OVER ONE YEAR IN THE MAKING...

the beginning of a friendship…

Ein Video wird ausgestrahlt, untermalt von freundlicher, positive Stimmung verbreitender Melodie, die an den entscheidenden Höhepunkten zulegt.

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17.10.2014

Zereo Killer kommt Jason Crutch im Non-Title-Match gegen GFCW-Champion Lionel Jannek zuhilfe und kann die Übermacht vertreiben. Das Theme von Zereo Killer startet, denn die Guten haben die Bösen letztendlich vertrieben und trotz des nicht zufriedenstellenden Resultats des Matches, sind die Fans hier durchaus mit dem Ende einverstanden… Zereo Killer allerdings schüttelt den Kopf und zeigt mit beide Arme auf seinen Kumpel… und nur einen Moment später wird das ZK-Theme mit dem von Jason Crutch ausgetauscht. Mit den feiernden Publikumslieblingen neigt sich diese War Evening Ausgabe langsam aber sicher dem Ende.

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25.10.2014, ein Gym in Deutschland

Jason Crutch: „Dass du momentan nicht mehr der bist, der du sein sollst. Du bist ein Schatten von dir selbst. Mike… ... ... Aber im Gegensatz zu mir hast DU DICH TREFFEN LASSEN! Und Lionel Jannek hat das begriffen! Das, was er dir PERSÖNLICH angetan hat…Mike, lass das zuhause! Konzentrier dich verdammt nochmal auf das, was wesentlich ist! REVANCHE! ZK, du musst Jannek die Hucke so dermaßen voll hauen, dass er nicht mehr weiß, wo oben und unten ist! ... ... ... Mike…wenn du all diese Dinge, die Jannek - der Arsch - dir angetan hat, wenn du all diese Dinge an dich herankommen lässt, wenn du dich nicht endlich wieder am Riemen reißt...“

Resignierend atmet Jason Crutch lange aus, setzt einen tiefen Seufzer hinterher. Zereo Killer scheint sich in einem tiefen Loch zu befinden und ausgerechnet ein Irrer, der sich selbst World Champion nennt, muss dafür sorgen, dass er aus diesem Loch rauskommt und wieder zur Vernunft kommt! Jason Crutch hat noch viel Arbeit vor sich, wenn er den Kampfgeist in Zereo Killer wecken will.

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31.10.2014 Lionel Jannek & Aya vs Jason Crutch & Zereo Killer

Zereo Killer: „Ich weiß worauf du hinaus willst, aber du kannst dich wirklich auf mich verlassen, dass du den bestmöglichen Zereo Killer hast, den es zur Zeit gibt.“

Jason Crutch: „Zereo… Mike… das ist mir nicht genug! Ich will nicht den zurzeit bestmöglichen Zereo Killer, ich will den besten Zereo Killer an meiner Seite haben! Der Zereo Killer, der unmögliche Dinge möglich gemacht hat!“

Zereo Killer: „Jason Crutch, mein Freund, ich werde dich nicht enttäuschen, ich werde dich heute nicht im Stich lassen und du wirst sehen, wir werden heute Abend den Ring als strahlende Sieger verlassen!“

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Jason Crutch zeigt Videos von ZKs größten Erfolgen, aber dann auch ein Video, bei dem er ständig auf die Fresse kriegt – um ihn zu motivieren...

Jason Crutch: „Siehst du, was passiert, wenn du den Fokus verlierst??? Willst du deine Fans erneut enttäuschen, Mike??? Willst du sie wieder alle im Stich...“

BATSCH!!!!

Pete: „WHAT THE...“

Zereo Killer verpasst Jason Crutch wutschnaubend eine klatschende Ohrfeige! Nicht die erste Ohrfeige, die er in einem GFCW Ring austeilt. Ein Raunen geht durch die Halle! Das Klatschen der Ohrfeige war, verstärkt durch die Mikrofone, durch das ganze Rund zu hören.

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Zereo Killer & Jason Crutch vs Aya & Lionel Jannek

Nun ist wieder Zereo Killer der Aktive im Ring und er steigt sofort auf das Top Rope… Aya liegt regungslos in der Mitte des Ringes und Zereo Killer brüllt so laut er kann.

Zereo Killer: „THE END IS HERE!!!“

Und er fliegt wie so weit und so schön wie selten! Zereo Killer zeigt seine Swanton Bomb und diese trifft genau sein Ziel! Aya wurde geplättet vom Equalizer, gefolgt von The End is here! Der anschließende Pinfall ist nur noch Formsache.

ONE-TWO-THREE!!!

Pete: „JAAAAAA! Zereo Killer und Jason Crutch haben doch noch gewonnen! Was sagst du dazu, Sven?“

Sven: „Ich kann es einfach nicht glauben…“

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14.11.2014

Zereo Killer: „...Jason Crutch hat mich letztendlich komplett zurückgeholt und mir wirklich klargemacht, dass man Privatleben und Wrestling nicht vermischen sollte… Zu sehr war ich immer abgelenkt von allem…“

Jason Crutch: „Junge, was haben wir Aya und Lionel Jannek in der letzten Show in den Arsch getreten. Ich sah das potentiell beste Tag-Team EVER EVER in der GFCW. WOW! Wieviel Starpower wir ausgestrahlt haben, ZK, das war unglaublich...“

Zereo Killer: „Jason, ich zähle dich zu einem Freund. Du bist etwas verrückt, aber auch genial, genau das bist du! Ich akzeptiere dich so wie du bist...“

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Das Bild fadet endgültig aus – doch unten steht:

TO BE CONTINUED

Die Kamera faded mit einer Oettingerflache im Zentrum des Bildes ein, welche neben Papieren, einem Stifthalter und einer Büroklammerbox steht. Beim langsamen raus zoomen der Kamera wird sichtbar, das sich eine Person mit den Händen auf dem Schreitisch abstützt, ein in den letzten Jahren selten gewordenes Bild offenbart sich dem Zuschauer, in seiner Tartanhose und in einem Pestpockenpullover gekleidet steht dort eine dem geneigten GFCW-Fan bekannte Person. Es ist Sid und der mit grünem Hahnenkamm verziehrte Kotzbrocken aus überzeugung schaut erwartungsvoll zur Person gegenüber, die ihn hinter dem Schreibtisch sitzend verduzt anschaut. Es folgen einige Sekunden der absoluten Stille. Dynamite schaut ihn erstaunt an. Sid, der in der Versenke verschwunden war und nun wieder hervor gekrochen gekommen ist. Ja, er braucht Geld... Geld um wieder möglicherweise Drogen oder Oettinger zu kaufen. Ein gespielter Überraschungsmoment überkommt Dynamite.

Dynamite: Sid, wie schön dich wieder zu sehen. Wo warst du? Du warst wie vom Erdbeben verschwunden. Schön, dass du dich bei mir mal gemeldet hast. Nun tauchst du so überraschend bei mir auf und verlangst nach einem Job und nach Geld. Aber sicher doch, mein Freund.

Dynamite kramt seine Geldbörse heraus und legt ihm 250 € auf dem Tisch.

Dynamite: Sonst noch irgendwelche Wünsche? Ein neues Auto? Eine Dame für die Nacht?

Sids Kinnlade streicht auf Halbmast. Wieder ein Moment der Stille. Ehe man sich versieht fängt er sich wieder.

Sid: Wenn du mir das so direkt anbietest... Ich nehme 2 Damen und einen sportlichen Fahrbarenuntersatz, jemanden mit nem Führerschein brauche ich ohne hin nicht... Nur Idioten brauchen.... äh, ich mein sind bescheinigt etwas Führen zu dürfen.

Wesentlich undeutlicher folgt, vor sich hin murmelnd.

Sid: Das Video hast du also nicht erhalten, sehr gut....

Dynamite: Du glaubst doch im Traum nicht daran, dass ich dir und gerade DIR einen fahrbaren Untersatz kaufe. Dann kann ich gleich einen Wagen verschrotten lassen und von was für einem Video faselst du da herum?

Sid: Das heißt die Frau ist okay? Ach und ich habe nur von einem dieser peinlichen Videos gefaselt, die im Netz rum geistern wenn man etwas über den Durst getrunken hat... Ich dachte sowas kommt auch im bescheidenen Dortmund mal an...

Sid greift zunächst nach dem Geld, steckt es sich in die Hosentasche und trinkt dann einen Schluck vom Oettinger. Dynamite schüttelt mit dem Kopf. Sid hat nicht verstanden, dass er natürlich die Frau nicht bekommen wird oder er spielt es nur so gut.

Dynamite: Keine Frau. Du hast ja jetzt Geld bekommen und nein, ich schaue mir solche Videos nicht an. Aber demnächst engagiere ich mir jemanden, der sich solche Videos mal anschaut. Vielleicht bekomme ich so mal Hinweise, wo du abgeblieben bist.

Dynamite schaut Sid nachdenklich an. Er könnte ein paar Worker mehr gebrauchen und Sid kommt eigentlich zur rechten Zeit. Aber wenn er Sid einen Job geben würde, würde er es früher oder später sicherlich bereuen. Aber egal. Strapazierte Nerven stehen bei ihm sowieso an der Tagesordnung.

Dynamite: Okay, Sid. Du hast einen Job als Wrestler hier und verspreche mir, dass du keinen Mist baust, okay? Über den Vertrag und über die Konditionen sprechen wir ein andermal, wenn ich den Vertrag fertig habe, okay?

Sid stößt auf und ein unangenehmer Geruch von Galle und Halbverdautem legt sich über den Raum. Es folgt der erneute Griff nach dem Oettinger.

Sid: Dye? Wieso so wechselhaft? In die Wechseljahre gekommen?.... Noch nicht einmal eine Willkommensfrau! Zeiten ändern sich anscheinend, naja was solls!..... Außerdem kennen wir uns doch schon ein bisschen! Ich mein' ich baue doch keine Scheiße!.... Das ist nur ein oder zwei mal passiert bisher...

Spontan reagiert Dynamite auf den letzten Satz des Punks Sid.

Dynamite: ... und die ein, zwei Male haben mir auch gereicht. Ich reserviere dir erstmal ein Zimmer im Hotel hier um die Ecke. Dann besprechen wir die Tage den Rest.

Sid: Aye Dye!

Plötzlich verzieht sich die Miene des Punks!

Sid: Scheiße.... Schon wieder!

Sid würgt unter lautem Röcheln und Krampfen seine Galle und die Bierreste auf die auf dem Schreibtisch verteilten Unterlagen.

Dynamite verdreht die Augen und ruft in eine Sprechanlage nur noch die Worte "Eine Putzfrau, bitte!". Dann lässt er sich nach hinten in seinen Bürosessel gleiten und schnauft erst einmal tief durch. Die Szene fadet mit dem Szenario langsam aus.

Freitag, 4.Dezember 2015 – 11:25 Uhr

Wir befinden uns in einem schönen Anwesen. Geradezu eine Luxus-Villa. Malerisch eingebettet in der ruhigen Natur, fernab von Lärm und Großstadt. Wie es sich für eine anständige Villa gehört, hat auch diese natürlich einen Balkon. Auf diesem sitzt eine Person die uns sehr gut bekannt ist und genießt die Mittagssonne, auch wenn die Temperatur natürlich, der Jahreszeit entsprechend, doch etwas kühl ist.

Gedankenverloren blickt Carina Valentina in die schöne Landschaft. Und trotz ihres Zustandes hat sie ein erfreutes kleines Lächeln auf dem Mund. Erstaunlich eigentlich, denn sie trägt eine Schonvorrichtung für ihren Kopf und sitzt im Rollstuhl… Ein Bild das eigentlich kein Fan von ihr sehen möchte… doch es ist immer noch besser, als wenn sie gar nicht mehr da wäre.

???: „Ach hier bist du…“

Hört man plötzlich eine Stimme hinter Carina sagen. Carina dreht sich aber nicht um, denn sie weiß wem diese Stimme gehört…

Carina Valentina: „Es ist so schön hier…“

Nun sehen wir, dass die Stimme Lionel Jannek, ihrem Bruder, gehört. Er kniet sich neben Carina.

Lionel Jannek: „Du solltest nicht hier sitzen… Es ist kalt.“

Carina Valentina: „Ich weiß… aber… ich hatte vorher nie die Chance mich einfach mal so hier hinzusetzen und die Aussicht zu genießen… es ist so wundervoll…“

Carina läuft vor Freude eine Träne über die Wange. Ihr Leben hat, trotz der sehr angeschlagenen Gesundheit, in den letzten Wochen eine sehr angenehme Wendung genommen. Sie ist so glücklich wie nie zuvor. Und sie genießt jede Sekunde.

Lionel Jannek: „Dafür wirst du noch genug Gelegenheit haben, an wärmeren Tagen… Das Letzte was du jetzt brauchst, ist dass du dich noch verkühlst!“

So schiebt Jannek den Rollstuhl seiner Schwester ins Haus zurück und schließt die Balkontür.

Carina Valentina: „Wann wirst du nach Dortmund aufbrechen?“

Jannek dreht sich zu ihr um. Er denkt in den letzten Wochen wenig bis gar nicht mehr an die GFCW. Er hat im Moment, klarerweise, viel wichtigere Dinge im Kopf. Aber er hat als Intercontinental Champion nun mal eine Pflicht zu erfüllen und außerdem eine unbeglichene Rechnung mit Johnboy Dog.

