Die Gesichter von FOAB und Ill Menit. Mit jedem Wort heben sie ein Bild hoch: „One…“ Der erste Titelgewinn. MED: „Two…“ Der zweite Titelgewinn. MED: „Three.“ Ein aktuelles Foto der beiden. Gänzlich in Gold. Sie grinsen. Und das Bild verwischt…
GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship GFCW Heavyweight Championship
So schiebt sich das Bild der GFCW Heavyweight Championship aus der kompletten Finsternis durch leichte Nebel- und Rauchschwaden hindurch immer weiter in den Vordergrund bis die große goldene Metallplatte den gesamten Bildschirm einnimmt. Dazu die ersten Klaviertöne und das Aufbrauen der Musik. Beginnt leise, wird mit jeder Millisekunde lauter, bis es den gesamten Raum einnimmt. Die restlichen Titelgürtel der GFCW Historie kommen dazu. Letztendlich
bleibt das aktuelle Trio: Tag Team Championship Intercontinental Championship Heavyweight Championship
Nach 30 Sekunden setzt die Musik richtig ein, zeigt schnelle Szenen- und Bildwechsel. Schwarz und weiß. Und ein goldener Gürtel. Die erschöpften und geschlagenen Thor und Tha Bomb am Boden vor dem Stahlkäfig. Der Gürtel zwischen den beiden. Nemesis, wie er die Championship in die Höhe streckt. Virus mit dem Gold Double K und Big Bull, die beide den Titel greifen
Aus dem Off ertönt die Stimme von Morbeus: „Title-Nights 2020 wird allen in Erinnerung bleiben, als die Nacht in der die Revolution in der GFCW begann.“ Justin Sane, erschöpft aber glücklich hält er den Titelgürtel hoch. Tommy Cornelli mit der Championship in der Hand Fireball Hikari auf den Knien, den Titel in den Armen Tommy Cornelli, erneut mit dem Titelgold J.T.K. am Ende…aber mit dem Titel vor der Brust Robert Breads in einem Schlachtfeld mit dem goldenen Gürtel in der Hand Tobi Whitehouse streckt den Arm mit der Championship Eric Fletcher umgreift die Goldplatte Lex Streetman mit dem Gold im Arm Lionel Jannek hält den Titelgürtel hoch Zereo Killer ist der strahlende Champion Phoenix C. Miller starrt in die Kamera. Sein Gesicht wird bei jedem Satz in einer anderen Farbe gezeigt.
PCM: „...das Innere Seines Kerkers wird Uns zerstören...“ Simon: „...Unser Geheimnis werde Ich enthüllen...“ PCM: „...In seinem Inneren Kerker weilt Er sicher verschlossen...“
Johnboy Dog steht mit dem Gold in der Hand Antoine Schwanenburg hält die Championship fest Jason Crutch beide Hände um den Titelgürtel, hält er ihn hoch Drake Infinity – und das Gold hält er neben sich im Arm
Dann reißt die Musik ab. Das Bild wird schwarz. Man hört ein leises aber tiefes Atmen. In einem neutralen lediglich durch flackerndes Kerzenlicht erhellten Raum sieht man eine mächtige Erscheinung sitzen, die wie in Trance im Schein der Kerzen mitzuwippen scheint. Bei näherer Betrachtung sehen wir, dass es sich dabei um Bartholomäus handelt. Das Kerzenlicht wirft bizarr tanzende Schatten in das hinter einer Maske verborgene Gesicht. Doch wie so oft können wir nicht einmal die verzerrte Maske ordentlich erkennen. Denn das tropfnasse lange Haar des „Geschöpfs aus dem Spessart“ hängt wie ein zerrissener Vorhang davor, fällt ihm fast leblos auf die mächtige Brust. Dann zerbricht eine ruhige, flüsternde, fast schon unheimliche Stimme die Szenerie:
???: „Title Night 2020!“
Beim Herauszoomen sehen wir, dass sich auch Rufus von Greifenstein in seinem Rollstuhl im Raum befindet. Doch wir können ihn nur an seiner Silhouette und seiner Stimme erkennen. Er sitzt im Hintergrund verborgen, doch seine Stimme klingt klar und nah.
Rufus von Greifenstein: „GFCW-Galaxy. Simon. Seid ihr bereit, um mit Bartholomäus... zu spielen?“
Und während wir uns alle so schön auf die ruhige, besinnliche Situation konzentrieren, erschrecken wir mit einem Male. Denn Bartholomäus stößt plötzlich einen markerschütternden, nicht menschlich klingenden Schrei aus. Und wie auf Befehl schießt seine geöffnete rechte Pranke, blitzschnell wie eine Klapperschlange, auf die Kamera zu und verdunkelt somit das Bild. Dann ist alles schwarz… . . . Und aus dem Off ertönt die kalte Stimme des Mathematikers: „Lang lebe der Kaiser.“
Mit dem Wiedereinsetzen der schnellen Musik, das immer schneller Werden des Orchesters, kommt die Farbe zurück ins Bild. Szenen der letzten Shows
Simon und Bartholomäus prallen aufeinander. Morbeus und Rob Gossler prügeln sich durch die Halle Zereo Killer schreit Robert Breads ins Gesicht. Alex Ricks erwischt Danny Rickson mit dem QED Die Tag Teams gehen aufeinander los Drake Nova Vaughn attackiert Zane Levy Player und Lionel Jannek im Tag Team Match vor zwei Wochen
Und bei 2:19 kommt alles zur Ruhe. Die Musik wird langsam. Wird ruhig. Wird melancholisch. Wird dramatisch. Und die Bilder wechseln zu den einzelnen Klavieranschlägen der Musik. Stellen die Kontrahenten gegenüber. Staredowns. Ruhige Momente. Gewaltfrei. Voller Konzentration im Gesicht. Voller Anspannung. Voller Entschlossenheit. Darunter Bauchbinden
Lionel Jannek vs Player M.E.D vs Nemesis vs The Spotlight vs Big & Quick Drake Nova Vaughn vs Zane Levy Zereo Killer vs Robert Breads Bartholomäus vs Simon Morbeus vs Rob Gossler
Die letzten 10 Sekunden, der letzte Anschlag bleibt aus. Der Staredown bleibt aus. Es ist nur der Kaiser im Bild. Antoine Schwanenburg (Special Guest Refere: Danny Rickson)
Mit diesem Bild verdunkelt sich alles. Verwischt alles. Wir leise, wird ruhig, wird still. . . .
GFCW Title Nights 2020 (Pre-Show), Hannover (TUI Arena), 06.12.2020
In Kooperation mit
Title Nights 2020
Es ist soweit! Die Show der Shows der Shows des Jahres steht an! Die Kamera zeigt von außen die TUI Arena mit den Bannern der größten Großveranstaltung. Aus dem Off ertönt dazu die Stimme des Purifiers.
Zane Levy: „Am 06. Dezember werde ich vor dieser Halle stehen mit dem Wissen, dass ich eine einzige Chance bekomme, aus diesem Alptraum aufzuwachen. Meine Rache zu kriegen.“
Dann die Schalte ins Innere. Und natürlich haben sie sich auch zu diesem Anlass wieder ganz besonders herausgeputzt. Sie? Sie. Pete. Sven. Mäc Müll. In den vermutlich feinsten Anzügen, die ihre Kleiderschränke hergeben, haben sie sich an einem extra breiten, coronakonformen, Tisch versammelt, wo sie demaskiert freudig in die Kameras lächeln, während im Hintergrund ein großer Flachbildschirm das Title Nights Logo zeigt und sich noch weiter im Hintergrund langsam aber sicher die Halle füllt, die für den heutigen Anlass mit einem wieder einmal herausragenden Bühnenaufbau versehen wurde. Wie auf wundersame Weise werden auch in dieser Zeit 4.500 Zuschauer erwartet und man kann sich sicher sein, dass diese Zahl auch definitiv erreicht und so laut wie das Zehnfache sein wird. Doch „laut“ ist in diesem Moment nur einer, die offizielle Begrüßungsstimme der GFCW…
Pete: „Liebe GFCW Galaxy…Willkommen! Zum großen Abschluss des GFCW Jahres 2020 und meine Damen und Herren…ich habe Gänsehaut. Es ist ja ohnehin ein besonderes Jahr. Aber was uns heute erwartet. Das wird allem noch einmal die Krone aufsetzen. In einer Stunde beginnt sie, die größte Show des GFCW Jahres und wir begrüßen euch herzlich daheim vor den Bildschirmen oder auch hier in der Halle, um die Wartezeit auf den Höhepunkt des Jahres so kurzweilig zu machen wie nur möglich. Und ‚wir‘, das sind meine Wenigkeit, unsere lebende Legende und rasender Reporter Mäc Müll…“
Pete deutet zur Seite. Im rechten unteren Bildrand erscheint im übrigen ein Countdown.
Mäc Müll: „Danke für die Einladung.“ Pete: „…und natürlich mein geschätzter Kollege, Sven.“
Wieder der Handdeut.
Sven: „Danke für einleitenden Worte, Pete und ja, heute ist ein ganz besonderer Abend, eine ganz besondere Nacht. Du hattest gerade schon Gänsehaut, ich bekomme sie, wenn ich daran denken muss, was ich jetzt verkünden darf. Denn meine Damen und Herren, tatsächlich sind wir am heutigen Abend nicht nur zu dritt. Nein. Per Liveschaltung dürfen wir auch bei uns in der Runde begrüßen…EURE MAJESTÄT! Den KAISER! Antoine Schwanenburg!“
Auf dem Bildschirm erscheint der Kaiser, Antoine Schwanenburg höchstpersönlich. Er befindet sich in seiner kaiserlichen Suite, zurückgelehnt auf seinem Sessel, die Füße sind hochgelegt und Alex Ricks ist übrigens auch da. Wir sehen ihn im Hintergrund, wie er die Krone weglegt, welche er offenbar vorher poliert hat. Aber nach dem Polieren ist vor dem Polieren, Alex macht mit dem World Title weiter, damit auch auch dieser gülden glänzen kann.
Antoine: „Es ist Tradition, dass euch die größten GFCW Legenden aller Zeiten an diesem Tisch beiwohnen. J.T.K., Tommy Cornelli und Konsorten. Als Kaiser adle ich solche Traditionen selbstredend und da ich nicht bloß zu den größten Legenden aller Zeiten gehöre, sondern diesen Titel alleine für mich beanspruchen darf, freue ich mich, die Pre-Show aufwerten zu können.“ Pete: „Wir freuen uns wirklich sehr, dass ihr uns heute Gesellschaft leistet, eure Majestät. Vor eurem…naja, wie sollen wir es nennen…“ Sven: „…bevor ihr euch im Ring selbst die Ehre gebt…“ Pete: „…gut…vorher erwarten uns aber noch eine ganze Reihe von großen Matches und wenn es um Title Nights geht, dann hat eine Person da mittlerweile einen festen Platz für sich gebucht. Ein Mann, der es versteht, wie kein Zweiter, die Menge anzuheizen und in Stimmung zu bringen. Unser Intercontinental Champion. Player! Meine Herren, unser heutiger Opener…“
GFCW
Intercontinental Championship:
Während noch einmal ein Minitrailer zum Match gezeigt wird, ertönt aus dem Off die Stimme des Herausforderers.
