Pay-Per-View Zeit. Das ist die Zeit, wenn große Fehden in große Matches münden, die großen Namen auftreten und die Titel verteidigt werden. Ja, so ein Pay-Per-View macht eine Wrestling-Nacht gleich um einiges besonderer und sorgt oftmals noch bei den Beteiligten für einen extra Motivationsschub. Den kann man auch bei einem dieser Beteiligten und Champions jetzt gerade deutlich sehen. David Hott, Teil der 5*Hautevolee und eine Hälfte der Tag-Team Champions, marschiert durch die Gänge der Halle. Noch im Anzug, aber mit Sporttasche über der einen Schulter und dem auf hochglanz polierten Titel auf der anderen. Den trägt er natürlich stolz mit sich herum, denn es zeigt allen sofort: „Ich bin ein erfolgreicher und wichtiger Mann in dieser Promotion“. So ist es nicht verwunderlich, dass David Hott auch ein breites Grinsen im Gesicht trägt, er ist gut drauf und wohl auch vom Erfolg seines Teams heute Abend überzeugt… Doch plötzlich, mittenrein in seine „positiven Vibes“, wird er gepackt und zur Seite gezerrt! Dabei fallen Tasche und Titel zu Boden und im Angesicht eines Angriffs macht sich der Brite zum Gegenangriff bereit… Bis er sieht wer ihn da am Schlafittchen hält.
Matthäus Meister: „Wir haben etwas zu besprechen, Partner.“
Sonderlich „Partnerschaftlich“ sieht der Koloss dabei aber nicht aus und Hott versucht den Griff seines Partners zu lockern, aber vergeblich.
David Hott: „Was soll der Scheiß, Mann? Damn it! Lass mich los!“
Noch bevor er seinen Protest fortsetzen kann, wird ihm plötzlich ein Blumenstrauß unter die Nase gehalten.
Matthäus Meister: „Kannst du mir erklären was das hier soll…?“
Und um zu verdeutlichen worauf er hinaus will, hält er Hott zusätzlich die angehängte Karte unter die Nase, auf der gut leserlich steht, dass die Blumen für Carina Valentina, die Managerin und Sekretärin der Hautevolee, bestimmt sind. Sofort sieht Hott ziemlich sauer auf seinen Partner aus und will den Strauß aus seinen Pranken schnappen, was aber nicht gelingt.
David Hott: „What the fuck! Gib die zurück! Wo hast du die her?“ Matthäus Meister: „Der Bote der sie Carina bringen sollte, war dumm genug mich nach dem Weg zu unserer Kabine zu fragen…“
Der extravagante Vollstrecker der Hautevolee wirft den Blumenstrauß verächtlich auf den Boden und pinnt Hott jetzt mit beiden Händen bedrohlich an die Wand. Dabei ist er dem Gesicht von Hott so nah, dass dieser jeden Atemzug spüren kann.
Matthäus Meister: „Ich dachte ich hätte das letzte Mal klar gemacht was ich davon halte, David. Carina ist die Schwester von unserem Boss und somit für dich tabu… und deine Konzentration hat dem heutigen Titelmatch zu gelten! Das hab ich dir klipp und klar gesagt, ODER ETWA NICHT???“
Der Koloss drückt seinen Partner einmal ruckartig gegen die Wand.
Matthäus Meister: „Aber wenn du es so nicht verstehen willst, dann muss ich wohl andere Seiten aufziehen…“
Beim Anblick dieses großen, bedrohlichen Mannes würde jeder ganz klein werden… Doch diesmal nicht so David Hott! Stattdessen blickt er Meister sauer an und packt seine großen Pranken, um sie von sich weg zu ziehen!
David Hott: „Lass mich los, du überdimensionaler Vollidiot!!!“
Für viele andere, wären das wohl die letzten Worte, die sie Meister ins Gesicht sagen. Aber hier gibt es wohl Partnerbonus und sicher spielt der Überraschungsmoment auch eine Rolle. Auf jeden Fall lässt meister nun tatsächlich los und wartet neugierig darauf was ihm Hott zu sagen hat.
David Hott: „Jetzt hörst DU mir mal zu, du dämlicher Haufen Muskeln!“
Zusätzlich (etwas übermotiviert unnötig) schubst er Meister ein Stück von sich weg und richtet erstmal seinen Anzug der nicht mehr ganz knitterfrei ist.
David Hott: „Ich hab es dir schon das letzte Mal gesagt, big boy: Das ist nichts weiter als ein Akt der Wertschätzung für das was Carina für uns getan hat und immer noch tut! Einer muss es ja tun, was kommt denn von euch? Nicht einmal ein ‚Danke‘! Und dieses Girl reißt sich für die Hautevolee ein Bein aus!“
Er blickt auf den Blumenstrauß am Boden, der nun völlig hinüber ist und sieht gleich noch einmal wütender aus. Er bückt sich und hebt seinen Titelgürtel auf. Den hält er Meister sogleich demonstrativ ins Gesicht.
David Hott: „Siehst du das? Glaubst du ernsthaft das hier bedeutet mir nichts??? Are you fucking serious??? Dieser Titel bedeutet mir mindestens genauso viel wie dir, wenn nicht sogar noch mehr! Denn er steht für die Krönung von allem was ich durchmachen musste, um überhaupt den Durchbruch zu schaffen. Und keine Frau, kein Luxus und kein Gegner wird jemals über diesem Goldstück hier stehen und mich von dem ablenken was wirklich zählt!“
Der Brite schnauft seinen Partner in seiner ganzen Wut an. Meister hingegen hört sich das ganze in aller Ruhe an… wirkt aber auch ein wenig überrascht über das was Hott ihm hier entgegenwirft.
David Hott: „Und noch etwas… Du weißt ganz genau, da draußen, im Ring, gebe ich immer alles! Alles für unseren Erfolg und alles für die Hautevolee. Wenn ich hart arbeite, hab ich auch das Recht es mir gut gehen zu lassen! Und solange ich meine Leistung bringe, kann es dir SCHEISSEGAL sein, was ich in meiner Freizeit mache! Es geht dich, by the way, auch einen Scheiß an! Hast du das jetzt kapiert??“
Mit eindrucksvollen Worten hat der Brite hier gezeigt, dass die Hautevolee und die Titel auch bei ihm über allem stehen. Ganz egal wie es vielleicht nach außen hin aussehen mag. Es kehren einige Sekunden stille ein. Dann hebt auch Meister seinen Titelgürtel hoch und blickt zu seinem Partner.
Matthäus Meister: „Genau das wollte ich hören. Und genau dieses Feuer wollte ich sehen.“
Wieder ein kurzer Moment der Ruhe.
Matthäus Meister: „Mit diesem David Hott können wir heute gar nicht verlieren. Aber ich wollte absolut sicher sein, denn wir haben beide viel zu hart gearbeitet, als, dass wir diese Titel heute bereits wieder verlieren würden. Nun denn…“
Er hebt den Titelgürtel ein Stück nach oben. Nach kurzem Warten macht es ihm Hott gleich und sie stoßen die Gürtel zusammen, wie zwei gute Gläser Wein. Die Meinungsverschiedenheiten scheinen geklärt zu sein.
David Hott: „Wollen wir die Hasenjagd eröffnen?“ Matthäus Meister: „Und ihr Fell als Trophäe tragen?“ David Hott: „Are you kidding? Dieses räudige Zeug? Damit würde sich nicht einmal ein Brückenbewohner zudecken.“
Angewidert schüttelt der Brite den Kopf, während Meister zustimmend nickt.
Matthäus Meister: „Dann lassen wir sie einfach an ihren Wunden schmerhaft und qualvoll dahinrotten. Auch recht.“
Beide machen sich auf den Weg zur Garderobe. Doch Hotts Blick fällt noch einmal auf den zerstörten Blumenstrauß, der am Boden liegt und etwas wehleidig hebt er ihn auf.
David Hott: „One more thing… Wenn wir auf Carina treffen, dann bedankst du dich bei ihr, dass sie auch heute an unserer Seite steht.“
Die Partner blicken sich kurz an. Meister grinst leicht (ganz leicht) zufrieden, über diese weiterentwickelte Attitüde seines Partners.
Matthäus Meister: „Deal.“
Kurze und knappe Antwort. Dann entledigt sich Hott der Blumen in einem Container und die Champions verlassen den Ort der etwas anderen Partnertherapie…
…wobei es David Hott nicht lassen kann, unbemerkt von seinem Partner, immer wieder etwas enttäuscht zum Container zurückzublicken.
9 Tage vor Brainwashed
Die Kamera zeigt die Ranch im mittleren Westen der USA. Der Eigentümer dieser Immobilie ist selbstverständlich der kürzlich zurückgekehrte Niander Cassady-Taylor mit seiner zornigen Entourage. Der Boden ist gänzlich mit den gefallenden rot-braun-goldenen Blättern der umherstehenden Eichen- und Ahornbäume bedeckt. Der Hausherr steht vor seinem Haupthaus und unterhält sich gegenwärtig mit einem anderen Mann. Im Hintergrund warten der Koloss Maurice sowie die Onlyfriends auf ihren Chef. Die Kamera zoomt rein in das Gespräch.
Mann: „Herr Cassady-Taylor. Der Stadtrat von Louisville hat vorberaten, dass der Windpark eben nicht nur ganz in der Nähe Ihrer Ranch gebaut wird, sondern auch zum Teil auf ihrem Grund & Boden….da..können..“
Niander hat schon wieder einen dicken Hals bzw. ist in höchst aggressiver Grundstimmung. Seinen Unterkiefer hat er wie ein Höhlenmensch bereits vorgeschoben und hört dem Lokalpolitiker nur sehr missmutig zu.
NCT: „Jetzt hören sie schon auf zu Reden, Mr. Stansbury. Auf meinem Grund wird kein verfickter Windpark gebaut. Wenn jemand auch nur denkt, mein Eigentum anzufassen, den werde ich höchstpersönlich über den Haufen schießen. Und Abstände sind selbstverständlich auch einzuhalten. So wollten es schon unsere Gründungsväter. Der Mensch ist frei und sein Eigentum bleibt sein Eigentum. Wenn Sie oder irgend ein anderes korruptes Arschloch aus dem Stadtrat denkt, man könne mich von hier weg eklen, dem werde ich es schon noch zeigen. Und es sind ja bald wieder Ratswahlen. Dann wollen wir doch mal sehen, ob ein Mr. Stansbury auch dann noch dem hohen Haus angehören wird….“
Sein Gegenüber scheint leicht eingeschüchtert zu sein und dennoch hat er noch ein Ass im Ärmel.
Niander grinst nun über diese leichtversteckte Drohung des Stadtrats.
NCT: „Wenn Sie in 30 Sekunden nicht verschwunden sind, lasse ich die verdammten Hunde los?!“
Mr. Stansbury nickt NCT kurz zu und macht sich dann aber auch schnell vom Acker. Kyle Douglas schaut nun beeindruckt zu seinem Boss rüber.
Kyle: „Wow, Boss. Dem hast du es aber gegeben!“
Kyd Flawless schaut seinen Tag Team Partner nun etwas irritiert an. Für Schleimereien war ihm Kyle bisher nicht bekannt. NCT dagegen schaut nun etwas abschätzig auf seine drei Männer herab.
NCT: „Kommen wir nun zu euch. Ihr habt es verbockt! Ihr alle DREI! Wie konntet ihr das Match gegen die Rabbits und Millenial nur verlieren? Ist es das, was ihr drauf habt? Das sind beides keine Überteams gewesen. Unser Ziel war klar formuliert. Den Titleshot für Brainwashed sichern und dann beim PPV Tag Team Champions zu werden. Was habt ihr an dem Auftrag nicht verstanden?“
Eindringlich schaut er zu Maurice hoch, auf Flawless herab und Kyle circa auf Augenhöhe an. Insbesondere der eher schmächtige und „nur“ 1,80 m große Kyd wirkt doch sehr verzwergt im Kontext dieser Hünen.
Maurice: „Ich haben den Auftrag verstanden, Boss.“ NCT: „Verstanden. Verstanden? Davon war aber überhaupt nichts zu sehen, Mo. Du hattest die Aufgabe alles abzusichern. Nichts hast du verstanden, Großer. Enttäuschend!“
Nun geht NCT einen Schritt auf Kyle Douglas zu.
