Die
Kamera zeigt wieder das Innere des Dojos von GFCW-Trainer Dragan.
Die Trainingshalle riecht nach Schweiß und Maloche. Um den
Ring herum kühlen mehrere Trainierenden ihre Blessuren.
Coach Dragan mit seinem untersetzten Körperbau flitzt
ausgesprochen flott von maladem Kämpfer zu maladem Kämpfer.
Jeder scheint was abgekommen zu haben. Was muss das für eine
Trainingseinheit gewesen sein? Keuchend verbindet Dragan gerade
einen Handverband bei einem seiner Jünglinge, als er
kroatische Flüche gen Ring ausspricht.
Im
abgewetzten Ring steht derweil der stark schwitzend und dennoch
über beide Backen grinsende Kyle Douglas. Ihm scheint kein
Haar gekrümmt worden sein. Mit mächtig Haargel hat er
seine rötlichen glatten Haare in eine wilde Form gebracht,
die an die Hauptfigur des Manga-Meisterwerks Dragonball erinnert.
Son-Kyleku. Die eindeutig als Beschimpfungen wahrgenommenen
Flüche seines Trainers tut der Neuling mit einer lässigen
Handbewegung ab. Anschließend ermutigt er den letzten
unversehrten Kämpfer zu ihm in den Ring zu kommen.
Schweißperlen sind beim gerade volljährig gewordenen
Nachwuchsringer deutlich zu sehen. Als dieser fragend zu Dragan
herüberschaut, verneint Dragan jegliche weitere Interaktion
mit dem Kanadier im Ring.
Dragan:
„Lass es lieber sein, Lasse. Dieser VRAG (kroatisch für
Teufel) im Ring, wird dir in deinem Lernprozess nicht
weiterhelfen. Er will nur zerstören! Er ist hier für
keinen eine Hilfe.“
Kyle:
Pff. Komm du doch in stattdessen in den Ring, Dicker. Dann VRAG
ich dich auch noch weg.“
Dragan:
„Hau mal hier nicht so auf den Putz, Kollege.“
Kyle:
„Ich bin ein Olympia-Champion, Dragan. Und du wirfst mit
hier deine Norddeutschen Torfnasen zum Fraß vor. Was
erwartest du? Ich will mehr Nahrung. Gib Sie mir, oder lass mich
endlich nach Dortmund reisen.“
Dragan
(sichtlich angefressen): „Was Olympia-Champion? Wo ist denn
deine Goldmedaille, Tunichgut?
Kyle:
„Ein wahrer Champion benötigt keine Medaille. Außerdem
weißt du ganz genau, was passiert ist…“
Dragan:
„Ja, ja. Was immer du auch erzählst …ich weiß
nicht, ob es die Wahrheit ist.“
Kyle:
„Aha. Du meinst also, dass ich etwa nicht an Corona
erkrankt bin? Ich saß zwei Wochen im scheiß
olympischen Dorf und durfte nirgends raus. Den
Goldmedaillengewinner hätte ich auf jeden Fall geschlagen,
ich war der Topfavorit! Du siehst doch, was ich hier mit deinen
Schülern veranstalte. Du kannst mir nichts mehr beibringen,
Dragan.“
Dragan:
„Du bist noch sehr jung, aber dein Ego ist zu groß,
Kyle Douglas. Es liegt wohl in der Familie…“
Kyle:
„Familie? Spielst du auf meinen Onkel an? Ich habe mir
nicht gewünscht hierhin zu kommen. Jetzt bin ich einige Tage
hier…und du hast keine Gegner mehr für mich. Ich
penne auf einer schmucklosen Matratze und frage mich, was das
alles soll. Bin ich scheiß Batman, der von irgendwelchen
Illuminaten trainiert werden soll? Wo ist dein Scheiß-Problem,
alter Sack? Konntest du den Scheck noch nicht einlösen, der
dir die GFCW gegeben hat? Bring mich nach Dortmund, bring mich
zur GFCW! Mir reicht es hier jetzt.“
Dragan
schaut ernüchtert zu Boden. Kyle macht abwinkende Bewegungen
in Richtung des Trainers und möchte nun aus dem Ring gehen.
Plötzlich nähert sich eine weitere Person der Szenerie.
???:
„Halt! Bevor du den Ring verlässt, nehme es mit mir
auf.“
Kyle:
„Wat? Wer bist du denn?“
Die
Person, die einen Kapuzenpulli trägt und so ihr Gesicht
etwas verschleiert reißt nun jegliche Oberbekleidung von
seinem Leib. Ein Raunen geht durch das DoJo. Der Oberkörperbau
ist zwar nicht massiv beeindruckend, aber da der Mann eine
Gesichtsbemalung trägt, wissen alle anwesenden
GFCW-Hardcore-Ultra-Fans wer hier am Start ist: The Artist
formerly known as; KYD Flawless.
Der
junge Mann aus Seattle, der nach seiner Niederlage als „The
Explosive“ nicht mehr in der GFCW zu sehen war, springt aus
dem Stand auf den Apron und dann wieder aus dem Stand auf das
dritte Ringseil, was ein weiteres raunen erzeugt. Der verdatterte
Kyle Douglas versucht sich gerade kampfbereit zu machen, da
fliegt der High-Flying-Perfektionist schon heran….
Die
Kamera schwenkt aus.
ENDE
SZENE
Zehn
Tage vor Ultra Violence
Ein
beschissener Medizinball.
Egal
ob er ihn zehn, fünfzehn oder zwanzig Mal hochgewuchtet hat:
Es ist nicht genug. Nicht hart genug. Verdammte Scheiße.
Frustriert
schleudert er den Medizinball von sich, so dass die zwei
Beobachter zur Seite treten müssen, um nicht getroffen zu
werden. Das lähmende Kribbeln, das sich durch die abrupte
Wurfbewegung von der Schulter bis zum Halswirbel frisst,
überspielt er. Er kann ihnen, die ihn konzentriert
betrachten, analysieren, mit Blicken sezieren, nicht den Triumph
gönnen, Schwäche zu erkennen.
Keek
Hathaway: „Verdammter Medizinball. Das ist kein Training
für einen Wrestler. Ich brauche Gewichte.“
Der
zweite der drei Männer im Raum, ein widerlich gut gelaunter
Mittvierziger mit jovialem Auftritt und Sportshorts, packt den
ungeliebten Medizinball, der vor ihm liegengeblieben ist, mit
beiden Händen. Will ihn Hathaway zurück reichen. Nur
das raubtierhafte Mienenspiel des Namibiers hält ihn davon
letztlich ab, etwas zu tun, dass als Provokation aufgepasst
werden könnte. Also blickt der Mann, dessen Kleidung ihn als
Trainer ausweist, zum Dritten. Dr. Heimo Lampermann seufzt,
strafft die Schultern und legt einen Schreibblock ab, bevor er
mit beschwichtigender Geste auf den schwitzenden Champion
zutritt.
Dr.
Lampermann: „Mr. Hathaway. Wir sind beim Rehasport. Dies
ist kein Gold‘s Gym.“
Anders
als der Trainer zeigt Lampermann keine Angst im Umgang mit seinem
vor Frust wütenden Patienten. Er geht bis auf einen Schritt
an Hathaway heran und blickt dem GFCW Champion in die Augen.
Dr.
Lampermann: „Sie wissen, dass es mir schon Sorgen bereitet,
dass sie überhaupt
schon
wieder sportlich aktiv sind. Es bereitet mir aus medizinischer
Sicht Bauchschmerzen. Sie sollten es jetzt nicht übertreiben.“
Keek
Hathaway: „Ich übertreibe nicht. Glauben sie, dass ich
GFCW Champion wäre, wenn mich jeder Schmerz…“
Passend
zum Stichwort lässt er seine Schulter kreisen und bezahlt
den Versuch der Lockerung mit einem weiteren Stich. Die Pein
zieht bis unters Ohr.
Keek
Hathaway: „…zum Aufgeben bringt? Mein Willen ist,
was mich auszeichnet.“
Kopfschütteln
beim Arzt angesichts eines so uneinsichtigen Patienten.
Dr.
Lampermann: „Mr. Hathaway. Ich erklär es Ihnen in
einfachen Worten. Wenn Sie nicht langsam auf Ihren Körper
hören, dann stellt sich bald die Frage nicht mehr, ob sie
aufgeben wollen.
Dann entscheidet ihr Körper das für sie. Auf die eine
oder andere Weise.“
Keek
Hathaway: „Scheiß drauf. Ich will zurück in den
Ring.“
Er
schiebt sich, ohne auf eine Antwort zu warten, erst an Lampermann
vorbei, dann ignoriert er auch den verkniffenen dreinschauenden
Trainer. In der Ecke eines Raumes beginnt er in einer Kiste zu
kramen, die verschiedene Geräte gerät.
Therabänder.
Kettlebells mit Seniorengewichten. Ein Springseil.
Wütend
klappt Hathaway die Kiste wieder zu und schaut sich weiter im
Raum um. Jeder Versuch des Trainers, Widerworte über das
rüpelhafte Verhalten zu formulieren, verpufft als Hathaway
dessen Blick einfach ausweicht.
Keek
Hathaway: „Haben Sie hier keine schwereren Gewichte, Mann?
Nicht zu fassen. Dann bringen Sie mir wenigstens Matten.“
Trainer:
„Wir haben diese Yoga-Matten hier.“
Keek
Hathaway: „Ich will keine verdammten Yoga-Matten, um den
flatternden Kranich zu üben. Ist das so schwer zu verstehen?
Ich
bin Wrestler.
Ich muss spätestens im Juli Männer mit 100 Kilo
Körpergewicht durch den Ring schmeißen können.
Ich muss fallen üben. Dafür brauche ich Matten und
Gewichte. Richtige Matten.“
Trainer:
„Können Sie vergessen.“
Erstmals
trifft der Blick Hathaway den des Trainers direkt. Und was für
ein Blick: Ein Funkeln kurz vor der Explosion. Der kalte Blick
eines Wolfes.
Keek
Hathaway: „Was kann ich vergessen?“
Durch
die Miene Hathaways kriegt der Rehatrainer kein Wort mehr raus.
Die sonore Stimme Dr. Lampermanns erschallt von der anderen Seite
des
Raumes im Bemühen um Deeskalation.
Dr.
Lampermann: „Sie machen sicher heute kein Falltraining.
Nicht nach den Erschütterungen, die ihren Körper derart
durchgewirbelt haben, dass sie seit Wochen bei uns sind.“
Keek
Hathaway: „Irgendwann muss ich wieder anfangen.“
Dr.
Lampermann: „Sie müssen gar nichts, Mr. Hathaway. Nur
mal ihren Ehrgeiz runterschlucken und achtsamer mit sich umgehen.
Ich kann es medizinisch nicht vertreten, was sie sich zumuten
wollen.“
Der
Namibier stößt Luft aus den Nüstern. Und man
erwartet, dass angesichts der schlechten Laune noch Rauch
hinterherkommt.
Keek
Hathway: „Wird es mich umbringen?“
Seufzend
streicht sich Lampermann eine Haarsträhne zurück. Der
Blick, den er seinem Patienten zuwirft, ist von Enttäuschung
und Resignation geprägt.
Dr.
Lampermann: „Sie denken nur in Extremen, oder?“
Hathaway
zuckt mit den Schultern.
Keek
Hathaway: „Also? Wird es?“
Dr.
Lampermann: „Sie werden sicher nicht tot umfallen, wenn sie
zu früh zurück im Ring sind. Aber es kann ihren
Heilungsverlauf empfindlich beeinträchtigen. Und ich will
gar nicht von den möglichen Langzeitfolgen anfangen, die mit
jedem Tag zu früh wahrscheinlicher werden. In ihrer…Branche
gibt es leider einige unrühmliche Beispiele. Ich habe mir
Akten kommen lassen. Es ist schockierend. Schockierend und
todtraurig. Seien sie schlauer.“
Der
Namibier nickt gedankenverloren. Nach dem ersten Satz des Doktors
hat er gar nicht mehr zugehört. Das war alles, was ihn
interessiert.
Keek
Hathaway: „Ein guter Champion wird man nicht, indem man
über Eventualitäten und Risiken den Verstand verliert.
Es
wird mich also nicht umbringen.
Dann sind wir auf einem guten Weg.“
Er
hat eine Tür bereits an der Türklinke, als die Stimme
Lampermanns ihn zurückhält.
Dr.
Lampermann: „Wo wollen sie hin?“
Keek
Hathaway: „Joggen im Park, dann Treppensteigen. Richtiges
Ausdauertraining. Wenn ich wiederkomme, mache ich Falltraining.
Auf Matten, wenn wir bis dahin welche haben. Ansonsten nehme ich
die Matratze aus meinem Zimmer. Wissen Sie…“
Ein
erstes Mal zeichnet sich auf dem Gesicht des Champions so etwas
wie ein Lächeln ab. Es ist eine verzerrte Abart echter
Freude, ein grimmiger Stiefbruder, aber trotzdem Symbol
aufsteigender Laune.
Keek
Hathaway: „…sie mögen mich für verrückt
halten. Aber das muss man in meinem Geschäft sein. Hätten
sie einen Schwanenburg oder einen Ricks hier, die wären
genauso. Sie können es nur besser verstecken. Aber unter
unseren individuellen Masken sind alle Wrestler vom gleichen
Schlag. Wir wissen, was wir unseren Körpern antun. Es mag
nicht jeder aussprechen, aber wir geben unsere stille Zustimmung
zur Selbstzerstörung. Tag für Tag, Match für
Match. Und um dieses Pack anzuführen, muss man der
Verrückteste von allen sein.“
Die
eine Hand an der Tür, langt er mit der anderen nach seiner
Sporttasche und zieht etwas heraus. Der Reha-Trainer blickt mit
großen Augen auf das wertvolle Gold direkt vor seiner Nase.
Keek Hathaway legt den GFCW Titel auf seine Schulter wie eine
Mutter ihr Kind. Seine Finger krallen sich ins Leder. Ob er die
folgenden Worte zu Lampermann, sich selbst oder seinem Titel
sagt, ist nicht ersichtlich.
Keek
Hathaway: „Ich komme wieder in den Ring. Egal, was es mich
kostet. Ich bin der Champion. Ich habe keine Angst. Außer
vor der Niederlage.“
Dann
fällt die Tür ins Schloss.
Wir
hören den schneller werdenden Rhythmus der Schritte
Hathaways als er zu joggen beginnt.
Claude
Booker: „Es ist so weit. Es ist Zeit, dass ihr Ergebnisse
liefert.“
Wir
befinden uns im Büro des Präsidenten von German Fantasy
Championship Wrestling. Mit auf der Schreibtischplatte vor ihm
gefalteten Händen spricht der höchste Amtsinhaber der
Dortmunder Promotion ruhig, aber bestimmt mit den drei Männern,
die sich vor ihm befinden.
Claude
Booker: „Die drei letzten Matches von Ultra Violence
beinhalten allesamt Mitglieder des Protokolls. Sollte sich ein
gewisser jemand im Match davor so verkaufen, wie es mir
versichert wurde…“
Der
Blick von Booker bleibt hart und durchdringend, als er zum Mann
zu seiner Rechten schweift. Robert Breads hat die Arme über
seinem T-Shirt mit dem Logo des GFCW Performance Centers darauf
verschränkt und hält diesem kleinen Test mühelos
Stand. Wenn irgendjemand in der Geschichte der GFCW damit umgehen
kann, sich solche Blicke von Dynamite zu fangen, dann ist es
Robert Breads.
Der
Kanadier nickt noch einmal bestätigend.
Claude
Booker: „…könnten es rückblickend sogar
die vier letzten Matches von Ultra Violence sein. Und ich muss
wohl kaum anmerken, dass ich von jedem Einzelnen von euch einen
Sieg erwarte.“
Nun
dreht Booker leicht den Kopf zu dem Mann in der Mitte, der direkt
vor seinem Schreibtisch steht. Die einzige Person, die auch bei
Doom’s Night bereits diese Aufgabe vom Protokoll auferlegt
bekam…und damals scheiterte. Ricks tut allerdings das, was
er nahezu immer tut, wenn mit ihm gesprochen wird. Seien die
Worte lobend, warnend, informierend, kritisierend oder einfach
nur unterhaltend, der Mathematiker nimmt sie mit leicht gesenktem
Kopf, vermiedenem Augenkontakt und einem glanzlosen leeren Blick
ins Nichts zur Kenntnis, sodass lediglich ein knappes Nicken sein
Zuhören widerspiegelt.
Claude
Booker: „Es wurden Fehler gemacht. Von ehemaligen
Mitgliedern, die ich selbst ausgesucht habe, und für deren
Versagen ich dementsprechend auch die Verantwortung trage. Ihr
kennt das berühmte Sprichwort – „einmal ist
keinmal“. Das Protokoll war noch nicht in der Lage, das zu
sein, was ich mir erhofft habe. Meine Vision hat sich aber nicht
geändert, und ich habe euch damit betraut, diese Vision
Realität werden zu lassen. Ich zähle auf euch.“
Nun
landen die Augen von Claude Booker beim letzten im Bunde, links
von ihm. Der Intercontinental Champion sieht zu Claude Booker,
doch nur kurz, da er sich auf seinen Titel konzentriert und wie
eine Geliebte streichelt.