Lionel Jannek: „Am Freitag… Denkst du, du schaffst das… zwei Tage alleine?“

Carina Valentina: „Mach dir keine Sorgen… Ich komm schon zurecht…“

Auch diese Worte spricht sie mit einem zarten Lächeln im Gesicht. Doch dann denkt sie über etwas nach und plötzlich weicht ihr Lächeln aus dem Gesicht…

Carina Valentina: „Lio… Da fällt mir ein… du solltest unbedingt mit Herrn Booker sprechen, wegen-“

Lionel Jannek: „Ich weiß! Aber das ist jetzt nicht so wichtig… Das einzige was mich kümmert bist du… und bei Title Nights Johnboy Dog…“

Jannek ballt die Faust beim Gedanken daran… Es wird mehr sein als bloß ein Titelmatch… viel mehr… Das weiß auch Carina, die Lio mit einem sorgenvollen Blick ansieht.

Carina Valentina: „Lio… bitte übertreib es nicht… Bitte pass auf dich auf! Jetzt wo wir uns endlich wirklich kennen… will ich dich nicht verlieren… Sei vorsichtig…“

Jannek blickt sie an…

Lionel Jannek: „Nicht ich bin es um den du dir Sorgen machen solltest… sondern Johnboy Dog… und wenn ich daran denke was er dir angetan hat, wirst du das wohl kaum tun.“

LJ blickt auf die Uhr. Noch bevor Carina etwas auf seine Worte sagen kann…

Lionel Jannek: „Ich muss trainieren… Wir sehen uns später wieder. Wenn du irgendetwas brauchst oder irgendetwas los ist, dann ruf an!“

Kaum hat er das gesagt schnappt sich der „Übermächtige“ seine Trainingssachen und verlässt die Villa. Carina bleibt mit einem besorgten Gesicht zurück…

Ein Kameraschwenk zeigt uns das wunderschöne Dortmund. Ein Knistern liegt in der Luft, als das Bild dann wechselt auf die Westfalenhalle. Vor der pickepacke vollen Halle stehen immer noch Unmengen von kreischenden GFCW-Fans mit Plakaten - teilweise sogar verkleidet -, die keine Karten mehr ergattert haben.

Dann aber erfolgt ein radikaler Schnitt. Wir sehen ein Podium. Hinter einem langen Tisch sitzt Claude Dynamite Booker, daneben sitzt ein Herr im Anzug, noch einen Platz daneben sitzt Jason Crutch, der No 1 Contender auf den GFCW-Heavyweight-Championtitel. Er ist noch in Zivil gekleidet, macht einen entschlossenen Eindruck. Das ist selbst hinter der schwarz verspiegelten Sonnenbrille zu erkennen. Vor ihnen: Journalisten. Eine Menge. Bei der größten Veranstaltung im Wrestling, Title Nights, ist es nicht ungewöhnlich, dass vorher Pressekonferenzen stattfinden. Nur werden diese selten bis gar nicht auch bei der Live-Übertragung ausgestrahlt. In diesem Jahr scheint es anders, denn diese Pressekonferenz hat ganz offensichtlich schon früher am Tag stattgefunden.

Anzugträger: „Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Journalisten. Bevor wir beginnen möchte ich Ihnen, obwohl Sie keiner Vorstellung bedürfen, Claude Booker vorstellen, den Besitzer der GFCW. Zu meiner Rechten begrüßen wir bitte Jason Crutch, seines Zeichens Nr. 1 Herausforderer auf den GFCW-Heavyweight-Championtitel. Ich als Pressesprecher der GFCW möchte Sie bitten, Ihre Fragen möglichst kurz, knapp und präzise zu halten.“

Radikaler Schnitt. So läuft das ganze Video ab: Es ist ein reges Frage-Antwort-Spielchen, fein zu den wichtigsten Parts zusammengecuttet.

Frage 1: „Jason, es ist Ihr zweiter Title Nights Auftritt. Wie nervös sind Sie?“

Jason Crutch: „Die Frage nach meiner Nervosität hast du dir im Grunde in deinem Einführungssatz schon beantwortet. Es ist Title Nights, verflixt nochmal! Und ich wäre ein gottverdammter Lügner, wenn ich behaupten würde, ich wäre nicht nervös! Wenn der Puppenspieler, der größte Freak hier in der GFCW, hinausgeht, und den Leuten erzählt, er sei nicht nervös, ist er Lügner! Wenn der Demon of Death, dieser Riese und knallharte Bastard, behauptet, er sei vor seinem Sarg-Match bei Title Nights gegen Goddy nervös, ist er zwar immer noch ein knallharter Bastard, aber ein Lügner! Guck dir jeden einzelnen auf der Card an. Es gibt keine Ausnahmen. Jeder, der bei Title Nights, dem größten PPV im Wrestling, antritt, ist nervös. Denn auf diesem PPV liegt mehr Beachtung als auf jedem anderen. Title Nights ist der Clash of Champions, der Kampf der Titanen, der Ort, an dem die Größten in dem Business aufeinanderprallen! Ohne Ausnahme! Wer es nach Title Nights schafft, HAT es geschafft! Jeder junge, aufstrebende Mann träumt davon, einmal bei Title Nights angetreten zu sein! Ob dieser Jemand nun der Demon of Death, Player, Johnboy Dog oder Savior ist: Sie allesamt haben es verdient, heute hier zu stehen! Denn es ist die größte Bühne, mehr geht nicht!“

Er wirft einen knappen Blick hinüber zu Claude Booker. Dieser erwidert den Blick stolz.

Jason Crutch: „Dieser Mann dort drüben ist dafür verantwortlich. Er hat dieses Baby geschaffen. Title Nights, wo alles beginnt und wo alles endet. Das Alpha und das Omega. Hier wurden große Rivalitäten beendet, und große Rivalitäten begonnen. Leute wie der großartige Eric Fletcher, Danny Rickson, Tommy Cornelli, Bam Bam oder auch Robert Breads haben hier die Messer gewetzt, sich blutige Schlachten geliefert. Wenn irgendjemand auch nur für den Hauch eines Moments glaubt, dass es jemanden auf dieser Card gibt, mich eingeschlossen, der nicht nervös ist, ist er verblendet. Das inkludiert übrigens auch Mike MacKenzie. Und er, mein Freund, sollte noch nervöser sein als alle anderen. Als ich, als Player, als Dr. Dick. Denn er ist es, der alles zu verlieren hat. Es ist Mike MacKenzie, für den es heute um ALLES geht, denn er setzt das größte Gold des Business aufs Spiel. Den GFCW-Heavyweight-Championtitel. Und er setzt ihn…gegen MICH aufs Spiel!“

Eine kurze Ehrfurchtspause entsteht bei den Journalisten ob der doch imposanten Aussage von Jason Crutch. Diese Pause wird noch kurz eingefangen, dann erfolgt ein radikaler Schnitt zur nächsten spannenden Frage oder Antwort.

Frage 2: „Viele Leute fragen danach, wie es denn nun um die Freundschaft zwischen Ihnen und Dr. Reuth bestellt ist. Sie sind nicht auf seine Bitte eingegangen. Weder Sie, noch Mike MacKenzie. Stattdessen haben Sie Ihren besten Freund einfach umgestoßen!“

Jason Crutch: „Niemand kann einen Keil zwischen mich oder Dr. Reuth treiben, niemand! Momentan liegt die Sache auf Eis. Ich habe den Doc lange nicht gesehen. Kam ohne ihn zurecht. Doch seine Abwesenheit schmerzte.“

Er stockt kurz, blickt zur Seite, schluckt.

Jason Crutch: „Als er plötzlich bei War Evening auftauchte, war das auch für mich überraschend. Es war das erste Mal, dass ich ihn nach Wochen, ja, Monaten wiedergesehen habe. Auch mir hat er vorher nichts davon gesagt. Und im ersten Moment war ich hocherfreut, ihn wiederzusehen. Doch als ich dann seine Worte hörte, war auch die Freude verschwunden. Und ich konnte nur noch staunen, dass Mike MacKenzie soviel Einfluss besitzt. Ganz klar, es ist dem Zereo Killer gelungen, auch den Doc auf seine Seite zu ziehen. Nun ist auch der Doc es, der glaubt, dass unsere Freundschaft noch zu kitten sei und dass ZK eigentlich ein guter Mensch ist. Wisst ihr…“

Aus der angesetzten Wasserflasche nimmt er einen flüchtigen Schluck…

Jason Crutch: „Mike MacKenzie ist ein guter Mensch, ja. Aber er ist fehlgeleitet. Irgendwo auf seinem langen Weg und während unserer Freundschaft kam dieser Moment, in dem ich erkannte, dass Mike MacKenzie sich für mehr hält, als er ist. Er denkt, er sei das Nonplusultra. Das stellte er erstmals unter Beweis, als er über sein eigenes Ego hinauswuchs. Er verdarb mir meine allererste Titelchance damals gegen Lionel Jannek. Ich war dort schon drauf und dran, die Freundschaft zu beenden. Der Doc hat‘s verhindert, und ich sprang über meinen Schatten. Ja, ICH gab Mike MacKenzie eine zweite Chance. Das für die Akten, schreiben Sie das gefälligst auf!!“

Er wird zornig…beruhigt sich aber gleich wieder, als der Journalist das wohl tatsächlich niederschreibt.

Jason Crutch: „Gut. Wo war ich? Doch während meiner Zeit als GFCW-Heavyweight-Champion merkte ich alleine an ZKs Kommentaren, dass er mir den Platz an der Spitze missgönnte. Ja, davon bin ich überzeugt. Deswegen konnte es überhaupt erst soweit kommen. Und während ich immer und immer wieder gutmütig war, auf Zereo Killer zugekommen bin, wirklich ein wahres Vorbild an Verständnis und auch Teamgefüge hatte, hat Mike MacKenzie ständig Spitzen gegen mich geschleudert. Bei jeder Gelegenheit. Und was passiert bei Finest Hour? Sie platzierten ZK sogar in den Main Event, obwohl ICH der verdammte Champion war!“

Dabei folgt ein giftiger Blick hinüber zu Claude Booker, der mit dem Kopf schüttelt. Mit ruhiger Stimme entgegnet der:

Dynamite: „Jason, ich habe dir schon mehrmals gesagt, dass das nichts mit dir zu tun hatte. Der PPV heißt Finest Hour. Alles dreht sich um dieses Turnier, und…“

Jason Crutch: „Lass stecken, Cheffe! Wirklich, lass stecken! Ihr alle, hört ihr? Ihr werdet noch sehen! Wer immer noch nicht davon überzeugt ist, dass Zereo Killer mir all das wegnehmen wollte, ja, mir sogar seine eigene Tochter und seinen Bruder entgegenstellte, weil er ein Egomane ist, weil er niemanden neben sich selbst duldet, dem werde ich es heute Abend beweisen! Ich werde allen zeigen, dass ich Recht habe! Und dass ICH der beliebteste Wrestler in der GFCW bin!“

Hochgezogene Augenbrauen, Kopfschütteln…das sind so die allgemeinen Reaktionen. Dann folgt wieder ein Schnitt.

Frage 3: „Aus verlässlichen Kreisen, Jason, ist uns bekannt, dass die Zahlen für verkaufte Jason Crutch Fanartikel in den letzten Wochen rapide gefallen sind. Denken Sie…“

Aufregung auf dem Podest…

Dynamite: „Woher wollen Sie das wissen?“

Pressesprecher: „Auf welcher Grundlage basiert diese These?“

Jason Crutch: „Was soll diese Frage? Soll das eine Provokation sein?“

Dynamite: „Das ist eine Unterstellung. Wir veröffentlichen keine Zahlen von Fanartikelverkäufen, wir…“

Pressesprecher: „Diese Frage wird zurückgezogen, nicht akzeptiert. Es ist eine reine Spekulativfrage und basiert auf keinerlei Tatsachen. Nächste Frage…“

Cut.

Frage 4: „Crutch, wie gehen Sie eigentlich mit dem Fakt um, dass Zereo Killer bei Title Nights noch ungeschlagen ist? Ändert das irgendetwas an Ihren Vorbereitungen?“

Über Crutchs Lippen huscht ein süffisantes Lächeln, gefolgt von einem leichten Schulterzucken.

Jason Crutch: „Siehst du, manch einer mag da ein Mysterium hineininterpretieren. „Uuuh, niemand kann Mike MacKenzie bei Title Nights schlagen. Er hat all seine Kämpfe an diesem einen magischen Abend gewonnen. Das ist eine Macht, der man nicht beikommen kann. Zereo Killer motiviert sich an diesem einen Abend im Jahr besonders stark“. Wissen Sie, was ich all diesen Leuten entgegne? Humbug! Ja, bah, Humbug! Sie können das ruhig als Zitat von Ebenezer Scrooge nehmen. Daran ist nichts dran. Ich halte nichts von derlei Schauermärchen oder Gruselgeschichten. MacKenzie ist an Title Nights ebenso schlagbar wie an jedem anderen Abend im Jahr auch. Für mich wird nur entscheidend sein, genau in diesem einen Moment zuzuschlagen, an dem er angreifbar ist. Und jeder ist angreifbar, auch Zereo Killer.“

Frage 5: „Sind Sie eifersüchtig auf Zereo Killer?“

Er schweigt, grummelt. Hätte er die Brille nicht auf, würde man sehen, dass er mit den Augen rollt.

Jason Crutch: „Soll mich das wieder provozieren. Hm? Ist das provokant gemeint?“

Crutch springt plötzlich hoch.

Jason Crutch: „WENN NOCH EIN SO…“

CUT

Alle Beteiligten sitzen wieder ruhig da. Der Pressesprecher deutet auf den nächsten Journalisten.