NCT: „Douglas! Ich dachte du bist ein „Generational Talent“. Und du denkst es von dir auch, wie ich in deinen Augen sehen kann. Jeder behauptet es, der dich im Ring sieht. Aber die Ergebnisse stimmen bisher überhaupt nicht, Junge. 6.ter Platz bei der Rookie Battle-Royal. Mehr Matches verloren als gewonnen.“ Kyle: „Aber ich wude noch nie gepinnt. Mich…“
NCT: „Pah. Nicht gepinnt. Wen interessiert der „Unpinnable Man“? Du verlierst ständig? An wem liegt es denn? Für mich zieht ein „Generational Talent“ immer den Partner mit zum Sieg. Sonst wäre er kein GT?“ Kyle: „Ich…“ NCT: „WILL KEINE AUSREDEN HÖREN! Ihr beide funktioniert nicht. DU und KYD! OnlySchwanz oder OnlyFriends. Ich geb ein Fick drauf, wie ihr heißt und ob ihr beide Regenbogenhosen im Ring anhabt. Das Einzige was mich interessiert sind Siege – ihr scheiß Looser.“
Nun fühlt sich Kyd Flawless, der ohnehin nur widerwärtig in die Gruppe aufgenommen wurde, persönlich angesprochen.
Kyd: „Da waren ein paar unglückliche Matchausgänge dabei, das hat auch ein Blinder mit nem Krükstock gesehen…“ NCT: „Rechtfertigungen von unserem flippigen Freund, so so. Nur Looser müssen sich rechtfertigen.“ Kyd: „Wir sind halt auch noch recht jung und am Anfang unserer Entwicklung. Da helfen dir jetzt auch keine Plattitüden, die du so raushaust, nur um uns zu zeigen, was du für ein krasses Alphatier bist. Du hast zugestimmt, dass wir BEIDE deinem Stable beitreten. Das ständige Druckaufbauen ist doch völlig kontraproduktiv.“
Auch wenn NCT erst Mitte 30 ist, fühlt sich der Narzisst vermutlich hochgradig in seiner Autorität beschädigt.
NCT: „Gefällt dir mein Stil nicht, Kleiner? Ist das alles zu viel Stress für dich? Verletze ich hier Arbeitnehmerrechte? Dann gründe doch einen SCHEIß BETRIEBSRAT, du Wicht?! Das hier ist kein Kindergeburtstag. Tausende wollen an die Spitze, aber nur die wenigsten schaffen es. Das geht nur mit harter Arbeit, DURCHHALTEVERMÖGEN UND DEM NÖTIGEN BISS. Und eben diesen habe ich bei dir noch nicht gesehen. Immer wenn ihr als Team versagt habt, lag es an dir. Jede Niederlage geht auf deine Kappe. Ich habe euch beiden eine Chance gegeben, aber euer Kredit ist endgültig aufgebraucht. Bei Brainwashed muss ein Sieg her. Mir egal wie, ansonsten sitzen wir alle im Doghouse. Ich will mich mit dem Protokoll messen, mit Leviathan und vor allem mit Lionel Jannek und den 5 Sternen. Dafür müssen wir aber auf die Gewinnerstraße und wenn wir es nicht schaffen einen rostigen Lonesome Tyler und seine abgehalfterten Partner zu bezwingen – dann war es dann ganz schnell….für UNS ALLE! Ende der Durchsage. Und jetzt geht trainieren!“
Niander stapft von dannen. Kyd Flawless Gesicht ist hochrot, er ballt gut sichtbar seine linke Faust zusammen. Kumpel Kyle klopft ihn nun freundschaftlich auf die Schulter getreu dem Motto: „Lass gut sein, Junge.“ Maurice hat dagegen nur wenig für die Situation des Mannes aus Seattle übrig – und rempelt ihn beim Vorbeigehen einfach über den Haufen. Mit einem auf dem Boden liegenden Flawless schwenkt die Kamera aus.
Naja…wie ein Commissioner sieht er nicht gerade aus. Eric Fletcher ist in Wrestlingmontur, wie man ihn schon seit dem zwanzigjährigen Jubiläum und davor schon seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Seine aktiven Tage sind längst vorbei und auch wenn man es an seinem Oberkörper bemerkt, die Beine sind ja von einer langen quietschbunten Ringerhose bedeckt, so kann der geneigte Zuschauer gleichzeitig auch feststellen, dass Fletcher eben nicht nur noch den Kugelschreiber in die Hand nimmt. Ab und an sind da auch Hanteln dabei. Im Klartext heißt das, Eric Fletcher ist nicht unfit und macht vom Körper her noch einen recht guten Eindruck, was man vor zwei Wochen im Ring ja auch live erleben durfte. Aktuell ist der Ring aber noch fern. Stattdessen sitzt er dort mit überschlagenem Bein und verschränkten Armen in seinem (?) Büro auf einem recht normalen Stuhl auf der Seite, auf der normalerweise sein Gesprächspartner sitzt. Grund genug also für ein eingeklammertes Fragezeichen. Wessen Büro soll das denn se…
*Klopf*, *Klopf*
Hat er gerade noch geduldig durch das Büro geschaut und die spärliche Deko betrachtet, zaubert sich ein erstes Schmunzeln in sein Gesicht, ein Heben eines Mundwinkels. Man kennt ihn genug um zu wissen, dass das nicht der einzige Moment in diesem Segment sein wird, wo er Grund zum Grinsen findet. Laut ruft er hinter sich.
Eric: „Aber Sie müssen doch nicht für Ihr eigenes Büro klopfen, Herr Commissioner!“
Langsam öffnet sich die Tür dann von außen und es tritt ein Mann hinein, der alles und nichts bislang war, das Chamäleon der GFCW wenn man so will...
Ellis Diehl
Etwas zaghaft betritt er das Büro, der linke Arm befindet sich nach diversen Tisch-Qualitätstests in den vergangenen Wochen in einer Schlinge. Aber ansonsten sieht er ganz gut aus, allerdings merkt man ihm den Respekt schon an. Entweder vor Eric Fletcher, dessen Hobby es zuletzt war, Ellis Diehl Tischkunde näher zu bringen, aber vielleicht auch Respekt vor Tischen im allgemeinen. Auch die Worte kommen noch zaghaft.
Ellis: „Hallo, Herr Fletcher.“
Natürlich stand Fletcher direkt auf um Diehl freundlich auf den Stuhl, nein besser, den Chefsessel einzuladen, was Ellis in seiner Unsicherheit annimmt ohne die Aktionen des Candy Mans groß zu hinterfragen. Am Ende gibt es eh nur wieder auf’s Fressbrett. Lächelnd setzt sich auch Eric wieder auf „seinen“ Stuhl und ergreift das Wort. Jetzt sind die Arme geöffnet, fast schon euphorisch deutet er auf den Prügelknaben des Monats.
Eric: „Herr Diehl, es ist wirklich so eine verdiente Entscheidung, die der ehemalige Commissioner getroffen hat, Sie heute als Interims-Commissioner für Brainwashed einzusetzen. Nach allem, was Sie zuletzt durchmachen mussten ist diese Art der Wiedergutmachung zumindest ein Anfang, hoffe ich. Ich gratuliere Ihnen…und ich möchte Sie auch gar nicht lange von Ihrer Arbeit aufhalten…“
Er deutet mit einem Augenschlag zur Seite auf den Schreibtisch zwischen den beiden, wo ein Stapel an Dokumenten liegt, wobei eines natürlich genau so positioniert ist, dass man den Stempel „Dringend zu erledigen bis zum 06.10.2022“ erkennen kann. Ein kleines einseitiges Schulterzucken getreu dem Motto „Nicht mein Problem“ und der Blick geht wieder zu Diehl. Fast schon unterwürfig lehnt sich Fletcher nach vorn und schaut seinen Gegenüber von unten nach oben hin an.
Eric: „Darf ich mit Ihnen aber trotzdem über meine Zukunft in der GFCW sprechen?“
Ellis Diehl schaut Eric Fletcher ungläubig an. Mit dem rechten Zeigefinger zeigt er auf sich selbst.
Ellis: „Ehm, M-Moment. Ich? Ich der Commissioner für Brainwashed?“
Der pausierende Commissioner nickt. Die Gesichtszüge vom Interims-Commissioner gehen nach oben.
Ellis: „Geil, Commissioner wollte ich immer schon mal sein! Aber seien wir auch mal ehrlich, das ist auch das Mindeste, was mir an Schmerzensgeld zusteht. Nach all dem, was ich in den letzten Wochen durch machen musste kommt mir das hier ganz recht.“
Grinsen = Breit
Ellis: „Also gut, Eric, was kann ich für DICH tun?“
Grinsen = Breiter
Auf der anderen Seite? Da beißt sich Fletcher auf die Unterlippe, klemmt diese ein und sorgt dafür, dass seine Zunge nicht vogelfrei wird und dafür sorgt, dass er alle möglichen Kommentare abliefert. Er zwingt sich zu einem fiesen Grinsen unterstützt von seinen zuckenden Augenbrauen. Langsam ziehen sich seine Zähne zurück, die Lippe schnellt nach vorn, er rückt sich in seinem Stuhl zurecht und legt die Hände ineinandergefaltet auf den Tisch.
Eric: „Nun…Herr Diehl…ich möchte mich nur noch einmal meiner persönlichen Sicherheit vergewissern.“
Stirnrunzeln beim Commissioner…also…beim ECHTEN, nicht beim komisch kunterbunten Typen, der sich Candy Man nennt.
Eric: „Mir ist bewusst, welch großen Namen die Schwanenburgs für die GFCW mittlerweile darstellen. Antoine hatte in den vergangenen fünf Jahren zwei denkwürdige Heavyweight Championship Regentschaften und ist im Grunde auf einem guten Wege dafür zu sorgen, dass auch diese Regentschaft erinnerungswürdig bleibt. Und selbst wenn er gerade kein Gold hält…dann stiehlt er die Show in Matches gegen Danny Rickson oder Lionel Jannek.“
Die Hände bleiben dabei zusammen, trotzdem lösen sich vereinzelt Finger und helfen dabei die Aussagen des Candy Mans zu unterstützen.
Eric: „Und während das passiert, leistet Amélie im Hintergrund ihren Beitrag, sorgt dafür dass die Finanzen der Liga stimmen, fördert innovative Ideen wie das Laddermatch um den Schlüssel zum Erfolg. Ja, die beiden sind das vielleicht ikonischste Duo der jüngeren GFCW-Geschichte.“
Positive Worte über seinen Gegner – äußerst verdächtig. Fletcher lehnt sich leicht nach vorn.
Eric: „Ich möchte jetzt nur sicherstellen, dass zwischen der GFCW und mir kein böses Blut herrschen wird, wenn ich heute eigenhändig dafür sorge, dass Amélies Strippengeziehe und Machtgehabe endlich aufhört oder wenn ich der Galaxy zeige, dass Antoine Schwanenburg zwar verdammt gut aber letztlich halt doch nicht so grandios ist, wie er immer gerne und breit behauptet. Dass Danny Rickson nicht der einzige Teilzeittyp ist, der nach langer Zeit mal wieder in den Ring steigen kann und immer noch genug drauf hat um ihn in die Schranken zu weisen. Dass zwei Siege in 2 Jahren kein Grund sind um sich als großartigsten Wrestler aller Zeiten aufzuspielen. Ganz einfach gefragt, Herr Diehl…ist es denn für Sie in Ordnung, wenn ich der GFCW Galaxy heute klar mache, dass Antoine Schwanenburg einfach nicht so gut ist wie Eric Fletcher?“
Ellis Diehl weiß nicht so recht, wie er darauf antworten soll. Bis vor wenigen Minuten wusste er noch nicht mal, dass er hier und heute diese Aufgabe als „Schmerzensgeld“ bekommt. Nun soll er darauf eine Antwort bieten können?
Ellis: „Also Eric, ich sag' es mal so.“
Kurz blickt er an die Decke um zu überlegen.
Ellis: „Da ich nur heute der Commissioner...“
Weiteres überlegen folgt.
Ellis: „Na ja, mal so gedacht, für mich ist es eigentlich eine Win-Win Situation. Mir ist nur die Show heute wichtig, Eric. Also mach da draußen, was du willst. Wenn das bedeutet, dass du die Liga um einen ihrer größten Stars aller Zeiten beraubst, dann ist das eben so. Solange das in Style geschieht, versteht sich.“
Er nickt sich selbst ein bisschen Zuspruch zu.
Ellis: „Auf der anderen Seite, du bist natürlich trotzdem der krasse Außenseiter und wie man so hört, will Antoine es dir heute so richtig geben. Und ich sag' mal so, wenn er das wahrmacht, was man so hört, dann...“
Da lehnt er sich erst mal zurück, Stiefel auf den Tisch. Da leidet die Unterlippe von Eric Fletcher mal wieder.
Ellis: „Vielleicht bleibe ich dann sogar ein bisschen länger hier sitzen, was?“
Grinsen = Am breitesten.