Lionel Jannek: „„Als Wrestler wird man jeden Tag getestet… Auf Herz, Talent, Können und Durchhaltevermögen! Und je höher du in der Hierarchie stehst, umso mehr musst du das bestätigen… mehr als alle anderen, die deinen Platz haben wollen! Title Nights ist die Nacht in der jeder Geschichte schreiben will… wo jeder auf das nächste Level will… wo jeder einen bleibenden Eindruck hinterlassen will… Sie können es ruhig versuchen! Aber ich habe nicht vor ihnen mein Scheinwerferlicht einfach so zu überlassen! Wenn ihr es wollt, dann holt es euch doch… wenn ihr könnt! Title Nights ist die Show für die großen Stars des Wrestlings! Title Nights ist MEINE Show!“
Dann sind wir wieder beim Expertenrat.
Sven: „Deinen Playerhype unterschreibt Lionel Jannek wohl eher nicht, aber du sagst es, Pete. Player zur Title Nights Eröffnung hat mittlerweile Tradition und wenn man sich seine Bilanz beim Jahresabschluss so anschaut. Player ist einer der erfolgreichsten GFCWler bei Title Nights.“ Mäc Müll: „Und mittlerweile auch einer der angenehmsten Gesprächspartner, wenn ich das so sagen darf. Players Entwicklung im letzten Jahr ist wirklich unglaublich. Er entwickelte sich immer mehr zum Publikumsliebling und konnte auch seine Leistung immer weiter steigern. Egal welche Rolle Robert Breads bei Brainwashed spielte, Player steht zurecht als Intercontinental Champion in diesem Match. Genauso wie Lionel Jannek ein hochverdienter Herausforderer ist.“ Pete: „Ich kann dir bei jedem Wort nur zustimmen, Mäc. Player suchte eine Herausforderung und fand einen hervorragenden Gegner. Und Lionel Jannek ist nach seiner Zwangspause direkt wieder voll zurück und mitten im Titelgeschehen. Wir alle wissen, für ihn gibt es nur eine Richtung. Nach oben. Und viel höher als der Intercontinental Champion steht aktuell kaum jemand im Kurs der GFCW.“
Antoine erhebt den Zeigefinger und der Expertenrat beginnt zu schweigen. Auch Alex stellt seine Arbeit ein, denn er ist ebenfalls auf diesen Finger trainiert.
Antoine: „Alex, du warst ausnahmsweise mal nicht gemeint. Der Titel poliert sich nicht von alleine, nimm' die Arbeit wieder auf.“
Der Mathematiker macht, was ihm befohlen wird.
Antoine: „Pardon. Das ist der Moment, an dem ich mich zu dieser Partie äußern soll, nicht wahr?“ Pete: „Ehm, das wäre schön, ja!“ Antoine: „Nun. Meine Aufzeichnungen und Beobachtungen haben ergeben, dass beide Teilnehmer höchstens leicht durchschnittliche Individuen sind, beide jedoch sind weder mit dem besonderen Flair oder außerordentlicher Gloria gesegnet. Dementsprechend kann ich mich nicht auf einen Sieger festlegen, da sich beide auf ähnlich niedrigem Niveau bewegen und niemand dort herausragen kann.“
Sven: „Weise Worte eines unfassbar weisen Mannes, auch ohne Festlegung eines Siegers. Doch damit ist trotzdem direkt unser Tippspiel für den heutigen Abend eröffnet, meine Herren. Und meine Herren…mein Tipp geht an Player. Keine Begründung. Nur ein Instinkt.“ Pete: „So einfach werde ich es mir nicht machen. Vor allem wenn es nicht so einfach ist. Denn ein Lionel Jannek kann jeden Gegner besiegen. Das hat er schon oft genug bewiesen. Und auch wenn Player ein wirklich erfolgreiches Jahr beenden wird, Lionel Jannek war vor seiner Zwangspause SO kurz davor Doppelchampion zu werden. Etwas, was hier fast schon in Vergessenheit gerät! Bei Stranded blieb ihm der ganz große Coup verwehrt. Deswegen gehe ich fest davon aus, dass er heute noch einmal alles in die Waagschale legen wird um das Jahr als Champion abzuschließen. Was meinst du, Mäc?“ Mäc Müll: „So schwer, so schwer. Ich konnte mit beiden in den letzten Wochen sprechen. Beide brennen auf dieses Match und dem anderen zu zeigen, wer hier das sagen hat. Wer am Ende die Oberhand behält? Ich kann es nicht sagen. Aber wenn ich tippen müsste…ich sage, er hat die Pause genutzt, um noch besser zu werden. Ich tippe auf Lionel Jannek.“
Auf den Fernsehbildschirmen wird in einer Bauchbinde unter den drei Tischbesetzern jeweils der Name des Tipps eingeblendet. So schnell die Einblendung auftauchte, verschwindet sie aber auch schnell wieder.
Pete: „Ein krachender Opener und dann geht es auch direkt weiter mit Titelaction. Die Tag Team Titel stehen als nächstes auf dem Spiel…und meine Damen und Herren, M.E.D. hat sich für diesen Anlass noch einmal etwas ganz Besonderes überlegt.“
„Dieses Geschenk wird sie umhauen. Da bin ich mir sicher mein Freund…“ „Na ganz so schlecht ist die Idee nicht…da muss ich dir zustimmen.“ „Ja…und so ist es doch fair…so hat wirklich jeder einen Gürtel…wenn wir dann die Gürtel gewinnen werden sie nicht wirklich traurig sein.“ „DAVON bin ich noch nicht wirklich überzeugt. Aber ich hab mir jetzt auch so Mühe beim Verpacken gemacht….schau mal wie schön…hast du die Karten fertig?“ „Ja…hier…nur noch drauf und dann können sie verschickt werden….“
Das Bild zeigt uns 3 goldig verpackte Geschenke. Mit Schleife und handbeschrifteten Umschlag. Davor am Tisch sitzen der FoaB und Ill Menit die sich nach getaner Arbeit zurücklehnen und einen Schluck aus ihren Gläsern.
Cut
Drei Bilder sind gleichzeitig zu sehen. Jeweils aus der Ego Sicht des Boten der gerade einem Hauseingang entgegen geht. Das goldene Paket vor sich her tragend erreicht jeder Bote gleichzeitig die Tür des jeweiligen Hauses.
Zoom in
Der
Finger bedient die Klingel. Simultan dazu ploppen drei weitere
Bilder aus dem Inneren der Häuser auf.
Zoom out
Das Gesicht der gestressten Paketboten füllt das gesamte Bild für eine Sekunde. Eine 180° Drehung und die Türen samt Rücken der Logistik Mitarbeiter sind zu sehen. Simultan öffnen sich die drei doch recht unterschiedlichen Eingangstüren. Big&Quick, Spotlight und Nemesis in Form von Finn und Damian Rosario stehen dem jeweiligen Zusteller gegenüber. Während Maurice das Paket entgegennimmt und bis über beide Ohren grinsend wie ein kleiner Junge ins Haus läuft unterzeichnet Tyler die Empfangsbestätigung. Hansen und Keller schauen sich fragend und überrascht an, nehmen dann die Sendung entgegen und werfen die Tür ohne weitere Beachtung für den Paketlieferanten hinter sich zu. Finn hat sich bedrohlich vor dem Postboten aufgebaut während Damian den Absender des Paketes checkt. Er tippt Finn auf die Schulter, nimmt das Paket und verschwindet im Haus. Der Hühne schaut herablassend seinem Gegenüber an. Dieser spricht ein paar Worte zu ihm und hält ihm die Empfangsbestätigung entgegen. Das Mitglied von Nemesis nimmt sie und zerreißt sie in zwei Teile, schiebt den Postboten weg und verschwindet ebenfalls im Haus.
Cut
Draufsicht auf die Pakete in allen in drei Bildausschnitten. Eins ist bereits geöffnet und leer. Auf dem zweiten Bild macht sich ein paar Hände daran das Paket zu öffnen. Das letzte Paket wird unsanft mit einem Messer geöffnet. Nach kurzer Zeit ist es in seine Einzelteile zerlegt und der Inhalt liegt ausgebreitet auf dem Tisch.
Bild 1.
Lonewolf Tyler sitzt am Tisch und Zorn macht sich auf seinem Gesicht breit. Er hält die schwarze Grußkarte in der Hand. Im Hintergrund trollt Maurice The Conquerer umher.
Maurice: SCHAU MAL TYLER...SCHAU MAL...DAS SIND ZWEI WIRKLICH TOLLE GÜRTEL DIE WIR DA GESCHENKT BEKOMMEN HABEN...HIER...NIMM DEINEN DOCH AUCH...SIE SIND SO SCHÖN PINK....UND AUF BEIDEN STEHT PROPERTY OF JBD....Was heisst das Tyler??? Lonewolf Tyler: Maurice...leg diese Dinger weg...
Bild 2.
Nachdem die letzten beiden Seiten des Pakets auseinander geklappt wurde wird der Inhalt für die Zuschauer sichtbar. Zwei Gürtel liegen hintereinander. Zwei feine Damengürtel mit zwei goldenen Gürtelschnallen auf denen mit Strasssteinen geschreben die Namen Hansen und Keller blitzen. Hansen packt das Paket und wirft es durch den Raum sodass die Gürtel auf dem Boden landen.
Hansen: Das werden die Pisser im Ring ausbaden...Damit sind die zu weit gegangen...Niemand wird uns diese Gürtel nehmen...NIEMAND!!!
Bild 3.
Finn:
Wir sollen was? Was zur Hölle soll das? Sind die beiden
jetzt vollkommen durchgeknallt?
Damian: Trotzdem...Ich will schon gerne wissen was die beiden von uns wollen...Und ganz ehrlich...diese Ringe sind schon ziemlich cool... Finn: Da hast du Recht...meiner passt wie angegossen...Gold ist zwar nicht meine Farbe...aber hierbei mache ich ne Ausnahme...
Man sieht Finn wie er sich die Hände reibt. Er hebt anschließend die Faust und er schaut sie fasziniert an. Ein goldener Schlagring schmiegt sich perfekt an seine Faust. Damian knallt plötzlich die Hände auf den Tisch während er aufsteht und von dannen zieht. Die Kamera zoomt auf den Zettel der in dem Paket liegt.
Title Nights...30 Minuten vor dem Match...Kabine MED PS: Viel Spaß mit den Ringen
Fade Out
Mäc Müll: „Naja…es gab schon Menschen, die sich mehr über Geschenke gefreut haben. Aber gut, wenn die acht später aufeinandertreffen, wird es sowieso keine Geschenke mehr geben.“
GFCW
Tag Team Championship
Sven: „Vom traditionellen Player-Opener zum traditionellen Multi-Tag-Team-Titelmatch. Und was für eins das diesmal ist. Ein Match voller kleiner Geschichten. Die Größte von allen vermutlich? NEUNZEHN Jahre nach ihrem ersten Titelgewinn haben Ill Menit und FOAB heute die Chance, Geschichte zu schreiben und die ersten DREIFACHEN GFCW Tag Team Champions zu werden. Nach langer Auszeit entschieden sie sich zurückzukehren und es noch einmal in die GFCW zu wagen und alles ist angerichtet für ein absolutes Comeback nach Maß. Eure Majestät, wenn ich mir eine Frage erlauben darf…aus eurer Erfahrung…was bedeutet es, wenn man nach Jahren wieder in die GFCW zurückkehrt und wirklich wieder um Titel antritt?“ Antoine: „Um ehrlich zu sein gefällt mir diese Ansetzung sehr.“
Diese Antwort überrascht die Teilnehmer des Rates ein wenig.