Frage 6: „Inwieweit spielt das persönliche Umfeld eine Rolle? Ich meine, jedem hier ist mittlerweile klar geworden, dass Sie in Zereo Killers Leben im letzten Jahr keine unwesentliche Rolle gespielt haben und wohl auch eine herzliche Beziehung zu Lara aufgebaut hatten.“

Jason Crutch: „Hören Sie, für mich ist die Sache mit Lara beendet. Die Kleine wurde ebenso von ihrem Dad beeinflusst wie soviele andere Menschen in Zereo Killers Umfeld. Der Krümel vertraut mir jetzt wieder. In Godlikes Verstand konnte ich offensichtlich wieder Vernunft hineinprügeln. Ihn schert es beispielsweise nicht mehr, was zwischen ZK und mir vorgefallen ist. Und das ist gut so, denn niemanden sonst sollte es angehen. Weder Godlike, noch Lara oder den Gärtner von Zereo Killer. Die einzigen Personen, die die Sache beenden können - und ich garantiere hiermit, dass das heute Abend passieren wird -, sind Mike MacKenzie und Jason Crutch. Im Ring. Bei Title Nights. Um den GFCW-Heavyweight-Championtitel.“

CUT

Totale Unruhe im Saal. Stimmengewirr, ein Bodyguard ist zu sehen, der mit aller Macht versucht, Jason Crutch zurückzudrängen, der wild einem Journalisten entgegengestikuliert. Claude Booker redet auf Crutch ein, der Pressesprecher brüllt vom Podium zu den Journalisten hinab.

Jason Crutch: „…EUCH GESAGT, NOCH EINMAL SO EINE PROVOKANTE FRAGE, UND ICH…DROHUNG NICHT ERNSTGENOMMEN? …alles ein Witz für euch??...“

Dynamite: „…dich beruhigen, Jason, ich flehe dich an…“

Pressesprecher: „…keine Grundlagen…keine Fakten…Unterstellung…höflich darum gebeten…“

Plötzlich wirft Jason Crutch die Wasserflasche zu Boden, dass sie aufplatzt. Und plötzlich ist Ruhe. Alle Blicken haften auf ihm, jeder atmet durch und beruhigt sich. Auch Crutch selbst ist wieder ruhig, atmet aber heftig. Er stützt sich mit beiden Händen auf den Tisch und beugt sich zum Mikro hinab.

Jason Crutch: „Für euch alle hier ist das euer Job, ich verstehe. Je mehr ihr mich provoziert, umso bessere News könnt ihr in eure Käseblätter schreiben oder in eure Kolumnen im Netz. Ich verstehe das. Was ihr alle aber verstehen müsst: Für mich ist das kein Spielchen. Für mich geht es heute Abend nicht darum, Mike MacKenzie zu provozieren. Für mich ist das heutige der wichtigste Abend meiner Karriere. Ja, ich stand bereits am Gipfel. Ich habe Lionel Jannek bei Dooms Night um den GFCW-Heavyweight-Championtitel geschlagen. Heute Abend geht es aber um viel, viel mehr als nur den Titel. Denn heute Abend trete ich gegen meinen ehemals besten Freund an. Und es geht um meinen Namen, meinen Ruf, meine Reputation. Es darf nur einen klaren Sieger geben, das ist mir jetzt klar geworden. Damit all das aufhört. Diese Provokationen von euch, die mich aus der Reserve locken sollen. ONE YEAR IN THE MAKING!“

…sagt er bedeutungsschwanger und hebt den Finger. Alle gucken ehrfürchtig.

Jason Crutch: „Was über EIN JAHR lang aufgebaut wurde, endet an EINEM ABEND. In EINEM MATCH. Heute, wenn alles vorüber ist, werdet ihr einsehen, dass Jason Crutch nicht der ist, für den ihr ihn gehalten habt!“

Diese Worte lässt er stehen. Immer noch haften alle Blicke auf ihm. Dann macht Crutch plötzlich kehrt, verlässt das Podium und wir werden wieder Zeuge eines krassen Schnitts.

Title Nights 2015. Eine Nacht, eine Veranstaltung, auf die die ganze GFCW hingefiebert hat, vom Camguy über die Akteure bis hin zur Putzfrau der betreffenden Arena. Zudem kann man hier in Dortmund, dem Sitz der GFCW, auch gleich ein kleines Fazit darüber ziehen, für wen 2015 ein gutes Jahr war, ein weniger gutes – und wer am besten Zuhause geblieben wäre. Einer derer, für die 2015 ein sehr gutes und erfolgreiches Jahr war, ist eindeutig Johnboy Dog. Hatte er sich zu Beginn des Jahres den GFCW-Intercontinental-Title ein zweites Mal gesichert, hielt er ihn doch einige Weile. Na gut...das Jahr 2015 war nicht allein das Jahr des Hundes, aber das ist ein anderes Thema.

Mit diesen Worten schalten wir in einen BMW X6. Nicht nur laut Johnboy Dog das wohl überflüssigste Auto, seit es Motorenwerke aus Bayern gibt. Aber nicht nur deshalb verwundert es, den Hund hierin zu sehen – sondern auch, weil solch große – und moderne! - Autos eigentlich nicht so seins sind. Wer erinnert sich nicht an die erste Begegnung mit dem Smartphone vor gut anderthalb Jahren? Aber wer nicht mit der Zeit geht, wird eben abgehängt. Und so hat er sich offenbar auch ziemlich schnell dazu bereiterklärt, ein „In-Car-Interview“ aufzuzeichnen, wobei man vermuten mag, dass ihm nicht einmal Fragen gestellt werden. Wobei...ich selbst habe ein solches Interview noch nie gesehen – lassen wir uns also überraschen! Und überlassen dem Hund, zweimaligen Intercontinental-Champion und Veteran das Feld!

„Guten Abend an die besten Wrestlingfans der Welt – die der GFCW nämlich! Ich habe gedacht, ich begrüße Euch mal von meinem Weg nach Dortmund aus ein wenig. Wie Ihr sehen könnt, ist meine Sitzhaltung angenehm entspannt – so wie ich auch entspannt bin. Jedenfalls bevor ich das Gebäude der abendlichen Veranstaltung betrete. Wir sind gerade auf der A 42 und haben Oberhausen hinter uns gelassen. Wer mich ein bisschen besser kennt, weiß dass Oberhausen für mich immer eine sehr große Rolle gespielt hat. Auch eine Wrestlingschule hatte ich dort, konnte sie aber nicht immer so betreuen wie ich es für richtig gehalten hätte. Auch war ich bei einem der ersten Events damals in der ARENA Bestandteil des Kaders – das ist auch wieder bald zwanzig Jahre her. Oberhausen ist eine sehr feine Stadt – ich meine, wir hätten in 2014 auch eine Veranstaltung in der ARENA gehabt, die ja mittlerweile KöPi-Arena heißt....“

Der Hund sucht einen Zettel in der Ablage und scheint ihn – während der Blick allerdings auf die Straße gerichtet ist – auch zu finden. Ein Lächeln ziert seine Miene, als er sieht, was auf dem Zettel steht.

09.01.2015 – JOHNBOY DOG & JASON CRUTCH bes. TOXIC LUGOSI & MAX MUSTERMANN aka „Die Gurkeneinleger“ via Pinfall

„Ich kann mich gut an diesen Tag erinnern. Das Team um Max und Lugosi hatte sich gerade erst gefunden, Jason und ich hatten eine gesunde Antipathie zueinander und es stand auf der Kippe, ob wir dieses Match erfolgreich würden bestreiten können. Sah am Anfang echt nicht so aus, dann aber hat es recht gut funktioniert. Es war ein wundervoller Moment, das Jahr 2015 gleich mit einem positiven Erlebnis starten zu können. Wir haben die Hütte gerockt – ja. Das haben wir. Fast kaum zu glauben, dass das am Anfang diesen Jahres war – und nun stehen wir am Ende desselben!“

Die Fahrt geht einige Sekunden weiter, ohne dass der Fahrer des Wagens sich weiter äußert. Anscheinend ist es gerade sehr wichtig, auf den Verkehr zu achten, weshalb er seine Konzentration lieber auf die wirklich wichtigen Dinge wie den Straßenverkehr legt – aber nur kurz, denn dann geht der Blick wieder halb nach oben auf die an der Windschutzscheibe montierte Kamera.

„Ich habe Jason Crutch in diesem Jahr viel zu verdanken, eigentlich war überwiegend er es, der mich auf ein neues Level gebracht hat, von dem ich kaum gedacht hätte, es noch einmal zu erreichen. Aber ich glaube auch, dass ich mit einer der Gründe bin – so unbescheiden bin ich dann doch – dass auch er ein neues Level erreicht hat. Crutch hat in der Zeit, als er Champion war, die Massen noch mehr bewegt, als dies einem Zereo Killer gelungen ist und so sehr McKenzie in dieser Rolle verwurzelt ist und für die GFCW viel getan hat, sehe ich Jason Crutch hier ganz klar vorne. Ich habe weder seine noch Zereos Zusage für ein festes Titelmatch vergessen und es wäre töricht, würde ich die mir sich bietende Gelegenheit nicht nutzen!“

Eine Abbiegeaktion folgt, bei der der Hund sich offenbar fürchterlich über einen Fußgänger aufregt – jedenfalls wird kurz ge-bleept, gestikuliert er wild und schüttelt anschließend den Kopf.

„Deutschland scheint von voll Suizidkandidaten zu sein, wenn ich mir den Straßenverkehr so ansehe. Ich bin froh, dass in der GFCW jeder weiß, was er zu tun hat. Jeder kennt seine Aufgabe, jeder kann mit jedem ein gutes Match auf die Beine stellen. Wenn man mich fragen würde, welches Match ich für für Dooms Night wünsche? Klar: Johnboy Dog vs Zereo Killer vs Jason Crutch. Wobei Zereo Killer in dieser Konstellation sicher kein Muss ist. Jason Crutch auch nicht. Aber ich? Ich gehöre in dieses Match, unabhängig vom heutigen Ausgang! Und wisst Ihr warum?“

Es folgt eine Pause, er scheint auf die Gelegenheit zu warten, länger geradeaus zu fahren – das zeigt die Lenkarbeit am Steuer, die im Moment die komplette Konzentration zu fressen scheint. Dann aber kommt er, der beschrankte Bahnübergang, den er wohl gezielt angesteuert hat, und der alte Hund kann endlich seine Ansage fortsetzen.

„Ich reiße mir jetzt seit etlichen Jahren den Arsch auf. Lebe gesund, nehme keine Drogen, esse mein Müsli und meine Vitamine und trainiere. Als junger Spund habe ich das gemacht, weil mein Vater es gemacht hat. Danach habe ich es gemacht, weil er nicht mehr konnte. Als ich nach Japan und anderswo hin ging, habe ich es gemacht, weil es gut war und um Geld zu verdienen. Als ich in der GWF und FWF war, hatte ich Erfolg – aber niemals DEN Erfolg, auf den ich meine ganze Karriere hingearbeitet habe. Als ich das erste Mal in der GFCW war, hatte ich einige gute Matches, doch der Erfolg blieb aus. Seit anderthalb Jahren bin ich wieder da – und besser denn je. Ich fühle mich nicht wie ein Mann meines Alters, sondern eher wie ein ewig junger Spund – dessen Traum es ist, ein mal einen ganz, ganz wichtigen Titel zu halten. Nicht, um ihn zu halten – sondern um zu zeigen, dass ich dessen würdig bin. Ich hatte einige Chancen, einige wenige – diese habe ich nicht nutzen können. In der FWF lag es an den Leuten, in der GFCW überwiegend an mir selbst. Teils war ich nicht bereit. Aber ich bin überzeugt, diesen letzten Schritt noch gehen zu können! Großartiges wird passieren, wenn es eines Tages heißt „Johnboy Dog – GFCW-World-Heavyweight-Champion“! Aber dieser Tag ist nicht heute.“

Die Schranken heben sich offensichtlich und der Wagen braust weiter. Nicht zu schnell, wie man sieht – das Tempo in dem die Häuser draußen vorbeisausen ist nicht das schnellste, aber der Hund hat ja auch Zeit. Cruisen ist angesagt und so entspannt wie jetzt hat man ihn in den letzten Wochen selten gesehen.

„Die Tatsache, dass Carina Valentina Lionel Janneks Schwester ist, hat das Ganze wie es derzeit ist, nicht leichter gemacht. Ich kann nur noch einmal betonen, dass ich sie nicht treffen wollte und es mir darum ging, Lionel eine Lektion zu erteilen – niemand konnte wissen, dass sie sich dazwischenwirft! Ich bin heilfroh, dass sie wieder erwacht ist und bete jeden Abend, dass sie wieder vollständig gesund wird. Das Match bei Title Nights aber ist davon unberührt. Ich muss das für die Dauer des Matches ausblenden – wie es dazu kam, welche Folgen es hat oder nicht hat. Aber ich kann das, ich mache das schließlich mehr als mein halbes Leben, ja sogar zweidrittel dessen. Aber ich liebe, was ich tue – und ich liebe meine Fans und will für sie performen – selbst dann wenn mir eigentlich nicht danach sein dürfte und mir viele Gedanken im Kopf herumschwirren.“

Wieder folgen einige Momente des Schweigens. Es ist der Medienprofi Johnboy Dog, der hier den Fans immer wieder die Zeit lässt, das Gesagte zu verdauen und zu verarbeiten. Doch ist die eingelegte Pause wie schon jene zuvor nur von kurzer Dauer, denn zu lange will man das zahlende und auf weitere Worte gespannte Volk ja nun auch nicht warten lassen.