Claude
Booker: „Desmond. Dich zum Champion zu machen war
rückblickend vielleicht das einzig Gute, das Niander
Cassady-Taylor getan hat. Nun wird es Zeit zu beweisen, dass du
ihn nie gebraucht hast, um diesen Titel zu erlangen. Du kannst
auch ohne fremde Hilfe ein großartiger Champion sein. Daran
glaube ich fest. Ich glaube an DICH.“
Robert
Breads: „Das tun wir hier alle.“
Aus
dem Augenwinkel linst der Hall of Famer zu Briggs herüber.
Aus der Körpersprache von Breads spricht Zustimmung für
die Worte von Dynamite, auch wenn er die Arme nicht senkt.
Robert
Breads: „Sonst wären wir nicht hier, nicht wahr? Keine
halben Sachen. Einmal abgesehen davon, dass es mir auf einer
persönlichen Ebene eine Menge Freude bereiten würde,
Leviathan krachend scheitern zu sehen. Nicht nur, dass ich mit
Drake und seiner Bagage schon über ein halbes Jahr auf
Kriegsfuß stehe… nein, sie haben sich auch mehr als
nur einmal abfällig über das Protokoll geäußert.“
Der
eine oder andere erinnert sich vielleicht sogar noch daran, dass
es eine mehr oder minder offizielle Kriegserklärung von
Drake Nova Vaughn gegeben hatte. Der war zwar nicht mehr da, aber
das hieß ja noch lange nicht, dass der Rest von Leviathan
diesen Standpunkt nicht auch vertrat.
Robert
Breads: „Es ist natürlich ein wenig ironisch, dass
gerade Aiden dafür sorgen wird, dass Luna dir nicht in die
Quere kommen wird, wenn er mit ihr fertig ist, doch gerade dafür
steht dieses neue Protokoll. Sich für die Vision mit Leuten
zusammenraufen, mit denen man wohl niemals eine tiefe
Freundschaft schließen wird.“
Ein
Kopfzucken von „Canada’s Own“ Richtung
Dynamite.
Robert
Breads: „Gegen Leute zu kämpfen, die einem etwas
bedeuten. Für die Vision.“
Die
gleiche Geste gen Alex Ricks.
Robert
Breads: „Sich dem einen Mann stellen, von dem man weiß,
dass er einen vollends vernichten könnte.“
Damit
spielt er offensichtlich auf Kriss Dalmi an.
Robert
Breads: „Alles für die Vision. Und was mich angeht,
Desmond, bist du der vielleicht wichtigste Bestandteil dieser
Vision. Du wirst auch in zehn Jahren noch hier sein, wenn ich
längst die Stiefel an den Nagel gehangen habe. Du bist ohne
jeden Zweifel die Zukunft. Und heute Abend wirst du beweisen,
dass die Zukunft früher begonnen hat, als wir alle gedacht
haben.“
Desmonds
Brust dürfte vor Stolz anschwillen, doch die Kamera nimmt in
diesem Moment eher Alex Ricks ins Visier. Dessen registrierendes
Nicken wird bei den Worten des Kanadiers Stück für
Stück energischer. Mehr als Registration, er stimmt den
Worten seines Partners zu. Nachdem Breads mit seiner Ansprache
endet, hebt Ricks allmählich den Kopf. Er dreht seinen Blick
langsam zur Seite und mustert das Gesicht des Intercontinental
Champion. Er versucht eine Reaktion abzulesen, doch Briggs schaut
ihn nur abwartend an. Die größten Sympathien herrschen
noch nicht unbedingt untereinander vor. Ein Schnaufen des
Freiburgers durchbricht die Stille.
Alex:
„Du arbeitest seit einem Jahr auf alles hin, was sich in
den letzten Wochen vor dir präsentierte, Desmond. Dieser
Wille sich mit den Besten zu messen und um das Gold anzutreten.
In dieser Liga für das einstehen, was die eigenen Ideale
sind. Kein Interesse an Spielereien, an geheimen Abkommen, an
hinterhältigen Angriffen. Niander Cassady-Taylor musste dich
nicht mehr entdecken, Desmond. Von deinem ersten Auftritt an
verkörpertest du die Vorstellungen des Protokolls. Der
Lösung deines Problems so nah, wenn du nur den letzten
Schritt durchführst.“
Der
Blick wandert auf Desmonds Schulter, auf die Championship.
Alex:
„Das hast du getan, Desmond…Nicht The End.“
Ricks
ändert die Blickrichtung, schaut nun auf Dynamite.
Tatsächlich löst er aber die Hände hinter seinem
Rücken, nimmt die rechte Hand und berührt damit sanft
Briggs’s Rücken um ihm eben diesen noch weiter zu
stärken.
Alex:
„The End konnte mich besiegen. Nicht weil ich ihn
unterschätzte, nicht weil ich nicht in Form war…sondern
weil The End gut ist. Weil The End gut ist UND Unterstützung
auf seiner Seite hat. So besiegte er mich, so verlor er gegen
Drake. So verliert er heute gegen Desmond. Mathematik.“
Motivierend
klopft Ricks seinem Nebenmann noch einmal auf den Rücken,
gibt ihm eine Art Klaps auf die Schulter, bevor er ihm wieder
seinen Blick zuwendet.
Alex:
„Du kämpfst allein, Desmond. Das musstest du in deiner
gesamten Karriere und sie führt dich von Sieg zu Sieg zu
Sieg. Bis du Unterstützung angenommen hast und zu deinem
Sieg noch einen Titel bekamst. Die Verbindung zu Silas und Zane
Levy ist inkonstant. Es bleibt nur James Corleone, Desmond. The
End ist gut, doch er hat nicht die Unterstützung, die er
heute Abend braucht. Gegen das Protokoll. Gegen dich. Du,
Desmond, brauchst niemanden und hast uns dennoch. Du…bist
besser.“
Er
erwidert den Blick des Mathematikers und hält diesen lange
fest. Beinahe ein Stare Down entwickelt sich zwischen den
Stablepartnern, der von Desmond mit einem Augenzwinkern beendet
wird.
Desmond
Briggs: „Ob ich besser bin, wird sich heute Abend zeigen.
Ich danke euch dafür, dass ihr mir soviel Vertrauen schenkt,
dass ich alleine gegen The End antreten darf. Im 1 vs 1 werde ich
ihn sicherlich schlagen!“
Diese
Lobrede auf Desmond Briggs mag vielleicht förderlich für
das Gruppengefüge im Protokoll sein, mit Sicherheit zeigt
sie eine bessere Dynamik als noch zu Jahresbeginn, doch ein paar
schöne Worte sind nicht genug um den Präsidenten der
Liga komplett zufrieden zu stellen. Der schaut zähneknirschend
auf die drei.
Claude
Booker: „Deine Titelverteidigung am heutigen Abend ist das
Fundament auf das ein erfolgreicher Abend für uns fußt,
Desmond. Ein Teil des Fundaments zur Wiederherstellung der Liga,
das wir legen. Leviathan ist nur EINE Gruppe, die es sich zur
Aufgabe gemacht hat dieses Fundament zu zerstören. Drakes
Ausfall trieb sie in die Defensive, Desmond, du wirst ihnen heute
den Gnadenstoß verpassen. Dann kommt der nächste
Angriff.“
Dynamites
Blick wird schärfer, er zieht die Augenbrauen düster
zusammen, während er seine Augen auf Breads richtet.
Claude
Booker: „Drake Nova Vaughn ist nicht der wahnsinnigste Kerl
in dieser Liga, Robert. Das dürfte dir bewusst sein.“
Desmond
Briggs: „Wahnsinnig? Es gibt genug wahnsinnige Typen, die
in dieser Liga mitmischen und da ist es beruhigend eine Konstante
wie Robert Breads zu haben, nicht wahr? Robert ist ein Wrestler,
der verlorene Matches in einer Millisekunde zu seinen Gunsten
drehen kann. Robert Breads Erfahrung reicht für 10 Worker
und gerade diese Erfahrung und die Gewissheit ihn in diesem
Stable zu haben, lässt uns zu dritt stärker dastehen,
als andere Stables mit 10 Mitgliedern!“
Erneut
wandert nun die Hand des Mathematikers durch den Raum. Diesmal
seine linke, diesmal legt er sie ruhig auf Roberts Rücken
ab, zwischen die Schulterblätter. Mit ernster Miene schaut
er den Ligenpräsidenten an.
Alex:
„Was Desmond hier sagt, ist letztlich sogar nur eine
Nachkommastelle des prozentualen Anteils, der Bedeutung, die
Robert für das Protokoll hat, Claude Booker.“
Ricks
nimmt die rechte Hand hinzu, deutet noch einmal auf den Kanadier
um noch deutlicher klarzustellen um wen es hier geht.
Alex:
„Robert Breads hatte bereits vor über zehn Jahren die
Ziele, die wir auch heute haben. Seine Leidenschaft, sein
Verlangen nach einem einfachen sportlichen Wettkampf ohne Schau,
ohne Theatralik, ohne künstlich aufgebauschte Regeln. Das
war das wofür Robert Breads schon damals stand und das war
das, was seine gesamte Vergangenheit mit Kriss Dalmi begann.“
Er
lässt die Hand von Breads‘ Rücken weggleiten und
tritt stattdessen einen Schritt näher an den Schreibtisch
heran. Er hat schon vorher nicht zu laut gesprochen, jetzt wird
er aber noch einmal ein wenig ruhiger. Kein Flüstern, er
will nur in aller Ruhe, in aller Klarheit mit Dynamite sprechen
und ihm ins Gewissen reden.
Alex:
„Ich kenne die Vergangenheit zwischen ihnen und Robert. Ich
verstand ihre Zweifel, als wir berieten ihn zum Teil des
Protokolls zu machen…doch sein Handeln in den letzten
Jahren zeigt wie richtig unsere Entscheidung war, Claude Booker.
Robert Breads fördert die Zukunft diese Liga. Er sorgt sich
um die Zukunft von German Fantasy Championship Wrestling. Und wer
all das tut, was er immer Tag für Tag im Performance Center
tut…der rastet nicht.“
Ricks
dreht sich auf dem Ballen um, schaut mit fokussiertem Blick zu
seinem Mitprotokollanten.
Alex:
„Niederlagen passieren. Selbst den Besten, gegen die
Besten. Du bist einer der Besten, Robert Breads. Genau wie Kriss
Dalmi. Doch heute wirst du ihn schlagen. Ein weiteres Mal. Weil
du es kannst. Heute ist dein Neuanfang, den du angekündigt
hast. Heute ist der Tag, der Kampf, an dem die Investitionen der
letzten Wochen ihren Zinsertrag ausschütten. Keine Sorgen um
das Performance Center, kein Grund sich um andere zu sorgen,
einfach nur die Konzentration auf sich selbst...“
Er
geht einen Schritt auf Breads zu, steht ihm direkt gegenüber,
sodass ihre Nasen kaum durch 20cm Luftlinie voneinander getrennt
sind. Ein Hauch von einem Lächeln zeichnet sich auf den
Lippen des Schatten ab.
Alex:
„Und wer war je besser darin, sich nur auf sich selbst zu
konzentrieren?“
Robert
Breads: „Niemand außerhalb des Madison Square
Gardens, würde ich schätzen.“
Er
erwidert den Blick von Ricks ruhig, ohne das geringste bisschen
Nervosität, aber sichtlich amüsiert über diesen
Kommentar, der auf keiner Ebene beleidigend gemeint zu sein
schien. Er tritt einen Schritt nach hinten, um ein wenig die
physische Spannung im Raum zu lockern, und wendet sich dann
direkt an seine Mitstreiter.
Robert
Breads: „Ich muss mich für euer Vertrauen bedanken.
Das ist nicht selbstverständlich.“
Tatsächlich
gehen die Worte seiner Mitstreiter – immerhin ein Champion
und einer der größten Namen in der Geschichte der GFCW
– runter wie Öl. Schließlich war die seinerseits
mangelnde Anerkennung seit jeher etwas, das innerlich an ihm
genagt hatte. Man kann Breads förmlich ansehen, wie er sich
um der Seriosität Willen das breite Grinsen verkneift und
seinen „All Business“-Tonfall durchzieht, der ihm
nicht ganz so natürlich über die Lippen kommt wie das
bei Ricks und Dynamite der Fall ist.
Robert
Breads: „Ich weiß, worauf ich mich einlasse. Es mag
verrückt klingen, aber das tut es immer, wenn Kriss Dalmi
involviert ist, von daher… ich denke, je öfter man
mit ihm im Ring stand, desto besser ist man dafür geeignet,
es noch einmal zu tun. Nichts kann einen auf Kriss Dalmi
vorbereiten, außer gegen Kriss Dalmi zu kämpfen. Und
wer gegen Kriss Dalmi kämpft, will nichts weniger in seinem
Leben, als das noch einmal tun zu müssen, aber… alles
für die Vision. Alles für das Protokoll. Ich werde
meinen Teil erledigen. Das verspreche ich.“
Claude
Booker: „Das und nicht weniger erwarte ich von allen
Männern in diesem Raum.“
Und
mit diesen Worten wendet er sich an den Mann, der heute Abend im
Main Event antreten wird.
Claude
Booker: „Wir haben darüber bereits ausführlich
gesprochen, Alex. Nichtsdestotrotz möchte ich dich daran
erinnern, dass du bei Doom’s Night bereits meine
Erwartungen nicht erfüllen konntest. Das möchte ich
kein weiteres Mal erleben.“
Robert
Breads: „Das wird niemand von uns heute Abend erleben
müssen.“
Mit
völliger Gewissheit, ohne den geringsten Anflug von Zweifel,
stellt Breads diese Worte in den Raum. „Say it with your
chest!“, ist keine Aufforderung, die man dem Kanadier
zurufen muss, denn das tut er von sich aus und im Brustton der
Überzeugung.
Robert
Breads: „Ich weiß, wir sind nicht hier, um Ausreden
zu suchen, aber Doom’s Night war eben auch das Worst Case
Szenario. Ein Opener mit einem Gegner, der vollkommen
unberechenbar war, sowohl was seinen Leistungsstand als auch
seinen psychischen Zustand anging. Einem Mathematiker eine
Gleichung mit einem Haufen fehlender Werte hinzustellen arbeitet
nicht den Stärken des Zugpferdes deiner Vision zu, Dynamite.
Und
genau das müssen wir diesmal besser machen: Den Stärken
von Alex zuarbeiten und die ohnehin kaum vorhandenen Schwächen
vermeiden. Man könnte sogar argumentieren, dass die EINZIGE
Schwäche von Alex beim letzten PPV darin bestand, seinen
Protokoll-Kollegen auch nur die geringste Aufmerksamkeit zu
schenken.“
Verächtlich
und abwertend klingende Worte in Richtung der Wahrheit.
Robert
Breads: „Das wird heute nicht passieren. Niemand wird sich
in Alex‘ Match einmischen, weil er am Stärksten ist,
wenn niemand plötzlich neue Variablen in seine bereits
gelösten Gleichungen einfügt. Und im Gegensatz zu dem
X-Faktor, den RayRay dargestellt hat, ist wohl niemand eine
leichter zu lösende Aufgabe für Alex Ricks als Antoine
Schwanenburg.“
Der
Mathematiker steht zwischen seinen Stablepartnern. Er hat die
Worte verinnerlicht, aufgesogen ohne sich zu viel anmerken zu
lassen. Kleinere Reaktionen hier und da, natürlich. Doch
seine Hauptaufgabe war das Zuhören und dabei senkt er
oftmals den Kopf, wie auch hier. Lediglich am gelegentlichen
Wackeln der Frisur, ausgelöst durch leichte Nickbewegungen
wird seine Aufmerksamkeit bestätigt.
Nach
den letzten Worten des Breads geht der Kopf des Mathematikers
aber schließlich doch wieder nach oben. Er schaut zu
Briggs, nickt ihm zu. Er schaut zu Breads, nickt ihm zu.
Respektvoll. Anerkennend für die Worte. Dann schwenkt sein
Blick zum Chef der Liga. Ein kurzer Augenschlag, dann fröstelt
seine Stimme leer und scharf.
Alex:
„Also, Claude Booker…denken Sie, wir werden
Ergebnisse liefern?“
Eine
stille Antwort des Chefs ist auch eine Antwort. Stattdessen ist
es nach einem Staredown der vier aber Desmond, der einen Schritt
nach vorne geht und sieht fest in die Augen sieht.
Desmond
Briggs: „Es gibt da noch etwas, was wir zwei besprechen
sollten, Boss. Leviathan am Ring…“
Wo könnte ein
Event mit dem Namen ULTRA VIOLENCE besser aufgehoben sein, als in
Oberhausen. Wenn das mal keine Szenerie ist, die einem PPV würdig
ist! Die Stadt im Ruhrgebiet ist regelmäßig Host für
die GFCW Großevents und so auch heute. Die KöPi Arena
ist ausverkauft und 12500 fanatische Fans warten auf die
potentiell beste Show ihres Lebens. Die angekündigten
Matches versprechen jedenfalls viel.
Memphis May Fire hat
heute die Ehre den PPV mit dem neuen Hit 'Your Turn' zu sponsern
und so hallt es aus allen Lautsprechern der Halle. Die Stimmung
ist spätestens jetzt perfekt für einen Event wie Ultra
Violence. Das opulente Feuerwerk und die dazu passende Pyro Show
sorgen noch einmal für einen Boost auf den Rängen.