Antoine: „Ein Auffangbecken für alle gescheiterten Existenzen, damit diese sich nicht über den gesamten Event verteilen können? Das ist großartig, eine wirklich großartige Idee. So gut, dass sie beinahe hätte von mir kommen können. Moment, sie kam von mir! Bei der kaiserlichen Battle Royale nutzte ich ein gleichartiges Konzept. Aus ähnlichen Gründen wie zuvor, würde ich mich hier jedoch nicht auf einen Sieger festlegen können.“ Pete: „…Vielen Dank für diese Ausführungen. So besonders die Geschichte von MED aber auch ist, trotzdem dürfen wir die übrigen drei Teams nicht außer Acht lassen. Und vor allem nicht Big & Quick, die immerhin seit Stranded amtierenden Champions! Ein Match, daran möchte ich euch nur erinnern, indem sie sich gegen drei andere Teams durchsetzen konnten. Mit solch einem Match kennen sie sich also auf jeden Fall aus. Und diese Mischung aus Kraft und Geschwindigkeit ist einfach bestens aufeinander abgestimmt. Das haben sie vor zwei Wochen auch noch einmal allen bewiesen. Und das ist auch der Grund, warum ich heute auf sie setzen würde…wenn uns nicht vorhin erst dieses Video gezeigt worden wäre…“
Ist es die Stille der Nacht, die die Dunkelheit so faszinierend macht? Oder ist es doch eher die Tatsache, dass auch in eben dieser Dunkelheit Gestalten unterwegs sind, um die Welt zu erobern? Das bleibt zunächst offen, auch wenn uns die beiden Gestalten irgendwie bekannt vorkommen, die wir hier vor der Kamera entdecken: Big Maurice und Quick Tyler wenn man so will. Auch wenn beide ja noch jeweils einen anderen, ulkigen Beinamen tragen, wenn sie zum Ringgeschehen angekündigt werden.
Tyler: „Ich sehe keinen Grund, warum wir das tun sollten. Also erzählen. Auch wenn sich mir nicht so richtig erschließt, warum man so ein Geheimnis daraus macht. Die Große Zeit des Herrn Gutierrez Perol im Ring dürfte schließlich schon einige Jahre her sein, so dass auch keine Bookings an diesen Umständen hängen. Aber ich komme, wie auch mein...äh...großer Freund, dieser Bitte gern nach. Wenn wir denn endlich anfangen könnten...."
Herr Gutierrez Perol alias Maskenmann schaut immernoch ein wenig skeptisch drein. Die beiden sind irgendwie fast schon zu heiß darauf, hier etwas zu lernen und auch wenn er gerne sein Wissen weitergibt, so erschreckt ihn der fast schon manische Tatendrang Tylers doch einigermaßen. Also versucht er, ein wenig das Tempo herauszunehmen.
Abgerutscht.
Mäc Müll: „Das sah wirklich nicht gut aus.“ Pete: „Wirklich nicht. Und deswegen bereitet mir meine Einschätzung auch solche Bauchschmerzen. Aber nichtsdestotrotz…ich glaube daran, dass sich Tyler erholen konnte und ich glaube weiter an einen Sieg der beiden.“ Mäc Müll: „Verständlich und ein guter Tipp. Ich sehe die Situation allerdings ein klein wenig anders. Ich erlebe die vier Teams ja hauptsächlich im Backstagebereich, ich sehe sie zwischen ihren Matches, ich sehe, wie sie einfach nur durch die Gänge gehen. Und dabei fallen mir zwei Teams auf. Nemesis, die zuletzt so heiß auf die Tag Team Titel wie vermutlich noch nie waren und die in den letzten Wochen wirklich vor Entschlossenheit strotzten…auf der anderen Seite Spotlight, die vor Wut kochen. Sie sehen sich um ihr Rückmatch betrogen, haben den hinterhältigen Angriff von Finn und Damian nicht vergessen, sind einfach ein eingefleischtes aber gleichzeitig junges und hungriges Team. Ich sage, dass es sich zwischen diesen beiden Teams entscheiden könnte.“ Sven: „Und wenn du dich auf eins der beiden festlegen sollst?“ Mäc Müll: „Dann denke ich…dass die Gesamtsituation, in der sich Nemesis aktuell befindet, Finn und Damian doch zu sehr beschäftigen wird. Die internen Probleme der Familie haben sich durch das Jahr gezogen und sind um Brainwashed herum eskaliert. Ja, Damian und Finn haben sich wieder zusammengerauft…aber ich kann mir vorstellen, dass ihre Gedanken heute doch irgendwie auch noch bei Drake sein werden. The Spotlight wird sich durchsetzen. Ich lege mich fest.“ Sven: „Da sprichst du was vermutlich Wahres an, Mäc. Wie sehr wird Nemesis heute bei der Sache sein? Das ist nur eine Frage des Matches. Für mich aber ohne Frage…Ill Menit und FOAB werden sich heute zu dreifachen Champions krönen. Dieser Abend ist für besondere Momente gemacht. Und sie werden sich ihren besonderen Moment holen. Natürlich wird es noch weitere besondere Momente geben eure Majestät.“
Der Kaiser wird gezeigt, wie er Alex maßregelt. Zum Glück ist das Mikrofon aber noch ausgeschaltet. Erst nach kurzer Zeit bemerkt Antoine, dass er wieder etwas sagen soll.
Antoine: „Sprecht ihr noch immer über die Tag Teams? Dazu sagte ich bereits alles, was es zu sagen gibt. Wenn wir heute noch zum Ende kommen wollen, dann solltet ihr Gas geben.“
Antoine dreht sich zur Seite.
Antoine: „Das gilt auch für dich, Alex!“
In der Bauchbinde erscheinen wieder die Namen der Teams unter den Experten. Zu viele Zweifel gen Nemesis, ansonsten ein ausgeglichenes Feld. In diesem Moment fasst Pete sich an sein Ohr, zwar kein Headset, aber er hat immerhin einen Mini-Kopfhörer im Ohr.
Pete: „Wir haben es gerade schon angesprochen. Die Geschichte um Nemesis. Und naja…unsere Kamerateams hat heute bereits einen weiteren Moment in dieser Geschichte aufnehmen können.“
Es war eine
dieser magischen Nächte. Es war egal wo man hinsah, hinging,
wo man stand. An keiner anderen Nacht im Jahr lagen Triumph,
Freude, Unsterblichkeit auf der einen, und schmachvolle
Niederlagen, die Erkenntnis, dass alles umsonst war, auf der
anderen Seite so nah beieinander. Hier bei Title Nights
angekommen zu sein, war aber nicht nur für die Liga eine
Erleichterung, der in diesem Jahr ein Ritt durch Ungewissheit
vorausging, sondern auch – und vielleicht besonders –
für einen Mann, den wir in einem vollständig
abgesperrten, leeren Teil der Ränge stehen sehen. Scheinbar
hat der Einlass begonnen, vereinzelte Fans nehmen ihre
zugewiesenen Plätze ein. Masken waren allgegenwärtig,
nur hier und da bilden sich kleine Grüppchen, wenn Familien
zusammensitzen. . . . . Und dann sind wir wieder beim Panel. Mit skeptischen Blicken der Experten.
Mäc Müll: „Ok…die Verbindung zwischen Zane und Nemesis…existiert nicht mehr.“ Sven: „In gut zwei Stunden gebe ich dir recht. Eine Sache gibt es aber noch zu klären…“
I
Quit-Match:
Sven: „Wer sagt die zwei magischen Worte?“ Pete: „Eigentlich unvorstellbar, dass überhaupt einer der beiden diese Worte in den Mund nimmt. Zane hat es vor zwei Wochen noch einmal unterstrichen, dass er um nichts in der Welt in diesem Match aufgeben wird. Und auch bei Drake will ich es nicht wagen, mir vorzustellen, was man mit ihm tun müsste, bis er wirklich aufgibt. Ich weiß, es ist nicht eure Art des Wrestlings, doch trotzdem, eure Majestät…dürfte ich euch um eine Einschätzung des Matches bitten?“ Antoine: „Ich bin natürlich ausgezeichneter Gesprächspartner, was diese beiden Individuen angeht, da ich vor kurzem erst den einen schlug und dann den anderen. Ich kann mir also sehr gut ein Bild von den Möglichkeiten machen, welche den Beiden zur Verfügung stehen. Ehrlich gesagt bin ich extrem unbeeindruckt von sowohl Drake, als auch Zane, was aber primär für Wrestling Matches gilt. Da mich ausschließlich Wrestling Matches interessieren, habe ich schlussfolgernd wenig Interesse an Diesem, aber hier kann ich mich tatsächlich auf einen Sieger festlegen.
Der Rat ist einmal mehr verblüfft.
Antoine: „Drake zeigte in der Vergangenheit oft genug, dass er nicht in den Ring gehört. Er ist ein räudiges Straßenkind und lebt in einer Welt, ohne Regeln. Wenn er nicht die hohe Kunst des Wrestlings zeigen muss, sondern einfach hirnlos Gewalt ausüben kann, ist er in seinem Element.“ Sven: „Was auch immer geschehen wird, ich denke, wir müssen davon ausgehen, dass diese Schlacht eine der brutalsten der GFCW Geschichte sein wird. Hättet ihr solch ein Ende auch nur im Ansatz erwartet, als Zane vor genau einem Jahr bei Title Nights zum ersten Mal hier auftauchte?“ Mäc Müll: „Zane Levy wirkte auf mich immer wie ein Ruhepol. Eine stille, etwas unsichere Persönlichkeit. Es war klar, dass ihn etwas umhertreibt und dass seine Beziehung zu Drake eine ganz Spezielle ist…dass er am Ende aber solch eine Seite von sich zeigt? Nein, so hätte ich ihn nie und nimmer eingeschätzt.“ Pete: „Da sind wir schon zwei, Mäc. Ich kann mich noch daran erinnern, wie Sven und ich Zanes erstes Match kommentierten und wir von seiner, für einen Wrestler unüblichen, Statur sprachen und dass er sich nur mit Mühe gegen Parn durchsetzen konnte. In einer Zeit, in der Drake Vaughn auf einer unvergleichlichen Erfolgswelle surfte…“ Sven: „Wie sich Zeiten ändern können. Auf Drakes Welle des Erfolgs folgte der krasse Absturz und nun steht er am Abgrund. Dieses Match heute gegen seinen ganz persönlichen Nemesis wird ihn entweder rehabilitieren oder auf ewig brechen. Davon bin ich eigentlich überzeugt. Aber dann frage ich mich auch…wird dieses Match überhaupt einen…?“
Knacksen in den Boxen. Rauschen. Eine Stimme, die zu keinem der vier Experten gehört.
Drake Vaughn: „NEMESIS hat alles überstanden. ICH habe alles überstanden. Ich bin zu weit gekommen. Seit über einem Jahrzehnt habe ich diese Welt geschlagen. Zane Levy… Meine Vergangenheit wird mich nicht stoppen. Nicht mehr.“
Fragend und verdutzt schauen sich Pete, Sven und Mäc Müll an, nur einer behält natürlich immer einen klaren Kopf.