„Deshalb werde ich bei Title Nights tun, was zu tun ist. Was danach ist....wer weiß das schon? Nach Title Nights beginnt die Road zu Dooms Night, bei dem ich eine weitaus tragendere Rolle spielen will als bisher. Ich habe einen Wust an Fans hinter mir, die wissen wie hart ich arbeite – und die wissen, was am System Zereo Killer und Jason Crutch stinkt! Es wird Zeit für einen Wechsel, doch ehe man sich über die Zugaben Gedanken machen kann, steht erst einmal das Pflichtprogramm auf der Agenda – und da ich jenes Pflichtprogramm fast noch mehr liebe als die Kür, dürft Ihr einen echten Kracher erwarten!“

Ob der nun sichtbaren Kurbelei mag man der Vermutung erliegen, dass der Hund nunmehr den Parkplatz erreicht hat und sich daran machen wird, sein Gefährt dort abzustellen. Doch noch steht Kurbelei auf dem Plan und wer genau hinschaut erkennt, dass der Parkplatz ziemlich voll ist, so dass es bis zur Fortsetzung des spannend erwarteten Monologes noch ein wenig dauern wird. Schließlich sieht es so aus, als würde der Hund rückwärts in eine Lücke setzen, was er dann auch tut – und zieht schließlich die Handbremse an, schaltet den Motor ab und löst den doch tatsächlich bis dahin angelegten Sicherheitsgurt. Ein kurzes Luftholen folgt, denn die folgenden Worte brauchen diese Luft.

„Ich bin jetzt seit gut sechsunddreißig Jahren dabei, das wissen die meisten – die meisten meiner Fans sind nicht einmal so alt wie meine Karriere andauert. Ich habe in der Zeit viel erlebt. Viel Positives, aber auch verdammt viel Negatives. Eine solche Situation wie wir sie mit Lionel Jannek und Carina Valentina haben, ist mir aber bisher nicht untergekommen und wenn ich ehrlich bin, habe ich fast ein wenig Angst vor dem was kommen wird. Sie scheint zwar okay zu sein, aber die Aktion und deren Folgen haben mir natürlich zu Denken gegeben. Aber ich glaube ich bin damit nicht allein. Ich habe die Segmente gesehen, habe Lionel gesehen. Ihm wird die Sache nahe gehen und vielleicht ist er bei dem, was wir tun, unkonzentriert und macht es mir ungewollt leichter als gedacht. Ich weiß nach zwei Jahren immernoch nicht so richtig, wie er tickt – was ich weiß ist, dass er trotz mancher Macken ein großartiger Sportsmann sein kann, wenn er will. Ob er will, weiß ich nicht, das werden wir am Sonntagabend sehen. Ich weiß wie ich Schwachstellen nutzen kann, aber das weiß Lionel auch. Der Name Superior kommt im Gegensatz zu Superior Man damals in der FWF aus einem wahren Hintergrund, denn in dem was er tut, ist Lionel wirklich Superior – und deshalb werde ich mich hüten, ihn auf die Leichte Schulter zu nehmen. Niemand nimmt Lionel Jannek auf die leichte Schulter. Und dennoch wird am Abend des Sonntags, am Abend des Pay-Per-Views nur eins feststehen: Dass die GFCW einen neuen und damit einen weiteren dreifachen Intercontinental Champion haben wird. Mich.“

Mit diesem klarstellenden Wort steigt der Protagonist auch schon aus dem Gefährt aus – klar: Was zu sagen war, dürfte hiermit ganz eindeutig gesagt sein.

GFCW Title Nights 2015, Dortmund (Westfalenhallen), 13.12.2015

In Kooperation mit

Die altehrwürdige Westfalenhalle in Dortmund. Majestätisch und aussagekräftig steht eines der Wahrzeichen der Stadt inmitten des Ruhrgebiets und blickt bereits auf eine abenteuerliche Geschichte seit ihrem Bestehen zurück. Die rote Beleuchtung rundum die Arena sind bereits in hunderten Metern Entfernung zu sehen und auf den Parkplätzen und sonstigen Bereichen vor der Arena herrscht noch ordentlich Betrieb. Es sind viele Fans der GFCW, die noch auf den letzten Drücker in die Halle huschen und auch noch der ein oder andere BVB-Fan, welcher sich noch immer siegestrunken ob des gewonnenen Heimspiels gegen Eintracht Frankfurt auf dem Nachhauseweg befindet. Sie alle, egal ob Fußballfan oder Spätankömmling werden folgende Szene womöglich erst im Fernseher miterleben und sind natürlich selbst Schuld, denn die Eröffnung zur größten Show des Jahres lässt man sich eigentlich nicht entgehen.

BOOOOOOM! BOOOOOM!

PENG! PENG! PENG!

RATATATATATATATA!

Ein Feuerwerk der Extraklasse wird auf der Entrance Rampe gezündet und schnell wird klar: Dies hier, ist ein ganz ganz besonderer Abend. Es ist nicht irgendeine Show... es ist DIE Show im Jahr und entsprechend üppig fällt auch die heutige Pyroshow mitsamt Dutzenden von Raketen aus. „Masquarading of the Wicked“ der Egde of Throns dröhnen heute gefüllt extralaut aus den Hallenboxen, während bereits die ersten Aufnahmen der anwesenden GFCW-Galaxie den berechtigten Eindruck vermitteln, dass wir hier heute die wohl lauteste Crowd des Jahres zu erwarten haben. Auf dem Rundflug durch die Halle erblicken wir wieder einmal Hunderte von Schildern und Plakate und allen anwesenden Leuten merkt man förmlich an, wie happy sie über ihre Anwesenheit bei diesem Megaevent sind. Die Hallenscheinwerfer wandern wie fliegende Spotlights durch die Halle und nun springt auch der Titan Thron an und zeigt und das bekannte Logo unserer aller Lieblingsliga.

Ein Kameraschnitt zum Kommentatorenpult zeigt uns nun auch die zwei Herren, welche sich heute noch mehr in Schale geschmissen haben, als eh schon immer. Den Feierlichkeiten des Tages angemessen präsentieren sich Pete und Sven im feinsten Smoking mitsamt Fliege und wirken ähnlich vorfreudig auf das heutige Spektakel, wie eigentlich Jeder hier in der Halle. Kurz lassen die beiden Herren des Headsets die ultimative Stimmung im On-Air Bereich noch auf sich wirken, ehe sie sich mit dem wohl dicksten Grinsen, das man sich vorstellen kann, in Richtung Kamera drehen und nun auch die Millionen Zuschauer vor den Fernsehgeräten ( ;) )begrüßen.

Pete: „Meine Damen und Herren, liebe Kinder, liebe GFCW-Galaxie... THIS... IS... TITLE NIGHTS 2015!!!!! Einen wunderschönen guten Abend aus den Westfalenhallen in Dortmund zu DEM Event, auf das wir alle gewartet haben. Das Highlight des GFCW-Jahres steht an und gemeinsam mit 15.400 Zuschauern in dieser ehrwürdigen Arena stehen wir heute wieder einmal vor einer Abschlussshow des Jahres, die uns den Atmen stocken und die Sinne rauben wird. Seit Wochen gibt es in der GFCW nur noch ein Thema, nur noch ein Datum, von dem alle sprechen. Heute ist es endlich soweit... Sonntag, 13.12.2015... „GFCW Title Nights 2015“ ist „On-Air!““

Sven: „Oh Yes, Baby... es ist endlich soweit! Guten Abend auch von meiner Seite aus zu einer Show, die wir mit Sicherheit nicht so schnell vergessen werden. Es ist der Abend, wo ganz große Momente kreiert werden... wahre Legenden werden nur HIER geboren und magische Momente geschehen genau bei diesem Event. Siebe fantastische Matches warten auf uns, allesamt mit einer eigenen und speziellen Geschichte. Alle Titel stehen heute auf dem Spiel, es kommt zu spektakulären Comebacks und wohl nie dagewesenen Auftritte. Meine Damen und Herren, genießen sie einfach diesen einzigartigen Abend... dies hier ist die heutige Card von „GFCW Title Nights 2015!““

Singles Match:
Dr. Dick vs. ???
Referee: Bob Taylor

Sven: „Los geht es mit einer offenen Herausforderung von dem Mann, der noch immer kein Match in der GFCW verloren hat! Bereits seit mehr als einem Jahr hat Dr. Dick bisher jeden Gegner erfolgreich aus dem Weg geräumt, der ihm und seiner Frau Dirty Mary in die Quere gekommen ist. Für den heutigen Abend wird sich eine weitere Person an dieser Aufgabe versuchen, auch wenn wir noch nicht die genaue Identität des Gegners kennen. Eins dürfte aber klar sein... hier bei „Title Nights“ werden wir mit Sicherheit einen Knallergegner zu Gesicht bekommen, der eine wahrliche Herausforderung für den Doktor sein wird. Wird Dr. Dick seine unheimliche Siegesserie weiter ausbauen können oder ausgerechnet bei „Title Nights 2015“ seine erste Niederlage erfahren?“

Barbed Wire-Match:
Savior vs. Der Puppenspieler
Referee: Thorsten Baumgärtner

Pete: „Im zweiten Match des Abends wird es zum ersten Mal extrem werden, den Stacheldraht wird hier die Szenerie beherrschen. Schon seit Wochen haben Savior und der Puppenspieler ihre Probleme miteinander, die sich durch Einmischen in gegenseitige Matches und Provokationen außerhalb der Ringseile gezeigt haben. Diesen Konflikten wird heute ein Ende gesetzt, wenn sich die beiden Akteure heute im Ring begegnen und ihre Differenzen klären werden. Dem Gewinner winkt vielleicht ja sogar eine baldige Chance auf den GFCW Intercontinental Title und die garantierte Gewissheit, auf der größtmöglichen Bühne einen Sieg eingefahren zu haben.“

Casket Match:
The Godlike vs. Demon of Death
Referee: Peter Cleven

Sven: „Kommen wir zum wohl grusligsten Match des Abends, wo der Verlierer definitiv in einem Sarg enden wird! Bereits vor mehr als einem halben Jahr traten Godlike und der Demon of Death im Finest Hour Turnier gegeneinander an, wo sich der Dämon durchsetzen konnte. Vor wenigen Wochen feierte Zereo Killers Bruder sein überraschendes Comeback in der GFCW und attackierte prompt den angesprochenen Dämon. Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine hitzige Angelegenheit zwischen diesen beiden Hünen, die heute in eben jenem Casket Match enden wird. Wer von Beiden wird am Ende triumphieren können und wer wird förmlich per Sarg in die Hölle geschickt? Wir werden es erleben... im Casket Match!“

No Holds Barred-Match:
Player vs. Ryder Reloaded
Referee: John Wardon

Pete: „Noch vor wenigen Monaten bildete sich mit „The New Breed“ eine Gruppierung von jungen und aufstrebenden Talenten, die die GFCW von unten auf aufmischen und der Liga eine Verjüngungskur verpassen wollte. Verheißungsvoll war der Start rund um Player, Ryder Reloaded und Kid Daniel, ehe sich Erstgenannter nach einer Überdosis Drogen selbst ins Abseits schoss. Vor wenigen Wochen kehrte Player wieder, sorgte mit einer Attacke gegen seinen eigentlichen Partner Ryder für Aufsehen und erklärte mittlerweile gar den Austritt aus der Gruppierung. Heute kann er nachlegen und seinen eigens erklärten Neustart durchziehen, während Ryder die Chance zur Revanche besitzt. Zwischen diesen beiden früheren Partnern wird es mit Sicherheit heiß hergehen, denn in diesem Match heißt es „No Holds Barred“! Uns erwartet also eine pure Schlacht und wir sind gespannt, wer am Ende als Letzter stehen und siegreich den Ring verlassen wird.“

GFCW Intercontinental Title Match:
"The Superior" Lionel Jannek vs. Johnboy Dog
Referee: Mike Gard

Sven: „Vor gut zwei Monaten kehrte Lionel Jannek nach überstandener Verletzung zur GFCW zurück und nahm prompt am selben Abend dem Intercontinental Champion Johnboy Dog den Titel ab. Seitdem ist viel passiert und gerade „The Superior“ hat hierbei eine riesige Achterbahn der Gefühle erlebt. Zunächst kehrte seine Sekretärin Carina Valentina zurück, opferte sich überraschenderweise für Jannek und bekam einen Stuhlschlag JBDs ab. Später entpuppte sich Valentina als Schwester des Österreichers und hat noch immer mit der folgenschwere versehentlichen Attacke des Hundes zu kämpfen. Jannek möchte heute natürlich Rache an Johnboy nehmen und möglicherweise auch einen Sieg im Namen seiner neu gefundenen Schwester erzielen. Johnboy Dog hingegen könnte sich heute zum erst dritten dreifachen Intercontinental Champion der GFCW-Geschichte krönen und eine gelungene Generalprobe für sein anstehendes GFCW Heavyweight Championship Match bei „Doom's Night 2016“ feiern, welches ihm ja bereits fest zusteht. Uns wird auf jeden Fall ein intensives Match zweier Klasseathleten bevorstehen, die uns alles zeigen dürften!“

Fatal Four Way, Street Fight, First fall counts!-Tag Team-Title Match:
Fearsome F(r)iends (Max Mustermann & "The Bad Bat" Toxic Lugosi) vs. Robert Breads & Marvin Percio vs. Fight Club (Drake Ackley & Jasper Randell) vs. Niggahliciouzz (Barnes Bullet & Yung Trohf)
Referee: Howard Eagle

Pete: „Wochenlang, in jeder Show gab es eine zentrale Frage, die uns alle beschäftigte: Wer würde Max Mustermann und The Toxic Lugosi als Nächstes herausfordern dürften? Gleich drei Teams stellten berechtige Ansprüche, doch nie konnte man sich auf einen legitimen Herausforderer für die Fearsome F(r)iends einigen. Die einfach Konsequenz von Claude „Dynamite“ Booker: Ein Fatal Four Way Teams von vier Teams, die allesamt bereits eine mehr als ansprechende Vita auf ihrer Habenseite haben. Mehrmalige GFCW Tag Team Champions, mehrmalige Heavyweight Champions unterschiedlichster Ligen... dieses Match verspricht nicht nur hochklassig und spektakulär zu werden, es wird sogar auch noch chaotisch und brutal. Street Fight... first fall counts! Zu jederzeit kann das Match vorbei sein, Jeder hat hier und jedem Zeitpunkt die Chance zu gewinnen. Es wird eine Schlacht werden und wir werden live dabei sein... im Co-Main Event von „Title Nights 2015“!“