Ellis: „Langer Rede, kurzer Sinn, so lange die Show heute geil wird, mach was du willst.“
Da grinst dann auch der ehemalige und womöglich zukünftige Commissioner. Bestätigend und mit gewisser Selbstverständlichkeit nickt er mit vorgestülpter Unterlippe, steht dann langsam auf und klopft mit einem Fingerknöchel zum Abschied auf den Tisch, bevor er sich über selbigen noch einmal zu Diehl lehnt. Er strotzt vor Selbstvertrauen.
Eric: „Ich habe noch nie etwas anderes gemacht.“
Damit dreht er sich vom einstigen Prügelknaben weg, geht zur Tür und öffnet diese. Doch bevor er die Szene endgültig verlässt, steckt er von außen doch noch einmal seinen Kopf durch die offene Tür und zeigt mit einem Kopfzucken zum Stapel.
Eric: „Achja, ich glaube, da liegt irgendwo noch McKenzies Vorschlag für ein Comebackdatum. Kannst dich ja vielleicht drum kümmern.“
Und noch bevor die Tür ins Schloss fällt, fällt Diehl über den Blätterstapel her, wie es die Whatsappgruppe sonst nur bei Entschuldigungen für Deadlineverspätungen tut.
Ein Wagen kommt in der Halle an. Das ist eigentlich nichts besonderes, vor allem nicht in einem Parkhaus. Aber so ein schönes und wohl auch nicht billiges Auto, das ist dann doch wohl eher etwas Seltenes. Ebenso, dass es von einem Chauffeur gefahren wird, der nun aussteigt und seinem Kunden die Tür öffnet. Es sollte nicht wirklich überraschen, dass es sich dabei um einen Mann handelt, der den Luxus kennt, liebt und ihn sich auch leisten kann. Es ist einer der Teilnehmer des heutigen „Schlüssel zum Erfolg“ Leitermatches: Lionel Jannek. Der Österreicher kommt jedoch, interessanterweise alleine an. Keine Tag-Team Champions an seiner Seite, nicht einmal seine Schwester/Managerin Carina Valentina. Keine kollektive Ankunft der Hautevolee also, doch das ist heute für den „Superior One“ sicher nur nebensächlich. Sein Fokus liegt einzig und alleine darauf den Schlüssel zu holen und sich endlich wieder in das Titelgeschehen und in die Main Events zurückzumelden. Man merkt LJ an, dass bereits jetzt seine Gedanken nur dort sind.
Stimme: „Glückwunsch!“
So wird der Superior aus seinen Gedanken gerissen und noch bevor er sich in die Richtung der Stimme dreht, weiß er schon, wer sich hier so lautstark durch die hallenden Gänge der Garage bemerkbar macht. Eine Stimme, die er in diesem Jahr schon allzu oft zu hören bekam. Mit einem Lächeln im Gesicht und einer Sporttasche über die Schulter geworfen schlendert Thomas Camden auf ihn zu. Mit welchem Auto er hier zur Halle gekommen ist? Weiß niemand so genau. Interessiert auch nicht. Noch weniger interessiert sich Lionel wohl lediglich nur noch für ein Gespräch mit Camden am heutigen Abend. Doch daran gibt es nichts zu rütteln. Der Hobbybäcker ist bereits in seiner Nähe, zuckt kumpelhaft den Kopf nach oben.
Thomas: „Grüß dich Lionel. Hab‘ dein Match gegen Robert letzte Show geseh’n…edel…verdammt edel.“
Ein Daumen geht von ihm nach oben.
Thomas: „Wird’s heute nich gerade leichter machen, wenn du wieder so in Form bist. Aber weißte ja…irgendwie werd‘ ich mich schon zurechtwurschteln…Also…biste bereit?“
Kaum verklingt das letzte Wort Camdens bleibt der Österreicher plötzlich wie versteinert stehen. Doch es dauert eine Weile, bis er auch wirklich zu Camden blickt. Was denkt der Österreicher wohl gerade? Denkt er an seine unangenehme Vergangenheit mit Camden? Oder weiterhin nur an das Leitermatch, in welchem er diesem Mann ja ebenfalls gegenüber steht?
Lionel Jannek: „Bereit? Du meinst ‚bereit‘ in ein halsbrecherisches Match zu gehen, um meine Main Event Karriere endlich wiederzubeleben? Meinst du ‚bereit‘ jeden anderen von der Leiter zu stoßen, egal wie hoch, um das Objekt aller Begierde zu erobern? Oder aber… meinst du ‚bereit‘ gegen zwei Allianzen anzutreten? Auf der einen Seite das Protokoll mit Desmond Briggs und Robert Breads und auf der anderen Seite Ask Skogur und… Thomas Camden…?“
Eine kleine aber feine Anspielung auf den Vorteil des Protokolls zwei Mitglieder vertreten zu haben, sowie auf die Zweckgemeinschaft von Schweden und Muffin City. Etwas verlegen, ob dieser Frage blickt Camden kurz zur Seite, doch die nächsten Worte Janneks fesseln seine Aufmerksamkeit wieder.
Lionel Jannek: „Thomas, wir sind sechs Mann und da oben hängt ein Schlüssel, ein goldener Schlüssel, EINER! Denkst du wirklich, dass du Ask vertrauen kannst? Denkst du wirklich, wenn ihr zwei die einzigen im Ring und auf der Leiter seid, nur Zentimeter vom Schlüssel und dem großen Erfolg entfernt, dass er dir einfach, wie ein Gentleman, den Vortritt lassen wird? Nein, Thomas, er wird dir bei der ersten Gelegenheit in den Rücken fallen. Wenn du einen guten Rat haben willst… komm ihm zuvor! Oder aber, richte dir einen Plan B zurecht.“
So sprach der Veteran und setzt seinen Weg fort. Camden steht noch immer regungslos da und lässt diese Worte erstmal sickern. Dann aber schüttelt er den Kopf, beendet den kurzen Denkprozess (der bei ihm selten allzu ausführlich auszufallen scheint) und läuft dem Österreicher nochmal hinterher und spricht ihn erneut von der Seite an. Die Hand auf die Schulter spart er sich…gerade so.
Thomas Camden: „Wennde Ask und mich als Allianz im Match siehst, hat’s doch schon gut geklappt, was wir uns ausgekaspert hab’n. Dann isses ja wieder ausgeglichen im Match gegens Protokoll, Leviathan und die Hautevolee.“
Eine lockere Drehung und ab sofort läuft Camden rückwärts, während er Jannek ins Gesicht lächelt. Er zwinkert ihm mit einem Auge zu.
Thomas: „Oder halten Carina und Co. echt die Füße still, wenn’s bei dir hart auf hart kommt?“
Er schmunzelt kurz, dann dreht er sich aber wieder seitlich neben seinen früheren Gegner. Lange Zeit könnte er das Tempo rückwärts nicht aufhalten ohne über seine eigenen Haxen zu stolpern und sich die Gräten zu brechen.
Thomas: „Kann schon sein, dass mir Ask irgendwann auch ans Leder will…würde ja aber auch nix ändern. Is doch eh heute als jeder gegen jeden gegen jeden gegen jeden gegen…eins, zwei, drei, vier, jeden gegen gegen…stimmts?“
Er kneift ein Auge ein, schaut LJ schräg von der Seite an, doch von dem kommt keine Reaktion. Also übernimmt Camden den Job selber…und zuckt mit der Schulter.
Thomas: „Wurscht, es kämpfen am Ende halt gegeneinander. FALLS Ask mich also echt angreifen will, dann würd’s meine Chancen jetz auch nich verschlechtern als zur Ankündigung des Matches…ich wär halt nur wieder komplett auf mich allein gestellt. Aber naja...bin ja allein auch nich komplett unfähig.“
Er hebt den Arm und will Ask schon kumpelhaft gegen die Schulter boxen. Im letzten Moment bemerkt er aber doch noch, wie dumm diese Idee eigentlich ist. Also friert die Hand in Halbhöhe ein. Stattdessen runzelt er die Stirn.
Thomas: „Schau’n wir mal, wie’s im Match mit Ask und mir wird…oder was is dein Plan B?“
Inzwischen sind die beiden bei Lionel Janneks Garderobe angekommen. Grade noch rechtzeitig hat Camden seinen Satz beendet und das gesehen, bevor er wohl in die Wand oder Tür gekracht wäre. LJ greift nach der Türklinke, doch anstatt diese zu benutzen verharrt er noch einmal an Ort und Stelle. Wieder dreht er den Kopf zu Camden. Erstaunlich der Kontrast der beiden Herren. Der eine recht ungestüm, der andere wohl durch nichts aus der Ruhe zu bringen.
Lionel Jannek: „Ausgeglichenheit… So also lautet deine Erklärung? Und doch glaubst du auch alleine an deine Chance. Bist du davon wirklich so überzeugt, wie du dich hier gibst, oder fällt dir nur in der Not nichts anderes ein? Na ja, wie dem auch sei…“
Nicht nur der Kopf, sondern nun der ganze Körper dreht sich nun zu Camden. Die Türklinke ist aber immer noch fest im Griff der linken Hand des Mannes aus Wien.
Lionel Jannek: „Eines solltest du eigentlich wissen, Camden: Ich bin ein Mann, der einen gewissen Stolz und Anspruch mit sich bringt. Wenn ich heute wieder näher an die Spitze kommen will, dann muss und werde ich es auch alleine tun. Ich werde ohne Eingreifen von außen den Schlüssel abhängen. Hott und Meister konzentrieren ihren ganzen Fokus heute nur auf ihr Titelmatch. Aus dem Leitermatch werden sie sich heraushalten. Denn im Gegensatz zu anscheinend allen anderen Teilnehmern, weiß ich ganz genau, dass ich es auch alleine schaffe. Ohne Protokoll, ohne Leviathan, ohne Hautevolee und ohne falsche Freunde. Denkst du wirklich ich will im Nachhinein diesen Schlüssel in der Hand halten und mich damit jedes Mal erinnern, dass ich es nicht ohne Hilfe geschafft habe?“
Das sind untypische Worte eines Mannes der in der Vergangenheit doch nur allzu gerne fremde Hilfe in Anspruch genommen hat. Doch heute scheint es anders zu sein. Will sich der „Superior One“ etwa heute auch etwas beweisen, oder gar allen? Oder aber, ist das wieder nur einer seiner psychologischen Tricks, der er ja sehr gerne ausgräbt? So genau weiß das wohl nur er selbst.
Lionel Jannek: „Und was ‚Plan B‘ angeht… So lautet dieser ‚spontane Zweckpartnerschaft‘. Deiner Worte kann ich entnehmen, dass du wohl doch weißt, dass richtige Partnerschaften in solch einem Match nicht lange halten. Deswegen bevorzuge ich eher die kurzweiligen, spontanen. Wenn es mir einen Vorteil verschafft, dann unterstütze ich auch den größten Feind… egal wer es ist.“
Ein böser, aber zugleich auch beängstigend freundlicher Grinser kommt LJ zumindest auf einer Wangenseite hoch.
Lionel Jannek: „Vielleicht sogar mit Ask, um dich loszuwerden… Oder aber, vielleicht siehst du die sinnvollere Zusammenarbeit doch mit mir, mit Lionel Jannek als Plan B, Camden. Solange wie notwendig, für deine große Chance… Denk darüber nach. Denn wenn es in deiner Karriere jemals gezählt hat, dann heute!“
Mit dem letzten Wort wird die Türklinke nach unten gedrückt und die Tür geöffnet. Ein letztes Zunicken, als würde er Camden sagen wollen „ich werde dort sein“, ob als hinterhältiger Gegner, oder als hilfreicher Veteran, das ist wohl nun der Interpretation des Hobbybäckers überlassen. Jannek betritt die Garderobe und schließt die Tür hinter sich. Zurück bleibt ein rätselnder Camden, der wohl ebenso wie viele GFCW-Fans ob dieser ungewohnten Worte von LJ etwas überrascht ist. Wie wohl auch von dessen „Angebot“, wenn es denn ein ernstgemeintes war. Grübelnd dreht sich der Hobbybäcker zur Kamera. Dann lehnt er sich mit einem aufgestellten Bein und seinen Schultern gegen die Tür zu Janneks Kabine. Für einen Moment scheint er tatsächlich nachzudenken. Dann aber wird Stück für Stück das gezwungene Lächeln in seinem Gesicht breiter…und das Kopfschütteln größer. Er verzieht die Miene zu einer Fratze. Dann äfft er mit seiner Stimme Jannek nach.