Rauchschwaden ziehen nach oben, die Fans sind heiß und
nachdem sich der Rauch verzogen hat, bekommen wir eine Totale vom
Kommentatorenpult.
Pete:
"GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS OOOBERHAUSEN!!!"
Sven:
"Immer wieder eine Freude, hier zu sein! Und wie viel
Geschichte hier in dieser Arena bereits geschrieben wurde."
Pete:
"Absolut! Die Johnboy Dog Gedächtnis Show fand hier
statt, ich erinnere mich. Und natürlich das Zereo Killer
gegen Drake Ackley Match."
Sven:
"Wie kannst du denn Doom's Night 2013 vergessen? Im Main
Event gewann LEX STREETMAN seinen ersten Heavyweight Title, indem
er Dean Welkey, Robert Breads und Eric Fletcher besiegte. Und
Eric musste danach seine Karriere beenden!"
Pete:
"Unglaublich, dass das schon 9 Jahre her ist! Aber das
unterstreicht natürlich unseren Punkt, hier wird nicht
selten Geschichte geschrieben."
Sven:
"Und heute ist da sicherlich keine Ausnahme."
Pete:
"Fangen wir an!"
MEATHOOK
MATCH: Ellis Diehl vs Hugo „Meathook“
Rodriguez Referee: Henry Phoenix Jr.
Sven: „Für
die Zuschauer gibt es an dieser Stelle kurz eine Erklärung,
worum es sich hier genau handelt: Ein Fleischerhaken hängt
über dem Ring und das Ziel ist es, seinen Gegner daran zu
hängen und wenn dieser sich nicht innerhalb von 10 Sekunden
befreien kann, so endet das Match.“
Pete: „Das
ist direkt mal ein interessantes Match, um den PPV zu starten,
nicht wahr?“
Sven: „Wir
können auf jeden Fall sehr gespannt sein. Ellis zeigte sich
zuletzt in ganz guter Verfassung, aber die Matchart kommt dem
Metzger natürlich deutlich mehr zu Gute. Für Ellis wird
es deutlich schwieriger sein, den, ich sage mal schwergewichtigen
Fleischer an diesen Haken zu bekommen. Das könnte eine
entscheidende Rolle spielen.“
Pete: „Das
macht Sinn. Warum hat sich Ellis dann darauf eingelassen?“
Sven: „Er
will und muss zeigen, dass er es drauf hat ohne irgendwelche
Zugeständnisse zu bekommen. Aber die Aufgabe ist
monumental.“
Pete: „Wer
gewinnt?"
Sven: „Ich
muss hier auf Hugo tippen. Von dem, was wir gesehen haben, ist er
genau der richtige für so eine Ansetzung. Er bringt die
Kraft, das Gewicht und vor allem die sadistische Ader mit. Ich
denke, er wird Ellis hier besiegen.“
30 Minutes
Time Limit Career vs Career Match: Die Wahrheit vs Cipher
Pol Referee: Mike Gard
Pete:
„Heute werden wir aus der ganzen Sache sicherlich
schlauer.“
Sven:
„Es könnte das letzte Match von zwei GFCW Legenden
werden. Und auch wenn ich über die Gegner nicht viel weiß,
so hört man zumindest, dass sie die Wahrheit durchaus in
einem Match besiegen können. Es ist also sehr spannend.“
Pete:
„Außerdem muss man hier bedenken, dass die Wahrheit
zwingend gewinnen muss. Wenn die Uhr die 30 Minuten erreicht und
es keinen Sieger gibt, so verliert die Wahrheit automatisch.“
Sven:
„Das kommt natürlich noch mal erschwerend hinzu.
Pete:
„Eine Epoche steht hier auf jeden Fall auf dem Spiel und
ich bin gespannt, wie es ausgeht.“
Sven:
„Sie werden sich bis zum Ende bekriegen.“
No Holds
Barred Match: Kid Daniel vs. ??? Referee: Mike
Kontrak
Sven: „Ohne
ein Match gegen ein Kapuzenmann wäre das kein zertifizierter
GFCW PPV.“
Pete: „Haha!
Daniel hat in der vergangenen Show übel auf die Nase
bekommen von eben jenem Kapuzenmann. Nur in letzter Sekunde
konnten die Offiziellen eine ganz schlimme Attacke verhindern,
als er Daniel einen Piledriver auf einem Stuhl verpassen wollte.“
Sven: „Wer
auch immer dieser ominöse Angreifer ist, er hat auf jeden
Fall etwas gegen Daniel, was über das übliche
profilieren hinaus geht. Es wirkt sehr persönlich.“
Pete: „Also
ein Bekannter von ihm? Von uns?“
Sven: „Das
schließe ich nicht aus. Wenn es nichts persönliches
wäre, wäre Daniel nicht so angegangen worden, da bin
ich mir sicher.“
Pete: „Und
damit bin ich noch mal etwas gespannter, wer dieser Kapuzenmann
am Ende nun ist!“
TAG TEAM
CHAMPIONSHIP BOTTLE BRAWL: 5* Hautvolee vs Beermachine
(c) Referee: Peter Cleven
Sven: “Es
wird Glas zu Bruch gehen und ich lehne mich mal ganz weit aus dem
Fenster: Auch Blut wird fließen.“
Pete: „Ob
Champagner- oder Bierflaschen, da wird sicherlich einiges zu
Bruch gehen heute! Und mit Schampus gegen Bier beschreibt es die
Sache hier eigentlich schon ganz gut.“
Sven: „Die
Gegensätze könnten auf jeden Fall nicht größer
sein. Und für mich ist heute auch ein großer Feiertag,
denn wenn dieses Match vorbei ist, müssen wir endlich
Beermachine nicht mehr als Champions ertragen. Die Hautvolee wird
heute ihrem Status gerecht und befreit uns von diesen Irren.“
Pete: „Wow,
das sind starke Worte.“
Sven:
„Beermachine sind ein gutes Team, so viel muss ich schon
sagen, aber wenn ich die Wahl zwischen Don Perignon und Öttinger
habe, dann wähle ich immer das erste. Die Hautvolee steht
schon lange bei mir auf dem Zettel als das nächste große
Team und heute ist es an der Zeit, dass sie ihr Gold erhalten.“
Pete: „Auf
jeden Fall zwei Teams, die ihren Stempel aufdrücken wollen.
Top Voraussetzung wenn du mich fragst!“
Sven:
„Vielleicht wird es nicht das technisch anspruchsvollste
Match aller Zeiten, aber unterhaltsam wird es allemal.“
Steel Cage
Match: Timo Schiller vs Ask Skogur Referee: Jack
Bobo
Sven: “Das
wird schmecken.“
Pete: „Timo
Schiller gegen ASK UNCHAINED! Und ob das schmecken wird.“
Sven: „Ich
bin so gespannt auf den „wahren“ Ask hier. Wird sich
die Naturgewalt nun wirklich entfalten? Oder kann Timo hier ein
für allemal beweisen, dass er der Top-Star ist, der er immer
sein wollte?“
Pete:
„Natürlich dürfen wir nicht außer acht
lassen, dass Holly und Co hier auch ihre Finger im Spiel haben
könnten...“
Sven: „Ich
denke nicht, dass da groß was passieren wird, soetwas würde
Holly niemals machen. Und außerdem ist das Match in einem
Käfig, das ist speziell dafür entworfen worden, dass
zwei Männer das unter sich ausmachen.“
Pete: „Wen
siehst du hier im Vorteil?“
Sven:
„Ask hat speziell dieses Match gefordert, dementsprechend
hat er sicherlich etwas im Köcher. Aber Timo macht große
Fortschritte in den letzten Wochen und Monaten Dank Holly. Das
wird eine enge Kiste und es wird auf Nuancen ankommen.“
Pete:
„Da können wir uns drauf freuen!“
Singles
Match: Lionel Jannek vs Thomas Camden Referee: Karo
Herzog
Sven: “Meine
Damen und Herren: Ich präsentiere das erste Match nach
klassischen Regeln des heutigen Abends.“
Pete: „Oh,
da hast du vollkommen Recht! Aber der PPV heißt ja nicht
umsonst Ultra Violence.“
Sven: „Wollen
wir es kurz machen? Jannek wird natürlich gewinnen.“
Pete: „Warte,
nicht ganz so schnell! Thomas hat dieses Match seit Wochen, nein,
seit MONATEN gefordert. Endlich bekommt er es! Und du glaubst
nicht, dass er etwas ausrichten kann?“
Sven:
„Natürlich nicht. Jannek ist einer der besten Wrestler
dieser Liga. Thomas Camden ist... na ja, sagen wir, auf ihn
trifft das nicht ganz zu.“
Pete: „Ich
würde Jannek auf vorne sehen, aber ich glaube du
unterschätzt den guten Thomas ein bisschen!“
Sven:
„Das glaube ich, wenn ich es sehe. Ich bin ein Freund von
Überraschungen, aber mich würde es überraschen,
wenn ich hier und heute von Thomas überrascht werden würde.“
Pete:
„Ehm.. alles klar!“
ULTRAVIOLENCE
MATCH: Luna Rosario vs Aiden Rotari Referee: Henry
Phoenix Jr.
Sven: “Kannst
du den Zuschauern mal kurz die Regeln erläutern, Pete?“
Pete: „Es
gibt keine. Hier kann und wird wahrscheinlich auch alles
passieren. Nichts wird in irgendeiner Form sanktioniert werden,
das Match wird wahrscheinlich erst enden, wenn eine der beiden
Parteien in einem Zustand ist, der schnelle ärztliche Hilfe
erfordern wird.“
Sven: „Auch
wenn wir schon ewig nicht mehr ein solches Match gesehen haben,
so wissen wir von Luna jedoch ganz gut, wozu sie in der Lage ist
und was für perverse Gewaltfantasien sie ausleben kann. Ich
bin mir nicht sicher, ob sich Aiden hier einen Gefallen damit
tut, mit ihr in den Ring zu steigen.“
Pete: „Meinst
du?“
Sven: „Aiden
ist ein Top-Wrestler. Er ist wahrscheinlich besser als Luna. Aber
hier? Hier kommt es nicht darauf an, wer wie gut ist. Hier kommt
es darauf an, wer die größere Phantasie hat. Wer die
ekelhafteren Ideen hat um seinen Gegner zu verletzen. Das ist das
Luna Rosario Land, mein Freund.“
Pete: „Das
wird ganz schlimm werden, oder?“
Sven:
„Wer ein schwaches Herz hat oder kein Blut sehen kann, der
sollte spätestens hier im Bett sein. Seien Sie vorgewarnt,
liebe Zuschauer.“
Pete:
„Großer Gott.“
INTERCONTINENTAL
CHAMPIONSHIP MATCH: The End (w/ Leviathan) vs Desmond
Briggs (c) Referee: Mike Gard
Sven:
“Nachdem Desmond Briggs den Titel von Drake Nova Vauhn
erringen konnte, muss er ihn nun gegen ein anderes Mitglied von
Leviathan verteidigen. The End.“
Pete: „Und
The End ist ein richtig heißes Eisen! Er ist in Windeseile
bei Leviathan aufgestiegen und manifestiert seinen Status
innerhalb der Gruppe. Nun wird es Zeit für ihn, einen Titel
mit nach Hause zu bringen.“
Sven: „The
End konnte Drake bei Title Nights ja damals nicht um den Titel
besiegen. Ob es gegen Desmond Briggs einfacher wird? Das weiß
ich nicht so wirklich, End muss hier eine Schippe drauflegen,
wenn er am Ende des Tages der IC-Champ sein will.“
Pete:
„Desmond Briggs ist auf jeden Fall kein Gegner, den man mal
eben so besiegen kann. Glaubst du, dass das Protokoll hier auch
seine Finger im Spiel haben könnte?“
Sven: „Na
ja, so wie ich Desmond einschätze, wird er das nicht wollen.
Das 'alte' Protokoll würde es wahrscheinlich dennoch tun.
Das 'neue' Protokoll? Ich denke eher nein, das wird kein Faktor
sein.“
Pete: „Also
ein faires 1 gegen 1. Wer gewinnt?“
Sven:
„Das ist schwer zu sagen. Desmond gefällt mir in
letzter Zeit ganz gut, aber End ist natürlich auch eine
klasse für sich. Im Zweifel würde ich sagen, dass der
Champion den Titel verteidigen wird. Aber es würde mich
nicht wirklich überraschen, wenn End den Titel erringen
könnte.“
Pete:
„Du und deine Überraschungen!“
IMPURE RULES
MATCH: Kriss Dalmi vs Robert Breads Referee: Guido
Sandmann
Sven: “Pete,
du erklärst ja so gerne. Wie sind die Regeln hier genau?“
Pete: „Im
Prinzip ist es ganz einfach! Eigentlich herrschen ganz normale
Regeln. Einen entschiedenen Twist gibt es jedoch. Wenn es einem
Wrestler gelingt, den anderen in einen Rope Break zu zwingen, so
darf dieser einen Gegenstand seiner Wahl in das Match bringen und
alles, was er damit tut, wird völlig legal sein!“
Sven: „Um
ein kleines Beispiel zu geben, sollte Robert Breads Kriss Dalmi
in einem Aufgabegriff haben und Dalmi rettet sich in die Seile,
so muss Robert den Griff zwar lösen, aber danach dürfte
Robert z.B. einen Stuhl oder irgendetwas anderes gegen Dalmi
benutzen, ohne dafür bestraft zu werden.“
Pete: „Das
könnte richtig, richtig interessant werden! Wir wissen ja,
dass die beiden eine Historie haben. Und wir wissen auch, dass
Dalmi keine Probleme hat mit dem Einsatz von allen möglichen
Objekten. Aber Robert hat den Einsatz von solchen Objekten in der
Vergangenheit schon verweigert, obwohl es „legal“
gewesen wäre. Was passiert hier und heute?“
Sven: „Ich
denke nicht, dass es Robert noch mal auf die „ich schlage
dich komplett ohne Waffen“ Tour versuchen wird, das ist ja
schon einmal nach hinten los gegangen. Einen Kriss Dalmi schlägst
du nur, wenn du dich selbst dem Wahnsinn hingibst.“
Pete: „Wen
würdest du hier vorne sehen?“
Sven:
„Ich wette eigentlich niemals gegen Breads, da er einer der
größten Legenden des Business ist. Aber in so einem
Match kannst du auch nicht gegen Kriss Dalmi tippen. Das ist eine
richtige Zwickmühle für mich.“
Pete:
„Robert wird anfangs sicherlich die Nase vorn haben, denke
ich. Aber je weiter es in das Land der Gewalt geht, desto eher
wird Dalmi der Favorit sein.“
Sven:
„Ich denke, das beschreibt es ganz gut. Wenn Robert es
irgendwie schafft, nicht in irgendwelche Rope Breaks gezwungen zu
werden und damit Dalmi gar nicht erst die Möglichkeit gibt,
Waffen in das Match zu bringen, kann er das durchaus gewinnen.
Aber sobald Waffen im Spiel sind, kann alles passieren.“
INTERIMS-GFCW
HEAVYWEIGHT CHAMPIONSHIP MATCH: Alex Ricks vs Antoine
Schwanenburg Referee: Karo Herzog
Sven: “Und
zum Abschluss gibt es dann doch noch mal einen technischen
Leckerbissen und Klassiker zugleich.“
Pete: „Es
gibt wahrscheinlich kein Duo, welches der Liga einen größeren
Stempel aufgedrückt hat, als diese beiden Männer in den
letzten Jahren. Die Matches, die wir schon zwischen Antoine und
Alex gesehen haben, ich denke, dazu muss man nicht mehr viel
sagen.“
Sven: „Das
stimmt. Diese Ansetzung spricht mehr für sich, als es andere
tun. Also sprechen wir kurz über diese ganze Interims
Geschichte.“
Pete: „Keek
Hathaway hat nach seinem... Unfall keine Freigabe für Ultra
Violence bekommen. Wir haben zwar gehört, dass er hier und
heute anwesend sein KÖNNTE, aber nicht als Teilnehmer des
Matches, das ist ausgeschlossen. Statt den Titel zu vakantieren,
hat Eric Fletcher beschlossen, dass Keek sich in Ruhe auskurieren
soll und damit die Liga in der Zwischenzeit dennoch einen Mann an
der Spitze haben kann, hat er ausgerufen, dass Antoine und Alex
um einen Interimstitel antreten sollen. Sobald Keek wieder fit
ist, tritt der Gewinner des heutigen Matches gegen ihn an, um die
Titel zu vereinigen.“
Sven: „Dass
Keek hier sein soll, macht mich übrigens ein bisschen
nervös. Wir alle haben gesehen, dass er definitiv eine Pause
braucht. Körperlich und mental. Ich meine, ich kann
verstehen dass er sich dieses Match nicht entgehen lassen will,
aber auch im Krankenhaus hätte er es schön vom
Fernseher sehen können.“
Pete:
„Glaubst du, er wird hier irgendwas machen?“
Sven:
„Man kann Keek nur vor den Kopf gucken. Was da drin vor
sich geht, das weiß vielleicht nicht mal er selbst so
richtig. Dementsprechend bin ich kein Fan davon, wenn er sich
hier herumtreiben sollte. Er sollte den Rat von Eric und den
Ärzten beherzigen und sich weiter ausruhen.“
Pete:
„Aber wir gehen mal davon aus, dass hier nichts geschehen
wird, zumal es ja auch bislang nur ein Gerücht ist, dass
Keek überhaupt anwesend sein wird. Wer macht das Rennen, wer
darf sich Interims-Champ nennen?“
Sven:
„Na ja, du kennst mich. Wenn ich für Antoine wetten
kann, dann werde ich das tun. Vor allem wenn man die Form der
Beiden vergleicht. Antoine hat Lionel Jannek geschlagen, Alex
hat... diskussionswürdig gegen Morbeus gewonnen und dann
gegen Keek verloren. Ich bewundere Alex, dass er endlich den Biss
beweist, den man ihm oft abgesagt hat und an der Spitze der Liga
bleiben will, aber Antoine sieht so aus, als sei er in der besten
Form seines Lebens. Es wird ein Top-Match und am Ende wird
Antoine gewinnen. Das ist mein Tipp.“
Pete:
„Danke Sven für deine tollen Ausführungen wie
immer und damit würde ich sagen, starten wir doch mal direkt
rein in Ultra Violence 2022. Wir wünschen VIEL SPAß!“
Ein aussterbendes Gewerbegebiet am
Rande von Irgendwo. Der Wind zischt durch die betonierten Gassen.
