Altstadtkulisse und man errät schnell, dass wir uns in Berlin befinden. Berlin, Bundeshauptstadt, seit einigen Jahren Heimat von Johnboy Dog – und auch ehemalige Heimat der FWF, der Fanplex-Wrestling-Federation, die vor einigen Jahren ihr Pforten für immer schloss. Der alte Gebäudekomplex, eine ehemalige Zurichterhalle mit anschließendem Bürogebäude, existiert doch, doch alles ist mit der Zeit verfallen und zugewuchert. Auch in Berlin sind mehr als fünf Jahre eine kleine Ewigkeit und so wundert der Zustand der um die vorletzte Jahrtausendwende entstandenen Gebäude nicht wirklich.


Der Mann, der sich auf einen Bruchstein der Mauer gesetzt hat, wirkt gelöster als im Vorjahr. Johnboy Dog, mit raspelkurzen Haaren in leichtem Blond versehen, schaut in die herannahende Kamera und ringt sich ein Lächeln ab. Ein Jahr war es...ein Jahr hat er auf diesen Moment hingefiebert – wobei: Das stimmt nicht. Eigentlich sind es eindreiviertel, ja fast zwei Jahre. Im August 2014 war es, als der alte Hund seine Rückkehr ins aktive Geschäft feierte und, wenigstens kurze Zeit, den Brawlin' Rumble rocken konnte. Nur um dann ausgerechnet von Lionel Jannek eliminiert zu werden. Aber der Gewinn der dritten IC-Championship von eben diesem war eben die Rache, die Ende letzten Jahres erfolgte.


Johnboy Dog: „Falls sich jemand fragt, wo wir sind.....nun, die Menschen die mich kennen, wissen es. Andere kann ich gerne aufklären – hier hatte die FWF, die Fanplex-Wrestling-Federation, ihren Sitz, ehe sie von Arcgenius und Superior Man an die Wand gefahren wurde!“


Das Lächeln wird zu einem zynischen solchen, aber genau das scheint wohl auch die Absicht des alten Hundes zu sein. Immerhin spielt er mit den Gedanken der Fans an die alte Promotion – eine Promotion, deren Bekanntheit durchaus über Berlin, ja teils über Deutschland hinausging....jedenfalls während seines ersten Runs eben dort.


Johnboy Dog: „Ich hatte eine schöne Zeit dort, ab 2004. Hatte viele schöne Fehden und Matches. Mit und gegen Alex T., mit meinem Sohn Tyler, mit Juanito Rudo – aber auch mit der jungen Garde um den Axekiller und, auch wenn ich das nicht gerne sage, Grangar und Arcgenius. Grangar, der Aggromensch aus Dresden, war immer korrekt. Wie auch Rudo – und sogar Käpt'n Karacho! Wer erinnert sich nicht an den X-Treme-Champion? Hach ja. Schöne Zeit...aber eben auch lange her.“


Fast wirkt der alte Mann ein bisschen wehmütig, aber das darf er mit Anfang fünfzig auch sein, hat er doch mindestens die Hälfte seines Lebens, wenn nicht sogar zwei Drittel dessen, schon hinter sich.

Johnboy Dog: „Aber die alten Zeiten sind vorbei, der Wind hat sich gedreht. Keine FWF mehr da....nur noch ich. Und es ist erstaunlich, aber: Ich freue mich darüber!“

Das Bild dreht sich ein wenig und zeigt nun die ehemalige Türe des Gebäudes – sie ist zugemauert, wie eigentlich alles hier zugemauert ist. Ähnlich sichert ja auch die Deutsche Bahn ihre Gebäude gegen Vandalen und Co.


Johnboy Dog: „Es war ein hartes Stück Arbeit, wieder zurückzukommen, aber es hat sich definitiv gelohnt! Ich hätte nicht gedacht, da bin ich ehrlich, dass mir Wrestling noch einmal so viel Spaß machen würde. Aber das Feuer brennt immernoch lichterloh und ich muss schauen, dass ich es in die richtigen Bahnen lenke. Und was wäre folgerichtiger für einen krönenden Abschluss, als ein Sieg beim Brawlin' Rumble? Richtig: Der Sieg im heutigen Main Event!“


Ein zuversichtliches Nicken folgt, ehe der alte Mann sich ziemlich sicher scheint, dass es für den Moment genug ist – durch ein Loch in der Tür verschwindet er einfach so in den Katakomben. Macht man heute halt so!



Wir sehen Ettore Boye, wie er im Cateringbereich eine Stärkung zu sich nimmt.

Ettore Boye: „German Fantasy Championship Wrestling ist ein Ring. Damit habe ich grade den Mathematiker Alex Ricks zitiert. Allerdings ist dieser Vergleich komplett falsch, denn bei German Fantasy Championship Wrestling geht es um die Action IM Ring. Und was das angeht muss er sich beweisen, denn während er als Streber in der Schule saß und fleißig Mathe und Physik gelernt hat, hab ich trainiert und mir ein Standing in der Szene erkämpft.
Und da du ja gern so schlau vor dich hin redest, wie gefällt dir der Spruch? Du bist zwar keine Prozentrechnung und trotzdem mache ich dich fertig mit 3 Sätzen.
Und zum Schluss hab ich noch eine mathematische Aufgabe für dich! Was kommt dabei raus, wenn du Alex Ricks nimmt und dann mit meinem Finisher
The Big Mass addierst?
Richtig... der erste Sieg vom Big Poppa!“



Wir sehen die Gänge einer Schule. Im Zeitraffer laufen die Schüler und Lehrer durch die Flure. Die Kamera geht langsam in eines der Klassenzimmer. Die gut 25 jungen Leute zwischen 16 und 18 sitzen auf ihren Plätzen und werfen mit Papierkügelchen, sind laut und rufen die verschiedensten Parolen durch den Raum. Eine der Kugeln trifft die Kamera. Plötzlich kommt der Lehrer ins Zimmer und die Schüler beruhigen sich langsam.


Schüler: „Guten Morgen, Herr Mihaelis“

Herr Mihaelis: „Guten Morgen. Wer von euch hat Lust auf einen Überraschungstest?“


Ein Raunen geht durch die Klasse als Herr Mihaelis anfängt zu lachen.


Herr Mihaelis: „Ich habe genauso wenig Lust euer Zeug zu korrigieren. Dafür gibt es eine andere Überraschung für euch. Wer von euch schaut Wrestling?“


In der Klasse gehen einige Hände nach oben. Einer der Schüler ruft in den Raum, dass am Sonntag die Anniversary Show der GFCW sei.


Herr Mihaelis: „Richtig Martin! Am Sonntag ist die Anniversary Show und nachdem ich ebenfalls großer Wrestling Fan bin, konnte ich mit unserem Direktor einen der Superstars für heute arrangieren der euch besucht. Wen wollt ihr sehen?“


Viele Schüler rufen Zereo Killer durch den Raum, andere fordern Johnboy Dog oder Sid the Scum. Als sich die Tür öffnet, warten die jungen Erwachsenen gespannt, wer jetzt den Raum betritt.


Herr Mihaelis: „Extra aus Erding für euch eingeflogen worden....... DOOOON SHEEEEEEN!!!“


Die Schüler applaudieren als der Rich Guy das Klassenzimmer betritt. Klassisch trägt er seine rot weiße College Jacken, heute aber eine dunkle Jeans anstatt der Jogginghose.


Don Sheen: „Servus miteinander! Ich habe hier wirklich besseren Empfang als in den Hallen, durch die wir touren.“


Die Schüler lachen. Einige flüstern untereinander und beachten den Don nicht all zu stark. Eine Hand geht nach oben und der Rich Guy ruft den interessierten Schüler auf.


Schüler: „Wer bist du und was machst du hier?“

Don Sheen: „Ernsthaft? Du fragst wer ich bin und was ich mache? Ich wette darauf irgendjemand hier weiß genau wer ich bin und was ich mache. Wer will denn diesem Kollegen hier antworten und erklären wer ich bin und was ich mache?“


Mehrere Finger schnellen in die Höhe und Sheen zeigt auf einen südländisch wirkenden Mann , der von ihm gewählt wurde, alles zu erklären.


Don Sheen: „Komm mal nach vorne mein Freund“


Der Aufgerufene steht auf und begibt sich eines lockeren Ganges nach vorne und stellt sich neben den Rich Guy. Der junge Mann ist einen guten Kopf kleiner als der Wrestler, wirkt aber stolz wie Oskar, als er realisiert neben wem er sich hier befindet.


Don Sheen: „Wie heißt du eigentlich?“

Schüler: „Ich bin Alessio. Aber um hier die Frage zu beantworten. Das ist, wie Herr Mihaelis schon gesagt hat, Don Sheen und er ist Wrestler in der GFCW. Er ist einer der Neuzugänge im Jahr 2016 und bisher noch kein einziges Mal klar besiegt worden. Diggah, wie kann man das nicht wissen? Allgemeinbildung und so? Aber Don, wieso bist du eigentlich genau hier bei uns in der Klasse?“

Don Sheen: „Alessio, du wirkst mir sehr sympatisch und aufgeschlossen und ich will ja nicht so sein, deswegen dürft ihr alle heute Du sagen und mich mit Don ansprechen. Wieso ich ausgerechnet bei euch bin? Keine Ahnung, wurde angefragt und krieg keine schlechte Bezahlung, also daher.“


Er zuckt kurz mit den Schultern.


Don Sheen: „Aber ich bin hier um euch Fragen zu beantworten, beziehungsweise euch zu erzählen, was am Sonntag in der Barclaycard Arena stattfindet und einen von euch werde ich auch mitnehmen, wenn ihr Bock habt.“


Der Don macht einen sehr sympatischen Eindruck in der Klasse, was man von ihm eigentlich nicht gewohnt ist. Er nimmt sich Alessio noch einmal zur Brust und flüstert ihm etwas zu. Dieser setzt sich daraufhin wieder auf seinen Platz und sieht sich im Klassenzimmer um.


Don Sheen: „Jo, Lessi.“


Alessio fokussiert wieder den Blickkontakt mit dem Don.


Alessio: „Ja, was gibt’s noch Don?“

Don Sheen: „So ein junger, gut aussehender, Mann wie du hat doch bestimmt eine Freundin, oder?


Der junge Italiener wirkt leicht verwirrt und schaut verlegen durch die Klasse.


Alessio: „Ähhh, ja hab ich. Aber was tut das jetzt zur Sache? Willst du uns beide dann mitnehmen zu der Show?“

Don Sheen: „Eher weniger. Aber ich muss wissen, wen ich nicht angraben sollte, weil ich sehe hier einige hübsche junge Damen.“


Ein Grinsen macht sich breit auf seinem Gesicht, als er merkt, dass fast alle Schülerinnen sich geschmeichelt fühlen von seinen Worten.


Alessio: „Du, kein Problem, sie geht in die Parallelklasse.“

Don Sheen: „Ah, dann ist ja alles easy.“


Er bewegt sich durch die Klasse. Die Mädchen schmachten den Rich Guy an, die männlichen Schüler sehen aus, als wären sie jealous auf den Don und seine lockere, lässige Art. Eine der Schülerinnen, die in der letzten Reihe sitzt, beachtet ihn jedoch nicht, sondern feilt sich die Nägel. Sie sitz leicht abwesend auf ihrem Stuhl, und kaut Kaugummi. Sie trägt einen grünen Pullover, eine Jeans und hat rote Haare. Als der Don ihre Abwesenheit bemerkt, geht er langsam zu ihr.


Don Sheen: „Hey, sag mal, willst du gar nichts fragen?“


Sie blickt auf zu dem GFCW Wrestler und schaut ihn leicht verwundert an.


Mädchen: „Was willst du Don? Siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin?“

Don Sheen: „Leggomio. Da ist aber jemand zickig unterwegs. Bist du Wrestlingfan? Wie heißt du überhaupt und wie alt bist du?“


Das gut aussehende Mädchen, macht mit ihrem Kaugummi eine Blase und schaut den Rich Guy direkt an, bevor sie die Feile auf den Tisch legt und dem Don antwortet.


Mädchen: „Ich heiße Lisa und bin 18. Und ja ich bin Wrestlingfan.“

Don Sheen: „Interessant und trotzdem willst du nichts von mir wissen?“

Lisa: „Ach Don, ich weiß alles über dich was ich wissen wollte. Ich verfolge schließlich die Shows und dann relativieren sich die Fragen. Ich bin schließlich Fan von so Leuten wie dir und informiere mich dann auch dementsprechend über dich. Deswegen brauche ich keine Fragen stellen.“


Der Don wirkt leicht verwundert, bevor er sich ihr wieder zuwendet.


Don Sheen: „Lisa, komm mal bitte mit nach vorne.“

Lisa: „Muss das jetzt....“


Bevor sie fertigsprechen konnte, hat sie der Don bereits an der Hand und zieht sie mit nach vorne. Dort angekommen baut er sich wieder vor der Klasse auf und legt einen Arm um seinen weiblichen Fan.


Don Sheen: „Ja, muss sein. Mädels, schaut euch mal Lisa an. Sie sieht toll aus, hat eine wirklich mega Figur und ist Wrestlingfan. Nimmt euch alle mal ein Beispiel an ihr.“


Er wendet sich wieder Lisa zu


Don Sheen: „Hast du schonmal über eine Karriere in der GFCW nachgedacht?“


Die Rothaarige wirkt leicht verwundert und schaut den Don geschockt an.


Lisa: „Um ehrlich zu sein, ja, aber da gibt es ja keine Chance reinzukommen.“

Don Sheen: „Gab es keine Chance. Lisa, ich bin deine Chance. Ich will dass du mich am Sonntag zur Anniversary Show begleitest. Aber nicht als Zuschauerin.“

Lisa: „Als was dann?“

Don Sheen: „Du wirst meine Ringbegleitung. Genaueres erkläre ich dir in meinem Bentley wenn wir hier weg fahren. Vergiss die Schule, du hast gerade eine neue Zukunft gefunden. Bist du dabei?“


Das erste Mal wirkt Lisa wirklich fröhlich, anstatt gleichgültig.


Lisa: „Natürlich!!“


Sie fällt dem Don direkt um den Hals, worauf dieser direkt eingeht und sie fest drückt.


Don Sheen: „Alessio, dich nehme ich auch gleich mit, aber du bekommst nur ein Ticket für die erste Reihe.“


Sheen zwinkert einem sichtlich lachenden Alessio zu.


Don Sheen: „Ich hab was ich wollte.“


Er schaut kurz auf seine Rolex.


Don Sheen: „Sorry, aber ich muss jetzt echt los und Lisa nehm ich mit. Herr Mihaelis, sie ist hiermit vom Unterricht befreit. Also schaltet alle am Sonntag ein und vergisst nicht wer ich bin. Ich bin Don Sheen and you should be.... Lessi, sags deinen Mitschülern!“


Alessio: „JEALOUS!!!“


Mit einer nach wie vor überraschten Schülerin verlässt der Don das Klassenzimmer und begibt sich zu seinem Auto.




Pre-Show


GFCW 15 Years Anniversary Show, Hamburg (Barclaycard Arena, 16.000 Zuschauer),

27.03.2016



Ein kleines Haus nahe der Barclaycard-Arena in Hamburg, die in wenigen Tagen Ausgangspunkt und Standort der vermutlich größten Show der jüngeren GFCW-Geschichte sein wird: Der GFCW-Jubiläumsshow zum fünfzehnten Geburtstag der Promotion! Die meisten Wrestler hat es in ein Hotel verschlagen, doch die, die ohnehin hier im Lande leben, sind da vermutlich ein wenig flexibler. Johnboy Dog ist ein solcher, denn der hat mit seiner Liebreizenden Frau Michelle, dem jüngsten Sproß Jan sowie den Söhnen Tyler, Daniel und Alex Jr. - jaja, ziemlich viel, mh? - ein kleines, vormals leerstehendes Haus bezogen, das trotz der leichten Abgeschiedenheit über alles an moderner Technik verfügt, was man so braucht. Auch ein großer Garten ist dort, der eigentlich zum Grillen einladen würde – wenn das Wetter denn mitspielte. Was es aber, wie das Wetter eben so ist, eben nicht tut.


Die Küche ist gut besucht, doch sind die älteren Söhne gerade nicht da. Daniel trainiert vermutlich, Tyler ist ja ohnehin anderweitig verplant – also bleiben Michelle, der stolze Vater sowie der bald zehnjährige Alex und der kleine Jan, ohne den im Moment nicht so wirklich etwas läuft. Bemerkenswerterweise sieht Johnboy Dog auch ungeschminkt reichlich frisch und fit aus, allerdings sieht man hier die eine oder andere Narbe, die während manch anderer Promo irgendwie nicht so auffällt.

Es schellt an der Tür und es ist wenig verwunderlicherweise Alex, der die Türe öffnet und ganz stolt mit dem Gast des Tages auf der Matte steht: Mac Müll!

Alex: „Papa guck mal! Der Mülli!“
Mac Müll: „Mülli....na, dafür müsste ich dir jetzt eigentlich die Ohren langziehen! Aber der Papa wird’s schon richten, hey John!“

Ein finsterer Blick, der selbst Mac Müll töten könnte, lässt jenen innehalten als der alte Hund seinen Nicht-Vornamen zu hören bekommt.


Mac Müll: „Ehm....Dog natürlich. Oder Dan. Irgendwann kann ich mir das merken, versprochen!“

'John' ist ja bekanntlich als Anrede nicht mehr gängig, seit Zereo Killer ihn abwertend – so wirkte es manches Mal – so genannt hat. Aber dass Zereo Killer Schwierigkeiten hat, Gegner ernstzunehmen, ist ja nun mannigfaltig durchgekaut worden.


Schließlich wird dem guten Mülli ein Platz im geräumigen und mit überwiegend aus den fünfziger Jahren stammenden Möbeln gepflasterten Wohnzimmer angeboten, wo sich beide – der Interviewer wie auch sein heutiger Gesprächspartner – recht bequem in einen Sessel fläzen. Ein Sitdown-Interview mal anders, wenn man so will – aber Johnboy Dog ist ja bekannt dafür, gerne mal etwas Neues zu wagen. Beide werden mit Getränken versorgt – Mülli trinkt wie so oft Wasser, während Johnboy Dog auf sein Powerade nicht verzichten mag – und schließlich kann es dann doch mit der kleinen Frage-und-Antwort-Stunde losgehen.


