„Das war knapp für Ellis.“
Gino
taumelt etwas, bei Ellis ist das Adrenalin jetzt da. Er
sammelt sich kurz und geht dann auf seinen Gegner zu, um ihn
mit einem Russian Leg Sweep zu Boden zu bringen. Der Pin
folgt dann auch recht schnell.
1..
Kick
Out!
Aber das
reicht selbst gegen Gino noch nicht und so wuchtet er seinen
Gegner runter von sich. Aber Ellis will hier weiter die
Oberhand behalten. Er positioniert sich in der Ringecke,
macht ein bisschen Radau. Die Fans ahnen, dass hier ein
Superkick folgen könnte und das zeigt Ellis dann auch
prompt an. Er wartet nur darauf, dass Gino aufsteht und in
die Falle tappt. Und das tut er dann auch genau so.
SUPERKICK!
Gino
reißt noch instinktiv seine Hände nach oben, aber
den kompletten Schaden kann er nicht abfangen. Er taumelt
durch den Ring und landet in den Seilen, an denen er sich
festkrallt, sodass er nicht zu Boden geht. Aber jetzt ist
Ellis heiß und will mehr. Er positioniert sich hinter
seinem Gegner und für die gesamte Arena ist klar, dass
hier der nächste Superkick folgen soll. Ellis wartet nur
darauf, dass sich Gino umdreht.
Pete:
„Das könnte das Ende sein!“
Gino
dreht sich um und...
SUPERKICK!
Sven:
„Nein!“
Der
kleine Mann ist ohnehin nicht einfach am Kopf zu treffen und
so reicht ein ducken aus, dass Ellis Diehl den Kick verfehlt.
Gino kann sein Glück kaum fassen und will jetzt das Heft
des Handelns übernehmen.
Pete:
„Das sieht nach einem Belly to Belly aus!“
Und so
presst er seinen Gegner an seinen sehr dicklichen Belly und
wuchtet ihn dann über seinen eigenen Kopf nach hinten.
Aber Ellis kann sehr grazil auf seinen eigenen Beinen landen!
Ein Raunen geht durch Wien, das sah doch sehr schön und
spektakulär aus, wie er sich in der Luft drehte, als sei
er eine Katze. Gino liegt hingegen auf dem Rücken nach
seinem Versuch des Belly To Belly. Ellis steht mit dem Rücken
zu ihm
Standing
Moonsault!
Wow,
Ellis Diehl packt eine weitere sehenswerte Aktion aus. Damit
holt er die Fans definitiv auf seine Seite. Aber auch den
Sieg?
1...
2...
KICK
OUT!
Das wahr
sehr knapp. Aber Ellis ist jetzt heiß. Er will mehr. Er
will den Sieg. Also stapft er wieder und die Fans wissen:
Superkick-Time! Langsam aber sicher arbeitet sich die
Zwergenwalze nach oben. Ellis wartet. Er tritt. Er trifft.
SUPERKICK!
1...
2...
3!
DING
DING DING!
SIEGER
DES MATCHES DURCH PINFALL: ELLIS DIEHL!
Pete:
„Ellis Diehl hat nun eine kleine Siegesserie!“
Freudig
feiert er, das war ein sehr schöner Sieg für ihn,
allerdings hätte er es natürlich gerne etwas
leichter gehabt. Nichtsdestotrotz ist er der Sieger und lässt
sich als genau der feiern. Aber nicht jeder feiert Ellis
Diehl.
Pete:
„Uh oh…“ Sven:
„Da is jemand noch mächtig angefressen von letzter
Woche.“
Unter den
tiefen Basstönen, die den Anfang von Motionless in
White´s „Headache“ markieren stürzt
Zane Levy im Schatten des markanten, violetten Lichts seines
Einzuges durch den Vorhang. Die Kapuze der Leviathan-Jacke
rutscht ihm durch den Schwung direkt in den Nacken und legt
somit den wutverzerrten Gesichtsausdruck des Purifiers frei.
In vollem Lauf schießt er die Rampe hinunter auf den
Ring zu, nur einige Schritte hinter ihm ist auch Luna Rosario
mit von der Partie.
Pete:
„Und Luna ist auch zurück!“ Sven:
„Leviathan ist nicht gerade geduldig in Sachen offene
Rechnungen.“ Pete:
„Welche Rechnung? Ellis hat Zane fair besiegt.“ Sven:
„Sag ich doch. Offene Rechnung.“
Seinen
wertvollen Koffer, in dem sich zweifelsohne der goldene
Schlüssel befindet, in der Hand hechtet Zane unter dem
untersten Ringseil hindurch, springt auf die Beine und
schwingt den Schlüssel zum Erfolg unter einem
schallenden Konzert aus Pfiffen und Buhrufen nach Diehl, der
nichtmal daran denkt, sich hier auf irgendwas einzulassen und
hastig auf der anderen Seite den Ring verlässt und um
Haaresbreite den zwei Berserkern entgeht, die wie
eingesperrte Tiere im Ring auf und ab gehen und ihn fixieren.
Langsam macht sich Diehl auf den Weg um den Ring
herum in Richtung der Rampe. Die Augen lässt er mit
einem spöttischen Grinsen auf Levy, dessen zuckende
Mundwinkel wohl nur noch mit Schaum davor angepisster wirken
könnten. Verkrampft umklammern die Finger den Griff des
Koffers, während Luna energisch vom Personal ein
Mikrofon anfordert, als die Musik abrupt wieder verstummt.
Levy muss sich nicht einmal umdrehen. Er streckt nur
den Arm nach hinten und bekommt das Mikrofon überreicht.
Einen letzten Blick wirft er Ellis zu, der Rückwärts
die Rampe hinaufgeht und noch einmal jubelnd die Arme hebt.
Dann wendet er sich dem Publikum zu und blickt in der Halle
umher.
Zane: „Guten
Abend, Wien! Begrüßt den nächsten World.
Heavyweight. Champion.“
BOOOOOOOOOOO
Grinsend
reckt er das Behältnis mit dem Schlüssel darin in
die Luft.
Zane:
„Eigentlich wollte ich schon vor zwei Wochen den
größten Abend in Leviathans Geschichte von meiner
Seite aus Revue passieren lassen aber ehrlich gesagt hatte
ich echt wenig Lust darauf, nachdem diese Ratte Ellis Diehl
mich beschissen hatte.“
Pete:
„Du hast verloren Zane. Nicht mehr und nicht
weniger.“ Sven:
„Einrollen ist schon billig, Pete.“
Zane:
„Aber heute. Heute fühle ich mich ehrlich gesagt
absolut in der Stimmung es all den Leuten reinzuwürgen
die entweder nicht wollten, dass ich diesen Schlüssel
bekomme oder dachten, ich könnte es nicht schaffen. Denn
verdammte Scheiße nach allem, was mir angetan wurde von
ALLEN Seiten habe ich immer noch gesagt ich werde diesen
Schlüssel gewinnen und ich HABE. ES. GETAN. Ein
verdammtes Jahr lang…“
Mit
energischen Gesten und kämpferischer Mine spricht er
über die aufbrandenden Pfiffe hinweg.
Zane:
„… jeden Tag dieser Gedanke an letztes Mal.
Hunderte Male, Tausende Male und endlich habe ich Ruhe, weil
ich mich aus dem Sumpf gezogen habe, in dem ich saß und
ich hätte es nicht schaffen können ohne unseren
ruhmreichen König The End, der – nebenbei bemerkt
– IMMER NOCH EUER INTERCONTINENTAL CHAMPION IST.“
Wie
zwei Hyänen lachen Luna und Zane sich an. Sie wissen
genau, wie stark Brainwashed für Leviathan war. Und sie
haben keine Skrupel es raushängen zu lassen, bis man
drauftritt.
Zane:
„Und ehrlich gesagt war ich eigentlich dumm so
angefressen zu sein vor zwei Wochen. Ja okay Ellis hat
gewonnen, aber das witzige ist ja, dass es komplett
scheißegal ist, weil ich hier alles verlieren kann, was
ich möchte.“
Grinsend
zuckt er die Schultern und blickt liebevoll auf sein
Gepäckstück.
Zane:
„Denn – vielleicht wusstet ihr das nicht –
ich habe den Schlüssel gewonnen.“
Sven:
„Ich habe Zane glaube ich noch nie so ekstatisch
erlebt.“ Pete: „Ich
gebe zu, bei aller Antipathie: Er hat jedes Recht
dazu.“
Doch als
hätten sie es verschrien, legt sich plötzlich jede
Verspieltheit in Zanes Tonfall. Begleitet von einem tiefen
Atemzug fährt seine Hand über sein Gesicht.
Zane:
„Es gibt nur… ein Problem. Das, was mich in
diesem Match immer wieder auf die Beine und die Leiter nach
oben getrieben hat war dieser tiefe, brennende Hass für
Antoine. Schwanenburg. Aber ich schätze mal auf seine
alten Tage ist selbst ihm sein Ego abhanden gekommen. Antoine
Schwanenburg, besiegt in Sekunden von Raymond Douglas. Wem
wollt ihr das eigentlich erzählen? Dieser verdammte
Rekord war Schwanenburg unwichtiger, als mir meine Rache
nicht zu geben.“
Sichtliche
Irritation macht sich im Publikum breit und selbst Luna zieht
die Augenbrauen nach oben, während Pete das ausspricht,
was wohl alle denken.
Pete:
„Es geht wieder los.“
Ruckartig
sieht Levy sich ein wenig in der Halle um.
Zane:
„Lüge ich etwa? Glaubt irgendjemand von euch hier
wirklich, dass in dem Match alles mit rechten Dingen zuging?
Nenene. Sie müssen sich alle damit abfinden, DASS ich
der Schlüsselmatchsieger bin, also suchen sie jetzt
weiter, was sie mir wegnehmen können. Antoine kann den
Rekord auch zu einem anderen Zeitpunkt holen, also geht er
mir lieber aus dem Weg. Aber irgendwann kriege ich dich
Antoine. Und wenn es sein muss kralle ich mir heute Abend den
Titel von Morbeus und VERPRÜGEL DEINEN FEIGEN ARSCH IM
TITLE NIGHT MAIN EVENT.“
Sven:
„WOAH!“ Pete:
„Wird Zane heute Abend wirklich den Schlüssel
umdrehen?“
Wie ein
besessener schreit Levy ins Mikrofon, wobei seine Stimme ihn
nahezu verlässt.
Zane:
„LEVIATHAN IST DIE ZUKUNFT, VOR DER NIEMAND WEGRENNEN
KANN. NICHT ELLIS. NICHT DYNAMITE. NICHT FLETCHER. NICHT
MORBEUS. AUCH DU NICHT ANTOINE. GERADE. DU.
NIIIIIICHT!!!!!“ Eric:
„Ich habe nicht vor, vor dir wegzurennen.“
Unter
lautem Jubel ertönt die Stimme des Commissioners aus den
Boxen, einige Sekunden schon bevor der Mann, der Morbeus mit
der Titelchance präsentiert hat, durch den Vorhang auf
die Bühne titt und mit einem leicht verschmitzen Grinsen
im Bild auftaucht. Fragend, wütend, irritiert? Levys
Blick ist schwer zu deuten.
Eric:
„Als erstes, Zane, will ich dir noch einmal persönlich
gratulieren. Du warst bei Brainwashed der beste Mann. Du hast
deinen Lohn dafür erhalten und stehst hier als Träger
des Schlüssels zum Erfolg. Herzlichen Glückwunsch.“
Ob
die Gratulation und der leichte Applaus Fletchers nun
verspottend sein sollen, eine Formalität als Offizieller
ist, oder tatsächlich aufrichtig, bleibt wohl das
Geheimnis des Candy Mans.
Eric:
„Es ist auch schön, dass du dich entschlossen hast
wieder vor der großartigen GFCW Galaxy hier in Wien zu
reden…“
Ach
ja. Mit sowas den billigen Hometown Jubel abholen. Immer
wieder gut.
Eric:
„...ich hatte nur gehofft, dass nach allem, wie
Brainwashed gelaufen ist, du vielleicht aufhörst hier
mit einem überdimensionalen Aluhut herumzurennen. Aber
ich bin ja nett. Und ich habe eine neue Verschwörungstheorie
für dich. Ganz frisch. Denn zwischen all dem
Schwachsinn, den du schon von dir gegeben hast, war der
größte Schwachsinn… Wie war deine Wortwahl?
Ellis´ Sieg gegen dich wäre, achja, „scheißegal“.