Jeder Grashalm von Teer erstickt. Zählt nur das was dem
Automobil und der Wirtschaft Fortschritt ermöglicht. Kein
Platz für Ästhetik wo Massenabfertigung das Ziel ist.
Wer sich hierhin verirrt ohne dem Verkauf oder dem Kauf zu dienen
muss schon sehr Speziell sein. Wenn nach Feierabend größtenteils
der Frieden in diese graue Landschaft einzieht. Dann sind sie
nicht weit.
Die Zigarette glimmt in der
abendlichen Sonne. Papier weht im Wind über den
asphaltierten Platz. Aufjubelnde Menge in den Ohren. Das Geräusch
von Metall auf Fleisch. Schreie und glitzerndes Gold im Kopf.
Immer näher rückt das kommende Ereignis. Bohrt sich in
die Herzen und niemand kann der kommenden Anspannung entfliehen.
Auch nicht Rob Gossler und Sid the Scum. Die Schlacht im Sommer.
Der Tag an dem alle Gesetze des Rings ausgehebelt sind. Der Tag
an dem nur pure Brutalität und Entschlossenheit zählt.
Wie einst Brothers in Arms ihre Ziele verfolgten mit allem was
Nötig ist, erfüllt er auch die Körper der Punks
mit Entschlossenheit und anspannender Erwartung.
Wie lange sie hier jetzt schon
sitzen kann keiner Sagen. An der Wand der Tankstelle. Die letzte
Flüssignahrung als Stärkung wird wie üblich bei
Beermachine, gemeinsam verdrückt.
Bier Dosen klatschen gegeneinander.
Die Blicke gehen aufrecht nach oben in die Ferne.
Sid: Weißt
du Rob? Mein GFCW debut war Title Nights 2009 gegen Silverberg.
Es macht einen schon manchmal nostalgisch. Nach dem Sieg habe ich
Bob Taylor dann in eine Tonne geworfen, die Tonne dann mit Draht
verschlossen und umgetreten...
Sids Stirn wirft Falten und seine
Augen kneifen zusammen bis er sich einen Moment und einen
kräftigen Schluck später wieder fängt.
Sid: Okay,
das waren andere Zeiten...
Rob sieht währenddessen zu wie
die Zigarette zischend zwischen seinen Fingern nachgibt und
zerquetscht wird.
Rob: „Hast
du es gut gehabt. Mein erster PPV war das Jubiläum 2011 und
ich durfte mich gleich als einer der Ersten wieder raus werfen.
Hätte nicht gedacht dass ich heute hier noch Sitze und ich
habe keine Ahnung ob es für oder gegen mich spricht.“
Sid: Nach 10
Jahren und einer großen Menge "Sternchen", einer
abgedrehter und ungemütlicher als der andere, spricht es
eine ganze Menge über dich das du noch hier bist. Aber ich
glaube seinen Kadaver jedes mal wieder in den Ring zu schleppen
setzt einen gewissen Grad an Masochismus vorraus.
Rob zuckt nur mit den Schultern.
Nach einem kurzen Blickwechsel
werden die Gesichter ernster und für einen Moment dominiert
Stille wieder die Szenerie. Fast meditativ blicken die Champions
auf die Straße. Scum schließt sogar die Augen bis
Robs Stimme ihn zurück in die Situation reißt.
Rob: „Es
ist soweit. Sie erwarten uns...“
Sid: Bist du
bereit für Ultra Violence? Wie fühlt du dich, Rob?
Rob: „Absolut
leblos.“
Sid: Sehr
gut, Tote leben länger als man glaubt.
Dann erheben Sie sich von ihrem
Platz am Bordstein. Immer schneller und doch recht stramm
marschieren Biermaschine auf ihr Ziel zu.
Meathook
Match:
Ellis
Diehl vs. Hugo „Meathook“ Rodriguez
Referee: Henry Phoenix Jr.
Hugo Rodriguez steht bereits im Ring.
Ghost
von Envoi schallt es den Lautsprechern der Arena und diese
wird gleichzeitig in ein dazu passendes Blitzlichtgewitter
umgewandelt. Es dauert nicht lang, bis Ellis Diehl auf der
Stage erscheint. Er sieht fokussiert aus und visiert bereits
von der Stage den ominösen Haken an, der von der
Arenendecke baumelt.
Pete:
„Noch einmal zur Erinnerung: Wer das Match gewinnen
will, muss seinen Gegner an diesen Haken aufhängen und
der muss dort dann 10 Sekunden lang hängen. Befreit er
sich vorher, so geht das Match weiter!“
Sven:
„Dazu haben beide Kontrahenten hinten am Hosenbund
einen Gurt samt Lasche, damit hier keinem ein Haken durch die
nackte Haut gerammt werden muss.“
Pete:
„Das sehen wir aber vielleicht später noch bei
Luna gegen Aiden!“
Er macht
sich also auf den Weg und je näher er an den Ring
gelangt, desto mehr sieht man ihm ein leicht mulmiges Gefühl
an. Aber er versucht es gut zu überdecken.
Im Ring
angekommen, rollt er sich auch prompt in diesen hinein. In
der Mitte wird sich positioniert und er hebt die Arme nach
oben, dort wo der Haken über ihm baumelt. Als die Fans
ihm ein wenig zujubeln, scheint er sich ein wenig besser zu
fühlen, aber die Aufregung ist ihm ins Gesicht
geschrieben.
DING DING
DING
Es ist also
soweit, das erste Match steht an!
Sven:
"Es geht also in Runde Zwei, aber diesmal in einem Match
was wir noch nie gesehen haben.„
Pete:
"Ob das Ergebnis diesmal anders wird? Hugo hat ka ganz
kla denn heim vorteil bei diesem Match "
Kaum ist das
Match angeläutet, legt Hugo auch schon los.
DISCUSS
CLOTHESLINE!
Pete:
"Ach du Heiland!"
Das war
saftiger als Oma's Sonntagsbraten und irgendwie hat Dhiel das
nicht kommen sehen und es zieht im fast buchstäblich die
Schuhe aus. Hugo gibt ja zu Beginn gerne mal Gas, aber einen
solchen Blitzstart legt er auch nicht alle Tage hin. Er
scheint selbst fast ein wenig überrascht zu sein, wie
gut das geklappt hat.
Aber
zunächst bleib Hugo im Fahrersitz. Kurzerhand schwingt
sich der dickliche Metzger mit seinem Gewicht auf den
Oberkörper Von Dhiel uns es hagelt Fäuste. Die Fans
zählen fleißig mit.
Doch Frank
packt Dhiel plötzlich an den Haaren und zieht ihn hoch.
Zack bekommt Dhiel einen German Suplex
Pete:
"Unser Metzger macht aus Dhiel Hackfleisch „.
Hugo wirkt
energiegeladen, spritzig und einfach motiviert Dhiel eine
Abreibung zu verpassen. Hugo packt Dhiel am half mit beiden
Händen und wirt Dhiel in die Ring Ecke. Der Metzger macj
sich bereit und rennt Richtung Ring Ecke.
360 CORNER
SPLASH
Sven:
" Oh das hat gesessen,“
Hugo
Stellt sich in die Ring Ecke und lässt sich von den Fans
feiern.
Dhiel
kriecht zur ring Ecke um sich aufzusetzen. Promt Kriegt er
einen Big boot ins Gesicht vom Metzger.
Hugo
Packt sich Dhiel zwischen die Beine
ALLEY
OOP FACEBUSTER
Die
habe vom Metzger zeigt nach oben und ein Fleischerhaken Kommt
runter gefahren. Hugo packt sich den Haken und hakt ihn in
Dhiels Hose.
Der
harken fährt wieder hoch und Dhiel hängt nun 150cm
über den Ringboden und der Schiedsrichter fängt an
zu Zählen.
1!
2!
3!
4!
5!
6!
7!
Pete:
„Dhiel sieht nicht gut aus, ich glaube das war es“.
Dhiel hängt
reglos am hacken während er ausgezahlt wird, doch das
reicht Hugo nicht er Fängt an auf den hängenden
Dhiel einzu schlagen.
8!
9!
10!
DING DING
DING
Sieger
des Matches: Hugo „Meathook“ Rodriguez!!!
Pete:
„Das wars, das war ja eigentlich eine Schlachtung und
kein Match“
Sven:
„Du hast vollkommen recht. Mit diesen Worten geben wir
erstmal ab“
Einige
Tage vor GFCW Ultra Violence 2022 im Performance Center der
Promotion in Dortmund…
Wir
befinden uns mitten im GFCW Performance Center im Herzen der
Liga, im Herzen Dortmunds, im schönen Ruhrgebiet. Gar nicht
weit von Oberhausen entfernt, wo heute Ultra Violence
stattfindet. Die Kamera hält auf eine Gruppe von Männern
drauf (es sind tatsächlich nur Männer, ein generelles
Problem in der GFCW…), die gerade durch eine
Doppelschwungtür in die große Halle, quasi den
Hauptteil der Nachwuchsschmiede, reinkommt. Wie eigentlich immer
sind alle möglichen Talente am Trainieren, sämtliche
Fitnessgeräte und auch der Ring in der Mitte der Halle sind
belegt. Einige der Männer in der Gruppe sind in der GFCW
wohlbekannt, aber nicht alle…
Steve
Steel: „DAS ist es also, mein Performance Center, haha!
Erst kürzlich bin ich als neuer Head Coach der vielen
hoffnungsvollen Talente hier verpflichtet worden, aufgrund meiner
unendlichen Erfahrung und meiner gigantischen Fähigkeiten
sowohl im Ring als auch am Mic soll ich diesen Burschen hier den
letzten Schliff geben! Stimmt’s, Commissioner Fletcher,
hä?!“
Der
Bronzed Adonis wendet sich an Eric Fletcher, der Teil der
Gruppierung hier ist. Der steht nur mit den Händen in den
Hosentaschen daneben, macht eifrig große Augen und nickt
übertrieben zustimmend.
Eric
Fletcher: „Ja, ja, natürlich Herr Breads, das ist
alles Ihr Fachgebiet.“
Dann
kneift der Candy Man die Augen zusammen, kleiner, kleiner,
Schlitze. Er lehnt sich nach vorn als wäre er Hautarzt und
würde die Entzündung des Arschgeweihs der 18jährigen
vor ihm inspizieren. Er richtet sich seine unsichtbare Brille.
Eric
Fletcher: „A… ab… aber… Herr Breads.
Wieso ist denn ihr Bizeps so dick? Und ihr Trizeps so klein? Sie
wissen doch, wer den Trizeps nicht ehrt, ist den Bizeps nicht
wert. H… Herr Breads… sind sie doch nur der
Sondercoach, den JJ Dixon hier mit zig Sonderklauseln
eingeschleust hat?!“
Der
blondierte Hüne rümpft leicht verschnupft die Nase.
Wahrscheinlich wundert er sich darüber, wieso er hier die
ganze Zeit über mit Herr Breads angesprochen wird. Da fällt
der Groschen bei dem hirnlosen(?!) Muskelprotz nicht. Steel trägt
keine Ringkleidung, sondern eine verwaschene Jeans und dazu ein
knallgelbes Muskelshirt. Am Handgelenk prangt eine fette Rolex
und um den Hals hängt eine dicke Goldkette, an der ein
schweres Kreuz baumelt, mit Edelsteinen versetzt. Steve hat
diesmal wieder nicht sein typisches Babyöl aufgelegt, dafür
war er frisch im Assitoaster und hat zusätzlich noch mit
Selbstbräuner nachgeholfen, so gesund und schön ist
seine Hautfarbe. Man sieht deutlich, dass Steve wieder massiv
trainiert hat, seine Muskeln sind aufgepumpt wie eh und je.
Steve
Steel: „Ähm (hüstel),
ach na ja, wie auch immer, auf jeden Fall habe ich eine ganze
Menge zu sagen hier, und das ist auch gut so, hehe. So ist auf
jeden Fall sichergestellt, dass die nächste Generation an
GFCW Superstars die bestmögliche Ausbildung erhält,
Bruder!“
Steel
legt jetzt freundschaftlich einen Arm um die Schultern eines der
weiteren Männer in der kleinen Traube, und das ist jemand,
den wir bisher noch nicht vor GFCW Kameras gesehen haben. Der
Mann ist ein älterer Japaner, wobei älter hier relativ
ist, dieser Mann könnte 50 oder 80 sein, das kann man nicht
so genau sagen. Das Gesicht wirkt faltig und streng, der Mann
verzieht keine Miene. Die Augen sind glasklar, der Blick
adlerhaft. Dieser Mann hat definitiv eine Aura um sich, die sagt,
dass man sich mit ihm besser nicht anlegen sollte.
Steve
Steel: „Meister, ich bin froh, dass ich Euch das alles
zeigen kann, denn das ist auch Euer Verdienst. Ich mein, ich
hatte das riesige Talent und das unfassbare Charisma und die
übermenschliche Athletik, die es einfach braucht, um ein
absoluter Superstar zu werden, hehehe! Aber Ihr wart es, der mich
geformt hat, der mir den Weg gezeigt hat, der das alles erst
möglich gemacht hat. Danke, Meister!“
Der
alte Japaner verzieht keine Miene ob dieser Worte, doch damit
hatte Steve Steel wohl auch gar nicht gerechnet, er redet einfach
weiter.
Steve
Steel: „Aber ich habe Euch nicht nur hierhergebracht, um
Euch das alles zu zeigen und Euch meinen ewigen Dank
auszusprechen, nein. Das wisst Ihr sowieso! Ich hatte gehofft,
Ihr könntet mir auch etwas unter die Arme greifen und Euch
einen ganz schwierigen Fall anschauen. Ein Fall, an dem ich fast
schon verzweifle, verdammt! Da gibt es diesen Jungen, der
vollkommen neben der Spur ist. Dieser Typ war mal ein Wrestler,
aber jetzt ist er nur noch ein Schatten seiner selbst! Nur noch
ein dünner Strich in der Landschaft, ein mickriger Hering!
Und irgendwie ist er mir ans Herz gewachsen, ich weiß auch
nicht warum, sieht mir eigentlich gar nicht ähnlich,
vielleicht werde ich schon langsam senil auf meine alten Tage,
HAHAHA!!!“
Steve
Steel schaut wieder zu Eric Fletcher rüber.
Steve
Steel: „Fletcher, du stimmst mir doch zu, dass PCM dringend
Hilfe braucht, oder?! Wir sind auch verantwortlich für den
armen Tropf, verdammt nochmal! Ich glaube, ich werde ihn unter
meine Fittiche nehmen und ein Tag Team mit ihm bilden. Ich weiß
auch schon einen Namen: Die Bronzed Brothers! JAAA, das gefällt
mir. … Wobei, da müsste er erstmal ein bisschen
Bräunungscreme… aber egal, darum kümmern wir
uns, hehe!“
Fletcher
zieht vor Skepsis die Augenbrauen zusammen, während er
Steels Worten lauscht. Für einen Moment wurden sie sogar zu
einem V, als ein dreibuchstabiges Wort durch ein zweibuchstabiges
ersetzt wurde und dadurch einen Mann mit einem Konsonanten, einem
Vokal, einem Doppelkonsonanten und noch einem anderen Vokal (viel
Spaß beim wordlen) verärgert wurde. Das ist aber
Schnee von vor gut 10 Sätzen. Jetzt überwiegt die
Skepsis. Der Candy Man brummt durch den geschlossenen Mund. Dann
schaut er zum Japaner in der Runde.
Eric
Fletcher: „Hrmpf… immerhin hast du ja schonmal den
wichtigsten Teil für eine Intensivtrainingsmontage…“
Er
schüttelt den Kopf, als er den namenslosen Meister noch
einmal kurz mustert. Dann aber der Blick wieder zu Steel.