Mac Müll: „So..... schön habt ihr's hier! Lass uns gleich zu einem der Punkte kommen: Du nimmst am PCWA-Brawlin' Rumble teil. Wie kam es dazu und rechnest Du dir Chancen aus?“
Johnboy Dog: „Nun.....wenn ich chancenlos wäre, dort etwas gutes auf die Beine zu stellen und diese Zuversicht, die ich habe, nicht hätte – dann hätte ich davon Abstand genommen, dort teilzunehmen. Da ich aber recht gute Chancen für mich sehe, gehe ich eigentlich schon davon aus, dass es klappen kann. Aber insgesamt geht es natürlich um einen schönen Abend mit manch alten Bekannten und neuen Gesichtern. Ich liebe ja diese Battle Royals total, spätestens seit ich vor zwei Jahren beim zehnten Rumble mein Comeback gab.“
Mac Müll: „Wie kam es denn diesmal dazu?“
Johnboy Dog: „Nun....ich habe mir gedacht, das wäre eigentlich nochmal eine ganz gute Gelegenheit, mich ein wenig zu präsentieren. Ich mag den Rumble ja und es wird die dritte Teilnahme – vor zwei Jahren war ich nicht hundertprozentig bei der Sache, weil voller Euphorie. Diesmal wird das besser klappen, da bin ich eigentlich doch ziemlich überzeugt von.“

Mac Müll: „Mal abgesehen von deinen Ausflügen zum Rumble bist du der GFCW ja ziemlich treugeblieben, wenn du mal hier warst und bist. Hast du nicht die Ambition, vielleicht noch etwas anderes zu machen? Immerhin wäre bei dem Plan der GFCW ja durchaus noch der eine oder andere Platz für Matches in anderen Promotions?“
Johnboy Dog: „Eine sehr interessante Frage, Mac! Nun....sie ist nicht so leicht zu beantworten. Natürlich haben wir in der GFCW einen Rhythmus, der für ordentlich Erholungspausen sorgt, weil die Shows nur alle zwei Wochen kommen. Mir kommt das natürlich sehr entgegen, weil die Regenerationszeiten so einfach länger sind – wir haben ja auch recht wenig Verletzungen, wie dir vielleicht mal aufgefallen ist. Gerade Muskelverletzungen sind in der GFCW ja recht selten. Aber um auf deine Frage zurückzukommen....ich finde es gut, wie es ist. Tyler ist ja jetzt in der SWE und die veranstalten wöchentlich – das kann schon an die Substanz gehen, gerade wenn man keine zwanzig oder dreißig mehr ist.“

Mac Müll: „Also nehme ich das mal als Bestätigung, dass du dich nicht umorientierst?“
Johnboy Dog: „Ach Mac. Man weiß nie, was die Zukunft bringt, wirklich. Wenn ich daran danke, als ich anfing gab es eine Show wöchentlich, also früher. Dann eine monatlich und so weiter. Ich kann wie gesagt mit dem Rhythmus den wir haben, ganz gut leben. Allerdings – und das meinte ich ja schon bei meiner Vertragsverlängerung – bin ich durchaus für andere Dinge zu haben, natürlich. Aber ich würde mich in diese Dinge sicherlich nicht so reinhängen, wie ich es in die GFCW tue. Das bin ich der GFCW, meinen Fans und Dynamite einfach schuldig.“

Mac Müll: „Also der ewige Johnboy für die GFCW?“
Johnboy Dog: „Wenn du das so nennen willst, ist das legitim. Ich werde im August 53. Da werde ich vermutlich nicht mehr durch die halbe Weltgeschichte tingeln. Aber ich nehme jeden Tag und jedes Match eindeutig mit, Mac. Ich freue mich jeden Tag auf die Interaktion mit diesen tollen Jungs backstage, mit Tammy, mit dir...und mit den zahlreichen Fans, die uns anfeuern, die gar nicht genug von uns bekommen können!“

Mac Müll: „Du hast Zereo Killer neulich stark kritisiert...
Johnboy Dog: „Ja und womit? Mit Recht! Mike MacKenzie hat ganz klar den Zeitpunkt verpeilt, an dem die Fans sich das nicht mehr gefallen lassen, was er tut. Mister I still got ist, ist zu Mister I don't care what they think geworden! Und das kann ich, als jemand dem das Publikum einfach sehr wichtig ist, nunmal nicht gutheißen. Die Fans sind, das habe ich mehrfach betont, unser Kapital. Und da müssen wir sorgsam mit umgehen und dürfen ihnen nicht das Gefühl geben, sie seien uns egal!“
Mac Müll: „Du hast Zereo Killer auch für seine Unterschätzung deiner Person kritisiert...“
Johnboy Dog: „Japp. Habe ich. Und womit? Mit allem Recht der Welt! Zereo Killer redet, wenn er denn mal etwas sagt, nur noch vom ehemaligen Mad Dog. Von der PCWA. Vom Rumble. Und davon, dass er Geschichte schreiben wird. Und davon, dass mich ein Iron Man Match umbringt. Aber was denkt er denn, wer er ist? Weiß Zereo Killer, wieviele Iron Man Matches Johnboy Dog in seiner langen Karriere bestritten hat? Nein. Interessiert es ihn, will er wissen, mit welcher Taktik sein Gegner an und in dieses Match geht? Nein!“

Mac Müll: „Du handhabst das sicherlich anders?“
Johnboy Dog: „Natürlich tue ich das! Stell dir doch mal vor, ich wäre unvorbereitet? Zereo Killer ist jung, der wird vermutlich mehrere solcher Chancen bekommen. Aber ich, dessen innere Uhr ja nun doch etwas mehr getickt hat? Ich habe nur diese eine Chance, Mac! Also muss ich alles an Möglichkeiten, was ich habe, ausschöpfen! Und wenn dazu gehört, dass ich mir jedes Gottverdammte Match ansehe, welches Zereo Killer in seiner nun auch bald zwanzig Jahre währenden Karriere bestritten hat, dann muss ich das verdammt nochmal tun! Es ist meine Pflicht, top vorbereitet in diesen Fight zu geben, Mac! Wenn ich nicht den Ehrgeiz hätte, die Titel für die Fans, aber eben auch für mich, zu holen – dann könnte ich mich zurücklehnen und sagen, ich trete zurück! Ja, das könnte ich dann tun!“
Mac Müll: „Du wirst also gut vorbereitet in dieses Match gehen. Aber was passiert, wenn es am Ende doch nicht reicht?“
Johnboy Dog: „Du meinst, wenn ich verliere?“

Mac Müll: „Ehm...ja!“
Johnboy Dog: „Ein Zereo Killer würde jetzt sagen 'Das wird nicht passieren'. Ich sage das nicht, weil ich es nicht ausschließen kann, Mac. Ich habe ein gesundes Selbstvertrauen und behaupte mal, durchaus meine Grenzen zu kennen. Aber Grenzen lassen sich – und wenn es nur für einen kurzen Zeitraum ist! - nach hinten verschieben. Aufheben lassen sie sich allerdings nie, das ist wohl wahr. Deshalb bin ich ehrlich und kann sagen, dass ich noch nicht weiß, was dann passieren würde. Ich weiß nur, dass ich meinem Gegner immer den Respekt zolle, den ich andersherum aber auch einfordere. Ich habe viele Jungs in der GFCW, mit denen ich noch nichts gemacht habe, würde also nicht in ein Loch fallen.“

Mac Müll: „Wenn du das Match gewinnen würdest, was würdest Du denn mit den beiden Titeln anstellen?“
Johnboy Dog: „Oh Mac, frag mich doch nicht so etwas! Ich würde beide so gut es geht verteidigen, das würde ich! Es käme für mich nicht infrage, wie ein Toxic Lugosi einfach den Titel niederzulegen oder ihn, so wie er es mir gegenüber tat, einfach ehrlos vor die Füße zu werfen! Ich habe eine viel zu große Ehre in mir, als dass ich das tun könnte!“

Mac Müll: „Du hast Zereo Killer neulich unterstellt, ein ziemlich großes Ego zu haben...“
Johnboy Dog: „Ja, habe ich. Und ich stehe dazu. Mittlerweile ist das Ego Zereo Killers größer als der Impact, den sein Big Hit 2.0 hat! Er hat den Bezug zu den Fans vollkommen verloren und ist nur noch auf diesen verdammten Titel fokussiert, ganz als wolle er nur meinen Titel und es sei sooo wichtig, Geschichte zu schreiben. Natürlich ist es das! Aber die Welt dreht sich auch weiter, wenn er es nicht schafft! Er verkrampft scheinbar bei dem Gedanken, dass jemand anderes besser sein könnte als er! Und er verkrampft gleich noch mehr, wenn er daran denken muss, dass ich dieser Jemand sein könnte! Jemand, der bald zwanzig Jahre älter ist als er! Ich bin mir nicht so sicher, ob Zereo Killer das psychisch so gut verpackt, wie er tut.“
Mac Müll: „Ist das dann nicht ein Vorteil für dich?“
Johnboy Dog: „Das kann man, wenn man will, durchaus so sehen. Ich habe immer den nötigen Respekt vor meinem Gegner und bin in der Lage, Gefahren zu antizipieren. Ich weiß nicht, ob er das bei dem Druck den er sich da aufbaut, wirklich kontern kann. Ich werde es ja erfahren – und wenn ich dann mit einem Big Hit 2.0 gewinnen sollte....“

Mac Müll: „Ist diese Finishersache nicht eine eher unnötige Provokation?“

Johnboy Dog: „Ich sehe das vergleichsweise entspannt, Mac. Natürlich ist es nichts, was zwingend sein muss – allerdings bringt es meiner Meinung nach ein wenig mehr Würze in dieses Match. Und diese Würze hat dieses finale Aufeinandertreffen zweier Ausnahmekönner ganz sicher verdient! Ich bin gespannt, was passieren wird.“
Mac Müll: „Damit sind wir fast schon am Ende. Ist da noch etwas, das du deinen Fans – oder auch den GFCW-Fans – unbedingt noch mitteilen möchtest?“

Johnboy Dog: „Ich hoffe einfach, dass Ihr den Event genauso genießen könnt, wie ich es kann! Und werde! Jede Minute dieser Veranstaltung hat das Potential, Geschichte zu schreiben. Jedes Match, speziell natürlich der Main Event, kann für Furore sorgen. Und ich bin überzeugt davon, dass sich das zusehen lohnt! Ich persönlich werde bis an meine Grenzen und darüber hinaus gehen, einfach weil ich es mir, vor allem aber unseren zahlreichen Fans ganz einfach schuldig bin! Sie haben das Beste verdient und werden das Beste bekommen! Ob das nun ich bin, ob das Zereo Killer ist – das allein entscheidet die Tagesform! Ich werde mich zerreißen, aber fair bleiben. Ich hoffe, Zereo Killer schafft das auch – und ich wünsche mir natürlich, dass auch er die volle Distanz gehen kann! Ich werde dies ganz sicher tun, auch wenn Mike MacKenzie das nicht so richtig wahrhaben will. Ich bin mir sehr sicher, dass sich die Schufterei am Ende ganz einfach auszahlen wird.“

Mac Müll: „Danke für das Gespräch!“



Die Regie schaltet in den Backstagebereich. Die Gänge der Halle sind zu sehen. Die Kamera läuft durch die Gänge hindurch. Eine Stimme ist zu hören, wobei es einem vorkommt, als wenn die Person, die spricht, die Kamera führt – sprich hier liegt die Ich-Perspektive vor.


Stimme: Nun bin ich wieder hier... hier bei der GFCW... und das für zunächst einen Abend... Da hat der Chef gute Überredungskünste gezeigt mich noch einmal zu engagieren.


Die Kamera schwenkt nach links und rechts.


Stimme: Soweit hat sich hier nichts verändert. Die Gänge, dieser Muff hier, diese leicht düstere Stimmung... Alles beim alten.


Die Kamera geht den Gang weiter und der Gang verzweigt sich nach geradeaus und nach rechts. Ein Schwenk nach rechts erfolgt und fängt Mitarbeiter der GFCW ein, die noch letzte Vorbereitungen erledigen.


Stimme: Die Mitarbeiter der GFCW sind auch noch da. Immer fleißig, loyal und sie leisten viel. Ein Hoch für diese Jungs und Hut ab. Ohne sie liefe keine Show und das klappt schon seit 15 Jahren.


Die Kamera bewegt sich weiter geradeaus.


Stimme: Ach ja... da kommen Erinnerungen wieder hoch ... als Champion einzeln bzw. zusammen mit „Wild Thing“ Tommy Cornelli. Ob er heute auch hier ist? Hat es Dynamite geschafft ihn auch zu überreden? Ich habe ja noch Zeit. Der Abend ist ja noch lang. Da kann ich ja mal den Backstagebereich erkundschaften.


Die Kamera kommt an eine Rechtskurve an. Von weitem sieht er ein weiteres bekanntes Gesicht. Es ist der loyale Interviewer Mac Müll, der auch schon seit 15 Jahren hier seine Arbeit leistet und mit dem Rücken zu ihm steht. Die Kamera bleibt stehen.


Stimme: Ob ich ihn ein wenig...


Es kehrt kurz Ruhe ein.


Stimme: Ja, das mache ich.


Nach diesen Worten wechselt die Kamera und diese fängt Mac Müll ein, welcher nach Interviewpartnern sucht. Plötzlich steigt bei ihm Nebel empor. Mac Müll bemerkt dies ziemlich spät. Er schaut verdutzt den Nebel an und erschrickt leicht. Dann aber erkennt man ein leichtes Grinsen auf seinem Gesicht.


Mac Müll: Hey Steve, ich weiß, dass du da bist. Du kannst mich nicht mehr erschrecken. Deinen Trick kenne ich schon.


Mac Müll schaut in alle Ecken und der Nebel wird immer dichter, doch er macht niemanden im Umkreis aus. Mac Mülls Mine verzieht sich von Sekunde zu Sekunde und er schaut sich doch ein wenig hektischer um.


Mac Müll: Steve? Komm schon. Das ist doch deine Show hier. Also zeig dich!


Aber wieder tut sich rein gar nichts. Plötzlich explodieren vor Mac Mülls Füßen Feuerwerkskörper. Mac Müll springt zur Seite und da packt eine Hand Mac Müll von hinten an die Schulter. Dieser zuckt zusammen und möchte gerne schreien, doch seine Stimme versagt. Mac Müll dreht sich langsam und unsicher um. Er erblickt ein bekanntes Gesicht – Steve Fog.


Mac Müll: Mensch Steve, das mit dem Nebel kenn ich ja schon von der letzten Jubiläumsshow, aber die Feuerwerkskörper sind neu. Du weißt, wie man mich erschrecken kann.

Steve Fog: Hallo Macci, das lasse ich mir doch nicht nehmen dich auf die Schippe zu nehmen, wenn ich mal wieder hier in der GFCW eingeladenbin. Wie geht es dir? Schon lange nicht mehr gesehen.

Mac Müll: Och man schlägt sich durch und bei dir? Wie geht es dir so?

Steve Fog: Das gleiche wie bei dir.


Auf Steves Lippen zieht ein leichtes Grinsen auf.


Steve Fog: Ich und meine Freundin – wir haben ja vor zwei Jahren geheiratet. Ein Kind ist unterwegs. Es wird wahrscheinlich im Sommer diesen Jahres zur Welt kommen. Bei der Wrestlingschule in Bayern bin ich immer noch und trainiere fleißig angehende Wrestler.

Mac Müll: Da hat sich nicht sehr viel bei dir geändert.

Steve Fog: Nein, nicht wirklich.

Mac Müll: Freust du dich schon auf die Battle? Du bist ja denke ich mal dabei, oder?

Steve Fog: Nun ja. Ich weiß es noch nicht. Lass dich einfach überraschen. Es sind ja genug Unbekannte für die Battle Royal gemeldet und vielleicht bin ich ja einer von diesen. Wer weiß.

Mac Müll: Ich werde ihn auf jeden Fall verfolgen.

Steve Fog: So ich bin dann mal in meiner Kabine. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend. Bis später.

Mac Müll: Bis dann, Steve.


Steve Fog streift weiter durch den Backstagebereich und Mac Müll sucht einen neuen Interviewpartner. Dann fadet die Szene aus.



17.03.2016

A-N-N-A (immer wenn es regnet) steht auf dem Schild des Schreibtisches vor der jungen Brünetten. Lange ist es her, dass er hier stand. War einfach nicht mehr nötig gewesen. Falls es Problemchen gab, hat er die zumeist auch bei einem gemeinsamen Frühstück oder Brunch geklärt – sie verbindet ja schließlich mehr als nur ein Therapeut/Patient-Verhältnis.


???: „Ist er da?“


Aber wer weiß das noch nicht? Nein. Sie sind Freunde. Seit Jahren schon. Haben vieles durchgemacht. Sicher. Ihr Verhältnis stand oftmals auf der Kippe. Speziell in der Phase, als er seine Probleme mit Lionel Jannek gehabt hat, aber im Zuge derer es ihm auch gelungen war, erstmals den „echten“, den „wahren“ GFCW-Heavyweight-Championtitel zu gewinnen.


Anna: „Das weißt du doch. Ist ungewohnt, dich im Terminkalender stehen zu haben.“


Doch auch diese schwierige Zeit haben sie gemeinsam überstanden. Und dann die Sache, als er mit Zereo Killer Probleme hatte. Auch hier wurde ihre Freundschaft auf die Probe gestellt und es kam sogar soweit, dass er seinem Freund, seinem Therapeuten, unterstellte, ihn verraten zu wollen. Dass ER ihm nur Schlechtes wollte.


???: „Ich weiß. Bin nicht mehr so häufig hier. Und weiß auch gar nicht, wann ich das letzte Mal einen „Termin“ gebraucht habe.“


Er hat sich getäuscht. Mal wieder. Wie so oft. Dabei hatte ER stets alles in seinem Interesse getan. Wird er dieser Freundschaft überhaupt gerecht? Oft zweifelt er daran. Und das, obwohl er in seinem tiefsten Inneren weiß, dass er in seinem Leben nie so eine Bezugsperson gehabt hatte und haben würde als IHN. Nicht einmal zu seiner Mama.


Anna: „Ich hoffe, es ist nichts Ernstes?“


Ja, ER weiß mehr über ihn. Mehr als seine Mama. Wahrscheinlich mehr als er selbst über sich weiß. Es war nie einfach gewesen. Schon seit seiner Kindheit. Aber beschwert hat er sich darüber nie. Es war nie ein Thema gewesen. Eigenartigerweise hat er selbst darüber nie mit IHM gesprochen. Aber jetzt – vielleicht doch? Wer weiß. Vielleicht findet er es jetzt heraus. Deswegen ist er schließlich hier. Aber – nicht nur deswegen!


???: „Nein, nein. Nichts...Ernstes. Ich habe nur...ein paar Fragen. Kann ich rein?“


Die brünette Anna drückt auf die Taste.


Anna: „Sind Sie soweit? Er wäre jetzt hier.“


Aus der Gegensprechanlage dringt ein nervöses Räuspern. Oder...erwartungsvoll. Unterdrückt? Frosch im Hals? Ist ER genauso nervös wie er selbst?