Was wäre denn… wenn du in Anbetracht deiner
Aktionen vor und bei Brainwashed und deiner Niederlage gegen
Ellis Diehl ein drittes Match gegen ihn kämpfen musst.
Ein entscheidendes Duell. Und wenn Ellis Diehl tatsächlich
stärker ist als du… Wird er zum neuen Träger
des Schlüssels zum Erfolg.“
Ein
Raunen geht durch die Arena.
Pete:
„WOW!“ Sven: „Das
ist Betrug! Betrug ist das! Das kann…“
Zane:
„DAS KANNST DU NICHT MACHEN!“ Eric:
„Ich habe es im Moment getan.“ Zane:
„Ich habe diesen Schlüssel gewonnen. Gegen fünf
andere Männer. Ich bin durch mehr als genug durch dafür.
Ich VERDIENE diesen Schlüssel. Nein. Ich HABE ihn mir
verdient. Das ist nicht richtig, Eric.“
Er
wirkt nahezu verzweifelt. Eine leichte Panik liegt in seinem
Blick, während Luna in reiner Schockstarre hinter ihm
steht.
Der Commissioner zuckt auf der Bühne kurz
die Schultern.
Eric:
„Erstens ist es für dich immer noch HERR Fletcher,
ich dachte das wäre mittlerweile durchgedrungen. Und
zweitens Zane, egal wie allmächtig du dich gerade
fühlst, auch du und Leviathan können hier nicht
tun, was ihr wollt. Und wenn du dich mit Antoine anlegen
willst, Zane, dann glaube ich solltest du mir dankbar sein,
dass ich dich davon abhalte, wenn du schon an Ellis Diehl
scheiterst.“
Ohne
ein weiteres Wort dreht Fletcher sich um und lässt eine
jubelnde Halle zurück. Zanes Aktionen und große
Klappe hatten ihn eingeholt. Wie schlimm… das würde
sich bei Title Night zeigen.
FADE OUT
Er
schlendert als würde er nie etwas anderes tun und so
komplett falsch läge man mit dieser Aussage ja auch nicht.
Thomas Camden ist mit den Händen in der Hosentasche und
weiten schlackernden Schritten auf dem Parkplatz unterwegs und
lässt den Blick schweifen. Der Kopf bewegt sich in aller
Seelenruhe von links nach rechts, beäugt die Stahlbalken,
die das Dach halten, die Betonsäulen, die dabei helfen und
ab und an wird auch mal respektvoll genickt, wenn er ein
schniekes Auto sieht. Entspannt vor sich hinpfeifend spaziert er
sich so voran und wenn ihn jemand angreifen wollen würde,
wäre es wohl selten einfacher.
Nur
ist ja das sein aktuelles Problem. Ihn will gar niemand
angreifen. Wäre ja schön, wenn er was zu tun hätte
und nicht nur drauf hoffen muss, dass sich IRGENDWER erbarmt um
ihn von der Titles Night Arbeitslosigkeit zu bewahren. Schön
wär‘s, ist jetzt aber wurscht. Jetzt geht er einfach
seinen Weg, nähert sich dann einmal einem Auto, von dessen
Marke er leider keinerlei Ahnung hat, aber es ist schwarz und
sieht schick aus, das sind all die Kerninfos, die er benötigt.
Im
Annähern beginnt er leicht zu schmunzeln, hat sich
anscheinend einen dummen Witz überlegt und der wird in die
Tat umgesetzt. Er legt die Hand auf das Autodach, beugt sich dann
tiiiiiiief nach unten und schaut unter der Karosserie hindurch
auf die Lücke zwischen Auto und Parkplatz. Er schnauft
amüsiert durch, schüttelt den Kopf und richtet sich
schnell wieder auf, bevor er sich mit einem Schulterzucken
wegdreht.
Thomas:
„Ne, hier isser nich...“
Dann
setzt er sich wieder in Gang, zieht aber diesmal tatsächlich
die Augenbrauen ein wenig nach unten und kneift einen Mundwinkel
ein. Genug gespielt.
Thomas:
„Jo, Ask, wo steckst’n?“
Ask:
„Hey Thomas, hier drüben.“
In
einem sonderbaren Mix aus Flüstern und Rufen gibt sich der
Schwede nun schließlich preis, als er aus dem Stadtpark
neben der Stadthalle hier in Wien, in Richtung Thomas Camden
gelaufen kommt. Wie wir schon in dem Video gesehen haben, was vor
einigen Tagen aufgenommen wurde, scheint sich Ask immer noch
recht bedeckt zu halten, um sich vor möglichen Angriffen
durch Lionel Jannek oder seine Männer zu bewahren.
Der
Unterschied zum letzten Mal? Mittlerweile wirkt es nur noch wie
ein taktisches „Verstecken“ und weniger wie ein
Verstecken aus Angst. Und jetzt steht ja bald sein Match an, also
muss er sowieso auftauchen. Aber erstmal, scheint er das Gespräch
mit Thomas zu suchen.
Ask:
„Hey Thomas.“
Thomas:
„Grüß dich…“
Das
klang schonmal euphorischer. Tatsächlich ist der Oregono
aber irritiert von diesem Auftritt seines Kumpels, dieser Art des
Versteckspiels beziehungsweise diesem doch eher unüblichen
Ort für ein „verabredetes“ Treffen. Er kratzt
sich kurz an der Schläfe bevor er auf die wenigen Bäume
deutet, die man im Hintergrund noch durch den Gang der Tiefgarage
erkennen kann.
Thomas:
„Willste nochmal alle dran erinnern, dass du dicke mitter
Natur bist? Ne, aber jetz mal ohne ernst…is alles klar?“
Ask:
„Du wirsts ja sicherlich mitbekommen haben. Ich hab mich
scheinbar mit den falschen Leuten angelegt, … naja, um
genauer zu sein, mit der falschen Person: Lionel Jannek. Und
jetzt will der mir an den Kragen.“
Camden
zwingt sich zu einem Lächeln, klemmt aber gleich einen
Mundwinkel ein und neigt den Kopf zur Seite. Fehlt eigentlich nur
noch, dass er sagt…
Thomas:
„Jo, blöd gelaufen…der is’n Viech.“
Ask:
„Jap und nun… muss ich mir überlegen, wie ich
irgendwie zurückschlagen kann. Ich meine… Gefallen
lassen kann ich mir das ja nicht. Aber dumm und unvorsichtig
agieren darf ich auch nicht, sonst holt er mich oder zumindest
seine Schlägertypen da. Aber glücklicherweise…
habe ich mir da schon was überlegt. Das ist bereits in
Arbeit.“
Da
hellt sich Camdens Miene wieder auf. Er muss sich also doch wohl
eher keine Sorgen machen, dass sein Kumpel hier hoffnungslos
überfordert ist. Stattdessen schmunzelt er leicht in sich
hinein, bevor er das Wort ergreift.
Thomas:
„Da bin ich ja gespannt. Wenns so wird wie dein Besuch auf
Hollys Farm, dann sollte sich Lionel besser auf was gefasst
machen…aber jetz mal Zitronenbutter bei de Fische, oder
wie man sagt…du bestellst mich doch nich her um mir zu
erzählen, dass du ‘n Plan für Lionel hast, oder?“
Seine
Stirn wird wieder etwas runzliger.
Thomas:
„Jo, schon klar, ich hab ‘ne etwas längere
Geschichte mit ihm…aber klingt ja so als haste schon ‘nen
ganz guten Eindruck davon, wie er so tickt. Was soll ich dir da
noch groß erzähl’n?“
Ask:
„Naja, ich, … ich hab zwar was unternommen, aber das
ist auch eher nur so ein kurzfristiger Erfolg. Richtig viel
bringen wird’s mir auf lange Sicht nicht. Aber wie du schon
sagst… du kennst dich aus mit dem. Du weißt, wie der
so tickt, wie man gegen ihn ankommt. Hast du vielleicht
irgendwelche Tipps?“
Der
Hobbybäcker plustert die Backen auf und pustet laaaaangsam
durch, während er von links nach rechts und zurück an
die Decke schaut. Langsam wandert sein Blick wieder Höhe
Asks Augen, nimmt ihn aber nicht direkt ins Visier. Stattdessen
schwankt sein Blick weiter von Seite zu Seite, während er
mit Luftstößen durch die Lippen eine Melodie plustert,
die Bud Spencer stolz machen würde. Er scheint tatsächlich
zu überlegen, was er denn so zu erzählen hat…wenn
überhaupt irgendwas. Er weiß, wenn es jemanden gibt,
der bei Gesagtem wirklich auf Ratschläge achtet…dann
isses der Kerl, der ihm da gegenübersteht. Also will er es
auch ernst nehmen. Dann pustet er ein letztes Mal durch und zuckt
mit den Schultern. Tolle Voraussetzungen.
Thomas:
„Ich hab keine Ahnung, wie ich ihn damals geknackt habe,
Ask. Aber ich glaube, genau das is am Ende auch das, was ich dir
empfehlen würde.“
Der
Nordmann horcht auf.
Thomas:
„Ich hab gegen Lionel halt einfach das gemacht, was ich
halt so mache. Ich war ich selbst und bin das auch geblieben. Das
hat ihn so lange genervt, bis er endlich ‘nem Match
zugesagt hat…tjoa und im Match hab ich dann halt das
gemacht, was ich kann…und das hat irgendwie gereicht.“
Er
lächelt beim Gedanken an seinen bislang (?) größten
Sieg.
Thomas:
„Alex hätt sich vorher zwei Wochen lang mit drei
Whiteboards eingesperrt und jede Alternative durchgeplant aber
der meinte quasi von Anfang an zu mir, dass ich nich er bin und
nich den Kampf von irgendwem anders kämpfen soll. Und
tjoa…so isses halt auch. Ich hab halt getan, was ich
kann…fest drauf haun und ruhig bleiben. Wenn’s gegen
andere Leute klappt, kann’s auch gegen Lionel Jannek
klappen. Hat’s auch…weil’s halt am Ende des
Tages egal is, wie gut er is…ich hab gegen ihn gekämpft,
weil ich irgendwo im Hinterstübchen das Gefühl hatte,
dass ich vielleicht auch besser sein könnt als er…“
Er
tippt sich dabei ein paar Mal an die Schläfe um noch einmal
seine Botschaft zu unterstreichen. Es ist alles eine Kopfsache.
Dann zuckt er aber nochmal mit den Schultern und wirft die Hände
in die Luft, bevor er sie wieder in seine Hosentaschen schiebt.
Thomas:
„Hat zumindest bei mir so geklappt, aber wie gesagt…das
bin ich, nu brauchste nich so kämpfen wie ich. Zereo Killer
hat Lionel auch besiegt und ich hab trotzdem noch nie ‘nen
Somersault trainiert.“
Er
lacht auf. Dann klopft er Ask auf die Schulter.
Thomas:
„Lionel hat schon verdammt viel gewonnen, so gut wie er
is…aber er hat auch schon verloren…ne Möglichkeit
ihn zu besiegen haste sicherlich.“
Ask
hört dem zu, was Thomas da zu sagen hat. Man sollte meinen,
dass es ins Asks Kopf bereits rattert und er überlegt, wie
er die Tipps bestmöglich umsetzen kann. Auf der anderen
Seite jedoch… wäre ja genau das auch irgendwie
falsch. Schließlich sagt Thomas ja, dass Ask nur er selbst
sein soll und sich einen ausgebufften Plan zu überlegen,
wäre nicht so wirklich er selbst. Das alles ist hier nicht
wirklich DIE Antwort, die sich Ask erhofft hat und doch…
ist es wohl genau die Antwort, die er gebraucht hat.
Ask:
„Hmm. Ich verstehe schon. Ich glaub ich weiß was du
meinst und du hast Recht. Mich irgendwie zu verstellen hat mich
ohnehin noch nie wirklich weitergebracht… Naja…
dann danke dir auf jeden Fall Thomas! Ich glaub damit kann ich
ganz gut was anfangen, aaaaber jetzt… muss ich mich
erstmal um diesen Daniel-Typen kümmern. Wird schon. Also
dann, machs gut und danke nochmal!“
Camden
hört seinem Kumpel erfreut zu und lächelt ihn
aufmunternd an. Einmal klopft er ihm noch auf die Schulter.
Thomas:
"Na dann viel Erfolg dir...sag Bescheid, wenn ich was tun
kann."
Ask
nickt Thomas nochmal zu, bevor er schließlich wieder
verschwindet. Dabei achtet er wieder darauf, recht unerkannt zu
bleiben, bis er schließlich auch verschwunden ist.