Antoine: „Kann mal jemand diese rauschenden Lautsprecher reparieren? ALEX!“ Pete: „Es wird ein Match, bei dem wohl einfach niemand von uns absehen kann, was passieren wird. Und so geht es mir auch beim Tippen. Ich könnte eine Münze werfen. Ich weiß nicht, wer und vor allem nicht WIE hier jemand gewinnen soll.“ Mäc Müll: „Ich tippe auf Drake.“ Pete: „Kannst du es begründen?“ Mäc Müll: „Nein…noch weniger als du.“ Sven: „Dann sage ich Zane, ohne den Hauch einer Ahnung.“ Pete: „Na schönen Dank auch…also wirklich die Münze.“
Er greift in die Hosentasche, holt eine Münze hervor, flippt sie, fängt sie auf, dreht sie auf seinen Handrücken, lässt die Hand drauf.
Pete: „Kopf Drake, Zahl Zane.“
Er streckt den Arm gen Kamera, nimmt die Hand weg und in der Bauchbinde erscheint unter den drei Experten zwei Mal der Name Zane, einmal Drake. Selbst das Münzglück hat den Patient Zero verlassen. Pete steckt die Münze wieder weg, räuspert sich.
Pete: „Dann soll es wohl so sein. Ähnlich unsicher bin ich mir aber auch beim nächsten Match auf unserer Card. Ein Match mit zwei der größten Namen, wenn nicht sogar DEN größten Namen, die jemals in der GFCW antraten. Antoine: „Ich trete erst im Main Event an, meine Herren.“ Pete: „Nun…dennoch…Meine Damen und Herren, dieses Match ist eigentlich Main Event würdig!“
Singles
Match:
Sven: „Pete, du sagst eigentlich ganz richtig, von den Namen her ist dieses Match absolut eines Main Events würdig. Und trotzdem ist dieses Match nicht das Ende des heutigen Abends. Warum nicht, frage ich euch?“ Pete: „Ich nehme an, du verrätst es uns?“ Sven: „Weil sie bei einer Show aufeinandertreffen, wo auch der Kaiser auftritt…“ Antoine: „Sven, diese Einschätzung ist korrekt. Darüber hinaus sind beide Teilnehmer weit über ihrem Zenit.“ Sven: „Ich möchte das Ganze noch ein wenig ausführen. Ich habe die Geschichtsbücher gewälzt. Genau ein EINZIGES Mal wurde Title Nights NICHT mit dem Heavyweight Championship Match beendet. 2013. Damals der Main Event? Danny Rickson gegen…ihr ahnt es?...Robert Breads. Der Name ist definitiv groß genug, um auch ohne Titel das Jahr zu beschließen. Und ich denke auch Zereo Killer steht Danny Rickson da in nichts nach.“ Mäc Müll: „Aber?“ Sven: „2013 hieß es Loser leaves town. 2020 heißt es ‚Schauen wir mal, ob ich überhaupt auftauche‘. Robert Breads hat mehrfach im Vorfeld deutlich gemacht, wie wenig er von diesem Match hält. Natürlich ist das seine Art der Kopfspielchen und des Reizens des Gegners. Doch der Eindruck bleibt…Robert Breads nimmt dieses Match nicht ernst?“ Mäc Müll: „Das denkst du wirklich? Du sagst es doch selber, Robert Breads definiert sich dadurch, seine Gegner durch gespieltes Desinteresse auf die Palme zu bringen. Das gelang ihm vor Jahren, auch bei mir und offensichtlich gelingt es ihm noch immer hervorragend. Zereo Killer ist generell ein sehr emotionaler Mensch und Robert versteht es wie kein Zweiter genau die richtigen Knöpfe zu drücken um Zereo Killer noch weiter zu reizen. Natürlich will Robert Breads das Match. Sonst wäre er nicht zurückgekommen. Aber er will ein Match nach seinen Regeln.“ Pete: „So ähnlich sehe ich das auch. Die Frage ist aber, was hat er in seiner Auszeit gemacht und wie sehr hat er sich mit Zereo Killer im Vorfeld beschäftigt? Ja, die beiden haben eine Geschichte, trafen schon aufeinander und tauschten jeweils Siege aus. Doch das ist Jahre her. Robert Breads war zuletzt im Vorruhestand. Zereo Killer aber?“ Mäc Müll: „He still got it.“ Pete: „Aber sowas von!“
Mittlerweile wurde der Titel fertig poliert und Alex Ricks hat sich hinter dem Kaiser positioniert, um die Nackenmuskulatur von diesem etwas zu lockern.
Antoine: „Da lege ich ein kaiserliches Veto ein, Mac.“ Sven: „Ob Robert in diesem Match letztendlich mit vollem Einsatz dabei sein wird oder es nur halbherzig angeht, werden wir sehen müssen. Ich für meinen Teil freue mich auf jeden Fall darauf.“ Mäc Müll: „Zereo Killers Matches sind sowieso immer ein Garant für große Action.“ Pete: „Und Robert Breads war immer ein hervorragender Wrestler. Selbst wenn er die Hälfte davon in seiner Auszeit vergessen hätte, wäre er immer noch sehr gut…aber trotzdem…Auszeit ist Auszeit…und deswegen tippe ich auch auf Zereo Killer. All das Vorgeplänkel mit Robert Breads wird ihn noch weiter angestachelt haben und wird ihn noch weiter pushen, heute alles zu geben. Ich tippe auf einen Sieg für den Anführer der Zereo Army.“ Mäc Müll: „Da sind wir schon zwei. Ich kenne beide, habe ihre Entwicklungen in der Liga verfolgt und ich habe eines für mich gelernt. Tippe niemals gegen Zereo Killer, wenn er etwas wirklich will. Dieses Match wollte er von ganzem Herzen.“ Sven: „Verlieren wird er es aber trotzdem. Die letzten Wochen und Monate haben es gezeigt. Robert Breads steckt ganz tief und fest in Zereo Killers Kopf, dass dieser sich schon fast mit Simon und Bartholomäus treffen könnte. Der Kanadier wird einen kühlen Kopf bewahren und seine Chancen eiskalt nutzen. Er wird Zereo Killer hier und heute schlagen, so lautet mein Tipp. Möchtet ihr noch ein paar abschließende Worte finden, eure Majestät?“
Die Kamera fokussiert sich nicht sofort auf den Monitor, sondern blendet lieber erst einmal die Bauchbinde mit den drei Tipps ein.
Antoine: „Wenn dieses Match in einem schwedischen Möbelhaus stattfände, hätte Zereo Killer unter Umständen eine Chance, zu bestehen. So aber muss ich auf Robert Breads tippen, denn wie ihr alle wisst, kennen wir uns sehr gut und haben auch eine Vergangenheit miteinander. Er ist einer der wenigen Menschen, der die gleiche Gabe hat, wie ich: Punktgenau alles abzurufen. Menschen wie er und ich haben niemals Ringrost. Wir sind da, wir gewinnen, wir benötigen keine Vorbereitungszeit.“ Pete: „…Danke….nun kommen wir aber von einem Match, indem man nicht weiß, welche Motivation bei Robert Breads erwarten kann zu einem Match, bei dem wir nicht wissen, was wir überhaupt erwarten sollen.“
Asylum
Match:
Sven: „Bevor wir uns aber damit befassen, wechseln wir noch einmal das Thema. Denn nicht nur wir bereiten euch hier und jetzt auf Title Nights vor, nein, all unsere Athleten machen das schon seit Wochen. Und wer wenn nicht der Initiator des GFCW on Demand Portals zeigt uns einen Ausschnitt aus seinen Vorbereitungen. Also, Film ab!“
Es ist später Abend in Eckernförde. Mal wieder befinden wir uns in Dragans DoJo. Doch im Gym brennt kein Licht mehr. Lediglich ein wenig Helligkeit im sogenannten Ruheraum ist noch zu erhaschen. Dort allerdings wird auch noch kurz vor Mitternacht hart gearbeitet. Dragan, Carola Birkenstock und Raymond „Morbeus“ Douglas sitzen in 2 Meter Abstand voneinander entfernt vor einem 60-Zoll großen Bildschirm und starren auf folgendes Bild:
Die Herrschaften beschäftigen sich mit einer Videoanalyse.
Ray: „Dragan, welchen Kampf vom Gossler sollen wir denn als nächstes ansehen, was hast Du vorbereitet?“ Dragan: „Finest Hour 2019. Gossler kämpfte um den IC-Titel, gegen Dr. Dick und Player.“ Ray: „Die Fijuur hatte einen Titel-Shot..aha.“ Carola: „Dr. Dick, iiih. Was ist das denn für ein widerlicher Charakter? Wie primitiv ist denn diese Liga bitte? Leben die denn alle noch in den 1980er Jahren? Frauen werden als billiges, williges Fleisch im Ring dargestellt? „Your favorite Stick“…..das ist einfach nur noch ekelerregend….das macht mich wütend. Da sind wir aber wirklich wichtig und richtig hier, den Change-Prozess einzuleiten, Ray!“
Ray Douglas grinst Dragan an, der aber nur etwas verwundert den Kopf schüttelt. Der Wrestling-Coach widmet sich dann lieber der Videoanalyse.
Dragan: „Guckst Du…. wie er sich aus dem Armlock herausdreht? Macht er immer gleich. Das heißt, dass wenn du ihn in dieser Position hast, musst du ihn so schnell wie möglich auf den Boden bekommen und ihn dann fixieren, sonst dreht er sich wieder raus und haut dir auf die Mappe, BOOM! Capito?“ Ray: „Das leuchtet ein.“
Auch Carola Birkenstock hört Dragans Worten aufmerksam zu, tippelt aber etwas nervös mit ihren Füßen auf dem in die Jahre gekommenen PVC-Schwingboden.
Carola: „Ray, wir müssten auch noch mal über die Advertising-Maßnahmen für das Weihnachtsgeschäft sprechen…Alnatura will auch die Chips in ihr Sortiment aufnehmen, wir sind da echt in den letzten Wochen auf die Überholspur gekommen, Veggielicous!
Jubelnd springt die Junior-Partnerin auf und reckt ihr rechte Faust in die Luft.
Carola: „Und im Übrigen, könnten wir ne kurze Pause machen, das Essen ist da?! Ich hole das dann kurz ab.“
Dragan verdreht kurz die Augen und schaut zu Ray Douglas…
Ray: „Ja ist gut, Carola. Vielen Dank schon mal.“
Carola verlässt den Raum. Dragan schnauft erst einmal durch. Es ist offenkundig, dass der langjährige Freund von Ray Douglas mit der Allgemeinsituation nicht besonders zufrieden ist.
Dragan: „Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll, Ray? Du musst entscheiden, was dir wichtiger ist. Ist es deine Wrestling-Karriere oder willst du ein erfolgreicher Geschäftsmann sein? Ich kann dir nur beim Wrestling weiterhelfen, alles andere ist mir zu blöd, habe von diesem ganzen Dummgeschwätz auch keine Ahnung. Aber beides geht nicht, schmink es dir ab! Mittlerweile, mej Brat…frage ich mich tatsächlich, warum bist du eigentlich hierhin zurückgekehrt? Was willst du wirklich? Du hast gesehen, was bei War Evening passiert ist…“ Ray: „Worauf spielst du an?“ Dragan: „Du hast auf die Schnauze bekommen! Jannek und Gossler haben Player und dich besiegt! Das war jetzt Back to Back auf die Schnauze! Zu viel aufs Maul, Piff-Paff! Piff-Paff! Immer wieder Backenfutter! Im Ring bist du scheinbar noch nicht so weit, wie außerhalb! Ganz ehrlich, wenn du es bei Title Nights gegen Gossler vergeigst, tja…“ Ray: „Was dann Dragan, sach et?“ Dragan: „Ich mein, mej Brat. Ich weiß du warst in jungen Jahren selbst mal World Champion, aber ich glaube die Sphären eines Main-Eventers kannst du dir dann auf jeden Fall abschminken. Auch als Contender für den Intercontinental-Title nimmt dich doch keiner mehr ernst. Das wird dann nichts mehr. Aber das war doch das, warum du hier hingekommen bist…! “
Morbeus schaut nachdenklich seinen Trainer und Freund an.