???: „Sicher. Er kann rein.“

Anna: „Du hast es selbst gehört. Er tut etwas beschäftigt. Aber du kennst ihn, Jason. Er hat schon auf dich gewartet. Spricht schon den ganzen Vormittag nur davon, dass du heute kommst.“


Sie lächelt dabei freundlich. Ein süßes Lächeln ist es, das über ihre Lippen kommt. Dabei legt sie den Kopf leicht schief. Komisch. Jetzt erst fällt ihm auf, dass es ein bezauberndes Lächeln ist. Hm. Wieso jetzt erst? Warum hat er sie noch nie zum Essen eingeladen? Diese beiden Haarspangen über den Ohren, die die Haare nach hinten zwingen. Dorthin, wohin sie eigentlich gar nicht wollen. Diese nicht ganz perfekte Nase, das Grübchen am Kinn. Sie wirkt aufgeweckt, einfühlsam, beinahe so, als...


Anna: „Jason?“


Oh. Er war gedankenversunken. Er schrickt hoch. Wie mag es wohl auf sie gewirkt haben, dass er jetzt hier gestanden ist wie ein völlig paralysierter Vollidiot? Egal. Er lächelt.


Jason Crutch: „Ja, danke, Anna.“


...sagt er nur verlegen, drückt die Türklinke nach unten, während sie ihm hinterherlächelt und nervös mit der Kugelschreibermine klickt. Solange, bis die Tür hinter ihm ins Schloss fällt und das Segment ausfadet.




Dämonentotenkopf.



Zumindest als Maske. In Großaufnahme hält der Maskierte sich eine Kamera ins Gesicht. Im Hintergrund kann man erahnen, dass er sich wieder über dem Ring befindet zwischen den Kameras. Das Video muss vor der Show aufgenommen sein, denn zwar ist alles aufgebaut, doch der Saal ist menschenleer.


The H.: J.T.K. Wo bist du? Vor 2 Wochen habe ich meine Herausforderung ausgesprochen und du hast dich bis heute nicht gemeldet. In der Stadt hat dich niemand gesehen. Allgemein hat dich niemand gesehen. Hast du etwa Angst? Fürchtest du dich vor meinem Zorn?


Die Kamera wackelt, der Maskierte bewegt sich ohne einen Blick nach unten zu riskieren. Seine blauen Augen bleiben auf die Kamera fixiert.


The H.: Wovor fürchtest du dich? Dass man dich hinterher nicht mehr als Mann betrachtet? Das man sieht, was für eine feige Memme du bist? Das all deine Titel eine Lüge waren? Ein abgekatertes Spiel? Wo bist du J.T.K.? Warum antwortest du nicht? Was sollen wir davon halten?

Du kannst nicht einfach nicht antworten Memme. Du musst heute hier sein. Es muss einfach sein und genau deswegen mache ich mir auch keine Sorgen. Überall da wo du Geld einnehmen kannst, bist du. Überall wo dein Merchendise verkauft wird, tauchst du auf, um noch mehr zu verkaufen und weißt du was?

Er hält ein J.T.K. Shirt mit seiner freien Hand hoch.


The H.: Dein Merchandise wird hier verkauft. Du wirst also hier sein. Ich mache mir keine Sorgen. Entweder wir kämpfen oder ich zerstöre alles. Ein einfaches Spiel. Entscheide dich J.T.K.. Such dir aus, was du am wenigsten hasst und lasse dich drauf ein. Was willst du also? Deine Vernichtung oder die Vernichtung von allem was dir lieb ist. Und keine Sorge. Ich habe Überraschungen vorbereitet. Schmerz. Blut. Feuer. Alles kontrolliere ich. Alles untersteht mir. Genau wie deine Niederlage. Alles gehört mir.


Er lässt das Shirt fallen und lässt die Kamera verfolgen wie es langsam Meter für Meter fällt. Welch Symbolik. Wird J.T.K. annehmen und genau so fallen wie sein Shirt? Was wird passieren? Doch bevor das Bild ausfadet, flüstert The H. Noch etwas in die Kamera.


The H.: Und Mac Müll. Jeder weiß, dass wir unsere Probleme hatten. Doch keine Sorge. Wir werden uns noch sprechen, bevor die Nacht vorbei ist. Erwarte mich...



Der Titantron wird schwarz, nur um daraufhin den Zuschauern den Blick auf die Parkingarea zu gewähren. Ein nachtschwarzer Pontiac Firebird Trans Am ist zu sehen. In der Halle ist derweil eine unbekannte weibliche Stimme zu hören.


Die Zeit vergeht bisweilen wie im Flug. Jahre gehen ins Land und man fragt sich, was aus den guten alten Zeiten geworden ist. Manchmal fragt man sich auch, was es eigentlich ist, das man sieht. Denn das was man gerade sieht, scheint einem so unbekannt, so verschollen in den Tiefen der Zeit. Der nachtschwarze Pontiac Firebird Trans Am ist ein gutes Beispiel dafür. Es gab Zeiten, an denen man allein am Geräusch wusste, wer gerade dabei war, die Halle zu betreten. Und heute?! Heute überkommt uns Nostalgie, wenn wir ihn sehen. Oder wir finden es einfach nur seltsam und können überhaupt nichts mehr damit anfangen. Aber es gibt Menschen, die die Vergangenheit lieben. Die wissen, was sie ungewöhnliches zu ihrer Zeit erreicht haben und einer strahlenden Zukunft in die Augen blicken.“


Was der Zuschauer nun sieht, sind erstmal nur Federn. So viele Federn. Gelb, rot, schwarz. Die Kamera zoomt heraus und man erkennt das gesamte Ausmaß des Durcheinanders. Flammenförmig scheinen die Federn über den bodenlangen Mantel zu züngeln auf dessen Rücken mit glitzernden Steinen der Name „Firebird“ eingearbeitet ist. Tammy erscheint im Bild. Sie lächelt, während sie sich mit dem Mikrofon in der Hand der Person nähert. Die Kamera schwenkt und zeigt nun die zweite Person von vorne. Es handelt sich um eine Frau. Ein leises Murmeln geht durch die Halle, während Tammy das Interview beginnt.


Tammy: „Schön Sie an unserer Jubiläumsausgabe hier zu haben.“

Firebird: „Schön hier sein zu dürfen. Ich habe mich sehr über die Einladung gefreut.“

Tammy: „Meine Damen und Herren, für all jene, die diese Frau vielleicht nicht mehr kennen: Das hier ist Firebird. Die ehemalige GFCW League und vor allem GFCW Heavyweight Titel Trägerin.“


Firebird nickt und lächelt Tammy zu, bevor diese unbeirrt fortfährt.


Tammy: „Was ich Sie unbedingt fragen muss. Wie war es damals, als Frau den höchsten Titel der Liga zu halten?“

Firebird: „Heut zu Tage wird viel davon gesprochen, dass es immer mehr Frauen an die Spitze der Unternehmen und auch des Sports schaffen. Doch bei all dieser Begeisterung vergessen die Meisten eines. Gleichberechtigung bedeutet nicht, dass man einen extra Titel für Frauen einführt, um den sie sich wie zickende Hühner streiten können. Gleichberechtigung bedeutet für mich, was Claude Booker schon vor dreizehn Jahren mir gewährt hat. Dass ich beweisen durfte, dass man nicht alle von uns Frauen mit Samthandschuhen anfassen muss.“

Tammy: „Viele Männer und Frauen würde hier sicherlich widersprechen.“

Firebird: „Sicherlich und aus ihrer Sicht auch zurecht. Männer, die noch immer Angst davor haben, dass sie als schwach angesehen werden, wenn sie einem ehrlichen Wettkampf mit einer Frau unterliegen. Frauen, die lieber auf die Macht von klimpernden Wimpern setzen, als für ihren Erfolg hart zu arbeiten.“

Tammy: „Ist das nicht alles etwas sehr vereinfacht gesprochen?!“

Firebird: „Das ist es. Und das ist es bewusst! Ich stehe nicht dafür ein, dass jede Frau den höchsten Titel dieser Liga hinterhergeworfen bekommt, nur weil es gilt eine Quote zu erfüllen. Aber ich stehe dafür ein, dass man ihr die Chance geben sollte, sich dieses Recht zu erarbeiten. Dafür zu schwitzen, zu bluten, zu weinen, zu zaudern, niedergeschlagen zu werden und sich aus dem Dreck wieder hochzuarbeiten. Claude Booker gab mir diese Chance und dafür bin ich ihm dankbar. Ich denke, ich habe beweisen, dass er mir diese Chance zu recht gegeben hatte.“

Tammy: „Viele Fans werfen ihnen vor, dass sie die Liga nach dem Titelverlust bald verlassen haben, anstatt dafür zu kämpfen und ihn wiederzuerlangen.“

Firebird: „Was hätte das bewiesen?! Ich hatte den League Titel gewonnen. Ich hatte den Heavyweight Titel gewonnen. Ich habe bewiesen, dass ich Titel gewinnen und Männer besiegen kann, die eben diese Titel zuvor gehalten haben. Ich habe bewiesen, dass eine Frau einen ehrlichen Wettkampf gewinnen kann gegen einen Mann. Ich glaube das war zu dem damaligen Zeitpunkt - und ist auch heute noch - ein ausgezeichnetes Statement.“

Tammy: „Das ist wahr. Was mich zu Frage bringt. Was haben Sie die letzten Jahre getrieben?“

Firebird: „Nun ja. Nichts destotrotz bin, und bleibe ich eine Frau. Und so sehr ich dieses Business liebe, gibt es in meinem Leben etwas, das ich noch mehr liebe und das für mich immer an erster Stelle stehen wird.“


Neben Firebird erscheinen zwei Mädchen, die sich an den Händen halten. Die Beiden tragen Jeans und darüber Shirts mit dem Logo der Jubiläumsshow. Die Beiden scheinen zehn und zwölf Jahre alt zu sein. Die jüngere der Beiden wendet sich an Firebird.


Mädchen: „Mama? Bist du endlich soweit. Wir wollen in die Halle und die Show sehen!“


Auf Firebirds Lippen erscheint ein gutmütiges Lächeln, während sie ihr sanft über den Kopf streicht.


Firebird: „Ja. Ich bin so weit.“


Ihr Blick geht an Tammy und sie lächelt.


Firebird: „Ich freue mich wirklich sehr über die Einladung von Claude und bin mir sicher, dass die Zukunft der GFCW unter seiner Leitung noch weitere fünfzehn Jahre schafft. Zumindest würde ich mir das sowohl für ihn, wie auch für meine Töchter wünschen.“


Die drei Frauen verlassen gemeinsam das Bild und gehen in Richtung der Halle.


Singles Match:

Alex Ricks vs. Ettore Boye

Referee: Thorsten Baumgärtner


Ettore Boye steht bereits im Ring.


Dunkelheit.


Alle Hallenlichter abgestellt.


Kein Bild auf der Leinwand.


Ein leises tiefes Pfeifen aus der Ferne der Lautsprecher.


Erneut in einem höheren Ton. Lauter.


Ein aufbrandender Synthesizer.


Pulsschläge.


Und Musik sitzt sein.


Ein einzelner Scheinwerfer in Richtung Eingangsbereich.


.

.

.


Alex Ricks.


Mitten im Lichtkegel steht er dort. Leerer Blick in Richtung Ring und darüber hinaus. So steht er dort, oberkörperfrei. Präsentiert einen durchtrainierten Körper. Kein Six-Pack, keine wirklich herausstechenden Muskeln. Einfach eine generelle Fitness. Seine Beine werden von einer langen schwarzen Hose bedeckt. Keine Muster, keine Logos. So schlicht, wie nur möglich. Genauso die schwarzen Stiefel, von denen man nur noch die Füße sieht.


Ohne Zeit zu verschwenden geht er zu den Klängen von Red Riders Lunatic Fringe und den unbehaglichen Reaktionen der Fans zum Ring. Man buht ihn vereinzelt aus, doch für ein wirkliches Urteil fehlen die Informationen zu diesem Neuzugang. Bisher zeigte er sich noch nicht so gesprächig. Er geht ohne Reaktion an den Zuschauern, deren Gesichter nur vereinzelt im, Ricks folgenden, Lichtkegel zu sehen sind, vorbei. Kein Ausstrecken der Hand für einen kleinen Handschlag, keine Änderung des eigenen Blickes. Ohne irgendeine Besonderheit geht er die Rampe hinunter, steigt die Treppe hinauf und steigt durch das zweite Seil in den Ring. Seine Schritte sind langsam, kontrolliert. Nichts was er tut, ist ohne gründliches Überlegen im Voraus. Dann im Ring durchquert er diesen einmal komplett und erreicht die entgegengelegene Ecke. Er dreht sich in Richtung Ringmitte, geht in die Knie, ruht mit seinem linken Ellbogen auf seinem linken Knie, Zeige-, Mittel- und Ringfinger seiner rechten Hand sind abgespreizt, stützen ihn auf der Matte ab.


Das Licht geht an.


Die Musik klingt aus.


Alex Ricks ist bereit.


Pete: „Und hier sind wir mit dem Match der Pre Show von GFCW 15 Years Anniversary. Heute Abend ist ein Historischer Abend, wir blicken zurück auf 15 Jahre GFCW Action!“

Sven: „Eigentlich ganz schön traurig wenn ich bedenke dass ich bereits seid 15 Jahren fast ununterbrochen neben dir sitzen muss.

Pete: „Äh.... wie dem auch sei.... wir eröffnen diesen Abend mit einem Match zwischen Alex Ricks und Ettore Voye, die Beide für die GFCW ihr Können noch unter Beweis stellen müssen.“


Thorsten Baumgärtner läutet das Match an.


Und mit dem Gongschlag geht es auch schon los. Ettore Boye, der Mann aus Afrika legt auch schon los wie die Feuerwehr. Er reißt die Arme des überrumpelten Alex Ricks wie Streichhölzer bei Seite und und verpasst ihm einen Mongolien Chop, der ihn aus dem Gleichgewicht bringt. Er reißt ihn wieder auf die Beine und setzt mit einer Kopfnuss nach. Alex Ricks taumelt zurück und kann nur knapp dem Body Avalanche seines Gegners ausweichen.


Lachend findet sich der Afrikaner in der Ringecke wieder, dreht sich um und stürmt mit einer Clothesline auf Alex Ricks zu, die ihn zu Boden reißt.


Sven: „Junge junge, der legt ja los wie die Feuerwehr!“

Pete: „Ettore Boye will hier unbedingt gewinnen, dass merkt man ganz deutlich!“


Sofort zieht er seinen Gegner wieder auf die Beine, doch Alex Ricks kann mit mehreren Schlägen in die Rippen seines Gegners, den Griff um seinen Oberkörper lösen.


Einen Tritt hinterher lässt Boye sich krümmen und Ricks wirft seinen Gegner mit einer Firemans Carry auf den Ringboden.


Sofort greift er sich den Arm von Boye zum Crossface, doch Dieser findet sich noch aus dem Griff bevor er überhaupt richtig einrasten konnte und verpasst Ricks einen heftigen Elbowschlag gegen die Brost, womit ,Dieser den Griff löst und Boye als Erster wieder hoch kommt. Boye nimmt Anlauf und empfängt Ricks mit einem Tritt, doch Dieser packt sich das Bein vorher und kontert mit einem Dragon Screw Leg Whip, welcher ihm eine vorteilhafte Position am Bein seines Gegners verschafft. Er setzt zu einem Boston Crap an. Schmerzhaft verdreht er das Bein seines Gegners, doch Boye tritt seinen Gegner von sich und Ricks taumelt in die Seile. Boye will nachsetzten doch Ricks wehrt ihn mit einem Big Boot ab und katapultiert sich mit einem Schwung rückwärts auf den Apron. Von da aus springt er hoch und kommt raketengleich mit einem flying Shoulderblock auf Boye zu gerauscht. Boye geht auf die Matte und Ricks nutzt diese Gelegenheit für das erste Cover.


1!


Kick out!


Ricks lässt sich davon nicht entmutigen so früh im Match und ,macht weiter, er nimmt Anlauf und setzt einen Running Elbow Drop gegen Boye.


Dass bringt Boye unter Schmerzen wieder auf die Beine. Ricks kommt wieder angestürmt und springt mit einigen Schlägen auf seinen Gegner zu, die Boye zurück treiben. Sideheadlock von Ricks an Boye. Wie ein Schraubstock legt sich der Arm um den Kopf des Afrikaners und Ricks drückt weiter zu und zeigt einen Headlock Driver. Boye kommt schwerfällig wieder auf die Beine nach diesem harten Schlag gegen seinen Kopf. Die Wrestler umkreisen sich nun. Lassen sich gegenseitig nicht aus den Augen. Einige Schläge gehen ins Leere. Die Wrestler gehen auf Abstand zu einander. Ricks rollt sich unter einer Clothesline hindurch und attackiert die Kniekehlen von Ettore, welcher darauf hin auf die Knie sinkt. Im Rücken des Afrikaners packt sich Ricks erneut den Kopf des Afrikaners und zeigt einen Running Bulldog!


Pete: „Auch Ricks will sich hier verkaufen, so einfach wie Boye vielleicht gedacht hat wird’s nicht für ihn.“

Sven: „Kann ja nur gut sein wenn wir ein paar anständige Kämpfer wieder in unsere Reihen bekommen!“


Schwer am Kopf getroffen rollt sich Boye von seinem Gegner weg, doch Ricks kommt ihm hinterher und packt ihn am Kopf um ihn ins Crossface. Der Würgegriff sitzt und Boye leidet schon Bald unter Atemnot. Die Augen verdrehen sich schon und Ricks wehnt sich schon am Ziel als die Gegenwehr seines Gegners immer weiter nachlässt. Nun ist das gute Auge von Throsten Baumgärtner gefragt: Ist Boye noch kampffähig oder nicht?


Pete: „Wird Ettore aufgeben? Der Griff sitzt jedenfalls!“


Doch der schwarze Hüne ist zu stolz um sich so geschlagen zu geben. Er rafft sich getrieben von Trotz noch einmal auf und stemmt sich mit aller Kraft gegen die kräftigen Arme um seinen Hals. wackelig steht er wieder auf, doch was nun? Ricks hängt ihm immer noch auf den Rücken und ist drauf und dran ihn wieder auf den Boden zu zwingen. Ihm wird schwindelig. Er wankt. War dass doch zu viel?


Er stürmt rückwärts und rammt Ricks kraftvoll gegen die Ringecke.


Ricks bricht in der Ringecke zusammen. Nun hat es Ettore endlich geschafft sich von seinem Peiniger zu lösen, der nun selbst hart getroffen in der Ringecke hängt.


Getrieben von Adrenalin dass durch seine Adern schießt, holt er noch einmal tief Luft und stürmt mit einem Body Avalanche auf seinen Gegner zu – Volltreffer!


Pete: „Was für ein Kraftpaket dieser Boye!“

Sven: „Dass sind Kräfte die da wirken Pete!“


Ricks geht zu Boden.


Das Cover:


1


2


Kick out!


Ettore Boye nimmt Anlauf und setzt mit einem Running Splash nach. Dass hat gesessen und Ricks krümmt sich vor Schmerzen.


Ettore hieft ihn auf seine Schulter, doch bevor er er seinen Running Powrslam zeigen kann, schubst ihn Ricks in die Ringecke wo er schmerzhaft mit dem Ringpfosten zusammenprallt. Diese Chance nutzt Ricks zum Nachsetzten und deckt seinen Gegner mit einigen Sschlägen so dass Baumgärtner gezwungen ist ihn anzuzählen.