In
der Wiener Stadthalle sitzen die Zuschauer nun schlagartig nicht
mehr. Aufgesprungen machen sie richtig Lärm und heißen
den neuen GFCW Heavyweight Champion mit tosendem Applaus
willkommen.
Pete:
„Was für ein Comeback. Ich habe in den letzten 20
Jahren schon viel erlebt in der GFCW, keine Frage. Aber an dieses
sensationelle Comeback werde ich mich noch lange erinnern
können.“
Sven:
„Mehr Glück als Verstand hat er doch gehabt. Aber ich
gebe zu, auch ich war sehr überrascht über die Vorgänge
von vor zwei Wochen in Innsbruck.“
Laura:
„Und hier ist er…..der neue GFCW Heavyweight
Champion…..Raymond MOOOORRRBEEEUUSSS Douglas.“
Und
da ist er! Raymond „Morbeus“ Douglas kommt zu den
wummernden Klängen Gesaffelsteins aus dem Inneren der Halle
und zeigt sich triumphierend der gesamten GFCW Galaxy. Ein
breites Lächeln ist dabei nicht zu übersehen. Ansonsten
hat der ehemalige Anführer der Fists for Future Foundation
die letzten beiden Wochen nicht mit irgendeiner gearteten
Bartpflege gebracht. Sein rötlicher Bart ist mittlerweile
ein beachtlicher Vollbart geworden, indem sich nun aber auch
schon einige graue Haare drin finden. Das Haupthaar ist auch in
der langen Pause nicht geringer geworden und ziemlich wild
durcheinander. Vorbei die Zeiten als er sich analog seiner
Stable-Kollegen Slay Oakland und Max Moustache um eine
„anständige Frisur“ bemüht hat. Das weiße
T-Shirt ist sicherlich auch schon zig male getragen worden. Aber
das äußerliche Erscheinungsbild ist nur Schall und
Rauch und welche Relevanz besitzt diese überhaupt? Wenn, ja
wenn um die Hüften das wertvollste Gold überhaupt
geschnallt werden kann?! In all seiner Pracht funkelt der goldene
Gürtel und blendet selbstredend die Zuschauer in der
österreichischen Hauptstadt mit seiner Brillanz.
Langsam,
wie ein monarchisches Oberhaupt, wandert Morbeus zum Ring und
genießt die Atmosphäre sichtlich. Anders als ein
klassischer Blaublüter schlägt er aber mit den
ekstatischen Zuschauern ab, lässt den Heavyweight Belt auch
berühren und steht sogar kurz für Selfies mit den Fans
zur Verfügung. Seine Entrance Theme biegt schon in die
letzte „Strophe“ ein und Douglas ist noch immer nicht
im Ring. Dann klettert er direkt einen Ringpfosten nach oben,
schnallt sich den Gürtel ab und reckt das „Große
Gold“ unter lautem Jubel nach oben.
Anschließend
springt er in die Mitte des Ringes, reckt die rechte Faust nach
oben und lässt sich von Laura ein Mic geben.
Raymond
versucht anzusetzen, doch die Zuschauer grölen noch
wiederholend:
YOU
DESERVE IT!
Anerkennend
schaut sich Morbeus in der Halle um.
Morbeus:
„Liebe GFCW-Galaxy. I AM BACK!“
Wieder
Jubel dieser unbändigen Crowd.
Morbeus:
„Für euch muss das in der letzten Show alles sehr
überraschend gewesen sein. Wer hätte da mit mir
gerechnet?“
YOU
DESERVE IT!
Die
Arme ausgebreitet zeigt er kopfschüttelnd auf sich.
Morbeus:
„Ich habe selbst nicht damit gerechnet. Die letzten Monate
waren hart für mich. Ich war wieder da, wo ich schon
mehrmals in meinem Leben war – ganz unten. Zu viel scheiße
ist auf mich hereingebrochen. Den Titelshot schon sicher bei
Dooms Night wurde mir die größte Chance genommen. Von
Ricks? Von Dynamite! Ich war in so einer verdammt guten Form,
dass ich Keek Hathaway geschlagen hätte. Ja, mir ging es wie
allen Fans, die diese Entscheidung noch immer verteufeln. Diese
Entscheidung zu akzeptieren viel mehr schwer und als mir der
völlig geisteskranke und noch immer hier rumlaufende Niander
Cassady-Taylor mit einem Coal Miners Glove das Gesicht
zertrümmerte, schien nicht nur meine letzte Chance für
den Titel dahin. Meine ganze verfickte Karriere!“
Ray
Douglas hält kurz inne. Sichtlich bewegt kämpft er mit
den Emotionen.
Pete:
„Herzergreifend. Und nun ist er wieder da!“
Sven:
„Krokodilstränen.“
Morbeus:
„Liebe Fans. Leider war das noch nicht alles. Ihr habt das
Video gesehen. Meine Krankheit war in den letzten Jahren nie ganz
weg, aber sie ist wieder da…“
Sven:
„Ob er jetzt ne Handpuppe aus seiner Hose holt?“
Pete:
„Schäm dich, Sven. Über psychische Probleme macht
man doch keine Späße! Schau dir doch lieber an wie er
damit umgehen kann, dass er hier im Ring steht…mit dem
GFCW Heavyweight Belt?!“
Morbeus:
„Und dennoch. Niemals darf man aufgeben. Wenn man mal am
Boden liegt, dann muss man wieder aufstehen! Und wenn dir jemand
helfen kann, dann nimm die Hilfe an. Mir helfen da meine Stimmen
– auch wenn ich weiß, dass das nur der Verbote für
noch mehr Chaos sein wird….“
Die
Zuschauer feuern Morbeus mit Es
gibt nur einen Ray Douglas
weiter an. Douglas reckt dann natürlich nochmal den Belt in
die Lüfte.
Morbeus:
„Thank you, thank you, far too kind. Und nun bin ich wieder
da. Mit dem maximal denkbarsten BIG BANG! Der Titel ist nun
endlich meiner. Ich bin ehrlich, Leute. Habe ich diesen Titleshot
verdient? Ich mein ich war 6 Monate weg?! Die einfache Antwort
ist: NEIN! Aber ihr kennt mich. Stört mich das? HELL NO!“
Wieder
Jubel bei den Zuschauern. Wer würde schon einen Titleshot
bei dieser Vorgeschichte auschlagen?
Morbeus:
„Klar, ich bin kein Robin Hood. Aber der Ex-Champion
Antoine Schwanenburg....“
Buhrufe
in Wien sind sofort hörbar.
Morbeus:
„Ja, ganz recht. Schwanenburg kommt aus Köln und da
wundern seine besonderen Klüngel-Skills nicht. Der Mann ist
aus seinem Retirement gekommen und durfte schon nach kurzer Zeit
wieder um den Titel wrestlen? Was ist mit all den anderen, die in
den letzten Jahren deutlich mehr als er für die GFCW gemacht
haben? Aber nein. Der Kaiser und seine Frau haben sich wieder
durchgewurschtelt. Wie immer. Wie schon 2020 und 2017, so auch
2022. Es wird was von perfektem Wrestler gefaselt und dabei ist
alles nur eine riesige Lüge! Was erdreistet sich dieser Mann
zurückzukommen und eine Liste dem Commisioner abzugeben,
gegen wen er überhaupt antreten würde?
KlüngellüngellüngelDONG! Und dann diese Protzschow
letzte Woche. Schwanenburg als größter Champion aller
Zeiten? Der Mann der Tage zählt! Jaja, ein Statistikfuchs
ist er ja. Aber soll dieser Mann in die Annalen eingehen, als
größter Champion aller Zeiten? Das habt ihr Fans nicht
verdient und das hat verdammt nochmal diese Liga nicht verdient.
Denn er hat es nicht mehr drauf….ohne Amelies Klüngeleien!
Ich habe ihn in Nullkommanix bezwungen und konnte mich endlich
revanchieren, nachdem er schon in meinem ersten Singles Match in
der GFCW schlecht aussah und nur durch einen Eingriff GEGEN MICH
den Sieg erzielen konnte. Schwanenburg, sehe es ein. Ich bin
besser als DU?!“
Viel
länger kann sich das der Mann nicht mehr anhören, über
den hier gesprochen wurde. Der EX-Champion. Antoine Schwanenburg.
Als der Schwan auf dem Titantron erscheint, zeigt Wien noch mal
in deutlichster Deutlichkeit, dass sie absolut kein Freund von
Antoine Schwanenburg sind. Geliebt wurde er von der breiten Masse
ohnehin nie, höchstens respektiert, aber als Antoine
Schwanenburg seinen Kodex verletzte, den er seit Tag 1 in der
GFCW mit sich herum trug, indem er den Titel bei Brainwashed mit
Hilfe von außen verteidigte. Faire Eins gegen Eins Duelle,
das ist das, was ihn berühmt gemacht hat, das, was er sich
auf die Fahnen geschrieben hat in über eine Dekade in der
GFCW. Niemals zuvor inszenierte er aktiv einen Eingriff für
sich. Aber als der Rekord zum Greifen Nahe war, warf er es alles
über Bord. Und am Ende für... Nichts. Denn den Rekord
konnte er trotzdem nicht erringen.
DIES
IRAE
Natürlich
bemerken wir, dass er sich musikalisch mal wieder verändert
hat. Dies Irae, allerdings in einer veränderten Version, ist
nun wieder Antoines Versuch den Titelverlust zu bewältigen.
Dies Irae, der Tag des Zorns und genau so sieht er auch aus, als
er dann tatsächlich auf der Stage erscheint. Ein Sinnbild
der Freude ist er zwar noch nie gewesen, aber hier ist der kalte
Krieg in Antoines Gesichtszügen neu geboren worden. Die Aura
der Unantastbarkeit, die ihn sonst so häufig umgibt, die
spüren wir hier nicht. Es ist Kälte, nichts als die
blanke Kälte, die von ihm abstrahlt. Im Ring ist man wenig
überrascht, natürlich geht man davon aus, dass Antoine
hier früher oder später auftaucht und ein Mikrofon in
der Hand hält. Zwischen den beiden gibt es einen Staredown
und bislang sieht es nicht so aus, als wolle sich Antoine von der
Stage weg bewegen.
Antoine:
„Ich fordere dich auf der Stelle dazu auf, mir MEINEN Titel
wieder zu überreichen.“
Das
sorgt im Ring aber höchstens für ein müdes
Lächeln. Aber Antoine meint es ernst, in seinem Gesicht
erkennen wir nicht den Hauch von Ironie oder Spaß. Er
spricht kalt, monoton.
Antoine:
„Du, Morbeus, du bist ein Niemand. Ein Versager. Abschaum.
Du an der Spitze der Liga? In der Art und Weise? Amélie
sprach in der vergangenen Show davon. So wird das der letzte
Winter, den die GFCW je erleben wird. Mit dir gibt es keine
Zukunft, mit Eric Fletcher gibt es keine Zukunft.“
Auf
den Rängen sehen die Fans das natürlich auch komplett
anders. Mit lauten Buhrufen versuchen sie den monotonen Sprech
von Antoine zu übertönen, was ihnen stellenweise auch
gut gelingt.
Antoine:
„Du wirfst mir und meiner Frau vor, dass wir nur durch
politische Spielchen, Klüngeleien oder warum auch immer an
der Spitze der Wrestlingwelt stehen und hinterfragst, warum ich,
der großartige Antoine Schwanenburg, nahezu sofort um Titel
antrete und diese dann gewinne? Verstehe mich nicht falsch, mein
Lieber, aber all' das, aaaalll das trifft auf dich deutlich mehr
zu, als es auf mich je zutreffen könnte. Das ist die
Wahrheit und ein Fakt. Du hast deine Chance zu Beginn des Jahres
gehabt. Du hast sie in den Sand gesetzt und gibst anderen Leuten
die Schuld für DEINE Unfähigkeit. Und dann rennst du
heulend nach Hause nach Kanada, in den Abfall, den du eben dein
zu Hause nennst und leistest NICHTS und wieder NICHTS um komplett
aus dem NICHTS eine Titelchance zu bekommen, weil Eric Fletcher
ein inkompetenter Anführer einer Liga ist, der so lange nach
Strohhalmen greift wie er kann, um mich irgendwie los zu werden.“
Dann
macht er die ersten Schritte auf den Champion zu und begibt sich
langsam gen Ring.