Ray: „Hey, Dragan. Mir geht es ums Wrestling, das ist doch klar. Aber weißt du….in den letzten Jahren, da lief es bei mir einfach nicht. Ich hatte ständig wechselnde Jobs und gut bezahlt waren sie auch nicht….. Ey, ich habe bei Tante Irene gewohnt! Mit knapp 40! Völlig ausgebrannt. Was soll ich denn machen? Ich muss doch auch an mich denken, ohne Moos nix los! Weißt du doch. Und jetzt habe ich etwas gefunden, von dem ich überzeugt bin, Geld verdienen kann und den Zeitgeist perfekt treffe….you feel me?“ Dragan: „Wenn du im Ring performst, brauchst du dir keine weiteren finanziellen Sorgen machen. Scheiß auf Kurzarbeitergeld. Das Virus wird verschwinden, die GFCW aber nicht. Du musst Gossler schlagen bei Title Nights!“
Nun betritt Carola wieder den Raum, Morbeus und Dragan geben sich ein Zeichen nun nicht weiter in der Thematik debattieren zu wollen. Carola händigt nun den beiden ihr bestelltes Essen aus.
Carola: „Du, Ray…ich hatte eben noch…Ulrich, Bertha, Bertha am Telefon. Ihnen geht es gut soweit…“ Ray: „Ausgezeichnet, Carola. Das läuft doch schon mal nach Plan.“ Carola: „Und….“ Dragan: „Sorry Carola, aber wir müssen weitermachen…“
Dragan spult im Video-on-Demand Portal der GFCW auf Brainwashed 2012 und wählt das Intercontinental-Title-Match zwischen Rob Gossler und Dalmi aus.
Dragan: „Jetzt analysieren wir das Match seines Titelgewinns bei Brainwashed 2012. Nie war er besser als bei diesem Match…..“
Die Kamera schwenkt aus, schaltet weg und wir sind wieder bei den Experten…mit wenig begeisterten Gesichtern in Anbetracht des Essens, das da geliefert wurde.
Mäc Müll: „Ich hoffe ja mal, dass Morbeus vor dem Match noch etwas anderes zur Stärkung bekommt, aber er fühlt sich damit anscheinend wohl. Und auch ansonsten scheint er sich hier bestens auf das Match vorzubereiten.“ Sven: So wie sein soll. Ihr habt Dragan gehört. Den komplett rasanten Aufstieg hatte Morbeus zuletzt nicht mehr. Dieses Match am heutigen Abend wird ein wichtiger Wegweiser für ihn werden. Apropos Wegweiser, wir waren dabei, auf das nächste Match am heutigen Abend hinzuweisen. Simon gegen Bartholomäus – Asylum Match!“ Pete: „Sven, wir haben ja schon eine Ahnung, wie das Ganze ablaufen soll…aber…ist nicht jede Ansetzung mit Bartholomäus UND Simon eine absolute Wundertüte?“ Sven: „Da sagst du was. Die bisherigen Matches der beiden liefen ja sehr eindeutig ab. Es gab halt nie die Chance eines wirklichen Kampfverlaufs. Heute soll sich das also ändern und Dynamite hat sich dafür etwas ganz Besonderes einfallen lassen.“ Mäc Müll: „Jetzt spannt uns doch nicht so auf die Folter. Kommt schon, raus damit. Was genau ist ein Asylum Match?“
Antoine: „Was es auch ist, ich hoffe, dass dieses 'Asylum' ganz weit weg ist und am Ende des Tages einfach alle Beteiligten dort drin eingesperrt bleiben und die GFCW zu einem besseren Ort wird.“
Pete: „Wir werden nichts verraten. Dieses Match muss die GFCW Galaxy einfach völlig selbst und ohne Vorwissen erleben. Da bin ich mir sicher. Die Frage ist…kann man hier überhaupt auf einen Sieger tippen?“ Sven: „Man kann, wenn man noch einmal an die letzte Show denkt. An eine kleine Notiz für Rufus von Greifenstein. Simon kennt sein Geheimnis und wenn es nach Rufus‘ Reaktion geht…dann…“ Mäc Müll: „…dann könnte dieses Geheimnis das Match heute durchaus beeinflussen. Ich verstehe, worauf du hinaus willst, Sven, und ich gebe dir absolut recht. Neben der Frage, was ein Asylum Match überhaupt ist, ist die Bedeutung des Geheimnisses für mich DIE Frage dieses Matches. Kann Simon es zu seinem Vorteil nutzen? Will er das überhaupt? Oder wird Phoenix C Miller vielleicht sogar für Ordnung sorgen? Mir sind beide ungeheuer und ich bin froh über jede Show, in denen ich Phoenix nicht begegnen muss…aber hier sehe ich ihn dank dieses Wissens über das Geheimnis wirklich im Vorteil.“ Sven: „Genau wie ich.“ Pete: „Ihr habt schon recht, dieses Geheimnis kann und wird womöglich eine wichtige Rolle in diesem Match spielen…aber habt ihr bereits vergessen, was Bartholomäus für ein schier unaufhaltsames Monster ist? Meint ihr wirklich, dass dieses Geheimnis ihn so sehr bändigen kann? Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Dazu beeindruckte er mich bisher zu stark mit seinen Auftritten. Ich muss einfach auf ihn tippen. Bartholomäus will spielen…und er wird Simon bezwin…ja, eure Majestät?“
Ricks ist mittlerweile fertig mit dem Massieren und hat sich nun eine Fusselrolle gegriffen, mit der er den Kaiser etwas von Fusseln befreit.
Antoine: „Ich konnte mir Bartholomäus in der Battle Royale ganz genau anschauen. Ich sah seine rohe Stärke. Aber, meine Herren, ich verfolge diese Liga seit über zehn Jahren. Rohe Stärke alleine hat immer nur einen Etappensieg gebracht. Die gesamte Tour hat damit noch niemand gewonnen.“
Pete: „Wie dem auch sei…ich tippe auf Bartholomäus. Im Match, was zusammen mit Robert Breads‘ Motivation und einem weiteren Punkt die vermutlich größten Fragezeichen der Show aufwirft.“ Sven: „Welcher weitere Punkt soll das sein?“ Pete: „Wir kommen noch dazu…Doch jetzt meine Damen und Herren kommen wir zunächst einmal zu unserem ersten Match des heutigen Abends! Cornelius van Leeuween präsentiert seine Five Minutes of Fame Challenge!“ Mäc Müll: „Oh, na da bin ich gespannt! Dann überlasse ich euch mal das Kommentieren.“
Laura: „Liebe GFCW-Galaxy…herzlich willkommen zum Grand Opening von Title Night 2020!“
Die hinreißende Laura steht bereits im Ring. Alles ist bereitet für das Grand Opening von Title Night 2020!
Laura: „Das folgende Match…“
Doch da wird Laura schon unterbrochen. Ihr begeisterndes Lächeln weicht einem Augenrollen in Richtung Entrance Bereich. Auch sie kann den Herrn, der da kommt, nicht ausstehen. Dennoch tut sie professionell ihren Job.
Laura: “Auf dem Weg zum Ring, aus Eindhoven, Niederlande, mit einem Gewicht von 90 kg: Cornelius van Leeuween!“
Und da kommt der Niederländer auch! Mit einem Golfcart (!) fährt der Bursche zum Ring, während ihm sein Butler William hinterher spurtet.
Sven: „Hast du…schon mal jemandem mit einem Golfcart zum Ring fahren sehen, Pete?“ Pete: „Ich bin schon lange im Geschäft. Aber das habe ich noch nicht gesehen.“
Am Ring angekommen entert der arrogante GFCW-Neuankömmling den Ring und lässt sich dort….nun ja…ausbuhen. Sofort lässt er sich ein Mikrofon reichen. Cornelius beleidigt zunächst die anwesenden Fans, die nicht in seiner Liga spielen würden. Sie hätten nie was erreicht im Leben, und werden es wohl auch nie. Er hingegen stehe hier, bei der größten Show im Professionellen Wrestling, und werde nun alle an seinem Talent teilhaben lassen. Er habe es von Anfang an gesagt: niemand in der GFCW hat es so drauf wie er, deswegen habe er die Five-Minute-of-Fame-Challenge ins Leben gerufen, um es auch dem letzten Hinterwäldler klar zu machen.
Er stehe nun also hier, bei Titel Night 2020. Er hat jedem x-beliebigen Mann die Chance gegeben, seine Herausforderung zu beantworten. Und nun stehe er ebenso neugierig hier, wie alle anderen. Alles sei angerichtet. So möge denn der Herausforderer herauskommen.
Während William seinem Herrn die Schultern massiert, guckt dieser überlegen grinsend in Richtung Entrance Stage.
Pete: “Nein – oder?” Sven: “…” Pete: “Nein – ODER????”
Rauch wabert über die Entrance Stage, setzt sich ab und schwebt langsam aber bedächtig über die Rampe hinab in Richtung Ring. Cornelius im Ring wird groß eingeblendet – und er sieht etwas ungläubig in Richtung Entrance, wo sich langsam eine Silhouette auf die Bühne schält.
Sven: „Ist er…das wirklich?“
Der Mann auf der Bühne wirft die Kapuze des mausgrauen Hoodies in den Nacken – und setzt dabei einen glatzköpfigen, vernarbten, mit Hakennase versehenen Kopf frei.
Pete: „Er ist es!!!!“
Und voller Enthusiasmus und Euphorie schreit Laura ins Mikrofon, was nun viele schon wissen:
Laura: „Ladies and Gentlemen, sein Gegner: GFCWs ONLY Badass:
DRAKE…ACKLEEEEEEEEEEY!”
Tatsächlich! Cornelius’ Gesichtszüge entgleisen! Der Holländer ist sichtlich entsetzt ob dessen, was dort auf ihn zukommt.
Pete: „Das ist wahrlich Drake Ackley!! Ich wird verrückt, Sven! Ich verrückt! Ich meine, es gab natürlich Gerüchte im Internet! Es war durchaus zu lesen, dass Cornelius die Challenge nur abgekupfert habe! Und Drake Ackleys Name ist in dem Zusammenhang auch gefallen. Aber herrje, niemals hätte ich gedacht, dass wir ihn heute hier sehen würden! Title Night hat noch gar nicht richtig begonnen, und wir erleben gleich eine solche Überraschung!“ Sven: „Ich…mag es auch kaum glauben! Wir sind gerade mal im Grand Opening – und dann DAS!“ Pete: „Heute scheint Ackley aber nach über einem Jahr Abstinenz nicht in seiner Funktion als Fight Club Mitglied hier zu sein. Das verrät schon seine Entrance Theme!“ Sven. „Richtig, Pete! Heute ist Drake Ackley als selbst ernannter ‚GFCWs only Badass“ hier!“
Nachdem er einige Schritte auf die Rampe getan hat, hält der Chicagoer nochmal inne – und blickt durchs Rund. Es sind (leider) immer noch nur einige Fans hier, aber diese sind – obwohl Drake Ackley mit Sicherheit einer der unsympathischsten Männer der GFCW sein dürfte – vollends euphorisiert ob seines überraschenden Auftauchens und feiern ihn frenetisch. Immerhin: seinen letzten Auftritt legte „Mr. Chewing Gum“ bei Title Night 2019 aufs Parkett!