Thomas: „Ich schaff das heute ganz alleine und bin nur ohne Hilfe was wert, aber hey, wie wär’s wenn ich mit Ask oder dir zusammenarbeite…Nene, Kollege…DEN Scheiß kannste wem anders erzähl‘n.“
Da setzt er sich in Gang und verlässt die Szenerie, nur um nach zwei Schritten doch noch einmal stehen zu bleiben und sich wieder zur Tür zu drehen.
Thomas: „Oder?“
GFCW Brainwashed 2022, Olympiahalle (München), 09.10.2022
In Kooperation mit
BRAINWAAASHED LIVE AUS MÜNCHEN! Die altehrwürdige Großveranstaltung steht kurz bevor! 12500 fanatische Fans warten nur auf den Beginn der Show und nun genießen die Fans erst einmal das dekadente Feuerwerk, welches sich die GFCW nicht nehmen lässt. Die Arena wird in einen Hexenkessel verwandelt und die Kamera schaltet zu Sven und Pete.
Pete: „GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS MÜÜÜNCHEN!!!“ Sven: „Der letzte Stopp in Deutschland für dieses Jahr!“ Pete: „Und so wie es aussieht, wollen die Fans einen würdigen Abschluss aus Deutschland, ehe es nach Österreich und die Schweiz geht!“ Sven: „Auf jeden Fall. Und was für eine Card heute.“ Pete: „Tablematch, Laddermatch, heute geht es richtig heiß her.“ Sven: „Pete, lass uns los legen. Ich will die Matches endlich sehen.“ Pete: „Ich auch!“
GFCW Tag Team
Title Match
Sven: „Die Hautvolee muss ihren Titel heute gegen das aufstrebende Team verteidigen.“ Pete: „Ich bin sehr gespannt, wie das hier ausgehen wird. Die Hautvolee hat sich gut präsentiert, aber die Rabbits haben sich ihrem Titelshot verdient.“ Sven: „Definitiv. Aber wenn die Hautevolee sich als das nächste, große Team etablieren will, dann kann es hier nur einen Ausgang geben.“ Pete: „Aber was ist das auch für eine großartige Chance für die Rabbits? Das würde die Tag Team Sezen noch mal gut durchwirbeln!“ Sven: „Ja, das stimmt.“ Pete: „Wer gewinnt?“ Sven: „Ich bleibe hier bei der Hautvolee. Ich bin überzeugt von ihrem Talent.“
Needlepit
Deathmatch:
Sven: „Ich habe keine Ahnung, was da auf uns zukommen wird.“ Pete: „Kriss Dalmi. Luna Rosario. Zwei verrückte Menschen. Ein verrücktes Match.“ Sven: „Ausnahmsweise triffst du mal den Nagel auf den Kopf.“ Pete: „Ode die Nadel. Verstehste? Die Nadel?“ Sven: „Du bist geistig auf jeden Fall schon mal auf dem richtigen Niveau.“ Pete: „Was soll das denn heißen?“ Sven: „Das weißt du ganz genau.“
Six Men Tag
Team Match:
Sven: „Auch hier ist es in den letzten Wochen ein bisschen hoch gekocht.“ Pete: „Absolut. Die überraschende Rückkehr von Maurice und Niander und jetzt geht es hier direkt heiß her.“ Sven: „Ich bin froh, dass Niander wieder da ist. Er hat ja gesagt, dass hier jetzt ein anderer Wind weht und wenn das bedeutet, dass wir Millenial endlich los sind, dann ist das ein Sieg für alle.“ Pete: „Das sind aber doch schon harte Worte!“ Sven: „Niander wird wieder für Recht und Ordnung sorgen, mehr will ich damit gar nicht sagen.“ Pete: „Wer gewinnt?“ Sven: „Children of Wrath natürlich.“
GFCW
Intercontinental Championship Match
Sven: „Das ist mal eine richtige Prüfung für End.“ Pete: „Aiden und das Protokoll wollen endlich mal Titel für das Protokoll holen. Ich sehe es wie du, End wird es nicht leicht haben.“ Sven: „Was man aber nicht vergessen darf, ist natürlich Leviathan. End ist fast niemals alleine, vor allem nicht wenn es hart auf hart kommt. Und sie haben genug Manpower. Das Protokoll ist mit allen Leuten schon in andere Dinge verwickelt. Können sie es sich überhaupt erlauben, Aiden im Fall der Fälle zu unterstützen?“ Pete: „Das ist eine gute Frage! Aber wie siehst du die beiden im Einzelnen?“ Sven: „Ich würde sagen, dass beide Männer zu den Top-Leuten gehören. Ich würde End etwas weiter oben einordnen, aber das ist auch Tagesformabhängig. Mit Leviathan im Rücken jedoch weiß ich nicht, ob Aiden eine Chance haben wird.“ Pete: „Das wird also sehr interessant werden.“ Sven: „Absolut.“
DIE
BEKANNTGABE DER HALL OF FAMER Sven: „In diesem Jahr wird es wieder drei Kandidaten geben, die in die ehrwürdige Hall of Fame aufgenommen werden.“ Pete: „ENDLICH! Die letzte Hall of Fame war 2019 und jetzt ist es aber auch mal so langsam an der Zeit, dass wieder neue Leute aufgenommen werden.“ Sven: „Es ist und bleibt die höchste Ehre, die man in der GFCW erreichen kann. Die Hall of Fame ist jedes Mal wieder aufs Neue ein wunderbares Erlebnis.“ Pete: „Für uns als Zuschauer und für die Ehrenträger logischerweise! Und ich bin schon sehr gespannt, welche drei Kandidaten diesmal hinein kommen werden.“ Sven: „Genug Leute, die es verdient hätte, gibt es definitiv.“
NON TITLE
TABLES MATCH
Sven: „Ganz wichtig zu erwähnen ist hier, dass es sehr wohl um den Titel geht. Nicht für Eric, aber für Antoine. Antoine MUSS das Match gewinnen, wenn er Titelträger bleiben will. Sollte Eric gewinnen, wird der Title vakantiert und bei Title Night neu ausgekämpft. Warum? Weil Eric Fletcher nicht vollzeit in den Ring zurückkehren will und sich auf seine Aufgaben als Commissioner konzentrieren will.“ Pete: „Und nicht zu vergessen: Amélie wird aus der GFCW verbannt, wenn Eric gewinnt. Es steht also sehr, sehr viel auf dem Spiel in einem Match, was doch überraschend persönlich geworden ist in den letzten Wochen.“ Sven: „Oh ja. Wenn man dachte, dass das ein leichter Übergangsgegner für Antoine wird, wurde man eines besseren belehrt. Eric Fletcher liebt und lebt die Liga. Auch wenn ich für immer Antoine Schwanenburg Fan bleiben werde und nicht davon ausgehe, dass er hier und heute den Titel verliert, so muss man würdigen, dass Eric heute auf jeden Fall ein gutes Match abliefern wird. Er würde sich nicht in den Ring stellen, wenn er das nicht könnte. Dafür kenne ich ihn zu gut.“ Pete: „Das ist auch exakt mein Eindruck! Bei ihm steht die Liga an oberster Stelle und wenn er der Meinung wäre, dass er kein guter Gegner wäre, dann hätte er sich nicht dafür hergegeben. Wenn das stimmt, was man so hört, trainierte er die letzten Wochen auch wie ein wahnsinniger und ist körperlich nah an seiner Bestform. Noch dazu die Möglichkeit Amélie aus der Liga zu verbannen... ich denke, er ist bis in die Haarspitzen motiviert.“ Sven: „Absolut. Außerdem natürlich ist das heute ein Tables Match. Wir alle wissen, was für ein nahezu unschlagbarer Mensch Antoine in einem Singles-Match ist. Mit Stipulation jedoch? Eine fast katastrophale Siegesquote. Seine große Achillesferse. Es wird also spannend werden.“ Pete: „Dafür ist zu 100% gesorgt, da hast du Recht! Und das ist nicht mal der Main Event!“
Das Schlüssel
zum Erfolg Leitermatch
Sven: „Aus dem Stand hat sich dieses Match in der Liga als feste Größe etabliert. Vor einem Jahr erfand Amélie Schwanenburg das Match, welches Keek Hathaway dann später gewinnen konnte. Der Rest ist Geschichte, wie man so schön sagt.“ Pete: „Oh ja! Was das für ein Mega-Erfolg war im letzten Jahr sieht man daran, was wir hier und heute gezaubert bekommen. Das Match strotzt nur so vor großen Namen, die dieses Match, diesen Schlüssel unbedingt gewinnen wollen. Triple Crown Champions, Hall of Famer, aufstrebende Superstars. Dieses Match hat einfach alles.“ Sven: „Komplett richtig. Wir sehen hier eine wunderbare Mischung aus Top-Stars und denen, die es werden können und wollen. Im letzten Jahr waren nur vier Männer in diesem Match, in diesem Jahr sind es sechs. Es wird also noch mal eine Spur chaotischer werden. Einen Sieger vorauszusagen, wird also sehr, sehr schwierig.“ Pete: „Fast unmöglich sogar! Du kannst zu 99% der Zeit überlegen sein in diesem Match, wenn du im falschen Moment am falschen Ort bist und sich jemand anders über die Leiterstufen dem Schlüssel nähert, dann kannst du im Zweifel nichts mehr dagegen ausrichten. Glück, Opportunität und vor allem Durchhaltevermögen spielen hier eine große Rolle.“ Sven: „Selbst für Männer wie Breads oder Jannek wird das eine der härtesten Herausforderungen ihrer Karriere. Für Leute wie Briggs oder Camden sowieso. Wer den Schlüssel ergattert, wird in die Historie der GFCW eingehen. Das ist sicher.“ Pete: „Schön gesagt! Nun gut, dann sage ich mal, legen wir los! Auf einen tollen PPV! Sven und Pete wünschen viel Spaß!“
Im Backstagebereich stehen die Children of Wrath bei MacMüll. Nachher werden Maurice, Kyd Flawless und Kyle Douglas sich in einem 6-Man-Tag Match mit Miller, Daniel und Tyler gegenüberstehen. Natürlich ist auch der Boss der CoW – Niander Cassady-Taylor dabei. NCT ist heute ganz in schwarz gekleidet. Gerade richtet er noch seinen Fauxfelthut, der an der Seite eine weiße Feder ziert. Er mustert bereits MacMüll und zeigt ihm mit deutlicher Körpersprache an, dass allein er die Antworten auf seine Fragen geben wird.
MacMüll: „Neben mit stehen Niander und seine Männer – die Children of Wrath. In der Konstellation ist es der erste PPV für das neue Stable. Heute treffen drei von ihnen auf die Millenials und Rückkehrer Lonesome Tyler. Niander, was können wir von dem heutigen Match erwarten?“ NCT: „Den puren Zorn der CoW. Die Millenials haben sich bei der letzten Show in eine ganz große Scheiße reingeritten. Ich verstehe die Intention der Drei, unbedingt in Scheiße fassen zu wollen, überhaupt nicht. Und woher zum Geier kam dann auf einmal Lonesome Tyler? Die ganze Welt hatte gehofft, dass er es mit Wrestling lieber sein lassen sollte. Doch er scheint beratungsresistent zu sein. Schöne Scheiße. Er meint dann auch noch eine offene Rechnung mit unserem Großen haben zu müssen. Die Drei Nasen haben uns den Titleshot auf die Tag Team Titles gekostet…..“
Maurice wird derweil sehr unruhig. Vermutlich kommen ihm die alten Erinnerungen wieder hoch. Immerhin war er mit Lonesome Tyler vor zwei Jahren noch GFCW World Tag Team Champions.
Maurice: „ZOOOOOORRRRRRRRNNN.“
Auf den stumpfen Schrei ihres Partners rollen die beiden Youngster Kyd Flawless und Kyle Douglas nur mit den Augen.
NCT: „Ganz recht, Maurice. Die Children of Wrath werden das heute Abend regeln und die Drei werden nach dem Match keine Relevanz mehr in dieser Liga spielen. Man hat uns versucht auf unserem Weg nach oben Steine in den Weg zu legen, doch die Flachpfeifen sind keine Stolpersteine. Wir werden sie überrollen und zermalmen. Und dann werden wir uns denen widmen, die gleich das Tag Team Gold gewinnen werden…“ MacMüll: „Hohe Ziele, dabei sind eure Gegner nicht irgendwer? Muskel Miller ist ein langjähriger Top-Wrestler dieser Liga und über Daniel und Lonesome Tyler müssen wir nicht reden. Beide sind mehrmalige Tag Team Champions und Daniel auch Intercontinental Champion. Die Johnboy-Dog Schule eben.“ Kyle: „Ja, das sind schon renommierte Gegner, auf die wir da heute Abend treffen. Ich freue mich..“
NCT mustert das angebliche Top-Talent und faucht dann folgendes:
Dann richtet NCT wieder seinen Hut und spricht in ernster Miene in die Kamera:
NCT: „Daniel, Miller oder Wolfi. Diese Namen sind Vergangenheit. In der Gegenwart und Zukunft spielt keiner der Drei auch nur eine untergeordnete Rolle. JBD war der einzige, bei dem es anders war. Aber der alte Hund liegt seit fast zwei Jahren 6 FEET UNDER. Was will er tun? Nichts. Ohne ihn sind seine Zöglinge nur Karikaturen. Zuerst werden wir heute triumphieren und dann fahre ich auf den verdammten Friedhof und PISSE auf JOHNBOYDOGS GRAB! CAPICHE?!“
Den OnlyFriends stockt der Atem ob der Geschmacklosigkeit ihres Chefs. Auch MacMüll fällt gerade die Kinnlade runter.