1


2


3


4


Schließlich geht Ricks wie gewünscht wieder auf Abstand und lässt seinem Gegner genügend frei Raum sich wieder aus der Ringecke zu bewegen.


Wütend kommt der Afrikaner wieder aus der Ringecke. Ricks kommt angestürmt doch wird von Boye aufgefangen und mit einem Military Press Drop davon gestoßen.


Das Cover:


1


2


Kick out!


Noch ist Ricks nicht am Ende seiner Kräfte und so kämpft er weiter gegen den Hünen. Boye nimmt, den sich noch am Aufrichten befindlichen Ricks in den Clinch. Doch dieser kommt seinem Gegner zuvor und treibt ihn mit einem Single Arm DDT von sich.


Boye taumelt davon, doch Ricks springt hinterher und wirft ihn mit einem Neckbreaker zu Boden.


Das Cover:


1


2


Kick out!


Pete: „Was für ein Match und dass ist erst der Anfang dieses wunderbaren Abends!“


Auch Boye ist noch nicht geschlagen so sehr sich das Ricks wohl in diesem Moment auch wünschen mag.


Der Hüne reckt seine müden Glieder empor und so steht er ein weiteres mal vor Ricks. Staredown der beiden Kämpfer.


Beide Kontrahenten nehmen Anlauf aus den jeweils gegenüberliegenden Seilen.


Alex duckt sich unter dem Angriff von Boye hinweg, nimt aus der Gegenüberliegenden Ecke Anlauf.


Lösungsweg!


Doch damit gibt sich Alex Ricks nicht zufrieden und setzt nach!


Limes.


Boye strammpelt und strammpelt dagegen an, doch der Griff sitzt perfekt und er hat keine Chance. Er gibt auf bevor er in Gefahr läuft ohnmächtig zu werden.


Sieger des Matches durch Submission: Alex Ricks! FIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIGHT!!!!!!!!!!



Wir sind im Backstagebereich der Hamburger Arena unterwegs, und wir sehen jetzt Azrael, den Security Chef der GFCW, wie er mit einigen weiteren Offiziellen der Promotion durch die verzweigten Gänge der Katakomben läuft.


Azrael: „So kann das nicht weiter gehen, wir müssen ihn jetzt mal zur Raison rufen! Das meint übrigens auch Dynamite, er war überhaupt nicht darüber erfreut, dass vor 14 Tagen bei War Evening schon wieder Bob Taylor, einer unserer erfahrensten Referees, von Rick Murk niedergestreckt worden ist.“

Ein Offizieller: „Aber es war doch keine Absicht vom Demon, das hatte man doch deutlich gesehen. Es war Taylor selbst, der sich so unglücklich im falschen Moment vor Don Sheen gestellt hatte, um diesen zurück zu halten, dass Murk den Big Boot nicht mehr zurückziehen konnte.“

Ein weiterer Offizieller: „Man könnte sogar sagen, es war clever gemacht von Don Sheen, den Referee so zu benutzen, damit das Match abgebrochen wird.“

Azrael: „Es war schon das zweite Mal, dass Rick Murk gegen einen Offiziellen dieser Promotion tätlich geworden ist! Und bei besagtem ersten Mal kann keiner davon sprechen, dass es ein Versehen war! Er stand mit einem Stahlstuhl bewaffnet über dem am Boden liegenden Bob Taylor! Ich will verdammt noch mal hören, was dieser ungestüme Riese dazu zu sagen hat!“


Und so als wäre es abgesprochen gewesen, just in diesem Moment erreicht die kleine Gruppe um den Sicherheitschef den Aufenthaltsraum der Barclays-Arena, oder die Cafeteria, wie auch immer man das nennen will. Und da steht, mit dem Rücken zu Azrael und seinen Häschern, tatsächlich Rick Murk, gerade damit beschäftigt, sich eine Getränkedose aus einem Automaten zu ziehen.


Azrael: „Mr. Murk! Wir haben zu reden!“


Der Hüne verharrt unmerklich, doch er dreht sich nicht gleich zu dem Neuankömmling um. Stattdessen zieht er sich jetzt langsam die Dose aus dem Automaten. Laut und polternd fällt diese nach unten in das Ausgabefach und der Riese bückt sich, um das kalte Getränk heraus zu nehmen. Zischend öffnet er die Dr. Pepper Dose und nimmt genüsslich einige Schlücke. Erst dann dreht er sich langsam um. Murk trägt ein schwarzes Tank-Top (jetzt auch im GFCW-Wear Shop erhältlich) mit einem Totenschädel vorne drauf und mit dem Demon of Death Schriftzug darüber. Hinten auf dem Shirt sitzt ein Skelett auf einem übel aufgemotzten Chopper, darunter befindet sich die Aufschrift ‚New Orleans Hellriders‘. Dazu trägt er eine helle Jeans und graue Running Schuhe. Außerdem eine protzige Silberkette und eine große, glänzende Uhr. Genüsslich streicht er sich über den dichten Schnurrbart, der kunstvoll bis zum Kinn runter geht.


Rick Murk: „Kann man nicht mal mehr in Ruhe sein Getränk trinken, ohne gleich blöd von der Seite angemacht zu werden?! Was willst du denn, Azrael?!“

Azrael: „Du weißt verdammt gut, was ich will! Es geht um dein Match von vor 14 Tagen gegen Don Sheen. Oder sagen wir mal, eher darum, wie das Match geendet ist!“

Demon: „Tja, der gute alte Bob Taylor. Ich wette, ihm dröhnen heute noch die Ohren. Das war ein heftiger Big Boot, in den er da reingelaufen ist.“

Azrael: „REINGELAUFEN?! Du willst also sagen, dass es keine Absicht von dir war?! Dass es Bobs eigene Schuld war?!“

Rick Murk: „Natürlich war es keine Absicht, damn it! Warum in aller Welt sollte ich denn Bob Taylor attackieren, ist doch klar, dass das Match dann abgebrochen wird! Und das war das Letzte, was ich wollte! Ich war drauf und dran, diesen widerlichen Jüngling Don Sheen wieder dahin zu prügeln, wo er hergekommen ist! Und jetzt steht diese Sache immer noch zwischen uns. Glaub mir, mein Freund, das war ein unglücklicher Zufall, mehr nicht! So, und jetzt endschuldige mich bitte, ich habe besseres zu tun, als hier mit dir und deinen Schoßhündchen zu plaudern!“

Ein Offizieller: „Wie bitte, Schoßhündchen?!“

Azrael: „Ruhe da! Hör mir zu, Rick, hör mir gut zu: Du stehst unter Beobachtung. Wir werden so ein Verhalten nicht dulden, die GFCW muss Ihre Angestellten vor so grobschlächtigen Monstern wie dir schützen. Wenn du noch einmal auffällig werden solltest, werden wir dich aus dem Roster nehmen, dann wirst du gefeuert, ist das klar?!“

DoD: „Gefeuert?! Du hast sie ja nicht mehr alle! Ich habe einen gültigen Vertrag! Der im Übrigen mal nachverhandelt werden könnte. Eine Gehaltserhöhung könnte ich gut gebrauchen, und verdient wäre es alle Mal! Was wäre dieser Laden hier denn ohne mich?!“

Ein weiterer Offizieller: „Wer könnte keine Gehaltserhöhung gebrauchen…“

Azrael: „KLAPPE! … Sei vorsichtig, Murk, sei gaaanz vorsichtig. Ich hab‘ dich im Auge!“


Rick Murk erwidert darauf nichts, sondern nimmt einen weiteren Schluck aus der Dr. Pepper Dose. Dann geht er einen Schritt auf Azrael zu, so dass sie sich jetzt genau gegenüber stehen. Er zerdrückt die Dose mit einer Hand, so dass die dunkle Flüssigkeit überall heraus läuft. Azrael‘s Gesicht zuckt dabei unmerklich. Dann drückt Murk die zerquetschte Dose an Azrael‘s Anzug, so dass dieser besudelt wird, und lässt sie fallen. Azrael lässt das kommentarlos über sich ergehen.


Demon of Death: „Wiedersehen! Aber es eilt nicht. Schönen Tag wünsche ich noch.“


Und mit diesen Worten verlässt der Hüne die Szenerie, während Azrael und seine Schergen zurück bleiben. Fassungslos schauen diese zu ihrem Chef und wundern sich wohl, warum der hier so mit sich umspringen lässt. Azraels Miene verfinstert sich jetzt, und er schaut dem Demon hinterher, die Kamera zoomt jetzt genau in sein Gesicht. Und damit endet diese Szene.



Vorbereitet für das größte Match welches jemals in der GFCW Geschichte stattfinden wird scheint er zu sein. Die weißen Sneaker werden entschlossen auf den kalten Hallenboden gestampft. Langsamen Schrittes nähert er sich immer weiter in Richtung Umkleidekabine. Die Hand wird zur Türklinkte geführt und sie wird nach unten gedrückt. Wenige Augenblicke befindet er sich nun in seinem Locker Room und setzt sich fürs erste auf einen Klappstuhl.


Beim bloßen Gedanken an das heutige Match kommt am ganzen Körper Gänsehaut zum Vorschein. Absolut konzentriert, wahnsinnig fokussiert, kein Fehler darf ihn passieren wenn er nicht seinen Titel verlieren will! Seinen Gegner niemals unterschätzen, jede Unachtsamkeit des Kontrahenten ausnützen, aus alles muss er achten, wenn er einen zweiten Titel dazugewinnen will!


Plötzlich herrscht Stille, nichts ist zu hören. Bloß das langsame Ein- und Ausatmen des Vorzeigeathleten. Er schlägt die Hände vors Gesicht, erneut Stille…


Plötzlich ein lautes Auflachen, welches sehr verstörend wirkt. Er lehnt sich zurück und schlägt die Hände auf die Oberschenkel. Was ist los mit MacKenzie?


Zereo Killer: „Weißt du… heute ist die wichtigste Nacht meines Lebens…“


Beginnt Mr. #ISGI zu sprechen.


Zereo Killer: „Du bedeutest mir alles, weißt du das?“


Er schaut seinem Gesprächspartner in die Augen, der just in diesem Augenblick noch nicht auszumachen ist.


Zereo Killer: „Ich habe so viel in diesem Business erreicht, doch das wird heute ein weiterer Meilenstein werden… Zereo Killer wird mit dir die Halle verlassen!“


Immer noch ist kein Gast im Raum wahrzunehmen, aber der Blick von Mike scheint fest fokussiert zu sein.


Zereo Killer: „Heute Nacht wird nicht nur meine größte Nacht, nicht nur deine größte Nacht, nein! Es wird die größte und wichtigste Nacht der GFCW Geschichte sein. Und ich werde bereit sein alles dafür zu tun, dass alles ein gutes Ende nehmen wird! Einmal mehr wird Zereo Killer für den Feel Good Moment sorgen!“


Entschlossen springt er von seinem Stuhl hoch, geht rüber zum Boxsack und verprügelt diesen aufs Übelste… Dabei rinnen ihn schon einige Schweißperlen über die Stirn. Sie bahnen sich den Weg durchs Gesicht, treffen an der Kinnspitze erneut zusammen und von dort tropfen sie auf den Boden. Immer wieder zwischen den Schlägen wandert sein Blick zum unbekannten Gesprächspartner.


Zereo Killer: „Weißt du… mittlerweile wüsste ich gar nicht mehr, was ich ohne dich machen soll…“


Hat der Los Angelino etwa eine neue Dame an seiner Seite, die er dem Publikum noch nicht präsentierte?

Langsam aber sicher hört er mit dem punchen auf und setzt sich wieder auf seinen Klappstuhl… Seine linke Hand wandert rüber und… es sieht so aus, als würde er die anwesende Person streicheln… Doch die Kamera kann nicht erkennen um wen es sich handelt.


Zereo Killer: „Du bedeutest mir alles… Nichts und Niemand bedeutet mir so viel!“


Er zaubert ein Lächeln auf seine Lippen, seine Augen beginnen zu funkeln, als er der Angebeteten in die Augen schaut.

Der Meister des Slacklinens erhebt sich wieder von seinem Stuhl und nähert sich der Unbekannten…


Plötzlich geht ein Raunen durch das Publikum…


Zereo Killer hält den GFCW Custom World Heavyweight Title dicht an sein Gesicht, sieht es darin spiegeln, erkennt die Zuversicht, die Glückseligkeit, die never ending story! Er küsst das Titelgold.


Zereo Killer: „Das größte Glück auf Erden!“



Fade out!


…………………..


Dieser Anblick treibt mir wirklich die Tränen in die Augen, Killer.“


Der Angesprochene fährt erschrocken herum, lässt dabei fast seinen kostbaren, Custom-made World Title fallen, weil dieser von einer gleichsam vertraut und unangenehm klingenden Reibeisenstimme formulierte Einwurf ihn aus seiner gülden-glitzernden Gedankenwelt riss. Sein Gedächtnis lässt ihn nicht im Stich. Das Bild fügt sich mit der Stimme aus dem Off zusammen, vereint sich zu Kriss Dalm1, dem einstigen GFCW und jetzigen PCWA-Überläufer, der noch im letzten Jahr vergeblich versuchte, das Finest Hour-Turnier zu gewinnen, nur um in dessen Finale letztendlich am Kalifornier zu scheitern.


Der ölig-schwarze, ungestylte Iro, der ihm ins Gesicht fällt, der sauber getrimmte Kinnbart, die gebleckten, weißen Zähne, die ein herablassendes Lächeln bilden und die wachsam stierenden, braunen Augen scheinen einen Hinweis darauf zu geben, dass der Belgrader nach seiner vernichtenden Niederlage im letzten Jahr nicht in irgendeiner Gosse verschwunden ist, und sich dort gehen lassen hat. Sicherlich, der von Bleed ausgeheckte Expansionsplan hat nicht so funktioniert, wie sie sich das vorstellten und wurden von Claude Booker aus ihren Verträgen entlassen, bevor sie Schlimmeres in der GFCW anrichten konnten. Doch genauso wie die glückliche Intuition den Ligenleiter im richtigen Augenblick überkam, verhielt es sich bei ihm auch mit kreativen Impulsen. Offensichtlich war der Serbe niemand, den man in der Liga haben wollte, besonders nach solchen P+R-Neutronenbomben wie der Geiselnahme und von Chris McFlys Schülerin Kathy Strong bei Vendetta 115, aber der findige Geschäftsmann aus Dortmund war sich natürlich auch der simplen Formel bewusst, die seit Anbeginn der Unterhaltungsindustrie funktioniert. Immer. Controversy creates cash.


Und so kann es wohl nur die wenigsten Zuschauer vor dem Fernseher verwundern, dass nach einem getätigten Anruf nach Berlin der ehemalige GFCW Intercontinental Champion mit angewinkeltem Fuß im Türrahmen steht und mit seinem Zeigefinger auf den wichtigsten Mann der Liga deutet, welcher sein wertvolles Gut noch immer in Händen hält und seiner Miene nach nicht sonderlich erfreut darüber ist, dass ihn jemand bei seiner „Matchvorbereitung“ stört.


Dalm1: „Hätte ich gewusst, dass du dich nach deinen gescheiterten TV-Beziehungen mit einer Krankenschwester und einer Schmalspurschauspielerin der Objektophilie zuwendest, hätte ich mir vielleicht mehr Mühe gegeben, dich bei Finest Hour zu besiegen. Ein solches sexuelles Abweichlertum muss wie tausend rostige Messer im Herzen eines jeden Fans unvorstellbare Qualen verursachen. Vielleicht solltest du dir das mit deinem Heiratsantrag an deinen Titel also noch mal durch den Kopf gehen lassen, wenn du die verlorengegangenen Schäfchen wieder deiner Zereo-Herde zuführen und ihren Respekt zurückerlangen willst.“


Die serbischen Lippen formen ein neuerliches Lächeln ab und bringen den GFCW World Heavyweight Champion nach dieser despektierlichen Bemerkung sogar dazu, seinen goldenen Schatz auf dem Tisch in seiner Kabine abzulegen, während seine Gedanken in seinem Kopf rotieren. Wie ist die Kellerassel hier reingekommen? Hatte er die Tür abgeschlossen oder hatte er vergessen abzuschließen? Wie lang stand er schon da und wie konnte es sein, dass er ihn die ganze Zeit nicht bemerkt hat? War er so sehr in seinen eigenen Gedanken vertieft?


Der PCWA-Wrestler löst sich von dem Türrahmen und bewegt sich langsam, beinahe lauernd auf den World Champion, der jeden dieser Schritte mit nach außen gekehrter, stoischer Ruhe beobachtet.


Zereo Killer: „Verdammte Scheiße Dalm1 du hast in der GFCW nichts mehr zu suchen! Was willst du denn hier? Was ich hier mache geht dich nichts an! Und außerdem bist du sowieso nur ein Störenfried!“


Wirft der aufgebrachte Liebling der Massen seinen unfreiwillig gewonnenen Gesprächspartner entgegen.


Zustimmendes Nicken vom Irren vom Balkan, der eine Armlänge entfernt Mike MacKenzie stehenbleibt und interessiert seinen Kopf schieflegt. Natürlich weiß er das. Es ist der einzige Grund, wieso er überhaupt hier ist.


Dalm1: „Uh-huh. Ich habe in der Tat gesehen, wie du hier beinahe mit dem höchsten Gut der GFCW rumgemacht hast und dieses Drecksloch einer Wrestlingliga sollte mir verdammt noch mal dafür danken, dass ich dich bei… was immer Abartiges du mit dem Titel ursprünglich geplant hattest, unterbrochen habe. Und um deine Frage zu beantworten: Ich dachte, nachdem der allzeit geschäftige GFCW World Heavyweight Champion schon die Güte besaß, sich in seinem aus allen Nähten platzenden Terminkalender Platz freizumachen, um uns im schönen Berlin einen Besuch abzustatten, wäre es nur rechtens, wenn die PCWA diese höfliche Geste erwidert. Es ist schließlich der 15. Geburtstag jener Liga, die mich auf die Landkarte brachte.“


Als der Serbe den letzten Satz spricht, wirft er theatralisch die Arme auseinander und lässt den Blick über die Umgebung schweifen. Zereo Killer stößt hingegen verächtlich Luft aus. Dieses Gespräch dauert ihm, obwohl es noch nicht mal richtig begonnen hat, schon jetzt viel zu lange. Wie soll er den alten Hund besiegen, wenn er sich nicht vernünftig auf sein Match vorbereiten kann? Wie soll er sich vernünftig auf sein Match vorbereiten, wenn jeder dahergelaufene Wrestler meint, alle fünf Minuten seine Kabine stürmen zu müssen?