Eric
Fletcher: „Aber um dir mal n bisschen Sonnencreme auf dein
sonniges Gemüt zu schmieren… Du bist aktuell in
keinerlei Verfassung, um in einen Ring zu steigen. Bis dein Herz
wieder so aufgepumpt ist wie deine Arme, ist es noch ein verdammt
weiter Weg. Also, nein, Steve… da muss sich Miller einen
anderen Bruder suchen.“
Steve
Steel packt sich an den Kopf und rauft sich die Haare.
Steve
Steel: WAAAAAS?! NOIIIIIIIIIIIIIN!!!!! Das könnt ihr nicht
machen, nein, das geht nicht! Ich bin fit wie ein Turnschuh,
diese alte Sache ist doch längst vergessen und überwunden,
das war doch nur eine Magenverstimmung, Bruder!
Mitsu
Bishi: „Schweig, Schüler!!!“
Wie
aus dem nichts bellt der Japaner diese Worte, und sofort
verstummt der Wasserstoffblödierte.
Mitsu
Bishi: „Lass dich nicht so gehen, Junge! Du hast von mir
gelernt, jederzeit Herr deiner selbst zu sein und dich zu
beherrschen. Und nicht, die Fassung zu verlieren. Denke daran: Du
kannst jedes Problem lösen.“
Steve
Steel: „J-ja, Meister. Ihr habt wie immer recht. Ich…
ich muss mich beherrschen.“
Die
Gruppe kommt nun an einer Kraftstation vorbei, wo gerade Fredo
Giannini trainiert. Seit seinem Debütmatch bei der Battle
Royal zu Beginn des Jahres haben wir ihn zwar nicht mehr im TV
gesehen, doch scheinbar trainiert er fleißig weiter und
hält sich weiter fit. Mitsu Bishi mustert ihn voller
Verachtung.
Mitsu
Bishi: „Ist das der hoffnungslose Fall?“
Steve
Steel: „Nein. Ich mein, der hier ist auch ein
hoffnungsloser Fall, hehe! Aber er ist nicht der, den ich meine,
Gott nein!“
Fredo
Giannini war zunächst wie erstarrt beim Anblick der
japanischen Trainerlegende, denn das ist Mitsu Bishi, eine
lebende Wrestlinglegende. Doch dann packt ihn der Mut und
Giannini richtet das Wort an Mitsu.
Fredo
Giannini: „Oh mein Gott, Mr. Bishi, ich… Es wäre
mir eine Ehre, wenn…“
Im
Bruchteil einer Sekunde hat Mitsu Bishi Giannini attackiert und
ihm mit einem Handkantenschlag
das Bein gebrochen! Alle in der Halle haben den Knochen bersten
gehört, es herrscht Stille im gesamten Performance Center,
bis auf die gellenden Schmerzensschreie von Fredo Giannini, alles
sind in Stockstarre. Fletscher fletscht die Zähne und kaut
innerlich auf seinem Kiefer. Er weiß, dass das wieder
Überstunden und Rechtsstreitigkeiten mit Dixon und der
GFCW-Rechtsabteilung bedeutet. Das zweiwöchentliche Ritual.
Mitsu
Bishi: „Wie kann dieser Wurm es wagen, das Wort an mich zu
richten? Dieser hier ist nichts, er wird es niemals schaffen, ein
Wrestler zu werden, er ist viel zu weich. Schaut euch doch, wie
er da auf dem Boden liegt und weint wie ein Baby. Erbärmlich…
Wenn er wirklich das Zeug hat, dass es braucht, wird er in einem
Jahr wieder kommen und es dann richtig versuchen. Oder zerbröseln
wie ein Glückskeks, auf den sich ein Elefant gesetzt hat…“
Mit
einem hasserfüllten Blick voller Abscheu wendet sich Bishi
ab und geht weiter.
Steve
Steel: „Ich, ähm, … hehe, also das war jetzt…
Ich muss mich entschuldigen, er kennt unsere Gebräuche hier
nicht, für ihn ist das ein normales Verhalten. Man äh …
darf das jetzt auch nicht so eng sehen, er will Giannini ja nur
helfen… eigentlich.“
Und
schon spurtet Steve Steel hinter seinem alten Meister her,
während wir zwei Sanitäter mit einer Trage angelaufen
kommen sehen, die Fredo Giannini flugs abtransportieren.
JJ
Dixon: „Also das… ähm… nun sowas habe
ich jetzt auch noch nicht erlebt in all den Jahren, g-gut…“
Auch
der letzte Mann in der Gruppe, der bisher noch gar nicht
gesprochen hatte, meldet sich zu Wort, und spurtet dann schnell
hinter Bishi und Steel her. Fletcher bleibt bei Giannini, hat
sich neben ihn gehockt und hält ihm tatsächlich die
Hand, damit der zumindest irgendwo den Schmerz herauslassen kann.
Dass Dixon wegrennt, bemerkt Fletcher dann aber doch und ruft ihm
noch hinterher…
Eric
Fletcher: „DIXON! DIESMAL BESORGST DU DIE HÄPPCHEN ZUR
VERHANDLUNG!“
Steve
Steel ist jetzt schnell wieder vor Mitsu Bishi gelaufen, und die
beiden sind auch schon an einer Hantelbank angekommen, zu der es
Bishi regelrecht hingezogen zu haben scheint. In den Augen des
alten Japaners blitzt jetzt etwas auf.
Mitsu
Bishi: „Das ist er, oder? Das ist der Mann, von dem du
gesprochen hast.“
Steve
Steel guckt kurz flüchtig zur Eingangstür hinüber.
Steve
Steel: „Nein nein, das ist er auch nicht. Ich sagte doch,
dass PCM ein dürrer Hering ist. Ich meine, ich habe ihm vor
einigen Tagen einige meiner… Spezialmittelchen gegeben,
hehe! Schon mal für den Anfang, aber die können auch
keine Wunderdinge bewirken, also…“
Mitsu
Bishi: „Doch. Ich glaube, das ist er. Der da, in der Tür.“
Jetzt
guckt der Bronzed Adonis doch genauer hin, und dann fällt
ihm die Kinnlade runter… Ein greller Schein fällt
durch die geöffnete Doppelschwungtür. Eine Silhouette
zeichnet sich in der Mitte der Tür ab. Der Stand
schulterbreit. Die Schultern fast so breit wie die Tür. Der
Umriss der Figur erinnert an Arnold Schwarzenegger in seinen
besten Tagen. Fanfarenlaute erfüllen den Raum. Jeder im Raum
hat das Training eingestellt und schaut zur Tür.
Gleichzeitig wenden sie jedoch ihren Blick ab, denn das grelle
Licht blendet sie.
Steve
Steel: „Mi... Mil... Mill...er?!? Ach du Scheiße,
HAHAHA!!!“
Mitsu
Bishi: „Wer spielt denn hier auf einer Fanfare?! Was soll
das?“
Missgelaunt
schaut er alte Japaner sich um, kann aber nichts entdecken. Dann
schauen Steve Steel und sein Meister Mitsu Bishi wieder zur Tür.
Die Person, die immer noch in dem grellen Licht steht, dreht sich
zur Seite und betritt so den Raum. Mitsu Bishi schaut zu Steel
und stößt ihn mit dem Ellbogen in die Seite.
Mitsu
Bishi: „Er übertreibt. Er hätte auch so durch die
Tür gepasst.“
Steve
Steel: „Ja, natürlich hätte er das.“
Gerade
als die noch unbekannte Person sich durch die Tür „zwängt“
erlischt das Licht hinter ihr. Direkt vor dem Eingang zum Gym
steht ein LKW, welcher gerade seine Scheinwerfer ausgestellt hat.
Die Leute im Raum reiben sich die Augen. Endlich ist das grelle
Licht erloschen. Steve Steel macht einen Schritt auf die Person
zu, welche jetzt gerade mit dem Rücken zu ihm steht. Mit
erhobenem Daumen deutet dieser in Richtung des LKW-Fahrers.
???:
„Du kannst deinen LKW schon mal drehen. Ich zieh dich
gleich zurück.“
Steve
Steel legt nun vorsichtig eine Hand auf die massive Schulter. Er
scheint zu überprüfen, ob es ein Geist ist oder da
wirklich ein riesiger Haufen Muskeln vor ihm steht. Langsam dreht
die Person sich um. Steel weicht einen Schritt zurück. Er
schaut fast erschrocken drein. Es ist...
Steve
Steel: „Phoenix...“
Mitsu
Bishi: „Miller... Das muss er sein. Jaaa, dieser Junge hat
etwas! Ich sehe den jungen Steve Steel vor mir!“
Da
steht er. Braun gebrannt. Lange wasserstoffblonde Haare. Eine
Sonnenbrille wie sie nur der Auserwählte Mr. Anderson trägt.
Der gerippte Oberkörper wird nur durch zwei Schnüre
bedeckt, die bei anderen Menschen als Hosenträger durchgehen
würden. Eine abgeschnittene... und ich meine sehr kurz
abgeschnittene kurze Jeanshose betont die Beine, die eigentlich
auch Baumstämme sein könnten. Die schwarzen Boots gehen
unter den strammen Waden fast unter.
PCM:
„Halt halt halt meine Freunde... Phoenix ist nicht so ganz
richtig. Das war einmal...“
Er
nimmt die seitliche Brustpose ein. Ein Raunen geht durchs Gym.
Die
besagten Muskeln spannen sich an und zucken unter dem Gejohle der
Anwesenden. Der braun gebrannte gestählte Körper von
Muskel Miller glänzt. Das Testosteron dringt aus seinen
Poren. Er schaut Steve Steel an. Legt seine Hand auf die Schulter
seines Gegenübers.
Muskel
Miller: „Danke Steve... Du hast mir das Leben gerettet.“
Steve
Steel: „Ähm... Miller... was ist passiert? Das ist
jetzt zwei Wochen her da hast du kaum die Damenhantel auf
Hüfthöhe bekommen. Und nun...“
Muskel
Miller: „Steve... dein Spezialmittelchen ist einfach
klasse. Ich fühl mich so gut wie noch nie. Ich strotze vor
KRAAAAAAAAAAAAAAAAAFT!!!!! Ich hab einen kleinen Warm Up-Marsch
hinter mir. Siehst du den LKW dort. Normale Menschen gehen mit
ihrem Hund Gassi. Ich ziehe LKW´s. Ein tolles Workout.
Musst du mal probieren. MUSKEEEEEEELN!!!!“
Der
plötzliche Aufschrei von Miller erschreckt die Menge, die
sich mittlerweile um die drei gebildet hat. Mitsu Bishi
betrachtet Muskel Miller und scheint ihn zu inspizieren. Muskel
Miller greift in seine viel zu enge Hosentasche und zieht einen
Energieriegel hervor.
Muskel
Miller: „Käse Schinken... meine eigene Kreation. Hab
ein wenig an deiner Rezeptur gearbeitet, Steel.“
Augenzwinkernd
hält Miller seinem Lebensretter den Riegel hin. Dieser lehnt
dankend ab. Mitsu Bishi schnappt sich den Riegel jedoch und beißt
ein Stückchen ab. Seine Augen vergrößern sich
unmittelbar nach dem Verzehr. Seine Atmung wird schneller. Er
scheint vor Energie zu strotzen.
Mitsu
Bishi: „Stört es euch, wenn ich etwas trainiere?!“
Er
bahnt sich den Weg durch die Anwesenden und schnappt sich zwei
Hanteln. Muskel Miller lacht laut auf.
Muskel
Miller: „Da scheint jemand motiviert zu sein.“
Er
legt seinen muskulösen Arm um den Nacken von Steve
Steel.
Muskel Miller:
„Überrascht mich so zu sehen Steve?“
Der
angesprochene nickt sprachlos. Er betrachtet immer noch den
durchtrainierten Körper Millers.
Steve
Steel: „Wie hast du…?! Du musst innerhalb von zwei
Wochen fast 50 Kilo zugenommen haben!“
Muskel
Miller fährt elegant über seine Bauchmuskeln.
Muskel
Miller: „Fast... Irgendwie hat dein Spezialmittelchen das
gebracht, was es versprochen hat.“
Er
schaut sich im Spiegel an und posiert.
Muskel
Miller: „Nur deinetwegen sehe ich jetzt so aus. Wegen
deiner Hartnäckigkeit. Du hast an mich geglaubt. Du hast mir
die Kraft des Eisenbiegens gezeigt. Du hast aus mir einen anderen
Menschen gemacht.“
Mit
ausgestreckter Hand steht Miller nun vor Steve Steel.
Muskel
Miller: „Zusammen können wir Berge versetzen.“
Der
Bronzed Adonis erringt jetzt langsam die Fassung wieder.
Steve
Steel: „Oh man, Miller, das ist echt krass!!! Du siehst aus
wie ein richtiger Wrestler, endlich! Und das in so kurzer Zeit,
das ist unglaublich, das haut selbst mich um. Aber da siehst du
mal, wie viel… gutes Training, hehehe… ausmachen
kann!“
Die
beiden stehen jetzt Arm in Arm und sehen aus wie ein Herz und
eine Seele.
Steve
Steel: „Wir zwei! WIR ZWEI, VERDAMMT!!! Bruder, wir erobern
die GFCW im Sturm! Wir werden bei Ultra Violence zusammen ein Tag
Team-Match bestreiten, oooooooh ja!!! Egal gegen wen, wir können
jeden besiegen, die Bronzed Brothers rulen!!!“
Eric
Fletcher: „Ich hab doch vorhin schon ‚Nein‘
gesagt!“
Da
ist er auf einmal wieder da, der Commissioner. Er stapft auf die
beiden zu und schüttelt schon aus der Entfernung den Kopf.
Dann kommt er zum Stehen, steht frontal vor den beiden und merkt
erst jetzt so recht, was aus PCM geworden ist. Fletchers Kopf
schnellt zurück, ein „Was… zum…“
wird durch die Lippen gezischt, aber nicht beendet. Bevor er
endgültig die Fassung verliert, schüttelt er lieber den
Kopf und konzentriert sich wieder auf Steel.
Eric
Fletcher: „Was…“
Er
dreht sich doch noch einmal zu Miller und legt den Kopf schief.
Seine Stimme hebt sich.
Eric:
„Ernsthaft?!“
Erneutes
Kopfschütteln, lautes Durchpusten, dann wieder der Blick zu
Steel.
Eric
Fletcher: „Was habe ich vorhin gesagt? Du brauchst ein
ärztliches OK. Vorher gibt es NICHTS! Nichts zu Ultra
Violence, nichts sonst! Klar?“
Noch
einmal der Blick zu PCM. Wegschauen geht auch einfach nicht. Die
erste Aufregung des Commissioners legt sich langsam, er spricht
ruhiger.
Eric
Fletcher: „Wie auch immer. Keine Freigabe der Ärzte
heißt nicht, dass ihr gar nichts machen könnt. Steve,
du hast einen Vertrag bis Jahresende und den werden wir in der
GFCW auch nutzen. Inklusive Ultra Violence.“
Steels
Augen leuchten wie das Warnblinklicht seines Autos, wenn er ein
neues Solarium in der Stadt entdeckt. Fletcher beschwichtigt ihn
mit einer Handbewegung.
Eric
Fletcher: „Was genau das heißt, sage ich dir noch
früh genug… aber es wird kein Match.“
Steve
Steel: „WAAAAAAAS?! NOOOOOOOOOOOOOIN!!!!!!! WAS SOLL
DAS?!?!?! ICH WILL WRESTLEN, BRUDER!!! … Welcher Arzt hat
das überhaupt gesagt, hä?! Ich bin fit wie sonst was!
Jetzt pass mal auf Fletcher, dieser Junge hier und ich, wir sind
die Zukunft der GFCW! Das musst du doch erkennen, und…“
Fletchers
Stimme überschlägt sich fast.
Eric
Fletcher: „Du bist der älteste Typ der Liga!“
Er
schüttelt fassungslos den Kopf. Also… Fletcher tut
das. Steel aber auch, weil er so perplex ist, dass Götter
überhaupt mit so etwas wie dem eigenen Alter eingestuft
werden können.
Eric
Fletcher: „Steve… ich gehe jetzt… und du
lernst das Wort ‚Sie‘, ok? Ihr hört noch von mir
wegen Ultra Violence… und wie immer hört ihr noch von
mir wegen den rechtlichen Themen. Kannst schonmal mit deinem
Herrn Meister ausmachen, wer das Schmerzensgeld zahlt…
Salute.“
In
der Drehung fällt der Blick noch einmal auf Miller. Eric
öffnet noch einmal den Mund, setzt an… stockt aber
beim ersten Ton, atmet einfach nur durch die Nase, klopft Miller
zweimal mit der flachen Hand auf die stählerne Brust und
verlasst dann kopfschüttelnd die Szenerie. Der
wiedererstarkte Miller schaut spöttisch hinter Fletcher her.
Er legt den muskulööööösen Arm um die
noch muskulöööööösere Schulter von
Steve Steel. Langsam gehen die beiden in Richtung Ausgang. Mitsu
Bishi stellt sich Ihnen in den Weg.
Mitsu
Bishi: „Wo wollt ihr beiden hin?“
Der
neue Freund von Steve Steel senkt die Brille auf seiner Nase
etwas.
Muskel
Miller: „Wir beide hier… MUSKEL MILLER…!!!“
Seinen
Namen schreit er aus tiefster Seele hinaus. Dabei nimmt er eine
Bodybuilding Pose ein.