Antoine:
„Ohne mich, Morbeus, gibt es keine GFCW mehr. ICH bin die
GFCW. Ich stehe seit Jahr und Tag an der Spitze dieser Liga. Kein
anderer GFCW Wrestler stand JEMALS über so viele Jahre im
Main Event, wie ich. Eric Fletcher nannte es Glück. Du
implizierst etwas ähnliches und sagst, dass ich zu Unrecht
da stehe, wo ich nun mal stehe. Aber so wie ich es zu ihm sage,
so sage ich es auch zu dir, CHAMP. Wenn „Glück“
zur Gewohnheit wird, dann ist es eben genau das nicht. Dann ist
es blankes Können. Ich habe nichts jemals geschenkt
bekommen, aber ich weiß genau, warum Leute mit beschränkten
Horizonten wie du es einer bist und auch Eric Fletcher einer ist,
eben das denken. Ich lasse es zu einfach aussehen für dumme
Leute wie dich. Wenn man so zurückgeblieben bist, wie du
oder Eric Fletcher, dann sieht es so aus, als würde mir
alles zugeflogen kommen. Aber exakt das Gegenteil ist der Fall.
Ich verdiene mir alles, jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde. Ich
arbeite für alles doppelt, dreifach, vierfach so hart wie
jeder andere. Für jede kleinste Kleinigkeit ziehe ich in den
Krieg, damit ich am Ende das bin, was ich genau jetzt bin.“
Nun
ist er kurz vor dem Ring angekommen. In ihn hinein geht er
allerdings noch nicht. Er bleibt davor stehen.
Antoine:
„Der beste Wrestler aller Zeiten.“
BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!
Antoine:
„Mein Name, Morbeus, ist es, welcher am Ende in die Annalen
eingehen wird. Mein Gesicht, Morbeus, ist es, welches das
Titelcover der GFCW Historie zieren wird. Alles, was du dir im
Geschichtsbuch der GFCW verdienst, Morbeus, ist ein kleines
Sternchen hinter deinem Titelgewinn, weil du ihn nicht rechtmäßig
gewonnen hast.“
Ray
Douglas Nervenkostüm war bekanntlich nie besonders dick. Mit
Anfang 40 wird sich das vermutlich in diesem Leben auch nicht
mehr fundamental ändern. Geifernd schaut er den Kaiser an.
Morbeus:
„Recht? MÄßIG? Was kann ich für deine
Ungeschicktheit, für deine fehlende Vorbereitung? Jeder hat
es gesehen, Toni. ICH HABE DICH PLATT GEEEEMACHT!“
Pete:
„Ja, Schwanenburg war wirklich schnell besiegt.“
Sven:
„Ach, eine kurze Unkonzentriertheit mehr nicht.“
Morbeus:
„Ich habe dich nicht beschissen. DU hast dich eingeschissen
als ich in Innsbruck die Rampe herunterkam und deinen Titel mir
holte. Wo war da dein Können? Wo deine Brillanz? Wir beide
kennen die Antwort. Sie ist nicht da. Schon vor zwei Jahren
standen wir uns im Ring gegenüber. Ich hatte gerade deine
affige Battle Royal gewonnen und als großen Preis „durfte“
ich dann gegen dich antreten. Ich habe deinen Blick nach circa
drei Minuten im Ring noch genau vor Augen. Panik war abzulesen.
Du hast mich unterschätzt. Damals und heute auch wieder.
Damals rettete dir Gossler den Arsch, als er gegen mich
intervenierte und dir den Sieg schenkte. Aber ich habe es
hingenommen wie ein Mann. Ich habe nicht weiter rumgeheult, weil
ich wusste: IRGENDWANN WERDE ICH MICH REVANCHIEREN! Nur wir beide
DU und ICH.“
Die
Zuschauer hören weiter den Worten des World Champions
gebannt zu.
Morbeus:
„Und heute? Ich denke wir beide sind quitt, Schwanenburg.
Und dennoch stehst du hier, unterbrichst meine Titelzelebrierung
und WILLST WAS GENAU EIGENTLICH VON MIR?“
Sven:
„Na so blöd kann selbst Morbeus nicht sein…“
Morbeus:
„Was ist mit deinem Ehrenkodex? Du hast ihn bei Brainwashed
verletzt und den Sieg durch einen Eingriff gerne genommen. Hätte
ich auch? Aber ich labere den Leuten nicht mehr die Ohren mit so
einer schmalzigen Ehrenmann-Story voll. Wenn du noch einen Funken
Ehre in deinem Leib hättest, dann würdest du deine
Niederlage akzeptieren und dich auf den scheiß Heimweg
machen?!“
Auf
eine Art und Weise macht Antoine genau das, was Morbeus von ihm
will. Heimweg? Den soll er haben. Über die dafür
vorgesehenen Treppen entert er den Ring, sehr zum Unmut des neuen
World Champions. Noch ist eine gewisse Distanz zwischen den
beiden gewahrt, aber man merkt bereits, dass das auch sehr
schnell umschlagen kann, so wie sie sich voreinander aufbauen und
in die Gesichter blicken.
Antoine:
„Vorsicht vor dem, was du dir wünschst, Morbeus.“
Ein
Lächeln blitzt durch den Bart.
Antoine:
„Denn das hier...“
Nacheinander
zeigt er auf die vier Ringecken.
Antoine:
„Das hier ist mein zu Hause. Diese Ringtreppen, über
die ich das Seilgeviert betreten habe, sie sind mein Heimweg.“
Die
Distanz zwischen den beiden nimmt sekündlich ab, bis sie in
Schlagreichweite zueinander stehen. Keiner will hier nachgeben.
Antoine:
„Und vielleicht hast du Recht, Morbeus. Ich habe meine
Ehre, den Kodex verletzt. Also werde ich das tun, was ich bislang
noch niemals getan habe, nach einer Niederlage. Bis vor zwei
Wochen verlor ich vier Mal einen Titel in der GFCW. Und kein
einziges Mal forderte ich einen Rückkampf, auch das gehörte
zu meinem Kodex. Verloren ist verloren. Und aller guten Dinge
sind fünf. So sagt man doch, oder etwa nicht?
Dementsprechend ist es heute anders und ich tue genau das, was
ich zuvor niemals getan hätte.“
Weiteres
provozierendes Grinsen vom Ex-Champ.
Antoine:
„Die Angst, die Panik, die du glaubst in meinen Augen
gesehen zu haben, war höchstens deine eigene Reflektion in
meiner Iris. Sieht das hier nach Angst aus, Ray?“
Provozierung
geht weiter, Arme werden weit ausgetreckt, er präsentiert
sich selbst vor dem Kanadier.
Antoine:
„Oder etwa nach Panik? Ich werde dich Angst lehren, Panik.
Ich werde dir zeigen, dass alles was du in deinem wertlosen Leben
bis an diesem Punkt je erlebt, hast ein Scheißdreck gewesen
ist. Du glaubst, du bist schon an deinem tiefsten Punkt
angelangt? Der ist noch lange, lange, lange nicht erreicht. In
welchem Delirium, in welcher Gosse du auch meinst hättest du
deinen größten Tiefpunkt bisher erlebt, das ist nichts
zu dem, was ich dir aussetzen werde, um MEINEN Titel erneut zu
erlangen und VIERFACHER GFCW HEAVYWEIGHT CHAMPION zu werden. Und
aus diesem Tief, Ray, aus diesem Tief wirst du niemals mehr
herauskommen können, so kaputt, so gebrochen wirst du sein,
wenn ich mit dir fertig bin.“
Ray
Douglas hat scheinbar genug gehört. Den Titel lässt er
im Ring liegen und macht sich dann schnurstracks auf den Weg, um
Schwanenburg zu vermöbeln. Die Crowd ist natürlich
sofort excited und feuert den neuen World Champion lauthals an.
Aber auch Antoine sehnt diese Situation scheinbar nun herbei und
läuft auf Douglas zu.
Sven:
„Wilde Punches teilen die beiden gegeneinander aus. So muss
das sein, eine ordentliche Keilerei!“
Die
beiden Rivalen schenken sich auf der Rampe nichts. Mann gegen
Mann. Auge um Auge.
Pete:
„Hui, das kann der Commissioner sich eigentlich nicht lange
ansehen, oder?“
Ein
Dutzend Securities entern nun den Innenraum. Schwanenburg und
Morbeus schubsen die ersten sogar noch weg, da man sich weiter
gerne gegenseitig die Kauleiste polieren möchte. Der Vierte,
Fünfte bringt dann aber die Streithähne zum stoppen.
Alle weiteren Securities sind nun auch da und trennen die beiden,
die noch immer Gift und Galle spucken.
Benefit
oft he doubt? Zumindest spielt der Zeremonienmeister wieder die
Entrance Theme des World Champions.
Sven:
„Ok. Das war Morbeus Wiederkehr. Es scheint nur der Beginn
einer Rivalität zu sein.“
Pete:
„Beide haben noch was vor. Ich denke alle Fans könne
sich auf die nächsten Wochen freuen.“
Wenn
eine Umkleide so geräumig und wohl-ausgestattet ist, dann
kann sie nur der 5*Hautevolee gehören. Da kommt es dann wohl
auch nicht überraschend, dass in der Umkleide ein ziemlich
großer Fernseher steht, auf dem Mann Videoanalysen
durchführen, oder auch einfach die Show ansehen kann. In
diesem Fall eher Zweiteres, denn in wenigen Augenblicken beginnt
ein für die Tag-Team Champions nicht unwichtiges und
uninteressantes Match, dass die Weichen für Title Night
legen könnte. Ja, vielleicht kristallisiert sich heute ja
ein #1 Herausforderer für die Champions heraus…
…umso
erstaunlicher, dass bisher nur Matthäus Meister vor dem
Bildschirm steht. Dass Lionel Jannek nicht hier ist, das wissen
wir ja bereits, aber der Rest der Hautevolee sollte es sein. So
blickt Meister auch mehr als einmal auf seine Rolex. Carina
Valentina und David Hott scheinen sich also in der Tat zu
verspäten. Meisters Miene wird grimmiger… die beiden
werden doch wohl nicht-?
Da
geht die Tür der Umkleide auf und mit aller Seelenruhe
betritt Carina Valentina, die Sekretärin und Managerin (und
nebenbei bemerkt die Schwester von Lionel Jannek), den Raum.
Bewaffnet mit Clipboard und Tintenkleckser stellt sie sich auch
sogleich neben Meister.
Carina
Valentina: „Tut mir Leid, ja ich weiß ich hab mich
etwas verspätet, Sorry. Aber jetzt konzentrieren wir uns auf
das Match. Vor allem bei den Birds Of Decay sollten wir-“
Matthäus
Meister: „Das ist ziemlich unüblich für dich,
Carina.“
Überrumpelt
von dieser unterbrechenden Bemerkung, blickt Carina den Koloss
neben ihr verwundert an. Meister aber blickt nur zum Fernseher…
und auch Carina widmet ihre Aufmerksamkeit gleich wieder dem
Gerät.
Carina
Valentina: „Ja… na ja, irgendwann passiert es jedem.
Ich habe viel zu tun. Da kann das schon vorkommen.“
Matthäus
Meister: „Und du weißt auch nicht zufällig wo
David ist, oder?“
Erneut
fährt ein kurzer Ruck durch Carina, aufgrund dieser
plötzlichen und unerwarteten Frage. Diesmal jedoch blickt
Meister auch in ihre Richtung und erwartet wohl ungeduldig eine
Antwort. Carina hält ihren Blick aber diesmal starr auf dem
TV-Gerät.
Carina
Valentina: „Das Letzte was ich von ihm gehört habe
ist, dass er auf dem Weg ist. Hoffentlich kommt er noch
rechtzeitig.“
Matthäus
Meister: „Trefft ihr euch eigentlich öfter?“
Carina
wirkt nun doch etwas beleidigt und angesäuert aufgrund
dieser frechen Fragen.
Carina
Valentina: „Matthäus, was soll das jetzt? Wir treffen
uns so wie wir es uns als Hautevolee ausmachen: Zusammen zu
Besprechungen, Analysen, etc. Ansonsten ist da absolut nichts!“
Matthäus
Meister: „Das glaube ich dir nicht so ganz.“
Carina
Valentina: „Ach so? Und warum nicht?“
Matthäus
Meister: „Weil du eine neue Kette trägst, die ich
vorher noch nie an deinem Hals gesehen habe.“
Etwas
peinlich berührt (oder gar ertappt?) verdeckt Carina den
Anhänger der Kette vor den Blicken Meisters.