GFCW Heavyweight Title Match:
Zereo Killer (c) vs. Jason Crutch
Referee: Phönix

Sven: „Dann ist es endlich soweit... das Match, auf das wirklich alle warten findet endlich statt. Das wohl größte GFCW-Match seit Robert Breads VS Danny Rickson und vielleicht ja sogar das größte Match in der Geschichte dieser Liga. Zwei ehemalige GFCW Heavyweight Champions, zwei ehemalige Publikumslieblinge, zwei ehemalige Freunde... getrieben von Stolz, Neid, Eifersucht und der Gier nach dem großen Gold haben sich Zereo Killer und Jason Crutch über das letzte halbe Jahr alles gegeben, was man sich vorstellen kann. Sie schlugen sich verbal Hasstiraden und Provokationen um die Ohren, sie prügelten sich, sie zogen gar Familienmitglieder und Freunde der beiden Akteure mit in ihre Blutsfehde mit ein und letzten Endes spalteten sie auch die GFCW-Galaxie in ihren Meinungen und Symphatiebekundungen. Nur für Einen von beiden wird der heutige Abend ein Happy End nehmen, nur Einer wird am Ende GFCW Heavyweight Champion sein... nur Einer wird diese intensive, persönliche und hassgetriebende Fehde für sich entscheiden. Es sind genug Worte gewechselt worden... Zereo Killer oder Jason Crutch: Einer von Beiden wird heute siegreich sein!“
Pete: „Es wurde viel geredet... es wurde provoziert...es wurde alles auf diesen heutigen Abend hin abgestellt. Es ist er da... der Abend... „GFCW Title Nights 2015“... liebe GFCW-Galaxie: Viel Spaß bei diesem Mega-PPV wünschen euch Pete...“

Sven: „.... und Sven! Genießt es! Es wird ein fantastischer Abend werden!“

Die finale Show des Jahres 2015 wird eröffnet! Pete und Sven stellten die herausragenden Matches der wichtigsten Veranstaltung vor, ehe sie von einer Musik unterbrochen werden, die große Jubelstürme auslösen wird.

Ein Bild auf der großen Leinwand wird gezeigt, welches sich in zahlreiche Gehirne der GFCW Galaxy gebrannt hat. Die 1.000 Gesichter des wohl vielleicht beliebtesten Wrestlers, welcher jemals einen Fuß in einem Ring gesetzt hat! Zereo Killers Evanescence – Bring me to life schallt aus den Boxen und die wrestlingfanatischen Fans liefern sich ein Dezibel-Duell mit der Soundanlage des Westfalenstadions! Ein Kameraschwenk durch die Crowd und zigtausende Zereo Killer Plakate werden gen Hallendecke gestreckt. Sehr viele unterschiedliche Gesichtsbemalungen sind zu erkennen, viele Replika Custom World Heavyweight Title werden stolz in die Kamera gehalten, ehe das Licht in der Halle komplett erlischt! Für einen Moment lang sind es lediglich die zahlreichen Smartphones, die der ausverkauften Arena dank einer Taschenlampen-App Licht spenden.

Doch dieser Moment währt nicht sehr lange! Das Hauptaugenmerk verlagert sich auf die Auftrittsrampe, denn dort taucht ein blaues Spotlight auf. Es wird in wenigen Sekunden von aufkommenden Nebelgeschwader erstickt und als der Refrain des Songs endlich losgeht, erkennt man die Silhouette eines Mannes! Die Crowd rastet vollkommen aus, als sie durch den Nebel das glitzern des Titelgoldes um die Hüften des Champions erkennen! Ja, er ist es! Zereo Killer gibt sich die Ehre und ist der Erste, der sich nach der Begrüßung des besten Kommentatorenduos der Welt blicken lässt! Sein zuversichtliches Lachen wird in Großaufnahme gezeigt. Er saugt die Stimmung auf, welche natürlich fantastisch ist! ZK trägt bereits seine Wrestlingklamotten. Die schwarz-weiße Wrestlinghose mit den dazu passenden Sneakers trägt Mr. #ISGI. Ein I STILL GOT IT – T – Shirt darf natürlich auch nicht fehlen und darüber die weiße Kapuzenjacke… doch wie er es in der vergangenen War Evening Show angekündigt hat, trägt er tatsächlich keine Gesichtsbemalung! Die Lippen in die Horizontale gezogen, erneut beeindruckt von dieser Kulisse, begibt er sich auf dem Weg in Richtung Geviert, wobei er natürlich nicht vergisst mit seinen Fans abzuklatschen. Sogar für einige Fotos mit den kleinen Wrestlingfans lässt er von sich machen. Es geht rund um den Ring herum und… bleibt für einen Moment lang bei einem Fan stehen! Dieser „Fan“ entpuppt sich als seine Tochter Lara! In Begleitung von Leighton Meester!!! Das ist doch mal eine Überraschung! Für die kleine L gibt es eine dicke Umarmung und einen Kuss! Zereo Killers Blick wandert im Anschluss zu seiner ehemaligen Freundin und… er umarmt sie und flüstert ihr etwas ins Ohr!

Nachdem das Wichtigste erledigt wurde, macht der World Champion wie gewohnt weiter. Pete und Sven werden natürlich begrüßt. Im Anschluss steigt der GFCW Heavyweight Champion über die Ringtreppe auf das oberste Seil! Er löst seinen customisierten World Title von den Hüften, hebt ihn langsam in die Höhe und schaut durch die Menschenmassen! Mike genießt es sichtlich in der jubelnden Menge zu baden. Das Titelgold wird in vorsichtig über das oberste Seil gehängt und ZK selbst springt mit einer Shooting Star Press in den Squared Circle! Gekonnt landet er auf seinen Beinen und löst dabei ein gewaltiges Pyro bei allen vier Ringecken aus, zeitgleich wird der Halle die normale Ringbeleuchtung geschenkt und die Musik gestoppt… doch die fanatischen Jubelschreie für Zereo Killer sind… unstoppable!!!

YOU STILL GOT IT!!!

YOU STILL GOT IT!!!

YOU STILL GOT IT!!!

YOU STILL GOT IT!!!

YOU STILL GOT IT!!!

YOU STILL GOT IT!!!

YOU STILL GOT IT!!!

Der Los Angelino genießt sichtlich dieses Schauspiel, schnappt sich aber direkt ein Mikrofon und seinen Gürtel. Zuversichtlich und voller Stolz legt er das Titelgold über die Schulter. Sein Blick wandert immer wieder zu seiner Lara und Leighton. Sie sind sichtlich stolz auf ihn. Zereo Killer versucht die Menge mit Handzeichen zu beruhigen, doch just in diesem Moment scheint es ihm kaum zu gelingen… Er beginnt zu lachen und winkt ab…

„Ach, Scheiß drauf!“ So in etwa dürften seine Gedanken lauten, denn er nimmt den Gürtel von seiner Schulter, hält ihn in der rechten Hand, breitet seine Arme aus und dreht sich im Kreis. Er präsentiert sich noch ein weiteres Mal dem Publikum, was den Lärmpegel natürlich noch ein wenig anheben lässt…

Der Kalifornier wischt sich schon mal jetzt den Schweiß von der Stirn, legt sich das Titelgold erneut über die Schulter und führt dann schlussendlich das Mikro zu seinen Lippen.

Zereo Killer: „Ihr seid wahrhaftig unglaublich!“

Nun ist ER Derjenige, der fürs Publikum klatscht, und das meint er natürlich aufrichtig und ehrlich.

Zereo Killer: „Wisst ihr… nachdem Aus der WWCA und der WFWL dachte ich tatsächlich, ich würde nie wieder eine Wrestlingheimat finden… Vor allem… da war dieses Problem mit der Amnesie die ich mal hatte… doch ich kämpfte mich zurück. Wrestling war mein Heilmittel, welches mich daran erinnert wer ich bin und was ich bin! Nicht nur wegen euch liebe ich diesen Sport, sondern das war auch meine Therapie zur erneuten Selbstfindung, zur Wiedererinnerung!“

Die Rede beginnt sehr emotional… es ist auch anders als sonst. Normalerweise rennt er oft auf und ab wie ein wildes Tier, weil er so viel zu berichten hat… Doch dieses Mal bleibt er ruhig in der Mitte des Gevierts stehen, schaut bedächtig durch die Crowd, welche auch merklich leiser geworden ist, denn sie wollen den Worten ihres Anführers der Zereo Army lauschen.

Zereo Killer: „Es gab zigtausende Hochs und Tiefs in meinem Leben, doch das Wichtigste ist, dass man niemals aufgeben darf, egal was passiert! Egal wie oft man niedergeschlagen wird, man muss immer wieder aufstehen! Genau das ist es, worum es eigentlich geht, oder???“

MacKenzie schaut ein weiteres Mal durch die Fanreihen. Die Frage ist natürlich rein rhetorischer Natur, denn die Antwort liegt auf der Hand.

Zereo Killer: „Ich möchte mich für die Unterstützung bedanken, die ich von euch seit dem Jahre 2002 erhalte! Ohne euch wäre die Marke Zereo Killer nicht das, was sie heute ist! Ohne euch hätte es Zereo Killer längst nicht mehr drauf! Ohne euch wäre fünfzehn Mal Titelgold nicht drin gewesen! Ohne euch… wäre ich nichts gewesen!“

Erneut blickt er zu seinen Anhängern, dann bleibt er an seiner Tochter haften.

Zereo Killer: „Und ohne dich… wäre ich nie wieder glücklich geworden!“

Eine Liebesbekundung für seine Tochter! Eine wahrhaftig emotionale Ansprache des aktuellen GFCW Heavyweight Champions! Er lässt diesen Moment, diese Stimmung auf sich und auf das ganze Publikum wirken, er hat sich bereits einen Teil von der Seele geredet… Dann, so scheint es zumindest, schlägt er ein weiteres Kapitel auf und er bittet allein durch seinen Blicke das Publikum darum, dass ihm weiter zugehört wird.

Zereo Killer: „Dieses Jahr war auch wieder extrem speziell für mich…“

Er beginnt langsam im Ring auf und ab zu gehen, seufzt einmal tief durch.

Zereo Killer: „Es begann schließlich mit dieser Verletzung… doch auch davon ließ ich mich nicht unterkriegen und kam viel schneller zurück als erwartet! Der Rest ich bekannt, ne? Ich machte das, was ich tun muss und gewann das Turnier, gewann gegen Breads… doch was habe ich während dieser Zeit verloren?“

Ein fragender Blick durch die Menschenmenge, doch die Antwort gibt der Mann aus Los Angeles letztendlich selbst.

Zereo Killer: „Einen Freund!“

Eine Zeit lang lässt er diese beiden Worte auf sich und die GFCW Galaxy wirken, ehe er fortfährt.

Zereo Killer: „Ich habe sehr viel gewonnen, doch Jason Crutch als Freund verloren… Ich entwickelte viel Hass für ihn, bin teilweise auch dafür verantwortlich, dass sich seine Fans von ihm abwandten… Ich habe mir in letzter Zeit wirklich sehr viele Gedanken darüber gemacht…“

Er kratzt sich verlegen am Hinterkopf und spricht dann weiter.

Zereo Killer: „Ich weiß genau, dass ich ein Hitzkopf bin, ich bin nicht blöd! Ich habe ein wahnsinniges Temperament, welches ich oftmals nicht unter Kontrolle habe, egal ob ich Recht oder Unrecht habe… Doch ich habe mich in letzter Zeit wirklich öfters hingesessen und mir alles was jemals zwischen uns geschehen ist Revue passieren lassen und bin zu einem Entschluss gekommen.“

Double M geht richtig in sich, bleibt erneut in der Mitte des Squared Circles stehen, wartet, bis gefühlt alle Augenpaare der Halle auf sich gerichtet sind… Dann hebt er seinen Kopf, blickt in die Kamera, die direkt auf sein Gesicht gerichtet ist, fährt das Mic zu seinen Lippen und sagt folgendes.

Zereo Killer: „Ich meinte es von ganzem Herzen immer nur gut mit ihm, ich habe immer versucht mich zusammen zu reißen! Ich bin mir tatsächlich hundertprozentig… nein… TAUSENDprozentig sicher, dass Jason Crutch selbst daran Schuld hat, wie es letztendlich ist!“

Das ist der einzige Satz, den er ziemlich ruppig und bestimmt über seine Lippen bringt, doch im Anschluss wird seine Stimme wieder sanfter…

Zereo Killer: „Doch heute nimmt dieser ganze Spuk ein Ende! Heute werden Jason Crutch und Zereo Killer aufeinandertreffen… Heute wird Jason Crutch erfahren und hoffentlich erkennen, dass er selbst dran Schuld ist, dass seine Crutch-o-Maniacs lediglich noch aus Jason Crutch und vielleicht Dr. Sigmund F. Reuth bestehen!“

Mr. #I STILL GOT IT grinst ein wenig, dann spricht er weiter.

Zereo Killer: „Das Witzige dabei ist auch wenn ich diesen Gürtel heute verlieren sollte, fühle ich mich weiterhin als Champion, denn ich habe immer die Fans hinter mir! Wenn Jason Crutch heute zum zweiten Mal GFCW Heavyweight Champion wird… wird er trotzdem der Verlierer sein! Doch das Allerwichtigste: Egal wie es heute zu Ende geht, heute geht’s definitiv zu Ende! Und ich bin tatsächlich froh, wenn der ganze Spuk vorbei ist!“

Und dann – der Titan Tron, auf dem eben noch Zereo Killer zu sehen war, wandelt sich in die Bilde von Jason Crutchs Entrance Video um, und aus den Boxen der Arena erklingt Clement Marfo and the Frontline mit CHAMPION.