Die Stimme, die gerade erklingt, ist allen wohlbekannt. Sie gehört zu Daniel, der mit hochrotem Kopf auf das ungleiche Quintett – Mac ist ja auch noch da – los eilt, sich jedoch dann eines Besseren besinnt und langsamer wird. Immerhin scheint er augenscheinlich allein unterwegs zu sein.
Der GFCW Hall of Famer schaut sich fragend um.
MacMüll: „Ähm...ich zähle nur fünf...wo ist denn Miller?! Daniel...Tyler?!“
Daniel und Tyler schauen weiterhin mit Wut verzerrtem Blick in Richtung der Children of Wrath. Gerade Maurice ist den beiden ein Dorn im Auge. Natürlich sind die respektlosen Worte gegenüber JBD nur Brandbeschleuniger auf ein loderndes Feuer in den Sprösslingen der verstorbenen GFCW Legende geworden.
Daniel: „Zum einen brauchen wir meinen Onkel nicht um mit den Pfeifen hier fertig zu werden. Mein Vater hat uns Ehre und Respekt gelehrt...Das ist bei nicht allen hier der Fall so angekommen wie es sein sollte...“
Der Blick geht Richtung Maurice.
Daniel: „Miller...ein auch für mich überraschendes Familienmitglied...ist immer da wo man ihn nicht gebrauchen kann...er ist nie da wo er sein soll...er ist da wo er selbst nicht sein will...aber er ist immer da wo er alles hört....und somit ist er immer da wo er sein muss....“
Daniel und Tyler gehen einen Schritt zurück. Sie ziehen MacMüll ruppig mit sich. Dieser ist etwas überrascht. Doch glücklich darüber denn kurz nachdem er nach vorn gerissen wurde rieselt es von der Decke. Wie ein Rasensprenger tröpfelt es von der Decke. Von rechts nach links. Von links nach rechts. Die Children of Wrath wirken überrascht des tröpfelnden nass was von der Decke auf sie trifft.
„AUF DAS GRAB EINES TOTEN ZU PISSEN IST NICHT NETT....“
Eine bekannte Stimme ertönt. Die Blicke aller wandern zur Decke. In dem ungefähr 10 m hohen Raum der durch Traversen mit Technik und Belüftung vollgestopft ist ist im oberen Bereich eine Verbindungsbrücke zu sehen. Im Scheinwerferlicht sehen wir den Umriss einer Person.
„DER TOTE KANN SICH DER RESPEKTLOSIGKEIT NICHT ERWEHREN...“
Der Scheinwerfer wird weggedreht und Miller ist deutlich zu erkennen.
Lachend ertönt wieder seine Stimme.
Miller: „WIE MANNEKEN PIS STEHEN WIR DREI FÜR DEN WIEDERSTAND GEGEN EUCH KINDER DES ZORN!!!“
NCT, Kyle, Kyd und Maurice erkennen die Situation und fluchen wie wild in Richtung Miller. Dieser steht dort oben wie der Repräsentant Brüssels und erleichtert sich über die Children of Wrath.
Miller: „Ihr glaubt das wir uns Respektlos verhalten nur weil in eurer Erziehung etwas falsch gelaufen ist?!“
Der Schwall ebbt ab. Miller dreht sich zur Seite und man erkennt das er eine Flasche in der Hand hat. Er trinkt einen großen Schluck und schüttet den Rest der Flasche dann über Maurice aus. Dieser schäumt vor Wut.
Miller: „Ihr sprecht davon uns zu schlagen?!...Worauf wartet ihr noch?!“
Kaum hat er diese Worte ausgesprochen stürmen Daniel und Tyler auf die Children of Wrath zu. Ein wilder Brawl entsteht den die Gruppe um NCT aufgrund der Zahlenmäßigen Überlegenheit nach einigen wilden Aktionen von Daniel und Tyler zu ihren Gunsten drehen können. Das verrückte Lachen Millers durchbricht die Rufe und Schreie der heraneilenden Security die versuchen den Mob zu trennen.
Miller: „FÜR JOHNBOY!!!!“
MacMüll reißt die Augen auf.
MacMüll: „NEEEEEEEEIN!“
Millers Schrei folgt ein Sprung des Onkels von Daniel von der Verbindungsbrücke in den Mob. Er trifft genau auf Kyd. Unter dem Gewichts Millers gehen jedoch alle zu Boden die den Sprung haben kommen sehen. Die Betroffenen brauchen einige Sekunden um sich neu zu ordnen. Miller hilft Daniel und Tyler auf die Beine. Maurice zieht Kyle, NCT und Kyd nach oben. Der Brawl bricht aufs neue los. Doch die Security schafft es nun einen Keil zwischen die sieben zu treiben.
Miller: „IHR WOLLT EINEN KRIEG GEGEN DIE FAMILIE DES ALTEN HUNDES?!...DEN KÖNNT IHR HABEN...WIR WERDEN EUCH ZEIGEN WOFÜR DER ALTE HUND STAND...!!! UNS GEHT ES JETZT NICHT MEHR UMS GOLD....IHR HABT ES PERSÖNLICH GEMACHT...UND ICH VERSPRECHE EUCH...SEID IHR ES DIE AM ENDE NOCH DIESES KRIEGES NOCH STEHEN WERDET WERDE ICH DEINEN SCHWANZ HALTEN WENN DU AUF SEIN GRAB PISSEN WILLST...“
NCT lacht laut.
Miller: „DOCH WERDEN WIR ES SEIN DIE AM ENDE DIESEN KRIEG GEWINNEN WERDEN...UND DANN WERDE ICH EINEN RIESEN IGEL AUF DEIN GRAB SETZEN NCT!!!! UND DER WOHNT DANN DA!!!!“
Miller steht neben Daniel und Tyler und geschlossen stehen sie vor den Children of Wrath. Dass die drei Verwandten sich nicht einhaken, verwundert fast schon ein wenig. Vielleicht klingt Tyler jetzt gerade auch ein wenig zu pathetisch, aber das ist ihm in diesem Moment sicherlich total egal.
NCT: „Wir sehen uns im Ring, ihr INZESTUÖSES DRECKSPACK!“
Und dann ziehen sich die Children of Wrath zurück. Die Kamera schaltet wieder in die Olympiahalle.
~ Einige Tage vor der Show ~
Da ist er wieder. An dem Ort, an dem sein erstes Kapitel ein Ende fand und sein Zweites begann. In seinem Wald, in Schweden, sitzt Ask an der Kante der Grube, in die Holly Hutcherson ihn hineinbefördert hat, um ihn bei Stranded zu besiegen. Im Hintergrund sehen wir, wie die Sonne bereits untergeht. Ein himmlisches Bild, wie ihr rotes Licht durch die Bäume hindurchscheint. Ask strampelt etwas und schlägt mit den Versen an die Wand der Grube, während er in seinen Gedanken verloren zu sein scheint.
Ask: „Es ist schon irgendwie ironisch, glaub ich. Ich komme in die GFCW und 7 Monate lang, dreht sich mein Leben dort um nichts anderes als Viggo Constantine, Timo Schiller und Holly Hutcherson. Das war wohl… die härteste Zeit meines Lebens und ich hab viel durchgemacht. Auch wenns anfangs anders wirkte, wollten die mir doch nur Schlechtes. Ich mag viel mitgenommen haben aus dieser Zeit und bin an mir gewachsen und – ja, ich gehe so weit und sag das – bin letztlich ein besserer Mensch geworden. Aber trotzdem, ich hatte die Welt gegen mich und der Einzige, der mir da mal geholfen hat, war Keek.“
Ask denkt weiter nach, er wirkt ernst, weniger „locker“ als er es vielleicht in den vergangenen Wochen war.
Ask: „Und jetzt? Viggo, Timo, Holly, Keek… alle sind weg. Ich bin der Einzige, der noch steht. Es ist… als ob diese Geschichte, die mein Leben so geprägt hat, nur noch ein grauer Schatten der Vergangenheit ist. Wow.“
Ask horcht kurz auf. Er scheint selbst etwas überrascht von den klugen, fast schon poetisch anmutenden Worten, die er hier gefunden hat. Dann schaut er über die Grube und es scheint, als würde ihm sein Swedish Forest Fight noch einmal vor dem geistigen Auge ablaufen. Es schaudert ihn einmal mehr, von all dem, was passiert ist.
Ask: „Ich weiß nicht genau, was das zu bedeuten hat. All diese Menschen, haben zu einem großen Teil dazu beigetragen, wer ich heute bin, auch wenn es eben nur diese 7 Monate waren. Sie haben meine Identität, zumindest hier in der GFCW, mitgeprägt. Aber das ändert nichts daran, dass ich nach vorn schauen muss.“
Ask wird eine Spur entschlossener.
Ask: „Robert meinte ich suche mir immer den leichtesten Ausweg. Das würde wohl bedeuten, ich beruhe mich einfach darauf, der einzige gewesen zu sein, der Holly Hutcherson wirklich standhalten konnte. Ich muss mehr tun, als mich auf meine, mehr oder weniger, „Erfolge“ zu verlassen, sondern sollte stattdessen nachdenken, wie ich tatsächliche Erfolge erreichen kann. Sowohl Desmond Briggs als auch Lionel Jannek, nehmen mich nicht ernst, halten mich für ne kleine Nummer. Für jemanden, der in diesem Match eigentlich nichts zu suchen hat und bei weitem keine Bedrohung darstellt. Ich muss sie vom Gegenteil überzeugen. Ich muss mich beweisen. Ich muss zeigen, dass ich ein ernstzunehmender Wrestler bin, der erst aufhört zu kämpfen, wenn es nicht mehr geht. … aber ich darf nicht dumm sein, muss bedacht vorgehen und aus Fehlern, die ich mache, muss ich lernen. Keine Entschuldigungen, keine Ausreden. Die Umstände und Gegebenheiten sind wie sie sind und darauf muss ich reagieren. So hats mir Alex Ricks gesagt. Also auch wenn Janneks Gruppe oder Alex selbst oder sonst irgendwer eingreifen sollten, dann darf ich den Kopf nicht hängen lassen und muss weiterkämpfen.“
Ask setzt zu einer kurzen Pause an, er atmet durch und genießt die frische Luft des Waldes.
Ask: „Gegen Zane und gegen Thomas stand ich bereits im Ring, die kenne ich schon. Ich denk es lief gegen Beide ganz gut, auch wenn ich nicht wirklich zufrieden bin, wie Beide Matches ausgegangen sind. Aber was solls, so ist es und daran kann ich nichts ändern. Egal wer da eingegriffen hat, egal, dass ich mich hab überraschen lassen, die Ergebnisse sind fix und davon sollte ich mich jetzt nicht ablenken lassen. Das Schlüssel-Match steht an und jetzt zählt es. Alles worauf ich seit Stranded hinarbeite, ist es mich selbst zu beweisen. Es MIR selbst zu beweisen. … Und ich denke… das habe ich bereits getan. Ich hab mein Bestes gegeben mich auf dieses Match vorzubereiten. Und ich habe jetzt schon so viel gelernt. Ich glaube… egal, wie das bei Brainwashed ausgehen wird… Das war ein Erfolg.“
Wieder schaut Ask in die Grube.
Ask: „Genauso wie das Match gegen Holly. Ich mag nicht gewonnen haben, aber ich bin durch die Erfahrung selbst stärker geworden. Und so wird es auch im Schlüssel zum Erfolg-Match werden.“
Langsam steht Ask nun auf. Er erhebt sich und wandert mit den Augen aus der Grube und schaut sich in seiner Natur noch einmal um. Wie schon vor seinem Kampf gegen Holly, scheint er sich hier her zurückgezogen zu haben, um die Ruhe vor dem Sturm, hier in seiner Heimat genießen zu können. Dann schaut Ask sogar in den Himmel hinauf.