Carina
Valentina: „Es wäre schön, wenn du deine Blicke
nicht dorthin, sondern auf meine Augen richten könntest,
wenn wir sprechen. Und was heißt das schon, wenn ich eine
neue Kette trage? Ich hatte eben auch einmal Lust auf etwas
Abwechslung und hab mir eine neue besorgt.“
Matthäus
Meister: „Ist das so? Hm. Komisch. Ich könnte
schwören, dass ich heute früh diese Kette noch in
Davids Sporttasche liegen gesehen habe… und jetzt
plötzlich trägst du sie. Ein Mysterium. Erklär du
es mir doch, Carina.“
Das
Schwesterherz von Lionel Jannek umklammert den Anhänger nun
noch fester. Weder will sie Matthäus nach dieser Aussage (in
der wohl scheinbar ein Körnchen Wahrheit zu stecken scheint)
ins Gesicht blicken, noch entkommt ihr ein Wort. Doch der Riese
ist nicht dumm. Er begreift, dass er da etwas aufgedeckt hat.
Matthäus
Meister: „Weiß Lio davon?“
Nun
wendet sich der Blick von Carina sogar in die andere Richtung.
Sie weiß zwar, dass Meister ein Gentleman ist, der sie nie
angreifen oder gar anbrüllen würde, aber in so einer
unangenehmen Situation direkt neben so einem großen Mann zu
stehen, das geht nicht spurlos vorbei. Fast schon hoffend, dass
Meister es nicht sieht, schüttelt sie leicht den Kopf. Er
hat es aber gesehen. Daraufhin bläst er einmal, sichtlich
genervt, tief aus.
Matthäus
Meister: „Carina, ich habe mich zu diesem Thema schon
ausgiebig bei David ausgelassen. Deswegen sage ich es dir jetzt
nur einmal: Was ihr zwei hinter den Kulissen treibt, kann mir
egal sein. Aber wehe euch, wenn es sich auf unsere Regentschaft
als Champions auswirkt!“
Carina
dreht sich wieder zu Meister und sieht wie er ihr, als klare
Verdeutlichung, den Titel entgegen hält.
Matthäus
Meister: „Denn David und ich haben für diese Titel zu
lange und zu hart gearbeitet, um sie jetzt schon wieder zu
verlieren. Ich will diese Titel mit zu Title Night nehmen und
Title Night am Ende auch wieder mit ihnen verlassen. Ganz egal
was zwischen dir und David, mir und David oder uns und Lio
abgeht. Verstanden?“
Das
klang jetzt weniger bedrohlich, als um Verständnis für
seine Position bittend. Nun, einer Dame gegenüber ist das
wohl auch ein adäquates Verhalten. Carina blickt abwechselnd
auf den Titel und in Meisters Gesicht. Er sieht zwar ernst, aber
nicht bösartig aus, scheint also um eine friedliche
Beilegung dieses Problems bemüht zu sein. Alles was
irgendwie dabei hilft, das Team trotz allem bestmöglich
zusammenzuhalten.
Gerade
als Carina etwas zu den Worten Meisters erwidern will, geht die
Tür auf und tatsächlich betritt nun auch der zweite
Teil der Champions den Raum.
David
Hott: „Hey! Sorry guys! Ich weiß, ich bin spät
dran! Aber die wollten mich einfach vom Photoshooting nicht gehen
lassen! Und dann auch noch die Autograph-Jäger…“
Er
wirft seine Sporttasche auf einen freien Sofasessel und stellt
sich dann zu Meister und Carina. Natürlich direkt neben die
Dame. Er blickt sie zuvorkommend lächelnd an… doch
Carina meidet den Blickkontakt und starrt wie fixiert auf den
Fernseher. Wie gut, dass da auch grade das Match zu beginnen
scheint. Meister blcikt ihm nur kurz, bestätigend nickend,
zu und widmet sich dann ebenfalls dem Match. Hott wirkt etwas
verwirrt.
David
Hott: „Uhm… Seid ihr okay? Oder muss ich mir für
das Title Match heute etwas Sorgen machen?“
Ein
kurzer Blick von Meister.
Matthäus
Meister: „Nein. Alles in Ordnung. Hoffentlich kann ich das
auch noch nach dem Match heute sagen.“
Dann
blickt er wieder zum TV-Gerät. Hott tut nun selbiges,
wundert sich aber auch weiterhin was denn da los ist. Und er wird
das Gefühl nicht los, als läge hier im Raum eine Art
Knistern in der Luft. Es ist eine merkwürdige Stimmung…
Doch nicht etwa ein schlechtes Omen?
Tag
Team-Match:
Birds
of Decay (Mykru & Scarecrow) vs. Children of Wrath (Kyle
Douglas & Niander Cassady-Taylor)
Referee: Peter Cleven
Leise und
unheilvoll dringt der erste elektronische Ton von
Tanxugueiras TERRA aus den Lautsprechern, während das
Licht in der Halle nahezu komplett herunter gedreht wird. Auf
dem Titantron sehen wir ein weites, verdorrtes Feld, dem die
erste Kälte des Herbstes sichtlich zugesetzt hat.
Verrostete Blechtrümmer bilden eine unförmige
Vogelscheuche in der Mitte der Fläche aus, während
die Raben ihr typisches Krächzen am Himmel hören
lassen.
Und langsam, fast schon bedächtig, zieht
sich aus dem Hintergrund eine schwarze Pest über das
Bild. Die Dunkelheit zermalmt das letzte bisschen Leben, das
in dem Feld steckt, treibt die Vögel zwischen den Wolken
in die Flucht. Und überzieht die Szenerie mit Ruhe. Eine
Fackel in der Hand, die Kapuze über dem Kopf tritt Mykru
aus dem Backstagebereich nach vorne.
Weiter, immer
weiter dringt die Welle des Verfalls auf dem Bildschirm nach
vorne, bis sie schließlich die Kamera erreicht und
alles in vollkommene Finsternis hüllt. Alles. Außer
den roten, brennenden Augen, die zwischen den metallenen
Gesichtszügen der Vogelscheuche erschienen sind.
Und dann
durchbrechen die verzerrten ersten Töne von Whitechapels
Doom Woods die unheimliche Stimmung, Flammen schießen
auf der Bühne empor, das Logo der Birds of Decay fräst
sich in den Bildschirm und eine Person in einem langen
Ledermantel und einer halb zerbrochenen Pestmaske tritt zu
Mykru. Suchend, wachsam schwenkt das glühende Auge hin
und her, das nicht verdeckt wird. Es war Zeit.
Laura:
„Liebe Fans auf dem Weg zum Ring, sie repräsentieren
und dienen Leviathan: Mykru, Scarecrow, BIRDS OF
DECAY!“
Langsam
streckt Scarecrow, hinter Mykru stehend, die Hände links
und rechts an dessen Kopf vorbei nach vorne und präsentiert
die Logos von Leviathan, die in die Handflächen wie
geätzt scheinen. Als er die Hände langsam wieder zu
sich heranzieht nimmt er Mykrus Kapuze ab unter der die
glubschenden Augen zu Tage treten – eines ebenso rot
leuchtend wie die von Silas.
Und dann beginnt der
langsame Marsch zum Ring.
Sven:
„Es ist so schwer einzuschätzen, was diese beiden
leisten können, auf dem Papier sind sie vielleicht die
leichten Außenseiter.“ Pete:
„Aber wenn ich mal ehrlich sein darf: Mykru wirkt zu
100% gehorsam gegenüber Scarecrow. Kyle auf der anderen
Seite hat nicht seinen festen Partner an der Seite.
Vielleicht kleiner Vorteil Leviathan hier. Aber klar,
grundsätzlich hast du Recht. Die Children of Wrath haben
schon bewiesen, was sie tun können. Sie haben ihren
großen Sieg schon.“ Sven:
„Andererseits haben auch die Birds of Decay letzte Show
das Team geschlagen, das heute Abend um die Titel
antritt.“ Pete:
„Verworren ist die Division, ja. Aber ich sage dir
ehrlich ich bin froh, dass die Birds of Decay hier freie Bahn
von End bekommen haben scheinbar.“ Sven:
„Auf jeden Fall, das ist ne tolle Chance für die
beiden endlich ins ganz große Spotlight zu treten. Mal
schauen, was sie daraus machen.“
Das
Wiener Publikum quittiert den Auftritt der Children of Wrath
mit maximaler Unfreude. Laute Buhrufe erklingen in der
Stadthalle, die die epische Westernmusik akustisch
marginalisieren. Musik in den Ohren von CoW-Chef Niander
Cassady-Taylor. Grinsend stapft der Cowboy aus Kentucky aus
dem Entrance mit selbstbewusster Siegesgeste. Hinter ihm ist
erstmal nur Maurice zu sehen, der heute nicht im Ring stehen
wird. Oberkörperfrei hat der Hüne sich ebenfalls
einen Cowboy-Hut aufgeworfen und geht hinter seinem Boss zum
Ring. Niander trägt einen langen Reitermantel und
darunter seine gängige Ringkleidung.
Hinter
den beiden Cowboys betritt nun Kyle Douglas den Innenraum.
Douglas hat mal wieder seinen Ringerschutzhelm an und trägt
seinen kanadischen Ringanzug, mit dem er die kanadische
Meisterschaft erringen konnte. Alle drei sehen schon etwas
angeschwitzt aus, nachdem sie kürzlich Backstage die
neuen PC-Rookies verdroschen haben.
Pete:
„Die neuen Bullys der GFCW. Der Zorn scheint aber auch
etwas auszuufern. Völlig unnötige Aktion da eben
Backstage.“
Sven:
„Papperlapapp. Richtig so. Niander weiß, wie man
es machen muss. In der GFCW gibt es keine Geschenke mehr und
es muss auch dieser Rookie-Saustall mal ausgemistet werden.
Hätte man ihn drangelassen, wäre das alles nicht so
ausgeufert – meine Meinung.“
Pete:
„Was ein blödes Geschwafel. Bin ich jetzt etwa für
Leviathan, damit die den Children das Maul stopfen?“
Sven:
„Mir egal. Der Sieger dieses Matches wird wohl den NO.1
Contenderspot für sich reklamieren.
Verständlicherweise.“
Die
Children of Wrath haben nun auch schon den Ring geentert. Kyd
Flawless ist aufgrund seiner Verletzung noch nicht dabei. Das
scheint die anderen der aber nicht wirklich zu stören.
Peter
Cleven gibt das Zeichen…….
DING
DING DING
Niander
vs. Mykru
Schnell
kristallisiert sich heraus, dass diese beiden beginnen
werden. Klassisch, mit dem Grapple, den deutlich größere
NCT für sich entscheidet, indem er den Gegner in den
Headlock nimmt. Mykru versucht einige Tricks, es gelingt ihm
aber nicht, dem Griff zu entfliehen, also befreit er sich,
wie man das erwarten kann: mit einem Whip-in. NCT kommt
zurück und schmettert den Gegner via Shoulderblock zu
Boden. Das kam überraschend für Mykru, der
eigentlich in die Offensive übergehen wollte. Deswegen
nimmt er sich ne Auszeit, rollt sich nach draußen.
Cleven zählt den Count, während Niander die beiden
Jungspunde verlacht. So war das nicht geplant. Strategie
überdenken. Nochmal versuchen. Bei vier kehrt er zurück
in den Ring.
Mykru
und NCT taktieren und umkreisen sich. Mykru sucht ne Lücke
beim Gegenüber, während NCT das Ganze nicht so ganz
ernst zu nehmen scheint. Lock-up…Gerangel…Headlock
von Cassady! Mykru ringt wieder herum. Wieder befreit er sich
mit dem Whip-in, NCT federt zurück. Mykru wirft sich auf
die Matte, will NCT zwingen, über ihn zu springen…doch
der bremst ab und zeigt den Jumping Elbow Drop!
Die
Fans sind amüsiert. Mykru ist angepisst. Er robbt in die
eigene Ringecke, kauert sich dort nieder, während NCT
mit den Achseln zuckt. Erfahrung schlägt jugendliche
Wildheit? Scarecrow beugt sich hinab zu seinem
Tag-Team-Partner. Man beratschlagt sich. Wie kommt man dem
Cowboy bei?
Da,
wieder der Lock-up – NEIN! Eye Poke von Mykru.
OUUH.
Ein Raunen im Publikum, dann Buhrufe. Cleven hats nicht
gesehen, wundert sich nur, wieso NCT sich krümmt,
während der Stumme Anlauf nimmt und mit dem High Knee
Lift gegen das Kinn nachsetzt. NCT geht zu Boden, Mykru
grinst zufrieden. Er geht auf Abstand, lauert, bis NCT
aufsteht. Dann greift er erneut zu und Swinging Neck Breaker.
Ein Cover für ONE – aber da ist der schnelle
Kickout.