Zereo Killer: „Dalm1… trotzdem frage ich mich, weshalb du ausgerechnet zu mir kommen musstest? Egal was du behauptest, egal was du denkst, du weißt ganz genau, wie wichtig diese Nacht für mich ist, denn ich habe die einmalige Gelegenheit der erste Mann zu sein, der beide Singles Titles der GFCW sein eigen nennen kann! GFCW World Heavyweight Champion, GFCW Intercontinental Champion – ZEREO KILLER!!!“


Dieser Gedanke lässt seine Augen aufleuchten und man erkennt die pure Entschlossenheit! MacKenzie ist bereit für das Match, das seine Karriere abermals verändern könnte. Doch dann… es fällt ihn wieder ein… dieser Irre ist immer noch hier und lauscht seinen Worten. Genervt atmet er tief aus und wirft Kriss Dalm1 einen vielsagenden Blick zu.


Zereo Killer: „Warum kannst du eigentlich nicht jemand anderen nerven, huh?“

nerven gehen?


Entschieden schüttelt der momentane Träger der PCWA Cryption Crown sein königliches Haupt und setzt einen sardonischen, von falschem Mitleid durchtränkten Gesichtsausdruck, der dem Killer zu verstehen gibt, dass er das leider nicht machen können wird.


Dalm1: „No can do, sir. Tut mir leid, dich da bitterlich enttäuschen zu müssen, Killer, aber nach all den lebhaften Erzählungen, die S1margl mit mir über deinen langsamen, aber dafür stetigen moralischen Verfall teilte, musste ich mit eigenen Augen sehen, wie der Mann, der einst ein schillerndes Symbol des Guten in der GFCW war, der Mann, der sich gegen die Gro Gock Gang gestellt hat, gegen Nicotine & Bacteria gestellt hat, gegen Lionel Jannek gestellt hat, sein Denkmal mit eigenen Händen niederreißt und seine Überreste unter Erdschichten seines niemals zu befriedigenden Egos vergräbt. Und wenn ich das mal so sagen darf, Mike, sind Schmurgl und ich über die Entwicklung, die du genommen hast, alles andere als enttäuscht, nein, regelrecht begeistert!“


Unverständlich schüttelt Mr. #ISGI den Kopf! Ja, er hat sich verändert, aber definitiv stehen seine Fans weiterhin hinter ihm!


Zereo Killer: „Du hast absolut nichts mehr mit dieser Liga zu tun und das ist auch gut so! Dann kommt so ein dahergelaufener PCWA-Idiot daher und meint, dass er mich analysieren kann, nachdem er mich ein bis zwei Mal live vor Ort gesehen hat? Er weiß absolut gar nichts, genauso wenig wie du, Dalm1! Außerdem ist es mir vollkommen egal was du denkst, was du glaubst zu wissen und was auch immer!!! Es existiert kein Zereo Killer, der sein eigenes Denkmal, das er sich selbst erschaffen hat, niederreißt! Nein, im Gegenteil! Es wird immer größer werden, verstehst du?“


Kurzes, tiefes Ein- und Ausatmen. Er versucht absolut sicher zu sein, seine Stimme erhobenen Hauptes zu erheben, doch dann ist es doch der Blick… Der Blick von Kriss Dalm1! MacKenzie weicht den durchdringenden Blick des ehemaligen GFCWlers kurzzeitig aus, sucht den Blickkontakt mit seinem eigenen stilisierten Antlitz, das auf seinem Custom-Belt verewigt wurde. Stimmt das, was er da sagt, um den Serben zu entkräften? Oder ist es eine Lüge, die der Schmiedehammer seiner Gedanken unter dem Feuer seines Stolzes zur absoluten Wahrheit geformt hat?


Wieder herrscht ein Moment lang Stille, ein Moment, der wie eine Ewigkeit wirkt. Diese wird durch ein lautes Seufzen unterbrochen und der Kalifornier fährt fort.


Zereo Killer: „Ich hatte tatsächlich für einen kurzen Moment vergessen, dass du und S1margl aus dem gleichen Kellerloch unter dem PCWA Theater gekrochen seid. Aber auch wenn ihr euch in eurer modrigen Betongruft wie zwei pubertierende Gothic-Teenagergirls einander aufregende Geschichten über andere Männer zuflüstert, muss ich es jetzt leider sein, der dich enttäuscht.“


Seine Stimme hört sich nun viel entschlossener, „besser“ an und er scheint nun auch selbst seinen Worten wieder Glauben zu schenken.


Zereo Killer: „Du bist nämlich leider auf eine Fehlinformation hereingefallen... Oder vielleicht war Mad Dog bei seinen Besuchen in der GFCW so high, dass er sich einfach Dinge eingebildet hat. Dieser ‚moralische Verfall‘ von dem du da sprichst, ist kompletter Unsinn und das weißt du auch, wenn du ehrlich bist. Ich bin Zereo Killer. Ich bin Mike MacKenzie. Ich bin immer noch derselbe Mensch, der ich war, als ich das erste Mal einen Fuß in die GFCW gesetzt habe.“


Dalm1: „Ob dein guter Feund Lex Streetman das genauso sieht?“


Unschuldig wandern die Augen des Serben an die Decke der Kabine, als er diese hypothetische Frage in den Raum wirft, um den GFCW World Heavyweight Champion daraufhin unverhohlen anzugrinsen. Es ist klar, dass Dalm1 auf die Ereignisse der letzten War Evening-Ausgabe anspielt, als S1margl zugunsten Zereo Killers Lex Streetman mit einem Chairshot niederstreckte und es am Ende so aussehen ließ, als ob Mr. #ISGI selbst diesen Stuhlschlag ausgeführt hätte.


Wut steigt in Mike MacKenzie auf. Nicht nur, dass dieser serbische Bastard wertvolle Vorbereitungszeit mit seinem aus der Luft gegriffenen Unfug von ihm stiehlt. Nein, jetzt will er ihm auch noch vor allen Zuschauern der 15th Anniversary-Show die Schuld für S1margls niederträchtige Taten in die Schuhe schieben. Der Los Angelino macht einen entschiedenen Schritt nach vorne, baut sich bedrohlich vor dem PCWA-Wrestler auf und stiert ihn aus nächster Nähe mit einem wütenden Blick an. Lediglich wenige Zentimeter trennen die Gesichter der beiden Männer.


Zereo Killer: „Du weißt genauso gut wie ich, dass das Mad Dog war und auch die Fans wissen das. Vielleicht nicht die verdummten Fans der PCWA, aber meine GFCW Fans wissen es ganz genau!“


nur Lex scheint das nicht zu begreifen, allerdings bleibt dieser Gedanke unausgesprochen. Diese Sache würde er wohl noch zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Leiter des L.A. Gyms wohl noch persönlich klären müssen. Der N&B-Soldat hat das zögerliche Herabsenken der Stimme beim Killer jedoch bemerkt und zieht seine eigenen verqueren Schlüsse daraus. Wieder taucht dieses widerwärtige, herausfordernde Lächeln auf seinen Lippen auf.


Dalm1: „Ach, Mikey… Gib ruhig zu, dass S1margl dir eigentlich einen Gefallen damit getan hat, als er Lex Streetman niederstreckte. Auch wenn du ein Heuchler bist und das jeder außer dir selbst zu sehen scheint, bist du immer noch der muttergefickte World Champion dieser Liga und bist dir deiner Vorbildfunktion trotzdem bewusst. Jemand in deiner Lage, jemand mit deiner Verantwortung gegenüber der Liga könnte sich niemals die Hände an Streetman schmutzig machen. Aber jemand mit deinem Gemüt hätte genau das gewollt. Er hätte seinem Zorn freien Lauf lassen wollen, er hätte Streetman für seine wiederholten Respektlosigkeiten und seine Kritik gegenüber dem höchsten Champion der GFCW eine Lektion erteilen wollen. Auftritt Schmurgl, von dem die Öffentlichkeit weiß, dass er – was die Vorgänge in der GFCW betrifft – ein Unbeteiligter ist… aber sich gleichzeitig auch zu einem deiner Feinde entwickelt hat. Da kommt es doch recht… ‚gelegen‘, dass er sich bei seinem kleinen Eingriff scheinbar in der Person geirrt hat, findest du nicht auch, Killer?“


Mike MacKenzie merkt, wie der Hass in ihm immer weiter hochkocht. Auch wenn er es sich nicht eingestehen will, nicht eingestehen KANN: Kriss Dalm1 weiß genau, welche Knöpfe er bei ihm drücken muss, um ihn in Rage zu versetzen. Die Fäuste von Zereo Killer ballen sich. So sehr, dass die Haut über seinen Knöcheln sich weiß färbt und seine Finger drohen, sich in seine Handinnenflächen zu graben.


Zereo Killer: „Was willst du Wicht damit andeuten? Dass ich mit Mad Dog unter einer Decke stecke?! Das ist vollkommen absurd! Ich würde so etwas niemals tun. Ich habe als GFCW Heavyweight Champion solche Taktiken absolut nicht nötig! Ich bin kein Lionel Jannek, Robert Breads oder auch Kriss Dalm1, der solche Abkürzungen verwenden muss um sein Ziel zu erreichen! Ich bin GFCW Heavyweight Champion, weil ich dafür kämpfe! Ich bin der höchste Champion der Liga und bin in der Lage JEDEN zu schlagen, egal ob das du bist, Lex Streetman oder Johnboy Dog.“

Dalm1: „Und das ist dann wohl der nächste Augenblick, in dem die Schutzmechanismen deines Verstandes greifen und die Wahrheit in eine mentale Nebelbank einhüllen. Lass mich daher dein Leuchtturm sein, Mike: In Wirklichkeit war das Battle of Los Angeles nicht so bedeutungslos, wie du es für die GFCW-Galaxie hinstellen wolltest. In Wirklichkeit war es alles andere als das. In Wirklichkeit war die Chance, bei der War Evening-Ausgabe vor deinem großen Kampf gegen den Intercontinental Champion eine Niederlage einzustecken, größer, als du dachtest und allein die Möglichkeit, mit dieser Niederlage in dein Match bei der Anniversary Show gehen zu müssen, hat dir eine nie gekannte Angst bereitet. Wer hätte dann noch an einen Sieg des World Champions geglaubt? Wer würde einen solchen World Champion noch respektieren und lieben? Aber so, wie es gelaufen ist, bist du fein raus, oder, Mike? Du kannst immer noch vollmündig behaupten, dass du Streetman im Vorbeigehen schlagen kannst, wenn du das willst, und musst dir keine Gedanken darüber machen, ob die Leute dich für schwach halten. Du kannst unbelastet in dein Match gehen und in dieser Nacht vielleicht Doppelchampion werden. Das war clever von dir. Aber nur so lange, bis ich es aufgedeckt habe, du ängstliche, kleine Fotze.“


Das war zu viel des Guten! Mit einem mächtigen Faustschlag trifft der GFCW World Heavyweight Champion den Belgrader im Gesicht und befördert ihn damit zu Boden. Der vollkommen überwältigte PCWA-Wrestler versucht sofort aufzustehen und zum Gegenangriff überzugehen, aber da steht Zereo Killer schon über ihm und demoliert sein Gesicht mit weiteren wilden Punches in die Serbenfratze, sodass sich sehr schnell auch eine Platzwunde an der Lippe von Kriss Dalm1 öffnet und die Faust des Killers mit jedem weiteren Schlag die Farbe des Blutes annehmen lässt. Dem Irren vom Balkan bleibt in dieser Situation nichts anderes übrig, als die Oberarme schützend vor sein Gesicht zu halten und darauf zu hoffen, dass der Hagelsturm an Schlägen bald aufhört – an Gegenwehr ist hier jedenfalls nicht zu denken.


Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit scheinen die Flammen des Zorns in Mike MacKenzie endlich abzuflauen und er entlässt Kriss Dalm1 aus seinem Griff. Schwer atmend betrachtet er sein Werk, den Serben mit dem blutverschmierten Gesicht und seine blutverschmierte Faust. Dies hatte sich dieser Mistkerl selber zuzuschreiben. Aber obwohl Dalm1 gerade die Tracht Prügel seines Lebens von Zereo Killer bekommen hat, scheint das dessen Laune nur sehr wenig zu trüben. Oder bildet er sich schwächliche Lachen zwischen dem Röcheln ein? Eigentlich will er es gar nicht wissen. Es interessiert ihn nicht. Er ist fertig mit Dalm1.


Zereo Killer: „Verschwinde aus meiner Kabine. Und wage es nie wieder, so mit mir zu reden.“


Der Angesprochene tut, wie ihm geheißen, ohne darauf zu antworten. Ungelenk kommt er auf die Beine und taumelt stöhnend aus der Kabine. Als sich Zereo Killer sicher ist, dass Dalm1 nicht wieder zurückkommt, schließt er die Tür seiner Kabine. Sein Blick fällt abermals auf den Custom-made Title Belt, der auf seinem Tisch liegt. Seine Lippen formen bei dessen Anblick ein vorfreudiges Lächeln.


Zereo Killer: „Das größte Glück auf Erden!“



Fade out!



Wir sind im Backstagebereich der Hamburger Arena unterwegs, genauer gesagt begleiten wir gerade Tammy, die fesche Interviewerin der GFCW, die im Übergangsbereich vom Parking Lot hin zum Kabinentrakt steht und jetzt scheinbar auf jemanden wartet. Und schon hören wir quietschende Reifen, dann sehen wir eine schwarze Mittelklasse Limousine mit getönten Scheiben heran brausen. Direkt vor Tammy biegt der Wagen in eine freie Parklücke ein. Motor und Licht gehen aus, und dann öffnet sich die Fahrertür, auf der Seite des Wagens, die von der Kamera weg ist. Aus dem Wagen steigt … Ryder McKnight, der Modellathlet! Ryder trägt eine helle, verwaschene Jeans, dazu schwarze Turnschuhe und ein graues Ryder McKnight Fan T-Shirt. Lässig geht er zum Kofferraum des Wagens, der anhand des Kennzeichens eindeutig als Mietwagen identifiziert werden kann. Bereits während des Öffnens des Kofferraums hat Ryder Tammy und den Kameramann erspäht, so dass er cool herüber lächelt, während er die gewaltige Sporttasche aus dem Kofferraum wuchtet und sich über die Schulter schmeißt. Dann schlendert er zu Tammy herüber.


Tammy: „Hallo Ryder! Meine Güte, was hast du denn da alles in der Tasche?! Die ist ja riesig!“

Ryder McKnight: „Hallo Tammy, und Hallo GFCW Galaxie! Ja, die Tasche ist ziemlich voll, aber da ist halt alles drin, was ich hier heute so brauche, Tammy. Das läppert sich halt zusammen, weißt du.“

Tammy: „Na ja, du hast es ja nicht mehr weit bis in die Kabine. Aber kommen wir mal zur Sache: Heute steht dir das vielleicht größte Match deiner bisherigen Karriere bevor. Und es ist auch noch ein besonders emotionales Match, in deiner Fehde mit Savior und auch Azreal ging es richtig hoch her, das war mehr als bloße sportliche Rivalität, da wurde es persönlich. Was sagst du zu dem heutigen Aufeinandertreffen?“

Ryder: „Das vielleicht größte Match meiner bisherigen Karriere?! Es ist definitiv das wichtigste Match, dass ich bisher bestritten habe, Tammy. Und ja, du hast Recht: Es ist nicht irgendein Match, es geht gegen Savior! Savior und ich, wir hassen uns! Ich denke, das kann man durchaus so sagen, ja. Und das hat man ja auch in den letzten Wochen gesehen. Savior und sein unheilvoller Kumpane, dieser Azreal, haben jede faire oder unfaire Möglichkeit genutzt, mich fertig zu machen, weil ich angeblich keinen Charakter habe. Doch Tammy, ich glaube ich habe in den letzten Wochen sehr wohl bewiesen, dass ich Charakter habe! Und was für einen! Ich habe niemals aufgesteckt und gegen diesen brutalen Hass angekämpft, ja ich bin Savior immer mit offenem Visier entgegen getreten. Und das werde ich heute auch wieder machen, das verspreche ich, bei allem, was mir heilig ist! Ein Ryder McKnight gibt niemals auf, Tammy, niemals! Und das werde ich auch heute nicht tun. Und dann werde ich Savor auch endlich besiegen! Endlich und endgültig, Tammy!“

Tammy: „Endgültig? Das heißt, es ist heute definitiv euer letztes Match gegeneinander, egal wie die Sache ausgeht?“

Ryder: „Davon gehe ich aus, Tammy. So oder so, heute endet die Geschichte von Savior und Ryder. Wenn Savior es tatsächlich schaffen sollte, mich fair zu besiegen, dann werde ich meinen Hut vor ihm ziehen und ihn seines Weges gehen lassen, wohin immer der ihn führen mag. Doch wenn ich gewinne, und davon gehe ich stark aus, Tammy, dann habe ich ein für alle Mal bewiesen, dass ich der bessere Mann bin, und das wird dann auch Savior einsehen!“

Tammy: „Du wirst ihn dann, im Falle einer Niederlage, seinen Weg gehen lassen? Spielst du auf euer beider Ambitionen auf den GFCW Intercontinental Titel an? Schließlich ist das Match heute ja ein I quit Match um den Nr. 1 Contender Spot für eben diesen Titel.“  

Ryder: „Verdammt richtig, Tammy. Ich hatte ja gesagt, dass Savior freie Bahn hätte, Jagd auf diesen Titel zu machen, wenn er es tatsächlich schaffen sollte, an mir vorbei zu kommen. Auf faire Weise. Also ohne Azreal. Und er hat ja selbst angekündigt, dass er heute allein zum Ring kommen wird, ohne seinen Bodyguard. Ob er sich auch daran halten wird, müssen wir freilich erstmal noch abwarten. Und ich soll ja auch ohne Daniel kommen, aber das hätte ich so oder so gemacht, Tammy. Denn in diesem Match geht es nur um Savior und mich, und um niemand anderen! Es geht um Savior, es geht um Ryder, und es geht darum, wer den anderen so dermaßen verprügeln wird, dass der die Worte ‚I QUIT‘ hinaus schreien wird! Und dann wird derjenige nicht nur das Match aufgeben, er wird auch seine Ambitionen begraben, Intercontinental Champion zu werden! Und einer Sache kannst du dir gewiss sein, Tammy: Das werde nicht ich sein!“

Tammy: „Wir werden heute Abend ja alle schlauer sein. Ich bin auf jeden Fall richtig heiß auf das Match, und ich denke, da spreche ich für die gesamte GFCW Galaxie, wenn ich das sage. Mal angenommen, du gewinnst tatsächlich, Ryder…“

Ryder: „Was soll das heißen, mal angenommen, Tammy?!“

Tammy: „Ok Ok, also wenn du das Match gewonnen hast, nicht etwa falls, wie geht es denn dann mit dir und Kid Daniel, also mit The New Breed, weiter? Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es da zwischen euch zu Spannungen kommen könnte, wenn du wirklich der Nr. 1 Contender wirst. Schließlich hat ja auch Daniel durchaus Ambitionen auf diesen Titel, oder?“

Ryder: „Das mag sein, Tammy, das mag sein. Auch wenn Daniel und ich in gewisser Weise ein Team bilden, so verfolgen wir doch auch beide eigene Interessen, das ist doch klar! Und Daniel ist ein Wrestler, der es allemal drauf hat, eines Tages Intercontinental Champion zu sein, so wie ich auch. Aber jetzt habe erst einmal ich diese Chance, und die habe ich mir hart erarbeitet in den letzten Monaten und mehr als verdient, denke ich! Daniels Zeit wird auch noch kommen, wer weiß, vielleicht gebe ich ihm ja bald schon ein Titelmatch, hehe! Nein, jetzt mal Spaß beiseite, Tammy. Heute ist heute, und morgen ist morgen. Und heute habe ich ein Match gegen Savior vor der Brust. Ich bin mir zwar sehr, sehr sicher, dass ich gewinnen werde, denn es ist ja ein I Quit Match, und Ryder McKnight gibt niemals auf! Er weiß nicht einmal, was das ist, Aufgeben! Aber trotzdem darf und werde ich Savior nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich denke jetzt nicht an die Zukunft, ich denke an das Hier und Jetzt. Und da heißt es: Savior besiegen! Nein! Es heißt: Savior zerstören!“

Tammy: „Wir werden euch zwei also bald auch wieder als Tag Team Wrestler sehen, verstehe ich das richtig?“

Ryder: „Das wird die Zukunft zeigen, Tammy. Aber warum nicht, na klar! Wir haben schon früher bewiesen, dass wir gut harmonieren, und wer weiß, vielleicht greifen wir ja auch nach dem Tag Team Titel! Mit dem Fight Club haben wir sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen, da würde sich das doch anbieten oder?!“

Tammy: „Absolut, deswegen habe ich es ja auch angesprochen.“

Ryder: „Wir werden sehen. Jetzt muss ich aber los, Tammy. Es wird Zeit, dass ich mich auf das Match vorbereite! Wünsch mir Glück, Tammy! Oder nein, wünsch mir besser viel Erfolg! Glück werde ich nicht brauchen!“


Und mit diesen Worten zwinkert Ryder McKnight noch einmal in die Kamera und verlässt dann den Kamerabereich. Tammy lächelt und blickt dem Modellathleten hinterher.