Ask: „In einer Grube hats das letzte Mal geendet, jetzt muss ich allerdings in den Himmel, hoch hinaus. Ich muss diese Leiter erklimmen und den Schlüssel abhängen. Ja, alles, was ich bisher gelernt habe, war bereits ein Erfolg, aber trotzdem. Trotzdem will ich gewinnen.“
Ask wirkt entschlossen. Und wir merken einmal mehr, wie sehr sein Gemüt hin und her zu wechseln scheint. Es gibt Tage und Momente, da ist Ask sehr locker und gelassen drauf, doch sobald es ernst wird, werden seine Gedanken klarer und seine Worte stichhaltiger. Ask weiß, worauf es ankommt, und Ask weiß, dass er hier alles geben muss und ernst sein muss. Als würde er endlich die Kontrolle über sich selbst gewonnen haben. Jetzt gibt er sich nicht mehr der Wut hin. Jetzt weiß er seine Gedanken, seine Gefühle, seine Emotionen, alles in Sich, so mobilisieren zu können, wie er es für den Kampf braucht.
Ask hebt die Hand und ballt eine Faust, während er nach wie vor in den Himmel schaut. Für Ask wird Brainwashed der wohl bisher wichtigste Tag seines Lebens, zumindest in der GFCW, sein. Und er ist bereit.
Es scheint, als würde diese „Versammlung“ schon etwas länger andauern. Zumindest meint man in Dynamites Gesicht ablesen zu können, dass er sich bereits einiges von der Seele reden konnte, während sich Alex zunächst eher als Zuhörer zu geben hatte. Nach einem kurzen Moment der Ruhe um als Zuschauer die Figurenkonstellation aus einem Mann stehend auf einer Seite und einer Person sitzend auf der anderen zu überblicken, richtet der Ligenpräsident seinen Blick schließlich auf den Mathematiker.
Dynamite: „Also, Alex? Worin siehst du nun deine Rolle heute Abend?“
Bis jetzt stand Ricks brav in Reih und Glied, nun aber tritt der Freiburger einen Schritt nach vorn. Er sucht nicht den Augenkontakt zum Chef, richtet seinen Blick eher auf die Tischplatte zwischen den beiden, während er seine Hände zur Unsichtbarkeit aller wie immer hinter seinem Rücken hält. Seine Stimme ist ruhig und leiser als die des Chefs, nicht aber minder klar.
Alex: „Meine Aufgabe ist klar definiert.“
Er dreht seinen Kopf leicht zur Seite, fast so als würde Desmond Briggs dort an seiner Seite schauen. Ein Blick ins Leere. Ein Nicken folgt.
Alex: „Ich werde Desmond heute Abend unterstützen und ihm zur Seite stehen. Sein Erfolg wäre ein wichtiger Erfolg für uns. Ein Erfolg, der die Stabilität der Liga wahrt. Darum soll es gehen.“
Er behält den Blickkontakt ins nichts für einen Moment bei. Vielleicht hat er sich Beistand des Protokolls erhofft, aber gleichzeitig ist er vermutlich auch froh, allein hier zu sein. Aiden, Robert, Desmond, sie sollen die Zeit bekommen, sich auf ihre Matches vorzubereiten. Sie alle haben wichtige Aufgaben am heutigen Abend. Alex…auf andere Weise. Dann schnauft er. Für einen Moment schließt er die Augen und dreht sich zur anderen Seite. Man kann sich denken, wen er jetzt eigentlich anschauen würde.
Alex: „Robert hat meine Unterstützung nicht gefordert, Claude Booker. Wir wissen, was das bedeutet, ich will es nur noch einmal unterstreichen. Wir unterstützen uns im Protokoll…sobald wir Unterstützung einfordern. Robert ist sich seiner Entscheidung sicher.“
Er nickt erneut ins Nichts. Dann geht die ruhige Kopfdrehung wieder zu Dynamite. Der schaut sich Schauspiel zähneknirschend an.
Alex: „Robert und Desmond kämpfen heute genauso für das Protokoll, wie auch Aiden es tut. Ich werde meinen Teil leisten, um Desmond zu unterstützen. Aber ich werde diesen Kampf und den Schlüssel nicht entwerten, das wissen Sie. Das weiß Desmond. Ich werde seine Reputation als Träger des Schlüssels nicht untergraben. ER soll den Schlüssel gewinnen. Desmond Briggs soll der neue Träger des Schlüssels zum Erfolg sein. Nicht ‚Desmond Briggs wegen Alex Ricks‘. Ich verstehe, dass das nicht im Sinne des Protokolls ist. Dass das keine Stärke darstellt.“
Der Chef knirscht weiter mit den Zähnen. Es darf bezweifelt werden, wie wichtig ihm in diesem Moment wirklich der Punkt ist, dass Briggs Stärke ausstrahlen soll oder ob es für ihn nicht viel mehr zählt, dass Briggs und damit das Protokoll einfach nur den Schlüssel hat. Komme, was wolle. Er wird sich aber zu keiner Aussage hinreißen lassen. Keine zu klare Positionierung. Keine Konfrontation mit möglichen Investoren, die Dynamites Kurs zu eingeschränkt finden. Die Galaxy will kein abgekartetes Spiel, keine Farce von einem Match, bei dem Siegeschancen für die restlichen Teilnehmer nur vorgegaukelt sind. Zumindest vor der Kamera, zumindest in Dynamites Anwesenheit muss es einfach so klingen: Desmonds Sieg ist der Idealfall…doch er ist nicht vorherbestimmt. So nimmt er die Antwort des Mathematikers mit einem knappen Brummen hin. Er nickt. Zeit für Ricks, noch einen kleinen Vorstoß zu wagen, den Mund noch einmal zu öffnen. Den Blickkontakt hat er stets beibehalten.
Alex: „Soll ich wieder zu Desmond gehen?“
Da weiten sich die Nasenlöcher des Präsidenten doch noch einmal. Seine Augenbrauen ziehen sich ein wenig zusammen. Er kann Ricks’ reservierter Art nicht immer etwas abgewinnen. Heute zumindest nicht. Langsam hebt er einen Zeigefinger aus den zusammengefalteten Händen. Er spricht in Ruhe aber mit aller Schärfe.
Dynamite: „Eins noch…ich verstehe deine Haltung gegenüber Desmond und Robert…was ist mit Thomas?“
Ein Hauch von einem Lächeln? Ricks erstickt jegliche Gefühlsregungen direkt im Keim, bringt alle Mundwinkel sofort zurück in Ausgangsposition. Er nickt nur registrierend. Eine berechtigte Frage des Chefs. Wieder bleibt der Blickkontakt bestehen. Blickkontakt mit leeren Augen seitens des Mathematikers.
Alex: „Thomas kämpft mit Ask…gegen das Protokoll.“ Dynamite: „Das hoffe ich für dich.“
Wir befinden uns im Backstagebereich der Olympiahalle hier in München. Noch genauer: in einer der Kabinen, in denen sich die Wrestler abschließend auf ihre Matches vorbereiten können. Und dabei stoßen wir gerade zu Thomas Camden und Ask Skógur hinzu, die sich mit den letzten mentalen Vorbereitungen auf das Schlüssel-zum-Erfolg-Leitermatch beschäftigen. Man merkt, dass die Anspannung durchaus gegeben ist, heute kommt es drauf an, heute zählt es. Es scheint, als würde bisher kein großes Gespräch stattgefunden haben, gegenwärtig scheinen die Beiden noch in Gedanken versunken, bis Ask schließlich doch das Wort ergreift.
Ask: „Thomas.“
Damit scheint er den Hobbybäcker zumindest schon mal aus seinen Gedanken gerissen zu haben. Zumindest dreht der seinen Kopf, der auf seinen ineinandergefalteten Händen ruht, auf der Holzbank zur Seite.
Ask: „Ich glaub ich muss dir echt mal Danke sagen. Bis auf Keek, wurde ich hier echt nicht gut willkommen geheißen. Und ganz ehrlich Mann, ich will mich auch nicht zu sehr drüber beschweren, schließlich ist das ja hier ne Wrestlingliga und kein Kaffeekränzchen, aber trotzdem, danke dir.“
Camden bläst ein wenig Luft durch die Nase, während sich ein Schmunzeln auf sein Gesicht zeichnet. Mit einem einäugigen Zwinkern begegnet er seinem neuen Kumpel.
Thomas: „Nix zu danken. Bin froh, dass du echt so in Ordnung bist, wie ich gehofft hab‘.“
Doch so versöhnlich und entgegen dem Alltag in der GFCW, friedlich, die Stimmung auch gerade sein mag, scheint Ask diese netten Worte als eine Art Disclaimer genutzt zu haben, denn jetzt wird er eine Spur ernster.
Ask: „Ich sag das nicht nur so, ich mein das Ernst, glaub mir. Trotzdem, ich wills hier auch nochmal klarstellen: ich deck dir dort draußen den Rücken, wenns drauf ankommt. Sollten die sich alle verbünden und ihre Kumpels rufen, kämpfe ich an deiner Seite. Aber, wenn es hart auf hart kommt und nur noch wir Beide stehen, dann werde ich auch gegen dich kämpfen. Und diesmal, werde ich nicht verlieren.“
Asks Worte sind ernst, aber sie wirken ehrlich. Ask will Thomas hier weder einschüchtern, noch will er ihn gemäß der gängigen Wrestling-Logik drohen oder wie man es auch immer nennen mag. Ask schildert die Situation nüchtern und wie sie nun mal ist. In diesem Match kann nur einer gewinnen und bei aller Freundschaft, will trotzdem er das sein.
Ask: „Ich hab lange auf diesen Tag hingearbeitet und viel dafür gemacht und dementsprechend, werde ich heute alles geben, um zu gewinnen. Aber ich weiß natürlich, dass das bei dir ähnlich ist und war. Auch du hast dafür gearbeitet. Du meintest du willst dich beweisen und das will ich auch. Ich weiß, dass du ein harter Gegner bist und heute wohl auch sein wirst. Und darauf freue ich mich. In diesem Sinne, wie sagt man so schön… möge der bessere gewinnen.“
Ask blickt zu Thomas. Er bleibt nach wie vor ernst, nicht so locker, wie in anderen Situationen zwischen den Beiden, aber der respektvolle Unterton schwingt dennoch mit. Camden schaut sich seinen Gesprächspartner mit einem zufriedenen Lächeln an. Er bringt die Unterlippe abschätzig nach oben, nickt entschieden. Dann stößt er noch einmal Luft durch die Nase und mit einem ausgedehnten Seufzen setzt er sich auf, dreht die Beine von der Bank auf den Boden und setzt sich dem Nordmann entgegen. Eine Hand auf seinem Oberschenkel abgestützt, mit dem Zeigefinger der anderen deutet er auf Ask.
Thomas: „Du bist verdammt in Ordnung, Ask. Hat mich echt gefreut, in den letzten Wochen mit dir so ‘n bissl zusammengearbeitet zu haben…und klar…danke für die Hilfe, ich werd‘ auch versuchen, dir den Arsch zu retten, wenn der Rest mal wieder irgend’nen Quatsch anfängt mit Tricks und Eingriffen und hastenichgeseh’n. Egal, was Lio so erzählt…“
Er lässt die zeigende Hand dabei ein wenig durch den Raum wedeln und dirigiert die Abfolge der unfairen Aktionen, die es im Match wohl zweifelsohne geben wird.
Thomas: „Aber jo…wenn’s hart auf hart kommt, werd' ich dir schon auch eine reinhaun, is halt Berufsrisiko.“
Er zuckt mit den Schultern. Lächelnd. Dann streckt er die Hand aus.
Thomas: „Dir viel E…“
Er stockt ab, fährt die Finger der Hand wieder ein. Ein Stirnrunzeln entsteht zwischen seinen Augen.
Thomas: „Ne, is Quatsch. Du sollst ja keinen Erfolg haben, den will ich ja heute…“
Sagt er mit einem kleinen frechen Lächeln und Augenzwinker. Dann fährt er die Hand aber doch wieder aus.
Thomas: „Möge der Bessere gewinnen. Haste gut gesagt.“
Ask vernimmt die Worte Camdens und es zeichnet sich mehr als eindeutig ab, dass Ask hier auch nix anderes erwartet hat. Er schlägt ein und die beiden neuen Freunde, die heute Abend zu Feinden werden, schütteln sich respektvoll die Hände.
Die Hände lösen sich wieder und eigentlich hat sich das Thema eigentlich auch erledigt. Camden legt sich wieder zum Entspannen auf seine Bank, hat die Hände wieder dem Kopf. Dann wird sein Blick noch einmal etwas nachdenklicher.