Das
war noch zu früh. Mykru zieht den Gegner auf die Beine
und malträtiert ihn mit einem European Uppercut. Dann
folgt der Whip-in in die Ringecke, Anlauf und Monkey Flip von
Mykru. Cover für ONE – TWO – aber da ist
wieder der Kickout.
Mykru
mit dem Front Facelock auf der Ringmatte. Die Strategie wird
überdacht. NCT soll langsam in seine Einzelteile zerlegt
werden. Doch Niander nutzt einen kurzen Moment der
Unachtsamkeit. Ein Ellbogenschlag in Mykrus Rippen, noch
einer, noch einer…dann packt er sich seinen kleiener
Gegner und BACKBREAKER.
Kopfschütteld
schaut NCT auf Mykru herab und wechselt dann mit seinem Juwel
ab.
Mykru
vs Kyle Douglas
NCT
hält Mykru parat, so dass sein Partner ihm einen
gezielten Tritt in Achselhöhle verpassen kann. Dann
greift Kyle beherzt zu und zwingt Mykru mit einem Firemen’s
Carry auf die Bretter, setzt einen komplizierten Armhebel an.
Fast
eine Minute hält er ihn am Boden, wie eben ein echter
Ringerchampion, ehe sich Mykru nun langsam in Richtung der
rettenden Ringseile robbt. Cleven klärt Douglas darüber
auf, dass er den Armhebel nun lösen muss. Kyle nimmt das
etwas grimmig hin, ihm bleibt aber letztlich nichts anderes
übrig. Eine DQ-Niederlage kommt für ihn nicht in
Frage. Mykru kommt mithilfe der Seile hoch und wirkt
ordentlich angepisst. Er mag das überhaupt nicht, in
diesen langweiligen Rest- und Submissionholds gefangen zu
sein. Dementsprechend macht er NCT pantomimisch klar, dass er
den Scheiß nun lassen sollte. Er würde so ihn
nicht bezwingen können. Kyle hat dafür nur ein
müdes Lächeln übrig. Und so verpasst er dem
Gegner eine schallende Ohrfeige, was die Fans zu Reaktionen
hinreißen lässt. Mykru läuft rot vor Wut an
und stürmt mit dem Lariat herbei, doch Kyle duckt sich
blitzschnell ab! Mykru dreht sich herum, sucht den Gegner,
doch Kyle ist schneller, trifft mit dem Kick in den Magen und
setzt mit dem DDT nach! Cover für ONE – TWO –
Kickout!
Mykru
will hochkommen und weicht der nächsten Attacke von Kyle
traumwandlerisch aus. Dann rollt er sich nach hinten und kann
dann endlich mit dem auf heißen Kohlen sitzenden
Scarecrow endlich wechseln! TAG MADE!
Scarecrow
vs. Kyle Douglas
Pete:
„Ich glaube dieses Duell werden wir noch viele Jahre in
der GFCW sehen. Zwei absolute Stars der Zukunft!“
Scary
kommt in den Ring geschossen und tackeld seinen Gegner
unangespitzt in den Boden. Dann tritt er erstmal wild auf
Douglas ein. Das musste wohl raus. Insbesondere der rechte
Arm von Douglas wird anvisiert. Kyle klagt auch schon über
Schmerzen, schüttelt den angeschlagenen Arm. Doch
Scarecrow ist wie eine Zecke. Er dreht Kyles Arm in den
Hammerlock und dann Bodyslam, so dass Kyle auf seinem eigenen
Arm zu landen kommt. Schmerz! Silas reagiert schnell und
setzt nun mit harten Tritten gegen den Arm nach. Kyle kommt
auf die Knie, erhebt sich vollends, fasst sich an den
angeschlagenen Arm. Scarecrow mit Punch, Punch, Punch. Dann
greift er sich Kyle und schleudert ihn, shoulderfirst, in den
Turnbuckle! Ouch! Cover für ONE – TWO –
Kickout!
Scarecrow
geht auf Tauchstation. Er lauert. Er wartet nur darauf, dass
sein Gegner sich aufrappelt. Eher schlecht, als recht gelingt
es Douflas letztlich, sich mittels der Ringseile
hochzuziehen. Scarecrow stürmt heran – und
blitzschnell krümmt sich Kyle und befördert,
Scarecrow per Back Body Drop über sich hinweg auf die
Matte. Silas krümmt sich zwar kurz, kommt aber schneller
auf die Beine. Das Leviathan-Mitglied erkennt sofort, dass er
Kyle keinerlei Chance zur Regeneration geben darf. Deswegen
muss er schnell handeln, stürmt wieder heran –
überschätzt sich aber und läuft blindlings in
einen Sidewalk Slam! OK, jetzt bleibt auch Silas liegen.
Kyle
checkt seinen Arm. Noch ist er dran und er kann ihn auch noch
gut bewegen und schwingen. Es rattert aber im Neffen des
World Champions. Warum greift Scarecrow gezielt dne Arm an?
Hatte er mal eine bekannte Verletzung? Ist ihm damals beim
gemeinsamen Trainieren im Performance Center etwas
aufgefallen?
Scary
kommt auf die Beine, Kick in den Magen, Swinging Neck
Breaker. Kyle auf dem zweiten Ringseil, Elbow Drop. Cover für
ONE-T-Kickout!
Mr.
Unpinnable zieht Scarecrow auf die Beine, Chop, Chop, Chop,
doch Kick in den Magen von Silas – nein! Kyle fängt
das Bein ab, hält es fest, doch Silas ist schneller:
Enzuigiri von Scarecrow! Cover für ONE-TWO-Kickout!
Scary
ist wieder obenauf, stürmt hinüber zu NCT und
schlägt ihn voller Elan vom Apron, dann kauert er,
lauert und wartet, bis Kyle herantorkelt. Kick in den Magen,
Ansatz zum Coming of War!
COMING
OF WAR gegen Kyle Douglas!
Nein!
Genialster
Konter von Kyle – das MUSS man GESEHEN (!) haben, das
kann man nicht mit Worten beschreiben. In jedem Fall kontert
Kyle so, dass er Sacrecrow per Tornado DDT auf die Bretter
zwingt! Der ist aber rasend und rennt blindlinks in den……..
GOLDRUSH
gegen Scarecrow!
Der
Finisher von Kyle Douglas. Ein mächtiger Olympic Slam.
Scarecrow scheint ausgeknockt. Das Cover ONE------TWO--------
Mykru
ist DA!
Das
Cover wird unterbunden. Niander ist gerade erst wieder auf
dem Apron, als der mächtige Begleiter Maurice „The
Conquerer“ den Ring betritt. Peter Cleven versucht ihn
zurückzuhalten und verliert Mykru aus den Augen. Maurice
versucht Cleven zur Seite zu räumen, doch Niander pfeift
ihn zurück.
Mykru
hat dagegen noch ein Hühnchen mit kyle zu rupfen. Er
rennt in die Ringseile, federt zurück…..
BLANK!!!!!!
Sven:
„Wow, der Finisher von Mykru! Gegen Kyle Douglas. Das
wird es für Mr. Unpinnable gewesen sein!“
Pete:
„Hmm, der Nickname hätte nun echt keine lange
Halbwertszeit gehabt.“
Mykru
schleift den wieder zu sich kommenden Scarecrow auf den
Korpus von Kyle Douglas.
Doch
Cleven zählt nicht an, ist noch immer mit Maurice und
Niander beschäftigt. Viele weitere Sekunden vergehen.
Kyle regt sich gar nicht mehr. Mykru geht nun auch zu Cleven,
um ihn zum Weitermachen zu bewegen. Diskussionen im Ring.
Scarecrow erhebt sich derweil wieder.
Niander
sucht schon wieder etwas unter dem Ring. Das kann nichts
gutes bedeuten. Scarecrow taggt zumindest schon mal mit
Mykru, der nun den Sack zumachen will.
Mykru
vs. Kyle Douglas
Maurice
wird des Ringes verwiesen und schwerfällig tut dieser
das dann auch. Mykru geht nun wieder in die Ringseile und
stürmt schon wieder mit dem BLANK heran.
NEIN!
Douglas rollt sich weg! Douglas weicht anschließend
einem Lariat aus und ist nun wieder voll im Match. Beide
Männer stürzen sich mit harten Schlägen
aufeinander. Das Punchduell gewinnt der Mykru, der seinen
Gegner in die Ringecke drückt. Dort trifft er mit
Shouldertackles 1, 2, 3 und 4. Dann drückt er Kyle einen
Daumen ins Auge. Er packt zu – doch Kyle kontert! Ein
Tritt gegen den angeschlagenen Arm reicht, um Douglas
Offensive zu unterbrechen. Sofort packt Mykru zu und schickt
KD via STO auf die Bretter.
Dann
folgen intensive Tritte gegen Kyles nun mehr kaputten? Arm.
Kyle schreit sogar vor Schmerz, doch mykru macht das noch
energischer. Er greift sich den Kontrahenten, holt ihn hoch
und zeigt einen Suplex. Fist Drop 1 und 2, dann ein Cover für
ONE-TWO-Kickout!
Dann
drückt er Douglas in die eigene Ringecke. TAG MADE!
Scarecrow
vs Kyle Douglas
Double
Armwrench Takedown von den Birds of Decay. TAG MADE!
Mykru
vs. Kyle Douglas
Shoulderbreaker
von Mykru auf Scarecrows Knie. TAG MADE!
Scarecrow
vs Kyle Douglas
Scary
hievt Kyle zu einem Powerslam hoch und wirft ihn krachend auf
die Bretter. TAG MADE!
Mykru
vs. Kyle Douglas
Mykru
kommt mir einem sehenswerten FROG SPLAH angerauscht. Cover
ONE------------TWO……..KICKOUT!
Pete:
„WOW, das war knapp. Tolle Tag Team Action der Vögel!“
Mykru
winkt nun Niander, der draußen scheinbar die Fälle
langsam dahinschwimmend sieht. Wütend rüttelt der
Cowboy an den Ringseilen.
Im
Ring hagelt es CHOPS für Kyle. Dann Whip-in und Back
Elbow, Konter, Armwrench, Konter, Footwrench, Konter,
Drübergesprungen, Gnackwatschn, Whip-in,
drunterweggeduckt, Back Elbow, nein, Konter, DDT. Nein!
Fireman’s Carry. Kyle am Boden. Elbow Drop, daneben!
Douglas mit dem Forearm. Mykru in den Seilen. Punch, Punch,
Punch…Whip-in, Reversal, Back Drop, auf den
Beinen…holla! Mykru am Boden, Kyle auf das Toprope…
Moonsault
gegen Mykru!
Daneben!
Mykru
und Kyle beharken sich…in der Ringecke…German
Suplex von Kyle! Mykru hält sich am Turnbuckle fest,
zeigt den Eselstritt, wirbelt herum, Clothesline. Kyle am
Boden. Sofort ein Frontfacelock. Kyle windet sich, robbt
Richtung Ringseile. Maurice tritt auf den Plan und Cleven
eilt herbei. Der Ref har genug. Unter Jubel muss Maurice die
Halle verlassen! Mykru ist nun in der Nähe der Ringecke
der Children. Niander hat schon wieder seinen sagenumwobenen
„COAL MINERS GLOVE“ angezogen!
Scarecrow
schäumt vor Wut, sieht das Unheil hereinbrechen. Cleven
ist noch abgelenkt, er sieht es nicht……..
KLOOOOONCK!
Der
Coal Miners Glove trifft Mykru unvorbereitet präzise auf
die 12! Der Stumme geht zu Boden.
Scarecrow
will gerade den Ring entern, da packt ihn Maurice kurz an der
Ferse und nimmt Silas jeglichen Schub.
Cleven
kratzt sich am Kopf. Zwei Wrestler am Boden? Niander hat
derweil das Objekt schon entfernt und wäscht seine Hände
sichtlich in Unschuld.
Kyle
rollt sich auf Mykru.
ONE
TWO
Scarecrow
stolpert in den Ring. Und kommt per Hechtsprung geflogen.
THREE!
Aber
zu spät! Die Children of Wrath sind Sieger!
DING
DING DING
Laura:
„Sieger nach Pinfall……….KYLE
DOUGLAS…..NIANDER CASSADY-TAYLOR, THE CHILDREN OF
WRAAAAAATH!“
HIER
AUF NORMALEN GRUND BITTE WEITER!
Laute
Buhrufe in Wien. Es war mal wieder richtig dreckig!
Niander
entert den Ring und lässt sich direkt ein Mikrofon
geben.