Im allerersten Moment kreischen die Fans. Ja, im Grunde ihres Herzens mögen sie Jason Crutch noch. Doch bald fällt ihnen wieder ein, wie er sich in den letzten Wochen und Monaten verändert hat. Wie er sich gegenüber dem größten Publikumsliebling, den die GFCW je gesehen hat – Zereo Killer – verhalten hat. Und dann endet die Sache. Und deswegen schwenken die ersten Begeisterungsstürme sofort in Buhrufe um. Kein Zweifel: Hier begegnen sich die beiden beliebtesten GFCW-Superstars des letzten Jahres. Und der wohl Zweitbeliebteste J zeigt sich auf der Entrance-Stage.

Heute, für den wichtigsten PPV des Jahres und für das wichtigste Match seiner Karriere, trägt er die seltene weiße Wrestling-Leggins mit dem roten „Jason“- am rechten Bein und dem roten „Crutch“-Schriftzug am linken Bein. Oben herum trägt er noch ein rotes mit schwarzen „I’m no Champion“-Lettern bedrucktes T-Shirt, darüber die schwarze Lederweste. Die obligatorische schwarz verspiegelte Sonnenbrille darf nicht fehlen.

Ohne Mätzchen, kein Lächeln, keine Pose, nichts…Der ehemalige GFCW-Heavyweight-Champion betritt fokussiert den Ring, fordert sofort ein Mic vom Zeitnehmer. Und schon setzt auch seine Theme aus.

Jason Crutch: „Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla…“

Buhrufe unterbrechen das „Bla“, das Jason Crutch hier von sich gibt. Etwas genervt blickt Crutch ins Publikum. Als die Buhrufe abflachen, setzt er wieder an.

Jason Crutch: „Es ist ständig der gleiche Mist, was, Mike? Selbst heute, hier, in der Dortmunder Westfalenhalle…“

YEEEEEEEAAAAAAAAAHHH

Okay…ganz ehrlich? Cheap Pops funktionieren immer! Und wer solls denn Fans in der Halle verdenken? Es ist noch nicht mal ein Match über die Bühne gegangen und sie machen bereits jetzt Wahnsinns-Stimmung und bringen die Arena zum Bersten! Wieso sollten sie sich nicht mal selbst ein wenig feiern. Crutch gönnt ihnen das, unterbricht sich selbst für einen Moment, setzt aber dann wieder fort:

Jason Crutch: „…bei Title Nights, dem verdammt größten PPV im Wrestling, ziehst du die gleiche Schiene ab wie seit jedem War Evening, seit ich den Thron erklommen habe. Wird es dir nicht selbst langsam lästig? Immer wieder dieselben alten Sprüche von dir zu geben? Wir wissen von deiner Karriere, verstehst du? Wir haben sie verfolgt. Zum Teufel, diese Leute hier…“

…er deutet ins Publikum…

Jason Crutch: „…schon länger als ICH! Sie waren vor mir hier! Und sie haben verfolgt, was du alles erreicht hast! Und obwohl du all diese Erfolge erreicht hast, hast du mir nicht den Platz an der Sonne gegönnt, oder? Jason Crutch als GFCW-Heavyweight-Champion hat dir nicht gefallen! Du musstest es ändern. Du musstest alles dir mögliche tun, um mir diesen Platz an der Sonne madig zu machen! Du hast mir weder den GFCW-Heavyweight-Championtitel gegönnt, noch hast du der Crutch-O-Mania ihren Platz gegönnt! Und um all dem ein Ende zu setzen, hast du mich verleumdet wo es nur ging! Oh ja!“

Zereo Killer kann nur leicht mit dem Kopf schütteln. Ein flüchtiger, trauriger, schmerzerfüllter Blick hinüber zu seiner Tochter in der Frontrow…Man merkt ihm sichtlich an, dass es ihm innerlich wirklich weh tut, dass Crutch diese harten Worte zu ihm sagt. Er wollte das alles nicht, nein, er will es irgendwo in seinem Herzen IMMER NOCH NICHT, VERDAMMT!!! Aber es muss wohl sein! Er will Crutch helfen! Und wenn es nur dadurch geht, dass er ihn heute Abend im Ring besiegt, dann soll es halt so sein.

Jason Crutch: „Doch heute ist endlich Schluss damit! Schluss damit, dass du die Crutch-o-Maniacs verarscht, ihnen Flausen in den Kopf setzt! Schluss damit, dass du Goddy gegen mich aufbringst! Schluss damit, dass du deine EIGENE TOCHTER anlügst und ihr Unsinn erzählst! SCHLUSS DAMIT, VERDAMMT! Denn heute Abend, Mike, werde ich das alles beenden. Heute Abend hole ich mir den GFCW-Heavyweight-Championtitel zurück! Und ich hole mir das Herz vom Krümel zurück!!“

Zereo Killer: „Lass meine Tochter aus dem Spiel! Verstanden?“

Zähneknirschend baut sich der GFCW Champion vor seinem heutigen Opponenten auf und stellt sich so ins Blickfeld von Jason Crutch, damit er keinen Augenkontakt zu Lara hat.

Zereo Killer: „Du wirst es wohl niemals verstehen, oder?? Ich werde heute mein Bestes geben um dir folgendes einzubläuen! Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, dass mir mein Titel abgenommen wird, doch NIEMALS wir der Zeitpunkt kommen, an dem ich meine Fans verliere!“

Der Augenkontakt geht bei jedem gesprochenen Wort niemals verloren!

Zereo Killer: „Ich glaube, dass ich dir kaum noch Vernunft einprügeln kann, dieser Zug ist abgefahren! Dr. Sigmund F. Reuth hat dich auf die Wrestlingwelt losgelassen… doch das hätte er vielleicht nicht tun sollen… Vielleicht ist deine Vernunft verloren gegangen, doch ich appelliere an deinem Verstand! Du sollst verstehen, dass die Fans immer hinter mir stehen! Wenn ich dich heute besiegt habe, und ich werde alles dafür tun, dann nimm dir ne Auszeit und setze dich auf den Therapiestuhl von Reuth!“

Nun ist es aber Jason Crutch, der sich zähneknirschend und fäusteballend vor seinem ehemaligen besten Freund aufbaut. Durch die zusammengekniffenen Zähne hindurch zischt er lediglich:

Jason Crutch: „Lass…den Doc aus dem Spiel, ja? DU hast nicht die geringste Ahnung davon, was wahre Freundschaft ist! Der Doc ist mein bester Freund!!“

Ein lautes, hämisches Auflachen vom Champion. Er kriegt sich kaum mehr ein.

Zereo Killer: „Dein bester Freund, tja… ich kann ein Liedchen davon singen, wie du mit deinen sogenannten Freunden umgehst!“

Natürlich erinnert er mit diesen Worten an die letzte War Evening Show des Jahres, als Jason Crutch Dr. Sigmund F. Reuth umgestoßen hatte…

Crutch kocht innerlich. Wutentbrannt plustert er sich noch mehr vor ZK auf. Man könnte meinen, zwischen beide Nasen würde nur noch ein Blatt Papier passen. Die Luft knistert vor Anspannung und man mag glauben, es braucht nur noch ein Wort, bis hier die Hölle losbricht…

Jason Crutch: „Der Doc hat in der Vergangenheit alles Mögliche getan, um mich zu retten, verstehst du?“

Zereo Killer: „… und hat dabei kläglich versagt…“

Unterbricht der Champion spöttisch seinen Herausforderer… Dieser reißt die Augen weit auf und pumpt wie ein wilder Stier. Doch er versucht sich auf sein Gesagtes zu fokussieren und spricht weiter.

Jason Crutch: „Er hat mich überhaupt erst wieder soweit gebracht! Du hingegen hast ihn verblendet. Du hast ihm ebenso Unsinn erzählt wie all den Crutch-o-Maniacs, die heute gegen mich sind. Wie Godlike. Wie Lara. Das beste Beispiel war letztes War Evening. Man hat gesehen, dass du ihn soweit manipuliert hast, dass er mich auf seine und deine Seite ziehen wollte! Ihr seid nun beide gegen mich, ja? ALLE SEID IHR GEGEN MICH!!! Aber damit ist SCHLUSS! Weder der Krümel noch der Doc haben irgendwas hiermit zu tun. Weißt du, Mike…“

Crutch überlegt. Er weicht sogar einen Schritt zurück, um nachzudenken. Er knabbert nachdenklich auf seiner Unterlippe herum.

Jason Crutch: „In einem Punkt hast du Recht, da sind wir uns beide einig! Heute Abend MUSS ES ENDEN! Und NUR heute Abend! Die ganze Sache zwischen dir und mir…das belastet auch mich, ob du es glaubst oder nicht. Ich bin noch mehr enttäuscht von dir, als du es je zu glauben wagst. Deswegen sehe ich auch nur einen einzigen Ausweg. Heute Abend heißt es Zereo Killer gegen Jason Crutch um den GFCW-Heavyweight-Championtitel! Keine zweite Chance, keine Ausreden, kein Nachheulen...KEINE RE-MATCH-KLAUSEL!!!

Solange du oder ich GFCW-Heavyweight-Champion sind, wird der jeweils andere kein Titelmatch mehr erhalten!! Nur durch beiderseitige Übereinkunft – und dazu wird es wohl, dazu ist viel zu viel vorgefallen zwischen uns, nicht kommen – kann diese Klausel gebrochen werden.

Was sagst du?“

MacKenzie blickt kurz durch die Zuschauermenge. Auch die kleine Tochter und Leighton werden in Großaufnahme gezeigt. Besorgniserregung ist in ihrer Mimik abzulesen… denn so toll dieses Match auch wird… so sehr würden sie sich andere Umstände wünschen… Der Blick des Champions bleibt letztendlich bei seinem Gesprächspartner haften und nickt entschlossen…

Zereo Killer: „Das ist das Vernünftigste, was jemals aus deinem Mund gekommen ist, Crutch! Ich bin mit dieser Stipulation einverstanden!“

Plötzlich ertönt die Musik vom Chef der GFCW Claude „Dynamite“ Booker.

You've waited long enough!

Here it is: The Dynamite!

Die Fans jubeln Dynamite zu. Dynamite erscheint auf der Rampe komplett in weiß mit Anzug, Krawatte usw. angezogen und bringt ein Mikrofon mit. Dann steigt er hinein, begrüßt Zereo Killer und anschließend Jason Crutch und die Musik verstummt. Dynamite spricht zu den Fans in der Westfalenhalle.

Dynamite: „Hallo Dortmund, schön wieder ein Heimspiel zu haben. Seid ihr gut drauf?“

Die Menge kreischt und schreit „Yes! Yes! Yes!“

Dynamite: „Warum ich hier bei euch bin, erkläre ich euch nun. Dieser Main Event ist auf jeden Fall ein würdiger Main Event – das möchte ich noch einmal erwähnen und ihr stimmt mir alle bestimmt zu. Aber ich möchte dich, Zereo Killer und auch dich, Jason Crutch daran erinnern und auch im gewissen Sinne ermahnen, dass ihr beide NICHT die Regeln festlegt, sondern dass ICH das letzte Wort habe und ich die Regeln festlege. Das sollte klar sein. Mit anderen Worten: Wir setzen einfach einen Vertrag auf um das Ganze zu besiegeln.

Mike MacKenzie und Jason Crutch schauen etwas verwundert, denn der Präsident der GFCW grinst sich eins. Offenbar hat er eine Idee, doch bei den beiden Kontrahenten schweben lediglich imaginäre Fragezeichen über deren Köpfe.

Zereo Killer: „Bei allem Respekt, Claude… Das war ein spontaner Geistesblitz von Crutch und ich bin damit einverstanden. Wo kriegen wir nun auf die Schnelle die Papiere her, damit wir das Ganze unterzeichnen können?“

Jason Crutch: „Cheffe, beim allem Respekt: Die Show muss weitergehen, und wir alle hier haben keinen Bock darauf zu warten, bis du hier fünf Anzugträger anschaffst, damit die sich mit gespitztem Bleistift hinter deine schmierigen Pults setzen und das Grundbuch des Wrestlings durchblättern!“

Auch der Kalifornier greift nochmal verbal dazwischen.

Zereo Killer: „Nun hat der da einmal in seinem Leben ne vernünftige Idee, der ich auch zustimmen kann, und dann schiebst du einen Riegel vor? Das kanns doch auch nicht sein, oder?“

Ein giftiger Blick von JC wird in Richtung des Champions geworfen… ZK lässt aber auch keine Gelegenheit aus ein paar Nadelstiche zu setzen!

Dynamite stellt sich zwischen den beiden Kontrahenten, blickt jeweils den beiden in die Augen und versucht etwas Ruhe zu schaffen.

Dynamite: „Ja, ihr habt beide Recht. Den Vertrag können ich oder meine Mitarbeiter nicht innerhalb von Sekunden oder Minuten fertig stellen. Schließlich sind wir hier ja in einer Live-Sendung und dass ich euch etwas bremsen musste, war auch mehr oder weniger spontan. Um auf den Punkt zu kommen: Ich stimme der Stipulation zu. Mit anderen Worten: Zereo Killer trifft auf Jason Crutch. Es geht um den GFCW Heavyweight Titel. Es gibt nur ein einziges Aufeinandertreffen. Keine Rückmatchklausel! Die Klausel kann nur durch beiderseitige Übereinkunft gebrochen werden. Dieser Vertrag wird mündlich festgehalten und wird durch einen Handshake von euch beiden wirksam und beschlossen. Es gibt keine körperliche Auseinandersetzung, ansonsten wird dies alles hier, was wir besprochen haben, unwirksam. Ein Handshake von euch beiden besiegelt diese Stipulation, wie es sich halt unter Ehrenmännern gehört. Ich weiß, dass ihr beide euch nicht mehr riechen könnt, aber trotzdem denke ich, dass ihr euch wie faire Sportsmänner und eben auch wie Ehrenmänner benehmen könnt.“

Die Fans rasten aus!