Pete: „Auch wenn Drake Ackley immer ein Drecksack war, so haben die Fans doch nicht vergessen, dass er immer ein harter Knochen war, der einem Kampf nie abgeneigt war. Und wer wird nach so langer Zeit nicht bejubelt??“
Im Ring tigert Cornelius sauer (?), besorgt (?), ängstlich (?), aber in jedem Fall überrascht hin und her und versucht, mit dem Referee zu diskutieren. Doch dieser zuckt nur mit den Schultern. Währenddessen zuckt außerhalb einer von Drake Ackleys Mundwinkel für eine Millisekunde zu einem überheblichen Lächeln nach oben – aber wirklich nur für eine Millisekunde! NICHT LÄNGER! Dann schreitet er weiter, und entgegen der Beschwerden von Cornelius entert der Chicagoer den Ring. Und erklimmt einen der Turnbuckle, wo ihm die anwesenden Fans noch einmal ihren Zuspruch zukommen lassen. Im Anschluss lässt sich Ackley ein Mic geben. Und wir nehmen an einem der seltenen Momente teil, in denen der Mann spricht und uns an seiner Reibeisenstimme teilhaben lässt…
Drake Ackley: „Five Minutes of Fame, huh?”
Er sieht zu den Fans hinüber und…kaut weiter Kaugummi. Dann blickt er langsam wieder zu Cornelius und sieht dem Holländer direkt in die Augen. Und das, ohne eine Miene zu verziehen.
Drake Ackley: „Du solltest dich hinten anstellen, Freund, denn bereits vor zweieinhalb Jahren habe ich die Gegner förmlich im Ring zerpflückt. Und das nicht in fünf Minuten. Sondern in DREI!“
Und er hält drei Finger hoch. Ja, wir erinnern uns, denn…
Drake Ackley: „Ja, richtig! Vor zweieinhalb Jahren habe ich die Three-Minute-of-fame-Challenge eingeführt und habe bewiesen, dass ich GFCWs only Badass bin. Weißt du, Freund, ich weiß, dass die GFCW ein Haifischbecken ist. Und dafür, dass du hier ankommst, und dir mit dieser Aktion einen Namen machen willst…das ist etwas, das ich respektiere. Und wer mich kennt, weiß, dass ich kein Problem habe, jemandem, der Eier in der Hose hat, Respekt zu zollen.“
Cornelius scheint das egal zu sein, wenn man seine Reaktionen sieht. Dann aber tritt Drake Ackley einen Schritt näher an ihn heran…
Drake Ackley: „Du willst dir also einen Namen machen, Freund? Du willst deine Five-Minute-of-Fame, huh? Eh-eh!!!“ Pete: „Häh?“ Drake Ackley: „Das sind die THREE-MINUTES-OF-FAME! Also läute die verdammte Glocke!!!“ Pete: „WAS?“
Alle blicken sich verwirrt an. Ackley spricht noch etwas zu Cornelius. Es sieht nach ordentlich Trashtalk und Provokation aus. Alle werden nervös, auch Referee Mike Gard.
Sven: „Soll…soll das heißen, dass Cornelius nun nach den THREE-Minutes-of-Fame-Regeln spielen soll??? Und Ackley in drei Minuten besiegen soll? Darauf sollte er sich nicht einlassen.“
Doch dann setzen sich die fünf Minuten auf dem Titan Tron tatsächlich zurück auf drei Minuten, wohl auf Anweisung von Cornelius selbst! Er hat sich doch provozieren lassen!
Pete: „Sieht…sieht ganz so aus! Die Ringglocke ertönt!!! Liebe GFCW-Galaxy, herzlich willkommen zu Cornelius‘ THREE-Minute-of-Fame-Challenge!“
Und als die Uhr bei
0:03
Sekunden stehen geblieben ist, hat Mike Gard das Zeichen an den Timekeeper gegeben. Dieses Match ist zu Ende, und Cornelius van Leeuween hat die Three-Minutes-of-Fame-Challenge tatsächlich gewonnen!
Pete: „Was für ein Betrug! Was für eine Ansammlung von Betrügereien! Cornelius sollte sich schämen!“ Sven: „Du wirst es NIE verstehen, Pete! Du wirst es einfach nie verstehen!“
Cornelius, noch am Ringbogen liegend und sich den Hinterkopf haltend, reißt einen Arm in die Höhe. Erschöpft, aber äußerst zufrieden lässt er sich von seinem Butler William auf die Beine helfen. In der gegenüberliegenden Ringecke kommt auch Drake Ackley langsam zu sich – und steht sogar früher auf den Beinen als sein Kontrahent. Unter Buhrufen aller anwesenden Fans in der Halle lässt sich Cornelius von Mike Gard den Arm zum Zeichen des Sieges hochrecken.
Doch die Stimmung schwenkt plötzlich um – denn Drake Ackley kommt heran, packt William an der Schulter und reißt ihn herum. Und blitzschnell folgt der
LRLU gegen William!!!
Der Butler geht wie vom Blitz getroffen zu Boden, und schafft es gerade noch, sich aus dem Ring zu rollen, wo er dann k.o. liegen bleibt.
Drake Ackley means business – und ist wohl noch nicht fertig. Die Fans feuern „GFCWs only Badass“ an – während der sich nun Cornelius zuwendet. Der hebt beschwichtigend die Hände – doch davon will Ackley nichts wissen. Ohne eine Miene zu verziehen, tut er zwei Schritte auf Cornelius zu – und lässt dann die Fäuste sprechen. Mit harten Unterarmschlägen drängt Ackley ihn in die Ringecke, wo er ihn mit Schlägen und Forearms bearbeitet. Zum allgemeinen Amüsement der Fans schlägt ohne Unterlass auf Cornelius ein und whippt ihn dann in die andere Ringecke. Ackley stürmt heran und plättet ihn mit einem Vertical Splash. Danach setzt es einen Belly-to-Back-Suplex in die Ringmitte. Cornelius weiß nicht, wie ihm geschieht. Und gerade als er auf die Beine kommen will, ist Ackley wieder da. Muay Thai Kicks bestrafen Cornelius weiter – und ein knallharter Roundhouse Kick schickt ihn auf die Bretter. Ackley stößt einen lauten Schrei aus und deutet ins Publikum. Ein Finger gen Hallendecke zeigt an: der LRLU soll kommen! Auf diese Weise lässt sich Ackley nicht besiegen, und so will er auch nicht abdanken. Cornelius, immer noch auf der Suche nach seiner Orientierung, taumelt im Ring umher und läuft genau in den LRLU…
NEIN! Denn im allerletzten Moment packt William von außen ihn am Bein, holt ihn auf die Matte und zerrt ihn aus dem Ring. Zurück bleibt Drake Ackley, der äußerst wütend und erbost hinterher blickt, während William seinem Boss auf die Beine hilft. Beide Männer fassen sich schmerzverzerrt an Kinnlade, Hinterkopf, Rippen – irgendwie tut alles weh. Doch eine Tatsache bleibt, ob es jemandem schmeckt oder nicht: Cornelius besiegt Drake Ackley in drei Minuten, und gewinnt damit die Three-Minute-Challenge! Geprügelt und geschlagen schleichen die beiden die Rampe hoch und verschwinden im Backstage-Bereich, während „Mr. Chewing Gum“ zumindest als „moralischer Sieger“ zurückbleibt. Und während Saliva mit BADASS aus den Boxen ertönt, lässt er sich von den Fans feiern. Solange, bis das Bild langsam ausfadet und wir zurück in die Expertenrunde gehen.
Pete: „Was für ein Beginn für Title Night 2020! Ich bin jetzt schon völlig aus der Puste!“ Sven: „Ich kann nur zustimmen!“ Mäc Müll: „Drake Ackley…Das ist wirklich der Wahnsinn! Das hätte ich nie erwartet und auch Cornelius offensichtlich nicht. Für ihn lief diese Challenge ja in keiner Weise so, wie er es geplant hatte. Aber gut…was zählt, ist für ihn das Ergebnis.“ Pete: „Das fürchte ich auch….Genauso wie ich mich auch davor fürchte, dass der Fight Club hier wirklich wieder sein Unwesen treiben wird. Drake Ackley ist mit einem Ausrufezeichen zurückgekehrt. Das kann für alle nur eine Warnung sein.“ Sven: „Definitiv. Wobei…für wirklich alle? Eure Majestät?“
Antoine: „Ich fühle mich nicht angesprochen. Nicht nur konnte ich den talentierteren Part vom Fight Club vor drei Jahren im Title Nights Main Event besiegen, nein, nicht einmal über Alex Ricks konnte Ackley triumphieren.“
Sven: „Selbstverständlich übersteigt nichts eure Exzellenz, eure Exzellenz. Nun…so ist es denke ich auch nur angebracht, wenn wir uns dem vorletzten Match auf der heutigen Card widmen.“
Singles
Match:
Pete: „Mäc, du bist an vorderster Front…abgesehen von Rob Gossler…wie fallen denn die Reaktionen der Wrestler der GFCW bisher in Sachen Cateringumstellung durch Morbeus aus?“ Mäc Müll: „Naja…Zufriedenheit sieht anders aus. Natürlich haben sich nur die wenigsten bislang vor ihren Matches ein Bier oder einen Burger genommen. Nach getaner Arbeit war es für viele aber doch ein Weg, die Show ausklingen zu lassen. Ein Weg, der ihnen jetzt eben verwehrt wird…und mir ist sogar zu Ohren gekommen, dass euch, eure Hoheit, vor zwei Wochen eine Flasche Schwanenburgunder aus ihrer kaiserlichen Kammer entfernt wurde?“
Antoine: „Das ist korrekt. Die Kriminalitätsrate in der Liga ist beunruhigend.“
Sven: „Ich bin emPÖRT. Unerhört so etwas! Dafür sollte Morbeus büßen müssen…aber ist Rob Gossler dafür der Richtige?“ Mäc Müll: „Zumindest scheint ihn dieses Thema und damit auch Morbeus ordentlich zu beschäftigen. Rob wirkt auf mich in letzter Zeit tatsächlich motivierter und engagierter als manche Male in der Vergangenheit.“ Pete: „Das sehe ich genauso. Und der Sieg in der Go Home Show war nochmal das Aufrufezeichen dahinter. Rob Gossler meint es ernst und wenn es nur darum geht, dass er wieder auf legale Weise sein Feierabendbier in der Liga genießen kann.“ Sven: „Das wird Morbeus ihm aber mit Sicherheit verwehren wollen. Und so wie sich unser neuer Ernährungs- und Lebensexperte bisher in der Liga präsentiert hat, gebe ich ihm da auch gute Chancen. Eure Majestät, ihr höchstselbst gabt Morbeus ja vor einiger Zeit die einzigartige Möglichkeit im Ring gegen euch anzutreten. Ist eure Meinung von ihm entsprechend?“
Antoine: „Daran kann ich nicht erinnern. War dem so? Nun, falls ja, hat es keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.“
Mäc Müll: „Nun, ob mit des Kaisers Siegel oder nicht, am Ende muss Morbeus dieses Match gegen Rob Gossler heute allein bestreiten. Und allein heißt hier auch ohne Dragan beziehungsweise seine neue Begleitung Carola Birkenstock. Was ich mich frage…wird er sich daran halten? Und im Gegenzug? Bleibt Rob Gossler allein? Oder wird ihn vielleicht sogar ein gewisser Jemand unterstützen, mit dem ICH nun schon wirklich mehr als genug durchgemacht habe?“ Pete: „Ich weiß genau, wen du meinst, Mäc und ja…vielleicht war es ja ein Wink des Schicksals, dass just vor diesem Match Sid the Scum wieder in der GFCW auftaucht und direkt das tut, was er immer tat. Die Liga aufmischen. Morbeus sollte sich auf jeden Fall der Gefahr bewusst sein, dass Rob Gossler an diesem Abend vielleicht nicht sein einziger Gegner ist. Und ich habe lange mit mir gehadert…aber ich glaube, dieses kleine Element der Überraschung ist auch der Grund, warum ich heute für Rob Gossler stimme.“ Mäc Müll: „Er hat Sid auf seiner Seite. Was soll ich schon anderes sagen? Ja, Rob Gossler.“ Sven: „Ihr habt vorher nicht zugehört, oder? Morbeus trat bereits gegen den KAISER an. Rob Gossler spielt nicht einmal im Ansatz in seiner Liga. Ich bin kein Freund seiner Speisekarte…aber ich muss hier einfach auf Morbeus setzen.“
Ein vermutlich vorletztes Mal erscheinen die Bauchbinden zur Namenspräsentation.