Muskel
Miller: „…und der Bronzed Adonis werden jetzt die
Wrestling Welt verändern… aber vorher wird mein
Lebensretter… mein Mentor und Guru Steve Steel mir zeigen,
wo man diese überaus knackige Bräune herbekommt…“
Zustimmend
nickend betrachtet Muskel Miller den glänzenden Körper
von Steve Steel.
Steve
Steel: „Dann komm mal mit, Bruder. Das kriegen wir schon
hin, hehe!“
Mitsu
Bishi: „Und was ist mit mir?“
Muskel
Miller: „DU kommst natürlich mit kleiner…“
Miller
packt sich den Japaner und legt ihn sich über die Schulter.
Zeitgleich wollen die beiden Kolosse den Raum verlassen. Da sie
nicht nebeneinander hindurchpassen drehen sie sich seitlich, um
keinen Schaden an der Tür anzurichten.
Fade
out.
Aiden
Rotari: „Ich komme in Frieden.“
Er
versucht wohl, so zu klingen, wie er immer klingt –
süffisant, doppelzüngig, immer ein wenig distanziert
und halb im Scherz, als hätte er noch irgendetwas in der
Hinterhand. Aber das gelingt ihm nicht. Die Kälte, die in
seiner Stimme ruht, fühlt sich an wie eine eiskalte
Handfläche, die sich auf die eigene Wirbelsäule legt.
Dennoch
tritt Rotari einige weitere Schritte aus dem Schatten des
Gebäudes auf den Mann zu, der ihm gegenübersteht und
der gedankenverloren mit einem Hund hinter der Arena in
Oberhausen zu keinem bestimmten Ort zu laufen schien, ehe er beim
Klang der Worte von Rotari stehen geblieben war.
Der
selbsternannte Protagonist der GFCW geht noch einen weiteren
Schritt nach vorn, dann bleibt er stehen. Das übliche
überaus freundliche und höfliche Gebaren geht ihm
weiterhin komplett ab, stattdessen nickt er kurz und beugt sich
dabei leicht nach vorn, fast wie bei einer Verbeugung, allerdings
ohne jede ironische Ebene bei der Geste.
Aiden
Rotari: „Ich schätze wir haben uns lange nicht mehr
gesehen.“
Der
Schenkel, an dem sich der schwarz-weiße Hund nun halb
beschützend, halb zurückweichend drängt, gehört
zu Timo Schiller. Nina blickt aus großen, fragenden Augen
zum Dortmunder hinauf. Der wiederum hat seinen Blick auf Rotari
geheftet. Gedankenverloren streicht er dem Border Collie durch
das buschige Fell und begrüßt Rotari ebenfalls nickend
– bloß ohne Verbeugung, in einer Ernsthaftigkeit, der
die vor einigen Wochen noch so joviale Art Schillers gänzlich
abgeht.
Timo
Schiller: „Ja, Aiden. Es ist lange her.“
Durch
die neutrale, aggressionslose Ansprache Schillers an Rotari fasst
auch Nina Vertrauen. Der Collie macht einen Schritt auf Rotari
zu, betrachtet den Mann und legt sich dann entspannt zwischen die
Protagonisten dieses Dialogs.
Timo
Schiller: „Dass wir uns jetzt wiedersehen, ist kein Zufall.
Was möchtest du von mir?“
Seinen
letzten Satz könnte man gut als genervte Botschaft zischend
vortragen. Als stillen Vorwurf. Schiller hingegen lässt „Was
möchtest du von mir?“ gänzlich neutral erklingen.
Es schwingt keine besondere Sympathie für Rotari mit, trotz
all der gemeinsamen Vergangenheit ist Fremdheit zwischen ihnen;
negative Gefühle jedoch greifen auch nicht um sich. Nur
zurückhaltende, höfliches Interesse eines Mannes, der
durch seine neue Gemeinschaft zu Ernsthaftigkeit gepeitscht
scheint. Wie um Jahre gealtert in wenigen Wochen.
Aiden
Rotari: „Ich komme lediglich als Bote. Eigentlich wollte
Robert persönlich mit dir sprechen, aber ich habe ihn darum
gebeten, mir diese Aufgabe zu überlassen. Ich denke zwei so
von Leid geprägte Menschen wie wir können den Austausch
einer guten Neuigkeit gebrauchen.“
Es
blitzt so etwas wie ein gegenseitiges Verstehen auf –
gelitten haben sowohl Schiller als auch Rotari auf völlig
verschiedene Art und Weisen, doch in den verschiedensten Formen
negativer Erfahrungen sind sie geeint.
Aiden
Rotari: „Es ist mehr eine Formalität als alles andere
und hätte selbstverständlich schon unter dem
vorherigen… Regime… passieren sollen, aber Robert
möchte dich wissen lassen, dass du, nun, da das Performance
Center noch einmal von vorne anfangen muss, von sämtlichen
Pflichten befreit bist, die auf dem Papier noch existiert haben
mögen. Herzlichen Glückwunsch, Timo Schiller, du bist
offiziell kein Rookie mehr, sondern ein vollwertiges Mitglied der
GFCW-Rosters.“
Das
wäre wohl die passende Gelegenheit, sich ein Lächeln
abzuringen, aber die Mimik von Rotari verändert sich kein
bisschen. Lediglich sein Blick strahlt irgendetwas aus –
eine aufmerksame Wachsamkeit, als würde er jedes Detail
dieser Begegnung genaustens aufnehmen wollen. Vielleicht war das
die ganze Zeit die Person, die hinter der Fassade gesteckt hat.
Aiden
Rotari: „Eine kosmetische Maßnahme auf dem Papier,
mehr als alles andere, das ist uns allen bewusst. Aber mir sind
solche Dinge wichtig. Zumal es so scheint, als hättest du
endlich jemanden gefunden, der dich auf den Pfad führen
konnte, der dir bestimmt zu sein schien.“
Der
eine oder andere wird sich erinnern: Breads hatte Timo Schiller
damals ganz bewusst „ziehen lassen“, wenn es darum
ging, sich einen eigenen Mentoren zu suchen. Schiller war zuerst
bei Hathaway gelandet, und danach… nun, wir sehen ja,
worin es geendet ist.
Aiden
Rotari: „Ich bin froh, dass du jemanden gefunden hast, der
dein Vertrauen wert ist.“
War
die Erinnerung ans verbindende Leiden der erste Nagel im Brett
bei Timo, so ist die freundliche Erwähnung seiner „neuen
Freunde“ nun der Stein, der die offene Sympathie ins Rollen
bringt. Timo schenkt Aiden ein Lächeln. Die Geste der
offenen Zähne scheint von Nina jedoch anders interpretiert
zu werden. Sie blickt Rotari fortan wachsam an. Eine kluge
Entscheidung, wie manch einer sagen würde.
Timo
Schiller: „Eine Formalität, wie du gesagt hast. Aber
dennoch gut, dass das jetzt offiziell ist. Denke ich. Im zweiten
Teil steckt aber noch viel mehr Wahrheit, Aiden.“
Auf
dem Gesicht zeichnet sich ein gedankenverlorenes Grinsen ab. Wie
eine Vorstufe zum unentwegten, irren Lächeln Viggos. Mit vor
Begeisterung funkelnden Augen tritt Schiller einen Schritt näher.
Timo
Schiller: „Ach, Aiden. Ich hätte vielleicht länger
bei dir und Robert bleiben sollen. Statt zu Keek. Es freut mich,
dass du so selbstlos über Holly, Miri, Viggo und die anderen
denkst. Dass du dich für mich freust, statt mir einen Floh
ins Ohr zu setzen, so wie es Keek gemacht hat. Wie es noch immer
Caracal oder Rossy versuchen. Das ehrt dich, Mann. Danke.“
Ein
Hauch von Nachdenklichkeit schleicht sich auf seine Miene. Er
senkt kurz den Kopf, blickt zu Boden.
Timo
Schiller: „Alles, was ich wollte, war glücklich sein.
Und dafür haben mich angebliche Freunde zu einem
Ausgestoßenen gemacht. Es mir einfach nicht gegönnt.
Sie wollten mich besitzen. Mich formen. Aber ich bin ein
erwachsener Mann. Ich kann eigene Entscheidungen treffen. Ich
brauche nicht von anderen hören, dass Holly ein schlechter
Mensch ist. Weil ich weiß, dass das niemals stimmt. Aber du
scheinst hinter seine Fassade schauen zu können. Du weißt,
dass er in Ordnung ist.“
Aiden
Rotari: „Ich habe Respekt vor Leuten, die Ergebnisse
einfahren. Holly Hutcherson setzt sich Ziele, die ich mir
persönlich niemals setzen würde, aber die Effizienz,
mit welcher er sie erreicht, lässt mir nichts anderes übrig,
als beeindruckt zu sein. Außerdem…“
Der
Blick von Rotari gleitet von Timo zu dem Hund, der an seiner
Leine im Zaum gehalten wird.
Aiden
Rotari: „…ist der Freund meines Freundes auch mein
Freund.“
Er
schaut mit einem wissenden Ausdruck im Gesicht zu dem Halsband
des flauschigen besten Freundes des Menschen, während er
diese Worte kurz wirken lässt, ehe er Timo wieder ins
Gesicht blickt.
Aiden
Rotari: „Ich hoffe bloß, dass dich die Gedanken an
deinen ehemaligen Freund nicht allzu sehr beschäftigen.
Falls doch scheint heute Abend ein guter Zeitpunkt zu sein, Keek
Hathaway und seiner Ideologie für immer zu entsagen.
Immerhin wirst du mit Letzterer im Prinzip heute eingesperrt.“
Wieder
ein Blick zu Nina, dem Hund, diesmal aber nur ganz kurz.
Aiden
Rotari: „Schließlich ist dieses Duell mit Ask Skogur
so etwas wie ein Duell mit dem Timo Schiller, den es heute nicht
gibt – dank Holly Hutcherson. Der Timo Schiller, der auf
Keek gehört hätte, als es darauf ankam… wütend…
orientierungslos… allein.“
Schiller
kneift die Augen zusammen und braucht einen Moment, um es zu
verstehen. War das nun positiv gemeint? Oder ein Lob? Als die
Wörter in seinem Kopf Sinn ergeben, nickt er langsam, dann
immer intensiver.
Timo
Schiller: „Ja, so kann man das sehen. Ask hat den Weg
eingeschlagen, auf den mich Keek schicken wollte. Einen Irrweg.
Es tut mir fast leid, wer er auf diesem Weg geworden ist. Doch er
muss mit seinen Entscheidungen leben, so wie wir alle es tun. Ask
ist wütend, ganz alleine. Unkontrolliert. Er hat niemanden,
der ihm die Richtung weist. Ich jedoch habe endlich mein Glück
gefunden. Nun muss ich noch einen letzten Schritt gehen. Und
heute gewinnen. Dann ist der alte Timo Geschichte, der fast
falschen Einflüsterungen von schlechten Menschen gefolgt
wäre.“
Der
„neue“ Timo wiederum verliert sich in seinen
Ausführungen. Plaudert vor sich her, während er
gleichzeitig in Gedanken verloren scheint. Sein Verstand ist ein
Tänzer, der wilde Pirouetten schlägt und vor dem Auge
verschwimmt. Alles, was er im wilden Reigen wahrnimmt, ist der
Glaube, das Richtige zu tun.
Timo
Schiller: „Weißt du was, Aiden? Bei uns im Werdegang
gibt’s so viele Verbindungen und Parallelen, Mann. Aber
trotzdem sind wir oft das komplette Gegenteil. Ich mache eine
ganz andere Entwicklung durch als du. Ich weiß, was heute
noch auf mich zukommt, denn ich habe Ask schon geschlagen. Aber
werde ich ihn wieder schlagen können? Sag ich dir ganz
ehrlich…ich glaube dran, aber sicher ist es nicht. Du
hingegen gehst mit einer Verrückten in den Ring und weißt
nicht, was passieren wird. Aber du glaubst fest daran, dass du
gewinnst. Wir sind so verschieden. Aber ein jeder auf seine
eigene Weise richtig.“
Aiden
Rotari: „Ich schätze so kann man es betrachten. Ich
habe allerdings auch keine Wahl.“
Ein
wenig geistesabwesend dreht Rotari sich leicht zur Seite. Es
scheint, als würde er weniger mit Timo sprechen als einfach
mit niemand bestimmten – ein Pattern, dass sich bei ihm in
letzter Zeit zu häufen scheint.
Aiden
Rotari: „Es gibt nur den Sieg für mich. Sollte ich
gewinnen habe ich alles, was ich will. Ich bekomme meine Würde
zurück. Ich bekomme meine Revanche. Ich bekomme einen Platz
an dem Tisch, an dem ich vom ersten Tag an sitzen wollte. Und
wenn ich verliere, dann… nun, dann gibt es den Mann, der
ich jetzt bin, nicht mehr.“
Ob
Rotari seit des brutalen Peitschen-Angriffs von Luna überhaupt
noch derselbe ist wie zuvor lässt sich sicherlich
diskutieren. Vielleicht ist er das allerdings auch und alles, was
Luna Rosario getan hat, ist die vorsichtig errichtete Kunstfigur
zu zerstören, die dieser Mann gespielt hat. Vielleicht ist
das hier der echte Aiden Rotari.
Aiden
Rotari: „Aber ich bin nicht hier, um dich mit Problemen
meinerseits zu langweilen, von denen ich nicht gedenke sie
zuzulassen.“
Mit
einem Ruck wendet sich Aiden wieder Schiller zu.
Aiden
Rotari: „Viel Glück für dein heutiges Match,
Timo. Ich wünsche dir in diesem Duell mit Ask Skogur alles
Gute.“
Ehrlich
klingende Worte aus dem Mund des vielleicht zukünftigen
Protokoll-Mitglieds.
Aiden
Rotari: „Ich werde immer ein offenes Ohr für dich
haben, sollte ich nach dem heutigen Abend da sein, wo ich zu sein
gedenke. Das gilt für dich und für alle deine Freunde.
Ich habe dich nicht vergessen, Timo, und das werde ich auch
nicht. Ganz sicher nicht.“
Gemächlich
dreht er den Oberkörper weg von Schiller, als er sich zum
Gehen bereit macht.
Aiden
Rotari: „Und wenn du dich dafür bereit fühlst…
gebe ich dir gerne noch einmal eine Chance, mich zu besiegen.“
Schiller
tritt einen, zwei, dann drei Schritte vor, bis er seine Hand auf
die Schulter des bereits davongehenden Rotaris legen kann.
Überrascht dreht sich der distanzierte Mann aus Atlanta
angesichts dieser körperlichen Vertrautheit um. Blickt Timo
an.
Timo
Schiller: „Danke, Aiden. Ich kann deine Höflichkeit
nur erwidern. Ich werde auch immer ein offenes Ohr für dich
haben. Ich weiß, was Misserfolge mit einem machen können.
Also solltest du heute verlieren, dann verzage nicht. Es gibt
immer ein Licht am Ende des Tunnels. Menschen, die dir helfen
können. Das bin gerne ich, aber ich kann dich
auch…vernetzen. Vielleicht möchtest du mal mit Holly
sprechen?“
Eine
kurze, kaum wahrnehmbare Regung der Mundwinkel bei Rotari, die
allerdings so minimal ist, dass man sie nicht einordnen kann,
bevor sie vorbei ist.
Aiden
Rotari: „Zu einem besseren Zeitpunkt könnte das für
uns alle sicherlich nützlich sein. Für den Rest des
Abends sollte meine ungeteilte Aufmerksamkeit jedoch meiner
Gegnerin gelten, so sehr ich dein Angebot auch schätze.“
Timo
Schiller: „Ich will dich auch nicht drängen. Aber
vielleicht kommst du an den Punkt, wo du glaubst, dass er dir
guttut. Du hast meine Nummer und weißt, wo du mich
findest.“
Wie
auf ein unsichtbares Kommando hin tritt der Hund Nina vor und
bleibt in Streichelreichweite vor Rotari stehen. Blickt zum Mann
aus Atlanta hinauf. Und der beugt sich zu dem Vierbeiner herab,
fährt ihm kurz durchs Fell und… als die kalte Hand
des Protagonisten der GFCW Nina streift, gibt sie einen fiependen
Ton von sich, ehe sie wieder zurück an die Füße
von Timo Schiller springt und ihren Torso um die rechte Wade des
Dortmunders schlängelt, während sie mit gesenktem Kopf
den Blickkontakt mit Rotari vermeidet.
Der
schaut noch einen kurzen Moment lang zu Timos flauschiger
Gefährtin, so als hätte sie ihm mit ihrer Reaktion
irgendetwas wichtiges mitgeteilt, das er nun verarbeiten müsste.
Dann sieht er zu Schiller auf, senkt knapp den Schädel als
Geste des Abschieds und verschwindet wieder in die Schatten
hinter dem Gebäude, aus denen er herausgetreten ist.
30 Minutes Time Limit-Career vs.
Career-Tag Team-Match:
Die Wahrheit (Tha Bomb & Thor) vs.
Cipher Pol
Referee:
Mike Gard
Pete:
Kommen wir nun zum vielleicht letzten Auftritt von zwei GFCW
Legenden…
Sven:
Ich hoffe das er es sein wird.