NCT:
„WELL, WELL. Die Children of Wrath sind so also NUMBER
ONE CONTENDER auf die GFCW World Tag Team Titles! Daher liebe
Fünf Sterne fordern wir euch heraus….für
GFCW TITLE NIGHTS! Ja, ihr verdammten Nuttensöhne. Ich
sage nach wie vor TITLE NIGHTSSSSSSSSSSSSS. Da könnt ihr
mit eurer Political Correctness mir den Arsch mit ablecken!“
Buhrufe
der Grammar-Fraktion sind nicht zu überhören.
NCT:
„Und wieder einmal konnte ich beweisen, dass ICH
Wrestler nach oben bringe. Das große Tag Team Gold ist
erreichbar, Kyle! Ich habe dir nicht zu viel versprochen. Und
du wirst bei Title Nights dann gemeinsam mit….“
Starman
von David Bowie erklingt und auf dem Titantron ist plötzlich
das vierte Mitglied der Children of Wrath zu sehen!
Kyd
Flawless in seiner kompletten Garderobe ist plötzlich
zugeschaltet und der Mann aus Seattle kommt sofort auf den
Punkt.
Kyd:
„Ähm. Großartige Vorstellung Niander und
Kyle. Und herzlichen Glückwunsch zum Sieg. So können
ja die OnlyFriends für die Children of Wrath dann beim
PPV gegen die Fünf Sterne antreten?!“
Gelächter
im Publikum über so viel Uneinigkeit. Nianders Hutschnur
ist natürlich schon wieder sehr sehr kurz.
NCT:
„FLAWLESS? BIST DU DENN WIEDER FIT, ODER LIEGST DU NUR
FAUL RUM?“
Kyd:
„Gewiss werde ich dann wieder fit sein! Die Verletzung
war ja nicht so schlimm wie zuerst angenommen…..“
Kyle
kann sich ein lächeln nicht verkneifen. Maurice, der nun
auch wieder im Ring steht, sucht dagegen Rat bei Niander und
brüllt in seine Richtung:
Maurice:
„ICH KÄMPFE BEI TITLE NIGHTS MIT DOUGLAS!“
Niander
überlegt derweil kurz und setzt dann wieder sein extrem
fieses grinsen auf.
NCT:
„Haha. Wir sind doch ein faires Stable. Jeder soll hier
seine Chance bekommen. Natürlich auch DU, KYD FLAWLESS!
Bei der nächsten War Evening wrestlen wir den Parnter
von Kyle Douglas aus………MAURICE „THE
CONQUERER“ im ONE-ON-ONE GEGEN KYD FLAWLESS! SO BE IT!“
Die
Mimik von Kyd spricht Bände. Damit hat er nicht
gerechnet. Der schmächtige Highflyer gegen den Hünen.
Ein ungleiches Duell.
Sven:
„Maurice wird ihn umbringen.“
Pete:
„OH NO. Das wird die härteste Aufgabe für
Flawless überhaupt. Er wird zwar bei TN fit sein, aber
auch schon nächste Show?“
Flawless
schluckt nur auf dem großem Leimwandwürfel. Aber
die Entscheidung ist gefallen.
Die
Children of Wrath im Ring scherzen noch während das
Entrance Theme wieder läuft. Das Titlematch bei Title
Night scheint ihnen sicher zu sein….
Es
gibt keine
Krise im Protokoll.
So
liegt es also am Ligenpräsidenten höchstpersönlich
diese zu lösen. Also hat er eingeladen. Claude Booker sitzt
in seinem weißen Anzug hinter seinem breiten Schreibtisch,
hat die Hände vor der Brust verschränkt und schwenkt in
seinem Bürostühl mehrfach von links nach rechts,
während er die beiden Männer vor sich streng beäugt.
Natürlich stehen Ricks und Briggs stramm, sagen nichts,
warten ab, bis sie aufgefordert werden. Zunächst ist aber
noch Dynamite am Drücker.
Claude:
„Also? Desmond, ich will jetzt gar nicht hören, was du
dir vor zwei Wochen gedacht hast oder was deine Aktionen im Match
gegen die Children of Wrath sollten…“
Mit
seinen Schwenken bleibt er mit Blickrichtung Mathematiker stehen.
Seine Augen verengen sich.
Claude:
„Mich interessiert deine Erklärung, Alex. Was denkst
DU denn, warum Desmond dich im Match allein gelassen hat?“
Ein
interessanter Ansatz des Präsidenten. Hat Ricks gerade noch
zum Boden geschaut, so geht sein Blick nun langsam nach oben um
Dynamites Blickkontakt zu erwidern und sich zu vergewissern, dass
die Frage tatsächlich an ihn gerichtet ist. Dann schnauft
er.
Dann
dreht er sich zu seinem „Partner“. In seinen Augen
ist keine große Emotion abzulesen, weder in die eine noch
in die andere Richtung, er schaut ihn einfach nur an. Ähnlich
kalt und monoton ist seine Stimme.
Alex:
„Desmond ist enttäuscht vom Protokoll. Er hatte vom
Protokoll andere Erwartungen. Niander Cassady-Taylor brachte ihn
damals zum Protokoll und gab vor eine Art Vorgesetzter zu sein.
Jemand, der die Regeln bestimmt. Nachdem wir ihn beseitigt haben,
ging Desmond davon aus, dass ich Nianders Position übernehme.
Er sah mich immer als den Anführer des Protokolls an, der
ich nie war.“
Selbst
wenn er Briggs direkt anschaut, seine Worte über ihn bleiben
in der dritten Person. So wirkt das Ganze schon arg befremdlich.
Alex:
„Ich handelte im Namen des Protokolls, so wie es auch
Desmond tat. Wie Robert. Wie Aiden. Keine Vorgesetzten, wir waren
gleichberechtigt. Wir unterstützten uns, wenn wir
Unterstützung bei unseren Aufgaben benötigten. Desmond
genügte meine Unterstützung offensichtlich nicht. Ich
mache ihm keinen Vorwurf. Er mir definitiv.“
Er
wartet einen Moment ab, dann gibt es ein abschließendes
Nicken zu Briggs, bevor er sich wieder dem Chef zuwendet. Dann
nickt er auch diesem zu.
Alex:
„Desmond fühlte sich von mir zu oft allein gelassen,
also wollte er dieses Gefühl auch bei mir auslösen.
Deshalb sein Handeln....verstehe ich das richtig?“
Diesmal
dreht sich nicht der ganze Körper. Lediglich den Kopf neigt
Ricks zur Seite um den Raw Black Diamond schräg anzuschauen.
Desmond
sieht zunächst zu Dynamite, dann zu Alex Ricks und wieder zu
Dynamite.
Desmond
Briggs: „Halt deine dumme Fresse, Alex! Wir haben uns
gemeinsam entschlossen Niander aus dem Protokoll zu entfernen,
damit wir den Weg gemeinsam bestreiten können und die Liga
dominieren!“
Er
deutet auf Dynamite.
Desmond
Briggs: „Wir haben den Boss auf unserer Seite und könnten
uns wie gottverdammte Könige aufführen. Wir könnten
die Liga dominieren und alle Titel unser Eigen nennen! Wir
könnten alles tun und es würde von Dynamite gebilligt
werden. Doch was tun wir stattdessen?“
Er
wartet kurz ab. Vielleicht erwartet er eine Reaktion? Doch diese
gewünschte Reaktion, oder was auch immer Desmond erwartet
hat, bleibt aus. Nur ein Blick nach unten des Mathematikers.
Enttäuscht schüttelt Briggs den Kopf.
Desmond
Briggs: „Wir machen nichts, Alex! DU machst nichts Alex! Du
sitzt hier rum und laberst, dass du mir keinen Vorwurf machst.
ICH HABE DICH IM STICH GELASSEN! Du reagierst mit Verständnis.
Hattest du zu viele Backstunden mit Thomas verbracht, oder was
ist los?“
Ricks
hört sich das Ganze geduldig an. Man könnte meinen, ein
Zähneknirschen zu erkennen, doch er hält sich bedeckt.
Nach Desmonds Antwort dann aber doch eine Reaktion.
Alex:
„Wie soll es denn nun weitergehen?“
Desmond
prescht vor und packt Alex Ricks am Kragen! Wirkt der
Mathematiker für eine Millisekunde überrascht, so
starrt er den Raw Black Diamond jetzt nur mit starren Augen an.
Desmond sieht ihm tief in die Augen.
Desmond
Briggs: „Wie es weitergeht, Alex? Du willst wissen wie es
verdammt nochmal mit uns weitergeht? Ich sage dir wie es
weitergeht…ich will, dass du wieder der Alex wirst, der du
einst warst. Die coole Sau, die jeden Motherfucker im Ring
verprügelt hat, der mit Antoine den Ringboden aufgewischt
hat und sich die Titel geholt hat. Diesen Alex will ich
wiedersehen! Das Protokoll muss skrupellos, cool, unberechenbar
werden! Dann…und nur dann…ist das Protokoll in der
Lage 2023 nicht nur ein Witz zu sein, sondern alles zu tun, was
das Protokoll will!“
Desmond
lässt Alex wieder los, spricht jedoch sogleich weiter.
Desmond
Briggs: „Wir müssen an dem Punkt sein, dass wir
Antoine Schwanenburg oder Morbeus für uns tanzen lassen,
sobald sie nur Musik hören. Wir müssen zu denen werden,
die Lionel Jannek Backstage eine ballern können und keine
Konsequenzen fürchten müssen. Wir müssen
diejenigen werden, die die Regeln machen. Kannst du das wieder
sein, Alex? Bist du bereit dafür?“
Der
Blickkontakt des Mathematikers ist nie abgebrochen. Nicht seitdem
sein Kragen gepackt wurde. Der Kragen, den er nie wieder
zurechtgerückt hat. Leicht zersaust steht er also Briggs
gegenüber. Dynamite sieht sich alles aus der Entfernung an.
Hinter seinem Schreibtisch. Er muss hier kein Machtwort sprechen.
Er beobachtet nur. Er weiß, dass Ricks und Briggs das
klären können.
Dann
schnauft der Freiburger.
Alex:
„Nein.“
Die
Miene des Amerikaners verfinstert sich noch weiter, doch in
ruhigem Ton spricht der Mathematiker weiter. Zeit sich zu
erklären.
Alex:
„Ich bin einer der besten Kämpfer von German Fantasy
Championship Wrestling, Desmond. Möglicherweise der Beste.
Das war ich immer. Aber ich bin nicht die Person, die die Liga
terrorisiert. Das war Niander. Das wollten wir nicht, Desmond.
Wir wollten, dass die Liga funktioniert. Dass wir dort
einschreiten, wo sie es nicht tut Ich erwarte keinen Tanz, keine
Freiheit von Konsequenzen.“
Er
tritt einen Schritt näher auf Briggs zu, nachdem der wieder
für ein wenig Luft zwischen den beiden gesorgt hat.
Alex:
„Also nein, Desmond. Ich bin nicht dazu bereit. Und nun?“
Zähneknirschen.
Desmond
Briggs: „Ich habe eine Idee wie ich dich dazu kriegen
werde, Alex. Du gegen mich auf der großen Bühne! Title
Night…Alex Ricks vs Desmond Briggs. Wie klingt das für
dich?“
Die
Miene des Mathematikers bleibt starr. Kein Funkeln, kein Feuer in
den Augen, kein Zucken der Mundwinkel. Doch er nickt.
Alex:
„Gerecht. Aiden hatte seinen Kampf um herauszufinden, wo er
steht. Wenn du wissen willst, ob ich noch einen Nutzen für
das Protokoll habe…dann finden wir es heraus.“
Mit
diesen Worten streckt der Schatten die Hand aus, doch vom Raw
Black Diamond folgt kein Einschlagen. Er funkelt Ricks einfach
nur an und ohne noch ein weiteres Wort zu sagen verlässt er
das Büro des Chefs.
Singles
Match:
Daniel
vs. Ask Skogur
Referee: Mike Kontrak
Pyros
schießen in die noch nicht gestartete Nacht, ein wenig
Jubel brandet auf – und Daniel steht auf der Stage.
Oberkörperfrei, nur mit den typischen Ringerleggins
bekleidet, wird er hier antreten. Auf dem Weg zum Ring klatscht
er durchaus mit einigen Fans ab, unterhält sich gar kurz mit
einem und erreicht schließlich das Seilgeviert, wo er –
oha – erst einmal Mike Kontrak mit einem Fistbump
konfrontiert, dem dieser nicht ausweichen kann. Ein Schelm, der
Böses dabei denkt!
Im Ring
angekommen steht Daniel zunächst einmal herum. Topfit sieht
er nicht aus, aber definitiv besser als Miller vor kurzem. Und
schon hat er den Schallwandler dort, wo er hingehört: In der
Hand.