Sven: „Meine Herren ein Match gilt es noch zu besprechen. Doch bevor wir dazu kommen, möchten wir noch ein weiteres Video zeigen. Denn es scheint als hätten noch zwei uns bisher Unbekannte ihren Weg in die GFCW zu gefunden…“
Das Sprengelgelände in Hannover. Seit der Hausbesetzung im Jahr 1987 wohnt noch immer eine achtbare Kommune in der alten Schokoladenfabrik, in ihrem eigens geschaffenen rechtfreien Raum. Die Kämpfe mit den Behörden und der Politik sind aber seit Jahren ausgefochten, es ist ruhiger geworden in den Blöcken. In diesen Dezember-Tagen ist aber auch in den Revoluzzer-Gebäuden kein Entkommen vor COVID-19, es herrscht selbstverordnete Maskenpflicht. Wer hätte in den wilden 80ern wohl jemals damit gerechnet, dass sich die Besetzer so staatskonform zeigen?! In der zweiten Etage von Haus 3 sehen wir mehrere Bewohner ihren Alltag gestalten. Neben mehreren Alt-Punkern und Hippies um die 60, fallen besonders zwei junge Herren auf, die jeweils vielleicht maximal 25 Jahre zählen. Beide tragen sogenannte Undercuts als Frisur, oben was länger und an den Seiten „frisch“. Sie sitzen auf einer alten, vermutlich von Milben durchseuchten Couch und schauen auf den Bildschirm eines Notebooks. Im Hintergrund läuft Musik von Fleetwood Mac.
???: „Ey, Max. T-48 Stunden. Lange halte ich es hier aber nicht mehr aus…das ist hier unterm Strich echt nicht meine Welt.“ Max: „Ist doch ganz nice hier. Ich spüre die positiven Vibes, die all diese Menschen hier versprühen.“ ???: „Weil Fleetwood Mac läuft? Diese ganze Hippie-Scheiße macht mein Hirn zu Brei…jetzt mach mal wieder Wrestling an!“ Max: „Chill mal, Slay. Wo hätten wir in Hannover sonst unterkommen können? Es ist doch alles zu. Dank meiner Kontakte aus alten Berghain-Zeiten ist das doch hier ne kostenfreie und ganz solide Bleibe.“ Slay: „Die Lage in der Stadt hier ist ja ziemlich gut, sehr zentral, was man aus dem Loch alles machen könnte..so Hammer Maisonette-Wohnungen…oben auf dem Dach könnte man auch nen geilen Party-Spot machen. Man müsste halt mal mit dem eisernen Besen kehren…“
Eine der älteren Mitbewohnerinnen kommt nun freudestrahlend mit einem größeren Tablett auf die beiden zu.
Frau: „Möchtet ihr auch beide einen Machta-Tee? Wir haben ihn aus grünen Grünteeblättern hergestellt, der Tee schmeckt nussig, herb und vor allem sehr sehr cremig, einfach lecker.“ Slay: „Nee, Tee ist schlecht für meinen Bizeps.“ Max: „Kannst du mir den vielleicht als Shake oder als angefrorenen Latte Macchiato anbieten?“ Frau: „Ähh, wir trinken Tee wie er seit Jahrtausenden getrunken wird.“ Max: „Danke, dann nicht.“ Frau: „Möchtet ihr denn gleich ein Stück schwedischen Möhrenkuchen probieren?“ Max: „Och, sehr gern, danke.“
Die Frau geht grinsend weg.
Slay: „Diese Leute machen mich unfassbar aggressiv hier. Der ein- oder andere verdient hier mal ein paar Chops, um mal wieder klar zu kommen, dieser ganze Hippie-Punker-Shit….ach komm, HÖR AUF!“ Max: „Hey, hey. Jetzt bleib ruhig. Es ist doch nicht mehr lange hin, geh spazieren oder so, aber tue hier keinem etwas.“
Slay fängt leicht an zu zittern, sein Unterkiefer schiebt sich leicht über seinen Oberkiefer. Die Anspannung des muskulösen Mannes bleibt auch den anderen Bewohnern nicht verborgen, die sich etwas ängstlich von den beiden abwenden.
Slay *flüsternd*: „Ich schwöre Dir Max, er wird so leiden müssen…das hat die Welt noch nicht gesehen...“
So schaltet die Szene nach diesem Satz auch wieder weg und wir sind zurück bei der heiligen Dreifaltigkeit und dem Kaiser als absolute Krönung.
Sven: „Hmm, das sind wirklich zwei neue Charaktere die wir bisher noch nicht gesehen haben.“ Pete: „Viel weiß man aber noch nicht über die beiden, aber sie sind schon mal hier in Hannover.“ Mäc Müll: „Noch weitere Unterstützung für Rob Gossler? So gewisse Ähnlichkeiten sind da ja nicht von der Hand zu weisen. Naja….und dass sie da jemanden leiden sehen wollen, glaube ich auch gerne. Aber gut, da werden wir uns wohl gedulden müssen. Pete, ich sehe schon, wie sehr du fortfahren willst. Ich spekuliere schon wieder zu viel.“
Tatsächlich reibt sich der Chefkommentator bereits die Hände.
Pete: „Ooooh wie recht du hast. Denn dann ist es so weit. Das vielleicht größte Fragezeichen des Abends? Was sollen wir hiervon halten. Wird es ein Match? Oder wirklich ein letztes Geschenk eines treuen Untertans?“ Antoine: „Werte Herren, an dieser Stelle möchte ich kurz noch einmal betonen, dass der allseits beliebte Schwanenburgunder in Kürze wieder erhältlich sein wird.“ Pete: „Das war zwar jetzt nicht die Frage, …ehm, aber wie ich gerade erfahre, gibt es noch Neues von Big & Quick zu berichten. Schauen wir es uns vorher an.“
"Dr. Richard Hellweg, GFCW-Arzt" steht an der Tür, die wir sehen. Mittlerweile läuft längst ein Teil der Show, zumindest die Preshow ist inzwischen im Gange. In dem kleinen Kabuff, das wohl eine provisorische Praxis darstellen soll, geht es ziemlich emotional zu. Man erkennt Tyler, Maurice den Eroberer, einen greisen Mann, der wohl der Arzt zu sein scheint - und schließlich Al Spawn Simmons, der als Headbooker seitens der GFCW schaut, dass hier nach Möglichkeit alles nach Plan läuft. Gerade scheint eine hitzige und an Verzweiflung grenzende Debatte angefangen zu haben.
Mäc Müll: „Es sieht so aus, als wäre Tyler….fit? Wohl kaum. Aber naja…die Frage wird bleiben. Ist ‚fit‘ auch gleich ‚fit genug‘?“ Sven: „Mäc, es sind Fragen wie diese, warum du unser Interviewer bist. Ich habe jetzt aber auch eine Frage für euch…seid ihr bereit für unseren MAJESTÄTISCHEN Main Event?!“
GFCW
Heavyweight Championship Match:
Pete: „Ich wäre es so gern. So gern. Das Match der beiden im letzten Jahr war ein technisches Feuerwerk. Doch was wird heute Abend passieren? Wird sich Alex Ricks wirklich hinlegen? Wird dieses Match wirklich nach 5 Sekunden enden? Ich will es mir einfach nicht vorstellen müssen.“ Sven: „Soll ich dir ein wenig Spannung durch Fakten einreden, Pete? 19 Mal Title Nights, 9 Titelwechsel, 10 Titelverteidigungen. Wenn es nach der Mathematik geht, die Alex Ricks so liebt, wäre es eigentlich wieder Zeit für einen Titelwechsel. Was sonst? 2016 war das letzte Mal, als die Heavyweight Championship wechselte. Damals von Zeus zu Johnboy Dog. Nur einmal gab es bislang eine längere Serie an Titelverteidigungen. Zwischen 2012 und 2015. Der Kaiser wird diese Serie heute also einstellen. Und damit noch etwas erreichen. Nach Tommy Cornelli wird er der erste zweite Mann sein, der 2 Title Nights als Champion beendet. Ein wahrhaft historischer Moment, den wir heute miterleben werden. Seid ihr euch dieser Besonderheiten bewusst, eure Hoheit?“ Antoine: „Ich bin mir meiner Besonderheit immer bewusst, Sven. Du hast es ja bereist gut ausgeführt, heute werde ich Geschichte schreiben. Meine Regenschaften kommen nach meinem Sieg kombiniert auf mindestens 430 Tage, was mich nahezu zum längsten Titelträger aller Zeiten machen wird.“ Pete: „Vielen Dank…wenn ich aber einmal fragen dürfte…gestattet Ihr auch einen Kommentar Ihres Vasallen? Alex, ein Kommentar zum Match?“ Antoine: „Alex kann dazu leider keine Stellung nehmen, denn er ist gerade beschäftigt.“
Im Hintergrund sehen wir, wie er Äpfel in mundgerechte Happen verwandelt.