GFCW 15 Years Anniversary Show, Hamburg (Barclaycard Arena, 16.000 Zuschauer),

27.03.2016


In Kooperation mit



Hamburg, meine Perle... die Dunkelheit legt sich langsam aber stetig über die Hansestadt und lässt dadurch eines ihrer modernen Wahrzeichen hell über den Horizont erstrahlen. Mehrere verschiedene Namen hat sie in ihrer Vergangenheit bereits gehabt... mal hieß sie „Color Line Arena“, dann „O2 World Hamburg“. Nun trägt sie den Namen „Barclaycard Arena“ und hat dennoch noch Nichts von ihrer ursprünglichen Imposanz verloren. Nun aber genug mit den Gefühlsduseleien, auf geht es ins Innere der Arena. Und dort erwartet uns zu Beginn der Show das gewohnte Bild. Oder aber vielleicht auch nicht. Denn noch ist alles dunkel. Keine Lichter, keine Scheinwerfer, noch nicht einmal kleine Lampen glühen irgendwo. Lediglich die vorfreudige GFCW-Galaxie ist vereinzelt zu hören, die aufgrund der plötzlichen Dunkelheit ebenfalls ein wenig irritiert und mindestens genauso gespannt ist. Was mag nun kommen? Ein Überraschungauftritt? Ein großer „Wow“-Effekt? Oder vielleicht doch nur ein schlechter Scherz des Hallentechnikers? Nein, es wird viel besser... heute ist schließlich DER große Tag... heute ist Party-Time!!!




BOOM BOOM BOOM!!!

PENG! PENG!

RATATATATATATATATA!!!

KAWUUUUUUUM!

BOOM BOOM BOOM!!!

KNALLKNALLKNALLKNALL!



15 Years in the making!!!


HAPPY BIRTHDAY GFCW!!!


Kiloweise, zentnerweise... ach was, TONNENWEISE Pyros werden am heutigen Abend auf der Entrance Rampe verschossen und zaubern das wohl größte Feuerwerk der GFCW in den letzten fünf Jahren in die Luft. Zeitgleich regnet es förmlich aberhunderte Luftballons verschiedenster Größen – von „normal“ bis hin „überdimensional groß“ - vom Hallendach, die sich in den Zuschauerrängen verteilen und von der ausgelassenen Menge immer wieder zurück in die Luft geschossen werden. Abgerundet wird die Feierstimmung mit einem der Evergreens für jede Jahresfete auf der Welt... Stevie Wonder mit „Happy Birthday“ hämmert aus den Boxen der Halle und wenn wir jetzt noch irgendwo eine Geburtstagstorte hätten, wäre die traumhafte Sause vollendet. Und tatsächlich, genau diese Torte gibt es!


Mitten auf dem Kommentatorenpult, neben unseren zwei „Meistern der Headsets“, wurde eine meterhohe Zuckerköstlichkeit abgestellt, die man sonst eigentlich nur auf Hochzeiten zusehen bekommt. Statt des vermählten Paares als Marzipanfigur ist ganz oben auf der Torte selbstverständlich eine große „15“ befestigt worden, welche just in diesem Augenblick von den beiden GFCW-Veteranen betrachtet wird. Passend zu dem heutigen Abend haben es sich die beiden Herren nicht nehmen lassen, ihre Köpfe mit Papphütchen zu schmücken und sich jeweils einen kleinen Teller mitsamt Besteck ans Pult zu stellen. Wofür das Geschirr bestimmt ist dürfte nach den gierigen Blicken auf die Torte wohl nicht zu übersehen sein, doch vor dem großen Festschmaus ruft bekanntlich noch die Pflicht und so dringen die beiden bekannten Stimmen mitten hinein in die Feierstimmung der Arena.


Pete: „GFCW-Galaxie...Hamburg... HERE... WE... ARE! German Fanatasy Championship Wrestling presents... THE 15th ANNIVERSIARY SHOW, LIVE AUS HAMBURG!!! Willkommen liebe Fans zur großen Jubiläumsausgabe der GFCW aus Barclaycardarena im hohen Norden. Was für ein Auftakt in diesen wirklich besonderen Abend, den wir zusammen mit sechzehntausend Fans und noch vielen weiteren Menschen vor den TV-Geräten zu Hause feiern dürfen. Ja, heute ist es endlich soweit, nach schier monatelangem Warten feiert unsere Liga den fünfzehnten Geburtstag und hat dafür natürlich die bestmöglichen Matches mit den bestmöglichen Akteuren aufgestellt. An meiner Seite ist natürlich wieder mein geschätzter Kollege, der... hey, lässt du wohl die Finger vom Kuchen! Noch sind wir hier mit unserer Ansage nicht fertig!“
Sven: „Och, menno, warum denn nicht... WAS SOLL DENN DAS?! Jedenfalls... hallo natürlich auch von meiner Seite aus zu unserer großen Party am Ufer der Elbe und wie es mein Tischnachbar bereits gesagt hat, können wir uns heute auf eine wahnsinnige Card freuen. Fakt ist, dass heute auf jeden Fall Geschichte geschrieben wird und wir Momente für die Ewigkeiten erleben werden! Ein Match konnten wir bereits in der Pre-Show bewundern, sechs weitere Kämpf erwarten uns noch am Abend, darunter verrückte Matches mit Bierkästen, Blut und Schmerzen, eine prestigeträchtige Battle Royal und natürlich das große „Double Title Match“ am Ende. Alles aber, wie immer Schritt für Schritt... meine Damen und Herren, liebe GFCW-Galaxie... dies hier ist die offizielle Card für die „GFCW 15 Years Anniversiary Show!“


Singles Match (Pre-Show):
Alex Ricks vs. Ettore Boye
Referee: Thorsten Baumgärtner



Pete: „Wie schon soeben erwähnt sind wir bereits im Vorfeld der Show Zeuge eines interessanten Matches zweier Neulinge in der Liga geworden. Alex Ricks, scheinbar ein Meister der Mathematik, und der Afrikaner Ettore Boye konnten bereits in Ansätzen zeigen, dass mit ihnen in Zukunft womöglich zu rechnen ist und wir werden die Entwicklung der zwei in den nächsten Wochen natürlich genau verfolgen.“




"The Two Faces of Hdot"-Match:

The Godlike vs. Tom Hdot
Referee: John Warden



Sven: „Im nächsten kommen Match kann Tom Hdot seine Rückkehr mit einem Sieg erfolgreich abschließen, wenn er gegen The Godlike in seinem eigens kreierten „The Two Faces of Hdot“-Match antritt. Die Regel des Kampfes sind eigentlich ganz simpel und basieren auf den klassischen „Two out of three Falls“-Regel. Der erste Fall wird hierbei in einer Matchart nach Godlikes Wunsch ausgefochten, während sich Hdot die Matchart im zweiten Fall aussuchen darf. Sollte der dritte und entscheidende Fall notwendig sein, so wird die dritte Matchart live und per Zufall ausgelost. Kann das „TwoFace“ sein eigenes Match gewinnen oder gelingt es Mike MacKenzies Bruder dieses Comeback zu vermasseln?“


Beercastle Match:
Sid the Scum vs. Dr. Dick
Referee: Peter Cleven



Pete: „Dann wird es Zeit für die „Oettinger-Schlacht“, wenn sich Dr. Dick in das Reich Sid the Scums wagt und die Zwei in einem Beercastle Match aufeinander treffen werden. Erinnern wir uns zurück, Sid war der erste GFCW'ler, der bei seinem Comeback den Doktor bei „Title Nights 2015“ besiegen konnte. Dies wollte Dick natürlich nicht auf sich lassen und so kam es immer wieder zu weiteren Konfrontationen der Beiden, auch in Kombinationen mit ihren jeweiligen Tag Team Partnern. Heute lädt der Kult-Punk also zu seinem Lieblingsmatch ein, wo sich außerhalb des Ringes unzählige Bierkästen zu Türmen stapeln werden, welche selbstverständlich allesamt im Match eingesetzt werden können. Kann Dr. Dick heute Rache nehmen oder wird Sid auch dieses Mal wieder der „Alptraum“ für den Mann aus Busendorf sein? Für Action ist in diesem spannenden Match auf jeden Fall garantiert!“



I quit-Match für den No. 1-Contender um den GFCW Intercontinental Titel:
Savior vs. Ryder McKnight
Referee: Bob Taylor



Sven: „Im Anschluss suchen wir einen neuen #1 Herausforderer auf die GFCW Intercontinental Championship, wenn es in einem I Quit Match hart zur Sache gehen wird. Alles andere, als solch eine Matchart wäre in dem monatelang schwellenden Duell zwischen Savior und Ryder McKnight wohl auch nicht denkbar gewesen, haben sich die Zwei doch in jeder Show des aktuellen Jahres in den Haaren gehabt. Zumeist hatte bisher Savior das bessere Ende für sich, doch Ryder konnte er bis heute nicht kleinkriegen und so wird der Modellathlet heute beim großen Aufeinandertreffen mit Sicherheit auf seine finale Revanche hoffen. Welcher der beiden Streithähne wird nicht nur diese verbitterte Rivalität für sich gewinnen, sondern mit dem Sieg auch ein Titelmatch und somit den größten Erfolg in seiner bisherigen GFCW-Karriere feiern können? Wir werden es sehen, wenn die zwei Akteure buchstäblich wahrscheinlich gegeneinander in den Krieg ziehen werden!“



Singles Match:
Jason Crutch vs. Lex Streetman
Referee: Mike Gard



Pete: „Weiter geht es in einem Match, auf das viele GFCW-Fans bereits sehnsüchtig warten und welches durchaus auch einen PPV anführen könnte. Zwei ehemalige GFCW-Heavyweight Champions kämpfen hier nicht nur darum, einen weiteren Schritt wieder nach ganz oben zu unternehmen, sondern auch um ihren intensiven Zwist beizulegen. Noch immer hängt die plötzliche Attacke Lex Streetmans auf Jason Crutch bei Lexs furiosem Comeback über Allem und dafür will Jason hier und heute Vergeltung haben. Doch auch der Amerikaner hat seinerseits klar gemacht, dass mit ihm in diesem Jahr wieder voll zu rechnen ist und dies soll heute ebenfalls sichtbar werden. Zwei großartige Athleten in einem extremst intensiven Kampf... auch dieses Match darf man sich unter keinen Umständen entgehen lassen!“



15 Years Anniversary Battle Royal



Sven: „Dann, liebe GFCW-Galaxie, wird es nostalgisch, denn in unserem Co-Main Event des Abends lädt uns Mr. Rodgers zur „15 Years Anniversiary Battle Royal“ ein! Der ehemalige Manager von GFCW Heavyweight Champion Dean Welkey und dem „Finest Hour Tournament“-Gewinner The Pheasant Warrior hat diese Battle Royal ausgerufen und gleichzeitig alle aktuellen und ehemaligen GFCW-Superstars eingeladen. Insgesamt werden 30 Lieblinge und Bösewicht der Vergangenheit und der Gegenwart teilnehmen, wobei wir so gut wie keine Ahnung haben, wen wir hier genau in Aktion bewundern dürfen. Freuen sie sich also auf eine Menge Nostalgie, „Feel Good Moments“ und spannendem In-Ring Kampf in diesem einmaligen Event!“



GFCW Heavyweight & Intercontinental Titlematch - 60 Minutes Iron Man Match:
Zereo Killer (c) vs. Johnboy Dog (c)
Referee: Phönix



Pete: „Und dann, meine Damen und Herren... der große Main Event des Abends. GFCW Intercontinental Title und GFCW Heavyweight Title on the line... Double Titelmatch... 60 Minutes Iron Match... Zereo Killer VS Johnboy Dog! Das große Aufeinandertreffen zweier Männer, die momentan wie fast Niemand anders die GFCW beherrschen. Bereits Ende des letzten Jahres wurde der dreifache Intercontinental Champion JBD zum kommenden #1 Herausforderer auf das große Gold nach „Title Nights 2015“ ausgerufen. Nachdem Zereo den Titel beim großen Jahresfinale gegen Jason Crutch verteidigen konnte, war klar, dass sich die beiden Rekordhalter des IC Titles nun hier und heute im großen Hauptkampf wiedertreffen werden. Eine ganze Stunde werden sie sich bekämpfen und danach werden viele Fragen beantwortet sein... schafft Johnboy zum Beispiel seinen großen Wurf und kann sich zum ersten Mal in seiner langen Karriere das ganz große Gold sichern? Macht ihm sein hohes Alter vielleicht doch einen Strich durch die Rechnung? Kann Zereo nach Crutch auch den zweiten großen Anwärter in Folge schlagen und seine Königsposition innerhalb der Liga verteidigen? Wer wird am Ende diesen geschichtsträchtigen Abends mit BEIDEN Singles Titlen in den Händen im Ring stehen? Zereo Killer... oder aber Johnboy Dog? Mehr Spannung geht nicht... in unserem heutigen Main Event der Show!“

Sven: „Soweit zur Card und ganz ehrlich... ICH KANN ES EINFACH NICHT MEHR ABWARTEN!!! Endlich geht es los... die Anniversiary Show, sie kann beginnen! Welche Überraschungsauftritte werden wir heute neben den Matches erleben, welche GFCW-Legenden werden sich womöglich heute zeigen? All das... sehen wir ab jetzt!“

Pete: „Und damit, liebe GFCW-Galaxie, wünschen wir euch viel viel viel Spaß bei der „15 Years Anniversiary Show“, live aus Hamburg. Wir, sind in diesem Fall Pete...“

Sven: „... und Sven! Los geht es und damit auch ran an die Torte!!!“



Pete: Also dann meine Damen und Herren. Sie kennen die Card, sie wissen ungefähr, was sie heute erwartet. Es ist Zeit, nun wirklich durchzustarten!
Sven: Und das tun wir am Besten mit...Patrick.
Pete: Wer?
Sven: Patrick?
Pete: Wieso kommt mir dieser Name bekannt vor?
Sven: Irgendwas sagt er mir auch...

So geht es in der Tat einigen wenigen in der Halle. Diese Wenigen machen jedoch daraufhin Lärm, als würden sie eine kleinere Halle komplett ausfüllen. Wie ist das möglich? Ein Teil der GFCW, der 90% der Leuten unbekannt ist und die verbliebenen 10% zu solchen Jubelströmen hinreißt? Seltsam. Das ganze Geheimnis löst sich allerdings auch noch nicht, als der Kameraschwenk nun in den Ring geht. Denn dort steht ein Mann. Unauffällig gebaut, „normale“ Körpergröße, „normales“ Gewicht, schlichter aber durchaus schicker schwarzer Anzug. Ein Typ der Sorte Mensch, die einen auf der Straße begegnen kann ohne auch nur im Entferntesten irgendeinen Eindruck zu erwecken. Diese Figur ist einfach unscheinbar. Und dennoch jubeln hier einige Fans wie verrückt. Da liegt doch etwas im Busch.


Die Auflösung des Ganzen lässt allerdings noch einige Sekunden auf sich warten. Erst ist nämlich der Mann im Ring an der Reihe, von dem man wohl guten Gewissens behaupten kann, dass es sich hierbei um eben erwähnten Patrick handelt. Bewaffnet mit Mikrofon in der einen und Karteikarten in der anderen Hand führt er nun beides sich selbst vor Augen und Mund, holt tief Luft und spricht mit voller Inbrunst.


Patrick: Meine Damen und Herren, WILLKOMMEN zum 15. Geburtstag von German Fantasy Championship Wrestling!

Cheap Pops, die nimmt man immer gern mit, selbst wenn man so irrelevant wie Patrick ist. So irrelevant, dass man noch nicht einmal einen Nachnamen hat.


Patrick: Zu dieser Show möchte sie ein ganz besonderer Mann begrüßen. Daher bitte begrüßen sie mit mir...

jetzt wird es spannend....

Patrick: DEN POETEN!


DEN HÜTER DER WAHRHEIT!


DEN CANDY MAN!


ERIC!


FLLLLLLLLLLLETCHEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEER!!!!



Alright everybody gather around


The Candy Man is here!



Und jetzt jubeln auch die restlichen 90%. Jetzt jubeln auch Pete und Sven. Jetzt jubelt Tanja, die im Backstagebereich die Kaffeebohnen nachfüllt, von Hausmeister Dennis einmal ganz zu schweigen. Es ist egal wer, in diesem Moment steht er Kopf und ist gleichzeitig kopflos, eine Tat die so auch erst einmal geschafft werden will.

Und all diese Euphorie, all diese Jubelstürme, all das wird noch einmal lauter, als ER dann tatsächlich hinter dem Vorhang auf der Rampe zum Vorschein kommt. Eric Fletcher. Zweifacher Intercontinental Champion. GFCW Champion. Jahrelang einer der Eckpfeiler der GFCW, auch wenn er nie wirklich als solcher wirkte. Doch die Fans kennen seine Leistungen. Und sie kennen ihn. Sie kennen ihn in diesem Aufzug.