Daniel:
„Ich habe lange überlegt, ob ich hier herauskomme und
ein paar Takte zu Euch sage. Und ich bin ehrlich: Am liebsten
würde ich umkehren, mich verbuddeln und mir sagen, ihr möget
mich alle am Arsche lecken. Aber das wäre nicht ich.“
Irritierende
Blicke aus dem weiten Rund der Zuschauer, die ihm eigentlich
ziemlich wohlgesonnen scheinen. Zumindest bis hierhin. Daniel
macht sich daran, weiter zu reden.
Daniel:
„Tyler wurde vor einigen Wochen von diesem ehemaligen
Riesenbaby namens Maurice übel erwischt. Gehirnerschütterung
und noch einige andere Nettigkeiten, deshalb kann er heute nicht
hier sein. Und wird das vermutlich auch in der nächsten Zeit
nicht sein. Aber ich bin hier. Für meine Ehre, die meines
Bruders....und meines Onkels.“
Sven:
„Er hat jemanden vergessen....“
Pete:
„Wenn er ihn dauerhaft vergisst, wäre das ein guter
Abnabelungsprozess, findest Du nicht?“
Sven:
„Mhm....“
Daniel hat
die Kommentare wohl nicht gehört, jedenfalls geht er nicht
darauf ein, als er weiterspricht.
Daniel: „Es
ist jetzt einige Zeit her, dass ich als Megatalent galt. Einige
Jahre später war ich das Talent...und heute? Hätte ich
nicht mindestens einen Titel gewonnen, könnte man meinen,
ich sei nie hiergewesen. Das geht so nicht. Und ausgerechnet mich
stellt man vorzugsweise gegen Kappesköppe, die im Ring
nichts verloren haben.“
„The
Demon of Death Ricky Murk.“
„The
Futschler.“
„Saunaclub
Herbert.“
„Ask
Skogur.“
Beim letzten
Namen erfolgt wenigstens eine – verhaltene – Reaktion
der Zuschauer im Rund. Daniel aber setzt ein einigermaßen
pikiertes Gesicht auf.
Daniel: „Nun
soll ich mich also mit einem Hinterwäldler messen, dessen IQ
auf einer Skala im Minus landet und der selbst gegen Frauen keine
Chance hat. Okay, können wir machen. Aber ich garantiere,
dass....“
Während
Daniel noch gut dabei ist, seine Gedanken auszuführen, wird
er schließlich von einer bekannten Musik unterbrochen, die
seinen jetzigen Gegner ankündigt: Ask Skógur ist da
und bereit zum Kampf.
Wie wir ihn
bereits am Abend gesehen haben und vor allem auch in den Tagen
zuvor, anhand des Videos zu Beginn der Show, ist der Schwede
recht hektisch unterwegs und schaut sich nach wie vor in der
Halle um, ob nicht doch irgendwo jemand wartet, der ihm etwas
Böses will, Lionel Jannek sei Dank. Aber Ask ist sich auch
sicher, dass er hier in der Halle und vor allem im Ring wohl
„relativ“ sicher sein kann – denn hier würden
wohl keine schwedischen Mafiosi auf ihn warten, um ihn
wegzufangen. Wo wäre er also sicherer als hier?
Ask kommt
dennoch recht zügig heraus und ist bereits auf dem Weg zum
Ring, allerdings scheint er sogar etwas zu sagen zu haben, denn
er hat ein Mikrofon dabei.
Ask Skógur:
„Hey Mann, also… was auch immer du da redest,
eigentlich isses mir ja auch egal, aber leider habe ich nicht
wirklich Zeit dafür mir das alles anzuhören. Ich bin
hier um zu kämpfen und hab danach auch noch was vor, also
wie wärs, wenn wir uns dieses ganze Vorgeplänkel
einfach schenken und direkt loslegen? Dann kann dir der
„Hinterwäldler“ auch direkt persönlich
zeigen, was er so drauf hat.“
Die Worte
Skógurs sind glasklar: er will Kämpfen und Daniels
Ansprache scheint dieses Vorhaben nur herauszuzögern. Ask
hat mittlerweile den Ring erreicht und steht nun direkt davor,
wartend darauft endlich loszulegen.
~
Ding Ding Ding ~
FRÜHPHASE:
Kaum betritt
Ask den Ring, ist auch Daniel schon gewissermaßen voll in
Fahrt und tauscht wilde Schläge mit dem – schon
irgendwie - unorthodoxen Ringer aus den Nordlanden aus. Dabei
liegt der Vorteil zunächst beim Legendensohn, der Ask in
eine Ecke drängen und weiter bearbeiten kann, bis der
Referee schließlich dazwischen geht. Daniel hat für
den nur einen bösen Blick übrig, lässt aber doch
von Ask ab. Nachfolgend soll es eine Diskussion mit dem
Unparteiischen geben, doch als Daniel sich umdreht, versucht Ask
ihn in eine Art Sleeper Hold zu nehmen, was dazu führt, dass
Daniel sich ganz schön winden muss, damit dies nicht
passiert. So rangeln beide einige Momente und Daniel gelingt
schließlich ein Hairpull Takedown, der von einigen harten
Tritten in die Magengegend des liegenden Ask gefolgt ist. Daniel
holt nun Schwung in den Seilen und ergänzt die erfolgten
Aktionen mit einem Elbowdrop auf die Nordenbrust. Als er
versucht, Ask etwas mit den Fingern im Gesicht herumzupulen, geht
der Referee erneut dazwischen und erinnert ihn daran, dass hier
Catchen angesagt ist und nicht kuscheln. Daniel schnauft hörbar
und richtet Ask mit einiger Mühe auf. Gerade als der steht
und Daniel ihm einen Chop verpassen will, weicht Ask aus und kann
seinerseits einen krachenden Chop auf die Hühnerbrust
Daniels zeigen. Wobei das mittlerweile ja schon ein Roidhuhn zu
sein scheint.
Daniel zuckt
jedenfalls ordentlich zusammen und wird das Opfer zweier
weiterer, ebenso krachender Chops auf die Brust, so dass diese
sich farblich schon abzuheben beginnt. Daniel wirkt nicht nur
schmerzerfüllt, sondern offen gestanden auch ziemlich
irritiert, weshalb er Chop um Chop zurückweicht um dem
Angreifer weniger Angriffsfläche zu bieten....was bald aber
wenig Sinn ergibt, weil die Ringseile den Ring halt begrenzen.
Mike Kontrak zeigt sich dann aber wieder nett und schickt Ask ein
paar Schritte weg, was diesem die Möglichkeit bietet, sich
umzusehen….aber nach wie vor lauert keine Gefahr auf ihn.
Zumindest keine von außerhalb.
Dafür
stürzt Daniel auf ihn, wird allerdings gleich durchgelassen
und federt aus den Seilen zurück. Der Versuch eines
Belly-to-Belly artet in einen Gewaltakt aus, denn Ask möchte
das nicht – und bleibt, erstaunlicherweise, standhaft.
Stattdessen pfeffert er Daniel den Quadratschädel an dessen
Murmel, so dass jener ablassen muss. Umgehend nutzt der gewandte
Schwede das Momentum und zeigt etwas, das einem DDT sehr nahe
kommt – das folgende Cover allerdings geht nicht einmal bis
zwei….und Daniel hebt den Kopf, der nun ordentlich brummt.
MITTELPHASE:
Nach diesem
recht furiosen Start wird das Match immer ausgeglichener. Beide
Wrestler zeigen, dass sie hier den Sieg mit nach Hause nehmen und
den Anderen besiegen wollen, vor allem nachdem, was vor dem Match
so an Worten ausgetauscht wurde.
Auffällig
ist während des gesamten Matches auf jeden Fall, dass Ask
sich wiederholt umschaut, um die Umgebung mit den Augen
abzusuchen, ob nicht doch irgendwo eine Gefahr seitens Lionel
Janneks oder seines Schlägertrupps lauert.
Daniel
versucht Skógur weiter mit einigen Suplex-Varianten zu
bearbeiten und kann damit für einige Zeit sogar die
Kontrolle des Matches an sich reißen. Ask versucht dabei
mit Schlägen, Tritten und Hieben zu kontern und mal gelingt
das mehr, mal gelingt das weniger. Letztlich ist es aber ein
BJÖRNSMACK out of nowhere, dass Ask die Möglichkeit
eröffnet wieder ins Match zurückzufinden. Es folgt ein
CALL OF THE WILD und ein Nearfall, bei dem Daniel im letzten
Moment die Schultern noch hochreißen konnte.
Anschließend
gelingt es auch Daniel wieder Gegenwehr zu zeigen und die Beiden
prügeln sich weiter quer durch den Ring und für kurze
Zeit auch draußen um den Ring herum, wo es sowohl für
Ask, als auch für Daniel gegen Ringapron und Absperrung
geht. Unsanft knallen sie abwechselnd dagegen, bis das Geschehen
wieder in den Ring verlagert wird.
SPÄTPHASE:
Als die
Beiden im Ring wieder angekommen sind und dort weitermachen
wollen, versucht sich Daniel am HAZARD, Skógur will erneut
mit dem BJÖRNSMACK kontern, doch Daniel weicht aus und
zeigen einen weiteren HALF-NELSON SUPLEX. Es folgt noch ein
weiterer Suplex und ein dritter, bevor sich erneut am HAZARD
probiert werden soll, den Ask aber abermals kontern kann, indem
er ausweicht, einen ANTLER SLASH alias BIONIC ELBOW zeigt und
Daniel via TIMBER von den Beinen holt.
Ein ähnlicher
dynamischer Schlagabtausch der verschiedensten Aktionen beider
Wrestler folgt noch für einige Sekunden, bis Daniel Ask
schließlich via SWINGING NECKBREAKER auf die Matte schickt.
Und so genau wie dieser Move saß, ist das wohl DIE Chance
für den Sieg…
FINISH:
… aber
Daniel sieht das wohl anders. Er will noch nachlegen und Ask
richtig fertig machen. Er hievt ihn also wieder nach oben und
setzt nun zum dritten Mal zum HAZARD an. Und er springt hoch…
doch Ask klammert sich an Daniels Arm fest, Hiebe mit dem
Ellbogen in den Nacken Daniels, die ihn dazu zwingen den Griff zu
lösen. Ask muss sich daraufhin kurz sammeln, was Daniel
direkt wieder ausnutzen will um weiter auf Ask loszugehen. Er
setzt Schläge nach und prügelt Ask in die Ringecke,
ohne wirklich darauf zu achten, dass ihn Kontrak bereits anzählt.
Irgendwann dann, zieht Kontrak Daniel schließlich zurück,
um diesen zu zeigen, dass der sich langsam zurückhalten
muss, woraufhin Daniel zu diskutieren beginnt.
… was
natürlich Ask genug Zeit gibt, sich wieder zusammeln.
Erneuter
TIMBER! Ansatz und nach dem Fuß des Schweden, gegen Daniels
Hinterkopf, fällt dieser schließlich zu Boden. Hätte
der Mal besser aufgepasst. Ask zieht Daniel schließlich
wieder auf…
FORCE
OF NATURE
Und das Cover
ist nur noch Formsache.
~
Ding Ding Ding ~
Laura:
„Und der Sieger des Matches… ASK SKÓGURRRRR!“
Pete: „Ask
hat gewonnen! Damit hätte Daniel wohl nicht unbedingt
gerechnet, aber Skógur hat einmal mehr bewiesen, dass er
zur Zukunft der GFCW gehört!“
Sven: „Und
Daniel hat dann wohl doch etwas zu viel gewollt, auch er hat sich
aber ganz gut geschlagen.“
Ask gewinnt
das Match unter Jubel seitens der Fans. Sofort erhebt sich der
Schwede, mit dem Blick in alle Richtungen, nach irgendeinem
Zeichen von Lionel Jannek.
Daniel
hingegen wirkt alles andere als glücklich. Das war seine
Chance sich zu beweisen und er hätte wohl sogar gute Karten
gehabt zu gewinnen, allerdings wollte er dann doch etwas zu viel
und einem Ask Skógur sollte man wohl nicht den Rücken
zudrehen. Und unterschätzen darf man ihn auch nicht.
Enttäuscht rollt sich Daniel dementsprechend aus dem Ring.
Noch bevor
Skógur sich nun aber einer richtigen „Siegesfeier“
hingeben kann, erscheint auf dem Titan Tron schon ein Clip, der
vor allem für Skógur, von immenser Bedeutung sein
könnte, denn es geht: um Lionel Jannek.