Thomas: „Haste eigentlich je erzählt, was du mit‘m Schlüssel machen würdest?“
Und da war sie. Die wohl größte Frage, rund um das Schlüssel-Match, über die Ask noch nie nachgedacht hat und die dennoch so wichtig ist. Und eigentlich hat er versucht über so ziemlich alles nachzudenken, was ihm irgendwie eingefallen ist. Mit einem Mal, scheint Ask komplett aus den Wolken gerissen.
Ask wirkt etwas überrollt, muss sich erstmal sammeln, bevor er darauf antworten kann, aber er schließt diese Reaktion selbst mit einem süffisanten Schmunzeln ab.
Ask: „Wow, Thomas. Gute Frage. Ich… ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. All die Zeit, seitdem die Geschichte rund um diesen Schlüssel begonnen hat, habe ich mich einzig und allein darauf konzentriert das Ding zu gewinnen. Ich wills allen zeigen, wills mir selbst zeigen. Will mich beweisen. Aber was passiert, wenn ich das geschafft habe?“
Ask versinkt wieder etwas mehr in seinen Gedanken.
Ask: „Ich hab bei Keek gesehen wie er den Schlüssel erfolgreich genutzt hat und wie er großer Champion wurde. Und ich will nicht lügen, ich würde schon auch gern der GFCW-Champion werden. Schließlich ist das hier ja irgendwie auch einer der Gründe, warum ich überhaupt hier bin.
Allerdings ist das Kapitel GFCW in meinem Leben auch etwas, was ich für mich tue. Eine neue Herausforderung an mich selbst. Und alles, was ich hier erlebe und dazu lerne, ist für mich schon Erfolg genug. Daran wachse ich, daran werde ich stärker. Als Wrestler, aber auch als Mensch. Innerhalb der Vorbereitung auf das Match, habe ich schon so viel neues dazugelernt, ich glaube das allein ist schon ein kleiner Sieg. Jetzt auch noch zu gewinnen, wäre wohl die größte Belohnung für meine harte Arbeit, die ich mir vorstellen könnte. Deshalb bleibe ich auch erstmal dabei und fokussiere mich drauf zu gewinnen. Wie es danach weiter geht, sehe ich dann.“
Ask schaut zu Thomas und scheint auch wieder klarer im Kopf zu sein. Wie so oft, hat er laut gedacht, um auf seinen Gesprächspartner zu reagieren und ist irgendwie zu einem Entschluss gekommen, der Sinn für ihn macht.
Ask: „Und du? Was würdest du mit dem Schlüssel machen?“
Camden schmunzelt in sich hinein. Klar, dass die Retourkutsche jetzt kommen muss. Das Lächeln hatte er zwar während Skógurs Antwort schon im Gesicht, jetzt wird es aber noch einmal ein kleines Stückchen größer. Er stößt Luft durch die Nase.
Thomas: „Stolz daheim meinen Kiddies zeigen.“
Die Lippen öffnen sich und er lächelt samt Zeigen der Zähne. Dann schüttelt er aber recht schnell den Kopf und setzt sich wieder auf um sich seinem Partner wieder zuzuwenden.
Thomas: „Ich war nie großartig hinter den Titeln her und das wird sich auch nich von jetz auf gleich ändern. Da kann Antoine, wenn er nachher überhaupt noch Champion is, ruhig schlafen. Ich komm jetz nich nachts um 3 bei seinem Haus vorbei um ihn eins mitm Nudelholz überzubraten.“
Er schüttelt dabei noch einmal den Kopf um wirklich sämtliche Sorgen aus der Welt zu schaffen.
Thomas: „Nach’m Match gegen Lionel hatte ich einfach Bock zu schauen, wie weit die Reise für mich gehen kann. Wo wirklich meine Grenzen liegen. Also rein ins Schlüsselmatch…n bissl größenwahnsinnig, aber darf halt auch mal sein. Und joa, wenn ich die Grenzen heute nich erreiche…kewlio…dann schaue ich, wann der Champion irgendwann fit und frei is und dann fordere ich ihn. Und dann schau’n wir, ob das dann meine Grenze is.“
Schulterzucken. Ja, Camden hat Bock auf ein Titelmatch aber man nimmt es ihm ab, dass es nicht sein großes Lebensziel ist.
Thomas: „Und im Gegensatz zur Dramatik der anderen is das hier vielleicht ja wirklich meine einzige Chance…oder siehste mich, wie ich irgendwann mal den Champion unterbreche und so lange auf ihn einquatsche, bis er endlich klein beigibt? Würde ICH doch nie machen.“
Er drückt die Augenbrauen nach unten und verzieht die Lippen zu einer Schnute. Er will noch einmal unterstreichen, wie absurd der Gedanke doch ist…selbst wenn er dabei selber mit seiner Überreaktion die Erinnerungen an seine Fehde gegen Jannek warm werden lässt.
Thomas: „Aus dem Alter bin ich raus…Ok gut, Breads is unser Matchrentner aber ich werd halt auch nich jünger…vergessen die Leute nur immer, weil ich noch nich so ewig inner Liga bin. Aber egal, das isses jedenfalls, Ask…mit‘m Schlüssel würd ich rausfinden, wie weit meine zeitlich begrenzte Reise gehen kann. Und FALLS ich den Titel holen sollte…dann wäre der Kuchen bei der Feier noch größer als der nachm Schlüsselgewinn…und du kannst dann rauskommen und mich rausfordern.“
Mit einem Augenzwinkern und Schulterklopfer kommt der Spruch, bei dem sich Camden noch ein wenig nach vorn lehnt. Es ist keine sonderlich angespannte Situation, er will sie trotzdem noch ein wenig auflockern.
Ask hört sich an, wie Thomas‘ Einstellung im Bezug zum Schlüssel ist. Und auch hier, scheint Ask direkt über die Worte nachzudenken. Es geht also Thomas ähnlich wie ihm: der Weg ist das Ziel und das Ziel ist nur eine Belohnung dafür, wie schwierig auch immer der Weg war.
Ask nickt leicht mit dem Kopf.
Ask: „Find ich gut, Mann. Klingt für mich nach ner guten Herangehensweise. Wie auch immer das heute ausgehen wird, lass uns den Anderen einfach nochmal ordentlich zeigen, was wir, die Außenseiter, alles so können. Und wenn wirklich einer von uns gewinnt und dann auch noch Champion werden sollte… dann kämpfen wir gegeneinander, um den Titel.“
Mit diesen Worten scheint Ask das Angebot von Thomas zurückgeben zu wollen, welch rosige Aussicht in Richtung Zukunft.
Die Stimmung ist versöhnlich, der Respekt voreinander besteht und dennoch sollte nun klar sein, dass Thomas und Ask heute auch nicht davor zurückschrecken werden, gegeneinander zu kämpfen. Davor gilt es aber erst einmal sich gegen den Rest zu behaupten. Und wenn all das getan ist, dann könnte es möglich sein und selbst wenn sie auch nur die Außenseiter sind, dass einer von ihnen, den Schlüssel zum Erfolg am Ende des Abends in seinen Händen hält.
Der Abend war gekommen. Der Abend, an dem er noch einmal in die dunkelsten Ecken seiner Person abtauchen musste, um das Komplott, das vor etwas über einem Monat in die Wege geleitet wurde, zu Ende zu bringen. Dies erwies sich jedoch als äußerst herausfordernde Aufgabe, da sich herausstellte, dass das Opfer dieses Komplotts – Luna Rosario – augenscheinlich nicht zu stoppen war. Ihr geschundener Körper konnte es nicht. Ein Verstoß gegen die Wellness Policy der GFCW konnte es nicht. Und selbst die Einladung zu einem der womöglich widerwärtigsten Wrestlingmatches, dem Needlepit Death Match, konnte es nicht. Und nach einer langen Liste schlechter Entscheidungen, war das also nun die Nächste und Letzte: Luna Rosario wählte Zerstörung. Zerstörung statt Heilung. Kriss Dalmi war gewillt, seiner heutigen Kontrahentin diesen Wunsch zu erfüllen.
Zwei
Sicherheitskräfte neben der Tür winken Kriss Dalmi
durch den Eingang für die Wrestler*innen und Angestellten
herein. Unruhig wirkt er nicht. Geschweige denn ängstlich
oder aufgeregt. Allerdings wäre entspannt wohl auch die
falsche Wortwahl für das, was der Serbe hier ausstrahlt. Wie
immer verunsichert erscheint hingegen seine Begleitung. Der junge
Mann, der ihm in ein bis zwei Schritten Abstand folgt und auf den
Namen Fabian Ikari hört.
Kriss
Dalmi: „Gewissermaßen, ja. In schlaflosen Nächten
wälzte ich mich im Bett hin und her und starrte
gedankenverloren an die Decke, da ich all die Zeit nur an unseren
bevorstehenden Danse Macabre denken musste. Die hohen Damen und
Herren terminierten ihn zwar auf den heutigen Abend, doch eine
Unbekannte, dein
Aspekt der Schwäche, um präzise zu sein, legte einen
Schleier der Ungewissheit über den Ausgang dieser Ansetzung.
Ich freue mich nunmehr, dass du diese Zweifel ausgeräumt und
die richtige Entscheidung getroffen hast. Dass du Zerstörung
statt Heilung gewählt hast.“ Kriss
Dalmi: „Freut mich wirklich aus tiefstem Herzen, dass es
dir wieder besser geht. Allerdings frage ich mich, was du jetzt
schon von mir willst. Deine Herausforderung habe ich angenommen.
Das Match wurde festgesetzt. Was willst du noch von mir?“ Ein Zucken des rechten Augenlids der sonst steinern wirkenden, serbischen Miene bricht die vorgebliche Gleichgültigkeit, mit der Kriss Dalmi Luna Rosario mustert, auf.
Kriss
Dalmi: „Oh, das ist es! Ich bezweifle aber, dass du dich
bei diesem
Fest der Liebe über die Geschenke freuen wirst. Als man dich
für deinen Drogenmissbrauch suspendierte, dachte ich
eigentlich, ich hätte der GFCW einen Gefallen damit getan,
dich aus dem Weg zu schaffen. Aber etwas, das du mit der gemeinen
Küchenschabe gemein hast, ist, dass man dich scheinbar nicht
mal loswird, wenn man einen atomarern Sprengkörper neben
dir zündet. Sieht also so aus, als ob ich mir heute Abend
bei unserem Match noch mal besonders viel Mühe geben muss,
um dich abgewracke Rotzgöre endgültig
auszumustern.“ Vehement schüttelt der Belgrader an dieser Stelle den Kopf und wirkt nun offen verärgert über das Gesagte.
Kriss Dalmi: „Tue ich nicht und ich habe auch nie zugegeben, dass ich in der GFCW Drogen verkauft hätte. Wieso auch? Nach wie vor habe ich noch nie irgendwelche verbotenen Substanzen in dieser Liga verkauft. Und wenn du das Gegenteil behauptest, solltest du dazu einen Beweis erbringen, der zu deinem Nachteil jedoch nicht existiert. Dein lachhafter Versuch, dir im Vorfeld unseres Matches einen Vorteil durch psychologische Kriegsführung zu erschleichen, weil dein Körper nicht mehr mithalten kann, läuft ins Leere. Dass dein kranker, vom Drogenkonsum zersetzter Geist sich wegen der Entzugserscheinungen jedoch falsche Erinnerungen erschafft, klingt hingegen auch nicht vollkommen unrealistisch.“
Beinahe schon einen höflichen Knicks ausführend, überkreuzt der einstige Sektierer die Beine und breitet seine Arme präsentierend zu den Seiten aus, die Leviathan-Angehörige dazu einladend, die possenhafte Bühne zu betreten
Kriss
Dalmi: „Erhelle mich also. Was soll ich deiner Meinung nach
gesagt haben?“ Kriss Dalmi: „Tatsächlich kriege ich sogar nur noch einen hoch, wenn mir jemand eine Knarre an die Schläfe hält.“
Die
Miene von the Serpent's Child verzieht sich zu einem Ausdruck des
Ekels, als der Meister der Geschmacklosigkeiten diese „Anekdote“
feilbietet. Dann scheint ihr jedoch kurz darauf etwas eingefallen
zu sein. Oder vielmehr jemand. Rosarios Blick gleitet weg von ihrem späteren Opponenten hin zum nicht-japanischen Jungen mit dem japanischen Nachnamen. Augenblicklich zuckt dieser zusammen, so als hätte ein Lehrer ihn dabei erwischt, wie er im Unterricht die neusten Fate/Stay Night-Hentai-Doujinshi-Kapitel auf seinem Smartphone angeiert.
Und Fabian Ikari? Der schweigt. Sein Mund ist wie zugenäht, er ist außer Stande, der jungen Frau etwas zu entgegnen, weil die Sozialphobie (oder vielmehr Gynophobie?) momentan viel zu krass kickt.