Jason Crutch und Zereo Killer blicken sich zunächst entgeistert an, Crutch sogar mit halbwegs offenstehendem Mund. Dann verfinstert sich JCs Blick wieder und wandert hinüber zu Booker.

Die Fans gehen steil. EIN HANDSHAKE!!! Ausgerechnet zwischen diesen beiden Männern?

Crutch überlegt. Wieder wandert sein grimmiger Blick hinüber zu ZK. Und dann…erblickt er Lara im Publikum!! In Großaufnahme wird sie mit feuchten Augen auf dem Titan Tron gezeigt! Sie ist dem Weinen nahe. Crutch sieht den Krümel…sein grimmiger Blick verschwindet, als er die Kleine sieht. Ja, er lächelt sogar ein wenig. Beinahe wehmütig…denn die Bilder kommen in ihm hoch. Die Bilder der blutenden Nase des kleinen Schatzes…Er lächelt – und er bemerkt das leichte Nicken von Lara, das ihm gilt. Und er nickt leicht, kaum merklich, zurück. Und er hat verstanden…

Die Fans kriegen es mit – und plötzlich dreht sich Crutch zu Zereo Killer und reckt ihm doch tatsächlich die Hand entgegen!!!!

Der Blick des GFCW Heavyweight Champions durchbohrt Jason Crutch… Kein Blinzeln ist zu erkennen, dieser Moment scheint wie eine Ewigkeit! Er schaut herab, die ausgestreckte Hand von Jason Crutch! Zereo Killer kann es kaum glauben, dass der Oberpollinger dazu bereit ist… Ausgerechnet der „Irre“ ist der Erste, der den Arm ausstreckt und in diesem Moment quasi kleinbei gibt?! Sein Blick wandert nun doch durch das Publikum und ebenfalls zu seiner Tochter… und zum GFCW Chef… Jeder will, dass Beide einwilligen… Nach kurzer Überlegung geht auch ZK einen Schritt auf seinen Herausforderer zu… die Hände berühren sich, sie halten sich fest, es gibt den Handshake!!!!

Beide schauen sehr entschlossen aus, Beide werden heute alles geben. Beide haben sich dazu entschlossen, diese Stipulation durch einen Handshake zu besiegeln!

Dynamite: „Somit ist es offizell: Jason Crutch trifft auf Zereo Killer und es geht in diesem Match um den GFCW Heavyweight Titel. Es gibt keine Rückmatchklausel. Der bessere möge gewinnen.“

Dynamite verlässt nun den Ring und geht langsam backstage. Auf den Weg dorthin lässt er sich vom Publikum für seine grandiose Idee feiern. Sobald der Chef hinter dem Vorhang verschwunden ist, wird das Hauptaugenmerk wieder auf die beiden Protagonisten im Ring geworfen! Zereo Killer und Jason Crutch stehen immer noch wie angewurzelt da! Immer noch halten sie den Handshake aufrecht! Das Duell der Giganten steht bevor!

Die Kamera schaltet im Backstagebereich, genauer, in den Gängen der Westfalenhalle, ein. Ein ruhiges Pfeifen ist im Hintergrund zu hören, gepfiffen wird von einer Person die Intromelodie von "A Clockwork Orange". Langsam wendet sich die Kamera von der kahlen Wand ab und schwenkt nach links, wo Sid, mit einem Gehstock über den Schultern, auf sie zu stiefelt. Es dauert einige Sekunden bis Sid die Distanz zwischen sich und der Kamera mittels ruhigem Gang auf einige Meter reduziert hat. Plötzlich taucht ein anderer Wrestler auf, sein Name? Hunk! Geistesabwesend läuft er durch das Kamerabild, mit gesenktem Haupt und unaufmerksam. Als er grade an Sid vorbei läuft hat sich Sid schon zu ihm gedreht.

Sid: Hunk du altes Haus!

Hunk schreckt auf und presst sich panisch mit dem Rücken zur Wand. Er mustert den Punk, konfus starrt Hunk ihn an. Sids Lippen formen sich zu einem lächeln und nach ein paar Sekunden des ringens um Luft spricht Hunk deutlich beruhigt.

Hunk: Entschuldigung, das ist so ein Reflex den ich hab wenn ich..... Naja unwichtig, was hast du denn hier verloren Sid?

Sehr eindeutig sieht man Hunk an, dass es ein unverhofftes wiedersehen ist. Immer noch etwas nervös kramt dieser in seiner Jackentasche rum.

Sid: Ich habe gestern den Vertrag beim Boss unterschrieben, wir sind wieder Arbeitskollegen.

Es rattert in Hunks Birne. Die ewig lange Pechsträne schien vorüber, irgenndwann nimmt alles nunmal ein Ende. Wesentlich verwirrter und sogar leicht Benommen wirkt der Gute gar.

Hunk: Bergauf..... Ähm, ich meine, das ist echt überraschend, plötzlich tauchst du wieder auf!... ja... ähm....

Sid: Du meinst wohl: Glückauf! Aber hey! Was ich dich noch fragen wollte... Wie konntest du dir einen Carrera von deinem miesen Jobberlohn leisten?

Schien sich Sid grade ernsthaft für sein Leben zu interessieren? Konnte es tatsächlich sein dass, das Exil den Punk "NORMALISIERT" hat? So oder so ähnlich könnten die Gedanken eines Hunks in diesem Moment aussehen, klar ist nur von der Gewöhnlichkeit der Frage scheint er sichtlich beruhigt worden zu sein. Langsam wird Hunk warm. Gar ein kurzes Zucken seiner Lippen, als wollte er lächeln ist vernehmbar.

Hunk: Nach dem mein Auto geklaut wurde und die Versicherung nicht zahlen wollte, wegen angeblicher Fahrlässigkeit, sah es erst düster aus. Aber dann hat mich meine Frau verlassen und ich konnte meine Lebensversicherung kündigen, den Bausparvertrag und das Konto das wir angelegt haben falls wir mal Kinder kriegen sollten. Zusammen hat es mit 3 Monatsgehältern gereicht mir dieses pracht Stück eines Autos zu holen.

Hunk beginnt förmlich zu strahlen, Reden wirkt manchmal Wunder... Erleichterung wird deutlich.

Sid: Das klingt nicht schlecht, damit reißt du sicherlich schnell eine neue Puppe auf! Du solltest nur vielleicht deine pinken Plüschwürfel abhängen und den Lederbezug auch wirklich Lederbezug sein lassen...

Hunk: Wurde alles mit meinem alten Untersatz mitgenommen.

Sid: Schade, sag' mal... hörst du in deinem Auto immer noch Wolfgang Petri? Darauf stehen die scharfen Puppen nicht, so als kleiner Tipp.

Hunks miene verzieht sich und wird düster....

Hunk: Woher weißt du? Nicht einmal meine Ex wusste..... Es sei denn! Es sei denn!!!

Hunk läuft rot an und ihm brechen vor Wut sämtliche Hemmungen weg. Er schlägt dem Punk, der seine arme über den ihm auf den Schultern liegenden Gehstock hängen hat, wütend in den Bauch, dann ins Gesicht. Sid beginnt zu grinsen als Hunk ihm seine Knie in die Rippen haut. Erst ein paar Momente später packt Sid den Gehstock und haut dem in diesem Moment ausholenden Hunk damit vor die Rübe. 1x, 2x, 3x, 4x mit sehr viel Kraft, bis dieser dann zusammen sinkt. Erschöpft wischt sich Sid das Blut von der Oberlippe, das aus seiner Nase läuft und verschnauft darauf mit breitem Grinsen einige Sekunden, sich auf den Gehstock abstützend.

Sid: Du bist mutiger als ich gedacht habe..... Scheint ja fast als liefe alles abjetzt wieder wie früher.... Hach, so fühlt es sich also an wieder Zuhause zu sein!... Ach, vergiss die Ersatzschlüssel nicht!

Mit diesen Worten kramt Sid in seiner Tasche rum, zieht einen Schlüssel heraus und wirft ihn beim los stiefeln auf den am Boden liegenden Hunk. Er beginnt die Melody von "Schrei nach Liebe" zu pfeifen, dann zoomt die Kamera auf den Schlüssel, der den halb-bewusstlosen Hunk verziert. Als das VW-Logo darauf sichtbar wird schaltet die Kamera ab.

Es ist Title Nights 2015, und wir befinden uns im Backstagebereich der Westfalenhalle 1, genauer gesagt in der Tiefgarage. Nach und nach treffen immer mehr Superstars in der Arena ein. Gerade biegt ein dunkelgraues Midsize-SUV mit verdunkelten Scheiben um die Ecke und hält in einer Parkbucht. Ein Mann steigt lässig aus, sofort bemerkt er die anwesenden Kameras und lächelt cool herüber. Dann schlendert er zum Kofferraum des Wagens und holt eine große, schwarze Sporttasche heraus, die er sich über die Schulter wirft. Der Mann trägt eine helle, verwaschene Jeans und sandfarbene Wildleder-Boots, ein graues T-Shirt mit seinem Logo sowie darüber eine schwarze Lederjacke. Die schulterlangen, braunen Haare triefen vor Wet-Gel. Regelmäßige GFCW-Gucker haben den Modellathleten natürlich längst identifiziert: Es ist Ryder. Der kommt jetzt mit seiner Tasche in Richtung Kameramann geschlendert und begrüßt diesen erstmal, man sieht von hinten den Arm des Kameramannes ins Bild kommen, der mit Ryder einschlägt.

Ryder: „Hey Mann, was geht, alles gut?“

Kameramann: „Alles gut, danke!“

Ryder: „OK, wir sehen uns später. Lass rocken.“

Ryder geht an der Kamera vorbei, und diese folgt ihm nun aus dem Parkdeck heraus ins Treppenhaus. Man sieht jetzt viele Mitarbeiter der GFCW durch die Gegend wuseln, die eine Großveranstaltung wie Title Nights 2015 überhaupt erst möglich machen. Ryder begrüßt einige Leute hier und da, während er sich seinen Weg durch die Katakomben der alten Radsport-Arena macht. Plötzlich trifft er eine Ton-Assistentin, die mit ihrem Sohn da ist, der scheinbar Ryder-Fan ist, zumindest prangt auf dem schwarzen T-Shirt des Jungen das Konterfeit dieses Superstars.

Ryder: „Heeey, alles klar, Bro? Hallo Christine, schön dich zu sehen. Das ist dein Junge?“

Christine: „Hallo Ryder. Ja das ist er. Er ist ganz aufgeregt, seine ganzen Lieblinge hier zu treffen. Endlich hat es mal geklappt, dass ich ihn mitbringen konnte. Und jetzt triffst du auch noch direkt deinen Lieblings-Wrestler Ryder!“

Junge: „Das ist sooo cool, Mum! Ähm … hallo Mr. Ryder. Ich … bin ein großer Fan von dir.“

Ryder lacht auf und tätschelt dem Jungen das lockige Haar.

Ryder: „Du musst nicht nervös sein, Kleiner! Du wirst hier heute noch so einige Superstars treffen, das glaub mal. Aber ich finde es natürlich klasse, dass du mich so toll findest. Mal sehen, vielleicht klappt es ja heute mit einem Sieg gegen Player, das wäre was oder?“

Junge: „Das wäre mega! Ich drücke ganz fest die Daumen, Ryder!“

Ryder: „Danke, dann muss es ja klappen, da bin ich mir ganz sicher! So, aber jetzt muss ich erstmal weiter, umziehen und dann ab in den Kraftraum zum Aufwärmen. Vielleicht sehen wir uns ja später noch einmal. Tschüss ihr zwei!“

Junge: „Das wäre der Ultra-Wahnsinn!“

Christine: „Jetzt beruhig dich mal wieder, Tobias. Du bist ja ganz aus dem Häuschen!“

Ryder lacht noch einmal und geht dann weiter, wieder folgt ihm dabei die Kamera. Es geht durch ein weiteres Treppenhaus nach oben und schließlich erreicht er die Umkleidekabine. Er geht hinein, stellt die große Tasche auf eine der mittigen Holzbänke und lässt sich dann daneben auf selbige fallen. Mit einem Seufzer zieht er sein Smartphone aus der Jackentasche und beginnt, mit dem Finger darauf herum zu wischen.

???: „HA-HA-HA, wenn das nicht mal unser Night Ryder ist!“

Ryder schaut von seinem Handy auf und lächelt verschmitzt.

Ryder: „Nur noch Ryder bitte, einfach nur Ryder. Grüß dich, Frazier! Alles gut?“

Ryder steht auf und klatscht mit dem schwarzen Hünen ab. Die beiden umarmen sich. Frazier Malone ist bereits in seiner vollen Wrestlingmontur, und das obwohl er heute gar kein Match zu bestreiten hat. Er trägt eine schwarze Wrestling-Badehose mit schwarzen Stiefeln und darüber ein enges, graues T-Shirt mit seinem Logo drauf.

Frazier Malone: „Na klar, bei mir läuft alles super! Schön dich mal wieder zu sehen. HA-HA!“

Ryder: „Da sagst du was! Aber du warst ja lange Zeit nicht zu sehen, da war es auch schwer, dich zu treffen. Man könnte fast meinen, du hättest dich rar gemacht. Wo hast du dich denn rumgetrieben?“

Frazier: „Ich hab' viel trainiert! HA-HA, schau dir das mal an, mein Freund!“

Malone geht in eine Bodybuilder-Pose und präsentiert seine beeindruckenden Muskeln. Er ist sogar noch muskulöser als Ryder, der selbst auch schon unheimlich trainiert ist und große, definierte Muskeln hat. Doch Frazier Malone legt da noch einmal eine Schippe drauf.