Die knallbunten Joey-Buttafouco-Parachute Pants, die jede Farbe des erweiterten Farbkreises vertreten. Die neon-grünen Shutter Shades. Die hellblaue Kik-Jacke für 2,99 € zwischen den beiden zuvorgenannten Markenklamotten. So steht er dort auf der Rampe, nimmt die Brille ab und strahlt. Strahlt und wirkt glücklich wie selten, als er dort steht und den Jubelsturm der Fans in sich aufnimmt. Er genießt jedes einzelne „JAAAAAAAAAAAAAA!“, jedes „WOOOOOOOOOO!“ und natürlich auch all die „YEEEAAAAAAH“'s.


Aber er will keine Wurzeln schlagen. Er kam vermutlich nicht nur her, um sich wortlos feiern zu lassen. Eric Fletcher hat immer was zu sagen. Das war vermutlich schon als 1-Tag altes Baby so. Und so geht er nun zum Ring. Klatscht mit niemandem ab, der totale Fanliebling war noch nie sein Metier und wird es in diesem Leben wohl auch nicht mehr werden. Warum auch? So wie es klingt, haben die Fans ihn ja wohl trotzdem gern.

Im Ring angekommen, geht der Weg direkt zu Patrick, dem erst das Mikrofon abgenommen wird, nur damit Fletcher die frei gewordene Hand sofort mit seiner eigenen füllen kann. Handschlag wird so etwas im Volksmund genannt. Mit einem kurzen Dankeswort wird der Anzugträger anschließend aus dem Ring verabschiedet, der noch immer tosende Applaus der Fans gilt aber vermutlich doch hauptsächlich Fletcher, der nun im Ring steht, schmunzelt, auf und ab geht und darauf wartet, dass sich die Fans doch endlich beruhigen. Worauf er allerdings womöglich noch einige Sekunden warten muss. Kleine Pause zum Luftholen der Fans, das ist seine Chance.


Eric: Kinder, spart euch die Luft, ihr werdet eh gleich nochmal laut.


Wieder lauter Jubel, der Marke Düsenjägerdezibel. Es war praktisch egal, WAS Eric hier als erstes Wort gewählt hätte, man hätte dennoch gefeiert, einfach nur weil man seine Stimme endlich wieder zu hören bekommt. Schließlich geben die Fans aber doch nach. Geben ihm doch die Chance noch ein wenig mehr zu sprechen. Geduldig steht der Candy Man im Ring, setzt nun wieder an.

Eric: Joa ok, ich wollte mich eigentlich erst einmal vorstellen, inklusive Titelauflistung und Selbstbeweihräucherung, wie unglaublich toll ich doch bin...aber...naja, sieht so aus, als könntet ihr euch auch so noch gut daran erinnern.

Schmunzeln von ihm, Gebrüll der Fans. Alles positiv natürlich. Besseren Lärm gibt es nicht im Leben eines Profi-Wrestlers, aktiver oder ehemaliger. Und Eric ist sichtlich überwältigt, geht noch immer im Ring auf und ab, wirkt noch aufgedrehter, als man ihn eigentlich kennt. Heute sollte man keine Shoots von ihm erwarten, heute wirkt er zu glücklich.


Eric: 15 JAHRE GFCW! Drei Wörter, die ihr heute alle 5 Minuten zu hören bekommen werdet, aber meine Fresse, es sind halt auch FÜNFZEHN! JAHRE! GFCW!

Wieder der Jubel der Fans. Egal wie oft es das heute zu hören gibt, die Fans werden es nicht leid werden, davon ist hier jeder überzeugt.

Eric: Und zumindest einem dieser Drittel konnte auch ich meinen Stempel aufdrücken und deswegen bin ich hier. Ich wollte mit euch feiern. Aber nicht allein...Was sagte ich gerade? Ihr werdet eh nochmal laut? Tja Kinder, die Zeit ist gekommen. Dann lasst doch mal was hören.

Zu Befehl! Und so branden die Jubelrufe erneut auf, aber Fletcher schüttelt grinsend den Kopf. So hatte er das nicht gemeint. Warum sollten die Zuschauer denn auch einfach „grundlos“ jubeln? Mittlerweile ein wenig gelassener geht er zu den Ringseilen in Richtung Rampe, lehnt sich dort hinüber und schaut gespannt in Richtung Eingangsbereich. Mehr und mehr Fans tun es ihm gleich, lassen dafür im Gegenzug von ihren Feieraktivitäten ab. Für eine Sekunde...


SO I`M COMING HOME



Auf Wiedersehen Arenadach, es war schön dich gekannt zu haben. Dort auf der Rampe steht ein Mann, der wahrlich keine Vorstellung benötigt. Zumal er dies in wenigen Momenten ohnehin selbst übernehmen wird. Die Fans lassen sich davon allerdings nicht irritieren. Sie wissen bestens Bescheid, wen dieser lange weiße Mantel dort inmitten des Eingangsbereichs umhüllt. Frenetisch schreien sie seinen Namen mit voller Inbrunst. Bei ihm weicht keine Sonnenbrille, stattdessen wird die Kapuze vom Kopf gezogen und der Weg geht in Richtung Ring. Wenn die Fans bisher noch nicht heiser waren, nun sind sie es.


Der Mann in weiß mit weißen Haaren klatscht mit einigen glücklichen Fans ab, nimmt sich Zeit, wechselt immer und immer wieder die Seiten, doch letztendlich ist auch er im Ring und übernimmt das Mikro. Doch wie schon Fletcher...zu Wort kommt er deswegen noch lange nicht. Und als er dann doch darf...

J.T.K.: Seht ihr, ich bin wieder hier und ich bin J.T.K.!

...ist es auch schon wieder vorbei. Was folgt sind J.T.K.-Sprechchöre en masse. Er setzt das Mikrofon kurz ab, schaut leicht verlegen zu Fletcher, dessen Lippenbewegungen auf ein „Abartig, oder?“ schließen lassen, was durch das Kopfnicken seines Bruders als noch einmal wahrscheinlicher erscheint. Diese Fans, so etwas haben selbst die beiden Veteranen noch nicht erlebt. Doch irgendwann hat sich auch der letzte Fans zumindest ansatzweise beruhigt. Und nun gilt es die Worte einmal so zu wählen, dass man nicht sofort wieder absetzen muss.


J.T.K.: Schön, wieder hier zu sein.

Schlechte Wahl. Cheap Pops? Das hat der Priester doch nun wirklich nicht nötig. Fletcher lacht auf, verdreht die Augen, wirft den Kopf in den Nacken. Positive Genervtheit, gibt es so etwas? Wenn ja, dann beschreibt ihn dieser Zustand aktuell ganz passend. Doch hier geht es um J.T.K. und der ist wirklich einfach nur glücklich in diesem Moment inmitten dieser Menschenmenge zu stehen. Jeder kann das sehen.


J.T.K.: Und ich...


TAKE THIS LIFE!



Und damit ist auch die Konfrontation angekommen. In radikaler Manier unterbricht der Maskierte, der seine Herausforderung bereits bei der letzten War Evening Folge angekündigt hatte, die wohlverdiente Feier von 2 der bedeutendsten GFCW Wrestler der letzten Jahre.

The H.: Du. Wagst es einfach hier aufzutauchen ohne ein einziges Wort zu verlieren? Du weißt gar nicht wie lange ich gewartet habe. Du weißt gar nicht wie lange ich mich danach gesehnt habe, diese Herausforderung auszusprechen und deine Reaktion... Rein gar keine.Warum ignorierst du mich? Bin ich es dir nicht wert? Nur weil ich nie einen Titel in meinen Händen halten konnte?

Der Strahler am Boden hat mittlerweile The H. Auch am Hallendach gefunden, der sich selbst in eine Vorrichtung zum abseilen zwängt. Mit zitternden Fingern voller Zorn und Ungeduld dauert dies jedoch und sieht so unüberlegt aus, dass man anzweifeln sollte, ob es denn eine gute Idee sei, sich vom Hallendach abzuseilen.

The H.: Ich habe gegen sie alle gekämpft. Robert Breads. Ich habe vielleicht nicht gewonnen, aber seinen Respekt verdient. Danny Rickson. Ein großer Name. Auch ihn habe ich bekämpft. Aber du? Dir habe ich beim Abschied noch die Hand geschüttelt und wie dankst dues mir? Fällst mir in den Rücken und nimmst nicht einmal Stellung zu meiner Herausforderung, als sei ich ein 5 Jähriger Fanboy den man nicht ernst zu nehmen brauche. Was also machst du hier?


Die Kameras gehen zurück zu J.T.K.. ALLE Kameras. Von den Blicken der Fans ganz zu schweigen. Und der Priester steht dort im Ring, wirkt unbehaglich. Er kennt The H. gut genug, auch wenn sie nie wirklich in einem Match aufeinandertrafen. Aber er kennt die Gefahr, die von ihm ausgeht. So bleibt von seinem feierlichen Ton nichts mehr übrig, als er das Mikrofon zurück zum Mund führt. Er wirkt eher nachdenklich. Und spricht ruhiger.

J.T.K.: Ich habe deine Herausforderung in der letzten Show gehört. Und ich wollte gerade darauf zu sprechen kommen. H., ich respektiere dich und deine Herausforderung...



„One more Match!“ schallt es aus den Fanreihen. Der Mann in weiß muss schnell dazwischengehen, bevor das Ganze noch Überhand nimmt. Fletcher hält sich gekonnt raus.


J.T.K.:...doch ich muss ablehnen. Meine Karriere ist und bleibt vorbei. Ich darf keine Matches mehr bestreiten. Von SOLCH einem ganz zu schweigen. Es tut mir Leid.


Bedauern der Zuschauer. Und auch für The H. ist dies mit Sicherheit keine zufriedene Antwort. Zu antiklimatisch dieser ganze Aufbau.


The H. Hält in seinen Bewegungen inne, ist wie erstarrt. Langsam senkt er seinen Kopf, scheint fast enttäuschter als wütend.


The H.: Wieso war mir das so klar? Wieso wusste ich, dass du nicht annehmen wirst.Vielleicht lag es daran, dass du kein Kämpfer warst. Wrestler, ja.Aber Kämpfer? Nein. Du hast keine Ehre im Leib und das wissen wir beide. Du warst so einflussreich, dass du dir immer deine Gegner aussuchen konntest. Das hat es dir immer leicht gemacht. Das ließ dich immer erfolgreich bleiben. Nie hast du dich mächtigeren Gegnern gestellt. Immer den feigen Ausweg genommen und deine Macht spielenlassen. Du warst immer nur eines. Ein Feigling.

Mittlerweile kann man in der Arena eine Stecknadel fallen hören. So angespannt die Fans. Wird The H. Es noch schaffen J.T.K. Zu einem Match überreden zu können? Sehen würde das jeder gerne, weswegen keiner es wagt zu unterbrechen.

The H.: Du hast keine Kämpferseele im Leib. Hast nur für das Geld gekämpft. Streite es nichtmal ab. Die Merchandise Verkäufe, der nette J.T.K.Von nebenan. Vergleiche unsere beiden Einnahmen. Deine sind nur höher, weil ich einen Scheiß drauf gebe, was andere von mir denken.Ich will nur eines: Kämpfen. Aber das kann man von dir nicht erwarten. Feigling. Verschwinde von hier. Dieses Unternehmen hat dich nie gebraucht. Dieses Unternehmen war besser dran, als du gegangen bist. Verschwinde du ehrenloser Haufen stinkender Scheiße. Du stinkst bis hier oben. Verpiss dich, Sellout. Wir brauchen dich heute nicht hier.


Das hat gesessen. Wie versteinert steht der Priester dort im Ring, kann und will einfach nicht glauben, was hier gerade geschieht. Er wollte feiern, einen schönen Abend mit den Fans haben und jetzt das? So etwas kann er einfach nicht auf sich sitzen lassen. Seine Hand zittert vor Wut. Er umklammert das Mikrofon, seine Hand wird kreidebleich, seine Fingerknöchel knallrot. Er schließt die Augen, senkt den Kopf, atmet tief durch. Er muss wieder herunterkommen, bevor er jetzt etwas sagt, was er 10 Sekunden später bereut. Doch bevor es dazu kommt, hat er schon eine Hand auf einer Schulter und eine andere, die ihm das Mikro abnimmt. Sein Bruder steht plötzlich neben ihm, schaut ihm in die Augen und der Ernst der Liga ist allein an seiner Mimik fast schon greifbar. Die Anspannung der Fans steigt. Natürlich wollen sie J.T.K. wieder in einem Ring sehen...aber so ein Gemetzel? Unter solchen Umständen? Für noch mehr Gedanken bleibt keine Zeit, denn der Candy Man erhebt das Wort.


Eric: Wenn ich mich mal einmischen darf...

Dann löst er sich vom Priester und richtet seinen Kopf gen Hallendecke.

Eric: Ha! Selbst einem gesprächigen Priester, der die meisten Tage hier damit verbracht hat, durch den Backstagebereich zu schlendern und zu plaudern, ist eine Antwort auf dein Gelaber zu blöd. Deswegen übernehme ich das. Ich musste ja eh immer den Leuten die Welt erklären.


Er geht wieder einen Schritt zurück, der Daumen der freien Hand deutet auf den zweiten Mann im Ring.


Eric: Das hier...das ist mein Bruder. Und wenn der etwas sagt, dann hält der sein Wort. Und wenn er vor 5 Jahren wegen einer Verletzung seine Karriere beenden muss, dann ist das leider so. Da kannst du dir noch so viel Schwachsinn aus den Fingern saugen und die Fans könnten es noch so sehr feiern, es ist so wie es ist...J.T.K. wird nie wieder in einem Wrestlingmatch antreten.

Betrübt nickt der betroffene Priester dabei den Kopf, seufzt, aber muss eben zustimmen. Und die Fans wissen das im Grunde schon lange, dennoch gibt es selbstverständlich bedauernde Buhrufe. Bevor diese allerdings Überhand nehmen, dreht sich Fletcher wieder zu ihnen und zeigt mit dem Daumen diesmal auf sich.

Eric: Aaaaaaaber, das hier bin ich. Ich, Eric Fletcher, der Retter der GFCW. Mehrfach aus der Liga geworfen, gegangen, abtransportiert und immer und immer und immer wieder kam ich irgendwie zurück, um dieses ganze Dilemma, das sich die restlichen Leute eingebrockt haben, doch wieder gerade zu rücken. Was soll da diesmal anders sein?

Da werden die Fans hellhörig. Einige können sich schon denken, worauf das hinauslaufen wird, feiern schon jetzt frenetisch. Aber der Poet ist noch nicht am Ende.

Eric: Du redest von Kämpfernaturen und Feiglingen und bist so clever, DEN Wrestler herauszufordern, von dem du weißt, dass er nie wieder kämpfen kann? Ha, ist dir klar, was du für eine Witzfigur bist? Sollte es zumindest, denn selbst wenn dich die Fans mal anfeuern würden, es wäre doch auch nur Gelächter...

„Ha! Ha! Ha! Ha! Ha! Ha!“ Im Chor schallt es nun von den Rängen. Das dürfte die Stimmung The H.'s nicht gerade fördern, aber Eric kommt gerade ins Rollen.

Eric: Ich bin vielleicht nicht mehr in perfekter Form, aber es gibt zum Glück eine Qualität, die man nicht trainieren kann, sondern einfach hat...Herz. Und so stehe ich hier im Ring, Ha...Ich. Eric Fletcher, das größte Kampfschwein, dass diese Liga jemals gesehen hat. Ich hatte für heute Abend noch andere Pläne, aber was soll's...Du willst ein Match? Wer zuerst stirbt hat verloren? Dann soll es so sein. Auf dass die Welt noch einmal sieht, wer Eric Fletcher wirklich ist...Der Beste aller Zeiten.

Etwas, was er für die Fans in diesem Moment ohnehin schon klar ist. So zumindest, wenn man ihre Jubelarien beachtet. Geschockt starrt ihn sein Bruder an. Lippenleser können wohl bestätigen, dass J.T.K. in diesem Moment fragt, ob das tatsächlich sein Ernst ist, aber Fletcher grinst ihn nur an. Kein fröhliches Grinsen, keine Freundlichkeit. In seinem Gesicht erkennt man den blanken Wahnsinn.


Die Emotionen die unter der Maske von The H. Lauern, lassen sich dieses mal nur schwer erkennen. Ernst blickt er runter auf seinen Gegner.

The H.: Du willst das Stück Restehre deines Bruders verteidigen. Gut.Das sollst du haben. Und das habe ich eh gesagt. Einer, alle, wer auch immer ist mir egal. Ich werde dich zerstören, wenn du es so wünscht. Vielleicht ist es auch besser für deinen Bruder, wenn er dich leiden sieht, als selber gebrochen am Boden zu sein. Dann kann er hinterher sein Leben lang bereuen, nicht selbst in den Ring gegangen zu sein, statt gekniffen zu haben. Verletzung. Pah. Wozu hat man denn einen Körper, wenn nicht um ihn zu zerstören. Bringt ruhig eure kleine Feier zu Ende wenn ihr wollt. Ich hab jetzt das, was ich wollte...

Wortlos beobachtet man wie The H. Aus dem Scheinwerferlicht tritt. Auf Grund seiner Kleidung lässt es sich ganz schwer sagen, ob er weiterhin oben lauert oder sich auf sein Match anderswo vorbereitet.


So ist der Fokus also wieder auf das ungleiche Brüdergespann im Seilgeviert, das von allen Seiten mit Fanlärm überhäuft wird. Dieses Match ist gefährlich, brandgefährlich...aber Eric wollte es ja so haben. Und das stellt er vermutlich auch jetzt noch einmal klar, zumindest führt er das Mikrofon erneut zum Mund. Grinst diabolisch in Richtung Priester.

Eric: Nur mal so...das kostet dich eine Dose Erdnüsse.

Dann die Drehung zu den Fans.

Eric: KINDER! Schätzt euch glücklich...Die GFCW wird 15 Jahre alt...und ihr erlebt ein Match...des Besten!...Bring es zu Ende.

Die letzten Worte gingen bereits wieder in Richtung J.T.K.. Diesem wird das Mikrofon auf die Brust gedrückt, während sich Eric bereits in Richtung Seile begibt, sich gegen diese anlehnt und anscheinend gespannt darauf ist, mit welchen Worten sich der Spremberger nun von den Zuschauern verabschieden will. Alles lief deutlich anders ab, als geplant.

J.T.K.: Meine Damen und Herren, ich kam heute Abend hier her, um mit euch zu feiern, um euch einen schönen Abend zu wünschen...Meine Tage als Wrestler sind gezählt. Doch wenn die GFCW einlädt, werde ich IMMER da sein. Was auch immer irgendjemand behauptet...die GFCW ist meine Heimat und ihr alle habt immer einen besonderen Platz in meinem Herzen. Und ich danke euch für eure Unterstützung. Meine Damen und Herren...es war mir eine Ehre.