Pete:
Mh…ob die beiden Neuen gegen zwei so alte erfahrene
Hunde bestehen können. Ich mag es zu bezweifeln
Sven:
Die haben sie aber in den letzten Monaten ganz schön an
der Nase herumgeführt.
Tammy:
Meine Damen und Herren. Das folgende Match ist ein 30 Minuten
Time Limit – Career vs Career Match. Als erste zum Ring
kommen zwei Neulinge die bisher nicht wirklich in Erscheinung
getreten sind. Aus…keiner weiß es so
wirklich…hier sind CIPHER POL!!!!!
Eine
mysteriöse melodische Musik erklingt. Das Licht wird
gedimmt. Auf dem Titantron flackert immer wieder der Name
Cipher Pol auf. Die Fans schauen gebannt zur Rampe. Jedoch
passiert nix. Niemand erscheint. Die Musik läuft durch.
Im Ring stehen Tammy und der Referee Mike Gard und schauen
sich fragend an.
Pete:
Es kann doch nicht deren ernst sein das die bei diesem Match
nicht auftauchen?!
Sven:
DIE MÜSSEN kommen. SIE MÜSSEN GEWINNEN
Erneut
ruft Tammy die Gegner von Tha Bomb und Thor auf. Erneut
erklingt die Musik aber wieder erscheint niemand. Die Fans
beginnen zu buhen.
Pete:
So werden wir Tha Bomb und Thor noch länger hier sehen.
Sehr gut. Sven:
Wenn man vom Teufel spricht.
Die
Musik der beiden Legenden ertönt.
Auf
dem Titantron erscheint das Logo von DIE WAHRHEIT.
Donnerschläge und Explosionen lassen die Halle erbeben.
Flammen und Blitze schießen von der Decke und auf der
Rampe. Eine imposante Pyroshow die passend zur Geschichte der
beiden ist.Die Fans jubeln.
Pete:
Jubeln sie für Die Wahrheit oder...
Sven:
...Ich glaube sie jubeln weil überhaupt jemand
auftaucht. Es ist das zweite Match des Abends...Wäre
schade wenn das ausfällt.
Thor
und Tha Bomb genießen den Moment auf der Bühne.
Tha Bomb wippt mit zur Musik. Sie schauen in die Menge der
Fans. Sie sehen motiviert aus. Tha Bomb pusht sich auf und
feuert auch seinen Partner Thor an. Dieser schaut wie immer
grimmig drein. Entschlossen marschieren die beiden nun zum
Ring. Tha Bomb lässt sich direkt ein Mikrofon geben.
Tha
Bomb: CIPHER POL!!!! KOMMT RAUS...ODER HABT IHR ANGST? ANGST
DAS WIR EURE KARRIEREN BEENDEN BEVOR SIE ÜBERHAUPT
BEGONNEN HABEN!? WIR HABEN EUCH GESCHAFFEN....!“
Er
steht nun in der Mitte des Ringes. Zeigt auf die Mitte des
Ringbodens auf der das GFCW Logo gedruckt ist.
Tha
Bomb: „WIR HABEN DIESEN ORT GESCHAFFEN...UND WIR WERDEN
EUCH ZERSTÖREN! IHR GEHÖRT UNS. UND WIR WERDEN EUCH
EURE EXISTENZ NEHMEN UND DAHIN SCHICKEN WOHER IHR GEKOMMEN
SEID....“
Die
Stimme der letzten WE unterbricht Tha Bomb. Sie scheint von
überall herzukommen und sich in der Halle fortzubewegen.
Die Fans schauen suchend umher. Die Lichtfarbe ändert
sich zu einem zartem rosa.
„Ihr
uns erschaffen?“
Eine
zweite Stimme fügt sich nahtlos ein.
„Wir
gehören euch?“
„Ihr
wollt uns zerstören?“
„Unsere
Karrieren beenden!?“
Die
beiden Stimmen stimmen in ein gemeinsames Lachen ein.
„Ihr
glaubt das ihr uns geschaffen habt.
Doch
wir haben es zugelassen das ihr uns gefunden habt.
Wir
sind ein Produkt eurer Phantasie.
Ihr
begabt euch auf die Suche nach dem was ihr nicht seid.“
„Ihr
seid zwei Figuren vergangener Tage.
Ohne
Charakter. Ohne Hintergrund. Ohne Geschichte.
Ihr
seid ausgedacht. Ein einfaches Produkt eines Gedanken.“
„Wir
sind die die EUCH gefunden haben.
Ihr
seid der Weg für uns raus aus der Welt der Phantasie.
Der
Welt der Überlegung.
Wir
sind Figuren die ihr gern sein wollt.“
„Das
was wir durchgemacht haben hat uns zudem gemacht was wir
sind.
Wir
sind jede Vorstellung die ihr habt.
Wir
sind jeder Gedanke den ihr denken könnt.
Wir
sind eure Träume.“
„Ihr
gabt uns Namen die ihr nicht erdacht habt.
Ihr
gabt uns eine Geschichte die nicht unsere ist.
Ihr
gabt uns Persönlichkeiten die wir nicht sind.
Ihr
gabt uns das was ihr seid.
Eine
billige Kopie von etwas was ihr nicht sein wollt.“
„Aus
dem Reich eurer Wünsche
Aus
dem Reich eurer Gedanken
Aus
dem Reich eurer Phantasie
...
werden
wir eure Welt zerstören“
Die
Halle verdunkelt sich. Nach ein paar Sekunden der Stille.
Dann wird die Halle wieder in rosa farbenes Licht getaucht
und eine Musik ertönt. Auf der Bühne unterm
Titantron hoppeln zwei weiße kleine hasen vergnügt
umher.
TSEizn
Ra(re)BBits
Jetzt
ist es An der Zeit euch zu Zeigen wer wir sind
Wir
haben euch benutzt
Wir
sind diejenigen die eure Zeit stehlen
Ihr
werdet nur noch eine erinnerung sein
Ein
lauter Knall...eher ein Puff lässt das Publikum kurz
zusammenzucken. Da wo die Hasen gerade noch waren stehen zwei
rosafarbene Rauchwolken in der Luft. Aus dem Nebel bewegen
sich nun zwei Gestalten hervor und schlendern die Rampe
hinunter. Der etwas größere trägt eine weiße
Jeans und rosa Boots. Sein Oberkörper ist mit
mexikanischen Totenkopf Tattoos verziert. Sein Gesicht
versteckt er unter einer Luchadore Maske die an einen
verrückten Hasen erinnert. Die Augen groß. Ein
Kreisel der sich ineinander dreht. Die Mundwinkel des Hasen
zeigen nach oben und nach unten. Der kleiner trägt eine
weiße kurze Wreslting Short und rosa kniehohe
Wrestlingboots. Seine Haare sind weiß und sein Gesicht
ist in der unteren Hälfte bemalt. Ein blutiger Hasenmund
ziert sein Antlitz. Die schmalen Augen sind Blut unterlaufen.
Die Fans sind still und schauen wie die beiden bisher
Unbekannten sind zum Ring gehen. Dort angekommen betreten sie
von beiden Seiten den Ringapron.
Pete:
Creepy...aber immerhin sehen wir jetzt wer hinter den Masken
steckte.
Sven:
Und anscheinend war das alles nicht das was sie eigentlich
sind. Wie heißen die? Kann das nicht lesen?!
Pete:
Das ist Lautschrift Sven...Chasing Rabbits steht da. Ja...da
haben Tha Bomb und Thor anscheinend etwas gewollt was sie
nicht sind.
Sven:
Ich bin gespannt was sie im Ring zeigen werden.
Dann
kann es losgehen. Doch die Aussage wird zum Konjunktiv. Es
KÖNNTE…gäbe es da nicht eine Videoleinwand,
die in ein Büro mit einem ebenholzfarbenem Tisch, einem
schwarzen Lederbürostuhl und einem regenbogenfarbenen
Blumenhemd entführt.
Der
Commissioner sitzt mit ineinander gefalteten und auf der
Tischplatte ruhenden Händen in eben diesem Stuhl und
kneift die Lippen samt Mundwinkel zusammen. Er wirkt nicht
begeistert. Nach einem tiefen Einatmen legt er los.
Eric:
„Ihr habt einfach keine guten Freunde, Jungs…war
nett von Dynamite euch das Match zu geben, oder? Thor? Tha
Bomb?“
Er
zieht die Augenbrauen hoch, bevor er mit einem verächtlichen
„Pff“ Luft ausstößt.
Eric:
„Machen wir es kurz, denn genau deswegen bin ich hier.
Dynamite wollte euch anscheinend nur ruhig stellen vor zwei
Wochen. Deswegen bin ich jetzt wieder hier. Um seine ‚frohen
Botschaften‘ zu verkünden.“
Er
ahmt die Anführungszeichen nach. Er wirkt bedient.
Eric:
„Thor, Tha Bomb…eure Zeit im Protokoll ist
vorbei und Dynamite hat kein Interesse mehr an euch. Im
Gegenteil. Ihr seid ihm nichts mehr wert, Jungs, tut mir
Leid. Ihr bekommt immer noch eure Chance. Euer Match. Die
Konditionen bleiben gleich…aber…ihr kriegt fünf
Minuten. Das war’s. Danach zeigt Dynamite lieber
Werbung als euch. Seine Worte. Ich muss sie nur übermitteln.“
Mit
einem tatsächlich ehrlichen mitleidigen Augenschlag und
machtlosen Schulterzucken schaut er in die Kamera. Noch
einmal ein „Pfft“.
Eric:
„Was soll ich sagen, Jungs? Wer sich mit dem Teufel
einlässt und so weiter…viel Erfolg.“
Pete:
FÜNF MINUTEN???? PUH!!!...Das kommt überraschend…Das
wird ne harte Nummer
Sven:
Genauso mag ich unseren Präsi. Gute Entscheidung
DING
DING DING
Der
Referee läutet das Match an. Tha Bomb scheint unfassbar
wütend zu sein und geht direkt auf seinen Gegner los.
Der kleine Japaner stellt sich ihm in den Weg und weicht
seinen wütenden Angriffen aus. Mit gekonnten Tritten
setzt er Tha Bomb immer wieder zu. Dieser hat aber soviel
Adrenalin in sich das ihm das nichts auszumachen scheint. Auf
dem Titantron läuft unabdinglich die Zeit GEGEN Die
Wahrheit.
4:20
Nach
einer wilder Jagd schnappt sich Tha Bomb den Japaner und
drückt ihn in die Ringecke. Leider in die falsche sodass
der Partner des kleinen Japaners wechseln kann. Die Schläge
und Tritte Tha Bombs verpuffen fast wirkungslos. Der
maskierte Luchadore springt mit einem Summersault übers
Seil, über Tha Bomb und
Dropkick
in den Rücken von Tha Bomb
Dieser
muss hart in die Ringecke und hält sich benommen den
Kopf. Der Japaner konnte sich ducken und rollt sich heraus.
Der Luchadore setzt nach und befördert Tha Bomb mit
einem Facecrusher zu Boden. Das Cover
ONEEEEEE
Kickout
Pete:
5 Minuten sind nicht viel Sven. Tha Bomb und Thor müssen
sich schnell was einfallen lassen.
Sven:
Ja. Die beiden haben anscheinend was drauf. Noobs sind das
nicht.
Tha
Bomb wirkt wild und unbeherrscht. Er springt schnell auf die
Beine. Und geht auf den Luchadore los. Dieser muss in den
Headlock von Tha Bomb und steckt ein paar harte Kniestöße
ein. Er muss runter auf die Knie. Tha Bomb geht in die Seile
und Big Boot gegen den Kopf des „Hasen“. Dieser
muss auf die Matte. Cover von Tha Bomb.
ONEEEEEEE TWOOOOO
Der
Japaner kommt in den Ring gesprungen und hilft seinem Partner
in dem er das Cover unterbricht. Thor stürmt ebenfalls
in den Ring und wirft den kleinen Japaner aus dem Ring. Er
geht hinterher und brawlt seinen Gegner Richtung
Kommentatoren Pult.
3:05
Im
Ring regt Tha Bomb sich tierisch darüber auf das er
unterbrochen wurde. Relativ schnell wird ihm jedoch klar das
er keine Zeit hat sich aufzuregen. Er zieht den Luchadore
wieder auf die Beine. Whip in.
CLOTHELINE
GEGEN DEN LUCHADORE
Die
GFCW Legende will nun auf Nummer sicher gehen und setzt nach.
Harte Tritte und Schläge prasseln auf den Luchadore
nieder. Dieser versucht diese so gut es geht abzublocken.
Doch bei dieser Wucht ist auch jeder abgewehrter Treffer
nicht gleichbedeutend das er keine Wirkung hat.
Pete:
Den beiden läuft die Zeit weg.
Sven:
Ist doch gut so.
Pete:
Immerhin hält Thor den Japaner aus dem Ring heraus.
Obwohl der Thor schon ganz schön Mühe bereitet.
Technisch einwandfrei. Scheint sein Handwerk in Japan gelernt
zu haben.
Sven:
Sieht so aus.
1:30
Im
Ring zieht Tha Bomb seinen Kontrahenten wieder auf die Beine.
Beim hochkommen gibt es einen cleveren Schlag des Maskierten
gegen das Knie von Tha Bomb. Dieser knickt ein und geht zu
Boden. Der Luchadore schüttelt sich kurz und geht zur
Offensive über. Immer wieder attackiert er das Knie. Tha
Bomb windet sich vor Schmerzen. Leg Lock gegen das lädierte
Knie. Tha Bomb schreit auf.
0:53
Der
Rekord Tag Team Champion legt sich hin.
Pete:
Hat er aufgegeben?
Sven:
Ja bitte...BITTEEEEE!!
Ein
Ruck geht durch Tha Bomb und er wuchtet sich unter größter
Anstrengung hoch. Er schaut den Luchadore an und lacht.
Mächtige Schläge treffen den Maskierten der nach
dem zweiten den Griff lösen muss. Tha Bomb power sich
hoch. Stolz und Kraft spiegeln sich in seinem Gesicht wieder.
Er zieht den Luchadore hoch. Whip in. Tha Bomb geht ebenfalls
in die Seile.
0:15
Der
Luchadore duckt sich unter der Clotheline weg. Tha Bomb dreht
sich jedoch direkt um.
THIS
MIGHT KILL YOU GEGEN DEN LUCHADORE
Pete:
Das war es. COVER IHN!!!!
Sven:
NEEEEEEIN!
Pete:
Noch 6 Sekunden.
Tha
Bomb strahlt übers ganze Gesicht. Er hat es geschafft.
Der Luchadore liegt regungslos am Boden. Tha Bomb dreht sich
um um zum Cover anzusetzen.
ASGARDS
REVANGE VON THOR GEGEN THA BOMB
Pete:
WAAAAAAAAAAAS??? NEIN!!!!!
Sven:
JAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!
Tha
Bomb liegt neben dem Luchadore. Thor steht regungslos und
ausdruckslos über Tha Bomb. Mit kalten Augen schaut er
zu seinem Tag Team Partner herunter.
0:00
Der
Referee hat die Hände überm Kopf zusammengeschlagen
und schüttelt diesen. Er läutet das Match ab.
DINGDINGDING
Verlierer
des Matches durch Zeitablauf:
DIE WAHRHEIT
Die
Fans sind fassungslos was die da gerade gesehen haben.
Pete:
Wieso Thor? Wieso???
Sven:
Auch seine Karriere ist nun vorbei.
Pete:
Die Karrieren sind vorbei
Thor
grinst seinen ehemaligen Partner an und verlässt den
Ring. Er marschiert die Rampe hinauf. Die Fans sind still.
Einige buhen aber andere sind einfach entsetzt. Stille macht
sich breit als Thor im dunklen des Ausgangs verschwindet.
Pete:
So wie er gekommen ist so geht er auch wieder. Sven:
Schau mal da im Ring.
Die
Halle wird wieder in rosa farbenes Licht getaucht und mit
einem Puff verschwinden der Luchadore und der Japaner wie sie
gerade auf der Bühne erschienen sind. Ein zweistimmiges
Lachen macht sich in der Halle breit.
Pete:
Waren die beiden echt?!
Sven:
Ich weiß nicht. Scheint mir aber so gewesen zu sein.
Nach
ein paar Momenten der Stille richtet sich Tha Bomb auf. Er
sitzt mit hängenden Schultern im Ring. Den Blick
gesenkt. Arg mitgenommen von der Aktion seines ehemaligen
Partners schnauft er einmal tief durch. Die Hände im
Schoß vergraben schaut er zum Ringboden. Er richtet
sich auf und rollt sich aus dem Ring. Langsam geht er unter
den Blicken der Fans die Rampe hoch. Vor dem Ausgang bleibt
er stehen. Auf dem Boden ist das GFCW Logo gedruckt. Er kniet
sich hin. Berührt es bedächtig. Streichelt darüber.
Nach ein paar Momenten der Stille richtet er sich auf. Dreht
sich um und schaut in die Halle. Tränen rinnen sein
Gesicht herunter. Er blickt in die Gesichter der Fans.
Pete:
Er weint.
Sven:
Du doch auch
Pete:
Selber
Sven:
Eine Karriere ist zu Ende.