Pete: „Ich verstehe…nun…was auch immer in diesem Match geschehen wird, eine weitere Unbekannte gibt es außerdem noch. Welche Rolle wird Danny Rickson einnehmen? Mäc, du warst bisher recht still, hierzu kannst du uns aber mehr verraten?“ Mäc Müll: „In der Tat. Denn wie es der Zufall so wollte, bin ich Danny bereits früher am Abend begegnet. Seht selbst…“
Über diesen Moment wird Mac Müll später mit vom Bier gelockerten Mundwerk prahlen, es sei journalistischer Instinkt gewesen. Das Gespür des Erfahrenen. Das unterbewusst werkelnde Radar eines hervorragenden Interviewers. Die Wahrheit, dass dieses Treffen einfach Zufall war, wird er zwischen zwei Schluck Gerstensaft einfach vergessen zu erwähnen. Einige Stunden vor Mülls Feierabend und noch vor Beginn der Show war es im Catering-Bereich der TUI-Arena jedenfalls verdammt leer. Lag es an COVID19, dass sich kaum eine Menschenseele hierher verirrte? An der frühen Uhrzeit? Oder am Klugbeisser-Sortiment von A wie Aubergine bis Z wie Zucchini? Müll gibt diese Leere ausreichend Gelegenheit, seinen Blick über das Catering schweifen zu lassen wie einen Geier über der Wüste. Stichwort Geier: Die Viecher können bis zu einem Monat ohne Nahrung auskommen. Schon beim Gedanken an diesen Funfact schüttelt es ihn. Nahrungsentzug fürchtet Mac schließlich ebenfalls beim Blick auf die veganen Spezialitäten, die auf edlen Platten vor ihm ausgebreitet sind und auf einen treuen Wurstaholiker appetitlich wirken wie ein aufgebahrter Leichnam bei einer Beerdigung. Wobei…wenn es doch wenigstens ein Leichnam wäre. Etwas Geschlachtetes, Hingerichtetes, Zu-Ende-gebrachtes, Dem-Leben-Entnommenes, zur Not auch nur Gemolkenes. Oder er – zumindest das! - erkennen und benennen könnte, welche Zutaten ihm da in Röllchen-, Stern oder Törtchenform dargeboten werden. Just als er sich überwindet und einen Finger vorsichtig einem Schnittchen mit Käseersatz und Gürkchen entgegensteckt und er sich dabei fürchtet, dass es mit Avocadozähnchen nach ihm schnappt, lässt ihn ein Geräusch herumfahren.
Ein Knacken.
Kein Knacken von Knochen, keines von Holz. Ein Knacken wie von einem Biss auf frischem Gemüse. Roh. Als Verursacher des Geräuschs kann er einen weiteren Mann am Ende des Raums ausmachen. Er ist also nicht allein, ein zweiter mutiger Krieger hat sich in den Kampf mit dem ungewohnten Catering gewagt. Ein Mann im Shirt eines Referees, also ein Offizieller, ein Angestellter dieser Liga wie er. Froh, noch einmal einen Grund fürs Aufschieben des Probierens gefunden zu haben, geht er in Plauderlaune auf den Anderen in der Ecke des Raums zu. Dann erstarrt Mac Müll. Zweimal. Das erste Mal, weil er mit Erschrecken vernimmt, was für ein Berg Gemüse auf dem Teller des Mannes liegt. Frittierter Blumenkohl, Möhrenschiffchen, marinierte Paprika, Tofu mit Erdnussnote. Das zweite Mal erstarrt Müll, weil der Mann im Referee-Kostüm Danny Rickson ist. Der Reporterinstinkt erwacht, das Mikrofon schnellt vor.
Mac Müll: „Danny! Ein paar Fragen, bitte.“
Wer auf ein emotionales Wiedersehen zweier Männer, die sich seit Jahrzehnten kennen, gehofft hatte, wird enttäuscht sein. Rickson dreht sich, mehr oder weniger unbeteiligt, auf seinem Stuhl um, so dass er Müll in die Augen sieht, greift sich ein Stück Brokkoli und schiebt es genüsslich in seinen Mund. Während er kaut, wendet er sich erstmals an sein Gegenüber.
Danny Rickson: „Seit wann ist ein einfacher Ringrichter für ein Interview von Interesse?“
Sich des Understatements bewusst, lehnt sich Rickson zurück und wischt den Mund mit einer Serviette ab.
Mac Müll: „Guter Scherz. Die GFCW darf mit dir heute eines der größten Gesichter der Vergangenheit begrüßen. Title Nights, das Event des Jahres, und One-Night-Only-Comebacks wie deines gehören zwar zusammen, aber etwas Besonderes ist es trotzdem immer wieder. Deshalb bitte ich dich – ein paar Gedanken für die Zuschauer aus deinem Mund!“ Danny Rickson: „One-Night-only? Du vergisst, dass ich beim Jubiläum um den GFCW Titel antreten werde. Fast zehn Jahre nach meinem ersten Run wieder an die Spitze komme. Nicht schlecht für einen Part-Timer, was? Also weit entfernt von One-Night-only.“
Nun sind Karotten dran, die der Engländer genüsslich und geräuschvoll kaut, während Müll seine Fragen sortiert.
Mac Müll: „Also gut, reden wir über dein mögliches Match mit Antoine…“ Danny Rickson: „Reden wir nicht. Ich bin Ringrichter heute Abend. Nicht mehr, nicht weniger. Ein herausforderndes Amt, welches man mit größter Genauigkeit ausüben muss. Schließlich steht viel auf dem Spiel.“ Mac Müll: „Aber du willst ja wohl nicht abstreiten, dass mit deiner heutigen Tätigkeit als Referee beeinflussen wirst, ob es überhaupt zu einem Titelmatch mit Antoine ko…-„
Rickson schnellt auf dem Stuhl vor und lässt Müll mit einer Geste verstummen.
Danny Rickson: „Beeinflussen. Es klingt, als würde ich aktiv etwas entscheiden. Aber ich sagte bereits zweimal: Ich – bin – nur – Ringrichter! Am besten sind Männer meiner Zunft, wenn sie im Ring wie Geister sind. Wenn die Ringglocke geläutet hat und die Zuschauer in diesem Moment schon wieder vergessen haben, dass überhaupt ein Offizieller involviert war. Wir sind eigentlich nur wie Roboter, deren Programmierung aus nichts außer…“
Er lächelt und greift nach einer weiteren Möhrrübe.
Danny Rickson: „…den offiziellen Regeln besteht. Die wir zu jeder Zeit befolgen.“
Der Interviewer fasst sich ein Herz und schüttelt entschieden mit dem Kopf. Rickson zieht überrascht eine Augenbraue hoch, dass ihm sein Gegenüber erst gestisch und dann auch in Worten widerspricht.
Mac Müll: „Sagen wir es so. Es gibt durchaus Indizien, dass du eventuell Antoine Schwanenburg bevorzugen wirst. Euer gegenseitiger Respekt scheint in den letzten Wochen zu einer Freundschaft aufgekeimt zu sein. Du wurdest von ihm überhaupt zurück in diese Liga eingeladen. Du warst bei ihm zu einem Essen zu Gast. Dann hat dich dort Alex Ricks attackiert! Und nicht zu vergessen, dass ein Sieg von Antoine Schwanenburg bedeutet, dass du beim Jubiläum eine Chance um den Titel bekommen wirst – ohne je ein Contendermatch bestritten zu haben und Jahre nach deinem eigentlichen Rücktritt. Ich glaube schon, dass daher die Frage berechtigt ist, ob du mehr als ein Roboter bist, der auf Regeln und Fairness programmiert ist.“
Danny Rickson: „Vorsicht. Vorsicht, Mac.“
Mit einem Quietschen schiebt Rickson seinen Stuhl zurück und steht auf. Trotz seiner nur mittleren Größe wirkt er imposant als er mit eiskaltem Blick dasteht und auf Müll blickt, der sein Gegenüber nun angespannt beobachtet. Auch mit über 40 Jahren zeichnen sich die Muskeln des Hall of Famers wie Stahl unter dem hautengen Referee-Dress ab.
Danny Rickson: „Stelle meine Integrität gegenüber meiner Zunft, den ganz einfachen Ringrichtern, nicht in Frage. Ich bin heute Abend nur ein Angestellter dieser Liga und werde tun, was auch immer das Match erfordert. Ich würde nie…“
Er gewinnt sein Lächeln und seine ironische Art zurück als eine hochhackig beschuhte Dame auf der Bildfläche erscheint und ihm mit einem „mit besten Grüßen“ eine Flasche überreicht, die er gerne in Empfang nimmt. Dann verschwindet die angenehme Erscheinung so schnell und unauffällig, wie sie gekommen war.
Danny Rickson: „…in irgendeiner Form parteiisch sein. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich habe Durst und auch das Sellerieschnitzel noch nicht probiert.“
Rickson dreht Müll den Rücken zu und entkorkt mit geschicktem Handgriff die Flasche, die ihm die unbekannte Dame soeben überreicht hatte. Er sucht nicht einmal nach einem Glas, sondern nimmt einen ersten Schluck direkt aus der Flasche. Herrlich. . . . Skepsis in den Gesichtern der Experten.
Mäc Müll: „Nun…ihr habt es gehört. Danny Rickson wird unparteiisch bleiben. Inwieweit er aber überhaupt die Gelegenheit bekommen wird, Partei zu ergreifen…tja, das werden wir wohl abwarten müssen. Aber so gut ich Alex mittlerweile kenne, eine Sache ist für mich sicher. Er hält sich an Abmachungen. Das sehen wir hier schon diese gesamte Zeit über. Die Abmachung schloss Title Nights mit ein und ich fürchte…“
Kurzer Blick zum Bildschirm, kleiner Blickkontakt mit dem Kaiser. Er wirkt nicht erfreut.
Mäc Müll: „ich meine, ich erwarte eine Titelverteidigung des Kaisers. Wie seht ihr das?“ Sven: „Ist die Frage dein Ernst? Kein Kommentar, das ist selbstredend.“ Pete: „So gerne würde ich dir widersprechen, Sven…“
Ebenfalls der Blick zum Kaiser. Die Blickwirkung bleibt bestehen.
Pete: „…ich meine, ich wünsche mir einfach nur einen würdigen Main Event. Einen wirklichen Kampf. Vor einem Jahr bekamen wir ihn, doch ich bin sicher, dass beide diese Leistung noch steigern könnten. Und was man nicht vergessen darf…zwischen den beiden steht es 1 zu 1! Alex Ricks war die einzige tatsächliche Singles-Match Niederlage, die Antoine Schwanenburg je hatte!“
Der Blick des Kaisers wird immer weniger freudig. Seufzer bei Pete.
Pete: „Hach….aber trotz allem…es sieht einfach zu deutlich aus. Auch ich tippe auf euch, eure Hoheit.“
Diesmal keine Bauchbinde. Mit einem Funkelgeräusch erscheint in goldenen Lettern auf dem gesamten Bildschirm der Schriftzug des Kaisers und aus dem Nirgendwo ertönt für einige Sekunden ein Chor. Ein Chor, der Sven dahinschmelzen lässt und Pete einen weiteren Seufzer entlockt. Mäc Müll hält sich steril neutral.
Sven: „So ist es angerichtet, meine Herren. Es ist so weit. Die letzte Minute läuft. Wir haben es geschafft. Der Höhepunkt des Jahres! Und um diesen gebührend einzuleiten…Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, Mäc. Pete, für uns geht es gleich so richtig los…eure Hoheit…es war uns eine Ehre…wir überlassen euch die letzten Worte.“
Antoine: „Es war noch schlimmer mit euch, als ich es mir vorgestellt habe. Nichtsdestotrotz bin ich froh, dass ich hier war, denn ansonsten wäre die Pre Show relativ katastrophal geworden und das kann ich als Kaiser nicht dulden.“
Ein mundgerechtes Apfelstück wandert von Ricks' Hand in Schwanenburgs Mund.
Antoine: „Lasset die Spiele beginnen!“
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