Kriss Dalmi: „Na komm schon, sag ihr, was du davon hältst.“
Dalmi stößt den PC-Rookie buchstäblich aus seinem Schatten und setzt ihn ihr vor wie die ängstliche Antilope der ausgehungerten Löwin.
Kriss Dalmi: „Sag ihr, wie du es findest, dass eine abgefuckte Junkiebraut, die sich bis zum heutigen Zeitpunkt zu fein war, mit dir auch nur ein einziges Wort zu wechseln, plötzlich von der Seite angeschissen kommt und sich auf einmal für dein Wohlergehen interessiert. Sag ihr, wie du es findest, dass du sogar für diesen Bodensatz aller Frauen, gerade gut genug bist, als Werkzeug gegen den Mentor herzuhalten, als Mittel zum Zweck auf dem Weg ihres Ziels.“
Kriss Dalmi, der leicht versetzt hinter Ikari steht, neigt seinen Kopf gen Schulter Ikaris, sodass sein Gesicht nun auf gleicher Höhe mit dem seines Schützlings. Wie ein Lehrmeister, der direkt aus den feurigen Gruben der Hölle emporgeklommen zu sein scheint und das süßlich klingende Gift der Geborgenheit und des Verstandenwerdens in seine Ohren träufelt, packt der Belgrader seinen Schützling an beiden Oberarmen und lächelt indessen über dessen Schulter hinweg Luna Rosario an.
Kriss Dalmi: „Fabi, sowas kannst du dir von so einer nicht bieten. Es braucht doch wohl ein bisschen mehr, als ein paar bezaubernd klingende Worte einer Frau, um dich alles vergessen zu lassen, wer deine wahren Freunde sind.. oder etwa nicht?“
Einmal mehr scheint der Funke in den Augen des jungen PC-Rookies entzündet worden zu sein.
Fabian Ikari: „Lügnerin.“
Kriss
Dalmi: „Meine Güte, erzähl doch keine Scheiße!
Sieh es doch ein: Fabi ist in ein intelligenter Junge und hat
deine billigen Jedi-Gedankentricks längst durchschaut. Bis
heute passt er nirgendwo rein und wird gemieden. Auch Leviathan
hat das getan, obwohl ihr euch als Hafen für alle
Außenseiter präsentiert. Und das das für
zurückgebliebene EMP-Lemminge wie Scarecrow ja auch stimmen,
aber du musst leider einsehen, dass es aufstrebende Talente gibt,
die einen anderen, einen besseren Weg wählen. Wir wollen ja
nicht, dass der gute Fabi irgendwann mal den gleichen Weg wie du
einschlägt und seine Karriere wegen seiner Drogensucht aufs
Spiel setzt.“ Die zwei Übriggebliebenen schauen ihr kurz hinterher. Dann legt Kriss Dalmi seine Hand auf die Schulter seines Schützlings.
Kriss Dalmi: „Ich schätze, ich habe da noch was für dich zu tun, bevor ich dich nach Hause gehen lasse.“
Im Ring befindet sich der Interims-Commissioner: Ellis Diehl. Er hat sich noch mal umgezogen, man könnte sogar sagen, dass er richtig gut aussieht. Sein Arm ist zwar noch immer in einer Schlinge, aber anonsten ist er gut drauf. Er hat ein Lächeln auf den Lippen, ein Mikrofon in der Hand.
Ellis: „Meine Damen, Herren und jeder andere! Als Commissioner für diesen Abend ist es meine Aufgabe, mich um eine sehr schöne Sache zu kümmern.“
Das Lächeln des Rookies ist groß.
Ellis: „Es ist eine richtig große Ehre für mich, aber noch eine viel größere Ehre für die Person, die ich gleich benennen werde. Denn ich darf heute die drei Kandidaten bekannt geben, welche in diesem Jahr in die Hall of Fame eingeführt werden!“
YEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEAH
Ellis: „Hier werde ich jetzt den ersten Mann bekannt geben, welcher zur Hall of Fame CLASS of 2022 gehört und bei Title Night im Dezember eingeführt wird.“
Er zeigt auf den Titantron.
Ellis: „Mit Freude präsentiere ich euch einen Mann, welcher die GFCW sehr geprägt hat.“
Rise Against von Behind Closed Doors, die Fans rasten aus, denn sie wissen noch sehr gut, zu wem die Musik gehört, während auf dem Titantron jetzt aber auch Highlights eingespielt werden.
Ellis: „LEEEEEEEEX STREEEEEEEEEEETMAN!“
Der Jubel brandet noch mal richtig auf. Eine der größten Legenden der 2010er Jahre wird bei Title Night 22 zu großen Ehren kommen.
Ellis: „Lex Streetman hat die Liga im Sturm erobert. Als 2013 das erste Mal GFCW Heavyweight Champion wurde, konnte er den Titel ununterbrochen 364 Tage halten. Bis heute hat das niemand überboten. Insgesamt hielt er den Titel 478 Tage, auch diesen Rekord hat bis heute niemand überboten!“
STREETMAN! STREETMAN!
Ellis: „Er ist Triple Crown Champion und einer der wenigen Männer, welche die Tag Team Title mit zwei verschiedenen Partnern gewinnen konnte. Für ihn gab es keine Limits, keine Grenzen. Er hat sie neu definiert. Nur wenige haben eine Arbeitsmoral, wie er. Ohne ihn, wäre die GFCW nicht da, wo sie heute ist. Einer der wohlverdientesten Wrestler, aller Zeiten!“
Der Interims-Commissioner fordert die Fans noch mal zum Jubeln auf.
Ellis: „München! Gebt noch einmal alles für euern ersten Hall of Famer für 2022. LEX STREETMAN!“
YEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEAH! STREETMAN! STREETMAN!
GFCW LEX STREETMAN
In der Halle wird fleißig gejubelt, während seine größten Highlights noch immer auf dem Tron laufen..
Sven: „Lex Streetman, herzlichen Glückwunsch! Ein wahnsinniger Mann, ein wahnsinniger Wrestler, die Hall of Fame setzt der legendären Karriere die Krone auf.“ Pete: „Eine wahre Ikone der 2010er Jahre. Im Ring, hinter den Kulissen, es gibt nicht viele Männer in diesem Sport, die so sehr diese Liga gelebt haben, wie er.“ Sven: „Herzlichen Glückwunsch!“ Pete: „Glückwunsch!“
Fade out.
Mit dem Rücken zugewandt, steht er vor den Beiden, die bereits wissen, dass nun gleich eine wichtige Ansprache folgt. Sonst wären sie wohl nicht hier her berufen wurden.
James Corleone: „Leviathan ist eine Einheit. Leviathan ist stark. Und wir alle müssen dafür sorgen, dass das so bleibt.“
Corleone schaut immer noch weder zu Scarecrow noch zu Mykru. Er hat die Hände hinter seinem Rücken ineinander geschlagen und schaut sich vor seinem geistigen Auge an, wie seine Vision sich vor ihm abspielt. Er hat einen Plan, wie so oft. Dafür bedarf es aber noch einiger Faktoren, die zurechtgerückt werden müssen. Die
Birds of Decay, die einzigen Leviathan-Mitglieder, die heute
Abend nicht in Matches eingespannt waren, lauschen Corleone. Ihre
Ausstrahlung ist selbstredend recht unterschiedlich. Neben der
fast schon militärischen Haltung von Scarecrow, wirken das
zerrissene T-Shirt, die abgekauten Nägel und das glubschende
Blinzeln zwischen Mykrus hängenden Schultern vollkommen
fehlt am Platz. Doch man hat es akzeptiert. Augenscheinlich
zumindest. James
Corleone: „Trotz alle dem, was vorgefallen ist, sei es nun
Zanes wahnwitzige Manifestation auf das Schlüssel-Match oder
Lunas Eskapaden, über die sicherlich schon viel zu viele
Worte verloren wurden, beweist sich euer König, The End,
einmal mehr als der gütige Anführer, der er nun mal
ist.“
Jetzt
dreht sich Corleone um und mit nach wie vor strengem Blick
mustert er Silas und Mykru, die ihn diesmal tatsächlich
gemeinsam fragen anstarren. Wie jetzt, End lässt die beiden
komplett von der Leine für den Abend? James
Corleone: „Das bedeutet…“
Abermals
hastiges Nicken auf der Seite von Silas.
Corleone bleibt mit seinem Blick ernst und emotionslos, doch es scheint, als würde selbst er, kurz ein wenig von seiner Fassade abweichen, als er sich Scarecrow zuwendet.
James Corleone: „Silas. The End hat es bereits gesagt. Du hast dich unter ihm gut entwickelt und es ist auch noch viel Luft nach oben. Er sieht etwas in dir. Damit solltest du nicht leichtfertig umgehen. Sei dir immer dessen bewusst, dass ER dich erst so richtig hat wachsen und gedeihen lassen, unter Drake wäre das wohl nicht so einfach möglich gewesen. Er vertraut dir und du solltest alles tun, um dafür zu sorgen, dass es auch so bleibt.“
Ob diese Worte nun wirklich ernst gemeint sind oder Corleone hier einmal mehr seine Manipulationskünste unter Beweis stellt, dass kann sich wohl jeder selbst beantworten. Einzig und allein James Corleone wird wissen, worauf er hier hinauswill. Dennoch scheint es das Selbstbewusstsein Scarecrows zu stärken. Ein wenig verbissen drückt er die Zähne zusammen.
Scarecrow: „Ich weiß. Und dafür bin ich unendlich dankbar. Dieses bemutternde von Drake war so erniedrigend. Er hätte mich nie meine eigene Person werden lassen. Er wollte einen Sklaven. Jetzt… Kann ich endlich selbst handeln.“
Corleones Blick wandert kurz zu Mykru und wenn man schon vorher nicht wusste, was Corleones wahre Absichten sind, dann scheint man jetzt die wüstesten Interpretationen anstellen zu können, wenn man sieht, wie „Inspirational“ Jim den Eigensinnigen anschaut. Dabei kneift er ein wenig seine Augen zusammen und zieht die Augenbrauen hoch, es scheint hierbei ein gewisses Unverständnis mitzuschwingen, dass nicht mal Corleone überspielen kann, auch wenn er sich bestmöglich Mühe gibt, das dennoch zu tun. Schließlich weiß er selbst, dass er keinem der „Untergebenen“ von The End Grund geben sollte, ihn zu hinterfragen. Irgendwann könnte er jeden von ihnen brauchen. Dass Scarecrow ihn schon sehr unhöflich fragend anschaut zeigt auch, dass das hier dünnes Eis ist. Silas hatte einen Beschützerinstinkt für Mykru, das war keine Frage. Und das sollte man nutzen. Und nicht ins Fettnäpfchen treten. Denn dieses Irgendwann, kann und wird sogar schon heute sein. Während James den abfälligen Blick immer weiter zurückfährt, geht er noch einmal einige Schritte zurück.
James Corleone: „Silas. Mykru. Leviathan braucht euch heute. The End braucht euch heute. Aiden Rotari ist ein Mann, der immer ein Ass im Ärmel hat und das Protokoll steht hinter ihm. Wir müssen auf alles gefasst sein und unser Bestes geben, um dafür zu sorgen, dass Leviathan und The End den heutigen Abend MIT dem GFCW Intercontinental Championship verlassen. Das ist oberste Priorität. Haben wir uns verstanden?“
Silas´
Gesicht ist ruhig, als er die Schultern strafft und ein wenig
grinsend antwortet.
Corleone nickt beiden zu und ohne ein weiteres Wort zu sagen, blickt er noch einmal kurz und streng zu ihnen, bevor er den Raum schließlich verlässt. Als
die Tür ins Schloss fällt, kann Silas die
Soldatenetikette endlich ablegen und lässt sich seufzend auf
eine Holzbank fallen, wo er eine Wasserflasche in die Hand nimmt
und erstmal einen tiefen Schluck nimmt.
Ein cremiger Teig wird vom Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder durchfahren wird.
Von oben rieseln plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse vergraben.
Aus dem Off ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in das Mikrofon.
Schokoladig...
Die Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.
Cremig...
Und wieder beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.
Nussig...
Fließend geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...
Das Ergebnis...
Wieder verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...
Alex: Pi-Pie. Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine logische Konsequenz. … … …
JETZT NEU!
Der PI-PIE² verwöhnt den Gaumen mit Zartbitter-Schokostücken und einer himmlischer Glassur in saftig lockerer Konsistenz. Und das alles ganz:
Die liebliche Frauenstimme wird wieder von der Monotonie des Mathematikers ersetzt.
Alex: Minus Laktose, minus Gluten ergibt plus Geschmack.
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