Tha
Bomb hebt den Arm und klopft sich auf die Brust. Anschließend
verlässt er stolz und erhobenen Hauptes die Arena.
Corleone:
„Heute ist es so weit. Lang haben wir auf diesen Tag
hingearbeitet und nun endlich werden wir die Früchte unserer
harten Arbeit genießen können. Du wirst endlich GFCW
Intercontinental Champion sein und damit beginnt das neue
Zeitalter, in der Ära von Leviathan!“
James
Corleone scheint mehr als überzeugt davon, dass der heutige
Tag ein guter wird für Leviathan. Während The End
fokussiert und in Gedanken versunken auf seinem Sessel sitzt und
die Worte seines Managers fast schon an sich abprallen lässt,
läuft eben dieser aufgeregt um ihn herum, sinnbildlich
bereits mit dem Intercontinental Championship in den Händen.
Wir
befinden uns selbstverständlich wieder in Ends &
Corleones eigenem, aufgebesserten Lockerroom. Doch mit Ruhe ist
es hier nicht weit her. Wenn Corleone nicht genug ist, bitte. Mit
Silas ist auch Hypeman No.2 anwesend.
Scarecrow:
„Komm schon man, warum der Blick? Das is das zweite Mal,
dass wir das Protokoll zum Einsturz bringen können.“
In
seinen Augen lodert förmlich Feuer. Drake Vaughns Schüler
scheint regelrecht aufzublühen in the Ends Gegenwart.
Luna:
„Eben Silas. Können. Bisschen Fokus würde dir
nicht schaden.“
Kurz
hebt sie den Blick vom Boden auf, den sie bislang skeptisch
inspiziert hatte, während sie mit den Ellbogen auf den Knien
da sitzt.
Luna:
„Du hast gegen Briggs erst klar verloren. Obwohl du das
beste Match deiner Karriere gewrestlet hast. Der Mann is nicht
der Pushover, als den Drake ihn darstellen wollte. Und wie du
sagst: Er hat das Protokoll auf seiner Seite. Und ich werde euch
nicht helfen können.“ Scarecrow:
„Aiden denen aber auch nicht.“
Die
beiden Grinsen sich an.
Luna:
„Der ist ja nichtmal Protokollmitglied.“
Die
Grinsen werden breiter.
Luna:
„Im Ernst Silas. Lass ihm n bisschen Ruhe.“
Reumütig
nickt Scarecrow und dreht sich fragend zu Zane um, der mürrisch
in eine Ecke des Raumes gelehnt steht. Er wirkt regelrecht
teilnahmslos. Unbeeindruckt von alledem: The End. Was das Fußvolk
macht betrifft den König nicht.
Mr.
Purple wendet sich nun schließlich kurz ab von seinem
Schützling und richtet sich vielmehr an den Rest von
Leviathan.
Corleone:
„Meine Herren, Luna. Wir müssen heute besonders
achtsam sein. Ich denke es erübrigt sich darüber
nachzudenken, OB das Protokoll sich irgendwelche Tricks
zurechtgelegt hat, um unserem The End den Sieg zu kosten, die
einzige Frage DIE sich uns stellt, wie wohl diese Tricks aussehen
mögen. Wir müssen auf alles vorbereitet sein. Wir
dürfen heute KEINE Fehler machen. Habt ihr verstanden?“
Ein
wenig frustriert breitet Luna die Arme aus.
Luna:
„Übernimmst du den wohl fast zwangsläufigen
Krankenhausaufenthalt für mich, dann bin ich da!“ Scarecrow:
„Ich denke nicht, dass er dich gemeint hat.“ Luna:
„Oh wir wissen beide, wen er meint.“
Drei
Köpfe drehen sich in die Ecke der negativen Emo
Vibes.
Zane:
„Was wollt ihr von mir?“
Schlagartig
macht Scarecrow einen großen Schritt nach vorne und scheint
Levy schwer ins Gesicht zu atmen. Der wendet den Kopf.
Zane:
„Was los Silas?“ Scarecrow:
„Wir hatten das Protokoll an den Eiern, Zane. Die ganze
Liga stand so kurz davor diese Idioten nicht mehr am Hals zu
haben, aber sie haben sich wieder aufgerafft. Mit Breads. Mit
Rotari. All unsere Feinde stehen wieder, weil wir versagt haben,
Zane. Weil wir scheiße waren. Und das soll nicht nochmal
passieren. DAS wollen wir von dir.“ Zane:
„Drake hat Alex besiegt.“ Scarecrow:
„Na meinen Glückwunsch. Das hat End auch. Und was hat
Drake danach denn gemacht hm?“
Jetzt
ist es an Zane die Distanz zu verkürzen.
Zane:
„Hör zu Silas, du bist für mich wie ein jüngerer
Bruder, aber wenn du den Mann beleidigen willst, der dich aus dem
Dreck gezogen hat, als du eine Witzfigur warst, dann mach dich
besser auf was gefasst.“ Scarecrow:
„Witzfigur? Ahhh das war ich also.“
…
Plötzlich
kehrt Stille ein. Irgendwie scheint keiner der beiden so Recht
hier weiterstreiten zu wollen. Fast schon überrascht über
die Erwachsenheit der beiden setzt Luna sich wieder hin, nachdem
sie schon bereit war einzugreifen.
Der Purifier lehnt
sich entspannt wieder an die Wand.
Zane:
„Macht euch mal keine Sorgen. Überlass es mir Luna.
Natürlich helfe ich End.“
Während
Zane diese Worte ausspricht, bereitet sich Corleone bereits vor,
direkt seine Antwort anzusetzen, doch bevor er überhaupt
dazu kommt, meldet sich schließlich The End selbst aus dem
Hintergrund. Schlagartig verlässt er den gedanklichen Ort,
wo auch immer er gerade war und steigt sofort ins Gespräch
mit ein.
The
End: „Ist das so?“
End
erhebt sich, mit zynischer Betonung, aus dem Stuhl. Langsam und
verbissen läuft er nun in Richtung Zane Levy.
The
End: „Hilfst du mir?“
Ends
Blick sucht gerade seinen Weg tief in die Seele von Levy, der
sichtlich unbeeindruckt ist. Gut. Wenn man sein Leben mit Drake
Vaughn verbracht hat ist man dagegen vielleicht auch einfach
immun.
The
End: „… oder muss ich mir Gedanken machen, dass du
aus der Reihe tanzt? Bisher scheint mir, dass du mit dieser neuen
Ordnung noch nicht gänzlich einverstanden bist. Aber…
das solltest du besser sein. Denn ich kämpfe heute nicht nur
für mich, ich kämpfe für Leviathan. Desmond Briggs
hat UNS den Titel gestohlen. Das Protokoll hat UNS den Titel
gestohlen. Und ich werde dafür sorgen, dass WIR den Titel
wieder in unseren Händen halten. Für mich, für
dich, für Silas, für Luna, für Mister Corleone…
für Drake. Also, solltest du besser alles dafür tun,
damit genau DAS passiert. Du solltest mir helfen. Für
Leviathan.“
Hörbar
holt Zane Luft und atmet wieder aus. Er wirkt erstaunlich ruhig,
als er kurz überlegt.
Zane:
„Weißt du, warum du dir keine Sorgen machen musst?
Weil ich loyal bin. Ich bin loyal gegenüber Silas. Ich bin
loyal gegenüber Luna. Ich bin loyal gegenüber Drake.
DICH, End, ich kann dich nicht ausstehen. Du machst das hier
alles für dich. Wir sind ein Sprungbrett, ein Werkzeug. Das
habe ich dir oft genug erklärt. Du bist. Nicht. Leviathan.
Du stehst nicht, wofür wir stehen. Du verstehst nicht
einmal, wofür wir stehen. WENN du es verstehen würdest,
würdest du keinen Gedanken darauf verschwenden, dass ich
dich hintergehe. Denn es würde bedeuten die anderen zu
hintergehen.“
Resigniert
verschränkt er die Arme vor dem Körper. End hingegen
hört sich an, was Zane da zu sagen hat. Dabei lässt er
sich nicht mal für einen winzigen Augenblick anmerken, was
er wohl gerade denkt.
Zane:
„Ich bin nicht wie du End. Ich werfe Leute nicht sofort
weg. Das bedeutet es loyal zu sein. Ich weiß du kennst das
nicht. Aber ich stehe zu den anderen. Egal ob sie mein Eis
wegessen, jemanden umbringen oder eben dich als unseren Erlöser
sehen. Und wenn sie sagen, die Person, die für Leviathan
diesen Schlag gegen das Protokoll führt, sollst du sein,
dann wirst du es sein. Und genau dafür kämpfe ich. Ich
hasse dich, End. Aber da draußen werde ich für dich
kämpfen, bis ich das Bewusstsein verliere.“
End
schaut nach wie vor zu Zane. Er hypnotisiert ihn schon fast.
Einerseits scheint End einen gewissen Respekt für die
Offenheit Zanes zu haben, andererseits ist er sich immer noch
nicht wirklich sicher, was er mit Zane anstellen soll. Aber fürs
erste, scheint ihm diese Antwort zu reichen. Er wendet sich
schließlich wieder von Zane ab.
The
End: „Besser ist das. Und nun… konzentrieren wir uns
erstmal auf Luna. Mach ihn fertig, diesen Aiden Rotari und lass
keine Gnade walten, aber… da mach ich mir bei dir ohnehin
keine Sorgen.“
End
schaut Luna musternd und stolz an. Er nickt ihr zu und belässt
es damit auch schon beim Mut machen. End läuft schließlich
wieder in Richtung seines Platzes und lässt seine Worte für
sich stehen – im Gegensatz zu Zanes vorheriger Aussage, ihm
wären seine Mitstreiter egal.
Luna:
„Du alter Charmeur.“
Sarkastisch
zieht sie eine Augenbraue hoch.
Luna:
„Ich lasse schon nicht zu, dass er das Ding gewinnt. Ich
meine es wäre schon witzig zu sehen, wie er das Protokoll
von innen heraus zerlegt – hier glaubt doch niemand dass er
das für irgendjemand außer sich macht. Er hat doch
nicht aus Spaß Breads wieder in den Coachingposten
manövriert. Aber aaaaandererseits…“
Ihr
Blick ist kalt. Die Frau, die Rotari vor einigen Wochen vor der
gesamten Welt gedemütigt hat, war mehr als bereit es erneut
zu tun.
Luna:
„… will ich noch sehr viel mehr ihm endlich die
Quittung dafür geben, dass er vielleicht das widerlichste
Menschliche Wesen ist, dass mir je unter die Augen gelaufen ist.
End
setzt sich schließlich wieder in seinen Sessel und scheint
zufrieden mit der sehr klaren Richtung für Leviathan.
Plötzlich zerreißt jedoch ein Klingelton die Stille.
Die Blicke wenden sich zu Luna, die sich von ihrem Platz erhebt.
Luna:
„Sry… ich muss da ran. Be right back.“
Zügig
macht sie sich auf den Weg zur Tür, schlüpft hindurch
und leise fällt die Klinke ins Schloss. Vor der Kabine wird
ihre Mine wieder sehr viel ernster. Stur starrt sie auf das
Telefon in ihrer Hand.
„Finn“
Sie
beißt die Zähne zusammen.
Luna:
„Du musst es mir nicht erzählen Bruderherz… Ich
weiß, dass ich nicht verlieren darf.“
Mit
verkrampften Fingern weißt sie den Anruf ab und fällt
gegen die Wand, das Handy umklammert als wolle sie es zerbrechen.
Sie schließt die Augen.
Luna:
„Ich. Darf. Nicht.“
Tammy:
„Meine Damen und Herren, begrüßen sie mit mir
gemeinsam… Ask Skógur!“
Heute
wird ein großer Tag für den Schweden. Doch „große
Tage“ gab es für Ask Skógur seit Anbeginn
seiner Zeit in der GFCW mehr als genug. Wir alle kennen seine
Geschichte nun. Wir alle wissen, was er durchgemacht hat, auf dem
Weg zum heutigen Tag.
Tammy:
„Ask. Du hast vieles erlebt, in deiner noch jungen Karriere
bei uns. Du musstest dich entscheiden, ob du dich Holly
anschließen willst oder nicht und hast dich schließlich
dagegen entschieden. Du wurdest von Timo niedergestreckt und bei
Dooms Night auch von ihm besiegt. Seitdem bist du gegen Viggo
angetreten und konntest ihn zwei Mal besiegen. Wie gehst du nun
heute also in dein zweites Match gegen Timo?“
Ask
überlegt kurz. Tammy hat eindrucksvoll seine Geschichte in
der Kurzfassung dargeboten und dabei ist sie ihm quasi noch mal
vor den Augen abgelaufen. Ein zentraler Aspekt hat ihn dabei
stets bestimmt: die Wut.
Ask:
„Danke Tammy, da war viel Richtiges dabei… aber
trotzdem muss ich dich korrigieren. Viggo habe ich nur einmal
besiegt. Das erste Mal habe ich versagt. Und eigentlich war die
größere Herausforderung in den Matches gegen Viggo,
ich selbst. Also… ich verstehe zwar nicht, warum Viggo
diesem wahnsinnigen Sektenspinner folgt, aber generell will ich
ihn ja gar nicht schlecht machen. Ist sicherlich auch n guter Typ
und so. Aber in diesen Matches musste ich gegen mich selbst
antreten. Ich musste mich meiner Wut stellen. Und ich will gar
nicht sagen, dass ich diese Sache mit der Wut jetzt komplett
unter Kontrolle habe, sicher nicht. Aber ich bin in dem Ganzen in
den letzten Wochen ein riesiges Stück nähergekommen.
Timo wird heute nicht auf den Ask treffen, den er beim letzten
Mal gegenüberstand. Timo wird es heute mit einem neuen Ask
zu tun bekommen. Und dieser neue Ask, denkt gar nicht daran zu
verlieren. Weder gegen Timo noch gegen sich selbst.“
Tammy:
„Klingt so, als ob du ziemlich sicher bist, dass du
gewinnst. Hast du trotzdem Bedenken wegen Holly Hutcherson…
oder dir selbst?“
Ask
denkt nach. Keine leichte Frage, aber er scheint sich nicht aus
der Fassung bringen zu lassen. Grundsätzlich wirkt Ask
ohnehin recht „locker“ heute. Zu locker, wenn man
bedenkt was für ein Match heute für ihn ansteht? Zu
locker, wenn man bedenkt, wie er in den letzten Wochen sonst
drauf war? Das scheint dennoch nicht der Fall zu sein. Ask ist
dennoch fokussiert und konzentriert, aber er ist mit sich im
Reinen und sich der Hürden, die er meistern muss, bewusst.
Ask ist klar im Kopf. Und das ist wichtig.
Ask:
„Weißt du, wo ich in der letzten Woche war, Tammy?“
Tammy:
„Nein, wo denn?“
Ask:
„Ich war zum ersten Mal, seit ich in der GFCW bin, wieder
im Wald. Eine ganze Woche lang weg von der Zivilisation. Endlich
mal wieder! Ich habs genossen. Jede einzelne Sekunde habe ich
genossen. Die Luft, die Freiheit, die Sorglosigkeit. Aber
gleichermaßen habe ich immer und immer wieder an diesen Tag
heute denken müssen. Daran Timo Schiller wieder
gegenüberzustehen. Daran wie ich die Chance bekomme, die
Niederlage von Dooms Night auszugleichen. Daran ihn ENDLICH zu
besiegen. Und das werde ich tun. Ich werde ihn besiegen.
Ich
habs schon mal gesagt, die Natur ist für mich eine Art
Rückzugsort. Und ich hab das immer als… „Versteck“
interpretiert. Aber in der letzten Woche habe ich mich nicht
versteckt. Ich habe Kraft gesammelt. Kraft, die die nur die Natur
mir geben kann. Und so, kann ich heute gar nicht verlieren. Da
glaube ich fest dran. Daran wird kein Holly Hutcherson was
ändern.“
Tammy:
„Und der Stahlkäfig? Besorgt dich das?“
Ask:
„Wieso sollte es? Ich habe mir das Match doch ausgesucht.
Und das mit bedacht. So kann Holly - theoretisch - gar nicht
eingreifen, Viggo auch nicht und Timo habe ich komplett für
mich allein. Ich glaube du solltest eher Timo fragen, ob es ihn
besorgt, dass er mit einem Hirsch zusammen in einen Käfig
gesperrt wird.“
Ask
schmunzelt ein wenig, fasst sich dann aber recht schnell wieder.
Ask:
„Hier kann er ein noch so geiler Macker sein, gegen Ask
Unchained, hat er keine Chance.“
Tammy:
„Dann bleibt mir wohl nur noch zu sagen: viel Glück!“
Ask:
„Danke dir!“
Tammy
läuft schließlich davon, ihr Job ist erledigt.
Ask
bleibt mit einem heiteren Lächeln zurück.
… doch
dieses heitere Lächeln beginnt sich langsam zu ändern.
Es wird ihm nun bewusst, dass die Zeit der großen Reden und
Selbstfindung vorbei ist. Nun steht es an, das große Match.
Nun kommt es drauf an. Hat ihm die Natur wirklich genug Kraft
gegeben, das Match zu gewinnen? Hat er seine Wut wirklich
vollständig im Griff? Kann er Timo Schiller besiegen?