Malone: „Um ehrlich zu sein, gestern Abend hat Dynamite höchstpersönlich mich angerufen, dass ich heute hier bei Title Nights erscheinen soll. Er hat mich zu sich in sein Büro beordert. Und zwar … in 5 Minuten! Verdammt, ich muss los! … Ich sag dir was, Ryder: Ich glaube, er hat mich ganz spontan dazu auserkoren, heute gegen Dr. Dick anzutreten! BÄM! WAS SAGST DU DAZU, HÄ?! Ist das geil oder was?! Das wird ein gigantisches Comeback heute Abend!“

Ryder: „Hehe, oh man, das wäre echt der Hammer. Hammertime, ja! Ich freu mich für dich, Mann. Aber warum glaubst du, dass Dye dich gerade deshalb herbestellt hat?!“

Frazier: „Ich hab das im Gefühl, Mann! HA-HA! Ich muss los, wir sehen uns nachher bei unser beider Siegesfeier! HA-HA!“

Frazier Malone stürzt durch die offene Tür davon, und ein schmunzelnder Ryder bleibt alleine zurück. Er schaut jetzt wieder auf sein Handy, doch dann blickt er wieder zur offenen Tür, so als schaue er Malone hinterher, der schon lange in den Katakomben der Arena verschwunden ist. Ryder blickt jetzt nachdenklich drein, fast schon besorgt. Was hat Dynamite nur vor?

Die Cafeteria unweit der Veranstaltungshalle der GFCW ist schon geöffnet – es ist schon praktisch, wenn man nahe des Headquarters veranstaltet und somit über kurze Dienstwege verfügt. Ebenfalls gut, dass es hier an jeder Ecke und an fast jeder Stelle Kameras gibt – die meisten sind unsichtbar, allerdings wissen die Akteure natürlich, wie sie stehen müssen damit die Zuschauer daheim vor dem Schirm einiges geboten bekommen. Jedoch ist es sehr selten, dass aus der Zentrale gefilmt wird – lieber begibt man sich in schwindelerregende Höhen oder aber man wählt gleich die Halle der jeweiligen Veranstaltung in der betreffenden Stadt, damit die Zuschauer auch die Hallenumgebung gleich ein wenig im Blick haben.

Wen wir sehen und was wir sehen? Johnboy Dog, den wir vor der Show schon in einem Interviewsegment kurz kennengelernt haben – manche vielleicht ein wenig mehr als zuvor, für andere war die Begegnung mit dem Autofahrenden Hund die erste überhaupt. Da auszuschließen war, dass man ihn nur einmal sieht, ist er es, der in der Cafeteria sitzt und an einem Cappuccino nippt. An sich nichts ungewöhnliches, doch der Meister der Doggiemaniacs scheint in der Tat die Seele baumeln zu lassen. Allerdings nur bis einige Sekunden vergehen und sich der Blick weitet, als er nach Osten, in die der Kamera nicht ersichtliche Richtung schaut. Kurzes Kopfschütteln, ganz als könne er nicht glauben, was er da sieht – und wieder ein Weiten der Augen. Offenbar ist das, was er da zu sehen glaubt, aber nicht zu sehen glauben will, tatsächlich real – und das macht es für den passionierten Wrestler nicht leichter. Die Kamera kann nicht wirklich schwenken, aber das Problem löst sich, als wenig später ein Blonder Hüne ins Bild kommt, auf den Hund zugeht und Shakehands austauscht. Zeit, dass die Mikrofone auch etwas zu tun bekommen...

Johnboy Dog: „ICH FASS ES NICHT! Dye hatte Recht, du bist hier!“

Ehrliche Freude sprüht aus den Worten, die Euphorie ist förmlich greifbar, als der Hund den Blonden begrüßt, als handele es sich um einen alten Freund. Er will zu einem Handschlag ausholen, aber da wird er schon in einer sehr männlichen Umarmung beinahe zerquetscht – und plattgedrückt, ja fast vom Boden aufgehoben auch wenn sein Gegenüber sicher nicht größer ist als er selbst. Aber wesentlich jünger....wobei man das im Zusammenhang mit dem Hund ja kennt, der in den meisten Fällen – vielleicht abgesehen von Gebäude und Mobiliar – der älteste Bestandteil ist.

???: „Doch! Ich habe versprochen, mir das mal anzusehen was Du hier so treibst und wie du siehst, habe ich Wort gehalten!“

JBD steht da und kriegt vor Erstaunen immernoch den Mund nicht zu, droht fast schon hektisch zu werden, fängt sich aber schließlich gerade noch rechtzeitig.

JBD: „Kaffee? Cappu? Latte?“
???: „Cappu, wie immer.“

Manche Dinge scheinen sich eben auch nach gut zehn Jahren nicht geändert zu haben – das betrifft wohl auch das Gegenüber des Hundes.

JBD: „Ich muss mir immer noch die Augen reiben....hier sitzt Alex T. vor mir und trinkt einfach mit mir Cappu. Ich hätte nicht erwartet, dich so bald zu sehen – wobei es ja nun doch einige Jahre sind, seit dem letzten Mal...“

Es schwingt ein wenig Bedauern in der Stimme mit. Bedauern darüber, dass es so lange gedauert hat – aber auch Vorfreude und generell Freude darüber, dass es zu diesem Unerwarteten Treffen gekommen ist. Alex T., der mehr-oder-weniger-Ex von Michelle, JBD's Angetrauter, ehemaliger Tagteampartner und eine Vaterfigur für Alex Jr, dessen Namensgeber er war – das alles mag gut zehn Jahre her sein, aber es ist in diesem Moment präsenter denn je.

JBD: „Du hast dich nicht wirklich verändert, jedenfalls nicht zum Schlechten, wenn ich das mal so sagen darf. Das ist immernoch der Alex T den ich von damals vor Augen habe und mit dem ich sogar kein Hotelzimmer und andere Dinge geteilt habe. Was treibst du heute?“

Der Los Angelino, dessen Leidenschaft es immer war, durch den Ring zu fliegen und die Fans zu unterhalten – eine ähnliche Rolle wie Zereo Killer sie heute innehat – rührt in seinem Cappuccino und scheint darüber zu sinnieren, was er nun sagen soll. Aber er gibt sich einen Ruck.

Alex T.: „Ich? Oh, ich bin in den letzten Jahren viel herumgetingelt. Seit dem Ende der Neuauflage der FWF war ich allerdings nicht mehr in einem Ring. Habe mich verehelicht, bin Vater geworden und habe gedacht, ich schaue mal was mein alter...Mentor so macht.“

JBD scheint von der Anrede tief beeindruckt – und doch ein wenig geehrt, als der deutlich jüngere das Wort „Mentor“ erwähnt. So hat ihn vermutlich noch nie jemand genannt, obwohl es sicher einige gäbe, die die passende Gelegenheit dazu gehabt hätten, sie aber aus den unterschiedlichen Gründen links liegen ließen.

JBD: „Du hast mit dem was wir tun abgeschlossen? Aber es klingt großartig, wenn Du etwas gefunden hast, das dich ausfüllt. Ich weiß wie schwer es ist, loszulassen – und wie schnell man sich dann doch wieder im Hamsterrad wiederfindet – schau mich an.“
Alex T.: „Dich? Hey, als ich dich gerade eben gesehen habe, hätte ich nicht gedacht, dass dein Geburtsjahr ins Jahr der Ermordung Kennedys fällt und Du mindestens Zweiundfünfzig bist. Ich weiß nicht, was Du geändert hast, aber es hat Dir offensichtlich so gut getan, dass du auf mich wirkst, als seist Du in den Jungbrunnen gefallen. Und wie ich hörte, hat dir das so manchen Erfolg beschert...?“

Johnboy Dog nickt und nippt nun mal am Cappuccino, ehe der gänzlich kalt wird. Noch immer fröstelt's ihn ein wenig, dass der alte Freund wie auch Rivale so ruhig und scheinbar ohne jeden Groll vor ihm sitzt.

JBD: „Naja....ich habe hier im Endeffekt in kürzerer Zeit mehr erreicht als in der FWF, allerdings war ein zweiter Anlauf dazu nötig. Hätte nicht gedacht, dass ich das mal sage, aber ich vermisse die alten Zeiten irgendwie kaum. Ich weiß mit wenigen Ausnahmen gar nicht, was die Jungs heute machen. Aber das würde mir wohl auch nichts geben. Der Karren wurde damals gehörig vor die Wand gefahren – womit ich natürlich nicht sagen will, dass ich keine Fehler gemacht habe. Die haben wir glaube ich alle gemacht.“

Alex T. nickt neuerlich und nippt wie schon der Hund an seinem Heißgetränk, während er den Älteren immernoch mustert – der Blick ist recht undeutlich, beinahe eine Mischung aus Bewunderung und Zweifel.

Alex T.: „Ich habe gehört, du trittst zehn Jahre nach den Matches gegen Superior Man nun wieder gegen jemanden an, der den Beinamen Superior trägt. Eigentlich dachte ich ja erst, es wäre unser Supi, allerdings musste ich erfahren, dass es sich um jemand anderes handelt. Wäre natürlich schön gewesen, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Aber so kann ich dann halt für einen Partei ergreifen und um meinen Besuch nicht allzu sinnlos erscheinen zu lassen, wirst das eben du sein, alter Freund.“

Johnboy Dog scheint von den Worten beinahe schon gerührt, kann sich das Lächeln nicht wirklich verkneifen. Dennoch bleibt der Gesichtsausdruck nur für einen Moment so, ehe er wieder zu einem etwas Ernsteren wird.

JBD: „Danke. Es ehrt mich, einen der technisch besten Wrestler die ich jemals kennengelernt habe, hierzuhaben. Und mit ihm einen Cappuccino zu trinken freut mich gleich noch mehr. Das hatten wir schon gefühlt eine Dekade nicht mehr und ich glaube, ich habe es vermisst.“

Alex T. ist es nun, der ein wenig verlegen dreinblickt. Vom Äußeren her könnte er jeden Tag in der GFCW anfangen und würde Zereo Killer, von Facepaints abgesehen, nicht einmal sonderlich nachstehen.

Alex T.: „Wie geht es eigentlich Michelle?“

Das war die Frage, vor der sich der Hund sichtlich hatte drücken wollen und von der er gehofft haben mag, sein Gegenüber würde darüber hinwegsehen, sie zu stellen. Aber wäre es nicht naiv gewesen, zu glauben dass das nicht passieren würde? Für einen Moment schaut JBD bedrückt zur Seite, ehe er den Kopf kurz schüttelt und sich in Erinnerung ruft, dass er hier über die Mutter seiner jüngsten zwei Kinder spricht und nicht über jemanden, der soeben verstorben ist.

JBD: „Es....geht ihr gut. Sie ist nur vor kurzem Mutter geworden und das schlaucht, wie du weißt, ja ein wenig...“

Der Kloß im Hals ist fühlbar, doch auf der anderen Seite scheint Alex T. keinerlei Groll mehr zu hegen. Dessen Blick hellt sich sogar ein wenig auf, ein sicher unerwartetes Szenario für den alten Hund, der eher mit einer weiteren Eifersüchtelei oder einer nachtragenden Laune seines Gegenübers gerechnet haben mag. Doch nichts von alldem ist spürbar, als Alex T. die Antwort des Hundes auf seine Frage aufnimmt, wobei seinem Blick nicht genau abzulesen ist, ob er möglicherweise mit genau dieser Antwort gerechnet hat.

Alex T.: „Das freut mich, wirklich. Ich habe nicht nur sie vermisst in den Jahren. Alex Jr natürlich auch und irgendwie...dich. Ich weiß, dass das doof klingt, aber ein wenig hat mir dein oft übertrieben väterlicher Rat gefehlt, wenn ich mal in festgefahrenen Situationen gesteckt habe. Außerdem habe ich mir ob deiner Trinkerei Sorgen gemacht und....tja. Habe einige Interviews und Statements gesehen und gelesen, die mich hoffen lassen, dass es damit erst einmal vorbei ist. Hoffe ich doch?!“

JBD nickt nur.

Alex T.: „Das tut gut zu wissen. Ich denke ohne diese Dämonen hättest du auch in der FWF mehr erreichen können und wärst umgänglicher gewesen. Vielleicht gelingt es dir hier ja wirklich, dir das mit etwas Verspätung zu holen, was dir damals schon zugestanden hätte. Zu wünschen wäre es Dir – ich werde bei den Zuschauern sein und mir ansehen, was Du da zustande bringst. Also enttäusche mich besser nicht.“

Ein Strahlen huscht über die Züge des alten Hundes – nein, damit hat er nicht wirklich rechnen können. Und er freut sich, das sieht man. Bleibt zu hoffen – für ihn und die Zuschauer – dass er der großen Herausforderung wirklich gewachsen sein kann.

Johnboy Dog: „Das ehrt mich. Ich bleibe bemüht, dich dann auch nicht zu enttäuschen – bei einer möglichen Feier bist Du natürlich eingeladen. Ich werde allerdings nicht eher feiern, bis ich nicht das „Ring the bell“ von Mike Gard gehört habe – und bis dahin liegt ein weiter Weg vor mir. So bestärkt, wird es aber umso leichter fallen, ihn zu gehen, denke ich. Danke dafür.“

meint JBD, dessen Tasse inzwischen genauso leer ist wie die seines Gegenübers – und erhebt sich, dem armen Alex T. nochmal auf die Schulter klopfend und sich schließlich auf den Weg in Richtung des Gebäudes machend, in welches manch ein Rookie gerne öfter käme: Das GFCW Hauptquartier....