Und damit legt er der Mikrofon in die Mitte des Ringes. Seine Musik setzt wieder ein und auch die Jubelrufe und der Applaus der Fans. Er wird kein Match mehr bestreiten, eigentlich war das schon lange klar...nun wirkt es nur noch einmal endgültiger. Und wie man in seinem Gesicht lesen kann, ist er selbst am Bestürztesten darüber. Zumindest bis Eric seinen Arm über J.T.K.'s Schulter wirft und ihn mit den Worten „Du und deine verdammten Schnulzen“ anlacht. Zumindest für einen Moment vergisst der Candy Man, was er sich für heute Abend noch eingebrockt hat. Und so genießen die beiden einfach nur für einen Moment die Gesänge der Fans, bis auch dieser Moment schließlich endet.



Der Backstagebereich – ja, den kennen wir inzwischen in- und auswendig. Catering gibt es hier ebenso wie Fanzones und natürlich die gefühlt zahlreichen Umkleiden, weil man natürlich davon ausgeht, dass jeder noch so unbekannte GFCW-“Star“ über einen eigenen Umkleideraum verfügen muss. Einen eigenen natürlich deshalb, damit niemand beim meditieren stört. Und damit man wunderbar Türen eintreten kann und auch ganz sicher den richtigen dort antrifft.


So hat auch der noch amtierende GFCW-Intercontinental-Champion eine solche Umkleide. Sie ist ziemlich karg, ein Stuhl, eine Liege und ein kleines Tischchen müssen als Inventar reichen – abgesehen vom allfälligen Spind, den es hier scheinbar auch unbedingt geben muss. Für ihn aber scheint es zu reichen und so verwundert es kaum, dass er sich in der schmalen Kulisse warm macht. Das Bild aber, das er abgibt, scheint ein eher ungewöhnliches zu sein. Der Blick ist streng, aber auch fokussiert. Ganz als wisse er, worauf es in dieser Phase des Titelkampfes besonders ankäme.


Der Blick geht nur zu fokussiert in die Kamera, denn natürlich weiß der amtierende GFCW-Intercontinental-Champion durchaus, auf was es in dieser Phase ankommt.


Johnboy Dog: „Wisst ihr.....vor sechs Jahren, da war ich dabei, die GFCW zum ersten Mal zu verlassen. Ich war erst ein halbes Jahr hier und doch fühlte ich mich ausgebrannt. Alle möglichen Faktoren waren für mich schuld an der Misere – ausgenommen natürlich ich selbst.“

Nach den klärenden Worten zu Beginn, meint der Hund, nun die Richtung zu den Zuschauern gefunden zu haben und einschlagen zu können.


Johnboy Dog: „Ich ging damals zwar nicht im Streit, aber dennoch waren die anderen Schuld. Die anderen....wie JTK, wie Robert Breads und teilweile auch Cashew. Mit Breads kann ich heute eine Milch trinken gehen, JTK ist nach der PCWA auf keiner Bühne mehr aufgetaucht und zu Cashew haben viele unterschiedliche Menschen eine unterschiedliche Meinung. Das ist bekannt und somit keine wirkliche Neuigkeit. Aber ich respektiere all diese Männer für das, was sie für die GFCW während der Zeit in der sie hier waren, getan haben.“


Die Armbänder sind es, die er sich nun richtet, noch trägt der Hund nur ein HSV-Tanktop, was ja durchaus zum heutigen Veranstaltungsort passt. Ansonsten ist aber nichts blaues in der Kabine zu finden.


Johnboy Dog: „Ich war dann irgendwann weg und hatte einige Zeit nichts mit Wrestling am Hut, die meisten wissen warum. Ich hatte Probleme – schon viel länger – und habe mich zum ersten Mal daran gemacht, eine Lösung dafür zu finden! Ich habe mich diesen Herausforderungen gestellt und die meisten davon, in aller Bescheidenheit sage ich das, gemeistert! Ich habe von vielen Menschen gehört, die es nicht schaffen, gleichwohl von vielen, die nach einem kurzen „Up“ wieder in dem Loch landen, aus dem sie sich gerade eben mühselig befreit haben. Aber ich bin dankbar für das, was ich leisten durfte – und was andere Menschen, darunter viele die ich heute sehr schätze, mit mir und für mich geleistet haben!“

Der alte Haudegen schiebt ein Lächeln ein und trinkt von seinem Powerade, das schon dereinst ein Garant für sportliche Höchstleistungen des Hundes war. Es ist das blaue Powerade, das dem Hund wohl am besten zu schmecken scheint und, zumindest im Moment, wieder wie eine Art Lebenselixier wirkt.


Johnboy Dog: „Es verging einige Zeit, dann kam vor zwei Jahren der zehnte Brawlin' Rumble – und ich überlegte. Eigentlich hatte ich mit dem Wrestling ja schon ein wenig abgeschlossen, mich selbstständig gemacht.....aber Gespräche mit meinen Söhnen haben dann dazu geführt, dass ich es einfach nochmal wissen wollte. Gut, mein letztes Match war über vier Jahre her, aber hey....ich war ja fit! Ich startete ein Fitnessprogramm und beschloss mich in Form zu bringen. Das war leichter gesagt als getan, aber ich habe es geschafft. Am Tage der Veranstaltung habe ich mich dann mit Claude Booker unterhalten und er meinte, ob eine Rückkehr nicht etwas wäre. Ich musste nur fünf Sekunden nachdenken – zack, da war der alte Hund wieder!“


Ein gelöstes Lachen folgt, offenbar kann der Hund auch über sich selbst wunderbar offen reden – und lachen! Beinahe mag man meinen, der ganze Druck der letzten Wochen sei vor wenigen Tagen irgendwo abgeladen worden. Und, seht ihr das Leuchten in den Augen des alten Mannes? Es brennt das Feuer der Leidenschaft!


Johnboy Dog: „Ich kam zurück, forderte Toxic Lugosi und wurde Intercontinental Champion. Schon damals gab es genug Menschen im Umfeld, die das als unrealistisch abgetan haben und meinten, der alte Mann hätte „es“ nicht mehr! Aber ich setzte mich auch in der Folge meist durch und als Bilanz der letzten bald zwei Jahre steht eine dreifache Regentschaft als Intercontinental Champion. Und in aller Bescheidenheit, die mir vergönnt ist, darf ich sagen: Ich habe diesen Titel geprägt und ihm wieder ein Gesicht gegeben! Wer heute an Johnboy Dog denkt, denkt an den GFCW-Intercontinental Title – und umgekehrt auch! Und ja, ich bin stolz auf diesen verdammt geilen Fakt!“

Mittlerweile ist der alte Haudegen aufgestanden und hat sich das Original-Gold über die linke Schulter gelegt, posiert ein wenig vor einem Spiegel und dreht sich schließlich wieder galant in Richtung Kamera, immernoch ein Ausbund an Lebensfreude!


Johnboy Dog: „Ich habe mit den Großen der aktuellen GFCW fehden dürfen! Mit Jason Crutch, mit Robert Breads....gut, mit dem nicht! Aber mit Toxic Lugosi und vor allem Lionel Jannek! Ich habe mit dem Fight Club die GFCW gerockt und bin mir sicher, dass auch Ryder und Player – und vielleicht noch jemand anderes – alsbald einen würdigen Champion abgeben würden! Und mit Lex Streetman ist DAS Urgestein wieder da, neben Zereo Killer wohl DIE Identifikationsfigut der aktuellen GFCW!“


Da wird es im Publikum wohl den einen oder anderen zustimmenden Nicker geben, denn wo der Hund recht hat, hat er einfach recht! Auch wenn er Jimmy Maxxx da mal ausgeklammert hat, Hdot, Dr. Dick, den Puppenspieler....gut, letzten hätte er wohl wirklich erwähnen müssen (!), aber der fällt ihm gerade wohl nicht ein. Aber sei's drum, der Hund wirkt zu gut gelaunt, um sich davon noch beirren zu lassen. Außerdem ist er ja auch nicht fertig....und vielleicht aufgeschoben ja gar nicht aufgehoben?

Johnboy Dog: „Heute ist ein besonderer Tag, denn die GFCW wird 15 Jahre alt. 15 Jahre sind in unserem Business eine verdammt lange Zeit – und bei manch einem nach dieser Zeit die Karriere schon vorbei. Wenn man mit um die zwanzig anfängt, hat man – im Normallfall – zehn, fünfzehn gute Jahre, wenn man erstmal aus dem Rookiestatus heraus ist. Die GFCW hat diese Zeit nun hinter sich gelassen und ist zu einem Hort wunderbarer, unterschiedlicher Charaktere geworden. Die Jubiläums-Battle-Royal wird das zeigen! Ich für meinen Teil bin verdammt stolz auf die GFCW und was aus ihr geworden ist – und irgendwo hoffe ich doch, dass ich am Ende des Tages das gleiche von mir sagen kann. Ich will Zereo Killer den Kampf seines Lebens ebenso bieten wie ich ihm den Kampf MEINES Lebens bieten will! Ich habe trainiert wie ein Ochse, ich bin topfit – und ich werde versuchen, mit Mike McKenzie zusammen, die GFCW-Galaxie zu unterhalten! Wir sind – und das ist nun einmal so – die Aushängeschilder unserer Liga und allein deshalb müssen wir an jedem Abend das Beste aus uns herausholen! Heute aber gilt das, ob dieses besonderen Datums, noch ein wenig mehr als sonst! Die halbe Welt mag und zuschauen und die GFCW-Galaxy wird freidrehen – ganz egal im übrigen, ob Zereo Killer erster Doppelchampion der GFCW wird....oder ob es letztlich derjenige wird, der sich diese Chance hart erarbeitet hat, niemandem in den Rücken gefallen ist und kein falsches Spiel mit anderen Menschen gespielt hat – Johnboy Dog! Heute wird Geschichte geschrieben....genau wie vor fünfzehn Jahren, als die GFCW ins Leben gerufen wurde!“


Kurz wischt sich der Hund den Schweiß von der Stirn, der es doch einfach gewagt hat, sich dort zu bilden. Dann aber kann er weitersprechen.


Johnboy Dog: „Egal wie das heute ausgeht, es bekommt jeder, was er verdient hat! So wie jeder Fan das geboten bekommt, was er sehen will! Die Eintrittskarten sind hart erarbeitet und ähnlich wie die Fans da draußen Gas und Leistung geben, um das Gehalt zu erwirtschaften, um unsere Shirts zu kaufen, unsere Kappen und auch die Eintrittskarten, genauso werden wir Leistung geben, jeder für sich! Heute ist, ich betone das gerne noch einmal, der Tag an dem die GFCW ein zweites Mal Geschichte schreiben wird! Hier und heute in Hamburg, in der Barclay-Card-Arena – vor sagenhaften sechzehntausend Zuschauern! Ich zähle auf euch – und ich werde euch nicht enttäuschen!“


Nach diesen abschließenden Worten reckt der Hund den rechten Daumen in die Höhe und zwinkert zuversichtlich in die Kamera. Noch zuversichtlicher kann er eigentlich nur aussehen, wenn er weiß dass er einen Sechser im Lotto gewinnen wird!



Der Big-Screen des German Fantasy Championship Wrestlings springt an und zeigt die Haustür eines Mehrparteienhauses in einer schäbigen Gegend ist zu sehen. Langsam öffnet sie sich gemach. In Erscheinung tritt ein in einem nur noch stellenweise weißen, mit Schmutz, Bierresten, Schnappsflecken und grünen Spüli- oder Schimmelflecken übersäten Bademantel und Häschenpantoffeln gekleideter Scum. Der mit einer Oettingerflasche verwachsen scheinende Punk tritt hinaus. Sein Blick ist demotiviert wie in diesem Maße überhaupt nicht gekannt und die halb zugekniffenen Augen sind mit Schlafsand verklebt. Nur wenige Meter hinter der Haustür kommt Sid zum stehen, wo er sich mit dem Elan eines Arbeitslosen zu strecken beginnt um so die tief hängende Sonne des Frühlings zu begrüßen. Ein Gähnen folgt darauf. Völlig neben sich verharrt der Punk dann mit einem müden, aber zufriedenen Grinsen für einige Augenblicke. Auf einmal jedoch, kippt die Kinnlade des noch nicht hoch gefahrenen Abschaums in Richtung Pflasterstein und die grade noch genüsslich geschlossenen Augen reißen weit auf, als hätte er einen Geist gesehen. Wieder Regungslos und wie angewurzelt friert Sid in seiner Haltung ein. Eine helle Stimme meldet sich aus dem Off...


???: Hey, Siddy! Kennst du mich noch? Lange nicht mehr gesehen...


Es regt sich... nichts in Sid.


???: Hallo? Bist du noch da? Erde an Sid.... Erde an Sid... huh?


Ein Kopfschütteln des Punks kickt ihn mental wieder zurück zur Erde. Er schaut sich kurz auf die linke Hand, wo lila Flecken die Verbindungsgelenke zwischen Faust und Finger zieren, wie sie auftreten wenn aufgeplatzte Haut wieder zusammen wächst. Der Blick wandert dann wieder hoch, runter und bleibt schließlich oben stehen. Zögerlich beginnt Sid Wörter und Sätze zu artikulieren.


Sid: Hey... du hier? Wieso bist du nicht dort... und vor allem... wie hast du mich gefunden?


Die Kamera schwenkt um, um beide Gesprächspartner ins Bild zu rücken. Auch die zweite Person befand sich schon einmal auf dem Titanthron in der Halle, ein einziges Mal. Die zierliche, 1 Meter 67 große Gestalt in kurzem Top, tartanmustriertem Minirock und Netzstrümpfen steht neben einer Sporttasche, ihre Hände sind hinter ihrem Rücken verschränkt. Sie lächelt den immer noch entgeistert drein schauenden Ritter vom Oetti für einige Momente unschuldig an, bevor sie auf seine Frage antwortet.


???: Ich wollte dich sehen... hast du mich denn nicht vermisst in der ganzen Zeit die wir uns nicht gesehen haben?


Ein schwermütiges Seufzen entfleucht dem meistens eher gefassten Punk. Mit einem entnervten Stoßgebet beginnend antwortet dieser auf die von dem Mädchen mit türkis-rot-bondem Haar gestellte Frage.


Sid: Oh du verdammter Gott an den ich nicht glaube... Warum zur Hölle hast du mich nur mit dem linken Bein zuerst aufstehen lassen! Ich verdamme dich solltest du irgendetwas mit dieser Wichse zu tun haben!!!


Mit der Hand fährt sich Scum durchs Gesicht, bereitet sich auf weitere Worte mit einem tiefen Blick in die Flasche vor.


Sid: Doch natürlich habe ich dich vermisst Jenny.... Vor allem nachdem du auf Jamaika mit diesem Aerobiclehrer verschwunden bist nach dem mir die Kohle aus ging... Wortlos... Aber bis grade hatte ich die Hoffnung dich in der verfluchten Karibik verloren zu haben... Verwichstes Pandora!... So wie ich die Situation bewerte hast du gleich deine Klamotten mit gebracht... Aber was zur Hölle glaubst du wer ich bin?! Dein Fußabtreter?


Diese Worte klangen nicht so sauer wie resigniert und auch die Lautstärke war sehr gemäßigt, fast in normaler Redestärke. Doch sie haben anscheinend ihre Wirkung verfehlt. Frech und verspielt strahlt sie den immer noch verwirrten Punk an. Gleichsam lieblich wie frech lässt sie die Situation nicht unkommentiert.


Jenny: Ach Sid! Das eine Mal da auf Jamaika... Ich wollte meinen Urlaub halt ein bisschen verlängern... Hab dich nicht so...


Sie tritt näher an den Punk ran und legt ihm die Hand auf die Brust.


Jenny: Außerdem war der Sex mit dir viel geiler... und der Waschlappen hatte etwas gegen meinen Drogenkonsum..... Du bist da ganz anders....


Die Flasche Oettinger zerspringt am Boden. Scums Blick verfinstert sich, nicht wie gewohnt, nicht wütend.... Nein! Rein böse, nicht boshaft... böse... schaut er Jenny in die Augen als er ihre Handgelenke greift, sie entschlossen aber nicht gewaltsam nach hinten schiebt und sie dann wieder los lässt.


Sid: Auch mit dieser Masche wirst du heute nicht weiter kommen! Ich brauche keine billige Nutte... Ich brauche keine billige Haushaltskraft... und erst recht niemanden der mir auf der Tasche liegt... Auch wenn das etwas unwahrscheinlich klingt... Auch ICH habe Gefühle... So sehr ich sie auch ablehne... so wenig mag ich es wenn jemand ungefragt darauf 'rum trampelt! Wichse!... und jetzt tue mir den Gefallen und verpiss' dich! Nett dich wieder gesehen zu haben... und bitte lade mich nicht auf deine: „Juhu ich habe endlich AIDS-Party ein“...


Mit diesen Worten dreht sich der Punk entschlossen um und will grade gehen........ als er ein schluchzen vernimmt. Seine Schultern sacken zusammen und seine Augen kneifen sich resignierend zu. Im Flüsterton zählt der Punk hoch. Indessen ist Jenny auf ihre Knie gesackt, ihr Kopf schaut den Boden an und ihre Hände liegen in ihrem Schoß. Grade als Sid seine neurotische Zählarie unterbrochen und sich umgedreht hat, spricht Jenny ungefragt mit verheulter, schluchzender Stimme zu ihm.


Jenny: Okay.... Vielleicht habe ich Misst gebaut... es tut mir leid... Ich wusste nicht das es dir so weh tuen würde... Ich dachte immer du wärst stärker.... Als ich vor ein paar Wochen zurück gekehrt bin habe ich erfahren dass mein Bruder bei einem Autounfall umgekommen ist... Meine Freunde sind immer noch die egoistischen Arschlöcher wie früher... Sie nehmen mir dass mit dem Durchbrennen übel... wollen nichts mehr mit mir zu tun haben... Du bist alle Menschen die ich noch habe... und noch nicht mal das.... Du bist sauer auf mich... Willst mich nicht mehr wiedersehen... Ich sitze alleine auf der Straße.... ohne Perspektive und Geld... Aber wahrscheinlich habe ich das auch verdient... wenn nicht sogar schlimmeres... ich kann gar nix! Ich bin vollkommen wertlos!... Ich verstehe schon warum du mich hier sitzen lässt!...


Mit entrüsteter Mimik legt Sid seinen Kopf in die Hände, langsam fährt er sich mit diesen durchs Gesicht, hoch zu seinem Irokesen. Er greift seine Haare fest damit und zieht ein paar mal vorsichtig dran, lässt die Hände dann aber unkontrolliert Sacken und baumeln.


Sid: Wichse! Hör auf zu heulen verdammt!.... Nimm deine verdammte Tasche.... und komm rein!... Du kannst bei mir bleiben.... vorerst!


Dann schwenkt die Kamera auf einen Sid der seine Hände in den Nacken gelegt hat. Dieser dreht sich um und geht wortlos in das Haus. Sofort schaltet die Kamera ab.